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Das sind die Kernaussagen anlässlich der PR-Konferenz des Handelsverbands Büro und Schreibkultur (HBS, der Inter- essenvertretung des bürowirt- schaftlichen Fachhandels in Deutschland) auf der PaperWorld in Frankfurt vom letzten Sonntag. „Das verlangt nach veränderbaren Büro-Infrastrukturen, wobei für die Mitarbeiter eine angenehme und moderne Bürolandschaft im- mer wichtiger und entscheidend bei der Arbeitsplatzwahl wird“, erklärte HBS-Präsident Michael Ruhnau und unterstrich, dass die moderne Arbeitswelt nach ganz- heitlichen Lösungen bei Bürokon- zepten, Arbeits- und Kommunika- tionsstrukturen verlangt. Damit nicht genug: Gesundheit im Büro wird für viele Unternehmen da- her immer wichtiger. „Ein gesun- der Arbeitsplatz mit individuellen Gestaltungs- und Rückzugsorten ist wichtig für die Motivation und Produktivität der Mitarbeiter.“ Die Vertriebspartner der In- dustrie können in einem ho- Nr. 3/2018 31.1.2018 5. Woche Die aktuelle Information über den Büromöbel-Markt E-Paper Büromöbel@Markt The Research Company Folgen Sie uns auf Twitter hen Maße von diesen Themen profitieren und können in den Bereichen ergonomische Stüh- le und Büromöbel, Lufthygiene und biorhythmisch gesteuerte Lichtkonzepte im zukünftigen Büroalltag eine tragende Rolle spielen. Der Abschied von der Rabatt-Schleuderei in Richtung qualifizierter Vertriebskonzepte und überzeugender Beratungs- leistungen verlangt jedoch „nach gut ausgebildeten Mitarbeitern, die gezielt beraten und so den Zusatznutzen eines Fachhänd- lers hervorheben können“ (Ruh- nau). Das Problem: Der Markt an qualifizierten Arbeitskräften ist so gut wie leergefegt; der Eng- pass limitiert die guten Wachs- tumschancen. Das werden voraussichtlich auch die Ergebnisse in 2017 zeigen. Endgültige Zahlen für das abgelaufene Jahr liegen uns nicht vor. Aber nach einer Umfrage eines Verbandes der deutschen Büromöbel-Industrie kann die Branche mit den ers- ten zehn Monaten 2017 weit- gehend zufrieden sein. Nach unseren Informationen gaben BÜROMÖBEL-KONJUNKTUR Unterschiedliche Ergebnisse Die Büro- und Objekteinrichter profitieren von niedrigen Zinsen und einem stabilen Arbeitsmarkt. Virtuelle Unternehmen ohne ei- gene Büroflächen nehmen zu. Firmen nutzen die Möglichkeiten des Desk-Sharing, „Crowdworking“ oder „Bring your own device“. Die Mitarbeiter müssen für Projektarbeiten nicht mehr im selben Raum sitzen und sind trotzdem eingebunden. Dabei können sie jederzeit auf Arbeitsinhalte zugreifen und diese zeitnah bearbeiten. Zugleich verlangen die Mitarbeiter nach Kommunikationsspots und individu- ellen Rückzugsmöglichkeiten. Die Arbeitswelt ist deutlich flexibler geworden. Messe-Boulevard auf der Orgatec: Hohe Nachfrage nach Büromöbel-Kon- zepten und viele Themenbereiche zur Generierung weiteren Wachstums.

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Page 1: BÜROMÖBEL-KONJUNKTUR Unterschiedliche Ergebnisse · 2 Nr. 3/2018 15.01.2016 2. Woche arkt 27 der 35 befragten Hersteller an, dass sie sowohl beim Um-satz (durchschnittliches Plus

Das sind die Kernaussagen anlässlich der PR-Konferenz des Handelsverbands Büro und Schreibkultur (HBS, der Inter-essenvertretung des bürowirt-schaftlichen Fachhandels in Deutschland) auf der PaperWorld in Frankfurt vom letzten Sonntag. „Das verlangt nach veränderbaren Büro-Infrastrukturen, wobei für die Mitarbeiter eine angenehme und moderne Bürolandschaft im-mer wichtiger und entscheidend bei der Arbeitsplatzwahl wird“, erklärte HBS-Präsident Michael Ruhnau und unterstrich, dass die moderne Arbeitswelt nach ganz-heitlichen Lösungen bei Bürokon-zepten, Arbeits- und Kommunika-tionsstrukturen verlangt. Damit nicht genug: Gesundheit im Büro wird für viele Unternehmen da-her immer wichtiger. „Ein gesun-der Arbeitsplatz mit individuellen Gestaltungs- und Rückzugsorten ist wichtig für die Motivation und Produktivität der Mitarbeiter.“

Die Vertriebspartner der In-dustrie können in einem ho-

Nr. 3/2018 31.1.2018 • 5. Woche

Die aktuelle Information über den Büromöbel-Markt

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The Research Company

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hen Maße von diesen Themen profitieren und können in den Bereichen ergonomische Stüh-le und Büromöbel, Lufthygiene und biorhythmisch gesteuerte Lichtkonzepte im zukünftigen Büroalltag eine tragende Rolle spielen. Der Abschied von der Rabatt-Schleuderei in Richtung

qualifizierter Vertriebskonzepte und überzeugender Beratungs-leistungen verlangt jedoch „nach gut ausgebildeten Mitarbeitern, die gezielt beraten und so den Zusatznutzen eines Fachhänd-lers hervorheben können“ (Ruh-nau). Das Problem: Der Markt an qualifizierten Arbeitskräften ist so gut wie leergefegt; der Eng-pass limitiert die guten Wachs-tumschancen.

Das werden voraussichtlich auch die Ergebnisse in 2017 zeigen. Endgültige Zahlen für das abgelaufene Jahr liegen uns nicht vor. Aber nach einer Umfrage eines Verbandes der deutschen Büromöbel-Industrie kann die Branche mit den ers-ten zehn Monaten 2017 weit-gehend zufrieden sein. Nach unseren Informationen gaben

BÜROMÖBEL-KONJUNKTUR

Unterschiedliche ErgebnisseDie Büro- und Objekteinrichter profitieren von niedrigen Zinsen und einem stabilen Arbeitsmarkt. Virtuelle Unternehmen ohne ei-gene Büroflächen nehmen zu. Firmen nutzen die Möglichkeiten des Desk-Sharing, „Crowdworking“ oder „Bring your own device“. Die Mitarbeiter müssen für Projektarbeiten nicht mehr im selben Raum sitzen und sind trotzdem eingebunden. Dabei können sie jederzeit auf Arbeitsinhalte zugreifen und diese zeitnah bearbeiten. Zugleich verlangen die Mitarbeiter nach Kommunikationsspots und individu-ellen Rückzugsmöglichkeiten. Die Arbeitswelt ist deutlich flexibler geworden.

Messe-Boulevard auf der Orgatec: Hohe Nachfrage nach Büromöbel-Kon-zepten und viele Themenbereiche zur Generierung weiteren Wachstums.

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27 der 35 befragten Hersteller an, dass sie sowohl beim Um-satz (durchschnittliches Plus von zwei Prozent) als auch beim Auf-tragseingang (+ elf Prozent im Durchschnitt) im Plan liegen.

Branche konnte in 2017 sowohl Umsatz als auch Auftragseingang steigern

Das kumulierte Jahresergeb-nis der gesamten Branche nach neun Monaten (Januar bis August 2017) weist nach dieser Daten-Er-mittlung ein Plus von knapp zwei Prozent beim Umsatz sowie einen Zuwachs von knapp sechs Pro-zent beim Auftragseingang auf. Die Ergebnisse bei Büro stühlen liegen allerdings deutlich unter den Resultaten bei Büromöbeln. Bemerkenswert sind auch die

Divergenzen bei einigen Herstel-lern. Ceka, Flokk, Hund sowie Rhode & Grahl gelang es, ihren Umsatz im zweistelligen Bereich zu liften. Ein zweistelliges Um-satz-Minus mussten hingegen Haworth, Planmöbel, Viasit und Wilkhahn hinnehmen.

Insgesamt blickt die Branche für das Jahr 2018 optimistisch in die Zukunft. Dazu tragen die stabile Inlands- und die steigende Aus-lands-Nachfrage bei. Die Erwar-tungen der Unternehmen sind so zuversichtlich wie nie zuvor. Das ergibt sich aus dem IFO-Geschäfts-klimaindex. Die Inlands-Konjunk-tur wird durch den weiter an-steigenden Beschäftigungsstand, steigende Einkommen und an-haltend niedrige Zinsen in Verbin-dung mit kräftigen Unternehmer-gewinnen getragen. ■

KINNARPS

Das Aus für WormsDer schwedische Büromöbel-Hersteller will sich in Zukunft auf den Markt der offenen Bürolandschaften und modernen Arbeitswelten ausrichten und sich dabei auf Gesamtlösungen für Arbeitsbereiche konzentrieren. Diese Zielsetzung soll durch nachhaltige, ergonomi-sche, durchdachte Produkte und Dienstleistungen erreicht werden, die als komplette Innenraumlösungen mit der geringstmöglichen Beeinträchtigung des Tagesgeschäfts der Kunden ausgeliefert wer-den. – Mit diesem Statement wollen die Schweden eine neue euro-päische Strategie markieren. Nebenbei teilen sie noch mit, dass ihr deutscher Produktionsstandort an den Nagel gehängt wird.

„Wir sind der führende Part-ner für die Gestaltung moderner Arbeitsumgebungen in Europa und streben eine stärkere Posi-tion auf dem deutschen Markt an. Mit unseren skandinavischen Einrichtungskonzepten sehen wir eine Antwort auf den zunehmen-den Bedarf vieler Unternehmen, ganzheitliche Raumlösungen umzusetzen. Klassische Büro-

einrichtungen, die durch massive Stauraumkomponenten geprägt sind, werden vom Markt immer weniger nachgefragt“, meldet der Büromöbel-Hersteller.

Die Konsequenz: Der Betrieb der Kinnarps Produktions GmbH und damit die Produktion am Standort Worms wird bis zum Sommer 2018 eingestellt. Davon sind auch angrenzende Berei-

che in der Verwaltung betroffen. Die Kinnarps GmbH wird so in Deutschland zu einer „bera-tungs- und lösungsorientierten Vertriebsgesellschaft“ umgestal-tet, die künftig sämtliche Pro-dukte der Kinnarps-Gruppe aus Schweden bezieht und die mit einem neuen Verwaltungsstand-ort mit angeschlossenem Kon-solidierungslager in der Region Worms erhalten bleiben soll.

Diese Maßnahmen verkünde-ten der CEO der Kinnarps-Gruppe, Robert Petersson, und Deutsch-land-Geschäftsführer Sebastian Groesslhuber am 25. Januar 2018 in einer Mitarbeiterversammlung. In 2014 schloss Kinnarps die Pro-duktion in Minden und verlagerte sie in die schwedischen Standor-te Jönköping und Skillingaryd. „Wir gehen davon aus, dass diese

Kinnarps-Deutschland-Chef Sebastian Groesslhuber: „Das ist natürlich eine bittere Nachricht für unsere Mitarbeiterinnen und Mitar-beiter, die immer eine hervorragende Arbeit geleistet haben und Teil unse-rer Kinnarps-Familie sind.“

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Rationalisierungs-Maßnahme be-deutende Vorteile mit sich bringt. Durch die Bündelung der Stuhl-produktion in Schweden sind wir in der Lage, unsere Werke effizi-enter und ökonomischer auszu-lasten“, sagte seinerzeit Per-Arne Andersson, Vorstandsvorsitzender der Kinnarps AB in Kinnarp. Am Standort Minden waren von der Veränderung 140 Mitarbeiter be-troffen.

Werke in Schweden zeichnen sich durch Effizienz

und Modernität aus

Die Werke in Schweden zählen im Hinblick auf Effizienz und Modernität zu den Top-Werken in Europa. Überhaupt: Kinnarps dürfte nach unserer Ansicht durchaus in der Lage sein, mit der gesamten Produktion an den schwedischen Standorten den deutschen Markt bequem mit Ware zu versorgen. Denk-bar daher, dass das letzte Kapi-tel zu dieser Thematik noch gar nicht beendet ist, lautete unsere Prognose vor fünf Jahren (-> IN-FO-MARKT Nr. 8/2013).

Den deutschen Standort in Minden wollten die Schweden aber nicht völlig aufgeben. Denn gleichzeitig werden wir ein neu-es „International Design Center“ in der Region Minden aufbau-en. „Diese Einrichtung versetzt uns in die Lage, die Geschwin-digkeit , Effizienz und Qualität bei der Produktentwicklung zu erhöhen und damit die Wett-bewerbsfähigkeit in Deutsch-land langfristig sicherzustellen“, lautete 2013 die Ansage. Indes: Das in Bad Oeynhausen eröff-nete Design Center wurde Ende 2017 aufgegeben. In Worms gehen nun 170 Arbeitsplätze verloren. Kinnarps will die Ver-handlungen mit dem Betriebs-rat kurzfristig aufnehmen und zu möglichst sozialverträglichen Lösungen kommen.

„Das ist natürlich eine bittere Nachricht für unsere Mitarbeite-rinnen und Mitarbeiter, die im-mer eine hervorragende Arbeit geleistet haben und Teil unse-rer Kinnarps-Familie sind. Aller-dings wird Kinnarps in Deutsch-land eine gute Zukunft haben, wenn wir uns im Zuge der

globalen Neuausrichtung der Gruppe auf Beratung und Ver-trieb von Konzepten für offene Bürolandschaften konzentrie-ren“, erklärte Groesslhuber vor der Belegschaft. Er meinte da-mit die gruppenweite Ausrich-tung auf den Verkauf umfassen-der Einrichtungslösungen und der Dienstleistungen, wie etwa des Analysetools für offene Bü-rolandschaften Next Office.

Schrankprogramm Ordemo gehört aufgrund der

Neuausrichtung nicht mehr zum Portfolio

Nach Darstellung von Groessl-huber verfügt „Kinnarps mit seinen Büro-, Sitz- und Objekt-möbeln der Marken Drabert, Kin-narps, MartinStoll, Materia, Skan-diform und NC Nordic Care sowie einigen strategischen Partnern für ergänzende Handelswaren ein breites Portfolio, das die An-forderungen für die Einrichtung der neuen Arbeitswelt in offenen Bürolandschaften bestens erfüllt.“

Wie auch immer: Der Verlust der Produktion in Worms zeigt einmal mehr die Auswirkungen des knallharten Investitions-Wett-bewerbes. Die gesamte industri-elle Basis befindet sich in einem totalen Umbruch, bei dem den herkömmlichen Fertigungen im-mer mehr die Daseins-Berechti-gungen fehlen.

Bei Kinnarps stehen noch wei-tere Aktivitäten zur Disposition. Das in Deutschland am Standort Worms gefertigte Schrankpro-gramm Ordemo gehört aufgrund dieser Neuausrichtung nicht mehr zu dem von Kinnarps ange-botenen Portfolio und wird ledig-lich noch für eine Übergangszeit benötigt. ■

Kinnarps-Fertigung in Schweden: Mit der gesamten Produktion an den schwedischen Standorten kann der deutsche Markt bequem mit Ware versorgt werden.

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Seit über 140 Jahren entwickelt Sedus zukunftsweisendes Büromobiliar. Eine lange Zeit,

in der sich die Arbeitswelten immer wieder verändert haben. Eines ist für Sedus aber stets

gleich geblieben: Der Mensch, der im Mittelpunkt steht. Deswegen achten wir bei unseren

Produkten nicht nur auf höchste Materialqualität und sorgsamste Verarbeitung. Sondern vor

allem darauf, dass sie die Bedürfnisse der Menschen erfüllen.

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Verizon-President George Fischer: „Für unsere Kunden wird Wandel weiterhin im Mittelpunkt stehen,

doch das kann durchaus auch ein schwieriger Prozess sein – besonders angesichts des globalen Mangels an

Fachkräften in wichtigen Bereichen der Unternehmenstechnologie.“

UNTERNEHMENS-IT

Trends 2018Das neue Jahr steht im Zeichen des digitalen Wandels. Viele der in den letzten Jahren vorangetriebenen Technologien wie Software Defined Networking (SDN), Internet of Things (IoT) sowie künstliche Intelligenz (KI) gehören mittlerweile zum Mainstream. Davon wird auch die Büromöbel-Branche tangiert. Denn in 2018 wird es erst-mals um den Nutzen dieser Technologien für Firmen und Behörden gehen. Gewinner werden diejenigen sein, die am besten in der Lage sind, greifbare Vorteile aus Technologien zu ziehen, ohne dass da-durch ihr Betrieb komplexer wird.

„Für unsere Kunden weltweit wird Wandel weiterhin im Mit-telpunkt stehen, doch das kann durchaus auch ein schwieriger Prozess sein – besonders ange-sichts des globalen Mangels an Fachkräften in wichtigen Berei-chen der Unternehmenstechnolo-gie. Wir beginnen das Jahr 2018 mit einer klaren Vorstellung von dem, was Unternehmen tun müs-

sen, um ihre Abläufe wirklich zu ändern, und was wir dazu beitra-gen können“, sagt George Fischer, President der Verizon Enterprise Solutions, Inc. in New York City, USA.

Der Telekommunikations-Kon-zern betreibt in den USA ein Wireless-Netzwerk sowie ein Glasfasernetzwerk und stellt Un-ternehmen integrierte Geschäfts-lösungen zur Verfügung. Das Unternehmen definierte sieben Technologie-Trends im Unterneh-mensumfeld und deren Auswir-kungen für das kommende Jahr:

1. SDN startet durchSoftware Defined Networking

(SDN) ist mittlerweile rund um den Globus im Einsatz. Die Be-treiber interessieren sich ver-stärkt dafür, wo man Sicherheit, Agilität und Flexibilität von Virtu-alized Network Services überall einsetzen kann. Der nächste Trend ist Application Aware Net-working: Dabei geht es darum,

Performan-ce, Kapazi-täten und Sicherheit von Anwen-dungen so zu steuern, dass man die verfüg-bare Band-

breite optimal ausnutzt. In ei-ner zunehmend komplexeren Content-Welt ist dies besonders wichtig.

2. Sicherheit geht in den Unter-grund

Beim Thema Sicherheit werden wir 2018 massive Veränderungen erleben. Sie wird in die jeweilige Plattform integriert werden und deckt damit alle Aktivitäten eines Unternehmens ab. Die Rede ist von einer Ende-zu-Ende gema-nagten Sicherheitsinfrastruktur für Netzwerke, Entwickler und Anwendungen. In der heutigen

Bedrohungslandschaft spielt vor allem globale Reichweite eine Rolle. Offenheit und die Bereit-schaft, Informationen miteinan-der zu teilen, um kriminelle Ma-chenschaften online wie in der realen Welt zu bekämpfen, wer-den ebenfalls zur Regel werden. Mit dieser drastischen Verände-rung wird die Messung der Effek-tivität von Sicherheit unumgäng-lich, damit Cyberrisiken in die Bewertung von Unternehmensri-siken einfließen können.

3. Digitale Zusammenarbeit ist der Mindesteinsatz

Zwar haben weitsichtige Firmen und Behörden in den vergange-nen Jahren die veralteten Neben-stellenanlagen abgeschafft und durch IP-basierte Telefonie ersetzt. Doch 2018 werden digitale Tech-nologien die Zusammenarbeit am Arbeitsplatz weitaus grundlegen-der verändern, nicht zuletzt wegen enormer Frustrationen aufgrund von Compliance-Anforderungen an Dritte. Von den Mitarbeitern wird erwartet, dass sie nahtlos auf Terminplaner-Informationen zu-greifen, Dokumente gemeinsam nutzen und plattformübergreifend Konferenztelefonate anberaumen. Der Fokus liegt daher auf der Be-reitstellung von Zugriffsmöglich-keiten über unterschiedliche Ka-näle, um so Benutzererlebnis und Produktivität zu steigern. Software Defined Networking wird intelli-gentes Datenmanagement und die Zusammenschaltung von Te-lefonverbindungen verschiedener Plattformen vereinfachen und die Zusammenarbeit effektiver ge-stalten.

4. Künstliche Intelligenz und Robotertechnik übernehmen das Internet der Dinge

Das IoT wird 2018 Bestand-teil des Organisationsgefüges

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werden. Eine Herausforderung wird die Integration des Endge-räte-Managements in die Ge-samt-IT-Struktur sein, und zwar in einer Art und Weise, mit der die Organisation nicht überfor-dert ist. An dieser Stelle kommen KI und Robotertechnik zum Tra-gen. Sie eröffnen die Möglich-keit, kostengünstig und effizient gemanagte IoT-Deployments auf intelligente Weise zu automati-sieren.

5. Menschen kontrollieren das digitale Erlebnis

Nutzer sind sich zunehmend der Macht ihrer Daten bewusst, werden wählerischer, mit wem sie sich einlassen. Marken müssen sich darüber im Klaren sein, wie sie mit Daten umgehen wollen,

da Konsumenten verstärkt auf mobile, sichere, einfache Interak-tion und eine höhere Privatsphä-re Wert legen. Marken, die das leisten können, werden entspre-chend wahrgenommen.

6. Interoperabilität als Priorität für öffentliche Sicherheit

2017 war weltweit ein Jahr zahl-reicher terroristischer Anschläge und Naturkatastrophen. Nahtlose, sichere Verbindungen zwischen rasch installierbaren Netzwerken werden 2018 ganz entscheidend im Fokus stehen, insbesondere in den USA im Zusammenhang mit FirstNet. Aufgrund von Interoper-abilität profitieren Unternehmen und öffentliche Sicherheitsorga-nisationen von der Wahlmöglich-keit bei Netzwerken und Techno-

FRAUNHOFER

Arbeitsfeld: Künstliche BeleuchtungDie sich im Tagesverlauf farblich verändernde Zusammensetzung von Licht hat Einfluss auf den Tagesrhythmus des Menschen. Mo-derne Beleuchtungstechnik macht sich das zu Nutze, indem sie das Farbspektrum elektrischer Leuchten der Tageszeit entsprechend an-passt. Das Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energie-technik präsentiert in einer Veranstaltungsreihe am 8. März 2018 Berichte aus der Praxis, aktuelle Forschungsergebnisse sowie einen Blick in die Zukunft.

logiediensten. Sie wird aufgrund des herrschenden Wettbewerbs Innovation beschleunigen und zudem zur Kostenkontrolle bei-tragen.

7. Das Ziel heißt „einfach“In einer immer komplizierter wer-

denden Welt hängt der geschäftli-che Erfolg zunehmend davon ab, Kerngeschäft und lästige Pflichten auseinanderzuhalten. Erfolgreiche Firmen und Behörden konzentrie-ren sich auf ihr Kerngeschäft und geben kernfremde Aufgaben an ausgewählte Partner ab. Definiert wird geschäftlicher Erfolg in Zu-kunft über die Fähigkeit, rasch he-rauszufinden, wer was macht, um so Komplexität bis zu dem Punkt zu verringern, wo die Dinge ein-fach werden. ■

„Der Tageszeit angepasstes künstliches Licht folgt dem Vorbild der Natur“, sagt Martin Distelhoff aus der Abteilung Informations-technik bei dem Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Ener-gietechnik (UMSICHT) in Oberhau-sen. Die Erkenntnis, dass die spek-trale Zusammensetzung des uns umgebenden Tageslichts auch das Empfinden, die persönliche Leis-tungskurve sowie Wachheit und Müdigkeit beeinflusst, führte zu zahlreichen Innovationen rund um die Beleuchtungstechnik.

Beleuchtung. Unter dem Titel „Beste Tagesform mit dem rich-tigen Licht“ informieren Exper-ten über den technischen und medizinischen Stand der Dinge und erläutern, was bei der Pla-nung und Installation zu be-rücksichtigen ist.

Unter anderem werden Ergeb-

An die Tages- und Nachtzeit ange-passter Lichtverlauf: Die Erkenntnis, dass die spektrale Zusammenset-zung des Tageslichts die persönliche Leistungskurve beeinflusst, führte zu zahlreichen Innovationen rund um die Beleuchtungstechnik.

Aktuelle Entwicklungen etwa ermöglichen die automatische, tageszeitspezifische Anpassung des Farbspektrums von elekt-rischen Leuchten. Dadurch er-geben sich positive Effekte auf Menschen, die einen Großteil des Tages unter künstlicher Beleuch-tung verbringen.

Am 8. März 2018 informiert die Veranstaltung ‚Umsicht: Zur Sache!‘ bei Fraunhofer in Ober-hausen über die Hintergrün-de und Chancen dieses noch jungen Arbeitsfelds künstlicher

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M INFO-MARKT GmbH Fischerstraße 49 D-40477 Düsseldorf Tel.-Nr. 0211/687855-0 Fax 0211/687855-25 [email protected] INFO-MARKT ist eine wirtschaftlich unabhängige Publikation, die aktuell über den Personalmarkt in der Büro-, Kommunikations- und Informations-technik sowie über den Büromöbelmarkt berichtet ■ Sie ist urheberrechtlich geschützt ■ Nachdruck, Vervielfältigung und E-Mail-Versendung sind gemäß unseren Allgemeinen Geschäftsbedingungen vom 1. Januar 2017 nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlages gestattet ■ Gerichtsstand ist Düsseldorf ■ Alle Nachrichten erfolgen nach bestem Wissen, aber ohne Gewähr ■ Geschäftsführung und Herausgeber: Dipl.-Volkswirt Hans- Joachim Schneider ■ Chefredaktion: Hans-Joachim Schneider ■ Redaktion: Christoph Ledder, Carola Merten, Irina Müller, Gabriele Plocharzik ■

Layout+Grafik: Daniela Imlau ■ Preise: Jahresabonnement 180 Euro zzgl. gesetzl. MwSt., Einzelartikel über unseren Online-Shop unter www.infomarkt.de für 9,80 Euro zzgl. gesetzl. MwSt. ■ Kündigung des Abonnements sechs Wochen vor Vertragsende

nisse, die im Rahmen einer Un-tersuchung in einer Wohnstätte für Menschen mit demenziellen Erkrankungen sowie im Bereich der Schichtarbeit in der Auto-mobilproduktion erreicht wur-den, vorgestellt. Dazu besteht die Möglichkeit, Informationen

auszutauschen und mit den Ak-teuren zu diskutieren. Durch die Veranstaltung führt Prof. Dietrich Grönemeyer vom Grönemeyer Institut für MikroTherapie in Bo-chum.

Die Veranstaltungsreihe rich-tet sich an Personen aus den

Wer sich um den

Nachwuchs kümmert, erntet die

Zukunft.

[email protected]

Bereichen Geschäftsführung, Betriebsleitung, technische Pla-nung und Beratung, Medien, an Entscheider in der öffentlichen Verwaltung, an Mitarbeitende aus Forschung und Entwicklung sowie an fachlich interessierte Privatpersonen. ■