Blick Auto Extra

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Grosse Zwergenparade Opel Adam & Co EXTRA Auto September 2012 Hybrid- Antrieb Selbst Sportwagen fahren darauf ab Total vernetzt So intelligent sind moderne Autos Der Auto-Herbst wird heiss! 20 Neuheiten

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Blick Auto Extra Special - der Herbst wird heiss!

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Grosse ZwergenparadeOpel Adam & Co

ExtraAuto

September 2012

Hybrid- Antrieb

Selbst Sportwagen

fahren darauf ab

Total vernetzt

So intelligent sind moderne

Autos

Der Auto-Herbst

wird heiss!

20Neuheiten

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* A 180, 4 Zyl., 122 PS (90 kW), 1595 cm3, 128 g CO2/km (Durchschnitt aller verkauften Neuwagen: 159 g/km), 5,5 l/100 km, Energieeffizienz-Kategorie: B. Fzg.-ListenpreisCHF 29900.–. Angebot gültig bis 31.12.2012. Abgebildetes Modell inkl. Sonderausstattungen CHF 36280.–. Alle Preise inkl. 8% MWSt.

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Klein ist fein Der Kleinwagen Adam soll Opel aus der Krise fahren. Nicht nur die deutsche Traditionsmarke setzt aufs Mini-Format, wie die Pariser Auto-messe gerade zeigt. 8 bis 17

total vernetzt Autos der Zukunft denken mit. Sie machen uns auf Hindernisse und Gefahren aufmerksam und kommunizieren untereinander. Damit wir Staus und Blechschäden meiden können. 18 bis 23

neu und chic Vom 29. September bis 14. Oktober formiert sich in Paris die Autobranche zur letzten grossen Leis-tungsschau des Jahres. Über den VW Golf VII und andere Herbstneuheiten. 24 bis 26

ausgezeichneter gummi Ab November werden Pneus mit einer offiziellen Etikette ausgezeichnet. Wie wir das neue Güte-siegel richtig lesen. 27

grüner sportler Bald lässt Porsche die Produktion des Plug-in-Hybrid-sportlers 918 Spyder anrollen. Er bietet 770 PS bei 3 Liter Verbrauch. 28 bis 33

vielfältige techniK Viele Marken setzen auf die Hybridtechnik. Was sie tatsächlich taugt und was genau darunter zu verstehen ist. 34 bis 39

automobile stars Fotograf Edward Quinn hatte sie alle vor den Linsen: Alain Delon, Clark Gable u.v.a. in ihren Luxus autos. Ein Rückblick auf eine Ära mit Stil. 40 bis 47

Das Auto-Extra vom 22. September ist eine Publikation des BLICK-Verlags. auflage/reichweite: 208 360 (WEMF/SW-beglaubigt 2011), leser:

613 000 (MACH Basic 2012-2, D-CH) adresse: BLICK, Dufourstrasse 23, 8008 Zürich, Telefon 044 259 62 62, Fax 044 259 66 65 e-mail: [email protected] redaktionsleitung: Urs Bärtschi (Bärtschi Media AG). redaktion: Raoul Schwinnen, Lorenz Keller, Stefan Lüscher, Timothy Pfannkuchen und Rahel Ueding. produktion: Patrick Imper und Roland Grüter. layout: Christian Waeber. Korrektorat: Kurt Schuiki, Regula Osman. bildbearbeitung: Ringier Redaktions-Services. geschäftsleiterin: Caroline Thoma. Leiter Werbemarkt: Beni Esposito. druck: Swissprinters, Zofingen. herausgeber: Ringier AG, Brühlstrasse 5, 4800 Zofingen.

Editorial

Impressum

Kleine und Sparsame sind Trumpfangeheizt durch massive preisnachlässe und durch die Einführung der CO2-Abgabe boomt 2012 der Schweizer Automarkt: plus 8,8 Prozent bis Ende August! Trotzdem steht die Branche unter Druck. Sinkende Margen bei steigen-der Konkurrenz und leichte Zukunftsangst treiben sie vor-wärts. Davon profitieren wir Konsumenten, denn noch nie gab es so viel Auto, aber auch so viel Technik fürs Geld.

für einmal folgen die meisten Hersteller nicht dem Motto «Grösser, schneller, teurer», sondern suchen den Erfolg mit kleineren oder zumindest sparsameren Autos. Mini oder der Fiat 500 zeigen, dass sich mit Kleinwagen durchaus gutes Geld verdienen lässt. Das will jetzt auch Opel mit dem Adam versuchen. Unsere Story dazu ab Seite 8.

geht es um sparsame autos, ist schnell das Zauberwort Hybrid in aller Munde. Kaum ein Hersteller, der Pionier Toyota nicht nacheifert. Doch Hybrid ist nicht gleich Hybrid, und die Technik steht nicht automatisch für umwelt-freundliches Autofahren. Wir erklären die verschiede-nen Systeme und zeigen, dass Hybridtechnik selbst in einem Supersportwagen funktioniert und Sinn macht (ab Seite 28).

in der geschichte «Stars & Cars» schwelgen wir in der Vergan-genheit und gehen der Frage nach, was etwa aus dem Ferrari 250 GT von Jane Fonda und Alain Delon geworden ist. Viel Spass auf Ihrer Reise durch die Vergangenheit und Gegenwart.

Urs BärtschiLeiter BLICK

Autoredaktion

InhaltWie der toyota prius

plug-in-hybrid und andere modelle die umwelt

schonen. ab seite 34

September 2012 · Blick auto-extra 3

Auto-Extra

vip-parade: Welche autos stars zum schwärmen brachten. ab seite 40

schaulaufen der neuheiten: in paris feiert auch der seat leon premiere. ab seite 24

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Wieso ist Diesel teurer?

Die Idee klingt verrückt, aber vergnüglich: Mit Autos für maximal 500 Franken sind Anfang September die Teilnehmer der «Challenge 500» gen Osten gefahren, um Gutes zu tun. In Rallye-Autos? Nun ja – Rallyestreifen gabs zwar auch, diese klebten aber an Occasionen. Denn die Rallye ist nach dem maximal erlaub-ten Auto-Kaufpreis von 500 Franken benannt. «Mit teuren Autos kann jeder Rallye fahren», sagt der Zürcher Oliver Muggli (38), der das

nach britischem Vorbild entstandene Plausch-rennen bereits zum fünften Mal veranstaltet. «Aber mit Autos, die vielleicht gar nie ankom-men, ist das eine Challenge.» 50 Teilnehmer in 24 Autos nahmen heuer den 3000 Kilometer langen Weg unter die Räder – von Zürich über Bari (Italien), Albanien und Istanbul (Türkei) nach Bukarest (Rumänien). Sie besuchten un-ter anderem ein Waisenhaus, brachten Spiel-zeug und Kleidung mit. Vor dem Rückflug wer-

den die Autos jeweils verkauft und der erzielte Erlös gespendet. Zwar gehts den «Challange 500»-Fans vor allem um den Spass an der Sache. «Als Zugabe sehen wir aber Länder, die sonst nicht ganz oben auf der Ferienliste stehen», sagt Muggli, der dieses Jahr im Alfa 156 («Seitenschaden, deshalb billig») unter-wegs war. So habe er beispielsweise Weiss-russland oder Moldawien kennengelernt. Wer gewinnt? «Das Team mit dem besten Spirit.»

Z wei, zehn oder zwanzig Rappen: In fast allen Ländern schont Diesel das Budget – nur bei uns ist er meist teurer als Ben-

zin. Weshalb? Das liegt an den nationalen Steuervergünstigungen. In Deutschland etwa wollte man so das Transportgewerbe fördern. Abgesehen davon macht der höhere Preis Sinn: Bereits die Herstellung von Diesel ist teurer als jene von Benzin, vor allem wegen

der Entschwefelung. Und brummt irgendwo die Wirtschaft, wächst die Nachfrage, was den Preis zu-sätzlich in die Höhe treibt. Jeder Neubau in China (Baumaschinen), aber auch jede kanadische Kälte-welle (Heizöl) sorgen für hohe Tarife am Spotmarkt in Rotterdam, der unseren Tankstellenpreis be-stimmt. Und zu guter Letzt kommen bei uns rund vier Rappen mehr Steuern drauf als bei Benzin, weil der Energiegehalt pro Liter höher liegt. l

Autofahrer bezahlen in der Schweiz für Diesel weit mehr als für Benzin. Verdienen sich die Ölkonzerne damit eine goldene Nase? Die Antwort überrascht.

Unterwegs im Billigblech

4 Auto-Extra Blick · September 2012

Spass fährt mit:Die «Challenge 500»-Fans 2008 nach ihrer

Ankunft in Riga.

Noch als Erlkönig: Renault Clio.

Kreuz & Quer

Gut zu wissenWieso sagt man Erlkönig?Viele Automarken schicken die Prototypen neuer Modelle wild getarnt auf Testfahrt und nen-nen diese Erlkönige. Warum? Im Juli 1952 zeigte das deutsche Fachmagazin «Auto, Motor und Sport» erstmals einen Schnapp-schuss eines getarnten Neuwa-gens. Eine Provokation! Um der Branche den Tabubruch zu ver-süssen, wandelte die Redaktion Goethes «Erlkönig» ab: «Wer fährt da so rasch durch Regen und Wind? Ist es ein Strassen-kreuzer von drüben, der nur im Umfang zurückgeblieben, oder gar Daimlers jüngstes Kind?» Gut getippt: Das Foto zeigte den späteren Mercedes 180.

Redaktion: Timothy Pfannkuchen

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September 2012 · Blick Auto-Extra 5

Herr Erbacher, in knapp einer Sekunde auf Tempo 100 – was reizt Sie daran?Geschwindigkeit macht süchtig. Der Reiz am Dragster-Sport liegt auch im Zweikampf, im Set-up und in der Challenge als Team. 8000 PS wollen erst auf die Piste gebracht sein, und nach jedem Lauf bleibt uns eine Stunde, um den zer-störten Motor zu revidieren.

Wie hält man mit 50 Jahren 3,95 Sekunden auf 518 km/h aus?Vollgas hält jung. Ich brauche zwar mehr Erho-lung als in jungen Jahren, aber trainiere drei

Mal die Woche. Sonst wird man bei einer Be-schleunigung von 6 bis 7 g schlicht und einfach ohnmächtig.

Die Saison 2012 lief für Sie nicht so toll. Was erhof-fen Sie sich von 2013?Wir geben Vollgas! Bisher hat mein Team Erba-cher zehn Europameistertitel geholt – ich selbst sechs. Als Amateur ist es nicht ganz einfach, gegen Profis aus anderen Ländern anzutreten. Deshalb freut uns jede Unterstützung. l

Urs Erbacher ist Chef von Fat Attack Custom Bikes (www.fatattack.ch)Foto

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«Vollgas hält jung»Urs Erbacher (50), Drag Racer

Beruflich veredelt Urs Erbacher in Arlesheim BL schwere Harleys. In der Freizeit sammelt er Europameistertitel im Dragster-Sport.

Von Giganten und ZwergenIn China werden pro Woche mehr Autos verkauft als bei uns im Jahr. In Stückzahlen ist die Schweiz ein kleiner Markt – dank seiner Finanz-kraft aber wichtig. Ein Beispiel: Wir kaufen mehr Porsches pro Einwoh-ner als jedes andere Land.

Porsche kassiert, Opel zahltDass teurere Automodelle den Her-stellern mehr Geld einbringen als günstige, ist zwar eine Binsenweis-heit. Eine deutsche Studie zeigt aber, wie gross der Profit ist.Marken Gewinn/Verlust

pro Auto in Franken*

Porsche + 20 200BMW + 5200Audi + 5100Mercedes/Smart + 4300Chrysler + 1700Hyundai/Kia + 1700VW + 1100Toyota + 1000Renault + 100Citroën/Peugeot – 900Opel – 1100

*Basierend auf Gewinn/Verlust vor Zins/Steuer; gerundet. Quelle: CAR

Fakten & Zahlen

... werden weltweit gebaut, also 60 Millio-

nen Stück pro Jahr – wohlgemerkt nur Personenwagen. Dazu kommen noch

20 Millionen Nutz-fahrzeuge. Quelle: OICA

1,9 Autos

pro Sekunde ...

Land Verkäufe 2011 (in Mio.)

1. China 18,9 2. USA 12,8 3. Japan 4,4 4. Brasilien 3,4 5. Deutschland 3,2 6. Russland 2,7 7. Indien 2,3 8. Frankreich 2,2 9. Grossbritannien 1,9 10. Italien 1,8 40.* Schweiz 0,3* geschätzt, da nicht alle Länder exakt ermittelbar

Beschleunigt in 3,95 Sekunden auf

518 km/h: Der Basel-bieter Urs Erbacher.

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6 Auto-Extra Blick · September 2012

Fragen an ...

Herr Aebi, lohnt sich derzeit ein Kauf einer Occasion?Auf jeden Fall! Die Preise sind zurzeit auf einem Niveau, das für Käufer sehr attraktiv ist. Unser Preisindex zeigt: Gegenüber 2010 liegen die Preise durchschnittlich 15 Prozent tiefer. Des-halb ist jetzt ein guter Zeitpunkt, um zuzugrei-fen. Als klare Nummer eins auf dem Schweizer

Markt bieten wir die grösste Auswahl. Es sind über 145 000 Autos.

Welches sind die meistgesuch-ten Occasionen?Aktuell liegen deutsche Modelle wie der VW Golf und 3er BMW vorne. Allerdings sind die Abstände zu

den anderen klein: Rund 30 Marken verzeichnen bei uns über 100 000 Suchanfragen pro Monat.

Was muss man bei einem Internet-Kauf besonders beachten?

Schauen Sie sich das Auto in Ruhe an und machen Sie unbedingt eine Probe-

fahrt. Überweisen Sie keinesfalls schon vor der Besichtigung Geld, etwa als «Reservationsgebühr». Und zu guter

Letzt: Schliessen Sie unbedingt einen schriftlichen Kaufvertrag ab.

«Preise sind günstig»Christoph Aebi (37), Direktor von AutoScout24.ch, der grössten Schweizer Online-Occasionsplattform

Kreuz & Quer

Bitte einsteigen: Die britische Replica-Schmiede Evanta baut den legendären Aston Martin DBR1 1959 in Originalgrösse nach. Der Bausatz ist für einmal an einem drei Meter hohen Teilebaum aufgereiht. Noch ein Einzelstück, auf Anfrage aber sicherlich replizierbar. www.evanta.co.uk.

Tipps für NebelfahrtenRutschiges Laub, schlechte Sicht und Blender: Fahrtipps für einen sicheren Herbst. Tempo reduzieren! Bei 50 m Sichtweite darf man maximal mit 50 km/h fahren. Abstand halten. Distanzen lassen sich im Nebel schlecht einschätzen. Er sollte mindes-tens zwei Sekunden betragen. Nebelscheinwerfer darf man einzig bei starker (!) Sichtbe-hinderung durch Regen, Nebel oder Schnee einschalten – oder in der Nacht zur besseren Sicht auf kurvenreichen Strecken nut-zen. Nebelrückleuchten sind bei einer Sicht unter 50 m erlaubt. Nicht vergessen: Bei besserer Sicht oder bei Kolonnenfahrt wieder ausschalten. Ein Tipp, um die Sichtweite besser abschätzen zu können: Die meisten Autobahnen sind im Abstand von 50 m mit Leit-pfosten bestückt. Daran kann man sich gut orientieren. Scheibenwischer an: Nebel legt sich unbemerkt als Wasser-film auf die Scheibe. Mit Glätte rechnen. Nebel kann oberhalb des Gefrierpunk-tes Eis bilden.

Grosser Modellbau

Das Böse im BlickKönnen Mäuse böse gucken? Die Funkmaus Asus Wireless Nero von Lamborghini schon. Sie setzt auf das martialisch-matt-schwarze Styling des Reventon und hat zehn Meter Reichweite. Ist auch in Weiss zu haben. Für ca. 95 Franken, www.lamborghinistore.com

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Service

Think PinkFür bekennende Tussis und Shopping-

Queens: In dieser pinkfarbenen Parkscheibe ste-

cken zwei (!) Chips für den Einkaufswa-gen. Als Eis-kratzer taugt sie auch. Und wer mal falsch parkiert, hofft auf die rücksei-tige Entschuldi-gung. Für 6.90 Franken, www.tussi-on-tour.ch

Page 7: Blick Auto Extra

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8 Auto-Extra Blick · September 2012

Mit Luxus und Lifestyle lässt sich selbst bei Kleinwagen gutes Geld verdienen. Das hätte

Opel dringend nötig. Deshalb rollt die eher brave Marke ein überraschend pfiffiges Auto auf

die Strassen: den neuen Adam.

Schmuckkäst chen auf vier Räde rn

Von Raoul Schwinnen

Kleinwagen

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Schmuckkäst chen auf vier Räde rn

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Hoffnungsträger: Der Opel Adam feiert

am Autosalon inParis Weltpremiere.

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10 Auto-Extra Blick · September 2012

D ie Kleinen als Nothelfer? Am kom-menden Autosalon in Paris vom 29. September bis 14. Oktober ge-

hören die beiden Kleinwagen Opel Adam und Renault Clio zu den wichtigsten Welt-premieren. Opel erhofft sich vom Adam, dass er die Marke endlich wieder auf stabi-len Kurs bringt – nicht zuletzt auch, was das Image betrifft. Einen ähnlichen Impuls ver-spricht sich Renault vom Clio. Im Vergleich zu Erzkonkurrent PSA (Peugeot/Citroën) geht es Renault zwar noch einigermassen gut. Allerdings hauptsächlich wegen des Erfolgs der rumänischen Tochter Dacia und den Anteilen an Nissan – und weniger dank der eigenen Modelle.

Während Renault mit dem neuen Clio dem Zeitgeist entsprechend auf sparsame Dreizylindermotoren und Infotainment-Vernetzung setzt, wechselt Opel mit dem Adam seine Strategie – und setzt künftig auf Premium-Technologie und Lifestyle. «Mit unserem neuen Kleinwagen wollen wir trendige, urbane Kunden erreichen, die ein Auto suchen, mit dem sie ihren persön-lichen Stil ausdrücken können», erklärt Michael Ableson (50), Vorstandsmitglied für Forschung und Entwicklung bei Opel. «Dazu bieten wir Premium-Technologie mit einem komplett neu entwickelten Infotain-ment-System, das die Integration von Smartphones und die Nutzung internet-basierter Apps möglich macht.»

Der Adam will also ein Lifestyle-Klein-wagen sein. Opel sieht die Konkurrenz für seinen neuen Zwerg denn auch weniger in den neuen Volkswagen-Drillingen VW Up, Seat Mii und Skoda Citigo, sondern viel-mehr in Modellen wie dem Fiat Cinquecen-to oder dem Mini. «Wir positionieren den Adam in einem Segment, das in den nächs-ten Jahren stark wachsen wird», ist Ableson überzeugt.

Tatsächlich ist der Adam (man spricht ihn übrigens englisch «Ädäm» aus) bei näherer Betrachtung ein auf die Lady-Ga-ga-Zielgruppe zurechtgeschneidertes Mar-

ketingtool mit hoher Individualisierbarkeit und Internet an Bord. Im Gegensatz etwa zum Mini will der unterhalb des Corsa an-gesiedelte Adam aber kein spezielles Frau-

enauto sein. Das betont auch die fürs Inte-rieur verantwortliche Designchefin Liz Wetzel: «Unsere Zielgruppe sind junge und erfolgreiche Leute – nicht nur Frauen – bis

30 Jahre. Die haben Geld und wollen sich etwas leisten.» (siehe Interview auf den Seiten 16 und 17). Umfragen der Opel-Trendscouts hätten ergeben, so Wetzel, «dass sich viele Leute zwar einen kleinen, aber dennoch hochwertigen und lifestyli-gen Kleinwagen wünschen. Und ich glau-be, die Erfolge von Mini oder auch des Fiat Cinquecento unterstreichen das.»

Knuffige und schicke Autos sind gerade bei Grossstädtern beliebt und verkaufen sich prima – obwohl die Nobelzwerge die-ser Welt wenig Auto für viel Geld bieten. Doch siegen mittlerweile offenbar auch bei

Schönling: Mit der gewölbten Haube

und den grossen Schein werfern

macht der Adam gute Figur.

Stets im Bild: Der Touchscreen ermöglicht Zu-griff aufs Handy und Internet.

«Unsere Zielgruppe sind junge, erfolgreiche Leute

bis 30 Jahren. Die haben Geld.» Liz Wetzel, Design-Direktorin Opel

Kleinwagen

Gerade Grossstädter lieben knuffige, schicke Autos

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September 2012 · Blick Auto-Extra 11

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Opel Adam: Das Wichtigste in KürzeOpels neuer Cityflitzer Adam (wird englisch «Ädäm» ausgesprochen) ist 3,70 m lang und 1,72 m breit. Damit ist er etwas länger als die neuen Volkswagen-Konzernzwerge VW Up, Skoda Citigo und Seat Mii (3,54 m) oder die technischen Drillinge Toyota Aygo, Peugeot 107 und Citroën C1 (3,41 m). Aber ungefähr gleich lang wie der Mini von BMW. Zum Ver-kaufsstart Anfang 2013 gibts den Adam zu-nächst mit drei Benzinmotoren (1,2-Liter mit 70 PS, 1,4-Liter mit 87 oder 100 PS) und 5-Gang-Schaltgetriebe. Alle Motoren sind mit Stopp-Start-Automatik erhältlich. Wichtigs-tes Merkmal des Adam sind aber seine life-styligen, individualisierbaren Ausstattungs-möglichkeiten (siehe Interview).

Kleinstwagen Image und Prestige über den Verstand. Und von diesem Boom möchte ab Januar auch Opel mit seinem neuen «Schmuckkästchen auf Rädern» profitie-ren. Keine Frage, die Chancen dazu stehen gut. Denn Adam sieht richtig gut aus. Er wirkt stramm, und seine Proportionen stim-men. Mit nur 3,70 Meter Länge ist er zwar 30 Zentimeter kürzer als der Corsa, aber mit 1,72 Meter genauso breit. Und im Ge-gensatz zur Konkurrenz verzichtet er gänz-lich auf Retro-Look-Elemente.

Die Front mit der stark gewölbten Hau-be, den grossen Scheinwerfern und der

weit nach unten gerückten Chromspange ist unverwechselbar. Designerin Liz Wetzel gerät beim Betrachten der Adam-Linie ge-radezu ins Schwärmen: «Die Flanke erhält mit den zwei gegenläufigen Sicken Span-nung und Schwung – und das in vier unter-schiedlichen Kontrastfarben lackierte Dach scheint förmlich über dem Auto zu schwe-ben.» Den Einwand, dass uns Adams Form etwas an den Audi A1 erinnere, scheint Wetzel zu irritieren. «Finden Sie?», fragt sie erstaunt.

Wir möchten keine Grundsatzdiskussi-on entfachen und wenden uns daher

Den Adam gibts in drei Ausstattungslinien – auf Wunsch sogar mit einem

kitschig funkelnden LED-Sternenhimmel.

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12 Auto-Extra Blick · September 2012

dem Innenraum zu. Und da treibt es der ausschliesslich als Viersitzer mit drei Türen lieferbare Adam richtig bunt. So gibt es drei Design- und Ausstattungslinien mit den zwar kreativen, aber eher rätselhaften Be-zeichnungen «Jam», «Glam» und «Slam», die je nach Wahl ein modisches, elegantes oder sportliches Ambiente im Innenraum verbreiten sollen. Dazu kann man zwischen unterschiedlich gestalteten Dachhimmeln wählen – von klassisch uni über sportlich

schwarz-weiss-kariert bis hin zum blau-weis sen Wolkenhimmel. Selbst vor einem kitschig funkelnden LED-Sternenhimmel, wie es ihn sonst nur bei Rolls-Royce gibt, schrecken Opel und dessen amerikanische Designerin nicht zurück.

Doch es gibt auch zahlreiche geschmack-volle, wirklich hübsche Accessoires – wie etwa die in den verschiedensten modischen Farben und Mustern gehaltenen Kunststoff-Intarsien auf dem Armaturenbrett, im Mit-

teltunnel oder am Lenkrad. Aber auch Extras wie das beheizbare Lenkrad oder ein Selbstpark-Assistent haben ihren Reiz. Extras also, die es in dieser Fahrzeugklasse bislang nicht gab.

Richtig begeistert dürfte die von Opel anvisierte junge Lifestyle-Klientel aber vom Infotainment-System des Adam sein: Über das Handy lässt sich das Internet auf einen sieben Zoll grossen Touchscreen rechts vom Lenkrad holen und so die

Peugeot 208 GTI Natürlich kann der klei-ne Sportler Peugeot nicht alleine aus den roten Zahlen fahren. Aber mit breiterer Spur, tiefer gelegtem Sportfahrwerk, 18 Zoll grossen Alu-felgen und dem 200 PS starken, aber dennoch nur 1,6-Liter grossen Turbo-4-Zylinder vermag er vielleicht neue Emotionen für die Marke mit dem Löwen im Emblem wecken. Zu wünschen wäre es ihm jedenfalls.

Citroën DS3 Cabrio Verdammter Rotstift! Eigentlich hätte Citroën ja gerne ein vollwer-tiges Cabrio am kommenden Pariser Autosalon gezeigt. Doch der zurzeit miserable Geschäfts-gang zwang die Entwickler zur Vernunft, und so präsentiert sich das DS3 Cabrio «nur» mit einem preisgünstigeren Stoffrolldach. Vielleicht gelingt den Franzosen damit aber dennoch ein guter Start in den Autofrühling 2013.

Ford Fiesta Seit seiner Premiere vor 36 Jah-ren gehört der Fiesta zu den erfolgreichsten Kleinwagen. Damit dies auch so bleibt, erhält er ein Facelift mit neuem Grill, LED-Lichtern und sparsamen 1,0-Liter-Eco-Boost-Motoren. Zu-dem will Ford, so kündigte CEO Adam Mulally kürzlich an, sein Europageschäft ausbauen – un-ter anderem mit Modellen wie dem legendären Mustang oder dem günstigen SUV EcoSport.

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Renault Clio Wie bei der Konkurrenz übernimmt auch bei Renault ein Kleiner die Schlüsselrolle zum Erfolg. Der Clio muss die zuletzt rückläufigen Verkaufszahlen wieder ankurbeln. Die Chance dazu stehen gut, denn das erste wichtige Serienauto von Design-chef Laurens van den Acker wirkt optisch frisch und modern. Antriebsseitig gibts vorerst nur 3-Zylinder-Turbobenziner und ein ebenfalls 90 PS starker Diesel.

Fiat Panda 4x4 Er hat etwas, was bislang kein anderer in der Kleinstwagenklasse zu bie-ten hat. Nämlich Allradantrieb. Der nur 3,68 Me-ter kurze Italiener sieht also nicht nur robust aus, sondern kann bei Bedarf dank 4x4 und elektronischem Sperrdifferenzial tatsächlich über Stock und Stein klettern. Wetten, dass der kleine Panda damit gerade in der Schweiz auf grossen Anklang stossen wird?

Kleinwagen

Kleinwagen mit Hitpotenzial, die in Paris ebenfalls Premiere feiern

Page 13: Blick Auto Extra

peugeot.ch

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Page 14: Blick Auto Extra

14 Auto-Extra Blick · September 2012

S eit Monaten reissen die Hiobsbot-schaften aus der Opel-Zentrale in Rüsselsheim nicht ab. Im Mai sorg-

ten hartnäckige Spekulationen um Schlies sungspläne mehrerer Opel-Werke für Schlagzeilen. Nach einem anfänglich schwammigen Dementi aus der Zentrale präsentierte Opel-Chef Karl-Friedrich Stracke trotzig einen ehrgeizigen Wachs-tumsplan, der unter anderem auf Export, Investitionen und die Allianz mit dem ebenfalls kriselnden französischen PSA-Konzern (Peugeot/Citroën) setzte. Bis 2016, so Stracke damals, wolle Opel auf Werksschliessungen und betriebsbeding-te Kündigungen verzichten.

Doch nur einen Monat später trat Stra-cke völlig überraschend zurück. Zwei

Tage später präzisierte Opel-Mutterge-sellschaft General Motors (GM), Stracke sei nicht zurückgetreten, sondern wegen schlechter Zahlen gefeuert worden. Sein Nachfolger wurde – freilich nur vorüber-

gehend, bis ein passender Nachfolger ge-funden wird – der bisherige Opel-Strate-gievorstand Thomas Sedran. Von diesem erwarten die Amerikaner einen härteren Kurs als unter Stracke. Dies ist auch not-wendig, verkündete Opel doch kurz zu-vor für das erste Halbjahr 2012 miserab-le Absatzzahlen: 15 Prozent weniger Ver-

käufe (das Minus war im Schnitt doppelt so hoch wie bei der Konkurrenz) und ein Rückgang des Marktanteils von 7,6 auf 6,9 Prozent. Schuld seien in erster Linie die Euro-Schwäche sowie die Banken- und Schuldenkrise in Südeuropa. Weite-re wichtige Opel-Kaderleute wie der Mar-keting-, Finanz- und Designboss sowie die Entwicklungschefin warfen darauf den Bettel hin oder mussten gehen. Nachfol-ger wurden zwar gefunden, doch der de-signierte Designchef trat seinen Job gar nie an – Chaos pur in der Chefetage.

Nach den Sommerferien folgte der nächste Schlag: Opel leidet derart unter der Absatzkrise im schuldengeplagten Südeuropa, dass der Autobauer in den deutschen Werken für Tausende Beschäf-tigte bis Ende Jahr Kurzarbeit verordne-te. Während andere Hersteller wie VW, Fiat-Chrysler oder Renault-Nissan den Wirtschaftsmotor dank ihrer globalen Strategie am Laufen halten, sieht es für Opel düster aus. Fachleute prognostizie-ren den Deutschen in Europa auch in nächster Zeit rückläufige Absatzzahlen.

Zwar verdient auch GM ausserhalb Europas derzeit gutes Geld. Die Amerika-ner sind aber nicht bereit, damit ihr

europä isches Opel-Ge-schäft auf Dauer zu sub-ventionieren – oder die Deutschen bei der Expan-sion ins aussereuropäische

Ausland gar zu unterstützen. Und wer weiss, dass GM in seiner existenzbedro-henden Krise im Jahr 2009 nicht weniger als 14 der 47 Werke dichtmachte, über 100 000 Jobs strich und vier Automarken einstellte, braucht wenig Fantasie, um sich vorzustellen, was Opel vielleicht schon bald blühen könnte. Raoul Schwinnen

Chaos-Tage in Rüsselsheim

Verschwommene Aussichten: Die

Krise bei Opel wird allmählich akut.

Angeschlagen: Bis Ende Jahr laufen Opels Produktionsstrassen langsamer, Kurzarbeit ist angesagt.

Eigentlich könnte Opel 2012 den 150. Geburtstag feiern. Doch zum Jubilieren ist der Traditionsmarke mit dem Blitz gar nicht zumute. Die Tochter von General Motors durchlebt eine schwere Krise. Es droht ihr gar das Aus.

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General Motors ist sicherlich nicht bereit, sein europäisches Opel- Geschäft

auf Dauer zu subventionieren.

Kleinwagen

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Weniger innova-tiv gibt sich der Adam dagegen un-ter der Motorhau-be. Denn zum Ver-kaufsstart gibt es ihn nur mit den drei bekannten Vierzylinder-Moto-ren (1,2 und 1,4 Li-ter, mit 70, 87 und 100 PS), die seit längerem auch schon im Corsa ihren Dienst tun. Modernere Motoren mit Turbo und Direkteinspritzer sowie 6- statt nur 5-Gang-Getriebe oder vielleicht auch eine Elektro-Version sollen später folgen.

Wie vielleicht auch weitere Adam-Modellvarianten? Auf unsere Frage, ob es mit einem Adam-SUV oder Adam-Cabrio nicht bald schon zur «Addams-Family» kommen könnte,

weichen sowohl Opel-Designdirektorin Liz Wetzel als auch Entwicklungschef Michael Ableson aus. «Jetzt dazu etwas zu sagen, ist noch zu früh», winkt Wetzel ab. Immerhin findet der Opel-Entwicklungschef die Idee

weiterer Adam-Varianten «interessant» und sagt: «Natürlich haben wir viele Optionen. Aber es gibt noch keine Varianten, über die ich derzeit sprechen könnte.» Klar dagegen scheint, dass Opel nach der Bodenständig-keit der 70er- sowie 80er-Jahre und der spä-teren Beliebigkeit nun mit einem neuerli-chen Strategiewechsel die Flucht nach vor-ne antritt. Ob erfolgreich, wird nicht zu-letzt Adam beweisen müssen. l

Variabel: Das Interieur ist individuell auf den Besitzer abstimmbar.

Imagekorrektur: Der Adam soll Opel wieder auf Kurs bringen.

Page 16: Blick Auto Extra

Genau. Parallel zum Adam werden wir einen Konfiguratoren präsentieren, mit dessen Hilfe der Kunde sein Auto in Ruhe online zusammenstellen und gleichzeitig visualisieren kann – mit allen zur Verfü-gung stehenden Gadgets.

Im Prinzip sind also Jam, Glam und Slam die Basisversionen, innerhalb derer ich meinen Adam weiter individualisieren kann?Ja, und da gibts kaum Grenzen. So können Sie sich beispielsweise zwischen einem konventionellen, einem mit LED bestück-ten Sternenhimmel, einem Sonnen/Wol-ken-Himmel oder einem sportlich weiss-

schwarz-karierten Dachhimmel entschei-den. Selbstverständlich offerieren wir aber auch ein klassisches Glas-Panoramadach. Unser Individualisierungs-Programm ist aber noch weit umfassender. So bieten wir innerhalb der Ausstattungswelten wieder diverse zusammengestellte Ausstattungs-pakete an, die vom Kunden aber auf Wunsch abgeändert oder ergänzt werden können.

Kleinwagen

BLICK AutoExtra zeigte drei jungen Frauen, Opels Zielpublikum, Fotos des neuen Adam. Das sind ihre Reaktionen:

Jam, Glam und Slam heissen die drei Ausstat-tungswelten des Opel Adam. Was müssen wir uns unter den leicht krampfhaft witzig wirkenden Bezeichnungen vorstellen?Liz Wetzel: Krampfhaft witzig? Nun, das hat unser Marketing so entschieden. Und ich finde es gut. Jam steht für unkonventionell, modisch und bunt. Glam dagegen mehr für chic, glamourös und elegant, während Slam die sportliche Richtung abdeckt.

Vor dem Kauf eines Adam muss man sich für eine der drei Welten entscheiden und dann das Auto innerhalb dieser Linien individuell zusammenstellen?

«Jeder Adam ist fast

ein Unikat»Individualisierter Lifestyle ist der Trumpf des neuen Opel

Adam. Dafür verantwortlich: Liz Wetzel (48). Kurz vor der Weltpremiere erklärt die Amerikanerin BLICK Auto-

Extra das Konzept des neuen Kleinwagens.

Liz Wetzel, Design-Direktorin bei Opel

Was sagt Eva zu Adam? Mich überrascht das jugendliche

Design. Ich hatte Opel bisher mit Alteleute-Autos assoziiert. Danach sieht der Adam aber gar nicht aus.

Etwas zu gewollt finde ich die Bezeichnungen Jam, Glam und Slam.»

Selina Saxer (25), Sales-Analystin

Vielfalt und Qualität als oberste Maxime:

Designerin Liz Wetzel.

Page 17: Blick Auto Extra

So lassen sich neben den Armaturen- und Türverkleidungen selbst Innen- und Aus- senspiegel-Abdeckungen variieren – nicht zu sprechen von den Sitzpolstern, Teppi-chen und Rädern. Apropos Räder: Ganz neu bieten wir bunte Aufsätze für die ver-schiedenen Adam-Leichtmetallfelgen an. So bleibt jeder Adam auf der Strasse fast ein Unikat.

Konnten Sie für die Inneneinrichtung mit einem weissen Blatt Papier beginnen?Eigentlich schon. Die Idee der Lifestyle-ori-entierten Individualisierung ist ja komplett neu …

… na ja, so ganz neu auch wieder nicht.Nicht?

Nein, Peugeot bot bereits 2005 für seinen 1007 diverse Umrüstteile an. Freilich wirkten die mit Klettverschlüssen damals ziemlich handgestrickt.Eben. Opel legt als deutscher Hersteller vor allem viel Wert auf Qualität. Das zeigt sich auch darin, dass wir als einziger deutscher Hersteller unseren Kleinwagen in Deutsch-land, in Eisenach, produzieren.

Kann der Adam-Besitzer die Zurüstteile am Armaturenbrett oder in der Tür eigenhändig auswechseln?

Nein, das gehört eben auch zu unserem Qua-litätsanspruch. Das sollte der Händler erle-digen. So passt alles exakt, und die Materia-lien fühlen sich auch sehr hochwertig an.

Bunte Abdeckungen und Zierrat sowie LED-Sternenhimmel sind ja ganz nett. Aber wie siehts beim Adam mit dem Infotainment aus?Das Infotainment-System haben wir so fle-xibel konfiguriert, dass man den ganzen In-halt des Smartphones aufs Zentraldisplay des Adam bringt. So lässt sich der Adam-Screen als Navi-System verwenden, ohne

dass man dazu noch ein Extra-Navi-Gerät bräuchte. Natürlich kann man so auch Te-lefonie, Adressbuch, Musik und Fotos nut-zen. Selbst Videos oder Filme können übers Adam-Display abgespielt werden – aber selbstverständlich nur bei stehendem Fahr-zeug. Und ganz wichtig: Sowohl Android-Handys via Bluetooth oder AUX-Anschluss als auch Apples iPhone über Bluetooth oder eine extra dafür vorgesehene Dockingstati-on kann man verwenden. Und natürlich gibts auch eine USB-Schnittstelle.

Wo liegen die Vorteile des Adam- Individualisierungs-Konzepts?Ich gebe Ihnen zwei Beispiele. Sie sind ein Modefreak und würden dies gerne auch mit Ihrem Auto zum Ausdruck bringen. Also statten Sie das Interieur Ihres absichtlich eher neutral gehaltenen Adam mit Mojito-grünem Zierrat aus. Nach zwei Jahren ist Mojito-Grün ausser Mode, und Sie sind der Farbe überdrüssig. Also fahren Sie mit Ih-rem Adam beim Opel-Händler vor und er-setzen kurzerhand die grünen Zierteile durch solche in aktuelleren Farben. Oder Ihre Tochter kauft sich einen Adam und be-stückt ihn glamourös mit kitschigen Stoffen und Abdeckungen. Zwei Jahre später über-nimmt der jüngere Bruder das Auto. Statt sich über den «Ladycar» zu ärgern, fährt er flugs zum Opel-Händler und lässt sich den Adam mit sportlichen Accessoires zum Her-renflitzer umbauen.

Lassen Sie sich auch von TV-Sendungen wie «Pimp my Ride» inspirieren?(lacht) Sicher, warum nicht? Aber wir sam-meln unsere Ideen auch im täglichen Leben oder in der Natur. Manchmal liegt das Gute eben nahe, man muss es nur erkennen.

Wird sich die ganze Opel-Palette Richtung Lifestyle orientieren? Können wir schon die nächste Astra-Generation wie den Adam individuell gestalten?Schön wärs. Leider hab ich das aber nicht zu entscheiden. Zumal es jetzt dazu auch noch zu früh ist. Jetzt warten wir die Pub-likumsreaktionen auf den Adam bei der Weltpremiere in Paris ab und beim Ver-kaufsstart Anfang 2013. Interview: Raoul Schwinnen

Liz Wetzel arbeitet seit 1986 für diverse Design Centers von General Motors. Zurzeit leitet die Amerikanerin in Rüsselsheim das General Motors European Design Studio und ist verantwort-lich für sämtliche Interior Designs für Opel und Vauxhall.

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September 2012 · Blick Auto-Extra 17

Die Idee eines individualisier-baren Kleinwagens ist sicherlich

pfiffig und gut. Stimmen beim Adam auch noch Qualität und Preis, kann sich Opel durchaus Hoffnungen auf

einen Volltreffer machen.»

Rahel Ueding (32), Auto-Journalistin

BLICK AutoExtra zeigte drei jungen Frauen, Opels Zielpublikum, Fotos des neuen Adam. Das sind ihre Reaktionen:

«Selbst Videos oder Filme kann man übers

Adam-Display abspielen.» Liz Wetzel, Design-Direktorin

Hübsch, die gewölbte Motorhaube mit dem lächelnden Kühlergrill!

Cool, die Handy-Integration sowie die vielen modischen und austauschbaren Optionen. Unpraktisch aber, dass es

Adam nur mit drei Türen gibt.»

Pascale Schwinnen (18), Kundenberaterin

«Es gibt kaum Grenzen»: Liz Wetzel erklärt Redaktor Raoul Schwinnen die Aus-stattungswelten des Adam.

Page 18: Blick Auto Extra

18 Auto-Extra Blick · September 2012

Internetanschluss, Sensoren und Kameras sind heute in der Fahrzeugtechnik längst

Standard. So vernetzt sich das Auto immer öfter mit sich selbst – und mit der Umwelt.

E s ist Punkt sieben Uhr morgens und Zeit für die Fahrt zur Arbeit. Als Hans Müller sein Haus verlässt,

spürt er die Kälte in seinem Gesicht. Das Auto steht bereits in der Einfahrt bereit. Selbständig ist es – aktiviert von einer App auf dem Smartphone – aus der Garage ge-fahren. Die Akkus des Plug-in-Hybrid-Sys-tems sind voll. Müller steigt in den auf 20 Grad geheizten Innenraum und befiehlt: «Zur Arbeit!» Schon berechnet das Navi den heute schnellsten Weg durch den Mor-genverkehr. Der Fahrer sitzt am Steuer und gibt Gas. Plötz-lich blinkt das SMS-Symbol. Müller drückt einen Knopf, worauf das Multimedia-Sys-tem die Nachricht vorliest. Trotz Technik kann er den Stau nicht ganz umfahren. Doch auch das ist kein Problem, im Stop-and-Go-Verkehr übernimmt das Auto das Kommando, beschleunigt, lenkt und bremst selbständig. Ein paar Minuten später er-reicht Müller das Büro. Ganz entspannt.

Eine Szene aus einem Science-Fiction-Film? Nicht unbedingt. Technisch wäre sie

schon heute möglich. Einige Features gibts bereits auf dem Markt zu kaufen. Fords Sync-System etwa liest SMS vor. Und BMW bietet für diverse Modelle eine aktive Ge-schwindigkeitsregelung an, die nicht nur das Tempo hält, sondern dank Radarsensor auch vorausfahrende Fahrzeuge erkennt und Abstand und Geschwindigkeit anpasst. Mehr noch: Das funktioniert selbst in Kur-ven und beim Stop-and-Go-Verkehr, wenn nötig bis zum Stillstand. Nur lenken muss der Fahrer noch selber.

Das moderne Auto vernetzt sich wo immer möglich. Zuerst werden die eigenen Systeme gekoppelt, dann Fahrer sowie Um-gebung miteinbezogen. Und parallel dazu ermöglichen immer schnellere Mobilfunk-anbindungen den Datentransfer mit dem Internet. Vor allem in den drei Bereichen «Sicherheit und Komfort», «Hilfe und Dienstleistungen» sowie «Information und

Das Auto wirft sein

Netz aus

Von Lorenz Keller

Die Vernetzung von Fahrzeugen ist vielleicht das wichtigste neue Geschäftsfeld der Autohersteller.

Stets auf Draht: Dankdem integrierten WLAN-

Hotspot können die Passagiere den BLICK

bequem im Auto lesen.

Mobilität

Page 19: Blick Auto Extra

September 2012 · Blick Auto-Extra 19

Unterhaltung» forcieren die Autohersteller die Vernetzung. Sicherheit und Komfort: VW, Mercedes und viele andere Marken bieten in diesem Be-reich Systeme an, die drohende Crashes er-kennen. Der Fahrer wird nicht nur akus-tisch gewarnt, auch der Bremsdruck baut sich präventiv auf. Drückt der Fahrer im Notfall das Pedal, unterstützt ihn die Auto-matik beim Stoppen. Reagiert er nicht, ver-sucht das Auto, die Aufprallgeschwindigkeit zu minimieren. Zugleich werden die Gurten gestrafft. Unfälle lassen sich auch mit Tot-winkelwarnern und Spurhalteassistenten vermeiden. Letztere lenken mittlerweile be-reits aktiv gegen, sobald man die Sicher-heitsmarkierung überfährt.

Allerdings basieren diese Funktionen bisher ausschliesslich auf eingebauten Ka-meras und Sensoren. Künftig werden aber in die Berechnung von Gefahren vermehrt auch Informationen von grossen Datenban-ken im Internet oder von anderen Autos einfliessen. Einen ersten Schritt macht Audi mit der adaptiven Licht assistenz, die auf den Daten des Navis basieren. Fährt man etwa auf eine Kreuzung zu, werden die einmündenden Strassen stärker beleuch-tet. Dank des Navi-Kartenmaterials weiss das Fahrzeug auch, ob es sich gerade in der Stadt, auf einer Landstras se oder einer Au-tobahn bewegt – und passt entsprechend das Licht an die aktuelle Situation an.

Der nächste Schritt der Vernetzung ist die Car-to-X-Kommunikation. Was bedeutet, dass das Auto mit ande-ren Verkehrsteilnehmern, Daten-zentren oder Objekten auf den Stras sen wie Lichtsignalen kom-muniziert. Um dazu die Entwick-lung in Europa voranzutreiben, gründeten Hersteller, Zulieferer und Forschungsstellen eigens ein Konsortium – mit dem Ziel, einen Standard für die gesamte Indus-trie zu etablieren. Verunfallte Autos könnten dadurch auto-matisch einen Notruf aus lösen und gleichzeitig alle Fahrzeuge im Umkreis warnen.

Im Idealfall kommunizieren die Autos ständig untereinander – zum Wohle von Effizienz und Sicherheit. Wenn sich etwa hin-ter eine Kuppe ein Stau bildet, wird der Fahrer vorgewarnt. Fo

tos:

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Mon

tage

FErNSTEUErUNg Manche BMW lassen

sich auch über das Handy bedienen. Auf Knopfdruck schaltet man etwa die Klima-

anlage ein oder entrie-gelt die Türen. Ebenfalls

praktisch: Die Such- funktion, die einem

verrät, wo man das Auto abgestellt hat.

Page 20: Blick Auto Extra

Und fahren zwei Fahrzeuge gleichzeitig ungebremst auf eine Kreuzung zu, leitet das System eine Notbremsung ein. Derzeit ist eine Testflotte mit 120 Autos aller deut-schen Hersteller in einem grossen Car-to-X-Feldversuch unterwegs. Unter anderem erproben sie eine Strassenwetterwarnung, die Informationen zu starkem Regen, Nebel oder Seitenwind an alle Verkehrsteilneh-mer weiterleitet.Hilfe und Dienstleistungen: Wer bislang ei-nen Radiosender wählte, einen Anruf tätig-te oder das Navi startete, musste Schalter und Drehknöpfe bedienen – oder Sprach-befehle erteilen. Audi testet nun etwas komplett Neues: Der Fahrer zeichnet mit dem Finger Zahlen oder Buchstaben auf ein berührungssensitives Bedienfeld. Das Sys-tem lernt schon nach wenigen Versuchen, die Handschrift zu lesen. Besonders prak-tisch ist dies bei der Routenführung, wenn man etwa Strassennamen eintippen muss. Die Entwicklung bei den Navis und ande-ren Diensten schreitet rasant voran. So kann man heute etwa mit Audi connect eine Route vorab am PC planen und diese ins Auto übertragen. Dort wird sie mit ak-tuellen Verkehrsinfos abgeglichen und in einer Google-Maps-Satellitenansicht dar-gestellt. Sogar die Street-View-Ansicht ist aufrufbar. BMW und Volvo hingegen bieten

SMS vorlesen und im Notfall selber bremsen – die heutigen Autos vernetzen sich rundher-um und können immer mehr. Warum?Christof Kellerwessel: Es gibt zwei Treiber. Erstens die Consumer-Electronic-Welt mit den Smartphones und zweitens die Erwar-tungen der Leute an die Sicherheit.

Zwei Bereiche, die sich nicht immer decken ...

Genau. Einen Lenker, der während der Fahrt eine SMS tippt, möchte niemand. Deshalb achten wir bei unseren Entwick-lungen auch darauf, dass der Fahrer mög-lichst die Hände am Steuer und den Blick auf der Strasse hält. Ablenkung ist nicht un-ser Ziel. Sprachsteuerung schafft da Sicher-heit, weil sie während der Fahrt die Bedie-nung gewisser Funktionen ermöglicht.

Aber sind Kunden überhaupt bereit, für solche Extras zu zahlen?Auf jeden Fall. Nehmen wir als Beispiel Blue tooth. Diese Technik ermöglicht die drahtlose Vernetzung des Handys mit dem Fahrzeug. Damit sind heute bei Ford je nach Markt 60 bis 90 Prozent aller Neufahr-zeuge ausgerüstet – und zwar auch beim Kleinwagen Fiesta.

«Das Auto erkennt sogar die Sprachregionen»Chefingenieur Christof Kellerwessel vernetzt für Ford sämtliche neuen Fahrzeuge. Und er weiss genau, welche Trends auf Autofahrer zukommen.

eine Remote-App für Smartphones an. Da-mit lässt sich zwar das Auto nicht wie bei James Bond übers Handy steuern, immer-hin kann man aber die Türen öffnen, die Standlüftung voreinstellen oder den Auto-standort speichern, sodass man es auch in einer fremden Stadt wieder findet.Information und Unterhaltung: Zentral für die Verbindung mit der Aussenwelt ist das Internet. Die Verbindung ins Web geschieht meist über das Smartphone. Im Idealfall – etwa bei den neuen VW Golf VII und Opel Adam – legt man das Handy einfach in eine gepolsterte Schale der Mittelkonsole. Dort verbindet es sich per Nahfeldkoppelung oder Bluetooth direkt mit dem Auto.

MEHr SICHErHEIT Das Auto der Zukunft kommu-niziert mit anderen Fahrzeugen. Der Fahrer ist dar-über informiert, wer sich in welchem Tempo einer Kreuzung nähert, bevor er andere überhaupt sieht. Im Notfall leitet das System eine Notbremsung ein.

20 Auto-Extra Blick · September 2012

Mobilität

Page 21: Blick Auto Extra

1 Parksensoren: Messen mit Radarwellen oder Ultraschall

Abstände im Meterbereich und helfen beim Parkieren. Zudem er-möglichen die Sensoren automati-sche Parkfunktionen, bei denen das Auto das Lenken übernimmt.

2 radar: Bestimmt Position und Abstand eines Gegenstandes,

etwa eines vorausfahrenden Fahr-zeugs. Somit hilft der Radar dem Tempomat, einen konstanten Ab-stand zum vorausfahrenden Auto zu halten. Bei Bedarf kann er aber auch Notbremsungen einleiten.

3 Frontkamera: Wird zur Erken-nung von Verkehrsschildern und

der Fahrbahnbegrenzung einge-setzt. Der Fahrer sieht die Schilder im Display aufleuchten, während der Spurhalteassistent bei Schlan-genfahrten warnt oder gar aktiv in die Lenkung eingreift.

4 Heckkamera: Verbes-sert die Sicht nach hin-

ten, weil das Live-Bild auf dem Display angezeigt wird. Zudem unterstützt die Ka-mera den Park-Piloten, der das Auto selbständig in eine Lücke navigieren kann.

5 Seitenkameras/Lidar: Überwachen den toten

Winkel und warnen den Fahrer, falls sich dort ein Fahrzeug befindet. Lidar ist eine laserbasierte Messtechnik, die auch an der Front für Abstands-warnung etc. eingesetzt wird.

6 Infrarot: Wird in der Nacht ausgestrahlt und von einer

Spezialkamera wieder eingefan-gen. So kann der Fahrer auf dem Display auch in der Dunkelheit Menschen, Tiere und Fahrzeuge wahrnehmen, ähnlich wie bei einem Nachtsichtgerät.

7 Mobilfunkanbindungen: Das Auto nimmt entweder über

eine eingelegte SIM-Karte oder ein Handy Verbindung mit dem Inter-net auf. Für unzählige Funktionen – vom Wetterbericht über die Stau-warnung bis zum automatischen Notruf bei einem Unfall.

8 WLAN-Hotspot: Ermöglicht es, Handys, Laptops oder

Tablets der Passagiere direkt und drahtlos ans Internet anzu-schliessen.

9 ABS/ESP: Sicherheitssysteme wie die elektronische Stabili-

tätskontrolle geben Rückmeldun-gen, um etwa müde Fahrer zu war-nen oder beim Tempomateinsatz in Kurven die Geschwindigkeit zu verringern.

10 Zentrale recheneinheit: Verbindet die verschiedenen

Sensoren, Kameras und Systeme. Ist im Prinzip ähnlich aufgebaut wie ein Computer – und auch ähn-lich potent. Übrigens: Autos haben auch Betriebssysteme, etwa Win-dows Embedded Automotive von Microsoft.

Auch für die oft teuren Sicherheitssysteme?Wir streben eine Preis-Demokratisierung sol-cher Features an. Einen Notbrems assistenten für den Stadtverkehr, wie es ihn für den neu-en B-Max gibt, wird in ein paar Jahren wohl jedes Modell serienmässig an Bord haben.

Was ist die grosse Herausforderung in der Konzeption solcher Hilfen?Manchmal sind es die vermeintlich einfa-chen und logischen Dinge. Wer etwa mit einem auf Deutsch eingestellten Focus ins Ausland fährt, wird bei einem Unfall dankbar sein, dass die Notruf-Funk-tion «Emergency Assist» die Ret-tungskräfte in der jeweiligen Lan-dessprache alarmiert. Und in der Schweiz gar die Sprachregionen erkennt.

Welche Trends sehen Sie?Sicherlich werden schon bald viele Klein wagen mit Assistenzsyste-

men ausgerüstet sein. Ein Abstands-Tempo-mat, der selbständig im Stop-and-Go-Ver-kehr beschleunigt und bremst, ist ja für sämtliche Fahrzeugklassen sinnvoll. Aus-serdem wird es zum Pflichtprogramm, Ka-lender und Kontakte auch im Auto einse-hen zu können.

Und die Vernetzung des ganzen Verkehrs?Zum Thema Car-to-X-Kommuni-

kation werden derzeit Feldversuche unter-

nommen. Grund-sätzlich wäre die

Technik eigentlich so weit. Die Industrie könnte 2015 starten. Was noch fehlt, ist ein europäischer oder noch besser ein weltwei-ter Standard.

Das würde aber noch mehr Elektronik bedeu-ten – und so die Fehleranfälligkeit erhöhen.Stimmt nicht – das ist ein Vorurteil. Einer-seits ist die Vernetzung modular aufgebaut, die Bestandteile funktionieren auch unab-hängig voneinander. Ein Totalabsturz wie bei einem Computer ist fast nicht möglich. Andererseits verbessert die Elektronik die Sicherheit. Elektromechanische Airbags etwa waren viel unzuverlässiger als die heutigen Systeme. Zudem ermöglicht es die Vernetzung des Autos erst, Fehler über-haupt zu erkennen und dem Fahrer zu mel-den. Interview: Lorenz Keller

Christof Kellerwessel ist Chefingenieur bei Ford und arbeitet in Köln (D) in der Produkte-Entwicklung . Er ist für sämtliche elektrischen Systeme verantwortlich – von der Batterie über Sicherheitssysteme bis zum Autoradio.

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ANWENDEr-FrEUNDLICH Mit der Hand-schrifterken-nung können

bequem Navi-Ziele eingege-ben oder SMS

beantwortet werden, indem

man mit dem Finger Buchsta-ben aufs Track-

pad zeichnet.

So vernetzt sich das Auto

«Kalender und Kontakte im Auto einsehen zu

können, wird zum Pflichtprogramm.»

Christof Kellerwessel

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September 2012 · Blick Auto-Extra 21

Page 22: Blick Auto Extra

Der neuemokka

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120 g/km CO2-Ausstoss, Durchschnittsverbrauch 4,5 l/100 km, Energieeffizienzklasse A.CO2-Emission 159 g/km: Durchschnitt aller verkauften Neuwagen in der Schweiz.

Page 23: Blick Auto Extra

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Consultants zeigt, dass nicht nur der Verkauf sol-cher Systeme zusätzliche Einnahmen bringt, son-

dern auch das Sammeln von Daten und In-formationen, die man dann wiederum über Apps den Autofahrern weitergeben kann.

Angesichts dieser Aussichten will keiner abseits stehen. Nicht nur Premium-Marken investieren in Assistenzsysteme, selbst bei Massenherstellern wie Opel, Ford, Hyundai oder Kia steht zumindest eine Auswahl auf der Optionsliste. Schliesslich gehen nur noch einem Auto mit Apps, Assistenzsys-temen und Car-to-X-Kommunikation die Autokäufer der Zukunft ins Netz. l

Damit sind die Telefon- und Internet-funktionen auch im Fahrzeug nutzbar – und natürlich auch die darauf gespeicher-te Musik. Die Dauer-Konnektivität frisst aber viel Strom, sodass das Smartphone via USB-Anschluss wieder geladen werden muss. Mittelfristig arbeiten daher diverse Hersteller an drahtlosen Ladesystemen.

Die Internetvernetzung geht sogar noch weiter: Diverse Hersteller verwandeln das Auto in einen Hotspot. Über WLAN können im Fahrzeug Tablets oder Laptops mit dem Internet verbunden werden – wie zu Hau-se oder in einem Café. Dank Anschluss ans World Wide Web finden auch Apps zu

BESSErE SICHT Audi baut erstmals einen digi talen rückspiegel in ein Serienfahrzeug ein. Dieser bietet ein grösseres Sichtfeld als ein herkömmlicher Spiegel – und zeigt auch gleich die Infor mationen der rückfahrkamera an.

Wetterdiensten, Facebook, Twit-ter oder Nach-richten den Weg aufs Fahrzeugdisplay. News werden je nach Modell gar vorgelesen. Dass hier die Möglichkeiten fast unendlich sind, beweist Audi. Die Deutschen offerie-ren zum Beispiel Flug- und Zuginformatio-nen, Events am Reiseziel, günstige Tank-stellen und vieles mehr in Form von kleinen Zusatzprogrämmchen.

Die Vernetzung ist vielleicht das wich-tigste neue Geschäftsfeld der Autoherstel-ler. Eine Studie der weltweit tätigen Unter-nehmensberatung Roland Berger Strategy

VoLLE VErNETZUNg Der Zugang zum Internet ist bei vielen Herstellern schon realität. Mercedes etwa bietet über im Auto integrierte Apps Zutritt zum eigenen Facebook- oder Twitter-Account.

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Mobilität

Page 24: Blick Auto Extra

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24 Auto-Extra Blick · September 2012

Im Scheinwerferlic ht der Modemetropole Jedes zweite Jahr werden in Paris die neusten Blechkleider gezeigt und gefeiert – an der

«Mondiale de l’automobile», die heuer vom 29. September bis 14. Oktober stattfindet. Die Liste der Neuheiten ist auch dieses Jahr lang und attraktiv. Ob sparsamer Kleinwagen,

trendiger SUV oder Supersportler: Wir zeigen die wichtigsten Premieren vorab.

Mazda hat seinen eleganten Mittelklassekombi mit 522 bis 1663 Liter Laderaum ausgestattet. Mit 4,81 m Länge ist er um 65 mm kürzer als die Limousine. Er wurde aber auch nach dem innovativen Skyactiv- Konzept gebaut: Leichtbau kombiniert mit sparsamen Triebwerken (140 bis 192 PS). Steht ab Ende 2012 beim Händler, Preise noch offen.

Langeweile ade! Die zweite Generation des japanischen Kompaktmodells wirkt bulliger und emotionaler. Im Vergleich zum Vorgänger ist der Auris um 30 mm länger, 55 mm niedriger und rund 40 Kilo leichter. Schon ab Marktstart (Ende 2012) kommt der Auris Hybrid, 2013 folgt eine Kombi-Version. Die Preise sind noch offen.

Toyota Auris

Mazda 6 Kombi

Von Stefan Lüscher

Land Rover Range Rover

Der neue A3 Sportback gibt sich deutlich dynamischer als sein etwas biederer Vorgänger. Er ist flacher und breiter, leichter und eleganter. Der Dreitürer ist mit Motoren von 105 bis 180 PS ausgerüstet, dazu gibts den sparsamen 140-PS-Benziner mit Zylinderabschal-tung. Die Markteinführung des Fronttrieblers erfolgt Ende 2012, der Quattro folgt später.

Audi A3 Sportback

Optisch bleibt die neue Generation der Geländewagen-Ikone unverkennbar ein Range Rover. Mit einer komplett neuen Vollaluminium-Struktur wurde sie jedoch um 420 Kilo abgespeckt und dadurch rund 22 Prozent sparsamer. Innen gibt es mehr Platz und Stil. Start ab Anfang 2013, Preise noch offen.

Neuheiten

Page 25: Blick Auto Extra

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September 2012 · Blick Auto-Extra 25

Im Scheinwerferlic ht der Modemetropole Seat LeonDer spanische Golf-Bruder trumpft mit schärferen Konturen auf. Er ist fünf Zentimeter kürzer als sein Vorgänger und dank län-gerem Radstand trotzdem geräumiger. Die Schweizer Seat-Markenbotschafterin Christina Surer freut sich schon jetzt auf den rassigen Spanier. Als Antrieb stehen je vier Ben-ziner (90 bis 184 PS) und Diesel (86 bis 180 PS) zur Wahl. Ab Ende November rollt er zu den Händlern, die Preise sind noch offen.

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Kürzer, aber geräumiger: Der neue Seat Leon ist ab

Ende November zu kaufen.

Viel Platz für wenig Geld – das verspricht Skoda mit dem Fünftürer, der zwischen Fabia und Octavia steht. Das fast baugleiche Schwestermodell des Seat Toledo kommt ab Ende 2012 – mit Motoren aus dem VW-Regal. Leistung 86 bis 122 PS. Verbrauch 4,4 bis 5,8 l/100 km. Preise noch offen.

BMW Concept Active Tourer

Skoda Rapid

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Die Bayern überraschen mit dem ersten Fronttriebler ihrer Geschichte. Der fünftürige Sportvan basiert auf der Mini-Plattform. Er soll 2014 als BMW 1er GT auf den Markt kommen. Als Antrieb ist unter anderem ein Dreizylinder-Turbo mit 1,5 Liter Hubraum und 180 PS vorgesehen.

Page 26: Blick Auto Extra

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26 Auto-Extra Blick · September 2012

Neben dem Kuga und dem überarbeiteten Fiesta zeigt Ford ein weiteres Highlight: den komplett neuen Mondeo als elegante Fliessheck-Limousine und Kombi. Spezialitäten sind LED-Licht, ein extrem sparsamer 1-Liter-Dreizylinder und eine Hybrid-Version. Markteinführung und Preise sind noch nicht bekannt.

Als Ikone muss er auch in seiner siebten Gene-ration unverkennbar wie ein Golf aussehen. Trotzdem ist der neue Golf geschärfter, leichter, geräumiger und mit vielen Assistenzsystemen klar hochwertiger. Motoren von 85 bis 150 PS. Ab November 2012 zu günstigeren Preisen als beim Vorgänger, ab CHF 24 400.–.

Mercedes setzt mit dem CLS Shooting Brake ein völlig neues Konzept um. Das langgestreckte, sehr elegante Kombi-Coupé ist schon jetzt eine Ikone. Motoren von 204 bis 525 PS, Laderaum 590 bis 1550 Liter, Preise ab 77 900 Franken. Marktstart ist im November.

Er stammt vom Mini Countryman ab, gibt sich mit drei Türen aber als Coupé. Das Heck fällt gegen hinten ab, das macht den Paceman zum kleinen Bruder des BMW X6. Die Antriebe (Vorderrad und Allrad) stam-men vom Countryman: Diesel- und Benzinmotoren mit 90 bis 184 PS. Ab Anfang 2013, Preise noch offen.

Die Allradmodelle 4 und 4S als Coupé und Cabrio basieren auf dem neuen 911er. Im Vergleich zum Vorgänger sind auch sie um rund 65 Kilo leichter. Typisch: die verbreiterte Heckpartie und die hecklastige Kraftverteilung. Motoren 350 und 400 PS, 0 bis 100 km/h ab 4,1 s, Verbrauch ab 8,6 l/100 km. Marktstart Ende Jahr, Preis ab 132 300 Franken.

Der zweisitzige Roadster ist der Nachfolger des legendären E-Type und tritt gegen Porsche & Co. an. Seine Motoren: V6 und V8 mit und ohne Aufladung, Leistung 340 bis 400 PS, gekoppelt an eine 8-Gang-Automatik. Marktstart ist Mitte 2013, Preise noch offen. Später folgt auch ein F-Type Coupé.

VW Golf VII

™Paris Premieren

Porsche 911 Carrera 4, Carrera 4S

Jaguar F-Type Roadster

Mini Paceman

Mercedes CLS Shooting Brake

Ford Mondeo

Neuheiten

Das Kombi-Coupé von Mercedes ist bereits jetzt eine Ikone.

Page 27: Blick Auto Extra

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September 2012 · Blick Auto-Extra 27

Ab November erhalten auch Reifen eine Etikette. Sie zeigt nicht nur, wie effizient Pneus sind, sondern auch wie gut sie haften – und wie laut sie sind.

K ühlschränke haben eine, Fernseher, Lampen und Autos ebenfalls. Nun erhalten auch Reifen eine offizielle

Etikette. Doch diese informiert nicht nur über die Energieeffizienz des jeweiligen Pneus, sondern auch darüber, wie gut er bei Nässe haftet. Oder wie laut seine Abroll-geräusche sind (siehe oben rechts).

Allerdings: Nicht alle Pneus tragen ab November die neue Etikette, sondern nur jene aus dem EU-Raum. Die machen rund 85 Prozent des Angebots aus. Denn in der Schweiz bleibt der Ein-satz freiwillig. Es lohnt sich aber auf jeden Fall, die In-formationen der Etiketten beim Pneukauf als Orientie-rungshilfe zu nutzen: Wech-selt man etwa in eine der grünen Effizienzkategori-en, lassen sich drei bis sechs Prozent Treibstoff sparen.

Wichtig ist aber, beim Reifenkauf auf alle drei Kriterien zu achten. Denn es ist nicht einfach, geringen Rollwiderstand (also Spritsparen) und optimale Haftung (also gute Sicherheit) auf einen gemein-samen Gummi zu bringen. Qualitativ hoch-wertige Reifen sind oft etwas teurer, doch diese Investition holt man mit der erhöhten Fahrsicherheit und dem tieferen Treibstoff-verbrauch locker wieder herein. l

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Im Minimum den richtigen Gummi drumVon Lorenz Keller

3 Spartipps So fahren Sie mit Ihren Pneus effizient und sicher

Richtig pumpenPrüfen Sie regelmässig den Reifendruck. Er sollte 0,5 bar über den Herstellerangaben liegen. Diese finden Sie auf

einem Kleber, etwa an der Fahrertüre oder in der Bedie-

nungsanleitung des Autos.

Profil prüfenDie gesetzliche Mindestpro-filtiefe beträgt 1,6 mm. Der TCS empfiehlt jedoch höhere Werte: im Winter 4 mm, im

Sommer 3 mm. Aus Sicher-heitsgründen sollten Pneus

nicht älter als zehn Jahre sein.

VergleichenAuf www.reifen etikette.ch finden Sie nützliche Infos, die Ihnen beim Reifenkauf helfen. Eine Datenbank verweist auf die Noten der Reifen etikette und die Resultate des Praxistests des TCS.

So liest sich die EtiketteDie Reifenetikette für Sommer- und Winterrei-fen ist in drei Bereiche unterteilt. Die ersten zwei werden, wie von anderen Energieetiketten bekannt, mit Werten von A bis G benotet. A ist die beste Note, G die schlechteste.

1 TREiBSToffEffiziENz Mit einer einheitli-chen Messmethode wird der sogenannte

Rollwiderstandsbeiwert ermittelt. Je weniger Widerstand, desto tiefer ist der Verbrauch. Wer einen effizienten Reifen möchte, kauft einen Pneu im «grünen» Bereich (Noten A bis C).

2 NASShAfTuNGSKLASSE hier wird die haf-tung auf nasser Strasse gemessen und

ebenfalls mit A bis G bewertet. Je besser die haftung, desto sicherer ist der Reifen.

1

3

2

3 RoLLGERäuSCh Anhand zweier indikato-ren sieht der Käufer, wie laut ein Pneu auf

der Strasse wird. Neben dem exakten Dezibel-wert zeigt das Schallwellensymbol den Ver-gleich zu anderen Produkten. Leise Reifen haben eine schwarze Schallwelle, laute drei.

Reifen

Page 28: Blick Auto Extra

770 PS bei nur drei Liter Verbrauch! In genau einem Jahr startet Porsche offiziell mit der

Produktion seines wohl ambitiösesten Projekts, dem Plug-in-Hybridsportler 918 Spyder.

Dasselbe in GrünPorsche

918 Spyder

Hybrid

Von Raoul Schwinnen Foto

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Page 29: Blick Auto Extra

September 2012 · Blick Auto-Extra 29

Dasselbe in Grün

Renn-Feeling ohne schlechtes Gewissen: Der

Porsche 918 Spyder erreicht 325 km/h und verbraucht

im Schnitt weniger als ein Toyota Prius.

Hybrid

Page 30: Blick Auto Extra

Vier Schritte zur Vorserienreife

3

einem Verbrauch von weniger als drei Liter pro 100 Kilometer erreicht werden soll. Dies faszi-nierte die damalige Bundespräsidentin Doris Leuthard anlässlich ihres offiziellen Salon- Eröffnungsrundgangs derart, dass die Energie-ministerin gleich eine erste Sitzprobe vornahm.

2 28. Juli 2010: An diesem Tag be-schliesst der Porsche-Aufsichtsrat

die Serienproduktion des 918 Spyder. Bereits im März 2011, also zweiein-halb Jahre vor dem geplanten Pro-duktionsstart, beginnt der Vorverkauf. Der Preis des 918 Spyder wird auf 768 026 Euro festgelegt – also rund 920 000 Franken. Zu die-sem Zeitpunkt existieren aber erst ein weiterer Prototyp sowie eine Skizze des späteren Serien-modells. Zum frühen Verkaufsstart erklärt Por-

sche: «Je früher der Kunde ein Exemplar be-stellt, desto früher wird er beliefert. Die

Produktionseinsteuerung erfolgt in der Reihenfolge des Bestelleingangs.»

3 März 2012: Getarnt mit Fischer-Tech-nik, Alu-Profilen, viel Klebeband und

aus den Resten eines Porsche-991-Protoyps

Mehr als die Hälfte der Entwicklungszeit des Supersportlers von morgen ist vorbei. Nun biegt der 918 Spyder auf die Zielgerade ein.

1 Frühling 2010: Porsche will beweisen, dass Hybridtechnik auch in einem Supersport-

wagen für die Strasse funktioniert. Dazu enthül-len die Deutschen am Genfer Autosalon einen ersten Prototyp und verraten, dass beim Öko-Renner eine Spitze von über 320 km/h bei

2

März 2012: Rollout des getarnten und zusammengeschusterten 918 Spyder.

März 2011: Mit einem weiteren Prototyp werden Kunden angelockt.

Juli 2012: Der 918 Spyder brettert über die Nordschleife des Nürburgrings – mit hohen Zielen.

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Page 31: Blick Auto Extra

September 2012 · Blick Auto-Extra 31

Sportwagenbauer Porsche geht neue Wege und beweist damit Mut und Weitsicht: In einem Jahr bringt die

VW-Tochter mit ihrem Plug-in-Hybridsport-ler 918 Spyder erstmals einen grünen Supersportwagen auf die Strasse. «Umfra-gen haben klar gezeigt, dass sich die Men-schen weiterhin Sportwagen wünschen», sagt Wolfgang Hatz, Leiter Forschung und Entwicklung bei Porsche, «allerdings ökolo-gische, innovative und sozial akzeptierte.»

Dass die Deutschen mit dem Öko-Spyder den Zeitgeist erkannt haben, zeigte allein schon das riesige Interesse bei der Enthül-lung des Prototyps im März 2010 am Genfer Autosalon. Selbst die damalige Bundesprä-sidentin Doris Leuthard liess es sich nicht nehmen, sich auf ihrem offiziellen Salon-Rundgang kurz ans Steuer zu setzen.

Mit aller Ernsthaftigkeit treibt Porsche das Projekt voran, aber auch mit einer Pri-se Humor und viel Sinn für Zahlenspiele. So fällt der offizielle Startschuss zur Pro-duktion am 18. September 2013 (oder 9/18

nach amerikanischer Diktion) – und zwar pünktlich um 9 Uhr 18. Und natürlich entspringt auch die Typenbezeichnung 918 kei-nem Zufall. Vielmehr dokumen-tiert sie, dass der Spyder noch eine Spur ambitionierter und prestigeträchtiger ist als der legendäre 917 – der erste Ge-samtsieger von Porsche in Le Mans und einer der erfolg-reichsten Rennsportwagen der 1970er-Jahre überhaupt. Die Tragweite und Wichtigkeit des Öko-Renners unterstreicht Wolfgang Hatz: «In diesem Fahrzeug steckt unser ganzes Know-how und unsere ganze Innovationskraft. Mit dem 918

Spyder definieren wir Fahrspass, Effizienz und Performance neu.»

Und das ist keineswegs übertrieben. Denn Porsche wird damit ein Ökomobil und Supersportwagen zugleich bauen: Der 918 Spyder peilt auf 100 km einen Verbrauch von nur drei Litern an und auf der Nürburg-ring-Nordschleife eine Rundenzeit von 7 Minuten 22 Sekunden – zehn Sekunden weniger als der bisherige Porsche-Überflie-ger Carrera GT. Oder salopp formuliert: Porsche schafft damit dasselbe in Grün, denn vom Carrera GT werden der Werkstoff

Karbonfaser als Monocoque-Material und die wichtigsten Teile der Fahrwerksstruk-tur übernommen.

Statt eines V10-Benzinaggregats besteht der Antriebskern des 918 Spyder aber aus einem 4,6-Liter-V8-Benzin-Mittelmotor mit 570 PS. Dahinter schliesst sich das Hybrid-Modul an, das aus einem rund 90 kW star-ken Elektromotor und einer Trennkupp-lung als Verbindungselement zum Benzi-ner besteht. Dadurch kann der 918 Spyder an der Hinterachse jeweils allein über den Benziner oder den E-Motor betrieben wer-den oder über beide Antriebe kombiniert (siehe Box: «Fünf Antriebsvarianten»).

An der Vorderachse sitzt ein weite- rer, selbständiger Elektromotor, der rund 80 kW leistet. Dieser treibt die Räder über eine feste Übersetzung an. Eine Trennkupp-lung sorgt dafür, dass bei höheren Tempi der E-Motor nicht überdreht. Das Antriebs-moment wird für jede Achse eigenständig geregelt. Somit verfügt der 918 Spyder über eine schnell reagierende Allradfunktion für beste Traktion und Fahrdynamik.

Dieser Mix aus Elektro- und Verbren-nungspower beschert dem knapp 1700 Kilo schweren Sportler über 770 PS und einen Verbrauch, der im Schnitt unter jenem

Porsche 918 Spyder löst den Carrera GT ab

Bislang galt der Porsche Carrera GT (Bild) als der Überflieger-Porsche. Doch der neue 918 Spyder, der Komponenten des Carrera GT übernimmt, soll dessen Fahrleistungen klar übertreffen und so zum legitimen Nachfolger werden. Der 918 wird in weniger als drei Sekun-den auf Tempo 100 spurten (Carrera GT: 3,9 s) und die legendäre Nürburgring-Nordschleife in unter 7:22 Minuten absolvieren (GT: 7:32 Min.).

«Im 918 Spyder steckt unsere ganze Innovationskraft und

unser ganzes Know-how.» Wolfgang Hatz, Entwicklungschef

1

zusammengeschustert, wagt sich der erste Spyder 918 – oder zumindest seine Antriebs-komponenten – auf die Strasse. 55 Steuer-geräte und diverse Computer der Porsche- Ingenieure überwachen das erste Rollout.

4 Juli 2012: Die Erprobung des 918 Spyder geht in die nächste, heisse Phase. Ein Ver-

suchsträger im attraktiven Martini-Racing- Design (in Anlehnung an die Porsche-Renn-wagen aus den 70er-Jahren) absolviert auf dem Nürburgring die legendäre Nordschleife. Schliesslich ist eines der Entwicklungsziele eine Rundenzeit von unter 7:22 Minuten …

2010: Doris Leuthard nimmt im ersten Prototyp Platz.

Hybrid

Page 32: Blick Auto Extra

32 Auto-Extra Blick · September 2012

der meisten Kleinwagen liegt. Auch die Beschleunigung ist imposant. In weniger als drei Sekunden gehts auf Tempo 100, in un-ter neun Sekunden auf Tempo 200. Die Höchstgeschwindigkeit liegt gemäss Wolf-gang Hatz über 325 km/h.

Dank dem Lithium-Ionen-Akku fährt der Spyder aber auch rund 25 Kilometer rein elektrisch – und zwar mit bis zu Tempo 150. Dennoch erklärte schon Ex-Porsche-Chef Michael Macht bei der Enthüllung des Pro-totyps: «Für uns ist nicht entscheidend, der Schnellste oder der Stärkste zu sein, son-dern der Effizienteste.» Macht spricht da-mit etwa die Kombination aus Leichtbau und Fahrdynamik an, die den 918 Spyder auszeichnet.

Zu den Emotionen eines Supersport-wagens gehört natürlich auch die entspre-

chende Geräuschkulisse. Dazu liessen sich die Porsche-Ingenieure etwas Besonderes einfallen – die sogenannten «Top Pipes». Die Auspuffrohre enden nicht erst am Fahr-zeugheck, sondern werden nach oben ge-führt und münden praktisch über dem Motor ins Freie. So brüllt der bis 9000/min drehende V8 seinen Sound auf kürzestem Weg markerschütternd gen Himmel. Wer das schon einmal erlebt hat, will mit dem 918 Spyder vermutlich nie wieder rein elektrisch fahren …

Apropos 918: Natürlich baut Porsche ge-nau 918 Exemplare des Hybrid-Renners. Und er wird Ende 2013 zu welchem Preis an-geboten? Nein, nicht für 918 000 Euro. Ex-akt 768 026 Euro wird der 918 Spyder dann kosten – was umgerechnet nur wenig mehr als 918 000 Franken entspricht. l

SchnellcheckPorsche 918 Spyder

4,6-Liter-V8-Ben-ziner mit 570 PS, hinteres Hybridmodul mit E-Motor und Trennkupplung mit 90 kW, E-Motor mit 80 kW, Trennkupp-lung und Getriebe an Vorderachse; kombinierte Leistung 770 PS/750 Nm

0–100 km/h unter 3,0 s, Spitze 325 km/h (rein elektrisch: 150 km/h)

L/B/H = 4,64/1,94/1,17 m, Gewicht 1700 kg

3,0 l/100 km, 70 g/km CO2, Reichweite rein elektrisch: 25 km

768 026 Euro (ca. 921 630 Franken)

1 E-Power Leise und elegant

Der E-Power-Modus ist beim Start des Fahrzeugs der Standard-modus. Im Idealfall fährt der 918 Spyder rein elektrisch bis zu 25 Kilo-meter weit. Der V8-Benzinmotor wird in diesem Modus nur bei Be-darf genutzt: Via Kickdown kann die maximale Antriebsleistung sofort abgerufen werden. Fällt der Ladezustand der Batterie unter den Minimalwert, wird automatisch in den Hybrid-Modus gewechselt.

2 Hybrid Effizient und

komfortabelIm Hybrid-Modus arbeiten die E-Motoren und das Benzinaggre-gat gemeinsam mit dem Ziel höchster Effizienz bei geringstem Verbrauch. Der Leistungseinsatz der einzelnen Antriebskomponen-ten richtet sich nach der Fahrsitua-tion und der gewünschten Fahr-leistung. Der typische Einsatz des Hybrid-Modus erfolgt bei modera-ter, verbrauchsorientierter Fahr-weise wie etwa im Stadtverkehr.

3 Sport-Hybrid Sportlich

und dynamischDynamikorientierter setzt der 918 Spyder seine Motoren im Modus «Sport-Hybrid» ein. Der 570-PS-Benziner übernimmt den Haupt-

antrieb. Die Elektromaschinen wir-ken unterstützend durch ihren Boost, wenn vom Fahrer mehr Leis-tung gefordert wird oder wenn der Betriebspunkt des Benziners für mehr Effizienz optimiert werden kann. Der Fokus des Modus liegt auf Leistung und sportlicher Fahrweise.

4 Race-Hybrid Für schnelle

RundenDer Modus «Race-Hybrid» eignet sich für eine besonders sportliche Fahrweise. Der Benziner wird unter hoher Last betrieben und lädt die Batterie, sofern der Fahrer nicht die maximale Leistung abruft. Bei Bedarf boosten die zwei E-Moto-ren, im Vergleich zum Sport-Hy- brid-Modus kurzzeitig gar bis an ihre Leistungsgrenze. Kompensiert wird diese gesteigerte Leistungs-abgabe dadurch, dass der Benziner die Batterie verstärkt lädt.

5 Hot Lap Für die Pole-

PositionDer Hot-Lap-Knopf in der Mitte des Map-Schalters setzt die letz-ten Kraftreserven des 918 Spyder frei. Er lässt sich nur im Race- Hybrid-Modus aktivieren. Ähnlich wie in der Formel 1 bei einer Quali-fying-Runde wird dabei die Trakti-onsbatterie für einige schnelle Runden an ihrer maximalen Leis-tungsgrenze betrieben.

Eine besondere Herausforderung für die Porsche- Techniker bedeutete das harmonische Zusammen-spiel von drei Motoren – dem 570 PS starken 4,6- Liter-V8-Benziner sowie den beiden 90 und 80 kW kräftigen Elektromotoren. Das Resultat ist

beeindruckend. Über einen sogenannten Map-Schal-ter am Lenkrad kann der Fahrer aus fünf verschie-denen Antriebsprogrammen wählen und sich so bewegen, wie es ihm behagt – von völlig emissionsfrei und flüsterleise bis renntauglich und brüllend laut.

Fünf Antriebsvarianten für den 918 Spyder

Hat im 918 Spyder drei Herzen unter-gebracht: Porsche-Entwicklungschef Wolfgang Hatz.

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Klein ist gross. Der up! mit vier Türen.Sie sehen nicht doppelt. Dieser kleine up! hat tatsächlich vier Türen. Und das obwohl

er keinen Zentimeter gewachsen ist. Dank seiner Länge von nur 3.54 Metern ist er

aussergewöhnlich wendig und sparsam. Denn er verbraucht auf 100 km gerade mal 4.1 l*.

Zudem verfügt er über ein serienmässiges ESP und eine City-Notbremsfunktion. Wie

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Page 34: Blick Auto Extra

34 Auto-Extra Blick · September 2012

Der SchnellcheckToyota Prius Plug-in-Hybrid

1,8-Liter-Benziner und Elektro-motor, Systemleistung 136 PS.

0 bis 100 km/h in 11,4 s, Spitze 180 km/h

Gewicht 1500 kg, Länge/Breite/Höhe 4,46/1,75/1,49 m

Verbrauch: Norm 2,1 l/100 km, Elektroreichweite 25 km, Energieeffizienz A

Preis ab 51 900 Franken

Technologie

Hybrid

Wer umweltgerecht Auto fahren will, kommt an der Hybrid-Technologie kaum vorbei. Hybrid ist aber nicht gleich

Hybrid. Und auch längst nicht für jeden Einsatzzweck ideal.

R und um den Hybrid-Antrieb schrieb Pionier Toyota weltweit eine einmalige Erfolgsgeschichte: Von

den drei Prius-Generationen setzte das Un-ternehmen bisher fast 2,9 Millionen Einhei-ten ab. Allein in der Schweiz verkauften die Japaner seit 2000 über 11 500 Exemplare. In der Umweltliste des Verkehrs-Clubs der Schweiz ist der Prius seit Jahren Leader.

Mit einem Hybrid-Antrieb fährt man aber nicht automatisch umweltfreundlicher und sparsamer. So ist beispielsweise die schwe-re Elektroeinheit mit Generator und Batte-rie auf Autobahnen und an Steigungen für Ersparnisse eher hinderlich. Kommt hinzu, dass man heute mit modernen Diesel-Trieb-werken viel effizienter als früher unterwegs ist. Der sparsamste Diesel im neuen VW Golf begnügt sich mit 3,2 l/100 km. Auch der Benziner hat noch lange nicht ausge-

dient. Mit selektiver Zylinderabschaltung braucht ein 140 PS starker TSI im neuen VW Polo BlueGT nur 4,6 l/100 km.

Wer jedoch täglich pendelt und sich über verstopfte Strassen in der Agglomeration ärgert, ist mit Hybrid gut bedient. Dann sollte man die unterschiedlichen Systeme genauer prüfen. Ihre Stärken sind Kurz- und Mittelstrecken, wo das Miteinander zweier Energiequellen ideal zum Tragen kommt.

Befeuert wurde der Hybrid-Boom wie vor-ausgeschickt vom Prius. Dieser bescherte Toyota nicht nur einen Image-gewinn, er stachelte die

Hybrid-Modelle unter Strom

Von Stefan Lüscher (Text) und Adrian Bretscher (Fotos)

Konkurrenz auch zu neuen, effizienteren Lösungen an. Heute verhelfen etwa leis-tungsfähigere Batterien Autos zu grös seren Reichweiten. Und im Plug-in-Hybrid wer-den die Akkus nicht nur mit dem im Auto mitgeführten Generator aufgeladen, son-dern auch mit Strom aus der Steckdose (sie-he Übersicht auf Seiten 38 und 39).

Page 35: Blick Auto Extra

September 2012 · Blick Auto-Extra 35

Im Gegensatz zum «alten» Prius lässt sich der Plug-in-Hybrid auch mit Strom betanken. Dies erhöht die Reich-weite und mindert den Verbrauch. Wie viel CO2 dank des Plug-in-Konzepts gespart werden kann, ist auf dem Dis-play ersichtlich: Für 10 Kilo CO2-Reduktion wächst ein Baum, später folgen dann noch Blumen und Tiere.

Generiert aus dem mitgeführtenGenerator und der Steckdose Strom:

Der Toyota Prius Plug-in-Hybrid.

Hybrid

Page 36: Blick Auto Extra

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Etwa im Toyota Prius Plug-in-Hybrid. Sein Aussehen und die Platzverhältnisse unterscheiden sich nur geringfügig vom be-kannten Prius-Modell. Mit einem leistungs-fähigeren Lithium-Ionen-Akku fährt er al-lerdings rund 25 Kilometer rein elektrisch und damit lokal emissionsfrei. Für die meis-ten Schweizer Pendler reicht dies. Zumal sich die Batterien innert 90 Minuten an je-der Steckdose komplett aufladen lassen. Wer weitere Strecken fährt, kann durch Drücken der ent-sprechenden Taste bestim-men, wann er die Elektroener-gie einsetzen will.

Im Schweizer Alltag in der Agglomerati-on reduziert die Plug-in-Hybrid-Technik den Verbrauch ganz entscheidend. Wer sich auf den rein elektrischen Betrieb und eine defensive Fahrweise einstellen kann (Modus EV City), kommt mit einem mini-malen Benzinverbrauch aus. Als Normver-brauch nennt Toyota 2,1 l/100 km.

Dabei ist das Fahrgefühl kaum anders als beim herkömmlichen Prius-Modell. Beim Tritt aufs Gaspedal spürt man im Elektro-modus den ansatzlosen starken Dreh-momenteinsatz des Elektromotors. Wer mehr Leistung abruft, dem hilft der Benzin-motor, der sich sofort zuschaltet. Alles funktioniert unkompliziert, angenehm und ohne Gangstufen. Zu sportlichem Fahren verleitet der Prius Plug-in-Hybrid jedoch

kaum. Vielmehr weckt er den sportlichen Ehrgeiz für eine besonders sparsame Fahr-weise. Diese wird durch clevere digitale Anzeigen von Energiefluss und Reichweite erst noch gefördert.

Noch sparsamer als der Toyota Prius ist der Volvo V60 Plug-in-Hybrid. Grosse Bat-terien versprechen eine Elektroreichweite

Die 10 erfolgreichsten Hybrid-Modelle der SchweizModelle Verkaufszahl

1. Toyota Auris 1.8 Hybrid 661 2. Honda Jazz 1.3 Hybrid 582 3. Lexus CT 200h 292 4. Toyota Prius 1.8 Hybrid 265 5. Peugeot 3008 2.0 HDI HYbrid 4 237 6. Lexus RX 450h 189 7. Honda Insight 1.3 Hybrid 161 7. Opel Ampera 161 9. Toyota Yaris 1.5 Hybrid 160 10. Honda CR-Z 1.5 Hybrid 157Total Fahrzeuge mit Hybrid-Antrieben 3121*

* Marktanteil gesamt 1,71%, Verkauf gegenüber 2011: +13,9% (Januar bis Juni 2012), Quellen: autostatistik.ch/GFB/mofis

Die 10 sparsamsten Hybrid-Modelle der SchweizModelle Verbrauch (l/100 km)*

1. Volvo V60 Plug-in-Hybrid (ab Ende 2012) 1,9 2. Toyota Prius Plug-in-Hybrid 2,1 3. Toyota Yaris 1.5 Hybrid 3,5 4. Citroën DS5 HYbrid4 3,8 Lexus CT 200h 3,8 Peugeot 3008 HYbrid4 3,8 7. Toyota Prius 1.8 Hybrid 3,9 8. Honda Insight 1.3 Hybrid 4,1 Toyota Prius+ Wagon 4,1 Peugeot 508 RXH 4,1

* Treibstoff-Normverbrauch nach 80/1268 EWG

Die Plug-in-Hybrid-Technik reduziert im Schweizer Alltag den Verbrauch in der Agglomeration entscheidend.

Page 37: Blick Auto Extra

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nz-Kategorie G, CO2 199 g/km,

Verbrauch gesamt 8,6 l/100 km, Fr. 27’350.–. Durchschnitt aller in

der Schweiz verkauften Neuwagenmodelle

(markenübergreifend): 159 g/km. Unverbindliche Preisempfehlung netto,

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Sparen ist allerdings nicht das einzige Ziel der Hybrid-Modelle. Zum Teil werden die zusätzlichen Energiequellen auch

Der Plug-in-Hybrid surrt jeweils im EV-Modus los und wechselt, sobald der Akku leer ist, in den HV-Modus. Ist die Batterie voll, lässt sich der Modus «EV City» aktivieren, mit dem man rein elektrisch fahren kann. Der Display zeigt u. a. den Ladestand des Akkus und die Reichweite an.

Ohne Benzin fährt auch der Prius Plug-in

nicht allzu weit.

Hybrid

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38 Auto-Extra Blick · September 2012

Die neu eröffnete Umwelt Arena in Sprei-tenbach AG (www.umweltarena.ch) ist der beste Ort, um im Dschungel des immer grösseren Hybrid-Angebots den Durch-blick zu erhalten. So kann sich jedermann auf dem «My Car Terminal» sein ideales Ökomobil konfigurieren, und VW erklärt alle Antriebssysteme. Zudem lassen sich Modelle wie Opel Ampera, Peugeot 3008 Hybrid4, Renault Fluence und Twizy sowie Toyota Yaris Hybrid und Prius Plug-in- Hybrid besichtigen. Öffnungszeiten fürs Publikum: Do/Fr 10–18 Uhr, Sa/So 10–17 Uhr; Eintritt: 8 Franken.

unverhohlen zur temporären Leis-tungssteigerung eingesetzt. Etwa bei den kräftigen neuen Aktiv-Hybrid-Mo-dellen von BMW, bei den grossen Hyb-rid-Wagen von Lexus und bei Porsche, wo der Hybrid eher mit dem Energie-rückgewinnungssystem KERS in der For-mel 1 vergleichbar ist. Hier erhält man mit der Zusatzbezeichnung Hybrid echte Sportlimousinen, zahlt allerdings auch einen hohen Aufpreis fürs gute Gewis-sen. Trotzdem fährt man aber nicht spar-samer als mit einem kräftigen Diesel.

Ein weiterer positiver Aspekt der Hybrid-Technik: Als Neben effekt ermög-licht er Allradantrieb. Benzinmotor auf die Vorderachse, Elektropower auf die Hinterachse. Der erste Hersteller, der diesen Kunstgriff schaffte, ist Lexus mit seinem SUV RX 450h. Nun haben die Franzosen nachgezogen. Sie bestücken die SUV Peugeot 3008 HYbrid4, Peugeot 508 RXH und Citroën DS5 HYbrid4 mit einem besonders sparsamen Diesel- Hybrid – und verwandeln ihre Fahrzeu-ge dadurch temporär in Allradler. l

Antriebssysteme

HybridSieben

Wege führen nach Rom

Energieeffiziente Autos zum Anfassen

Tempel der Hybrid-Tech nologie: Umwelt Arena in Spreitenbach.

BMW 3er Active HybridDer Turbo-Benziner und ein E-Motor (55 PS) leisten zusammen 340 PS (5,9 l/100 km). Rein elektrisch fährt der BMW vier Kilo-meter. Ab 64 800 Franken.

Lexus CT200h Mit dem Vollhybrid-Antrieb schafft der Lexus rund zwei Kilometer rein elektrisch: 1,8-Liter-Benziner, 136 PS, Verbrauch 3,8 l/100 km. Ab 42 300 Franken.

Vollhybrid-Benziner Durch die City für ein paar Kilometer rein elektrisch fahren, dann ausschliesslich mit dem Benziner und wenns pressiert mit beiden Motoren: Beim Vollhybrider ist alles möglich. Mit ihren kräftigen Elektroaggregaten und entsprechend grossen Batterien schleppen solche Autos zwar viel Gewicht mit. Das Prinzip des seriellen Hybrids wird aber immer erfolgreicher.

Wo Hybrid draufsteht, steckt auch Hybrid drin. Was aber unter den Motorhauben steckt, unterscheidet sich stark.

Ein Überblick über die sieben aktuellen Hybrid-Konzepte.

Hybrid

Page 39: Blick Auto Extra

Was versprechen Sie sich vom Volvo V60-Plug-in-Hybrid?Anouk Poelmann: Wir sind stolz, als kleine schwedische Marke die nächste Generation von Hybriden auf den Markt zu bringen – und das mit Vorsprung auf die

direkte Konkurrenz. Der V60-Plug-in-Hybrid kombiniert den elektrischen und den kon-ventionellen Antrieb optimal. Er ist enorm sparsam – ohne Kompromisse beim Fahr-spass und Komfort, bei der Alltagstauglich-keit und Sicherheit machen zu müssen. Der V60-Plug-in-Hybrid positioniert Volvo als fortschrittliche Marke, die es durch techni-sche Innovation schafft, Nachhaltigkeit auf modernstem Stand anzubieten.

Weshalb soll der Volvo V60-Plug-in- Hybrid in der Schweiz besonders erfolg-reich sein?Weil es ein Auto ist, das perfekt zum Schwei-zer Markt passt. Mit der Möglichkeit, bis zu 50 Kilometer rein elektrisch zu fahren, de-cken wir das Bedürfnis von über 80 Prozent der Schweizer Pendler ab. Möchte man am Wochenende in die Berge fahren, so kann man per Knopfdruck den Hybrid- oder Die-sel-Modus wählen – und falls nötig den 4x4-Antrieb zuschalten. Schweizer sind unserer Erfahrung nach sehr interessiert an neuster Technologie und intelligenten Lösungen.

Wird Volvo die Plug-in-Technologie auf alle Modellreihen ausweiten – oder ist sie eine Übergangslösung?Die Plug-in-Technologie wird in Zukunft schrittweise auch bei weiteren Volvo-Model-len eingeführt.

Wie viele konkrete Kundenbestellungen liegen Ihnen bereits vor?Von den ersten V60-Plug-in-Hybriden wurde weltweit eine erste limitierte Serie produ-ziert: 1000 Fahrzeuge. 100 davon gingen in die Schweiz. Verglichen mit anderen Märkten ist dies überproportional viel. Die Nachfrage in der Schweiz ist hervorragend angelaufen, und für dieses Jahr sind wir bereits ausver-kauft. Wir nehmen aber bereits für das nächste Modelljahr Bestellungen entgegen. Interview: Stefan Lüscher

Plug-in-Hybrid Mit dem Plug-in-Hybrid lässt sich eine deutlich grössere Reichweite erzielen. Leistungsfähigere Batterien speichern zusätzliche Energie aus der normalen Steckdose. Das reduziert den Verbrauch insbesondere beim Pendeln deutlich. Ansonsten funktionieren Plug-in-Fahrzeuge wie die Vollhybriden.

Volvo V60 Plug-in-Hybrid Ein 70 PS E-Motor schafft bis 50 Kilometer rein elektrisch. Ein Turbodiesel mit 215 PS steht auf

Abruf bereit. Normverbrauch 1,9 l/100. Ab 78 600 Franken.

Vollhybrid-DieselDer PSA-Konzern kombiniert für den europä-ischen Markt als erster das Vollhybrid-System mit dem populären und sparsameren Diesel-antrieb. Da der Elektromotor den Diesel beim Beschleunigen unterstützt, lassen sich neben dem Verbrauch auch die schädlichen Stickstoff-Emissionen (NOx) reduzieren.

Micro-Hybrid Beim Micro Hybrid wird konventionell und aus-schliesslich mit dem Benzin- oder Dieselmotor gefahren. Ein automatisches Stopp-Start-Sys-tem spart im urbanen Stopp-and-Go-Verkehr Treibstoff. Die Energie für die häufigen Neu-starts wird beim Bremsen teilweise über einen Generator zurückgewonnen.

Elektro-Range-Extender-HybridAls Ergänzung zum reinen Elektrofahrzeug mit eingeschränkter Reichweite, ermöglicht hier ein zusätzlicher Benzinmotor längere Fahrstrecken. Als sogenannter Reichweiten verlängerer (Ran-ge Extender) ohne direkte Antriebsfunktion dient der Benziner ausschliesslich der Strom-erzeugung für den Elektroantrieb.

Mild-HybridVerbrennungsmotor und das Elektroaggregat laufen parallel – das Elektroaggregat generiert im Schiebebetrieb und beim Bremsen Strom. Der E-Motor unterstützt den Benziner speziell beim Anfahren und starken Beschleunigen. Rein elektrisch fahren kann man aber mit dem Mild- Hybrid nicht, dafür ist der E-Motor zu klein.

Peugeot 3008 HYbrid4 In diesem Franzosen treibt der Diesel die Vorderachse und der Elektromotor (37 PS) zeitlich begrenzt die Hinterachse an. Ab 46 500 Franken.

Smart mhd Durch das Stopp-Start-System und die Brems energierückgewinnung lassen sich im Stadt-verkehr rund 8 Prozent Treibstoff einsparen. Preis ab 13 900 Franken.

Chevrolet Volt Das Auto des Jahres fährt rund 60 Kilometer rein elektrisch. Danach produziert ein 86-PS-Benziner Strom für den 111 kW starken Elektroantrieb. Ab 50 490 Franken.

Honda CR-Z Mit 5,0 l/100 km ist der 2+2-Plätzer (124 PS) das sparsamste Sportcoupé der Welt –

auch wenn es nicht rein elektrisch fährt. Preis ab 29 900 Franken.

«In diesem Jahr sind wir ausverkauft»

Volvo V60 Plug-in-HybridAnouk Poelmann, Präsidentin Volvo Automobile (Schweiz)

September 2012 · Blick Auto-Extra 39

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Grosse Name n, grosse BilderStars & Cars

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September 2012 · Blick Auto-Extra 41

Grosse Name n, grosse Bilder

Antibes 1964 – Jane Fonda und Alain Delon treffen im Ferrari 250 GT Spider California am Filmset für René Cléments «Les félins» («Wie Raubkatzen») in Antibes ein. Der damals noch kaum bekannten Jane, die schon mit 17 Jahren an der Seite ihres Vaters Henry Fonda auf der Bühne stand, sollte der französische Psychothriller zum internationalen Durchbruch verhelfen. Filmpartner Delon hatte vier Jahre zuvor in «Nur die Sonne war Zeuge» in der Rolle des Tom Ripley geglänzt und war bereits

eine bekannte Grösse im Filmgeschäft. Ob Delon den Ferrari California, an dessen

Steuer er gesichtet wurde, selbst besass oder ihn von einem

seiner Jetset-Freunde geliehen bekam, ist bis

heute unbekannt.

Jane Fonda und Alain DelonFerrari 250 GT Spider California, 1960–63

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Saint Tropez, 1959 – Als Sohn eines schweizerisch-mongolischen Erfinders gelang Yul Brynner (1920–1985) im Jahr 1956 mit «Der König und ich» von Walter Lang der internationale Durchbruch im Filmbusiness. Er war regelmäs- siger Gast an der Côte d'Azur und machte 1959 mit seiner Frau ein paar Tage Urlaub an der Riviera. Das Paar verweilte an einem geheimen Ort in Saint- Tropez, doch Brynner zeigte sich gerne hin und wieder in der Öffentlichkeit mit seinem neuen silbergrauen Mercedes-Benz 300 SL. Er cruiste mit dem damals als Inbegriff eines Sportwa-gens geltenden Roadster am Quai ent-lang und hielt sogar hier und da vor einer Bar, um sich einen Drink zu genehmigen.

Yul Brynner Mercedes-Benz 300 SL Roadster, 1957–63

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I n den 1950er-Jahren traf sich an der Côte d‘Azur die internationale High Society. Und mittendrin: Der junge Ire

Edward Quinn mit seiner Kamera, der die Schönen und Reichen ins beste Licht rückte – sehr oft in den edelsten Gefährten der an edlen Fahrzeugen ohnehin nicht armen Epoche. «Die Stars wie Audrey Hepburn

oder Brigitte Bardot vertrauten ihm», sagt Wolfgang Frei, der den Nachlass des 1920 in Dublin geborenen und 1997 in der Schweiz verstorbenen Fotografen verwal-tet. Und dieser ist beachtlich und umfasst mehr als 100 000 Negative, zahllose Kon-taktbögen, Abzüge, Dokumente, Briefe und natürlich: Fotos. Darauf zu sehen ist

Monte Carlo 1952 – Im Jahr 1949 lernte Filmregisseur Roberto Rossellini (1906–1977) die dreifache Oscar-Gewinnerin Ingrid Bergman (1915–1982) kennen: bei den Dreharbeiten zu «Stromboli». Die beiden – zu diesem Zeitpunkt noch anderweitig verheiratet – beka-men 1950 einen gemeinsamen Sohn und sorgten in Hollywood mit ihrer Liebesbeziehung für einen handfesten Skandal. Rossellini, ein guter Freund und Kunde von Enzo Ferrari, kaufte sich einen 212E Vignale Spi-der (im Bild rechts sehen Sie das Schwestermodell) und schenkte seiner Frau vom gleichen Modell das Coupé von Pininfarina. Das Paar musste sich aber gedulden: Ausgeliefert wurde Ingrid Berg-mans Schmuckstück erst zwei Jahre später.Fo

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Wer nach dem Krieg zur High Society zählte, fuhr an die Côte d‘Azur. Und liess sich von Edward Quinn im edlen Auto ablichten. Eine Reise in die Welt des Jet Sets der 50er-Jahre.Von Rahel Ueding (Text) und Edward Quinn (Fotos)

Roberto Rossellini Ferrari 212E Vignale, 1951

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Quinns ganz spezieller Blick auf jene gla-mouröse Zeit, in der Hollywood zum My-thos wurde.

«Mit dem Foto-Journalismus fing ich 1948 an, mit einer Faltkamera von Kodak.» gab Quinn später zu Protokoll. Er war nach Monaco gezogen, wo seine damalige Schweizer Freundin und spätere Frau Gret lebte – eine Verwandte von Nachlassver-walter Frei. Quinn mietete sich ein kleines Apartment mit Blick auf den Fürstenpalast und begann zu fotografieren. Bald lieh er sich von einem Freund eine bessere Kame-ra und brachte sich Schritt für Schritt alles Wissenswerte bei. Der Presse verkaufte er erstmals Bilder, die er bei einem Pferderen-nen gemacht hatte. Sie wurden im «Irish In-dependent» veröffentlicht. «Da erst begann ich meine Arbeit als Fotograf ernst zu neh-men», sagte Quinn zu seinen Anfängen.

Vorerst konzentrierte er sich auf unbe-kannte Mannequins, die sich mit seinen Bil-dern bei Magazinen oder Agenturen bewar-ben. Doch rasch erkannte Quinn, dass es die grossen Namen waren, die für die Presse zählten. Und von diesen gab es an der Côte d'Azur damals reichlich: «Der Ort war ide-al», sagte er einst, «ich fand die richtigen Leute einfach auf der Strandpromenade.»

Also ging er an den Strand, in die Cafés und Bars in Cannes, Nizza oder Monte Carlo und liess die Reichen und Schönen vor der Linse seiner Rolleiflex oder seiner Leica samt Ver-grösserer ihrem Alltag nachgehen.

Alles, was Rang und Namen hatte oder bald bekommen sollte, landete in seinem Visier: Brigitte Bardot, Sophia Loren, Audrey Hepburn, Romy Schneider, Alain Delon, Mar-lon Brando, Aristoteles Onassis, Grace Kel-ly, Cary Grant, Gary Cooper, Yul Brynner, Georges Simenon, Françoise Sagan und vie-le mehr. Ab den 60er-Jahren verlegte sich Quinn, wohl beeinflusst von seiner engen Freundschaft mit Pablo Picasso, auf Künst-ler und portraitierte unter anderem Max Ernst, Francis Bacon, Salvador Dalí, David Hockney oder Georg Baselitz. Der deut-

Cannes 1953 – Frauen und Autos: auch für Frauenheld Clark Gable (1901–1960) eine spannende Mischung. 1953 fuhr er 52-Jährig mit seiner Verlobten, dem Modell Suzanne Dadolle, im Jaguar XK120 in Cannes vor. Der dunkelgrüne Wagen, den er 1949 gekauft hatte, war der erste XK120 in Kalifornien. Gable soll es geliebt haben, mit dem guten Stück Spritztouren in die Wüste zu unternehmen und den Topspeed von 200 km/h zu testen. Eine weitere Liebesstory: 1935 hat sich Gable in seinem Duesenberg Model JN Coupe in seine spätere, dritte Ehefrau Carole Lombard verknallt. Als diese bei einem Flugzeugunglück starb, war es ihm unmöglich, den Wagen weiterzufahren.

Nizza 1955 – «Ich hatte zu viele Autos in meinem Leben, um sie zählen zu können», sagte einst Sir Peter Ustinov (1921–2004). Nach dem ersten, 200 Pfund teueren Fiat 500 Topoli-no und mehreren Lancias, schenkte ihm seine Frau einen Hispano-Suiza J12. Es folgten u. a. ein Jowett Jupiter und fünf Maserati. Sein Aston Martin DB2/4 Drophead coupé wurde 1955 ausgeliefert (im Bild rechts das Coupé). Ustinov verehrte die Marke und besass mit der Zeit mehrere Modelle. Dennoch verkaufte er den DB2 schon nach zwei Jahren wieder, obwohl dieser mit 73 gebauten Exemplaren als einer der rarsten Aston Martins gilt.

Clark Gable und Suzanne Dadolle Jaguar XK120, 1951–54

Peter Ustinov Aston Martin DB 2/4 Drophead coupé, 1955

44 Auto-Extra Blick · September 2012

«Stars wie Audrey

Hepburn oder BB vertrauten Quinn.» Wolfgang Frei

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Nizza 1955 – Michael Todd (1909–1958) war Filmpro-duzent und erfolgreicher Entwickler von neuen Kame-rasystemen. Für «In 80 Tagen um die Welt» erhielt er 1957 einen Oscar. Im selben Jahr heiratete er Liz Taylor (1932–2011), die 1958 mit der «Katze auf dem heissen Blechdach» einen ihrer grössten Triumphe feierte. Während der Dreharbeiten fand die noch junge Ehe ein aprubtes Ende. Allerdings nicht durch einen anderen Mann wie man im Falle von Liz Taylor mutmassen könnte: Michael Todd starb beim Absturz seines Privatjets «Liz». Als das Bild der beiden im Ford Thun-derbird in Nizza ent-stand, ahnten die beiden noch nichts vom Drama.

Liz Taylor und Michael Todd Ford Thunderbird convertible, 1957

Schah von Persien Rolls Royce Phantom IV Mulliner, 1951Cannes 1953 – Lediglich 18 Exemplare fertige Rolls Royce vom exklusivsten Stück ihrer Modellreihe: Der Phantom IV war mit einer Fahrzeuglänge von 5,82 Meter eine echte Staatskarosse! Als einzi-ger Rolls-Royce war er zu-dem mit einem 5675 cm³ grossen Reihen-Achtzylin-dermotor ausgestattet. Kein Wunder, ging ein Exem plar, dasjenige mit der Fahrgestellnummer 4AF6 an Mohammad Reza Pahlavi (1919–1980), den Schah von Persien. Im Oktober 1956 gönnte sich der Schah bereits seinen nächsten Phantom IV (Bild unten). Das erste Ex-emplar ist heute in einem Aussenbezirk der irani-schen Hauptstadt Teherans ausgestellt.

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Alles, was Rang und Namen hatte, nahm Quinn ins Visier.

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sche Maler erinnert sich gerne an Quinn, der an den Shootings «gar nicht anwesend» und das genau dies «das Angenehme» an ihm gewesen sei. Quinn liess seine Protago-nisten nicht extra posieren, sondern ganz normal arbeiten. Er dokumentierte Stars und ihr alltägliches Leben mit dem Wissen, dass Quinn «niemals», so Nachlassverwal-ter Frei, «unvorteilhafte Fotos der Promi-nenten veröffentlicht hätte.»

Wer sich in der Nachkriegszeit vorteil-haft in Szene setzen wollte, konnte auf ein Accessoire nicht verzichten: einen teuren Wagen. Am besten mit viel Chrom und noch mehr Prestige. In den 1950ern und 1960ern waren auf der Croisette Cannes etwa gleich viele kostspielige Autos zu sehen wie flanie-rende, schöne Frauen. Man zeigte gern, zu was man es gebracht hatte. Quinn selbst be-sass lange kein Auto. Er «rannte durch Mo-naco und Monte Carlo und knipste alles, was ihm auffiel». Sein erstes Auto sollte ein Mathis aus dem Jahr 1930 werden. l

Monte Carlo 1958 – Gianni Agnelli (1921–2003) galt in der Nachkriegszeit als Playboy und Lebe-mann. Doch sein sorgloses Leben endete 1952 auf einer Spritztour, die er beinahe nicht überlebt hätte: Mit einem Ferrari und angeblich 160 km/h krachte er in einen Lkw. Danach ging er am Stock und fand auch Gefallen an weniger stark motori-sierten Autos, wie beispielsweise dem Fiat 600 Multipla Torpedo Marina aus dem Hause Fiat, dessen Chef er 1966 wurde. Der Entwurf für das eigentümlich bootsähnliche Gefährt stammt von Designer Felice Mario Boano. Dieser fand, der Fiat 600 Multipla sei wie geschaffen für einen offe-nen Strandwagen. Zwar produzierte Fiat den 600 Multipla Torpedo Marina nur in geringer Stückzahl, 1959 wurde er aber von Pininfarina im Multipla Marine kopiert.

Cannes 1957 – Auch dieser Ferrari 375 MM Pininfarina Berlinetta war ein Geschenk Roberto Rossellinis an seine Frau Ingrid Bergman. Er ist unter dem Spitznamen «Berg-man Coupé» bekannt. Vorgestellt wurde der MM (Mille Miglia) 1954 mit rund 340 PS. Lediglich knapp 30 Stück wurden davon produ-ziert – inkl. der Spezial anfertigung mit der Lackierung «Grigio In-grid», die auf die Augenfarbe der Besitzerin abgestimmt war. Auf dem Bild ist das Model Mona Ar-vidsson zu sehen, die Rossellini angeblich als Präsentationsdame angeheuert hatte. Die Aktion stiess bei der Bergman offenbar auf wenig Verständnis. Sie ver-kaufte das Stück nach kurzer Zeit.

Mona Arvidsson Ferrari 375 MM coupé Pinifarina «Bergman», 1954

Edward Quinn: «Stars and Cars Of The '50s»;teNeues Verlag, Kempen, 256 Sei-ten mit 156 Fotos; Taschenbuch für 41.90 Franken , Hardcover für rund 96 Franken. Fo

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Gianni AgnelliFiat Multipla Torpedo Marina Carrozzeria Boano, 1956

46 Auto-Extra Blick · September 2012

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Niemals hätte Quinn unvorteilhafte Fotos der Stars publiziert

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