Biokraftstoffe - Chancen und Hemmnisse aus Sicht eines Biokraftstoffproduzenten - Albrecht Schaper
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Biokraftstoffe -Chancen und Hemmnisse aus Sicht eines Biokraftstoffproduzenten
Dr. Albrecht Schaper
Manager Marketing, Sales & Supply Chain
fuel21 GmbH & Co. KGDateiname: 2009-11-12 BioMotion Abschluss
Agritechnica.ppt
Verantwortlicher: Dr. Albrecht Schaper
Ersteller:
Stand: 2009-11-11
Animation: ja
Sprache: deutsch
� fuel21� Die politischen Faktoren� Rohstoffe und Nachhaltigkeit� Aussichten für 2020
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fuel21
� fuel21� Die politischen Faktoren� Rohstoffe und Nachhaltigkeit� Aussichten für 2020
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fuel 21 - Eckdaten
� fuel 21 GmbH & Co. KG ist eine 100-prozentige Tochter der Nordzucker AG in Klein Wanzleben
� Inbetriebnahme: Dezember 2007� Inbetriebnahme: Dezember 2007
� Kapazität: 130.000 m3 pro Jahr
� Rohstoffeinsatz: Zucker aus Rohsaft 66.000 t/aZucker aus Dicksaft 156.000 t/a
� Anzahl Arbeitsplätze: 50
Rübenbedarf ca. 1,3 Mio t/a� Rübenbedarf ca. 1,3 Mio t/a
� Ethanolrübenkontrakte mit ca. 3000 Landwirten
Pellets
fuel21 nutzt die Synergien zwischen Zucker- und Bioethanol-Produktion
Zucker
Zuckerrübe
Pellets
Rohsaft DicksaftExtraktion Konzentrierung
Dicksaft
Kristallisation
Zucker
Rohsaft
Melasse
Zuckerfabrik
Zuckerrübe
Dicksaft
Rohsaft
Melasse
Bioethanol Produktion
Die politischen Faktoren
� fuel21� Die politischen Faktoren� Rohstoffe und Nachhaltigkeit� Aussichten für 2020
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4� Aussichten für 20204
Erste Europäische Rahmenbedingungen der Biokraftstoff-verwendung wurden schon 2003 gesetzt
� EU Richtlinie 2003/30/EC vom Mai 2003
� Ziel: Verwendung von 5,75 Prozent energetisch Biokraftstoffen bis 2010, nicht bindend
� Im Ergebnis: “27” verschiedene Formen der Biokraftstoffförderung
� Gesetzliche Maßnahmen
und/oder
� Marktzugang
Kein gemeinsames System und Markt
Biokraftstoffe in der EU 25Entwicklung 2003 bis 2007
7,0%
8,0%
1,0%
2,0%
3,0%
4,0%
5,0%
6,0%
7,0%
Ziele der EU Kommission
2005
2010
0,0%
Österreich
Belgien
Zypern
Tschechien
Dänemark
Estland
Finnland
Frankreich
Deutschland
Griechenland
Ungarn
Irland
Italien
Lettland
Litauen
Luxemburg
Malta
Niederlande
Polen
Portugal
Slovakei
Slovenien
Spanien
Schweden
England
Quelle: Member States Progress Reports in the frame of Directive 2003/30 EC
� 2003
� 2004
� 2005
� 2006
� 2007
Deutschland änderte seine vorbildliche Gesetzgebung Anfang 2009 in eine Quotenminderung
� Biokraftstoffquotengesetz in Deutschland seit 2007, mit Änderungsbeschluss von 2009
� Erlaubnis von B7 (+3 HVO), Verbot von E10
� Besteuerung von Biodiesel und Pflanzenölen
Deutschland 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014
Bioethanol alt 1,2% 2,0% 2,8% 3,6% 3,6% 3,6% 3,6% 3,6%
Bioethanol neu 2,8% 2,8% 2,8% 2,8% 2,8%
Biodiesel 4,4% 4,4% 4,4% 4,4% 4,4% 4,4% 4,4% 4,4%Biodiesel 4,4% 4,4% 4,4% 4,4% 4,4% 4,4% 4,4% 4,4%
Gesamtquote alt 6,25% 6,75% 7,00% 7,25% 7,50% 7,75%
Gesamtquote neu 5,25 % 6,25% 6,25% 6,25% 6,25% 6,25%
Entwicklung des Biokraftstoffmarktes ist durch die Änderung des BioKraftQuG deutlich beeinträchtigt, Bsp.: Bioethanol
Voraussichtliche Entwicklung des Bioethanolabsatzes in Deutschland und entfallendes 3.000
1.000 m³/a
in Deutschland und entfallendes Potential nach altem BioKraftQuG
1.000
1.500
2.000
2.500
3.000
0
500
2004
2005
2006
2007
2008
2009e
2010e
2011e
2012e
2013e
2114e
2115e
Quelle: eigene Berechnungen
� Nicht mehr zur Verfügung
stehendes Potential
� Gesichertes Potential
Bioethanol
Weiterentwicklung der europäischen Rahmenbedingungen
� Richtlinie zur Förderung der Erneuerbaren Energien seit Juni 2009 in Kraft
� Bis 2020 sollen erreicht werden:
� 20 Prozent Treibhausgasreduzierung
� 20 Prozent Erneuerbare Energien am Gesamtenergieverbrauch
� 10 Prozent (energetisch) Erneuerbare Energien im Transportsektor, verpflichtend
� Kraftstoffqualitätsrichtlinie ebenfalls seit Juni 2009 in Kraft
� Höhere mögliche Beimischquoten für Biokraftstoffe (E10, B7).
Reduzierung der Treibhausgas-Emission beim Förderung und Herstellung fossiler � Reduzierung der Treibhausgas-Emission beim Förderung und Herstellung fossiler Kraftstoffe (10 Prozent bis 2020).
� EU Mitgliedsstaaten müssen beide Richtlinien bis zum Ende 2010 in nationales Recht umsetzten
Weitere Kriterien, die die Marktentwicklung beeinflussen
Richtlinie derErneuerbaren
Nachhaltig-keitskriterien
RohstoffePreise undVerfügbarkeit
Ölmarkt
Steuerliche Bevorzugung
Nationale
Gesetz-
gebungen
ErneuerbarenEnergie
EUBioethanol-Markt
Bevorzugungvon Diesel
gebungen
Kraftstoff-
qualitäten
(E10)
Außenhandelund Zölle
Rohstoffe und Nachhaltigkeit
� fuel21� Die politischen Faktoren� Rohstoffe und Nachhaltigkeit� Aussichten für 2020
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Rohstoffkosten haben einen Anteil von 50-70 Prozent an den Herstellkosten von Biokraftstoffen
� Volatilität der Rohstoffmärkte hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen� Volatilität der Rohstoffmärkte hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen
� Starke kurzfristige Volatilität bei den Agrarrohstoffen und auf dem Ölmarkt hat teilweise zu negativen Margen bei den Biokraftstoffherstellern geführt
� Langfristige Sicherstellung der Rohstoffversorgung
� Preisbindung zwischen Biokraftstoffen und Agrarrohstoffen würde helfen, ist aber schwer machbar, da es keine Verbindung zwischen den Energiemärkten und den Agrarmärkten gibt
� Preis und Mengen bestimmender Faktor bleibt weiterhin der Lebens- und Futtermittelmarkt
Getreide Endnutzung in der EU (Ernte 2009/2010, Schätzung)
1/3 geht auf indirektem Weg als eiweißreiches Futtermittel (DGGS)
Tierfutter
Nahrung (Backwaren,Nudeln, etc.)
Industrie
eiweißreiches Futtermittel (DGGS) zurück in die Tiernahrung und ersetzt importiertes Soja Mehl
23,3 %
7,7 %
4,1 %
2,7 %
Saatgut
Bioethanol
61,8 %
Quelle: Europäische Kommission DG AGRI, eBIO
Sonstige 1%
Rohstoffverwendung in EU zurBioethanol Produktion 2007/08
Sonstige 1%
Weizen 39%
Roggen3%
Gerste12%
Mais13%
Weinalkohol 8%
Zuckerrübe24%
Quelle: eBIO
Alle europäischen Biokraftstoffe werden nachhaltig hergestellt
� Die neuen europäischen Richtlinien schreiben zukünftig einen Nachhaltigkeitsnachweis für Biokraftstoffe vorBiokraftstoffe vor
� Eckpunkte:
� Keine Verwendung von Land mit hohem Kohlenstoffbestand (Wälder, Moore)
� Keine Verwendung von Flächen mit hoher biologischer Vielfalt
� Keine Rohstoffe von Flächen die dem Naturschutz dienen
� Nachweis der Einhaltung der Cross Compliance Regeln und im Einklang mit den Mindestanforderungen an die gute fachliche Praxis
� Mindestwerte von Treibhausgasemissionen (THG) müssen eingehalten werden
� Bestandsschutz für Altanlagen (Inbetriebnahme vor 23.01.2008) bis 2013, ansonsten
� 35% THG Minderung gegenüber Referenzwert
� 50% THG Minderung ab 1.1.2017
� 60% THG Minderung ab 1.1.2018 (für Anlagen mit Produktionsstart nach 1.1.2017)
Biokraftstoffhersteller fordern eine einheitliche Lösung bei der Nachhaltigkeitszertifizierung von Biokraftstoffen
� In Deutschland ist eine Verordnung zur Zertifizierung von Biokraftstoffen Anfang November in Kraft getreten getreten
� Zertifikate müssen ab 1.7.2010 für Rohstoffe mit Erntejahr 2010 erstellt werden
� Derzeit keine weitere vergleichbare Regelung im europäischen Raum
� Verordnung sieht Auflagen vor, die in der europäischen Richtlinie nicht gefordert sind (u.a.: Nachweis der Anbaufläche des Rohstoffes auf 20m im Polygonzug)
� Berechnungsmethodik zur Bestimmung der THG Minderung ist bisher nicht verfügbar
� In der EU Richtlinie gegebene Standardwerte dürfen nur für identische Herstellwege verwendet werden
� EU einheitliche Zertifizierungssysteme sind bisher nicht anerkannt worden
Aussichten für 2020
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Eine einheitliche Umsetzung der EU Richtlinien kann dem Biokraftstoffmarkt neuen Schwung geben
� Vorrausetzung für einen funktionierenden Biokraftstoffmarkt in Europa ist die Vereinheitlichung der Zugangsregeln und nationalen GesetzgebungenZugangsregeln und nationalen Gesetzgebungen
� Um die Klimaschutzziele der Europäischen Union zu erreichen, ist ein höherer Anteil von Biokraftstoffen notwendig (E10, E20, B10)
� Eine Verdopplung der derzeitigen Biokraftstoffproduktion ist in Europa machbar und notwendig
� Keine nationale Verschärfung der Nachhaltigkeitsregeln für europäisch hergestellte Rohstoffe
� Steuerliche Förderungen müssen diskriminierungsfrei gewährt werden
� Unterbindung der Importe von Biokraftstoffen durch Umgehung der bestehenden und bewährten Außenschutzmechanismen (B99, E88)
Biokraftstoffe aus heimischer Produktion sind unerlässlich für die zukünftige nachhaltige Mobilität
� Heimische Biokraftstoffe sind der richtige Weg zu mehr Unabhängigkeit von Energieimporten
� Bioethanol aus heimischer Produktion stärkt den ländlichen Raum
� Europäische Biokraftstoffe werden heute schon nachhaltig produziert
� Die Beimischungsverpflichtung liefert einen Grundstock zur Investitionssicherheit und sollte weiter ausgebaut werden
� Um verlorenes Vertrauen wiederzugewinnen, sind verlässliche Fahrpläne für die Umsetzung der � Um verlorenes Vertrauen wiederzugewinnen, sind verlässliche Fahrpläne für die Umsetzung der europäischen Ziele notwendig
� Nur eine langfristige Zuverlässigkeit auf politischer Ebene kann die Rahmenbedingungen für weitere Investitionen herstellen
Vielen Dank
für Ihre Aufmerksamkeit!