Bischofsweihe und Amtseinführung · Herr Jesus Christus, du Hirt und Haupt deiner Kirche, steh...

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Bischofsweihe und Amtseinführung am 18. September 2016 im Hohen Dom zu Limburg

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MF

Bischofsweihe und Amtseinführung

am 18. September 2016

im Hohen Dom zu Limburg

Bischofsweihevon Monsignore Dr. Georg Bätzing

und Amtseinführung als13. Bischof von Limburg

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BISCHOF

VON LIMBURG

Das Wappen des neuen Limburger Bischofs

Ein rotes Kreuz, der Drache mit aufliegendem Schwert und ein silbernes Füllhorn auf blauem Untergrund. Diese drei Elemente kennzeichnen das Wappen des neuen Limburger Bischofs Dr. Georg Bätzing. Mit dem Tag der Bischofsweihe und Amtseinführung am Kreuzfest-Sonntag, 18. September, wird er es führen, und es wird unter anderem auf amtlichen Dokumenten, auf seinem Briefpapier und über der Kathedra, dem Bischofsstuhl im Hohen Dom zu Lim-burg, zu sehen sein.

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Das rote Kreuz auf silbernem Hintergrund (links) ist das Wappen des Bistums Trier, der Heimatdiözese des neuen Bischofs. Es ist zu-dem Teil des Wappens des Bistums Limburg. Das Kreuz steht für Christus. Rechts daneben ist der Drache in rotem Feld mit auf- liegendem silbernen Schwert zu sehen. Er findet sich so im Wappen des Bistums Limburg und erinnert an den Bistumspatron, den Heiligen Georg. Der Heilige Georg ist zudem Patron des Limburger Doms und Namenspatron von Georg Bätzing. Im mittleren unteren Teil wird ein silbernes Füllhorn mit Silbererz auf blauem Untergrund dargestellt. Dieses Element stammt aus dem Wappen der Gemeinde Niederfischbach, des Heimatortes Georg Bätzings, und steht für den Abbau von Silbererz, den es in der Region um 1900 gab. Die Vorfah-ren des neuen Bischofs waren Bergleute. Um an das Silber, das tief unter der Erde zu finden war, zu kommen, mussten Bergleute hart arbeiten. Übertragen auf den Dienst eines Bischofs kann dieses Sym-bol auch für die Mühen der Kirche stehen, wenn es darum geht, den Schatz des Glaubens zu heben und zu den Menschen zu bringen.

Congrega in unum – Führe zusammen

Unter dem Wappen steht der Wahlspruch des Bischofs: „Congrega in unum“ (Führe zusammen). Der Vers stammt aus dem sogenannten Trierer Pilgergebet, das seit 1959 zur Verehrung des Heiligen Rocks als Bitte um die Einheit aller Christen gesprochen wird. Darin heißt es: „Jesus Christus, Heiland und Erlöser, erbarme dich über uns und über die ganze Welt. Gedenke deiner Christenheit und führe zusammen, was getrennt ist. Amen“.

Das Vortragekreuz und der Prälatenhut (Galero) über dem Schild lassen das Wappen als das eines Kirchenmannes erkennen. Dass es sich dabei um einen Bischof handelt, zeigen die grüne Farbe des Hutes sowie die jeweils sechs Quasten (fiocchi), die beidseitig am Hut hängen.

Seit dem 13. Jahrhundert gibt es im kirchlichen Bereich die Tradition, Wappen zu tragen. Ursprünglich dienten sie in Anlehnung an die weltlichen Strukturen als Eigentums-, Herrschafts- und Hoheits-zeichen.

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• 1996 Promotion zum Dr. theol.

• 1990 bis Januar 2010 zuerst Subregens, dann Regens

des Bischöflichen Priesterseminars Trier

• November 2005 Ernennung zum „Kaplan Seiner Heiligkeit“

(Monsignore) durch Papst Benedikt XVI.

• 2007 Ernennung zum Leiter der Heilig-Rock-Wallfahrt

• November 2012 Ernennung zum Generalvikar des Bischofs von Trier

• 1. Juli 2016 Ernennung zum 13. Bischof von Limburg

• 18. September 2016 Bischofsweihe und Amtseinführung

im Hohen Dom zu Limburg

Dr. Georg Bätzing

• geboren am 13. April 1961 in Kirchen (Sieg),

aufgewachsen in Niederfischbach (Kreis Altenkirchen)

• getauft am 23. April 1961 in Niederfischbach

• 1980 Abitur am Freiherr-vom-Stein-Gymnasium in Betzdorf

• bis 1985 Diplom-Studium der Theologie und Philosophie

in Trier und Freiburg im Breisgau

• Diakonenweihe 1986, Diakonatspraktikum in St. Wendel/Saarland

• Priesterweihe am 18. Juli 1987 in Trier

• bis 1990 Kaplan in Maria Heimsuchung in Klausen und

St. Josef in Koblenz

Lebenslauf des neuen Bischofs von Limburg

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BISTUM LIMBURG

Das Bistum Limburg ist eine junge Diözese (gegründet 1827) im Südwesten Deutschlands und umfasst Teile der Bundesländer Hes-sen und Rheinland-Pfalz. Ihr Gebiet erstreckt sich auf etwa 6.200 Quadratkilometern zwischen Westerwald und Frankfurt, Lahn-Dill-Eder und Rheingau. Hier leben etwa 635.000 Katholiken. Die Vielfalt zwischen städtischen und ländlichen, zwischen volkskirchlich ge-prägten Regionen und der Diaspora, der Erfahrung, dass Katholiken in der Minderheit sind, zeichnet das Bistum aus.

Das Bistum Limburg

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Vielen bekannt ist der Limburger Dom. Hoch über der Lahn auf Felsen erbaut, ist er gut sichtbar und das Wahrzeichen des Bis-tums und der Bischofsstadt. In seiner jetzigen Form wurde er im Jahr 1235 als Pfarr- und Stiftskirche dem heiligen Georg und dem heiligen Nikolaus geweiht. Die größte Kirche im Bistum ist der gotische St. Bartholomäus Dom in Frankfurt. Obwohl die Kir-che nie eine Bischofskirche war, wird sie auch wegen ihrer Bedeu-tung als Krönungsort im Heiligen Römischen Reich deutscher Nation als Dom bezeichnet.

Mit Blick auf die Impulse des Zweiten Vatikanischen Konzils ent-wickelte sich im Bistum Limburg der synodale Weg. Syn-odos ist griechisch und bedeutet gemeinsamer Weg. Gemeint ist hier, dass Bischof, Priester, Diakone und Laien ihre je unterschiedliche Verant-wortung für die Sendung der Kirche gemeinsam wahrnehmen. Prä-gend für die Diözese sind auch die Bistumspartnerschaften und ihr weltkirchliches Engagement. Kontakte gibt es heute zu katholischen Diözesen in der ganzen Welt. Intensive Beziehungen bestehen zu den Partnerdiözesen Kumbo in Kamerun und Ndola in Sambia, Ala-minos auf den Philippinen, Košice in der Slowakei, Olomouc in der Tschechischen Republik und Sarajevo in Bosnien und Herzegowina.

Die Geschichte des Bistums beginnt in einer großen Phase des Um-bruchs: Durch den Reichsdeputationshauptschluss im Jahr 1803 wurden Gebiete der alten geistlichen Kurfürstentümer Mainz und Trier den nassauischen Herzogtümern zugeschlagen, darunter das Gebiet um Limburg, das bis dahin den rechtsrheinischen Teil des Trierer Bistums darstellte. Das Herzogtum Nassau mit Regierungs-sitz in Wiesbaden initiierte zusammen mit der freien Reichsstadt Frankfurt die Errichtung eines eigenen Bistums. Am 23. Novem-ber 1827 wurde das Bistum gegründet und der erste Bischof, Jakob Brand, nahm seine Amtsgeschäfte auf.

Am 26. März 2014 hat Papst Franziskus den angebotenen Amtsver-zicht von Bischof Dr. Franz-Peter Tebartz-van Elst (2008 bis 2014) angenommen. Im Bistum war es zu einer Situation gekommen, die eine fruchtbare Ausübung des bischöflichen Amtes nicht möglich machte. Mit der Leitung der Diözese beauftragte der Papst Weih-bischof Manfred Grothe und sandte ihn als Apostolischen Admi-nistrator ins Bistum Limburg. Am 1. Juli 2016 wurde Monsignore Dr. Georg Bätzing vom Heiligen Vater zum 13. Bischof von Limburg ernannt. Der Tag der Bischofsweihe und Amtseinführung ist am 18. September 2016.

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GOTTESDIENST

Hauptkonsekrator der Bischofsweihe ist der Metropolit der Kölner Kirchenprovinz, Rainer Maria Kardinal Woelki.

Mitkonsekratoren sind der Apostolische Administrator des Bistums Limburg, Weihbischof Manfred Grothe,

und der Bischof des Bistums Trier, Dr. Stephan Ackermann.

Hinweise der Senderbeauftragten zur Fernsehübertragung

Begrüßung durch Domdekan Prälat Dr. Günther Geis

Partnerschaftsgebet

I. EINSTIMMUNG UND HINFÜHRUNG

Gott, unser Vater,Vater aller Völker dieser Welt.Viele Kilometer liegen zwischen uns,den Menschen im Bistum Limburg, und den Menschen in unseren Partnerbistümern Alaminos, Kumbo, Ndola, Olomouc, Košice und Sarajevo.Weit voneinander entfernt leben und lieben,arbeiten und beten wir.

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Uns unterscheidet Sprache, Geschichte,Musik und Nahrung und vieles mehr.Durch den Glauben an dich, Vater,und an Jesus Christus,deinen Sohn und unseren Bruder,sind wir Schwestern und Brüderim Heiligen Geist.

Vieles trennt uns,mehr aber eint uns undführt uns zusammen zu einer großen Familie.Gemeinsam sind wir auf dem Weg,uns immer besser zu verstehen,uns immer mehr als Schwestern und Brüder zu sehen,die einander nah und füreinander da sind.

Schenke du, Vater,dass unser Mühen gelingt.Gib deinen Segen unserer Arbeitfür die Partnerschaft zwischen Limburg und seinen Partnern.Lass uns – hier wie dort – Zeugen seinfür deine Liebe, die Grenzen sprengtund Trennendes überwinden hilft.

So beten und bitten wir im Heiligen Geistdurch Jesus Christus, unsern Herrn und Bruder.

Amen.

Gebet für den Bischof

Herr Jesus Christus, du Hirt und Haupt deiner Kirche, steh unserem Bischof bei mit der Kraft deines Segens, dass er uns entflammt durch seinen Eifer, uns Vorbild ist durch seinen Wandel, uns trägt durch seine Liebe, uns stärkt durch seine Geduld, uns erhält in der Freude des Heiligen Geistes, uns segnet durch seine Gebete, uns gute Weisung gibt durch seine Lehre und uns einigt zu deinem heiligen Volk und zum lauteren Gottesdienst im Geist und in der Wahrheit.

Johann Michael Sailer

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Hauptzelebrant, Konzelebranten, der Erwählte und seine assistierenden Priester sowie die Diakone küssen den Altar. Der Erwählte nimmt seinen Platz zwischen den assistierenden Priestern ein.

Altarinzens

Der Hauptzelebrant inzensiert den Altar, das Altarkreuz, die Kreuzreliquie und das Evangeliar, begleitet von den Diakonen.

Begrüßung und Eröffnung

Dann eröffnet der Hauptzelebrant den Gottesdienst mit dem Kreuzzeichen und spricht ein Grußwort. Danach bittet er den Apostolischen Nuntius um die Über-reichung der Ernennungsurkunde.

Einzug

Lied „Gott ruft sein Volk zusammen“ mit Intrada und Chorantiphon „Congrega in unum“

(Carsten Igelbrink, *1970)

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II. ERÖFFNUNG

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Zustimmung der Gemeinde

Nach dem Verlesen des Schreibens bekunden alle ihre Zustimmung zur Erwählung des neuen Bischofs, indem sie auf die Aufforderung „Lasst uns gemeinsam dem Allmächtigen danken“ antworten:

Dank sei Gott, dem Herrn.

Nach der Zustimmung der Gemeinde begibt sich der Erwählte mit den assistierenden Priestern zurück an die Plätze.

Gloria aus der Missa Pueri Cantores Treverensis

(Christian Matthias Heiß, *1967)

Tagesgebet

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Vorlegen der Ernennungsurkunde

Alle sitzen

Der Nuntius spricht ein Grußwort und übergibt die Ernennungsurkunde dem Domdekan. Dieser nimmt sie in Augenschein und zeigt sie den übrigen Mitgliedern des Domkapitels.

III. VORSTELLUNG DES ERWÄHLTEN

Bitte um die Weihe

Die assistierenden Priester begleiten den Erwählten vor den Hauptzelebranten. Der Apostolische Administrator wendet sich an den Hauptzelebranten und bittet ihn, den Priester Monsignore Dr. Georg Bätzing zum Bischof zu weihen.

Verlesen der Ernennungsurkunde

Der Hauptzelebrant bittet darum, das Schreiben des Papstes vorzulesen.

Gütiger Gott, einzig durch deine Gnade bestellst du heute deinen Diener, den Priester Georg Bätzing, zum Bischof der Kirche von Limburg. Hilf ihm, seinen Dienst würdig und recht zu vollziehen und das ihm anvertraute Volk durch sein Wort und sein Beispiel zu leiten. Darum bitten wir Jesus Christus, deinen Sohn, unseren Herrn und Gott, der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.

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Ruf vor dem Evangelium (Satz: Wilhelm Gries, *1955)

„Ich bin der gute Hirt. Ich kenne die Meinen, und die Meinen kennen mich.“

Evangelium Johannes 21,1.15-17

„Weide meine Lämmer! Weide meine Schafe!“

Predigt Rainer Maria Kardinal Woelki1. Lesung Jesaja 61,1-3a

„Der Herr hat mich gesalbt; er hat mich gesandt, damit ich den Armen eine frohe Botschaft bringe und das Öl der Freude.“

Antwortpsalm „Lobet den Herrn“ mit Versen aus Psalm 89

IV. WORTGOTTESDIENST

2. Lesung Römerbrief 12,4-8

„Wir haben unterschiedliche Gaben, je nach der uns verliehenen Gnade.“

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4. Chor Entflamme Sinne und Gemüt, / dass Liebe unser Herz durchglüht / und unser schwaches Fleisch und Blut / in deiner Kraft das Gute tut.

5. Gemeinde Die Macht des Bösen banne weit, / schenk deinen Frieden allezeit. / Erhalte uns auf rechter Bahn, / dass Unheil uns nicht schaden kann.

6. Chor Lass gläubig uns den Vater sehn, / sein Ebenbild, den Sohn, verstehn / und dir vertraun, der uns durchdringt / und uns das Leben Gottes bringt.

7. Gemeinde Den Vater auf dem ewgen Thron / und seinen auferstandenen Sohn, / dich, Odem Gottes, Heiliger Geist, / auf ewig Erd und Himmel preist. / Amen.

T: nach „Veni, creator Spiritus“, Hrabanus Maurus († 856) zugeschrieben,

Ü: Friedrich Dörr [1969] 1972, M: Kempten um 1000/Wittenberg 1524/Mainz 1947

Versprechen des Erwählten

Alle sitzen

Der Erwählte tritt allein vor den Hauptzelebranten, der den Erwählten fragt, ob er bereit ist,

* im Bischofsamt zu dienen,

* das Evangelium zu verkünden,

* das Glaubensgut zu bewahren,

* der Einheit der Kirche zu dienen,

* dem Papst Gehorsam zu erweisen,

* mit allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, den Priestern und Diakonen für das Volk Gottes zu sorgen,

* den Notleidenden gütig und barmherzig zu begegnen,

* die Verirrten zu Christus zurückzuführen,

* für das Heil des Volkes zu beten und untadelig das Bischofsamt auszuüben.

Anrufung des Heiligen Geistes „Komm, Heilger Geist“(Satz: Josef Friedrich Doppelbauer, 1918-1989)

V. WEIHE

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Gemeinde

GemeindeChor

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Handauflegung

Der Erwählte erhebt sich, tritt vor den Hauptzelebranten und kniet vor ihm nieder.Der Hauptzelebrant legt dem Erwählten schweigend die Hände auf das Haupt. Dann treten alle anwesenden Bischöfe hinzu und legen dem Erwählten unter Schweigen die Hände auf.

Auflegung des Evangeliars

Der Hauptzelebrant legt dem Erwählten das geöffnete Evangeliar auf das Haupt. Zwei Diakone halten das Evangeliar während des Weihegebetes über dem Haupt des Erwählten.

Weihegebet

Der Hauptzelebrant singt nun das Weihegebet. Die anwesenden Bischöfe sprechen einen Teil des Weihegebetes leise mit.

Salbung des Hauptes

Alle sitzen

Der Hauptzelebrant salbt das Haupt des neugeweihten Bischofs.

Überreichung des Evangeliars

Der Hauptzelebrant überreicht dem neuen Bischof das Evangeliar.

Überreichung der Amtsinsignien

Der Hauptzelebrant überreicht Bischofsring, Mitra und Hirtenstab an den neu geweihten Bischof.

Gebetseinladung

„... und schenke diesem Erwählten Gnade und Segen in Fülle.“

Anrufungen

Die Kantorin singt die Litanei, die Gemeinde antwortet.

K/A K/A

K/A

K A

K A

K A

K A

Danach legt sich der Erwählte ausgestreckt auf den Boden, alle anderen stehen.(Pontifikale: „Zur Litanei knien alle, außer an Sonntagen und in der Osterzeit.“)

Litanei-Schlussgebet

Alle stehen.

Der Hauptzelebrant spricht das Schlussgebet der Litanei.Die Gemeinde beschließt die Litanei mit dem Amen.

Litanei

Nach den Bereitschaftsfragen wird die Litanei gesungen. Der Hauptzelebrant eröffnet sie mit der:

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2. Der ewigreiche Gott / woll uns in unserm Leben / ein immer fröhlich Herz / und edlen Frieden geben / und uns in seiner Gnad / erhalten fort und fort / und uns aus aller Not / erlösen hier und dort.

3. Lob, Ehr und Preis sei Gott / dem Vater und dem Sohne / und Gott dem Heilgen Geist / im höchsten Himmelsthrone, / ihm, dem dreieinen Gott, / wie es im Anfang war / und ist und bleiben wird, / so jetzt und immerdar.

T: Martin Rinckart 1636, M: nach Johann Crüger [1647] 1653

Friedensgruß

Der neugeweihte Bischof erhält von allen anwesenden Bischöfen den Friedensgruß.Anschließend treten das Domkapitel und je ein Vertreter der Priester, Diakone, Ordensleute, pastoralen Berufsgruppen, synodalen Gremien, der Caritas, der Jugend und der Weltkirche im Bistum Limburg sowie Vertreter der Ökumene zum Bischof.

Gesang „Denn er hat seinen Engeln befohlen“ aus dem Oratorium „Elias“ (Felix Mendelssohn-Bartholdy, 1809-1847)

VI. AMTSEINFÜHRUNG

Gang zur Kathedra

Der Hauptzelebrant führt nun den neuen Bischof zur Kathedra.Der neue Bischof setzt sich auf die Kathedra und nimmt damit die Diözese in Besitz.

Überreichung des Petrusstabes

Weihbischof Manfred Grothe übergibt dem neuen Bischof den Petrusstab.

Zustimmung der Gemeinde „Nun danket alle Gott“

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empfangen durch den Heiligen Geist,geboren von der Jungfrau Maria,gelitten unter Pontius Pilatus,gekreuzigt, gestorben und begraben,

hinabgestiegen in das Reich des Todes,am dritten Tage auferstanden von den Toten,aufgefahren in den Himmel;er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters; Kv

von dort wird er kommen,zu richten die Lebenden und die Toten.Ich glaube an den Heiligen Geist,die heilige katholische Kirche,

Gemeinschaft der Heiligen,Vergebung der Sünden,Auferstehung der Totenund das ewige Leben. Amen. Kv

T: Liturgie, M: André Gouzes, Einrichtung: GGB 2010

VII. FORTSETZUNG WORTGOTTESDIENST

Credo

Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen,den Schöpfer des Himmels und der Erde,und an Jesus Christus,seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn, Kv

Kv

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4. Gemeinde Tu der Völker Türen auf; / deines Himmelreiches Lauf / hemme keine List noch Macht, / schaffe Licht in dunkler Nacht. /

Erbarm dich, Herr.

5. Gemeinde Gib den Boten Kraft und Mut, / Glauben, Hoffnung, Liebes-glut, / und lass reiche Frucht aufgehn, / wo sie unter Tränen sä’n. /

Erbarm dich, Herr.

6. Chor Lass uns deine Herrlichkeit / sehen auch in dieser Zeit / und mit unsrer kleinen Kraft / suchen, was den Frieden schafft. /

Erbarm dich, Herr.

7. Gemeinde Lass uns eins sein, Jesu Christ, / wie du mit dem Vater bist, / in dir bleiben allezeit / heute wie in Ewigkeit. / Erbarm dich, Herr.

T: 1., 6. u. 7. Str.: Christian David [1728] 1741, 2., 4. u. 5. Str.: Christian Gottlob Barth 1827

und 3. Str.: Johann Christian Nehring 1704/Otto Riethmüller 1932 (Zusammenstellung)/AÖL

[1970] 1973, M: Böhmen vor 1467/Nürnberg 1556

Gaben- und Gemeindeinzens

Gabengebet

Präfation

„Das Priestertum Christi und der Dienst der Priester“

VIII. EUCHARISTIEFEIER

Kollekte (Hinweis siehe S. 43)

Gabenbereitung „Sonne der Gerechtigkeit“ (Satz: Carsten Igelbrink)

123Chor

Gemeinde

Gemeinde

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Kommunionspendung

Die hl. Kommunion wird an folgenden Orten und auf der Empore ausgeteilt:

Kommunion „Ubi caritas“ (Maurice Duruflé, 1902-1986)

„Wo die Güte und die Liebe, da ist Gott. Seht, uns führt zusammen Christi Liebe. Lasst uns fröhlich singen und in ihm uns freuen. Fürchten wir und lieben wir den Gott des Lebens, und einander seien wir reinen Herzens gut. Wo die Güte und die Liebe, da ist Gott.“

Schlussgebet

Sanctus „Heilig, heilig, heilig Gott“ (Richard Proulx, 1937-2010)

für Gemeinde, Chöre und Orgel

Hochgebet

Vater unser

Friedensgruß

Agnus Dei aus der Missa Pueri Cantores Treverensis

(Christian Matthias Heiß)

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2. Alles, was dich preisen kann, / Kerubim und Serafinen / stimmen dir ein Loblied an; / alle Engel, die dir dienen, / rufen dir stets ohne Ruh / „Heilig, heilig, heilig“ zu.

4. Der Apostel heilger Chor, / der Propheten hehre Menge / schickt zu deinem Thron empor / neue Lob- und Dankgesänge; /

der Blutzeugen lichte Schar / lobt und preist dich immerdar.

5. Dich, Gott Vater auf dem Thron, / loben Große, loben Kleine. / Deinem eingebornen Sohn / singt die heilige Gemeinde, /

und sie ehrt den Heilgen Geist, / der uns seinen Trost erweist.

11. Herr, erbarm, erbarme dich. / Lass uns deine Güte schauen; / deine Treue zeige sich, / wie wir fest auf dich vertrauen. / Auf dich hoffen wir allein: / Lass uns nicht verloren sein.

T: Ignaz Franz 1768 nach dem „Te Deum“ [4. Jh.]/AÖL 1973/1978,

M: Wien um 1776/Leipzig 1819/Heinrich Bone 1852

Ansprache

Nach dem Hymnus hält der Neugeweihte seine erste Ansprache als Bischof.

Grußwort des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz,

Reinhard Kardinal Marx

IX. ABSCHLUSS

Hymnus „Te Deum“

Alle Bischöfe stimmen das „Te Deum“ an.

Während des Gesanges geht der neugeweihte Bischof mit Stab und Mitra, begleitet von Weihbischof Thomas Löhr und Bischof George Nkuo aus dem Partner-bistum Kumbo, durch den Dom und zum Domplatz und segnet die Gemeinde.

Lied „Großer Gott, wir loben dich“ (Satz: Christian Matthias Heiß)

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2. Wir rufen dich, Sankt Georg, an, / bitt für das Bistum an der Lahn / und seinen Dom, der dir geweiht, / schütz Volk und Bischof allezeit! / Hilf uns in diesem Erdental, ....

3. Sankt Hildegard, Prophetin du, / dir wenden wir uns bittend zu: / Lass wissen uns den Weg zu Gott, / heil’ unsre Krankheit, unsre Not! / Hilf uns in diesem Erdental, …

4. Maria Kasper, treue Magd, / du hast zu Gott dein Ja gesagt. / Den Armen schenkst du Herz und Hand, / so wirst du selig nun genannt. / Hilf uns in diesem Erdental, …

5. Vor allen du, o Königin, / Maria, milde Herrscherin, / ihr Engelchöre voller Macht, / die ihr habt treulich auf uns acht:/ Helft uns in diesem Erdental, ....

T: nach Friedrich Spee von Langenfeld (1591–1635) / Strophe 2–4 Lothar Zenetti 1974/79

M: Einheitslieder 1947 nach Michael Vehe 1537 und Innsbruck 1588

Auszug

Der Auszug erfolgt durch den Mittelgang über den Domplatz zum Bischofshaus.Die anwesenden Priester und Diakone sind eingeladen, sich bei der Auszugs-prozession einzuordnen.

Orgel

Ruf auf das Kreuz

Schola/Alle

Segen

Der Bischof erteilt den Segen mit der Kreuzreliquie.

Entlassung

Schlusslied „Ihr Freunde Gottes allzugleich“

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AssistenzDiakon Ullrich Schmaus

Diakon Benedikt Wach

Diakon Herbert Bruns

Zeremoniar Alexander Perabo

Lektoren Pastoralassistent Jorge Gallegos Sánchez

Ingeborg Schillai, Präsidentin der Diözesanversammlung

Moderation des Vorprogramms Dr. Beate Gilles, Dezernentin Kinder, Jugend und Familie

Vanessa Treike, Referentin Partnerschaften und Dialog, Abteilung Weltkirche

Musikalische Gestaltung

Orgel Domorganist Carsten Igelbrink

ChororgelWilhelm Gries

ChöreLimburger Domchor

Mädchenkantorei am Hohen Dom zu Limburg

Limburger Domsingknaben

Bläserensemble am Dom zu Limburg

Leitung Domchordirektorin Judith Kunz

Domkantor Andreas Bollendorf

HauptkonsekratorErzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki, Metropolit der Kölner Kirchenprovinz

MitkonsekratorenWeihbischof Manfred Grothe, Apostolischer Administrator des Bistums Limburg

Bischof Dr. Stephan Ackermann, Diözesanbischof von Trier

ZelebrantBischof Dr. Georg Bätzing, Diözesanbischof von Limburg

Konzelebranten Erzbischof Dr. Nikola Eterović, Apostolischer Nuntius

Erzbischof Reinhard Kardinal Marx, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz

Bischof George Nkuo, Bischof aus dem Partnerbistum Kumbo (Kamerun)

Weihbischof Dr. Thomas Löhr, Weihbischof im Bistum Limburg

Bischof Dr. Franz Kamphaus, Diözesanbischof em. von Limburg

Weihbischof Dr. h. c. Gerhard Pieschl, Weihbischof em. im Bistum Limburg

Domdekan Prälat Dr. Günther Geis

Assistierende Priester Pfarrer Christoph Kipper, Pfarrer von Niederfischbach

Kaplan Stefan Salzmann, jüngstgeweihter Priester der Diözese Limburg

MIT WIRKENDE

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HINWEISE

Kollekte

Bischof Dr. Georg Bätzing freut sich auf die Begegnung mit Ihnen und bittet von persönlichen Geschenken abzusehen. Zugedachte Spenden wie auch die Kollekte in der Weiheliturgie kommen zu glei-chen Teilen der Flüchtlingshilfe im Nordirak und der ökumenischen Wohnhilfe Main-Taunus zugute.

Ganz konkret wird mit dem Geld die christliche, überkonfessionelle Hilfsorganisation CAPNI (Christian Aid Program Northern Iraq) unterstützt, die im Irak arbeitet und aus der chaldäischen Kirche hervorging. CAPNI leistet humanitäre Hilfe für hunderttausende Vertriebene sowie syrische Flüchtlinge, die vor dem Krieg im eigenen Land in den Irak geflohen sind. Seit Juni 2014 verbreitet der soge-nannte Islamische Staat im Norden des Irak erbarmungslos Terror und Gewalt. Aufgrund der religiösen Radikalisierung der IS-Milizen

Bewohner des Mehrgenerationenhauses in Diedenbergen

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Einladung zur Verabschiedung des Apostolischen Administrators

Mit der Bischofsweihe und Amtseinführung von Dr. Georg Bät-zing endet die Zeit der Sedisvakanz und damit auch der Auftrag des Apostolischen Administrators Weihbischof Manfred Grothe. Knapp zweieinhalb Jahre hat er die Diözese geleitet und auf den Weg der Aufarbeitung und Neuausrichtung geführt. Er hat Impulse gesetzt, Weichen gestellt und mit Offenheit und Verlässlichkeit dazu beige-tragen, dass Vertrauen neu aufgebaut werden konnte. In einem Pontifikalamt mit Bischof Dr. Georg Bätzing am Sonntag, 30. Oktober, 15 Uhr, im Hohen Dom zu Limburg, wird sich das Bis-tum Limburg von Weihbischof Manfred Grothe verabschieden und ihm für seinen Dienst in der Diözese danken. Nach der Liturgie gibt es die Möglichkeit zur persönlichen Begegnung im Bischofshaus. Dazu sind alle Gläubigen herzlich eingeladen.

Weihbischof Manfred Grothe, Apostolischer Administrator

sind die Vertriebenen größtenteils Christen, Jesiden und Schiiten aus dem Gebiet um die Stadt Mossul und die Städte der Niniveh-Ebene.

Die ökumenische Wohnhilfe wird von der evangelischen und katho-lischen Kirche im Main-Taunus und im Hochtaunus gemeinsam mit den örtlichen Caritasverbänden und weiteren Kooperationspartnern getragen. Seit mehr als 25 Jahren hat der Verein das Ziel, bezahlbaren Wohnraum für Familien und Einzelpersonen in prekären Lebenssi-tuationen zur Verfügung zu stellen. Da gerade im Rhein-Main-Ge-biet kaum bezahlbarer Wohnraum vorhanden ist, leistet die ökume-nische Wohnhilfe einen unverzichtbaren Beitrag für Menschen mit geringem Einkommen.

Spenden richten Sie bitte an: IBAN: DE08 5114 0029 0370 0010 00 BIC: COBADEFFXXXVerwendungszweck: Bischofsweihe Dr. Bätzing, 159 000 0043, SPK 158. Wenn Sie eine Spendenbestätigung wünschen, geben Sie bitte Ihre Adresse an. Vielen Dank.

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PREDIGTEN

Predigt von Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki

Erste Lesung: Jesaja 61,1-3aZweite Lesung: Römer 12,4-8Evangelium: Johannes 21,1.15-17

Liebe Schwestern, liebe Brüder,

immer ist eine Weihe – ob zum Diakon, zum Priester oder wie heu-te zum Bischof – ein öffentlicher Akt; eine Handlung, die Wirkung hat und die den Geweihten – auch wenn es derselbe Mensch ist und bleibt – ebenso wie seine Umgebung verändert. Das gilt selbst dort, wo eine Weihe aus politischen Gründen in aller Heimlichkeit gesche-hen muss. Und so ist öffentliches Interesse gerade bei einer Bischofs-weihe etwas ganz Selbstverständliches. Auch am heutigen Tage sind viele Augen auf Limburg gerichtet; vielleicht sogar mehr Augen als gemeinhin bei einer Bischofsweihe. Zu stark lag die mediale Auf-merksamkeit in den letzten Jahren auf Limburg und seinem Bischof, als dass es nicht ein Thema weit über die Kirchenpresse hinaus wäre, wie es nun weitergeht.

Der Mann, der heute hier im Hohen Dom zum dreizehnten Bischof von Limburg geweiht wird, lässt sich senden, um „den Armen eine Frohe Botschaft zu bringen und alle zu heilen, deren Herz zerbro-chen ist“ (vgl. Jes 61,1). Er weiß um die Wunden, die es zu heilen gilt; er weiß, dass die Gläubigen in diesem Bistum wieder zusammenge-führt und geeint werden müssen, und er weiß um die Herausforde-rungen, vor denen die Kirche nicht nur in Limburg, sondern überall steht, wenn sie auch künftig Christus als das Heil aller Menschen glaubwürdig verkündigen will. Sein Wahlspruch führt denn auch fort, was ihm schon in seinen verschiedenen pastoralen Aufgaben in Trier wichtig war: Es ging und es geht ihm um Einheit in Vielfalt –

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Congrega in unum. Es ist kein Zufall, dass die heutige Weihe die tra-ditionelle Kreuzwoche im Bistum Limburg zum Abschluss bringt.

Kreuzfest und Kreuzwoche haben hier eine lange Tradition, an die es anzuknüpfen gilt. Bei der Einführung des Festes im Jahre 1959 durch Bischof Wilhelm Kempf ging es um die Stiftung von Iden-tität in einem jungen Bistum. Als Diözesanfest wählte er das Fest Kreuzerhöhung im Hinblick auf die Kreuzreliquie in der Staurothek des Limburger Domschatzes. Aber nicht dieses kunstvolle, herausra-gende Reliquiar byzantinischer Schatzkunst, vor dem man staunend und bewundernd wie vor einem Exponat bei einem Museumsbe-such verweilen könnte, verleiht der Kirche von Limburg ihre Identi-tät. Nein, es ist das, was darin geborgen ist: das kostbare Kreuz des Herrn, durch das wir erlöst wurden. Nur das schenkt der Kirche von Limburg, ja, der ganzen Kirche ihre Identität. Der Apostel Paulus wusste das, und in seiner Nachfolge weiß jeder darum, der zum bi-schöflichen Dienst bestellt ist.

Auch unser neuer Bischof weiß darum. Denn das ist das Herzstück seiner bischöflichen Berufung und Sendung: Christus zu verkündi-gen, und zwar als den Gekreuzigten. Nicht mit klugen und gewand-ten Worten soll er ihn verkündigen, damit das Kreuz nur ja nicht um seine Kraft gebracht wird (vgl. 1 Kor. 1,17).

Am Kreuz hängt die Einheit der Kirche, weil aus dem gekreuzigten Leib Jesu die Kirche hervorgegangen ist. In sie sind alle Getauften hineingewoben. Alle Vielfalt des Geistes, der die Kirche belebt und bewegt, hat dort ihren einen Ursprung. Am Kreuz hängt das Ver-ständnis des Christusgeheimnisses. Ohne Kreuz keine Erlösung! Ohne Kreuz kein Evangelium, kein Christentum! Allein im Kreuz erkennen wir, wer Gott und wer der Mensch ist, wozu Gott und wozu der Mensch fähig ist. Gott ist die Liebe, so sagen wir. Dieses furcht-bar abgeschmackte, viel missbrauchte und doch so heiß ersehnte

Wort gewinnt gegenüber allem Kitsch und aller seichten Romantik seine nüchterne und beglückende Tiefe und Wahrheit nur im Blick auf den Gekreuzigten zurück.

Der Evangelist Johannes erinnert uns, dass Gott die Welt so sehr ge-liebt hat, dass er seinen einzigen Sohn für sie dahingegeben hat (vgl. Joh 3,16). Diese Hingabe, die war nicht ein „als – ob“. Die war nicht ein Spiel Gottes mit sich selbst oder mit uns Menschen, kein groß-angelegtes Betrugsmanöver, keine Komödie. Christus ist gestorben und darin ist er uns allen gleich geworden, uns, die alles, was wir sind, von Gott haben und die doch immer wieder mit Gewalt „wie Gott sein wollen“, aus eigenen Kräften, so wie wir das auf den ersten Seiten der Bibel in der Geschichte vom Sündenfall nachlesen kön-nen. Und da wollte er, der Gottessohn, seine Gottgleichheit nicht mit Gewalt wie einen Raub festhalten, sondern er entäußerte sich, wurde Mensch, Geschöpf, wurde der zweite Adam, der nicht aus eigener Kraft wie Gott sein wollte, sondern der gehorsam wurde bis zum Tod am Kreuz. Gerade in dieser Erniedrigung, in dieser selbstlosen Hingabe an Gottes Liebeswillen für uns, wurde er dann erhöht: der Gekreuzigte lebt! Der Erniedrigte herrscht!

Deshalb gilt: Den Gott, den wir fern von uns als unnahbar, als furcht-erregend uns ausgemalt haben, der ist tot, endgültig tot! Nicht wir haben ihn getötet, wie Nietzsche das wollte, sondern dieser Jesus von Nazareth, der hat ihn getötet. Aber es lebt der wirkliche Gott, der Gott, der uns nahe gekommen ist, unbegreiflich nahe in Jesus Chris-tus. Es lebt der Gott, den wir am Kreuz erkannt haben als den Gott-für-uns und den wir bleibend nur durch das Kreuz Christi hindurch erkennen können, erkennen in jenem voll umfänglichen Sinn, wo Erkennen anerkennen, lieben, Dasein für den anderen bedeutet.

So hängt denn schließlich auch am Kreuz das Verständnis dieser Welt und unseres Lebens. Sein Anblick versichert uns, dass wir end-

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gültig vom Erbarmen Gottes umfangen sind. Das, liebe Schwestern und Brüder, ist unsere Identität als Christen und damit auch unsere Identität als Kirche. Das hat ein Bischof zu verkünden, mehr noch: zu leben. Er hat vor allem anderen Zeuge von Tod und Auferstehung Jesu Christi als der alles entscheidenden Heilstat Gottes zu sein. Erst daraus erwächst dann alles andere: unser Einsatz und Engagement für Kirche und Gesellschaft, unser Einsatz für Frieden und soziale Gerechtigkeit, für Menschenwürde und -rechte, für die Armen und Heimatlosen, für die Leidenden, die Kranken, die Sterbenden, für das Leben, auch für das der Ungeborenen. Alles das erwächst aus dem Geheimnis des Kreuzes, und deshalb verspricht der Bischof auch gleich vor der Weihe, für all das Sorge zu tragen, dafür Ver-antwortung zu übernehmen und gerade auch dem Verlorenen bis ins Äußerste nachzugehen. „Weide meine Schafe“ (Joh 21, 16) heißt ja nicht: „Weide meine Schafe da, wo es einfach ist, wo kein Gefälle herrscht, wo keine Gefahren lauern.“ Es heißt, jeden einzelnen Men-schen so zu behüten, wie Gott selbst es tut – auch da, wo es abgrün-dig und dunkel wird; wo Menschen sich selbst verlieren, wo sie auf die falschen Wahrheiten setzen oder Haben mit Sein verwechseln.Gott weiß, wie gefährdet wir Menschen sind, und wie viel Zuwen-dung und Barmherzigkeit jede und jeder braucht, um so zu leben, wie es Gott gefällt: sich selbst, den Nächsten und Gott liebend. Das Kreuz ist der Ernstfall dieser Liebe, die niemanden ausschließen will, aber auch das Nein ihres Adressaten achtet. Die Öffnung des letz-ten Konzils zu einem universalen Verständnis des göttlichen Heils ermöglicht es uns, in Anders-, Halb- oder Nichtgläubigen potenti-elle Schwestern und Brüder zu sehen. Ein solches Verständnis und Verhältnis zu allen Menschen durchdringt auch den Heiligen Vater, wenn er die Pathologien im kirchlichen und gesellschaftlichen Zu-sammenleben durch die Medizin der Barmherzigkeit heilen will (vgl. Jan Heiner Tück).Die Kirche als universales Heilssakrament hat nur einen einzigen Herrn: Jesus Christus. Gott selbst hat ihn gesalbt (Jes 61,1). Des-

halb haben wir uns immer wieder zu fragen, was Er von uns will und wohin Er seine Kirche führen will. Die Zukunft der Kirche wird dabei entscheidend daran hängen, wie es gelingt, die unterschied-lichen Charismen, die Gott uns geschenkt hat, zur Entfaltung zu bringen. Bereits damals bei der Einsetzung des Kreuzfestes durch Bi-schof Kempf ging es diesem neben der Stiftung von Identität darum, Einheit und Vielheit, Zentrum und Peripherie der jungen Diözese zusammenzubinden.

Besser als mit dem Wahlspruch des neuen Bischofs „Congrega in unum“ lässt sich dieses Programm nicht formulieren. Es wird auch heute Aufgabe eines Bischofs sein, Charismen zu entdecken, Bega-bungen zu erkennen, Entwicklungen zu begleiten, Einheit in Vielfalt zuzulassen: „Denn wie wir an dem einen Leib viele Glieder haben, aber nicht alle Glieder denselben Dienst leisten, so sind wir, die vie-len, ein Leib in Christus, als einzelne aber sind wir Glieder, die zuei-nander gehören“ (Röm 12,4.5).

Niemand verbürgt den Dienst an der Einheit stärker, als der Bischof – Congrega in unum. Wo ihm dieser Dienst gelingt, können Eichen der Gerechtigkeit (Jes 61,3) wachsen und können Pflanzungen ent-stehen, durch die der Herr seine Gerechtigkeit zeigt (Jes 61,3) – mit-ten in der Geschichte, mitten im Hier und Jetzt, mitten in diesem Bistum. Wo dieser Dienst gelingt, werden Menschen zur Nachfolge ermutigt und befähigt und geben Gott die Führung über ihr Leben – auch wenn er einen bisweilen führt „wohin Du nicht willst“ (Joh 21,18). Dabei dürfen wir Menschen sicher sein – in allen Gefährdun-gen, denen wir ausgesetzt sind oder uns im Glauben aussetzen – dass wir behütet sind von Gott; dieser hat seinem Bischof die kostbarste Aufgabe anvertraut, die er zu vergeben hat: „Weide meine Schafe!“ (Joh 21,17). Mehr nicht – aber das unbedingt.

Amen.

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Ansprache von Bischof Dr. Georg Bätzing

Liebe Schwestern und Brüder!

Danke! Danke, dass Sie heute alle gekommen sind. Es freut mich sehr, es ehrt mich, und es ist ein Zeichen der besonderen Mitfreude und Verbundenheit mit uns allen im Bistum Limburg.

Ganz besonders grüße ich die vielen Limburger Diözesanen und die Gäste aus nah und fern, die wegen der Platzverhältnisse hier im Dom draußen auf der Domplatte oder in der Stadtpfarrkirche und im Garten des Priesterseminars mit uns feiern: Ich bewundere Ihr Verständnis und Ihre Geduld.

Dem Heiligen Vater, vertreten durch den Herrn Apostolischen Nun-tius, sage ich aufrichtigen Dank für sein Vertrauen und seinen brü-derlichen Segen für uns alle zum heutigen Festtag. Ich danke den Mitgliedern des Limburger Domkapitels: Ihr habt mich gewählt, nun müsst Ihr mit mir leben – aber ich weiß schon heute, wir werden vertrauensvoll miteinander unterwegs sein. Danke den vielen Ein-zelnen, Gruppen und Vertretungen, die sehr spontan bereit waren, kurz vor oder sogar in den Sommerferien mit mir ins Gespräch zu kommen. Sie glauben gar nicht, wie wichtig diese Begegnungen für mich sind. Ich habe Ihre Herzlichkeit und Offenheit erfahren dürfen. Sie haben mir gezeigt: Ich bin in Limburg willkommen. Danke sehr dafür!

Die Mitfeier so vieler ehrenvoller Gäste beeindruckt mich. Die Gruß-worte aus Politik und Gesellschaft sowie diejenigen aus unserem Bistum, von unseren weltkirchlichen Partnern und unseren Ge-schwistern aus der Ökumene empfehle ich Ihrer besonderen Auf-

merksamkeit. Sie festigen und bestärken unser gutes Miteinander um der Menschen willen.

Bischof ist man nicht allein. Von Anfang an bin ich Kollege in ei-nem Kollegium. Das wird bei der Bischofsweihe ganz sinnenfällig durch Handauflegung und Gebet aller anwesenden Bischöfe. Ich danke unserem Metropoliten, dem Erzbischof von Köln, Rainer Ma-

Bischof Dr. Georg Bätzing

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ria Kardinal Woelki, für das kraftvolle Wort der Verkündigung und die Leitung der Weiheliturgie – und allen anwesenden Brüdern im Bischofsamt mit dem Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonfe-renz Reinhard Kardinal Marx.

Sie werden verstehen, wenn ich zwei Bischöfe heute besonders an-spreche. Bischof em. Franz Kamphaus: Wie schön, dass Du heute bei uns bist; unsere Begegnung in Aulhausen hat mich tief bewegt. Weihbischof Manfred Grothe, Apostolischer Administrator bis vor einer knappen Stunde: Wir werden erst mit der Zeit wirklich wissen und schätzen können, was Du mit ruhiger Hand und klarem Blick und selbstlos geistlicher Motivation in den vergangenen zweieinhalb Jahren für unser Bistum zur Versöhnung und Aufarbeitung beige-tragen hast. Solch eine Aufgabe sucht man sich nicht. Man über-nimmt sie in Bereitschaft. Schon jetzt freue ich mich darauf, wenn wir Dir dafür am 30. Oktober in gebührender Weise Dank sagen dürfen.

In dieser Stunde fühle ich mich auch verbunden mit meinem Vor-gänger im Bischofsamt, Franz-Peter Tebartz-van Elst. Heute bin ich ganz erfüllt von Frieden und vom Vertrauen auf den Geist des Herrn, der die Hoffnung schenkt – Hoffnung auch darauf, dass Ver-söhnung wachsen kann zwischen den Menschen dieser Diözese und ihrem früheren Bischof.

Schließlich wende ich mich an die vielen so vertrauten Gesichter aus meiner Heimat an der Sieg, meinem Heimatbistum Trier, von meiner Familie und meinen Freunden. Ist es nicht schön hier in Limburg? Und was für einen wunderbaren Empfang bereiten mir die Men-schen hier in meiner neuen Heimat! Allen, die jetzt im Weihegottes-

dienst und bei der anschließenden Begegnung im Bischofsgarten da-zu beitragen, sage ich mit großem Respekt und aus ganzem Herzen: Danke!

„Wirst du den Armen und Heimatlosen gütig und barmherzig be-gegnen? Wirst du unablässig beten für die, die dir anvertraut sind und wie ein guter Vater für sie sorgen? Wirst du am Aufbau der Kir-che mitwirken und stets ihre Einheit wahren? … “

Liebe Schwestern und Brüder, die Fragen aus der Weiheliturgie klin-gen so ganz anders wie die, die mir in den Wochen vor der Bischofs-weihe oft gestellt worden sind; etwa: „Wo wirst du wohnen? Was ge-schieht mit dem Bischofshaus hier vor dem Dom? Wie steht es um die Aufarbeitung der entstandenen Krise, und: Wie willst du Vertrau-en zurückgewinnen?“ All diese Fragen werden zu Recht gestellt, und ich habe ehrlich darauf geantwortet, soweit ich es schon kann. Denn die Menschen im Bistum Limburg und weit darüber hinaus sind ver-unsichert worden, ja verletzt und verwundet in ihrem Vertrauen zum Bischofsamt und zur Kirche.

Und darum höre ich die Fragen, die unser Erzbischof mir heute ge-stellt hat, mit umso größerem Ernst. Sie treffen mich im Innersten meiner Person, und ich habe sie öffentlich beantwortet, bevor ich durch das Sakrament der Bischofsweihe Anteil am Geist Jesu Christi für die Leitung der Kirche in Limburg erhalten habe und sozusagen eingepflanzt worden bin in den guten Boden dieses liebenswerten und glaubensstarken Bistums. Hier will ich Wurzeln schlagen und meinen Dienst tun zusammen mit vielen Schwestern und Brüdern, die ihren Glauben bezeugen, da wo sie leben; die mit Herz und Ver-

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stand, mit ihren guten Ideen genauso wie mit wachsamer Kritik und Veränderungsbereitschaft Kirche aufbauen.

Als Bischof Wilhelm Kempf im Jahr 1959 den Schatz der Limbur-ger Kreuzreliquie zum Kristallisationspunkt einer Festwoche im Bis-tum machte, um auf diese Weise Menschen um Jesus und die Bot-schaft von seinem Kreuz und seiner Auferstehung zu sammeln, da begannen im gleichen Jahr die Trierer Nachbarn ein Pilgergebet um die Einheit einzuüben: „Jesus Christus, Heiland und Erlöser, erbar-me dich über uns und über die ganze Welt. Gedenke deiner Chris-tenheit und führe zusammen, was getrennt ist. Amen.“

„Führe zusammen“ – diese eine Bitte bringe ich mit als Perspektive für meinen bischöflichen Dienst hier in Limburg. Es ist ein Stoßge-bet, weil es uns Menschen aus eigener Kraft allein nicht gelingen will, nicht gelingen kann: Verschiedenheit auszuhalten und Vielfalt als Reichtum zu begreifen; Versöhnung und Verbundenheit zu stif-ten, wo Menschen, Meinungen, Lebensstile, Weltanschauungen und religiöse Überzeugungen so gar nicht zusammenfinden wollen; ei-nen fröhlichen Glauben darzubieten als Modell gegen die Verdros-senheit; den spannungsreichen, oft bis zum Zerreißen gespannten Ansprüchen und Erwartungen, die auf Menschen lasten, den heilsa-men Zuspruch entgegenzusetzen: Mensch, du bist ganz und eins; du darfst leben und wachsen und dich freuen, denn du bist geliebt!

Dass dies alles möglich ist, das ist die große Vision – ja, die Wirk-lichkeit unserer christlichen Glaubensüberzeugung. Und sie ist kein „ungedeckter Scheck“, denn der am Kreuz hat seine Arme weltum-spannend weit ausgebreitet, um alle Menschen zu retten. Nicht ohne uns, mit uns gemeinsam will er sammeln, verbinden und zu Gott hin führen, der der barmherzige Vater aller Menschen ist. „Führe zusam-men“ – liebe Schwestern und Brüder, sehr herzlich bitte ich Sie an

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diesem ersten Tag unseres gemeinsamen Weges im Bistum Limburg, dass wir uns dem gekreuzigten und auferstandenen Herrn anschlie-ßen mit all unseren Kräften.

Und jetzt freue ich mich darauf, draußen im Bischofsgarten friedlich und fröhlich mit Ihnen weiter zu feiern. Den Segen und den Frieden Gottes wollen wir dazu erbitten.

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GRUßWORTE

Apostolischer Nuntius Erzbischof Dr. Nikola EteroviĆ

*

Reinhard Kardinal Marx

*

Bischof George Nkuo

*

Kirchenpräsident Dr. Volker Jung

*

Metropolit Augoustinos von Deutschland

*

Ingeborg Schillai

*

Pfarrer Reinhold Kalteier

*

Ministerpräsident Volker Bouffier

*

Ministerpräsidentin Malu Dreyer

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Grußwort des Apostolischen Nuntius,Erzbischof Dr. Nikola Eterović,

Eminenzen, Exzellenzen, liebe Priester, Diakone und Ordensleute, verehrte Vertreter der anderen christlichen Kirchen und Gemeinschaften,sehr geehrte Repräsentanten aus Religion, Politik und Gesellschaft, liebe Brüder und Schwestern!

„Ich aber will mich allein des Kreuzes Jesu Christi, unseres Herrn, rühmen, durch das mir die Welt gekreuzigt ist und ich der Welt“ (Gal 6,14).

Mit diesen Worten bezieht sich der Heilige Paulus auf die Bedeu-tung des Kreuzes für das Leben eines jeden Christen, wie auch jeder christlichen Gemeinschaft. Das Kreuz, das Zeichen des Leidens und des Todes, ist durch die erlösende Liebe des Herrn Jesus Christus zum Zeichen der Auferstehung und der Liebe geworden. Deswegen schreibt der Völkerapostel: „Die Juden fordern Zeichen, die Griechen suchen Weisheit. Wir dagegen verkündigen Christus als den Gekreu-zigten: für Juden ein empörendes Ärgernis, für Heiden eine Torheit, für die Berufenen aber, Juden wie Griechen, Christus, Gottes Kraft und Gottes Weisheit“ (1 Kor 1,22-24).

Das Kreuz unseres Herrn Jesus Christus ist auch für die Diözese Limburg Ausdruck der Macht und Weisheit Gottes. Sie feiert mit Blick auf das Fest der Kreuzerhöhung eine besondere Kreuzwoche. In diesem Jahr erfolgt zu dieser feierlichen Gelegenheit die Bischofs-weihe Seiner Exzellenz Mons. Georg Bätzing, des neuen Bischofs von Limburg. Vor der Verlesung der Ernennungsbulle, die der Heilige Va-

Erzbischof Dr. Nikola Eterović, Apostolischer Nuntius

ter Franziskus nach der Wahl des Kandidaten durch das Limburger Dom-kapitel unterzeichnet hat, habe ich die Ehre, Ihnen allen die herzlichen Grüße des Bischofs von Rom und Hirten der Universalkirche zu überbrin-gen. Ich grüße in besonderer Weise Mons. Georg Bätzing, Euren neuen Bi-schof, der berufen worden ist, Vater und Hirte aller zu sein, besonders der Priester, welche die „notwendigen Helfer und Ratgeber im Dienstamt der Belehrung, der Heiligung und der Leitung des Gottesvolkes“ sind (PO 7).

Verehrte Exzellenz, ich wünsche Ihnen, dass sie mit der Gnade des Hei-ligen Geistes das Ihnen anvertraute Volk Gottes dieser Ortskirche in be-sonderer Weise congrega in unum – in der Einheit sammeln können und es auf den vom Herrn Jesus gewollten Weg zu führen vermögen, der, wie

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der Heilige Paulus erinnert, nicht mit der Weisheit dieser Welt kor-respondiert, wohl aber der Logik des Kreuzes entspricht. Im Üb-rigen hat der Meister sehr deutlich gesagt: „Wer mein Jünger sein will, der verleugne sich selbst, nehme sein Kreuz auf sich und fol-ge mir nach“ (Mt 16,24). Indem man mit dem Herrn Jesus das Kreuz trägt, hat man auch Anteil an seinem Sieg über die Sünde und den Tod und wird des ewigen Lebens teilhaftig. Diesen kirch-lichen Weg möge man immer in Gemeinschaft mit dem Römischen Pontifex gehen, dem Nachfolger des Petrus, denn er ist das „das immerwährende, sichtbare Prinzip und Fundament für die Einheit der Vielheit von Bischöfen und Gläubigen“ (LG 23).

Als Vertreter des Heiligen Vaters in der Bundesrepublik Deutschland danke ich von Herzen Seiner Exzellenz Mons. Manfred Grothe für seinen Dienst als Apostolischer Administrator und für all das Gute, das er für die Diözese von Limburg im Verlauf seines hochgeschätz-ten Hirtendienstes geleistet hat.

Am Beginn seines Hirtenamtes in der verehrten Diözese Limburg richte ich an Sie die geistvollen Worte des Heiligen Paulus an die Ge-meinde in Philippi: „Brüder, ich bilde mir nicht ein, dass ich es schon ergriffen hätte. Eines aber tue ich: Ich vergesse, was hinter mir liegt, und strecke mich nach dem aus, was vor mir ist“ (Phil 3,13). Im Ver-trauen auf die Gnade des guten und barmherzigen Gottes werden Sie sich mit ihrer kirchlichen Sendung auf das hin ausstrecken, was vor Ihnen ist. Sie sind willens, ein neues Kapitel in der ehrenvollen Ge-schichte des Bistums Limburg aufzuschlagen. Auf diesem Weg sind Sie nicht allein. Es begleiten Sie die Glieder der schon verherrlichten Kirche im Himmel. Zunächst die selige Jungfrau und Gottesmutter Maria, sodann der Diözesanpatron, der auch Ihr Namenspatron ist, der Heilige Georg, und alle Heiligen und Seligen, die in dieser Orts-kirche verehrt werden. Aber auch die pilgernde Kirche dieser geseg-neten Erde der Diözese Limburg ist an Ihrer Seite, die Sie zu dem

Ziel führen mögen, das unser Herr Jesus Christus vorgegeben hat, nämlich zum Haus des Vaters, wo es „viele Wohnungen gibt“ (Joh 14,2). Auf diese Weise erfahre jeder von uns und wir alle gemeinsam mit dem Heiligen Paulus, was es bedeutet: „Ich aber will mich allein des Kreuzes Jesu Christi, unseres Herrn, rühmen, durch das mir die Welt gekreuzigt ist und ich der Welt“ (Gal 6,14).

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Grußwort von Erzbischof Reinhard Kardinal Marx,Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz

Liebe Katholikinnen und Katholiken des Bistums Limburg,lieber Bischof Georg!

Zwei Jahre des Wartens haben heute ein Ende. Herzlich gratuliere ich dem Bistum zum neuen Bischof und Dir, lieber Georg, zum neuen Amt. Schon jetzt heiße ich Dich willkommen im Kreis der deutschen Bischöfe, die morgen ihre Vollversammlung – bereits mit Dir – in Fulda beginnen. Sicherlich war die Zeit des Wartens lang, das Be-ten dafür umso intensiver. Ich bin überzeugt, dass es die zwei Jahre gebraucht hat, nach Zeiten der Verunsicherung Geschehenes auf-zuarbeiten und im diözesanen Alltag zu einer gewissen Normalität zurückzufinden. Heute sind Aufbruch und Neubeginn möglich, das feiern wir in dieser Stunde und das wünsche ich dem Bistum Lim-burg von Herzen.

Deshalb ist es mir zuerst ein Anliegen, dem Apostolischen Ad-ministrator des Bistums Limburg, Weihbischof Manfred Grothe, herzlich zu danken: Mit großem Einsatz und umsichtig, ruhig und entschlossen hat er die Geschicke des Bistums gesteuert. Dir, lieber Weihbischof Manfred, danken wir für den Einsatz und das Mitge-fühl, für das Zuhören und das Heilen von vielen Wunden. Heute endet Deine Aufgabe und wir wünschen Dir einen wohlverdienten Ruhestand. Du hast Großes für die Kirche von Limburg, aber auch für die Deutsche Bischofskonferenz geleistet. Mein Dank gilt auch Domkapitular Wolfgang Rösch: Sie haben als Ständiger Vertreter von Weihbischof Grothe und zuvor in Zeiten vieler Umbrüche einen wichtigen und oft mühevollen Dienst geleistet.

Reinhard Kardinal Marx

Liebe Gläubige im Bistum Limburg, aus eigener Erfahrung kann ich sagen: Mit dem neuen Bischof machen Sie eine gute Partie! Georg Bätzing kenne ich bestens, schließlich war ich ja – wie Sie wissen – Bischof von Trier und habe Msgr. Bätzing als aufmerksamen und

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engagierten Seelsorger erlebt: in der Priesterausbildung und als Lei-ter der Heilig-Rock-Wallfahrt. Aber auch als Generalvikar meines Nachfolgers als Bischof von Trier ist mir Georg Bätzing gut bekannt. Ich bin ihm dankbar für alle Arbeit, die er in den Gremien des Ver-bandes der Diözesen Deutschlands geleistet hat.

Lieber Georg, jetzt also bist Du der 13. Bischof von Limburg. In Dei-ner Verantwortung für die Heilig-Rock-Wallfahrt in Trier hast Du es geschafft unter dem Motto „Und führe zusammen, was getrennt ist“ viele Christinnen und Christen in dieses einmonatige Fest einzube-ziehen. Dieses Zusammenführen erleben wir auch bei der heutigen Feier im Georgsdom zu Limburg: Wir brauchen Bischöfe, die Men-schen an einen Tisch holen, die integrieren und nicht ausgrenzen, die wirkliche communio ermöglichen. Du hast Dir das eben zitierte Leitwort gewissermaßen als Überschrift für Deinen bischöflichen Dienst in der Diözese Limburg erwählt: „Congrega in unum“ – „Führe zusammen in die Einheit“. Genau das meint Papst Franzis-kus, wenn er vom synodalen Weg der Kirche spricht. Er meint damit geteilte Verantwortung in der Kirche, also Leitung im Gespräch mit allen, anstatt Leitung durch einsame Alleingänger. Dieser synodale Weg, den die Limburger Christinnen und Christen schon lange ge-hen, ist Schatz und Zukunft für das kirchliche Leben. Für Dich ist er Leitwort, und ich füge hinzu: Gerade im Bistum Limburg ist er mit Blick auf die Vergangenheit auch Verpflichtung.

Lieber Bischof Georg, als Bischof von Limburg ist es jetzt Deine Auf-gabe, sowohl Seelsorger als auch Verwalter zu sein – das Rüstzeug zu beidem hast Du bereits erworben. Für diesen Weg wünsche ich Dir und wünsche ich Ihnen, liebe Schwestern und Brüder, Gottes Segen. Es ist der gemeinsame Weg von Bischof und Volk Gottes, zu dem der Bischof immer zählt, den Ihr in der Geschichte Eures Bistums weitergeht. Ein Weg der Zuversicht und der Hoffnung! Das wünsche ich Euch von Herzen!

Grußwort von George Nkuo, Bischof der Partnerdiözese Kumbo

Your Excellency,

It was with great joy and excitement that the people of God in our Diocese received the good news of the appointment by Pope Francis of Bishop Georg Bätzing as the 13* Bishop of Limburg. On their behalf I wish to hereby congratulate you as you assume the helm of our partner Diocese in Limburg.

Dear Bishop Georg, you come into a Diocese which has been in a lively and active partnership with us for close to thirty years. This re-lationship as you will discover has animated and enriched the life of our both churches. In Kumbo the Diocese of Limburg is very visible in our parochial activities, in the family apostolate, in the youth mi-nistry, in the social welfare services, in short Limburg is everywhere in Kumbo. As usual we have never failed to be present and to partici-pate actively at every major event in the pastoral life of the two chur-

Bischof George Nkuo

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ches. On the occasion of your Episcopal Ordination, we in Kumbo implore the Almighty God to bless you and to shower you with the graces you need to discharge your exalted office.

Today we pledge our commitment to collaborate with you to renew and strengthen this partnership. May God bless you abundantly as you begin your Episcopal ministry in the extraordinary Jubilee Year of Mercy. AD MULTOS ANNOS.

Grußwort von Dr. Dr. h. c. Volker Jung, Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau

Sehr geehrter Herr Bischof, lieber Bruder Bätzing,liebe Schwestern und Brüder im Bistum Limburg,

die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) freut sich sehr, dass das Bistum Limburg einen neuen Bischof hat. In den ver-gangenen Jahrzehnten ist viel Vertrauen in der Ökumene gewachsen. Das gilt sicher besonders für die Beziehungen zwischen dem Bistum

Kirchenpräsident Dr. Volker Jung

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Limburg und der EKHN. Viele Gemeinden vor Ort pflegen gute Kon-takte und unternehmen viel an gemeinsamen Aktivitäten. Es gibt einen intensiven Kontakt zwischen der Synode der EKHN und der Limburger Diözesanversammlung. Ich bin dankbar für die immer wieder vertrauensvollen Begegnungen zwischen Bischöfen, Kirchen-präsidenten, Weihbischöfen, Pröpstinnen und Pröpsten und den Spitzen der Verwaltungen unserer Kirchen. Diese gewachsenen Be-ziehungen haben auch durch die zurückliegende Zeit getragen. Ich danke allen, die daran mitgewirkt haben. Mein besonderer Dank gilt dem Apostolischen Administrator, Weihbischof Manfred Grothe, für die Gespräche, Begegnungen und gemeinsamen Veranstaltungen. Der ökumenische Gottesdienst zum 25. Tag der Deutschen Einheit nach der Wiedervereinigung im vergangenen Jahr im Frankfurter Dom ist vielen Menschen noch in guter Erinnerung.

Ich freue mich sehr, dass Sie, lieber Bruder Bätzing, bereits zu er-kennen gegeben haben, dass Ihnen die Ökumene viel bedeutet. „Wir sollten alles gemeinsam machen, was möglich ist“, so wurden Sie in einem Zeitungsbericht zitiert. Es wurde berichtet, dass dies Ihre Ant-wort auf die Frage war, ob Sie sich auch einen Ökumenischen Kir-chentag in Frankfurt vorstellen könnten. Gewiss sind in dieser sehr konkreten Frage noch einige Dinge zu klären. Ich jedenfalls würde mich sehr freuen, wenn wir gemeinsame Gastgeber für dieses Ereig-nis mit großer Ausstrahlungskraft sein könnten.

„Wir sollten alles gemeinsam machen, was möglich ist.“ Dieser Satz weist aber auch auf eine sehr gute Perspektive für die weitere Ent-wicklung der Ökumene hin. Wir stehen mitten in großen gesell-schaftlichen Herausforderungen. Für mich ist es keine Frage, dass von den christlichen Kirchen deutliche Zeichen, glaubwürdige Worte und gemeinsame Taten gefragt sind. Nur so werden wir unserer

Bestimmung gerecht. Mit unserem gemeinsamen Glauben an Jesus Christus ist der Auftrag verbunden, in dieser Welt und für diese Welt Verantwortung zu übernehmen – zum Wohl aller Menschen. In die-sem Sinn wollen wir im kommenden Jahr auch die Erinnerung an den Beginn der Reformation vor 500 Jahren gestalten. Ich erhoffe mir vom kommenden Jahr auch wichtige ökumenische Impulse. Es ist sehr schön, dass zu diesem Anlass bereits ein gemeinsamer Got-tesdienst im Frankfurter Dom verabredet ist, zu dem die Bistümer Mainz und Limburg mit der EKHN einladen und der zusammen mit der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen gestaltet werden soll.

Sehr geehrter Herr Bischof, lieber Bruder Bätzing, ich freue mich sehr auf unsere Begegnungen und biete Ihnen von meiner Seite öku-menisch ausgestreckte Hände an. Ich wünsche Ihnen Gelassenheit des Glaubens und allzeit Geistesgegenwart in Kopf und Herz – jetzt erst einmal für den Anfang Ihres neuen Wirkens, aber dann auch darüber hinaus an allen Tagen Ihres Dienstes im Bischofsamt in Ihrer Diözese.

Allen Glaubensgeschwistern im Bistum Limburg gratuliere ich zu ihrem neuen Bischof. Möge Ihnen eine gute, segensreiche Zeit mit-einander geschenkt sein!

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Grußwort von Metropolit Augoustinos von Deutschland,Vorsitzender der Orthodoxen Bischofskonferenz in Deutschland (OBKD)

Limburg – das ist für die orthodoxen Christen in Deutschland an erster Stelle der Ort, an dem die Odyssee der Staurothek aus Kon-stantinopel ihr Ende gefunden hat, der Ort, wo die kostbare Kreu-zesreliquie aufbewahrt wird. Limburg ist somit auch der Ort einer mystischen Verbindung zwischen Ost und West.

Nach einem unrühmlichen Kapitel der Kirchengeschichte, dem 4. Kreuzzug und allen seinen Folgen, ist ein neues Kapitel aufge-schlagen, über dem als Überschrift nicht mehr „Gegeneinander“, sondern „Miteinander“ steht, und wir sind froh darüber. Vorlesen und vorleben wird dieses Kapitel der neue Bischof Dr. Georg Bätzing und auch darüber sind wir froh. Ich selbst hatte die segensreiche Gelegenheit, ihn als Generalvikar in Trier kennenzulernen und bin ihm mehrfach bei diversen ökumenischen Anlässen begegnet. Die Freundschaft, die daraus entstanden ist, wird ihre Fortsetzung fin-den; dessen bin ich mir sicher. Und jetzt in Limburg wird sie freudig im Zeichen des Kreuzes unseres gemeinsamen Herrn und Erlösers stehen.

Kreuz und Freude sind ja für uns Christen kein Widerspruch, ganz in Gegenteil: „Denn siehe, durch das Kreuz ist Freude in die ganze Welt gekommen!“ singt die orthodoxe Kirche in einem österlichen Hymnus, der übrigens jeden Sonntag in der Matutin angestimmt wird. Gemeint ist damit, dass man das Kreuz nicht aus der alleinigen

Metropolit Augoustinos von Deutschland

Perspektive der Passion sehen darf, sondern immer die Auferste-hung im Auge behalten muss. Bischof Georg wird dies tun und wir, die orthodoxen Bischöfe, Priester und Gläubigen dieses Landes werden ihn dabei begleiten – in Gebet, Gedanken und Handeln. In diesem Sinne gratulieren wir Ihnen, lieber Mitbruder, von Herzen: Ad multos annos!

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Grußwort von Ingeborg Schillai,Präsidentin der Diözesanversammlung im Bistum Limburg

Sehr geehrter Herr Bischof Dr. Bätzing,

im Namen aller Mitglieder der synodalen Gremien im Bistum darf ich Sie herzlich in unserem schönen Bistum begrüßen und Ihnen ebenso herzlich zur Bischofsweihe gratulieren. Wir freuen uns, Sie als unseren neuen Bischof willkommen zu heißen. Wir haben um einen Bischof von Limburg gebetet, der Menschen mag und auf sie zugehen kann, der Seelsorger ist und der fest auf dem Grund des Glaubens an Jesus Christus steht. Bei Ihrer ersten persönlichen Be-gegnung mit uns Synodalen war all das spürbar und dafür sind wir von Herzen dankbar.

Ingeborg Schillai

Hinter dem Bistum Limburg liegen, wie bekannt, einige schwierige Jahre. Weihbischof Manfred Grothe hat uns in den vergangenen Jahren als Apostolischer Administrator auf dem Weg der Aufarbei-tung und Versöhnung ein gutes Stück begleitet und vorangebracht. Es war keine leichte Aufgabe, der er sich gestellt hat, und wir sind ihm für die Art und Weise, wie er sich hat in Dienst nehmen las-sen, zutiefst dankbar. Nun sind wir bereit, Sie mit Freude als un-seren neuen Bischof zu begrüßen, der sein Hirtenamt in einer Zeit übernimmt, in der vieles in Bewegung ist und in der wir als Kirche in vielfältiger Hinsicht herausgefordert sind. Wir sind als Volk Gottes berufen, unsere Botschaft vom Reich Gottes so zu leben und zu ver-künden, dass die Menschen sie vernehmen und annehmen können. Dieser Herausforderung stellen wir uns im Bistum Limburg. Daher haben wir den Prozess der Lokalen Kirchenentwicklung begonnen. Wir hatten die Hoffnung, dass der neue Bischof von Limburg diesen Anfang aufgreift. Heute kann ich sagen: Wir haben die Zuversicht, dass Sie, lieber Bischof Dr. Bätzing, den Schwung des Auftakts mit-nehmen und den Prozess mit uns fortführen und ausgestalten.

Als Präsidentin der Diözesanversammlung, der gewählten Vertre-tung der Katholikinnen und Katholiken des Bistums Limburg, darf ich unsere besondere Freude darüber zum Ausdruck bringen, dass Sie als Trierer Generalvikar die Diözesansynode in Trier begleitet und somit Erfahrung mit dem synodalen Prinzip haben. Unser Bis-tum Limburg ist geprägt von der Tradition des synodalen Weges, des gemeinsamen Weges von Amt und Mandat, den wir seit Jahrzehnten gehen. Seit fast 50 Jahren ist hier im Bistum mit dem Diözesansyno-dalrat so etwas wie eine permanente Synode im Kleinen eingerichtet. Unsere Synodalordnung verbindet die beiden Strukturprinzipien der Kirche, Hierarchie und Synodalität, auf Basis der ekklesiolo-gischen Einsichten des II. Vatikanums, indem sie die gemeinsame Verantwortung aller Glieder des Volkes Gottes für die Sendung der Kirche kraft Taufe und Firmung betont. Bischof, Priester, Diakone,

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Ordensleute und Laien nehmen ihre Verantwortung in unterschied-licher Weise, aber gemeinsam und aufeinander bezogen wahr. In den synodalen Gremien beraten sie gemeinsam über den Weg der Kirche in Pfarrei, Bezirk oder Diözese. Ich darf Ihnen zusagen, dass die ge-wählten Mitglieder der synodalen Gremien Sie gerne und engagiert in Ihrem Leitungsdienst unterstützen werden. Wir freuen uns, dass wir den gemeinsamen Weg im Bistum Limburg nun mit Ihnen als unserem Bischof gehen dürfen und freuen uns nach den ersten Be-gegnungen mit Ihnen auf lebendige und offene Beratungen mit dem Ziel, gemeinsam auf das zu hören, was der Geist uns heute über den Weg der Kirche sagt.

Für Ihren Dienst als Bischof von Limburg wünsche ich Ihnen Gottes reichen Segen!

Pfarrer Reinhold Kalteier

Grußwort von Pfarrer Reinhold Kalteier,

Sprecher des bisherigen Priesterrates

Sehr geehrter Herr Bischof Georg,

mit Freude haben die Menschen im vollbesetzten Limburger Dom am 1. Juli die Nachricht von Ihrer Ernennung zum neuen Bischof von Limburg gehört. Der Beifall bei der Nennung Ihres Namens brachte die Freude so vieler Gläubigen im Bistum Limburg zum

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Ausdruck. Diese Freude war dann anschließend im ganzen Bistum zu spüren. Natürlich gibt es große Erwartungen, die über die Kraft eines einzelnen hinausgehen können.

Der Priesterrat hatte schon seit seiner Einrichtung im Bistum Lim-burg eine wichtige Aufgabe und wurde auch von den Bischöfen gehört. Auch wir haben die Jahre nach Bischof Kamphaus als sehr schwere Jahre erlebt. Umso dankbarer sind wir für die Erfahrungen der letzten beiden Jahre mit unserem Apostolischen Administrator Weihbischof Manfred Grothe. Er hat es verstanden, das Bistum in ruhigere Fahrwasser zu bringen, neues Vertrauen aufzubauen und neue Schritte in die Zukunft zu gehen.

Die Erwartungen der Gläubigen im Bistum Limburg sind jetzt na-türlich sehr hoch. Sie, Herr Bischof, werden aber spüren, dass Ihnen viel Vertrauen, Offenheit und Zusage zur Mitarbeit entgegengebracht wird. Das ist auch bei den allermeisten haupt- und ehrenamtlich Tätigen ehrlich gemeint.

Für die Priester und vor allem den bisherigen Priesterrat kann ich Ihnen Loyalität, Zusammenarbeit und Offenheit versprechen. Unser Gebet begleitet Sie.

Nach dem Kodex unserer Kirche (Can. 384) hat der Bischof mit be-sonderer Fürsorge „die Priester zu begleiten, die er als Helfer und Ratgeber hören soll“. Dieser Canon macht deutlich, dass die Leitung eines Bistums durch den Diözesanbischof eine dialogische Struktur hat. Für den Priesterrat kann ich versprechen, dass wir, wie auch in der Vergangenheit, gerne Helfer und Ratgeber des Bischofs sind.

Unsere Synodalordnung beschreibt es in ihrer Präambel so: „Diese Ordnung dient dem Ziel, dass Bischof, Priester, Diakone und Laien in synodalen Gremien einen gemeinsamen Weg suchen, um den Heilsauftrag Christi in der Kirche entsprechend den Anforde-rungen unserer Zeit zu erfüllen“. Dieser gemeinsame Weg hat sich in unserem Bistum in fast 50 Jahren bewährt.

Der Priesterrat im Bistum Limburg hat in den vergangenen Jahr-zehnten zusammen mit dem Diözesansynodalrat viele neue Dinge auf den Weg gebracht. Gerade aktuell die Erfahrung mit der Pastoral- werkstatt und der lokalen Kirchenentwicklung lässt uns froh und hoffnungsvoll in die Zukunft blicken. Der Wunsch auf Partizipation und Vertrauen waren wichtige Ergebnisse.

Die Priester im Bistum Limburg begrüßen Sie ganz herzlich in un-serem Bistum. Für Ihre Aufgabe als Bischof von Limburg wünschen wir Ihnen Gottes Segen.

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Grußwort von Volker Bouffier,Ministerpräsident von Hessen

Sehr geehrter Herr Bischof Dr. Bätzing,

gemeinsam mit den Gläubigen im Bistum freue ich mich, dass Seine Heiligkeit Papst Franziskus nach nunmehr zweijähriger Vakanz den Bischofsstuhl in Limburg wieder besetzt hat. Herzliche gratuliere ich Msgr. Dr. Bätzing zu seiner Weihe zum Bischof von Limburg. Eine schwierige Zeit geht damit für die Diözese zu Ende.

Der Weg für einen Neuanfang kann jetzt beschritten werden. Die zurückliegenden Ereignisse haben viele Menschen verunsichert und enttäuscht. Vor allem innerhalb des Bistums Limburg, aber auch darüber hinaus. Nun aber gilt es, den Blick nach vorne zu richten, Glaubwürdigkeit und Vertrauen wieder zu stärken.

Die vergangenen zwei Jahre waren eine wichtige Phase der Aufarbei-tung und Bewältigung. Das Bistum konnte langsam wieder zu sich selbst finden. Der neue Bischof kann darauf aufbauen. Es gilt, Ver-trauen in das Amt und die Kirche zurückzugewinnen.

Dass dies gelingt, ist unser gemeinsames Anliegen. Es muss das ge-meinsame Anliegen von Kirche und Staat sein, den Zusammenhalt der Gesellschaft zu stärken, Verunsicherungen entgegenzuwirken und Orientierung zu geben. Wenn alle gesellschaftlichen Kräfte gemeinsam an der Bewältigung der großen Herausforderungen, vor denen wir derzeit stehen, mitwirken, wird die Zukunft erfolgreich sein. Das Ausbalancieren und Abwägen der Religionsfreiheit mit anderen Grundrechten bleibt im weltanschaulichen Staat eine große Heraus-forderung. Ein friedliches Miteinander der Religionen ist nur mög-lich, wenn zivilisatorische Standards akzeptiert werden: Dazu gehört

Ministerpräsident Volker Bouffier

vor allem der gegenseitige Respekt, die Achtung der Menschenwürde und die Wahrung der Menschenrechte. Unverzichtbar ist auch der Konsens, dass die Religion nicht den Staat und der Staat nicht die Religion für seine Zwecke in Anspruch nehmen darf. Die Interessen aller müssen zu einem Ausgleich gebracht werden. Nur dann sind Toleranz, Freiheit und Frieden möglich.

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Unsere Verfassung hat aus gutem Grunde einer laizistischen Staats-form eine Absage erteilt. Nicht nur in der Präambel des Grundge-setztes kommt dies zum Ausdruck, sondern vor allem in der Gewähr- leistung der Religionsfreiheit, in der individuellen und institutionellen Förderung der Religionsausübung, dem bekenntnisorientierten Religionsunterricht sowie den Vereinbarungen, die Bistümer und Land Hessen miteinander geschlossen haben. Das daraus resultie-rende kooperative Miteinander von Staat und Kirche im modernen Verfassungsstaat hat sich bewährt.

Teile unserer Gesellschaft sind aber „religiös sprachlos“ geworden. Vor allem die Kirchen und Religionsgemeinschaften sind gefragt, die Grammatik des Glaubens zu vermitteln. Der Kirche kommt als sozi-ale Dienstleisterin, als moralischer Institution, als Sinnstifterin und als Reservoir unserer Kultur nach wie vor erhebliche Bedeutung zu. Die Prägekraft des Religiösen ist unser kulturelles Erbe und Teil un-serer Identität, es zu bewahren und zu pflegen ist unsere gemeinsame Verantwortung.

In Hessen blicken wir auf eine gute Zusammenarbeit mit den Kirchen zurück. Ich bin zuversichtlich, dass wir dieses gute Mitein-ander auch mit Bischof Dr. Bätzing fortführen können.

Für die Bewältigung der bevorstehenden Aufgaben im Bistum wünsche ich Ihnen viel Kraft, ein erfolgreiches Wirken und Gottes Segen.

Grußwort von Malu Dreyer,Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz

Sehr geehrte Herren und Damen,

nach rund zweieinhalb Jahren hat das Bistum Limburg nun wieder einen Bischof. Der ehemalige Generalvikar des Bistums Trier, Mon-signore Dr. Georg Bätzing, ist von Papst Franziskus zum 13. Bischof

Ministerpräsidentin Malu Dreyer

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von Limburg ernannt worden. Wir kennen und schätzen Dr. Georg Bätzing seit vielen Jahren als sehr erfahrenen Geistlichen und warm-herzigen Menschen – er wird sein Amt zweifellos mit Demut und Würde ausfüllen.

Dr. Georg Bätzing genießt über die Grenzen der Bistümer Trier und Limburg hinaus ein hohes fachliches Ansehen. In seiner 30-jährigen Karriere seit Empfang seiner Priesterweihe sammelte er Erfahrungen in vielen Bereichen des kirchlichen Lebens. Er widmete sich Gläubi-gen und der Verankerung von Religion im täglichen Leben in seiner Funktion als Priester und Kaplan. Er gab sein Wissen an eine neue Generation von Theologen weiter. Für die Trierer und Triererinnen ist er ganz besonders präsent als derjenige, der die Heilig-Rock-Wall-fahrt organisiert hat. Das ist nicht nur für die Bürger und Bürgerin-nen ein Highlight im kulturellen Jahreskalender der Stadt, es begeis-tert auch unzählige große und kleine Besucher und Besucherinnen von nah und fern. In den letzten vier Jahren leitete er als Generalvi-kar mit Erfolg und sicherer Hand die Verwaltungszentrale in Trier. Ab jetzt wird eines, was ihm ganz besonders am Herzen liegt, wieder mehr ins Zentrum seines Wirkens rücken: für „seine“ Gläubigen ein verlässlicher, nahbarer Seelsorger sein zu können. Denn es sind nicht nur die distinguierten theoretischen Qualitäten die einen Bischof für sein hohes Amt und seine wichtige Aufgabe qualifizieren.

Es ist seine Persönlichkeit, die ein Bistum prägt und damit einen entscheidenden Einfluss auf das Zusammenleben und die geistliche Praxis aller Gläubigen der Region hat. Seine Weggefährten beschrei-ben Dr. Bätzing als Menschen, der eine außergewöhnliche Herzens-wärme aufweist, Beziehungen verbindlich und klar pflegt. Zuhören und Vermitteln sind seine Stärken – Eigenschaften, die ihn eng mit den Menschen verbinden. Zusammenhalt und Mitwirkung sind ihm Herzensanliegen. Denn Kirche lebt von denjenigen Menschen, die in

ihm Halt und Erfüllung finden. Er ist ein Geistlicher mit Herz und Verstand.

Nach einer Zeit, die für das Bistum Limburg nicht einfach war, ist er derjenige, der beherzt und entschlossen große Schritte in die Zu-kunft gehen wird. Zusammen mit ihm beschreitet das Bistum einen Neuanfang. Die Menschen sowie alle Mitarbeiter und Mitarbeiterin-nen im Bistum Limburg wünschen sich einen guten, einen verläss-lichen, einen bodenständigen Bischof. Viele sehnen sich nach einem Klima der Barmherzigkeit, der Verlässlichkeit und der Versöhnung. Dr. Bätzing hat große Hoffnungen und Erwartungen bei den Gläu-bigen und vielen Menschen auch außerhalb der Kirche geweckt. Ich bin mir sicher, dass sie ihn mit offenen Armen und weiten Herzen empfangen werden.

Wir in Rheinland-Pfalz pflegen ein konstruktives und partnerschaft-liches Verhältnis zwischen Kirche und Staat. Der Staat ist religiös-weltanschaulich neutral. Er ist zwar säkular, aber nicht wertneutral. Es ist mir ein großes Anliegen, dass dieses Verhältnis auch in Zukunft so angenehm, fair und kooperativ bleibt. Ich hoffe und wünsche mir, verehrter Herr Bischof, dass wir auch in Zukunft gemeinsam an den Herausforderungen der Zeit arbeiten werden zum Wohle der Men-schen in der Region.

Verehrter Herr Bischof Dr. Bätzing, ich gratuliere Ihnen ganz herz-lich zu Ihrer Ernennung zum Bischof von Limburg und wünsche Ihnen von Herzen viel Glück und Gottes Segen.

Fernsehübertragung durch den HR und SWR.

Impressum:Herausgegeben vom Bistum LimburgBischöfliches OrdinariatRoßmarkt 4, 65549 Limburg

Konzept und Redaktion:Informations- und ÖffentlichkeitsarbeitTel.: 06431-295 277Fax: 06431-295 481E-Mail: [email protected]

Gestaltung: Annika Steininger, Informations- und Öffentlichkeitsarbeit im Bistum Limburg

Druck: Print Media Elz GmbH

September 2016