Boden und Bauen

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Impressum: Medieninhaber, Herausgeber, Verleger: Klimabündnis Österreich • Hütteldorfer Straße 63-65, 1150 Wien • Redaktion: Peter Sommer, Robert Stögner, Klimabündnis OÖ • Fotos: Horst Schmidt/Fotolia.com, Fachstelle Bodenschutz/Kanton Zürich, Hermann Oberndorfer, BMLFUW, Simone Sieberer/Land OÖ, Peter Sommer, © kfm/pixelio.de, Lady Leoni/photocase.com, Andreas Strasser • Graphik & Layout: Andreas Strasser • Druck: Kärntner Druckerei, Klagenfurt • auf DesiStar (Recyclingpapier aus 100% Altpapier) mit Druckfarben auf Ba- sis nachwachsender Rohstoffe. Klagenfurt 2010. klimabündnis 2c Verlagspostamt 1150 Wien – Aufgabepostamt 4020 – P.B.B. – GZ02Z031986M ... ist eine globale Partnerschaft zum Schutz des Weltklimas zwischen europäischen Städten und Gemeinden und den indigenen Völkern der Amazonas-Regenwaldgebiete. Die Mitglieder verpflichten sich, ihre Treibhausgas-Emissionen umfassend zu reduzie- ren und die BündnispartnerInnen im Amazonasgebiet bei der aktiven Regenwalder- haltung zu unterstützen. www.klimabuendnis.at Das Klimabündnis ... Baustelle Boden Tipps zum sachgerechten Umgang mit Böden beim Bauen ... ist ein Zusammenschluss europäischer Städte, Gemeinden und Regionen. Diese haben sich zum Ziel gesetzt, aktiv für einen nachhaltigen Umgang mit Böden ein- zutreten, eine sozial gerechte Landnutzung und eine verantwortliche kommunale Bodenpolitik zu forcieren. Das Bodenbündnis wurde in enger Kooperation mit dem Klimabündnis gegründet. www.bodenbuendnis.or.at Das Bodenbündnis ... Tipps für die bodengerechte Gartengestaltung Lady Leoni_photocase.com Bei Pflanzungen Bodeneigenschaften berücksichtigen Die Gestaltungsmöglichkeiten eines Gartens hängen stark von den Bodeneigen- schaften ab. Beachten Sie das bei der Planung und Pflanzenauswahl. Ein Grundsatz sollte dabei die Verwendung heimischer, standortgerechter Pflanzen sein. Sachgemäß rekultivierter Boden ist fruchtbar, gut belüftet und wasserversorgt. Ihr Gärtner und Gartenliteratur helfen Ihnen, die richtigen Pflanzen für Ihren Gartenboden auszuwählen. Befestigte Flächen bodenfreundlich anlegen Auch auf befestigten Flächen wie Wegen, Zufahrten oder Terrassen bieten naturna- he Gärten den Pflanzen und Tieren Lebensräume. Auf diesen Flächen bleibt der Boden teilweise erhalten und wird nicht übermäßig versiegelt oder überbaut. Sie sind bewuchsfähig und schaffen ein angenehmes Mikroklima. Schotterrasen Wassergebundene Decke Plattenbelag Pflasterung Schotter-Kompost- Gemisch über Schottertragschicht auf bestehenden Unterboden Pflaster/Klinker/Holz mit Sand verfugt im Kiesbett über Schottertragschicht auf Unterboden Natursteinplatten mit Sand verfugt im Kiesbett über Schottertragschicht auf Unterboden Bruchsand und Bindekies über Schottertragschichten auf bestehenden Unterboden Naturnahe, wasseraufnahmefähige Aufbauten von befestigten Flächen. Interesse am Bodenbündnis? Sollten Sie Interesse an Bodenschutz oder einem Beitritt Ihrer Gemeinde zum Bodenbündnis haben, dann wenden Sie sich bitte an: Klimabündnis OÖ DI Robert Stögner Südtirolerstraße 28/5, 4020 Linz T: 0732/772652 • E: [email protected] • www.bodenbuendnis.or.at Klimabündnis OÖ koordiniert im Auftrag des Landes OÖ das Bodenbündnis in Oberösterreich. Inhaltliche Fragen zum Thema Bodenschutz: Land OÖ Direktion Umwelt und Wasserwirtschaft • Abteilung Umweltschutz DI Renate Leitinger Kärntnerstraße 10-12, 4021 Linz T: 0732/7720-14567 • E: [email protected] www. land-oberoesterreich.gv.at unter Themen/Umwelt/Boden/Bodenschutz Literatur, Links und Kontaktadressen OÖ. Akademie für Umwelt und Natur, 2009: Wege zur Natur im Garten – Handbuch T: 0732-7720-14402 • E: [email protected] • Landwirtschaftskammer OÖ, Abteilung Pflanzenproduktion, Bodenschutzberatung, T: 0506902-0 • E: [email protected] • Bodenkarten: http://bodenkarte.at; Produkte; eBOD • www.ages.at/ages/landwirtschaftliche-sachgebiete/boden/ • Broschüre „Ich steh‘ auf Boden“ 12-seitige Broschüre zu Boden und Bodenschutz in OÖ • Verein OÖ. Wasserschutzberatung, T: 0732-652285 • E: [email protected] • www.bodenschutz-lohnt-sich.ch/de/ Sandverfugte Platten, wassergebundene Decken für Wege und sparsam gepflasterte Zufahrten sind ebenso zweckmäßig wie vollversiegelte Flächen.

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Broschüre zum Thema Boden und Bauen

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Page 1: Boden und Bauen

Impressum: Medieninhaber, Herausgeber, Verleger: Klimabündnis Österreich • Hütteldorfer Straße 63-65, 1150 Wien • Redaktion: Peter Sommer, Robert Stögner, Klimabündnis OÖ • Fotos: Horst Schmidt/Fotolia.com, Fachstelle Bodenschutz/Kanton Zürich, Hermann Oberndorfer, BMLFUW, Simone Sieberer/Land OÖ, Peter Sommer, © kfm/pixelio.de, Lady Leoni/photocase.com, Andreas Strasser • Graphik & Layout: Andreas Strasser • Druck: Kärntner Druckerei, Klagenfurt • auf DesiStar (Recyclingpapier aus 100% Altpapier) mit Druckfarben auf Ba-sis nachwachsender Rohstoffe. Klagenfurt 2010.

klimabündnis 2c Verlagspostamt 1150 Wien – Aufgabepostamt 4020 – P.B.B. – GZ02Z031986M

... ist eine globale Partnerschaft zum Schutz des Weltklimas zwischen europäischen Städten und Gemeinden und den indigenen Völkern der Amazonas-Regenwaldgebiete. Die Mitglieder verpflichten sich, ihre Treibhausgas-Emissionen umfassend zu reduzie-ren und die BündnispartnerInnen im Amazonasgebiet bei der aktiven Regenwalder-haltung zu unterstützen. www.klimabuendnis.at

Das Klimabündnis ...

Baustelle BodenTipps zum sachgerechten

Umgang mit Böden beim Bauen

... ist ein Zusammenschluss europäischer Städte, Gemeinden und Regionen. Diese haben sich zum Ziel gesetzt, aktiv für einen nachhaltigen Umgang mit Böden ein-zutreten, eine sozial gerechte Landnutzung und eine verantwortliche kommunale Bodenpolitik zu forcieren. Das Bodenbündnis wurde in enger Kooperation mit dem Klimabündnis gegründet. www.bodenbuendnis.or.at

Das Bodenbündnis ...

Tipps für die bodengerechte Gartengestaltung

Lady Leoni_photocase.com

● Bei Pflanzungen Bodeneigenschaften berücksichtigen Die Gestaltungsmöglichkeiten eines Gartens hängen stark von den Bodeneigen-schaften ab. Beachten Sie das bei der Planung und Pflanzenauswahl. Ein Grundsatz sollte dabei die Verwendung heimischer, standortgerechter Pflanzen sein. Sachgemäß rekultivierter Boden ist fruchtbar, gut belüftet und wasserversorgt. Ihr Gärtner und Gartenliteratur helfen Ihnen, die richtigen Pflanzen für Ihren Gartenboden auszuwählen.

● Befestigte Flächen bodenfreundlich anlegen Auch auf befestigten Flächen wie Wegen, Zufahrten oder Terrassen bieten naturna-he Gärten den Pflanzen und Tieren Lebensräume. Auf diesen Flächen bleibt der Boden teilweise erhalten und wird nicht übermäßig versiegelt oder überbaut. Sie sind bewuchsfähig und schaffen ein angenehmes Mikroklima.

SchotterrasenWassergebundene

Decke Plattenbelag Pflasterung

Schotter-Kompost-Gemisch über

Schottertragschichtauf bestehenden

Unterboden

Pflaster/Klinker/Holzmit Sand verfugtim Kiesbett über

Schottertragschichtauf Unterboden

Natursteinplattenmit Sand verfugtim Kiesbett über

Schottertragschichtauf Unterboden

Bruchsand undBindekies über

Schottertragschichtenauf bestehenden

Unterboden

Naturnahe, wasseraufnahmefähige Aufbauten von befestigten Flächen.

Interesse am Bodenbündnis?Sollten Sie Interesse an Bodenschutz oder einem Beitritt Ihrer Gemeinde zum Bodenbündnis haben, dann wenden Sie sich bitte an:Klimabündnis OÖDI Robert StögnerSüdtirolerstraße 28/5, 4020 LinzT: 0732/772652 • E: [email protected] • www.bodenbuendnis.or.atKlimabündnis OÖ koordiniert im Auftrag des Landes OÖ das Bodenbündnis in Oberösterreich.

Inhaltliche Fragen zum Thema Bodenschutz:Land OÖDirektion Umwelt und Wasserwirtschaft • Abteilung UmweltschutzDI Renate LeitingerKärntnerstraße 10-12, 4021 Linz T: 0732/7720-14567 • E: [email protected] www. land-oberoesterreich.gv.at unter Themen/Umwelt/Boden/Bodenschutz

Literatur, Links und Kontaktadressen• OÖ. Akademie für Umwelt und Natur, 2009: Wege zur Natur im Garten – Handbuch

T: 0732-7720-14402 • E: [email protected]• Landwirtschaftskammer OÖ, Abteilung Pflanzenproduktion, Bodenschutzberatung,

T: 0506902-0 • E: [email protected]• Bodenkarten: http://bodenkarte.at; Produkte; eBOD• www.ages.at/ages/landwirtschaftliche-sachgebiete/boden/• Broschüre „Ich steh‘ auf Boden“

12-seitige Broschüre zu Boden und Bodenschutz in OÖ• Verein OÖ. Wasserschutzberatung, T: 0732-652285 • E: [email protected]• www.bodenschutz-lohnt-sich.ch/de/

Sandverfugte Platten, wassergebundene Decken für Wege und sparsam gepflasterte Zufahrten sind ebenso zweckmäßig wie vollversiegelte Flächen.

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Tipps für den Umgang mit Böden beim Bauen

Bodenschutz auf der Baustelle lohnt sichBöden sind über Jahrtausende gewachsene Naturkörper und reagieren auf Ein-griffe sehr sensibel. Nach nicht sachgerecht durchgeführten Erdbewegungen sind Böden häufig verdichtet und leiden dadurch leicht unter Staunässe und Luftman-gel. Nachträgliche Bodensanierungen, wie z.B. ein Bodenaustausch, sind teuer und mit großem Aufwand verbunden. Auch das gelieferte „Humusmaterial“ kann für schlimme Überraschungen sorgen. Fazit: Wer schon bei den Bauarbeiten auf einen schonenden Umgang mit dem Bo-den achtet, wird später mit einem prächtig gedeihenden Garten belohnt und spart sich zudem viel Geld.

● Bodenarbeiten bei trockenem Boden durchführen Feuchte Böden sind wenig tragfähig und neigen bei allen Erdarbeiten zum Ver-schmieren und damit zur Verdichtung. Ein gut abgetrockneter Boden ist mit der Hand schlecht formbar, zerbröckelt leicht und wird bei Wasserzugabe deutlich dunkler.

● Böden schichtweise abtragen und zwischenlagern Boden soll schichtweise getrennt nach Oberboden, Unterboden und Untergrund abgetragen und entsprechend der ursprünglichen Schichtung wieder eingebaut werden. Das heißt, dass der Oberboden nach den Baumaßnahmen wieder zuoberst aufliegt.Ideal ist es, wenn der abgetragene Boden umgehend wieder eingebaut werden kann. Häufig ist eine Zwischenlagerung aber nicht zu vermeiden. In diesem Fall ist ein Platzbedarf für getrennte Oberboden- und Unterbodenlager einzuplanen. Wichtig ist eine sofortige Begrünung der locker aufgeschütteten Erde, z.B. mit Luzerne-Gras- oder Blumenwiesenmischungen. Die Bodenschutzberatung derLandwirtschaftskammer und die Wasserschutzberatung geben Ihnen gerneAuskunft welche Begrünungsmischung am besten geeignet ist.

● Qualitativ hochwertigen „Humus“ verwendenVon Vorteil ist es, wenn der am Bauplatz ausgehobene Boden im Garten wieder-verwendet werden kann. Fehlt ausreichend Boden zur Gartengestaltung, setzen Sie nur qualitativ hochwertigen „Humus“ ein. Guter „Humus“ hat die Eigenschaften eines Oberbodens. Er ist braun und dunkel gefärbt, krümelig, riecht erdig und ist frei von Abfällen wie Ziegelbruchstücken, Kunststoffresten, etc.. Lehm, Ton nicht mit „Humus“ verwechseln.WICHTIG: Schriftlich bestätigen lassen, dass der „Humus“ schadstofffrei ist (Qualität: Bodenaushub Klasse A1 – uneingeschränkte Verwendbarkeit).

● Offenen Boden zum Schutz sofort begrünen Offener Boden ist Erosion und Verschlämmung ausgesetzt, deshalb sollte man unmittelbar nach Beendigung der Erdarbeiten mit der Gartengestaltung begin-nen. Verzögern sich die Gartenbauarbeiten (z.B. durch die Winterperiode), ist eine Begrünung zum Schutz des Bodens empfehlenswert. Bewährt haben sich dabei Tiefwurzler (Luzerne, Ölrettich) oder bei Spätansaaten bis Oktober Grünroggen oder Raygrasmischungen.

Bodendepots auf wasserdurchlässigen, trockenen Stellen anlegen oder für Entwässerung sorgen (Gräben außen herum anlegen).

● Bodenarbeiten vorausschauend durchführen Arbeiten, die den Boden betreffen, sollten stets vorausschauend bei trockenen Wetterperioden durchgeführt werden. Die Baustellenorganisation ist daher flexi-bel zu gestalten. Sinnvoll ist es gleich zu Beginn der Bodenarbeiten die spätere Gartengestaltung mit zu berücksichtigen.

● Bodenaufbau beachten Ermitteln Sie, wie viel Oberboden (bis ca. 25 cm Tiefe), Unterboden (ca. 25 – 60 cm Tiefe) und Untergrund bei den Bauarbeiten ausgehoben werden. Dadurch können Sie die notwendigen Flächen für die Bodenzwischenlagerung einplanen und spä-ter für die Gartengestaltung ihren eigenen Boden wiederverwenden.

Tipps für die Baustellenorganisation

Richtiger Umgang mit dem Boden ist die Voraussetzung für einen schönen Garten.

Raupenbagger (links) arbeiten Boden schonend. Sie heben den Boden ab, haben eine große Reichweite und befahren den Boden weniger als Fahrbagger (rechts).

Rasen und Gehölze, die in Folge von Bodenverdichtung schlecht wachsen.

● Bodeneingriffsflächen so klein wie möglich halten Möglichst kleine Eingriffsflächen beim Baustellenbetrieb vermeiden unnötige Bo- denumlagerungen und Überfahrten. Das schützt den Boden und kostet nichts.

● Bei starken Bodenbelastungen Schutzmaßnahmen vorsehen Zufahrten, häufig befahrene Strecken und Lagerplätze sollten als Kiespisten angelegt werden. Auch Holzbohlen, direkt auf dem trockenen, bewachsenen Boden verlegt, ver-kleinern den Lastdruck und ermöglichen Bauarbeiten (ausgenommen Erdarbeiten) auch bei Schlechtwetter. Um unnötige Ver-dichtungen zu vermeiden, möglichst leichte Maschinen mit geringem Kontaktflächendruck, wie Raupenfahrzeuge einsetzten.

● Bodenschutzmaßnahmen in Bauausschreibung festhalten Alle Maßnahmen zum Bodenschutz in der Bauausschreibung schriftlich festhal-ten, damit die Umsetzung gewährleistet wird.

Oberböden sind dunkelbraun und intensiv durchwurzelt, Unterböden sind heller, bräunlich und wenig durchwurzelt.

Quelle: Fachbeirat für Bodenfruchtbarkeit und Bodenschutz, BMLFUW 2009, Wien, verändert.

Raupenbagger auf einer mobilen Baggermatratze aus Holzbohlen.