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Herbst 2012 | Gratis | bioboom.de überreicht durch: ›Es geht doch.‹ Die Wüste grün machen Sekem setzt Zeichen Genuss aus dem Waldboden Pilze und wilde Beeren Gewinnen — Kochbücher — Kinokarten Das Magazin für nachhaltigen Genuss Bio für den Boden

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Das Magazin für nachhaltigen Genuss

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Herbst 2012 | Gratis | bioboom.de

überreicht durch:

›Es geht doch.‹

Die Wüste grün machen Sekem setzt Zeichen

Genuss aus dem Waldboden Pilze und wilde Beeren

Gewinnen — Kochbücher— Kinokarten

Das Magazin für nachhaltigen Genuss

Bio für den Boden

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Einstieg9,6 Prozent

Bio schützt den Boden Konventionelle Landwirtschaft zerstört Bodenfruchtbarkeit

Bio schützt den Boden Gesunder Boden ist lebendig

Bio schützt den Boden Geschundene Böden retten

Einblick Die Wüste grün machen Die ägyptische Sekem Initiative erweckt Niemandsland zum Leben

KochenExkursion nach Veggiestan Gemüseküche aus dem Orient

Kochen Schätze aus dem Wald Von Knoblauchschwindlingen und KornelkirschenKochbuch gewinnen!

Gut essenKernig/heimisch/vegan

Schön sein– Inhaltsstoffe– Tierversuche Gut leben Grün/bunt/nachhaltigKinokarten gewinnen!

Fit seinDas Schönheitsmineral Das Spurenelement Silicium ist ein natürlicher Schönmacher

Bioboom Mix – Mundraub– Rote Karte– Bio-Brotbox

Leserbriefe/Impressum

3bioboom.deEditorial

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Guten Tag,der Star dieser Bioboom-Ausgabe wird weltweit weit unter Wert gehandelt: Boden. Und zwar nicht irgendein Boden, sondern der Boden, auf dem wir stehen, und der uns er-nährt. Es ist kein Zufall, dass das Wort Erde auch gleich-zeitig unseren gesamten Planeten meint. Deshalb ist es schon erstaunlich und erschreckend, wie wir mit dem Bo-den unter unseren Füßen umgehen: Wir roden rücksichts-los und überlassen die Flächen der Erosion. Wir vergiften den Boden und laugen ihn aus, ohne Bewusstsein dafür, dass wir es mit einer begrenzten Ressource zu tun haben.

Zum Glück gibt es auch positive Beispiele, wie die in der Bio-Welt fast schon legendäre Sekem-Initiative. Sie macht in Ägypten Wüste zu fruchtbarem Land und verbessert gleichzeitig die Lebensbedingungen von Tausenden von Menschen. Und wo wir gerade im Mittleren Osten sind: Wussten Sie, dass es dort eine wunderbare vegetarische Gemüseküche zu entdecken gibt? Wir laden Sie ein, das Land Veggiestan zu entdecken.

Aber noch mal zurück auf den heimischen, genauer ge-sagt, den Waldboden. Der liefert nämlich zu dieser Jah-reszeit auch jede Menge Köstlichkeiten. Was Sie mit heimi-schen Pilzen und wilden Beeren alles Leckeres anstellen können, das verrät Ihnen unser zweiter Kochbuch-Tipp, den Sie mit etwas Glück sogar gewinnen können.

Und natürlich haben wir noch jede Menge weitere Ideen für spätsommerliche Genüsse, natürliche Pflege und Fit-ness. Mein persönlicher Lieblingstipp für diese Jahres-zeit: Ein Waldspaziergang!

Einen schönen, sonnigen Herbst wünscht Ihnen

Jeanine Tovar und das Bioboom-Team

Inhalt

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Unterschätzt: Die Bedeutung der Böden für die Zukunft

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as Paradies liegt bei Santa Marta im nördlichen Teil Ko-lumbiens, 945 Ki-lometer von der Hauptstadt Bogotá entfernt. Hier ent-

kräftet sich das Argument: „Es geht nicht.“ Denn hier zeigt sich: Es geht doch! Auch in Entwicklungsländern kann Bio funktionieren, kann eine ganze Palmöl-Plantage nachhaltig wirt-schaften.Bei Santa Marta liegt die größte Bio-Palmölplantage weltweit. 870 Hektar umfasst die Anlage des Produzenten Daabon. Stolz streift Nachhaltigkeits-manager Felipe Guerreo über die An-lage, präsentiert den Besuchern Arbei-ter, die ohne Schutzmaske auskommen, da auf den Einsatz von Pestiziden ver-zichtet wird. Er führt sie zu Flussläufen, die aus der Bewirtschaftung herausge-nommen sind und Rückzugsräume für heimische Tierarten bieten. Er erklärt, wie der Boden sich sozusagen selber er-hält, indem die Abfälle als Düngemit-tel wiederverwendet werden. Ilka Pe-tersen von der Naturschutzorganisation WWF zählte zur Besuchergruppe. Der WWF führt im Orinoco-Becken von Pa-raguay ein Kartierungsprojekt durch, um zu erfassen, welche Feuchtgebiete

und Graslandflächen schützenswert sind. Der Abstecher nach Santa Marta hat sich für die Referentin mit dem Spe-zialgebiet Landnutzung und nachhal-tige Biomasse mehr als gelohnt: „Diese Plantage könnte in der Tat ein Zukunfts-modell sein. Für uns vom WWF ist es spannend zu sehen, dass es auch ohne Pestizide, Insektizide und künstliche Düngestoffe geht und, dass damit ein Argu-ment der konventionellen Palmölwirtschaft entkräftet ist. Man muss es wollen – dann geht es auch!“

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Bio schützt

den Boden

DDie Zukunft der Menschheit hängt unmittelbar von der Fruchtbarkeit unserer Böden ab. Doch jede Minute gehen zehn Hektar Land durch Erosion in Folge von Abholzung, Auslaugung und Monokulturen unwiederbringlich verloren. Die konventi-onelle Landwirtschaft steuert in eine Sack-gasse.

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8 Bio schützt den BodenBioboom

BHoLZung DES REgEnwALDS:

AngRiFF gEgEn TiERE, PFLAnZEn – unD DEn

BoDEn.

Misswirtschaft – betrifft nicht nur Ent-wicklungsländer wie Indonesien oder Kolumbien. Auch auf deutschen Äckern geht die „Bodenfruchtbarkeit“ durch eine auf Höchsterträge getrimmte Land-wirtschaft verloren. „Die spielt aber für vieles eine Rolle, allen voran für die Ge-sundheit der Pflanze, für die Speiche-rung von Wasser und die Fähigkeit, Tro-ckenperioden durchzustehen und CO2 zur speichern“, erklärt der Agrarwis-senschaftler und Bio-Landwirt Felix zu Löwenstein. Er ist Autor des Buches „Food Crash“ mit der provokanten Un-terzeile: „Wir werden uns ökologisch er-nähren oder gar nicht mehr“. Eine Zahl verdeutlicht diese These ganz beson-ders: Im Lauf der Geschichte haben die Menschen ungefähr 7.000 Pflanzenar-ten für die Landwirtschaft kultiviert. Heute werden weltweit aus nur noch 30 Pflanzen 95 Prozent unserer Lebens-mitte erzeugt – allen voran Soja, Reis und Weizen. Der Buchautor mahnt, dass wir unsere billigen Lebensmittel teuer erkaufen: Wer bei der Hähnchenbrust für 3 € im Supermarkt beherzt zugreift, muss sich im Klaren darüber sein, wie barbarisch diese Tiere gehalten werden. Darüber hinaus landet ein Drittel unserer Le-bensmittel ungenutzt in der Mülltonne. Wenn man die gesamte Produktions-kette in der Landwirtschaft berück-sichtigt, ist es sogar mehr: Dann wird jedes zweite Lebensmittel ungegessen entsorgt: Brot, das älter als einen Tag ist. Möhren, die nicht in die Verkaufs-verpackung im Supermarkt passen, Äp-fel mit unappetitlichen Schorfflecken. „Das gesamte System ist nur entstan-den, weil sich die Kosten nicht mehr im Preis widerspiegeln, sondern längst auf die Allgemeinheit abgeladen werden“, kritisiert Löwenstein und meint damit unter anderem den Verlust der Arten-vielfalt, die Überfrachtung der Gewäs-ser mit Nährstoffen und das Leid der Tiere.

Eine ganze Weltbevölkerungin einer Handvoll Erde Düngemittel, Pestizide und Hochleis-tungssorten steigern den Ertrag kurz-fristig – langfristig verschärfen sie das

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Erst Abholzung, dann Erosion Palmöl ist ein Allerweltsprodukt für Verbraucher: Asiaten nutzen es be-vorzugt zum Braten und Frittieren, US-Amerikanerinnen verteilen es als Kosmetik im Gesicht oder als Reini-gungsmittel auf Armaturen, Europäer lassen es als Biosprit in den Tank lau-fen. Für Unternehmen ist konventionel-les Palmöl ein kostengünstiger Rohstoff – für die Natur ist es teuer erkauft: „Im Zweifelsfall zahlen wir den Preis, dass Regenwald abgeholzt wird, Torfmoore trocken gelegt und der Klimawandel damit angeheizt wird“, erklärt Ilka Pe-tersen. Denn Torfmoore sind perfekte CO2-Speicher. „Außerdem verlieren Ar-ten, wie Orang-Utans und Tiger ihre Heimat.“ Die Folgen lassen sich an ei-nem Land wie Indonesien gut verdeut-

lichen. Schachbrettmusterartig fressen sich die Palmölplantagen in die wilde Landschaft. Die Bäume fallen für Pa-pier, auf der freien Fläche schießen Öl-palmen und schnell wachsende Baum-arten, wie Akazie und Eukalyptus, für die Zellstofferzeugung in die Höhe. Ein Großteil der Produkte wird für die In-dustrieländer produziert. Wenn es so weitergeht, wird es auf Borneo in acht Jahren keinen einzigen Hektar Tiefland-regenwald mehr geben. In acht Jahren! Der WWF bewertet die Lage als „hoch-dramatisch“.

Zu billige Lebensmittel und ein fatales System Doch das Problem von Bodenerosion – die Abtragung von fruchtbarem Boden durch Wind und Wasser in Folge von

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EINTAUCHEN IN DEN INTENSIVEN CREMIGEN GENUSS

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Problem. Denn irgendwann ist der Bo-den ausgelaugt und dann geht gar nichts mehr. In unserem Erdboden lebt eine ganze unsichtbare Welt, ein emp-findliches Zusammenspiel von Organis-men. Es wird „Edaphon“ genannt. Was vom Namen an ein Musikinstrument er-innert, bezeichnet die Gesamtheit der im Boden lebenden Organismen. In ei-nem Kubikmillimeter Erde leben bis zu zehn Milliarden Organismen und damit mehr als Menschen auf der Erde. Dazu gehören Bakterien und Amöben, Pilze, Algen und Flechten ebenso wie Spin-nen und Insekten, ja sogar Regenwür-mer und Maulwürfe. Sie alle graben, buddeln und wühlen sich durch das Erdreich: Insektenlarven zerkleinern abgestorbene Pflanzenteile, Mikroben zersetzen sie in ihre kleinsten Bestand-teile, die anderen stürzen sich wiede-rum auf deren Exkremente. Kriechtiere mischen den Boden auf und sorgen da-mit für eine gute Durchlüftung. Am Ende gewinnt die Pflanze wichtige Mi-neral- und Nährstoffe für ihr Wachs-tum. Verwelkt sie, wird aus ihr Humus. Ein ausgeklügelter Kreislauf und ein

›In einem Kubikmilli-meter Erde leben bis zu zehn Milliarden Organis-men und damit mehr als Menschen auf der Erde.‹

empfindlicher Mikrokosmos, den der Mensch mit Düngemitteln, Pestiziden und genetisch verändertem Saatgut empfindlich stört – mit zum Teil irre-versiblen Folgen. Denn die betroffenen Böden erholen sich viel langsamer, als Verluste und Schäden voranschreiten. Der ökologische Anbauverband Natur-land rechnet es vor: Jede Minute gehen zehn Hektar Land durch Erosion ver-loren, der Aufbau fruchtbaren Bodens dauert hingegen Jahrzehnte bis Jahr-hunderte. Das sind jedes Jahr 12 bis 17 Millionen Hektar wertvoller Humusboden, die weltweit durch Misswirtschaft, natür-liche Wetterextreme und hochindustri-elle Landwirtschaft unwiederbringlich weggepustet werden. Das entspricht ziemlich genau der gesamten landwirt-schaftlich genutzten Fläche Deutsch-lands. Wir verlieren somit buchstäb-lich den Boden unter den Füßen, mahnt Steffen Reese, Geschäftsführer von Na-turland. Daher begrüßt er, dass auf weltweiten Konferenzen, wie kürzlich Rio+20, der Boden stärker in den Fokus rückt, um Hungerkrisen und Bodenver-

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schafften und damit das weltweite Inte-resse der Wissenschaftler-Elite auf sich zogen. Es war das erste Mal, dass ein europäischer Beitrag zur Bio-Landbau-forschung in der Zeitschrift erschien. Auf 96 Einzelparzellen wachsen seit 1978 nebeneinander Weizen, Kartoffeln, Mais oder Kleegras. Jedes Jahr bauen die Forscher drei verschiedene Kultu-ren in Quadraten an. Die Ergebnisse fasst der zuständige agrarwissenschaft-liche Leiter Andreas Fliessbach so zu-sammen: „Wir haben festgestellt, dass die Erträge im Biolandbau ungefähr 20 Prozent niedriger sind als im konventio-nellen System. Der Dünger und Energie-Input war aber um die Hälfte niedriger – das heißt: Bei einem erheblich gerin-geren Input haben wir nur zwanzig Pro-zent weniger Ertrag.“ Überdies fanden die Forscher auf den biologisch bewirt-schafteten Flächen in manchen Jahren doppelt so viele Mikroorganismen im Boden wie in den konventionell be-wirtschafteten Parzellen. Und zu guter Letzt stellten sie fest, dass die Pflanzen in den Biosystemen stärkere Symbio-sen zum Beispiel mit den Bodenpilzen eingehen, sich dadurch der Wurzel-raum vergrößerte, was wiederum die Gesundheit der Pflanzen stärkte. Mit anderen Worten: Der Versuch zeigt mit eindrucksvollen Zahlen, dass Bioland-bau schonender, effizienter und nach-haltiger ist.Die Ergebnisse der Forscher fallen auf fruchtbaren Boden. Fliessbach berich-tet, dass sich zunehmend mehr For-schungseinrichtungen an Hochschulen mit dem Thema biologische Landwirt-schaft beschäftigen. In den vergange-nen zehn Jahren sei ein Großteil der Agrarforschungsmittel in nachhaltige Agrarforschung investiert worden. „Es geht voran“, bilanziert der Ökofach-mann und ist sich sicher: Auch in Ent-wicklungsländern könnten Bio-Metho-den geschundene Böden retten und mit

ödung rund um den Globus zu stoppen. Auch in den Tropen und Subtropen, so Reese, könne Bio zu einer Ertragssteige-rung führen: Ein höherer Humusanteil kann das Wasser besser halten, mehr CO2 binden, ein „Zwischenfruchtan-

„Die Agrarindustrie verhindert nicht Hunger, sie produziert ihn.“

noch immer gegenüber. „Wissen Sie“, leitet Buchautor zu Löwenstein ein, bei seinen Buchthesen handle es sich mit-nichten um eine „verschrobene Einzel-meinung“, sondern es ließe sich durch-aus wissenschaftlich belegen, dass Bio nicht nur „Luxus für Reiche“ sei, son-dern die gangbare Alternative zur gän-gigen konventionellen Praxis der indus-triellen Landwirtschaft.

Bio-Anbau überzeugt im Input-Ertragsverhältnis Ein Acker im schweizerischen Therwil, einige Kilometer südlich von Basel. Hier befindet sich Europas ältester Langzeit-versuch im Bio-Ackerbau. Seit mehr als 30 Jahren vergleicht das Forschungsin-stitut für biologischen Landbau (FiBL) mit staatlicher Förderung biologische mit konventioneller Landwirtschaft. Wirft Bio-Ackerbau bei gleichen örtli-chen Bedingungen genügend Erträge ab? Wie stark verbessert er die Boden-qualität? Die Ergebnisse waren so ver-blüffend, dass sie es 2002 ins renom-mierte Wissenschaftsmagazin Science

bau“ die Erträge erhöhen und organi-scher Dünger die Bodenqualität ver-bessern.

Nachhaltig wirtschaften für zukünftige Generationen Der Natur mehr zurückgeben als ihr nehmen – das ist der Schlüssel zum Er-folg in der Landwirtschaft, so die Über-zeugung des ökologischen Verbands Demeter. Statt Pestiziden kommt bei den 1.400 angeschlossenen Landwir-ten in Deutschland Stallmist wie Kuh-dung auf den Acker, statt Monokulturen anzubauen, werden die Fruchtsorten konsequent abgewechselt. Auch die im Anbauverband Bioland zusammen-geschlossenen Betriebe sehen sich in der Pflicht, den Boden für die nachfol-genden Generationen nachhaltig zu pflegen. Somit leistet der Öko-Land-bau schon heute einen wertvollen Bei-trag für gesunde Böden und den Erhalt der Bodenfruchtbarkeit. Aber: Könnte Bio tatsächlich weltweit Millionen, gar Milliarden Menschen ernähren? Die-ser Skepsis sehen sich Öko-Landwirte

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einfachen Mitteln positiv auf die Um-welt- und Ertragssituation einwirken.

Das Ende der Sackgasse in Sicht Denn die konventionelle Landwirt-schaft manövriert sich immer stärker in eine Sackgasse: Das kurzsichtige Schielen auf Erträge laugt nicht nur die Böden aus. Landwirte benutzen hier-für Düngemittel, die auf fossilen Roh-stoffen basieren – die bekanntlich zur Neige gehen. „Wir kaufen diesen Dün-ger auf Kosten von Erdgas und Erdöl ein, und beim Einsatz entsteht noch mal zu-sätzlich Lachgas, das zur Erderwärmung beiträgt“, bringt der Agrarexperte die doppelte Problematik auf den Punkt. Energie, Phosphate, fruchtbare Böden, Biodiversität: Wir verbrauchen mehr Ressourcen, als uns zur Verfügung ste-hen. Wie soll das gutgehen können?

Hunger ist kein AgrarproblemEinerseits erleidet jeder siebte Mensch derzeit weltweit Hunger, wie der Sen-der BBC verkündete – andererseits schmeißen wir die Hälfte unserer Le-bensmittel weg. „Unsere Hungerkrisen haben nichts damit zu tun, dass nicht genügend Essen da ist“, sagt Autor Lö-wenstein. „Sondern sie haben mit krie-gerischen Wirren, Zerstörung der Natur und Unterdrückung zu tun. Die Agrarin-dustrie verhindert nicht Hunger, sie pro-duziert ihn.“ Konzerne seien mitverant-wortlich für die Zerstörung der Natur und der Lebensgrundlagen von Millio-nen Bauern weltweit. Statt Kleinbauern auf Haiti oder in Indien in nachhaltiger Landwirtschaft zu beraten, drückten sie ihnen Säcke mit genetisch verän-dertem Saatgut in die Hand – mit dem Ergebnis, dass diese nur noch abhän-giger würden. Dabei produzierten wir weltweit gesehen schon jetzt nicht zu wenige, sondern zu viele Lebensmittel. „Weltweit werden dreimal so viele Kalo-rien produziert als pro Kopf gebraucht wird“, rechnet Löwenstein vor.

Paradies auf Erden Wir müssen Lebensmittel wieder stär-ker wertschätzen, mahnen daher Agrar-

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wissenschaftler. Weniger wegschmei-ßen, weniger Fleisch essen, mehr auf Nachhaltigkeit achten. Dann könnten Landwirte mit moderaten Erträgen aus einer nachhaltigen Landwirtschaft zu-frieden sein. Die Politik müsse hier-

für weiter Anreize bieten, Bauern noch stärker dafür belohnen, wenn sie Aus-gleichsflächen schaffen, auf denen sich Böden erholen können. Andreas Fließ-bach ist sich nach dreißig Jahren For-schungsarbeit sicher: „Wenn wir alle Ackerböden der Welt biologisch bewirt-schaften würde, könnten wir klimaneu-tral Nahrungsmittel produzieren.“ Und es könnte dann sogar für alle reichen. Die gesamte Menschheit ernährt sich klimaschonend, ausgeglichen und im Einklang mit Pflanzen und Tieren – ein Paradies auf Erden. /obe

fibl.org bioland.de demeter.debioland.de

Buchtipp Felix zu Löwenstein, FOOD CRASH: Wir werden uns ökologisch ernähren oder gar nicht mehr, 320 Seiten, gebun-den, Pattloch Verlag, 19,99 € (D)

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Wie die ägyptische Initiative sekeM mit biologisch-dynamischer landwirtschaft ein niemandsland zum leben er-weckt.

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uf den harten, von der Sonne fest geba-ckenen Sandboden brennt die Sonne. Kilometerweit ist keine Pflanze zu se-hen, nicht mal ein Grashalm. Der Wüs-tenboden, flach wie ein Teller, ist stark versalzen, das Wasser im Erdboden ebenfalls. Unfruchtbares Land soweit das Auge reicht. Hier lebt kein Mensch, kein Tier, keine Pflanze.Und genau diesen unwirtlichen Flecken Erde entdeckte Ibrahim Abouleish vor rund 35 Jahren und entwickelte eine Vision für ihn. Der Akademiker, der in Graz Medizin und Chemie studiert hatte, wollte das Wüstenland zum Le-ben erwecken, einen Ort erschaffen, an dem Menschen nach der anthroposo-phischen Lehre Rudolph Steiners zu-sammen leben und arbeiten können. Er war überzeugt davon, dass die Bo-denfruchtbarkeit und nachhaltige Wirt-schaftsweise für die Zukunft der Le-bensmittelverfügbarkeit entscheidend sind. In seiner Zukunftsvision sollte die Farm neue Impulse für nachhaltige Ent-wicklung in Ägypten setzen.

Eine Mammutaufgabe Und so kaufte Ibrahim Abouleish, ent-gegen aller Ratschläge, das Wüsten-land rund 60 Kilometer nordöstlich von Kairo, fest entschlossen, die Wüste zum Leben zu erwecken. Er baute erste Ge-bäude, pflügte Äcker um und gab der Farm den Namen Sekem – die alte ägyp-tische Hieroglyphe für Lebenskraft. Die Anfangszeiten waren schwer; dem Bo-den erstes, zartes Grün abzuringen eine Mammutaufgabe. Vor allem die Bewäs-serung des Bodens stellte den ambitio-nierten Gründer vor ungeahnte Schwie-rigkeiten. „Der Boden und damit auch das Grundwasser in diesem Teil des Lan-des ist so stark versalzen, dass man für die Bewässerung fossiles Wasser benut-zen muss, das sich in 100 bis 120 Meter Tiefe befindet“, erklärt Bijan Kafi. Der 37-jährige Sekem-Angestellte hat zwei

Jahre vor Ort gearbeitet und betreut nun den europäischen Markt für das Unter-nehmen. „So tief zu bohren ist extrem aufwändig, aber es lohnt sich. Wenn man sparsam mit dem Wasser umgeht, versiegt es nie.“ Das erkannte damals auch Ibrahim Abouleish und ließ auf der Farm tiefe Brunnen bohren. Doch schon stand der Wissenschaftler vor dem nächsten Problem. Denn bei Tem-peraturen um die 40 Grad sind die in Europa oft angewendeten mobilen Sprinkleranlagen nutzlos, da etwa 75 Prozent des Wassers in der heißen Luft verdunsten würde „Man entschied sich dafür, mit Löchern gespickte Gummi-schläuche auf den Boden auszulegen, aus denen Wasser floss“, sagt Bijan Kafi,

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›Wenn man sparsam mit dem Wasser umgeht, versiegt es nie.‹

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„heutzutage nutzt Sekem vielerorts auch unterirdische Bewäs-serungsanlagen, die den Wasserverlust minimieren.“

Bildungsoase in der WüsteIm Jahr 1984 übernahm Ibrahims Sohn Helmy, der in Deutsch-land Walddorfpädagogik und in Kairo Betriebswirtschaft stu-diert hatte, die Leitung des mittelständischen Unternehmens. „Von Anfang an wollten wir bei Sekem immer ein Beispiel für nachhaltige Entwicklung sein, wo biologisch-dynamische Land-wirtschaft, die Verarbeitung von biologisch-dynamischen Pro-dukten, ganzheitliche Bildung und Erziehung, und kulturelle und soziale Entwicklung zusammen kommen – ein Modell für ganzheitliche Entwicklung“, sagt der 51-jährige Geschäfts-mann. Ein Modell, das sich über die Jahre erfolgreich weiter-entwickelt hat. Was vor 35 Jahren auf siebzig Hektar staubtro-ckenem Wüstenboden begann, hat sich heute zum größten Bio-Betrieb des Landes entwickelt. Sekem führt nicht nur ei-gene Farmen, das Unternehmen arbeitet auch mit Partnern zusammen – oftmals ägyptische Kleinbauern, die als Arbeit-nehmer zusammen mit ihren Familien alle Angebote der Se-kem-Kooperative nutzen können, wie etwa Kindergärten, Schulen und Bildungszentren. Im Herbst eröffnet sogar die erste eigene Universität. Die Klinik des ägyptischen Sozialun-ternehmens versorgt nicht nur die Mitarbeiter, sondern auch etwa 40.000 Menschen in der näheren Umgebung.

Eine ›Wirtschaft der Liebe‹Sekem bietet 2.000 Menschen Arbeitsplätze, sowohl Ägyp-tern als auch Menschen aus anderen Teilen der Welt, nicht zuletzt aus Deutschland. Jeden Morgen versammeln sich die Mitarbeiter, vom Bauer bis zum Manager, in Kreisen. Unter dem blauen Himmel Ägyptens halten sie sich an den Händen. Männer, Frauen und Kinder. Es ist nicht nur ein Ritual, das zusammenschweißt und den Tag einläutet, es soll auch ein Symbol sein, für die Gleichheit untereinander und die Ganz-heit der gemeinsamen Vision. Sekem ist als Fair-Trade-Un-ternehmen zertifiziert. „Heute nennt man die Wirtschaft der Liebe Fair Trade. Fair-Trade-Produkte garantieren dem Käufer, dass alle Partner im Wertschöpfungsstrom einen gerechten Teil des Profits bekommen haben“, sagt Helmy Abouleish. Die Ge-winne aus dem fairen Wirtschaften des Unternehmens wer-den in kulturelle und soziale Einrichtungen investiert. In ei-ner Unternehmensgemeinschaft von Sekem-Firmen werden neben Lebensmitteln auch Gewürze, Tees, Textilien und Arz-neimittel hergestellt, verarbeitet und exportiert.

Starke deutsche PartnerschaftDa Sekem nicht nur auf dem heimischen Markt präsent ist, sondern auch nach Übersee verkauft, sind internationale Zer-tifizierungen für das Fair-Trade-Unternehmen wichtig. „Alle unsere Produkte sind zertifizierte Bio-Produkte, zudem werden viele unserer Produkte vom Demeter-Verband kontrolliert“, er-klärt Bijan Kafi. „In Ägypten gibt es nur sehr allgemeine Vor-schriften, wenn es beispielsweise um den Umweltschutz geht. Daher halten wir uns an internationale Vorschriften.“ Sekem

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gilt als Vorreiter in der ägyptischen Bio-Szene und langjähriger treuer Partner des deutschen Bio-Fachhandels, der das ägyptische Unternehmen schon seit jeher durch Rohstoffabnahme un-terstützt. So beispielsweise das Natur-kosmetik-Unternehmen Logocos, das bereits seit Jahrzehnten Bio-Henna von der Sekem-Farm für die chemiefreien Pflanzenhaarfarben bezieht. Die euro-päische Nachfrage nach Sekem-Pro-dukten ist mittlerweile so groß, dass die angebaute Fläche nicht mehr aus-reicht, um die Nachfrage zu befriedi-gen. „Wir freuen uns immer über Bau-ern, die konvertieren wollen“, sagt Bijan Kafi, „wir prüfen dann vor Ort, ob der Be-trieb unseren Anforderungen entspricht und schulen die künftigen Mitarbeiter in unserem Trainingsprogramm.“

Aus Staub wird Ackerboden Die Feldarbeiter gehen, ihre Füße in weißen Gummistiefeln gepackt, über den trockenen, roten Wüstensand. Bis

Kompost — unersetzlich für den kontinuier-lichen Aufbau der Boden-fruchtbar-keit.

zum Horizont sprießen grüne Pflan-zen aus der Erde. Ein Wunder – mitten in der Wüste. Die Spitzhacken der Ar-beiter graben sich tief in den Boden. Staub wirbelt auf. Danach kippen sie Humus auf die aufgelockerte Sand-schicht, während aus den Schläuchen stetig Wasser rinnt. Anderorts kom-men Großmaschinen zum Einsatz, pflügen die trockene Erde um und zie-hen eine lange Staubwolke hinter sich her. Schon bald wird auch hier Hu-mus aufgebracht und Pflanzen gesät. Es ist das bewährte Erfolgsrezept des Unternehmens: Kompost – unersetz-lich für den kontinuierlichen Aufbau der Bodenfruchtbarkeit. „Der Wüsten-boden ist nährstoffarm“, erklärt Bijan Kafi, „gibt man Kompost auf den Wüs-tensand entwickelt sich innerhalb eines Jahres brauchbarer Boden. Auf dem äl-testen Teil unserer Farm kann man tief in den Boden stechen und würde nichts an-deres finden, als wunderbaren Humus-boden.“ Und tatsächlich: Nur einige Ki-lometer weiter hat der Boden ein sattes, dunkles Braun.

Kompost für ein gesundes KlimaVor sieben Jahren hat Sekem in Zu-sammenarbeit mit einer holländischen Firma und einer Stiftung die industri-elle Kompostproduktion gestartet, zer-tifiziert vom TÜV als klimaschützende Maßnahme im Rahmen des Kyoto-Pro-tokolls. Jährlich stellt das Unternehmen nun 60.000 Tonnen biologisch-dynami-schen Kompost aus dem Dung von Tie-ren und pflanzlichen Abfällen her und vertreibt diesen, ebenso wie Bio-Saat-gut und -Setzlinge. „Natürlich könnten wir unsere Erfolgsgeheimnisse hüten“, sagt Bijan Kafi, „aber wir wollen die bio-logische und schadstofffreie Landwirt-schaft in Ägypten fördern. Dafür geben wir unser Wissen gerne weiter.“ In dem Land am Nil galten Pestizide lange Zeit

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Da wächst die Freude.

als Segen, der die Schädlinge abtötete. Dank der Überzeu-gungsarbeit von Ibrahim Abouleish und seines Sohnes gibt es heutzutage eine aktive Bio-Szene in der ägyptischen Land-wirtschaft. Vor neun Jahren bekam der Vater für sein Engage-ment sogar den alternativen Nobelpreis.

Vom Volkszorn verschont geblieben Doch Sekem muss auch mit Rückschlägen zurechtkommen. Vor allem das letzte Jahr war schwierig für den ägyptischen Bio-Pionier. Als die Demonstrationen in Ägypten losbrachen und der Volkszorn sich auf den Straßen entlud, konnte sich Sekem auf das hohe Identifikationspotential der Mitarbeiter verlassen. „Als im ganzen Land die Plünderungen begangen, haben viele Angestellte freiwillig den Sicherheitsdienst über-nommen, um die Gebäude im Notfall zu beschützen“, sagt Bi-jan Kafi, „aber zum Glück sind wir von Angriffen verschont ge-blieben.“ Der Betriebsrat hat in dieser Zeit oft getagt, sich die Klagen der Mitarbeiter angehört, die sich mehr Mitsprache-recht wünschten. Es wurden Arbeitskreise gebildet, Diskus-sionsrunden fanden statt. Insgesamt sei an nur etwa zwei Ta-gen die Produktion ausgefallen.

Die Krise des ägyptischen Markts Doch auch wenn die ägyptische Revolution im letzten Jahr äu-ßerlich keine Schäden hinterlassen hat, ging sie nicht spur-los an dem Unternehmen vorbei. „Auf nationaler Ebene lei-det Sekem immer noch. Geringe Einkommen und die steigende Arbeitslosigkeit in der Bevölkerung lassen die Bereitschaft, für Bio-Produkte etwas mehr Geld auszugeben, sinken.“ Trotz stei-gender Exporte gingen im vergangenen Jahr die Umsatzzah-len der Sekem-Firmengruppe deshalb um über eine Million Euro auf gut 28 Millionen Euro zurück. Die Einnahmeeinbu-ßen seien zwar schmerzhaft, aber keineswegs lebensbedroh-lich für das Unternehmen, sagt Bijan Kafi. Bleibende Um-brüche innerhalb der Unternehmensstruktur habe es nicht gegeben. „Der internationale Markt ist nach wie vor stark und auch der nationale Markt wird sich erholen.“

Und so bleibt die bio-dynamische Farm inmitten der Wüste ein kleines Wunder: Die staubige Straße von Kairo zur Farm führt monoton gerade aus. Sand, nichts als Sand ist zu sehen. Doch dann, einer Fata Morgana gleich, tauchen die Mauern der Farm am Horizont auf. Dahinter: Blühende Felder, mit Obst behangene Bäume, zwitschernde Vögel. Die Oase von Sekem. /oei

sekem.comDie englischsprachige Website des Projekts.

60.000 TonnEn BioLogiScH-DynAMiScHER koMPoST

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Bioboom

ie britische Kochbuch-Autorin Sally Butcher ist nach eigenem Bekunden ein „Allesfresser, den Fleisch nicht sonderlich anmacht“. Deshalb ist für sie, die mit einem Perser verheiratet ist und im Londoner Stadtteil Peck-ham lebt, der mittlere Osten das ima-ginäre Veggiestan. In diesem Mekka für Gemüseliebhaber spielt Fleisch tradi-tionell nur eine Nebenrolle. Im Mittel-punkt dieses außergewöhnlichen ve-getarischen Kochbuchs stehen nicht nur alte Bekannte wie Aubergine und Zucchini. Das Buch ist auch eine Ein-ladung, unbekannte Genüsse wie Ok-raschoten, Taro und natürlich die ori-entalische Aromenvielfalt von Kräutern und Gewürzen zu erleben und unter-schätzte Lebensmittel wie Hülsen-früchte von völlig neuen Seiten kennen-zulernen. „Veggiestan“ dient nicht nur als Inspirationsquelle für herrliche Ge-richte, sondern lässt sich auch mit Ge-nuss von vorne bis hinten durchschmö-kern. Denn die Autorin macht zu jedem Rezept Anmerkungen mit Wissenswer-tem, kleinen Tipps oder Geschichten und zeichnet sich dabei durch trocke-nen, britischen Humor aus.

Exkursion ins Land der

orientalischen gemüsege-

nüsse

Ein „Fünf-Minuten-Essen“ für einen hungrigen Menschen (nach Bedarf zu vervielfachen)

kichererbsen mit kohlblättern, knoblauch und MinzefüR 1 PERSoN 2 knoblauchzehen 1 Schuss olivenöl ≈100g zarte kohlblätter, zerrupft 2 Tomaten, gewürfelt 1 Dose (400 g) kichererbsen abgetropft

1 Tl Minzsauce (Anm. d. Redaktion: Gibt’s in orientalischen läden. Wir würden alternativ auch ein paar fri-sche oder getrocknete Minzeblätter nehmen)salz und grob gemahlener schwar-zer Pfeffer

Den knoblauch in etwas olivenöl an-schwitzen, die kohlblätter gut unter-rühren. Nach einigen Minuten die To-maten, kichererbsen und Minzsauce untermengen und einige Minuten ga-ren. Abschmecken. in einer Schüssel anrichten und mit fladenbrot servie-ren. Cremiger Joghurt wäre eine wün-schenswerte Beigabe. Sie haben noch eine halbe Stunde Mittagspause…

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Sally Butcher, Veggiestan – Der Zauber der orientalischen Gemüseküche,272 Seiten, Hardcover, 29,95 € [D], Christian Verlag GmbH

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Veggie-stan

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›Eine Aubergine verfügt über weit mehr Potenzial als ein DSDS-Finalist.“Sally Butcher

MaghlubaGestürzter Reis aus Palästina

Die Zubereitung dauert etwas länger, da aber nur ein großer Topf bzw. Wok mit Deckel benötigt wird, bleibt der Abwasch überschaubar.

füR 4 PERSoNEN 2 große Auberginen, Kelche entfernt Rapsöl zum Braten 8 Knoblauchzehen, leicht zerdrückt 2 Zwiebeln, gehackt 1 große Zucchini, gewürfelt 2 rote Paprikaschoten, grob gewürfelt 2 Tl Baharat (am besten selbst her- stellen: Eine Mischung aus 2 El schwarzem Pfeffer, 2 El Paprikapul-ver, sowie je 1 El Kreuzkümmel, Ko-riander, Nelken, Zimt und Kardamom) 1 Tl gemahlene Kurkuma

1 El Tomatenmark 8 Tomaten: 4 gewürfelt, 4 in Scheiben geschnitten Salz nach Geschmack 2 El Ghee (gibt’s im Bio-Markt) 3 mittelgroße Kartoffeln, geschält und in 5 mm dünne Scheiben geschnitten 500 g Langkornreis, gewaschen 1 liter Gemüsebrühe 50 g Mandelblättchen, leicht geröstet

Die Auberginen in 1–1,5 Zentimeter dicke Scheiben schneiden und mit Salz bestreuen, um ihnen Wasser und Bitterstoffe zu entziehen. Nach 30 Mi-nuten trocken tupfen, in einem Wok Öl erhitzen und die Auberginen von bei-den Seiten goldbraun braten. Auf Kü-chenpapier abtropfen lassen. in die-selbe Pfanne den Knoblauch und, falls nötig, noch etwas Öl geben, gleich da-rauf Zwiebeln, Zucchini und Paprika und einige Minuten pfannenrühren. Dann in 1-minütigen Abständen die Gewürze, das Tomatenmark und die gewürfelten Tomaten zufügen. Nach weiteren 2 Minuten die Mischung sal-

zen und in eine Schüssel geben. Das Ghee in dem Wok zerlassen und die Kartoffeln anbraten. Wenn sie gold-braun und weich sind, die Scheiben gleichmäßig in dem Wok verteilen und die Auberginen darüberschich-ten. Als Nächstes vorsichtig die Zuc-chini-Paprika-Mischung einfüllen und mit den Tomatenscheiben bedecken. Zuletzt den Reis darüberstreuen und den Wok leicht rütteln und aufschla-gen, damit er bis in alle Ritzen rieselt. Die Brühe darübergießen und nötigen-falls mit Wasser ergänzen – die flüs-sigkeit sollte den Reis gerade bede-cken. Woks haben oft keinen Deckel, also aus einem Blech, das Sie in Alu-folie einschlagen, einen improvisieren. Das Maghluba zugedeckt bei schwa-cher Hitze 50–60 Minuten dämpfen, bis der Reis gar ist. Beherzt auf eine Platte stürzen, so dass die Kartoffeln oben liegen. Mit Mandeln und Peter-silie bestreuen und mit Pickles und ei-ner Schale Rahmjoghurt serviere

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Wild und würzig, voller Aroma: Im Spätsommer und Herbst locken Pilze und Beeren im Wald, auf Wiesen und in den Hecken am Wegesrand. Da liegt es nahe, beim Spaziergang durch Wald und Flur ein Körbchen mitzunehmen. Damit die kostbare Ernte zu Hause auch zu den entsprechenden Köstlichkeiten verarbeitet werden kann, hat sich Food-Journalist Reinhardt Hess der Frage an-genommen, was man mit Herbsttrom-peten und Knoblauchschwindlingen, Krausen Glucken und Ziegenlippen an-fangen kann. Auch wenn es um Beeren geht, hat die Natur einiges zu bieten, das man nicht so einfach im (Bio-)Su-permarkt kaufen kann. Deshalb gibt’s hier auch Ideen für Kornelkirschen, Berberitzen, Ebereschen & Co. Gut ge-fallen hat uns das breite Spektrum der Rezepte. Es beginnt beim Trocknen, Einlegen und Einkochen, auch die Pra-xis-Tipps, zum Beispiel, wie man Pilze richtig putzt oder Hagebutten fachge-recht enthaart, kommen nicht zu kurz. Neben leckeren, schnellen Rezepten wie zum Beispiel den Waldpilz-Cros-tini (s. u.) gibt es in der Rubrik „Zum-Verwöhnen“ auch aufwändige und aus-gefallene Rezepte wie zum Beispiel die „Perlhuhn Suprêmes mit Ebereschen-beeren“ Um Missverständnisse zu ver-meiden sei allerdings gesagt: Hier gibt es wirklich nur die Rezepte. Wenn es Ih-nen so geht wie der Redaktion und Sie gar nicht wissen, wie eine Herbstrom-pete aussieht, dann gilt Sicherheitshin-weis Nummer eins: Nur, was eindeu-tig erkannt und sicher bestimmt ist, darf mit ins Körbchen. Wer sich da gar nicht auskennt, hat zwei Möglichkei-ten: Pilzseminare und Pilzwanderun-

Von Ziegenlippen, krausen glucken und Berberitzen

KochenBioboom

Schätze aus dem Wald

MItMAcHEn UnD GEWInnEnBioboom verlost drei Exemplare des Buches ›Pilze & Waldbeeren‹ im Wert von je 14,95 €. Schicken Sie bis zum 31.10.2012 eine Postkarte, ein fax oder eine E-Mail an: Redaktion Bioboom, Stichwort ›Pilze‹, Vordere Schöneworth 17a, 30167 Hannover, fax 0511.16 15 925 [email protected]

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen, Umtausch oder Barauszahlung der Gewinne nicht möglich. Eben-falls ausgeschlossen ist die Teilnahme über Dritte, die die Teilnahme an Gewinnspielen vermitteln.

gen, die von unterschiedlichsten An-bietern veranstaltet werden, machen werdende Jäger und Sammler fit. Oder Sie halten sich an das, was der Wochen-markt an Pfifferlingen, Brombeeren & Co. zu bieten hat – auch dann finden Sie in diesem Buch jede Menge köstli-che Anregunge n.

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Reinhardt Hess, Pilze & Waldbeeren, 144 Seiten, Kosmos Verlag, Stuttgart, 14,95 € (D)

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Das Mus in die sorgfältig heiß gewa-schenen Gläser füllen und verschlie-ßen. Gläser in den Backofen stellen. Bei 90°C (Umluft 80°C) 45 Minuten einkochen. im ofen abkühlen lassen. Kühl und lichtgeschützt lagern. Nach dem Öffnen rasch verbrauche

Ein bisschen aufwändig. Aber etwas ganz Besonderes.

Hagebuttenmark mit weißwein ZUTATEN füR 4 GläSER ZEiTBEDARf: 2 STUNDEN + 1 STUNDE 45 MiNUTEN KoCHEN

1 kg hagebutten 200 g Zucker 200 ml Weißwein

BESoNDERES WERKZEUG + Bratenbrett mit Saftrinne + Einweghandschuhe+ Pürierstab+ 4 Gläser (à 175 ml)

So geht’s 1. Die hagebutten in kaltem Wasser waschen, Blütenansätze und Stiel-chen mit einem stabilen Messer weg-schneiden, die früchte in der Saftrinne des Bratenbretts längs vierteln (Ha-gebutten sind so feste früchte, dass das Messer beim Zerteilen leicht ab-rutscht. Deshalb in die Saftrinne ei-nes Bratenbretts legen, das gibt fes-ten Halt).2. Die Kerne samt den daran haften-den Härchen mit einem kleinen Mes-ser oder dem Daumennagel (Einweg-handschuhe tragen!) aus der frucht herauskratzen. Die fruchtviertel in eine Schüssel mit kaltem Wasser le-gen, damit sich die restlichen Härchen lösen.3. Die restlichen an der Wasserober-fläche schwimmenden Härchen ab-gießen. So lange mit frischem Wasser nachspülen, bis keine Härchen mehr zu sehen sind. Die gesäuberten Hage-butten im Sieb abtropfen lassen.4. Die Hagebuttenviertel mit Zucker, Weißwein und ¼ l Wasser in einen Topf geben aufkochen, dann zugedeckt bei mittlerer Hitze gut 1 Stunde weich kochen. Bei Bedarf Wasser nachgie-ßen, es soll aber ein sehr dickflüssi-ges Mus entstehen.5. Die gekochten früchte im Topf mit dem Pürierstab fein pürieren, an-schließend durch ein Sieb streichen.

Schneller Appetitmacher

waldpilz-crostini mit Sardellen und TomatenZUTATEN füR 4 PoRTioNENZEiTBEDARf: 30 MiNUTEN

2 reife, aber feste Tomaten 150 g kleine Maronen-röhrlinge oder steinpilze 1 Zwiebel 2 knoblauchzehen 2 sardellen (in Salz eingelegt) 4 dicke Scheiben Weißbrot 1 El olivenöl 1 El Butter salz, Pfeffer aus der Mühle

So geht’s1. Die Tomaten mit dem Sparschäler häuten und in kleine Würfel schnei-den. Die Pilze mit Pinsel und Küchen-papier säubern, putzen und ebenfalls klein würfeln. Die Zwiebel und den knoblauch fein hacken.2. Die sardellen entsalzen (unter fließendem Wasser abspülen und mit Küchenpapier trocken tupfen) und in kleine Stückchen schneiden. Eine Pfanne erhitzen und die Brotscheiben ohne fett auf beiden Seiten hellbraun rösten. Geröstete Brotscheiben aus der Pfanne heben, olivenöl und But-ter in der Pfanne heiß werden lassen.3. Die gehackte Zwiebel und den Knoblauch bei mittlerer Hitze honig-gelb anbraten. Die Pilze dazu geben und braten, bis die austretende flüs-sigkeit verdampft ist und sie leicht ge-bräunt sind. Bei nur noch schwacher Hitze die Sardellenstücke und die To-matenwürfel dazugeben und weiter fünf Minuten ziehen lassen, dabei ab und zu umrühren. Pilzmischung mit Salz und Pfeffer abschmecken und auf den Röstbroten verteilen. Sofort warm serviere

Rezepte

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geschmeidig und enthält 50% weni-ger gesättigte fettsäuren. Ein kulti-vierter Genuss!

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Kulinarische WeltreiseUnter dem Motto ›Würz dich um die Welt‹ laden diese Gewürzmischun-gen von Sonnentor zur kulinarischen Weltreise ein – und das ganz ohne Kof-ferpacken. Die feinen Kompositionen bringen das typische flair bestimm-ter Gerichte und Gegenden so authen-tisch in die Küche daheim, dass man gerne glaubt, hier hätten tatsächlich frankie, lászló, Habesha oder Yoko ihre persönlichen Gewürzgeheim-nisse preisgegeben. Neben Afrika, indien oder Japan wurden übrigens auch die europäischen Geschmack-serlebnisse nicht vergessen. Mit ihren Aromen, Düften und far-ben sowie einer eigens liebevoll ge-stalteten Dose ist jede Mischung ein individuelles Gesamtkunstwerk, das vielseitig ein-setzbar ist. Die zehn Gewürzmi-schungen gibt es je-weils inder edlenStreudose, als prakti-sche Nach-füllpackung oder als

Gut essen

22Gut essenBioboom

Herzhaft veganVeganer lifestyle ist angesagt, zumal es gar nicht so schwierig ist, sich rein pflanzlich zu ernähren. Selbst von so köstlichen feinkost-Klassikern wie Sahne Meerrettich gibt es jetzt mit ›wie Saane Meerrettich‹ von Vitam eine konsequent vegane Version. Die gelungene Kreation überzeugt mit der typischen, leicht kribbelnden Schärfe aus ungeschwefeltem Bio-Meerret-tich. leckere Sonnenblumenkerne machen den ›wie Saane Meerrettich‹ so würzig und fein-cremig, wie man es sich nur wünschen kann. Die fein abgeschmeckte Spezialität eignet sich nicht nur bestens für eine klassische Meerrettich-Sauce, sondern ist auch eine ideale Begleitung, zum Beispiel zu gegrilltem Gemüse.

vitam.de

Heimisches Multitalent ›Willst Du immer weiter schweifen, sieh das Gute liegt so nah?‹ Was einst Goethe fragte, wurde in diesem Som-mer von der Mosterei Voelkel eindeu-tig beantwortet. in limitierter Edition brachten die Niedersachsen ihren ›Heimischen Multi Apfel-Birne-Rote früchte‹ auf den Markt. Die überzeu-gende Komposition vereint aromati-schen Direktsaft aus äpfeln und Bir-nen mit köstlichen Sauerkirschen, Heidelbeeren und Erdbeeren, fein her-bem Rhabarber und wertvollen Aro-niabeeren und bietet damit, pur oder als Saftschorle, eine willkommene Ab-

wechslung. Bio-Pionier Voelkel bietet übrigens nicht nur weitere Speziali-täten aus heimischen früchten, son-dern engagiert sich auch intensiv für die Erhaltung und Pflege von Streu-obstwiesen, unter anderem in der Elb-talaue.

voelkeljuice.de

Italienische VersuchungNocciolata – schon der klangvolle Name zergeht auf der Zunge. Und dieser Eindruck trügt nicht: Handelt es sich doch um eine köstliche, ita-lienische Nuss-Nougatcreme aus dem Hause Rigoni di Asiago. Den feinen Nussgeschmack verdankt

sie dem hohen Anteil an fein gemahlenen italieni-schen Haselnüssen. ihre geschmeidige, leicht streichfähige Konsis-tenz erhält die Creme durch die schonende, 60-stündige Verarbei-tung. Der italienische familienbetrieb setzt

in seiner Schoko-Nuss-Creme übri-gens statt Palmöl nun Sonnenblu-menöl und Kakao-butter ein. Dadurch-wurde nicht nur ein zunehmend umstrit-tener Rohstoff er-setzt. Die Creme ist so auch besonders

▸ ›wie Saane Meerrettich‹

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▸ Gewürz-Serie „Würz Dich um die Welt“ von Sonnentor

▴ Heimischer Multi Apfel Birne Rote früchte von Voelkel

▴ Nocciolata von Rigoni di Asiago

Page 23: Bioboom 56

Probier-Set, ideal für Einsteiger und Neugierige.

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Knusper-Käse Das Käsegebäck von De Rit ist eine unwiderstehliche Kombinationen aus knusprig-buttrigem Blätterteig und

herzhaftem niederländischen Bio-Gouda. Hier kommen gleich zwei gute kulinarische Traditionen zusammen: Denn die Niederländer sind schließ-lich nicht umsonst für ihre herzhaften Käse berühmt. Und dass die Bio-Bä-cker von De Rit köstliche Kekse ba-cken, wissen Bio-Kunden schon seit Jahrzehnten. Wie alle De Rit Gebäcke werden auch diese köstlichen, herz-haften ›Käse-Kekse‹ mit ihrem fei-nen Buttergeschmack nach authen-tischen Rezepten und aus wenigen, ausgewählten Bio-Zutaten wie Wei-zen, Butter und Käse hergestellt und mit grobem Meersalz bestreut. Sie eignen sich nicht nur bestens als Al-ternative zu Chips, flips & Co., son-dern sind auch eine leckere Beglei-tung zu Suppen oder Salaten.

derit.de

Außergewöhnlich kernigWussten Sie, dass im inneren einer ganz gewöhnlichen Pflaume ein kuli-narischer Schatz schlummert, der viel

▾ Käse-Herzen und Käse- Sticks von De Rit

zu selten entdeckt wird? Die Ölmühle Solling hat es sich zum Anliegen ge-macht, diesen Schatz zu heben: Hier wird aus dem zarten, mandelartigen inneren erntefrischer Bio-Pflaumen-kerne ein wunderbares Öl mit feiner, natürlicher Marzipannote gepresst. Es ist ideal für herbstliche Gebäcke und Süßspeisen, auch Konfitüren lassen sich so überraschend verfeinern. Die im Weserberg-land ansässige Öl-mühle Solling bietet ein breites Sortiment ungewöhnlicher Öl-spezialitäten, die stets mühlenfrisch und in handwerkli-cher Tradition herge-stellt werden.

oelmuehle-solling.de

ökologische Landwirtschaft sichert wasserqualität nachhaltig

nur, wenn die ökologisch wirtschaf-tenden Bauern ihre Produkte auch ver-kaufen können, haben die Betriebe eine Chance zum Weitermachen. Berchtes-gadener Land steht seit fast 40 Jahren für beste Bio-Milchprodukte im Natur-kosthandel. Die Molkerei erfasst und verarbeitet die erzeugte Bio-Milch in der Alpenregion zwischen Isar und Sal-zach, also auch die aus dem Mangfall-tal. Insgesamt sind es 464 ökologisch wirtschaftende Bauern, davon 92 De-meter- und 372 Naturland-Höfe, die jährlich rund 67 Millionen Kilo Milch anliefern. Als Bio-Alpenmilch von der Molkerei Berchtesgadener Land finden Sie sie in Ihrem Bio-Laden oder Bio-Su-permarkt.

kologische Landwirtschaft arbeitet im Einklang mit der Natur. Insbesondere durch den Verzicht auf intensive Dün-gung wird das Grundwasser geschützt. Deshalb fördern die Stadtwerke Mün-chen bereits seit 20 Jahren den ökolo-gischen Landbau im Mangfalltal, denn dort liegt das größte Gewinnungsgebiet für das Münchner Trinkwasser.Diese Vorsorgemaßnahme hilft, die hohe Wasserqualität auch für nachfol-gende Generationen zu sichern. Förder-mittel sind dafür zwar wichtig. Jedoch

Durch den Genuss von nur einem Liter Bio-Alpen-milch von der Molkerei Berchtesgadener Land kön-nen zirka zweieinhalb Quadratmeter Boden ökolo-gisch bewirtschaftet werden.

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Bio-Alpenmilch von Berchtesgadener Land sorgt für aktiven trinkwasserschutz

▸ Pflaumenkernöl von der Ölmühle Solling

Page 24: Bioboom 56

ben und will nach eigenem Bekunden größtmögliche Transparenz und Neu-tralität bieten. Alle Inhaltsstoffe der INCI-Inhaltsstoff-Liste der EU seien auf Basis wissenschaftlicher Analysen und anerkannter Studien bewertet. Durch komplexe Berechnungen würden faire Gesamtbewertungen erzielt. Positiv: Die Plattform ist konsequent werbe-frei. Nutzer können dort unbegrenzt die mittlerweile rund 16.000 Analysen von Marken, Produkten und Inhalts-stoffen einsehen und eigene Analysen vornehmen. Dieser Service schlägt al-lerdings mit immerhin fünf Euro im Mo-nat zu Buche und ist damit für „Nor-malverwender“, die vielleicht nur alle paar Wochen eine Information benöti-gen, recht hochpreisi

kosmetikanalyse.de

Doch wieder Tierversuche für Kosmetik?Zwar sind Tierversuche für kosmetische Endprodukte in der EU mittlerweile ver-boten, Kosmetikhersteller dürfen aber nach wie vor Inhaltsstoffe an Tieren außerhalb der Europäischen Union testen und anschließend für den eu-ropäischen Markt verwenden. Laut EU-Kosmetikrichtlinie soll diese Praxis nur noch bis zum 11. März 2013 erlaubt sein. Derzeit übt die Kosmetikindustrie al-

Schön seinBioboom 24

g. n.

Kosmetikrecherche für Verbraucher Viele Konservierungsmittel haben nicht nur gesundheits-, sondern auch um-weltgefährdende Eigenschaften. Die Stoffe greifen den natürlichen Schutz-mantel der Haut und somit wichtige Bakterien an, die den Körper vor ge-fährlichen Infektionen schützen. Zu-sätzlich wirken viele Konservierungs-mittel allergisierend und können Dermatitis verursachen. Nur wenige Kosmetikprodukte, meist Naturkos-metika, werden ohne chemische Kon-servierungsstoffe hergestellt und zum Beispiel durch ätherische Öle oder na-türliche Alkohole konserviert. Das ist allerdings teurer als der Einsatz her-kömmlicher Konservierungsstoffe. Welches Kosmetikprodukt diese oder andere umstrittene Substanzen enthält, können Verbraucher mit Hilfe des Inter-netportals kosmetikanalyse.de klären. Dort werden zum Beispiel rund sech-zig Konservierungsmittel gelistet, die als „gut“ für die Hautgesundheit dekla-riert sind. Das unabhängige Verbrau-cherportal „Kosmetikanalyse“, wird von der Schweizer „Stiftung zur För-derung der Hautgesundheit“ betrie-

lerdings Druck auf die EU-Kommission aus, damit diese Frist um Jahre oder so-gar unbegrenzt verlängert wird, wie die Tierrechts-Organisation PETA berich-tet. Denn die EU-Kosmetikverordnung bietet ein Hintertürchen: Wenn nach wissenschaftlichen Maßstäben keine zufriedenstellenden Alternativmetho-den vorliegen, kann das Vermarktungs-verbot aufgeschoben werden. Diese Po-sition bekräftigte die EU-Kommission in einem Bericht vom September 2011. Daher wird in diesem Jahr ein Legisla-turvorschlag der EU-Kommission er-wartet, der einen Aufschub des Ver-marktungsverbotes bis 2023 fordert, so der Deutsche Tierschutzbund. Ein wei-teres Schlupfloch, das Tierversuche weiterhin möglich macht: Das Verbot bezieht sich nur auf Inhaltsstoffe, die ausschließlich in Kosmetik verwendet werden – das sind nur wenige. Naturkosmetikhersteller fordern be-reits seit Jahren ein Ende von Tierver-suchen für Kosmetik und die Entwick-

lung und den Einsatz alternativer Testme-thode

nur wenige Kosmetik-produkte, meist naturkos-metika, werden ohne chemische Konser-vierungs-stoffe her-gestellt.

ScHönERE AuSSicHTEn MiT nATuRkoSMETik.

Ein weite-res Schlupf-loch, das tierver-suche weiterhin möglich macht.

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KlARSTEllUNG ›Schwarzes Henna‹ gibt es nichtImmer wieder geistert der Begriff „schwarzes Henna‘“ durch die Medien. Gemeint ist damit die Farbe, die für so genannte „Henna Tattoos“ eingesetzt wird. „Diese Tattoo-Farben enthalten bedenkliche chemische Substanzen und haben mit pflanzlichem Henna oder Pflanzen-Haarfarben überhaupt nichts zu tun“, stellt LOGONA-Produktmanage-rin und Naturkosmetik-Fachfrau Claudia Düwel klar. „In der LOGONA Pflanzen-Haarfarbe Schwarz ist zum Beispiel der Naturfarbstoff Indigo für die färbende Wirkung verantwortlich. Verbrauche-rinnen sollten sich hier nicht verunsi-chern lassen.“ Reine, natürliche und unbedenkliche Farben lassen sich übri-gens auch daran erkennen, dass sie mit dem anerkannten Naturkosmetik-Siegel NaTrue ausgezeichnet sind.

25Einblick sante.de · logona.dePflanzen-Haarfarben 25

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er Wunsch nach Abwechslung auf dem Kopf ist so alt, wie die Menschheit selbst. Um ihn zu erfüllen, hält die konventio-nelle Kosmetikindustrie ganze Arsenale von Mittelchen bereit. Die haben allerdings Risiken und Nebenwirkungen. Pflanzen-Haarfarben bieten eine natürliche Alternative.

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Konventionelle Haarfarben gehen an die SubstanzDenn sie bestehen aus Mixturen aroma-tischer Verbindungen wie Phenylendi-aminen oder Aminophenol, Wasser-stoffperoxid, Ammoniak und natürlich diversen Emulgatoren und Hilfsstof-fen. Diverse Bestandteile von Haarfär-bemitteln sind in den vergangenen Jah-ren verboten worden, die verbliebenen dürfen nur noch mit drastischen Warn-hinweisen wie „nicht für Jugendliche unter 16 Jahren geeignet“ eingesetzt werden.

Pflanzen-Haarfarben um-hüllen mit Glanz und Pflege Die klassischen Pflanzen-Haarfarben von LOGONA oder SANTE bestehen aus fein vermahlenen Kräutern, Pflan-zen und Wurzeln, ergänzt durch Extra-Pflegestoffe wie Jojobaöl und Weizen-protein. Sie legen sich wie eine schützende Hülle um jedes ein-zelne Haar. Sowohl die „klassischen“ Pflan-zen-Haarfarben als auch die be-sonders anwendungsfreundli-chen, gebrauchsfertigen Color Cremes von LOGONA sind rein pflanzlich, frei von syntheti-schen Farb-, Duft- und Konser-vierungsstoffen. Deshalb kön-nen auch Jugendliche oder Schwangere sie unbesorgt ver-wenden.

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Gut leben

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Erleben Sie Ihr Grünes WunderEr ist ein romantischer Mythos und Standardbestandteil deutschen Hei-matbewusstseins: Der Wald. Diesem vielfältigen, schönen Ökosystem wid-met sich der film ›Das grüne Wun-der unser Wald‹, der Mitte Septem-ber in die Kinos kommt. Sechs Jahre drehte Naturfilmer Jan Haft an sech-zig Drehorten, verbrachte mit seinen international ausgezeichneten Kame-ramännern rund 100 Nächte im Tarn-zelt, mit neuester Technik entstanden so über 250 Stunden filmmaterial. Das Resultat kann sich sehen lassen: Es bietet einen neuen, gleicherma-ßen ökologisch fundierten, wie auch poetischen Blick auf den lebens-raum Wald und seine Bewohner. Haft kontrastiert dabei intime Verhaltens-beobachtungen vertrauter Arten wie fuchs, Wildschwein und Rothirsch mit den Geschichten weniger bekannter und durchaus skurriler Waldbewoh-ner, darunter Schillerfalter, Blattläuse, lebermoose, Rote Knotenameisen, Hirschkäfer und lerchensporn. So

entsteht ein unterhaltsames und in-formatives Puzzle, das von Grimme-Preisträger Benno fürmann packend erzählt wird. übrigens: im Wald ist es wirklich schön. Unabhängig von einem eventuellen Kinobesuch empfiehlt die Bioboom-Redaktion daher, doch ein-fach mal einen Spaziergang zu unter-nehmen und dem vielbeschworenen Mythos einen persönlichen Besuch vor ort abzustatten!

dasgruenewunder-derfilm.de

Mitmachen und Gewinnen Bioboom verlost 4 x 2 Kinokarten für den film ›Das grüne Wunder – unser Wald‹. Schicken Sie bis zum 31.10.2012 eine Postkarte, ein fax oder eine E-Mail an: Redaktion Bioboom, Stich-wort ›Wald‹, Vordere Schöneworth 17 a, 30167 Hannover, fax 0511.16 15 925, [email protected] Rechtsweg ist ausgeschlossen, Umtausch oder Barauszahlung der Gewinne nicht möglich. Eben-falls ausgeschlossen ist die Teilnahme über Dritte, die die Teilnahme an Gewinnspielen gewerblich ver-mitteln.

Der Duft des Sommers Wenn sich die Urlaubszeit langsam dem Ende zuneigt und die Tage un-merklich kürzer werden, dann kommt leicht ein bisschen Wehmut auf. Zur Aufmunterung empfehlen sich dann die leichten, frischen ›Urlaubsdüfte‹ von farfalla. Der Schweizer Naturkos-metikhersteller hat im Rahmen seiner neuen Pflegeserien intense frangipani und daily pleasure zwei sonnig-frische Eaux fraîches kreiert. Mit kontrolliert biologischen inhaltsstoffen und durch den Verzicht auf synthetische Zusätze sind die Eaux fraîches von farfalla be-sonders verträglich und leicht auf der Haut und sorgen für eine frische Aus-strahlung. Das Eau fraîche ›frangipani‹ ver-wöhnt die Nase mit einer sinnlichen Mischung aus tropischen Blütendüf-ten wie frangipani und Champaca so-wie weichen Akzenten von Vanille und Benzoe. Das Eau fraîche ›pleasure‹ aus der Pflegelinie daily pleasure ist ein vi-talisierender Duft mit mediterra-nem flair. leichte Holznoten, Cassis, gepaart mit Mimose und lebhaften fruchtnoten. ideal, um das sommer-liche lebensgefühl noch ein bisschen mit in den Herbst zu nehmen!

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mer wieder mit ihrer lieblings-Kaf-feespezialität auffüllen zu lassen. Jeder KeepCup wird aus sortenrei-nen, recycelbaren Kunststoffen her-gestellt und ist selbstverständlich frei von Bisphenol A oder anderen to-xischen inhaltsstoffen. Ein KeepCup lässt sich etwa 1000 Mal verwenden. Bereits nach dem fünfzehnten Einsatz ist er dem konventionellen Einwegbe-cher in der Öko-Bilanz überlegen. So bietet KeepCup eine nachhaltige Al-ternative zu den rund 500 Millionen Wegwerfbechern, die jedes Jahr welt-weit produziert werden. Keep Cup ist in vier Größen und 16.000 verschie-denen farbkombinationen erhältlich. Der patente Becher mitsamt Deckel ist leicht, unzerbrechlich und sta-pelbar, darf in die Spülmaschine und passt in die meisten Becherhalter im Auto oder fahrrad.

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Guter (Frei-)Stil Nach dem Sonnenbad ist vor dem Ein-cremen – das gilt erst recht bei emp-findlicher Haut. Hervorragend als Af-ter Sun eignet sich die parfümfreie freistil Körperlotion der Berliner Na-turkosmetikmanufaktur i & M. Die sanfte Pflegeformel, unter anderen mit Aloe Vera und Sanddornöl, beru-higt sonnenstrapazierte und sonnen-allergiegefährdete Haut und ist auch für Kinder und bei Neurodermitis zu empfehlen. Auf ätherische Öle und Kräuterzusätze wird vollständig ver-zichtet. freistil Körperlotion wurde vom Verbrauchermagazin ÖkotTest

mit sehr gut bewertet. Diesen Sommer gibt’s

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Der Becher zum Behalten Jetzt lässt sich der schnelle ›Coffee to go‹ endlich nachhaltig genießen: Mit KeepCup, der praktischen und far-benfrohen Alternative zum Wegwerf-becher. Das Besondere am aus Aust-ralien stammenden Becher: KeepCup passt genau unter die Kaffeemaschi-nen von Profi-Baristas und ermöglicht so Kaffee-fans, ihren Becher im Cof-fee Shop oder Bio-Bistro einfach im-

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ilicium ist vielleicht eines der faszinie-rendsten Elemente auf dem Planeten Erde: Es ist nicht nur in der Erdkruste, sondern auch in Tieren und Pflanzen präsent. Und zwar überall dort, wo es sowohl um Festigkeit, als auch um Sta-bilität geht. Zum Beispiel im Bambus oder Schachtelhalm: Diese schlanken, hochgewachsenen Pflanzen verdanken ihre geschmeidige Biegsamkeit dem Si-licium. Anders als das Silicium, das in Quarzsand oder als Halbmetall vor-liegt, liegt das Element hier in gebun-dener Form vor – und so kann es auch vom menschlichen Organismus am bes-ten aufgenommen werden.

Silicium im menschlichen Körper Im menschlichen Körper ist das Spu-renelement fast überall präsent und aktiv am Mineralstoffwechsel beteiligt: In Knochen und Knorpeln, in Haaren und Nägeln, im Zahnschmelz oder – be-sonders wichtig- in Haut und Bindege-webe. Interessanterweise ist bis heute noch nicht endgültig wissenschaftlich geklärt, welche Rolle Silicium für den menschlichen Organismus spielt. Des-halb gibt es auch, anders als bei ande-

ren Spurenelementen und Vitaminen, keine offizielle Zufuhrempfehlung. Der menschliche Körper enthält unge-fähr 20 Milligramm Silizium pro Kilo-gramm Körpergewicht. Mit zunehmen-dem Alter sinkt dieser Wert deutlich ab, weil der Körper das Mineral dann nicht mehr so gut speichern kann. Da die Al-terungsprozesse gerade dort sichtbar werden, wo Silizium nach traditionel-ler Auffassung wirken soll, nämlich an Haut und Bindegewebe, liegt der Schluss nahe, dass Silicium in der Tat

Schachtelhalm

Das Schönheits-mineral

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HAuT, HAARE, nägEL, BinDEgEwEBE: SiLiciuM iST Ein nATuR-kLASSikER FüR ScHönHEiT unD gESunDHEiT.

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eine wichtige Funktion für Jugendlichkeit und Elastizität im Körper erfüllen könnte.

Silicium für die SchönheitGlänzendes, dichtes Haar, glatte, rosige Haut, straffe Formen, elastisches Bindegewebe, feste, gesunde Fingernägel sind nicht nur attraktiv, sondern auch Zeichen für Gesundheit und Wohlbefinden. Deshalb schwören viele Bio-Kundinnen auf Silicium, wenn es darum geht, unerwünschtem Abschlaffen von Haut und Bindegewebe (das sich dann zum Beispiel als Cellulite zeigt), natürlich zu begegnen.

Silicium in Lebensmitteln Wenn es um Silicium geht, sind pflanzliche Lebensmittel den tierischen überlegen: Getreide wie Reis, Hirse, Gerste, Roggen und Weizen enthalten ordentliche Mengen davon. Allerdings: Nur wer auf das volle, ungeschälte Korn setzt, hat etwas da-von – und das ist bekanntlich nicht jedermanns Sache. Des-halb gibt es im Bio-Laden und Reformhaus Silicium auch als Nahrungsergänzung.

Silicium für die GesundheitDas Multitalent Silicium taugt sogar als traditionelles Haus-mittel gegen allerlei Wehwehchen: Äußerlich angewendet soll es Hautreizungen, Sonnenbrand oder sogar Herpes, innerlich Magen-Darm-Beschwerden lindern können.

Silicium, der Bio- und ReformklassikerSchon seit den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts haben Silicium-Produkte ihren festen Platz in den Regalen der Re-formhäuser. Zum Beispiel das Silicea-Gel von Anton Hübner: Es wird bereits seit über fünfzig Jahren produziert und hat damit Klassiker-Status. 2011 wurde es deshalb als Reform-produkt des Jahres ausgezeichnet. Das Schönheitsmineral steht auch im Mittelpunkt der innovativen Naturkosmetik-Serie Silicium vegetal der Gesundheits- und Wellnessmarke Fitne. Für Fitne Silicium vegetal wird natürliche Kieselsäure aus Reisschalen gewonnen. Innerhalb der Kompositionen der Fitne Silicium vegetal Serie steht das wertvolle Reis-Silicium in seiner ursprünglichen, gelösten Form zur Verfügung und kann nun seine pflegenden und stabilisierenden Eigenschaf-ten für Haut, Haare, Nägel und Bindegewebe voll entfalten. Ein Trinkpulver, ebenfalls mit natürlichem Reis-Silicium, run-det die Serie

Wussten Sie, dass… Silicium nach Sauerstoff das zweithäufigste Mineral auf un-

serem Planeten ist? … das Silicium in Reinform für Halbleiter und Platinen, somit

für unsere gesamte Informationstechnologie ein unentbehr-liches Element ist?

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Bioboom

ETZwERk DER Bio-BRoTBox-iniTiATiVEn iST ›AuSgEwäHLTER oRT 2012‹ Das bundesweite Netzwerk der Bio-Brotbox-initiativen ist ›Ausgewählter ort 2012‹ im bundesweiten Wettbe-werb ›365 orten im land der ideen‹. Die über fünfzig Bio-Brotboxinitiativen bundesweit wollen gesunde (Bio-)Er-nährung bei Kindern und Eltern zum Thema machen. Deshalb schenken die spendenfinanzierten Aktionen Erst-klässlern zum Schulstart eine Bio-Brotbox für ein gesundes Pausenfrüh-stück. So wird vermittelt, wie wichtig gesunde lebensmittel für die Ge-sundheit und leistungsfähigkeit eines Menschen sind. über 150.000 Kinder werden in diesem Jahr deutschland-weit eine Bio-Brotbox bekommen. Die ehrenamtlichen Aktionen werden von zahlreichen Prominenten aus Sport, Kultur und Politik unterstützt.

biobrotbox.de

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t.MunDRäuBER SinD AkTiVDie Plattform mundraub.org macht in Vergessenheit geratene früchte der Kulturlandschaft im öffentlichen Raum wieder zugänglich, ›um sie als Teil unserer Kulturlandschaft und der Biodiversität dauerhaft zu erhalten‹, wie die Betreiber mitteilen. Konkret heißt das: Nutzer tragen obstbäume, die offensichtlich nicht genutzt wer-den, z. B. an landstraßen, auf Brach-flächen, an Waldrändern usw. ein und können schauen, wo wiederum Standorte sind. Achtung: Bevor es ans Ernten geht, sollten sich ange-hende Mundräuber natürlich über die Rechtslage informieren – auch dazu findet sich Ausführliches auf der Web-site der ›obstallmende‹. Darüber hin-aus hat die Plattform für obstallmende

auch eine gute idee für Unternehmen: Die müssen nämlich, wenn sie Bau-vorhaben durchführen, die negativen Umweltauswirkungen wieder ausglei-chen – zum Beispiel dadurch, dass sie neue Streuobstwiesen anlegen. Mund-raub.org unterstützt dabei und macht aus dem Kompensationsgeschäft ein nachhaltiges Projekt, bei dem Mitar-beiter, Schulen oder Vereine aktiv ein-bezogen werden. Auf der diesjährigen KarmaKonsum Konferenz zum Thema ›Gemeinwohl und Ökonomie‹ wurden die Mundräuber für diese idee mit dem KarmaKonsum Gründer Award ausgezeichne

mundraub.org

MiTMAcHAkTion: RoTE kARTE FüR PESTiZiDE Das Pestizid Aktionsnetzwerk (PAN) Germany macht darauf aufmerk-sam, dass in großem Umfang immer noch weltweit Pestizide vermarktet werden, die für Menschen, Tiere, Pflanzen und Ökosysteme hochpro-blematisch sind. Allein die drei größ-ten Pestizid-Konzerne BASf, Bayer

und Syngenta, die fast die Hälfte des Pestizid-Weltmarktes kontrollieren, vermarkten jeweils mehr als fünfzig hochgefährliche Pestizide, wie eine in-ternationale Recherche von PAN Ger-many ergab. Auf ihrer Website lädt die organisation Bürgerinnen und Bürger dazu ein, ein Schreiben an BASf, Bayer und Syn-genta mit zu unterzeichnen, das die Konzerne dazu aufruft, die Vermark-tung dieser Pestizide endlich zu be-enden. Der Aufruf wird bereits von über zwanzig organisationen, darun-ter zahlreiche Bio-Akteure, unterstütz

action.pan-germany.org/ deu/~aktionsmail.html

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31Was Sie sagen

IMPRESSuMBioboom Heft 56 Herbst 2012

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Vordere Schöneworth 17a · 30167 Hannover

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REDAKTIoNSANScHRIFT

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GESTALTuNG Torsten Jäckel

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gung des Herausgebers.

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Biologon GmbH, BioliquidWellness/Naturvital flo-

rian GmbH, Greenpeace, logocos Naturkosmetik

AG, Milchwerke Berchtesgadener land Chiemgau

eG, Plose Quelle AG, Provamel / Alpro GmbH, Son-

nentor Kräuterhandels GmbH, Vivani/Ecofinia GmbH

ANBIETER

De Rit Naturfeinkost GmbH, farfalla Essentials AG,

i+m Naturkosmetik inge Stamm GmbH, KeepCup

Pty ltd., Ölmühle Solling, Polyband Medien GmbH,

Rigoni di Asiago/Eco-Plus Handels und Service

GmbH, Sodasan Wasch- und Reinigungsmittel

GmbH, Sonnentor Kräuterhandels GmbH, Vitam

Hefe-Produkt GmbH, Voelkel GmbH

Was Sie sagen.

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DAS MAgAZin FüR nAcHHALTigEn gEnuSS iM inTERnET

lob: Gefällt! :-). Besonders gut hat mir der Artikel ›Anders Wirtschaften‹ ge-fallen: ich habe daraus den von Chris-tian felber geäusserten Gedanken mit-genommen, dass in einem fair wirt - schaftenden Unternehmen die Spanne zwischen dem niedrigsten und dem höchsten lohn den faktor 10 nicht übersteigen sollte. Bisher zahle ich mir als Econitor-Gründer und Geschäfts-führer noch überhaupt keinen lohn aus, aber wenn es mal so weit sein wird, dann werde ich diese Regel ein-führen. :-) C. Jugel, per E-Mail

Gestern haben wir in einem Bauernla-den ihre Zeitschrift ›BioBooM‹ mitge-nommen und sind total begeistert. Sehr schön, machen Sie weiter so, sehr informativ. G. Ebensberger, per E-Mail

Mit Interesse habe ich die Reportage über den Hühnerhof gelesen. ich fand es schön, dass dort einmal ehrlich über das Spannungsfeld zwischen Tierwohl, leben und Tod in der Schlachterei ge-sprochen wurde. Viele fleischesser machen es sich da nämlich sehr ein-fach. K. Schulz, per E-Mail

habe eurer Magazin jetzt zum ersten Mal ›so richtig‹ im Biosupermarkt wahrgenommen und durchgelesen.

Sagen Sie was: Wir freuen uns über ihre Kommentare und Anregungen, die wir gründlich und mit interesse lesen, auch wenn wir sie leider nicht immer vollstän-dig abdrucken können! Redaktion Bioboom, c/o Harting & Tovar GmbH, Vordere Schöneworth 17a, 30167 Hannover, [email protected]

DIE NäcHSTE BIoBooM ERScHEINT AM 14. NoVEMBER 2012

Lob: Gefällt! :-)

… machen Sie weiter so

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