BNP Paribas Real Estate - INVESTMENTMARKT ......Die von BNP Paribas Real Estate in die Analyse...

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INVESTMENTMARKT DEUTSCHLAND PROPERTY REPORT 2020 Immobilienberatung für eine Welt im Wandel RESEARCH Jetzt für den BNPPRE-Newsletter anmelden!

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INVESTMENTMARKT DEUTSCHLANDPROPERTY REPORT 2020

Immobilienberatung für eine Welt im Wandel

R E S E A R C H

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INHALT

IMPRESSUM

INHALT INVESTMENTMARKT DEUTSCHLAND 2020

Herausgeber und Copyright: BNP Paribas Real Estate GmbH Bearbeitung: BNP Paribas Real Estate Consult GmbH Realisierung: KD1 Designagentur, Köln

Titel: Barbara Staubach Stand: Januar 2020 Auflage: 2.000

Dieser Property Report ist einschließlich aller seiner Teile urheberrechtlich geschützt. Eine Verwertung ist im Einzelfall mit schriftlicher Zustimmung der BNP Paribas Real Estate GmbH möglich. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

Die von uns getroffenen Aussagen, Informationen und Prognosen stellen unsere Einschätzung zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichts dar und können sich ohne Vorankündigung ändern. Die Daten stammen aus unterschiedlichen Quellen, die wir als zuverlässig erachten, aber für deren Richtigkeit und Genauigkeit wir keine Gewähr übernehmen. Dieser Bericht stellt explizit keine Empfehlung oder Grundlage für Investitions- oder Ver- / Anmietungsentscheidungen dar. BNP Paribas Real Estate übernimmt keine Gewähr und keine Haftung für die enthaltenen Informationen und getroffenen Aussagen.

Executive Summary ...................................................................................................................................... 3

Die deutschen Investmentmärkte im Überblick .................................................................................... 5

Berlin................................................................................................................................................................ 11

Düsseldorf ....................................................................................................................................................... 13

Frankfurt ......................................................................................................................................................... 15

Hamburg ......................................................................................................................................................... 17

Köln .................................................................................................................................................................. 19

Leipzig .............................................................................................................................................................. 21

München ......................................................................................................................................................... 23

Stuttgart .......................................................................................................................................................... 25

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INVESTMENTMARKT DEUTSCHLAND 2020 EXECUTIVE SUMMARY

EXECUTIVE SUMMARY

Investmentmärkte in neuen Sphären

2019 wurden bundesweit gut 73,4 Mrd. € in Gewerbeimmobilien investiert. Damit wurde der erst im letzten Jahr aufgestellte Rekordumsatz pulverisiert (+19 %). Gerade im letz-ten Quartal hat die Marktdynamik alle Erwartungen noch einmal deutlich übertroffen. Beigetragen zur neuen Bestmarke hat eine positive Entwicklung sowohl von Einzel- als auch von Portfoliotransaktionen.

Büroimmobilien unangefochtene Nummer 1

▸ Die Dominanz von Büroimmobilien hat sich noch einmal verstärkt. Mit knapp 53 % tragen sie über die Hälfte zum Gesamtumsatz bei. Einen hohen Anteil haben Einzel-deals, die mit gut 29,4 Mrd. € ein neues Allzeithoch markieren. Insgesamt konnten 70 Transaktionen im dreistelligen Millionenbereich gezählt werden.

▸ Auf Platz zwei finden sich Einzelhandelsobjekte mit einem Volumen von fast 12,9 Mrd. € (+15 %).

▸ Auf Logistikobjekte entfallen mit rund 7,5 Mrd. € gut 10 %. Dies ist das zweitbeste jemals erzielte Ergebnis.

▸ Ebenfalls den zweitbesten Wert erreichen Hotels, die mit gut 5 Mrd. € erst das zweite Mal über der 5-Mrd.-€-Schwelle liegen.

Knapp 60 % entfallen auf Großdeals

▸ Mit einem Anteil von 58 % erreichen Verkäufe über 100 Mio. € sowohl relativ als auch absolut den höchsten Wert der letzten zehn Jahre.

▸ Ausländische Käufer kommen dank eines starken vierten Quartals auf einen Umsatz-anteil von knapp 41 %.

▸ Die deutschen A-Standorte stellen mit 46,6 Mrd. € (+20 %) eine neue Bestmarke auf. Mit Berlin (12,8 Mrd. €) und München (10,7 Mrd. €) überschreiten gleich zwei Standorte die 10-Mrd.-€-Schwelle.

Renditen haben weiter nachgegeben

▸ Die Spitzen-Netto-Anfangsrenditen für Büroobjekte haben an allen A-Standorten auch im letzten Quartal noch einmal leicht nachgegeben.

▸ Eine vergleichbare Entwicklung, allerdings noch etwas dynamischer, konnte auf den Logistikmärkten beobachtet werden.

▸ Anders stellt sich die Situation bei Einzelhandelsobjekten dar: Nach der kontinuierlichen Yield Compression der vorangegangenen Jahre ist dieser Trend bei Highstreet-Objekten offenbar vorerst zum Halt gekommen.

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Die von BNP Paribas Real Estate in die Analyse einbezogenen Transaktionen und das daraus resultierende gesamte Trans-aktionsvolumen bilden nicht den vollständigen gewerblichen Investmentmarkt ab. Berücksichtigt wurden jeweils nur In-vestments, über die bei BNP Paribas Real Estate gesicherte Informationen vorlagen und die im weitesten Sinne von „pro-fessionellen” Playern getätigt wurden. Da der Investment-markt sehr sensibel ist und oft vertraulich gearbeitet wird, ist nicht auszuschließen, dass einige Geschäfte nicht am Markt bekannt wurden und keinen Eingang in die Studie fanden. Daher weicht das in der Analyse dargestellte Transaktions-

volumen in der Regel von den offiziellen Daten der Gutach-terausschüsse ab. Die Differenzen variieren dabei zwischen den einzelnen Städten. Hierfür gibt es mehrere Gründe: ▸ Die Zuordnung der Transaktionen zu den Marktsegmenten und die Tiefe der Analyse sind bei einzelnen Gutachter-ausschüssen sehr unterschiedlich. Teilweise wird nur mit Sammelbegriffen wie „gewerbliche Immobilien” gearbei-tet, teilweise wird detailliert differenziert und in Einzel-fällen sind die Untersuchungen sehr allgemein gehalten.

▸ Die Daten der Gutachterausschüsse umfassen alle Trans-aktionen. Hierzu zählen auch „interne Transaktionen”, wie

beispielsweise zwischen Unternehmen, die zum gleichen Konzern gehören. Darüber hinaus enthalten die Erhebun-gen viele kleine Transaktionen, die nur zwischen Privat-leuten – wie Grundstücksnachbarn – abgewickelt werden.

▸ Selbst bei professioneller Recherche kann der Anteil der durch BNP Paribas Real Estate erfassten Geschäfte so-wohl in einzelnen Städten als auch in unterschiedlichen Jahren variieren. Ob die notwendigen Informationen ver-fügbar sind, hängt auch mit den jeweils beteiligten Akteu-ren und Rahmenbedingungen zusammen. Vielfach wird Stillschweigen vereinbart.

METHODIK

Düsseldorf

Frankfurt

Stuttgart

München

Berlin

Hamburg

Köln

Investmentstandorte in Deutschland

Leipzig

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INVESTMENTMARKT DEUTSCHLAND 2020 ÜBERBLICK

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INVESTMENTMÄRKTE IN NEUEN SPHÄREN 2019 wurden bundesweit gut 73,4 Mrd. € in Gewerbeimmo-bilien investiert. Damit wurde der erst im letzten Jahr auf-gestellte Rekordumsatz pulverisiert und noch einmal um gut 19 % übertroffen. Erstmals wird mit dem neuen Allzeithoch die 70-Mrd.-€-Schwelle übersprungen. Zwar zeichnete sich bereits Anfang des zweiten Halbjahres 2019 ab, dass ein neu-es Rekordergebnis nicht auszuschließen ist, die Marktdyna-mik – gerade im letzten Quartal – hat aber alle Erwartungen noch einmal deutlich übertroffen. Die Attraktivität der deut-schen Investmentmärkte ist demzufolge nicht nur ungebro-chen groß gewesen, sondern konnte sowohl im internationa-len Kontext als auch im Vergleich zu anderen Assetklassen sogar noch zulegen. Auch der in den ersten drei Quartalen bereits zu beobachtende Trend einer zunehmenden Beteili-gung an Beständen, teilweise auch mit vergleichsweise gerin-gen Prozentsätzen, hat sich fortgesetzt. Im Gesamtjahr belief sich das Volumen dieses Marktsegments auf gut 3 Mrd. €, was gemessen am Gesamtumsatz aber immer noch einen relativ geringen Anteil darstellt.

Zur neuen Bestmarke hat eine positive Entwicklung sowohl von Einzel- als auch von Portfoliotransaktionen beigetragen. Mit knapp 51,4 Mrd. € verzeichneten Einzeldeals ein neues Rekordvolumen, womit das 2018 aufgestellte Allzeithoch nochmals um knapp 12 % übertroffen wurde. Ihr Anteil am Gesamtumsatz liegt bei 70 % und damit leicht unter dem zehnjährigen Durchschnitt. Überproportional zugelegt haben Paketverkäufe, die den Vorjahreswert um gut 42 % auf rund 22 Mrd. € steigern konnten. Nur 2006 und 2007 konnte ein noch besseres Resultat erzielt werden. Mit über 9,2 Mrd. € entfallen fast 42 % auf Büroportfolios, bei denen in den Vor-jahren häufig noch ein Angebotsmangel zu verzeichnen war. Beispiele sind der von BNP Paribas Real Estate begleitete Ver-kauf des Millennium-Portfolios für gut 2,5 Mrd. €, das sich Commerzreal gesichert hat und die Übernahme des kanadi-schen REIT Dream Global durch Blackstone für gut 3 Mrd. € (deutscher Anteil).

Neben den Investitionen in gewerbliche Immobilien wurden 19,5 Mrd. € Umsatz für größere Wohn-Investments erfasst.

DIE DEUTSCHEN INVESTMENTMÄRKTE IM ÜBERBLICK

INVESTMENTMÄRKTE IM ÜBERBLICK

Investitionsvolumen Veränderung

2018(Mio. €)

2019(Mio. €)

2018-2019(%)

Einzeldeals 46.032 51.390 11,6

- Anteil A-Standorte (Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, München, Stuttgart) 33.009 36.219 9,7

Portfolios 15.504 22.047 42,2

- Anteil A-Standorte (Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, München, Stuttgart) 5.643 10.342 83,3

Gewerbeimmobilien gesamt 61.536 73.436 19,3

Wohnportfolios 16.285 19.456 19,5

Investitionsvolumen gesamt 77.820 92.892 19,4

© BNP Paribas Real Estate GmbH, 31. Dezember 2019

BÜROIMMOBILIEN UNANGEFOCHTENE NUMMER EINSDie Dominanz von Büroimmobilien hat sich noch einmal verstärkt. Mit knapp 53 % tragen sie über die Hälfte zum Gesamtumsatz bei und kommen auf 38,7 Mrd. € (+30 %). Einen hohen Anteil machen Einzeldeals aus, die mit gut 29,4 Mrd. € ein neues Allzeithoch erreichen und den Vorjahreswert um gut 8 % toppen. Insgesamt konnten 70 Trans aktionen im dreistelligen Millionenbereich gezählt

werden. Zu den wichtigsten gehören das Squaire, das zu-sätzlich auch Hotelnutzungen enthält, sowie die Welle (beide in Frankfurt), das Stream (Berlin) und der Siemens-Campus (München). Stark zugelegt haben aber auch Port-folios, die ihren Umsatz mit gut 9,2 Mrd. € fast vervierfacht haben und damit das beste Resultat seit mehr als zehn Jah-ren erzielen.

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SEHR BREITES KÄUFERSPEKTRUMEin Rekordumsatz von über 70 Mrd. € ist nur durch eine um-fassende Beteiligung einer breiten Palette unterschiedlicher Investorengruppen zu erreichen. Dies spiegelt sich eindrucks-voll an der sehr breiten Streuung des Umsatzes über viele verschiedene Anleger wider. Dementsprechend gibt es nur zwei Käufergruppen, die auf zweistellige Umsatzanteile kom-men: An die Spitze gesetzt haben sich wie bereits 2018 Spezi-alfonds (knapp 27 %). Hinter diesen verbirgt sich eine Vielzahl unterschiedlicher Endinvestoren, die über diese Vehikel häufig indirekt in Immobilien investieren. Hierbei handelt es sich oft

um langfristig orientierte Anleger, für die eine ausreichende Investitionssicherheit eine größere Rolle spielt als hohe Ren-diten. Investment Manager, die ebenfalls häufig für Dritte am Markt aktiv sind, landen mit gut 12 % auf dem zweiten Platz. Alle übrigen Anleger bewegen sich bereits im Bereich ein-stelliger Umsatzbeiträge. Größere Volumina investierten u. a. noch Immobilien AGs / REITs (9 %), Pensionskassen (8 %), Pro-jektentwickler (7,5 %) sowie offene Fonds (7 %). Aber auch pri-vates Kapital hat in großem Umfang in Immobilien investiert. Rechnet man private Anleger und Family Offices zusammen, so zeichnen sie für immerhin knapp 7 % des Gesamtumsatzes verantwortlich.

Auf Platz zwei finden sich Einzelhandelsobjekte, die mit einem Volumen von fast 12,9 Mrd. € knapp 18 % zum Ergebnis bei-steuern (+15 %). Zwar tragen einige große Portfoliotransaktio-nen wie die Übernahme der Kaufhof-Objekte durch Signa, die zu den größten Abschlüssen des Jahres zählt, wesentlich zum Umsatz bei, aber auch andere Einzelhandelsimmobilien, ins-besondere Fachmärkte und Nahversorger, stießen auf großes Investoreninteresse. Umsatzvolumina von 5 bis über 6 Mrd. € sind in diesem Marktsegment nun bereits seit fünf Jahren nichts Ungewöhnliches mehr, und auch 2019 wurden wieder rund 5,1 Mrd. € in derartige Objekte investiert.

Auf Logistikimmobilien entfallen mit rund 7,5 Mrd. € gut 10 %. Dies ist das zweitbeste Ergebnis und entspricht einer Steige-rung um knapp 5 %. Im Rekordjahr 2017 waren große paneuro-päische Logistikplattformen die Umsatzbringer, 2019 waren es dagegen vor allem Einzelverkäufe. Ebenfalls den zweitbesten Wert erreichen Hotelverkäufe, die auf gut 5 Mrd. € kommen und das Vorjahresergebnis um knapp ein Viertel übertref-fen. Damit liegen sie erst das zweite Mal über der 5-Mrd.-€-Schwelle. Die bisherige Bestmarke mit Einzel deals (3,6 Mrd. €) konnte sogar deutlich nach oben verschoben werden. Im tendenziell wachsenden Segment der Healthcare-Immobilien wurden knapp 2,2 Mrd. € umgesetzt (+11 %), was ebenfalls dem zweitbesten Ergebnis nach 2016 entspricht.

INVESTMENTS IN GEWERBEIMMOBILIEN IM ÜBERBLICK

Einzeldeals Portfolios Summe Anteil

Objektart 2018(Mio. €)

2019(Mio. €)

2018(Mio. €)

2019(Mio. €)

2018(Mio. €)

2019(Mio. €)

2018(%)

2019 (%)

Büro 27.139 29.446 2.545 9.222 29.685 38.668 48,2 52,7

Einzelhandel 6.283 7.188 4.922 5.694 11.205 12.882 18,2 17,5

Logistik 3.193 4.737 4.009 2.790 7.202 7.527 11,7 10,3

Hotel 3.201 3.622 821 1.393 4.022 5.015 6,5 6,8

Sonstige 6.215 6.396 3.207 2.947 9.422 9.344 15,4 12,7

Gesamt 46.032 51.390 15.504 22.047 61.536 73.436 100,0 100,0

© BNP Paribas Real Estate GmbH, 31. Dezember 2019

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INVESTMENTMARKT DEUTSCHLAND 2020 ÜBERBLICK

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KNAPP 60 % ENTFALLEN AUF GROSSDEALS Neben einer breiten Käuferbasis sind viele Großabschlüsse Voraussetzung, um neue Bestmarken aufstellen zu können. Mit einem Anteil von 58 % am Transaktionsvolumen tragen Verkäufe über 100 Mio. € nicht nur mit Abstand am meisten zum Ergebnis bei, sondern erreichen auch den höchsten rela-

tiven Anteil sowie das höchste absolute Volumen der letzten zehn Jahre. Mittelgroße Deals zwischen 25 und 100 Mio. € konnten das investierte Kapital ebenfalls noch einmal stei-gern. Etwas geringer fiel demgegenüber die Beteiligung der kleineren Größenklassen aus, wofür in erster Linie ein zu ge-ringes Angebot verantwortlich ist.

AUSLÄNDISCHE ANLEGER SEHR AKTIV Ausländische Käufer konnten ihren Anteil aufgrund eines starken vierten Quartals etwas ausbauen und kommen ins-gesamt auf einen Umsatzanteil von knapp 41 %, was dem durchschnittlichen Niveau der letzten zehn Jahre entspricht. Traditionell sind sie vor allem im Portfoliosegment beson-ders stark, wo sie mit fast 56 % sogar für den größten Teil des Volumens verantwortlich zeichnen. Ihre Beteiligung bei

Einzelverkäufen beläuft sich hingegen lediglich auf gut 34 %. Absolut betrachtet haben sie mit fast 30 Mrd. € so viel inves-tiert wie schon seit über zehn Jahren nicht mehr. Am aktivsten waren erwartungsgemäß europäische Anleger, die auf einen Anteil von 19 % kommen. Die drei wichtigsten Länder waren dabei Großbritannien (6 %), Frankreich (5 %) und Österreich (knapp 4 %). Auf Platz zwei finden sich nordamerikanische In-vestoren, die ihren Vorjahresanteil spürbar steigern konnten

2019 in %, gesamt 73.436 Mio. €

© B

NP

Pari

bas

Real

Est

ate

Gm

bH, 3

1. D

ezem

ber

2019

INVESTMENTS NACH KÄUFERGRUPPEN

2018 in %, gesamt 61.536 Mio. €

0 5 10 3015 20

Spezialfonds

Investment / Asset Manager

Immobilien AGs / REITs

Pensionskassen

Projektentwickler

Offene Fonds

Immobilienunternehmen

Equity / Real Estate Funds

Corporates

Versicherungen

Private Anleger

Family Offices

Staatsfonds

Übrige Investoren

26,6

12,2

9,0

8,0

7,5

6,9

5,1

4,5

3,9

3,9

3,8

3,0

2,3

3,3

0 5 10 2515 20

Spezialfonds

Immobilien AGs / REITs

Investment / Asset Manager

Pensionskassen

Equity / Real Estate Funds

Projektentwickler

Versicherungen

Immobilienunternehmen

Offene Fonds

Corporates

Family Offices

Geschlossene Fonds

Private Anleger

Übrige Investoren

22,4

12,9

10,0

8,5

7,9

7,6

6,1

5,8

4,1

3,8

2,7

2,6

2,5

3,1

© B

NP

Pari

bas

Real

Est

ate

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1. D

ezem

ber

2019

INVESTMENTS NACH GRÖSSENKLASSEN

2018 in Mio. €, gesamt 61.536 Mio. € 2019 in Mio. €, gesamt 73.436 Mio. €

50.000

40.000

30.000

20.000

10.000

0 < 10 Mio. € 10-< 25 Mio. € 25-< 50 Mio. € 50-< 100 Mio. € ≥ 100 Mio. €

3.18

8 7.61

0

7.96

4 11.6

36

31.1

38

3.11

5 6.47

6

8.72

1 12.5

53

42.5

72

25

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ÜBERBLICK UND MARKTDATEN DER GROSSEN STANDORTEDie deutschen A-Standorte (Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, München, Stuttgart) haben ihre Rekord-jagd fortgesetzt und stellen mit 46,6 Mrd. € (+20 %) eine neue Bestmarke auf. Nach dem Allzeithoch von 2018 muss sich Frankfurt 2019 mit Rang drei begnügen (gut 8,9 Mrd. €, -13 %). Unangefochtener Spitzenreiter ist dagegen Berlin mit 12,8 Mrd. € (+72 %). Eine neue Höchstmarke vermeldet auch München, das mit fast 10,7 Mrd. € (+60 %) bundesweit auf Platz zwei liegt. Auf dem vierten Platz folgt Hamburg,

wo 4,4 Mrd. € umgesetzt wurden und ein noch besseres Re-sultat nur am nicht ausreichenden Angebot scheiterte. Neue Allzeithochs verzeichnen die beiden rheinischen Metropolen Düsseldorf und Köln: In Düsseldorf wurden erstmals mehr als 4 Mrd. € umgesetzt (4,1 Mrd. €; +6 %), sodass die erst 2018 aufgestellte Bestmarke bereits wieder gerissen wurde. Auch Köln hat sehr stark zugelegt und das Resultat um 60 % auf über 3,1 Mrd. € gesteigert. Nur knapp den im Vorjahr aufge-stellten Rekord verfehlt hat dagegen Stuttgart mit 2,5 Mrd. €.

und sowohl bei Einzelverkäufen als auch im Portfoliosegment starke Umsätze erzielten. Jeweils etwa 4 % steuern asiatische Anleger und Käufer aus Nahost zum Ergebnis bei, was einem

absoluten Investitionsvolumen von jeweils knapp 3 Mrd. € entspricht.

ENTWICKLUNG INVESTMENTS AN DEN A-STANDORTEN Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, München, Stuttgart

in Mio. €

2019

2018

2017

2016

2015

2014

2013

2012

2011

2010

0 5.000 10.000 15.000 30.00020.000 50.00040.00035.000 45.00025.000

© B

NP

Pari

bas

Real

Est

ate

Gm

bH, 3

1. D

ezem

ber

2019

46.561

38.653

30.936

29.556

31.475

23.151

18.970

15.416

12.671

11.593

100 %

90 %

80 %

70 %

60 %

50 %

40 %

30 %

20 %

10 %

INVESTMENTS NACH HERKUNFT DES KAPITALS

Deutschland Europa Nordamerika Nahost Asien Sonstige Ø Deutschland

© B

NP

Pari

bas

Real

Est

ate

Gm

bH, 3

1. D

ezem

ber

2019

2012

60

26

12

2011

66

16

15

2010

63

26

64

2019

59

19

2014

53

21

16

6

2013

67

15

11

2015

50

22

20

5

2016

57

23

14

2017

52

21

11

410

2018

59

20

847

13

44

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INVESTMENTMARKT DEUTSCHLAND 2020 ÜBERBLICK

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RENDITEN HABEN WEITER NACHGEGEBENDie starke Nachfrage der Investoren sowie der unverändert positive Spread zu AAA-Staatsanleihen, von denen immer noch viele negativ rentieren, aber auch zu vielen Corporate Bonds mit Investment-Grade-Qualität, haben den Druck auf die Renditen aufrechterhalten, sodass die Spitzen-Netto-An-fangsrenditen für Büroobjekte an allen A-Standorten auch im letzten Quartal 2019 noch einmal leicht nachgegeben haben. In Berlin ist sie mit 2,60 % weiter am niedrigsten, allerdings muss sich die Hauptstadt den Spitzenplatz jetzt mit München teilen, wo ebenfalls 2,60 % anzusetzen sind. Gemeinsam auf dem dritten Platz folgen Frankfurt und Hamburg mit jeweils 2,80 %. Aber auch außerhalb der vier Top-Standorte, d. h. in Köln, Düsseldorf und Stuttgart, sind sie ebenfalls leicht ge-sunken und notieren mittlerweile bei 3,00 %. Die Yield Com-pression hat sich also auf breiter Front fortgesetzt.

Eine vergleichbare Entwicklung, allerdings noch etwas dyna-mischer, konnte auf den Logistikmärkten beobachtet werden. Nachdem zur Jahresmitte in den wichtigsten Ballungsräumen (Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, München, Stutt-gart) erstmals die 4 %-Schwelle unterschritten wurde, hat sich die Teuerung bis zum Jahresende unvermindert fortge-setzt. Die Spitzenrenditen liegen hier aktuell bei 3,70 %. Auch in Leipzig, wo in der Regel ein etwas günstigeres Preisniveau herrscht, rückt die 4 %-Hürde mittlerweile in greifbare Nähe. Hier hat die Netto-Spitzenrendite über die vergangenen zwölf Monate um weitere 45 Basispunkte auf 4,05 % nachgegeben.

Anders stellt sich die Situation bei Einzelhandelsobjekten dar. Nach der kontinuierlichen Yield Compression der vorange-gangenen Jahre scheint bei Highstreet-Objekten vorerst der Peak erreicht zu sein. Einzig in München und Berlin haben

INVESTMENTS AN DEN A-STANDORTEN IM ÜBERBLICK Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, München, Stuttgart

2018 in Mio. €, gesamt 38.653 Mio. € 2019 in Mio. €, gesamt 46.561 Mio. €

Berlin

Düsseldorf

Frankfurt

Hamburg

Köln

München

Stuttgart

© B

NP

Pari

bas

Real

Est

ate

Gm

bH, 3

1. D

ezem

ber

2019

2.000 4.000 8.0000

7.429

3.907

10.229

5.895

1.981

6.667

2.543

12.800

4.125

8.942

4.403

3.127

10.683

2.481

6.000 10.000 14.00012.000

8,00 %

7,00 %

6,00 %

5,00 %

4,00 %

3,00 %

ENTWICKLUNG DER NETTO-SPITZENRENDITEN * ø A-Standorte (Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, München, Stuttgart)

Büro* Geschäftshäuser* Logistik* Shoppingcenter Fachmärkte Fachmarktzentren

2019201820172011 2012 2013 2014 2015 20162010

© B

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bas

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1. D

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2019

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sich Geschäftshäuser in den Top-Lagen mit jeweils 2,80 % noch einmal leicht verteuert und somit den Abstand auf Ham-burg (3,00 %) etwas ausgebaut. Differenziert nach Objektar-ten zeichnen sich aber gegensätzliche Entwicklungen ab: Bei gut funktionierenden und verkehrsgünstig angeschlossenen Fachmarktzentren, die viele Investoren als attraktive Anlage-alternative schätzen, sind die Spitzenrenditen seit Jahresende 2018 um 20 Basispunkte auf 4,30 % gesunken. Damit nähern sie sich den Shoppingcentern an, die 10 Basispunkte zugelegt haben und bei 4,10 % notieren.

PERSPEKTIVEN DER INVESTMENTMÄRKTEAuch wenn nicht jedes Jahr ein neuer Rekord aufgestellt wer-den kann, spricht vieles für ein erneut überdurchschnittliches Transaktionsvolumen im Jahr 2020. Verantwortlich für diese Einschätzung ist eine ganze Reihe von Gründen. Unterstützend wirken dürften die verbesserten Aussichten für eine wieder anziehende Konjunktur, insbesondere im Dienstleistungsbe-reich, und einer weiterhin stabilen bis positiven Arbeitsmarkt-

situation. Gleichzeitig ist unverändert viel Kapital am Markt, das tendenziell sogar noch anwachsen dürfte. Hierfür sprechen nicht nur in den nächsten Jahren auslaufende deutsche Anleihen im hohen dreistelligen Milliardenbereich, sondern auch das spürbar gewachsene Privatvermögen, das überproportional in Sichteinlagen geparkt ist. Untermauert wird diese Einschät-zung dadurch, dass sich bereits wieder viele großvolumige Einzel- und Portfoliodeals in konkreter Vermarktungsvorbe-reitung befinden. Aufgrund einiger globaler Krisenherde, z. B. den noch nicht vollständig gelösten Handelsstreitigkeiten oder der Nahostkrise, müssen sich die Kapitalmärkte auch 2020 auf schwer kalkulierbare Risiken einstellen. In einem solchen Um-feld rücken vergleichsweise sichere Anlagen in den Blickpunkt vieler Investoren, was nicht zuletzt den deutschen Invest-mentmärkten zugutekommen könnte. Vor diesem Hintergrund ist auch für 2020 von einem Transaktionsvolumen jenseits von 60 Mrd. € auszugehen. Gleichzeitig kann nicht ausgeschlossen werden, dass die Renditen weiter leicht nachgeben, solange sich der Spread zu vergleichsweise sicheren Alternativanlagen weiterhin so positiv darstellt wie momentan.

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INVESTMENTMARKT DEUTSCHLAND 2020 BERLIN

10 | 11

BERLIN

ZUR ABWECHSLUNG EIN NEUER REKORD Es sieht ein wenig so aus, als habe sich der Berliner Invest-mentmarkt 2018 lediglich eine kleine Verschnaufpause ge-gönnt, um im Folgejahr vollends durchzustarten. Mit einem gewerblichen Investmentvolumen von 12,8 Mrd. € (+72 %) spielte die Hauptstadt 2019 auf jeden Fall in einer ganz ei-genen Liga. Die noch im Jahr 2018 erstmals in Frankfurt überschrittene 10-Mrd.-€-Marke wurde mit Leichtigkeit übertroffen. Dabei ist das Top-Resultat nicht nur der Viel-zahl von Transaktionen über 100 Mio. €, die zu einem An-stieg des durchschnittlichen Objektvolumens auf 64 Mio. € geführt haben, zu verdanken. Auch die Anzahl der Verkäufe hat deutlich, um 42 %, auf überaus ansehnliche 200 ange-zogen. Ebenfalls eine bemerkenswerte Zahl ist der hohe Beitrag von Forward Deals, die für gut ein Viertel des Er-gebnisses verantwortlich zeichnen. Mit Blick auf die Daten-basis verwundert der hohe Anteil aber nicht: Bei allein vier der fünf größten Transaktionen wurden die Immobilien vor Fertig stellung verkauft.

DEUTLICH MEHR UMSATZ ÜBER 100 MIO. €Stolze 35 Transaktionen im Bereich über 100 Mio. €, dar-unter der Verkauf des Bürohochhauses Stream, haben das Volumen in dieser Klasse auf 7,6 Mrd. € anwachsen las-sen (+116 %). Auch ihr Anteil ist noch einmal auf fast 60 % gestiegen. Mit deutlichem Abstand folgt die zweitgrößte Kategorie zwischen 50 und 100 Mio. € mit einem Beitrag von gut 23 %. Dass aber in allen Marktsegmenten ein über-aus reges Investmentgeschehen herrscht, zeigt sich daran, dass über alle Größenklassen hinweg sowohl hinsichtlich der Anzahl als auch des Volumens ein deutliches Wachs-tum zu testieren ist.

BÜROS SIND DAS NONPLUSULTRADer Berliner Büromarkt brummt: Bereits seit mehreren Jah-ren besteht ein signifikanter Nachfrageüberhang, und stetig steigende Mieten sind Zeugen der Knappheit. Die Bautätig-keit ist so hoch wie seit Jahrzehnten nicht mehr und sorgt für mehr Investmentprodukt, als es noch vor wenigen Jah-ren der Fall war. Vor diesem Hintergrund wurden 8,7 Mrd. € und damit mehr als zwei Drittel des Gesamt volumens in diese begehrte Assetklasse angelegt. Wie wichtig die Bau-tätigkeit für das Ergebnis ist, zeigt sich mit Blick auf den Anteil an Forward Deals, der mit 38 % bei Büros besonders hoch ausfällt. Angesichts dieser Zahlen erscheinen die Bei-träge der übrigen Nutzungen mit knapp 3 bis 12 % trotz teils beträchtlicher absoluter Summen eher überschaubar.

INVESTMENTS NACH OBJEKTART IN BERLIN

2018 in % 2019 in %

Büro

Logistik

Hotel

Entwicklungs- grundstück

Sonstige

Einzelhandelsimmobilie, Büro- / Geschäftshaus

0 15 30 45 60 75

© B

NP

Pari

bas

Real

Est

ate

Gm

bH, 3

1. D

ezem

ber

2019

56,8

19,2

6,0

7,0

5,2

5,8

67,9

12,1

2,5

4,5

7,1

5,9

INVESTMENTS 2010 BIS 2019 IN BERLIN

in Mio. €

14.000

12.000

10.000

8.000

6.000

4.000

2.000

© B

NP

Pari

bas

Real

Est

ate

Gm

bH, 3

1. D

ezem

ber

2019

4.27

6

2014

8.28

3

2015

7.42

9

2018

12.8

00

2019

3.17

3

2010

2.33

5

2011

3.84

8

2012

3.58

9

2013 2016

5.43

6

2017

7.92

0

INVESTMENTS NACH GRÖSSENKLASSEN IN BERLIN

in %

100

80

60

40

20

© B

NP

Pari

bas

Real

Est

ate

Gm

bH, 3

1. D

ezem

ber

2019

≥100 Mio. €

50-<100 Mio. €

25-<50 Mio. €

10-<25 Mio. €

<10 Mio. €

2019

59,5

23,3

9,8

6,0

2018

47,6

31,3

9,4

9,62,1 1,4

Page 12: BNP Paribas Real Estate - INVESTMENTMARKT ......Die von BNP Paribas Real Estate in die Analyse einbezogenen Transaktionen und das daraus resultierende gesamte Trans-aktionsvolumen

EIN VIERTEL ENTFÄLLT AUF SPEZIALFONDSFonds und Kapitalsammelstellen führten auch im Jahr 2019 das Ranking der bedeutendsten Akteure auf dem In-vestmentmarkt an. Dabei setzten sich Spezialfonds mit fast 26 % an die Spitze, gefolgt von Investment Managern (19 %), die für eine Vielzahl verschiedener Anlegertypen agierten. Ebenfalls einen Platz auf dem Podium ergatter-ten Equity / Real Estate Funds (11 %), die sich einige größere Assets sicherten. Vor dem Hintergrund des immensen Ge-samtvolumens ist auch die Positionierung der Privatanleger beachtlich, die mit 10 % ebenfalls noch einen zweistelligen Beitrag leisteten. Hinsichtlich der Herkunft der Investoren bleibt Berlin die beliebteste Stadt unter ausländischen Käu-fern, auf die gut 51 % entfallen. Fast ein Viertel des gesam-ten Investmentvolumens entstammt dem nordamerikani-schen Raum. Weitere 17 % steuern europäische Anleger bei, gefolgt von Investoren aus Nahost (7 %) und Asien (3 %).

BÜROS HABEN SICH NOCHMALS VERTEUERTAngesichts des anhaltenden immensen Nachfragedrucks haben die Netto-Spitzenrenditen für Büros auch im Schluss-quartal noch einmal nachgegeben, wobei die außerordent-lich positive Mietentwicklung auf den Büromärkten inves-torenseitig ebenfalls eingepreist wird. Mit 2,60 % ist Berlin nun gemeinsam mit München der bundesweit teuerste Bürostandort. Auch Logistikimmobilien haben sich in der Spitze weiter verteuert und rentieren wie an den anderen großen Standorten bei 3,70 %. Im Jahresverlauf sind sie da-mit nach und nach um insgesamt 35 Basispunkte gesunken. Lediglich bei Geschäftshäusern in Premium-Highstreet-Lagen ist bereits seit Anfang des letzten Jahres ein Stabi-lisierungsprozess (2,80 %) festzustellen. Im Gegensatz zum Büro- und auch zum Logistikmarkt ist hier die Mietentwick-lung jedoch seit einiger Zeit tendenziell eher rückläufig.

ERNEUTER REKORD DÜRFTE SCHWIERIG WERDENAngesichts des erneuten Fabelrekords ist kaum vorstellbar, dass auf dem Berliner Investmentmarkt nach wie vor ein erheblicher Nachfrageüberhang existiert und viele Investo-ren nicht zum Zug kommen. Nichtsdestotrotz lässt dieses Ergebnis erahnen, welches Umsatzpotenzial die Hauptstadt hat, wenn nur das Angebot vorhanden ist. Ein nochmaliges Übertrumpfen des aktuellen Ergebnisses und damit wieder ein neuer Rekordwert ist jedoch aus heutiger Sicht eher un-wahrscheinlich. Sofern sich der Renditespread zu sicheren Anlagen weiterhin so positiv gestaltet, darf ein weiterer Rückgang der Spitzenrendite dennoch nicht ausgeschlossen werden.

INVESTMENTS NACH HERKUNFT DES KAPITALS IN BERLIN

in %

© BNP Paribas Real Estate GmbH, 31. Dezember 2019

Deutschland

Europa

Nordamerika

Nahost

Asien

2,9

48,9

24,2

17,0

7,0

INVESTMENTS NACH KÄUFERGRUPPEN IN BERLIN

in %, Anteil Ausländer 51,1 %

50 10 2520

Spezialfonds

Investment / Asset Manager

Equity / Real Estate Funds

Private Anleger

Pensionskassen

Immobilien AGs / REITs

Projektentwickler

Versicherungen

Offene Fonds

Immobilienunternehmen

Corporates

Übrige Investoren

25,5

19,0

11,3

10,3

8,2

6,2

5,7

3,2

2,9

2,3

2,0

3,4

© B

NP

Pari

bas

Real

Est

ate

Gm

bH, 3

1. D

ezem

ber

2019

15

10,00 %

9,00 %

8,00 %

7,00 %

6,00 %

5,00 %

4,00 %

3,00 %

2,00 %

1,00 %

ENTWICKLUNG DER NETTO-SPITZENRENDITEN IN BERLIN

Büro Geschäftshäuser Logistik

2017 20192010 2011 2012 20142013 20162015

© B

NP

Pari

bas

Real

Est

ate

Gm

bH, 3

1. D

ezem

ber

2019

2018

Page 13: BNP Paribas Real Estate - INVESTMENTMARKT ......Die von BNP Paribas Real Estate in die Analyse einbezogenen Transaktionen und das daraus resultierende gesamte Trans-aktionsvolumen

INVESTMENTMARKT DEUTSCHLAND 2020 DÜSSELDORF

12 | 13

DÜSSELDORF

NEUES REKORDJAHR – IN Q4 BRECHEN DIE DÄMMEIn Düsseldorf ging ein außergewöhnliches Investmentjahr mit einem neuen Rekord von über 4,1 Mrd. € zu Ende. Der bisherige Spitzenwert aus dem Vorjahr konnte um 6 % übertroffen werden. Dabei legte der Markt einen wahren Endspurt hin – allein im vierten Quartal wurde mehr als die Hälfte des Volumens eingefahren, und so wurde erst-mals die 4-Mrd.-€-Marke überschritten. Zudem wurde dieses starke Resultat durch insgesamt fast 130 im Markt-gebiet registrierte Transaktionen geschultert. Bei über 90 Abschlüssen handelt es sich um Einzeldeals, die rund 76 % der Jahressumme ausmachen. Dies ist im Vergleich der A-Standorte zwar kein untypischer Wert – bemerkenswert ist jedoch, dass allein hierdurch bereits das viertbeste Ergeb-nis aller Zeiten erzielt worden wäre. Durch die anteilig an-gerechneten Portfolios konnte in neue Dimensionen jenseits der 4 Mrd. € vorgestoßen werden.

IM BEREICH ÜBER 50 MIO. € GEHT DIE POST ABEin so hervorragendes Gesamtresultat ist jedoch ohne eine ausreichende Anzahl großvolumiger Deals nur schwer reali-sierbar. Erfreulich ist daher die Tatsache, dass das Rekord-jahr nicht von einem herausragenden Megadeal abhängig war, sondern eine Vielzahl größerer Verkäufe beobachtet werden konnte: Jeder fünfte Abschluss lag oberhalb von 50 Mio. €. Am umsatzstärksten waren Trans aktionen mit einem Volumen von sogar über 100 Mio. €. Ihr relativer An-teil von gut 30 % liegt aber trotzdem um fast 11 Prozent-punkte unter Vorjahresniveau. Besonders die Klasse 50–100 Mio. € trumpft mit knapp 29 % auf und erzielt mit rund 1,2 Mrd. € ein absolutes Rekordergebnis. Nicht übersehen werden sollte zudem, dass auch die übrigen Größenklassen sehr gut und überdurchschnittlich performt haben.

BÜROS UND HOTELS SETZEN BESTMARKENIn Düsseldorf sind Büroimmobilien stets die mit Abstand bedeutendste Assetklasse. Gleich sechs Deals jenseits der 100 Mio. € leisten einen entscheidenden Beitrag zu einem neuen Höchstwert von über 2,7 Mrd. € (gut 66 %). Unter an-derem die Herzogterrassen oder das Palais Dôme zählen zu den nennenswerten Abschlüssen des Jahres. Im Schat-ten der Büroobjekte haben sich Hotel-Investments (knapp 11 %) mit einem neuen Rekord auf den zweiten Platz vor-geschoben. Mit 10 verkauften Häusern, zu denen auch das Hotel Maritim mit über 160 Mio. € gehört, landen sie vor Einzelhandelsobjekten (gut 9 %) und Entwicklungsgrund-stücken (8 %).

INVESTMENTS NACH GRÖSSENKLASSEN IN DÜSSELDORF

in %

100

80

60

40

20

© B

NP

Pari

bas

Real

Est

ate

Gm

bH, 3

1. D

ezem

ber

2019

≥100 Mio. €

50-<100 Mio. €

25-<50 Mio. €

10-<25 Mio. €

<10 Mio. €

2019

30,3

28,7

22,1

13,5

5,4

2018

40,9

15,2

24,3

14,3

5,3

INVESTMENTS NACH OBJEKTART IN DÜSSELDORF

2018 in % 2019 in %

Büro

Logistik

Hotel

Entwicklungs- grundstück

Sonstige

Einzelhandelsimmobilie, Büro- / Geschäftshaus

0 15 30 45 60 75

© B

NP

Pari

bas

Real

Est

ate

Gm

bH, 3

1. D

ezem

ber

2019

65,1

8,9

7,4

4,9

3,4

10,3

66,3

9,3

3,5

10,6

8,0

2,3

INVESTMENTS 2010 BIS 2019 IN DÜSSELDORF

in Mio. €

4.500

4.000

3.500

3.000

2.500

2.000

1.500

1.000

500

© B

NP

Pari

bas

Real

Est

ate

Gm

bH, 3

1. D

ezem

ber

2019

2017

3.23

3

2016

2.34

5

2012

832

2014

2.16

1

2015

3.17

7

2018

3.90

7

2019

4.12

5

2011

954

2010

1.18

8

2013

2.07

8

Page 14: BNP Paribas Real Estate - INVESTMENTMARKT ......Die von BNP Paribas Real Estate in die Analyse einbezogenen Transaktionen und das daraus resultierende gesamte Trans-aktionsvolumen

SPEZIALFONDS MIT UMSATZREKORD AN DIE SPITZESpezialfonds (gut 25 %) stellen wieder die bedeutends-te Käufergruppe in Düsseldorf dar und investierten erst-mals über 1 Mrd. €. Sie landen vor den Projektentwicklern (knapp 19 %), die mit über 780 Mio. € so stark vertre-ten sind wie nie zuvor. Auch auf dem dritten Platz wurde eine Bestleistung erzielt: Pensionskassen landen mit fast 500 Mio. € bzw. 12 % auf dem Treppchen und damit vor den Investment / Asset Managern, die ebenfalls einen zwei-stelligen Anteil (gut 10 %) beitragen. Dominiert wurde der Markt klar von einheimischen Investoren, für die vor allem der eindeutige Aufwärtstrend der letzten Jahre ein wichti-ges Investitionskriterium darstellt. Der Anteil ausländischer Anleger ist dagegen mit 24 % nicht nur der niedrigste Wert aller A-Standorte, sondern liegt auch deutlich unter dem langjährigen Schnitt in Düsseldorf.

RENDITEN AUF TALFAHRT, LOGISTIK UNTER 4 %Im zurückliegenden Jahrzehnt waren die Renditen in allen Assetklassen im Sinkflug, wenngleich mit jeweils eigenem Verlauf. Während sich die Yields für Geschäftshäuser im dritten Jahr in Folge auf dem Niveau von 3,20 % stabilisier-ten, gaben sie bei Büro- und Logistikimmobilien 2019 aber-mals nach. Die Spitzenrenditen für Büros (3,00 %) sind seit 2009 rückläufig, und seit zwei Jahren sind sie die teuerste Objektart. Die Yield Compression im Logistikbereich nahm hingegen erst seit 2014 richtig Fahrt auf. 2019 war ein wei-terer Rückgang um 35 Prozentpunkte zu verzeichnen, und mit 3,70 % wurde die 4 %-Marke durchbrochen.

POSITIVES INVESTMENTJAHR 2020 ZU ERWARTENDas fulminante Schlussquartal hat gezeigt, wie hoch die Investitionsbereitschaft im deutschen Immobilienmarkt ist und dass auch Düsseldorf von dieser Dynamik profitiert. Dieser Schwung sollte für 2020 weitgehend Bestand haben, da sich viele wesentliche Rahmenbedingungen nicht ändern dürften. Niedrigzinsen und fehlende Anlagealternativen locken unvermindert Kapital in die Märkte. Die grundsätz-lich stabilen Konjunkturaussichten stärken den deutschen Markt weiter, wenngleich die internationalen politischen Konflikte Unsicherheitsfaktoren darstellen. Nichtsdesto-trotz dürfte in Düsseldorf mit einem erneut überdurch-schnittlichen Ergebnis zu rechnen sein, zumal sich bereits mehrere Objekte und Projekte in der Vermarktung befinden. Dass die Yields 2020 erneut unter Druck geraten und weiter leicht sinken, ist nicht auszuschließen.

INVESTMENTS NACH KÄUFERGRUPPEN IN DÜSSELDORF

in %, Anteil Ausländer 24,1 %

50 10 25

Spezialfonds

Projektentwickler

Pensionskassen

Investment / Asset Manager

Immobilien AGs / REITs

Immobilienunternehmen

Offene Fonds

Family Offices

Private Anleger

Versicherungen

Corporates

Übrige Investoren

25,2

18,9

12,0

10,3

8,2

5,4

5,4

5,1

5,0

2,4

1,3

0,8

© B

NP

Pari

bas

Real

Est

ate

Gm

bH, 3

1. D

ezem

ber

2019

15 20

10,00 %

9,00 %

8,00 %

7,00 %

6,00 %

5,00 %

4,00 %

3,00 %

2,00 %

1,00 %

ENTWICKLUNG DER NETTO-SPITZENRENDITEN IN DÜSSELDORF

Büro Geschäftshäuser Logistik

© B

NP

Pari

bas

Real

Est

ate

Gm

bH, 3

1. D

ezem

ber

2019

20192010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018

INVESTMENTS NACH HERKUNFT DES KAPITALS IN DÜSSELDORF

in %

© BNP Paribas Real Estate GmbH, 31. Dezember 2019

75,9

8,4

12,0

1,0

Deutschland

Europa

Nordamerika

Nahost

Asien

2,7

Page 15: BNP Paribas Real Estate - INVESTMENTMARKT ......Die von BNP Paribas Real Estate in die Analyse einbezogenen Transaktionen und das daraus resultierende gesamte Trans-aktionsvolumen

INVESTMENTMARKT DEUTSCHLAND 2020 FRANKFURT

14 | 15

FRANKFURT

ZWEITBESTES ERGEBNIS ALLER ZEITENDer Frankfurter Investmentmarkt konnte zwar den Fabel-rekord aus dem Vorjahr nicht wieder ganz erreichen, verzeichnet mit einem Transaktionsvolumen von über 8,9 Mrd. € (-13 %) aber das zweitbeste jemals registrier-te Ergebnis und unterstreicht damit eindrucksvoll seine Attrak tivität. Im bundesweiten Vergleich belegt die Ban-kenmetropole damit Rang drei hinter Berlin und München, denen in diesem Jahr gelungen ist, was Frankfurt bereits 2018 geschafft hatte: die 10-Mrd.-€-Marke beim Umsatz zu durchbrechen. Zum hervorragenden Resultat hat erneut eine ganze Reihe von großvolumigen Deals beigetragen. Insgesamt konnten 17 Einzeldeals im dreistelligen Millio-nenbereich erfasst werden. Zu den bedeutendsten zählen die Verkäufe des Squaire am Flughafen, der Frankfurter Welle, der Taunusanlage 8 (T8) sowie des 99 West. Aber auch anteilig eingerechnete Portfoliotransaktionen leisten mit 14 % einen nennenswerten Beitrag.

MITTELGROSSE DEALS MIT DEUTLICHEM UMSATZPLUS Der Rückgang des Volumens gegenüber der Bestmarke von 2018 ist ausschließlich auf das Segment über 100 Mio. € zurückzuführen, das mit 56 % zwar immer noch den Löwen-anteil beisteuert, den Ausnahmewert des Vorjahres vor allem aufgrund eines nicht ausreichenden Angebots aber nicht wiederholen konnte. Demgegenüber konnte das Transaktionsvolumen in den Größenklassen zwischen 10 und 100 Mio. € nicht nur relativ, sondern auch absolut noch einmal deutlich gesteigert werden. Dies spricht dafür, dass der Frankfurter Markt für viele unterschiedliche Anleger in-teressant ist, auch wenn häufig die spektakulären Verkäufe von Hochhäusern im Blickpunkt stehen.

HOHER ANTEIL VON BÜRO-INVESTMENTSIn Büroobjekte flossen drei Viertel des Umsatzes, womit Frankfurt seinen Ruf als Hauptstadt der Büro-Investments erneut bestätigt hat. Damit bewegt sich der Anteil auf dem Niveau des langjährigen Durchschnitts, kann aber den au-ßergewöhnlichen Beitrag aus 2018 (82 %) nicht wieder-holen. Auf Platz zwei folgen Hotels, die 9,5 % beisteuern, was in erheblichem Umfang auch auf den im Squaire ent-haltenen Hotelanteil zurückzuführen ist. Vervollständigt wird das Führungstrio von Logistikobjekten, die auf 5 % kommen und damit eins der besten Ergebnisse der letzten zehn Jah-re erzielen. Einzelhandelsimmobilien und Entwicklungs-grundstücke erreichen jeweils rund 3 %.

INVESTMENTS NACH GRÖSSENKLASSEN IN FRANKFURT

in %

100

80

60

40

20

© B

NP

Pari

bas

Real

Est

ate

Gm

bH, 3

1. D

ezem

ber

2019

≥100 Mio. €

50-<100 Mio. €

25-<50 Mio. €

10-<25 Mio. €

<10 Mio. €

2019

56,4

18,2

14,1

9,5

INVESTMENTS 2010 BIS 2019 IN FRANKFURT

in Mio. €

12.000

10.000

8.000

6.000

4.000

2.000

© B

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Pari

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Real

Est

ate

Gm

bH, 3

1. D

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ber

2019

10.2

29

2018

7.50

2

2017

6.69

2

2016

3.23

0

2012

2.96

7

2011

5.31

8

2014

6.01

6

2015

8.94

2

2019

1.88

3

2010

3.89

3

2013

82,4

2,1

2,1

5,4

4,3

3,7

INVESTMENTS NACH OBJEKTART IN FRANKFURT

2018 in % 2019 in %

Büro

Logistik

Hotel

Entwicklungs- grundstück

Sonstige

Einzelhandelsimmobilie, Büro- / Geschäftshaus

0 20 40 60 80

© B

NP

Pari

bas

Real

Est

ate

Gm

bH, 3

1. D

ezem

ber

2019

75,3

3,0

5,2

9,5

2,7

4,3

2018

67,7

12,3

10,6

7,71,8 1,8

Page 16: BNP Paribas Real Estate - INVESTMENTMARKT ......Die von BNP Paribas Real Estate in die Analyse einbezogenen Transaktionen und das daraus resultierende gesamte Trans-aktionsvolumen

VIER KÄUFERGRUPPEN ZWEISTELLIGDie umfangreiche Beteiligung unterschiedlicher Anleger unterstreicht die Attraktivität des Frankfurter Investment-markts für unterschiedliche Investoren. Mit knapp 22 % haben sich Spezialfonds an die Spitze gesetzt, gefolgt von Immobilien AGs / REITs sowie Investment Managern, die jeweils 14,5 % beitragen. Auf einen zweistelligen Umsatz-anteil kommen außerdem noch Staatsfonds mit knapp 11 %. Deren Anteil liegt in Frankfurt deutlich höher als im Bundesschnitt, genauso wie der Ausländeranteil mit knapp 48 %. Hier spielt die Internationalität Frankfurts eine ent-scheidende Rolle, was sich nicht zuletzt daran zeigt, dass Käufer aus Nahost (gut 13 %) und asiatische Anleger (knapp 9 %) in der Bankenmetropole erheblich stärker investieren als in anderen deutschen Städten. Gerade für die beiden letztgenannten stellt dieses Merkmal einen wichtigen In-vestitionsgrund dar.

RENDITEKOMPRESSION HAT SICH FORTGESETZT Aufgrund der starken Nachfrage und unverändert guten fi-nanzierungsseitigen Rahmenbedingungen haben die Netto-Spitzenrenditen noch einmal nachgegeben. Für Büroobjekte sind sie in den letzten zwölf Monaten um 15 Basispunkte auf aktuell 2,80 % gesunken, sodass Frankfurt gemeinsam mit Hamburg auf Platz drei im bundesweiten Vergleich liegt, hinter Berlin und München. Im Logistiksegment ha-ben sie sich im gleichen Zeitraum sogar um 35 Basispunkte verringert und notieren, wie an den anderen großen Stand-orten, mittlerweile bei 3,70 %. Unverändert zeigen sie sich demgegenüber bei innerstädtischen Geschäftshäusern, wo weiterhin 3,10 % anzusetzen sind.

GUTE PERSPEKTIVEN AUCH FÜR 2020Aus heutiger Sicht spricht vieles dafür, dass auch 2020 von einem überproportionalen Transaktionsvolumen auszuge-hen ist. Ausschlaggebend hierfür sind nicht zuletzt das wei-terhin günstige Finanzierungsumfeld bei gleichzeitig vor-aussichtlich noch zunehmendem Anlagedruck aufgrund von weiteren Kapitalzuflüssen, z. B. durch auslaufende Staats-anleihen. Aber auch die gute Verfassung der Nutzermärkte mit absehbaren Mietsteigerungspotenzialen und eine ganze Reihe von großen Transaktionen, die sich bereits wieder in Vorbereitung befinden, unterstützen diese Einschätzung. Vor diesem Hintergrund erscheint ein Ergebnis deutlich über 6 Mrd. € und damit spürbar über dem langjährigen Schnitt realistisch. Außerdem ist nicht auszuschließen, dass die Renditen in Anbetracht des starken Wettbewerbs auf In-vestorenseite nochmal leicht nachgeben könnten.

10,00 %

9,00 %

8,00 %

7,00 %

6,00 %

5,00 %

4,00 %

3,00 %

2,00 %

1,00 %

ENTWICKLUNG DER NETTO-SPITZENRENDITEN IN FRANKFURT

Büro Geschäftshäuser Logistik

© B

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bas

Real

Est

ate

Gm

bH, 3

1. D

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ber

2019

20192010 2011 2012 20142013 2015 2016 2017 2018

INVESTMENTS NACH HERKUNFT DES KAPITALS IN FRANKFURT

in %

© BNP Paribas Real Estate GmbH, 31. Dezember 2019

Deutschland

Europa

Nordamerika

Nahost

Asien

Sonstige

52,413,2

8,7

7,5

16,2

2,0

INVESTMENTS NACH KÄUFERGRUPPEN IN FRANKFURT

in %, Anteil Ausländer 47,6 %

50 10 2520

Spezialfonds

Immobilien AGs / REITs

Investment / Asset Manager

Staatsfonds

Projektentwickler

Pensionskassen

Family Offices

Immobilienunternehmen

Offene Fonds

Equity / Real Estate Funds

Geschlossene Fonds

Übrige Investoren

21,6

14,5

14,5

10,6

7,2

6,4

4,8

4,3

4,3

3,5

3,2

5,1

© B

NP

Pari

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Real

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Gm

bH, 3

1. D

ezem

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2019

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Page 17: BNP Paribas Real Estate - INVESTMENTMARKT ......Die von BNP Paribas Real Estate in die Analyse einbezogenen Transaktionen und das daraus resultierende gesamte Trans-aktionsvolumen

INVESTMENTMARKT DEUTSCHLAND 2020 HAMBURG

16 | 17

HAMBURG

ANGEBOT BEGRENZT INVESTMENTUMSATZDer Hamburger Investmentmarkt konnte 2019 nicht an die hohe Dynamik des Rekordvorjahres anknüpfen und verzeich-net mit einem Transaktionsvolumen von gut 4,4 Mrd. € ei-nen Rückgang um mehr als 25 %. Grundsätzlich besteht in der Hansestadt nach wie vor eine sehr hohe Nachfrage, die sich jedoch nicht (wie an den meisten anderen großen Stand-orten) in gestiegenen Investitionsvolumina widerspiegelt. Nichtsdestotrotz stellt das Ergebnis das drittbeste der letz-ten zehn Jahre dar und liegt rund 24 % über dem langjähri-gen Durchschnitt. In fast allen Segmenten mangelt es jedoch an einem entsprechenden Angebot, sodass auch insgesamt spürbar weniger Objekte verkauft wurden als in den vergan-genen Jahren. Letztlich waren es einige wenige großvolumige Abschlüsse, die zu diesem guten Jahresendergebnis verhal-fen. Darunter befanden sich auch Objekte aus der Übernahme des REIT Dream Global oder des Millennium-Portfolios. Ins-gesamt zeichnen Portfoliotransaktionen für knapp 1,9 Mrd. € verantwortlich, was dem höchsten Wert seit 2007 entspricht.

ABSCHLÜSSE IM SCHNITT KLEINER ALS 2018Nach dem Ausnahmeergebnis des Vorjahres, bei dem ledig-lich sechzehn Abschlüsse fast die Hälfte zum Transaktions-ergebnis beigesteuert hatten, sank der Anteil an großvolu-migen Deals 2019 signifikant auf 31 %. Historisch gesehen ist dies jedoch nach wie vor ein überdurchschnittlicher Wert, der letztmalig 2012 erreicht worden war. Erfreulich ist hingegen, dass ein Drittel des Volumens auf die Größen-klasse zwischen 50 und 100 Mio. € entfällt, worunter städ-tebaulich prominente Objekte wie die Neue Burg 1 sind. Kleinere Objektvolumina bis 50 Mio. € steuerten mit 36 % nahezu den gleichen Anteil wie im Vorjahr bei, fielen jedoch absolut betrachtet um rund 26 % ab. Insgesamt ergibt sich daraus ein durchschnittliches Transaktionsvolumen von 35 Mio. €, was zwar 13 % unter dem Vorjahreswert liegt, jedoch ansonsten in keinem anderen Jahr höher war.

STARKE KONZENTRATION AUF BÜRO-INVESTMENTSDie in Hamburg traditionell wichtige Assetklasse Büro hat auch 2019 den mit Abstand höchsten Anteil zum Umsatz beigetragen. Mit nahezu zwei Dritteln fällt ihre Beteiligung dabei sogar deutlich höher aus als im langjährigen Durch-schnitt (54 %). Absolut betrachtet verringerte sich das Er-gebnis zwar leicht gegenüber dem Vorjahr (4 %), blieb aber als einzige Objektklasse nahezu auf dem gleichen Niveau. Deutliche Rückgänge sind hingegen bei Einzelhandel, Logis-tik und Hotel zu verzeichnen, wofür aber eindeutig ein zu geringes Angebot verantwortlich ist.

INVESTMENTS 2010 BIS 2019 IN HAMBURG

in Mio. €

6.000

5.000

4.000

3.000

2.000

1.000

2018

5.89

5

© B

NP

Pari

bas

Real

Est

ate

Gm

bH, 3

1. D

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ber

2019

INVESTMENTS NACH GRÖSSENKLASSEN IN HAMBURG

in %

100

80

60

40

20

© B

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Real

Est

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bH, 3

1. D

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ber

2019

≥100 Mio. €

50-<100 Mio. €

25-<50 Mio. €

10-<25 Mio. €

<10 Mio. €

2019

31,0

33,0

22,2

8,7

5,1

INVESTMENTS NACH OBJEKTART IN HAMBURG

2018 in % 2019 in %

Büro

Logistik

Hotel

Entwicklungs- grundstück

Sonstige

Einzelhandelsimmobilie, Büro- / Geschäftshaus

0 10 3020 40 50 60 70

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bas

Real

Est

ate

Gm

bH, 3

1. D

ezem

ber

2019

51,9

15,5

5,0

6,3

4,1

17,2

66,4

8,6

2,2

4,4

4,8

13,6

2017

3.55

8

2016

4.74

2

2013

2.67

4

2012

2.16

4

2011

2.18

7

2014

3.82

4

2015

3.98

3

2010

1.99

8

2018

45,0

18,7

21,3

11,8

3,2

4.40

3

2019

Page 18: BNP Paribas Real Estate - INVESTMENTMARKT ......Die von BNP Paribas Real Estate in die Analyse einbezogenen Transaktionen und das daraus resultierende gesamte Trans-aktionsvolumen

SPEZIALFONDS INVESTIERTEN NIEMALS MEHRIn den vergangenen zwölf Monaten traten wie bereits 2018 besonders Spezialfonds in Erscheinung, was mit über 1,5 Mrd. € einen neuen Rekord in der Hansestadt markiert. Mit 34,5 % dominieren sie den Markt deutlich und beinhal-ten auch die drei größten Abschlüsse des Jahres. Deutlich weniger investierten hingegen offene Fonds, die mit rund 12 % auf Platz 2 folgen. Noch im Vorjahr war diese Anle-gergruppe in Hamburg gar nicht zum Zuge gekommen. Ein Großteil des Investitionsvolumens beruht hier auf dem Erwerb des Millennium-Portfolios für den offenen Immo-bilienfonds HausInvest der Commerz Real, von dem sich auch zahlreiche Objekte in Hamburg befinden. Der Anteil der ausländischen Investoren fällt im Vergleich zum lang-jährigen Durchschnitt (32 %) mit 39 % überproportional aus. Besonders aktiv zeigten sich europäische und nordamerika-nische Käufer, die zusammen über 1,6 Mrd. € investierten.

JAHRZEHNT DER RENDITEKOMPRESSIONDie unverändert große Nachfrage der Investoren, die vor allem im Core-Segment auf ein zunehmend begrenztes An-gebot trifft, hat den Wettbewerb um die begehrten Objekte in der Elbmetropole weiter verschärft und als Folge davon die Preise weiter steigen lassen. Eine Ausnahme stellen le-diglich innerstädtische Geschäftshäuser dar, die aufgrund der herausfordernden Zeiten im stationären Einzelhandel seit nunmehr über zwei Jahren bei 3,00 % stabil verharren. Ganz anders verhält es sich hingegen bei Büro- und Logisti-kimmobilien. Seit einem Jahrzehnt gaben hier die Renditen im anhaltenden Niedrigzinsumfeld kontinuierlich nach: Seit 2009 – der Talsohle des letzten Zyklus – gaben die Rendi-ten für Büro um ganze 240 Basispunkte nach, für Logistik sogar um 340 Basispunkte, und notierten zum Jahres ende 2019 bei 2,80 % bzw. 3,70 %.

NACHFRAGEDRUCK DÜRFTE ANHALTENDie Hansestadt gilt innerhalb Deutschlands sowohl bei in- als auch ausländischen Investoren als Safe Haven. Aus heutiger Sicht spricht daher alles dafür, dass 2020 eine ver-gleichbare Marktentwicklung wie 2019 zu erwarten ist. Ein unverändert niedriges Zinsniveau, günstige Finanzierungs-bedingungen, fehlende Anlagealternativen sowie stabile Nutzermärkte bilden weiterhin die Rahmenbedingungen für eine ungebrochen hohe Nachfrage. Ob das Jahresergebnis jedoch erneut oberhalb der 4-Mrd.-€-Marke ausfallen wird, ist vor dem Hintergrund des begrenzten Angebots, vor al-lem im großvolumigen Core-Segment, aber noch offen.

INVESTMENTS NACH HERKUNFT DES KAPITALS IN HAMBURG

in %

© BNP Paribas Real Estate GmbH, 31. Dezember 2019

Deutschland

Europa

Nordamerika

Nahost61,3

16,2

20,7

10,00 %

9,00 %

8,00 %

7,00 %

6,00 %

5,00 %

4,00 %

3,00 %

2,00 %

1,00 %

ENTWICKLUNG DER NETTO-SPITZENRENDITEN IN HAMBURG

Büro Geschäftshäuser Logistik

© B

NP

Pari

bas

Real

Est

ate

Gm

bH, 3

1. D

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ber

2019

20192010 2011 2012 20142013 2015 2016 2017 2018

1,8

INVESTMENTS NACH KÄUFERGRUPPEN IN HAMBURG

in %, Anteil Ausländer 38,7 %

50 3525 3020

Spezialfonds

Offene Fonds

Projektentwickler

Pensionskassen

Versicherungen

Investment / Asset Manager

Private Anleger

Corporates

Immobilienunternehmen

Immobilien AGs / REITs

Öffentliche Hand

Übrige Investoren

© B

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bas

Real

Est

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Gm

bH, 3

1. D

ezem

ber

2019

10

34,5

11,9

7,9

7,8

6,8

6,6

6,2

5,7

4,1

2,2

2,1

4,2

15

Page 19: BNP Paribas Real Estate - INVESTMENTMARKT ......Die von BNP Paribas Real Estate in die Analyse einbezogenen Transaktionen und das daraus resultierende gesamte Trans-aktionsvolumen

INVESTMENTMARKT DEUTSCHLAND 2020 KÖLN

18 | 19

KÖLN

DIE 3-MRD.-€-MARKE IST GEKNACKTDer Kölner Investmentmarkt stößt mit einem eindrucksvol-len Umsatzrekord von über 3,1 Mrd. € in neue Sphären vor. Damit wird nicht nur das Vorjahresergebnis um fast 58 %, sondern auch der bisherige Spitzenwert von 2015 um fast 950 Mio. € bzw. 43 % klar übertroffen. Die Zahl der beob-achteten Transaktionen (60) ist eher durchschnittlich, je-doch wurden je Deal im Schnitt rund 50 Mio. € gezahlt – so viel wie nie zuvor. Dies ist nicht zuletzt dem Verkauf des Stadthauses geschuldet, der mit 500 Mio. € den größten Einzeldeal in der Kölner Investmentgeschichte darstellt. Aller dings wäre auch ohne diesen Ausnahmeabschluss dank mehrerer spektakulärer Käufe ein neuer Höchstwert erzielt worden. Zu rund 72 % geht das Ergebnis dabei auf das Konto von Einzeldeals, wobei aber auch die anteilig angerechneten Portfolios mit fast 900 Mio. € einen über-durchschnittlichen Wert beitragen.

BIG TICKETS DRÜCKEN DEM MARKT DEN STEMPEL AUFDie Verteilung nach Größenklassen wird so stark wie noch nie von den großvolumigen Deals bestimmt. Transaktio-nen mit einem Wert jenseits der 100 Mio. € nehmen auch dank Verkäufen wie dem Barthonia-Forum oder dem Tech-nologiepark einen Anteil von fast 55 % ein. Da der Bereich 50–100 Mio. € ebenfalls ein außergewöhnlich gutes Ergeb-nis erzielt und weitere 21 % beisteuert, entfallen schließ-lich mehr als drei Viertel des gesamten Umsatzes auf diese beiden Klassen. Doch der Markt schließt auch außerhalb dieser prägenden Deals sehr positiv ab: Das Segment 25-50 Mio. € behauptet sich mit über 13 % und kann sogar leichte Anteile hinzugewinnen.

OUTPERFORMER BÜRO – AUCH HOTELS MIT REKORDBüroimmobilien überragten 2019 am Kölner Investment-markt alles. Mit einem Umsatzvolumen von knapp 2,2 Mrd. € hätten sie alleine den Markt in der Domstadt zu einem neuen Rekordjahr getragen. Der Anteil von über 70 % stellt dabei alle anderen Objektarten in den Schatten, wo-bei der Markt auch außerhalb dieses Segments sehr lebhaft war. Insbesondere der Hotelsektor ist hervorzuheben, der mit einem Volumen von über 440 Mio. € einen neuen Spit-zenwert erzielt. Das Steigenberger Hotel in der City oder die Projektentwicklung Southern Cross in Deutz können hier exemplarisch genannt werden. Da bei Einzelhandels- und Logistikimmobilien hingegen überwiegend Objekte im klein-teiligen Bereich gehandelt wurden, können sie nur Anteile im einstelligen Bereich beisteuern.

INVESTMENTS 2010 BIS 2019 IN KÖLN

in Mio. €

3.500

3.000

2.500

2.000

1.500

1.000

500

© B

NP

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Real

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Gm

bH, 3

1. D

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ber

2019

2017

2.11

8

2016

1.89

7

2012

565

2011

842

2014

1.33

5

2015

2.18

0

2018

1.98

1

2019

3.12

7

2010

1.09

5

2013

1.08

3

INVESTMENTS NACH GRÖSSENKLASSEN IN KÖLN

in %

100

80

60

40

20

© B

NP

Pari

bas

Real

Est

ate

Gm

bH, 3

1. D

ezem

ber

2019

≥100 Mio. €

50-<100 Mio. €

25-<50 Mio. €

10-<25 Mio. €

<10 Mio. €

2019

54,5

21,4

13,5

7,7

46,4

19,7

4,9

16,4

0,7

11,9

INVESTMENTS NACH OBJEKTART IN KÖLN

2018 in % 2019 in %

Büro

Logistik

Hotel

Entwicklungs- grundstück

Sonstige

Einzelhandelsimmobilie, Büro- / Geschäftshaus

0 20 80

© B

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Pari

bas

Real

Est

ate

Gm

bH, 3

1. D

ezem

ber

2019

70,2

6,7

3,4

14,1

1,3

4,3

40 60

2018

44,4

25,8

12,8

12,7

4,3 2,9

Page 20: BNP Paribas Real Estate - INVESTMENTMARKT ......Die von BNP Paribas Real Estate in die Analyse einbezogenen Transaktionen und das daraus resultierende gesamte Trans-aktionsvolumen

PENSIONSKASSEN UND SPEZIALFONDS AN DER SPITZEPensionskassen investierten rund 25 % des Gesamtumsat-zes und setzen sich mit wenigen, dafür aber großvolumigen Abschlüssen an die Spitze. An deutlich mehr Käufen waren die zweitplatzierten Spezialfonds (knapp 20 %) beteiligt, die in nahezu allen Assetklassen aktiv sind. Den dritten Platz sicherten sich offene Fonds hauchdünn vor den Equity / Real Estate Funds (beide fast 10 %), die damit knapp vor den Projektentwicklern, der aktivsten Käufergruppe, liegen. Ihre hohe Anzahl an Abschlüssen ist auf den immensen Neu-baubedarf in der Domstadt zurückzuführen. Ausländische Investoren fahren zudem mit 36 % des Umsatzes das bes-te Ergebnis seit über 10 Jahren ein, übertreffen erneut die Marke von 1 Mrd. € merklich und untermauern die hohe Bedeutung des Investmentstandorts Köln.

RENDITEN FÜR BÜRO UND LOGISTIK SINKEN WEITERDie andauernde Niedrigzinspolitik und fehlende Anlage-alternativen befeuern die Nachfrage von institutionellen Investoren und sorgen für Druck auf die Renditen. Insbeson-dere bei Büroimmobilien kämpft die hohe Nachfrage um das sehr knappe Angebot, was steigende Preise und sinkende Renditen zur Folge hat. Für Büroobjekte sind die Yields um 15 Basispunkte im Jahresverlauf auf ein neues Rekordniveau von 3,00 % gesunken. Auch bei Logistikimmobilien, die in der Spitze mit nur noch 3,70 % (-35 Basispunkte) erstmals unter der Marke von 4 % rentieren, hält die Yield Compres-sion weiter an. Einzig bei Highstreet-Objekten scheint die-ser Trend vorerst gestoppt: Die Netto-Spitzenrendite liegt weiter stabil auf dem Niveau von 3,20 %.

AUSBLICK FÜR 2020 IST WEITER POSITIVDass der Kölner Investmentmarkt ein solches Rekordjahr wiederholen kann, sollte nicht unbedingt erwartet werden, denn die Vielzahl an außergewöhnlichen Deals ist nicht selbstverständlich. Speziell das Schlussquartal zeigt jedoch eindrucksvoll, was es bedeutet, wenn die oftmals erwähnte hohe Nachfrage schließlich zum Zuge kommt. Die Zeichen für ein erneutes erfolgreiches Investmentjahr 2020 stehen jedoch gut, zumal sich einige größere Objekte bereits in der Vermarktung befinden und die durch die oben genannten Rahmenbedingungen lebhafte Nachfrage durch die grund-sätzlich positiven Konjunkturaussichten weiter gestützt wird. An der grundlegenden Konstellation eines marktwei-ten Nachfrageüberhangs dürfte sich trotzdem nichts än-dern. Ein erneuter leichter Rückgang der Renditen ist vor diesem Hintergrund zudem nicht auszuschließen.

10,00 %

9,00 %

8,00 %

7,00 %

6,00 %

5,00 %

4,00 %

3,00 %

2,00 %

1,00 %

ENTWICKLUNG DER NETTO-SPITZENRENDITEN IN KÖLN

Büro Geschäftshäuser Logistik

© B

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Gm

bH, 3

1. D

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ber

2019

20192010 2011 2012 2014 20152013 2016 2017 2018

INVESTMENTS NACH HERKUNFT DES KAPITALS IN KÖLN

in %

© BNP Paribas Real Estate GmbH, 31. Dezember 2019

63,8

15,9

15,3

5,0

INVESTMENTS NACH KÄUFERGRUPPEN IN KÖLN

in %, Anteil Ausländer 36,1 %

0 105 25

Pensionskassen

Spezialfonds

Offene Fonds

Equity / Real Estate Funds

Projektentwickler

Immobilien AGs / REITs

Family Offices

Investment / Asset Manager

Versicherungen

Corporates

Private Anleger

Übrige Investoren

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Real

Est

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bH, 3

1. D

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ber

2019

15

25,1

19,5

9,9

9,7

9,4

6,6

5,8

5,8

5,5

1,2

1,0

0,5

20

Deutschland

Europa

Nordamerika

Nahost

Page 21: BNP Paribas Real Estate - INVESTMENTMARKT ......Die von BNP Paribas Real Estate in die Analyse einbezogenen Transaktionen und das daraus resultierende gesamte Trans-aktionsvolumen

INVESTMENTMARKT DEUTSCHLAND 2020 LEIPZIG

20 | 21

LEIPZIG

UMSATZ FAST AUF VORJAHRESNIVEAUDer Leipziger Investmentmarkt zeigte sich auch 2019 in einer robusten Verfassung und erreichte ein Transaktions-volumen von gut 760 Mio. €. Das Vorjahresergebnis wur-de zwar knapp (-5 %) verfehlt, im Vergleich zum 10-jäh-rigen Durchschnitt kann sich der Markt jedoch behaupten (+16 %). Dennoch fällt auf, dass sich seit 2015 eine eher rückläufige Tendenz entwickelt hat. Der schrittweise Rück-gang des Investmentvolumens ist jedoch nicht auf man-gelndes Interesse seitens der Investoren zurückzuführen, vielmehr ist das Angebot derart begrenzt, dass die Nach-frage bei Weitem nicht bedient werden kann. Besonders der Mangel an Kaufgelegenheiten im großvolumigen Core-Segment schlägt sich negativ auf die Gesamtbilanz des Investmentmarkts nieder. Insgesamt wurden 2019 nur 52 Verkäufe registriert, weniger waren es zuletzt 2014.

WENIGER GROSSTRANSAKTIONENBei der Verteilung des Umsatzes nach Größenklassen zeig-ten sich keine nennenswerten strukturellen Änderungen: Die beiden größeren Volumenklassen ab 25 Mio. € erreich-ten wie 2018 einen Marktanteil von etwa 60 %, während die restlichen 40 % auf Deals unter 25 Mio. € entfielen. In-nerhalb der beiden volumenstärksten Größenklassen fand jedoch eine relevante Verschiebung statt. Während 2018 knapp ein Drittel des Gesamtumsatzes mit Großtransakti-onen über 50 Mio. € generiert worden war, waren es 2019 lediglich 22 %. Dank einer relativ hohen Zahl an Deals in den mittleren Größenklassen lag das durchschnittliche Deal volumen pro Verkaufsfall mit 14,7 Mio. € trotzdem leicht über dem Niveau des Vorjahres (13,8 Mio. €).

UMSATZBETEILIGUNG AUSGEGLICHENWährend 2018 fast zwei Drittel des Gesamtumsatzes al-lein auf Büro- und Einzelhandelsimmobilien entfallen wa-ren, gestaltete sich die Umsatzverteilung 2019 sehr aus-geglichen. Büro immobilien setzten sich mit knapp 19 % an die Spitze, dicht gefolgt von Logistikobjekten (18 %) und Entwicklungsgrundstücken (18 %). Letztere profitierten deutlich vom Verkauf mehrerer großflächiger Entwick-lungsareale, die sich westlich des Hauptbahnhofs, auf dem Gelände des ehemaligen Eutritzscher Freiladebahnhofs sowie entlang der Bahn strecke auf Höhe des Bayerischen Bahnhofs befinden. Dort werden jeweils neue gemischt ge-nutzte Quartiere entstehen. Aber auch Hotels (16 %) und Einzelhandelsobjekte (11 %) lieferten einen relevanten Umsatzbeitrag, sodass 2019 alle Assetklassen einen Markt-anteil oberhalb der 10 %-Schwelle erreichen konnten.

INVESTMENTS 2010 BIS 2019 IN LEIPZIG

in Mio. €

1.200

1.000

800

600

400

200

© B

NP

Pari

bas

Real

Est

ate

Gm

bH, 3

1. D

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ber

2019

256

2013

549

2012

516

2014

516

2011

101

2010

762

2019

800

2018

1.15

8

2015 2016

919

2017

1.01

7

INVESTMENTS NACH GRÖSSENKLASSEN IN LEIPZIG

in %

100

80

60

40

20

© B

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Pari

bas

Real

Est

ate

Gm

bH, 3

1. D

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ber

2019 ≥50 Mio. €

25-<50 Mio. €

10-<25 Mio. €

<10 Mio. €

2019

21,6

38,5

21,7

18,2

2018

31,1

27,5

26,4

15,0

INVESTMENTS NACH OBJEKTART IN LEIPZIG

2018 in % 2019 in %

Büro

Logistik

Hotel

Entwicklungs-grundstück

Sonstige

Einzelhandelsimmobilie, Büro- / Geschäftshaus

0 15105 20 25 35

© B

NP

Pari

bas

Real

Est

ate

Gm

bH, 3

1. D

ezem

ber

2019

32,5

30,2

3,2

9,3

13,6

11,2

18,9

10,5

18,4

15,9

17,9

18,4

30

Page 22: BNP Paribas Real Estate - INVESTMENTMARKT ......Die von BNP Paribas Real Estate in die Analyse einbezogenen Transaktionen und das daraus resultierende gesamte Trans-aktionsvolumen

SPEZIALFONDS UND PROJEKTENTWICKLER VORNEDie Umsatzverteilung nach Käufergruppen zeichnet das Bild einer breiten Streuung der Nachfrageseite, wobei erneut gleich fünf Gruppen auf zweistellige Anteile kommen. An der Spitze behaupten sich Spezialfonds, die für gut 18 % des Investmentvolumens verantwortlich zeichnen. Sie dominie-ren insbesondere das mittlere Anlagesegment mit gleich sechs Transaktionen zwischen 10 und 25 Mio. € klar. Knapp dahinter folgen Projekt entwickler, die sich vor allem dank der hohen Zahl an Grundstücksverkäufen für Quartiersent-wicklungen in Leipzig den zweiten Rang sichern konnten (18 %). Auf zweistellige Umsatzanteile kommen außer-dem Immobilienunternehmen (12 %), Investment / Asset Manager (12 %) sowie Immobilien AGs / REITS (10 %).

RENDITEN GEBEN DEUTLICH NACHDas Zusammenspiel von günstigen Finanzierungsbedin-gungen und einer robusten gesamtwirtschaftlichen Lage hat auch in Leipzig zu deutlich steigenden Preisen und sinkenden Renditen geführt. Dennoch fiel die Renditekom-pression im Vergleich zu den A-Standorten bislang eher moderat aus. 2019 konnte jedoch ein deutlicher Knick in der Entwicklung der Spitzenrenditen beobachtet werden: Während die Rendite für Geschäftshäuser in den Top-Lagen um „nur“ 20 Basis punkte auf 4,00 % nachgab, rentieren Premium objekte im Büro-Segment bei aktuell 3,80 % um ganze 50 Basispunkte niedriger. Ähnlich drastisch fiel der Renditerückgang bei Logistikimmobilien aus: Nach 4,50 % Ende 2018 sind jetzt in der Spitze nur noch 4,05 % erzielbar. Zwar liegt das Renditeniveau für Büro- und Einzelhandels-objekte im Schnitt noch immer um etwa 1 Prozentpunkt höher als in den Top 7, mittlerweile sind jedoch deutliche Nachholeffekte zu erkennen.

AUSBLICK BLEIBT POSITIVDer Leipziger Investmentmarkt musste 2019 einen leichten Umsatzrückgang hinnehmen, der sich in einen negativen mittelfristigen Trend einordnet. Deutlich höhere Umsät-ze wären vor dem Hintergrund der lebhaften Nachfrage grundsätzlich ohne weiteres möglich. Dem steht jedoch die sich weiter verschärfende Angebotsknappheit entgegen. Die Folgen sind kontinuierlich steigende Preise und sinkende Renditen in allen Assetklassen. Die relativ hohe Bautätigkeit und insbesondere die Entwicklung mehrerer Stadtquartiere weckt indes die Hoffnung, dass in den kommenden Jahren wieder ein höheres Produktangebot verfügbar sein könnte, was wiederum Raum für deutlich höhere Investmentumsät-ze schaffen würde.

INVESTMENTS NACH KÄUFERGRUPPEN IN LEIPZIG

in %, Anteil Ausländer 47,9 %

Spezialfonds

Projektentwickler

Immobilienunternehmen

Investment / Asset Manager

Immobilien AGs / REITs

Versicherungen

Family Offices

Geschlossene Fonds

Offene Fonds

Corporates

Equity / Real Estate Funds

Private Anleger

© B

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Real

Est

ate

Gm

bH, 3

1. D

ezem

ber

2019

0 5 10 20

18,4

18,0

12,4

12,1

10,2

7,5

6,5

5,9

3,7

2,5

2,4

0,4

15

10,00 %

9,00 %

8,00 %

7,00 %

6,00 %

5,00 %

4,00 %

3,00 %

2,00 %

1,00 %

ENTWICKLUNG DER NETTO-SPITZENRENDITEN IN LEIPZIG

Büro Geschäftshäuser Logistik

© B

NP

Pari

bas

Real

Est

ate

Gm

bH, 3

1. D

ezem

ber

2019

20192010 2011 2012 2013 20152014 2016 2017 2018

INVESTMENTS NACH HERKUNFT DES KAPITALS IN LEIPZIG

in %

© BNP Paribas Real Estate GmbH, 31. Dezember 2019

52,1

2,0

Deutschland

Europa

Nordamerika

Nahost

Sonstige33,2

7,45,3

Page 23: BNP Paribas Real Estate - INVESTMENTMARKT ......Die von BNP Paribas Real Estate in die Analyse einbezogenen Transaktionen und das daraus resultierende gesamte Trans-aktionsvolumen

INVESTMENTMARKT DEUTSCHLAND 2020 MÜNCHEN

22 | 23

MÜNCHEN

10-MRD.-€-MARKE GEKNACKTMit einem Umsatzvolumen von knapp 10,7 Mrd. € konnte München erstmals die 10-Mrd.-€-Schwelle innerhalb ei-nes Jahres übertreffen und tritt damit zusammen mit Berlin und Frankfurt einem exklusiven Club bei. Natürlich wurde damit auch eine neue historische Bestmarke aufgestellt, die 60 % über dem bereits außergewöhnlichen Vorjahres-wert liegt und doppelt so hoch ausfällt wie der zehnjäh-rige Durchschnitt. Im bundesweiten Vergleich muss sich München damit nur der Hauptstadt geschlagen geben. Auf Einzel deals entfallen knapp 8,3 Mrd. €, was ebenfalls einen neuen Rekord darstellt. Zu den wichtigsten Verkäufen ge-hören der Siemens-Campus, der Campus Tucherpark und die Macherei. Aber auch der mit 2,4 Mrd. € hohe Wert für anteilig eingerechnete Portfoliotransaktionen beflügelte das Ergebnis. Nur 2007 profitierte München noch stärker von diesem Marktsegment.

GROSSDEALS SORGTEN FÜR UMSATZSCHUBZwar zeigte sich der Markt in allen Segmenten ausge-sprochen lebhaft, trotzdem tragen großvolumige Deals im dreistelligen Millionenbereich am meisten zum neuen All-zeithoch bei. Knapp zwei Drittel des gesamten Umsatzes entfällt auf diese Größenklasse; so viel wie noch nie zuvor in München. Gut ein Fünftel hiervon wurde in Projektentwick-lungen investiert. Aber auch in den übrigen Marktsegmen-ten war viel Aktivität zu beobachten. So konnten beispiels-weise Verkäufe zwischen 25 und 50 Mio. € um fast 50 % zulegen und kleinere Objekte unter 10 Mio. € ihren Umsatz mehr als verdoppeln. Durch dieses Ergebnis wird erneut die breite Palette an unterschiedlichen Investoren unterstri-chen, die großes Vertrauen in den Münchener Markt hat.

BÜROS BLEIBEN DIE BELIEBTESTEN ANLAGEOBJEKTEBüros haben sich wieder als die wichtigste Assetklasse präsentiert. Sie konnten nicht nur das absolute Umsatz-volumen um fast 80 % steigern, sondern erreichen mit gut 70 % erneut einen Umsatzanteil, der in etwa auf dem Ni-veau des langjährigen Durchschnitts liegt. Auf Platz zwei folgen Einzelhandelsobjekte, die gut 10 % zum Ergebnis bei-tragen und nach einem schwachen Vorjahr wieder spürbar zulegen konnten. Profitiert hat dieses Marktsegment nicht zuletzt von einigen anteilig eingerechneten Portfoliotrans-aktionen. Auf Logistikobjekte entfallen gut 4 %, und Hotels steuern weitere knapp 5 % zum Resultat bei. Die Bedeutung von Entwicklungsgrundstücken (gut 3 %) ist rückläufig, was auch auf das zu geringe Angebot an Grundstücken zurück-zuführen ist.

INVESTMENTS 2010 BIS 2019 IN MÜNCHEN

in Mio. €

12.000

10.000

8.000

6.000

4.000

2.000

© B

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bas

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bH, 3

1. D

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2019

2017

5.20

0

2016

6.37

3

2010

1.72

0

2019

10.6

83

2018

6.66

7

2014

5.34

7

2015

6.00

1

2012

3.62

4

2011

2.87

7

2013

4.74

0

INVESTMENTS NACH GRÖSSENKLASSEN IN MÜNCHEN

in %

100

80

60

40

20

© B

NP

Pari

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ate

Gm

bH, 3

1. D

ezem

ber

2019

≥100 Mio. €

50-<100 Mio. €

25-<50 Mio. €

10-<25 Mio. €

<10 Mio. €

2019

65,9

15,7

11,1

6,31,0

2018

51,9

24,2

12,0

11,10,8

63,8

5,4

5,1

8,1

9,7

7,9

INVESTMENTS NACH OBJEKTART IN MÜNCHEN

2018 in % 2019 in %

Büro

Logistik

Hotel

Entwicklungs-grundstück

Sonstige

Einzelhandelsimmobilie, Büro- / Geschäftshaus

0 15 30 45 60 75

© B

NP

Pari

bas

Real

Est

ate

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bH, 3

1. D

ezem

ber

2019

70,2

10,4

4,2

4,9

3,2

7,1

Page 24: BNP Paribas Real Estate - INVESTMENTMARKT ......Die von BNP Paribas Real Estate in die Analyse einbezogenen Transaktionen und das daraus resultierende gesamte Trans-aktionsvolumen

ANLEGER MIT UNTERSCHIEDLICHEN RISIKOPROFILENDass München für ganz unterschiedliche Käufer ein wichti-ger Zielmarkt ist, zeigt sich bei der Verteilung des Umsatzes nach Investorentypen. Gleich vier Anlegergruppen kommen auf zweistellige Umsatzanteile. An die Spitze gesetzt haben sich wieder Spezialfonds, die ihren Anteil mit 24 % sogar noch ausbauen konnten. Den zweiten Rang belegen offene Fonds, die 17,5 % zum Resultat beisteuern. Auf den weiteren Plätzen folgen nahezu gleichauf Investment Manager und Pensionskassen, die jeweils auf rund 12 % kommen. Aber auch Immobilien AGs/REITs mit knapp 9 % und Projektent-wickler mit gut 7 % haben umfangreich in der bayerischen Landeshauptstadt investiert. Alle übrigen Käufergruppen, z. B. Family Offices oder private Anleger, haben relativ zwar nur geringe Beiträge geleistet, absolut aber auch jeweils mehrere hundert Millionen Euro investiert.

PREISE FÜR BÜROS UND LOGISTIK GESTIEGENDie starke Nachfrage der Investoren bei gleichzeitig teil-weise begrenztem Angebot hat den Druck auf die Preise aufrecht erhalten. Für Büroobjekte haben die Spitzen- Anfangsrenditen deshalb weiter auf 2,60 % nachgegeben. Damit hat München zu Berlin aufgeschlossen und stellt nun zusammen mit der Hauptstadt den teuersten Standort dar. Ähnlich sieht die Situation bei Logistikobjekten aus. Auch hier reicht das vorhandene Angebot bei Weitem nicht aus, um die Nachfrage zu bedienen, sodass die Spitzenrendite in der Konsequenz auf mittlerweile 3,70 % nachgegeben hat. Unverändert zeigen sie sich dagegen bei innerstädtischen Geschäftshäusern, für die 2,80 % anzusetzen sind.

AUCH 2020 HOHES VOLUMEN ZU ERWARTENAuch für 2020 spricht vieles dafür, dass ein hohes Trans-aktionsvolumen zu erwarten ist. Ausschlaggebend sind an erster Stelle die unverändert attraktiven Finanzierungs-bedingungen sowie ein nach wie vor hoher Anlagedruck. Gleichzeitig sind weiterhin kaum alternative Anlagemög-lichkeiten vorhanden, die ähnliche Renditen bei vergleich-barer Sicherheit versprechen. Hinzu kommt ein wachsendes Angebot durch Projektentwicklungen, die als Forward Deals interessant sind. Aber auch die wieder anziehende Konjunk-tur und die guten Perspektiven der Nutzermärkte spielen eine wichtige Rolle. Vor diesem Hintergrund zeichnet sich auch im laufenden Jahr ein überdurchschnittliches Ergebnis ab. Zwar ist nicht davon auszugehen, dass die 10-Mrd.-€-Marke wieder überschritten wird, ein Ergebnis zwischen 6 und 8 Mrd. € erscheint aber realistisch.

10,00 %

9,00 %

8,00 %

7,00 %

6,00 %

5,00 %

4,00 %

3,00 %

2,00 %

1,00 %

ENTWICKLUNG DER NETTO-SPITZENRENDITEN IN MÜNCHEN

Büro Geschäftshäuser Logistik

© B

NP

Pari

bas

Real

Est

ate

Gm

bH, 3

1. D

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ber

2019

20192010 2011 2012 201520142013 2016 2017 2018

INVESTMENTS NACH HERKUNFT DES KAPITALS IN MÜNCHEN

in %

© BNP Paribas Real Estate GmbH, 31. Dezember 2019

Deutschland

Europa

Nordamerika

Nahost

Asien

68,7

15,7

1,1 0,7

13,8

INVESTMENTS NACH KÄUFERGRUPPEN IN MÜNCHEN

in %, Anteil Ausländer 31,3 %

Spezialfonds

Offene Fonds

Investment / Asset Manager

Pensionskassen

Immobilien AGs / REITs

Projektentwickler

Family Offices

Corporates

Immobilienunternehmen

Private Anleger

Equity / Real Estate Funds

Übrige Investoren

© B

NP

Pari

bas

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ate

Gm

bH, 3

1. D

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ber

2019

50 15 2510

24,0

17,5

12,2

12,0

8,9

7,3

3,9

3,6

3,2

2,7

1,8

2,9

20

Page 25: BNP Paribas Real Estate - INVESTMENTMARKT ......Die von BNP Paribas Real Estate in die Analyse einbezogenen Transaktionen und das daraus resultierende gesamte Trans-aktionsvolumen

INVESTMENTMARKT DEUTSCHLAND 2020 STUTTGART

24 | 25

STUTTGART

STARKES ERGEBNIS IN DER SCHWABENMETROPOLEDer Investmentmarkt der baden-württembergischen Lan-deshauptstadt konnte auch im Jahr 2019 an die fulminanten Resultate der letzten Jahre anknüpfen. Mit einem Invest-mentvolumen von gut 2,48 Mrd. € wurde das zweitbeste jemals registrierte Ergebnis erzielt. Zwar war im Vergleich zum Rekordjahr 2018 ein leichter Rückgang (-2 %) fest-stellbar, das Transaktionsvolumen lag jedoch stolze 73 % über dem zehnjährigen Durchschnitt. Bemerkenswert an dem Ergebnis ist, dass neben den traditionell starken Ein-zeltransaktionen (knapp 1,69 Mrd. €) auch Portfoliodeals (796 Mio. €) wesentlich zum Resultat beigetragen haben. Im Vergleich mit den deutschen A-Standorten erreichte Stutt-gart sogar den zweitgrößten Portfolioanteil (rund 32 %). Ins-gesamt zeigt dieses Marktgeschehen einmal mehr, dass die Schwabenmetropole immer stärker in den Fokus von Inves-toren rückt.

AUSGEWOGENE VERTEILUNG ÜBER GRÖSSENKLASSENBasierend auf einigen Großabschlüssen, bei denen der Verkauf der Königsbaupassagen (ca. 280 Mio. €) sowie der Thales-Zentrale (über 240 Mio. €) sicherlich die promi-nentesten Beispiele sind, kann das Größensegment über 100 Mio. € gut 30 % zum Transaktionsvolumen beitragen und schiebt sich damit an die Spitze der Verteilung. Doch wie 2018 trugen die anderen Segmente auch 2019 einen erheblichen Anteil zum Ergebnis bei. Auf dem zweiten Platz finden sich Verkäufe zwischen 25 und 50 Mio. € (29 %), die absolut betrachtet den besten Umsatz der letzten fünf Jah-re vorweisen können und damit die Objektverkäufe von 50 bis 100 Mio. € (21 %) auf Position drei verweisen. Das Er-gebnis wird durch Investments unter 25 Mio. €, die knapp 20 % des Resultats auf sich vereinen, vervollständigt.

BÜROOBJEKTE STEHEN IM FOKUSWie in den vergangenen Jahren steuert die Assetklasse Büro mit knapp 61 % den Löwenanteil zum Jahresendresultat bei und konnte sogar das Transaktionsniveau aus dem Rekord-jahr 2018 erreichen. Dies verdeutlicht abermals, dass Inves-toren auf eine weitere dynamische Entwicklung des Büro-markts in der Neckarmetropole setzen. Die zweite Säule des Ergebnisses stellen Einzelhandelsimmobilien dar, die mit ei-nem Anteil von gut 24 % ihre Bedeutung auch im Vergleich zu 2018 nochmals erheblich steigerten. Die übrigen Assetklas-sen Hotel (gut 7 %), Logistik (knapp 5 %) und Entwicklungs-grundstücke (rund 1 %) verfehlen das Niveau des Vorjahres, was unter anderem als Grund dafür angesehen werden kann, dass kein erneuter Rekord erreicht werden konnte.

INVESTMENTS 2010 BIS 2019 IN STUTTGART

in Mio. €

3.000

2.500

2.000

1.500

1.000

500

© B

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bH, 3

1. D

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2019

912

2013

1.15

3

2012

889

2014

508

2011

537

2010

2.48

1

2019

2.54

3

2018

1.83

4

2015 2016

2.07

1

2017

1.40

5

INVESTMENTS NACH GRÖSSENKLASSEN IN STUTTGART

in %

100

80

60

40

20

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ate

Gm

bH, 3

1. D

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2019

≥100 Mio. €

50-<100 Mio. €

25-<50 Mio. €

10-<25 Mio. €

<10 Mio. €

2019

30,2

21,3

28,7

13,5

6,3

2018

35,4

18,8

13,9

4,2

27,7

INVESTMENTS NACH OBJEKTART IN STUTTGART

2018 in % 2019 in %

Büro

Logistik

Hotel

Entwicklungs-grundstück

Sonstige

Einzelhandelsimmobilie, Büro- / Geschäftshaus

0 15 30 45 60

© B

NP

Pari

bas

Real

Est

ate

Gm

bH, 3

1. D

ezem

ber

2019

59,2

14,0

9,4

8,4

4,3

4,7

60,9

24,3

4,9

7,4

1,1

1,4

Page 26: BNP Paribas Real Estate - INVESTMENTMARKT ......Die von BNP Paribas Real Estate in die Analyse einbezogenen Transaktionen und das daraus resultierende gesamte Trans-aktionsvolumen

INVESTMENTMARKT DEUTSCHLAND 2020 STUTTGART

SPEZIALFONDS DOMINIEREN DAS MARKTGESCHEHENInsgesamt können drei Käufergruppen einen zweistelli-gen Ergebnisbeitrag leisten. An die Spitze setzen sich die Spezial fonds mit einem Beitrag von gut 27 %. Auf den Plät-zen zwei und drei befinden sich Versicherungen (13 %) sowie Pensionskassen (rund 11 %), deren Resultate von den genannten Großinvestments beträchtlich profitieren. Bei allen drei Käufersegmenten sind sowohl die Anteile als auch die absoluten Volumina die höchsten Werte seit fünf Jahren. Dass insgesamt eine breite Nachfrage vorhan-den ist, zeigt sich auch daran, dass Corporates, Projekt-entwickler, geschlossene Fonds, Immobilien AGs / REITs und Immobilien unternehmen allesamt Anteile von etwa 6 bis 8 % erzielen. Zudem ist Stuttgart auch für ausländische Investoren interessant, was ihr Anteil von 51 % am Gesamt-ergebnis wider spiegelt. Im bundesweiten Vergleich erreicht nur Berlin einen höheren Wert.

BÜRO- UND LOGISTIKRENDITEN GESUNKENDas zunehmende Investoreninteresse an Anlageobjekten in der Neckarmetropole vergrößert die Konkurrenz um das be-grenzte Angebot. Ergebnis dieser Entwicklung ist eine wei-tere Reduzierung der Netto-Spitzenrendite für Büroobjekte. Innerhalb der letzten 12 Monate hat diese um zusätzliche 15 Basispunkte nachgegeben und notiert aktuell bei 3,00 %. Im bundesweiten Vergleich liegt Stuttgart damit auf dem Niveau von Köln und Düsseldorf. Eine deutliche Verände-rung ist darüber hinaus bei Logistikimmobilien erkennbar (35 Basispunkte), bei denen aktuell eine Netto-Spitzen-rendite von 3,70 % erzielt wird. Im Gegensatz dazu liegen die Renditen für innerstädtische Geschäftshäuser seit 2017 auf stabilem Niveau.

ERFREULICHE AUSSICHTEN FÜR 2020Aktuell spricht einiges dafür, dass die positive Entwicklung des florierenden Stuttgarter Investmentmarkts auch 2020 anhält. Besonders die Assetklasse Büro als traditionelles Zugpferd des Stuttgarter Transaktionsvolumens sollte auf-grund der dynamischen Entwicklung auf dem Büromarkt weiter auf hohes Interesse bei Investoren treffen. Vor die-sem Hintergrund, sowie einer optimistischen Prognose für die wirtschaftliche Situation der Landeshauptstadt und der Erholung der allgemeinen Wirtschaftslage in Deutschland, erscheint ein überdurchschnittliches Volumen als wahr-scheinliches Szenario. Ob sogar das dritte Jahr in Folge die 2-Mrd.-€-Schwelle überschritten werden kann, wird we-sentlich vom verfügbaren Angebot an attraktiven Invest-mentobjekten abhängen.

INVESTMENTS NACH KÄUFERGRUPPEN IN STUTTGART

in %, Anteil Ausländer 50,9 %

Spezialfonds

Versicherungen

Pensionskassen

Corporates

Projektentwickler

Geschlossene Fonds

Immobilien AGs / REITs

Immobilienunternehmen

Offene Fonds

Investment / Asset Manager

Family Offices

Übrige Investoren

© B

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Pari

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Real

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Gm

bH, 3

1. D

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ber

2019

0 5 10 3020

27,1

13,0

11,1

8,4

8,2

8,0

6,1

5,9

3,5

3,2

2,4

3,1

15 25

10,00 %

9,00 %

8,00 %

7,00 %

6,00 %

5,00 %

4,00 %

3,00 %

2,00 %

1,00 %

ENTWICKLUNG DER NETTO-SPITZENRENDITEN IN STUTTGART

Büro Geschäftshäuser Logistik

© B

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Pari

bas

Real

Est

ate

Gm

bH, 3

1. D

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ber

2019

20192010 2011 2012 2013 20152014 2016 2017 2018

INVESTMENTS NACH HERKUNFT DES KAPITALS IN STUTTGART

in %

© BNP Paribas Real Estate GmbH, 31. Dezember 2019

49,1

17,4

33,5

Deutschland

Europa

Nordamerika

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T R A N S A C T I O N | C O N S U LT I N G | V A L U AT I O N | P R O P E R T Y M A N A G E M E N T | I N V E S T M E N T M A N A G E M E N T

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