BLICK WM-Sonderausgabe

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Pfingstmontag, 20. Mai 2013 WM-Gratisausgabe Ihr bringt Silber heim. Wir ziehen den Helm! Erst im Final geschlagen. 1:5 gegen Schweden. Nicht nur die rot-weissen Fans waren begeistert: Die Schweizer hinterliessen im WM-Eis tiefe Furchen. Zwei Wochen lang durften wir mit Walker, Furrer und Ambühl (v. l.) mitjubeln. unserer Helden Mit Poster Fotos: Keystone, Reuters

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Weltmeister der Herzen – Schweizer Eishockey Team erst im Final geschlagen! Sonderausgabe zur Eishockey Weltmeisterschaft.

Transcript of BLICK WM-Sonderausgabe

Pfingstmontag, 20. Mai 2013

WM-Gratisausgabe

Ihr bringt Silber heim. Wir ziehen den Helm!Erst im Final geschlagen. 1:5 gegen Schweden.

Nicht nur die rot-weissenFans waren begeistert:

Die Schweizer hinterliessenim WM-Eis tiefe Furchen.

Zwei Wochen lang durftenwir mit Walker, Furrer und Ambühl (v. l.) mitjubeln.

unserer HeldenMit Poster

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2 WM-Extra

Endlich haben es die Schweizer nach oben ge-schafft. Dass sie den Final

in Stockholm erreicht haben, hat nicht nur die Fans hier beeindruckt, sondern die ganze Hockey-Welt.

Es ist eine wunderbare Sache, wenn man sich mit ganzem Herzen für sein Land zerreisst. Mit gutem Vorbild voranzu-gehen, ist eine unterschätzte Eigenschaft eines Spielers. Fragen sie den schwedischen Klub Frölunda, der das Genie von Martin Plüss nie genug zu würdigen wusste und ihn leichtfertig ziehen liess.

Plüss, der immer noch flies-send Schwedisch spricht und an dieser WM mehr Inter-views mit schwedischen Me-dien gab als jeder andere, ist für mich das Symbol dieser Schweizer Mannschaft.

Ein Team aus Spielern wie Plüss, die gegen jeden Gegner im Formel-1-Tempo spielen können, bringt den Eisho-ckey-Sport auf die nächste Stufe. Mannschaften in Schweden, wie die derzeit besten, Skelleftea und Lulea, spielen den Schweizer Stil.

Ich weiss nicht, warum die Schweizer es in der Vergan-

genheit nicht schafften, kons-tant gut an einem grossen Turnier zu spielen. Lag es an einem Mangel an Selbstver-trauen? Oder am mysteriösen Mix aus Spielern aus den ver-schiedenen Landesteilen?

Aber etwas weiss ich: Es gab an diesem Turnier keine Mannschaft, die schneller gelaufen ist.

Die Abwehr und der Goalie waren so gut wie immer. Nein, gar noch besser! Roman Josi wird für Jahre ein Top-Spieler in der NHL sein.

Die Verteidiger waren das Beste der Schweizer Ausgabe 2013. Und wenn man dann einen Coach wie Sean Simp-son, der die Wichtigkeit des Angriffsspiels ebenfalls er-kannt hat, dazu gibt, ist das wahrscheinlich der Grund, warum Ihr plötzlich ein Welt-klasse-Team habt.

Macht weiter so!

Das ist eieen Tigtel das istMacht

weiter so!Kolumne

Ralph Krueger (53), NHL-Coach in Edmonton und Ex-Trainer der Schwei-zer Nati, ist beein-druckt von dieser Mannschaft und deren Teamgeist.

Stossen Sie gerade auf den Schweizer Triumph an?Ralph Krueger: Das muss man, denn dieser zweite Platz ist wahrlich ein Triumph. Eine Stunde nach dem Match werden dann auch die Spieler realisieren, was sie geschafft haben. Ich freue mich so sehr. Vor allem für die älteren Spieler, die in den letzten Jahren so viel geopfert haben dafür.Was hat Sie an dieser Nati am meisten beeindruckt?Die junge Frechheit im offen-siven Bereich. Defensiv haben wir schon viele gute Partien der Schweizer gesehen. Aber dass sie das Geschehen offen-siv so bestimmen und vor allem die Harmonie in der Truppe, das habe ich noch sel-ten gesehen.

War das der Schlüssel zu diesem Erfolg?Ja, sicher. Der Coachingstaff und die Führungsspieler ha-ben es geschafft, diesen Team-geist zu formen. Das ist an einem Turnier ausschlag-gebend für den Erfolg. Und diese Serie von neun Siegen wird in den nächsten Jahren kein Team so schnell toppen.Haben die Debütanten den nöti-gen frischen Wind gebracht?Debütanten sind immer wich-tig. Sean hatte den Mut, viele Neue mitzunehmen. Und er wurde dafür belohnt. Die ha-ben frech aufgespielt.Haben Sie so kurz nach dem Spiel schon Feedbacks aus Kanada?(schmunzelt) Da ich dort ja als Schweizer gesehen werde, habe ich jetzt schon einige SMS bekommen, ja. Der Respekt gegenüber dem Schweizer Hockey ist noch-mals gestiegen, es hagelt Komplimente.Und was bedeutet dieses WM-Silber für unser Hockey?Es ist ein riesiger Schritt, der auch zeigt, wie gut in der U18, der U20, ja eigentlich auf allen Ebenen gearbeitet wird. Nicole Vandenbrouck

«Die Frechheit hat mich beeindruckt»

Ralph Krueger

Eine solche Harmonie im Teamhat Krueger selten

gesehen.

Eine kurze Enttäuschung – und dann aber zurück in die Reali-tät: Wir haben in Stockholm Silber gewonnen, nicht Gold verloren.

Stolzer Sean Simpson

«Spieler sind zu Vorbildern ge worden»

Von Dino Kessler aus Stockholm

N un gut: Die Schweden haben es geschafft. Zum ersten Mal seit 1986

(Russland) wird eine Heim-mannschaft Weltmeister. Gratu-lation.

Wir haben Silber gewonnen. Jawohl. Im Final geht uns etwas die Puste aus, obwohl wir ganz stark beginnen.

Hollenstein, Cunti und Bo-denmann ziehen die Fäden. Wunderbar, wie die Jungstars den Elchen Beine machen. Die ersten zehn Minuten? Spielen ausschliesslich wir.

Und dann wieder Josi. Der MVP der Weltmeisterschaft (der wervollste Spieler) – fabelhaft. Läuft durch die Schweden wie durch zarte Fleischbällchen, die Führung nach fünf Minuten ist mehr als verdient. MVP? Wahn-sinn. Der erste Schweizer, dazu

ist er natürlich im Allstar-Team (mit Julien Vauclair), ebenfalls eine Premiere. Josi macht nach dem Spiel ein ernstes Gesicht. Wie alle. Trotz Medaille. Und die Ehre als wertvollster Spie-ler? «Die Enttäuschung über die verpasste Goldmedaille über-wiegt. Die persönliche Aus-zeichnung ist etwas, das mir später mal was bedeuten wird. Jetzt müssen wir zusammen die Niederlage verdauen.»

Die Niederlage. Sie wird Tat-sache, als Julien Vauclair nach knapp 50 Minuten ein Fehler unterläuft: verdribbelt, Scheibe weg. Landeskog zieht ihm den Puck ab und läuft davon. War

zwar glasklar Offside, aber wir wollen keine schlechten Verlie-rer sein. Nicht? Doch. Es war Offside. Regeln sind Regeln.

Wir müssen allerdings auch zugeben: Die Schweden waren etwas besser. Weil: Sedin. Ge-nauer: Henrik Sedin. Augen vorne, Augen hinten. Stocktech-nik? Für den Lehrfilm.

Trotzdem hoffen wir noch mit unseren Helden. Sie geben auch nicht auf, machen plötz-lich wieder Druck. Da sind auch wieder Chancen. Aber irgend-wann fehlt auch die Kraft, das ist verständlich.

Henrik trifft noch ins leere Tor, wir wollten es noch mit der Brechstange erzwingen. Dann zwickt Walker noch Jarnkrok die Füsse weg, ein Frustfoul zum Abschluss. Das darf man, erhält aber zwei Minuten. Man muss sich nicht unbedingt freuen, wenn man den Titel verpasst.

Dann ist es aus. Und wir kön-nen uns ein Grinsen trotzdem nicht verkneifen: Die Schweden müssen sich nämlich sehr selt-sam aussehende Goldhelme auf die Köpfe setzen. Das finden die

«Die Auszeichnung ist etwas, das mir

später mal etwas bedeuten wird. »Roman Josi (MVP der WM)

GestopptRaphael Diaz stolpert über

Schwedens Superstar Daniel Sedin.

EnttäuschungLange Gesichter: Patrick

von Gunten und Ryan Gardner können Silber noch

nicht geniessen.

Mattias Ek Schwedischer Journalist beim «Expressen»

3Pfingstmontag, 20. Mai 2013 WM-Extra

VIERTELFINALS

Schweiz – Tschechien 2:1Russland – USA 3:8Kanada – Schweden n.P. 2:3Finnland – Slowakei 4:3

HALBFINALS

Schweiz – USA 3:0Finnland – Schweden 0:3

SPIEL UM PLATZ 3

Finnland – USA n. P. 2:3

FINAL

Schweiz – Schweden 1:5

Der Weg in den Final

EisheiligeGerade im Sport muss man

mit Superlativen sorgsam umgehen. Aber was die

Schweizer Eishockeyaner in den letzten zweieinhalb Wo-chen gezeigt haben, dafür gibt es eigentlich keine Worte.

Es ist phänomenal, gigantisch, brillant, historisch. Neun Siege bei einem WM-Turnier. Am Ende die Silbermedaille, die Gold wert ist. Das erste Edel-metall seit 60 Jahren.

In einer olympischen Kernsportart, in einer der spektakulärsten und populärs-ten Mannschaftssportarten. Siege gegen die Tschechen, ge-gen die Amerikaner, gegen die Schweden, gegen die Kanadier. In einer Selbstverständlichkeit, die auch Fachleute auf der ganzen Welt verblüfft hat.

Die WM in Schweden und Finn-land wird als Sternstunde in die Geschichtsbücher einge-hen. Selbst bei eingefleischten Fussballfans ist das Eis ge-schmolzen. Bessere Werbung für das Eishockey in diesem Land kann es nicht geben.

Wer sind die Baumeister dieses Erfolgs? Eine geschickte Aus-länderpolitik in der Schweizer Liga, die jungen Talenten Ent-wicklungsmöglichkeiten bietet. Routiniers mit grosser Ausstrahlung auf und neben dem Feld. Und herausragende Talente wie Nino Niederreiter und Roman Josi, der zum wertvollsten Spieler des Turniers gewählt worden ist.

Und Coach Sean Simpson! Vor einem Jahr stand er vor der Entlassung. Mit dem Rücken zur Wand ist er mutig und au-thentisch geworden. Aus dem bärbeissigen und zaudernden Simpson ist ein Winner und ein Erfolgscoach geworden.

Heute werden in Kloten 25 Eis-heilige landen. Mit Silber um den Hals. Aber sie sind Welt-meister. Weltmeister der Her-zen.

Bessere Werbung für das Eishockey

in diesem Land kann es nicht geben.»

«

KommentarFelix Bingesser Sportchef felix.bingesser @ringier.ch

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Gol

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1. Kanada 24 13 9

2. UdSSR 22 7 5

3. Schweden 9 19 16

4. CSSR 6 12 16

5. Tschechien 6 1 5

6. Russland 4 2 2

7. USA 2 9 5

8. Finnland 2 6 3

9. Grossbritannien 1 2 2

10. Slowakei 1 2 1

11. Schweiz – 2 8

12. Deutschland – 2 2

13. Österreich – – 2

WM UND OLYMPIAMEDAILLENSPIEGEL

Das ist eieen Tigtel das ist «Ich fühle

noch nichts»Titel verpasst, Silber gewonnen. Aber glücklich ist Captain Mathias Seger (35) nach dem 1:5 im Final nicht. Noch nicht.

Mathias Seger, wie stolz sind Sie auf diese Medaille?Mathias Seger: So unmittelbar nach dem Spiel ist mir die Me-daille eigentlich egal. Sie hängt zwar um meinen Hals, aber ich fühle noch nichts. Ich bin ent-täuscht, dass wir die Chance nicht gepackt haben. Wir ha-ben heute eine grosse Möglich-keit verpasst.Hätte man Ihnen vor der WM Sil-ber angeboten, hätten Sie doch aber zugegriffen?Na klar. Aber wenn man schon so weit ist, will man eben auch Gold gewinnen. Wer Silber gewinnt, hat verloren. Die Schweden waren besser, nach dem 1:2 hatte die Mannschaft ein paar Durchhänger. Warum?Vielleicht haben wir uns von den Sedins zu stark beeindrucken las-sen und uns zu sehr auf sie konzent-riert. Wir haben gut begonnen, dann aber et-was den Faden verloren. Wir

konnten wohl am Schluss wie-der Druck entwickeln, aber das reichte nicht. Was hat gefehlt?Irgendwie haben wir es ver-passt, die eingeschlagene Linie durchzuziehen. Wir mussten phasenweise hinterherlaufen, hatten Mühe, uns die Pucks zu-rückzuholen. Das kostet Kraft und Konzentration. Dazu wa-ren wir dann lange Zeit nicht in Puckbesitz, das ist eigentlich nicht unsere Absicht und war hier nie unsere Taktik. Wann wird Sie die Medaille glück-lich machen?Vermutlich in ein paar Tagen, wenn ich mal zu Hause sitze. Ein Final ist immer eine Chance, wenn man so weit kommt, hat dies einen Grund. Dann hat man

vorher alles richtig gemacht. Das Team macht mich stolz, es ist wunderbar, wie wir hier in Stock-

holm zusam-mengearbeitet

haben. Aber einen Final erreichen wir viel-

leicht nicht so rasch

wieder. Ich werde diese Chance wohl

nicht mehr

bekommen. Dino Kessler,

Stockholm

Fussball – Ottmar Hitzfeld, der Coach der Schweizer Fussball-Nati, schickte Amtskollege Sean Simp-son gestern ein Gratulations-SMS. Der in England geborene Kanadier ist selbst Fussball-Fan. Er drückt dem englischen Champion Man-chester United die Daumen.

Hoher Besuch – Bundespräsi-dent Ueli Maurer überbrachte der Mannschaft und Coach Sean Simpson standesgemäss die Grüsse der Nation. Eine Abreibung wie nach dem Cupfinal 2012 – der FCB-Österreicher Aleksandar Dragovic verpasste dem SVP-Mann damals einen Klaps auf den Hinterkopf – blieb Maurer gestern erspart. Unser Sportminister traf auf Grössen der Sport-Politik wie IOC-Boss Jacques Rogge, IIHF-Präsident René Fasel und Philip-pe Blatter, CEO von Sportver-markter Infront Sports & Media.

Unterstützung I – Auch beim Hauptsponsor des Verbandes, PostFinance, ist man begeistert. «Ich gratuliere den Spielern, den Trainern und dem ganzen Staff ganz herzlich zur Silbermedaille!

Auch die Schweizer Fans waren eine unglaubliche Unterstützung», so CEO Hansruedi Köng. «Post-Finance ist stolz, als Hauptpartne-rin des Schweizer Eishockeys ein kleiner Teil dieses historischen Er-folgs zu sein. Seit Jahren unterstüt-zen wir das Schweizer Hockey und seinen Nachwuchs. Dieses Engage-ment trägt nun weitere Früchte. Von diesem Grosserfolg wird unser Hockey noch lange profitieren. Ich danke der Schweizer Nati für unvergessliche Sportmomente.»

Unterstützung II – Die trinkfreu-digen russischen Fans waren auch gestern wieder mit von der Partie. Aufgrund von grenzenlosem Opti-mismus hatten sie frühzeitig ganze Pakete von Finaltickets ergattert. Finnen, nach der Niederlage im Bronzespiel gut geölt, und Tsche-chen. Alle auf unserer Seite.

Lebende Legende – Captain Mathias Seger (35) hat mit dem 293. Länderspiel die Mordsleistung der tschechischen Legende Oldrich Machac egalisiert – Rang 11 in der ewigen Weltrangliste. Die Spitze hält Raimo Helminen (Fi, 331).

WM 2014 – Die Gruppengegner der Schweiz: Deutschland, Finnland, Russland, USA, Lettland, Weissrussland und Kasachstan. Dino Kessler, Stockholm

WMINSIDE

Hoher Besuch:Fasel, Maurer,Rogge und Blatter (v. l.).

Schweiz – SchwedenSTADION Globe Arena Stockholm, 12 500 FANS HEAD Jerabek (Tsch)/ Olenin (Russ) LINESMEN Dedioulia (WRuss)/Wilmot (Ka) TORE 5. Josi (Walker) 1:0. 9. Gustafsson (Pettersson, Lundqvist) 1:1. 12. H. Sedin 1:2.48. Hjalmarsson (Landeskog) 1:3. 56. Eriksson (H. Sedin) 1:4. 57. H. Sedin (ins leere Tor) 1:5. STRAFEN 4x2 plus 10 Min. (Ambühl) gegen die Schweiz, 3x2 Min. gegen Schweden. SCHWEIZ M. Gerber; J. Vauclair, Seger; Diaz, Josi; Blindenbacher, P. Furrer; Blum, Von Gunten; Niederreiter, M. Plüss, S. Moser; Bodenmann, Cunti, Hollenstein; Suri, Ambühl, Gardner; Bieber, Trachsler, Walker. SCHWEDEN Enroth; Kronwall, Tallinder; Granberg, Fransson; Gustafsson, Falth; Lundqvist, Axelsson, Thornberg; Eriksson, D. Sedin, H. Sedin; Hjalmarsson, Pettersson, Persson; Ericsson, Danielsson, Landeskog; Lindberg; Jarnkrok. BEMERKUNG Schweden ohne Edler (gesperrt).

DIE 3 BESTEN

DIE PFLAUME Vauclair (Sz). War zwar Offside, aber verdribbelt hat sich der Ver­teidiger vor dem 1:3 trotzdem.

H. Sedin (Sd) Josi (Sz) Enroth (Sd)

(1:2, 0:0, 0:3)1:5

Spieler gar nicht so witzig, muss aber anscheinend sein.

Wir sind so weit gekommen, dass die Spieler mit einer Me-daille um den Hals mit hängen-den Köpfen vom Eis laufen. Das

ist das Resultat von Selbstver-trauen und einer gewachsenen Leistungskultur. Eigentlich wollten wir Gold, jetzt haben wir Silber.

Die erste Medaille seit 1953. Wir sind stolz auf diese Mann-schaft.

Ein Riesentriumph ist dieser zweite Platz auch für Sean Simpson (53). Ein Frühlings-märchen, das in die Geschichts-

bücher eingeht, der grösste Er-folg unseres Eishockeys. Aber Simpson kann kurz nach dem Ende noch nicht so recht fassen, was das bedeutet. Er sagt: «Wir können natürlich stolz sein, aber bis eine Niederlage verdaut ist, dauert es etwas länger. Vor allem dann, wenn man so weit kommt wie wir. Aber die Spieler sind hier zu Vorbildern gewor-den.»

Ankunft der

WM-Helden

heute, 13.45 Uhr,

in Kloten SRF2 live

«Spieler sind zu Vorbildern ge worden»

GoldhelmeGold auf dem Kopf und Gold um den Hals – die Schweden

feiern den WM­Titel.

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4 Pfingstmontag, 20. Mai 2013WM-Extra

Ein Märchen in 10 Akten

In der Schweiz grassiert das «Kneif-mich-Fieber». Nein, dieses Hockey-Märchen ist kein Traum, sondern wahr.

Schweden – Schweiz 2:3Nino Niederreiter setzt mit seinem 2:0 gegen den Gastgeber den ersten Glanz-punkt. Im Tor ist Martin Gerber der Rück-halt. Noch weiss keiner, dass es der erste Akt eines Hockey-Märchens ist.

1. Akt

Schweiz – Kanada 3:2 n.P.Auch das Mutterland des Eishockeys mit seinen Super-stars Steven Stamkos und Claude Giroux muss dran glauben. Der zweite Streich! Wieder Gerber und Nieder-reiter, der den 2:2-Ausgleich reinwürgt, sind die Trümpfe. Und im Penaltyschiessen trifft Reto Suri gleich zweimal.

Schweiz – Tschechien 5:2Auch der dritte Grosse wird in die Knie gezwungen. Als die Tschechen einen 0:2-Rückstand wettmachen, schlägt die Schweiz eiskalt zurück. Die Hockey-Welt staunt. Der internationale Verband setzt die Schweiz in seinem Power-Ranking auf Platz 1. Und BLICK fragt: «Werden wir jetzt Weltmeister?»

Slowenien – Schweiz 1:7Auch der Auftakt des Pflichtprogramms gegen die Klei-nen gelingt – trotz 0:1-Rückstand. Die Linie mit den Klo-tener Flügeln Denis Hollenstein und Simon Bodenmann sowie ZSC-Center Luca Cunti zaubert die ersten vier Tore.

Weissrussland – Schweiz 1:4Der siebte Streich! Die Schweizer «Siebesieche» schliessen die Gruppenphase mit weisser Weste ab. Roman Josi glänzt mit einem Sololauf zum 1:0 bereits nach 73 Sekunden.

Schweiz – Schweden 1:5Der Traum vom ersten WM-Titel ist geplatzt. Die Schweiz domi-niert die Anfangsphase und geht dank dem fünften Treffer von Roman Josi in Führung. Doch diesmal sind die Schweden zu stark.

Schweiz – USA 3:0Unfassbar, die Schweizer dominieren die Amerikaner von Anfang an. Einzig die mangelhafte Chancenauswertung macht Fans und Spieler ein wenig nervös – bis Nino Niederreiter zur Führung trifft. Die erste WM-Medaille seit 60 Jahren ist Tatsache.

Schweiz – Tschechien 2:1Wie sein Vater Felix Hollenstein 1992 gegen Deutschland trifft auch Denis Hollenstein in einem WM-Viertelfinal. Danach doppelt Roman Josi nach. Und Martin Gerber sorgt in der Endphase mit sei-nen Paraden für den Halbfinal-Einzug. Eine Medaille ist greifbar.

Schweiz – Dänemark 4:1Obwohl die Schweizer nicht ihr höchstes Niveau er-reichen, wird der fünfte Sieg eingefahren. Die Nati um Mathias Seger ist selbstkritisch. «Man darf nie zufrie-den sein, wir wollen in den Halbfinal», so der Captain.

2. Akt

3. Akt

4. Akt 5. Akt

Norwegen – Schweiz 1:3Auch die bösartigen Norweger beissen gegen das Team von Sean Simpson auf Granit. Unsere Nati verblüfft die Hockey-Welt. Im flockigen IIHF-Power-Ranking heisst es bei der Schweiz: «Nenn uns Sowjetunion, Baby!»

6. Akt

7. Akt8. Akt

10. Akt 9. Akt

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Herzliche Gratulation! Die ganze Schweiz freut sichüber den WM-Erfolg.Wir freuen uns mit der ganzen Schweiz über die sensationelle Leistung der Eishockey-Nationalmannschaft.PostFinance unterstützt die Nationalmannschaft, die Clubs der National League und den Eishockey-Nachwuchs.Damit wir auch in Zukunft spannendes Eishockey erleben dürfen.

6 Pfingstmontag, 20. Mai 2013WM-Extra

D ie Schweizer Eishockey-Nati löst mit der historischen Quali für den WM-Final eine Euphorie bei Gross

und Klein aus. Daheim in der Stube oder beim Public Viewing fiebern und leiden die Schweizer Fans mit den Eisgenossen in Stockholm mit. Die Kreativität der Fan-Verkleidungen ist beinahe grenzenlos. Auch die Tierwelt verfolgt – inspiriert vom Hockey-Fieber ihrer Herrchen – den Final durch die Schweizer Brille, wie beispiels-weise Katze Gipsy (rechts) beweist.

Mailen Sie Ihre WM-Final-Fotos weiter an die Adresse [email protected]. Die besten Bilder der Fans erscheinen hono-rarfrei auf Blick.ch.

Dia-Show blick.chWM-FANS

H otel Nordic Sea an der Vasa-plan 4 im Zentrum Stock-holms, ganz in der Nähe des

Hauptbahnhofs. Zimmer 1315. Dort träumten die beiden Jüngsten im Schweizer Team von Toren, Siegen und Medaillen. Und unsere Jungstars Roman Josi (22) und Nino Nieder- reiter (20) träumen nicht nur, son-dern trumpfen auch auf dem Eis gross auf. Neun Tore gelingen dem Duo, das bereits 2010 in Kanada gemeinsam an der Junioren-WM spielte und damals mit dem vierten Rang für Furore sorgte.

Der Churer Stürmer Niederreiter, der in dieser Saison statt in der NHL bei den New York Islanders in der AHL bei Bridgeport ran musste, schiesst 5 Treffer. Der Berner Verteidiger Josi vom NHL-Team Nashville Predators versenkt den Puck viermal im Netz.

Einzelzimmer haben neben den Betreuern – Coach Sean Simpson schmiedet im Zimmer 1131 seine Plä-ne – nur Routinier Martin Plüss und NHL-Nachzügler Raphael Diaz. Dino Kessler, Stockholm

Medaillentraumvon Niederreiterist in Erfüllunggegangen.

Das Nordic Sea inStockholm:

Das Zuhause der Nati.

Kinderzimmer 1315Top-Skorer

liegen unsere

Im

Die grössten Nati-Fans

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Zimmer Spieler Tore

Niederreiter/Josi 9

Bodenmann/Hollenstein 6

Suri/Bürgler 5

Ambühl/Cunti 4

Stephan/Walker 3

Berra/Moser 3

Blum/Bieber 2

Furrer/Gardner 2

Gerber/Von Gunten 1

Blindenbacher/Seger 0

Monnet/Trachsler 0

Grossmann/Vauclair 0

Diaz 0

Plüss 0

Wer mit wem und wie viele Tore?1315

1405

1337

1438

1402

1406

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1738

1442

1306

14111338

Dinos Check

D ieser Exploit, einfach fantastisch, wunder-bar. Der Vorstoss mit-

ten ins Herz des Welteisho-ckeys hat verschiedene Grün-de. Die meisten findet man in der NLA. In der Nestwärme der heimischen Liga wurden unsere Jungstars zu inter-nationalen Superhelden ge-schliffen. Nur wussten sie das nicht. Roman Josi war ganz er-staunt über die Fortschritte, die sich seit seiner Abreise nach Nordamerika ergaben: härter, schneller, besser. Die Anwesenheit der NHL-Stars steigerte eben nicht bloss den Unterhaltungswert. Es war auch Anschauungs-unterricht für unsere Spieler, dass sie da drüben auch bloss mit Wasser kochen. Ja, was ist denn passiert, dass wir plötzlich Kanadier, Schwe-den, Tschechen und Ameri-kaner besiegen können?Neben dem technischen Rüst-zeug verfügten die Besten im-mer auch über das Bewusst-sein, dass sie die Besten sind. Mit diesem Wissensvor-sprung haben sie uns lange Zeit im Irrglauben gelassen, wir lägen meilenweit im Hin-tertreffen. Dabei fehlte uns nur der Glaube an uns selbst.

«Die Lockout-Stars waren eben nicht

nur Geldsäcke.»

Die NHL-Lockout-Stars waren eben nicht nur Geldsäcke, die sich möglichst lukrativ durch die Pause schaukeln wollten. Nur weil die NLA hohe Quali-tät bietet, kam sie als Pausen-show überhaupt in die enge-re Auswahl. Die Stars brauch-ten eine optimale Vorberei-tung für die Saison in Nord-amerika. Mit dem Lockout hat uns die NHL einen doppelten Gefal-len erwiesen: Unterhaltung inklusive Weiterbildung. Dieses Wissen nützt nicht nur der Nationalmann-schaft, es ist für die Spieler auch eine Messlatte, wie weit sie noch von der NHL entfernt sind. Sehr weit kann es nicht mehr sein.

Dank der NLA zu Superhelden

* Dino Kessler (46) kennt Eishockey. 81 Länderspiele, 777 NL-Partien und 1092 Strafminuten.

Arosa – Wiege der SchweizerEishockey-Stars!

Wir sind stolz auf unser sensationelles WM-Team,gratulieren, jubeln und laden alle ins

Ferienparadies Arosa ein.

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8 WM-Extra

Danke für die geile Zeit!

9Pfingstmontag, 20. Mai 2013 WM-Extra

Danke für die geile Zeit!

WM-SilberMit Stock und Helm durch Stockholm! Die Schweizer

verzaubern die Eishockey-Welt. Ungeschlagen in den Final.

Foto

: AFP

10 Pfingstmontag, 20. Mai 2013WM-Extra

Dominique GisinSkirennfahrerin

«Seit ich denken kann, verfolge ich die Hockey-Weltmeisterschaften. Jahr für Jahr dachten

wir nach der Vorrunde stets, jetzt klappts, doch dann kam leider immer der Hammer. Zum Glück ist es dieses Jahr anders. Während des Halbfinals flogen wir von Mallorca zurück in die Schweiz. Der Captain gab uns immer die Resultate durch. Bei jedem Schweizer Treffer ging ein Jubel durchs Flugzeug. Ich mag den Jungs den Erfolg von Herzen gönnen. Sie haben jahre-lang dafür gekämpft.»

Nadine VinzensEx-Miss-Schweiz und Schauspielerin«Zurzeit bin ich am Filmfestival in Cannes. Deshalb kann ich die WM nur im Internet verfolgen. Ich bin oberstolz auf ihre Leis-tungen. Was sie geleistet haben, ist unglaub-lich. Ich selbst bin ja ein grosser HCD-Fan. Wenn ich in der

Schweiz bin und Zeit habe, gehe ich gerne ins Stadion.»

Sara HildebrandGlanz-&-Gloria- Moderatorin

«Der Teamgeist, den die Nati ausstrahlt, wirkt unglaublich ansteckend. Neben

dem Erfolg ist das wohl der Hauptgrund für

die riesige Begeisterung der Leute. Und wie die Jungs die Natio-nalhymne gesungen haben – herrlich! Ich bin kein eingefleisch-ter Eishockey-Fan. Aber an der WM hats mir den Ärmel reingezo-gen. Beim Viertelfinal gegen Tschechien habe ich auf der Glanz-&-Gloria-Redaktion den Wett-Jackpot geknackt. Für uns Frauen ist nur schade, dass von den Spielern wegen den Ausrüstungen kaum etwas zu sehen ist. Da kommt man beim Fussball eher auf seine Kosten.»

Sarah Meier Ex-Eiskunstläuferin

«Es war zum Ver-zweifeln! In

New York, wo ich mich zur-

zeit aufhal-te, hat dieser

WM-Final einfach nie-manden interessiert. Nur mit Mühe und Not habe ich doch noch einen Fernse-her gefunden. Als

Superfan gratuliere ich der Schweizer

Nati ganz herz-lich.»

Dario Colog-na Lang-lauf-Champi-on«Einfach

eine sensa-tionelle Leis-

tung! Das Team wurde

während des Tur-niers immer noch stär-

ker – beeindruckend! Auch ich hätte nicht gedacht, dass die Mannschaft so weit kommt. Aber da scheint ein ganz besonde-rer Teamgeist entstanden zu sein. Wenn eine Schweizer Nati so er-folgreich ist, inspiriert und moti-viert das auch Einzelsportler. Lei-der habe ich erst die Spiele ab dem Viertelfinal gesehen, weil ich auf Mallorca und in Magglingen am Trainieren war.»

Nino Schurter Mountainbiker«Ich habe die ganze WM mit Spannung verfolgt. Weil mein Vater einst bei Kloten Goalie war, habe ich eine enge Bezie-hung zum Eishockey. Es ist be-eindruckend, wie souverän die Nati gespielt hat.»

Kevin Schläpfer Trainer EHC Biel«Ich kann es kaum fassen. Das ist un-glaublich, Weltklasse, eine Riesen-Sensation! Ich be-suchte das Truck-Rennen von Markus Bösiger in Misano. In Shorts und Hemd habe ich vor dem TV im Fahrerlager mitgefie-bert. Unser Hockey reitet auf einer Euphorie-Welle. Durch den Lockout wurde das Niveau der Liga angehoben. Und man hat ge-sehen, dass auch die NHL-Stars nur mit Wasser kochen. In Biel sagten Tyler Seguin und Patrick Kane, dass in der NLA das Tempo höher sei als in der NHL. Aus die-sem Erfolg müssen wir Kraft schöpfen, den Schwung mitneh-men und uns weiterentwickeln. Die Energie darf nicht nur fürs Festen verwendet werden. Wir wollen keine Eintagsfliege sein.»

Tristan Scherwey Stürmer SC Bern«Ich habe erwar-tet, dass die Schweiz ein gutes Resultat erzielen kann. Man hat den Teamgeist ge-

«Sean Simpson ist ein Glücksfall»Von Philipp Bärtsch

Sie haben als oberster Sportfan des Landes schon viel erlebt. Wo steht diese Eishockey-Nati in Ihrer Highlight-Skala?Ueli Maurer (62): Historisch ist ein grosses Wort. Aber hier passt es. Wenn man den Team-sport betrachtet, ist das ein Höhepunkt der letzten Jahr-zehnte. Vielleicht sogar der ab-solute Höhepunkt.Was hat Sie bei dieser Mannschaft am meisten beeindruckt?

Man merkt dem Team die Spiel-freude, den Spass an der Arbeit an. Das überträgt sich inner-halb der Mannschaft und springt aufs Publikum über. Und die sportliche Leistung ist natürlich unglaublich.Sie versprachen dem Team schon während der WM-Vorbereitung Ihr Kommen bei einem Halbfinal- Vorstoss. Wurden Sie gar nicht überrascht?Ich habe das Pfingst-Wochen-ende immer freigehalten. Die Halbfinal-Qualifikation kam für

mich nicht ganz unerwartet. Die Dominanz aber schon.Graubünden hat Nein gesagt zu Olympia 2022. Kann dafür dieser Erfolg einen nachhaltigen Nutzen für den gesamten Schweizer Sport haben?Der Kern der Botschaft bleibt gleich. Wir haben hervorragende Sportler und Verbände. Die Politik muss eine Gegenleistung bringen. Wir brauchen eine bessere Infrastruk-tur. Wir ha-ben teilwei-

se schlechte Stadien und zu wenige Eisfelder.

Der Eisfelder-Mangel ist ein Dauerthema.

Wird sich diese Situation nun verbessern?Ich hoffe es.

Der Sport und

die öffentliche Hand müssen das zusammen angehen.Sie trugen auf der Tribüne einen Schweizer Schal. Warum nicht das Nati-Leibchen?Als Bundespräsident kann man das nicht machen. Ich sitze im Stadion unter anderen Staats-vertretern und muss unser Land würdig repräsentieren.Von Ihrem Lieblings-Klub Ambri hats kein Spieler ins Team geschafft. Ein Wermutstropfen?Gar nicht! Ambri hat national fast den gleichen Status wie die Schweiz vor 20 Jahren interna-tional: Mit einer Kanternieder-lage nach Hause, und weiter gehts! Aber wie die Nati mit ihrem Willen Berge versetzt

hat, müsste doch auch Ambri Mut machen.Gibt es Nati-Spieler, zu denen Sie einen besonderen Bezug haben?Mathias Seger, den ich von ZSC-Spielen her kenne, mag ich es besonders gönnnen. Er spiel-te auch an seiner 15. WM her-vorragend und hatte enormen Einfluss aufs Team. Einfach eine grosse Persönlichkeit!Coach Sean Simpson bemüht sich um den Schweizer Pass. Den könn-ten Sie ihm jetzt doch schenken.Das ist bei uns einfach nicht vorgesehen. Aber er wird den Pass sicher bekommen. Sean Simpson ist ein Glücksfall für die Mannschaft. Druck treibt ihn zu Höchstleistungen an.

«Unglaublich! Sensationell!»

Bundespräsident und Sportminister Ueli Maurer war am Wochenende der promi-nenteste Schweizer Fan in Stockholm.

Bundespräsident Ueli Maurer

Das sagen die Schweizer Promis über unsere WM-Helden

spürt. Es war mega schön, den Jungs zuzuschauen. Wie sie die grossen Nationen dominier-ten, war unglaublich. Oft wird unterschätzt, was wir Schweizer wirklich können. Es war beeindru-ckend, wie die Jungen in Stock-holm den Karren gerissen haben.»

Steffi Buchli Moderatorin«Die Schwedentor-te teilen wir uns heute Abend. Grund zum Feiern hat die Schweiz so oder so. Was das Team erreicht hat, ist schlicht gigantisch!»

Lukas Flüeler Goalie ZSC Lions«Das ist eine riesen Überraschung, zeigt aber die Stärke unseres Eis-hockeys. Spieler wie Nino Nieder-

reiter, die wegen ihrer Nationalität in Über-see zu kämpfen hat-

ten, können jetzt wohl profitieren. Und für die Klubs ist zu hoffen, dass es nun etwas leichter wird, gute Ausländer zu holen. Ich hatte regelmässig Kontakt mit Simon Bodenmann. Wir studieren Betriebsökonomie im Fernstudium und müssen eine Gruppenarbeit erledigen. Ich habe ihn auf dem Laufenden gehalten – und für zwei gearbeitet.»

Marcel Jenni Stürmer Kloten Flyers«Ich bin mega stolz auf die Jungs und darauf, was sie fürs Schweizer Hockey geleistet haben. Es ist ein erster Schritt in eine neue Sphäre.»

Hannu Tihinen Ex-FCZ-Star«Ich war mit meiner Familie bei zwei Spielen live dabei. Leider konnten wir die Schweizer nie se-hen, da sie nur in Schweden und nicht hier in Finnland spielten. Was die Schweiz an der WM zeigt, ist eine wunderbare Sache, beste Werbung für die Schweiz. Herzli-che Gratulation auch aus Finn-land. Mittlerweile hat man auch hier registriert, dass die Schweiz eine grosse Eishockeynation ist. Wir Finnen hatten Glück, dass wir der Schweiz an diesem Turnier aus dem Weg gehen konnten.» Umfrage: Angelo Rocchinotti, Micha Zbinden, Daniel Leu, Philipp Bärtsch, Michael Wegmann, Marc Ribolla

Nadine Vinzens:«Ich bin ober-stolz auf ihre Leistungen.»

Dario Cologna:«Da scheint ein

ganz besondererTeamgeist ent-

standen zu sein.» Foto

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Unser Team macht den Unterschied.Als IT-Infrastruktur Partner von Swiss Ice Hockeygratulieren wir unserer Nationalmannschaft herzlichzu ihrer begeisternden Teamleistung in Stockholm!

UMB Team

Wie unsere erfolgreichen Eishockey CracksUnterwegs Mit Begeisterung!

Cham (Zentralschweiz) – Brüttisellen (Zürich) – Frauenfeld (Ostschweiz) – Gerlafingen (Mittelland) – Manno (Tessin)www.umb.ch

Bestcompaniesto work forSwitzerland

12 WM-Extra Das BLICK-Zeugnis

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Raphael Diaz (27)Position: Verteidiger Klub: Montreal (NHL)Bringt das Kunststück fertig, als NHL-Star auf Brimborium zu verzichten. Chemie vor Diaz: stimmt. Chemie mit Diaz: stimmt.

Note: 6Thibaut Monnet (31)Position: Stürmer Klub: ZSC LionsErhält wohl eine Lizenz, darf aber nicht mitschiessen. Änderungen sind nicht nötig, weil alle gesund bleiben. Nur die Goalies darf Simp-son wechseln.

Note: 6Tobias Stephan (29)Position: Goalie Klub: ServetteEntwickelt in Stockholm eine Leidenschaft für Hotdogs und Pop-corn. Auch Reservisten müssen essen. Nimmt sein Schicksal gelas-sen.

Note: 6Dario Bürgler (25)Position: Stürmer Klub: DavosMuss die Netze im Training füllen, das hält wenigstens bei Laune. Bleibt locker, auch wenn die letzte Lizenz an Monnet geht.

Note: 6

Dufourstrasse 23, 8008 Zürich, Telefon 044 259 62 62, Fax 044 259 66 65 E-Mail [email protected] Persönliches E-Mail [email protected] Internet www.blick.ch

BLICK-Auflage: 191 064 (WEMF/SW-beglaubigt 2012) Leser: 613 000 (MACH Basic 2012-2, D-CH)

Chefredaktorin: a. i. Andrea Bleicher Blattmacher: Thomas Ley Chef vom Dienst: Daniel Kistler

Leitung Nachrichten: Karin Baltisberger Leitung Politik: Jürg Auf der Maur Leitung Wirtschaft: Guido Schätti Leitung People: Dominik Hug Leitung Lifestyle: Barbara Lienhard Leitung Sport: Felix Bingesser Leitung Foto: Tobias Gysi Leitung Layout: Emanuel Haefeli Autor: Hannes Britschgi

Bern: Henry Habegger (Politik) Zeughausgasse 19, 3011 Bern, 044 259 66 60, Fax 044 259 66 64 Mittelland: Ralph Donghi, Postfach 3617, 5001 Aarau, 062 822 98 55, Fax 062 822 98 56 Tessin: Myrte Müller, Postfach 906, 6612 Ascona, 091 972 90 01, Fax 091 972 90 06

Nachrichtenagenturen: Schweizerische Depeschenagentur (SDA), Sport-Informa-tions-Dienst (sid), Keystone (Bilder)

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Herausgeberin: Ringier AG, Brühlstrasse 5, 4800 Zofingen Druck: Ringier Print Adligenswil AG, 6043 Adligenswil

Bekanntgabe von namhaften Beteiligungen i. S. von Art. 322 StGB: AIO Group AG, cash zweiplus ag, Energy Schweiz Holding AG, Energy Bern AG, Energy Zürich AG, ER Publishing SA, Geschenkidee.ch GmbH, Goodshine AG, Infront Ringier Sports & Entertainment Switzerland AG, Investhaus AG, Job-Cloud AG, JRP Ringier Kunstverlag AG, 2R MEDIA SA, Pool Position Switzer-land AG, Previon AG, Qualipet Digital AG, Ringier Africa AG, Ringier Digital AG, Sat.1 (Schweiz) AG, SMD Schweizer Mediendatenbank AG, The Classical Com-pany AG, Ticketcorner Holding AG, Ringier Axel Springer Media AG, Ringier France SA (Frankreich), Ringier Publishing GmbH (Deutschland), Juno Kunstverlag GmbH (Deutschland), Ringier (Nederland) B.V. (Holland), Rin-gier Kiadó Kft. (Ungarn), Népszabadság Zrt. (Ungarn), Ringier Pacific Limi-ted (Hongkong), Ringier China (China),Ringier Vietnam Company Limited (Vietnam), Get Sold Corporation (Philippinen)

Impressum

Mitarbeiter dieses Extras: Philipp Bärtsch, Flavio Cellana, Irene Glaser, Dino Kessler, Daniel Leu, Benjamin Maletic, Erich Morger, Marc Ribolla, Angelo Rocchinotti, Stephan Roth, Michael Schifferle, Sven Thomann, Sam Urech, Nicole Vandenbrouck, Michael Wegmann, Micha Zbinden.

All Star-Team

Erstmals Schweizer dabei!Stockholm – Gleich zwei Schweizer werden vom Internationalen Eisho-ckey-Verband IIHF ins Allstar-Team der WM gewählt: Roman Josi und Verteidiger-Kollege Julien Vauclair, der bis zu seinem miss-glückten Dribbling im Final gegen die Schweden keinen Fehler macht.

Josi wird gar auch als wertvollster Spieler des WM-Turniers (MVP) aus-gezeichnet. Nicht nur mit seinen vier Toren und fünf Assists weiss der junge Berner vom NHL-Team Nash-ville Predators bei seiner bereits vierten WM zu gefallen. Was für ein Turnier von Josi!

Das

Spieler Spiele Tore Assists Punkte Straf-Min +/- 1. Josi 10 4 5 9 4 +2 2. Niederreiter 10 5 3 8 2 +3 Suri 10 5 3 8 8 +3 4. Hollenstein 10 4 4 8 0 +4 5. Walker 10 3 5 8 6 +5 6. Ambühl 10 2 4 6 16 +1 7. Plüss 10 0 6 6 4 +6 8. Moser 10 3 2 5 6 +5 9. Bodenmann 10 2 3 5 2 +1 Cunti 10 2 3 5 2 +3 Gardner 10 2 3 5 0 +1 12. Bieber 10 2 1 3 2 +1 13. Vauclair 10 0 3 3 2 +8 14. Von Gunten 10 1 1 2 0 +2 15. Seger 10 0 2 2 6 +8 16. Diaz 4 0 1 1 0 +1 17. Blum 9 0 1 1 2 0 18. Berra 4 0 1 1 2 - Blindenbacher 10 0 1 1 12 +2 Furrer 10 0 1 1 4 +3 Trachsler 10 0 1 1 4 +3 22. Monnet 1 0 0 0 0 0 23. Grossmann 6 0 0 0 2 +1 Gerber 6 0 0 0 0 -

Statistik unserer WM-Helden

Petri Kontiola (28) Paul Stastny (27) Henrik Sedin (32)Stürmer, Finnland, Klub: Traktor Tscheljabinsk

Stürmer, USA, Klub: Colorado Avalanche

Stürmer, Schweden, Klub: Vancouver Canucks

Roman Josi (22) Julien Vauclair (33)Verteidiger, Schweiz, Klub: Nashville Predators

Verteidiger, Schweiz, Klub: HC Lugano

Jhonas Enroth (24)Goalie, Schweden,Klub: Buffalo Sabres

WMRyan Gardner (35)Position: Stümer Klub: BernDer Tag des Längsten war ge-gen die Tschechen im Viertel-final. Ein langer Pass auf den Josi Roman, und vorbei wars.

Note: 6

Mathias Seger (35)Position: Verteidiger Klub: ZSC LionsDer beste Captain für dieses Konglomerat aus Youngsters, Haudegen und einem NHL-Star. Das weiss die gesamte Eishockey-Welt.

Note: 7 Unsere Sechser-Boys!Denis Hollenstein (24)

Position: Stürmer Klub: Kloten FlyersKrempelt wild entschlossen die Famili-en-Hierarchie um. Der international erfolgreichste Hollenstein heisst ab sofort Denis.

Note: 6

Philippe Furrer (27)Position: Verteidiger Klub: BernWenn er das lässt, was er nicht kann, ist er am besten. Tut in Stockholm das, was er am besten kann. Den Rest lässt er bleiben.

Note: 6

Reto Berra (26)Position: Goalie Klub: BielEin WM-Halbfinal ohne Gegentor. Fast 97 Prozent Schüsse gehalten. 1 Gegentreffer pro Spiel. Wir gehen auf die Knie.

Note: 6

Diese vier Spieler sind nicht auf dem Gruppenbild

Simon Boden-mann (25)Position: Stürmer Club: Kloten FlyersSieht auch auf dem höchsten Level keinen Grund, seine Rolle als Abrissbirne abzulegen. Warum auch? Tore dazu, Danke schön.

Note: 6

Severin Blindenbacher (30)Position: Verteidiger Klub: ZSC LionsDer Nervenkitzel holt das Letzte aus diesem Bären. Kräftig, beweglich und blitzschnell. Dazu mit einem glänzenden ersten Pass.

Note: 6

Reto Suri (24)Position: Stürmer Klub: ZugWählt sich selbst zum Spezialisten für Stan-dards: Penaltys versen-ken, einfach gemacht. Auch leere Tore mag er. Eigentlich mag er alle Tore.

Note: 6

Morris Trachsler (28)Position: Stürmer Klub: ZSC LionsBig Mo, Big Mo. Als Mühlstein eine Wucht, fragen Sie mal Plekanec oder Stastny. Legt sich auch in Schüsse, bitte schön.

Note: 6

Patrick von Gunten (28)Position: Verteidiger Klub: Kloten FlyersHolt kurzerhand die höchstmögliche Form aus dem Zylinder, verzichtet aber auf Kunststücke. Passgenie.

Note: 6Martin Plüss (36)Position: Stürmer Klub: BernHat mit Niederreiter und Moser plötzlich die grösstmög-lichen Flügel neben sich. Was ihn dazu motiviert, der best-mögliche Plüss zu sein.

Note: 6

Robin Grossmann (25)Position: Verteidiger Klub: DavosBricht sich im ersten Spiel die rechte Hand und tut dann so, als ob nichts ge-wesen wäre. Stahlhand? Stahlmann.

Note: 6

Roman Josi (22)Position: Verteidiger Klub: Nashville (NHL)Der ist so gut, da fehlen ei-gentlich die Worte. Mary Poppins würde sagen: Super-califragilisticexpialidocious.

Note: 6

dieser

13Pfingstmontag, 20. Mai 2013 WM-ExtraDas BLICK-Zeugnis

Die grössten Schweizer

Team-Erfolge

Alinghi Segelnation Schweiz!2003 gewinnt Alinghi in Auckland als erstes europäisches

Team den America’s Cup, die älteste Sporttrophäe der

Welt und die bedeutendste im Segelsport – mit 5:0 gegen

das Team New Zealand. 2007 verteidigt das Genfer Syndikat

um Milliardär Ernesto Bertarelli den Pokal erfolgreich.

Die beste Eishockey-Nati!WM-Silber – so gut war eine Eishockey-Nati zuvor erst an der Heim-WM 1935 in Davos. Doch die Erfolgswelle der Truppe von Sean Simpson mit ihren 9 Siegen in Folge übertrifft im Schweizer Hockey alles bisher Dagewesene! Auch den ZSC-Triumph in der Champions League.

Fussball-Silber-Nati in GeldnotDie Schweiz gewinnt in Paris Olympia-Silber – und inoffiziell den EM-Titel (0:3 gegen Uruguay). Das Team um Xam Abegglen ist immer noch im Turnier, als die Tickets für die Heimreise verfallen. Der «Sport» lanciert deshalb eine Spendenaktion.

Gold-TurnerZwar gab es auch olympische Goldmedaillen für Teams im Ru-dern, Schiessen, Tennis, Bob und Curling. Doch die wohl wert-vollste Medaille holten die Tur-ner um Georges Miez (Bild), den erfolgreichsten Schweizer Olympioniken: Olympia-Team-Gold 1928 in Amsterdam!

Der Davis-Cup-Exploit Final!Marc Rosset (Mitte) und Jakob Hlasek (rechts) schaffen es 1992 bis in den Davis-Cup-Final (1:3 gegen die USA). Das ist höher zu gewichten als das Doppel-Gold von Federer/Wawrinka.

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Stockholm – Trost für die USA: Nach dem Halbfinal-Out gegen die Schweiz (0:3) bezwingen die Amis Co-Gastgeber Finnland 3:2 nach Penaltys – und holen Bronze.Schon nach 58 Sekunden geht der Olympia-Zweite dank Craig Smith in Führung. Nach 16 Minuten und einem Powerplay-Treffer von Cap-tain Paul Stastny stehts gar 2:0.

Spannend wirds erst im letzten Drittel. Lauri Korpikoski – neben Wunderkind Mikael Granlund der zweite NHL-Profi bei den Finnen – gleicht mit einem Doppelschlag aus.Trotzdem steht das Suomi-Team am Schluss mit leeren Händen da. Das 19-jährige Supertalent der Montreal Canadiens, Alex Galchen-

yuk, macht im Penaltyschiessen mit zwei Treffern alles klar. Für die Amis ist es die erste WM-Medaille seit neun Jahren. 2004 holten sich die US-Boys in Prag ebenfalls Bronze. Finnland – der Weltmeister von 2011 – hingegen verpasst wie schon im letzten Jahr an der Heim-WM in Helsinki gegen Tschechien Bronze. A.R.

Amis ringen Finnland nieder

Unsere Sechser-Boys!

Julien Vauclair (33)Position: Verteidiger Klub: LuganoIst das der gleiche Vauclair, der sonst in Lugano spielt? So gut war der noch nie. Bis zum Final fehler-los und inspiriert nach vorne.

Note: 6

Luca Cunti (23)Position: Stürmer Klub: ZSC LionsZieht während des Turniers frische Saiten auf und entschliesst sich, ab sofort nur noch grossartig zu sein.

Note: 6 Nino Niederreiter (20)Position: Stürmer Klub: Bridgeport (AHL)Auf die erste Ohrfeige der Islanders folgt gleich die zweite. Unser Jüngster hat aber Nerven aus Stahl. Und zeigt es allen.

Note: 6

Andres Ambühl (29)Position: Stürmer Klub: ZSC LionsHübsch, sagt Ambühl zum Erreich-ten. Trockener geht nicht. Einfädler vom Dienst im Powerplay. Dribbel-frequenz: 180 Schläge pro Sekunde.

Note: 6

Matthias Bieber (27)Position: Stürmer Klub: Kloten FlyersWird von den Teamkollegen als Justin Bieber verhöhnt, das ist frech. Rechnet auf der grossen Bühne dann mit den Gegnern ab. Grossartig.

Note: 6

Simon Moser (24)Position: Stürmer Klub: SCL TigersBeschliesst, nach dem Abstieg als Naturgewalt die Welt zu erobern. Kann praktisch überall hin jetzt.

Note: 6

Martin Gerber (38)Position: Goalie Klub: Rögle (Sd)Eine zauberhafte Geschichte. Zuerst im Tor, zuletzt im Tor. Ent-schliesst sich kurzerhand dazu, hier das Wunder einzuleiten.

Note: 6

Eric Blum (26)Position: Verteidiger Klub: Kloten FlyersHat für sich entschieden, dass er trotz fehlender Zentimeter grösser und stärker ist als jeder Gegner. Hat richtig entschieden.

Note: 6

Julian Walker (26)Position: Stürmer Klub: ServetteDie Stadionsprecher begreifens bis zum Schluss nicht: Wööker. Na gut. Walker. Läuft dafür den Amis davon. Schlüsselspieler.

Note: 6 F

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Von Dino Kessler, Stockholm

NEWS SPORT

14 Pfingstmontag, 20. Mai 2013WM-Extra

Rafa frisiert Roger

Von Marc Ribolla

I n der «Ewigen Stadt» kann Roger Federer (ATP 3) ein-fach nicht gewinnen. Er

erhält im Final des ATP-1000- Turniers von Rom durch Rafael Nadal (ATP 5) eine harte Lek-tion verpasst. Der Spanier führt Federer beim 6:1 und 6:3 in 68 Minuten regelrecht vor.

Federer geht zwar 1:0 in Führung, doch dann läuft beim Schweizer überhaupt nichts mehr zusammen. Nadal nimmt ihm vier Mal in Serie den Aufschlag ab! Der Sandkönig ist in seinem Element, wäh-rend Roger komplett verunsi-

chert auf dem Platz steht. Erst beim Stand von 1:6 und 0:3 schafft er es wieder, ein Game für sich zu entscheiden. Nützen tut dies leidlich wenig. Nadal marschiert durch und sichert sich den 24. Masters-Turniersieg.

20. Niederlage gegen Nadal

Der 26-Jährige ist seit dem Comeback im Februar wieder in Top-Form. Nadal hat in allen seinen acht Turnieren seither mindestens den Final erreicht und sechs davon ge­wonnen – und jetzt folgt sein Lieblingsturnier Roland Gar-ros (ab 26. Mai).

Anders sieht es bei Federer aus. Der 17-fache Grand-Slam-Sieger wartet nun – auch mit neuer Kurzhaarfrisur – weiterhin auf den ersten Tur-niersieg in diesem Jahr.

«Es war trotzdem eine gute Woche für mich. Der Final war einfach nicht mein Tag, wie so oft gegen Rafa», sagt Federer nach dem Match. 32:8 uner-zwungene Fehler gegenüber Nadal sprechen Bände.

Seine Rom-Niederlage, be-reits die 20. im 30. Match ge-gen Nadal, hat für Roger aller-dings trotz allem einen positi-ven Nebeneffekt. Mit dem Tur-niersieg rückt Nadal auf Kos-

ten von David Ferrer auf Platz vier in der Weltrangliste vor.

Damit ist klar, dass Federer, Djokovic oder Murray nicht schon im Roland-Garros-Vier-telfinal auf den grossen Favo-riten treffen können.

Serena ist nicht zu stoppen

Bei den Frauen baut Serena Williams (31) ihre Siegesserie aus. Die Nummer eins der Welt putzt im Rom-Final Viktoria Asarenka (WTA 3) 6:1, 6:3 weg. Serena ist nicht zu stop-pen. Sie ist seit 24 Spielen und vier Turnieren ungeschlagen und die grosse Favoritin für Paris.

Roger bleibt 2013 ohne Turniersieg. Im Rom-Final lässt ihm Nadal keine Chance.

Roger Federer«Der Final war einfach

nicht mein Tag, wie so oftgegen Rafa.»

Rafael NadalSein Turniersieg in Romist bereits sein sechster

in diesem Jahr.

Nur anschauen, nicht anfassen: Forte (l.) und Salatic.

Aegerter ist ein 4x4

Von Stefan Meier aus Le Mans

S chon drei 4. Plätze, dazu der 4. Rang in der WM. Dominique Aegerter wird

zum 4 x 4. Er hätte gestern tat-sächlich sehr gerne einen kom-fortablen Allrad-Antrieb mit vier Rädern gehabt.

Der Regen sorgt in Le Mans für eine Rutschpartie und den Ab-bruch nach 23 von 26 Runden. Aegerter kämpft am Limit um den Anschluss an die Spitzengruppe. Doch das erste Podest der Saison lässt auf sich warten. Stattdessen stehen WM-Leader Redding, Kal-lio und Simeon auf dem Podium.

Aegerter lässt aber deswegen den Kopf nicht hängen. Im Ge-genteil: «Ich bin super zufrieden.

Ich muss das ganze Wochenende noch ein bisschen konstanter werden, dann werde ich auch ein Podest einfahren können.»

Zu verdanken hat der Ober-aargauer den 4. Platz einem hervorragenden Start. Vom 13. schiesst er auf den 5. Platz. Danach behält er im Nassen einen kühlen Kopf, während viele andere stürzen.

Darunter auch Tom Lüthi. «Ich bin auf einem nassen Fleck ausgerutscht», erklärt der Em-mentaler, der sich aber keine zusätzlichen Verletzungen zu-zieht.

Zum Glück! Denn noch im-mer ist der rechte Arm nach dem mehrfachen Bruch ein Problem. Lüthi wird beim Start

auf den 13. Platz durch- gereicht. Er gesteht: «Mir fehlt einfach das Vertrauen in den Zwei-kämpfen.»

Trotz Lüthis Out freut sich noch ein zweiter Schweizer. Vom 32. Startplatz aus schafft Randy Krummen­acher den 11. Schlussrang. Schon beim Start macht der Zürcher Oberländer 13 Plätze gut und legt die Basis für seine ersten Saisonpunkte. Krummen-acher atmet auf: «Endlich ist das Konto eröffnet. Das ist eine

grosse Erleich-terung.»

Heiss – GC-Trainer Uli Forte nutzt die Social-Media-Kanäle, um seine Spieler für heute heiss-zumachen. «Ich habe den Jungs per WhatsApp geschrieben, dass es jetzt Zeit ist, dass sie sich selber für diese Top-Saison belohnen.» Forte zu BLICK: «Dank den heutigen Kommuni-kationsmitteln ist die Beziehung zu den Spielern viel enger.»

Freinacht – Zürichs Stadtpräsi-dentin Corine Mauch soll heute in Bern ihre Aufwartung machen. Die SP-Frau hat im Falle eines GC-Sieges eine Zürcher Freinacht versprochen. Feiern bis zum Morgengrauen.

Aberglaube – «Lang de Chübel ja nöd a!», flüstert GC-Trainer Uli Forte seinem Captain Vero Salatic bei der Medienkonferenz zu. «Hoffentlich hat ihn Murat Yakin zuvor berührt.» Pech für Forte: Der Basler Trainer unterliess es ebenfalls, das Objekt der Begierde anzufassen. Immerhin: Yakin kennt das Gefühl aus seiner Zeit als Spieler zur Genüge. 1994 war er dabei, als GC seinen 18. und bisher letzten Cupsieg feierte, 2002 und 2003 jubelte Muri als FCB-Star.

Schock – Mit Neuzugang Serey Die hat sich der FCB einen wahren

Kenner des Cup-Wahnsinns ins Team geholt. Zweimal hat der Ivorer mit Sion den für das Wallis heiligen Pokal gewinnen können. Serey Die verstand die Welt nicht mehr. «In der Elfenbeinküste zählt nur die Meisterschaft. Dann kam ich nach Sion, und alle sprachen nur vom Cup. Ich war schockiert», sagt der Mittelfeld-Puncher. Im Halbfinal zerstörte er die Cup-Träume seiner Ex-Kollegen.

Geografie – Mit «Was gaat am See?» betitelte die «Basler Zeitung» am Samstag ihre Rubrik zu Final-Gegner GC. Für Nicht- Zürcher: Niederhasli liegt nicht am Zürichsee, lädt aber dennoch zum Baden: Mettmenhasli-See heisst das kleine Gewässer südlich des GC-Campus.

Geheim – Basel (um 16 Uhr) und GC (18 Uhr) trainierten gestern Abend unter Ausschluss der Öffentlichkeit im Stade de Suisse. Max Kern, Sandro Inguscio

Ferguson tritt mit 5:5-Gala abFussball – Sir Alex Ferguson (71) bleibt ein Sieg zum Abschluss sei-ner Trainerkarriere (1500 Spiele als ManUnited-Coach seit 1986) ver-wehrt. 5:5 bei West Bromwich in der letzten Premier-League-Run-de! Der Meister führt bis zur 81. Mi-nute 5:2, ehe Lukaku (81.), Mulum-bu (81.) und wieder Lukaku (86.) den historischen Ausgleich erzie-len. Noch nie gabs ein 5:5 in der Geschichte der Premier League. rib

Rockenfeller in Brands Hatch topMotorsport – In Brands Hatch (Gb) fährt der Deutsche Mike Rockenfeller (Audi) den Sieg im zweiten DTM-Rennen dieser Sai-son ein. Damit übernimmt der 29-Jährige auch die Gesamt-führung in der DTM-Wertung. rib

Visconti siegt im Galibier-SchneeRad – Der Italiener Giovanni Visconti gewinnt die verkürzte 15. Etappe des Giro d’ Italia. Wegen des Schnees auf der Galibier-

Passhöhe wurde das Ziel vier Kilo-meter nach unten verlegt. Siebter wird Leader Vincenzo Nibali (I). Er führt im Gesamtklassement weiter mit 1:26 Minuten Vorsprung auf Cadel Evans (Aus). rab

Podestplatz beim Weltcup-AuftaktMountainbike – In Albstadt (D) gelingt der Baslerin Katrin Leu-mann (31) im Cross-Country-Ren-nen mit Platz 3 der erste Weltcup-Podestplatz der Karriere. Bei den Männern wird Lukas Flückiger als bester Schweizer Dritter. rib

Der undankbare 4. Platz häuft sich bei Dominique Aegerter. Doch er weiss: Das Podest wird kommen.

Lüthi enttäuschtAegerter: «Ich

muss nochkonstanter

werden.»

Übrigens: Uns gibts auch noch!

Cup-FinalBasel – GC

Heute

16.00 Uhr SRF2

«Lang de Chübel ja nöd a!»

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Wir gratulieren der SchweizerEishockey-Nationalmannschaftzur Spitzenleistung.Bewährtes Handwerk, wie unsereAnlagefonds. www.meine-fonds.ch

Auch Vize-Weltmeisterwerden ist voll ok.–