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Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form

Auszug aus:

Das komplette Material finden Sie hier:

Body Percussion 1

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erhard Reiter, Jahrgang 1958, musikwissenschaft-liche Studien, intensive Beschäftigung mit afrikanischerund lateinamerikanischer Musik (u. a. bei Freddie Santiago und Carter C. C. Collins), Studienaufenthaltein Indien (Konservatorium Sangit Mahabharati inBombay / Tabla bei Nikhil Ghosh), Cairo und Ober-ägypten (Studien arabischer Musik) und Cuba. Mit-wirkung bei zahlreichen Tonträgerproduktionen, Büh-nenmusikkomponist, Konzerte im In- und Ausland,internationale Referententätigkeiten, Leiter verschie-dener Fortbildungskurse, Seminare und Workshops.Projektartige Mitarbeit bei wissenschaftlichen Lehr-filmen über außereuropäische Musik, seit ca. 15 JahrenLehrtätigkeiten u. a. als Referent an der Musikhoch-schule Wien, als Privatlehrer und bei Lecture Demonstrations in Schulen.Autor zahlreicher Publikationen zum Themenbereich„Percussion“. Gründer einer internationalen Musik-schule für Rhythmustraining und Percussion: derTimeLine International Music School. Seit 1994 Endorser der Firma MEINL (Percussioninstrumente),seit 1998 Endorser für ECKERMANN FRAMEDRUMS.

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Body Percussion1 zielt auf die Vermittlung eines grundlegendenRhythmusgefühls und eines sicheren Umgangs mit rhythmischen Strukturenund Patterns. Dafür sind keine Notenkenntnisse erforderlich, denn der Autorverwendet für alle Übungen eigens entwickelte, sich selbst erklärende Symbole.Alle Rhythmen und Übungen sind für Körperinstrumente und Alltagsgegenständekonzipiert, lassen sich aber auch auf Percussion-Instrumente (z. B. Handtrom-meln, Bongos, Claves etc.) übertragen. Im Laufe des Lernprogramms wird derStudierende zum Spielen grundlegender rhythmischer Muster und Arrange-ments aus dem karibischen, brasilianischen, nahöstlichen und schwarzafrika-nischen Raum geführt. In jedem Kapitel werden die praktischen Übungen vonAnwendungstipps und Hintergrundinformationen begleitet. Die beiliegende CDbeinhaltet als akustisches Modell Basisübungen und Patterns. Damit wird mit einem Minimum an Aufwand ein Maximum an Spielfreude erreicht, was diesenBand sowohl für Kinder als auch Erwachsene, für Einsteiger und Profis zu einem idealen „Trainingsprogramm“ macht.

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ISMN M-50022-174-6ISBN 978-3-85061-095-7

S4939_Body_Percussion_Umschlag 26.11.2008 15:17 Uhr Seite 1

Instrumente, Spieltechnik,Basisarrangements geeignet fürSelbststudium und Schulpraxis

Gerhard Reiter gibt in diesem Video ausführliche Erläuterungen zu Percussion-Instrumentenund deren Spieltechniken.

Das Video enthält einfache Übungen und Arrangements für Schülergruppen (z. B. Table-Games) und stellt damit eine hervorragende Ergänzung zu Body Percussion 1dar. Die umfassenden Informationen werden durch Videoclips aufgelockert, die Percussion-profis bei Live-Auftritten zeigen.

Das auführlich gestaltete Booklet enthält ergänzende Notenbeispiele der im Video präsentierten Übungen und zusätzliche praktische Informationen.

Durch die ansprechende Aufmachung eignet sich das Video sowohl für das Selbststudium als auch für die Verwendung im praxisorientierten Unterricht.

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Klatschen

Stampfen

a) 4 x b) 4 x

A B S C H N I T T I

Rhythmisches Bas is tra in ingRhythmisches Bas is tra in ing

1. Stampfübung

Für mich ist das die wahrscheinlich

wichtigste Übung im Rhythmusbereich,

weil sie den Unterschied von Beat und

Offbeat körperlich spürbar macht.

Im Video werden die einzelnen Teile

(a-e) im Zusammenhang demonstriert,

jeder Abschnitt wird 8x gespielt.

Tipp:Beginnen Sie mit Abschnitt a) (= Beat stampfen) und üben Sie ihn

solange, bis er vollkommen sicher ist. Gehen Sie erst dann zum Ab-

schnitt b) (= Beat stampfen und klatschen) weiter. Wenn Sie das be-

herrschen, gehen Sie zu c) (= Offbeat) über. Die Übungen d) und e)

stellen eine Kombination bzw. Erweiterung von a) bis c) dar.

2. Klatschübung

Diese Übung habe ich der Flamen-

comusik nachempfunden, bei der

oft mittels Palmas (span. Handflä-

chen) Beat und Offbeat markiert

werden.

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Klatschen

Stampfen

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Klatschen

Stampfen

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Rhythmisches Basis trainingRhythmisches Basis training

e)4 x

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Legende:

Dum Tak Tik(Schenkel) (Tisch) (Klatschen)

3. Puls und AkzenteDie Rhythmen dieses Abschnittes sind meinem Buch Bodypercussion I(Helbling, 1998, S. 32, Übungen 41 – 44) entnommen. Ich habedafür eine neuartige Notation entwickelt: Jedes Kästchen entsprichtdem Wert einer Achtelnote. Noten- bzw. Pausenwerte werden darinmittels Symbolen notiert.

Sehen Sie hier ein Beispiel dieser Notation und die Umsetzung inkonventionelle Notenschrift. Jeder Rhythmus wird 8x gespielt.Zum Einüben sollten Sie so lange bei einem Rhythmus verweilen, biser sicher und auswendig reproduziert werden kann.

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Wollen Sie diese Übungaufführen, mag es inte-ressant sein, jeden Rhyth-mus nur 4x, 2x oder sogarnur 1x zu spielen und so-fort zum nächsten zuwechseln.

WICHTIG:Stampfen Sie immer denBeat (= die 4/4-tel) mit!

4. Überlagerung von RhythmenRhythmen, wie sie im vorigen Abschnitt am Tisch, den Schenkelnund mittels Klatschen fabriziert wurden, können leicht überlagertwerden. Es wird immer gut klingen, egal welche Rhythmen Sie selbstoder Ihre Schüler erfinden. Wenn Sie diesem Stück eine kleine Formgeben, können Sie schnell ein sehr attraktives Percussionarrange-ment komponieren, wie Sie an unserem kleinen Beispiel sehen.Im Video wird zuerst jeder Rhythmus einzeln vorgestellt, dies ent-fällt bei einer Aufführung.

Aufführungstipps:Sie können eine Stimme entweder mit einer oder mehreren Personenbesetzen. So kann selbst eine ganze Schulklasse eingebunden wer-den. Achten sie jedoch darauf, dass die vier Rhythmen stets in dergleichen Dynamik gespielt werden. Ablauf:Zuerst spielen alle Teilnehmer die vier verschiedenen Rhythmen, esfolgt Gruppe 1 alleine, dann alle, es folgt Gruppe 2, anschließendalle. Der Schluss ist mit einem Glissando auf den Vokal „a“ gestaltet.

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1 Gruppe 1

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Percuss ionPercuss ioneine Einführung

Das Lehrvideo von Gerhard Reiter

Aus dem Inhalt:

Grundlegendes rhythmisches Trainingmusikal. Trainingsübungen, Table-Games, Puls und Rhythmus etc.

Percussioninstrumente und TrommelnCowbell, Agogo, Shaker, Caxixi, Claves, Oceandrum, Batá, Shekere, Congas, Cajon, Darabukka, Rahmentrommeln, etc.

Basisarrangementsorientalisches Feeling, karibisches Feeling, Afro-Feeling

Länge: ca. 70 Minuten

Best.-Nr.: HI - S5153VKISBN 978-3-85061-180-0ISMN M-50022-284-2

inklusive

ausführlichem

Booklet

neue

ÖSTERREICHPostfach 126063 Rum/Innsbruck, Kaplanstraße 9Telefon (+43) 05 12 / 26 23 33-0Telefax (+43) 05 12 / 26 23 [email protected] I www.helbling.com

DEUTSCHLAND73707 Esslingen, Postfach 10 07 54

73728 Esslingen, Martinstraße 42–44Telefon (+49) 07 11 / 75 87 01-0

Telefax (+49) 07 11 / 75 87 [email protected] I www.helbling.com

S4939_Body_Percussion_Umschlag 26.11.2008 15:17 Uhr Seite 2

BodyPercussion 1

GERHARD REITER

Rhythmisches Basistraining&

Percussion-Arrangements

ISBN 978-3-85061-095-7ISMN M-50022-174-6

Mit einem genauen Lernprogrammzur sofortigen Anwendung für Musiker,Musiklehrer und Amateure(CD inkludiert)

HELBLINGRum / Innsbruck • Esslingen

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DANKSAGUNG

Wenn jemand in die Position kommt, sich auf eine Bühne zu stellen und „Kunst“ zuproduzieren oder ein Buch zu veröffentlichen, sind unzählige Menschen daran beteiligt,die ihn geprägt oder unterrichtet oder auch beides haben.

Ich bin in der glücklichen Lage, hier ein Buch veröffentlichen zu können, dessen Inhaltmir sehr am Herzen liegt. Ich kann nicht alle anführen, die mitgeholfen haben, dass dasletztendlich stattfindet, ich möchte aber einigen namentlich danken.

Zuallererst möchte ich meinen Eltern danken, die nie geglaubt haben, dass Perkussionein Beruf sein könne, die aber dennoch immer zu mir gehalten haben, und die michalleine schon dadurch unterstützen, dass sie mir vermitteln, wie sehr ich mich immer aufsie verlassen kann.

Auf musikalischer Ebene danke ich meinem ersten Lehrer für Perkussion – Pandit NikhilGhosh – bei dem ich in Bombay studieren durfte.Nicht nur, dass er mich, einen Europäer, als würdig empfunden hat, in indischer Musikunterrichtet zu werden, hat er darüber hinaus die wichtigsten Grundlagen fürmusikalisches Verstehen und Weitervermitteln in mir geweckt. Obwohl ich in diesemBand nicht über indische Musik schreibe, lebt er in jeder Zeile, so wie er mir dasgrundlegende Ausdrücken von Rhythmen durch „Kästchen“ nahe gebracht hat.

Es ist eine bekannte Tatsache, dass ein Leben als Musiker – so man nicht in derVolksmusikbranche oder als Schlagersänger arbeitet – gewaltige Unsicherheiten in sichbirgt. Seit 1994 bin ich als Endorser für die Firma MEINL (Percussioninstrumente) tätig,die mir durch diese Zusammenarbeit viele meiner Projekte ermöglicht hat.

Meinem Freund Hakan Gürses, der das Buch illustriert hat, möchte ich besondersdanken, weil er mit genau dem erforderlichen Maß an Witz und Selbstironie durch seineBilder exakt das ausdrückt, was ich vermitteln möchte.

Nicht zuletzt widme ich dieses Buch mit Dank meiner Frau Karin und meinen KindernMichael und Sebastian. Ich kann mir keinen Menschen vorstellen, der so wie meine Frauimmer für mich da ist, all mein Beschäftigtsein und „keine Zeit für sie haben“ toleriertund mir dadurch unglaublich viel Kraft gibt.Ich liebe Euch, danke Euch und sehe Euch alle durch Eure Unterstützung als Mitautorendieses Buches.

HI - S4939

© Copyright 1998 (2008) by HELBLING, Rum/Innsbruck • EsslingenAlle Rechte vorbehalten

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PRAXIS-TEIL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47

13. KapitelRHYTHMUSTRAINING . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49

14. KapitelSALSA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59

15. KapitelSAMBA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 69

16. KapitelORIENTALISCHE RHYTHMEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 79

17. KapitelAFRIKANISCHE RHYTHMEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 91

18. KapitelUMSETZUNG DER KÄSTCHEN IN KONVENTIONELLE NOTATION . . . . . . . . . . . . . . . . . . 99

19. KapitelUMSETZUNGSBEISPIELE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 101

CD-BEITEXT . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 105

ANHANG I: KOPIERVORLAGEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 108

ANHANG II: FACHWORTVERZEICHNIS . . . . . . . . . . . 111

ANHANG III: ARBEITSLISTE FÜR DEN THEORIE-TEIL . . . . . . . . . . . . . . 116

INHALT

DANKSAGUNG

EINLEITUNG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4

FORM UND EINSATZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6

THEORIE-TEIL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7

1. Kapitel„ERSTE HILFE“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9

2. KapitelNOTATION . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11

3. KapitelÜBUNGEN ZUR SILBENNOTATION . . . . . . . . . . . . . . . . . 15

4. KapitelÜBERPRÜFUNGEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19

5. KapitelDIE VERWENDETEN KLÄNGE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21

6. KapitelGESPIELTE RHYTHMEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23

7. KapitelÜBUNGEN ZU GESPIELTEN RHYTHMEN . . . . . . . . . . . 27

8. KapitelPANAMA PANAMA KUBA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35

9. KapitelPAUSEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37

10. KapitelÜBUNGEN ZU PAUSEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39

11. KapitelBEDEUTUNG UND UMGANG MIT ÜBUNGEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41

12. KapitelDAS „LEBENSRETTER“-KAPITEL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43

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Rhythmus ist ein wichtiger, weil grundlegenderBereich der Musik. Ohne Rhythmus könnte keineMelodie gesungen werden, kein Orchester spielen,keine Discomusik, Hip Hop, Jazz, Funk oder ähnlichesexistieren.

Jede Musik baut auf Rhythmus auf. In Europa ist vieleJahrhunderte lang diese Wichtigkeit unterschätzt unddas Training vernachlässigt worden. Erst durch dasBekanntwerden von Musik aus Amerika, Afrika,Lateinamerika u.s.w. wurde Rhythmik wiederentdeckt,und ganz langsam realisieren immer mehr Menschen,dass Rhythmus nicht nur als Begleitung dienen kannoder Bestandteil von Melodien ist, sondern eineeigenständige Kunstform darstellt. Die Kunst, mittelsRhythmus und mit Hilfe von Rhythmusinstrumenten(wozu auch der menschliche Körper gehört) Musik zu machen, ist unter dem Namen Perkussion (engl.:percussion) bekannt, und der Musiker, der sie ausübt,ist ein Perkussionist (percussionist).

Das Wort leitet sich vom lateinischen percussio ab,was soviel wie schlagen bedeutet. Diese Definitiondeckt zwar einen Bereich von Perkussion ab, datatsächlich die Klangerzeugung häufig durch Schlagenvollzogen wird, führt aber auch zu Verwirrungen, weilPerkussion viel mehr als nur das ist. Ich denke nicht,dass beispielsweise das Blasen einer Muscheltrompetevon jemandem als „Schlagen“ bezeichnet würde,dennoch gehört – wie vieles andere – auch das zumPerkussionsbereich.

Der vorliegende Band ist eine Zusammenstellungeiniger wichtiger Rhythmen und Arrangements ausverschiedensten Kulturkreisen.

Das Material dieses Bandes ist nicht für dieUmsetzung auf Instrumente gedacht (obwohl dasleicht gemacht werden kann). Vielmehr sollten dieInstrumente der eigene Körper (Bodypercussion) undAlltagsgegenstände wie Tische und Stühle sein. Das isteine Art des Percussionspiels, die in vielen Ländern zuhöchster Perfektion gebracht worden ist, wofür dasSpielen mit Holzlöffeln in Rußland, die Verwendungvon Flaschen, Schraubenziehern und ähnlichem in W-Afrika und der Karibik, und das kunstvolle Singenvon rhythmischen Silben in Indien einige Beispielesind.

EINLEITUNG

Noch bekannter bei uns ist der im Jazz gelegentlichverwendete Skat-Gesang (= Singen melodischer,rhythmischer Silben).

Ich habe diese Arten der Umsetzung aus mehrerenGründen gewählt. Zum ersten hat sich im Lauf meinerUnterrichtstätigkeit herausgestellt, dass das, was die„Naturvölker“ tun, aus gutem Grund geschieht.Wasich damit meine, ist das Singen von Rhythmen mitSilben, um vorerst vertraut damit zu werden, BEVORman sie auf Instrumente umsetzt. Der Zugang ist sodirekter und nicht von Spieltechnik abhängig (die inEuropa ohnehin kaum jemand beherrscht).Der Grund, warum die Umsetzung in diesem Buch aufAlltagsgegenständen stattfindet, liegt zum Teil ebenfallsdarin begründet, dass Spieltechniken größtenteilsvernachlässigt werden können, zum anderen Teil darin,dass oft keine oder nicht genügend Instrumentevorhanden sind (z. B. in Schulen). Das sollte NIEMALSals Grund dienen, keine Musik zu machen, und – egal,wo man hinhört, die ganze Welt ist Klang und kann alssolcher genutzt werden.

Mich hat in den späten Siebzigerjahren die Faszinationaußereuropäischer Musik gepackt. Bei nähererBeschäftigung mit der Kunst ethnischer Völker ist mirimmer klarer geworden, dass Rhythmus eines derwichtigsten tragenden Elemente dieser Musikstile ist,und dass sowohl die Vielfalt der verwendetenRhythmusinstrumente als auch die Komplexität derSpieltechniken und rhythmischen Strukturen sovollkommen sind, wie man es sich als Mitteleuropäerüberhaupt nur erträumen kann. Ich habe mich in derFolge Hals über Kopf in das „Abenteuer Rhythmus“gestürzt und diesen Schritt bis heute nicht bereut.

Bei stärker werdendem Interesse des europäischenPublikums an derartiger Musik ist auch die Frageaufgetaucht:Wo kann man das in Europa lernen?Es gab nicht viele Möglichkeiten (heute sieht dasschon etwas besser aus), also begann ich,„außereuropäisches Trommeln“ zu unterrichten.Im Lauf meiner Unterrichtstätigkeit ist mir mitSchrecken bewusst geworden, dass ein Großteil derVorstellungen über Rhythmus entweder falsch waroder gänzlich gefehlt hat, und das nicht nur beiAmateuren, sondern auch bei Musikern undMusiklehrern.

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Aus diesem Grund habe ich mich entschlossen, denvorliegenden Band zu schreiben. Es handelt sichhierbei um KEINE RHYTHMUSSCHULE und umKEINE EINFÜHRUNG IN ETHNISCHE MUSIK,sondern lediglich um den Versuch derREHABILITIERUNG DES RHYTHMUSGEFÜHLS undder Freude an Rhythmus, die auch unsMitteleuropäern vor einigen Jahrhunderten noch zueigen war.

Der vorliegende Band ist so konzipiert, dass miteinem Minimum an Übung ein Maximum anSpielfreude erreicht werden kann, also durchaus alsVorlage für die Praxis.

Genau an diesem Punkt allerdings bin ich auf eingewaltiges Problem gestoßen:

Wie weit sind die Benutzer musikalisch vorgebildet?Wie schnell sind sie im Aufnehmen? Wie sehr könnensie sich in fremde musikalische Systeme hineinver-setzen? Wie weit gehe ich? Wo fange ich an?

Nach reiflicher Überlegung habe ich mich zufolgendem Schritt entschlossen, von dem ich hoffe,dass er das abdeckt, was benötigt wird:

- Ich gehe davon aus, dass musikalische Vorbildungnicht oder nur bedingt vorhanden ist. Deshalbverwende ich kein konventionelles Notensystem(was bei Perkussion ohnehin nicht viel bringt),sondern ein modifiziertes.

- Jedes praktische Kapitel wird von Übungeneingeleitet, die unbeachtet bleiben können, soferndie Umsetzung dieses Teils keine nennenswertenSchwierigkeiten bereitet.

- Im Anhang steht ein Fachwortverzeichnis, das beiUnsicherheit benutzt werden kann und SOLL.

- Sollte ein Abschnitt zu schwierig sein, gibt esHilfestellungen, wie er in kleineren Schrittenbewältigt werden kann (siehe: Das „Lebensretter“-Kapitel).

- In dem Kapitel „Form und Einsatz“ habe ichVorschläge angeführt, in welcher Reihenfolgegearbeitet werden kann.

Egal, ob Sie selbst den Band durcharbeiten wollen,oder ob Sie ihn als Vorlage für den Unterrichtverwenden, Sie können meine Anleitungen undHilfestellungen beachten oder auch nicht. Es liegt mirnicht daran,Vorschriften zu erlassen, wie das Materialeinzuüben ist, mir ist lediglich wichtig – anhandmeiner Erfahrung – Ihnen Hilfestellung zu geben,FALLS Sie diese benötigen.

Wenn Sie die Unterlagen systematisch und gründlichdurcharbeiten wollen, rate ich Ihnen dringendst, sofortnach dem Lesen der Einleitung auf den ANHANG III(Arbeitsliste für den Theorieteil, S.116) zu blätternund in der dort angegebenen Weise die Materialien zustudieren.

Sollten dennoch Schwierigkeiten auftreten, oderwollen Sie mir Ihre Erfahrungen mitteilen, so zögernSie nicht, mich zu kontaktieren. Mir liegt sehr viel andirekter Kommunikation, und ich trete gerne mitIhnen in Kontakt.

Die Systematik, die diesem Buch zugrunde liegt,basiert auf jahrelanger Entwicklungsarbeit. Durch dasBeobachten der Schwierigkeiten, die Europäer beimUmgang mit Rhythmus und außereuropäischenMusikformen haben können und das Erarbeiten vonMöglichkeiten, hier einen Zugang zu schaffen, habe icheine leicht verständliche Unterrichtsform gesucht und– wie ich hoffe – gefunden.

Sie ist sowohl für Kinder als auch für Erwachsene, istfür Amateure und professionelle Musiker geeignet.Die in diesem Buch vorliegenden Notationen,Übungen und Anwendungstipps sind Teile dieses – vonmir TimeLine genannten – Unterrichtssystems.

Jetzt bleibt mir nur noch, Ihnen viel Spaß, guten Erfolgund eine schöne, rhythmische Zeit zu wünschen.

Gerhard Reiter

S4939 Umbruch Body Percus 10.03.2005 11:20 Uhr Seite 5

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form

Auszug aus:

Das komplette Material finden Sie hier:

Body Percussion 1

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