BÖHEIMKIRCHEN - Start · Keinen Rasenroboter verwenden ... Schaf-joghurts und Käse, Milch,...

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GEMMA MAJA OHNE BIENEN AUSGABE 2/2015 Zugestellt durch Post.at DAS GEMEINDEMAGAZIN DER GRÜNEN BÖHEIMKIRCHEN WEITBLICK ALLER ANFANG IST SCHWER Als ich 2004 nach Böheimkirchen zog, wusste ich nichts über Gartengestaltung. Ich kaufte, was mir gefiel und gut aussah, verwendete billigste torfhaltige Blumen- erde. Gestaltungsmethoden mit naturnahen Stauden und Wildsträucherhecken waren mir nicht bewusst. Dann begann der Siegeszug von „Natur im Garten“. Ich fand zwar Gefallen an Bienen und Schmetterlingen und stellte ein leeres Nützlingshotel auf, wunderte mich je- doch, dass nie jemand einzog. An meinen Obstbäumen blieben viele Blüten unbe- fruchtet, da kaum Hummeln, Bienen oder Wildbienen unterwegs waren. MEIN KIND – MEIN LEHRER Dann bekam ich mein Kind und alles wurde anders, denn dieses Kind wurde ganz von selber ein richtiges Naturkind, das alles an Wissen um Tiere, Pflanzen, Wald und Umwelt wie ein Schwamm aufsog. Dauernd stellte mir mein Sohn Fragen, die ich mit einer Flut von Büchern beantworten wollte und damit wuchs mein Wissen. Weiter auf Seite 3 Grüne Exkursion zum Bio- Wein- & Obstbau Fischer in Wagram/Traismauer. Gelebte Bio-Diversität. Die Bienenstöcke stehen mitten im Weingarten. Die erste Biene März 2015/ Bahnweg, fotografiert von „Fuxi“, zum ewigen Gedenken. WAS WIR FÜR DEN BIENENSCHUTZ TUN KÖNNEN „Wie die Natur bei mir Einzug hielt“ – Anna Glück-Aschauer über ihren Weg vom „Norm-Garten“ zum Bienenparadies WWW.FACEBOOK.COM/GRUENEBOEHEIMKIRCHEN WWW.BOEHEIMKIRCHEN.GRUENE.AT [email protected] @ web MEIN WEG ZUM NATURGARTEN

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GEMMA MAJAOHNE BIENEN

AUSGABE 2/2015Zugestellt durch Post.at

DAS GEMEINDEMAGAZIN DER GRÜNEN

BÖHEIMKIRCHENWEITBLICK

ALLER ANFANG IST SCHWERAls ich 2004 nach Böheimkirchen zog, wusste ich nichts über Gartengestaltung. Ich kaufte, was mir gefiel und gut aussah, verwendete billigste torfhaltige Blumen-erde.

Gestaltungsmethoden mit naturnahen Stauden und Wildsträucherhecken waren mir nicht bewusst. Dann begann der Siegeszug von „Natur im Garten“.

Ich fand zwar Gefallen an Bienen und Schmetterlingen und stellte ein leeres Nützlingshotel auf, wunderte mich je-doch, dass nie jemand einzog. An meinen Obstbäumen blieben viele Blüten unbe-fruchtet, da kaum Hummeln, Bienen oder Wildbienen unterwegs waren.

MEIN KIND – MEIN LEHRER

Dann bekam ich mein Kind und alles

wurde anders, denn dieses Kind wurde

ganz von selber ein richtiges Naturkind, das alles an Wissen um Tiere, Pflanzen, Wald und Umwelt wie ein Schwamm aufsog. Dauernd stellte mir mein Sohn Fragen, die ich mit einer Flut von Büchern beantworten wollte und damit wuchs mein Wissen.

Weiter auf Seite 3

Grüne Exkursion zum Bio-

Wein- & Obstbau Fischer

in Wagram/Traismauer.

Gelebte Bio-Diversi tät.

Die Bienenstöcke stehen

mitten im Weingarten.

Die erste Biene März 2015/

Bahnweg, fotografiert von

„Fuxi“, zum ewigen Gedenken.

WAS WIR FÜR DEN BIENENSCHUTZ TUN KÖNNEN

„Wie die Natur bei mir Einzug hielt“ – Anna Glück-Aschauer über ihren Weg vom „Norm-Garten“ zum Bienenparadies

WWW.FACEBOOK.COM/GRUENEBOEHEIMKIRCHENWWW.BOEHEIMKIRCHEN.GRUENE.AT

[email protected] @web

MEIN WEG ZUM NATURGARTEN

WEITBLICK BÖHEIMKIRCHEN 02/201502

GEMEINDETHEMEN

Eine ganze Generation dauert es, bis ein nachhaltiger Erfolg eintritt und wir die Früchte ernten können. Damals wurde er belächelt, heute ist es ein Segen, dass es Menschen mit diesem Weitblick gibt. Eine ganze Ge-neration wird es auch dauern, bis der neu geschaffene „Generationenpark Aufeld“ seine volle Blüte erreicht. Ich bin stolz darauf, dass wir in der Gemeinde eine so nachhaltige Inves-tition in die Zukunft getätigt haben. Wir wissen nicht, wie wir in 50 Jahren leben, aber dass wir mehr naturnahe Lebens- und Erholungsräume brau-chen, steht für mich außer Zweifel. Denn der städtische Wohnbau nimmt in unserer Gemeinde zu, und es ist unsere Verantwortung, den Menschen

mehr Natur in unmittelbarer Wohn-Nähe anzubieten. Wie im Aufeld ist es unsere Idee, auch in der Nähe der großen Siedlung „Lindenstraße“ einen kleinen Anrainer-Park zu pla-nen. Denn verflossene Bürgermeister haben eine Siedlung zugelassen, die der Gemeinde keine Möglichkeit mehr bietet, über Umwelt- bzw. Energie- und Mobilitäts-Kriterien zu entschei-den!

Als neue Umweltgemeinderätin in Böheimkirchen habe ich mit den viel-fältigsten Aufgaben zu tun. Alle Maß-nahmen zur Reinhaltung der Luft, des Wassers, des Bodens und des Klimas zählen genauso zur Verantwortung wie Abfallbeseitigung, erneuerbare

Energie etc. Aber nur gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern können wir dies in der Gemeinde umsetzen. Dass wir jetzt Natur-im-Garten-Gemeinde werden/sind, ist nur ein positives Beispiel. Ich bin daher für alle Informationen, Fragen und Ideen betreffend die Umwelt sehr dankbar und werde mich um umweltgerechte Lösungen bemühen.

��Margareta Dorn Hayden, Leitung Umweltausschuß, Umwelt-Gemeinderätin

Bei unserer Exkursion zum Biohof Fischer hat mich ein Satz besonders beein-

druckt.Der jüngere Sohn des Landwirts erzählte, dass sein Vater in den 70er-

Jahren 3000 Obstbäume gepflanzt und so den Grundstein für den heutigen

Bio-Betrieb mit einer beeindruckenden Obstvielfalt geschaffen hat.

MEIN NEUES DIENSTRAD

MEHR GRÜNE MITVERANTWORTUNGAN DER GEMEINDESPITZE

Grün gewinnt in der Gemeinde an Bedeutung.

Wir freuen uns über unsere neuen Aufgaben im Gemeinderat und auch auf eure Rückmeldungen,

Anregungen und Ideen: [email protected] [email protected]

INGRID POSCH Mobilitätsbeauftragte, Leitung des Arbeitskreises Mobilität, Ausschussmit-glied Kultur und Bildung sowie Verkehr und Gewässer.

MAGGIE DORN HAYDEN Umweltgemeinderätin, Mitglied des Gemeindevorstandes, als geschäfts-führende Gemeinderätin Leitung des Umweltausschusses, Mitglied des Wirtschaftsausschusses und der Arbeitskreise Projektbegleitung Bürgerzentrum und Gemeinde-entwicklung.

Wir feiern mit dem neuen Bürgermeister

bei der Angelobungsfeier.

Unsere GR Ingrid Posch u. Maggie Dorn

Hayden mit Sepp Schaffer u. Obmann

Christoph Sorgner.

Richtigstellung:

Im Weitblick Nr. 01/2014 schrieb ich in meinem Kommentar „Macht und Menschen“ folgenden Satz: In unserer Gemeinde kassierte der Bürgermeister jahrelang das doppelte Gehalt und jetzt die doppelte Pension, ...Diese Behauptung ist unrichtig. Der Bürgermeister in Ruhe, Hr. Helmut Gabler, bezieht die ihm zustehende Pension als Gemeindesekretär. Ich bedaure diesen Irrtum. ��Christoph Sorgner

WEITBLICK BÖHEIMKIRCHEN 02/2015

  Blühstreifen oder Blühwiese anlegen, aussamen lassen und nur 2 x im Jahr in Etappen mähen

  Streuobstwiese anlegen

  Kein Gift verwenden und nicht düngen

  Nahrungskette Frühling bis Spätherbst: Artenreiche Wildsträucher-Vielfalt – auch Sommerblüher setzen bzw. wertvolle Herbstfrüchte für Vögel

  Ganzjährige Bienenweide anlegen, z.B. Borretsch

  Keinen Rasenroboter verwenden

  Hächselgeräte, z.B. am Straßenrand rotten alles aus, auch Hummel-völker und kleine Wirbeltiere

  Hächseln maximal außerhalb der Vegetationsperiode

  Nistplätze wie Totholz, Ranken, alte Baumscheiben, Sandflächen oder Trockenmauern anlegen

  Blumen, die weder Pollen noch Nektar bilden, vermeiden.

www. naturschutzbund.at | www. baumkunde.de

LEBENSRÄUME UND NAHRUNGSKETTE IM GARTEN, IN DER GEMEINDE, AM FIRMENGELÄNDE, AM BAUERNHOF

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GRÜNE THEMEN

Fortsetzung von Seite 1

LANGSAM BEGANN EIN UMDENKEN IN MIR.

Statt Läuse zu vernichten versuchte ich, auf die Ankunft der Nützlinge zu warten – und es klappte!

Ich setzte keine Hybrid-Blumen mehr, sondern tauschte sie gegen Kräuter und Natursträucher, die entweder den Insekten oder den Vögeln halfen. Ich begann, nach den Richtlinien des deut-schen Naturschutzbundes NABU das ganze Jahr über die Vögel zu füttern und hatte plötzlich ganz viele Vögel in meinem Garten.

In einer feuchten dunklen Gartenecke, ließ ich ein wildes Eck mit Brennnesseln entstehen und beobachtete mit meinem Sohn die Raupen der Tagpfauenaugen, der Kleinen Füchse und der Distel falter,

die darauf lebten und bald darauf als bunte Falter durch unseren Garten flogen. Auf meinen Sommerflieder-sträuchern sitzen zahlreiche Schmetter-linge und finden ausreichend Nahrung.

DIE NATUR DANKT ES DIR

Heuer legte ich ein neues Beet an – nur mit Naturgartenstauden, das Bienen, Wildbienen und Hummeln, Schweb-fliegen und andere Insekten magisch

anzieht.

Meine Nützlings-hotels sind mittlerweile bewohnt und an meinen Rosen fres-sen Schweb-

fliegen-, Marienkäfer- und Florfliegen-larven die Blattläuse ganz verlässlich.

NEUE MITBEWOHNER

Mein Sohn hat sich einen eigenen Haus-igel gewünscht und so wir haben ein Igelhaus gebaut. Sofort ist eine kleine Igeldame eingezogen, die seither laut schnüffelnd in der Nacht gemeinsam mit den Laufkäfern, die in der Mulch-schicht unter meiner Hecke wohnen, Jagd auf Schnecken macht.

Nächstes Jahr möchte ich mir meinen eigenen Bienenstock von Hubertus Mayer hofer (www.bienenpatenschaft.at) in den Garten holen und kann dann mit dem Imker gemeinsam meinen eigenen Honig schleudern.

��Anna Glück Aschauer

Dirndlstrauch/

Kornelkirsche

Eberesche

Hollunder

WEITBLICK BÖHEIMKIRCHEN 02/201504

GRÜNE NÖ

Die hinter verschlossenen Türen verhandelten Abkommen mit Kanada (CETA =

Comprehensive Economic and Trade Agreement) und eines mit den USA (TTIP =

Transatlantic Trade and Investment Partnership) stellen vieles auf den Kopf.

Konzerne werden hofiert und dringen in bisher unangetastete Bereiche unserer

Demokratie- und Rechtsordnung ein. So etwas hat es in der Form noch nie gegeben.

STOPP TTIP –WEIL NICHT NUR DAS CHLORHUHNFEDERN LASSEN MUSS!

FEDERN LASSEN IN DER LANDWIRTSCHAFT Das Chlorhuhn wurde Symbol für TTIP. Hühnerproduktionskonzerne am Welt-markt haben nichts mit unseren bäuer-lichen Strukturen zu tun. Das ist David gegen Goliath. Die US-Massenware wird mittels Chlorbad keimfrei gemacht. Ste-rile Landwirtschaft als schmutziges Ge-schäft. Da kann auch nicht von gleichen Standards gesprochen werden, wenn Welten zwischen der Art der Tierhaltung und der Haltung gegenüber Tieren lie-gen. Wer will das eigentlich? Die Konsu-mentInnen wollen billiges Chlorhuhn um 1,8 Euro im Supermarkt kaufen? Nein. Die BäuerInnen wollen zuschauen, wie sie Marktanteile verlieren? Nein. Und dennoch positionieren sich die Land-wirtschaftskammern nicht gegen TTIP – wie auch gegen Gentechnik nicht. Die Lebensmittelindustrie kalkuliert genau und lässt sich ihre Rohwaren von weit her liefern. Der Preis muss passen. Vollei oder Eiweiß in Tonnagen aus den USA? Ja. Das wird kommen. Mit TTIP treiben wir unsere Landflucht voran, da die Ar-beitsplätze in den ländlichen Regionen noch weniger werden. Das sind keine

Horrorszenarien. Auch nicht die in gro-ßen Herden gehaltenen Rinder, die kaum Personalaufwand haben, dafür Hormone zum optimalen Muskelansatz bekom-men. Mit solchen Steaks im Regal kann der nette Rinderzüchter aus der Nach-bargemeinde nicht mehr mithalten. Dass Fleischkonsum wegen der Anlieferung über den Atlantik noch klimaschädlicher wird, soll ein anderes Mal besprochen werden. Fakt ist: Federn lassen müssen mit TTIP viele – sogar das Klima.

WER BRAUCHT DAS ABKOMMEN?

Handel zwischen Ländern ist nichts Neues, nichts Böses. Dafür sind auch Handels- bzw. Wirtschaftsministerien da. Was TTIP so gefährlich macht, ist das brutale Einwirken auf alle anderen Bereiche, vor allem Gesetzeswerdung, KonsumentInnenschutz und Justiz. Wenn zwei demokratische, entwickelte und nicht hochkorrupte Länderge-meinschaften wie USA und die EU ein Abkommen schließen, dann können sie das jederzeit tun. Gesetze, Parlamente und Gerichte gibt es auf beiden Seiten. Wir brauchen aber keine Klagen von

Konzernen, wenn sie Ge-winneinbußen wegen neu-

er Gesetze haben. Gegen ein Gesetz, das z.B. energiesparende Maß-nahmen vorsieht, könnte von energiefressenden Konzernen vorgegangen werden.

Wir brauchen auch keine privaten Schlich-tungsstellen. Solche Schlichtungsstellen gibt

es in abgemilderter Form z.B. zwischen einem europäischem Land und einem afrikanischen, wenn die Justiz nicht gleichwertig ausgebaut ist.

Wir brauchen auch keinen verbrieften Lobbyismus, dass die Konzerne vorab in Gesetzeswerdungsprozesse eingebunden werden sollen. In Brüssel gibt es ohnehin tausende LobbyistInnen. Das reicht.

KONZERNRECHTE STATT BÜRGERINNENRECHTE Europa hofiert Konzerne und ignoriert Rechte der BürgerInnen. So ist die völkerrechtliche Aarhus-Konvention von 2005 in einigen Ländern – wie in Österreich – nicht umgesetzt worden. BürgerInnen sollten freien Zugang zu Umweltinformationen haben, bei Ver-fahren muss die Öffentlichkeit beteiligt sein und die BürgerInnen sollen ein gerichtliches Durchsetzungsrecht von Umweltrechten erhalten. Wir sind noch weit von einem Europa der BürgerIn-nenrechte entfernt. Zuversicht dürfen wir aber haben: Es waren vom Volk gewählte EU-Abgeordnete, die gegen diese Geheimakten aufbegehrten. Auf Grüne VolksvertreterInnen ist Verlass – sie stehen nicht auf den Gehaltszetteln von Konzernen.

Weil vieles, was wir nicht wollen, wie Gentechnik und Fracking kaum mit TTIP zu stoppen ist, gilt: Stoppen wir TTIP, bevor es uns stoppt. Sei dabei als Einzelperson, Verein oder Gemeinde – es zahlt sich aus.

� Helga Krismer, Klubobfrau

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TOLLE PRODUKTVIELFALTBesonders honoriert wurde die kulinari-sche Produktvielfalt der 22 AusstellerIn-nen, hatten allesamt köstliche Kostpro-ben vorbereitet und liebevoll präsentiert (vorwiegend biologische Spezialitäten). So mancher staunte über die regionale Vielfalt direkt vor unserer Haustür: Gebo-ten wurden Wein, Obst, Winter-Gemüse und natürliche Obstsäfte, Honig (vom jüngsten Imker Österreichs!), Schaf-joghurts und Käse, Milch, Getreide-produkte, Fleischspezialitäten vom Schwein und vom Lamm sowie vegane Lebensmittel und Gewürze (Kümmel & Kräutersalze) aus biologischer Erzeu-gung. Ergänzt wurde dieses Angebot durch fundierte Infos über Bio-Landwirt-schaft und artgerechte Tierhaltung sowie über das Anlegen von Naturgärten bzw. die Errichtung von Hochbeeten. Den Anbietern bot der Tag der Marktvielfalt die Möglichkeit zur Vernetzung – und letztlich gingen die BesucherInnen mit vollen Einkaufskörben und die Aussteller restlos ausverkauft nach Hause!

Höhepunkt war der Vortrag von DI Dr. Pirklhuber, der einmal mehr die fatalen Auswirkungen von TTIP auf unsere kleinräumige Landwirtschaft und un-sere Lebensmittel aufzeigte, weiters die aktuelle Situation einer heimischen Bio-Milch Bäuerin sowie die „Natur im

Garten“-Tipps von Robert Lhotka. Das vegane Essen – mit Schaukochen mit Ingrid Weber – kam eben-falls sehr gut an.

WIE GEHT ES WEITER?

Es ist das intensive Be-streben da, die Idee eines Bio-Marktes im Zentrum von Böheimkirchen umzu-setzen. Mit Unterstützung eines Unternehmensbe-raters in Abstimmung mit den Eigentümern wurde ein Konzept samt Finan-zierungsplan entwickelt. Diverse Verhandlungsrun-den mit interessierten Be-treibern eines Bio-Marktes haben stattgefunden, wei-ters eine Crowd-founding-Veranstaltung sowie viele Gespräche mit Interessen-ten und UnterstützerIn-nen. Die Marktgemeinde Böheimkirchen ist Mitglied der „Leaderregion Elsbeere“. Für das Projekt „Marktplatz 1“ wurde

in der letzten Sitzung vom Entschei-

dungsgremium nach den Kriterien:

„Regionalentwicklung – neue Absatz-

wege für Regionalprodukte und Neu-

Nutzung für leerstehende Gebäude“

der Förderzuschlag für eine Machbar-

keitsstudie erteilt!

��GGR Margareta Dorn Hayden

WEITBLICK BÖHEIMKIRCHEN 02/2015

Geschätzte 500 BesucherInnen nutzten den direkten Kontakt mit den Anbietern rund um gesünderes Essen, biologische

Ernährung und naturnahes Gärtnern.

Wolfgang Pirklhuber mit den Veranstaltern

Vortrag Dr. Pirklhuber

Fam. Mayerhofer – der jüngste Imker Österreichs

Unsere Heimische Imkerin mit Bio-Hof Pfeiffer

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GRÜNE THEMEN

DAS WAR DER TAG DER MARKTVIELFALTMARKTPLATZ 1 – DER BIOMARKT KOMMT

Anwesend war Bgm. Johann Hell sowie ein Kreis von 10 GemeinderätInnen. GR Raimund Holzer/Scheibbs hat hohe Kompetenz im Kultur- & Projektma-nagement sowie in der kommunalen Finanzwirtschaft mit Vorträgen und Workshops in ganz Österreich. Er leitet den Verein „scheibbs.impuls.kultur“ mit vielfältigsten Kulturveranstaltungen. Über die Neuerrichtung des Veranstal-tungssaals Scheibbs wurden Parallelen zu Böheimkirchen gezogen – es gibt noch Optimierungspotenziale. Fachli-

che Tipps von R. Holzer: Raumausstat-tung, Tribüne, Bühne, Tische, Sesseln für möglichst viel Flexibilität bei div. Veranstaltungen. Thematisiert wurden Akustik, bedienungsfreundliche Technik, Saalbewirtschaftung/Catering, Saal-Management sowie eine angemessene Größe der Künstlergarderoben.

Conclusio und klare Empfehlung: Abgrenzung: Was geht, was nicht? An diesem Konzept soll gezielt unter Ein-bindung von Veranstaltern und Vereinen

und ev. auch Gastwirten (Bewirtungs-lösungen) weitergearbeitet werden.

WEITBLICK BÖHEIMKIRCHEN 02/201506

GEMEINDETHEMEN

Ökologisches Vorzeigeprojekt feiert am 18. 09. sein 10-jähriges Bestehen.

Fachabend mit Raimund Holzer am 27. Juli auf Initiative und Einladung der Grünen für alle Gemeinderätinnen.

BÜRGERZENTRUM NEU MIT VERANSTALTUNGSFLÄCHE

Klingende Sektgläser vor imposanter Kulisse, entspannte Atmosphäre unter Bekannten, ein lauer Abend – BGM Hans Hell ist sichtlich erfreut über die große Besucherzahl. Das S-Haus ist gut gefüllt. Beim Wirtschaftsempfang am 28. 05. sollten nicht nur neue Initiativen für Böheimkirchen als Betriebs- und Ge-werbestandort gesetzt werden. Die Ver-anstaltung stellte auch einen wichtigen Schritt in Richtung Zusammenarbeit mit den Erbauern des S-Hauses, der Grup-pe für angewandte Technologie (GRAT) an der TU Wien, dar. Denn einen festen Platz in der Wahrnehmung der Bevölke-rung hatte das S-Haus bisher kaum. Das soll sich in Zukunft ändern!

DAS UNBEKANNTE FORSCHUNGSOBJEKTDas S-Haus, unweit vom Bahnhof angesiedelt und als Forschungsobjekt gewidmet, ist ein Passivhaus, das nach Ablauf seiner Lebensdauer vollständig „kompostiert“ werden kann, da es kon-sequent nach ökologischen Prinzipien

errichtet wurde. Als De-monstrations-, Büro- und Ausstellungsgebäude fungiert es seit 2005 als Drehscheibe für die Wei-terverbreitung von In-formationen zum Thema nachhaltiges Bauen. Bei seiner Errichtung wurden ausschließlich nachwach-sende Rohstoffe ver-wendet: Als Dämmma-terial des S-Hauses dient Stroh, daher das „S“, als Verputz kommt Lehm zur Anwendung, der direkt vor Ort gewonnen wird. Dadurch reduziert sich der Bedarf an Beton und das Abfallaufkommen schwer recyclebarer Baurestmassen auf ein Minimum. Das S-Haus zeigt somit markante, ökologisch verträgli-che Alternativen zur konventionellen Massivbauweise auf. Außerdem wurde in unmittelbarer Nähe eine 1 ha große Naturwiese angelegt.

In Zukunft will die Gemeinde verstärkt mit der TU kooperieren, um das S-Haus öfter als bisher als Ort für Veranstaltun-gen zu nutzen und um es besser im Be-wusstsein der Bevölkerung zu verankern, zumal heuer sein 10-jähriges Bestehen gefeiert wird (www.s-house.at).

��Michael Fröstl

WIRTSCHAFTSEMPFANG IM S-HAUS

WELCHE NUTZUNGUND WELCHES BESPIELUNGSKONZEPT?

WEITBLICK BÖHEIMKIRCHEN 02/2015 07

Der Arbeitskreis Mobilität hat die der-zeitige Situation für Fußgänger beim Bahnhof, in der Siedlung Lindenstraße

und am Schulberg analysiert. In Koope-ration mit der NÖ Energie- und Umwel-tagentur wurden Verbesserungsvor-

schläge zum Thema Radfahren erarbeitet.

Mehr und bessere Radabstel-lanlagen und eine Tempore-duktion auf 30 km/h sollen das Radfahren im Ort attraktiver machen, der Fuß- & Radweg vom Lagerhaus zur Wolfberg-gasse entlang des Bahndamms endlich realisiert werden.

Der vielfach geäußerte Wunsch nach einer Radspur entlang der Landesstraße nach St. Pölten wurde bei Planungsgesprächen zum RadLgrundnetz St. Pölten (Bündelung aller Radverkehrs-förderungen für Verbindungen aus dem Umland) deponiert.

Arbeitskreis & Mobilitätsbe-auftragte freuen sich über Ihre Ideen & Anregungen.

Gemeinsam nutzen statt besitzen. Wird ein Auto weniger als 12.000 km im Jahr gefahren, ist Car Sharing billiger als ein eigenes Auto. Vor allem das Zweit-auto kann so eingespart werden. In Kooperation mit einem professionellen Anbieter ist ein Modell in Ausarbeitung, das Autoteilen auf Vereinsbasis auch

in Böheimkirchen ermöglichen soll. Im Oktober wird es einen Infoabend ge-ben. Ab ca. 20 Mitgliedern kann E-Car Sharing in Betrieb gehen.

Am 4. Oktober können im Rahmen des Marktfestes kostenlos E-Autos, E-Bikes & Scooter getestet werden.

Mit Inbetriebnahme des Wiener Haupt-bahnhofs im kommenden Dezember tritt auch auf der „inneren“ Westbahn-strecke zwischen St. Pölten und Wien Westbahnhof ein neuer Fahrplan in Kraft. Pro Stunde werden 2 REX-Züge im 30-min.-Takt verkehren. Zwischen Wien & Neulengbach hält der REX

in größeren Orten, eine Schnellbahn übernimmt die Feinverteilung. Ab Neu-lengbach werden alle Halte angefahren. Der neue REX fährt dann um 6 Minuten länger als der heutige, allerdings auch um 8 Minuten kürzer als aktuelle Regio-nalzüge. Die Gemeinden Böheimkirchen & Kasten haben in Resolutionen gegen

diese Angebotsverschlechterung pro-testiert und fordern rasche Verbindun-gen für die Morgen- & Abendspitze.

Der Wunsch nach barrierefreiem Zu-gang zu Bahnsteig 2 und einem Einbau von Liftanlagen wurde erneut bei den ÖBB vorgebracht.

MOBILITÄT

E-CAR SHARING

ÖBB FAHRPLANUND BAHNHOF BARRIEREFREI

FLOTT UND KLIMAFREUNDLICH IN BÖ-WEGUNG

In Böheimkirchen wurde viel ge-baut in den letzten Jahren. Neue Geschäfte, Betriebe & Wohnhaus-anlagen wurden errichtet und mit großzügigen Zufahrtsstraßen & Stellflächen ausgestattet.

Auf attraktive und kurze Wege für Fußgänger wurde wenig bis gar nicht geachtet, auf Haltestellen für den öffentlichen Verkehr komplett vergessen. Immerhin wurde der Steg vom Park ins Fachmarktzen-trum gebaut, heute einer der am meisten frequentierten Wege in den Markt. Da nicht von Anfang an eingeplant, endet diese Fußgän-gerverbindung jedoch abrupt am Ende des schmalen Durchgangs, eine Verbindung in die Aufeldsied-lung fehlt. Nachträgliche Verbes-serungen sind schwierig. Künftige Planungen müssen auch Wege für Fußgänger und Radfahrer vorsehen.

GR Ingrid Posch, Mobilitätsbeauftragte

VERKEHRSKONZEPTBAUEN OHNE

Im Frühling wur-de gepflanzt, im Herbst kann geerntet werden. Ingrid Posch beim Pflanzbeet im Hof mit Kindern der Volksschule. Die Erde wurde

von Franz Hofbauer gespendet.Dr. Michael Fusko bei der Präsen tation im Gasthof Strohmayer. Gesamter Vortrag unter www.boeheimkirchen.gruene.at

Stolz auf die Kräuterschnecke ist der Umweltausschuss. Mit Bgm. Hell, DI Biermayer von Natur im Garten, Dietmar Tremmel und Christoph Kleemann, Vize-Bgm. Franz Gugerell.

Beste Stimmung beim Radtag mit Oster-eiersuche im Park, Radservice und über 40 Rädern, die reißenden Absatz fanden. Nächstes Jahr feiern wir hoffentlich schon den neuen Radweg Lindenstraße?!

HERBST- UND WINTER-PROGRAMM MIT 7 FILM- ABENDEN, BEGINN 20 UHRMonsieur Claude und seine Töchter

Do., 29. Okt.

Hectors Reise oder die Suche

nach dem Glück Do., 26. Nov.

Ein Geschenk der Götter Do., 17. Dez.

Der Vampir auf der Couch Do., 28. Jan.

Gruber geht Do., 25. Feb.

Das ewige Leben Do., 31. März

Verstehen Sie die Béliers? Do., 26. April

Impressum: Medieninhaber u. Herausgeber: Die Grünen NÖ, Daniel Gran-Straße 48/1, 3100 St. Pölten · Verlagspostamt 3101 · P.b.b. · Druck: Gedruckt nach der Richtlinie „Druckerzeugnisse“ des Österreichischen Umweltzeichens Druckerei Janetschek GmbH · UW-Nr. 637 · Die beim Druck anfallenden CO2-Emissionen werden durch Humusaufbau im Boden gebunden.

Print kompensiertId-Nr. 1548450

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Wein und Obst vom Bio-Hof Fischer. Erhältlich über den Ab-Hof-Shop in Wagram bei Traismauer und über www.fischer-abhof.at

VERANSTALTUNGEN – RÜCKBLICK UND AUSBLICK

20 JAHRE GRÜNE PARTY

GRÜNER RADTAG SA. 28. MÄRZ

GRÜNE IDEE: PFLANZBEET VOLKSSCHULE

EU XXL FILMEIM CAFE BACHINGER

EXKURSION AM 26. 07.ZUM BIOHOF MOGGUND ZUM BIOHOF FISCHER

WIE GUT IST IHR TRINKWASSER? BÜRGERSERVICE-VERANSTALTUNG23. APRIL

ERÖFFNUNG GENERATIONENPARK AUFELD 3. JULI

EXKURSION AM 26. 06. ZUM BIO-FERKEL-BETRIEB PRIMIXL