Blasmusik in Tirol 02/2012

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    2/201225. Jahrgang

    Verlagspostamt6050HallP.b.b.,

    Postzulassungsnummer:02Z030211M

    Zum

    Herausne

    hmen:

    Rundum

    die

    TROMPETE

    Nhrboden Blasmusik Seite 4-6

    Musik in kleinen Gruppen Seite 14-16

    Die Notensammlung des Ignaz Dreier Seite 20-21

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    [1]12. 18. Aug. 2012 [2]26. Aug. 1. Sept. 2012In einem der schnsten Gebiete sterreichs im Herzen des Salzkammergutes.

    Fr alle Hobbymusiker,Jungblser, Musikschler, Musikstudenten und Musiklehrer

    Einzel- und Gruppenunterricht

    Warm-up und Ansatztechnik Dirigieren fr Anfnger & Fortgeschrittene

    Krperbewusstsein, Verkrampfungslsungen Autogenes Training, Musikpsychologie

    Richtige Blatt- bzw. Mundstckwahl

    Blatt- und Rohrbau Atem- und Rhythmusbungen

    alle Stile von Barock bis Pop Big Band, Tanzlmusi, Weisenblasen

    Solospiel mit Klavier

    Ensemble- und Orchesterspiel Jungblserensemble

    Verschiedenste Kammermusik Auftrittsmglichkeiten

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    Unsere Dozenten sind herausragende Pdagogen aus Musikuniversitten, Konservatorien und Musikschulenoder/und Orchestermusiker in fhrenden Orchestern

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    BLSERURLAUBFR HOLZ

    UND BLECH

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    3Juni | BiT

    Geschtzte Leserinnen und Leser der BiT!

    Vorliegende Ausgabe der BLASMUSIK

    in TIROL trgt ein wenig von einer

    Jubilums-Ausgabe in sich, dies au

    eine nicht historisierend rckblickende Weise,

    wie leicht estzustellen ist. Das Jubilum ist auch

    nicht bestimmt durch wrdevolles Altern, son-dern vielmehr durch Arbeit.

    Zehn Jahre sind vergangen, seit Ursula Strohal

    r die Mitarbeit an unserem Mitteilungsblatt ge-

    wonnen werden konnte. Damit nahm eine Fach-

    rau in Sachen Musik und entlichkeitsarbeit im Kreis des Redaktionsteams

    Platz, die mit ihrem exzellenten Wissen und dem Blick au das Groe in der

    Musik neue Aspekte einbringen konnte und kann. Mit ihrem von auen au

    die Blasmusik gerichteten Blick trug und trgt Ursula Strohal viel zur Wei-

    terentwicklung unserer BiT bei, unermdlich initiiert sie immer wieder in-

    novative Schritte. Diese Ausgabe trgt nun in ganz besonderem Mae ihre

    Handschrit und verwirklicht gleichzeitig das schon angekndigte Bestrebender BiT, noch mehr Fachblatt zu werden mit einem inormativen Teil in der

    Blattmitte, zum Herausnehmen r den Sammler, der Trompete gewidmet.

    Ich mchte unserer Ursula Strohal bei dieser Gelegenheit im Namen des

    BiT-Teams, aber auch des Blasmusikverbandes, groen Dank aussprechen r

    die vielen Gesprche und Impulse, die der Prsentation der Tiroler Blasmusik

    wertvolle Dienste sind, und r die gute Zusammenarbeit.

    Den Nhrboden Blasmusik hrt uns die Sommerausgabe eindrucksvoll

    vor Augen, es ist schon erstaunlich, was die Blasmusik in Tirol bewirkt. Die

    groe Zahl von Proi-Musikern mit Blasmusik-Boden zeigt uns das Ergebnis

    von guter Arbeit, ebenso wie die vielen Aktivitten im Jugendbereich.

    Blasmusik hat eben auch starke und alte Wurzeln in Tirol. Das beweist

    uns wieder ein Beitrag von Frau Hildegard Herrmann-Schneider ber einen

    Schatzund, die ganz ungewhnliche Musiksammlung des Kapellmeisters

    Ignaz Dreier im Auerern. Wenn sich in diesem Schatz ein bislang unbe-

    kanntes Mozart-Klavierstck geunden hat, kann man nur respektvoll staunen

    und sich au jeden Fall die Ausstellung in Reutte anschauen.

    Viel Freude mit dieser Sommer-BiT

    wnscht

    Euer Jose Wetzinger

    Die nchste BiT erscheint im September 2012

    Redaktionsschluss: 31. Juli 2012

    IMPRESSUM:

    Medieninhaber und Herausgeber: Landesverband der Tiroler Blasmusikkapellen | Redaktion:Josef Wetzinger | Redaktionsteam: Siegfried Knapp, Hermann Pallhuber, Roland Mair,Wolfram Rosenberger, Christian Zoller, Michaela Mair, Ursula Strohal | Produktion: Ablinger.Garber, Medienturm, 6060 Hall i. T., www.ablinger-garber.at | Fr den Versand verantwortlich:Roland Mair | Verband: Klostergasse 1, A-6020 Innsbruck, Tel.: 0512/572333, Fax: 0512/572333-60, E-Mail: [email protected] oder [email protected],www.blasmusikverband-tirol.at | LV-Bro: [email protected] | Jahresabogebhre 15,- (ins Ausland plus Porto)

    Editorial und inhalt

    ThemaNhrboden Blasmusik ................................. 4-6

    AktuellesTiroler Blserwoche ................................... 8-11

    Generalversammlung ............................... 12-13

    Musik in kleinen Gruppen ........................ 14-16

    Kapellmeisterwettbewerb con brio Tirol ........ 17Fanfare Orchester ......................................... 18

    Innsbrucker Promenadenkozerte .................... 18

    Philips Harmonie ......................................... 18

    Showseminar............................................... 19

    PanoramaNotensammlung Ignaz Dreier ................... 20-21

    Partnerkapelle .............................................. 31

    Jubilierende Musikkapelle ............................. 32

    Schwerpunkt Trompete ........ 23-30

    Mitteilungen ............................... 33-40Jugend im Gesprch ..................................... 38

    Bezirksmeldungen .................. 41-47

    ServiceKapellen suchen .......................................... 49Neue Noten ................................................. 50

    Termine ...................................................... 51

    Kapellenveranstaltungen .......... 51

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    W

    ir haben uns umgesehen, wasaus jungen, aus Nord- und Ost-tirol stammenden Menschen

    geworden ist, die sich mit Enthusiasmus,Flei und Optimismus r die proessionelleMusikerkarriere im Konzertach entschiedenhaben. Man indet erstaunlich viele in groenOrchestern, in Ensembles, als Solisten, wobeidas meistens nicht zu trennen ist. Nicht weni-ge nehmen Spitzenpositionen ein. Wenn manbedenkt, wie schwierig es ist, ein Probespielzu gewinnen, wie bermchtig und internati-onal die Konkurrenz!

    Vor einigen Saisonen hrte ChristianThielemann mit den Mnchner Philharmo-nikern die Sinonietta von Leos Jancek au,

    NhrbodenBlasmusikEin BiT-Thema, das nur aus einer Liste besteht? Ja, aber aus wasr einer! Sie ist verblend, auschlussreich, nachwirkend, hoentlicholgenschwer und gehrlich unvollkommen.

    wor man 12 Spitzentrompeter braucht. DerDirigent whlte dar nicht weniger als nTiroler (siehe Foto)! Von den n Fltisten

    der Wiener Symphoniker sind drei Tiroler.Unsere kleine Liste umasst hier aber Blech-blser. Die Auswahl entspricht einer kleinenSammelttigkeit, viele Musiker und Musi-kerinnen ehlen, manche haben sich viel-leicht verndert, niemand wird absichtlichbergangen die Recherchen wrden keinEnde nehmen. Mutig, sich dennoch r eineVerentlichung im Rahmen des Blasmusik-verbandes zu entscheiden. Brass-, Rock undPopszene ehlen vielach, unzhlige Ensem-bles sind nicht erasst, auch jene Musiker, wodie Grenzen zur Proessionalitt verschwim-

    men. Nicht alle der Genannten waren Mit-glieder der Blasmusik, aber die berwiegendeAnzahl. Und viele dieser groartigen Musi-

    ker und Musikerinnen stellen sich, kaum zuHause, wieder in ihre Kapelle.

    Es geht darum zu zeigen, was r berra-gende Talente das kleine Tirol birgt, in wel-cher unglaublichen Zahl, welcher Nhrbodendie Blasmusik ist, in der viele Karrieren ihrenUrsprung haben. Was r hige Pdagogenam Werk sind, wie vielseitig die Szene ist, unddass die entlich gesttzten Musikausbil-dungszentren nicht genug gerdert werdenknnen ihr Ertrag bedeutet einen unschtz-baren Mehrwert r das Land. n

    [email protected]

    Das Naturtrompeten-Ensemble Eliseo Inns-bruck wurde 2006 von Martin Patscheider(links), Christian Gruber (rechts) und demPaukisten Paul Brambck gegrndet, um dieTrompetenmusik des Barock au historischenInstrumenten auzuhren. Foto: Eliseo

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    Trompete Gerd Bachmann (Lienz), Ars Antiqua

    Austria, Windkrat, Orchester St. Blasius,Festival Orch. Idyllwild. Los Angeles.

    Hannes Buchegger, Spitzentrompeter,Dirigent, Leiter der Brassband Frschl Hall,Brass-Legende mit internationaler Aner-kennung.

    Stefan Ennemoser (Reutte), moderne undNaturtrompete, ehem. BrucknerorchesterLinz (Solo), Eliseo, div. Ensembles.

    Bruno Feldkircher (Angerberg),Grzenich Orchester Kln (Solo).

    Martin Flrl (Schwaz) moderne undNaturtrompete, Eliseo, Windkrat, diverseOrchester und Ensembles. Ludwig Geiger (Natters), Beethoven

    Orchester Bonn. Martin Gratz (Osttirol), auch Komposi-

    tion, Barock- bis Neue Musik, Solo, div.Ensembles.

    Christian Gruber (Wrgl), moderne undNaturtrompete, Eliseo, prominente Orches-ter und Ensembles Neuer und Alter Musik.

    Franz Hackl (Schwaz), Jazztrompete und

    Trompeterbauer in Schwaz und New York,Festival Outreach.

    Josef Hausberger (Mayrhoen), Staats-theater Darmstadt.

    Benny Hrdina (Wrgl), prominenterHardbop Trompeter aus den USA.

    David Klingler (Mils), SolotrompeterEuropean Philharmonic Orchestra, Jeu-nesse Orchester Wien und European UnionYouth Orchestra, viele weitere Orchesterund Ensembles.

    Florian Klingler (Mils), Mnchner Phil-harmoniker (Solo).

    Rudolf Korp, Vienna Brass-Grnder,ehem. N Tonknstler (Solo).

    Andreas Lackner (Innsbruck), Concentusmusicus, Il giardino armonico, Akademier Alte Musik Berlin u.a., internationaleInstanz r Naturtrompete.

    Manfred Lugger (Obertilliach), BrassbandFrschl Hall (Solocornettist), Viera Blech,European Philharmonic Orchester, Int.Orchesterakademie Bayreuth.

    Jo Mair (Lienz), Jazztrompete, u.a. Leiterdes Ensembles Per Sonate.

    Thomas Marksteiner (Brandenberg),Tiroler Symphonieorchester Innsbruck,div. Ensembles.

    Hannes Oblasser (St. Johann im Walde,Osttirol), Staatsheater am GrtnerplatzMnchen, Windkrat

    Andreas ttl (St. Anton), BayerischeStaatsoper Mnchen (Solo).

    Martin Ohrwalder (Innsbruck), Jazztrompe-te und Komposition, Grnder des Jazz Orche-ster Tirol, Solist im In- und Ausland, Partner

    prominenter Solisten und Ensembles. Martin Patscheider (Innsbruck), moderne u.

    Naturtrompete, Eliseo, prominente Orchesterund Ensembles Neuer und Alter Musik.

    Hannes Peer (Ladis), Bruckner OrchesterLinz, Pro Brass.

    Martin Rabl (Itter), Concentus musicus,Wiener Akademie, Concilium musicum,Trompeten Consort Innsbruck, u.a.

    Markus Rainer (Lienz), Mnchner Phil-harmoniker, Franui, Blechschaden.

    Erich Rinner (Terens), Ensemble Blech-schaden.

    Veronika Seidl-Knig, Orchesterakademieder Mnchner Philharmoniker, Windkrat,Orchester St. Blasius, Brass Connectiontirol, div. Ensembles.

    Andreas Schett (Innervillgraten), auchKomposition, Franui.

    Franz Unterrainer (Ellmau), MnchnerPhilharmoniker, Ensemble Blechschaden.

    Herbert Zimmermann (Reith bei Kitz-bhel), BR-Symphonieorchester.

    Fr die Auhrung von Leos Janceks Sinonietta holte DirigentChristian Thielemann zwl Trompeter, darunter diese nTiroler: Von links Peter Moriggl, Florian Klingler, Robert Neumair,Markus Rainer (vorne Mitte) und Hannes Oblasser. Allesamtheute im Engagement und Studenten von Erich Rinner, der sichhier (rechts auen) zu ihnen gesellte. Foto: privat

    Die Brass Connection vereint Tiroler Spitzenmusiker der Blech-blserszene. Foto: BC

    Hannes Buchegger, Spitzentrompeter undinternational geeierter Brassmagier. Foto: Ewald Auer

    Andreas Lackner, internationale Instanzr Naturtrompete. Foto: Stean Schweiger

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    thEma

    Allianz untersttzt alle Mitglieder des Tiroler Blasmusikverbandes.

    Wenn's drauf ankommt, hoffentlich Allianz.

    Agentur Werner Krafka6060 Hall in Tirol, Innsbruckerstrae 83, Tel.: 0664/341 77 04

    Wenn Sie optimal, und nicht nur gnstig versichert werden wollen,

    sind Sie bei uns genau richtig!

    Posaune Christoph Astner, Orchester Wrzburg;

    Wiener Jeunesse Orchester, Austrian Trom-bone Quartett, Brass Band Frschl Hall u.a.

    Alois Eberl (Kitzbhel), auch Akkordeonund Komposition, Abschluss in Jazzposau-ne, zahreiche Autritte mit div. Ensembles.

    Johannes Giesinger, Posaune und Barock-posaune, Marini Consort.

    Bernhard Grolercher (Lienz), Big BandLienz, Brass Connection Tirol, InnStrumenti.

    Guntram Halder (Pitztal), Deutsche OperBerlin (Solo).

    Otto Horneck(Hall), auch Komponistund Arrangeur, Harmonic Brass, InnStru-menti u.a.

    Friedrich Joast (Lienz), Posaune undBarockposaune, Innsbrucker Blserkreis,

    Marini Consort, Klangspuren Schwaz. Gerald Klaunzer (Matrei/Osttirol), Duis-

    burger Philharmoniker. Lukas Klingler (Mils), Staatsoper Hanno-ver (Solo), Orchesterakademie der BerlinerPhilharmoniker, Austrian Trombone Quar-tett, Brass Connection Tirol u.a.

    Christian Kll (Lienz), Brass Ensemble PerSonare u.a.

    Andreas Oblasser (Osttirol), auch Tuba,Mnchner Symphoniker, Fatlips Tubas,Austrian Brass Band.

    Matthias Plunser (Rum), Vienna Sinoni-etta, Ensemble Blechsinn.

    Andreas Reiter (Reith/Kitzbhel), Jeu-nesse Orchester Wien, TSOI, div. Big-

    bands, Jazz Orchestra Tirol u.a. Norbert Salvenmoser, Posaune und Ba-

    rockposaune, Marini Consort, Die Reihe,Klangorum, Camerata St. Petersburg u.a.

    Martin Senfter (Innsbruck), Ventilposauneund Gesang, Franui u.a.

    Gerhard Schneider, Komposition, NeueInnsbrucker Homusik, Marini Consort,LArpa Festante, Heidelberger Kantorei,LOreo, div. Big Bands u.a.

    Michael Stern (Natters), Mnchner Phil-harmoniker, BR Orchester (Solo), Festspiel-orchester Bayreuth u.a.

    Peter Strele (Innsbruck), Tiroler Lan-destheater, Blserphilharmonie Tirol, Big-bands, Jazzorchester Tirol, Viera Blech u.a.

    Hannes Tschugg(Rum), Staatsoper HamburgFortsetzung folgtn

    Dass knnte der Ursprung sein: Das Pro-jekt Klangspuren mobil sorgt dar, dassmglichst alle Kinder im Land manchenur dieses eine Mal im Leben ein Mu-sikinstrument zum Ausprobieren in dieHand bekommen. Foto: Klangspuren

    Die Osttiroler Musikbanda Franui plegt seit bald 20 Jahren ihren aus Volks-, Blas- und Kunstmusik gespeisten Klang. Foto: Bernd Uhlig

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    7/52 So nah, so fern. Tirol / Herz der Alpen www.bergsommer.tirol.at

    Bergsommer Tirol

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    aKtuEllEs

    heuer wieder das zentrale Element derTiroler Blserwoche 2012. Nach dem u-erst erolgreichen Beginn 2011 wird sichdas Orchester mit einem tollen Programm,das sicher alle aktiven Teilnehmer/innenanspricht, in neue Sphren und Klnge be-geben. Dabei sind die Schwierigkeiten rsehr gute Musikanten und Musikanten gutbewltigbar. Fr ein gutes Gelingen sorgenauch die Fachreerentinnen und Fachree-renten, die als Coaches whrend der ganzenWoche zur Seite stehen.

    DIRIGENT:Bernhard Sieberer wurde in Kitzbhel gebo-ren. Er studierte Dirigieren bei Edgar Seipen-busch und besuchte Meisterkurse bei SergiuCelibidache, Michael Gielen und bei GustavKuhn. Auhrungen im Wiener Konzerthaus,Brucknerhaus Linz, beim Steirischen Herbst,bei den Salzburger Festspielen, den Festwo-chen der Alten Musik in Innsbruck und denTiroler Festspielen in Erl. Zahlreiche CD-,Rundunk- und Fernsehaunahmen. Siebererunterrichtet als Reerent r Chorleitung und

    Dirigieren. Von 1995 bis 2001 war er bei denSalzburger Festspielen musikalischer Leiter

    Eine Orchesterwocheam GrillhoMusizieren Dirigieren Arrangieren: Tiroler Blserwoche vom 9. bis 13. Juli 2012mit Tyrolean Winds, Schsischer Blserphilharmonie und, und, und

    BESONDERHEIT:Die Kurse und Angebote der Tiroler Blser-woche 2012 werden im Rahmen der neuenKapellmeisterausbildung Modell Tirol amTiroler Landeskonservatorium als Wahl-plichtcher angerechnet!

    Die Angebote im Detail:

    Kurs 1: Montag 9. Juli 2012, 10-18 Uhr(Teil des Tiroler Kapellmeistertages 2012):Dirigieren (Workshop) mit Prof. Thomas

    Clamor und dem RBO Leipzig (SchsischeBlserphilharmonie)10-18 Uhr (Eintritt rei r Blserwochen-teilnehmer) Gebhr r aktive/passive Teil-nahme (mit Abschlusszertiikat von Pro.Clamor) 120,-/ 50,-

    Kurs 2: Tiroler BlasorchesterTyrolean Winds 2.0Montag, 9. Juli bis Freitag, 13. Juli 2012

    Tyrolean Winds (in Besetzung eines sym-phonischen Blasorchesters) bildet auch

    Geselligkeit, neue Freundschaten und vielSpa gehren genauso zur Blserwocheam Grillho.

    RegisterunterrichtmitfachkundigenReferenten.

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    der Bhnenmusik von Werner Pirchner zuHugo von Homannsthals Jedermann amDomplatz. Er leitet das Collegium vocaleInnsbruck sowie Vocappella, ist stndigerGastdirigent bei Jauna Muzika in Vilnius/Li-tauen und Kulturbeautragter der Stadt Ku-stein. 2008-2010 verantwortlich r nachhal-tige musikalische Entwicklung in Sekem undan der Heliopolis Akademie in gypten.

    FACHREFERENTEN:Querflte: Gnther HandlSchulleiter der Landesmusikschule Sdst-liches Mittelgebirge; Dozent am Tiroler Lan-deskonservatoriumFagott: Daniele MuleriFagottist im Tiroler Symphonieorchester In-nsbruck; Dozent am Tiroler Landeskonser-vatoriumKlarinette: Stean Khle

    Lehrer im Tiroler LandesmusikschulwerkSaxophon: Peter GirstmairBhnenorchester der Wiener Staatsoper,Wiener Symphoniker, Wiener Philharmoni-ker, Lehrer an der Stdtischen MusikschuleHall in Tirol;Trompete/Flgelhorn : Raimund WalderLeiter der Landesmusikschule KematenHorn: Silvia KlinglerLehrerin an der Musikschule Hall in Tirolund an der Musikschule Tels und Umge-bung. Lehrautrag an der KunstuniversittMozarteum Salzburg/Auenstelle InnsbruckTenorhorn/Bariton/Euph.: Harald BuchnerSoloeuphonist der Brassband ObersterreichPosaune: Craig HansordMitglied im Tiroler Symphonieorchester In-nsbruck, Lehrer an der Musikschule der StadtInnsbruckTuba: Florian TrenkwalderLehrer im Tiroler MusikschulwerkSchlagwerk: Stephan MaderLehrer im Tiroler Musikschulwerk

    Kosten:

    Kursbeitrag und vier bernachtungen (Mobis Fr) mit Vollpension am Grillho: 280,-Zusatznacht von Freitag au Samstag: 30,-Kursbeitrag ohne bernachtung (mit Mittag-und Abendessen): 180,-

    Kurs 3: Dirigieren mitBernhard SiebererDienstag, 10. Juli bis Freitag, 13. Juli 2012Fr diesen Kurs werden engagierte Dirigen-tinnen und Dirigenten ALLER Altersstuengesucht. Fr Annger und leicht ortgeschrit-tene Teilnehmer (passive Teilnehmer/innen)

    liegt der Schwerpunkt au dem Dirigierunter-richt und der Teilnahme an den Orchesterse-quenzen. Fortgeschrittene Teilnehmer (aktiveTeilnehmer/innen) werden in die praktischeOrchesterleitung in der Woche eingebunden.

    Kosten:Kursbeitrag und 3 bernachtungen (Diens-tag bis Freitag) mit Vollpension am Grillho: 350,- (aktiv) 280,- (passiv)Zusatznacht von Freitag au Samstag: 30,-Kursbeitrag ohne bernachtung (mit Mit-tag- und Abendessen): 260,- (aktiv), 210,-(passiv)

    Kurs 4: Abendkurs!Arrangieren mit Klemens VerenoMontag bis Donnerstag, 18.30 Uhr-21 UhrWie kann ich Stcke r mein Orchesteranpassen? Wie kann ich aus einem vier-stimmigen Satz ein Arrangement r Blas-orchester machen? Wo liegen die Kriterieneines guten Arrangements? Wie kann ich z.B. auch ein Klavierstck in eine schne und

    stilgerechte Blserassung bringen? Nebendiesen Fragen werden viele weitere musi-kalische Fragen von Klemens Vereno mitden Teilnehmer/innen in vorwiegend prak-tischer Arbeit beantwortet. Die Kursorgani-satoren wnschen sich viele Interessierte, diedieses Abendangebot (ohne bernachtung)wahrnehmen. Angesprochen werden vorallem Kapellmeister und Interessierte. GuteKenntnisse in der allgemeinen Musiklehremssen vorausgesetzt werden. Vorkenntnis-se im Arrangieren und Komponieren wer-den NICHT erwartet.

    aKtuEllEs

    Kosten:Kursbeitrag: (ohne bernachtung und Essen)Dienstag, Mittwoch, Donnerstag: 100,-

    Am Mittwoch, dem 11. Juli, wird der Gril lho

    im wahrsten Sinne des Wortes erbeben: Derobersterreichische Drummer und Rhtyhm-Spezialist Norbert Hebertinger, MA wird mitallen Kursteilnehmer/innen einen Rhyth-musworkshop der besonderen Art durchh-ren. Mehr wird noch nicht verraten! Darwird unser Special Guest sorgen.

    SPECIAL GUEST 2012: Norbert HebertingerEin Dirigent und Schlagwerker, der sich rdie Jugend in der Blasmusik ganz besonderseinsetzt. Als knstlerischer Leiter arbeitet ermit etlichen Orchestern zusammen. Ausbil-dung: Knstlerische Diplomprung im FachSchlagwerk am Bruckner Konservatorium inLinz; diverse Meisterkurse; Dirigentenaus-bildung; 2004 Studium IGP 2 an der AntonBruckner Privatuniversitt. Direktor derLandesmusikschule Peuerbach.

    RAHMENPROGRAMM:Neben den Kursangeboten wird wieder ein um-angreiches Rahmenprogramm au dem Grill-ho angeboten. Kameradschat und gemein-sames Erleben sind r das Organisationsteam

    besonders wichtige Faktoren des Gelingens.

    Die Anmeldung zu allen Kursen erolgt berdie Homepage des Tiroler Blasmusikver-bandes www.blasmusikverband-tirol.at (on-line Formular)

    Die Anmeldung zu den Kursen ist noch biszum 9. Juni 2012 mglich!Weitere Ausknte:[email protected] [email protected].: 0664/1540933 n

    EnsemblespielbeiderBlserwoche

    Bernhard Sieberer wird auch heuerwieder das Orchester Tyrolean Windsdirigieren. Fotos: Archiv BVT

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    aKtuEllEs

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    JAZZ INSPIRATION Medium Swing/Blues/Fast Swing M.Schneider

    WADE IN THE WATER Gospel Rock Markus Gtz

    HAPPY SPAIN Solo for Trumpets Hans-Reiner Schmidt arr. McMillan

    OPENING Moderner Marsch von Ernst Hoffmann

    BLUE TANGO Leroy Anderson arr. Siegfried Rundel

    COMING HOME Ballade Heinz Briegel

    Konzert

    DEUTSCHLANDBILDER Capriccio fr Blasorchester Alfred Bsendorfer

    FISKINATURA Suite Thiemo Kraas

    CABO VERDE Inseln im Wind Markus Gtz

    A WINDOW TO THE WORLD South African Folksong Fritz Neubck

    Kirche & Musik

    16 MARIENLIEDER ab Quartett Siegfried Rundel

    MARIA-CRESCENTIA-MESSE (Deutsche Messe) ab Quartett G.Stich

    JESUS, BERHRE MICH mit Gesang Albert Frey arr. Kurt Gble

    LOB UND EHR Prozessionsmarsch von Hans Hartwig

    AMEN Pavel Stank

    Traditionelle Blasmusik

    BHMISCH SOLL ES KLINGEN Polka von A.Pfluger arr. M.Kuhn

    SEHNSUCHT NACH DEM FRHLING Solo fr Trompete von P.Schad

    LEBENSFREUDE PUR Walzer von Kurt Gble

    RUHIGE NACHT Walzer von Metodj Prajka arr. Jir Volf

    MUSSINAN-MARSCH Carl Carl arr. Siegfried Rundel

    HELENENMARSCH Friedrich Lbbert arr. Siegfried Rundel

    WAIDMANNSHEIL Jgermarsch von August Reckling arr. S.Rundel

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    aKtuEllEs

    Die Schsische Blserphilharmo-nie (RBO Leipzig): Das besondereKulturorchester

    Die Schsische Blserphilharmonie ist daseinzige Kulturorchester Deutschlands in aus-schlielich sinonischer Blserbesetzung undwurde 1950 unter dem Namen Rundunk-Bla-sorchester Leipzig gegrndet. Es war insgesamt41 Jahre r den Rundunksender in Leipzigttig. In dieser Zeit machten nicht nur die un-zhligen Rundunk- und Fernsehsendungen,sondern auch die hohe knstlerische Qualitt

    und der unverwechselbare Klang das Orche-ster ber die Landesgrenzen hinaus bekanntund beliebt. Um seine sinonischen Potenzialezukntig verstrkt zu betonen, konzertiert derKlangkrper seit 2010 unter dem neuen NamenSchsische Blserphilharmonie.

    Das Orchester hat in den 60 Jahren seinesBestehens mit vielen namhaten Instrumen-talisten, Sngerinnen und Sngern sowie Di-rigenten aus aller Welt zusammengearbeitet.Fr die Schsische Blserphilharmonie giltein hoher Anspruch, der mit positiver Reso-nanz bei Publikum und Fachkritik gewrdigtwird. Au seinen Tourneen besuchte das Or-chester viele Staaten in Europa und bersee.1995 wurden dem Orchester als eigenstn-dige Institution neue Augaben zur Plege,Frderung und Entwicklung des Musikle-bens im Freistaat Sachsen bertragen. Nebenden neuen Konzertreihen in der Region umLeipzig grndete das Ensemble die Blsera-kademie Sachsen, heute Deutsche Blsera-kademie.

    Einmal die berhmte SchsischeBlserphilharmonie dirigieren Spezial-Workshop am 9. Juli 2012 am Grillho

    modEll tirolWeeb Wkp deeBceee P. t Cocee: scce Bep-e (rkbcee lepz)www.b-epz.e

    Montag, 9. Juli 2012, im Rahmen derTiroler Blserwoche 2012, 9.30-18 UhrTBI Grillho, Vill, Grillhoweg 100A-6080 Vill, Tel.: 0512/3838 [email protected]

    aBlauF uze i

    Modul 1PLENUM 9.30-10.30 seve:1) Die Schsische Blserphilharmonie das Management einesOrchesterbetriebes. (Heiko Schulze)

    2) Im Fokus: Blasorchesterleitung (Pro. Clamor)

    Modul 2PLENUM

    10.45-12.00 ece Wkp (Dirigierunterricht im PLENUM) mit Thomas Clamor

    12.00-13.00 Mittagspause Mittagessen

    13.00-13.30 Brieng der ausgewhlten Kandidaten durch Th. Clamor

    Modul 3PLENUMAktiveTeilnehmer

    13.30-14.0014.00-14.45

    ece Wkp mit Thomas ClamorVorstellung der 3 WerkeDirigierunterricht mit 3 ausgewhlten Kandidaten

    Modul 4AktiveTeilnehmer

    15.00-16.0016.00-16.30

    ece mec - Probe (3 Kandidaten) mit Orchesterece Pbe mit Thomas Clamor

    Modul 5Aktive

    Teilnehmer

    17.00-18.00 Wkp Kze (4-5 Werke)Schsische Blserphilharmonie / Leitung: Thomas Clamor (1-2 Werke)und 3 Teilnehmer aus der Masterclass (je 1 Werk)

    18.00 Abendessen (Buet)

    Alle Module sind ffentlich und fr alle Interessenten zugnglich.

    Das Repertoire des Workshops mit Thomas Clamor sind gut spielbare Choralbe-arbeitungen r Blasorchester. Es werden verschiedene Gestaltungsmglichkeitendirigiertechnisch und knstlerisch erarbeitet. Bei Anmeldung (aktive Teilnahme)werden die Partituren den Teilnehmern rechtzeitig zugesandt.

    Die Module 1 und 2 (Vormittag) richten sich an das Plenum.

    Die Module 3 und 4 (Nachmittag) richten sich an im Vorfeld ausgewhlte aktive

    Kandidaten (Masterclass) ber Bewerbung. Die Module 4 und 5 (15-18 Uhr) werden mit der Schsischen Blserphilharmonie

    abgehalten und sind entlich.

    Im Modul 5 (Workshop Konzert) werden 3 Teilnehmer je ein Werk dirigieren. Die aktiven Teilnehmer erhalten ein Teilnahmezertikat von Prof. Thomas Clamor

    KostEn: fr Studenten (Blasorchesterleitung) des TLK und Musikschler

    (Blasorchesterleitung) des TMSW ist die Teilnahme kostenlos. Fr Teilnehmer an der Tiroler Blserwoche 2012 ist die Teilnahme kostenlos.

    In allen anderen Fllen betrgt die Seminargebhr

    120,- (aktive Teilnahme) / 50,- (passive Teilnahme)

    anmEldung:ONLINE-FORMULAR www.bkveb-.Fachbereich Kapellmeister / Aktuelles / Weiterbildung Workshop Dirigieren /

    Blasorchesterleitung mit Pro. Thomas Clamorn

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    12 BiT | Juni

    Am Beginn eine UrauffhrungJede Generalversammlung des Landes-

    verbandes beginnt in einem eierlichen Got-tesdienst mit exemplarischer musikalischerGestaltung. Die Urauhrung der Tiro-

    ler Fastenmesse des Wiener KomponistenWolgang Reisinger wurde zu einem beein-druckenden Erlebnis. Unter der Leitung vonBezirkskapellmeister Klaus Hei brachteseine Musikkapelle Roppen das anspruchs-volle Werk im klangvollen Raum der Parr-kirche ihrer Heimatgemeinde zum Klingen,unter allgemeiner Anerkennung r dieAushrenden wie r die Komposition. AbtGerman Erd von Stit Stams zelebrierte dieHeilige Messe und schlug in seiner Predigteinhlsam Brcken zwischen Musik undVerkndigung.

    Rckschau auein erolgreiches Jahr65. Generalversammlung des Blasmusikverbandes Tirol

    LeistungsschauZur eigentlichen Generalversammlung

    wechselte man dann in das Veranstaltungszen-trum Troana nach Mils bei Imst. Die positiveStimmung und hohe Aumerksamkeit unter

    den Versammelten war wohl Frucht der Be-

    mhungen des Vorjahres, eine zeitlich und or-ganisatorisch strae Versammlung mit hohemInormationsgehalt zu bieten. Prsident Lan-deshauptmann Gnther Platter konnte vieleEhrengste begren und sprach den prsen-

    tierten Aktivitten hohe Anerkennung aus.

    Abt German Erd zelebrierte eine estlicheMesse in der Parrkirche in Roppen.

    Auch heuer war es das Anliegen der Funktio-nre, in ihren Rck- und Vorschauen kurz undbndig, doch vor allem inormativ, zu sein.

    aKtuEllEs

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    13Juni | BiT

    aKtuEllEs

    Zeitlich bestens abgestimmte Berichte gabenAuskunt ber die Ttigkeit des Vorstandes,aber auch ber seine Vorhaben. Die BiT 01/2012enthielt die Berichte der Funktionre zum Mit-nehmen in gedruckter Form als Nachlese.

    Der Zahlenberblick, vorgetragen von

    LV-Geschtshrer Roland Mair, brachteBeeindruckendes zu Tage, etwa, wenn diezahlenmige Gre der Musikkapellen berden Zeitraum der letzten 30 Jahre augezeigtwurde: im Schnitt steigerte sich die Mitglie-derzahl um 8,5 Musikant/innen.

    LV-Obmann Siegried Knapp, Landeska-pellmeister Hermann Pallhuber und Landes-jugendreerent Wolram Rosenberger berich-teten gemeinsam ber eine groe Zahl vonmusikalischen Aktivitten, wie der TirolerBlserwoche, der Neuorganisation der Kapell-meisterausbildung, dem Tiroler Blasmusik-preis, dem Jugendblasorchesterwettbewerb,zahlreichen Aus- und Fortbildungsveranstal-tungen. Man konnte einen nachhaltigen Ein-druck gewinnen, dass mit viel Kreativitt undhohem Einsatz innovative Projekte mit groerWirkung initiiert wurden und werden.

    Musik in BewegungVon Seiten der Landesstabhrer gab es viel

    Lob r den ausgetragenen ersten Landes-wettbewerb Musik in Bewegung in Schwaz.Auch eine personelle Rochade wurde be-

    kanntgegeben: Gerald Embacher und Chri-

    stian Zoller wechseln mit Zustimmung derVersammlung die Funktionrspositionen.

    Finanzen stimmenDer Bericht des Landesinanzreerenten

    zeigte au, dass die inanzielle Situation

    grundstzlich abgesichert ist. Dies ist au diegrozgige Frderttigkeit des Landes Tirolzurckzuhren, wobei interessant zu bemer-ken ist, dass die einzelnen Kapellen ihre Bud-gets in hohem Mae selbst inanzieren.

    PerspektivenDie groartige Bilanz der Tiroler Blasmusik

    ist den LV-Funktionren Ansporn, auch in Zu-kunt eine Service-Station r die Mitgliedska-pellen zu sein, von der Wertvolles ausgeht. DieInstallation des neuen Mitgliederverwaltungs-programmes, eine weitere Aulage der TirolerOrchesterwoche Tyrolean Winds, der Kapell-meisterwettbewerb con brio Tirol, der Wett-bewerb Musik in kleinen Gruppen mgennur als Auswahl im reichen Arbeitsprogrammdes Jahres 2012 genannt werden.

    Gerald Embacher (rechts) bergibt dasAmt des Landesstabhrers an seinenbisherigen Stellvertreter Christian Zoller.

    Der Vorstand des BlasmusikverbandesTirol erhebt sich zum Totengedenken.

    Ein gut gelaunter, in Tracht gekleideterPrsident LH Gnther Platter hrtsouvern durch die Versammlung.

    Ein bis zum Ende der Versammlungvollbesetzter Saal zeigt, dass die General-versammlung in ihrer straen und topaktu-ellen Form r die Musikant/innen inorma-tiv und ansprechend ist. Fotos: Archiv BVT

    Selbst Musikant, wei Prsident LH Gn-ther Platter bestens um die Anliegen derMusikkapellen bescheid.

    Den musikalisch stimmigen Rahmen r dieGeneralversammlung bot die Postmusik Imstunter der Leitung von Ronald Schlierenzauer.Gedankenaustausch und Gesprche am Randeder GV bilden natrlich auch einen wichtigenBestandteil dieses Tages so kann man sa-gen: Die Generalversammlung war nicht nurRckschau au ein erolgreiches Jahr sondernein wahrer Festtag der Tiroler Blasmusik. n

    JoWe

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    aKtuEllEs

    Bei schnstem Wetter and am Sams-tag, den 24. April, in der Landes-hauptstadt Innsbruck der vom Lan-desverband veranstaltete LandeswettbwerbMusik in kleinen Gruppen statt. Von 9 bis18 Uhr wurde in der Musikschule der StadtInnsbruck sowie im Stadtsaal in den dreiKategorien Holz-, Blech- und Schlagwerken-semble gespielt und gewertet.

    Es ist seitens des sterreichischen Blas-musikverbandes eine weit blickende Aktiongewesen, als bereits vor vielen Jahren der Be-werb alle zwei Jahre bundesweit mit Landes-und Bundesbewerb eingehrt wurde. DerWert des Musizierens in kleinen Gruppen(persnliche Leistung, verantwortungsvollesSpiel und Verplichtung in einer kleinen

    Gruppe, heraus aus der Anonymitt des Or-chesters) wurde lngst von den Verbndenund den Kapellen erkannt.

    54 Ensembles aus ganz Tirol traen sichzum Landeswettbewerb Musik in kleinenGruppen. Nach erolgreichen Bezirkswett-bewerben im Feber und Mrz 2012 untergroartiger Beteiligung von rund 160 En-sembles wurde am 21. April in Innsbruckdas musikalische Finale eingeleitet. Dabeikonnte dem Publikum wieder die ganzeBandbreite unserer Blasmusikregister vor-gehrt werden.

    Musik in kleinen

    Gruppen 2012Hervorragende Leistungenbeim Landeswettbewerb in Innsbruck

    Das Niveau der musikalischenLeistungen war sehr hoch. Fast alleEnsembles bekamen mindestens eineWertung von 80 Punkten. Die Skala dervergebenen Punkte reichte bis ast ganznach oben. Das SchlagwerkensembleUp to the Inn unter der Leitung vonAndreas Schneider erreichte mit 97,50Punkten den Tagessieg.

    In allen Altersstuen (A bis 13 Jahre Al-tersdurchschnitt, B bis 16 Jahre, C bis 19 undD ab 19 Jahre) gab es ganz hervorragendeLeistungen. Es war eine Freude, den bestensvorbereiteten und spielenden Musikern zu-zuhren. Da haben die Vereine, Schulen undLehrer/Ausbilder beste Arbeit geleistet. DieFreude am Spiel und am Miteinander war zu

    spren.

    Der Dank des Verbandes gilt allen Ensem-bles, die bei den Bezirkswettbewerben, aberauch in Innsbruck beim Landeswettbewerbihr Knnen unter Beweis gestellt haben. Un-ter der Mithile von vielen Bezirksjugendree-rent/innen und Jugendreerent/innen konntedie Veranstaltung von den beiden Landesju-gendreerenten organisatorisch hervorragendgemeistert werden. Diesen sei ebenalls von

    Seiten des Verbandes gedankt.

    DasTrompeten-QuartettArch3istpunktestrkstesEnsemblebeidenBlechblserensemblesderAltersstufeB.

    MTC-TrioholtensichinderGrup

    peCdenSiegundfahren

    somitauchzumBundeswettbewerb

    nachWien.

    GeleitetvonLitoFontanaholtensichPiccoliinBrassdiemeistenPunkteinderjngstenAltersstufe.HierbeiderPreisverteilungmitLV-ObmannSiegfriedKnapp.

    AuchSintFlute(StufeD)habeneinTicket

    frWien.

    Sensationelle 95,33 Punkte erreichtenthe m&m drops in der hchsten Alters-stue D bei den Schlagwerkensembles.

    Das punktestrkste Ensemble des ganzenLandeswettbewerbes: Up to the Inn(97,50 in Stue B). Fotos: BVT

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    aKtuEllEs

    Die prominent besetzte Jury mit Mag.Harald Sowa (Musikschulleiter im MusikumSeekirchen, Vorsitz Blechblser), Pro. JoseSteinbck (Mozarteumorchester Salzburg,Musikhochschule Mnchen und Landeska-pellmeister-Stellvertreter Salzburg) und Ger-not Pracher (Musikum Salzburg, Landeska-pellmeister-Stellvertreter Salzburg), Landes-jugendreerent Andreas Schaer aus Krnten

    (Vorsitz Holzblser), Pro. Emil Rieder (Mo-zarteum Salzburg), Christoph Heptner (Mu-sikschule Tegernsee), Landeskapellmeister Si-gisbert Mutschlechner aus Sdtirol und GeorgMalertheiner (MS Grdnertal) waren vomNiveau der Veranstaltung sehr angetan. n

    sec Eebe We:Den sechs Ensembles, die von der Jury r den Bundeswettbewerb am 27. und 28. Oktober in Wienausgewhlt wurden, dar gratuliert werden:

    Stue A Piccoli in Brass Leitung: Lito FontanaStue B Arch 3 Leitung: Andreas Lackner / Gerd BachmannStue C MTCTrio Leitung: Harald PlonerStue D SintFlute Leitung: Veronika WrtlSchlagwerk Up to the Inn Leitung: Andreas SchneiderSchlagwerk M&M Drops Leitung: Thomas Greil

    Veeeee Eebe: Der Blasmusikverband hat r die drei besten vereinseigenen Ensembles dreiGutscheine in der Hhe von 300,-, 200,- und 100,- ausgeschrieben. Als bestes Ensemble wurde dasBridgehouse-Saxophonquartett der BMK Bruckhusl von der Jury ausgewhlt. Wir haben eine Jugend, au diewir Stolz sein knnen, war der Tenor des Landesobmanns Siegried Knapp, der der Veranstaltung beiwohnte.

    1. Bee sx BMK Bruckhusl Leitung: Harald Ploner 93,25 Punkte2. K.a MV Zirl Leitung: Stephan Moosmann 87,92 Punkte3. Ela MV Schmirn Leitung: Florian Pranger 87,67 Punkte

    1. Platz bei den vereinseigenen Ensem-bles: Bridgehouse-Sax (Altersstue C).

    Platz 3 der vereinseigenen Ensemblessichert sich das Duo ElAn (Stue B).

    Klari.Art (Stue D) erspielen den 2. Platzbei den vereinseigenen Gruppen.

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    Der 29. sepebe 2012 sollte r alleKapellmeister und Vizekapellmeister Tirolsim Kalender rot angestrichen sein. An die-sem Samstag werden sich im CEntrum

    WEErBErg 12 Teilnehmer in einemeigens r Nord- und Osttiroler Kapellmei-ster/innen konzipierten Wettbewerb mes-sen. Ausgeschrieben ist der1. te Kpeeepe.

    Eines der Hauptziele ist es, allen Kapell-meistern und Kapellmeisterinnen in Tiroldie Mglichkeit zu geben, sich in ihremMetier, dem Dirigieren, vergleichen undetablieren zu knnen, um bei eventuellenspteren Teilnahmen im Ausland leichterzu ressieren. Tirol hat ein groes Poten-tial von hervorragenden Kapellmeister/innen, die solche Herausorderungenbentigen. Wenn neue Wege gegangenwerden, braucht es natrlich auch immeretwas Mut und Entschlossenheit. Um die-se Hrden ein kleinwenig zu erleichternund gleichzeitig dem Ru nach Praxisori-entiertheit genge zu tun, wurde bei derLiteraturauswahl speziell au die TirolerBlasmusikszene Rcksicht genommen.Fn Kompositionen aus der Kategorie Bund C sind ausgewhlt worden.

    Dieser Kapellmeisterwettbewerb soll al-lerdings nicht nur rdern, sondern hatauch die Augabe, zu ordern. So sind inder ersten Runde vor allem pdagogischesGeschick und das Musizieren mit Jugend-lichen geragt.

    Die CatChBasinBrassBand, dieJugend Brass Band der MusikschuleInnsbruck, wird die Augabestcke geEe von Hermann Pallhuber sowie dienbse von Stuart Johnson

    (1. und 3. Satz) mit den 12 qualiziertenKapellmeisterInnen zum Besten geben.Hier mssen die Teilnehmer neben Diri-giertechnischem auch ber die Besetzung,

    die Klangarben und Mglichkeiten ineiner Brass Band Bescheid wissen.Fr die 2. Runde steht die swvkmk We zur Vergung. In dieserRunde werden sich dann die sechs Quali-zierten mit den Stcken dce i-cece von Jan Van der Roost sowie Vp c von Fritz Neubck messen.Im Rahmen eines um 20.30 u statt-ndenden gkzee der SwarovskiMusik Wattens wird mit den Kompositio-nen sec se F (II.III.IV. Satz) vonGustav Holst, m s von PhilipSparke, gee h Fy von ThomasDoss von den drei Finalisten der endglti-ge Sieger ermittelt.

    Zu unserer groen Freude hat die Firmarebe ty das Preisgeld r den1. Preis erhht. Der 1. Preis ist nunmit 1.000,- dotiert, der 2. Preis mit400,- und der 3. Preis mit 300,- .

    Fr die schwere Augabe der Selektionkonnten unter der nicht wertenden Ko-

    ordination von Landeskapellmeister Her-mann Pallhuber der Bundeskapellmeistervon sterreich, We receee (O),sowie die Komponisten und Dirigierlehrert d (O) und Fz nebck(O) als Juroren gewonnen werden.

    Zece ab:s, 29. sepe-be 2012 CEntrum WEErBErg:

    1. re deeck,Pce FkeeOrchester: CatChBasinBrassBand

    Zeit: 20 Minuten pro Kandidat (Arbeit mitdem Orchester: 17 Minuten)8.45 u: Auslosung der Startnummern9.00 u 11.00 u:Kandidat/innen 1-611.30 u 13.30 u:Kandidat/innen 7-12Auswahl von 6 Kandidat/innen14.00 u: Bekanntgabe der 6Teilnehmer/innen der 2. Runde.

    2. re deeck,oceekk, iepeOrchester: swvk mk WeZeit: 20 Minuten pro Kandidat (Arbeit mitdem Orchester: 17 Minuten)15.00 16.00 u: Kandidat/innen 1-3(alphabetische Reihenolge)16.20 17.20 u: Kandidat/innen 4-6Auswahl von 3 Kandidat/innen18.00 u: Bekanntgabe der 3 Finalisten Ziehung der Finalstcke18.15 u 19.30 u: 20 MinutenProbe r die Finalisten mit dem Orchester

    3. Fe deeck,oceekk, iepe,geeckIm Rahmen eines um 20.30 beginnen-den gkzee der swvk mkWe.

    Zu diesem ereignisreichen und sicherlichsehr interessantem Blasmusiktag sind emke mke ee-e, dabei zu sein e Webeweb-e ec. n

    Rudi Pascher

    dirigieren, dirigieren, dirigieren, dirigieren, dirigieren,

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    aKtuEllEs

    V

    or einiger Zeit schlug in sterreichdie Geburtsstunde einer auerge-whnlichen Blasorchesterorma-

    tion. WEST AUSTRIAN WINGS das 1.Weststerreichische Fanare Orchester unterder musikalischen Leitung von Thomas Lu-descher gab in Tirol und Vorarlberg sehr er-olgreich die Premierenkonzerte.

    In den Benelux-Lndern haben Fanare-Orchester eine lange Tradition. Der groeUnterschied zu einem Blasorchester besteht

    darin, dass die Klarinettenstimmen durch3-stimmig chorisch besetzte Flgelhrner(Bugels) gespielt werden. Ein erweiterterSaxophonsatz bildet das einzige Holzblasre-gister.

    Fr Dezember/Jnner 2012/13 ist wiede-rum eine Projektphase mit diesem berre-gionalen Auswahlorchester geplant.

    Schlagwerk/Tuben/Posaunen/Hrner/Euphonien/Trompeten/Flgelhrner (Bug-

    West Austrian WingsFanare Orchester wieder ready or take-o

    els)/Saxophone: Gesucht werden Musiker/-innen, die mit Idealismus bei diesem einzig-artigen Projekt mitwirken wollen.

    Weitere Inormationen und Mglichkeit zurAnmeldung au www.westaustrianwings.atAnragen unter: [email protected]. n

    Die Innsbrucker Promenadenkon-zerte sind inzwischen eine der be-liebtesten Kulturveranstaltungendes sommerlichen Tirol. Sie beginnen amDonnerstag, den 5. Juli, um 19.30 mit demBlechblserensemble des Tiroler Landeskon-servatoriums und einem Festkonzert des neugegrndeten Blasorchesters des Tiroler Lan-deskonservatoriums unter der Leitung vonThomas Ludescher. Die Veranstaltungsreihedauert bis Sonntag, den 29. Juli. Insgesamtwerden 33 der besten Blasorchester, Brass-bands und Blserensembles sterreichs undder umliegenden Nachbarlndern mit ber

    1.500 Musikern autreten und Blsermusikau hchstem Niveau darbieten.

    Auer den oben Genannten sind aus Ti-rol heuer dabei: Brassband Frschl Hall,Brass Connection Tirol, Musikkapelle Prutz,Speckbacher Stadtmusik Hall, MusikkapelleOberhoen, Stadtmusikkapelle Wilten, Mu-sikkapelle Hatting, Bundesmusikkapelle St.Margareten, Alt Matreier Tanzmusik, Musik-kapelle Kals, Iseltaler Blechblserensemble.

    Alle weiteren Inormationen unter:www.promenadenkonzerte.at n

    Wenn die Stadt zu klingen beginntAb 5. Juli beginnen wieder die Konzerte der InnsbruckerPromenadenkonzerte im Innenho der Innsbrucker Hoburg.

    Das Blasorchester hat dieses Jahr100-jhrigen Geburtstag geeiertund bis dahin den Namen Philips

    Harmonie bentzt. Anang des Jahres hatdie Philips Harmonie den Namen gendertin Philips Symonisch Blaasorkest. Und indiesem Jahr wurde auch die Genehmigung er-teilt, kniglich hinzuzugen. Das Orchestergeniet weltweiten Ru, umasst ungehr 70sehr motivierte Amateur- und Proi-Musikerund konzertiert regelmssig im eigenem Land,aber auch im Ausland. Das Ensemble warschon ot in sterreich und liebt das Land!

    Philips Symonisch Blaasorkest in TirolMatty Cilissen ist seit 2008 Chedirigenten

    der proessionellen Blasorchester der Bel-gischen Armee, auch des Philips SymonischBlaasorkest. Er ist auch sehr geragt als Gast-dirigenten proessioneller niederlndischerBlasorchester.

    Das Philips Symonisch Blaasorkest reutsich nun au seine Jubilumsreise in Oktober2012 nach sterreich. Die Tiroler Konzerteinden am 19. Oktober im Europahaus inMayrhofen, am 20. Oktober im Alten Gerichtin Thaur und am 21. Oktober im Kaisersaalin St. Johann (14 Uhr) statt.

    Das Programm des Blasorchesters hat mei-stens einen leichten klassischen und einenpopulren Teil, diesmal unter Mitwirkungder Sopranistin Franka van Dommelen. n

    Die Stadtmusikkapelle Wilten kann auchim Jahre 2012 mit den Gren der euro-pischen Blserszene mithalten. Foto: Innsbrucker Promenadenkonzerte

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    aKtuEllEs

    ber 30 Stabhrer und Kapellmei-ster aus ganz Tirol hingen rmlichan den Lippen des Reerenten, derim ersten Teil den Teilnehmern grundle-gende theoretische berlegungen ber dasMarschieren anstellte und den Stabhrerndie schrittweise Herangehensweise an eineShowplanung nherbrachte.

    Das Wichtigste in Krze: Die rechtzeitigeAuswahl eines zur Leistungshigkeit derKapelle passenden Marsches und die Einstu-

    dierung desselben durch den Kapellmeisterstehen dabei an oberster Stelle. Das Grund-programm von Stue A bis zur Stue D solltemglichst bei allen Aumrschen whrenddes Jahres geprobt werden, jeder Autrittsollte genau so ernst genommen werden wieeine Wertung. Das ngt damit an, dass mandie Kapelle bei jeder Ausrckung ordentlichantreten lassen soll mit den dar vorgese-henen Kommandos, die auch bei einer Be-wertung verwendet werden. Auch au ein ex-aktes Aushren einer Schwenkung und dergroen Wende soll dabei geachtet werden.

    Probendidaktisch sind mehrere Kurzpro-ben besser als wenige mehrstndige Proben.Junge Musiker sollten vor der ersten Mar-schierprobe eigens vorbereitet werden. DieChoreographie und die Musikstcke derShowelemente mssen vor der ersten Probeeststehen. Es ist zielhrend, die Figurenund Stcke den Musikern zuerst im Probe-lokal zu prsentieren. Anangs kann aucheine CD verwendet werden, um sich besserau das Marschieren zu konzentrieren. Damitsich die Stcke estigen, sollten die Musiker

    Wie eine Show entstehtAm 5. Mai and im Bildungshaus Grillho das Seminar Eziente Erarbeitungeiner Show statt. Als Reerent konnte der erahrene und erolgreiche Stabhrer derMusikkapelle Ungenach, Franz Ziegl, gewonnen werden.

    sodann so rh wie mglich mitspielen. DieShow sollte Musik in Bewegung sein undkein Standspiel. Ziern, Buchstaben oderschwer erkennbare Figuren sollten vermie-den werden. Sterne, Kreise, Blcke oder Li-nien eignen sich besser als Showelement.Bei der Auswahl der Musikstcke ist darauzu achten, dass verschiedene Rhythmen vor-kommen: schnell, langsam, modern, Polkaoder Walzer. Insgesamt muss au eine schnel-le, lieende Abolge der Elemente Wert ge-legt werden. Der bergang von einer Figurzur nchsten sollte phrasenweise und ohneakustisches Aviso durch das Schlagzeug er-olgen.

    Schnell erlernbare und publikumswirk-same Showiguren wurden detaillierter be-sprochen, so z. B. die Bildung und eleganteAulsung eines oenen Karrees, von ver-schiedenen Blcken oder einer groen Linie.

    Diese Elemente wurden am Nachmittag mitder Musikkapelle Haiming auch in die Praxisumgesetzt. Hier zeigte sich die groe Klassevon Franz Ziegl, der mit klaren, verstnd-lichen und kurzen Anweisungen die Musi-kantinnen und Musikanten in krzester Zeitdazu brachte, die Figuren mit klingendemSpiel zu bilden.

    Recht herzlich mchte ich mich an dieserStelle beim Kursorchester der Musikkapel-le Haiming unter der Leitung von FlorianScharmer und dem ehemaligen Landesstab-hrer Siegried Stigger bedanken.

    Ich glaube, dass jeder Teilnehmer von die-sem Tag noch lange proitieren wird und reuemich schon au die konkrete Umsetzung desGelernten bei den heuer sehr zahlreich statt-indenden Marschmusikbewertungen in denMusikbezirken. n

    Christian Zoller

    ber 30 Teilnehmer zeugen vom groen Interesse an dieserVeranstaltung des Blasmusikverbandes.

    Interessiert beobachten die Seminarteilnehmer Franz Zieglbei der Arbeit mit der MK Haiming.

    Herzlichen Dank an die Musikkapelle Haiming. Fotos: BVT

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    Ignaz Dreier war von 1927 bis 1939 undvon 1946 bis 1959 Kapellmeister derMusikkapelle Elbigenalp. Ihm gebhrt

    in der langen Reihe herausragender Persn-lichkeiten, die sich in Tirol um die Musikverdient gemacht haben, ein ganz beson-derer Ehrenplatz. Wie viele andere in Tirol,seit Jahrhunderten und teilweise noch heute,war er ein kultureller und pdagogischer All-rounder, nmlich Schullehrer, Schuldirektor,Organist, Kirchenchorleiter, Kapellmeisterder Blasmusik. Dass solch ein vielseitiges Ta-

    lent nachhaltig das Musikleben eines Ortesund seiner Region prgt, verdient immerBewunderung, es hat in der Regel aber auchnatrliche Folgen seiner Ttigkeit und Nor-men r sein Wirken. Ignaz Dreier jedoch er-weiterte sein musikalisches Engagement auauergewhnliche Weise: Er hinterlie einestattliche Privatsammlung von mehrerenhundert Musikhandschriten und Musikdru-cken, vorwiegend aus dem 19. Jahrhundertund aus der ersten Hlte des 20. Jahrhun-derts, die in ihrem bunten Inhalt nicht zu-letzt ein weitschichtiges Zeugnis gibt von der

    Panorama

    Musikplege in verschiedensten BereichenTirols. Sie zeichnet sich vor allen anderenbisher bekannten, wenngleich noch so in-ternational relevanten Notensammlungen inTirol dadurch aus, dass sie auch ein umang-reiches handschritliches Klavierbuch aus derZeit um 1780 enthlt, ein weltweites Unikateinmal mehr in Tirol. Darin sind neben sd-deutsch-sterreichisch-oberitalienischemRepertoire singulre Tiroler Kostbarkeitensowie, als eine in Fach- wie Liebhaberkreisenjngst weltweit zur Kenntnis genommene

    Sensation, das bislang unbekannte Allegromolto des etwa eljhrigen Wolgang AmadMozart augeschrieben. Ein neues Mozart-Klavierstck, der Welt wieder geschenktdurch einen Tiroler Kapellmeister? Unglaub-lich, aber wahr! Daher soll Ignaz Dreier hierein Kurzportrt gewidmet sein.

    Lebensstationen von Ignaz DreierGeboren am 12. 5. 1908 als Sohn des

    Oberlehrers Johann Dreier (1876-1945) unddessen Gattin Kreszenz geb. Scheidle (1877-1946) in Bach nahe Elbigenalp, eruhr Ignaz

    Dreier im Lechtal wohl seine ersten mu-sikalischen Eindrcke und Aktivitten imAmbiente von Kirchenchor und Musikka-pelle. Sein Besuch der Staatsgewerbeschulezu Innsbruck r den Fachbereich Kunst-tischlerei deutet au sein rh ausgeprgtesknstlerisches Interesse. Bald wandte er sichvon seiner Arbeit als Tischler ab und begann1928 in Innsbruck seine Ausbildung an derLehrerbildungsanstalt, die intensiven Musik-unterricht mit eingeschlossen haben wird.Damals schon besa er z. B. Literatur zum

    autodidaktischen Geigenbau. Nach der p-dagogischen Abschlussprung erhielt er alsLehrer zunchst keine Anstellung, daher wid-mete er sich der elterlichen Landwirtschat,bis er doch 1936 einen ersten Lehrerposten inGramais antreten konnte. Ab 1938 unterrich-tete er an den Schulen von Bach, Stockach,Hselgehr, schlielich nach seiner Rckkehraus Krieg und Geangenschat von 1945 bis1968, dem Jahr seiner Pensionierung imStatus des Schuldirektors, in Elbigenalp.Ignaz Dreier verblieb bis an sein Lebensende( 15. 6. 1981) in Elbigenalp.

    Von Tuten und Blasenganz viel AhnungDer Kapellmeister Ignaz Dreier (1908-1981) in Elbigenalp

    Die Musikkapelle Elbigenalp, 1927. In der 1. Reihe der Fnte von links: Kapellmeister Ignaz Dreier,mit Tenorhorn. Foto/Postkarte: Eigentum von RISM Tirol-Sdtirol & OFM Austria/Institut r TirolerMusikorschung Innsbruck (Geschenk von Jose Bader, Elbigenalp Haus Nr. 53, u. a. langjhriger

    Chronist der Musikkapelle Elbigenalp, im September 2011).

    Ignaz Dreier, um 1950.Foto aus der Chronik derMusikkapelle Elbigenalp(dem RISM/ITM zur Ver-gung gestellt von MarcRauch, GemeindesekretrElbigenalp, im August2011).

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    21Juni | BiT

    Panorama

    Die Musikaliensammlungvon Ignaz Dreier

    Unermdlich und ganzheitlich setzte sichIgnaz Dreier mit Hochachtung gebietendemErolg etwa r den Wiederaubau der Musik-

    kapelle Elbigenalp nach dem Zweiten Weltkriegein. Spuren seines Wirken als Kapellmeisterzeigen auch von ihm geschriebene Partiturenmit Blasmusik. Seine Musikaliensammlung,die hier nicht im Detail erlutert werden kann,stellt ein groes ideelles Vermchtnis an dasMusikland Tirol dar. Er hat sie teilweise selbstbereits 1946 in Kurzorm inventarisiert, rei-lich unter Aspekten eines ausbenden Musi-kers. Die aus achlicher Sicht heute exklusivenBesonderheiten seiner Sammlung, darunterder Stellenwert von seltenen Erstdrucken odergar die tatschliche Reichweite des Inhalts derSammelhandschrit mit Mozarts nun neu ansTageslicht gekommenem rhen Sonatensatz,drten ihm kaum einzeln begrndet bewusstgewesen sein. Ignaz Dreier muss aber groeIntuition und Beharrlichkeit besessen haben,diesen Schatz mit teilweise heute erstaunlicherProvenienz jedenalls zusammenzuhalten.

    Als man 2010 zullig bei einer Dachboden-rumung in Elbigenalp, ast dreiig Jahre nachdem Tod von Ignaz Dreier, dessen inzwischenlngst vergessenen Notenbestand wieder ent-deckte, hrte Hildegard Herrmann-Schneider

    (RISM Tirol-Sdtirol & OFM Austria, Rper-toire International des Sources Musicales/In-ternationales Quellenlexikon der Musik) eineBestandssichtung durch und soort eine wis-senschatliche Katalogisierung des erwhntenKlavierbuchs, das zwar eine Datierung Ster-zing 1780 auweist, jedoch nach auwndigwissenschatlich eruierten Indizien in Salz-burg entstanden sein muss. Die Beschreibungder Handschrit samt der Details zu ihremInhalt ist in der Datenbank des RISM onlinevergbar (RISM-OPAC: www.rism.info). ZurIdentiizierung des Mozart-Stckes erscheintim September 2012 ein aushrlicher Artikelvon Hildegard Herrmann-Schneider im Mo-zart-Jahrbuch. Kurz-Ino ist im Internet z. B.unter www.musikland-tirol.atzu inden.

    Ignaz Dreier im MuseumGrnes Haus heute

    Der komplette Notenundus Ignaz Drei-er wurde 2011 mit Untersttzung der Kul-turabteilung der Tiroler Landesregierungvom Museum Grnes Haus in Reutte/Tirolangekaut. Dort werden regionalspeziische

    Kulturgter sorgsam verwahrt, darunter

    Matthus Nagiller (1815-1874), Erste Land-Messeop. 9, Kopie des Organisten M. Weirather um 1850,Titelblatt sowie Anang der Sopran- und Orgelstimme.Bemerkenswert die Blserbesetzung mit Flte und je2 Klarinetten, Hrnern, Trompeten. Au jeder Stimmeoben Stempel, rechts der Besitzvermerk Ignaz DreierLehrer, links die Nummer im Inventar von IgnazDreier mit jeweils handschritlich eingesetzter Zahl.Original in Reutte, Museum Grnes Haus, SammlungIgnaz Dreier. Foto: Herrmann-Schneider 2010

    Scha mit Fragmenten von Klarinetten ausder zweiten Hlte des 19. Jahrhunderts,wohl aus ehemaligem Gebrauch in Elbigen-alp bzw. Umgebung, geunden in Elbigenalpzusammen mit der Notensammlung IgnazDreier. Darin trgt das einer Klarinette in Bzugehrige Oberstck den BrandstempelBRAMBACH | INNSBRUCK. Dieses In-strument stammte also aus der Werkstttedes aus Bhmen nach Innsbruck zugewan-derten Anton Brambach ( 1875).

    W. A. Mozart (1756-1791), Del Signore Giovane Wolgango Mozart,Allegro molto, nicht im Kchel-Verzeichnis, r Klavier, Anang. Kopie(um 1779) des aus Rattenberg stammenden Salzburger Gymnasiasten Johann Reiserer (1765-1823, verstorben als ehemaliger Augustiner-chorherr von Herrenchiemsee und Parrvikar von Wrgl, mit Klosternamen Peter Paul Reiserer). Original in Reutte, Museum Grnes Haus,Sammlung Ignaz Dreier. Datenbank RISM A/II, Titel Nr./ID no. 650.012.520 (im Internet unter www.rism.info). Foto: Herrmann-Schneider 2011

    schon bisher etliche wertvolle Musikalien.Der Neuerwerb der Sammlung Ignaz Dreierbot r das Grne Haus Anlass zur Sonder-ausstellung Von Tuten und Blasen (k)eine Ah-nung ... musikalisches Auerfern. Sie wird am20. Juni 2012 ernet und ist bis 31. Oktober

    2012 zugnglich (www.museum-reutte.at).In ihrem Mittelpunkt steht vor allem auch

    Ignaz Dreier, ein Tiroler Kapellmeister, der

    es durch seine Umsicht mglich gemacht hat,

    dass Tirol nicht nur bemerkenswerte Zeug-

    nisse landeseigener Musiktradition erhalten

    bleiben konnten, sondern dass Tirol nun da-

    rber hinaus ein weltweit Furore machender

    Mozart-Sensationsfund sowie der langfristige

    Besitz einer bisher weltweit singulren Mozart-

    Quelle mit umfassendem Tirol-Bezug (siehe

    Mozart-Jahrbuch) beschieden wurde. n

    Hildegard Herrmann-Schneider

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    sChWErPunKt tromPEtE

    Die Trompete bermittelt Beehle,beugt die Hupter vor Frsten, di-rigiert Festlichkeiten, setzt Glanz-punkte, sie berstrahlt alles. Der Trompeteund dem meist von Trompetern geblasenenFlgelhorn mit seinem wunderbar weichenKlang dazwischen liegt noch das Kornett gehren die nchsten Seiten. Zunchstein kurzer Blick au die Geschichte des In-struments. Dann stellten wir dem SolistenFranz Hackl, dem Trompeter und Pdago-gen Erich Rinner, Landeskapellmeister-Stv.Werner Mayr und den Werksttten Hacklund Schagerl viele Fragen und bekamen au-schlussreiche, interessante Antworten.

    Wo die schnen Trompeten blasenIm Mittelalter waren die Trompeter noch

    ahrende Musiker, in der Renaissance traten

    sie mit dem estlich-reprsentativen Glanzihrer Instrumente in hische Dienste. Siewaren in Znten mit strengen Regeln undsteigenden Privilegien organisiert. Beim Mi-litr dienten die Trompeten schon lange alsSignalinstrumente.

    Im Frhbarock and die Trompete Ein-gang in die Kunstmusik. Wo an den H-en besonders begabte Musiker wirkten,schenkten die Komponisten der Trompeteund Trompetenensembles herrliche, hoch-stehende Musik, etwa die sterreichischenKomponisten Heinrich Ignaz Franz Biber

    Die Trompete

    und Johann Heinrich Schmelzer. Auerdemerlaubten einige Frsten den Musikern, ankirchlichen Hochesten teilzunehmen undmit anderen Musikern zu spielen.

    Im Sptbarock dienten Trompeter auchstdtischen Ratsversammlungen. Sie ge-hrten zu den Stadtpeiern, spielten nochweitere Instrumente und waren bereitshuig in der Kirche ttig. Johann SebastianBach schrieb viele seiner schwierigen Trom-petenpartien r den Leipziger Ratstrom-peter Gottried Reiche, der aber auch selbstkomponierte. Unter italienischemEinluss entstanden ab dieser Zeitauch Solokonzerte.

    Trompetenartige Instrumenteaus Metall spielten die gypterschon vor 3500 Jahren. Die r-hen Trompeten, zum Beispiel

    in Grichenland und Rom,waren langgestreckt ohneWindungen. Erste Haken-ormen entstanden vermut-lich durch die Verbindungeines geraden Rohrs miteinem krummen Tierhornals Schallbecher. Auch rh-mittelalterliche Trompetenwaren gestreckt, gewundeneFormen sind erst ab dem14. Jahrhundert nachzu-weisen. Da entstand die

    einmal gewundene Langtrompete, die alsBarocktrompete bis zum Ende des 18. Jahr-hunderts unverndert blieb. Der Tonumangwar au die Naturtonreihe beschrnkt.

    Fr die Klappentrompete des Anton Wei-dinger schrieb Joseph Haydn das Trompe-tenkonzert in Es-Dur. Die Musiker HeinrichStlzel und Friedrich Blhmel eranden1813 die so genannten Drehbchsenventile,seit 1830 ist die heutige Bauorm mit dreiVentilen bekannt. Die heute gebruchlicheB-Trompete lste die alte F-Trompete abund and rasch Eingang in die Orchester.(Wo die schnen Trompeten blasen ausder Gedichtesammlung Des KnabenWunderhorn wurde von Gustav Mahlerals Orchesterlied vertont.)

    Das Flgelhorn entwickelte sich ausdem Signalhorn, bezeichnete bei

    der Jagd und im Militr das In-strument jenes Mannes, der die

    Signale r die Flgel bliesund wurde ebenalls im 19.

    Jahrhundert mit Ventilenausgestattet. n

    Ursula Strohal

    Florian Klingler aus Mils,Solotrompeter der MnchnerPhilharmoniker, mit seinemSchagerl-Instrument. Foto: FK

    Im Voggenreiter Verlag gibt es ein praktisches Trompetenposter r junge Lernende. Unter dieser Trompete indest du eine Gritabelle,einen beplan mit Beispielen, die Naturtonreihe, Fotos zu Haltung und Ansatz und anderes mehr. Foto: Voggenreiter Verlag OHG

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    BiT: Warum ist die Trompete dein Traum-

    instrument?

    Franz Hackl jun.: Mein Vater hat mir seitjeher vorgezeigt, wie virtuos und gehlvoll

    man die Trompete spielen kann. Einen bes-seren Einstieg gibt es nicht. Es war sozusageneine Liebe aus erste Zuhren.

    BiT: Was bietet dir die Trompete? Was ver-

    langt sie dir ab?

    Hackl: Neben den Vokalisten sind die Blech-blser die Einzigen, wo der Musiker selbstdie Tonquelle ist. Fr uns sind die Lippendas, was r die Snger die Stimmbndersind. Die Freiheit, seinen Klang in Nuancenormen zu knnen, von verletzlich bis selbst-bewusst strahlend, gepaart mit groartigen

    technischen Mglichkeiten (Umang, Vir-tuositt, Dynamik), zeichnet die Trompetebesonders aus.Die Trompete verlangt mir ab, das Zusam-

    menwirken und die Funktionsablue vonKrper und Equipment (Mundstck, Instru-ment) als Einheit zu verstehen. Jeden Tagreue ich mich au die spannende Augabe,durch ben und Autritte Grenzen auszu-loten und diese Ablue mehr zu sensibilisie-ren.Die meiste Energie bleibt im Instrument (ste-hende Lutsule 96 % bleiben durchschnitt-lich im Instrument) und in diesem Sinne istdie Trompete auch kein Blasinstrument. Ei-zientes Blasen und das Timing ist besonderswichtig, genauso wie das Schwung mitneh-

    men zwischen den Tnen. Das Schne ist,dass, wenn die Musik passt und man sichwohlhlt, alles automatisch richtig ablut.An diese Momente muss man sich erinnern

    und die Bewegungsablue soweit verinnerli-chen, dass sie automatisiert werden. Au derBhne konzentriert man sich nur au die Mu-sik, sie gibt einem ja auch viel. Die Trompetegibt mir weit mehr, als sie mir abverlangt. Ichlerne dadurch sehr viel rs Leben. Je mehrich wei und im Stande bin umzusetzen, de-sto mehr kann ich das Trompetenspiel ver-einachen.

    BiT: Du spielst ein auch optisch auffallendes

    Instrument. Bitte beschreibe es.

    Hackl: Mein Vater hat zu seiner Zeit als Solo-

    Die Trompetegibt mir mehr,als sie mirabverlangtFranz Hackl jun. ber Glck undAnorderungen des Trompetenspiels.

    sChWErPunKt tromPEtE

    Franz Hackl au der New Yorker Lincoln Plaza am Broadway.

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    25Juni | BiT

    trompeter der Militrmusik Tirol den Trich-ter um 45 Grad augebogen, da Pro. Sommaden Trichter sehen wollte, aber mein Vateretwas nach unten abgewinkelt spielt. Anstatt

    seinen Ansatz zu ndern, hat er als Instru-mentenbauer verndernd eingegrien. Eineweise Entscheidung und seither unser Mar-kenzeichen Hackltrompete.

    BiT: Gibt es den idealen Klang einer Trom-

    pete?

    Hackl: Es gibt keinen allgemeinen idealenKlang, sondern nur den idealen Klang rden individuellen Musiker und der jeweiligenSpielsituation in der er/sie sich gerade bein-det. Jeder Trompeter, ob Amateur oder Proi,hat innerlich eine Klangvorstellung und dort-

    hin muss man kommen. Solange das nicht

    der Fall ist, kompensiert man irgendwo undmacht sich das Trompeterleben schwierigerals es sein sollte. Ich persnlich bevorzuge einlexibles Setup, mit dem ich mit demselbenEquipment mehrere Klangvorstellungen ab-decken kann. Das Repertoire wchst ja per-manent und wird vor allem in der Blasmusikimmer breiter. Spezialistentum besteht denBlasmusik-Praxistest nicht.

    BiT: Du bist mit der Trompete aufgewachsen

    im Haus des Trompeters und Instrumenten-

    bauers Franz Hackl sen. War die Instrumen-

    tenwahl freiwillig?

    Hackl: Ja ich musste sogar ein bisschendar kmpen, weil meine Eltern mir denDruck ersparen wollten, mit dem Vater ver-glichen zu werden. Ich muss mich auch imNachhinein bei meinen ersten Musiklehrern(Blocklte & Klavier) entschuldigen. Ichhabe mich absichtlich so bld angestellt, bisman zum Schluss kam, ich sei dar nicht ge-eignet. Mein Plan ging au. Ich durte au dieTrompete wechseln.

    BiT: Du hast bei den Original Tiroler Kai-serjgern schon als 14-Jhriger solistisch

    gespielt.

    Hackl: Also ich war in einer Sondersituation.Unter der einhlsamen und weitsichtigenmusikalischen Obhut meines Vaters bin ichlangsam in seine Fustapen gewachsen. Ei-nerseits habe ich als Schler (11 bis 18 Jahre)in der Studentenmusik Paulinum Schwazgespielt, die Luis Schwarzenberger zum Bl-hen gebracht hat. Ein grossartiger Motivatorund ein optimales Umeld, um erste soli-stische Augaben (11 Jahre) zu bernehmen.

    Ab meinem 14. Lebensjahr habe ich parallel

    dazu in der groen Welt der Blasmusik beider Original Tiroler Kaiserjgermusik unterdem legendren Kapellmeister Pro. SiegriedSomma gespielt. Ich werde Friedls beruhi-gendes kurzes Lcheln vor schwierigen Ein-stzen und Soli nie vergessen. Eine Mensch-lichkeit gepaart mit hoher Musikalitt. EinGlcksall r jeden Musiker, der unter ihmspielen durte.

    BiT: Wie siehst Du die Tiroler Blasmusik

    heute?Hackl: Die Blasmusik heute erllt diesel-be immens wichtige Funktion, wie sie esauch in der Vergangenheit erllt hat. Einnicht wegzudenkender Bestandteil unseresKulturverstndnisses und gesellschatlichenZusammenlebens, vor allem im lndlichenBereich. Die Blasmusik strahlt auch stark indie Metropolen aus, indem sie Pool und Zu-bringer r die Blser vieler Weltklasse-Or-chester ist und auch in sonstigen proessio-nellen Musikbereichen r eine Dichte sorgt,die sonst nicht vorhanden wre.Die Blasmusik ist r die Ausbildung der

    wichtigste Baustein. Von wo kommen dieLeute denn her? Ich inde dass die Blasmusiksogar einen grsseren Beitrag wie Konser-vatorien und Musikhochschulen leistet. Dasgehrt auch mehr hervorgestrichen.Ich inde, dass ein Institut r den Tiroler (s-terreichischen) Blasmusikstil gegrndet wer-den soll. Zu Recht gibt es das in der Klassik mitdem Wiener Klang und dem Wiener Klangstil.Dort wurde bereits groartige Arbeit geleistet,dieses Welterbe zu dokumentieren und auchgut r die Zukunt auzustellen. Im Jazz istdas genauso, dort gibt es zwar mehr Freiheiten,

    Franz Hackl in seinem Element im Theater an der Wien. Foto: Lukas Beck

    Foto: David Plakke

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    sChWErPunKt tromPEtE

    aber doch gibt es eine klare Deintion, was z. Bdas Swing Feel ist. Auch die echte Volksmusikist in dieser Beziehung weit besser organisiert.Im Prinzip ist es irrsinnig spannend, wennes Musikstile gibt, die man so, wie man esrichtig spielt, nicht auschreiben kann. ObWiener Walzer, Swing, Polkas oder so wie wirVolksweisen oder Mrsche spielen. Jene, beidenen es besonders gut klingt bereien sichvon der strikten Sklaverei der Noten. Hierwei man, was zuerst da war und es ist nichtso wie mit dem Huhn und dem Ei. Zuerst hatder Komponist die Musik im Kop gehrt(hoentlich) und dann wurde sie niederge-schrieben. Ein lebendiges Musizieren repro-duziert nicht, sondern hrt in diesem Geisteau die Wurzeln zurck, ohne au die eigeneInterpretation zu vergessen.

    BiT: Muss der/die Blasmusiktrompeter/in

    denselben Tonumfang beherrschen wie derOrchestertrompeter, der in die Hhe gejagt

    wird, oder wie ein Jazztrompeter, der das

    noch bertrifft?

    Hackl: Nein.

    BiT: Du lebst als Jazzmusiker in New York

    und in Schwaz u.a. als Instrumentenbauer

    und -entwickler. Ist das auf Dauer verein-

    bar?

    Hackl: Ja ich lebe das seit August 1990. Esist nicht nur vereinbar, sondern inspirierendund wissensrdernd, in verschiedenen Kul-turkreisen zu leben. sterreich und die USAhaben verschiedene und sehr starke Blech-blserschulen. Ich bin in beiden Traditionentie verankert und verbinde, was am bestenr meine Ohren klingt und was technisch

    Vater und Sohn Hackl bei der Arbeit. Foto: HM

    Franz Hackl blst seinhackltypisches Piccolo.Foto: Thomas Bhm

    geht es au die Ausdauer, weil der Trompeterdann kompensieren muss, was wiederum un-ntig Krat kostet.

    BiT: Gibt es so etwas wie das Herz der Trom-pete? Angesprochen ist der Interpret und der

    Instrumentenbauer.

    Hackl: Die Lut im Instrument vor, wh-rend und nach dem Spielen.

    BiT: Was rtst du jungen Menschen, die die

    Trompete erwhlt haben?

    Hackl: Nie zu vergessen, warum man zuMusizieren angeangen hat. Im Ensemblemiteinander zu kommunzieren. Sich immerbestmglichst vorzubereiten, aber nie einschlechtes Gewissen zu haben, wenn man auder Bhne steht. Keine Angst davor zu ha-ben, Fehler zu machen. Mglichst viel hren(Konzerte, Aunahmen), Konzerte spielenund mglichst viele Fragen stellen.

    BiT: Wie oft / wie viel hast Du im Studen-tenalter gebt, und was? Und wie viel bstDu jetzt?Hackl: Im Studentenalter mehr an Stundenund jetzt mehr im Sinne von Weiterbringen.Es geht nicht um die Quanititt an Zeit, son-dern darum, in sich hineinzuhren, wenn

    man was wie und wie lange (Pausen) bt.Frher habe ich Etden und Repertoire ge-bt, jetzt trainiere ich ast nur noch Trompetespielen und zwar mit dem ganzen Krper.

    BiT: Was ist schwer beim Trompetespielen?

    Hackl: Vergessen zu machen, das es schwie-rig ist. :)

    BiT: Und was leicht?

    Hackl: Darau hinzuweisen, wie schwierig esist. :) n

    mehr Sinn macht und entwickle daraus mei-nen eigenen Zugang.

    BiT: In Schwaz hast Du das mit internatio-

    nalen Knnern, mit dem wunderbaren Jazz-

    festival Outreach samt Konzerten und der

    Akademie. Es findet heuer zwischen 26. Juli

    und 12. August statt, bereits zum 20. Mal. Ist

    das auch fr die vielen Talente der Tiroler

    Blasmusikszene interessant?

    Hackl: Oh ja. Ich biete ja auch immer wie-der Autrittsmglichkeiten r die Blasmusik.Stilistisch unabhngig geht es bei der Blech-blserei immer um dasselbe: Wie komme ichsoweit, dass ich mich nur mehr um die Musikkmmern brauche und Ansatz und Technikautomatisch im Hintergrund perekt unk-tionieren. Nachdem niemand die Wahrheitgepachtet hat, ist es klug, mglichst vielenausgewachsenen Blsern zuzuhren, wie sie

    das so anlegen und seine eigenen Schlssedaraus zu ziehen. In einem lockeren Umeldist man aunahmehiger und uns geht es da-rum, dass jeder das Beste aus seinen Voraus-setzungen macht (Talent, Zeitauwand, Um-eld, Equipment) und es werden individuellebungsprogramme erstellt. Ziel: Jeder wirdzum eigenen Lehrer.

    BiT: Ist die Trompete wirklich das anstren-

    gendste Instrument? Wo liegen die Grenzen?

    Hackl: Fr den Zuhrer oder den Musiker? :)Im Ernst: nur wenn man gegen statt mit derTrompete spielt. Grenzen sehe ich als tempo-rre Blcke, die man mittelristig berspringenwird. Sie sind Ansporn, technisch eizienterzu spielen, seinen Geist zu ordern, hochkon-zentriert aber doch entspannt zu ben und dieOhren immer weiter zu nen.

    BiT: Welche Rolle spielt das Mundstck?

    Hackl: Je stabiler der Ansatz (Maske) wird,desto weniger wichtig wird das Mundstck,was den Tonumang betrit. Was Klangarbe,Bindungen, Ausdauer und Anblasverhalten

    betrit, bleibt es konstant wichtig. Wenn esvon der Tonqualitt nicht zum jeweiligen Mu-sikstil und/oder dem Instrument passt, dann

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    sChWErPunKt tromPEtE

    Das Flgelhorn ist das Sopraninstrumentaus der Blechblasinstrumentenamilie derBgelhrner. In Bauorm und Stimmung derTrompete vergleichbar, hat es jedoch abwei-chend von dieser eine berwiegend konischeBohrung, eine weite Mensur und ein Mund-stck mit einem tieen Kessel. Das Instru-ment wird hauptschlich in der Volks- undBlasmusik sowie im Jazz eingesetzt und kannschon im Volksschulalter erlernt werden.

    Das Flgelhorn ist aus der sterreichischenBlasmusik nicht wegzudenkenden, in letzterZeit aber in ein Dilemma geraten. WernerMayr, Tiroler Landesverbandskapellmeister-Stellvertreter, wei warum: Frher wurdendie besten Musiker ans 1. Flgelhorn ge-setzt, weil das die tragende Stimme war. Siewaren die Stars des Orchesters. Heute sindFlgelhornspieler/-innen immer dann vlligunterbeschtigt, wenn neue Literatur gespie-lt wird. Huig gibt es die Flgelhornstimmeauch gar nicht mehr. Die Arrangements sindaber groteils ausgezeichnet. So tritt also einkrasses Missverhltnis au sehr gute Spieler

    Lob des Flgelhorns

    versus keine Stimme. Das braucht gute Ka-pellmeister. Fr sterreichische traditionelleMusik braucht es dann nmlich wieder sehrgute Flgelhornisten.

    Es ist in diesem Zwiespalt notwendig, be-sonderes Augenmerk au den Erhalt und Ein-satz des Flgelhorns zu legen. Werner Mayr:Marken sind in Zeiten wie diesen von ent-scheidender Bedeutung r den Erolg. DasFlgelhorn ist eine ganz besondere Markeder sterreichischen Blasmusik. Wir solltenes hegen und plegen! Oder, wie klingt eintypisch sterreichischer Marsch eigentlichohne Flgelhrner? Ohne das Flgelhornwird die Vielalt und besondere Eigenart dersterreichischen Blasmusik sehr viel rmer.Das Flgelhorn ist zentraler Bestandteil destypisch sterreichischen Klanges in der Blas-musik. In einer globalisierten Welt sollte mansich au die eigenen Strken besinnen.

    Das Flgelhorn ist vielleicht von gestern.Allerdings, wenn ich Musik von gesternspiele, sollte ich auch den Klang von gesternim Ohr haben. n

    Die Oberleitner Zwillinge, hochbegabt am Flgelhorn, spielen beim Stanglwirt au.Foto: Stanglwirt

    Bcbepec:

    ae a ec

    So lautet die berschrit des er-sten Kapitels in Martin Reuth-ners Trompetenschule. Das

    Trompetenbuch (176 Seiten, mit CD,Spiralbindung, 22,95 Euro) behandeltalle wichtigen Themen rund um dieTrompete aubauend, verstndlich,lehrreich und umassend. Der Schlerwird direkt und sympathisch angespro-chen, lernt bei ernsthatem Bemhenschnell und bekommt vom Autor, einemTrompeter und Pdagogen, viele Tipps.Der Inhalt reicht von den Grundlagender Notenschrit und der Musiktheorieber den richtigen Ansatz, Gehrtrai-ning, Spieltechnik und die musikalischePraxis bis hin zur Pfege der Trompete.Mit zahlreichen bungen und vielenSpielstcken aus allen Musikrichtungenbleibt die Motivation zum ben gewisserhalten und das Trompetenspiel wirdzur Entdeckungsreise.Reuthners Trumpet Basics bietetSchnelleinsteigern einen Grundkursmit vielen Spielstcken und bungen,

    Musiktheorie und Unterweisungen zurAtemtechnik. Die im Buch enthalteneCD enthlt Hrbeispiele und Klavierbe-gleitungen (64 Seiten, mit CD, 12,95Euro). Beide Hete sind im Voggenreiter-Verlag erschienen, der soeben auch dasBuch Play your own style des bekann-ten deutschen Jazztrompeters RdigerBaldau (u.a. Trompeter in Stean RaabsBand) herausgebracht hat und von dem-selben Musiker r Herbst einen Trom-peten-Ratgeber vorbereitet n

    Der Trompeter Otto Sauter wendetsich Wien zu: Mit einer Samm-lung selten gespielter Konzerte undestlicher Serenaden au einer Doppel-CD.Fux und Schmelzer sind vertraute Namenaus der Zeit vor Johann Sebastian Bach.Doch wer kennt die hbschen, virtuosenKompositionen von Georg Reutter (Vaterund Sohn) oder Franz Querurth? BeideKomponisten waren italienisch beeinfusst.

    Otto Sauters Qualit-ten sind bekannt (ne-benbei ist er auch einrenommierter Perde-zchter).tpee We: o se,Cpe ip, de ncm. Weke v abecbee, re-e, Fx, Qe, sceze, t(B cc). n

    ubeke We

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    sChWErPunKt tromPEtE

    BiT: Sie entwickeln in Zusammenarbeit mit

    Spitzen-Interpreten neue Instrumente. Wo-

    rin liegt die Motivation und was gibt es fr

    Entwicklungsmglichkeiten?

    Hackl: Wir entwickeln in Zusammenarbeit mitKunden aus allen Leistungsniveaus, also nichtnur mit Spitzen Interpreten, neue Instrumente.Dies ist extrem wichtig, um das passende Werk-zeug in die richtigen Hnde zu geben. Die Mo-tivation ist, Musik r den jeweiligen Trompeterau einem Niveau zu ermglichen, die er sonstso nicht spielen knnte. Vom Annger bis zumVirtuosen: Mit jedem wird gemeinsam an sei-nem Klang und der gewnschten Spielcharak-teristik kontinuierlich gearbeitet.Entwicklungsmglichkeiten: Mehr denn jeund zu umangreich, um es hier zu beantwor-ten. Neue Technologien und Computersy-teme ( BIAS, VIAS, Optimizer) bringen eineneue Dimension in den Trompetenbau. Eingemeinsames Forschungsprojekt mit dem In-stitut r Wiener Klangstil bringt zustzliches

    Know How in die Firma. Neue Materialienbzw. Materialkombinationen tun ein weiteresdazu ( Karbon, Stahl, Kuper, Holz). Kurzum,wir sind in der spannendsten Phase unsererFirmengeschichte. In den letzten sechs Mo-naten haben wir sieben neue Produkte zurVerkausreie gebracht.Schagerl: Seit vielen Jahren entwickelt dieFirma Schagerl ihre Instrumente mit den be-sten Interpreten. Besonders wichtig war undist r die Entwicklung unserer Trompetendie Zusammenarbeit mit Pro. Hans Gansch.Aber auch mit namhaten Orchestertrompe-

    Wenn die

    Besten testenAcht Fragen an Instrumentenbauer. Das Spannendedaran ist, dass zwei Fachleute ihre Kompetenz beidenselben Fragen einbringen, und dass beide nicht nurInstrumentenbauer prominenter Firmen, sondern auchSpitzenmusiker sind. Franz Hackl jun. antwortet rhacklmusic (Schwaz) und Markus Bebek, 1. Trom-peter der Oper Frankurt/Main, r Schagerl (Mank in

    Niedersterreich).

    tern und Solisten wir Gabor Tarkvi(Solotrompeter der Berliner Philharmo-niker) und vielen internationalen Grenarbeiten wir zusammen. Unsere Philosophieist, dass die besten Instrumente nicht amSchreibtisch entstehen knnen, sondernimmer wieder den Kreislau Prototyp-Test-Reengineering mit den Besten au dem In-strument durchlauen mssen. So knnenwir immer wieder neue Erkenntnisse in Ma-terialstrke, -struktur und Design gewinnen,die zu beriedigeren klanglichen Ergebnissenhren als bisherige Modelle au dem Markt.

    BiT: Bitte beschreiben Sie neue Modelle.

    Hackl: Die Edition XLVII ist die 47. Aulageeiner neuen Trompetenserie aus dem HauseHackl. Wir bauen seit 1965 Trompeten unddiese Modellreihe ist die erste, die au demHacklmusic Easy Fit System augebaut ist.Unsere Copper (Kuper) und Argento (Sil-ber) Trompeten der XLVII Modellreihe die-

    nen als Ausgangsbasis und vergen bereine unterschiedliche Spielcharakteristik.Mit unseren modularen Ausbaustuen wieBiMetal Sleeves, Angled Bottom Valve Capsund verschiedenen Metall und Oberlchen-behandlungen stellen wir ein individuell ab-gestimmtes Instrument r den jeweiligenKunden zusammen.Schagerl: An unseren neusten Modellen ha-ben vor kurzem ein entscheidendes Updatedurchgehrt: Durch den Erwerb neusterCNC-Frsmaschinen sind wir in der Lage,alle Teile einer Trompete im eigenen Haus

    zu ertigen, dadurch knnen wir noch indi-vidueller au die Wnsche unserer Kundeneingehen.

    BiT: Was ist der Unterschied zwischen der

    Drehventiltrompete und der Pumpventil-

    trompete? Welche Instrumente eignen sich

    generell fr die Blasmusik mit ihrem stili-

    stisch so breiten Repertoire?

    Hackl: Die Konzerttrompeten (Drehven-til) vergen ber eine kleinere Bohrung alsdie Jazztrompeten (Pumpventil) und habenein weitaus krzeres Mundrohr im Ver-gleich zum langen Verlau des Mundrohrs &Hauptstimmzuges der Jazztrompete, der erstim 3. Ventil in den Ventilstock gelangt. Das

    Das Schagerl-Kornett Academica K-451 L.Foto: Schagerl

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    sChWErPunKt tromPEtE

    Mundrohr der Konzerttrompete hrt direktin das 1. Ventil. Die Konzerttrompeten wer-den in der Regel auch mit etwas grsserenMundstcken gespielt.Die Jazztrompete hat lexiblere Klanggestal-tungsmglichkeiten (die stehende Lutsulekann lnger ungestrt schwingen bevor sieau den Ventilstock trit) und ein oeneresSpielgehl (weniger Blaswiderstand) undkann mit weniger Auwand gespielt wer-den. Sie ist dadurch besser r ein stilistischbreites Repertoire geeignet und kommt vomSpielauwand gesehen Amateuren entgegen.Unsere Kernkompetenz ist, Spitzeninstru-mente r die Blasmusik zu bauen.Schagerl: Drehventiltrompeten und Pump-ventiltrompten unterscheiden sich zum einenklanglich, weiters aber auch spieltechnisch.Die Drehventiltrompete klingt augrundihres Aubaus und ihrer Mensur meist dunk-

    ler und voller als eine Pumpventiltrompe-te diese klingt eher heller und zentrierter.Spieltechnisch schtzen viele Musiker ander Drehventiltrompete die krzeren Wegeder Ventile, viele Musiker lieben Pumpven-tiltrompeten eher wegen ihrer ot leichterenAnsprache. Generell lt sich keine Aussagedarber treen, welche Instrumente sich rdie Blasmusik besser eignen der persn-liche Geschmack ist entscheidend.

    BiT: Sie decken auch den semiprofessionellen

    Bedarf an Trompeten und Flgelhrnern ab.

    Worin liegt der Unterschied?

    Hackl: Den semiproessionellen Bereichdecken wir nur mit Handelsware ab. HacklTrompeten und Flgelhrner gibt es nur imSpitzensegment. Auch die Qualitt im Mit-telsegment ist in den letzten Jahren starkgestiegen. Selbst manche Annger/Studen-tenmodelle sind jetzt so gut wie vor 15 Jahrensemiproesionelle Modelle. Der Unterschiedliegt in der Qualitt der Grundmaterialien,Handarbeit versus Serienproduktion, dieLiebe zum Detail und individuelle Feinab-

    stimmung. Jede handgemachte Trompete ausunserem Hause wird soweit optimiert, bis sieallen unseren Richtlinien entspricht. Bei Seri-eninstrumenten kann es zu Abweichungen inder Spielbarkeit kommen.Schagerl: Im semiproessionellen Bereichbieten wir den Musikern hervorragende In-strumente zu einem besonders attraktivenPreis an. Diese Instrumente sind eher est-stehende Modelle, die hervorragend klingen,stimmen und unktionieren. Unsere proes-sionellen Meisterinstrumente sind dagegenInstrumente, die ot work in Progress sind,

    unserer Meinung nach eher ein Marketing-Gag und bei uns nicht erhltlich.

    Bit: Wie kann man im Trompetenbau An-

    sprache und Intonation beeinflussen?

    Hackl: Die Intonation vorwiegend durchden Schnitt (Mensur) des Instrumentes. DieAnsprache vor allem durch das Mundrohrund das Mundstck. Aber das spannendeam Trompetenbau ist, dass alles zusammen-spielt und ein Meisterinstrument von einemerahrenen Kunsthandwerker perekt ausba-lanciert wird, der im Optimalall auch einSpitzenmusiker ist.Schagerl: Durch verschiedene Vernde-rungen an Mundrohr, Maschine oder Schall-becher kann man diese Faktoren beeinlus-sen. Fr den Blser selbst ist die Anspracheauch noch durch das entsprechende Mund-stck zu verndern.

    BiT: Wie wird eine Trompete bzw. ein Fl-

    gelhorn optimal gepflegt?

    Hackl: Immer in einem gut geschtzen Ko-er oder einer Tasche mit Extraschutz trans-portieren. Plege aussen: mit einem weichenStohandtuch regelmssig abwischen. AlleZge (nicht nur den Stimmzug) und Innen-mundrohre (Flgelhorn) regelmssig ettenund Ventile len. Plege innen: Einmal amTag nach dem letzten Ton mit dem BlowDry

    Brass Reinigungskit durchblasen. Dauert eineMinute, hlt das Instrument perekt rein unddesiniziert es.Schagerl: Wenn man sein wertvolles Instru-ment regelmig innen und auen plegt, hatman lange Freude daran und spart eventuellReparaturkosten. Wchentlich sollte das In-strument mit Wasser durchgesplt werden,ein, zwei Tropen Splmittel sind auch sehrhilreich. Regelmiges Fetten der Zge undlen der Ventile sollte ebenalls selbstver-stndlich sein. n

    d.h. die angebotenen Modelle werden otnoch au die individuellen Bedrnisse desMusikers abgestimmt.

    BiT: Was muss beim Kauf einer Trompete

    und eines Flgelhorns vorrangig beachtet

    werden? Wie ist die Preisspanne und gibt es

    auch Leihinstrumente? (Zweite Frage nur

    von Hackl beantwortet)

    Hackl: Dass das Instrument zu Einem selbstund dem Mundstck passt , was Spieltechnik,Klangvorstellung und Musikstil betrit. DasInstrument muss integraler Teil des Gesamt-Setups sein. Preisspanne: semiproessionelleTrompeten und Flgelhrner 900 bis 1200,Hackl Trompeten & Flgelhrner 3400 bis 4700. Leihinstrumente: Ja, au Anrage.Schagerl: Auch hier gibt es keine allgemein-gltige Antwort dar ist die Wahl eines In-struments zu individuell. Vorrangig sollte der

    Musiker sich au dem Instrument wohlh-len und r sich selbst die besten Ergebnisseerzielen das Preisschild sollte zweitrangigsein. Ot haben wir z.B. die Erahrung ge-macht, dass sich proessionelle Musiker auchau einem eher gnstigeren Instrument sehrwohlhlen und sich dar entscheiden.

    BiT: Fhren Sie Kinderinstrumente und was

    halten Sie davon?

    Hackl: Nein bei Trompeten nicht notwen-dig. Uns ist kein Fall bekannt, wo die Grssevon Trompete/Flgelhorn ein Problem ge-wesen wre. Falls ja, kann man au eine Ta-schentrompete zurckgreien.Schagerl: Wir haben mit unserer ACADE-MICA Serie hochwertige Schlerinstrumenteentwickelt, die international erolgreich sind.Reine Kinderinstrumente empinden wirnicht als sinnvoll junge Trompeter kn-nen au einem Kornett beginnen, haben abermeist schon die Fhigkeit, au einer groenTrompete zu spielen. Kinderinstrumente sind

    Argento Hackltrompete Edition XLVII. Foto: Hacklmusic

  • 7/31/2019 Blasmusik in Tirol 02/2012

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    Fr mich ist Trompete studieren wieSpitzensport. Dazu braucht man: Ta-lent, ein gutes System, Konsequenz,

    Disziplin und Ehrgeiz. Sagt Erich Rinner,wohlbekannter Trompetenlehrer am TirolerLandeskonservatorium und dort auch Lei-ter der Fachbereiche Blasinstrumente undSchlagwerk und Blasorchesterlehrgang.Rinner war bekanntlich stv. Solotrompeterder Mnchner Philharmoniker, ist es im-mer noch bei der Gruppe Blechschaden, ergrndete Ensembles wie die Brass Connec-tion Tirol, ist Verasser verschiedener Trom-

    petenliteratur und entwickelte mit FirmenTrompeten und Flgelhrner.

    Gleich die Frage nach der Technik: Einerichtige Technik ist das Um und Au beimErlernen der Trompete. Es gibt verschie-dene Systeme, wichtig ist nur, konsequentbei einem System zu bleiben. Talent undFlei und ein gutes System hren zu einemschnelleren Erolg.

    Dann die berraschung: Es gibt in Tirolrund 1400 Trompeten- und Flgelhornsch-ler/innen! Nicht jeder Trompetenschlerspielt reilich auch das Flgelhorn. Im Pro-

    ibereich (Konservatorium, Hochschule), wosich im Gegensatz zu den Musikschulen dieUnterrichtsmethoden kaum ndern, gibt esderzeit nur Trompetenunterricht.

    Rinner schwrmt vom hohen Niveau derSchler das er ja entscheidend mitprgt.Seinen Unterricht baut er in persnlicherBeziehung zum Studenten au Augenhheau mit dem Ziel: Jeder muss sein eigener

    bester Lehrer werden. Entsprechend seinbungstipp: Mir ist lieber, ein Student btmit einem gezielten bungsprogramm berden Tag verteilt mit Pausen, und das konzen-triert und gewissenhat. Denn weniger ist otmehr.

    Der Pdagoge ist durchaus dar, dass auchErwachsene mit dem Trompetenspiel begin-nen, auch das richtige Instrument lsst sichbei guten Instrumentenbauern inden. Ge-nau nimmt er es mit dem Mundstck. Es ist

    Sein eigener besterLehrer werdenGesprch mit Erich Rinner, Trompeter und Trompetenpdagoge am Konservatorium

    Erich Rinner, mit Leidenschat derTrompete und der Tiroler Blserszeneverbunden. Foto: privat

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    Jo s e p hH a y d ns c h r i e bsein berhm-tes Trompeten-konzert r dieneue Trompetemit Klappen, das 1803 entstandeneTrompetenkonzert von Johann Nepo-muk Hummel ist heute dessen bekann-

    testes Werk. Aus dem venezianischenBarock erklingen zwei Konzerte, dieursprnglich r die Oboe geschriebenwurden, von Albinoni und AlessandroMarcello. Hans Gansch setzt au dieserCD Glanzlichter.

    tpeekzee: h gc,Eebe sp Epe, dem se. Weke v hy,he, ab, a. mce (g-). n

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    Seit nunmehrbe r 300Jahren be-geistert die MusikGeorg FriedrichHndels und ist be-liebter denn je. Dasversierte Heidelberger Peier-Trompeten-Consort beschtigt sich seit seiner Grn-dung mit Hndels Werk und legt hier in

    eigenen Arrangements ausschlielichHndel-Werke vor: Ausschnitte aus derFeuerwerksmusik, aus Saul, die be-rhmte Arie Lascia ch'o pianga unddie Collection o Original Marches, ei-ne besondere Zusammenstellung kleinerKabinettstckchen aus Hndels Opern,Oratorien und Instrumentalmusiken.

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    wichtig, das richtige Mundstck zu whlen.Da soll man sich Zeit lassen. Ich stelle immerwieder est, dass Trompeter ein Flgelhorn-mundstck und umgekehrt verwenden. Dawnsche ich mir ein verstrktes Angebotdes Blasmusikverbandes. Durch Workshopsund Inormationsabende mit Mundstckher-stellern sollen auch Blasmusikant/innen dasrichtige Mundstck inden.

    Ein neues Thema, au das Rinner mit En-thusiasmus auspringt: Das Modell Tirolist ein groer Wur! Der Blasorchester-Lehrgang ist ihm ein groes Anliegen, dasNiveau sei sehr hoch, es seien Top-Dozentenim Haus und die Militrmusik hat man rdie Prlinge nun auch noch ins Boot geholt.Ich bin roh und stolz, diese Plattorm mit-zutragen und Verbindungen schaen zu kn-nen. Ohne Blasmusik wre ich nicht Philhar-moniker gewo