Biologische Wirkung Dr. Rolf Neuendorf. 2004 – Rolf Neuendorf Inhalt Wechselwirkung von Laserlicht...
-
Upload
gerlach-morlock -
Category
Documents
-
view
108 -
download
1
Transcript of Biologische Wirkung Dr. Rolf Neuendorf. 2004 – Rolf Neuendorf Inhalt Wechselwirkung von Laserlicht...
BiologischeWirkung
Dr. Rolf NeuendorfU
V-St
rahl
ung
Rönt
gen-
Stra
hlun
gIn
frar
ot-S
trah
lung
W ellen län g e100 fm
1 p m
10 p m
100 p m
1 n m
10 n m
100 nm
100 m
10 m
1 m
1 m m
10 m m
2004 – Rolf Neuendorf
Inhalt
Wechselwirkung von Laserlicht und Materie Absorption biologischer Materialien Laser-Gewebe Wechselwirkungen
– Thermische Wirkungen– Thermoakustische Wirkungen– Photochemische Wirkungen
– Ultraviolette Strahlung– Infrarote Strahlung
Wirkung auf das Auge Grenzwerte
2004 – Rolf Neuendorf
Wechselwirkung Laserlicht-Materie
Transmission
AbsorptionStreuung
Reflexiondiffus
(15-40%)
direkt
(4-7%)
Lambert-Beersches Gesetz:
z0 eI)z(I
1cm
Abschwächungskoeffizient Absorptionskoeffizient
Streukoeffizient
2004 – Rolf Neuendorf
Absorption einiger Chromophore
A
bso
rptio
nsko
effi
zie
nt
[m
-1]
0.1 1 1010-8
10-7
10-6
1x10-5
1x10-4
10-3
10-2
10-1
100
Wellenlänge [m]
Wasser
Protein
Haemo-
globin
Melanin
Abs
orp
tions
koe
ffiz
ient
[m
-1]
2004 – Rolf Neuendorf
Streuung und Absorption von Laserlicht im Gewebe
Lasertypen: Excimer Argon-Ionen Nd:YAG
Er:YAG Farbstoff Dioden
CO2
Absorption Absorption Streuung
dominierend und Streuung dominierend
Eindringtiefe Eindringtiefe Eindringtiefe
1 ... 20 m 0,5 ... 3 mm 2 ... 10 mm
2004 – Rolf Neuendorf
Laser-Gewebe Wechselwirkungen
10-12 1x10-9 1x10-6 1x10-3 1x100 1x10310-3
100
103
106
109
1012
Inte
nsitä
t[W
/cm
2 ]
Wechselwirkungszeit [s]
J /c m 2
0,1 J /c m 2
1 J /cm 2
10 J/cm 2
100
Photodisruption
Photoablation
Photochemie
Vaporisation
Koagulation
2004 – Rolf Neuendorf
Wirkung auf biologisches Gewebe
abhängig von: Energie- bzw. Leistungsdichte Wellenlänge Einwirkdauer Eigenschaften des Gewebes
(Gewebeart, Pigmentierung, Durchblutung, Behaarung, etc.)
Schädigungsmechanismen: thermische Beeinflussung thermoakustische Wirkung photochemische Reaktionen
2004 – Rolf Neuendorf
Thermische Wirkung
Große Leistungsdichten in kleinen Volumina
starke lokale Aufheizung
Die optische Eindringtiefe legt die thermische Leistungsdichte fest.
Die häufigsten Schädigungen: Hautrötung bis Verbrennungen Verkochen und Verdampfen des Gewebes
2004 – Rolf Neuendorf
Gewebeveränderungen
Temperatur: 37°C - 60°C > 60°C < 100°C 100°C bis einige 100°C
Wirkung Erwärmung Koagulation Austrocknung Karbonisierung Vergasung,
Verbrennung
optisches
Verhalten
Änderung
nicht sichtbar
weißgraue Färbung, erhöhte Streuung
konstante
Streuung
braun-schwarze
Färbung, starke
Absorption
Entstehung von Rauch
mechanisches
Verhalten
Änderung
nicht erkennbar
Auflockerung Entzug von
Flüssigkeit,
Schrumpfung
Verkrustung Abtragung
Laser
Schematische Darstellung der unterschiedlichen Zonen
im Gewebe bei der Laserbestrahlung
2004 – Rolf Neuendorf
Thermoakustische Wirkung
explosionsartige Verdampfung von Wasser im Gewebe ("Popcorn-Effekt")
Ausbildung von Druckwellen Gewebe wird zerfetzt,
Partikel werden herausgeschleudert schmerzhafte, zum Teil stark blutende
Verletzungen
2004 – Rolf Neuendorf
Photochemische Wirkung
Chemische Eigenschaften des Gewebes werden verändert
biologische Funktionen werden gestört
2004 – Rolf Neuendorf
Ultraviolette Strahlung
Im gesamten UV-Spektralbereich (100 - 380 nm) ist die biologische
Wirkung der Strahlung kumulativ.
Zur Beurteilung der Gefährdung muß man daher das Zeitintegral
(30 000 s = 1 Arbeitstag) der Bestrahlungsstärke betrachten.
UV-A (315 - 380 nm) einige Millimeter Eindringtiefe in die Haut Absorption im Auge hauptsächlich in der Linse Biologische Wirkung: Pigmentierung
Kataraktbildung (Prozess ?, Schwellwert ?)
2004 – Rolf Neuendorf
Ultraviolette Strahlung
UV-A (280 - 315 nm) Biologische Wirkung:
– Erythembildung(max. bei 297 nm, Schwellwert: 30-50 J/cm2)
– Photokeratitis
UV-C (100 - 280 nm)
Unterhalb 180 nm starke Absorption durch Sauerstoff
(keine freie Ausbreitung in Luft) Biologische Wirkung:
– Erythembildung– Photokeratitis (Schwellwert ?)
2004 – Rolf Neuendorf
Infrarote Strahlung
Schädigende Wirkung ist rein thermisch!
Nahes IR (IR-A, 780 - 1400 nm): dringt bis zur Netzhaut vor > 1000 nm zunehmende Absorption in den vorderen Augenmedien biologische Wirkung: Kataraktbildung
Mittleres IR (IR-B, 1400 - 3000nm) & Fernes IR (IR_C, 3mm - 1mm): hohe Wasserabsorption, Netzhaut kann nicht mehr erreicht werden
2004 – Rolf Neuendorf
Wirkung beim Auge
Im Sichtbaren und im nahen Infrarot dringt die Strahlung bis zur Netzhaut vor.
Bestrahlungsstärke (durch Fokussierung im Auge) um 5-6 Größenordnungen höher als auf Hornhaut !
UV-
Stra
hlun
gRö
ntge
n-St
rahl
ung
Infr
arot
-Str
ahlu
ng
W ellen län g e100 fm
1 p m
10 p m
100 p m
1 n m
10 n m
100 nm
100 m
10 m
1 m
1 m m
10 m m
2004 – Rolf Neuendorf
Zusammenfassung
Spektralbereich Wirkung auf Haut Wirkung auf AugeUV-C
( 100–280 nm )
UV-B
( 280–315 nm )
( < mm Eindringtiefe )
Erythem (Hautrötung) mit sekundärer Pigmentierung, Hautkarzinom
( Absorption in der Hornhaut )
Photokeratitis (Hornhautentzündung), Photokonjunktivitis (Bindehautentzündung)
UV-A
( 315-400 nm )
( ~ mm Eindringtiefe )
starke Pigmentierung (ohne Erythembildung)
( Absorption in der Augenlinse )
Strahlenkatarakt (Grauer Star)
Sichtbare Strahlung
( 400-780 nm )
( Eindringtiefe bestimmt durch Pigmentierung)
photochemische Prozesse, thermische Hautschäden
( Absorption in der Netzhaut )
photochemische und thermische Retinaschädigung
IR-A
( 780-1400 nm )
( Eindringtiefe bestimmt durch Pigmentierung)
thermische Hautschäden
( Absorption im Glaskörper und in der Netzhaut )
Strahlenkatarakt
IR-B
( 1400-3000 nm )
( ~ mm Eindringtiefe )
thermische Hautschäden
( Absorption in der Augenlinse und im Glaskörper )
thermische Hornhaut- und Linsenschädigung, Katarakt
IR-C
( 3 m – 1 mm )
( < mm Eindringtiefe )
thermische Hautschäden
( Absorption in der Hornhaut )
thermische Hornhautschädigung
2004 – Rolf Neuendorf
Grenzwerte nach DIN EN 60 825
Die maximal zulässige Bestrahlung (MZB-Wert) des Auges
hängt von zahlreichen Parametern ab.
Die Grenzwerte nach DIN EN 60825-1 sind so gewählt, dass
Expositionen unterhalb dieser Werte (vermutlich) keine Schäden
hervorrufen können.
(Mehr zu MZB/GZS-Werten morgen...)
2004 – Rolf Neuendorf
und wenn es doch passiert ...
Hautschaden mehrfacher Augenschaden
nach Bestrahlung mit einem Ar+-Ionenlaser