BOEHLERIT MAGAZINE

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BOEHLERIT Ausgabe 01 2014 drehen-fräsen-schwerzerspanung-hartmetall-umformen-verschleissschutz NANOTECHNOLOGIE Revolution mit TERAspeed PAGE04 UNIVERSAL SPEZIALISTEN PAGE16 mAGAZIN & hard facts for best results SEITE08 DREH- SCHÄLEN Schwerzerspanung in jeder Hinsicht

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hard facts for best results

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Page 1: BOEHLERIT MAGAZINE

BOEHLERIT Ausgabe 01 ▪ 2014

drehen - fräsen - schwerzerspanung-hartmetall - umformen - verschleissschutz

NANOTECHNOLOGIERevolution mit TERAspeed PAGE04

UNIVERSALSPEZIALISTEN PAGE16

mAGAZIN

&

hard facts for best results

SEITE08

DREH-SCHÄLENSchwerzerspanung in jeder Hinsicht

Page 2: BOEHLERIT MAGAZINE

INHALTE MAI 2014 editorial03 Grußworte

03 Impressum

20 Firmenporträt/Standorte

anwenderberichte04 Nanotechnologie Revolution mit TERAspeed

06 Stanzwerkzeug für Aluminiumfolien

16 Universalspezialisten

coverstory08 Drehschälen

produkte12 LCP25T universelle Stahlzerspanung

12 LCM45M zum Fräsen von rostfreiem Stahl

13 LCM20T Drehen auf rostfreien Stählen

13 weitere Produkte

fi rmennachrichten11 Messetermine

14 Lehrlingsakademie

06 Präzisionswerkzeug für Joghurtbecher-Folien

08 Schwerzerspanung in jeder Hinsicht

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Page 3: BOEHLERIT MAGAZINE

INHALTE MAI 2014LIEBE LESERINNEN UNd LESER,

Unser tägliches Bemühen ist es unsere Stärke und unser wissen zu Ihrem Nutzen umzu-wandeln. wie uns das gelingt lesen Sie in diesem Magazin.

Neben vielen Produktin-novationen und neuen Tech-nologien legen wir besonderen wert auf Praxisberichte, in denen Anwender über ihre „Hard Facts for Best Results“ erzählen. So

fi nden Sie ab Seite 16 einen hochinteressanten Beitrag, in dem drei verschiedene Anwender aus der Praxis über universelle Hochleistungsschneiden beim Drehen berichten und wie schwer zerspanbare werkstoff e erfolg-reich zerspant werden. Eine An-wenderstory über den täglichen Bedarf des Lebens fi nden Sie auf Seite 6, wo viele Milliarden Aluminiumfolien hergestellt wer-

den – auch hier steckt Boehlerit dahinter.

Konsequente Grundlagen-forschung in der CVD Beschich-tungstechnologie revolutioniert mit den nanostrukturierten AlTiN TERAspeed Beschichtungen die Zerspanung. Darüber lesen Sie gleich am Anfang auf Seite 4 in dieser Ausgabe. Um die Zukunft nachhaltig abzusichern, inves-

tieren wir sehr viel in unsere Lehr-lingsausbildung, als auch in die Motivation der jungen Menschen.

wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen und vor allem einen Nutzen für Ihre täglichen Herausforderungen.

Herzlichst Ihr

HerausgeberBoEHLERIT GmbH & Co. KGwerk VI-Straße 100

A-8605 KapfenbergTELEFON: +43 3862 300-0

FAX: +43 3862 300-796

EMAIL: [email protected]: www.boehlerit.com

RedaktionsteamManuel [email protected]

Gerhard [email protected]

John Groß[email protected]

Konzept / LayoutGroßpietsch Produkt-PR®waldstrasse 18

D-77736 Zell am HarmersbachTELEFON: +49 7835 5404-14

FAX: +49 7835 5404-20

EMAIL: [email protected]: www.produkt-pr.de

mit diesem Magazin wollen wir mit Ihnen, unseren Kunden, stärker in Kommunikation treten und unsere „Hard Facts for Best Results“ zu Ihrem Nutzen in den Vordergrund stellen.

Impressum

KoNTAKT: Gerhard Melcher EMAIL:[email protected] INTERNET: www.boehlerit.com

Published by: BOEHLERIT GmbH & Co.KG, Werk VI-Strasse 100, A-8605 Kapfenberg

Gerhard Melcher

Page 4: BOEHLERIT MAGAZINE

NANO- TECHNoLoGIE

MIT TERAspeed revolutioniert Boehlerit Stahl- und GussbearbeitungenTERAspeed ist die erste nanostrukturierte Aluminiumtitannitrid-Hartstoffschicht (AlTiN) die serienmäßig im CVD-Verfahren auf Hartmetallwendeschneidplatten aufgebracht wird. Schon der Markenname, den die Schneidstoffspezialisten bei Boehlerit ambitioniert von der Maßeinheit ‘tera’ (1012) ableiten, verspricht revolutionäre Zerspanungsleistungen. Immerhin ermöglichen gesteigerte Schichthärten und oxidationsbeständigkeiten Standzeitsteigerun-gen um bis zu 200% und/oder enorm höhere Schnittgeschwindigkeiten.

TiAlN-, respektive AlTiN-Beschichtungen für Zerspanungswerkzeuge haben sich in den letzten zwei Jahrzehnten als Standardschichten etabliert. Das nitridische Schichtsys-tem hat sich auf Grund seines Eigenschaftsspektrums als ideal für die Zerspanung von Stahl und Guss erwiesen. Da es sich dabei jedoch um ein metastabiles Material handelt, konnte es bisher nur mit Beschichtungsverfahren erzeugt werden, die bei relativ niedrigen Temperaturen arbeiten. Aus diesem Grund war TiAlN ausschließlich mit PVD-Verfahren (Physikalische Gasphasenabscheidung) herzustellen.

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Page 5: BOEHLERIT MAGAZINE

TERAspeed

Im Unterschied zu physikalischen Verfahren ermöglicht die chemische Gasphasenabscheidung auch die Beschichtung von komplex dreidimensio-nal geformten Oberflächen, was homogene Schicht-dickenverteilungen an Span- und Freiformflächen ermöglicht. Außerdem haben CVD- Schichten eine extrem hohe Haftfestigkeit. Bereits die ersten Titancarbid-Schichten (TiC) setzten Maßstäbe bei der Metallzerspanung mit Wendeschneidplatten aus Hartmetall. Weitere Verbesserungen brachten Titannitrid- (TiN) und Titancarbonirid-Schichten (TiCN). Die Entwicklung erster CVD-Aluminiumoxid- (Al203) Beschichtungen in den 80er Jahren brachte weitere entscheidende Fortschritte, mit Schnittge-schwindigkeiten bis an die Grenze der Maschinen-leistungen.

Aus dem Labor zur Serienreife

Ein neuer CVD-Prozess ermöglicht es nun TiAlN-Schichten herzustellen, deren Aluminiumge-halt im Vergleich zu den oben genannten PVD-Schichten deutlich höher liegt. Der im Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme IKTS entwickelte CVD-Prozess arbeitet im soge-nannten Mitteltemperaturbereich zwischen 800 und 850°C und bei Prozessdrücken unter 10 kPa. Mit aufwendigen apparativen Anpassungen ist es bei Boehlerit gelungen, die im Labormaßstab zukunfts-weisenden Ergebnisse zur Serienreife zu bringen. Das Ergebnis ist, beflügelt durch die revolutionären Leistungsverbesserungen, unter der Markenbe-zeichnung TERAspeed auf Werkzeugen der LMT-Gruppe zu haben. „Exakt definiert ist TERAspeed eine Schichtfolge aus einer dünnen Lage Titannitrid (TiN) und darüber eine Mitteltemperatur-Titancarbonitrid (MT-TiCN)

Schicht mit letztlich der neuen Titanaluminiumnitrid (TiAlN) Schicht“, erklärt Dr. Reinhard Pitonak, der zuständige Projektleiter bei Boehlerit. „Das Beson-dere an unserer CVD-Schicht ist im Vergleich zu der in der Grundlagenforschung hergestellten Schicht, dass wir ein Gemisch aus kubischen und hexago-nalen Anteilen haben, die sich in ihren Mikrostruk-turen als Fischgrät- oder federartige Muster zeigen“, ergänzt Pitonak. Während die hier nun vorhandenen hexagonalen Anteile eher auf weichere Eigen-schaften schließen lassen ist es jedoch so, dass auf Grund der dünnlagigen, alternierenden Struktur letztlich eine sehr harte Schicht entsteht. Immerhin zeichnen sich die abgeschiedenen TERAspeed AlTiN-Schichten durch eine hohe Härte im Bereich von >3.000 HV und auf Grund ihres hohen Alumini-um-Gehaltes von >90% durch eine hohe thermische Beständigkeit von bis zu 1.100°C Einsatztemperatur aus. Das bedeutet: Es können deutlich höhere Schnittparameter verwendet werden, als bei den am Markt erhältlichen PVD-AlTiN-Schichten.

Die Vorteile für den Anwender von Werk-zeugen mit der neuen TERAspeed-Beschichtung sind viel schnellere Bearbeitungen und eine erhöhte Produktivität sowie extrem längere Standzeiten mit nachweislich bis zu 200%. „Dabei ist das ‘teras-tische’ Potential der TERAspeed-Schichten noch längst nicht ausgereizt“, ergänzt Pitonak, der mit Weiterentwicklungen im Bereich der Schneidkörper-Geometrien die nächsten Innovationsschritte sieht. Außerdem verrät er mit Parametervariationen im Abscheideprozess wie Druck, Gasfluss etc., weitere Stellschrauben, um die Eigenschaften der revolutionären TERAspeed künftig noch weiter zu verbessern bzw. für spezielle Anforderungen zu optimieren.

REVoLUTIoN

“DIE NANo-STRUKTU-RIERTE AITiN TERAspeed REVoLU-TIoNIERT DIE ZER-SPANUNG”

Broschüre

Während ursprünglich nur TI/Al-Verhältnisse von 50:50 möglich waren, liegen heute die Stan-dardverhältnisse bei 30:70, weshalb aus den TiAlN-Schichten sogenannte AlTiN-Schichten wurden. Die Erhöhung des Aluminiumanteils führte zu Leis-tungssteigerungen durch höhere Schichthärte und Oxidationsbeständigkeit. Weitere Erhöhungen des Aluminiumanteils und damit noch weiter verbesserte Leistungsfähigkeiten sind jedoch verfahrensbedingt nicht möglich. Allerdings fordert die Branche immer leistungsfähigere Beschichtungen, weil Hochge-schwindigkeits- und Trockenbearbeitungen sowie die Verwendung hochfester und schwer zerspanbarer Materialien zunehmen. Dabei werden bei hohen Schnittgeschwindigkeiten an der Schneidkante und vor allem auf der Spanfläche Temperaturen von über 1000°C erreicht. Hohe Härten und gute Oxida-tionsbeständigkeiten stehen deshalb im Focus der Werkzeugentwickler.

Neben den PVD-Beschichtungen in unter-schiedlichen Kombinationen werden seit über 40 Jahren auch CVD-Beschichtungen (chemische Gasphasenabscheidung) verwendet. Eine besondere Eigenschaft des Verfahrens ist die konforme Schicht-abscheidung.

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TiAlN-PVD 10m

AlCrN-PVD 20m

TERAspeed 35m

AlCrN-PVD 40m

TiAlN-PVD 40m

TERRAspeed 70m

TiN/TiCN/-AL203 70m

http://www.boehlerit.at/uploads/media/TeraSpeed_6S_03.pdf

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Page 6: BOEHLERIT MAGAZINE

BOEHLERIT STECkT dAHINTER

HINTER DER FoLIE FüR JoGHURT-BECHER STECKT BoEHLERIT

Jeder kennt die Aluminiumfolien auf Joghurtbechern. Allein in Österreich fertigt die Folienveredelungsbranche rund 7 Mrd. der sogenannten Platinen. Ein Unternehmen, das die notwendigen Stanzwerkzeuge zu deren Herstellung baut, ist die Präzisions-werkzeugbau Gerhard Rauch Ges.m.b.H. Die Schnittplatten der Stanzwerkzeuge werden aus hochwertigem Boehlerit Hartmetall der Sorte MB20EDM gefertigt. „Kein anderer Hartmetall-Hersteller außer der Firma Boehlerit konnte sehr dünne Schnittplatten fertigen und sin-tern, was natürlich auch enorme finanzielle Einsparungen ermöglichte. Außerdem führte der Einsatz von Boehlerit Hartmetall zur Verdoppe-lung der Standzeit sowie zu einer Lebensdauer der Stanzwerkzeuge von bis zu zehn Jahren“, resümiert Anton Buresch, Geschäftsführer der Firma Rauch, die intensive und langjährige Zusammenarbeit. Die Präzision und Leistungsfähigkeit der weltweit verkauften Produkte ist beachtlich: Der Schnittspalt zwischen Stempel und Platte beträgt nur 2 µm, wobei eine Produktion von ca. 1.400 Platinen pro Minute bei einer gestanzten Aluminiumfolienstärke von 10 bis 90 µm möglich ist.

Die Präzisionswerkzeugbau Gerhard Rauch Ges.m.b.H. wurde 1970 von Gerhard Rauch als Einmannbetrieb in einer Garage in Wien, mit Präzisionsschleifarbeiten für Werkzeuge und dem Maschinenbau, gegründet. Schon damals folgte Rauch dem Leitsatz „Beste Qualität zum bestmöglichen Preis und kürzest möglichen Lieferzeiten“. Durch die steigende Auftragslage wurde der Betrieb 1977 ausgebaut und es kam zur Errichtung des ersten Firmengebäudes in Wien/Liesing, das bis zum Jahr 1990 ständig erweitert wurde. 1995 kam es zum Bau eines weiteren Standortes im niederösterreichischen Trasdorf, wo mittler-weile 72 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt sind. „Darunter auch 12 Lehrlinge, die das schnelle Wachstum des Unternehmens garantieren“, so Anton Buresch, der heutige Geschäftsführer.

Die hohe Qualität schätzt ein weltweiter Kundenstamm aus den Bereichen der Raumfahrt, der Flugzeug- und Automobilindustrie, der Racing Technologie sowie der Verpackungsindustrie für den Food- und Non-Food Bereich. Für letztere fertigt das Unternehmen neben den Stanzwerkzeugen zur Herstellung der Aluminiumfolienschnitte auch Stanzmaschinen.

GERHARDRAUCHGes.m.b.H.Präzisionswerkzeugbau

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“DIE SCHNITTPLATTEN DER STANZwERKZEUGE wER-DEN AUS HoCHwERTIGEM BoEHLERIT HARTMETALL DER SoRTE MB20EDM GEFERTIGT. ”

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Page 8: BOEHLERIT MAGAZINE

Verfahrenstechnisch betrachtet ist das Drehschälen ein ki-nematisch umgekehrtes Längs-Runddrehen, bei dem das Werkstück durch ein rotierendes Werkzeug, den Schälkopf, konzentrisch durchge-führt wird. Faktisch ist Drehschälen Schwerzerspanung, die in Durch-messerbereichen von 20 bis zu 500 Millimeter wirtschaftlich betrieben wird. Mit Standardmaterialien werden heutzutage Vorschübe bis 18 Mil-limeter pro Umdrehung praktiziert. Mit entsprechenden Kassettensys-temen werden Schnitttiefen bis zu 15 Millimeter erreicht. Werden von gängigen Materialien mit beispielsweise 80 Millimeter Durchmesser 600 bis 800 Stangen in einer Zeit von drei bis vier Stunden - mit einer Schneidkante - durch eine Schälmaschine geschickt, so umreißt dies auch die Leistungsfähigkeit der eingesetzten Wendeschneidplatten.

Anwender assoziieren Schwerzerspanung im Zusammen-hang mit Drehschälen auch mit schwer, im Sinne von schwierig. Die Prozesse finden unter enormen Mengen Kühlschmiermitteln und für den Maschinenbediener nicht einsehbar statt. Außerdem kommt es auf Grund der hohen Belastungen auf Dauer zu Vibrationen oder zu Führungsproblemen.

Die Prozesssicherheit hängt stark von der Erfahrung des

Maschinenbedieners und dessen Gehör ab. Dabei gilt es vor allem den Bruch von Wendeschneidplatten zu vermeiden. Dies würde zu enormen Schäden an den Kassetten, möglicherweise am gesamten Schälkopf, der Stange und darüber hinaus auch an den Führungsrollen im Einschubapparat führen.

Als Möglichkeiten zur optimalen Prozessführung bleibt nur die Beurteilung der Bearbeitungsergebnisse über die Maßhaltigkeit und die erzielte Oberflächengüte sowie die Beurteilung der Späne, der Verschleiß an der WSP und die eigene Erfahrung. Die Herausforderung liegt in der Anpassung der Prozessparameter und der anwendungsbe-zogenen Abstimmung der Wendeschneidplatten. Dies geschieht meist in enger Zusammenarbeit mit dem Hersteller der WSP über Schneid-stoffzusammensetzungen und Geometrien, sprich Schneidkanten-länge, Spanformstufe und Stützfasenausführung.

Auf Grund der gemeinsamen Historie mit Böhler ist Boehlerit über das Drehschälen immer sofort vorne dabei, wenn es um die Bearbeitung neuer Materialien geht. Darüber hinaus hat Boehlerit alle Beschichtungstechnologien im eigenen Haus. Drehschäler profi-tieren vom umfassenden Know-how aus unterschiedlichsten Anwen-dungen und Verfahren wenn es darum geht, Leistungssteigerungen durch neue Schichtentwicklungen zu erreichen. Prozessbedingt, auf Grund der extrem hohen Vorschübe, resultieren hier die größten Herausforderungen aus der notwendigen Schichthaftung. Deutlich stärker als beim konventionellen Drehen rückt beim Drehschälen die anwendungsbezogene Ausführung der Schneidengeometrien in den Vordergrund. Im Portfolio von Boehlerit finden Anwender das breiteste Geometrieprogramm in Standardversionen, abgestimmt für unter-schiedlichste Werkstoffklassen.

Aktuelle Beispiele sind die Entwicklung einer neuen WSP-Sorte für die Bearbeitung von Duplex- bzw. Superduplex-Stahl oder die Nanotechnologie der universellen Drehschälsorte LC228E.

COVER STORYDREHSCHÄLEN

Schwerzerspanung in jeder Hinsicht

DREHSCHÄLEN ist eine der anspruchsvollsten spanabhebenden Bearbeitungen,bei dem das verfahrenstechnische Know-how in besonderem Maß unmittelbar an der wirkstelle liegt. Als Partner für erfolgreiches Drehschälen bietet Boehlerit komplette werkzeugsysteme, sprich Schälkopf, Halter und Kassetten an.

IMMER VoRNE DABEI

KoNTAKT: Manuel Huber EMAIL: [email protected] INTERNET: www.boehlerit.com

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Page 9: BOEHLERIT MAGAZINE

SCHÄLKoPF, HALTER UND KASSETTEN

“BoEHLERIT ZÄHLT ZU

DEN TECH-NoLoGIE-FüHRERN

BEIM DREH-SCHÄLEN. ”

Broschüre

http://www.boehlerit.at/uploads/media/Drehschaelen_web.pdf

Page 10: BOEHLERIT MAGAZINE

wEITEREHARD FACTSMB10EDM

Boehlerit ergänzt korrosions-beständige Hartmetallsorten für den Schnitt- und Stanzwerkzeug-bau

Die neue Hartmetallsorte MB10EDM von Boehlerit, zum Einsatz in Schnitt- und Stanzwerkzeugen, ist gezielt entwickelt für dünne Bleche, komplexe Geometrien und Werkstoffe die zu Aufschweißungen neigen.

Die schon seit Jahren im Bereich des Schnitt- und Stanzwerkzeugbaus etablierten, korrosionsbeständigen Hartmetallsorten MB05 und MB20EDM sind die sogenannten Mischbinder-Sorten von Boehlerit. Sie bieten im Vergleich zu herkömmlichen Hartmetallen, bei weitgehend unveränderten mechanischen Eigenschaften, eine um bis zum 80-fachen geringere Korrosionsneigung. Durch die Sicherheit einer gleich bleibenden Hartmetalloberfläche, ohne Mikroporen, Risse oder Kobalt-»Leaching«, ergibt sich eine wesentliche Erhöhung der Standzeit. Außerdem ist ein entsprechend höherer Schutz gegen einen chemischen Angriff durch das Kühlschmiermittel gegeben.

Um die Auswahl einer am besten geeigneten Hartmetallsorte in Abhängigkeit der Festigkeit und Dicke des Stanzmaterials zu verbessern, hat Boehlerit die neue Sorte MB10EDM entwickelt. Dazu Peter Kammerhofer, der zuständige Leiter Segment Verschleißschutz und Halbzeuge bei Boehlerit: „Die Härte, sprich gleichzeitig die Verschleißfestigkeit und die Zähigkeit sind im Hartmetall gegenläufige Werte. Zähigkeit und Härte eines Hartmetalls sollten möglichst ausgewogen sein, also so zäh wie notwendig und so hart wie möglich.“

woLLEN SIE MEHR INFoS ZU DEN PRoDUKTEN?

wenn Sie nähere Informationen zu unseren Produkten wünschen, können Sie uns hier erreichen.

Email: [email protected] Telefon: +43 3862 300-0

MEHR INFoRMATIoNEN: www.boehlerit.comMAIL: [email protected]

Mit einem Spezialbinderanteil von 13 Prozent, einem Bruchzähigkeitswert (KIC) von 13,8 und einer Härte (HV30) von 1350 deckt die bekannte Hartmetallsorte MB20EDM ein breites Spektrum mit maximalen Anforderungen, gemessen an Materialdicke und -festigkeit ab. Quasi umgekehrte Eigenschaften bietet die MB05 mit 5,8% Spezialbinderanteil, einer reduzierten Bruchzähigkeit von 8,4 und einer hohen Härte von 1950.

Die neue Sorte MB10EDM ist mit einer mittleren Härte von 1600 und einer Bruchzähigkeit von 10,7 dazwischen angesiedelt. Sie ist ideal geeignet für Schnitt- und Stanzwerkzeuge die für dünne Bleche oder Teile mit komplexen Geometrien sowie für Werkstoffe, die zu Aufschweißungen neigen, eingesetzt werden. In diesen Bereichen bietet die Sorte MB10EDM hohe Verschleißfestigkeit und hohe Kantenstabilität sowie eine für diese Abstimmung hohe Risszähigkeit.

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650to Presse

650 Tonnen Presskraft für große HartmetallprodukteMit einer neuen 650-Tonnen-Presse ist Boehlerit in der Lage, große Hartmetallprodukte ab mittleren Losgrößen noch wirtschaftlicher herzustellen.

Das Know-how von Boehlerit in der Herstellung von Hartmetallen geht auf die Metallurgen der Böhlerwerke zurück, die ihrem schon 1932 neu entwickelten Hartmetall den Namen Boehlerit gaben. Durch kontinuierliche Weiterentwicklungen der Produktionsverfahren und den Einsatz modernster Produktionsanlagen ist die Marke Boehlerit heute weltweit Inbegriff und erste Adresse für Hartmetallteile in Größen von weniger als ein Gramm bis zu Großteilen mit mehr als 100 kg. Von Einzelanfertigungen oder Serienteilen und von Sonderformen nach Kundenzeichnung bis zu Normteilen, werden Kundenwünsche mit kürzesten Lieferzeiten umgesetzt.

Eines der bei Boehlerit praktizierten Verfahren zur Herstellung von Hartmetall-Rohlingen und -Halbzeugen ist die Direktpressmethode. Sie stellt für Teile mit presstechnisch umsetzbaren Geometrien in mittleren bis großen Serien die wirtschaftlichste Variante dar. „Mit unserer neuen 650-Tonnen-Presse lassen sich Teile wie beispielsweise HM-Ronden, Scheibenfräser, Kreismesser, HM-Walzen sowie Sonderformteile in einem Dimensionsbereich bis 250 Millimeter Durchmesser respektive Diagonale pressen“, erklärt Peter Kammerhofer, der zuständige Leiter Segment Verschleißschutz und Halbzeuge bei Boehlerit. Damit können die Hartmetallpioniere aus Kapfenberg (Österreich) dieses Teilespektrum künftig noch wirtschaftlicher herstellen.

MEHR INFoRMATIoNEN: www.boehlerit.comMAIL: [email protected]

mESSE-TERmINE2014

GrindTecDatum: 19.03.2014 - 22.03.2014

Stadt: Augsburg

Land: Deutschland

wire/TubeDatum: 07.04.2014 - 11.04.2014

Stadt: Düsseldorf

Land: Deutschland

IntertoolDatum: 06.05.2014 - 09.05.2014

Stadt: wien

Land: Österreich

MetalloobrabotkaDatum: 16.06.2014 - 20.06.2014

Stadt: Moskau

Land: Russland

AMBDatum: 16.09.2014 - 20.09.2014

Stadt: Stuttgart

Land: Deutschland

MaktekDatum: 14.10.2014 - 19.10.2014

Stadt: Istanbul

Land: Türkei

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Page 12: BOEHLERIT MAGAZINE

LCP25TUniverselle Stahlzerspanung auf Topniveau

Um mehr Universalität, mehr Standzeit, mehr Bearbeitungssicher-heit und sicheren Spanbruch bei der Stahldrehbearbeitung zu erreichen, setzt Boehlerit, der Allianzpart-ner von LMT, bei seiner neuesten Schneidstoffentwicklung viele seiner patentierten Innovationen genau abgestimmt ein. Das neue Gradien-tenhartmetall, der zur EMO Hanno-ver 2013 präsentierten universellen Wendeschneidplatten-Drehsorte LCP25T (ISO Anwendungsbereich P25), garantiert hohe Bearbei-tungssicherheit auf einem extrem breiten Stahlwerkstoffspektrum. Die patentierte Nanolock TiCN Anbindungsschicht verbindet sicher die wesentlich härtere und besser isolierende Alpha-Al2O3 mit der ebenfalls patentierten Deckschicht Yellow-Al2O3. Diese Schneidstoffin-

novation mit sehr dicker Hartstoff-schicht in Kombination mit den im Boehlerit-Spankanal entwickelten Geometrien steigert die Standzeit um 60 % bei höchster Universalität in der Stahlbearbeitung. Die neue universelle Drehsorte LCP25T ist besonders für Klein- und Mittel-betriebe ausgelegt, welche immer wieder neue Herausforderungen auf Stahlteilen mit höchster Wirt- schaftlichkeit in der Drehbearbei-tung gestellt bekommen. Boehlerit ist der ideale innovative Partner für diese Aufgaben. Die Leistungsfähig-keit wird durch die Wahl unter die Top 10 Patente von 3.300 österrei-chischen Patenten im Jahr 2012 für Boehlerit unterstrichen.

Extraklasse zum Fräsen von rostfreiem Stahl

Boehlerit, der Allianzpart-ner von LMT, hat für das Fräsen von rostfreien Werkstoffen eine Schneidstoffinnovation der Extra-klasse entwickelt. Für die neuen Fräs-Wendeschneidplatten LCM45M (ISO Anwendungsbereich M40 bis M45) wird ein Feinstkornsubstrat mit hohem Kobaltgehalt verwendet, das ideal auf die wichtigen Bearbei-tungseigenschaften wie Zähigkeit bei gleichzeitiger Verschleißfestig-keit abgestimmt ist. Während der hohe Kobaltgehalt Ausbrüchen entgegenwirkt, sorgt das Feinstkorn für eine gute Kantenstabilität. Die wesentliche Leistungssteigerung resultiert auch aus der innova-tiven Schicht. Durch einen hohen Energieeintrag der Beschichtung ist eine neue, extrem feinkörnige AlTiN Schicht entstanden, bei der unter

anderem die Bruchfestigkeit in der Schicht wesentlich gesteigert wurde. Die einzigartige Kristalldichte der nanostrukturierten AlTiN-Schicht verbessert sowohl die Verschleiß- als auch die Warmfestigkeit. Mehr Wirtschaftlichkeit beim Trocken- und Nassfräsen von rostfreien und rostbeständigen Stählen, bei niedrigen bis mittleren Schnittge-schwindigkeiten als mit der neuen Frässorte LCM45M, gibt es nicht. Die Leistungsfähigkeit wird durch die Auszeichnung bei der Wahl von einem Boehlerit Schichtpatent unter die Top 10 von 3.300 öster-reichischen Patenten im Jahr 2012 unterstrichen. Diese innovative Fräs-sorte LCM45M ist in einem breiten Programm von ISO Wendeschneid-platten zum Fräsen verfügbar.

LCm45M

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Page 13: BOEHLERIT MAGAZINE

Drehbearbeitung mit höherer Schnittgeschwindigkeit auf rostfreien Stählen LCm20T

Boehlerit, der Allianzpartner von LMT, hat eine neue Wendeschneidplatten-Drehsorte entwick-elt, die höhere Schnittgeschwindigkeiten von über 200 m/min beim Drehen auf rostfreien Stählen ermöglicht. Das sichere, warmfeste Gradienten-hartmetall der neuen Drehsorte LCM20T zeigt eine hohe Stabilität gegen plastische Verformung. Zudem sind die neuen Wendeschneidplatten mit der patentierten Nanolock TiCN Anbindungs-schicht, mit extrem glatter und hitzebeständiger Keramikdeckschicht, ausgestattet. So reduziert sich die Aufklebeneigung von rostfreien Stählen und es sind hohe Schnittgeschwindigkeiten garantiert. Die neue Geometrie MM (Medium ISO-M) der LCM20T wurde im Boehlerit-Spankanal entwickelt. Sie ist besonders schnittfreudig und zeigt einen sicheren

Spanbruch. In der Mitte der Schneidkante schützt ein neuer Spanschlag-Protektor (Chip Impact Protector) gegen Ausbrüche an der Schneidkante durch Spanschlag beim Drehen an die Schulter. Die neue Drehsorte LCM20T ergänzt die zähe Dreh-sorte LC435D im Schnittgeschwindigkeitsbereich vc 170 m/min bis 220 m/min. Ihre Leistungsfähig-keit wird durch die Auszeichnung bei der Wahl von einem Boehlerit Schichtpatent unter die Top 10 von 3.300 österreichischen Patenten im Jahr 2012 unterstrichen.

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Page 14: BOEHLERIT MAGAZINE

LEHRLING SEIN BEI BoEHLERITKoNTAKT: Brigitte Enzi EMAIL: [email protected] INTERNET: www.boehlerit.com

Erstes Ziel war die ATB Austria Antriebstechnik AG in Spielberg. Das renommierte Unternehmen für Industriemotoren verwendet in der Produktion Werkzeuge von Boehlerit. Für die jungen Mitarbeiterin-nen und Mitarbeiter war es ein spannendes Erlebnis wie die vielleicht selbst produzierten Werkzeuge in einem hoch spezialisierten Betrieb eingesetzt werden. Nach intensiver Diskussion und einer Jause auf Einladung von ATB war der nächste Stopp der Red Bull Ring. Dort ging es dann bei einem Gokart-Rennen rasant zur Sache.

Die beiden angehenden Zerspanungstechniker Sarah Halsegger und Florian Kipperer waren mit von der Partie und sind voll des Lobes über den gemeinsam verbrachten Lehrlingstag. „Es ist cool, dass die Firma uns das ermöglicht hat und wir Einblick bei der ATB bekommen

haben“, sagen die beiden. Besonders spannend war für die beiden natürlich das Gokart-Rennen. Fast zwei Stunden heulten die Motoren, wobei die jungen Frauen eine besonders gute Figur machten.

„Es war für alle ein schönes Erlebnis. Ein ganz außergewöhn-licher Tag, das war echt klasse. Besonders fein ist’s, dass man die anderen Lehrlinge einmal kennen lernt“, freuen sich Sarah und Florian. Ende Februar steht bei beiden die Lehrabschlussprüfung an, von sich aus wollen sie auf jeden Fall bei Boehlerit bleiben.

AUSFLUG FüR ALLE MIT üBERRASCHUNGEnde September tauschten alle Lehrlinge bei Boehlerit für einen Tag während der Arbeitszeit ihre Blaue gegen das Lieblingsoutfit ein und los ging’s zum gemeinsamen Ausflug.

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Page 15: BOEHLERIT MAGAZINE

Schlechtes Augenmaß! Die Fahrt vom Ring Richtung Gasthaus Schönberghof werden alle Beteiligten noch lange in Erinnerung behalten. Der Fahrer des Busses schätzte die Höhe des Fahrzeuges und die Größe des Tunnels falsch ein, fuhr hinein bis es krachte… Am Ende war dann doch nicht sehr viel kaputt, die Seitenverkleidung hat wohl etwas gelitten. Wäre Manuel Hofstadler als Einheimischer nicht dabei gewesen, der einen Schleichweg wusste, hätte es einen großen Umweg bedurft. Aber so kamen dann alle doch fast rechtzeitig zum Essen in den exklusiven Schönberghof. Am Nachmittag kehrten alle wohlbehalten und voll positiver Eindrücke wieder zurück.

Lehrlingsakademie startete wieder: Fachlich glänzen, die komplexen Maschinen be-herrschen, das ist das tägliche Brot und dennoch ist es nicht alles. Denn niemand arbeitet bei Boehlerit für sich allein. Und es wäre ein Irrtum zu glauben, dass sich die sozialen Fähigkeiten einfach so von selbst einstellen. Denn auch die Arbeit an der Fünf-Achsen-Schleifmaschine fällt einem nicht in den Schoß…

Deshalb gibt es bei Boeh-lerit für die Lehrlinge im dritten und vierten Ausbildungsjahr die Lehrlingsakademie. Sie dauert drei mal drei Tage. Wie im Vorjahr ist der erste Durchgang schon auf sehr großes Interesse gestoßen. – Der Schnittpunkt berichtete darüber.

Auch heuer wurde bereits in den ersten Tagen aus einem Haufen Einzelkämpfern ein gutes Team. Neben Arbeiten zur Gruppendynamik stehen etwa auch Gesprächstraining, Sport und Ernährung auf dem Seminar-kalender. Brigitte Enzi: „Wenn man sich besser kennt und versteht, arbeitet man auch mit viel mehr Freude miteinander und das Ergebnis spricht ebenfalls für sich.“

„Die angehenden Fachar-beiter werden immer stärker mit Kolleginnen und Kollegen aus den anderen Abteilungen zusam-menarbeiten müssen“, beschreibt Personalchefin Brigitte Enzi die Ausgangssituation. „Deshalb sollen sich die Lehrlinge unter-einander besser kennenlernen, dann tut man sich viel leichter, um an gemeinsamen Lösungen zu arbeiten.“

GoKART-RENNEN AUF DEM RED BULL RING

“FüR DIE LEHRLINGE BEI BoEH-LERIT GIBT ES IM DRITTEN UND VIERTEN AUSBILDUNGSJAHR DIE LEHRLINGSAKADEMIE.”

LEHRLINGS-AKADEMIE STARTETE wIEDER

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Page 16: BOEHLERIT MAGAZINE

Manuel Györkös Geschäftsführer bei Indes technics und Raimund weißenbacher von Boehlerit.

“wAS TITAN ZERSPANT, MUSS AUCH RoSTFREI UND ALU ZERSPANEN.”

HoCH- LEISTUNGS-SCHNEIDENUND UNI- VERSAL-SPEZIALISTEN

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Page 17: BOEHLERIT MAGAZINE

UNIVERSAL-SPEZIALISTENKoNTAKT: Heinz Gaber EMAIL: [email protected] INTERNET: www.boehlerit.com

Unter Hochleistungsschneiden in der Zerspanungstechnik versteht man meist spezielle werkstück- und werkstofforientierte Lösungen, die auf Zeit- sowie Kostenfaktoren optimiert sind. Sie brin-gen in der Regel eher dem Großserienfertiger entsprechende Vorteile. Eine überwiegende Anzahl bearbeitender Unternehmen definiert Hochleistung aber untrennbar mit Universalität und Anwendungs-breite der Schneidstoffe, respektive Werkzeuge. Dennoch oder gerade deshalb profitieren Firmen wie Petschenig, HT-Solutions oder INDES technics vom Know-how des Schneidstoffspezialisten Boehlerit und dessen ‘Nähe’ zu Boehler, einem der bedeutendsten Unternehmen für die Entwicklung und Produktion von Edelstahl, Schnellarbeitsstahl und Werkzeugstahl auf höchstem Qualitätsniveau.

Geht es um die Entwicklung adäquater und wirtschaftlicher Zerspanungswerkzeuge für neu entwickelte Stahlqualitäten, ist Boehlerit immer zeitnah dabei. Ein Grund dafür ist die außergewöhn-liche, historisch gewachsene Kompetenz aus der ‘Nähe’ zum Stahl-labor von Böhler. Böhler Edelstahl in Kapfenberg in der Steiermark gilt als weltweiter Marktführer bei der Entwicklung und Produktion von besonderen Edelstählen, hochharten und hochzähen Stahlqualitäten sowie Nickelbasislegierungen. Darüber hinaus werden in der größten Schmiedepresse der Welt Bauteile für hohe Anforderungen nochmals hochverdichtet.

Das Stahllabor von Böhler und das Werkzeuglabor von Boehlerit arbeiten seit Jahrzehnten in enger Abstimmung zusammen. Nicht zuletzt deshalb zählt Boehlerit zu den bedeutendsten Hartmetall-herstellern in Europa. Immerhin werden bei Boehlerit schon seit 1932 Hartmetalle und hoch spezialisierte Werkzeuge für die Hüttentechnik

hergestellt. Außerdem ist Boehlerit seit 1991 als Allianzpartner der LMT-Gruppe, auch das Schneidstoff-Kompetenzzentrum der Leitz-Gruppe. Als Mitglied einer der größten Werkzeuggruppen Europas hat Boehlerit alle Beschichtungstechnologien im eigenen Haus. So profitieren Zerspanungstechniker auch wenn es darum geht, Leis-tungssteigerungen durch neue Schichtentwicklungen zu erreichen, von einem umfassenden Know-how aus unterschiedlichsten Anwen-dungen und Verfahren.

Eigene Maßstäbe für Hochleistung

Im Fokus von Schneidstoff, respektive Werkzeugentwicklungen für neue Werkstoffe, aber auch für Weiterentwicklungen vorhandener Lösungen, steht meist das Optimieren von Zerspanungsleistun-gen in Form von Schnittparametern, Standzeiten usw. Sie gipfeln in Hochleistungslösungen für bestimmte Werkstück- und Werk-stoffanforderungen. Eine andere Form der Hochleistung ist jedoch die Verbindung hoher Leistungsfähigkeit mit universeller Verwendbarkeit. Unzählige kleine und mittelgroße Zerspanungsbetriebe müssen mit einer überschaubaren Werkzeugvielfalt und erfahrenen Facharbeitern flexibel die unterschiedlichsten Teile, aus Aluminium bis zu hochfesten Werkstoffen, in kleinen Serien fertigen. Die Anforderungen solcher Universalspezialisten wie der Petschenig Maschinenbau und CNC-Technik, der HT-Solutions oder von INDES technics, alle drei aus dem unmittelbaren Umfeld von Böhler und Boehlerit, definieren Hochleis-tungsschneiden nach eigenen Maßstäben. Alle drei arbeiten mit einer großen Bandbreite anspruchsvollster Werkstoffe und wahrscheinlich auch daraus resultierend für hoch anspruchsvolle Kundenkreise.

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UNIVERSELLE HoCHLEISTUNGSSCHNEIDEN

BILD:

Eine von 30 universellen wendeplatten von Boehlerit im Einsatz bei Petschenig. Bearbeitung einer Turbinenscheibe.

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Nur wenige Kilometer östlich von Kapfenberg, in St. Lorenzen im Mürztal, ist die Horst Petschenig GmbH mit heute 32 Mitarbeitern spezialisiert für die zeichnungs- bzw. normgerechte Herstellung von Einzelteilen für Kunden aus dem Sondermaschinen-, Werkzeug-, Fahrzeug- und Flugzeugbau. Hinzu kommen kleine und mittlere Serien in einem Teilespektrum für Drehteile von 1.250 Millimeter Durchmesser und 6.000 Millimeter Länge sowie von kubischen Teilen bis zu (XYZ) 3.500 x 1.250 x 1.250 Millimeter. Seit 15 Jahren wird auch ein eigenes Serienprodukt, ein Kronenbohrer für die Bauindustrie in Größen von 25 bis 135 Millimeter Durchmesser, hergestellt.

„Besonders anspruchsvoll ist die Zusammenarbeit mit der Böhler Schmiedetechnik“, erzählt Horst Petschenig. Hier werden Schmiedeteile für Fahrgestelle oder Leitwerke von Flugzeugen aus Titan und Inconel mit Wasserstrahl geschnitten bzw. getrennt und anschließend gedreht oder gefräst. Darüber hinaus zählt Petschenig eine breite Produktpalette auf, die von Gesenkschmiedeteilen über neue Gesenke aus M300 bis hin zu Turbinenscheiben aus Inconel und Turbinenwellen aus Titan reicht. „Dabei sind etwa 40% aller Teile aus hochfesten Werkstoffen und 60% aus Werkstoffen wie V145 oder K110“, fasst Petschenig zusammen. Die größte Herausforderung stellen jedoch Teile für die Böhler Forschung und die nahe gelegene Montan-universität in Leoben dar. Hier handelt es sich unter anderem um Teile mit höchster drallfreier Oberflächengüte zur Prüfung der Zugfestigkeit: „Dabei weiß ich oft nicht, welchen Werkstoff ich bearbeite. Ich weiß nur, dass er sicher über 60 HRc liegt“, so Petschenig.

Insgesamt umfasst Petschenig´s Werkstoffspektrum sämtliche Vergütungsstähle und Rostfreiqualitäten, Titan, Inconel, Guss, Hart-guss oder pulvermetallurgisches S690 bis hin zu hoch Si-haltigem Alu und NE-Metallen. Dass dafür Boehlerit Hauptlieferant der Werkzeuge zum Drehen ist, macht Petschenig vor allem an der Universalität und Anwendungsbreite der Schneidstoffe fest. Immerhin gelingt es ihm mit nur 30 unterschiedlichen Wendeplattentypen die meisten Zerspa-nungsaufgaben abzubilden. Zum Drehen sind das im Wesentlichen die

ISO Wendeplattentypen CNMG, VNMG und DCMT. Sie decken einen breiten Anwendungsbereich von P15 bis P40 mit Fokus auf P25 ab. Die wichtigste universelle Drehsorte ist hier die Steeltec LCP25T, die enorme Standzeiten und hohe Bearbeitungssicherheit bietet. „Zum Drehen von Titan haben sich erstaunlicherweise die Alu-Schneidplat-ten VCGT 160412-BAL LC610T als beste Lösung bewährt und die ge-nannten Zugproben mit den oft unbekannten Werkstoffen, werden mit CNMG oder DNMG geschruppt und mit VCMT drallfrei geschlichtet“, verrät Petschenig. Beim Fräsen von K-Stählen zeichnen sich vor allem die Wendeschneidplatten SEKN 1204-AFTN LC235T aus und Schmie-deteile für die Luft- und Raumfahrt, egal ob Rostfrei, Titan oder Inconel, werden mit der universellen Schneidplattensorte SEKR 1203 AFSN-BM LCM45M bearbeitet. „Ich kenne in diesem Leistungsspektrum keine universelleren Schneidwerkzeuge mit vergleichbarer Anwendungs-breite“, resümiert Petschenig.

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Von unproblematisch bis hitzebeständig, hart und zäh

Ähnlich anspruchsvoll und mit gleichen Präferenzen bei der Defi-nition von Hochleistungsschneiden geht es im nahe gelegenen Bruck an der Mur, bei HT-Solutions zu. Das junge Start-up-Unternehmen beweist erstaunliche Qualifikationen bei der Bearbeitung schwieriger Werkstoffe und Werkstücke. Zunächst als Beratungsunternehmen ge-gründet, spezialisiert auf Anwendungstechnik im Maschinenbau und auf hochanspruchsvolle Zerspanungstechnik in Bereichen der Luft- und Raumfahrt sowie des Rennsports, stehen seit 2011 auch modern-ste Maschinen für 5-Achs-Fräsbearbeitungen und Drehbearbeitungen zur Verfügung.

Sechs Mitarbeiter um Geschäftsführer Andreas Inselsbacher, fertigen Schmiede- und Pressengesenke, Rennsportteile für Antrieb und Fahrwerk, Motorkomponenten sowie Prototypenteile für Hybrid-fahrzeuge. Neben Böhler Schmiedetechnik zählen Automobilspe-zialisten wie Pankl, Porsche oder Obersteirischer Feinguss zu den Kunden. Die breite Werkstoffpalette erstreckt sich von Aluminium über Kunststoffe bis hin zu Vergütungsstählen, Rostfrei, Titan, Hastelloy und Nimonics. Auch hier ist klar, dass angesichts dieser Vielfalt und der Kleinserien- bis Einzelteilfertigung universelle Werkzeuge mit breitem Anwendungsspektrum gebraucht werden. Folglich formuliert Inselsbacher Hochleistungsschneiden so: „Ein Bohrer, der zum Beispiel geeignet ist für Nickel Basislegierungen, muss genau so ge- eignet sein für Alu oder Rostfrei.“ Dazu verwendet er Spezial-werkzeuge wie Plan- und Eckfräser, Kugelkopierfräser, 45-Grad-Plan-fräser, Bohrer mit 5xD und Innenkühlung, Maschinengewindebohrer bis M16 oder Schaftfräser mit Wendeplatten, die er allesamt in der Produktpalette der LMT-Gruppe, sprich beim Nachbarn Boehlerit, als Ansprechpartner für diese Werkzeuge, findet. „Durch die exzellente Zusammenarbeit mit Raimund Weißenbacher, einem der dortigen technischen Berater ist es gelungen, mit nur sechs universellen Wendeplattentypen von Boehlerit ein breites Anwendungs- und Werk-stoffspektrum abzudecken“, bestätigt Inselsbacher.

Ebenfalls in Bruck ansässig ist die INDES technics GmbH von Manuel Györkös. Mit fünf Mitarbeitern fertigt er Teile und Prototypen für den allgemeinen Maschinenbau bis zur Automobilindustrie, da-runter für Verpackungsmaschinenhersteller, für Aerospace, für Kunststoffhersteller usw. Das Werkstoffspektrum reicht von Alumini-um über Vergütungs-, Einsatz- und Nitrierstahl bis zu hochfestem und hochwärmefestem Stahl, Nickelbasislegierungen, Inconel 615 und 715, Titan und Rostfrei. Vor diesem Hintergrund verknüpft auch Györkös Hochleistungsschneiden mit Universalität und fordert: „Was Titan zer-spant, muss auch Rostfrei und Alu zerspanen.“ Als Beispiel nennt er die Aluplatten VCGT 160412 oder 160404-BAL LC610T von Boeh- lerit, die sich optimal zum Drehen von Titan mit 58 – 60 HRc erwiesen haben. Die leichtschneidenden hochpositiven Aluplatten werden mit 80 m/min sogar zum Schlichten bei unterbrochenem Schnitt verwen-det. Sie zeichnen sich durch hohe Laufruhe und Prozesssicherheit aus.

In diesem Zusammenhang spricht Györkös noch einen weiteren Aspekt der universellen Verwendbarkeit von Schneidstoffen bzw. Werkzeugen an: „Schnelligkeit ist einer unserer Erfolgsfaktoren. Um innerhalb weniger Tage oder gar noch am gleichen Tag liefern zu können, brauchen wir universelle Werkzeuge im ständigen Zugriff. Da bleibt keine Zeit mit unterschiedlichen Werkzeugen zu experi-mentieren oder neue zu bestellen.“ So gesehen hat die Interpretation für Hochleistungsschneiden auch eine gewisse existenzielle Dimen-sion und das nicht nur für INDES technics, sondern für das Gros der Zerspanungsbetriebe.

BILDER:

links oben: wendeschneidplatte von Boehlerit: Große Zustellung für wirtschaftliches Zerspanen.

links unten: Die als EU-Projekt entwickelte neue wendeschneidplatte CNMG 120408-T für Titan bringt 30 Prozent mehr Produktivität.

rechts oben: Drei erfahrene Spänemacher bei HT-Solutions Thomas Sommerauer (Anwendungstechniker Boehlerit), Klaus Brandtner (HT-Solutions) und Andreas Inselsbacher (Geschäftsführer HT-Solutions).

rechts unten: Aluplatte von Boehlerit bei dem was sie bei Indes tech-nics am besten kann: Titan zerspanen.

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drehen - fräsen - schwerzerspanung-hartmetall - umformen - verschleissschutz

BOEHLERIT in kapfenberg

Boehlerit ist einer der weltweit führenden Entwickler und Produzenten von Hartmetall-Schneidstoffen für Werkzeuge zur Metall-, Holz- und Kunststoffbearbeitung. Das Kapfenberger Unternehmen gilt seit 1932 als Entwicklungspionier und ist bekannt für höchste Fertigungsperfektion von Hartmetallen und Werkzeugen zum Drehen, Fräsen, Bohren, Stechen, Automotive Werkzeugtechnik für die Kurbelwellenbearbeitung sowie Hüttentechnik und für den Bereich spanlose Formgebung und Verschleißschutz.

Seit der Privatisierung im Jahr 1991 ist Boehlerit in den Leitz-Firmenverband eingebunden. Derzeit sind hier weltweit 6300 Mitarbeiter beschäftigt mit einem Umsatz von 600 Mio EUR. Seit 2009 arbeiten Boehlerit und Bilz gemeinsam in Allianz mit der LMT Gruppe (LMT Belin, LMT Fette, LMT Kieninger, LMT Onsrud).

Mit einer rasanten wirtschaftlichen Entwicklung wurde Boehlerit zum Schneidstoffzentrum der Gruppe. In den letzten 10 Jahren wurden über 40 Mio EUR investiert. Mit einem F & E - Einsatz von ca. 5 % des Umsatzes und durch optimale Nutzung von Synergien in der drittgrößten Werkzeuggruppe Europas, erzeugt Boehlerit mit modernsten Technologien hochqualitative innovative Produkte. Darunter vor allem Werkzeugsysteme für die Automotive Industrie und die Hüttentechnik.

Boehlerit erzielt mit ca. 750 Mitarbeitern (davon ca. 500 am Standort Kapfenberg) einen weltweiten Umsatz von ca. 100 Mio EUR. Dabei bildet der Standort von Boehlerit in Kapfenberg den idealen Schnittpunkt zwischen den traditionsreichen Märkten Westeuropas und den Zukunftsmärkten Osteuropas. Produktionsstandorte sind in Österreich, Deutschland, Spanien und der Türkei.

Permanente Investitionen in Mitarbeiter, Technologien, Produktionskapazitäten und Märkte sichern das Wachstum der Boehlerit Gruppe.

BOEHLERIT Produktionsstandorte:

Österreich BOEHLERIT GmbH & Co. KG Werk VI-Strasse 100 8605 Kapfenberg Österreich/Austria Telefon: +43 3862 300-0 Telefax: +43 3862 300-793 [email protected] www.boehlerit.com

Spanien LMT Boehlerit S.L. C/. Narcis Monturiol 11-15 08339 Vilassar de Dalt Barcelona Telefon: +34 93 750 7907 Telefax: +34 93 750 7925 [email protected] www.boehlerit.com www.lmt-tools.com

Deutschland/Germany Boehlerit GmbH & Co.KG Heidenheimer Straße 108 D- 73447 Oberkochen Telefon: +49 7364 950-700 Telefax: +49 7364 950-720 [email protected] www.boehlerit.com

Türkei Böhler Sert Maden ve Takım San. ve Tic. A.Ş. Gebze Organize Sanayi Bölgesi İhsan Dede Cad. 1600. Sokak No: 1602 Gebze – Kocaeli Telefon +90 262 677 1737 Telefax +90 262 677 1746 [email protected] www.bohler.com.tr www.boehlerit.com www.lmt-tools.com