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Biologische Vielfalt in den Wäldern Nordrhein-Westfalens Grundsätze, Grundlagen und Zustand – Beispiele, Defizite und Entwicklungsziele www.wald-und-holz.nrw.de

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Biologische Vielfalt in den Wäldern Nordrhein-WestfalensGrundsätze, Grundlagen undZustand – Beispiele, Defizite und Entwicklungsziele

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Biologische Vielfalt in den Wäldern Nordrhein-WestfalensGrundsätze, Grundlagen undZustand – Beispiele, Defizite und Entwicklungsziele

AutorenAlfred Beckerunter Mitwirkung vonNorbert Asche, Michael Börth, Peter Fasel, Joachim Heyder,Bertram Leder, Carola Marckmann, Uta Schulte

Heft 18der Schriftenreihe der LandesforstverwaltungNordrhein-Westfalen

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5 Inhalt

Vorwort

Einführung

Vielfalt der NaturGesteine und BödenKlimatische VielfaltFaktor MenschLebensgemeinschaften

AllgemeinesWälderMischwälderStrukturreiche (stufige) Wälder

Fehlentwicklungen

Ziele und Maßnahmen zur Erhaltung, Wiederherstellung oder Gestaltung der biologischen Vielfalt in Wäldern

Standortgerechte BestockungNaturnahe Bestockung, MischwälderBesondere Waldformen und -biotope

Allgemeines WaldsäumeZusatzbiotope, Totholz

Vielfalt der Lebensgemeinschaften, Arten und GenotypenVielfalt der LebensgemeinschaftenVielfalt der Arten

Bedrohte BaumartenStrauchartenKrautige Pflanzen und Tiere„Reservebaumarten“

Vielfalt der GenotypenAllgemeinesGenerhaltungsmaßnahmenErhaltung „in situ“Erhaltung „ex situ“

FördermöglichkeitenFörderung einer naturnahen WaldwirtschaftNATURA 2000Naturschutzmaßnahmen im Wald

Rechtliche GrundlagenRio de JaneiroWeitere internationale VereinbarungenEuropäische UnionDeutschland

Zusammenfassung

Ausblick

Literaturauswahl

Impressum

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Inhalt

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7 Vorwort

Der Rückgang und die Veränderung des Artenspektrums von Flora und Fauna sind ein globalesProblem. Dabei gilt die weltweite Klimaveränderung als entscheidende Ursache. Schadereignis-se wie der Orkan „Kyrill“ im Januar 2007 führen dies deutlich vor Augen, ermöglichen aber auchein Umdenken und Gegensteuern – zum Beispiel bei der Wiederbewaldung der entstandenenFreiflächen.

Mit seinem Beitritt zur internationalen Kampagne „Countdown 2010 – Save Biodiversity“ hatsich das Land Nordrhein-Westfalen im November 2007 zu einer Reihe von Leistungen für denErhalt der biologischen Vielfalt verpflichtet und Maßnahmen zur Bekämpfung ihres weiterenRückgangs in die Wege geleitet.

Darüber hinaus hat sich Nordrhein-Westfalen als Gastgeberland der 9. UN-Naturschutzkon-ferenz im Mai 2008 in Bonn intensiv mit dem Schwerpunktthema „Biologische Vielfalt“ aus-einandergesetzt – genauso wie die 5.000 Delegierten aus aller Welt, die darüber diskutieren,wie sich unsere Arten, Lebensräume und Ökosysteme nachhaltig sichern lassen.

Der Landesbetrieb Wald und Holz NRW hat die UN-Konferenz zum Anlass genommen, dasThema „Biodiversität im Wald“ ins Blickfeld der Öffentlichkeit zu rücken. So stellt die vorliegendePublikation den Artenreichtum der nordrhein-westfälischen Wälder dar – wobei auch Fehl-entwicklungen angesprochen und Maßnahmen zur Erhaltung oder Wiederherstellung der biologischen Vielfalt in den Wäldern aufgezeigt werden.

Die Veröffentlichung erweitert die Schriftenreihe der Landesforstverwaltung NRW im Themen-komplex „Wald – Naturschutz – Klima“ um einen Beitrag, der für die interessierten Bürgerinnenund Bürger ebenso lesenswert sein dürfte wie für die forstliche Praxis.

Frank-Dietmar RichterLeiter des LandesbetriebsWald und Holz NRW

Vorwort

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8 Einführung

Durch erdgeschichtliche Ereignisse, klimatischeZustände und vielfältige Einflussnahme desMenschen hat sich auf der Erdoberfläche einMosaik unterschiedlichster Standorte mit viel-fältigen und durch langfristige Anpassung rela-tiv stabilen Lebensgemeinschaften aus Pflan-zen, Tieren und Pilzen entwickelt. In den Wäl-dern ist diese Vielfalt weitgehend erhaltengeblieben.

Sie gilt es auf den Ebenen der Lebensgemein-schaften (Ökosysteme), Arten und Genotypengleichermaßen zu bewahren und im Sinne eineroptimalen Funktionsfähigkeit der Wälder alsLebensgemeinschaft und Nutzungsobjekt zuvermehren. Sie ermöglicht es, die natürlichenSysteme ohne ständigen „Energie-Input“ risiko-und kostenarm zu erhalten und die nachhaltigeErfüllung der wichtigsten Waldfunktionen jetztund in Zukunft zu sichern. Darüber hinaus wer-den Lebensräume für eine Vielzahl von Artenbereitgestellt. Auf diese Weise wird sowohl fürdie Arterhaltung und für künftige Änderungender Umweltbedingungen als auch für dieBefriedigung der menschlichen Bedürfnissevorgesorgt.

Zur Feinabstimmung der Lebensgemeinschaf-ten auf den kleinräumigen und periodischenWechsel der Standortbedingungen gehört nichtnur eine Vielfalt von Arten, sondern auch einemöglichst große Vielfalt von regionalen undsich ständig anpassenden Genotypen innerhalbder Arten. Diese Forderung entspricht genauden internationalen und nationalen Program-men, die im Kapitel „Rechtliche Grundlagen“vorgestellt werden. Alle nationalen und landes-weiten Programme sind in die internationalenBemühungen, Programme und Verpflichtungeneingebunden.

Die empfohlenen Bemühungen um Erhaltungund Mehrung der biologischen Vielfalt sollten

nicht so sehr als eine notwendige Belastungund Einschränkung der in der Landschaft wirt-schaftenden Menschen angesehen werden.Vielmehr sollten sie als eine Chance zur lang-fristigen und zumindest kostenneutralen Erhal-tung relativ stabiler Verhältnisse im Haushaltder Natur verstanden werden. Sie könnensogar zur Steigerung der Produktion oder zurSenkung der Produktionskosten durch ver-stärkte Nutzung des genetischen Potenzials,Ausschaltung von Störfaktoren und Nutzungder natürlichen Wirkungen von Ökosystemenführen. Ein wichtiger Grundsatz ist dabei: „Mit der Natur wirtschaften“. Nicht ohne Grundlautet die Überschrift eines Artikels über dieErgebnisse der 2. Bundeswaldinventur (BWI2):„Mit Vielfalt und Struktur nah an der Natur“(GRANKE 2005).

Grundsätzlich haben die wirtschaftendenMenschen, von Fehlentwicklungen abgesehen,schon immer – verstärkt seit etwa 8.000 Jah-ren – zur Erweiterung der biologischen Vielfaltbeigetragen, weil dies ihren Bedürfnissen ent-sprach. Das Ergebnis der menschengemachtenVielfalt und ihrer sekundären Wirkungen ist diehistorisch entstandene Kulturlandschaft. Sie istebenso oder annähernd so schützenswert wiedie natürliche Vielfalt, zumal sie in vielen Regio-nen der Welt, so auch in Europa, bereits weit-gehend an die Stelle unbewirtschafteter Natur-landschaften getreten ist.

Die nachstehenden Erläuterungen sollen inerster Linie interessierte Bürgerinnen und Bür-ger über die Grundsätze und den Zustand derbiologischen Vielfalt in den Wäldern Nordrhein-Westfalens informieren, darüber hinaus aberden im Wald agierenden Fachkräften sowie den Politikern Hinweise für notwendige Maß-nahmen geben bzw. sie ermuntern, in derUmsetzung der als richtig erkannten Zielemutig fortzufahren.

Einführung

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9 Einführung

Naturwaldzelle „Probstforst“ bei Bonn

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Vielfalt der Natur

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11 Vielfalt der Natur

Wichtige Ausgangsgesteine mit ihrer Basengehaltsstufe,die auch in Nordrhein-Westfalen vorkommen, zeigt dienachstehende Tabelle. Vorkommen und Verteilung derGesteine ergeben sich aus der nachstehenden „Geolo-gischen Landeskarte“.

Auf Standorten mit gleichmäßig mittlerer Wasserversor-gung und durchschnittlichen Wasservorräten finden sich:Braunerderanker, Basenarme Braunerde, Parabraunerde,Podsolige Braunerde, Podsol (bei basenarmem Ausgangs-gestein); Pararendzina, Basenreiche Braunerde, Braun-lehm (bei basenreichem Ausgangsgestein).

Auf Standorten mit geringer Bodenentwicklung undunterdurchschnittlicher Wasserversorgung sind verbrei-tet: Ranker, Rendzina.

Auf Standorten mit dauernder oder periodischer Über-versorgung mit Wasser finden sich:Gleye, Hanggleye, Pseudogleye, Stagnogleye, Moorgleye.

Tabelle 1: Basizität von Gesteinen (nach DUDA und REJL 2003)

Im Laufe der Erdgeschichte sind zunächst durch Erkal-tung des Erdmantels bzw. durch Ausbrüche von Gesteins-schmelzen mehr oder weniger kristalline und basenreicheUrgesteine oder deren Umwandlungsprodukte (meta-morphe Gesteine) entstanden. Durch Abtragung undSedimentation von Gesteinstrümmern unterschiedlichs-ter Größe bildeten sich sodann Sedimentgesteine. Diesekönnen je nach Ausgangsgestein, Bildungsbedingungenund Mitwirkung von Organismen basenreich (z. B.Muschel- oder Korallenkalke) bis zu extrem basenarm (z. B. Schmelzwasser-Sander) sein. Aus den gleichenGründen variieren Festigkeit oder Weichheit der Gesteine.

Je nach Ausgangsgestein, vorherrschenden orographi-schen Bedingungen (Gelände), Gelände-Exposition und

damit einhergehenden kleinklimatischen Verhältnissenhaben in Mitteleuropa seit über 10.000 Jahren relativungestörte Bodenbildungsprozesse stattgefunden. Diesehaben zu unterschiedlichsten Bodentypen mit eigenerDynamik sowie charakteristischem Nährstoff-, Luft- undWassergehalt geführt. Unter Einwirkung aktueller klima-tischer Bedingungen entstand ein Mosaik unterschied-lichster Standorte mit einer charakteristischen Palettevon Standortfaktoren bzw. entstanden Kleinstandorte alsFolge kleinklimatischer und edaphischer (bodenbeding-ter) Unterschiede. Zudem wechseln die Standorteigen-schaften durch klein- bis großklimatische Veränderungenwährend mittlerer bis längerer Perioden bzw. auch bereitsinfolge des natürlichen jahreszeitlichen Witterungsver-laufs am Standort.

Basizität Tiefengesteine ErgussgesteineMetamorpheGesteine

Sediment-gesteine

„Locker-gesteine“

basischMelaphyr,Diabas, Basalt

Grünschiefer,Marmor

Muschelkalk,Plänerkalk,Dolomit

Löss, Mergel

mäßig basisch Syenit, GabbroTrachyt,Pophyrit

Feldspatphyllit Lösslehm

sauer GranitQuarzporphyr,Liparit

Gneis,Quarzphyllit

Tonschiefer

sehr sauer

Quarzit, quar-zitische Sand-steine, Brek-zien, Grau-wacken

QuarzitischeSande; Sander

Gesteine und Böden

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12 Vielfalt der Natur

Tiefgründige Braunerde Podsol aus Flugsand/tertiärem Sand, Raum Wassenberg, Rheinland

Gley, Stadtwald Mönchengladbach Gley-Pseudogley, mäßig basenhaltig, aus Löss über präquartärem Sand

im Raum Selfkant, Heinsberg, Erkelenz

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13 Vielfalt der Natur

Geologische Übersichtskarte von Nordrhein-Westfalen (Quelle: Geologischer Dienst Nordrhein-Westfalen)

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14 Vielfalt der Natur

Der Niederschlag in Nordrhein-Westfalen im Jahresmittel (1961–1990) (Quelle: Landesbetrieb Wald und Holz NRW)

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15 Vielfalt der Natur

Die Temperatur in Nordrhein-Westfalen im Jahresmittel (1961–1990) (Quelle: Landesbetrieb Wald und Holz NRW)

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16 Vielfalt der Natur

Nicht nur die großklimatischen Zonen der Erde – wieTropen, Subtropen, Wüstenklima, Mittelmeerklima, ge-mäßigtes, sommerwarmes und wintermildes Klima, nörd-liches sommerwarmes und winterkaltes Klima – bestim-men die Standorteigenschaften. Ebenso stark beeinflus-sen das durch Höhenlage und Orographie (Hangneigung,Hangrichtung) geprägte Regionalklima und das lokaleWärmeklima. Letzteres wird zudem noch durch denjahreszeitlichen Witterungsverlauf und kleinststandört-liche Besonderheiten (z. B. Bodenmulde, enges Tal, un-geschützte Kammlage) und durch die Windverhältnisseüberprägt. Die vorstehenden Klimakarten von NRWlassen die sehr unterschiedliche Ausprägung klimatischerFaktoren in den verschiedenen Landesteilen erkennen.

Mit zunehmender Höhenlage in hügeligem oder gebir-gigem Gelände nimmt die durchschnittliche Lufttempe-ratur um etwa 0,6 bis 0,7 °C je 100 Höhenmeter ab(„Adiabatischer Temperatur-Gradient“). Richtung undNeigung eines Berghanges können aber diese durch-schnittliche Temperaturverteilung entscheidend verän-dern: Die Südseite ist stets wärmer und meist auchtrockener (luft- und bodentrocken), als es der jeweiligenHöhenlage entspricht. Die Nordseite ist dagegen meistwesentlich kälter und feuchter. Daher rühren auch dieregional üblichen Bezeichnungen „Sommerhang“ fürSüdhang und „Winterhang“ für Nordhang. Selbst die Lageim Luv oder Lee eines Gebirges kann das Lokalklima ent-scheidend prägen.

Gravierende Unterschiede im Wärmehaushalt lassen sichbereits an Kleinststandorten wie etwa einem Maulwurfs-hügel ablesen: Seine Nordseite kann an einem kühlenWintertag noch gefroren sein, während seine Südseiteschon Temperaturen deutlich über 0 °C aufweist.

Auch die Nordseite von Baumstämmen ist in der Regelfeuchter und kühler als ihre Südseite. Auf der Nordseitefinden sich deshalb häufiger und beständiger Algen,Moose und Flechten als Epiphyten (aufsitzende Pflan-zen). Auf der Südseite eines glatten Baumstammes, wiebei einer Buche etwa, kann an Frühjahrstagen das Kambi-alwachstum durch hohe Oberflächentemperaturen ange-regt werden. Dies führt dann bei nächtlichen Frösten zuSchäden des empfindlichen aktiven Kambialgewebes undzu Rindennekrosen.

Nicht nur das rezente (gegenwärtige) Standortklimabeeinflusst bzw. bestimmt die heutigen Standorte. Siesind oft ganz entscheidend durch klimatisch-erdge-schichtliche Ereignisse geprägt worden. Zum Beispiel hatdie Vereisung großer Teile auch Mitteleuropas währendder Eiszeiten seit Beginn des Quartärs vor 2,5 Mio. Jahrenbis vor etwa 18.000 Jahren (= Mittlere Steinzeit) zu ganzerheblichen Abtragungen (Gletscher-Hobel), Sedimenta-tionen (Löss, Moränen) und Umlagerungen (Fließerden),aber auch zu entscheidenden Veränderungen des Bestan-des an Lebewesen geführt. Bis zu etwa 11 % der Erdober-fläche waren damals mit Gletschern bedeckt. Währendder Vereisungsphasen lag die Temperatur in Mitteleuropaum 8 bis 12 °C tiefer als heute. Von Norden drangen dieEismassen bis zu den deutschen Mittelgebirgen vor.Die europäischen Hochgebirge (Alpen, Pyrenäen) warenebenfalls eisbedeckt. Nur in den Zwischeneiszeiten wardas Klima dem heutigen ähnlich.

Arten, die dem eiskalten Klima nicht angepasst waren,insbesondere die Baumarten und die Straucharten bisauf die Zwergsträucher, mussten vor den vorrückendenEismassen in wärmere Gebiete, z. B. Südeuropa „fliehen“,wobei sich ihnen die vereisten Alpen, die Pyrenäen unddas französische Zentralmassiv in den Weg stellten. Eini-ge der Arten scheiterten an diesen Barrieren und verlorendamit ihr Verbreitungsgebiet in Mitteleuropa. Ein Teil derArten umging die Alpen westlich oder östlich und kehrtein den Zwischeneiszeiten aus den Refugien zurück.

An Fossilien ist abzulesen, dass die Wälder in Mitteleuropavor Beginn der Eiszeiten wesentlich reicher an Baumartenwaren als die heutigen. So waren einmal Ölweide, Amber-baum, Esskastanie, Magnolien, Mammutbaum, Hopfen-buche, Walnuss, Hemlocktanne, Flügel- und Hickorynussin Mitteleuropa beheimatet (KÜSTER 1996), haben aberentweder die Flucht über die Alpen oder aber die Rück-kehr aus den Refugien verpasst oder sind nur mithilfe des Menschen zurückgekehrt. Ähnlich wie die Baum- undStraucharten waren auch die krautigen Pflanzen und dieTiere betroffen. Nur spezialisierte Kräuter und Zwerg-sträucher überdauerten in den eisfreien Gebieten.

Maulwurfshügel mit deutlichen Temperaturunterschieden,

links Südseite, rechts Nordseite

Klimatische Vielfalt

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17 Vielfalt der Natur

Die mehrfachen Hin- und Rückwanderungen der Artenwährend der Eis- bzw. Zwischeneiszeiten haben einenstark selektierenden Effekt sowohl hinsichtlich der Arten-zusammensetzung als auch hinsichtlich der genetischenVielfalt innerhalb der Arten ausgeübt, zumal die Wander-wege jeweils eng und deshalb nur für relativ kleine Popu-lationen passierbar waren.

In anderen Erdteilen, die auch von den Eiszeiten beein-flusst wurden, sind derartige Folgen nicht oder in vermin-dertem Ausmaß eingetreten: In Nordamerika verlaufendie Gebirgszüge hauptsächlich von Norden nach Süden.Die ebenfalls vereisten Gebirgskammlagen bildeten dortaber keine Barriere für wandernde Baumarten, weil zwi-schen ihnen ausreichend breite Talungen ohne Vereisungverblieben waren. Sie dienten den Baumarten als „be-queme Fluchtwege“. Das Ergebnis ist eine um den Faktorzehn höhere Anzahl von Baumarten in Nordamerika imVergleich zu Mitteleuropa. Dementsprechend ist auch die Vielfalt an Genotypen innerhalb der Arten bedeutendhöher. Dies lässt sich unter anderem an der deutlich stär-keren Differenzierung des Wachstums amerikanischerBaumarten ablesen, wenn sie im Vergleich zu heimischenBaumarten in Mitteleuropa angebaut werden.

ErgebnisAus dem Zusammenwirken von geologischem Ausgangs-material, fossilen und rezenten Bodenbildungsprozessensowie den regionalklimatischen Verhältnissen einschließ-lich der Klimageschichte ergeben sich charakteristische,relativ großräumige Wuchsgebiete und innerhalb dersel-ben kleinräumigere Wuchsbezirke mit einheitlichemRegionalklima. Innerhalb der Wuchsbezirke variieren ins-besondere die kleinklimatischen und bodenkundlichenVerhältnisse und machen so die Vielfalt von Standortenaus, die lediglich aus Gründen der Übersichtlichkeit undDarstellbarkeit auf Karten häufig zu Standortgruppenbzw. Standorttypen zusammengefasst werden. Die Abbil-dung eines Ausschnitts einer „modernen“ Standortkarte(s. S. 33) unterscheidet die Standorte nach ihrem Was-serhaushalt und ihrer Trophie (Nährstoff-Haushalt). Dem„Flickenteppich“ unterschiedlichster Standorte (KÜSTER1996) steht eine relativ geringe Zahl angepasster Arten –zumindest gilt das für Baumarten – gegenüber. Umsomehr muss dafür gesorgt werden, dass wenigstens dieseArtenpalette mit möglichst hoher genetischer Vielfalterhalten wird.

Herbstlaub der aus Nordamerika eingeführten Roteiche

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18 Vielfalt der Natur

In Nordrhein-Westfalen gibt es keine Urwälder mehr. Eskommen allenfalls Wälder mit mehr oder weniger großerNaturnähe vor. Sie sind das Ergebnis des Zusammenwir-kens natürlicher und anthropogener Standortfaktoren.Seit über 5.000 Jahren, lokal noch früher, hat der Menschbewusst oder unbewusst, direkt oder indirekt Einfluss aufdie Standorteigenschaften und insbesondere die Besied-lung der Standorte mit Lebensgemeinschaften genom-men. Dabei hat er in der Regel durch Schaffung zusätzli-cher Raumstrukturen (z. B. durch Mittel- und Niederwald-wirtschaft, Gestaltung von Waldrändern, Erschließungs-maßnahmen oder durch Rodung und landwirtschaftlicheNutzung) sowie durch regelmäßige Nutzung und damit

verbundene Altersstadien (Altersklassen) des Waldes dieVielfalt verstärkt und zur Schaffung von Lebensräumenfür Arten mit besonderen Ansprüchen beigetragen(KÜSTER 1996).

So schuf der Mensch zum Beispiel durch Einzäunungenkünstliche Refugien für Pflanzen und Tiere und verhalfdamit wenigstens örtlich und zeitweilig zu einer unge-störten Entwicklung der Vegetation.

Aus wirtschaftlichen Gründen, teils aber auch mit demZiel einer Steigerung der Vielfältigkeit hat der Mensch die Wiedereinwanderung bestimmter Baumarten (z. B.Fichte) unterstützt oder erst ermöglicht. So hätten Ess-kastanie und Walnuss ohne den begleitenden Einfluss desMenschen den Weg nach Mitteleuropa vermutlich nichtmehr gefunden, und die Hasel hätte ihre schnelle Aus-breitung seit 8000 v. Chr. nicht erfahren. Wirtschaftendeoder ästhetisch ambitionierte Menschen haben – insbe-sondere nachdem festgestellt wurde, dass der Bestand

einzelner Arten oder Herkünfte in ihrem Heimatlandgefährdet war (BOOTH 1880) – auch Baumarten ausanderen Erdteilen an- bzw. wiederangesiedelt, die wegenanderer orographischer Verhältnisse im Heimatland nichtso sehr von den Eiszeiten beeinflusst worden waren. Mankann diesen Vorgang als frühe Maßnahme der Generhal-tung bezeichnen. Einer Vielzahl von Arten einschließlichBäumen verhalf der Mensch so zu einer Erweiterung ihresursprünglichen Verbreitungsgebietes. Der Mensch hatalso nicht wenig zur Gestalt der heutigen schützenswer-ten Kulturlandschaft mit ihrer Vielfalt beigetragen; er istzum Gestalter der ihn umgebenden Biosphäre geworden(ASCHE 2007). Ohne ihn sähe die Landschaft wesentlich

eintöniger aus. Dies und die Tatsache, dass das Wirkendes Menschen andauert, lässt manche Bemühungen frag-würdig erscheinen, die reine Natur zu erhalten oder wie-der herzustellen, die es in Wirklichkeit gar nicht gibt, weilauch sie dem ständigen Wandel unterworfen ist (KÜSTER2003).

Mit zunehmender Intensität, vor allem in den letzten 100Jahren, schränkte der Mensch die biologische Vielfalt wie-der ein, wie etwa durch neuzeitliche Bewirtschaftungsfor-men (Landwirtschaft mit Düngung und Bodenumbruch),durch Entwaldung oder Hochwasserfreilegung und Deich-bau in den Auen, Anlage von Siedlungen, Infrastruktur,Abbau von Bodenschätzen, Immissionen oder einseitigeBevorzugung bestimmter Baumarten (wie der Fichte)sowie durch großräumige Be- und Entwässerungsmaß-nahmen. Unsere heute wesentlich verbesserte Kenntnishierüber zwingt daher zu Überlegungen zur nachhaltigenSicherung der Biodiversität. Näheres hierzu findet sich imKapitel „Fehlentwicklungen“ (S. 28).

Auch die Altersstruktur trägt zur biologischen Vielfalt des Waldes bei: Anteile der Altersklassen in % der Waldfläche in NRW und im Bundesgebiet

(Quelle: BWI2)

Faktor Mensch

1 2 3 4 5 6 7 8 9

30

25

20

15

10

5

0

Altersklasse

Wälder in Nordrhein-Westfalen Wälder im Bundesgebiet

An

teil

in %

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19 Vielfalt der Natur

Allgemeines

Der Vielzahl der dargestellten Standortverhältnisse unddem Zusammenwirken von Boden, Klima (Kleinklima),Pflanzen, Pilzen, Tieren und Menschen entspricht eineVielzahl von Lebensgemeinschaften. Ihre Zusammenset-zung nach Arten bzw. Genotypen ist das Ergebnis eineroft jahrtausendelangen Anpassung an konkrete Standort-bedingungen durch Selektion der standorttauglichenLebewesen. Im Extremfall sind nur ganz bestimmte Artenoder Artenkombinationen auf einem konkreten Standortlebensfähig oder mindestens bis zur natürlichen Repro-duktion erhaltungsfähig. Im Normalfall sind jedoch dieauf konkreten Standorten selektierten Arten und Arten-gemeinschaften gegenüber konkurrierenden Arten undArtenkombinationen „nur“ konkurrenzstärker und domi-nieren deshalb.

Dabei bilden nicht etwa die durchschnittlichen Standort-bedingungen die entscheidende Selektionsgröße, son-dern eher die vorkommenden Extreme wie Frost- bzw.Höchsttemperaturen, Länge von Dürreperioden bzw.Vernässungsphasen, Häufigkeit und Art der Schnee-bedeckung sowie Windhäufigkeit und -stärke.

Ferner muss die erfolgreiche Artenkombination nicht nurdem durchschnittlichen, sondern auch dem Witterungs-verlauf in Extremjahren entsprechen. Noch zu wenigerforscht sind bislang die Bedeutung der Symbiosen unddie Koevolution etwa zwischen Bäumen und Pilzen bzw.deren Bedeutung für Wachstum und Massenleistung.

Der Zusammenhang zwischen den Standortverhältnissenund den jeweils eigenen Lebensgemeinschaften kannauch folgendermaßen beschrieben werden: Der Vielzahloft kleinsträumig wechselnder Standortbedingungen ent-spricht eine Vielzahl von Lebensgemeinschaften, die dieStandortbedingungen tolerieren oder sie optimal nutzenkönnen. Zusätzlich sollte eine möglichst reichhaltigeReserve von unterschiedlichsten Genotypen zum Aus-tausch vorhanden sein, die bei Änderung der Standort-bedingungen an die Stelle bisher angepasster Genotypentreten können. Letzteres scheint angesichts der zubefürchtenden raschen klimatischen Veränderungeninfolge von Immissionsbelastungen der Atmosphärebesonders wichtig. Aufgrund der globalen Erwärmung derErdoberfläche wird es in Mitteleuropa nach Ansicht vonKlimatologen zu einer Abnahme der Sommer- und einerZunahme der Winterniederschläge mit intensivierterSturmaktivität über dem Atlantik kommen. Die Anzahlder Frosttage wird deutlich abnehmen, und die Zahl derHitzetage (Temperaturen über 30 °C) wird sich um etwa30 Tage/Jahr erhöhen. Trockenwarme Sommer wie imJahre 2003 wird es viel häufiger als bisher geben; siewerden laut Annahmen um das Jahr 2070 alle zwei Jahreauftreten (LATIF 2005).

Eine jüngst erschienene Broschüre des nordrhein-west-fälischen Umweltministeriums (MUNLV NRW 2007b) geht davon aus, dass sich die Jahresmittel der Tempe-

Duft-(Raureif-)Behang, hier an Fichte (Kalteiche), kann Zusammensetzung

und Stabilität der Wälder erheblich beeinflussen

Lebensgemeinschaften

Bodensaurer Buchenwald, eine häufige natürliche Waldgesellschaft in

Nordrhein-Westfalen; hier auf der „Alten Burg“ bei Netphen im Kreis

Siegen-Wittgenstein

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20 Vielfalt der Natur

Waldtypen in Nordrhein-Westfalen (Quelle: Landesbetrieb Wald und Holz NRW)

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21 Vielfalt der Natur

Waldtypen in Nordrhein-Westfalen auf der realen Waldfläche (Quelle: Landesbetrieb Wald und Holz NRW)

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ratur für die Großlandschaften Nordrhein-Westfalens bis2046/2055 um 1,9 °C mit Schwerpunkt in den Winter-monaten erhöhen und die Niederschläge leicht steigenwerden – mit einer Verschiebung von den Sommer- zu den Wintermonaten. Es muss deshalb u. a. eine ver-mehrte Häufigkeit von Nassschnee und Stürmen imWinter und Trockenstress im Sommer erwartet werden.Andererseits kann auf gut wasserversorgten Standortenauch eine Ertragssteigerung eintreten.

Die Vielfalt von Genotypen der Arten ist das eigentlicheFunktionsprinzip der Lebensgemeinschaften und damitdie Voraussetzung sowohl ihrer Anpassungs- wie auchKonkurrenzfähigkeit. Die Stabilität der meisten natür-lichen Systeme ist in der Regel umso höher, je höher dieZahl der beteiligten standorttauglichen Arten bzw. Geno-typen ist. Die Kombination der Letzteren dient sozusagender „Feinabstimmung“ auf die aktuellen, regelmäßig auf-tretenden bzw. künftigen Standortbedingungen mit ihrenSchwankungen. Es gibt auch den (seltenen) Fall – ins-besondere unter extremen Standortbedingungen –, dassnur wenige, meist besonders schutzbedürftige Arten mitdem Standort eine stabile Gemeinschaft bilden. Stabilitätist dabei immer als dynamische Stabilität zu verstehen.Jede Veränderung der Bedingungen hat eine neue Ein-regulierung zur Folge und führt zu einem wieder neuen

Gleichgewicht, bis auch dieses nach weiteren Änderun-gen zugunsten eines neuen Gleichgewichts mit einerähnlichen oder einer ganz anderen Lebensgemeinschaftabgelöst wird. Dabei kann es bei sehr raschen oder gra-vierenden Veränderungen zu katastrophenähnlichenEntwicklungen, Zwischen- oder Endzuständen kommen,und zwar umso eher, je weniger „Puffermasse“ an geeig-neten Genotypen vorhanden ist, welche eine möglichstrasche Anpassung an geänderte Bedingungen vorneh-men könnten.

Wälder

Die Anpassung typischer Lebensgemeinschaften an dievorliegenden Standorte und das Großklima hätten inMitteleuropa dazu geführt, dass ohne menschliche Ein-griffe über 90 % der Fläche von Natur aus mit Waldunterschiedlicher Dichte und unterschiedlicher Sukzes-sionsstadien bedeckt wäre. Waldfreie Hochmoore imWestfälischen Tiefland, Wasserflächen durch Erdfallseenoder Sölle, abflussgehemmte oder hochwassergeprägteAuen mit Biberdämmen und Sümpfen, natürliche wind-gefegte Bergwiesen sowie waldarme Felsstandorte imBereich großer Flusstäler (Rhein, Ahr, Lenne, Weser)wären die wenigen Ausnahmen.

22 Vielfalt der Natur

Moorbirkenbruchwald bei Meinerzhagen in der Naturwaldzelle „Im Hirschbruch“

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Die bestehenden Wälder sind entsprechend der Vielfaltder vorkommenden Standorte unterschiedlich zusam-mengesetzt. Es lassen sich sehr verschiedene natürlicheWaldgesellschaften erkennen, die allerdings auch vieleGemeinsamkeiten aufweisen. Die wichtigsten Waldgesell-schaften (Waldtypen) in Nordrhein-Westfalen sind in vor-stehender Karte der natürlichen Waldtypen in Nordrhein-Westfalen dargestellt (S. 20). Die zweite Karte (S. 21)zeigt, was davon auf der realen, tatsächlichen Waldflächeund unter dem verändernden Einfluss des Menschenerhalten geblieben ist (ASCHE 2004).

Allein gemessen an seinem Flächenanteil – in Nordrhein-Westfalen 27 % der gesamten Landesfläche, also 915.800ha – gilt der Wald als bedeutender Träger biologischerVielfalt. Walderhaltung und Waldvermehrung sowie dieArt der Waldbewirtschaftung haben daher wesentlichenEinfluss auf die Erhaltung und Steigerung der biologi-schen Vielfalt in der Landschaft. Wie in den meisten ande-ren natürlichen oder annähernd natürlichen Systemen istauch in den Wäldern oft noch eine Vielzahl von Arten bzw.Genotypen und eine Vielzahl kleinstandörtlicher Bedin-gungen erhalten. In naturnahen mitteleuropäischenWäldern wird davon ausgegangen, dass 7.000 bis 14.000heimische Tier- und über 4.000 Pflanzenarten – darunter

3.000 Pilzarten – vorkommen (DETSCH et al. 2000,nach WEISS und KÖNIG 2005). Über 600 der 3.200 inDeutschland beheimateten Gefäßpflanzen haben ihrenVerbreitungsschwerpunkt im Wald. Von den in Deutsch-land heimischen 92 Säugerarten sind 54 eng an den Waldgebunden (PETERCORD 2002).

Mit zunehmender Intensität der Grünlandnutzung istdagegen die Zahl der beteiligten höheren Pflanzen aufwenige Gras- und Krautarten beschränkt. AckerbaulicheSysteme – beispielsweise ein Kartoffelacker oder einWeizenfeld – kommen vielfach mit einer einzigen Art,einem Klon oder einer Sorte einer Art aus und können,einschließlich einer Anzahl anueller Wild- bzw. Unkräuter,nur in Form der Monokultur existieren. Außerdem ist beiihnen eine ständige Störung (bzw. Veränderung) derStandortbedingungen z. B. durch Pflügen oder Düngenund Bewässern unvermeidlich.

Im Wald dagegen ist die natürliche Vielfalt in der Regel(allerdings in unterschiedlichem Maße) erhalten, aktivdurch Menschen gestaltet oder kann, da die Standort-bedingungen noch annähernd natürlich und Teile desWaldes relativ natürlich erhalten sind, verhältnismäßigleicht wiederhergestellt werden. Unter Einbeziehung der

23 Vielfalt der Natur

Perlgras-Buchenwald bei Königswinter

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historischen Waldnutzungstypen begegnen uns im Walddie meisten Relikte der ursprünglichen mitteleuropä-ischen Artenvielfalt (WEISS und KÖNIG 2005). Doch soll-te nicht ausschließlich die natürliche Artenkombinationals wünschenswerte biologische Vielfalt definiert werden.Das Beispiel des bodensauren atlantischen bis subatlan-tischen Buchenwaldes kann dies verdeutlichen: In dieserWaldgesellschaft – besonders wenn sie als Altersklassen-wald bewirtschaftet wird – dominiert auf bodensaurenStandorten und aus klimatischen Gründen überwiegenddie Baumart Rotbuche. Alle anderen Baumarten, mit Aus-

nahme der Fichte, vor allem die sogenannten Lichtbaum-arten wie Eiche und Birke haben gegenüber der sehrschattentoleranten Buche oft nur in der lichten Verjün-gungsphase eine kurze Entwicklungschance (SCHULTE2005). Nur auf Bestandeslücken oder in Waldgesellschaf-ten, denen die Buche nicht angehört, können sich diesedurchsetzen. Wenn eine Beteiligung der Lichtbaumartenaus Gründen des Biotop- und Artenschutzes, lokalklima-tischen oder sonstigen Gründen wünschenswert ist, darfdie Entwicklung des Waldes nicht ausschließlich dennatürlichen Kräften überlassen, sondern es muss steu-ernd eingegriffen werden. Dies kann durch künstlicheBeimischung lichtliebender Baumarten (Eiche, Ulme,Birke, Esche, Wildkirsche u. a.) sowie durch Anwendungwaldbaulicher Methoden (v. a. Verjüngungsmethoden)erfolgen, die zumindest zeitweise die Gewähr für einestärkere Belichtung des Waldbodens und der unterenBestandesschichten auf hinreichend großen Teilflächenbieten (ARBEITSKREIS WALDBAU UND NATURSCHUTZ2005). Je lichtbedürftiger die zu fördernde Baumart unddas mit ihr assoziierte Artenspektrum sind, umso größermüssen die Bestandeslücken in Beständen mit vorwie-gend Schattbaumarten sein. Solche Lücken können biszur Größe eines Kleinkahlschlages reichen. Dabei solltesich der Waldbau, auch wenn er der Natur nicht freienRaum lässt, an natürlichen Entwicklungsvorgängen undan Funktionsprinzipien der Natur, wann immer sie sicherschließen lassen, orientieren. Dadurch werden Fehlent-scheidungen und Fehlentwicklungen mit all ihren Folgenweitgehend vermieden. Ein solches Konzept, welchesstets auch die Standortbedingungen einbezieht, verdientdie Bezeichnung „Naturnaher Waldbau“.

24 Vielfalt der Natur

Der Buntspecht ist ein Waldbewohner

Hainsimsen-Buchenwald in der Naturwaldzelle „Grauhain“, Gemeinde Netphen

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25 Vielfalt der Natur

Mischwälder

Als Mischwälder bezeichnet man alle Waldbestände, diedauerhaft mit mehr als einer Baumart bestockt sind. Diebeteiligten Baumarten können gleichaltrig oder ungleich-altrig sein und die gleichen oder verschiedene Kronen-schichten besetzen. Die Mischung kann mit besondersgroßer Mischungsintensität baumweise oder mit abneh-mender Mischungsintensität reihen- bzw. streifenweise,trupp-, gruppen- oder horstweise erfolgen.

Als Trupp werden in diesem Sinne Baumgruppen von bis zu50 m2, als Gruppen gleichartige Bestandesteile von 51 bis500 m2 und als Horste Bestandesteile von 501 bis 5.000 m2

bezeichnet. Obwohl Mischwälder keineswegs die einzigeForm natürlicher Wälder sind (siehe das Beispiel der arten-armen bodensauren Buchenwälder), so ist dennoch eineReihe von Vorzügen der Mischwälder unverkennbar. DieseVorzüge sind vielfältig sowohl nach biologischen Kriterienals auch nach Kriterien der menschlichen Nutzung derWälder. Zum einen sind die Standortverhältnisse auch aufkleineren Flächen niemals so einheitlich, dass flächenweisenur eine Baumart angepasst wäre. Vielmehr entspricht derVielfalt von Klein- und Kleinststandorten auch eine natür-liche Vielfalt der Baumarten, die ihre jeweiligen Kleinstand-orte in enger Nachbarschaft optimal nutzen können. Zumanderen ist eine optimale Nutzung unterschiedlicherBodenschichten, insbesondere die vollständige Nutzungdes gesamten Wasser- und Nährstoffvorrates, viel ehergewährleistet, wenn Baumarten mit unterschiedlicher Wur-zeltiefe gemischt werden. Auch eine vollständige Nutzungdes Sonnenlichtes ist dann gegeben, wenn Licht- undSchattbaumarten sich an der Lichtnutzung beteiligen.

Außerdem kann davon ausgegangen werden, dass dieMischbaumarten um sich herum unterschiedliche Klein-standorte schaffen, die unterschiedlichen Artengemein-schaften eine gleichzeitige Existenz ermöglichen. Es gibtHinweise darauf, dass die Streuzersetzung in Mischbestän-den beim Vergleich zu Reinbeständen beschleunigt ver-läuft, wodurch der Entkoppelung von Streubildung undMineralisierung mit ihren schädlichen Folgen für die Wald-böden vorgebeugt wird. Die Massenvermehrung vonSchadorganismen ist in Mischbeständen schon deswegenerschwert, weil das Nahrungsangebot für die Schädlingeweniger konzentriert und der Anteil natürlicher Regulato-ren höher ist als in Reinbeständen. Mischbestände sinddeshalb grundsätzlich weniger anfällig gegen Krankheitenund stabiler. Möglicherweise reagieren sie auch wenigerempfindlich auf außerordentliche meteorologische Ereig-nisse wie hohe Schneelast, Sturm und Dürreperioden.(Laufende Untersuchungen zu dieser Fragestellung sindnoch nicht abgeschlossen.) Mischwälder bilden darüberhinaus ein Reservoir unterschiedlichster Holzarten undkönnen damit zur Absatz- und Krisensicherheit der Forst-betriebe beitragen. Frostspanner-Männchen, geflügelt

Strukturreicher Nadel-Laub-Mischbestand im Rothaargebirge

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26 Vielfalt der Natur

Strukturreiche (stufige) Wälder

Als „stufig“ werden Wälder bezeichnet, die aus unterschied-lich hohen, nahe benachbarten Bäumen bestehen, alsoauch mehrere Kronenschichten aufweisen (sogenannte„Vertikalstruktur“). Diese Stufigkeit kann eine Folge unter-schiedlichen Alters der einzelnen Baumschichten sein. Siekann aber auch durch unterschiedlich „wüchsige“ Klein-standorte oder durch genetisch verankertes, unterschied-lich rasches Wachstum der beteiligten Baumarten oderGenotypen verursacht sein. Die Vertikalstruktur bestimmtdie für die Artenvielfalt entscheidende Nischenhäufigkeit.

Für die Vorzüge solcher stufiger Bestände gilt Ähnlicheswie für die Mischbestände, die in der Regel von Natur ausstrukturreicher sind als Reinbestände (siehe unter „Misch-wälder“): Sekundären Kleinstandorten sind unterschied-liche Lebensgemeinschaften zugeordnet. Die unterschied-liche Durchwurzelungstiefe verschiedener oder verschie-den entwickelter Baumarten erlaubt die Nutzung unter-schiedlicher Bodenschichten als Nährstoff- und Wasser-reservoir sowie als Verankerungssubstrat. UnterschiedlicheLichtansprüche der beteiligten Baumarten führen zu opti-mierter Nutzung der verfügbaren Lichtmengen. Schließlichbewirkt Stufigkeit eine verminderte Anfälligkeit gegenüberSchneedruck- und Sturmereignissen. Letzteres konnte inden letzten Jahren nach Sturmkatastrophen – etwa imSchwarzwald – im Vergleich zwischen Altersklassen-wäldern und mehrstufigen Wäldern beobachtet werden.

Einen unübersehbaren Vorteil bieten mehrstufige Wald-bestände in Bezug auf die Rohstoffnutzung durch denMenschen. Das Ziel der Forstwirtschaft in Deutschland istin aller Regel die Erzeugung von hochwertigem, lang-schäftigem und feinästigem bis astfreiem Nutzholz. EinWeg zu diesem Ziel besteht in der Anlage dichter, gleich-altriger Reinbestände, deren Bestandesglieder gegen-seitig eine Astreinigung durch Lichtentzug in den unterenKronenschichten bewirken. Solche dichten Bestände ber-gen aber Risiken, weil sie – ohne regulierende Eingriffedes Menschen – relativ kleine Kronen und überschlankeSchäfte (Stämme) entwickeln. Dadurch steigt die Gefahrdes Stammbruchs durch Schnee oder Sturm.

Bei den Schadensereignissen sind regelmäßig auch dieÖkosysteme in ihrer Ganzheit betroffen. Um dieses Risikozu mindern und die Erzeugung stärkerer Dimensionen zufördern, bedürfen solche Bestände des ständigen regulie-renden Eingriffs des Menschen im Wege der Durchfors-tung. Hier entstehen allerdings je nach Altersklasse hoheKosten, und es muss bei jedem Eingriff eine vorüberge-hende Destabilisierung in Kauf genommen werden.Außerdem bewirkt die zielgerichtete Selektion im Wegeder Durchforstung eine Vereinheitlichung der Bestände.Selbst die Standardmethode der modernen Durchfors-tung, die sogenannte Hochdurchforstung, erreicht dasangestrebte Ziel strukturierter Bestände nur bedingt, vorallem dann, wenn es sich um gleichaltrige Bestände han-delt. Insgesamt ist der Erhaltungsaufwand für solcheSysteme durch die Notwendigkeit des laufenden undkostenträchtigen „Energie-Inputs“ ziemlich hoch. Zudemproduzieren derart einschichtige und gleich alte Wälderüber lange Perioden ihres Wachstums hinweg vorwiegendschwach dimensioniertes Holz. Dieses muss mit hohemAufwand im Interesse der Bestandespflege genutzt wer-den und besitzt nur einen geringen Wert.

Die nahezu gleichzeitige Nutzung des Hauptbestandes imKahlhieb zum Zeitpunkt der durchschnittlichen techni-schen Hiebsreife besitzt den Nachteil, dass zu diesemZeitpunkt nur ein Teil der Bäume tatsächlich hiebsreifeDimensionen aufweist, während ein anderer Teil unfreiwil-lig unreif geerntet wird. Gravierend ist auch der Nachteil,dass nach der flächenweisen Nutzung in der Regel eineNeuaufforstung mit hohem Anlage- und Pflegeaufwandsowie typischen Risiken – wie beispielsweise durch deneinsetzenden Humusabbau aufgrund starker Belichtungoder Mäusefraß – erfolgen muss.

Bei den geschilderten Nachteilen und Risiken liegt esnahe, nach Alternativen zum Altersklassenwald zusuchen. Eine Alternative bietet der ungleichaltrige, mehr-stufige Mischwald.

Seine Vorzüge liegen darin, dass eine gegenseitige posi-tive Beeinflussung der unterschiedlich alten Bäume insolchen Mischbeständen stattfindet. Insbesondere eine

Holz aus Kahlschlag enthält hiebsreife und nicht hiebsreife Sortimente Windwurffläche nach „Kyrill“ im Hochsauerlandkreis bei Sundern-Stockum

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Drosselung des Aststärken-Wachstums und eine Förde-rung der Monokormie (Wipfelschäftigkeit) bei der jünge-ren Generation zeichnen diese Bestände aus. Voraus-setzung ist eine möglichst enge Verzahnung und Durch-mischung der Altersstufen. Nur dann kann die notgedrun-gen kleinräumige Beeinflussung greifen. In derart gestal-teten Beständen sind Pflegeeingriffe nahezu überflüssigoder werden vielmehr durch Nutzungsmaßnahmenkostenneutral nebenbei durchgeführt. Im Idealfall werdenausschließlich starke und entsprechend wertvolle Holz-dimensionen mit geringem Ernteaufwand genutzt, und esentfallen Kultur- und Folgekosten. Solche Bestände geltenvielfach als Idealbild naturnaher Waldwirtschaft, abernicht als das einzig gültige und vor allem nicht immergeeignet, alle Ziele naturnaher Waldwirtschaft, wie zumBeispiel die Erhaltung lichtliebender Baumarten, zu er-füllen. Hierzu äußerte sich z. B. RICHTER (2000). Aufjeden Fall aber leisten die mehrstufigen Bestände nachdem Prinzip angepasst bestockter Kleinstandorte einenBeitrag zur biologischen Vielfalt im Wald.

Bei den Ergebnissen der Bundeswaldinventur (BWI2) fälltNordrhein-Westfalen im Vergleich zu den anderen Bun-desländern durch einen geringen Anteil stufiger (zwei-oder mehrschichtiger) Bestände in Höhe von nur 24,3 %auf. Der Bundesdurchschnitt beträgt dagegen 54,3 % undder Anteil in Baden-Württemberg macht gar 66,2 % aus.

Es besteht hier also ein dringender Gestaltungsbedarf fürNRW. Andererseits weisen die Ergebnisse der BWI2 hin-sichtlich der Bodenvegetation in Waldbeständen auf einebeginnende Strukturierung bzw. Differenzierung hin: In 65 % der Bestände kommen Bäume unter 0,5 m Höhe,in 55 % Bäume von 0,5 bis 2 m Höhe und in 44 % Bäumevon 2 bis 4 m Höhe vor. Außerdem finden sich in 96 %der Bestände Moose, in 74 % krautige Samenpflanzen,in 75 % Gräser und in 53 % Halbsträucher. Die Ergebnis-se stehen denen des Bundesdurchschnitts kaum nach.In einigen Punkten übertreffen sie diese sogar (sieheTabelle 2).

Zusammenfassend lässt sich sagen: Vielfältig strukturier-te Waldbestände sind betriebssicherer als einförmige und einschichtige Bestände. Sie nutzen den Standort –sowohl die Bodenkraft als auch die verfügbare Lichtmen-ge – besser aus als Reinbestände. Außerdem bietensolche Bestände vielfältigere Lebensmöglichkeiten fürOrganismen aller Art als einfach strukturierte Bestände,darunter auch natürliche Regulatoren von Forstschäd-lingen. Sie erlauben die stetige Nutzung wertvoller Holz-sortimente und ersetzen teure Selektionsmaßnahmendurch weitgehende Eigendifferenzierung der Baumarten.Darüber hinaus bilden sie eine Grundlage für sogenannteAnpassungsvorgänge bei Veränderungen der Standort-bedingungen.

Tabelle 2: Bodenvegetation in den Waldbeständen in NRW und im Bundesgebiet (Quelle: BWI2, BMVEL 2004)

PflanzengruppeNordrhein-Westfalen

Vorkommen in % der BeständeDeutschland

Vorkommen in % der Bestände

Flechten 21 12

Moose 96 93

Farne 63 56

Kraut. Samenpflanzen 74 75

Gräser 75 88

Großlianen 18 11

Zwergsträucher 22 33

Halbsträucher 53 51

Sträucher < 0,5 m Höhe 27 30

Sträucher 0,5 bis 2 m Höhe 31 32

Sträucher > 2 m Höhe 26 23

Bäume < 0,5 m Höhe 65 77

Bäume 0,5 bis 2 m Höhe 55 68

Bäume 2 bis 4 m Höhe 44 56

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94 Impressum

HerausgeberLandesbetrieb Wald und Holz Nordrhein-WestfalenAlbrecht-Thaer-Straße 3448147 Münster

Text/Redaktion/BearbeitungForstliche Dokumentationsstelle des Landesbetriebs Wald und Holz NRWBernward SelterDorothe Tesch

AutorenAlfred Beckerunter Mitwirkung vonNorbert Asche, Michael Börth, Peter Fasel,Joachim Heyder, Bertram Leder, Carola Marckmann,Uta Schulte

Gestaltungdot.blue – communication & design, Jutta Schlotthauer, Jörg Hampewww.dbcd.de

Lektoratdie-schreibweisen.com

BildnachweisAlfred Becker (S. 16, 19, 25, 26 links, 30, 31, 39 oben, 39 unten links,41 oben, 45 unten, 48 links, 50, 51 oben rechts, 53 links 1–3, 53 obenrechts, 54 oben, 56 links, 59 oben rechts, 59 rechts mitte), AchimBüscher (S. 41 unten, 83), Alfred Dickhof – Geologischer DienstNRW (S. 12 unten), Peter Fasel (S. 22 oben, 38 links, 44 oben, 47,49 oben rechts, 57, 59 links, 77 unten), Arthur Franz (S. 52 Mitte),Christian Griesche (S. 10, 40), Joachim Heyder (S. 49 unten rechts,58, 59 unten rechts, 60, 65 oben und links), Gerhard Hornig – Geologischer Dienst NRW (S. 12 oben rechts), Elke Hübner-Tennhoff(S. 61, 65 unten), E. Harald Hülle (S. 49 links), Arnold Irle (S. 53unten links), Hans-Dieter Kratsch (S. 48 rechts, 56 rechts), AntjeLange (S. 17, 28, 32, 70, 86), Bertram Leder (S. 79), Wilfried Limpinsel(S. 54 unten), Jan Preller (Titel, S. 10, 26 rechts, 29, 36, 38 rechts,42 oben, 44 unten, 51 links, 51 unten rechts, 52 oben, 53 untenrechts, 55, 64, 66, 67, 74, 75, 77 oben), Franz Richter – GeologischerDienst NRW (S. 12 oben links), Uwe Römer (S. 24 unten), Uta Schulte(S. 9, 22, 23, 35, 39 unten rechts, 69, 73, 78, 80), Sonja Voss (S. 76),Joachim Weiss (S. 52 unten, 85), Peter Wicke (Rückseite)

HerstellungMVG Medienproduktion, AachenAuflage: 5.000 2008

StandApril 2008

ISBN978-3-9809057-8-7

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