Bis zu den Knien im Wasser - Kavalier der Straße · nuel oder „Feelings“ von Richard...

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BÜRSTADT/BIBLIS 18 SÜDHESSEN MORGEN Samstag 5. NOVEMBER 2011 BB Als Erste angehalten hatte die Lampertheimerin Andrea Kissel – nachdem viele Autos schon vorbei- gefahren waren. Zunächst rollte die Fahrlehrerin ganz langsam an das Auto der Helds heran. Immerhin schüttete es heftig, und dunkel war es auch. Aber als sie die angelaufe- nen Scheiben und dann die Gesich- ter der beiden Insassen sowie die ganze Bescherung sah, zögerte sie nicht mehr. „Aber ohne die jungen Männer wäre es ja gar nicht gegan- gen“, sagt Kissel bescheiden. „Das war einmalig“, findet Held noch heute. Das fand auch die Jury, die über die Vergabe der Auszeich- nung beriet. „So ein Einsatz kann man nicht stark genug betonen und loben“, fanden Polizist Bauer und „SHM“-Redakteur Bernhard Zinke bei der Verleihung. Mit dem Fahrrad haben Helds nachher ihre Helden gesucht, um sich zu bedanken. „Das war schwie- rig, sie zu finden. Ich hatte die Adres- se mit Lippenstift aufgeschrieben – und der war im Regen ganz ver- wischt“, erzählt Roswitha Held. wollte er das Auto der Helds aus dem Graben ziehen. Da hatten Andrea Kissel und Philipp Holzenthal aber schon einen Lastwagen angehalten und um tatkräftige Hilfe gebeten. „Der hat mehr Kraft als mein Auto“, sah Golisch ein. Als die Einladung zur Auszeich- nung kam, wusste Golisch schon fast nicht mehr, für was er geehrt werden sollte. Seine Freundin half ihm auf die Sprünge – sie hatte während der ganzen Aktion im Auto auf ihn ge- wartet. „Ich hab’ ihr gesagt, sie soll sitzen bleiben – bei dem Wetter!“ Philipp Holzenthal erinnert sich noch genau an den Abend. Der 21- Jährige kam gerade von der Band- probe – und wollte als Feuerwehr- mann in Wattenheim zum Einsatz. „Zum Keller auspumpen wurde aber plötzlich keiner mehr ge- braucht, also konnte ich anhalten und dem älteren Ehepaar helfen.“ Dass er klatschnass wurde wie die anderen auch, machte ihm nichts aus. „Das war nicht heldenhaft, das war ein Routineeinsatz“, so der Stu- dent. Von unserem Redaktionsmitglied Corinna Busalt BÜRSTADT. „Wir arbeiten permanent daran, dass Leute nicht gleichgültig, sondern aufmerksam sind und poli- zeiliche Hilfe geben können“, erklärt Thomas Bauer, Chef der Lampert- heimer Polizeistation. „In solcher Witterung anzuhalten und zu helfen, ist außerordentlich“, betont er. Denn an dem Abend im Juli 2010 stand das Wasser zentimeterhoch auf der B 44. Notgedrungen stoppte Theo Held seinen Wagen in einer Ausbuchtung am Kreisel zum Bibli- ser Ortseingang. „Aber das war ein Chausseegraben, der nur aufge- schüttet war. Der Untergrund rutschte ab, und das Auto kam in Schräglage“, erinnert sich der 79 Jah- re alte Bürstädter. Andrea Kissel, Philipp Holzenthal und Thomas Go- lisch kamen Theo und Roswitha Held zu Hilfe – dafür zeichnete sie der „Südhessen Morgen“ mit der Po- lizei als „Kavalier der Straße“ aus. „Ich war so überrascht, weil ich für die ja völlig fremd war, und trotz- dem setzten sie sich für uns ein“, wundert sich Held bis heute. Dabei hat der Bürstädter selbst schon zahl- losen Menschen geholfen, immer- hin war er über Jahrzehnte bei der Freiwilligen Feuerwehr aktiv. „Manchmal war noch nicht mal ein Danke zu hören“, erinnert er sich. Das wollte er anders machen und schlug seine Retter für die Aus- zeichnung vor, die der Deutsche Verkehrssicherheitsrat in Kooperati- on mit 35 Tageszeitungen auslobt. Roswitha und Theo Held werden wohl nie vergessen, wie Thomas Go- lisch Schuhe und Socken auszog, um nach der Öse fürs Abschleppseil zu suchen. „Die musste man erst rein- schrauben. Zum Glück hatte ich das erst kurz zuvor an einem anderen Auto probiert“, erzählt der 20-Jähri- ge. Knietief stand der Nordheimer im Regenwasser, bis er fündig wur- de. An seiner Anhängekupplung Dienststellenleiter Thomas Bauer, Theo Held, Andrea Kissel, Philipp Holzenthal, Thomas Golisch und SM-Redakteur Bernhard Zinke bei der Verleihung. BILD: NIX Auszeichnung: Andrea Kissel, Thomas Golisch und Philipp Holzenthal als „Kavalier der Straße“ geehrt Bis zu den Knien im Wasser KAVALIER DER STRASSE Markus Neeb aus Nordheim begeisterte das Publikum auf der Offenen Bühne in Groß- Rohrheim. BILD: NIX Musikkiste: Unterschiedliche musikalische Genres auf der Offenen Bühne in Groß-Rohrheim Ein Abend voller Überraschungen Von unserer Mitarbeiterin Romina Männl GROSS-ROHRHEIM. Ein vielfältiges Programm aus den unterschied- lichsten Genres brachte die Musik- kiste mit zur monatlichen „Offenen Bühne“ im Restaurant „Zorbas“ in Groß-Rohrheim. Das Publikum in dem voll besetzten Lokal lauschte zunächst dem Gitarristen Markus Neeb aus Nordheim. Der Gitarren- dozent und Komponist interpretier- te Folk und Blues Stücke unter ande- rem „Mr. Guitar“ von Tommy Ema- nuel oder „Feelings“ von Richard Clayderman. Fingerfertigkeit beeindruckt Einen Großteil seines Beitrags nah- men jedoch selbst geschriebene Stü- cke ein, die sich im Genre Folk, aber auch Jazz bewegten. Sein gekonntes Spiel und die erstaunliche Fingerfer- tigkeit im Umgang mit seinem In- strument beeindruckten das Publi- kum, besonders bei Interpretatio- nen von Ian Melrose, der vieles im Bereich „Fingerstyle Spiel“ kompo- niert. Für vollkommen Genrewechsel und Stimmungsumschwung sorg- ten kurz darauf „Die Jungen Wil- den“. Mit ihren Interpretationen be- kannter Partyschlager wie zum Bei- spiel „Lotusblüte“ oder „Joanna“ verwandelten die zwei Groß-Rohr- heimer Martin Frank und Jens Zim- mermann das Publikum, das gerade noch andächtig zugehört hatte, in eine ausgelassene Menge, die kräftig bei den Stücken mitklatschte. Beim Auftritt von „Ramblin Wolf“ waren die Zuhörer eingeladen, be- kannte Songs von Bob Dylan mitzu- singen. Etwa 20 Minuten lang inter- pretierte der Sänger Hits wie „Blo- wing in the Wind“ oder „It’s All Over Now, Baby Blue“ mit Gitarre und Mundharmonika. Er bekam kräftige stimmliche Unterstützung vonsei- ten des Publikums. Dass der Abend voller Kontraste war, bewies auch die nächste Band, die unter anderem aus ehemaligen Mitgliedern der Gruppe „Golden Cut“ besteht und seit diesem Abend auch einen neuen Namen hat. „First Choice“ ließen den Bandnamen von den Zuschauern abstimmen. Sie spielten Blues Rock, größtenteils mit eigenen Kompositionen. Reinhard Mey interpretiert Ein weiteres Highlight des Abends kam mit Jürgen Schubert auf die Bühne, der sich spontan als Pro- grammpunkt aufstellen ließ. Der ge- bürtige Bürstädter lebt am Bodensee und trägt deutschlandweit eigene Lieder im Stil von Reinhard Mey vor. Bis weit nach Mitternacht zog der Maler und Sänger die Zuhörer in sei- nen Bann. Der Veranstalter Eberhard Petri gab außerdem noch einen Ausblick auf die kommenden Veranstaltun- gen der Musikkiste, unter anderem das Helferessen am 19. November im Rohrheimer Schützenhaus sowie auf den Chansonabend in der Reihe „Kunst im Wohnzimmer“, der am 20. November in Wattenheim statt- findet. Musik: Proben beginnen in Bürstadt Harmonie sucht Mitstreiter für ABBA-Musical Von unserer Mitarbeiterin Stefanie Reis BÜRSTADT. ABBA ist und bleibt ein Reißer, und so nimmt auch der Chor „Inspiration“ vom Gesangverein Harmonie Bürstadt den Liedern der legendären Band auf und wird im Mai das ABBA-Musical „Mamma Mia“ im Bürgerhaus aufführen. Hierfür werden noch Sänger und Sängerinnen gesucht. „ABBA, die Lieder kennen alle Ge- nerationen, viele sind damit aufge- wachsen und können sie mitsingen, die Stücke begeistern einfach immer noch“, erzählte Michael Held, Diri- gent des Kinderchors der Harmonie und Mitglied im Chor „Inspiration“. Diese Formation zählt um die 30 Personen. Er setzt sich zum einen aus jungen Teilnehmern zusam- men, die gerade vom Kinderchor aufgestiegen sind, und bindet zu- gleich alle Altersklassen bis weit über 50 Jahren mit ein. „Jetzt wäre ein guter Zeitpunkt, um einzusteigen und mitzuma- chen“, meinte Held. Der Chor sucht noch Sänger und Sängerinnen, die gerne in der Gemeinschaft singen und beim Musical dabei sein möch- ten. Die Proben beginnen nun, und alle stehen am Anfang. Wie beim Bühnenstück oder Film wird es Hauptdarsteller mit Solopartien ge- ben. Aber auch das große Ensemble kommt nicht zu kurz mit seinen Ein- lagen. Tanzeinlagen geplant „Es wird dann auch jemand vorbei kommen, der uns die Tanzschritte zeigt und mit uns die Choreographie einstudiert“, so Michael Held. Na- türlich wird es die passenden Kostü- me zum Musical geben. Neben dem Gesang gehören ebenso Sprechsze- nen dazu, die geprobt werden. Wer vielleicht nur an einer „stummen“ Statistenrolle Interesse hat, der kann sich ebenfalls bei der Harmonie mel- den. Der musikalische Leiter von „In- spirationen“ ist Thomas Adelberger. „Bei ihm machen die Proben richtig Spaß, und so soll es auch sein, wir haben Spaß an der Musik und der Gemeinschaft und möchten zusam- men was auf die Beine stellen, dies- mal das Musical Mamma Mia“, be- richtete Held. Das Musical soll dann an Mutter- tag 2012, also am Sonntag, 13. Mai, im Bürgerhaus aufgeführt werden. Die Uhrzeit steht noch nicht ganz fest, wird aber kinderfreundlich auf den späten Nachmittag fallen, damit diese mitgehen können. Auftritte in der Region In Bürstadt ist bisher nur eine Auf- führung geplant, je nach Resonanz könnte es noch eine Zusatzvorstel- lung geben. Aber auf jeden Fall möchte der Chor „Inspirationen“ mit seinem Musical noch weitere Hallen in der Region füllen. Es sind noch Auftritte im Kreis Bergstraße geplant. Bei dem großen Aufwand wäre eine einzige Vorstellung auch zu wenig, da sind die Verantwortli- chen sich einig. Um den Sängern und Sängerin- nen die Teilnahme an den Proben zu erleichtern, bietet die Bürstädter Harmonie eine Kinderbetreuung während der Singstunde an. Diese ist kostenlos. (Gesang), Andreas Hirschel (Gitarre) sowie Jochen Litzinger (Gesang und Keyboard). Die größte musikalische Erfah- rung hat der Chor der Pfarrei, der sich 2002 aus einer Schola heraus entwickelte und heute aus 47 Sän- gern besteht. Der ökumenische Kin- derchor wurde erst im August 2008 gegründet, gemeinsam mit der ka- tholischen und evangelischen Kir- che sowie dem Christlichen Verein junger Menschen (CVJM). Der öku- menische Jugendchor ging im Jahr 2009 aus dem Kinderchor hervor, ihm gehören derzeit zehn Sängerin- nen ab der vierten bis sechsten Klas- se an. zg BIBLIS. Die Kirche soll klingen, mehr noch: Sie soll jubilieren, wenn am Sonntag, 6. November, um 17 Uhr drei Chöre und die Band „Aone“ zum Live-Konzert in St. Bartholo- mäus in Biblis einladen. „Wir haben uns viel vorgenom- men“, sagt Chorleiterin Ursula Lit- zinger, die den Chor der Pfarrei St. Bartholomäus, den ökumenischen Kinderchor „Himmelstöne“ und den ökumenischen Jugendchor „Ton- Spur“ leitet. Ihr Ehemann Jochen Litzinger leitet die Band und ist au- ßerdem verantwortlich für die Be- gleitarrangements. Für den Jugend- chor „TonSpur“ ist es das erste große Konzert. Geboten werden soll ein musika- lisch vielfältiges Programm aus alten und neuen Kirchenliedern in deut- scher, englischer, französischer und lateinischer Sprache, darüber hi- naus klassische Stücke und Gospel- songs. Band zur Unterstützung Unterstützt werden die Chöre von der Band, die sich zusammensetzt aus Kristin Czech (Gesang), Ursula Litzinger (Gesang), Florian Schader Konzert: Großer Auftritt am morgigen Sonntag in Biblis Chöre lassen Kirche klingen Seit Monaten proben die Bibliser Chöre für das große Konzert „Kirche klingt!“ am morgigen Sonntag. BILD: NIX/A Der Chor „Inspiration“ probt immer freitags von 18 bis 19 Uhr i m Ver- einsheim des MGV Harmonie Bür- stadt in der Waldgartenstraße. Das Musical wird an Muttertag, am Sonntag, 13. Mai 2012, im Bürger- haus aufgeführt. Weitere Informa- tionen gibt es im Internet unter www.harmonie-buerstadt.de. i PROBEN Das Konzert „Kirche klingt“ mit den Chören der Pfarrei St. Bartholo- mäus und der Band „Aone“ beginnt am morgigen Sonntag, 6. Novem- ber, um 17 Uhr in der katholischen Kirche. Der Eintritt ist frei , um Spenden für die musikalische Arbeit der Kirchengemeinde wird gebeten. i SPENDEN ERWÜNSCHT

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BÜRSTADT/BIBLIS18 S Ü D H E S S E N

MORGENSamstag

5. NOVEMBER 2011BB

Als Erste angehalten hatte dieLampertheimerin Andrea Kissel –nachdem viele Autos schon vorbei-gefahren waren. Zunächst rollte dieFahrlehrerin ganz langsam an dasAuto der Helds heran. Immerhinschüttete es heftig, und dunkel wares auch. Aber als sie die angelaufe-nen Scheiben und dann die Gesich-ter der beiden Insassen sowie dieganze Bescherung sah, zögerte sienicht mehr. „Aber ohne die jungenMänner wäre es ja gar nicht gegan-gen“, sagt Kissel bescheiden.

„Das war einmalig“, findet Heldnoch heute. Das fand auch die Jury,die über die Vergabe der Auszeich-nung beriet. „So ein Einsatz kannman nicht stark genug betonen undloben“, fanden Polizist Bauer und„SHM“-Redakteur Bernhard Zinkebei der Verleihung.

Mit dem Fahrrad haben Heldsnachher ihre Helden gesucht, umsich zu bedanken. „Das war schwie-rig, sie zu finden. Ich hatte die Adres-se mit Lippenstift aufgeschrieben –und der war im Regen ganz ver-wischt“, erzählt Roswitha Held.

wollte er das Auto der Helds aus demGraben ziehen. Da hatten AndreaKissel und Philipp Holzenthal aberschon einen Lastwagen angehaltenund um tatkräftige Hilfe gebeten.„Der hat mehr Kraft als mein Auto“,sah Golisch ein.

Als die Einladung zur Auszeich-nung kam, wusste Golisch schon fastnicht mehr, für was er geehrt werdensollte. Seine Freundin half ihm aufdie Sprünge – sie hatte während derganzen Aktion im Auto auf ihn ge-wartet. „Ich hab’ ihr gesagt, sie sollsitzen bleiben – bei dem Wetter!“

Philipp Holzenthal erinnert sichnoch genau an den Abend. Der 21-Jährige kam gerade von der Band-probe – und wollte als Feuerwehr-mann in Wattenheim zum Einsatz.

„Zum Keller auspumpen wurdeaber plötzlich keiner mehr ge-braucht, also konnte ich anhaltenund dem älteren Ehepaar helfen.“Dass er klatschnass wurde wie dieanderen auch, machte ihm nichtsaus. „Das war nicht heldenhaft, daswar ein Routineeinsatz“, so der Stu-dent.

Von unserem RedaktionsmitgliedCorinna Busalt

BÜRSTADT. „Wir arbeiten permanentdaran, dass Leute nicht gleichgültig,sondern aufmerksam sind und poli-zeiliche Hilfe geben können“, erklärtThomas Bauer, Chef der Lampert-heimer Polizeistation. „In solcherWitterung anzuhalten und zu helfen,ist außerordentlich“, betont er.

Denn an dem Abend im Juli 2010stand das Wasser zentimeterhochauf der B 44. Notgedrungen stoppteTheo Held seinen Wagen in einerAusbuchtung am Kreisel zum Bibli-ser Ortseingang. „Aber das war einChausseegraben, der nur aufge-schüttet war. Der Untergrundrutschte ab, und das Auto kam inSchräglage“, erinnert sich der 79 Jah-re alte Bürstädter. Andrea Kissel,Philipp Holzenthal und Thomas Go-lisch kamen Theo und Roswitha

Held zu Hilfe – dafür zeichnete sieder „Südhessen Morgen“ mit der Po-lizei als „Kavalier der Straße“ aus.

„Ich war so überrascht, weil ichfür die ja völlig fremd war, und trotz-dem setzten sie sich für uns ein“,wundert sich Held bis heute. Dabeihat der Bürstädter selbst schon zahl-losen Menschen geholfen, immer-hin war er über Jahrzehnte bei derFreiwilligen Feuerwehr aktiv.

„Manchmal war noch nicht malein Danke zu hören“, erinnert ersich. Das wollte er anders machenund schlug seine Retter für die Aus-zeichnung vor, die der DeutscheVerkehrssicherheitsrat in Kooperati-on mit 35 Tageszeitungen auslobt.

Roswitha und Theo Held werdenwohl nie vergessen, wie Thomas Go-lisch Schuhe und Socken auszog, umnach der Öse fürs Abschleppseil zusuchen. „Die musste man erst rein-schrauben. Zum Glück hatte ich daserst kurz zuvor an einem anderenAuto probiert“, erzählt der 20-Jähri-ge. Knietief stand der Nordheimerim Regenwasser, bis er fündig wur-de. An seiner Anhängekupplung

Dienststellenleiter Thomas Bauer, Theo Held, Andrea Kissel, Philipp Holzenthal, Thomas Golisch und SM-Redakteur Bernhard Zinke bei der Verleihung. BILD: NIX

Auszeichnung: Andrea Kissel, Thomas Golisch und Philipp Holzenthal als „Kavalier der Straße“ geehrt

Bis zu den Knien im Wasser

KAVALIERDER STRASSE

Markus Neeb aus Nordheim begeisterte das Publikum auf der Offenen Bühne in Groß-Rohrheim. BILD: NIX

Musikkiste: Unterschiedliche musikalische Genres auf der Offenen Bühne in Groß-Rohrheim

Ein Abend voller ÜberraschungenVon unserer MitarbeiterinRomina Männl

GROSS-ROHRHEIM. Ein vielfältigesProgramm aus den unterschied-lichsten Genres brachte die Musik-kiste mit zur monatlichen „OffenenBühne“ im Restaurant „Zorbas“ inGroß-Rohrheim. Das Publikum indem voll besetzten Lokal lauschtezunächst dem Gitarristen MarkusNeeb aus Nordheim. Der Gitarren-dozent und Komponist interpretier-te Folk und Blues Stücke unter ande-rem „Mr. Guitar“ von Tommy Ema-nuel oder „Feelings“ von RichardClayderman.

Fingerfertigkeit beeindrucktEinen Großteil seines Beitrags nah-men jedoch selbst geschriebene Stü-cke ein, die sich im Genre Folk, aberauch Jazz bewegten. Sein gekonntesSpiel und die erstaunliche Fingerfer-tigkeit im Umgang mit seinem In-strument beeindruckten das Publi-kum, besonders bei Interpretatio-nen von Ian Melrose, der vieles imBereich „Fingerstyle Spiel“ kompo-niert.

Für vollkommen Genrewechselund Stimmungsumschwung sorg-ten kurz darauf „Die Jungen Wil-den“. Mit ihren Interpretationen be-kannter Partyschlager wie zum Bei-spiel „Lotusblüte“ oder „Joanna“verwandelten die zwei Groß-Rohr-

heimer Martin Frank und Jens Zim-mermann das Publikum, das geradenoch andächtig zugehört hatte, ineine ausgelassene Menge, die kräftigbei den Stücken mitklatschte.

Beim Auftritt von „Ramblin Wolf“waren die Zuhörer eingeladen, be-kannte Songs von Bob Dylan mitzu-singen. Etwa 20 Minuten lang inter-pretierte der Sänger Hits wie „Blo-

wing in the Wind“ oder „It’s All OverNow, Baby Blue“ mit Gitarre undMundharmonika. Er bekam kräftigestimmliche Unterstützung vonsei-ten des Publikums.

Dass der Abend voller Kontrastewar, bewies auch die nächste Band,die unter anderem aus ehemaligenMitgliedern der Gruppe „GoldenCut“ besteht und seit diesem Abendauch einen neuen Namen hat. „FirstChoice“ ließen den Bandnamen vonden Zuschauern abstimmen. Siespielten Blues Rock, größtenteils miteigenen Kompositionen.

Reinhard Mey interpretiertEin weiteres Highlight des Abendskam mit Jürgen Schubert auf dieBühne, der sich spontan als Pro-grammpunkt aufstellen ließ. Der ge-bürtige Bürstädter lebt am Bodenseeund trägt deutschlandweit eigeneLieder im Stil von Reinhard Mey vor.Bis weit nach Mitternacht zog derMaler und Sänger die Zuhörer in sei-nen Bann.

Der Veranstalter Eberhard Petrigab außerdem noch einen Ausblickauf die kommenden Veranstaltun-gen der Musikkiste, unter anderemdas Helferessen am 19. Novemberim Rohrheimer Schützenhaus sowieauf den Chansonabend in der Reihe„Kunst im Wohnzimmer“, der am20. November in Wattenheim statt-findet.

Musik: Proben beginnen in Bürstadt

Harmonie sucht Mitstreiterfür ABBA-MusicalVon unserer MitarbeiterinStefanie Reis

BÜRSTADT. ABBA ist und bleibt einReißer, und so nimmt auch der Chor„Inspiration“ vom GesangvereinHarmonie Bürstadt den Liedern derlegendären Band auf und wird imMai das ABBA-Musical „MammaMia“ im Bürgerhaus aufführen.Hierfür werden noch Sänger undSängerinnen gesucht.

„ABBA, die Lieder kennen alle Ge-nerationen, viele sind damit aufge-wachsen und können sie mitsingen,die Stücke begeistern einfach immernoch“, erzählte Michael Held, Diri-gent des Kinderchors der Harmonieund Mitglied im Chor „Inspiration“.Diese Formation zählt um die 30Personen. Er setzt sich zum einenaus jungen Teilnehmern zusam-men, die gerade vom Kinderchoraufgestiegen sind, und bindet zu-gleich alle Altersklassen bis weit über50 Jahren mit ein.

„Jetzt wäre ein guter Zeitpunkt,um einzusteigen und mitzuma-chen“, meinte Held. Der Chor suchtnoch Sänger und Sängerinnen, diegerne in der Gemeinschaft singenund beim Musical dabei sein möch-ten. Die Proben beginnen nun, undalle stehen am Anfang. Wie beimBühnenstück oder Film wird esHauptdarsteller mit Solopartien ge-ben. Aber auch das große Ensemblekommt nicht zu kurz mit seinen Ein-lagen.

Tanzeinlagen geplant„Es wird dann auch jemand vorbeikommen, der uns die Tanzschrittezeigt und mit uns die Choreographieeinstudiert“, so Michael Held. Na-türlich wird es die passenden Kostü-me zum Musical geben. Neben demGesang gehören ebenso Sprechsze-nen dazu, die geprobt werden. Wervielleicht nur an einer „stummen“Statistenrolle Interesse hat, der kann

sich ebenfalls bei der Harmonie mel-den.

Der musikalische Leiter von „In-spirationen“ ist Thomas Adelberger.„Bei ihm machen die Proben richtigSpaß, und so soll es auch sein, wirhaben Spaß an der Musik und derGemeinschaft und möchten zusam-men was auf die Beine stellen, dies-mal das Musical Mamma Mia“, be-richtete Held.

Das Musical soll dann an Mutter-tag 2012, also am Sonntag, 13. Mai,im Bürgerhaus aufgeführt werden.Die Uhrzeit steht noch nicht ganzfest, wird aber kinderfreundlich aufden späten Nachmittag fallen, damitdiese mitgehen können.

Auftritte in der RegionIn Bürstadt ist bisher nur eine Auf-führung geplant, je nach Resonanzkönnte es noch eine Zusatzvorstel-lung geben. Aber auf jeden Fallmöchte der Chor „Inspirationen“mit seinem Musical noch weitereHallen in der Region füllen. Es sindnoch Auftritte im Kreis Bergstraßegeplant. Bei dem großen Aufwandwäre eine einzige Vorstellung auchzu wenig, da sind die Verantwortli-chen sich einig.

Um den Sängern und Sängerin-nen die Teilnahme an den Proben zuerleichtern, bietet die BürstädterHarmonie eine Kinderbetreuungwährend der Singstunde an. Dieseist kostenlos.

(Gesang), Andreas Hirschel (Gitarre)sowie Jochen Litzinger (Gesang undKeyboard).

Die größte musikalische Erfah-rung hat der Chor der Pfarrei, dersich 2002 aus einer Schola herausentwickelte und heute aus 47 Sän-gern besteht. Der ökumenische Kin-derchor wurde erst im August 2008gegründet, gemeinsam mit der ka-tholischen und evangelischen Kir-che sowie dem Christlichen Vereinjunger Menschen (CVJM). Der öku-menische Jugendchor ging im Jahr2009 aus dem Kinderchor hervor,ihm gehören derzeit zehn Sängerin-nen ab der vierten bis sechsten Klas-se an. zg

BIBLIS. Die Kirche soll klingen, mehrnoch: Sie soll jubilieren, wenn amSonntag, 6. November, um 17 Uhrdrei Chöre und die Band „Aone“zum Live-Konzert in St. Bartholo-mäus in Biblis einladen.

„Wir haben uns viel vorgenom-men“, sagt Chorleiterin Ursula Lit-zinger, die den Chor der Pfarrei St.Bartholomäus, den ökumenischenKinderchor „Himmelstöne“ und denökumenischen Jugendchor „Ton-Spur“ leitet. Ihr Ehemann JochenLitzinger leitet die Band und ist au-ßerdem verantwortlich für die Be-gleitarrangements. Für den Jugend-chor „TonSpur“ ist es das erste großeKonzert.

Geboten werden soll ein musika-lisch vielfältiges Programm aus altenund neuen Kirchenliedern in deut-scher, englischer, französischer undlateinischer Sprache, darüber hi-naus klassische Stücke und Gospel-songs.

Band zur UnterstützungUnterstützt werden die Chöre vonder Band, die sich zusammensetztaus Kristin Czech (Gesang), UrsulaLitzinger (Gesang), Florian Schader

Konzert: Großer Auftritt am morgigen Sonntag in Biblis

Chöre lassen Kirche klingen

Seit Monaten proben die Bibliser Chöre für das große Konzert „Kirche klingt!“ ammorgigen Sonntag. BILD: NIX/A

Der Chor „Inspiration“ probt immerfreitags von 18 bis 19 Uhr im Ver-einsheim des MGV Harmonie Bür-stadt in der Waldgartenstraße. DasMusical wird an Muttertag, amSonntag, 13. Mai 2012, im Bürger-haus aufgeführt. Weitere Informa-tionen gibt es im Internet unterwww.harmonie-buerstadt.de.

i PROBEN

Das Konzert „Kirche klingt“ mit denChören der Pfarrei St. Bartholo-mäus und der Band „Aone“ beginntam morgigen Sonntag, 6. Novem-ber, um 17 Uhr in der katholischenKirche. Der Eintritt ist frei, umSpenden für die musikalischeArbeit der Kirchengemeinde wirdgebeten.

i SPENDEN ERWÜNSCHT