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Blickpunkt Region 2015 Jahresbericht vorgelegt von der Geschäftsstelle des Regionalverbandes Südniedersachsen e.V. zur 25. Regionalkonferenz 24. November 2015 Schloss Herzberg Bildungsregion ttingen

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Blickpunkt Region 2015

Jahresbericht

vorgelegt von der Geschäftsstelledes Regionalverbandes

Südniedersachsen e.V. zur

25. Regionalkonferenz

24. November 2015Schloss Herzberg

Bildungsregion

Göttingen

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Inhaltsverzeichnis 1. Überblick 2 2. Rahmenbedingungen 2 3. Daten und Fakten 3 3.1 Veranstaltungen 3 3.2 Gremienarbeit 3 4. Handlungsfeld Bildungsregion Göttingen 4 4.1 Kooperationsvertrag mit dem Land Niedersachsen 5 4.2 Weitere Zuweisung 5 4.3 Bildungsmonitoring: Bedeutung für die Kommunalpolitik 6 4.4 SchulBetrieb 7 4.4.1 Ratifizierung in der VR Bank Dransfeld 7 4.4.2 Ratifizierung in der Paul-Gerhardt-Schule Dassel 9 4.4.3 Ratifizierung in der Sparkasse Hann. Münden 10 4.5 Inklusion 12 4.6 Antragstellung für das Projekt TransforMUSEUM 12 4.7 Projekt Conofor 13 4.8 Pilotierung Portal Interne Evaluation des NLQ 14 4.9 Pilotprojekt „Qualifizierung des Personals der regionalen Geschäftsstellen in Bildungsregionen 14 4.10 Entwicklung von Qualitäts-Modulen für die praktische Ausbildung in der Berufsfachschule Wirtschaft 15 4.11 Fachtag: Kita und Grundschule unter einem Dach – Wie kann Kooperation gelingen? 15 4.12 Pädagogisches Forum Grundbildung 16 5. Planungen für 2016 16 6. Organigramm 17 7. Mitglieder Regionalverband Südniedersachsen 18 8. Mitglieder des Vorstands 19 9. Zusammensetzung weiterer Gremien 20 10. Anlagen 21ff. 10.1 SchulBetriebe 10.2 transforMUSEUM Südniedersachsen 10.3 Mobilitätsstruktur der Region Göttingen

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1. Überblick Der vorliegende „Blickpunkt Region 2015“ berücksichtigt die Arbeit, die in den Gremien des Regionalverbandes und in der Geschäftsstelle seit der Regionalkonferenz vom 3. Dezember 2014 auf der Burg Katlenburg geleistet wurde. An dieser Veranstaltung nahm der Leiter des Amtes für regionale Landesentwick-lung Braunschweig, Matthias Wunderling-Weilbier, als Hauptreferent teil. Der Amts-chef stelle die Initiativen dar, die die Landesregierung seit 2013 zur Entwicklung der Region Südniedersachsen ergriffen hat. Der Regionalverband Süd-niedersachsen pflegt seit 1993 die Zusammenarbeit mit zahlreichen Institutionen – und er setzt Projekte in Ko-operation mit Partnern um. Zu ihnen zählen die Regio-nalplanungsträger und die Fachbereiche Bildung der Landkreise und der Stadt Göttin-gen, die Koordinierungsstelle Bildung-Beruf des Landkreises Osterode am Harz, die Beschäftigungsförderung Göttingen sowie das Regionale Übergangsmanagement (RÜM). Der Regionalverband kooperiert nicht nur mit dem Amt für regionale Landes-entwicklung, sondern auch mit dem Projektbüro des Landes Niedersachsen in Göttin-gen sowie der Staatskanzlei, dem Kultusministerium und der Landesschulbehörde. Weiterentwickelt wurden im Jahr 2015 die Kooperationen mit der Agentur für Arbeit Göttingen, der Demographiebeauftragten der Landkreise Göttingen und Northeim, den Regionalmanagement-Projektträgern der Landkreise Göttingen, Osterode am Harz und Northeim, dem Landschaftsverband Südniedersachsen, der Freien Altenarbeit Göttingen (FAG) sowie Kindertagesstätten, Schulen und Unternehmen im Rahmen der „Bildungsregion Göttingen“.

In erheblichem Umfang bringen sich Fachleute aus den Kreis-, Stadt- und Gemeindeverwal-tungen in die Arbeit des Verbandes ein. Beson-ders hervorzuheben sind die vielfältigen und

engen Verbindungen zu verschiedenen Fachbereichen der Universität Göttingen und der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst (HAWK). Allen Partnern dankt die Geschäftsstelle des Regionalverbandes für die vertrauensvolle und erfolg-reiche Zusammenarbeit. Dieser Dank ist verbunden mit der Hoffnung auf Fortsetzung und Vertiefung der Kooperationen im Jahr 2016.

2. Rahmenbedingungen Auswahl und Bearbeitung der Projekte des Regionalverbandes erfolgen auf der Basis der Regionalen Entwicklungs-Strategie „Wissensregion Göttingen“ aus dem Jahr 2006 und des Regionalen Entwicklungsprofils „Wissenschaftsregion Göttingen“ aus dem Jahr 2012. Bereits im Mai des Jahres 2000 hatten das Niedersächsische Institut für Wirtschaftsforschung (NIW, Hannover) und das Institut für Regionalforschung (IfR, Göttingen) im Auftrag des Regionalverbandes für die Arbeitsmarktregion Göttin-gen/Northeim ein Regionales Entwicklungskonzept (REK) erarbeitet.

Matthias Wunderling-Weilbier bei seinem Vortrag auf der Kat-

lenburg im Landkreis Northeim

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3. Daten und Fakten Vor dem Hintergrund der demographischen Veränderungen erfolgte die Arbeit des Regionalverbandes im Jahr 2015 insbesondere im Handlungsfeld Bildungsregion Göt-tingen. 3.1. Veranstaltungen

1. Ratifizierung der Lernpartnerschaft zwischen der VR Bank Südniedersachsen e.G. und der Schule am Hohen Hagen in Dransfeld, der Carl-Friedrich-Gauß-Schule in Groß Schneen sowie der Drei-Flüsse-Realschule in Hann Münden am 2. März

2. Ratifizierung der Lernpartnerschaft zwischen der VR Bank Südniedersachsen e.G. und der Paul-Gerhardt-Schule in Dassel Dienstag, am 16. Juni

3. Informationsveranstaltung für Beschäftigte der Kinder- und Jugendpflege von Städten und Gemeinden in den Landkreisen Göttingen und Osterode am Harz zur Nutzung sozialer Medien am Dienstag, 14. Juli

4. Ratifizierung der Lernpartnerschaft zwischen der Sparkasse Hann.Münden und der BBS Münden und der Werra-Realschule in Hann.Münden am Mittwoch, 14. Oktober.

5. Fachtag: Kita und Grundschule unter einem Dach - Wie kann Kooperation ge-lingen? Der Modellstandort Rosdorf öffnet die Türen: Mittwoch, 11. November.

3.2 Gremienarbeit Geschäftsführender Vorstand, Vorstand, Arbeitskreise und Bildungsausschuss formu-lieren die Rahmenbedingungen für die Aktivitäten der Geschäftsstelle. In den Gremien sind politisch Verantwortliche, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Pädagogin-nen und Pädagogen sowie Fachleute aus Kommunalverwaltungen, der Landesregie-rung und sonstige Mitglieder tätig. Der Vorstand tagte im Juli und im Oktober im Kreishaus in Göttingen. Themen waren u. a. Überlegungen zur künftigen Struktur regionaler Kooperationen in Südnieder-sachsen, die Bildungsregion Göttingen im Hinblick auf den Kooperationsvertrag mit dem Land Niedersachsen. Weitere Themen: Das Bildungsmonitoring, die Einnahme-Überschuss-Rechnung 2014 sowie der Wirtschaftsplan 2016. Am 1. September fand eine Sitzung des Geschäftsführenden Vorstands statt. Dabei wurde über die Entwick-lung der Kooperationsstrukturen in Südniedersachsen gesprochen. Die Gremiensitzungen im Einzelnen:

1. Vorstand: Sitzungen in Göttingen am 13. Juli und 6. Oktober im Kreishaus Göttingen

2. Geschäftsführender Vorstand: Sitzung am 1. September im Kreishaus Göttin-gen

3. Bildungsausschuss der Bildungsregion Göttingen (Bildungsdezernenten der drei Landkreise sowie der Stadt Göttingen und schulfachliche Dezernentin der Regionalabteilung Braunschweig der Landesschulbehörde): Sitzungen am 15. Dezember 2014 sowie am 26. Januar, 24. März, 27. Mai, 22. Juli, 16. Sep-tember und 14. Oktober jeweils in Göttingen

4. Arbeitskreis der Regionalplaner am 17. Februar in Göttingen 5. Interkommunaler Arbeitskreis Einzelhandel (IAE) am 5. Mai in Göttingen

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3.3 Öffentlichkeitsarbeit

1. Regelmäßige Aktualisierung der Portale www.regionalverband.de und www.bildungsregion-goettingen.de

2. Häufige Aktualisierung des Portals „Region Göttingen“ auf Facebook 3. Herausgabe von Pressemitteilungen 4. Ausrichtung von Veranstaltungen 5. Beratung der Region Hannover bei der Gründung eines Bildungsbüros am

Freitag, 18. September, in Torfhaus 6. Vortrag „Geschichte einer Idee – erste Phase der Arbeit der Metropolregion

Hannover Braunschweig Göttingen Wolfsburg“ im Rahmen der Metropolver-sammlung am Freitag, 18. September, in Salzgitter-Lebenstedt

3.4 Weitere Aktivitäten der Geschäftsstelle

Vertreter in der Mitgliederversammlung sowie im Beirat des Trägervereins „Transferagentur kommunales Bildungsmanagement Niedersachsen“ (Osnab-rück)

Mitglied im Demographie-Beirat des Landkreises Göttingen Mitglied im Netzwerk der Bildungsgenossenschaft Südniedersachsen (BIGS) Mitarbeit im Fachkräftebündnis Südniedersachsen

4. Handlungsfeld Bildungsregion Göttingen Schwerpunkt der Arbeit der Geschäftsstelle des Regionalverbandes im Jahr 2015 war die Entwicklung der Bildungsregion Göttingen. Unter der „Bildungsregion Göttingen“ verstehen die Beteiligten die auf Südniedersachsen bezogene Vernetzung von Akteu-ren im Bildungsbereich. Von den bislang 25 Bildungsregionen landesweit arbeiten nur

Ostfriesland und Südniedersachsen Kreis-grenzen übergreifend. Wichtigstes Arbeits-gremium ist der Bildungsausschuss, dem der Bildungsdezernent der Stadt Göttingen, Sieg-

fried Lieske, der Leiter der Stabsstelle Bildung, Wirtschaft und Regionalplanung des Landkreises Osterode am Harz, Franz-Michael Hemesath, Fachbereichsleiter Jörg Richert vom Landkreis Northeim, der Bildungsdezernent des Landkreises Göttingen, Marcel Riethig, und die schulfachliche Dezernentin der Regionalabteilung Braun-schweig der Landesschulbehörde, Christa Markert, angehören. Dieses Gremium tagte sechs Mal. Den Ausgangspunkt zum Projekt „Bildungsregion Göttingen“ bildete eine Initiative, die die Landtagsabgeordneten Dr. Gabriele Andretta (SPD), Dr. Harald Noack (CDU) und Stefan Wenzel (Bündnis 90/Die Grünen) im Jahr 2006 Wahlkreis- und Partei übergreifend gestartet hatten. Die Bildungsregion Göttingen versteht sich als Projektträger und Diskussionsplattform sowie als Initiator und Beteiligte der regionalen Netzwerkarbeit. Zentraler Bestandteil der am 1. September in der Kooperationsvereinbarung mit dem Land festgeschriebe-nen Arbeit sind Vernetzung und Kooperation mit anderen Akteuren. Der Fokus im Jahr 2015 lag in diesem Zusammenhang zum einen auf bereits etablierten Handlungsfel-dern wie dem Übergang von der Schule in den Beruf (Arbeitsbündnis des Landkreises Northeim, Fachkräftebündnis der SüdniedersachsenStiftung) und der Inklusion (AG Kita/Schule, Projekt Inklusion bewegen Stadt und Landkreis Göttingen; Projektgruppe Übergang Kita-Grundschule, Landkreis Northeim). Zum anderen wurden neue Kontak-te in möglichen neuen Tätigkeitsbereichen zu Themen wie „Sprachbildung und Zu-wanderung“ und „Übergang Kita-Grundschule“ aufgebaut und vertieft. Die Region Hannover wurde im Rahmen ihrer Klausurtagung auf dem Torfhaus im Harz gemeinsam mit dem Kultusministerium über die Arbeit einer Bildungsregion in-formiert und für die eigene konzeptionelle Arbeit beraten.

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4.1 Kooperationsvertrag mit dem Land Niedersachsen Über formale Zuständigkeiten hinaus hat sich in Südniedersachsen eine neue Form bildungspolitischer Zusammenarbeit entfaltet. Sie dient dazu, Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen unabhängig von ihrer sozialen Ausgangslage und Herkunft best-mögliche Entwick-lungschancen zu bieten und Un-gleichheiten zu reduzieren: Dieser Anspruch prägte den Kooperations-vertrag, den die Niedersächsische Kultusministerin Frauke Heiligen-stadt am 1. Sep-tember 2015 mit dem Göttinger Landrat Bernhard Reuter, Göttingens Oberbürgermeister Rolf-Georg Köhler, dem Ersten Kreisrat des Landkreises Osterode am Harz, Gero Geißlreiter, sowie dem Fachbereichsleiter des Landkreises Northeim, Jörg Richert, unterzeichnet hat. Der Vertrag dient der Weiterentwicklung der „Bildungsregion Göttingen“, die der Regi-onalverband Südniedersachsen im Auftrag der drei Landkreise und der Stadt Göttin-gen seit 2007 betreibt. Angesichts des globalen, technologischen, sozialen und de-mografischen Wandels sei es, so Ministerin Frauke Heiligenstadt, unabdingbar, in der Region ein qualitativ hochwertiges und vielfältiges Bildungsangebot vorzuhalten und alle Kinder und Jugendlichen in die Lage zu versetzen, ihre Bildungspotenziale opti-mal zu entfalten. Dieses Ziel, darin sind sich die fünf Beteiligten einig, kann nur im vertrauensvollen Zusammenwirken kommunaler und staatlicher Kräfte bewältig wer-den. Deshalb würden sich Land und der Regionalverband ausdrücklich zu einer staat-lich-kommunalen Gesamtverantwortung bekennen, die in der kooperativen Gestaltung der Bildungsregion zum Ausdruck komme. Frauke Heiligenstadt betonte: „Ich freue mich sehr, dass die Bildungsregion Göttingen und das Land ihre hervorragende Zu-sammenarbeit im Bildungsbereich durch den Kooperationsvertrag noch weiter vertie-fen. Qualitätsvolle Bildungsangebote sind mitentscheidend für die Attraktivität und Stärke unserer Städte, Landkreise und Regionen und damit für das Land Niedersach-sen. Aus diesem Grund ist es mir ein großes Anliegen, die Kommunen in ihrem gro-ßen und vielfältigen Engagement für beste Lernbedingungen vor Ort auch in Zukunft zu unterstützen.“ Während das Ministerium mit Anna Wucherpfennig und Lüder Sudmann dem Regio-nalverband für dessen Arbeit bereits zwei Lehrkräfte in Teilzeit zugewiesen hat, haben sich die Kommunen verpflichtet, den Regionalverband durch Sach- und weitere Per-sonalmittel in die Lage zu versetzen, seinen Aufgaben gerecht zu werden. 4.2 Zuweisung Seit dem 1. Februar 2015 arbeitet der Studienrat Lüder Sudmann an drei Tagen pro Woche als Bildungskoordinator in der Geschäftsstelle für die Bildungsregion Göttin-gen. Ebenso wie seine Kollegin Anna Wucherpfennig, die seit dem 1. September 2014 für die Bildungsregion arbeitet, wurde Sudmann von der Landesschulbehörde an den Regionalverband zugewiesen. Im anderen Teil seiner Stelle ist er seit dem 1. August 2015 als Lehrer an den Berufsbildenden Schulen I (Arnoldi-Schule) in Göttingen tätig.

Am 1. September im Kreishaus Göttingen: Bernhard Reuter, Frauke Heili-genstadt, Rolf-Georg Köhler, Gero Geißlreiter und Jörg Richert

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Nach dem Studium der Wirtschaftspädagogik an der Georg-August-Universität und dem Referendariat in Osterode am Harz hat Sudmann sechs Jahre an der BBS Syke Europaschule in den Schulformen Wirtschaft, Mathematik und Geschichte unterrichtet. In der Bildungsregion Göttingen ist Sudmann als Bildungsko-ordinator schwerpunktmäßig in den Handlungsfeldern Bil-dungsmonitoring und Berufsorientierung tätig. Für die Aus-übung dieser Tätigkeit hat er von Februar bis Juni 2015 die Qualifizierung für das Personal der regionalen Geschäftsstellen in Bildungsregionen durch das Niedersächsische Landesinsti-tut für schulische Qualitätsentwicklung (NLQ) erfolgreich ab-solviert. Zusätzlich hat er von März bis Juni 2015 an einer Schulungsveranstaltung „Kommunales Bildungsmonitoring“ unter der Leitung von Prof. Dr. Hans Döbert und Prof. Dr. Horst Weishaupt vom Deutschen Institut für Internationale Pädagogi-sche Forschung (DIPF) teilgenommen. 4. 3 Bildungsmonitoring: Bedeutung für die Kommunalpolitik Nachdem die Haushalte der drei beteiligten Landkreise und der Stadt Göttingen ge-nehmigt waren und damit eine offizielle Beauftragung erfolgen konnte, begann die Geschäftsstelle im April 2015 mit der Bearbeitung des Projektes „Bildungsmonitoring und Bildungsbericht“. Klare Zielsetzung ist es, im Sommer 2016 den ersten Bildungs-bericht für Südniedersachsen vorzulegen. Im Mai haben die Geschäftsstelle und „Zoom“ - Gesellschaft für prospektive Entwick-lungen e.V. (Sitz: Göttingen) mit vorbereitenden Arbeiten für die Aufnahme und Be-wertung von Daten begonnen. Nach gemeinsamer Vorbereitung hat die Geschäfts-stelle Mitte August insgesamt 313 Einrichtungen aus dem frühkindlichen Bereich an-geschrieben und um die Zustimmung zur Datenverarbeitung mithilfe des Landesamtes für Statistik Niedersachsen (LSN) gebeten. Alle Kommunen aus den drei südnieder-sächsischen Landkreisen wurden als Träger von Krippen, Horten und Kindertagesstät-ten angeschrieben und um Rückäußerungen bis Anfang September gebeten. Glei-ches gilt für kirchliche und „freie“ Träger von Tageseinrichtungen. Hintergrund der Aktion: Bildungsregion und Zoom wollen den Aufwand bei den Bil-dungsakteuren für deren Beteiligung an der Erstellung des Bildungsberichts so gering wie möglich halten. Es soll vermieden werden, dass jede einzelne Einrichtung gebeten werden muss, Daten beispielsweise über Maßnahmen zur Sprachförderung zur Ver-fügung zu stellen. Stattdessen haben die Wissenschaftler gemeinsam mit dem Nie-dersächsischen Kultusministerium und der Landesschulbehörde einen Weg gesucht, so viele relevante Daten wie möglich über das LSN zu beschaffen. Um diese Daten für Südniedersachsen abrufen und auswerten zu können, war jedoch das Einver-ständnis der jeweiligen Träger erforderlich. Bis Ende Oktober 2015 lagen für über 300 Tageseinrichtungen für Kinder die Einverständniserklärungen vor. Das gleiche Verfahren war auch für die Datenverarbeitung der Schuldaten notwendig. Anfang Oktober 2015 lagen alle 43 Einverständniserklärungen der kommunalen und freien Schulträger für über 200 Schulen vor. Die Akteure verstehen unter Bildungsmonitoring Beobachtungs- und Analyseprozess des Bildungswesens Südniedersachsens. Der Bildungsbericht, der aus diesen Analy-sen abgeleitet und im Lauf des Jahres 2016 als Druckwerk vorgelegt werden soll, wird eine Stichtagsanalyse. Es ist vorgesehen, sie in einem zeitlichen Abstand von zwei bis drei Jahren zu aktualisieren. Die Publikation soll eine klar gegliederte, kompakt formu-lierte Analyse beinhalten - sie wird weder als Hochglanzwerbeprospekt gestaltet noch wird sie ein Übermaß unkommentierter Zahlen und Grafiken enthalten.

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Bildungsmonitoring stellt umfassende Informationen über ausgesuchte Fragestellun-gen zur Verfügung, aus denen Beiträge zur Bildungsplanung abgeleitet werden kön-nen. Zum anderen dient es der Rechenschaftslegung gegenüber der Öffentlichkeit, inwieweit die angestrebten Ziele umgesetzt wurden. Bildungsmonitoring sorgt damit für Transparenz im Bildungswesen und weist auf Handlungsbedarfe hin. Es ermöglicht innerhalb der Kommunalverwaltungen einen ämtergreifenden Blick auf Bildung und Erziehung. Der Kommunalpolitik ermöglicht es Entscheidungen auf Basis des besten verfügbaren Wissens zu treffen (evidence-based policy). Bildungsmonitoring soll dazu beitragen, die vorhandenen Ressourcen möglichst effizient einzusetzen. 4.4 SchulBetrieb Die Initiative SchulBetrieb unterstützt allgemein bildende und berufsbildende Schulen und Unternehmen in Südniedersachsen bei der Anbahnung von Kooperationen – es handelt sich dabei um langfristig angelegte Lernpartnerschaften zwischen zwei und mehr Partnern. Im Sinne einer zukunftsfähigen Regionalentwicklung werden bei die-sem Konzept Bildungspolitik und Wirtschaftsförderung verzahnt. Die Initiative zu neuen Lernpartnerschaften geht häufig von Unternehmen und Schu-len aus – manchmal auch von der Geschäftsstelle des Regionalverbandes selbst. Aufgabe der dort tätigen Bildungskoordinatoren, der Studienrätin Anna Wucherpfennig und des Studienrats Lüder Sudmann, ist es, die „richtigen“ Partner zusammenzufüh-ren. Sie sollen in ihrer inhaltlichen Ausgestaltung zusammen passen – um die Kon-taktpflege zu erleichtern, sollen sie möglichst in räumlicher Nähe zueinander liegen. Nach den ersten Vorgesprächen organisieren Anna Wucherpfennig und Sudmann Ideenbörsen, an denen Vertreterinnen und Vertreter der jeweiligen Partner gemein-sam teilnehmen. Diese Ideen werden von Schulen und Betrieben getrennt voneinan-der auf ihre Realisierbarkeit geprüft. Bei der anschließenden Ideenkonkretisierung geht es ganz konkret darum, welche Aspekte in den Kooperationsvertrag aufgenom-men werden sollen. Unterzeichnet werden die Kooperationsverträge im Rahmen von Ratifizierungsfeiern. 4.4.1 Ratifizierung in der VR Bank Dransfeld Die erste Ratifizierungsfeier des Jahres 2015 fand im März in den Räumen der VR-Bank in Dransfeld statt. Folkert Groeneveld, Vorstand der VR-Bank begrüßte nicht nur Landrat Bernhard Reiter und Samtgemeindebürgermeister Mathias Eilers, sondern insbesondere 80 Schülerinnen und Schüler der Schule am Hohen Hangen Dransfeld, der Carl-Friedrich-Gauß-Schule Groß Schneen und der Drei-Flüsse-Realschule Hann. Münden mit Lehrern und Elternvertretern. Im Hinblick auf die Zusammenarbeit sei-nes Kreditinstituts mit den drei Schulen be-tonte der Vorstands-chef: „Wir engagieren uns in der Region und für die hier lebenden Menschen. Wir wollen diese Zukunft die-ses attraktiven Wirtschaftsraums kraftvoll mitgestalten“. Groeneveld formulierte einen Anspruch, dem auch Dr. Martin Rudolph, Leiter der Göttinger Geschäftsstelle der IHK Hannover in einem kurzen Grußwort aufgriff.

Grußwort zur Ratifizierungsfeier: Bürgermeister Mathias Eilers

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Landrat Reuter betonte, er freue sich, die erste Verbundkooperation von einem Be-trieb und drei Schulen ratifizieren zu können. Vor allem der Umgang mit dem demo-grafischen Wandel und dem daraus resultierenden Fachkräftemangel mache eine frühzeitige Berufsorientierung nötig. Dies werde durch die Initiative SchulBetrieb an-

gestoßen und unter-stützt. Den Erfolg der Initiative SchulBetrieb sehe man auch bei der gesunkenen Anzahl an Ausbildungsabbrechern,

so Reuter. Der Landrat lobte ausdrücklich das Engagement der VR-Bank gerade in Bezug auf den Verbund mit drei Schulen. Realitätsnaher und berufsweltorientier-ter Unterricht, wie er durch die Initiative SchulBetrieb umgesetzt werden könne, ermögli-che es den Schülern

schon frühzeitig einen Weg in einen möglichen Ausbildungsbetrieb zu finden und sich mit praktischen Fragen des Lebens, wie z. B. „Wie eröffne ich ein Girokonto? Was passiert, wenn mein Geld am Ende des Monats nicht reicht?“ zu beschäftigen. Samt-gemeindebürgermeister Eilers hob noch einmal die Bedeutung der VR-Bank mit ihrem Waren- und Dienstleistungsbereich für die Samtgemeinde Dransfeld hervor. Bei der Vorstellung der Kooperationsvereinbarung durch die beteiligten Lehrkräfte und Schulleiter wurden die gelegten Schwerpunkte deutlich. Betriebsbesichtigungen, Ex-pertenbefragungen und das Üben von Einstellungstests werden die Schüler in den kommenden Jahren begleiten. Harald Kühn, Vorstandsassistent der VR-Bank in Süd-niedersachsen freue sich besonders auf das Thema Azubis im Unterricht. Hierbei werden auch die Auszubildenden der Bank Unterrichtsinhalte eigenständig vorberei-ten und mit den Schülern bearbeiten. So entsteht auch auf dieser Ebene eine Win-win-Situation. „Vielleicht stehen dann auch Auszubildende in einem Klassenzimmer, in welchem sie vor nicht allzu langer Zeit selber als Schüler gesessen, das wird sehr spannend“, so Kühn. Eine erste praktische Koope-ration wurde schon beim Rahmenprogramm deutlich. Kühn und eine Auszubildende der VR-Bank fungierten für Rémi (E-Piano Spieler der Carl-Friedrich-Gauß-Schule) als „Notenhalter“. Auch der Sketch der Theater AG der Schule am Hohen Hagen wurde vom Publikum mit Ap-plaus und Gelächter begleitet. Der Imbiss zum Ausklang der Veranstaltung wurde von Maurice (Drei-Flüsse-Realschule) am E-Piano begleitet.

Ratifizierung bei der VR Bank: Rüdiger Reyhn, Dr. Martin Rudolph und Bernhard Reuter

Überreichung der SchulBetriebs-Urkunde: Bernhard Reuter, Sabine Hawelleck und Jens Haepe

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4.4.2 Ratifizierung in der Paul-Gerhardt-Schule in Dassel Die zweite Ratifizierung fand in der fast bis auf den letzten Platz besetzten alten Aula der Paul-Gerhardt-Schule in Dassel statt. Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte und Ehrengäste zeigten sich nach Abschluss der Ratifizierungsfeier überzeugt, dass die Partner - Schule und VR-Bank - richtig gut zueinander passen. Die schriftlich besiegel-te Zusammenarbeit zwischen der Schule und der VR-Bank verspreche, so der Tenor beim Imbiss im Nachgang zu der Ratifizierungsfeier, für beide Partner zu einer echten Erfolgsgeschichte zu werden. Schule und VR-Bank haben bereits Erfahrung miteinan-der gemacht – im Rahmen einiger Projekte. Die im Juni unterzeichnete Lernpartner-schaft reicht aber weit über einzelne Aktionen hinaus - sie umfasst das Versprechen, sich regelmäßig auszutauschen. Auch diese Partnerschaft hatte Anna Wucherpfennig vorbereitet. Konkret geht es um Vorhaben wie die Begleitung einer Projektwoche durch ein Assessment-Center; Azubis und Experten berichten über ihren Arbeits- und Berufsalltag, ihre Berufswahl, das Bewerbungsverfahren und über verschiedene bankbezogene The-men; Teilnahme am Börsenplanspiel und die thematische Unter-stützung der Seminar-arbeit im elften Jahr-gang. Zu Beginn der Feier hatte Schulleiter Gerhard Wittkugel auf die Bedeutung des Praxisbezugs für die Arbeit an Schulen hin-gewiesen. Schüler wollten eben nicht nur abstrakt lernen – son-dern erfahren, welchen konkreten Nutzen das Gelernte haben kann. Vielen Jungen und Mädchen mache es zudem Spaß, Klassenzimmer gegen Büro- und Bespre-chungsräume einer Bank als ganz andere Lernorte einzutauschen. Auch Dassels Bürgermeister Gerhard Melching ging in seinem Grußwort auf die Be-deutung des Praxisbezugs pädagogischer Arbeit ein. Dazu brauche es aber einer geeigneten Moderation – und die habe in der Bildungskoordinatorin Anna Wucher-pfennig vom Regionalverband zur Verfügung gestanden. Der Vorstandsvorsitzende der VR-Bank, Folkert Groeneveld, wies auf die große Bedeutung motivierter und lern-

begieriger Auszubilden-der für die Zukunft der VR-Bank hin. Durch die vereinbarte Lernpartner-schaft lernten Ausbilder und Personalverantwort-liche frühzeitig Schülerin-nen und Schüler kennen, die für eine betriebliche Ausbildung in der VR-Bank infrage kämen. Darüber hinaus habe die VR-Bank als genossen-schaftliches Institut aber

auch die Aufgabe, sich bei der Weiterentwicklung der Region zu engagieren. Groene-veld: „Wir tragen dazu bei, dass sich etwas bewegt – in die richtige Richtung.“ Zu den weiteren Gästen der Veranstaltung zählten die Stellvertretende Schulleiterin Monika Fehrenbach, Jörg Richert, Leiter des Fachbereichs Zentrale Dienste und

Vorstellung der Kooperationsvereinbarung: Gerhard Wittkugel, ein Schülervertreter und Folkert Groeneveld

Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung: Anna Wucherpfen-nig, Gerhard Wittkugel, Folkert Groeneveld und Jörg Richert

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Schulen beim Landkreis Northeim, sowie der Geschäftsführer des Regionalverbandes Südniedersachsen, Rüdiger Reyhn. Für die musikalische Untermalung der Veranstal-tung sorgte der Gitarrist Jan Stahlmann. Die Moderation lag in Händen der Studienrä-tin Anna Wucherpfennig.

4.4.3 Ratifizierung in der Sparkasse Hann.Münden Die dritte Ratifizierung des Jahres 2015 fand Mitte Oktober in der vor vier Jahren neu gestalteten Kassenhalle der Sparkasse in Hann.Münden statt. Sparkassendirektor Thomas Scheffler machte deutlich, dass sein Kreditinstitut bereits seit vielen Jahren intensive Kontakte zu Schulen der Region pflegt. „Doch jetzt“, so betonte der Spar-kassendirektor zu Beginn einer Feierstunde vor rund achtzig Gästen, „wollen wir die Zusammenarbeit vertiefen. Wir dokumentieren unsere Aktivitäten nach außen und betonen die Nachhaltigkeit unseres Tuns“.

Die Lernpartner-schaften, die die Sparkasse Mün-den an diesem Nachmittag unter der Überschrift „SchulBetrieb“ mit der BBS Münden und der Werra-Realschule ver-einbart hat, dient nicht zuletzt dazu, den Schülerinnen und Schülern zu vermitteln, wie eine Sparkasse funktioniert, was dort konkret für die

Kunden geleistet und was von Auszubildenden und Mitarbeitern verlangt wird. In dem „außerschulischen Lernort“ Sparkasse dürfte dann auch früher oder später den Real-schülern und Schülern der Vollzeitschulformen der Berufsschule vermittelt werden, warum eine zukunftsorientierte Sparkasse zwar motivierte und engagierte Auszubil-dende und Beschäftigte braucht, aber keine Kasse, an der Kunden wie früher Bargeld abheben oder sich mit ausländischen Währungen versorgen.

Abschluss der Ratifizierungsfeier in der Paul-Gerhardt-Schule in Dassel mit geladenen Gästen

Unterzeichnung des Vertrages: Johanna Müller, Gerd Reddig, Bernhard Reuter, Frank Müller-Baete, Thomas Scheffler und Anna Wucherpfennig

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So prägten die Begriffe „Zukunft“, „Bildung“ und „Zusammenarbeit“ die kurzweiligen Ansprachen, die aus Anlass der Unterzeichnung der Kooperationsverträge gehalten wurden. Scheffler war es vorbehalten, auf das Zusammenwirken der vielen Akteure

innerhalb der deutschen Sparkassenorganisation hinzuweisen. Mit fast einer halben Milliarde Euro jährlich unterstützt die „Sparkassen-Familie“ Kinder und Jugendliche bei ganz unterschiedli-chen Projekten. Sie hat einen eigenen Bera-tungsdienst zu Themen wie „Geld und Haushalt“ eingerichtet und gibt Tipps zum Umgang mit Angeboten im Internet. Scheffler betonte, bei den Kontakten mit den jungen Leuten werde meist schnell klar, wer Spaß am Beruf des Sparkas-senkaufmanns haben wird. Der Vorstandschef: „Diese Partnerschaften sind mir eine Herzensan-

gelegenheit. Ich wünsche den Schülern, dass sie die entstehenden Möglichkeiten begeistert nutzen.“ Landrat Bernhard Reuter betonte in seinem Grußwort, dass für alle Beteiligten echte Vorteile entstünden: Die Schüler erhielten schon während ihrer Schulzeit Einblicke in die betriebliche Wirklichkeit – sie könnten sich so besser auf ihre berufliche Ausbil-dung und die spätere Berufstätigkeit vorbereiten. Die Schulen selbst würden in ihrer Rolle als Mittler gestärkt – und die Betriebe erhielten die Möglichkeit, rechtzeitig Nachwuchs zu generieren. Da die Zahl der Schulabsolventen schon jetzt geringer sei als die Zahl der Berufstätigen, die in den Ruhestand wechselten, sei dies in Zeiten des demographischen Wandels eine echte Herausforderung. Das vom Regionalverband Südniedersachsen im Rahmen der Bildungsregion Göttingen entwickelte Konzept „SchulBetrieb“ sei ein Erfolgsmodell. Die Sparkasse Münden, dessen Verwaltungs-ratsvorsitzender er sein, sei ein äußerst attraktiver Ausbilder und Arbeitgeber. Reuter lobte die Studienrätin Anna Wucherpfennig, die als Bildungskoordinatorin des Regionalverbands in den vergangenen Wochen umsichtig viele Elemente der Zu-sammenarbeit zusammengetragen und die Verträge vorbereitet hatte. Auch nach Einschätzung des stellvertretenden Mündener Bürgermeisters Günter Fraatz ist das Konzept „SchulBetrieb“ eine erfolgreiche bildungspolitische Initiative, die Städten und Gemeinden sowie den Landkreisen zugutekomme. Durch die Lernpartnerschaften würden Schulen und Betriebe angeregt, sich wechselseitig zu öffnen und aufeinander zuzugehen. Fraatz: „Zwei Schulen und unsere Sparkasse machen sich gemeinsam auf den Weg. Ich ermuntere alle Beteiligten, sich weiter zu vernetzen. In diesem Drei-klang kann das Gute gelingen.“ Auf die in den vergangenen Jahren entwickelte Kooperation verwies der Leiter der BBS Münden, Gerd Reddig. „Bei uns“, so bekannte der Oberstudiendirektor, „gehen

Sparkassenbeschäftigte inzwi-schen ein und aus.“ Auch mit anderen Betrieben gebe es vielfältige Kontakte. Der Leiter der Werra-Realschule, Dr. Frank Müller-Baethe, verwies darauf, dass die Arbeit der Lehrkräfte unter-stützt werde, wenn Experten aus der betrieblichen Praxis in den Unterricht kämen. Sie könnten viel authentischer als Lehrer die immer wieder ge-stellt Frage „warum müssen wir das Lernen?“ beantworten.

Fachsimpeln in der Sparkasse: Frank Müller-Baete und Thomas Scheffler

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Während der kleinen Feierstunde wurde deutlich, dass der jungen Sparkassenange-stellten Johanna Müller eine besondere Verantwortung für das Gelingen der Lernpart-nerschaften zukommt. Durch ihre vierjährige Berufstätigkeit bei der Sparkasse Mün-den bringt sich ein gutes Maß an Berufserfahrung und das Wissen um die Rahmen-bedingungen des demographischen Wandels in die Kooperation ein; ihr jugendliches Alter dürfte ihr die nötige Nähe zu Schülerinnen und Schülern ermöglichen. Sie kün-digte an, dass ganz unterschiedliche Themen gemeinsam bearbeitet werden sollen. Dazu gehören der Umgang mit Geld, Versicherungen einschließlich der Altersvorsor-ge, das Haushaltsbuch, die täglichen Arbeiten in einer Bankfiliale sowie die Anforde-rungen an Zeugnis und Bewerbung.

4.5 Inklusion Schwerpunkt der Aktivitäten war die Unterstützung der Prozesse in Stadt und Land-kreis Göttingen (Vor- und Nachbereitung sowie Moderation der AG Kita/Schule im Projekt Inklusion bewegen) sowie im Landkreis Northeim (Mitarbeit in der Projekt-gruppe Übergang Kita-Grundschule). Darüber hinaus wurde eine Beteiligung am Förderprogramm „Inklusion durch Enkultu-ration“ der Niedersächsischen Kultusministeriums geprüft. Auf einer Informationsver-anstaltung der landeseigenen nbank und des Niedersächsischen Kultusministeriums am 20. November werden Details zu den Fördermöglichkeiten präsentiert. 4.6 Antragstellung für das Projekt transforMUSEUM Beginnend im April beteiligte sich die Bildungskoordinatorin Andrea Reese für den Regionalverband an einer Ausschreibung der Kulturstiftung des Bundes im Rahmen des mehrjährigen Förderprogramms „Transformation von Kultureinrichtungen in struk-turschwachen Regionen“. Zu den wesentlichen Zielsetzungen dieser Initiative gehört die Unterstützung neuer Kooperationsmodelle und Arbeitsformen von Kulturinstitutio-nen. Bestehende Kultureinrichtungen sollen lernen, dauerhaft mit knappen öffentlichen Mitteln, zurückgehenden Bevölkerungszahlen sowie veränderten kulturellen Interes-sen und Gewohnheiten umzugehen. Südniedersachsen war im Frühjahr 2015 als eine von vier Modellregionen ausgewählt worden. Die Bundeskulturstiftung bat den Land-

Erfolgsmodell SchulBetrieb: Ratifizierungsfeier in der Kundenhalle der Sparkasse Münden

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schaftsverband Südniedersachsen um die Organisation förderfähiger Projektplanun-gen - sie stellte dem Landschaftsverband dafür 106.300 Euro zur Verfügung. Ende März organisierte der Landschaftsverband in Duderstadt einen Workshop mit etwa 90 Kulturschaffenden. Ziel war es, Projektideen zu sammeln und die Bildung von Planungsgruppen anzuregen. Aus diesem Prozess gingen elf Projektideen vor - da-runter auch die Idee „transforMUSEUM“. Zu den Initiatoren von transforMUSEUM zählten die zentrale Kustodie und der Bereich Fundraising der Georg-August-Universität Göttingen sowie das städtische Museum in Herzberg. Sie formulierten das Ziel, die Bedeutung der Museen für die regionale Ge-sellschaft langfristig zu sichern, einem Rückbau der Museumskultur entgegenzuwir-ken, Vorteile der strukturellen Veränderungen zu erkennen und für die eigene Trans-formation zu nutzen. Mit dem Präfix „Trans-“ im Sinne des Überschreitens beschreibt Transformation einen Prozess des tiefgreifenden System- und Bewusstseinswandels aus dem Inneren her-aus. Transformationsprozesse sind daher Reflexions- und Lernprozesse, die Verände-rungen zur Bewältigung konkreter Problemstellungen einleiten. Im Bereich der Kultureinrichtungen und speziell der Museen muss der Transformati-onsprozess mit Veränderungen auf vielen Ebenen – organisatorisch, inhaltlich, in Vor-stellungen und Wertesystem – einhergehen. Das Projekt beabsichtigte, diesen Pro-zess anzustoßen, zu aktivieren, zu organisieren und Dialoge zu gestalten. Es fragte nach den zukünftigen kulturellen Bedürfnissen der Bürgerinnen und Bürger und nach den neuen Wegen, diese zu erfüllen. Das Projekt brach damit die auf Vereinzelung ausgerichteten Organisations- und Ar-beitsstrukturen der Museen auf und motivierte die Akteure, ihre Aktivitäten mit Part-nern in ihrem direkten Umfeld zu vernetzen. Intendiert war, Impulse zu geben, durch die Zusammenarbeit neue Themen, Fragestellungen und Sichtweisen zu erschließen und durch Kooperationsbündnisse neue Arbeitsformen zu entwickeln. Vertreterinnen des Projektes „transforMUSEUM“ erläuterten am 15. und 17. Juli dem Beirat zum „Transformations“-Programm das unter Moderation der Museumspädago-gon Dr. Beate Bollmann entwickelten Konzept. Aus diesen wurden drei ausgewählt – zur Enttäuschung der Initiatoren von TransforMUSEUM nicht ihr Projekt. Ausgesucht wurden vielmehr die Projektvorschläge „Harz | Museen | Welterbe“ (Oberharz), „Inter-KULTUR-Labor“ (Osterode am Harz) und „Jacobson-Haus“ (Seesen), deren Zu-schusswünsche an die Bundeskulturstiftung sich auf knapp 3 Mio. Euro summieren. Der Vorstand des Landschaftsverbandes hat diese Auswahlentscheidung einstimmig bestätigt. Vermutlich wird der Stiftungsrat der Bundeskulturstiftung Mitte Dezember 2015 über die aus den vier Modellregionen eingegangenen Förderanträge. 4.7 Projekt Conofor (Come to know the forest) Auf Initiative von Prof. Dr. Wolfgang Rohe hat die Fakul-tät Ressourcenmanagement der Hochschule für ange-wandte Wissenschaft und Kunst (HAWK) Mitte Septem-ber bei der EU-Kommission das Projekt Conofor (Come to know the forest) für eine Beteiligung am Forschungs-rahmenprogramm der EU – Programm HORIZON 2020 eingereicht. Rohe hat die Bildungsregion Göttingen als Kooperationspartner in den Antrag aufgenommen. Ziel des Projektes ist es, in Schulen der SEK II für ein Studium und eine anschließende berufliche Tätigkeit im Bereich von Technik und Na-turwissenschaften zu werben. Einbezogen werden Gymnasien und Gesamtschulen in den drei südniedersächsischen Landkreisen und der Stadt Göttingen. Zu den Ziel-

Prof. Dr. Wolfgang Rohe

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gruppen zählen insbesondere junge Frauen und Migranten. Ihnen sollen die Möglich-keiten dargestellt werden, die sich durch eine solche Orientierung ergeben. Bei Conofor handelt sich um ein transnationales Projekt mit Beteiligten aus Frank-reich, Schweden und Finnland. In besonderer Weise sollen die Erfahrungen an finni-schen und schwedischen Schulen mit dieser Art der Berufsorientierung genutzt wer-den. Ausgangspunkte sind Forstwissenschaft und Forstwirtschaft – es geht also um die Lebensbedingungen von Bäumen und die Nutzungsmöglichkeiten von Holz in den verschiedenen Lebensbereichen. Entwickelt werden sollen zwei Produkte. Zum einen soll eine neue Homepage mit interaktiven Möglichkeiten entwickelt und zum anderen ein „Lehrertag“ mit Vorschlägen für Schulprojekte (Exkursionen, Betriebsbesichtigun-gen, Schüleraustausch etc.) vorbereitet werden. Zu den beteiligten Projektpartnern in Südniedersachsen zählen neben der Bildungsre-gion Göttingen das RUZ Reinhausen, das Deutsche Primatenzentrum, das XLAB und das Institut für angewandte Kulturforschung IFAK. Inhaltliche Abstimmungen erfolgten mit der Landesschulbehörde, dem Netzwerk Lehrerfortbildung und Arillo – Erlebnispä-dagogik im Wald. Die Bildungsregion will durch ihre regionale Verankerung, die Netz-werkarbeit sowie durch die Nutzung von Datenbank und Bildungsatlas dem Projekt-fortschritt dienen. 4.8 Pilotierung Portal Interne Evaluation des NLQ Aufbauend auf den Prüfauftrag „Transfer guter Praxis/Selbstevaluation in Schule, SEIS“ fand in der Bildungsregion Göttingen die Pilotierung des neuen Evaluationspor-tals des Niedersächsischen Landesinstituts für schulische Qualitätsentwicklung (NLQ) statt. Südniedersachsen diente in diesem Kooperationsvorhaben des NLQ mit der Landesschulbehörde als Modellraum. In der zweiten Septemberhälfte 2014 hatten vier Veranstaltungen für alle Schulformen in Südniedersachsen außer den Berufsbildenden Schulen stattgefunden - jeweils zwei Termine zur Einführung des Portals sowie zwei Workshops zum Thema Prozessma-nagement. Zu den Teilnehmerinnen und Teilnehmern gehörten Repräsentanten von 24 Schulen, mit Ausnahme der Gesamtschulen waren alle Schulformen vertreten. Am 9. März fand für rund 30 Teilnehmer aus den an der Pilotierungsphase beteiligten Schulen eine Abschlussveranstaltung statt. Neben der Präsentation der Ergebnisse gehörten vertiefende Einblicke in das Instrument Unterrichtsbeobachtungsbogens (Online-UBB) des NLQ zum Workshop. 4.9 Pilotprojekt „Qualifizierung des Personals der regionalen Geschäfts-stellen in Bildungsregionen“ Im Rahmenkonzept für Bildungsregionen in Niedersachsen ist vorgesehen, dass für die Unterstützung der Arbeit in Bildungsregionen eine Qualifizierung und Fortbildung des Personals stattfindet. Von Februar bis Juni 2015 haben drei Mitarbeiter der Ge-schäftsstelle des Regionalverbandes die Qualifizierung für das Personal der Ge-schäftsstellen in Bildungsregionen durch das Niedersächsische Landesinstitut für schulische Qualitätsentwicklung (NLQ) erfolgreich absolviert. Zu den Inhalten des Curriculums des NLQ und der Universität Hildesheim (Organiza-tion Studies/ Prof. Dr. Herbert Asselmeyer) zählten: o Die formalen, organisatorischen und kulturellen Rahmenbedingungen der

Arbeit von Geschäftsstellen der Bildungsregionen: Koordination in der Ge-mengelage von staatlichen und kommunalen Strukturen

o Förderung personaler Kompetenzen: Haltung, Einstellung, Reflexion - Füh-rung, Kommunikation und Netzwerkarbeit

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o Förderung gestalterischer Kompetenzen: Moderationstechniken auf verschie-denen Handlungsebenen und Projektmanagement

o Förderung von Bildungsqualität durch Bildungsmonitoring – mit Praxisbörse zur Veranschaulichung der Qualitätsstrategien von regionalen Geschäftsstel-len in verschiedenen Regionen (inkl. Regionales Referenz-Modell zum Schnittstellen und Übergangsmanagement).

4.10 Entwicklung von Qualitäts-Modulen für die praktische Ausbildung in der Berufsfachschule Wirtschaft Für das Schuljahr 2016/2017 plant die Bildungsregion in Kooperation mit der BBS I Arnoldischule Göttingen die Entwicklung von Qualitätsstandards für das Betriebsprak-tikum - auch praktische Ausbildung genannt – in der Berufsfachschule Wirtschaft. Im Hinblick auf die Berufsorientierung und die spätere Berufstätigkeit sind Betriebs-praktika für Schülerinnen und Schüler von elementarer Bedeutung. In der Berufsfach-schule Wirtschaft absolvieren die Schülerinnen und Schüler vierwöchige Betriebsprak-tika, um berufsbezogene Kompetenzen im Rahmen einer praktischen Ausbildung zu erwerben. Im Februar 2015 hatte die Arnoldi-Schule gegenüber der Bildungsregion Göttingen das Interesse geäußert, durch Vorschläge für eine Formalisierung von Praktikumsin-halten die Ausbildung in der Berufsfachschule qualitativ zu verbessern. Qualitäten und Strukturen von betrieblichen Schulpraktika, die Schülerinnen und Schüler im Rahmen der Berufsfachschule (aber auch in anderen Schulformen) leisten müssen, können sehr unterschiedlich sein. Die Qualität der praktischen Ausbildung ist somit auch von der Praktikumsvorbereitung in Schule und den Praktikumsbetrieben abhängig. Es ist häufig nicht gewährleistet, dass alle Schülerinnen und Schüler die gewünschten Kompetenzen entwickeln können. Das Hauptziel des Projektes ist demnach die Stei-gerung der Qualität der praktischen Ausbildung in den Schwerpunkten Handel und Büromanagement. Die Module werden gemeinsam von Schulen und Praktikumsbe-trieben entwickelt und sind im Praktikumszeitraum zu durchlaufen. Die Entwicklung umfasst fünf Schritte. Implementiert wird eine breite und kooperative Arbeitsgemein-schaft zwischen den Berufsschulen und interessierten Praktikumsbetrieben. Die Nie-dersächsische Landesschulbehörde hat das Projekt bereits als unterstützungswürdig qualifiziert. Nach Abstimmung mit den relevanten Akteuren hat der Bildungsausschuss des Regi-onalverbandes bereits im Sommer für die geplante Umsetzung einstimmig grünes Licht gegeben. 4.11 Fachtag: Kita und Grundschule unter einem Dach - Wie kann Ko-operation gelingen? Der Modellstandort Rosdorf öffnete seine Türen An acht Modellstandorten in Niedersachsen wurden in den letzten drei Jahren praxis-taugliche Bildungsansätze für eine gemeinsame, multiprofessionell angelegte Päda-gogik im Übergang vom Kindergarten in die Grundschule entwickelt und erprobt. Einer dieser Standorte ist Rosdorf im Landkreis Göttingen. Bereits seit 2006 kooperieren hier die Heinrich-Grupe-Schule, der Evangelische Kindergarten Leinestraße und der Naturkindergarten Ulmenstraße miteinander. Zudem werden der Anne-Frank-Kindergarten, der Kindergarten Sellenfried und der Ev. Kindergarten Settmarshausen in die Kooperation eingebunden. Ziel ist eine enge Verzahnung der pädagogischen Arbeit in den Kindertagesstätten und der Grundschule.

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Nach Abschluss des Projektes öffnete der Modellstandort Rosdorf am Mittwoch, 11. November 2015, seine Türen – die Bildungsregion Göttingen hat Schule und Kitas bei der Durchführung dieser Veranstaltung unterstützt. 4.12 Pädagogisches Forum Grundbildung - gemeinsam Grundbil-dung stärken und funktionalem Analphabetismus begegnen Gemeinsam mit dem Regionalen Grundbildungszentrum der VHS Göttingen veran-staltet die Bildungsregion Göttingen am Dienstag, 24. November 2015 ein Pädagogi-sches Forum Grundbildung für max. 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Hintergrund der Veranstaltung ist die Tatsache, dass rund 750.000 Personen der deutschsprachi-gen, Bevölkerung in Niedersachsen selbst kurze Texte nicht richtig lesen und schrei-ben können – sie sind funktionale Analphabeten. Dies betrifft nicht nur Personen mit Migrationshintergrund oder niedriger Bildung, auch Menschen mit höherer Bildung sind in der Gruppe der funktionalen Analphabeten signifikant vertreten.

5. Planungen für 2016 Für das Jahr 2016 bestehen Planungen zu folgenden Themenbereichen:

1. Abschluss des Projektes Bildungsmonitoring/Bildungsbericht in Zusammenar-beit mit „Zoom – Gesellschaft für prospektive Entwicklungen e.V.“ (Göttingen)

2. Intensivierung der Zusammenarbeit mit den Trägern des regionalen Über-

gangsmanagements in den drei Landkreisen

3. Umsetzung des Projektes „Entwicklung von Qualitäts-Modulen für die prakti-sche Ausbildung in der Berufsfachschule Wirtschaft“

4. Im Anbahnungsprozess für das Projekt SchulBetrieb befinden sich derzeit

weitere Lernpartnerschaften, wie Sycor GmbH – Hainberg-Gymnasium; Spar-kasse Duderstadt – BBS Duderstadt; Asklepios, Universitätsmedizin Göttin-gen und Göttinger Werkstätten – Max-Planck-Gymnasium Göttingen

5. Evaluation und konzeptionelle Weiterentwicklung der Initiative „SchulBetrieb“

6. Vertiefung der Zusammenarbeit mit der Transferagentur kommunales Bil-

dungsmanagement Niedersachsen

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6. Organigramm

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7. Mitglieder Regionalverband Südniedersachsen Kommunale Mitglieder Landkreis Göttingen Landkreis Northeim Landkreis Osterode am Harz Stadt Göttingen Stadt Bad Gandersheim Stadt Bad Sachsa Stadt Dassel Stadt Einbeck Stadt Hann. Münden Stadt Hardegsen Stadt Holzminden Stadt Northeim Stadt Osterode am Harz Stadt Uslar Flecken Adelebsen Flecken Bovenden Flecken Delligsen Flecken Nörten-Hardenberg Gemeinde Friedland Gemeinde Gleichen Gemeinde Kalefeld Gemeinde Katlenburg-Lindau Gemeinde Rosdorf Samtgemeinde Bad Grund Samtgemeinde Boffzen Samtgemeinde Dransfeld Samtgemeinde Gieboldehausen Samtgemeinde Radolfshausen Samtgemeinde Walkenried Nichtkommunale Mitglieder Arbeitgeberverband Mitte DGB-Region Südniedersachsen/Harz Kreishandwerkerschaft Südniedersachsen Niedersächsische Landgesellschaft mbH Sparkasse Göttingen Kreis- und Stadtsparkasse Münden Kreis-Sparkasse Northeim Sparkasse Duderstadt Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), Göttingen Georg-August-Universität Göttingen Gesellschaft für Wirtschaftsförderung und Stadtentwicklung (GWG), Göttingen e on Mitte

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8. Mitglieder des Vorstands Landkreis Göttingen Landrat Bernhard Reuter Reinhäuser Landstraße 4 37083 Göttingen Landkreis Northeim Erster Kreisrat Dr. Hartmut Heuer Medenheimer Straße 6-8 37154 Northeim Landkreis Osterode am Harz Erster Kreisrat Gero Geißleiter

Herzberger Straße 5 37520 Osterode a. H. Stadt Göttingen Oberbürgermeister Rolf-Georg Köhler Hiroshimaplatz 1-4 37083 Göttingen Stadt Holzminden Bürgermeister Jürgen Daul Neue Straße 12 37603 Holzminden Flecken Nörten-Hardenberg Bürgermeisterin Astrid Klinkert-Kittel Burgstraße 2 37176 Nörten-Hardenberg Gemeinde Friedland Bürgermeister Andreas Friedrichs Bönneker Straße 2 37133 Friedland Gemeinde Bad Grund Bürgermeister Harald Dietzmann Anm der Mühlenwiese 1 37539 Bad Grund Kreis-Sparkasse Northeim Direktor Guido Mönnecke Am Münster 29 37154 Northeim DGB - Region Südnieder- Regionsvorsitzender Lothar Hanisch sachen/Harz Weender Landstraße 6

37073 Göttingen CDU-Fraktionen Heiner Hegeler Am Kirchtal 6

37154 Northeim SPD-Fraktionen Dr. Andreas Philippi Regerstr.1

37412 Herzberg am Harz

Fraktionen Bü. 90/Die Grünen Ernst Gottwald Leinestraße 5 37073 Göttingen FDP-Fraktionen Dr. Hiltrud Suermann Reinhäuser Landstraße 4 37083 Göttingen Frauenbeauftragte der Region Rositha Wismach

Medenheimer Straße 6-8 37154 Northeim

sowie Dr. York Winkler

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9. Zusammensetzung weiterer Gremien Bildungsausschuss

Institution: Vorname: Nachname: Vor-wahl

Rufnummer

Landkreis Göttingen Marcel Riethig 0551 525-445

Landkreis Northeim Jörg Richert 05551 708-3782

Landkreis Osterode am Harz

Franz- Michael Hemesath 05522 960-180

Stadt Göttingen Siegfried Lieske 0551 400-2405

Landesschulbehörde Braunschweig

Christa Markert 0531 843-3047

Arbeitskreis Regionalplaner

Institution: Vorname: Nachname: Vor-wahl

Rufnummer

Landkreis Göttingen Andrea Brückner 0551 525-445

Landkreis Northeim Ralf Buberti 05551 708-146

Landkreis Osterode am Harz.

Franz- Michael Hemesath 05522 960-180

Stadt Göttingen Hans-Dieter Ohlow 0551 400-2560

Amt für regionale Lan-desentwicklung Braun-schweig

Günther Piegsa 0531 484-1070

Interkommunaler Arbeitskreis Einzelhandel

Institution: Vorname: Nachname: Vor-wahl

Rufnummer

Gemeinde Rosdorf Sören Streinberg

0551 78901-37

Flecken Bovenden Thomas Brandes

0551 8201139

Stadt Osterode am Harz Klaus Becker 05522 318204

Landkreis Göttingen Andrea Brückner 0551 525-445

Landkreis Northeim Ralf Buberti 05551 708-146

Landkreis Osterode am Harz

Franz- Michael Hemesath 05522 960-180

Stadt Göttingen Thomas Dienberg 0551 400-2560

IHK Hannover Hans-Hermann

Buhr 0511 3107377

Einzelhandelsverband Willi Klie 0551 56117

Amt für regionale Landesentwicklung BS

Astrid Worch 0531 484 3603

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10. Anlagen

10.1 SchulBetriebe 10.2 transforMUSEUM Südniedersachsen 10.3 Mobilitätsstruktur der Region Göttingen

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Projektskizze „transforMUSEUM“

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Projektskizze: transforMUSEUM Südniedersachsen

Projektträger: Bildungsregion Göttingen, Regionalverband Südniedersachsen e.V.

Ansprechpartnerinnen: Andrea Reese, Bildungsregion Göttingen Mail: [email protected], Tel.: 0551 – 547 28 11

Katharina Trabert, Universität Göttingen Mail: [email protected], Tel.: 0551 – 39 4327

Moderation: Dr. Beate Bollmann, Museumsberatung, Oldenburg

Transformation und Zielsetzung des Projektes

Mit dem Präfix „Trans-“ im Sinne des Überschreitens beschreibt Transformation einen Pro-zess des tiefgreifenden System- und Bewusstseinswandels aus dem Inneren heraus. Trans-formationsprozesse sind daher Reflexions- und Lernprozesse, die Veränderungen zur Be-wältigung konkreter Problemstellungen einleiten.

Im Bereich der Kultureinrichtungen und speziell der Museen muss der Transformationspro-zess mit Veränderungen auf vielen Ebenen – organisatorisch, inhaltlich, in Vorstellungen und Wertesystem – einhergehen.

Das Projekt „transforMuseum“ stößt diesen Prozess an, aktiviert, organisiert und gestaltet den Dialog, regt zu kreativem und innovativem Denken an, ermuntert zu kritischem Hinter-fragen von altbekannten Lösungsmustern und motiviert dazu, Herausforderungen eigenstän-dig und auf neue Art zu lösen. Es fragt nach den zukünftigen kulturellen Bedürfnissen der Bürgerinnen und Bürger und nach den neuen Wegen, diese zu erfüllen.

Das Projekt bricht damit die auf Vereinzelung ausgerichteten Organisations- und Arbeits-strukturen der Museen auf und motiviert die AkteurInnen, Verantwortung zu übernehmen und ihre Aktivitäten mit wichtigen PartnerInnen in ihrem direkten Umfeld zu vernetzen. Es gibt Impulse, durch die Zusammenarbeit neue Themen, Fragestellungen und Sichtweisen zu er-schließen und durch Kooperationsbündnisse neue Arbeitsformen zu entwickeln. Es regt die Beteiligten an, zusammen mit ihren KooperationspartnerInnen ihre Zukunft zu gestalten und sich als wichtige AkteurInnen der kulturellen Transformation in ihrer Region zu begreifen.

TransforMuseum hat das Ziel, die Bedeutung der Museen für die regionale Gesellschaft langfristig und nachhaltig zu sichern, einem Rückbau der Museumskultur in strukturschwa-chen Räumen entgegenzuwirken, Vorteile der strukturellen Veränderungen zu erkennen und für die eigene Transformation zu nutzen, um eine neue zukunftsfähige Stabilität zu erlangen.

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Projektskizze „transforMUSEUM“

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transforMUSEUM Südniedersachsen

Projektdarstellung

Die Bildungsregion Göttingen und Georg-August-Universität Göttingen planen ein Projekt zur nachhaltigen Stärkung von kleinen und mittleren Museen in Südniedersachsen. Als zentrales Element wird dabei die Entwicklung einer regional übergreifenden Zusammenarbeit der Museen mit unterschiedlichen BündnispartnerInnen angesehen, um dadurch die Strukturen und Kräfte der Region zu bündeln und Synergieeffekte zu erzielen. Das Projekt setzt sich aus zwei Projektbausteinen zusammen:

• Kulturkonferenzen initiieren und begleiten den Transformationsprozess der Museen in der ganzen Region in Zusammenarbeit mit Kommunen, Bildungseinrichtungen, Wirtschaft, Wissenschaft, Bevölkerung.

• Drei lokale Modellprojekte fokussieren die Transformationsprozesse auf einzelne Handlungsfelder zur Entwicklung neuer Formen von Partnerschaften.

Zielsetzung und Ergebnisse

Die Kulturkonferenzen dienen als Momente der Irritation, die tägliche Arbeitsroutinen und verfestigte Systeme aufbrechen und dadurch Reflexion ermöglichen. Ihr Ziel ist es, den TeilnehmerInnen Impulse und Inspirationen zu geben und bewusst zu machen, dass sie den bevorstehenden demographischen und strukturellen Wandel aktiv mitgestalten müssen und können. Dadurch wird ein partizipativer Prozess in Gang gesetzt, der eine Transformation der regionalen Museumslandschaft von innen heraus anstrebt. Durch die gemeinsame Arbeit rücken die Beteiligten stärker zusammen und verzahnen sich, was zum Entstehen einer nachhaltig unterstützenden Infrastruktur führt. Am Ende des Prozesses wird die Entwicklung eines regionalen Entwicklungskonzeptes „Museumskultur“ stehen, das den Ausgangspunkt für weitere Maßnahmen und strukturelle Veränderungen bildet:

Die Modellprojekte zeigen auf, wie Transformation im lokalen Raum stattfinden und zur Bildung starker Partnerschaften und fester Kooperationsbündnisse führen kann. Durch die Einbeziehung der PartnerInnen in die inhaltliche Arbeit und den Aufbau von Ehrenamts- bzw. Patenschaftsprogrammen werden neue Organisations- und Arbeitsstrukturen entstehen und neue Inhalte und Themen erschlossen. Durch eine Veränderung der musealen Ausstellungs-praxis werden die Museen modellierbaren Räumen für ihre Kooperationsbündnisse.

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Projektskizze „transforMUSEUM“

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Durch die aktive Einbeziehung und Mitwirkung der Kommunen in den regionalen Kulturkon-ferenzen sowie in den lokalen Kooperationsbündnissen wird in den Verwaltungen das Ver-ständnis für die Bedarfe, aber auch Potenziale von Museen und Bildung und dem damit verbundenen bürgerschaftlichen Engagement in Form von Ehrenamt und Patenschaften vertieft und dauerhaft implementiert. Erfüllung der Förderkriterien der Kulturstiftung des Bundes

Das Projekt entwickelt sowohl auf der regionalen als auch auf der lokalen Ebene neue Modelle und Formen für die organisatorische und inhaltliche Zusammenarbeit von Museen mit ihren Kommunen und anderen Partnerinstitutionen. Das regionale Entwicklungskonzept und die Handlungsleitfäden wirken als Impulsgeber und konkrete Praxisbeispiele für andere Museen und Regionen.

Das Projekt intendiert die Zusammenarbeit aller Museen, Schulen und Trägerkommunen so-wie der Universität Göttingen in Südniedersachsen. Die Modellprojekte konzentrieren sich auf die Museen, Schulen und Kitas an drei Standorten in den Landkreisen Göttingen, Nort-heim und Osterode am Harz. Diese Projekte werden von den Kommunen und Landkreisen begrüßt und durch eine aktive Beteiligung, u.a. durch die Freistellung von MitarbeiterInnen und die Bereitstellung von Sanierungsmitteln unterstützt. Über die Unternehmen, ihre MitarbeiterInnen, Migrationsstellen und andere Einrichtungen und PartnerInnen werden weitere Bevölkerungsgruppen einbezogen.

Beschreibung der Projektbausteine und Beteiligten

Kulturkonferenzen

An den Kulturkonferenzen beteiligen sich Museen sowie Bildungseinrichtungen, Unterneh-men, Kommunen und die Bevölkerung der Region. Sie werden von der Bildungsregion und der Universität Göttingen ausgerichtet. Dadurch wird das besondere Potenzial der Region – der Wissenschaftsstandort Göttingen und die Universität als zentrale Forschungseinrichtung und starke Partnerin für die Region – in den Prozess eingebunden. Folgende Fragestellun-gen werden behandelt:

• Definition und Kriterien für den Transformationsprozess der Museumslandschaft in Südniedersachsen

• Erhebung von Daten und Informationen, Definition von Handlungsfeldern • Scouting von Schnittmengen für Kooperationen zwischen Museen, Bündnispartner-

Innen und den unterschiedlichen Forschungsbereichen der Universität Göttingen • Reflexion der Modellprojekte (siehe unten Projektbaustein: Modellprojekte) • Entwicklung neuer Kooperationsformen • Erarbeitung eines regionalen Entwicklungskonzeptes „Museumskultur“

Zur Verstetigung der Projektergebnisse ist die Schaffung verbindlicher Strukturen in Anleh-nung an andere regionale Zusammenschlüsse im Bildungs- und Gesundheitsbereich z.B. durch die Gründung einer „Museums-Kulturregion“ geplant. Veranstalterin:

Georg-August-Universität Göttingen, Bildungsregion Göttingen in Kooperation mit der Museumsberatung im Landschaftsverband Südniedersachsen e.V.

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Projektskizze „transforMUSEUM“

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Zielgruppen: Museen, Träger, Kommunen, Wissenschaft, Bildungseinrichtungen, Unter-nehmen und engagierte BürgerInnen

Modellprojekte – Transformation durch neue Partnerschaften Die drei Modellprojekte haben das Ziel, dauerhafte, tiefgreifende Kooperationsbündnisse zwischen Museen vor Ort und verschiedenen Modellpartnern zu etablieren: a) Kitas/Grundschulen, b) Migrations- bzw. Inklusionsstellen/Schulen und c) Unternehmen/ weiterführende und berufsbildende Schulen. In jedem der Modellprojekte agieren die örtli-chen Verwaltungen als Partnerinnen. Um die Verstetigung der Kooperation zu gewährleisten, agieren alle beteiligten AkteurInnen von Beginn an auf Augenhöhe. Folgende Schritte sind in der Planungsphase 2016/2017 vorgesehen:

In den folgenden Umsetzungsphasen werden die vereinbarten Module umgesetzt. Alle Mo-dellprojekte arbeiten nach dem Modell der gelenkten Partizipation. Dieser Prozess fördert eine neue fragende Haltung gegenüber der eigenen Perspektive sowie den Dialog und bietet die Plattform dafür, neue Inhalte gemeinsam zu erarbeiten. Alle Modellprojekte werden wäh-rend der Laufzeit mit personellen und finanziellen Mitteln zur Moderation und Umsetzung von Projektideen unterstützt. Parallel dazu sollen Ehrenamts- bzw. Patenschafts-Programme aufgebaut und durch die organisatorische Einbindung bei einer Partnerinstitution verstetigt werden.

Modell A: Museum als ForscherInnenraum zur Gestaltung von

Bildungswegen – Städtisches Museum Uslar

Ziel ist eine dauerhafte Zusammenarbeit des Museums mit einer Kita und einer Grundschule vor Ort zur gemeinsamen inhaltlichen Gestaltung des Übergangs – des „Brückenjahres“ – von der Kita in die Grundschule. Das „Brückenjahr“ ist ein Konzept des niedersächsischen Kultusministeriums, um eine Kontinuität des Bildungsweges der Kinder zu sichern. Im Projekt wird das Museum Anlaufstelle und Themensteller für die Bildungseinrich-tungen sein und eine verbindende Rolle spielen. Zugleich stellt es für die Kinder einen niedrigschwelligen Einstieg in die Nutzung kultureller

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Projektskizze „transforMUSEUM“

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Einrichtungen und damit in kulturelle Teilhabe dar. Museale Vermittlung wird dadurch zum festen Abschnitt des bildungsbiographischen Weges. Folgende Module sind denkbar:

• Gemeinsame Fortbildungen in Kooperation mit der Bundesstiftung „Haus der kleinen Forscher“ von Museum, ErzieherInnen und Lehrkräften zunächst zum Thema „Was-ser“ als Schwerpunkt der inhaltlichen Projektarbeit im Museum. Diskussion und Fest-legung eines gemeinsamen Bildungsbegriffes und dessen Umsetzung als „Forscher-Innenraum“ im Museum mit gemeinsamer Gestaltung durch Museum, Kita und Grundschule.

• Entwicklung gemeinsamer Lernphasen im Museum für Kita- und Grundschulkinder. • Gemeinsame altersgerechte Aufarbeitung der Themenfelder des Museums und Ge-

staltung einer Lernwerkstatt im Sinne des ko-konstruktiven Erlebens. Die Verstetigung der Projektergebnisse wird durch die Bildungsregion Göttingen in Zusam-menarbeit mit der bundesweiten Stiftung „Haus der kleinen Forscher“ gewährleistet. Kooperationspartner: Städtisches Museum Uslar, AWO-Kindergarten Uslar, Grundschule Uslar, Stadt Uslar, Landkreis Northeim, Land Niedersachsen (Beratungsteam Brückenjahr), Stiftung „Haus der kleinen Forscher“, Museumsberatung im Landschaftsverband Südnieder-sachsen e.V.

Modell B: Museum als Inter-Kulturraum – Europäisches Brotmuseum

Ebergötzen

Ziel ist eine Öffnung des Museums gegenüber Flüchtlingen sowie Men-schen mit Migrationshintergrund. Das Museum wird lokaler Initiator für die Förderung des interkulturellen Dialogs im Sinne der Willkommenskultur und übernimmt damit gemeinsam mit weiteren AkteurInnen zivile Verantwor-tung. Den inhaltlichen Ausgangspunkt bildet die Kulturen übergreifende Be-deutung des „Brotes“.

In Kooperation mit der Migrationsstelle des Landkreises und der UNESCO-Projektschule Hainberg-Gymnasium Göttingen werden Projekte und Programme mit dem Museum erarbeitet und fest in die museale Arbeit eingebunden. Folgende Module könnten umgesetzt werden:

• Schulung von MuseumsmitarbeiterInnen, LehrerInnen und SchülerInnen für die interkulturelle Zusammenarbeit

• Feste Einbindung des Museums als außerschulischen Lernort in den Wahl-Pflicht-Unterricht-UNESCO ab Jahrgangsstufe 8

• Gemeinsame Erarbeitung von Projekten, Sonderausstellungen, Ausstellungsmedien, Workshops, Aktionen, Festen und Programmen rund um das Thema Brot/Welternäh-rung, die interkulturelle Begegnungen im Museum ermöglichen und aktives interkul-turelles Miteinander von Bevölkerung, MigrantInnen und SchülerInnen fördern.

• Verstetigung der Projektergebnisse durch die Migrationsstelle des Landkreises Göttingen und feste Einbindung in das Unterrichtsfach WPU-UNESCO am Hainberg-Gymnasium Göttingen

Kooperationspartner: Europäisches Brotmuseum Ebergötzen e.V., Gemeinde Ebergötzen, Samtgemeinde Radolfshausen, Migrationsstelle des Landkreises Göttingen, Grundschule Ebergötzen, Unesco-Projektschule Hainberg-Gymnasium Göttingen, Niedersächsische Lan-

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Projektskizze „transforMUSEUM“

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desschulbehörde, Regionales Lehrerfortbildungszentrum Göttingen, Museumsberatung im Landschaftsverband Südniedersachsen e.V.

Modell C: Museum als Raum für gesellschaftliche unternehmerische

Verantwortung – Museum Schloss Herzberg

Ziel ist es, lokale Unternehmen im Rahmen eines sozialen bzw. kulturellen Engagements (CSR) als dauerhafte Partner für das Museum und die Ent-wicklung eines SchülerInnenmuseums zu gewinnen. Gleichzeitig soll das Projekt den SchülerInnen ermöglichen, praktische Berufserfahrungen rund um die Arbeit eines Kulturbetriebes zu sammeln, und das Museum lang-fristig als außerschulischen Lernort in den Schulbetrieb integrieren. Die Un-ternehmen stellen dazu in Form eines Corporate Volunteering Programms professionelles Knowhow und das freiwillige Engagement ihrer Mitarbeiter-Innen zur Verfügung.

Im Prozess der konkreten gemeinsamen Arbeit sollen sich die Unternehmen zu gleichbe-rechtigten Partnern innerhalb des angestrebten Kooperationsbündnisses entwickeln, um das kulturelle Engagement in den Unternehmen zu verstetigen und über die beteiligten PartnerIn-nen die gemeinsame Verantwortung für das Museum im lokalen Bewusstsein zu verankern. Als Module können umgesetzt werden:

• Gründung eines SchülerInnenunternehmens und Erstellung eines Businessplanes

• Entwicklung eines Konzeptes für das „SchülerInnenmuseum“ inklusive Marketing, Vermittlung, Öffentlichkeitsarbeit

• Entwicklung eines Konzeptes für die Umgestaltung der Dauerausstellung der Nieder-sächsischen Landesforsten

• Sanierung und museale Nutzbarmachung neuer Räume im Museum für das Schüle-rInnenmuseum durch SchülerInnen der Berufsbildenden Schulen I und II und durch die Unternehmen

• Planung und Bau von Ausstellungselementen: Vitrinen, Aktivstationen etc. • Gestaltung und Entwicklung von Ausstellungsmedien: Ausstellungstexte, Audio- und

Videostationen etc. • Konzeption und Umsetzung von Sonderausstellungen

• Entwicklung eines museumspädagogischen Vermittlungskonzeptes für Kitas, Grund-schulen, SeniorInnen mit dem Fachbereich Sozialpädagogik der Berufsbildenden Schule

• Aufbau einer Sammlung mit aktuellen, regionalen Bezügen durch SchülerInnen und BürgerInnen der Stadt Herzberg

Kooperationspartner: Museum Schloss Herzberg, Stadt Herzberg, Berufsbildende Schulen I und II Osterode am Harz, Koordinierungsstelle Bildung-Beruf Landkreis Osterode am Harz, Niedersächsische Landesschulbehörde, Niedersächsische Landesforsten, Forstamt Claus-thal-Zellerfeld, regionale Unternehmen, Museumsberatung im Landschaftsverband Südnie-dersachsen e.V. Evaluierung

Die Modellprojekte und der Gesamtprozess werden durch die Universität Göttingen wissen-schaftlich begleitet und evaluiert.

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Projektskizze „transforMUSEUM“

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Nachhaltigkeit der Projektergebnisse

• Implementierung von wichtigen Handlungsfeldern der Transformation in Arbeits- und Organisationsstrukturen sowie in die Ausstellungs- und Vermittlungsarbeit der Museen

• Bildung fester Kooperationsbündnisse und Einbeziehung anderer gesellschaftlicher Ak-teurInnengruppen in die Verantwortung für die Museen und ihre Aufgaben

• Entwicklung einer regionalen Verantwortung und eines regionalen Entwicklungskonzep-tes für die südniedersächsische Museumslandschaft

Projektdauer und Zeitplanung

4 Jahre, Januar 2016 bis Dezember 2019 Modellprojekte:

• Interne Projektplanungsphase: Januar 2016 bis Beginn Schuljahr 2016/17 • Planungsphase der Modellprojektpartner: Schuljahr 2016/17 • Umsetzungsphase mit den Schülerinnen und Schülern: Schuljahr 2017/18 • Konsolidierungsphase: Schuljahr 2018/19 • Abschluss und Dokumentation des Projektes: 2. Jahreshälfte 2019

Kulturkonferenzen: • halbjährlich ab Herbst 2016 bis Ende 2019

Kosten

Kostenfaktoren Kosten in EURO

Gesamtkoordination und Kulturkonferenzen: Personal (ProjektkoordinatorIn, Moderation, ReferentInnen) 216.000,- Sachmittel (inkl. Öffentlichkeitsarbeit) 30.000,- Publikation der Projektergebnisse (Handlungsleitfäden) 8.000,- Begleitung und Evaluierung durch Universität Göttingen 50.000,- 304.000,-

Modellprojekt A: Personal (TransformationslotsIn, Freistellung, ReferentInnen) 190.000,- Sachmittel 10.000,- Überarbeitung Ausstellung und Maßnahmen 40.000,- 240.000,-

Modellprojekt B: Personal (TransformationslotsIn, Freistellung, ReferentInnen) 180.000,- Sachmittel 15.000,- Überarbeitung Ausstellung und Maßnahmen 40.000,- 235.000,-

Modellprojekt C: Personal (TransformationslotsIn, Freistellung) 190.000,- Sachmittel 10.000,- Überarbeitung Ausstellung und Maßnahmen 40.000,- 240.000,-

Gesamtsumme 1.019.000,-

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Projektskizze „transforMUSEUM“

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Finanzierung

Finanzierung Höhe der Förderung

Kulturstiftung des Bundes 900.000,- Freistellung von MitarbeiterInnen durch Partnerinstitutionen 39.000,- Stiftung Niedersachsen (hat Interesse bekundet) SparkassenStiftung Niedersachen AKB-Stiftung Göttingen Litfin-Stiftung Göttingen Landschaftsverband Südniedersachsen Leader-Programm Stadt Herzberg, Stadt Uslar, Samtgemeinde Radolfshausen (Ebergötzen)

80.000,-

Gesamtsumme 1.019.000,-

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SVB Arbeitsort

Auspendler

Einpendler

SVB Wohnort

Binnenpendler

Pendler nach Gemeinden

LSN-Online P70H5107, Sozialversicherungs-pflichtig Beschäftigte (SVB) 30.06.2012

SVB Arbeitsort

1 Feld = 1 - 500 SVB

Gerhard Cassing

Mobilitätsstruktur der Region Göttingen

REGIONALVERBAND SÜDNIEDERSACHSEN e.V., Barfüßerstraße 1, 37073 Göttingen, 20.01.2015 Tel. 05515472810, Fax 05515472820, E-mail [email protected], Int. www.regionalverband.de

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Mobilitätsstruktur der Region Göttingen: Anbindung peripherer Orte Regionale Mobilität kann verschiedene Anlässe haben. Viele Beschäftigte pendeln täglich zur Arbeit aus einer Landgemeinde ins nächste Mittelzentrum oder in das Oberzentrum. Der Besuch weiterführender Schulen ist häufig mit Fahrten in eine größere Nachbargemeinde verbunden. Zum Einkaufen fahren Konsumenten ebenfalls in die zentralen Orte der Region. Als Verkehrsmittel werden Räder, Autos, Bus-se und Bahnen in unterschiedlicher Kombination genutzt. Die Infrastruktur dafür ist regionalspezifisch ausgeprägt. Mobilität ist so eine grundlegende Vorraussetzung für Lebensqualität und Wirtschaftskraft einer Region. 1. Mobilitätsanlass: Distanz von Wohn- und Arbeitsorten Am Beispiel der räumlichen Verteilung der Wohnorte der Beschäftigten im Verhältnis zu ihren Arbeitsor-ten lässt sich die Bedeutung der innerregionalen Mobilität zeigen. Wohn- und Arbeitsorte haben sich geografisch immer weiter voneinander entfernt. Das liegt an der zunehmenden Spezialisierung der Ar-beits- und Berufswelt. Sie veranlasst die Beschäftigten zum „Pendeln“ zwischen Wohn- und Arbeitsort. Statistisch werde sie am Arbeitsort als „Einpendler“, am Wohnort als „Auspendler“ erfasst. In der Region Göttingen lassen sich die Pendlerströme anhand der zentralörtlichen Funktionen der Gemeinden diffe-renzieren. Das Oberzentrum Göttingen hat als Arbeitsmarktzentrum einen deutlichen Einpendlerüber-schuss; die sieben Mittelzentren zeigen einen ausgeglichenen Pendlersaldo; die 23 Grundzentren be-sitzen überwiegende Wohnortfunktionen mit hohem Auspendleranteil (vgl. Tab. 01 und Abb. 01).

Gemeinden (Ve) SvB Arbeitsort SvB Arbeitsort = Wohnort SvB Einpendler SvB Auspendler Pendler-

saldo SvB Wohnort

Anzahl Anteil Anzahl Ant. Ao Ant. Wo Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Adelebsen 1.005 0,6 319 31,7 13,1 686 68,3 2.114 86,9 -1.428 2.433 1,6 Bovenden 2.342 1,5 538 23,0 11,6 1.804 77,0 4.115 88,4 -2.311 4.653 3,0 Duderstadt 6.768 4,3 3.153 46,6 43,4 3.615 53,4 4.104 56,6 -489 7.257 4,7 Friedland 1.036 0,7 357 34,5 13,8 679 65,5 2.229 86,2 -1.550 2.586 1,7 Gleichen 1.020 0,6 345 33,8 10,7 675 66,2 2.866 89,3 -2.191 3.211 2,1 Göttingen 63.643 40,0 28.542 44,8 75,1 35.101 55,2 9.453 24,9 25.648 37.995 24,3 Hann. Münden 8.773 5,5 4.635 52,8 56,8 4.138 47,2 3.530 43,2 608 8.165 5,2 Rosdorf 2.994 1,9 596 19,9 13,7 2.398 80,1 3.763 86,3 -1.365 4.359 2,8 Staufenberg 1.587 1,0 376 23,7 12,7 1.211 76,3 2.586 87,3 -1.375 2.962 1,9 Dransfeld 1.629 1,0 470 28,9 13,4 1.159 71,1 3.034 86,6 -1.875 3.504 2,2 Gieboldehausen 2.224 1,4 557 25,0 11,2 1.667 75,0 4.409 88,8 -2.742 4.966 3,2 Radolfshausen 853 0,5 198 23,2 7,4 655 76,8 2.477 92,6 -1.822 2.675 1,7 Bad Gandersheim 3.244 2,0 1.399 43,1 43,6 1.845 56,9 1.808 56,4 37 3.207 2,1 Bodenfelde 444 0,3 200 45,0 18,8 244 55,0 866 81,2 -622 1.066 0,7 Dassel 1.995 1,3 972 48,7 27,8 1.023 51,3 2.530 72,2 -1.507 3.502 2,2 Einbeck 9.481 6,0 4.931 52,0 57,6 4.550 48,0 3.629 42,4 921 8.560 5,5 Hardegsen 1.297 0,8 485 37,4 16,1 812 62,6 2.530 83,9 -1.718 3.015 1,9 Kalefeld 1.374 0,9 608 44,3 24,6 766 55,7 1.862 75,4 -1.096 2.470 1,6 Katlenburg-Lindau 1.494 0,9 572 38,3 21,4 922 61,7 2.102 78,6 -1.180 2.674 1,7 Kreiensen 940 0,6 385 41,0 16,9 555 59,0 1.889 83,1 -1.334 2.274 1,5 Moringen 3.410 2,1 766 22,5 30,2 2.644 77,5 1.769 69,8 875 2.535 1,6 Nörten-Hardenberg 1.702 1,1 478 28,1 15,2 1.224 71,9 2.658 84,8 -1.434 3.136 2,0 Northeim 12.291 7,7 5.195 42,3 52,9 7.096 57,7 4.621 47,1 2.475 9.816 6,3 Uslar 3.663 2,3 2.098 57,3 43,6 1.565 42,7 2.709 56,4 -1.144 4.807 3,1 Bad Lauterberg 3.818 2,4 1.732 45,4 49,5 2.086 54,6 1.767 50,5 319 3.499 2,2 Bad Sachsa 1.577 1,0 683 43,3 34,1 894 56,7 1.319 65,9 -425 2.002 1,3 Herzberg 4.951 3,1 1.859 37,5 43,8 3.092 62,5 2.384 56,2 708 4.243 2,7 Osterode 9.661 6,1 4.333 44,9 56,4 5.328 55,1 3.352 43,6 1.976 7.685 4,9 Bad Grund 1.177 0,7 346 29,4 11,9 831 70,6 2.569 88,1 -1.738 2.915 1,9 Hattorf 1.304 0,8 342 26,2 13,3 962 73,8 2.223 86,7 -1.261 2.565 1,6 Walkenried 1.480 0,9 292 19,7 22,2 1.188 80,3 1.024 77,8 164 1.316 0,8 Region Göttingen 159.177 100,0 67.762 42,6 43,4 91.415 57,4 88.291 56,6 3.124 156.053 100,0 Oberzentrum 63.643 40,0 28.542 44,8 75,1 35.101 55,2 9.453 24,9 25.648 37.995 24,3 Mittelzentren 53.881 33,8 25.744 47,8 52,0 28.137 52,2 23.753 48,0 4.384 49.497 31,7 Grundzentren 41.653 26,2 13.476 32,4 19,7 28.177 67,6 55.085 80,3 -26.908 68.561 43,9

Tabelle 01: Pendler in der Region Göttingen

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SVB Arbeitsort

Auspendler

Einpendler

SVB Wohnort

Binnenpendler

Pendler nach Gemeinden

LSN-Online P70H5107, Sozialversicherungs-pflichtig Beschäftigte (SVB) 30.06.2012

SVB Arbeitsort

1 Feld = 1 - 500 SVB

Abb. 01: Mobilitätsstruktur Im Oberzentrum konzentrieren sich zwar 40 % der Arbeitsplätze; jedoch wohnen nur 24,3 % der sozial-versicherungspflichtig Beschäftigten (SvB) der Region hier. Das bedeutet, dass von den 63.643 Be-schäftigten in Göttingen der größere Teil (55,2 %) aus dem Umland einpendelt (vgl. Tabelle 01). Die sieben Mittelzentren beherbergen 33,8 % der Arbeitsplätze (SvB am Arbeitsort). Ein nahezu gleich gro-ßer Anteil (31,7 %) der Beschäftigten hat hier seinen Wohnsitz. Relativ ausgewogen gestaltet sich das Pendlerverhalten; fast die Hälfte der in den Mittelzentren Beschäftigten wohnt auch hier (47,8 %). Dem-entsprechend ist die Zahl der Einpendler etwas größer als die Auspendlerzahl, was zu einer gut ausge-glichenen Pendlerbilanz führt. Demgegenüber sind die grundzentralen Gemeinden überwiegend Wohn-orte der Beschäftigten (43,9 %). Ein Großteil (80,3 %) der dort wohnenden Beschäftigten pendelt zur Arbeit in eine andere - meistens mittel- oder oberzentrale - Gemeinde. 2. Mobilitätsdichte: Konzentration von Arbeitsstätten Das Oberzentrum Göttingen zieht mit ca. 35.000 Beschäftigten von allen Gemeinden die meisten Ein-pendler auf sich. Woher kommen die Einpendler nach Göttingen im Einzelnen? Für 2007 hat Hatje dies in „Göttinger Statistik Aktuell“ Nr. 24 beschrieben: „Das Pendlereinzugsgebiet der Stadt Göttingen er-streckt sich auf Gemeinden in den Landkreisen Göttingen, Northeim, Osterode und Holzminden (Süd-niedersachsen), Gemeinden im Werra-Meißner-Kreis und im Landkreis Kassel als auch auf die Stadt Kassel (Nordhessen) sowie Gemeinden im Landkreis Eichsfeld (Thüringen).“ In der Abb. 02 sind seine Angaben grafisch dargestellt. Die meisten Pendler kommen aus den Nachbargemeinden mit Luftlinien-Entfernungen bis ca. 15 km: Bovenden (2.756), Rosdorf (2.551), Gleichen (2.090), Friedland (1.456), Dransfeld (1.382), Radolfshausen (1.390) und Adelebsen (1.313). Auch aus dem „zweiten Ring“ (ca. 15 bis 25 km Radius) um Göttingen stammen noch erhebliche Pendlermengen: Duderstadt (1.582), Gieboldehausen (1.418), Nörten-Hardenberg (1.376), Hardegsen (1.142), Uslar (743), Hann. Münden (731), Heilbad Heiligenstadt (645), Lindenberg/Eichsfeld (555), Hanstein-Rusteberg (469), Uder (358), Katlenburg-Lindau (356), Leinetal (352), Neu-Eichenberg (294), Witzenhausen (291) und Oberwe-ser/Wahlsburg (233). Zu dieser Entfernungszone zählen auch im „dritten Ring“ Northeim mit 1.253, Moringen mit 441 und Hattorf mit 189 Pendlern nach Göttingen. Nennenswerte Pendlerzahlen aus dem “äußeren Ring“ (ab ca. 25 km) kommen aus Leinefelde-Worbis (418), Einbeck (364), Osterode (248), Herzberg (189) und Kassel (333).

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Lindenberg/Eichsfeld

Eichsfelder Kessel

Eichsfeld-Südharz

Eichsfeld-Wipperaue

Hanstein- Rusteberg

Leinetal

Uder

Neu- Eichenberg

Reinhards-

hagen

Wahlburg

Oberweser

Einpendler in Göttingen 2007 (1 Quadrat = 100 Pendler) Auspendler nach Göttingen

1.000 Rusteber

Berufspendler Göttingen Göttinger Statistik Aktuell 24 06/2008 Hatje, D., www.goesisgoettingen.de

10 km 20 km 30 km 40 km 50 km

Abb. 02: Pendler Göttingen 3. Mobilitätsaufwand: Isochronen des Umlandverkehrs Ein übermäßiger Zeitaufwand zur Erreichung eines Oberzentrums gilt als Indikator für die regionalpoliti-sche Einstufung von Orten als „peripherer Raum“. Eine Fahrzeit mit dem Pkw von 60 Minuten für die periodische Erreichbarkeit gilt raumplanerisch als Höchstwert. Wenn das Oberzentrum als Arbeits-marktzentrum fungiert, das tägliche Pendlerfahrten erfordert, werden maximal 45 Minuten für zumutbar gehalten. Für die Benutzung des öffentlichen Personennahverkehrs müssen ca. 15 Minuten Fahrtdauer hinzugerechnet werden. Dabei sind zusätzliche Fußwege zu bzw. von den Haltestellen nicht mitgerech-net. Werden die Zumutbarkeitsschwellen auf Dauer überschritten, sind Umzüge an zentralere Wohn-standorte die Folge. Das wird in den peripheren Orten als Abwanderung registriert. Will man dies regio-nalpolitisch vermeiden, müssen kürzere Fahrtdauern für Pendler aus den peripheren Orten geschaffen werden. Dazu bietet der Schienenverkehr in der Region Göttingen günstige Voraussetzungen. Beson-ders der periphere Landkreis Osterode, der demnächst mit dem Landkreis Göttingen fusioniert, ist mit der Harz-Weser-Bahn günstig an das Oberzentrum angebunden. Auch der periphere Oberweserraum ist im Schienenverkehr gut erschlossen. Mangelhaft ist jedoch der Buszubringerverkehr zu den Bahn-haltestellen. In der Beschleunigung des Bahnverkehrs und der Verknüpfung mit vertakteten Zubringer-bussen liegt noch ein erhebliches Potential zur Mobilitätsoptimierung in den peripheren Teilräumen. In der Tabelle 02 und den Tabellen 03 und 04 sind die ortsspezifischen Einwohnerzahlen nach Pkw- bzw. ÖPNV-Fahrtdauern zum Regionszentrum dargestellt. Es zeigt sich, dass bei Pkw-Benutzung (Abb. 03) das Oberzentrum nahezu vollständig in 45 Minuten aus dem regionalen Umland erreichbar ist. Le-diglich 9,9 % benötigen eine längere Fahrzeit aus peripheren Orten an Harz und Solling. Der Grenzwert von 60 Minuten wird nur von den drei Orten der Samtgemeinde Walkenried überschritten. Es zeigt sich aber auch, das zwar 45,2 % für die Fahrt zwischen Wohnort und Oberzentrum nur maximal 30 Minuten brauchen, der größere Teil der Umlandbevölkerung aber einen höheren Mobilitätsaufwand hat. Mit öf-fentlichen Verkehrsmitteln ist die Region unterschiedlich gut an das Zentrum angebunden (Abb. 04). Mit maximal 30 Minuten Fahrtzeit können 26,6 % der Umlandbewohner - überwiegend aus den Nachbar-gemeinden - den ZOB Göttingen erreichen. Weitere 30,1 % benötigen dafür 30 bis 45 Minuten, 21,4 % sogar 45 bis 60 Minuten. Ein erheblicher Anteil von 21,9 % der Umlandbevölkerung wohnt in peripheren Orten mit unattraktiven ÖPNV-Fahrtzeiten von mehr als einer Stunde zum Oberzentrum.

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Ortsgröße (Personen) (Die Personenzahl in der Kernsstadt von Göttingen (~ 60.000) ist dünn gerastert die Ortsteilzahlen überlagernd dargestellt.)

10.000 - 20.000 5.000 - 10.000 2.000 - 5.000 1.000 - 2.000 500 - 1.000 200 - 500 100 - 200 < 100 0-5 5-10 10-15 15-20 20-25 25-30 30-35 35-40 40-45 45-50 50-55 55-60 >60

Orte nach Pkw-Fahrzeiten zum Oberzentrum (ZOB) in Minuten Google

Quelle: Google Maps Abb.03: Pkw-Mobilität (OZ)

Fahrtdauer (Minuten) 5 - 10 10 - 15 15 - 20 20 - 25 25 - 30 30 - 35 35 - 40 40 - 45 45 - 50 50 - 55 55 - 60 60-75 > 75

< 15 15 - 30 30 - 45 45 - 60 > 60

Pkw-Fahrt Anzahl 6.657 20.279 29.965 52.716 48.682 49.038 53.163 55.079 18.075 4.868 7.154 4.666 Anteil 1,9 5,8 8,6 15,0 13,9 14,0 15,2 15,7 5,2 1,4 2,0 1,3 Anteil 7,7 37,5 44,9 8,6 1,3

ÖPNV-Fahrt Anzahl 6.920 19.347 28.786 13.942 24.111 34.392 39.656 31.510 32.119 20.676 22.173 34.028 42.682 Anteil 2,0 5,5 8,2 4,0 6,9 9,8 11,3 9,0 9,2 5,9 6,3 9,7 12,2 Anteil 7,5 19,1 30,1 21,4 21,9

Tabelle 02: Einwohner* der Region Göttingen nach Fahrtdauer zum Oberzentrum * Umlandbewohner ohne Oberzentrum 31.12.2011: 350.342, eigene Berechnungen

Ortsgröße (Personen) (Die Personenzahl in der Kernsstadt von Göttingen (~ 60.000) ist dünn gerastert die Ortsteilzahlen überlagernd dargestellt.)

10.000 - 20.000 5.000 - 10.000 2.000 - 5.000 1.000 - 2.000 500 - 1.000 200 - 500 100 - 200 < 100 5-10 10-15 15-20 20-25 25-30 30-35 35-40 40-45 45-50 50-55 55-60 60-75 >75

Orte nach ÖPNV-Fahrzeiten zum Oberzentrum (ZOB) in Minuten

Quelle: fahrplaner.vsninfo.de; Darstellung ohne Stadtverkehr Göttingen Abb.04: ÖPNV-Mobilität (OZ)

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Blickpunkt Region 2015

Bearbeitungsstand: 13. November 2015

Fotos und Grafiken: Dirk Spenn und Rüdiger Reyhn

Layout: Dirk Spenn

Lektorat: Margret Hartdegen

Regionalverband Südniedersachsen e.V. Barfüßerstraße 1 37073 Göttingen

www.regionalverband.de www.bildungsregion-goettingen.de

Tel 0551 - 5472810 Fax 0551 - 5472820

Rüdiger Reyhn (Geschäftsführer): Tel. 0551 – 5472812 E-Mail: [email protected]

Margret Hartdegen (Sekretariat): Tel. 0551 – 5472810 E-Mail: [email protected]

Nina Zastrow (Bildungsmanagerin Bildungsregion Göttingen), Tel. 0551 – 5472814 E-Mail: [email protected]

Andrea Reese (Bildungskoordinatorin Bildungsregion Göttingen) Tel. 0551 – 5472811 E-Mail: [email protected]

Anna Wucherpfennig (Bildungskoordinatorin Bildungsregion Göttingen) Tel. 0551 – 5472813 E-Mail: [email protected]

Lüder Sudmann (Bildungskoordinator Bildungsregion Göttingen), Tel. 0551 – 5472813 E-Mail: [email protected]

Dirk Spenn (Projektmanager soziale Medien): Tel. 0551 – 5472811 E-Mail: [email protected]

Dr. Gerhard Cassing (Projektmanager demographischer Wandel): Tel. 0551 – 5472813 E-Mail: [email protected]