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46 I KU Gesundheitsmanagement 6/2016 UNIVERSITÄTSKLINIKEN Wie Phoenix aus der Asche Die Universitätsmedizin der Zukunft in Schleswig-Holstein Nach einem zweieinhalbjährigen Planungs- marathon mit über 600 Diskussionsterminen und mehr als 1.000 Beteiligten steht der Ver- trag zum baulichen Masterplan der Universi- tätsmedizin der Zukunft in Schleswig-Hol- stein. Während andernorts – und zunehmend auch in finanziell gut ausgestatteten Regio- nen – düstere Prognosen über die Zukunft der Maximalversorgung Raum greifen, wurden für Kiel und Lübeck nachhaltige Lösungen gefun- den. Im Jahr 2015 begann der Bau der Zentral- klinika in Kiel und Lübeck mit einem Investiti- onsvolumen von 520 Millionen Euro für die Krankenversorgung und rund 160 Millionen Euro für Forschung und Lehre. Die Instandhal- tung für die kommenden 30 Jahre wurde eben- falls vergeben – zum Festpreis. A uf den Schultern des zweit- größten deutschen Universi- tätsklinikums lastet die Sicherstellung der Maximalversor- gung wie auch die Verantwortung für die Versorgung eines Viertels aller stationären Patienten in Schleswig-Holstein. Mit seinen 13.000 Mitarbeitern ist das UKSH außerdem zugleich größter Arbeit- geber und Ausbildungsbetrieb des Landes. Neben der Unterfinanzierung von Krankenversorgung, Forschung und Lehre, die alle Universitätskli- nika in Deutschland gleicherma- ßen betrifft, ist das UKSH zusätz- lich von dem bundesweit niedrigs- ten Landesbasisfallwert belastet – und einem gravierenden Investiti- onsstau, der für Patienten in einer maroden Infrastruktur sichtbar wird. Spätestens 2009 hatte die Landesregierung erkannt, dass dringender Handlungsbedarf be- steht. Aber die Schuldenbremse verhinderte das Investitionspaket für die Sanierung der zum Teil über 100 Jahre gewachsenen Bau- substanz. Not macht erfinderisch Um das Universitätsklinikum vor der Privatisierung zu retten, entwi- ckelte das UKSH gemeinsam mit dem Land einen sogenannten Plan B. 2012 machte der Schleswig-Hol- steinische Landtag den Weg für ei- ne europaweite Ausschreibung frei. Mit dem Verfahrens des „Wett- bewerblichen Dialoges“ sollte das Bieterkonsortium identifiziert werden, das die beste Lösung für den Bau, den Betrieb und die Fi- nanzierung der Universitätsmedi- zin der Zukunft in Schleswig-Hol- stein einreicht. Am 30. September 2014 wurden die Verträge mit dem Konsortium BAM/VAMED unter- zeichnet. Konkret geht es um die Investition von 520 Millionen Euro und die Übernahme des Facility Manage- ments für 30 Jahre sowie ein Finan- zierungsmodell bei dem das UKSH die Kredite zu 25 % über das Kon- sortium generiert und 75 % selbst Blick auf das Baufeld des UKSH Campus Lübeck. Foto: UKSH Schleswig-Holstein Prof. Dr. med. Jens Scholz, MBA Vorstandsvorsitzender Universitätsklinikum Schleswig-Holstein Oliver Grieve Pressesprecher Universitätsklinikum Schles- wig-Holstein

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Wie Phoenix aus der AscheDie Universitätsmedizin der Zukunft in Schleswig-Holstein

Nach einem zweieinhalbjährigen Planungs-marathon mit über 600 Diskussionsterminenund mehr als 1.000 Beteiligten steht der Ver-trag zum baulichen Masterplan der Universi-tätsmedizin der Zukunft in Schleswig-Hol-stein. Während andernorts – und zunehmendauch in finanziell gut ausgestatteten Regio-nen – düstere Prognosen über die Zukunft derMaximalversorgung Raum greifen, wurden fürKiel und Lübeck nachhaltige Lösungen gefun-den. Im Jahr 2015 begann der Bau der Zentral-klinika in Kiel und Lübeck mit einem Investiti-onsvolumen von 520 Millionen Euro für dieKrankenversorgung und rund 160 MillionenEuro für Forschung und Lehre. Die Instandhal-tung für die kommenden 30 Jahre wurde eben-falls vergeben – zum Festpreis.

Auf den Schultern des zweit-größten deutschen Universi-tätsklinikums lastet die

Sicherstellung der Maximalversor-gung wie auch die Verantwortungfür die Versorgung eines Viertelsaller stationären Patienten inSchleswig-Holstein. Mit seinen13.000 Mitarbeitern ist das UKSHaußerdem zugleich größter Arbeit-geber und Ausbildungsbetrieb desLandes.

Neben der Unterfinanzierung vonKrankenversorgung, Forschungund Lehre, die alle Universitätskli-nika in Deutschland gleicherma-ßen betrifft, ist das UKSH zusätz-lich von dem bundesweit niedrigs-ten Landesbasisfallwert belastet –und einem gravierenden Investiti-onsstau, der für Patienten in einermaroden Infrastruktur sichtbarwird. Spätestens 2009 hatte dieLandesregierung erkannt, dass

dringender Handlungsbedarf be-steht. Aber die Schuldenbremseverhinderte das Investitionspaketfür die Sanierung der zum Teilüber 100 Jahre gewachsenen Bau-substanz.

Not macht erfinderischUm das Universitätsklinikum vorder Privatisierung zu retten, entwi-ckelte das UKSH gemeinsammit dem Land einen sogenanntenPlan B.

2012 machte der Schleswig-Hol-steinische Landtag den Weg für ei-ne europaweite Ausschreibungfrei. Mit dem Verfahrens des „Wett-bewerblichen Dialoges“ sollte dasBieterkonsortium identifiziertwerden, das die beste Lösung fürden Bau, den Betrieb und die Fi-nanzierung der Universitätsmedi-zin der Zukunft in Schleswig-Hol-stein einreicht. Am 30. September2014 wurden die Verträge mit demKonsortium BAM/VAMED unter-zeichnet.

Konkret geht es um die Investitionvon 520 Millionen Euro und dieÜbernahme des Facility Manage-ments für 30 Jahre sowie ein Finan-zierungsmodell bei dem das UKSHdie Kredite zu 25 % über das Kon-sortium generiert und 75 % selbst

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Prof. Dr. med. Jens Scholz, MBAVorstandsvorsitzender UniversitätsklinikumSchleswig-Holstein

Oliver GrievePressesprecher Universitätsklinikum Schles-wig-Holstein

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aufnimmt. Baubeginn war 2015,die Fertigstellung ist für 2021 ge-plant.

2008 wurden für die Standorte Kielund Lübeck Sollkonzeptionennach methodisch und konzeptio-nell vergleichbaren Kriterien auf-gestellt und in einem medizini-schen Strukturkonzept und Bau-plan fixiert: Neben dem primärenZiel der Verbesserung der medizi-nischen Versorgung zielte dieserMasterplan im Einvernehmen mitden medizinischen Fakultäten derChristian-Albrechts-Universität zuKiel und der Universität zu Lübeckauf medizinisch-pflegerische undbaulich-funktionelle Grundlagenbei der:* Verbesserung des Standards und

Stärkung der Wettbewerbsfähig-keit durch Schaffung von Expan-sionspotenzialen,

* zukunftsorientierten Ausrich-tung auf den demografischenWandel und medizinischen Fort-schritt,

* Vermeidung von Doppelvorhal-tungen von Ressourcen und da-mit Hebung von Einsparpotenzi-alen durch Effizienzsteigerun-gen,

* Stilllegung von Altbauten mithohem Sanierungsstau.

Das erforderliche Investitionsvolu-men des baulichen Masterplanswurde von der Bauabteilung desLandes Schleswig-Holstein aufrund 1,1 Milliarden Euro für For-schung, Lehre und Krankenversor-gung ermittelt. Die Investitions-obergrenze sollte 700 MillionenEuro betragen. Überprüft wurde,ob neben der konventionellen Um-setzung durch das Land eine Lö-sung mit einem privaten Investorvorteilhafter wäre. Eine Haus-haltsstrukturkommission desLandes Schleswig-Holstein stopp-te die Pläne 2010. Daher wurdenbeim „Plan B“ die Finanzierungs-fragen der Bauten für Forschung-und Lehre herausgelöst. So konn-ten die Investitionen auf Maßnah-men für die Krankenversorgungkonzentriert werden, die durch ih-re Effizienzrendite eine „Finanzie-rung durch das UKSH aus eigenerKraft“ möglich machen. Das Er-gebnis wurde im „Plan B“ festge-schrieben. Die Hochschulbautenfür Forschung und Lehre am Klini-

kum werden seither in einem ge-sonderten Paket in Höhe von 160Millionen Euro betrachtet.

2011 leitete die Landesregierungdann ein informelles Markterkun-dungsverfahren ein. Identifiziertwerden sollte das Modell mit denbesten Realisierungschancen. ImMai 2012 startete das europaweiteVergabeverfahren des „Wettbe-werblichen Dialogs“ zur baulichenErneuerung des UKSH in eineröffentlich-privaten-Partnerschaft(ÖPP). Ausgeschrieben wurdenPlanung, Bau, Finanzierung undBetrieb der zu errichtenden und zusanierenden Immobilien. Eigentü-mer der Gebäude bleibt das LandSchleswig-Holstein.

Die sich aus den Prozessoptimie-rungen ergebende Effizienzrenditestellt dabei die alleinige Finanzie-rungsquelle der Bauinvestitionendar. Den Zuschlag konnten dem-nach nur Lösungen erhalten, beidenen im Rahmen einer Wirt-schaftlichkeitsuntersuchung dievollständige Refinanzierung derInvestitionssumme bestätigt wird.Darüber hinaus muss sich die Lö-sung auch im Vergleich zur kon-ventionellen Beschaffungsvarian-te (PSC) wirtschaftlicher darstel-len – und konform mit der Landes-haushaltsordnung gehen.

Der Wettbewerbliche DialogAnders als bei konventionellenVergabeverfahren konnten in derDialogphase wesentliche Aspektezum Vorteil der wirtschaftlichenund baulichen Umsetzung disku-tiert und angepasst werden. So istbeispielsweise die Erweiterungdes Bauvolumens als zwingendnotwendig erkannt worden, umein von Beginn an konzeptionelldurchdachtes Zentralklinikum anbeiden Standorten zu erhalten unddamit so auch weitere Effizienzpo-tenziale heben zu können. Ebensowurde eine 100-prozentige Fremd-finanzierung verworfen, zuguns-ten einer Kreditaufnahme von75 % der Baukosten durch dasUKSH, um die Niedrigzinssituati-on zu nutzen.

Unter höchster Geheimhaltung ha-ben unzählige Mitarbeiter aus ärzt-lichem, pflegerischem und thera-peutischem Dienst sowie dem Ser-

vice, der Verwaltung und dem Per-sonalrat die Pläne und Entwürfeihres künftigen Arbeitsplatzes inmehr als 600 Terminen über Mona-te mit ihren Teams kontinuierlich– teils hochemotional – diskutiertund abschließend final optimiert.Diese Beteiligung ist ein nicht zuunterschätzender Aspekt, denndie Mitarbeiter, die die besten Ex-perten für den eigenen Arbeits-platz der Zukunft sind, konntenein Großteil ihrer Kreativität undErfahrung einbringen. Fehler wur-den schon vorab vermieden unddie Mitarbeiter wissen, was sienach Fertigstellung der Gebäudeerwartet – sie haben es ja selbstmitentwickelt.

Im März 2014 erfolgte die finaleAngebotsaufforderung an die Teil-nehmer des WettbewerblichenDialogs. Die eingereichten Ange-bote wurden auf ihre Wirtschaft-lichkeit und Erfüllung der Zielvor-gaben überprüft und bewertet so-wie im Rahmen der Wirtschaftlich-keitsuntersuchung die absoluteund relative Maßnahmenwirt-schaftlichkeit geprüft:

1. Barwert der Entgelte aller anden Auftragnehmer währendder Laufzeit zu leistenden Zah-lungen [65 %]

2. Effizienzrendite [10 %]3. Qualität und Gestaltung des

Baus [10 %]4. Qualität des Betriebs (Gebäude-

management) [10 %]5. Risikostruktur (Vertragsbedin-

gungen, Finanzierungs- und Si-cherheitskonzept) [5 %]

Im Anschluss erfolgte die Prüfungder Wirtschaftlichkeitsuntersu-chung durch einen unabhängigenGutachter im Auftrag des Finanz-ministeriums. Der Projektvertrags-entwurf wurde im Auftrag des Wis-senschaftsministeriums von ei-nem externen Berater auf die Risi-koverteilung zwischen dem UKSHund der Bietergemeinschaft mehr-fach überprüft.

Die durch PartnerschaftenDeutschland (PD) zusammen mitdem UKSH vorgenommene Wirt-schaftlichkeitsuntersuchung derBieterangebote wurde in einemzweistufigen Verfahren durchge-führt. In der ersten Stufe erfolgte

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die Kontrolle der absoluten Maß-nahmenwirtschaftlichkeit. Gegen-stand der Prüfung war die alleini-ge Refinanzierung der geplantenInvestitionen aus der Effizienzren-dite. In der zweiten Stufe erfolgtedie Prüfung der relativen Maßnah-menwirtschaftlichkeit. Hier wur-den die Bieterangebote miteinan-der verglichen und den Kosten füreine konventionelle Realisierung,dem Public Sector Comparator(PSC), gegenübergestellt.

Die Effizienzrendite wird dabei ausden Expansions- und Effizienzpo-tenzialen ermittelt. Die für die Be-rechnungen zugrunde gelegtenAnnahmen wurden vorher von ei-ner Wirtschaftsprüfungsgesell-schaft im Rahmen eines gesonder-ten Auftrages plausibilisiert undgeprüft. Die angenommenen Effek-te wurden nach Art und Umfanggrundsätzlich als realistisch unddie Planung der Expansionspoten-ziale als realistisch und sachge-recht eingeschätzt. Ebenfalls ha-ben die Prüfer eine sachgerechteRisikoverteilung zwischen UKSH/Land und dem privaten Partner be-scheinigt.

Warum das UKSH keineElbphilharmonie wird…Für die Realisierung des Master-planes am UKSH ist ein Generalun-ternehmer für sämtliche Bauvor-haben der insgesamt 41 Klinikenzuständig. Anders als bei der Elb-philharmonie werden keine Ein-

zelgewerke ausgeschrieben, son-dern die Gesamtverantwortung fürPlanung, Bau und Betrieb ist ein-deutig zugeordnet. Nachträge kön-nen nur mit Zustimmung des Vor-standes beauftragt werden, derhierfür einen Controlling-Prozessimplementiert hat. Gleichzeitigbegleitet das Land die Bau- undBetriebsphase durch ein Experten-team, das Abweichungen von derbeauftragten Leistung bewertet.

Die Vergabe an einen Generalun-ternehmer ermöglicht eine günsti-gere Bauweise als bei einerkonventionellen Ausschreibung.Schon die Errichtungskosten desGesamtobjekts wären bei der kon-ventionellen Bauweise höher, weilsie gesetzlich die Beauftragungeinzelner Gewerke erfordert. DerBau aus einer Hand ermöglicht zu-dem eine bessere Steuerung undbietet Standardisierungsvorteilebei den einzelnen Bauabschnitten.Skaleneffekte entstehen beispiels-weise durch abgekürzte Bauzeitenohne Einzelvergaben. Ermöglichtwird die Generierung der Effizienz-renditen unmittelbar nach Fertig-stellung einzelner Bauabschnitte.

Geld folgt der LeistungVereinbart ist, dass die Effizienz-rendite für das Konsortium erst fäl-lig wird, wenn eine Klinik neu oderumgebaut „ans Netz“ geht – alsoerst, wenn sich die Kosteneinspa-rungen aus den baulich-funktio-nellen und den damit verbunde-

nen organisatorisch-prozessualenVerbesserungen einstellen. Einenwesentlichen Beitrag hierzu leis-ten die Stilllegung von struktur-schwachen und sanierungsbedürf-tigen Bestandsbauten und dieÜberführung bisheriger Pavil-lonstrukturen in neu gebaute kom-pakte Zentralkomplexe an beidenStandorten.

Sach- und Personaleinsparungenwerden in wesentlichen Bereichender Patientenversorgung erzielt:* Interdisziplinäre Notaufnahme

mit angeschlossener Aufnahme-station: Die Zusammenfassungermöglicht eine geringereSchichtbesetzung und den Ab-bau von Bereitschaftsdiensten.Zudem wird durch eine erweiter-te, interdisziplinäre Basisdiag-nostik bei der Aufnahmeent-scheidung eine Fehlsteuerungvermieden und die durchschnitt-liche Verweildauer gesenkt.

* Ambulanzzentrum: Durch dieZentralisierung wird die Anzahlder Ambulanzen und Poliklini-ken reduziert, die Raumauslas-tung optimiert und die Leis-tungserfassung und Abrechnungverbessert. Vor dem Hintergrundder zunehmenden Bedeutungambulanter Behandlungsstruk-turen führt die Etablierung vonAmbulanzzentren zu einer zu-kunftsfähigen Ausrichtung desUKSH.

* Normalpflegebereich: Durch ei-ne Vergrößerung der Stationenwird ein effizienterer Personal-einsatz im Schichtdienst ermög-licht.

* Intensivpflegebereich: Durch diemodularen Strukturen in be-triebswirtschaftlich optimalerGröße kann eine effizientere Per-sonalbesetzung im Pflegedienstund im ärztlichen Dienst erreichtwerden. Zudem wird durch denAusbau der Intensiv-Kapazitätenauf die zukünftig prognostizierteBedarfsänderung reagiert.

* Zentraler OP-Dienstleistungsbe-reich: In einem baulich-funktio-nell gestalteten Zentral-OP kön-nen die Anzahl der betriebenenOP-Säle, damit die Infrastruktur-kosten reduziert, die Prozesseoptimiert und damit die Wech-selzeiten gesenkt werden.

* Diagnostikbereich: Die Bünde-lung der Diagnostik im Zentral-

Gesundheitsministerin Kristin Alheit (2.v.l.) und Prof. Dr. Jens Scholz, Vor-standsvorsitzender (3.v.l.) legen gemeinsam mit dem ImmobilienpartnerBAM/ VAMED den Grundstein für das Universitätsklinikum der Zukunft aufdem Campus Lübeck (30. September 2015). Quelle: UKSH

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ECCLESIA mildenberger HOSPITAL GmbH • GRB Gesellschaft für Risiko-Beratung mbHKlingenbergstraße 4 • 32758 Detmold • Telefon +49 (0) 5231 603-0 • Telefax +49 (0) 5231 603-197 • [email protected] • www.em-hospital.de

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klinikum vermeidet Doppelvor-haltungen und verbessert dieRessourcenauslastung.

* Logistik: In einem Zentralkomp-lex reduzieren sich die (horizon-talen und vertikalen) Wege undWegezeiten für Patienten undMitarbeiter. Durch den Ausbauder automatischen Förderanla-gen sowie der Rohrpost sinkendie Transportkosten in der Ver-und Entsorgungslogistik und esergeben sich nur noch Inhouse-Transporte.

* Energieoptionspakete: Ein zu-kunftsweisendes Konzept fürBau und Versorgung gewährleis-tet einen nachhaltig hohen ener-getischen Standard (besser alsENEV 2016) und senkt die Be-triebskosten nachhaltig.

Durch die baulichen und infra-strukturellen Verbesserungen unddie erhöhte Wettbewerbsfähigkeitim Zusammenspiel mit den demo-graphischen Veränderungen kanneine deutliche Ergebnisverbesse-rung erreicht werden. Damit istdas UKSH in Zukunft in der Lage,

mehr Patienten mit schwereren Er-krankungen besser und in kürze-rer Zeit zu versorgen. Und dies mitweniger Personal: Bis zum Jahr2019 können über die statistischeAltersfluktuation 450 Stellen ein-gespart werden. Ertragssteigerun-gen ergeben sich aus steigendenFallzahlen als Folge der Standard-verbesserungen und gestärkterWettbewerbsfähigkeit sowie derBereitstellung bedarfsentsprech-ender Kapazitäten mit Beseitigungvon Engpässen. Nach Inbetrieb-nahme des Neubaus werden zu-sätzliche Schubwirkungen auf dieFallzahlen und eine Steigerungdes CMI erwartet. Die Berechnun-gen zur Effizienzrendite und dieKapazitätsberechnungen basierenauf Prognosen bis 2025, der die de-mografische Entwicklung und dieerwarteten Schubwirkungen ausder Umsetzung (im Wesentlichenab 2019) zugrunde liegen. Die Be-rechnungen zu den Effizienzpo-tenzialen wurden mit den einzel-nen Kliniken abgestimmt. Wie dieErfahrungen aus den vergangenenJahren belegen, sind die Fallzah-

len im UKSH bisher stärker gestie-gen als nach der demografischenEntwicklung zu erwarten war, dieVerweildauer konnten gegen dendemografischen Trend stetig abge-senkt werden.

Nach Vertragsunterzeichnung am30. September 2014 konnten dieMeilensteine Antrag Baugenehmi-gung am 10. April 2015 und Baube-ginn am 30. September 2015 reali-siert werden. Der Baufortschrittkann über Webcams beobachtetwerden:www.uksh.de/Baulicher_Master-plan/ $

Prof. Dr. med. Jens Scholz, MBAOliver Grieve

Universitätsklinikum Schleswig-HolsteinCampus Kiel

Arnold-Heller-Straße 3 (Haus 31)24105 Kiel

Campus LübeckMaria-Goeppert-Str. 7 b

23562 Lübeck