BlutdopingBlutdoping

Ein Vortrag vonEin Vortrag vonJulian Gebauer, Felix Popp, Anne Julian Gebauer, Felix Popp, Anne

Bohm und Friederike DöringBohm und Friederike Döring

GliederungGliederung

Allgemeine EinleitungAllgemeine Einleitung

AnwendungAnwendung

WirkungWirkung

NebenwirkungenNebenwirkungen

Rechtliche AkzeptanzRechtliche Akzeptanz

AusnahmenAusnahmen

BeispielBeispiel

Allgemeine EinleitungAllgemeine Einleitung

BlutdopingBlutdoping ist eine Methode zur künstlichen ist eine Methode zur künstlichen Erhöhung der HämoglobinkonzentrationErhöhung der Hämoglobinkonzentration im Blut im Blut eines Sportlerseines Sportlerswird durch zugeführte Blutkonserven (rote wird durch zugeführte Blutkonserven (rote Blutkörperchen) erreichtBlutkörperchen) erreichtVerbessernVerbessern dann die dann die SauerstoffaufnahmeSauerstoffaufnahme sowie sowie Sauerstofftransportkapazität des BlutesSauerstofftransportkapazität des BlutesFolge ist die Folge ist die SteigerungSteigerung der der AusdauerleistungAusdauerleistungBlutdoping steht seit 1988 auf der Liste der verbotenen Blutdoping steht seit 1988 auf der Liste der verbotenen Methoden des Internationalen Olympischen Komitees Methoden des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) sowie der World Anti-Doping Agency (WADA)(IOC) sowie der World Anti-Doping Agency (WADA)

AnwendungAnwendungEinnahme des zusätzlichen Blutes durch TransfusionEinnahme des zusätzlichen Blutes durch Transfusionman unterscheidet in zwei Arten der Transfusionman unterscheidet in zwei Arten der Transfusion

LagerungLagerungKühlschrank in der Blutbank (+4°C)Kühlschrank in der Blutbank (+4°C)

muss innerhalb von 4-5 Wochen angewendet werdenmuss innerhalb von 4-5 Wochen angewendet werdenEinfrieren mit der Glycerin-Gefriertechnik (-85°C)Einfrieren mit der Glycerin-Gefriertechnik (-85°C)

dann mehrere Jahre Haltbar dann mehrere Jahre Haltbar

Homologe Transfusion(Blut von einem adäquaten Spender)

Autologe Transfusion(Reinfusion des eigenen Blutes)

AnwendungAnwendung

Ca. Ca. ein Liter Blutein Liter Blut wird bei einem wird bei einem Blutdopingvorgang Blutdopingvorgang ausgetauschtausgetauschtDabei wird entweder Dabei wird entweder Fremd- oder EigenblutFremd- oder Eigenblut verwendetverwendetBlut muss mit der Blutgruppe und dem Blut muss mit der Blutgruppe und dem Rhesusfaktor des Probanden übereinstimmenRhesusfaktor des Probanden übereinstimmenNach Bluttransfusion besteht Nach Bluttransfusion besteht BlutmengenüberschussBlutmengenüberschussÜberschüssige Blutmenge wird in circa 1-2 Überschüssige Blutmenge wird in circa 1-2 Stunden reguliert (Urinausscheidung)Stunden reguliert (Urinausscheidung)

WirkungWirkung

Durch Blutdoping wird die Durch Blutdoping wird die ErythrozytenzahlErythrozytenzahl im Blut im Blut erhöhterhöht. Als . Als Folge dieser Erhöhung wird eine Folge dieser Erhöhung wird eine Verbesserung der Verbesserung der SauerstoffkapazitätSauerstoffkapazität erreicht erreicht

BeispieleBeispieleIn Feldversuchen konnte die autologe Reinfusion von 1350 ml Blut In Feldversuchen konnte die autologe Reinfusion von 1350 ml Blut (3 Einheiten), die Leistungsfahigkeit von Skilangläufern (3 Einheiten), die Leistungsfahigkeit von Skilangläufern beträchtlich steigern. Die beträchtlich steigern. Die ZeitverbesserungZeitverbesserung über über 15 km15 km lag bei lag bei 5,3 5,3 % nach 3 Stunden% nach 3 Stunden und bei und bei zwei Stunden 3,1%zwei Stunden 3,1% zwei Wochen nach zwei Wochen nach der Infusionder InfusionEin Ein 10.000 m-Lauf10.000 m-Lauf soll nach Reinfusion von 400 ml autologen soll nach Reinfusion von 400 ml autologen zuvor eingefrorener Erythrozythen zuvor eingefrorener Erythrozythen ungefähr 1 min schnellerungefähr 1 min schneller zu zu absolvieren seinabsolvieren sein

NebenwirkungenNebenwirkungen

GefahrenGefahren

septische Schocks durch Transfusion infizierter Blutkonserven septische Schocks durch Transfusion infizierter Blutkonserven

Übertragungen von Krankheiten durch infizierte Blutkonserven Übertragungen von Krankheiten durch infizierte Blutkonserven (AIDS, Hepatitis B und C bei Fremdblutspenden, geringes (AIDS, Hepatitis B und C bei Fremdblutspenden, geringes Risiko) Risiko)

Blutmangel Blutmangel

Schwindelgefühle Schwindelgefühle

Angstzustände und abdominale Schmerzen Angstzustände und abdominale Schmerzen

Risiko eines kardiovaskulären Todes Risiko eines kardiovaskulären Todes

erhöhtes Thrombosen- und Embolie-Risiko durch eingedicktes erhöhtes Thrombosen- und Embolie-Risiko durch eingedicktes Blut Blut

Rechtliche AkzeptanzRechtliche AkzeptanzNachweisbarkeit und StrafenNachweisbarkeit und Strafen

2000 Australian Institute of Sport entwickelt ersten EPO-Bluttest2000 Australian Institute of Sport entwickelt ersten EPO-Bluttest EPO ist damit bis zu sechs Wochen nach Aufnahme in den Körper nachweisbarEPO ist damit bis zu sechs Wochen nach Aufnahme in den Körper nachweisbar

2003 gleiche Forschergruppe entwickelt Nachweis für Fremdblutdoping2003 gleiche Forschergruppe entwickelt Nachweis für Fremdblutdoping Verfahren basiert auf der hohen Wahrscheinlichkeit unterschiedlicher Antigen-Verfahren basiert auf der hohen Wahrscheinlichkeit unterschiedlicher Antigen-

GruppierungenGruppierungen auf diese Weise können Fremdblutanteile von weniger als 5 % erkannt werdenauf diese Weise können Fremdblutanteile von weniger als 5 % erkannt werden

Eigenblutdoping ist bisher nicht nachweisbarEigenblutdoping ist bisher nicht nachweisbar Messung des Hämatokritwertes kann Hinweis für Blutdoping geben (Anteil der roten Messung des Hämatokritwertes kann Hinweis für Blutdoping geben (Anteil der roten

Blutkörperchen im Blut)Blutkörperchen im Blut) im Radsport werden seit 1997 Athleten, bei denen ein Hämatokritwert von über 50 % im Radsport werden seit 1997 Athleten, bei denen ein Hämatokritwert von über 50 %

festgestellt wird, aus Sicherheitsgründen gesperrt.festgestellt wird, aus Sicherheitsgründen gesperrt. Verwendung des Hämatokritwertes als Anhaltspunkt für Sanktionen ist jedoch Verwendung des Hämatokritwertes als Anhaltspunkt für Sanktionen ist jedoch

problematischproblematisch Wert kann zum einen durch Doping erhöht seinWert kann zum einen durch Doping erhöht sein andererseits kann durch genetische Veranlagung oder legale Trainingsmethoden (wie z.B. andererseits kann durch genetische Veranlagung oder legale Trainingsmethoden (wie z.B.

Höhentraining) wettbewerbswidriger Hämatokritwert erreicht werden. Der Wert ist also Höhentraining) wettbewerbswidriger Hämatokritwert erreicht werden. Der Wert ist also keineswegs ein eindeutiger Indikator für Doping.keineswegs ein eindeutiger Indikator für Doping.

StrafenStrafen bei Feststellung kleinerer Merkmale wie zum Beispiel Anabolika-Akne führt zur bei Feststellung kleinerer Merkmale wie zum Beispiel Anabolika-Akne führt zur Rückstufung um einen Platz, bei starker Ausprägung der Merkmale zum Ausschluss vom WettkampfRückstufung um einen Platz, bei starker Ausprägung der Merkmale zum Ausschluss vom Wettkampf

Bei Blut- oder UrinkontrollenBei Blut- oder Urinkontrollen 1.)1.) Erster positiver BefundErster positiver Befund : :

1.11.1 Aberkennung der Platzierung bzw. Aberkennung der Platzierung bzw. Ausschluss vom WettkampfAusschluss vom Wettkampf1.21.2 Zahlung der Laborkosten durch den Athleten Zahlung der Laborkosten durch den Athleten1.31.3 Haftung der zuständigen Landesverbände für die Kosten bis zu deren Bezahlung Haftung der zuständigen Landesverbände für die Kosten bis zu deren Bezahlung1.41.4 Wettkampfsperre für die laufende und folgende Saison und Sperre bis zur Bezahlung Wettkampfsperre für die laufende und folgende Saison und Sperre bis zur Bezahlung

2.)2.) Zweiter positiver BefundZweiter positiver Befund : : 2.12.1 Zwei Jahre WettkampfsperreZwei Jahre Wettkampfsperre vom Zeitpunkt des Tests ab vom Zeitpunkt des Tests ab2.22.2 Zahlung der Laborkosten durch den Athleten Zahlung der Laborkosten durch den Athleten2.32.3 Haftung der zuständigen Landesverbände für die Kosten bis zu deren Bezahlung Haftung der zuständigen Landesverbände für die Kosten bis zu deren Bezahlung2.42.4 Wettkampfsperre bis zur Bezahlung der Kosten Wettkampfsperre bis zur Bezahlung der Kosten

3.)3.) Dritter positiver BefundDritter positiver Befund : :dritter positiver Befund innerhalb von fünf Jahren führt zu dritter positiver Befund innerhalb von fünf Jahren führt zu 5 jähriger Wettkampfsperre5 jähriger Wettkampfsperre; ; Untersuchungs-und Verfahrenskosten trägt der Athlet.Untersuchungs-und Verfahrenskosten trägt der Athlet.

Testverweigerungen, positive Trainingskontrollen und Täuschungen gelten wie positive Befunde und Testverweigerungen, positive Trainingskontrollen und Täuschungen gelten wie positive Befunde und unterliegen den gleichen Sanktionenunterliegen den gleichen Sanktionen

Alle positiven Ergebnisse werden veröffentlicht. Die erreichten Platzierungen werden gestrichen, die Alle positiven Ergebnisse werden veröffentlicht. Die erreichten Platzierungen werden gestrichen, die Titel aberkannt.Titel aberkannt.

4.)4.) Positiver Befund bei Internationalen WettkämpfenPositiver Befund bei Internationalen Wettkämpfen : : Bei einem positiven Befund bei intern. Wettkampfes (wie EM, WM) wird von der IFBB Bei einem positiven Befund bei intern. Wettkampfes (wie EM, WM) wird von der IFBB

eine eine 2-jährige2-jährige internationale internationale SperreSperre für den für den Einzelsportler Einzelsportler und dieund die Nationalmannschaft Nationalmannschaft ausgesprochenausgesprochen

Reisekosten sowie die von der IFBB festgelegten Strafen trägt bei eigenem Verschulden der AthletReisekosten sowie die von der IFBB festgelegten Strafen trägt bei eigenem Verschulden der Athlet

AusnahmenAusnahmen

Nicht betroffen ist das HöhentrainingNicht betroffen ist das Höhentraining

Training in Höhen von mehreren 1000 MeternTraining in Höhen von mehreren 1000 Meterndortiger geringerer Sauerstoffgehalt der Luft veranlasst den dortiger geringerer Sauerstoffgehalt der Luft veranlasst den Körper, mehr Erythrozyten zu produzieren, um trotz des Körper, mehr Erythrozyten zu produzieren, um trotz des geringen Sauerstoffangebotes seinen Sauerstoffbedarf geringen Sauerstoffangebotes seinen Sauerstoffbedarf decken zu könnendecken zu können

Zurück in normalen Höhen vergehen einige Wochen, bevor Zurück in normalen Höhen vergehen einige Wochen, bevor der Anteil der roten Blutkörperchen im Blut wieder der Anteil der roten Blutkörperchen im Blut wieder Normalniveau erreicht hatNormalniveau erreicht hat

BeispielBeispielBestes Beispiel ist der RadsportBestes Beispiel ist der RadsportSeit Anfang der 1990er Jahre von Skandalen immer wieder betroffenSeit Anfang der 1990er Jahre von Skandalen immer wieder betroffen

Aktuelles Beispiel:Aktuelles Beispiel: Skandal um den spanischen Sportarzt Eufemiano FuentesSkandal um den spanischen Sportarzt Eufemiano Fuentes Verwicklungen im internationalen Radsport, Tennis und FußballVerwicklungen im internationalen Radsport, Tennis und Fußball Ende Mai 2006 fanden erste Razzien gegen das Team Liberty Seguros stattEnde Mai 2006 fanden erste Razzien gegen das Team Liberty Seguros statt Verhaftung des sportlichen Leiters Manolo SaizVerhaftung des sportlichen Leiters Manolo Saiz Beschlagnahmung von Blutbeuteln, Dopingmitteln und einer Liste mit Beschlagnahmung von Blutbeuteln, Dopingmitteln und einer Liste mit

vermuteten Codenamen von Radrennfahrernvermuteten Codenamen von Radrennfahrern im Mittelpunkt des Skandals stehen die suspendierten Tour-Favoriten Jan im Mittelpunkt des Skandals stehen die suspendierten Tour-Favoriten Jan

Ullrich, Ivan Basso und Francisco Mancebo, Michele Scarponi und Jörg Ullrich, Ivan Basso und Francisco Mancebo, Michele Scarponi und Jörg JakscheJaksche

gegen Jan Ullrich ermittelt die Bonner Staatsanwaltschaft wegen „Betruges gegen Jan Ullrich ermittelt die Bonner Staatsanwaltschaft wegen „Betruges zum Nachteil seines früheren Rennstalls“ und gegen seinen Berater Rudy zum Nachteil seines früheren Rennstalls“ und gegen seinen Berater Rudy Pevenage wegen „Beihilfe und Verstoßes gegen das Arzneimittelgesetz“Pevenage wegen „Beihilfe und Verstoßes gegen das Arzneimittelgesetz“

Einige bei Fuentes beschlagnahmte Blutkonserven konnten nach DNA-Tests Einige bei Fuentes beschlagnahmte Blutkonserven konnten nach DNA-Tests im April 2007 eindeutig Jan Ullrich zugeordnet werdenim April 2007 eindeutig Jan Ullrich zugeordnet werden

Verfahren gegen andere Radsportler wurden nach Geständnis und Sperre Verfahren gegen andere Radsportler wurden nach Geständnis und Sperre eingestellteingestellt

Namen von Athleten anderer Sportarten wurden bisher nicht veröffentlichtNamen von Athleten anderer Sportarten wurden bisher nicht veröffentlicht

QuellenQuellen

► Jahrgang 57, Nr. 2 (2006) Jahrgang 57, Nr. 2 (2006) DEUTSCHE ZEITSCHRIFT FÜR SPORTMEDEUTSCHE ZEITSCHRIFT FÜR SPORTMEDIZINDIZIN

►www.wikipedia.dewww.wikipedia.de►www.sportunterricht.dewww.sportunterricht.de►  … …

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