Bolero Doppelnummer Winter 2009 / 2010

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Das Schweizer Magazin für Mode, Schönheit und Kultur DOPPELNUMMER WINTER 2009/10 www.boleromagazin.ch CHF 12.– € 8.– schnee chic und die schönsten mode- trends für 2010! + Mit Michelle Obama an die Spitze: Schweizer Textilien auf dem Laufsteg Sarah Moon Die Fotografin im Interview La Mamounia Das Palasthotel öffnet seine Tore Vorpremiere Sehen Sie Tom Fords Film «A Single Man» mit Bolero Isabel Toledo Rosita Missoni Rolf Iseli Soft-Aging-Spezial: jünger aussehen mit sanften Methoden

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Bolero Doppelnummer Winter

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Das Schweizer Magazin für Mode, Schönheit und Kultur

DOPPELNUMMER WINTER 2009/10

www.boleromagazin.ch CHF 12.– € 8.–

schnee

chic –und die schönstenmode-trendsfür 2010!

+Mit Michelle Obama an dieSpitze: SchweizerTextilien auf dem Laufsteg

Sarah MoonDie Fotografinim Interview

La Mamounia Das Palasthotelöffnet seine Tore

VorpremiereSehen Sie Tom Fords Film«A Single Man»mit Bolero

Isabel ToledoRosita MissoniRolf Iseli

Soft-Aging-Spezial:jünger aussehen mitsanften Methoden

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Mode117 In die Wildnis Jäger und Trapper schützen sich mit Wolle, Pelz und Daunen gegen die Kälte

Trendreport135 Das bringt die nächste Saison Military-Chic, Neo-Minimalismus, Rüschen, knallige

Farben, Shorts. Dazu die besten Inszenierungen der Designer in Paris, Mailand und London

Style43

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Chanel Coco-Statement am Handgelenk – die leicht verfremdete Matrjoschka-Tasche

Tipps Alles sehr romantisch, der Van-Cleef-Ring, die Versace-Uhr und das YSL-Buch

Kandahar Die Berner Oberländer Schuhmacher überzeugen nicht nur Nostalgiker

Mein Stil Die Schauspielerin Barbara Terpoorten setzt vor allem auf Zweckmässigkeit

Moncler Das italienische Modehaus, bekannt für Daunenjacken, geht neue Wege

Spot on «Titan Minimal Art», erfolgreichstes Modell des Brillenherstellers Silhouette

Talent Die Schweizerin Annemarie Bösch am Diesel-Designwettbewerb «It’s»

Uhren Die neuen Damen-Zeitmesser sind kompliziert – aber nur im Inneren

Schmuck Kostbare Ringe: Statt Bling gehören jetzt zeitlose Werte in die Schatulle

Mehrwert Audemars Piguet mit Bolschoi, Ladies first bei Patek, Gehry-Goldmanschette

Beauty103

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Nude-Look Das Highlight der Saison: ein natürlicher Look, der uns makellos aussehen lässt

Chanel Jacques Polge und Christopher Seldrake sind die heutigen Hüter der «No 5»

Parfums Von Dior bis Van Cleef & Arpels: Düfte, die etwas Frühling in den Winter tragen

Vanity Case Selfness im Lenkerhof, Aellens Haar-Zähmung, Edelstein-Puder von Carita

Make-up Zum Beispiel Amber Valletta oder Marc Jacobs: Die Stilikonen des François Nars

Test So trotzt das Haar widrigen Umständen: Miss B. testet fünf Conditioner

Unsere Titelthemen sind rot gekennzeichnet

CoverMODEL Rebecca Dayan/Nathalie Agency ParisFOTO Sven BänzigerREALISATIONMartina RiebeckHAIR & MAKE-UPAndrea Kipfer/Style-CouncilOUTFIT Mantelkleid undFellstola von Miu Miu

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Sarah Moon Die Bilder der Modefotografie-Legende laden ein, sich Geschichten auszumalen

Louis Vuitton Der Kofferhersteller packt ein neues Abenteuer an: die Haute Joaillerie

Livia Schmid Die Gestalterin von Gammacatering schafft für die Gäste wunderbare Welten

Kulturklub69

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Agenda Iturbide-Fotografien, Rolf-Iseli-Retrospektive, Walton Fords Tiere, Vuitton-Buch

Design 1 Gemütlich muss es sein im Chalet, da darf sogar ein Geweih an der Wand hängen

Design 2 Wunderbare und kostbare Schreibgeräte, die uns ein Leben lang begleiten werden

Bücher «Ich verfluche den Fluss der Zeit» von Per Petterson, Romane von Olsen und Hahn

Musik Kurt Maloo, früher Double, jetzt Solo, dazu die fünf richtigen CDs des Monats

Aeschbachers Welt Bilder im öffentlichen Raum oder: Die Kunst ist nicht umsonst

Soft-Aging-Special91 Schönheitsbehandlungen ohne Skalpell sind gefragt wie nie, das Äussere ist wichtiger

denn je. Wie Laser, Trüffel, Akupunktur, Lotus und medizinische Pflegeprodukte helfen.

Art de vivre156

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Marrakesch Das Palasthotel Mamounia, eine Welt zwischen Tradition und Moderne

Reisetipp Italiens Modehaus Missoni hat in Edinburgh sein erstes Hotel eröffnet

Promotion Während der Modewoche in Berlin ist das Swissôtel die richtige Adresse

Gourmet-Enzyklopädie Peter Brunner über die richtige Zubereitung eines Sabayon

Sextrology Jahres-Horoskope für Steinböcke und Wassermänner und die Monatshoroskope

Rubriken23

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Inhalt

Editorial Marianne Eschbach über die neue Einfachheit im Modejahr 2010

Reaktionen Post an Bolero

Inside und Impressum

Umfrage Was wird das grosse Ding 2010?

Pinboard Last-Minute-News aus Mode, Beauty und Lifestyle

Objekt der Begierde Mass-Korsage vom Zürcher Wäschelabel Lyn Lingerie

Filmvorpremiere Exklusiv: Sehen Sie Tom Fords «A Single Man» mit Bolero

Verlosung Gewinnen Sie Produkte aus der neuen Duftkollektion «Ricci Ricci»!

Adressen Die schönsten neuen und neu gestalteten Geschäfte

Wo zu kaufen Sämtliche Bezugsquellen

Kolumne Wladimir Kaminer über die Angst der Russen über den Wolken

Unsere Titelthemen sind rot gekennzeichnet

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INTERVIEW: SARA ALLERSTORFER

Das erste Mal bewusst begegnete ihr Mode in den Illustrationenvon Antonio Lopez. Es waren aber die Fotografien von Guy Bourdin,die in ihr den Wunsch beflügelten, Fotografin zu werden. Die 1941geborene Französin Sarah Moon prägte mit ihren poetischen,stets leicht verschwommenen Bildern die (Mode-)Fotografie dersiebziger Jahre. Ihre melancholische Bildsprache überträgt sieauch auf Motive ausserhalb der Modewelt. Seit den neunzigerJahren erzählt sie Geschichten nicht mehr nur mit Fotografien,sondern auch mit Kurzfilmen. Nach einem Kunststudium hatSarah Moon als Mannequin in der Haute Couture gearbeitet. Zudieser Zeit begann sie, Fotos von ihren Kolleginnen zu machen,insbesondere von Marie Knopka, einer Modelfreundin. Schon baldfühlte sie sich hinter der Kamera wohler und bereits 1968 nahmsie an einer Gruppenausstellung zur avantgardistischen Mode-fotografie in der Pariser Galerie Delpire teil.

Wir trafen die Fotografin zum Interview in Zürich, wosie in der Galerie zur Stockeregg ausstellt. Begegnet sind wir einerFrau, die jene Aura ausstrahlt, die man der Pariser Rive-Gauche-Frau nachsagt. Als Sonia Rykiel ihre Marke Ende der sechzigerJahre gegründet hat, dachte sie bestimmt an Sarah Moon:intellektuell, mit einem Hauch von Bohème in den Adern.

Bolero: Die libanesische Autorin Dominique Eddé sagt überIhre Modefotos, dass sie «Melancholie in Abendkleidern» seien.Warum all diese Traurigkeit? Sarah Moon: Es ist Melancholie,aber nicht Traurigkeit. Es ist etwas Dunkles. Ich habe wie jederMensch zwei Seiten. Die dunkle Seite kommt vermutlich mehrzum Ausdruck. Man sagt ja auch: «Der Gesang der Nachtigall isttraurig.» Als Fotografin bringe ich sie zum Vorschein.

Ist für Sie fotografieren eine Qual oder eine Befreiung? Wederdas eine noch das andere. Ich geniesse die Teamarbeit. Undmanchmal spricht das Bild das aus, was ich in meinem Kopf habe.Aber eine Befreiung ist es nicht.

Welche Charakterzüge muss man als Fotograf mitbringen?Sich selbst treu bleiben und auf die eigene Stimme hören. Ineinem Bild kommen so viele Zufälle zusammen, es gibt immereinen Überraschungsmoment, der das Bild ausmacht. Es ist dasUnerwartete, das es existieren lässt, zumindest für mich. In demSinne ist es wirklich eine Frage von viel Geduld und Präsenz. Eineandere Geschichte ist es, erfolgreich zu sein. Man weiss nie, wasgefällt. In der Modefotografie ist es einfacher zu gefallen, weilwir dort über Schönheit sprechen. Deshalb ist sie verführerischer.

Die Modefotografie ist sehr kommerziell geworden. Sie hat heuteeine stark kodierte Sprache. Ein neuer Fotograf kann sich demDiktat, glamouröse und sexy Bilder zu machen, nur schwerentziehen. Zu Beginn der Modefotografie, ich spreche von

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«Es entsteht ein Echozwischen der Weltund meinen Gefühlen»

Sie gehört zu den Grossender Fotografie. Die Bildervon Sarah Moon sind mehrals eine Momentaufnahmeder Realität. Die Französinlädt den Betrachter ein,sich eine Geschichteauszumalen, ein Davorund ein Danach.

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«Manchmal spricht dasBild das aus, was ichin meinem Kopf habe»:Selbstporträt derFotografin Sarah Moon.

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«Ich habe wie jeder Menschzwei Seiten. Die dunkle Seitekommt vermutlich mehr zumAusdruck»: Fotografie «La robeà pois» von Sarah Moon, 1996.

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bolero styletippssara allerstorferclaudia müller Ein Hauch Romantik versüsst das Leben

Ein magischer Auftritt in einer Kreation von Vionnet, einVan-Cleef-Ring mit funkelnden Vögeln, eine Versace-Uhrals Erinnerung und ein Wiedersehen mit Meister YSL.

VEREWIGTER MODEZARYves Saint Laurent, der grosseCouturier, ist letztes Jahr verstorben.Die DVD über ihn und die Vor-bereitung einer Haute-Couture-Kollektion ist nun erhältlich.Preis: Euro 20.–; www.arte-boutique.fr

STILSICHERE VERSUCHUNGZur Weihnachtszeit präsentiertdas italienische Label Marnizusammen mit dem legendärenMaison Ladurée eine eleganteGeschenkbox mit süssem Inhalt.Preis ab Euro 15.–; www.laduree.com

ELEGANTE PÜNKTLICHKEITVon Versace kommt das Geschenk fürdie Liebste, die immer zu spät kommt:die Uhr «Eon» mit goldplattiertemGehäuse und Perlmuttzifferblatt.Preis CHF 3990.–;www.versacepreciousitems.com

LEDER UND PLASTIKDie neue Tasche aus der Resort-Kollektion von Miu Miu überzeugtmit der lässigen Kombination aushochwertigem weichen Nappalederund rosafarbener Plexiglas-Kette.Preis: Euro 750.–; www.miumiu.com

DIE FREIHEIT IN DER NATURVan Cleef & Arpels setzt auf die Naturund ihre freien Geschöpfe, die Vögel.Ring in Weiss- und Roségold mitSmaragd und Diamanten besetzt.Preis CHF 210 000.–;www.vancleef-arpels.com

AUFTRITT EINER FEEDas Label Vionnet wurde aus demDornröschenschlaf geweckt. Derneue Designer Rodolfo Paglialungahat Kleider für einen magischenAuftritt an Neujahr entworfen.www.vionnet.com

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bolero styleim fokusclaudia müller

Natürlich gestiefelt in die ZukunftDie Winterschuhe des Schweizer Herstellers Kandahargibt es seit 76 Jahren. Mit ihrer Vintage-Kollektion«Celebrity» überzeugen sie aber nicht nur Nostalgiker.

In den fünfziger undsechziger Jahren wärmtenStars wie Audrey Hepburn,Herbert von Karajan undCharlie Chaplin ihre Füssemit den Schuhen von Kan-dahar. Vierzig Jahre spätersind die Schuhe aus demSchweizer Traditionshauswieder in Mode. «Die Un-zufriedenheit mit den heuti-gen Billigprodukten und derWunsch nach etwas Edlemoder Extravagantem sowiedie Retro-Welle in der Modehaben dazu beigetragen,dass unsere Vintage-Kollek-tion so gut bei den Kundenankommt», sagt Dieter vonAllmen, Patron und Unter-nehmer in zweiter Genera-tion. Doch die Erfolgsge-schichte von Kandaharbeginnt viel früher.

Der Vater des heutigen In-habers, Fritz von Allmen,hatte schon als Kind erkannt, was für Schuh-werk Bergbegeisterte brauchen. Als Skirenn-fahrer und -lehrer im Bergdorf Mürren imBerner Oberland wusste er genau, wie einWinterschuh daherkommen sollte: bequem,wasserdicht und so ausgestattet, dass er dieFüsse auch bei extrem tiefen Temperaturenwarm hält. Der Gründer des Unternehmensleistete mit seinen handgemachten Leder-skischuhen, später den Aprèsskischuhen ,Pionierarbeit. Doch betrübt schrieb erdamals in sein Tagebuch: «Diese Bergland-wirtschaft mit ihrer unproduktiven Arbeits-zeit». Damit meinte er die Monate zwischenFrühsommer und Herbst, in denen er keinGeschäft machte. Also begann er, seineSkischuhe in der ganzen Schweiz anzubieten.Bereits in den dreissiger Jahren konnte erdie erste Serienproduktion aufnehmen.

Dieter von Allmen hat die Liebe zum Hand-werk von seinem Vater geerbt. Auch heutenoch werden die Kandahar-Schuhe in mehrals 100 Arbeitsschritten angefertigt, damitsie den hohen Ansprüchen gerecht werden.Das Lammleder wird an den Rändern ent-

haart und aufgeraut, damit der geklebteSchuh hält. Auf wasserfeste Kunststoffe wieGoretex wird verzichtet, da diese giftigenAbfall produzieren. Die Isolationsschicht inder Sohle besteht aus Kork, die Fütterungaus Lammfell. Das Oberleder – meist Wild-leder, Kuh- oder Rossfell – ist wasserabweisendund sorgt für trockene Füsse. Auch Seehund-fell wird für die Produktion der Schuheeingesetzt. Das bringt laut Dieter von Allmenkeine Probleme mit Tierschützern, sorgeaber für Diskussionen. Zu Unrecht, so derPatron. «Wir brauchen sehr wenige Seehund-felle für die Schuhmanufaktur und diesekommen von den Inuit, welche die Seehundejagen, um ihr Fleisch zu essen.» Vielleichtsind es diese exklusiven Rohstoffe, gepaartmit dem angesagten Design, die das Unter-nehmen krisenresistent gemacht haben.

Im vergangenen Winter hat das Traditions-haus 25 Prozent mehr Schuhe verkauft. Dashat sicherlich auch mit dem strengen Winter

zu tun. Doch vor allem dieKollektion «Celebrity» imVintage-Stil trifft den Nervder Zeit. Die Schnürstiefelkommen in Pink, Violettund mit Animal-Printsdaher. Das Modell «Palace»mit seiner farbigen Zierpas-pel nimmt den Ethno-Lookauf und erinnert an perua-nische Trachten. Kandahargilt nicht nur wegen desNamens als Exot in derSchuhbranche. Währendandere die Produktion insAusland verlegt haben,produziert das Unternehmenimmer noch in der Schweiz.Verkauft werden die Produkteaber auch in Skandinavien,Russland, Frankreich, Öster-reich oder Deutschland. Inden USA ist die Marke nichtmehr präsent – die Nachfrageist nach dem 11. September2001 eingebrochen. Zu oftmusste sich die Firma recht-

fertigen, dass sie denselben Namen wie jeneGegend trägt, die als Taliban-Hochburg gilt.Die Wirtschaftskrise kommt dem Unterneh-men dafür zugute. In schlechten Zeitensetzten die Menschen wieder auf Qualitätstatt auf Quantität. Und so weicht für einmalHightech den Naturmaterialien. <

«Der Wunsch nach etwas Edlem»:Schuhproduzent Dieter von Allmen, Modelle

aus der aktuellen Kandahar-Kollektion.

Woher kommt deraussergewöhnliche Name?Kandahar – ein Name, den man mitWüsten und extremen Temperaturenassoziiert, aber nicht unbedingt miteiner Schweizer Schuhmanufaktur.Doch es gibt eine Verbindung. Der BriteFrederick Sleigh Roberts hatte 1880 amFusse des Kandaharmassivs die afgha-nischen Rebellen besiegt und erhieltdafür den Titel «Earl of Kandahar».1911 stiftete Lord Roberts in Crans-Montana den «Roberts of KandaharChallenge Cup». Der englische Skiclubin Mürren wurde zu Ehren des verstor-benen Roberts auf den Namen Kandahargetauft. Dieser Club war so begeistertvon Fritz von Allmens Schuhwerk,dass sie dem Gründer des SchweizerSchuhunternehmens anboten, denNamen zu übernehmen.

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bolero stylemein stilmiriam dembachfotos zsigmond toth

Mein Stil Bequem, praktisch, gemütlich. Oder besser gesagt:zweckorientiert. Das bedeutet, bei einer Premiere setze ich aufein kleines Schwarzes mit schönem Schmuck. Im Alltag aufJeans. Es darf auch gerne mal modisch etwas schiefgehenoder dramatisch sein. In Zürich wird man allerdings komischangeschaut, wenn man mal aus der Reihe fällt.

Lieblingskleidungsstück Meine Jeans von Acne.Die habe ich bestimmt einmal pro Woche an, da sieperfekt kombinierbar sind. Mit hohen Schuhen fürsTheater oder casual für den Spielplatz. Da mussich nie lange überlegen.

Schmuck Ich trage sehr gerne Gold. Mein Lieblings-stück ist mein Ehering, der passt sich so gut an. Sonsttrage ich eigentlich nur noch Ohrringe.

Lieblingsdesigner Heinrich Brambilla, denn beiihm befinden sich die Kurven an den richtigenStellen. Wenn es eher etwas für den Alltag sein soll,bevorzuge ich das Label Crossley, wegen seinerschönen Seidenblusen.

Leidenschaft Ich gehe sehr gerne auf Flohmärkteund in Brockenhäuser. Ich liebe es, dort Schnäppchenzu machen. Aber eigentlich geht es eher um dasEntdecken. So bin ich momentan auch von einer Bibelaus dem 17. Jahrhundert fasziniert. Unvorstellbar,wie viele Menschen darin schon geblättert haben.

Wohnen Für mich hat Wohnen auch mit Kompromissenzu tun. Unser Vier-Personen-Haushalt bestimmt dieWahl einer Wohnung und der Möbel. Wichtig ist, dass

In Szene gesetztIm Film «Champions» (ab 7. 1. 2010im Kino) spielt die SchauspielerinBarbara Terpoorten die wenigmodische Frau eines Eishockeyfans.Privat setzt die Walliserin auf eineGarderobe, der es trotz Raffinessenie an Zweckmässigkeit mangelt.

GANZ OBEN:Violettes Kleid vonBessonnitsa undpassende Schuhevon Chie Mihara.OBEN: Ein Stilllebenmit bunten Rosen.RECHTS: SchwarzesOberteil, gekauft beiOstblock. Seidenrockmit grünem Futter,Heinrich Brambilla.Schuhe, Chie Mahara.

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wir uns alle darin wohlfühlen, dass auch spontan Leute bei unsübernachten können. Die Wohnung sollte zweckmässig undschön zugleich sein. Das ist häufig eine Herausforderung. Ichbin glücklicherweise keine Sammlerin und erneuere odertausche lieber. So sind auch die Ikea-Sofas meiner Eltern ausden siebziger Jahren bei uns gelandet.

Reisen Ich reise sehr gerne dorthin, wo ich nach Hause komme.Zum Beispiel auf die Ostseeinsel Usedom, wo wir ein kleinesHäuschen haben. Ich finde am Reisen schön, dass man ständigneue Situationen vor sich hat und Leute trifft.

Lieblingsstadt Helsinki, weil es wunderschön am Meer liegt. Esist die Stadt mit den grossen Schiffen und den steinernen Inseln.Ausserdem ist es eine sehr zeitgenössische Metropole, die sozialund kinderfreundlich ist. Und Zürich, denn hier kenne ich allesund kann schnell mit dem Velo von A nach B fahren.

Essen Am liebsten esse ich auf der Terrasse meiner Eltern imWallis, wenn meine Mutter kocht. Piccata Milanese mit Risottozum Beispiel.

Ausgehen Ich gehe gerne ins Theater oder ins Kino.Oder ich hole mir den Ausgang nach Hause, indem ichFreunde einlade. Zusammen kochen ist eine sehrschöne Abendbeschäftigung.

BARBARA TERPOORTEN

MODE:CamaleonSelnaustrasse 52, ZürichTel. 044 211 01 61www.camaleon.ch

Heinrich BrambillaKleinstrasse 16, ZürichTel. 079 706 49 60www.heinrichbrambilla.blogspot.com

OstblockKonradstrasse 72, ZürichTel. 043 205 29 49www.ostblock-fashion.ch

Heilsarmee BrockiGeroldstrasse 29, ZürichTel. 044 271 08 92www.brocki.info

ESSEN:La ContradaHeinrichstrasse 83, ZürichTel. 044 272 50 90www.lacontrada.ch

LadeNietengasse 1, ZürichTel. 043 317 14 34www.restaurant-lade.ch

KULTUR:Theater NeumarktNeumarkt 5, ZürichTel. 044 267 64 11www.theaterneumarkt.ch

Kiasma MuseumMannerheiminaukio 2Helsinki,Tel. +358 9 1733 6501www.kiasma.fi

GANZ OBEN:Als Walliserin hatBarbara Terpoorten einbesonderes Verhältniszum Matterhorn. IhrAlpenchic: Pullover vonJohn Smedley. Jeans,Acne. Mütze, Karolina.OBEN: Zwei Porträts wiesie unterschiedlichernicht sein könnten.LINKS: SchwarzesKurzarmtop von H&M.Zweifarbiger Rock vonHeinrich Brambilla.

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bolero styleuhrenmiriam dembach

HilfreicheFinessenDie neuenDamenuhrensind auch mitKomplikationenausgestattet.

Verführerin.Die kleine «Lange 1

Mondphase» im dunklenBlau verfügt über einpatentiertes Grossdatumund eine Gangreserveanzeige.A. Lange & Söhne,CHF 40 400.–.

Durchblick.Das vergoldete Werk des«Jules Audemars Tourbillon»wurde mit Fleur de Lysvollendet. Brillantenzieren das Platingehäuse.Audemars Piguet,CHF 240 500.–.

Kosmopolitin.Die «Patravi T-24 Ladies»mit Automatikwerk, einerzweiten Zeitzonenanzeigesowie einer 42-Stunden-Gangreserve.Carl F. Bucherer,CHF 6100.–.

Zwei Gesichter.«Reverso Squadra LadyDuetto» von Jaeger-LeCoultre mit zweiterZeitzone. Vorne Tag-/Nachtanzeige, hintenStunden-/Minutenanzeige.Preis auf Anfrage.

Wo zu kaufen Seite 176.

Mondanbeterin.Die «Bulgari-BulgariMondphase» aus Edelstahlmit diamantenbesetztemPerlmuttzifferblatt.Das Modell hat eine 42-Stunden-Gangreserve.CHF 11 500.–.

Wirbelwind.Der «Tourbillon» ist einMeisterstück. Das Modellvon Breguet aus Weissgoldist mit 74 Diamanten besetztund weist eine 50-Stunden-Gangreserve auf.CHF 110 300.–.

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Agenda Rolf-Iseli-Retrospektive, Walton Fords Tiere, Vuitton-Buch, «Quartett» in Zürich

Design 1 Gemütlich muss es sein im Chalet, da darf auch ein Geweih an der Wand hängen

Design 2 Wunderbare und kostbare Schreibgeräte, die uns ein Leben lang begleiten werden

Bücher «Ich verfluche den Fluss der Zeit» von Per Petterson, Romane von Olsen und Hahn

Musik Kurt Maloo macht jetzt solo Musik, dazu die fünf richtigen CDs des Monats

Aeschbachers Welt Bilder im öffentlichen Raum oder: Die Kunst ist nicht umsonst

Bolero kulturclubAusstellung

MythischeRealitätenDas poetischeWerk der FotografinGraciela Iturbide.Text: Leoni Hof

Die Frau auf der Fotografie «DieHeilige Jungfrau der Leguane» trägteine Krone aus lebendigen Echsen.Nach aztekischer Vorstellung wohntin diesen ein Schutzgeist. DieFotografin Graciela Iturbide (*1942)hatte die Frau auf einem Marktplatzgesehen, wo diese die Tiere zum Kaufanbot. Iturbide ist die bekanntestezeitgenössische Fotografin Mexikos,2008 bekam sie den «HasselbladAward» verliehen. Begonnen hatsie mit dokumentarischen Arbeitenüber die indigene BevölkerungMexikos. Mit ihren Porträts,Landschaftsaufnahmen und Bildernvon einheimischen Pflanzen undVögeln hat sie ihre eigene Bild-sprache gefunden. Eines ihrer jüngstenProjekte ist die Dokumentationdes bisher verschlossenen Innerendes Hauses Frida Kahlos.Das Fotomuseum Winterthurzeigt bis zum 7. Februar 2010einen Überblick über Iturbides Werk.

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Ausstellung

Füsse auf dem Boden, Kopf in den WolkenRolf Iselis Werk bringt Mensch und Natur zusammen.Als Rolf Iseli (geboren 1934 in Bern) im Jahr 1957das eidgenössische Kunststipendium gewann,sorgte er damit für einen kleinen Skandal in derSchweizer Kunstszene. Iseli erhielt die Auszeich-nung für ein Gemälde, das er mit Ölfarbe direktaus der Tube auf die Leinwand brachte. Was inParis und New York ab 1946 als Action Paintinghoch gehandelt wurde, sorgte in der Schweiz zehnJahre später noch für Diskussionen. Für Iseli,einen 23-jährigen gelernten Fotolithografen, war dieAuszeichnung das Ticket zu einer beeindruckendenKünstlerkarriere. Zweimal vertrat er die CH-Kunstan der Documenta in Kassel, seit den sechzigerJahren war er Schweizer Aushängeschild anBiennalen und in Museen weltweit.

Mitte der Sechziger begann er wieder, Lithografienund Kupferstiche zu machen. In der EisengiessereiVon Roll im solothurnischen Gerlafingen schuf derKünstler, beeinflusst von der US-amerikanischenPop Art, tonnenschwere Eisenskulpturen. Danebenmodellierte er Pilze, Wäscheklammern undandere Alltagsobjekte und machte davon Abgüssein Eisen. Iseli besann sich auf seine Wurzeln,eine Kunst wurde immer bodenständiger undunverwechselbar. 1960 kaufte er ein altes Haus imfranzösischen Dorf St. Romain und arbeitet seitdemin der ländlichen Abgeschiedenheit des Burgunds.

Der Lebensraum, die Landschaft und Umgebungseines Ateliers fliessen zunehmend in Iselis Bildweltein. Immer selbstverständlicher und souveränerwird auch sein Umgang mit gefundenen Materialien.Er beginnt, Erde als Malmaterial in seine Bilderzu integrieren. Danach kommen Fasanenfedern,Schilfgras, rostige Nägel, Blech, getrockneteStockschwammpilze und andere Fundstücke hinzu.Auch sich selbst bringt der Künstler ins Bild ein.In Serien malt und zeichnet er den Schatten, densein mächtiger Körper auf Papierbahnen wirft.Seine Technik verwischt die Grenzen zwischenZeichnung, Malerei und Collage, und je handfesterdie oft grossformatigen Arbeiten mit Materialbestückt sind, desto poetischer, verletzlicher werdendie Bilder.

Iseli hat auf seinem Hof in St. Romain vor vielenJahren einen Weinberg angebaut. Wir könnenuns den Künstler vorstellen, wie er, ein Brockenvon einem Mann, in seinen Reben steht. Die Füssefest auf dem Boden, den Kopf hoch in den Wolken:Ein Mensch, der versucht, sich und die Natur inEinklang zu bringen und dabei grossartige Kunst-werke erschafft. | JSC

«Rolf Iseli, Zeitgeschichten – eine Retrospektive»,Kunstmuseum Bern. 18. Dezember 2009 bis 21. März 2010.www.kunstmuseumbern.ch

Künstler Rolf Iseli inseinem Atelier (grossesBild). Iseli-Werke«Stockschwumm vordem Gring», 1974,«Reise nach Xàtiva»,2003, «Eisenzüpfen»,1971 (von oben).

bolero kulturclubagendajörg schwerzmann

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bolero kulturdesignleoni hof

Chalet-ChicDas Landhaus in den Bergen, das Chalet, wird füruns zum Zufluchtsort. Und auch in die Stadtwohnunglässt sich etwas vom rustikalen Flair bringen.

HALALINicht ganz ernst gemeinteTrophäe: Das Hirsch-Geweih auf Akazien- oderBirkenbrett spielt mit demFlair romantischer Jagd-hütten. Im heimischenWohnzimmer erscheintes als witzig-ironischesZitat. Diverse Modelle sinderhältlich beim ZürcherPopup-Store id9.

Ab ca. CHF 280.–

WOLLEWONNEKenzos KreativdirektorAntonio Marras bewegtsich an der Grenze zwischenPoesie und Kitsch. Für denPouf «La Bea» liess er sichvon einer Herde sardischerSchafe inspirieren.

Ca. CHF 1900.–

MODERNERPROMETHEUSDer transparente Kerzen-leuchter «Our Fire»von Philippe Starck fürBaccarat bringt Licht insDunkel. Neu ist dergoldene Metallic-Lampen-schirm aus Kristall.

Nummerierte, signierteEdition, CHF 1010.–.

LANDHAUS DER BERGEWem das eigene Chaletfehlt, träumt sich anhandder aktuellen Projektenamhafter Architektenund innovativer Designerins Hochgebirge, anCanyons oder Felsküsten.

«Masterpieces: ChaletArchitecture + Design»Verlagshaus BraunCHF 59.90

STAMMBAUMDie Möbel des SchweizerHerstellers Vico werdenaus über 100 Jahre altenHolzbalken gezimmert.Deren Struktur und Fär-bung, wie auch Inschriftenoder Spuren von Holzwür-mern, bleiben. Jedes Objektkommt mit einer Münzeaus Sterlingsilber daher –oder in der «a girls bestfriend»-Variante miteinem Diamanten.

Stuhl «Sista», CHF 7300.–

KOMM KUSCHELNDas Kaninchenfell «Bliss»von Zoeppritz hat eine seidigweiche Rückseite und isterhältlich in neun Farben.

Ab ca. CHF 1460.–

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INTERVIEW: CLAUDIA LANDOLT STARCK

Bolero: Die Anzahl chirurgischer Eingriffeist in den vergangenen beiden Jahrendeutlich zurückgegangen. Bedeutet diesdas Ende der Generation Anti-Aging?Dr. Petra Becker-Wegerich: Wir denken,dass Schönheitsbehandlungen auch inwirtschaftlich schwierigen Zeiten sehr gefragtsind. Denn eine positive Ausstrahlungund ein attraktives natürliches Aussehensind auch für den beruflichen Erfolgwichtig. Die Treatments dürfen jedochnicht aufwändig und zeitraubend seinund es darf keine Ausfallzeit geben.

Sie und Ihre Praxiskollegin Dr. MiriamWyss sind dafür bekannt, dass Sie dieNatürlichkeit von Gesichtern in denVordergrund stellen.Im Gegensatz zum chirurgischen Liftingkonzentrieren sich die Behandlungenbeim ästhetischen Dermatologen auf dessenSpezialgebiet, nämlich auf die Falten-behandlungen der Haut ohne Skalpell.Nichts ist unserer Meinung nach schlimmerals ein maskenhaftes, gestrafftes Gesicht.Das ist falsch verstandene Jugendlichkeit.

Was ist mit sanften Methoden machbar?Fünf, sechs Jahre jünger auszusehen, alsman tatsächlich ist. Wir sind überzeugt:Das Gesicht muss zum Körper passen, zumAlter und zur Lebenserfahrung.

Die Faltenbildung ist zu 30 Prozentgenetisch bedingt. Die restlichen70 Prozent gehen auf Umweltgifte undden persönlichen Lebensstil zurück.Die Genetik und der Lebensstil spielen eineentscheidende Rolle. Zu letzterem Aspektzählen neben Nikotin vor allem Sonnen-und Solariumjahre. Nikotin hemmt dieKollagenbiosynthese, es bilden sich vermehrtFalten. Konsequenter UV-Schutz sowieeine Hautpflege mit Antioxidantien sind

wichtig, eventuell sogar Hormone. Zudemsollte man viel trinken – zwei bis drei Literpro Tag. Und acht Stunden Schlaf täglich.

Was soll eine Frau tun, die zwar guteGene hat, gegenüber Botox oder Fillernaber skeptisch ist?Lassen Sie sich im Prozess des Älterwerdensbegleiten, lassen Sie sich ein dermato-logisches Konzept erstellen. Es gibt ganzsanfte Massnahmen, die ohne Chirurgieauskommen und zeitlich nicht aufwändigsind. Die Mono-Mesotherapie etwa, hierwird Hyaluronsäure unter die obersteHautschicht geschleust. Oder Fraxel-Laserund Photorejuvenation (Erwärmung derLederhaut durch Lichtenergie, dadurchwerden die Zellen angeregt, Kollagenfasernzu produzieren, Anm. der Red.).

An Botox und Fillern führt kein Weg vorbei?Tatsächlich ist Botulinumtoxin A, auch inKombination mit dem Fraxel-Laser, eineder wenigen nicht-invasiven Möglichkeitenund für Augen- und Stirnfalten ideal.Auch die Hyaluronsäure leistet bei tiefenNasolabialfalten natürliche Resultate.

Welche Zonen lassen sich sonstnoch damit verjüngen?Um die Gesichtskontur formschöner zugestalten, kann man Hyaluronsäure undBotulinumtoxin A in den grossen Kaumuskelspritzen. Handrücken mit unschönerVenen- und Sehnenzeichnung können eben-falls mit Hyaluronsäure verjüngt werden.Auch Oberarme oder Knieregionen lassensich damit behandeln, oft in Kombinationmit Thermage. Sogar hängende Ohrläppchenkönnen dank Hyaluronsäure wiederso prall sein, dass der Ohrschmuck sitzt.

Wie bleibt da die Natürlichkeit gewahrt?Wir halten nichts von «Frozen faces»,die man leider immer noch in der Boule-

vardpresse, im Fernsehen und auf denStrassen Zürichs sieht. Wir spritzen imGesicht nur in die oberste Hautschicht.Bei der Anwendung von Botox kommt esauf die Dosierung und exakte Platzierungder Injektion an. So kann der natürlicheAusdruck mit Restmimik bewahrt bleiben.Anders gesagt: Das Resultat hängt vomBehandelnden ab.

Was tun bei Aknenarben?Fraxel-Laser oder fraktionierte CO2-Lasersind die erste Wahl, je nachdem, welcheAusfallzeit sich der Patient erlauben kann.Bei Fraxel-Lasern ist man ein Wochenendelang nicht gesellschaftsfähig, dafür mussdie Behandlung mehrmals durchgeführtwerden. Bei dem fraktionierten CO2-Laserbenötigt man weniger Behandlungen, dieAusfallzeit beträgt jedoch eine Woche.

Natürlichkeit | Ende der «Frozen Faces»Extrem gestraffte Gesichter waren gestern.DieZürcherDermatologin Dr. Petra Becker-Wegerich über sanfteMethoden, dem Alter ein Schnippchen zu schlagen.

«Das Gesicht musszum Körper passen,zum Alter und zurLebenserfahrung»:Petra Becker-Wegerich.

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Kann Therma-Lifting auch zur Gewebe-straffung des Körpers eingesetzt werden?Haupteinsatzgebiet von Thermage ist nachwie vor die untere Gesichtshälfte mit Hänge-bäckchen. Zunehmend auch Augenlider undseitliche Stirn. Die Behandlung am Körperist durch eine technische Verbesserungeinfacher und schneller geworden. Hierbehandeln wir vor allem die nach Geburtenerschlaffte Bauchhaut.

Schenkt man neuesten Studien Glauben,so gehört die Zukunft den Lasern. Waskommt noch auf uns zu?Die Tendenz geht dazu, mehrere Laserin einem Gerät zu kombinieren. Dieneueste Generation von Fraxel-Laserssind Epilationslaser mit einem neuemVakuumsystem, das die Schmerzen beider Behandlung reduziert.

Ausfallzeit bis Thermage:Fachbegriffe kurz erklärt

AusfallzeitDie Zeitspanne, in der einePerson aufgrund einer kosmeti-schen oder medizinischenBehandlung nicht in der Lageist, zu arbeiten und/oder ihrergewohnten Tätigkeit nachzu-gehen. Oft ist damit auch dieAnzahl der Tage gemeint, dieman nicht gesellschaftsfähig ist.

BotulinumtoxinFachausdruck für Botox. EinProteinkomplex, wird in derKosmetik zur Behandlungvon mimikbedingten Falten,insbesondere im oberenGesichtsdrittel, eingesetzt.

DermisAuch Corium (Lederhaut) ge-nannt, die zweitoberste Schichtder menschlichen Haut. DieHautdrüsen und Haarwurzelnsowie die meisten Sinnesrezep-toren der Haut befinden sich inder Dermis. Für die ästhetischeMedizin von Bedeutung ist dieDermis deshalb, weil sich dortdie meisten Kollagen- undElastinfasern befinden, die fürdie Hautstraffheit zentral sind.

FillerSubstanz aus Hyaluronsäureoder Kollagen, die zumAusgleich von kleinerenOberflächenunebenheitender Haut eingesetzt wird.Sie wirkt aufpolsternd.

Fraxel-LaserAuch «Fractional Resurfing»genannt. Dabei werden dieoberen Hautschichten mit einemLaser behandelt. Der Hautwerden Mikrowunden zugefügt,welche mit blossem Augenicht erkannt werden können.Zwischen diesen Stellen bleibenimmer Areale unbehandelterund unbeschädigter Haut.Die Haut wird dazu angeregt,vermehrt Kollagen zu bilden.

FraktionierterC02-(Kohlenstoff)-LaserEine Weiterentwicklung desFraxel-Lasers. Mit Hilfe dieserneuen Technik wird die Regene-rationszeit der Haut deutlichbeschleunigt. Allerdings benötigtman mit diesem Lasersystemzirka drei Behandlungen.

HyaluronsäureKörpereigene Substanz, diedem Bindegewebe Festigkeitverleiht. Beliebte und bewährte,nicht dauerhafte Methode zurFaltenunterspritzung, zur Haut-auffrischung oder zum Aufbauder Gesichtskonturen.

MesotherapieEine nicht-chirurgische, alt-bewährte und fast schmerzloseMethode zur Hautstraffungund -verjüngung. Von Handoder mit einem speziellen Gerätwird eine aktive Substanz ober-flächlich in die Haut gespritzt,die Mikrozirkulation in derUnterhaut verbessert sich, derStoffwechsel des Fettgewebeserhöht sich und die Haut wirktglatter und ebenmässiger.

PhotorejuvenationDie Photorejuvenation beseitigtmit hochenergetischem Lichtdunkle Hautverfärbungen undschenkt einen regelmässigeren,erfrischten Teint. Mit einerBlitzlampe werden bestimmteHautstrukturen (z. B. Pigmentoder roter Blutfarbstoff)absorbiert, aufgelöst undanschliessend abtransportiert.

Thermage/Therma-LiftingHochfrequente Radiowellenerhitzen die tieferen Haut-schichten, dadurch wird dieProduktion von neuem Kollagenangeregt. Zudem werden dieBindegewebsfasern verkürzt.Dadurch können sogar diedurch Gewebeerschlaffungentstandenen Veränderungenim Gesicht, die «Hamster-bäckchen», behandelt werden.

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TEXT: CLAUDIA LANDOLT STARCK

FOTO: ARMIN ZOGBAUM

Der Extrakt des Lotus ist ein wichtigerBestandteil der kosmetischen Medizin.Die reizlindernde und stärkende Wirkungder Samen sowie die straffende Wirkung derBlüte prädestinieren die Lotuspflanze alsStofflieferantin für Pflegeprodukte fürHaut und Haare. Kenzo und Stemcell sindzwei Unternehmen, die sich intensiv mitder vielfältigen Wirkungsweise des Lotusbeschäftigt haben. Die Kenzoki-Pflegecreme«Belle de Jour»* mit dem eigens für Kenzoangebauten weissen Lotus basiert auf

dem «Schutzhülleneffekt», wie DelphineFossoyeux, Leiterin der Abteilung für Düfteund Kosmetik bei Kenzo, erklärt. «Der Lotus-extrakt reduziert die freien Radikale.Untersuchungen nach der Anwendung von«Belle de Jour» haben ergeben, dass die Hautsich in einem stressfreien Zustand befindet.»Zusammen mit den Laboratoires Gattefosséhat Kenzo ein Verfahren entwickelt, umdie Lotusextrakte ohne Verwendungchemischer Substanzen zu extrahieren.

Auf der Basis von Stammzellenforschunghaben zwei Biologen aus Australien die

Pflegelinie «Stemcell» entwickelt, dienatürliche Pflanzenstammzellen enthält,welche aus dem Wachstumsgewebe desweissen Lotus gewonnen werden. Dieseinteragieren mit unseren Stammzellen undversorgen sie mit allen wichtigen Informa-tionen und Stimulationsstoffen, so, dass dieeigenen Zellen ihre Funktion optimieren.Die Entdeckung dieses Prozesses wird mitnichts Geringerem als der Entdeckung desHeiligen Grals in der Kosmetik gleichgesetzt.

* Neu: Augenpflege «Belle de Jour Regard d’Ange»von Kenzoki (CHF 117.–). Ab sofort im Dolder GrandSpa, Zürich, ab 21. Januar schweizweit.

Lotus | Die Pflanze der Erleuchtung und der SchönheitIn Asien gilt die Lotuspflanze als Symbol für Erleuchtung, spirituelle Entfaltungund Reinkarnation. Die Hautpflege adaptiert diese Superlative für ihre Zwecke.

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Das Highlight unter den Make-up-Looks dieses Frühjahrs ist einegekonnt inszenierte Natürlichkeit.Angelehnt an den Nude-Look wirddas Gesicht mit auf den Teint abge-stimmten Non-Colors geschminkt;durch den geschickten Einsatz vonBlush und Highlightern werdendie Gesichtskonturen perfektherausarbeitet. Mit ein wenigÜbung sieht das Resultat natürlichund unangestrengt aus, Vorzügewerden betont, weniger Vorteilhaftestritt in den Hintergrund. Wenigerist beim Make-up derzeit eindeutigmehr. Setzen Sie sich dezent inSzene, um Profil zu erhalten. Fürden Abend wird der Look mit stärkerbetonten Lippen oder Augen party-tauglich gemacht.

NatürlichmakellosUnser Lieblings-Make-up-Look vomLaufsteg beweist:2010 wird ein sehrschönes Jahr.

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Chanel Jacques Polge und Christopher Seldrake sind die heutigen Hüter der «No 5»

Parfums Von Dior bis Van Cleef & Arpels: Düfte, die etwas Frühling in den Winter tragen

Vanity Case Selfness im Lenkerhof, Aellens Haar-Zähmung, Edelstein-Puder bei Carita

Make-up Zum Beispiel Amber Valletta oder Marc Jacobs: Die Stilikonen des François Nars

Test Wie trotzt das Haar widrigen Umständen: Miss B. nimmt fünf Conditioner unter die Lupe

Bolero beauty

Text: Malena RuderFoto: Alessandro Lucioni

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bolero beautyparfummarianne eschbachfotos dan cermak undmarianne eschbach

Grasse, Freitag, 18. September 2009.Die Erde auf den Jasminfeldern des BauernJoseph Mul verwandelt sich unter demströmenden Regen in Schlamm. Der heutigeErntetag wird eine tropfnasse Angelegenheit.Trotzdem beugen sich seit sechs Uhr früh diePflückerinnen und Pflücker über die Staudenmit den weissen Blüten. Der JasminumGrandiflorum entwickelt seinen samtigschweren Duft in der Nacht. Während derSaison von Ende Juli bis Anfang Oktobermüssen die geöffneten Blüten bis zum Mittaggeerntet sein. Danach verflüchtigen sich diefür die Parfumherstellung essenziellenDuftmoleküle. Ab Mittag wird der wichtigsteInhaltsstoff von «Chanel No 5» verarbeitet:das «Concrète de Jasmin». Das caramel-farbene Blütenwachs, das so wertvoll ist wieGold, riecht so stark, dass es einem fast denAtem nimmt. Rund 20 Tonnen Jasminblütengeben Joseph Muls Felder pro Saison her.Vor 22 Jahren schloss Chanel mit ihm einenExklusivvertrag über die gesamte Ernte ab.

Das Haus Chanel will, dass das Parfum soduftet wie bei seiner Erfindung 1921 in Grasse.Jasminessenz aus den heute viel bedeuten-deren Anbaumärkten Indien und Ägyptenduftet zwar auch fein, jedoch anders als dieGrasser Varietät.

Einmal im Jahr lädt Chanels Chefparfümeur,Jacques Polge, die Fachwelt nach Grasse,um vor Ort über seine Arbeit als Konservatorund Modernisierer des berühmtesten Parfums

der Welt zu sprechen. Polge hat sich in eincremefarbenes, halboffenes Zelt zurück-gezogen, um dem garstigen Wetter zuentkommen. Die Zeltbahnen haben Mühe,sich gegen den rauschenden Regen zu wehren –viel Zeit bleibt nicht. Heute sieht die Land-schaft nicht aus wie eine Bilderbuchkulisse,vor der man gerne über Mythos und Luxusvon «nichts als ein paar Tropfen No 5» (ZitatMarilyn Monroe über ihre Bettbekleidung)plaudern würde.

Mehr als ParfumIn den 88 Jahren seit derKreation steckten vierMänner ihre Nasen tief indas berühmteste Parfumder Welt. Bolero sprachin Grasse und im PariserLabor mit den heutigenHütern von «Chanel No 5».

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Jahre für andere Marken Düfte entwickelt.Die Note, an der wir gearbeitet haben, ist nieauf dem Markt erschienen – bis vor wenigenJahren «Coco Mademoiselle» lanciert wurde.Ich sage dies, um Ihnen zu zeigen, welcheMöglichkeiten in diesem Schrank stecken.

Was haben Sie Neues gelernt,seit Sie zurück sind?Ich mache heute viel mehr als Parfums.Unsere Arbeit beginnt mit der Ernte und derAuswahl der Zutaten. Wir kaufen sie ein,wir kontrollieren die Qualität der Rohstoffeund müssen uns auch mit neuen Gesetzenund Reglementen beschäftigen.

Was beeindruckt Sie?Dass bei Chanel heute noch dieselben Regelnund Codes gelten wie damals. Es geht umEinfachheit und Qualität. Erst als ich zurück-kam, habe ich realisiert, dass die Qualität derZutaten sich anderswo über die Jahre geänderthat. Hier habe ich die Rohstoffqualitätenvon vor 27 Jahren wiederentdeckt.

Wie hält man ein Parfum wie«No 5» lebendig?Ein Teil ist Geheimnis, ein Teil ist enorm vielArbeit. Wir bekommen jeden Tag Rohstoff-proben zugeschickt, Wir testen sie und merkensofort, wenn es etwas zu verbessern gibt.Der Erfolg eines Parfums hängt aber nichtnur von den Parfümeuren ab, sondernauch von der Kommunikation und der Presse.Die Besitzerfamilie ist entschlossen, einLuxusunternehmen mit echten Werten undLuxusprodukten zu führen. Ein Beispielsind die Jasminfelder in Grasse.

Bolero: Monsieur Polge, Sie sind seit mehrals 30 Jahren zuständig für die Kreationder Chanel-Parfums. Tragen die Düfte,mittlerweile Ihre persönliche Handschrift?Jacques Polge: Das ist die einzige Frage, dieman mir nicht stellen darf.

Warum?Weil ich immer die «Touche Chanel» findenmuss. Es geht nicht um mich. In meinemBeruf ist meine Situation aussergewöhnlich,da ich ausschliesslich für eine Marke arbeite.

Was ist die grösste Herausforderung?Chanel ist eine globale Verheissung. Mitjedem neuen Duft muss ich eine Nischeerschliessen, die noch nicht besetzt ist.

Sie haben kürzlich eine Neuinterpretationvon «Chanel No 5» kreiert, «Eau Première».Worin unterscheiden sich die Parfums?Mir haben Frauen gesagt, «No 5» wäre nichtfür sie gemacht. Ich wollte, dass sie den Dufttrotzdem tragen können. «Eau Première» isteine leichtere Version.

Was haben Sie verändert?Ich habe neue Zutaten verwendet und mitTechnologien gearbeitet, die es 1921, als derParfümeur Ernest Beaux das Parfum fürMademoiselle Chanel entwickelte, nochnicht gab, von denen ich aber denke, dass ersie verwendet hätte, wenn sie zur Verfügunggewesen wären. Etwa eine Note, die wirheute aus dem Jasmin extrahieren können,die nichts mit dem Jasmin aus Grasse vondamals zu tun hat. Der Jasmin in «No 5» undin «Eau Première» duftet jeweils anders.

Paris, Freitag, 2. Oktober 2009.Besuch bei Christopher Sheldrake im neuenChanel-Hauptsitz. Seit vier Jahren ist der inIndien geborene Engländer stellvertretenderChefparfümeur der Marke. Sheldrake will dasGespräch im Duftlabor beginnen. Der Raumstrahlt so, wie man es nur aus Werbefilmenkennt, in denen Frauen das neue Reinigungs-mittel für Küche und Bad anpreisen. Anrund 60 Duftprojekten wird hier pro Jahrgetüftelt, unter anderem wird hier an Zusatz-produkten von Parfums und an ChanelsHautpflegelinie «Précision» gearbeitet.Zudem werden jedes Jahr drei bis vier Parfumsentwickelt. Der Parfümeur weist auf den Proto-typen eines neuartigen Parfumtesters hin.Eine Art Tisch mit duftgetränkten Keramik-stäben, der in den wichtigsten Geschäftensteht. Für einen Augenblick öffnet Sheldrakedie Tür einer Schrankwand. Man erblicktunzählige Glasfläschchen, will näher treten,um genauer zu sehen. Doch, klack, schnapptdie Tür vor der Nase wieder zu.

Bolero: Was ist das?Christopher Sheldrake: Das ist unser Ideen-schrank. In den Fläschchen sind Ideen fürDüfte, die wir bisher nicht lanciert haben.Es sind hunderte. Es ist die Summe von 88Jahren Parfumgeschichte des Hauses und31 Jahren Jacques Polge.

Sie selber haben in vier Jahren keineSpuren hinterlassen?Ich habe vor 27 Jahren schon einmal zusam-men mit Jacques Polge bei Chanel gearbeitet.Damals haben wir eine Duftnote kreiert. Ichbin dann weggegangen und habe mehr als 20

VONLINKSNACHRECHTS:Jacques Polge,Chanel-Chefparfümeurseit 1978. Christopher Sheldrake, stellvertretender Chanel-Chefparfümeur seit 2005. «Chanel No 5», meistverkauftesParfum der Welt. «Chanel No 5 Eau Première», neue Duftweltdank neuer Technologien.

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bolero beautytestleoni hofrealisation katarina griesbachillustration monsieur z/unit cmafotos eliane dürst

Morgens ist jede Minute kostbar. Und die Zeit, die ich im Bad sparen kann,hänge ich lieber an meine morgendlichen Qigong-Übungen. Darum bin ichabsoluter Fan von Pflegeprodukten, die in kurzer Zeit viel leisten. Etwa vonConditionern, bei denen ich mir das Ausspülen sparen kann. Denn an der Pflegeselbst sollten Sie nicht sparen. Ein Shampoo reinigt das Haar, öffnet dabei aberdie Schuppenschicht, die ein Conditioner wieder verschliesst. Und das istwichtig, weil das Haar sonst austrocknet und stumpf wird. In Kombinationmit eisigen Temperaturen und trockener Heizungsluft ergibt das dann bizarrelektrisch aufgeladene Frisuren. Also besser gleich die richtige Pflege undmehr Zeit für Entspannung, dann hat der haarsträubende Alltag keine Chance.

Miss B. empfiehlt!Glänzendes Haar, das auch den widrigstenUmständen trotzt, gibts nur bei guter Pflege.Wir stellen Ihnen die besten Conditioner vor.

Wertung: ein Vorbild reife Leistung hat Potenzial könnte mehr nicht zu empfehlen Finger weg Wo zu kaufen Seite 176

KRÄUTERWIESEWer es liebt, nach der Dusche den Geruch von Alpenkräutern in der Nase zuhaben, ist hier gut beraten. Optisch macht der Zerstäuber nicht viel her, er liegtaber gut in der Hand. Das Produkt überzeugt unsere Testerinnen mit feinemHaar. Langhaarige Testerinnen mit dicken Haaren jubeln dagegen nicht. DieHaare lassen sich nicht gut entwirren und sind elektrisiert.Fazit: Matter Glanz für feines Haar, dazu der Duft handverlesener Kräuter.

BLUMENDUFTRichtig angewendet – das heisst sparsam –, macht das Produkt glatte glänzendeHaare. Die cremefarbene Flasche gefällt und hat eine reisetaugliche Grösse.Auch inhaltlich überzeugt das Produkt: Die Haare werden wirklich schön weichund glänzend. Auf trockenem Haar glättet es bauschige Spitzen. Für Lockenaber ist es zu leicht. Das Haar wirkt schnell strähnig und ohne Fülle.Fazit: Eine eher leichte Pflege mit hübschem Äusseren, durchaus zu empfehlen.

FEUCHTIGKEITSSPENDERDicke Haare und Locken haben hier ihren grossen Auftritt. Locken erhaltenGriffigkeit, haben Sprungkraft und Fülle. Verknotete Strähnen werdenblitzschnell entwirrt und die Haare leicht geglättet. Auch dünneres Haarwirkt gut gepflegt, aber leider schnell fettig.Fazit: Ein überzeugendes Produkt im unauffälligen Outfit, das hält,was es verspricht.

VOLUMENWUNDERFür Lockenmähnen ist dieses Produkt perfekt. Das Pumpspray verteilt esoptimal im krausen Haar. Es verklebt die Locken nicht, sondern verleihtihnen Sprungkraft und bringt sie in Form. Die Haare sind gepflegt und fühlensich weich und trotzdem griffig an. Es eignet sich gut nach der Haarwäsche,aber auch für zwischendurch, um die Locken aufzufrischen.Fazit: Unser Favorit für eine gepflegte Lockenpracht und feines Haar.

KOKOSNUSSIGBeim Flakon durfte sich ein Industriedesigner austoben, der Duft des Produktserinnert an Kokosnuss – beides Geschmackssache. Sojamilch, Biotin und Pflanzen-extrakte sollen die Haarfarbe schützen und Haarspitzen kitten. Tatsächlichlässt sich langes Haar gut entwirren. Auch auf trockenem Haar lässt sich dasProdukt gut anwenden. Für lockiges Haar ist die Pflege zu konzentriert.Fazit: Sparsam verwendet, wird koloriertes Haar gepflegt.

Rausch, «Aufbau-Spray»100 ml, CHF 13.50

Marlies Möller, «Softness»125 ml, CHF 41.–

Wella SP, «Hydrate Finish»125 ml, CHF 27.–

Kérastase, «Volumeactive»125 ml, CHF 37.–

Pureology, «Antifade Komplex»95 ml, CHF 55.–

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Bolero mode

—IndieWildnis.JenseitsderZivilisation,inderungezähmtenNatur,zählenMystikunddieInstinkte.DienutzenSchamanen,JägerundTrapperimeisigenWinter.SieratenzuWolle,PelzundDaunen,umsichvorderklirrendenKältezuschützen.FOTO: SVEN BÄNZIGER

REALISATION: MARTINA RIEBECK

MODEL: REBECCA DAYAN/NATHALIE

HAIR & MAKE-UP: ANDREA KIPFER/STYLE-COUNCIL

FOTOASSISTENT: PHILIPP RUGGLI

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Dunkelbraune, glänzende Steppweste mit angeschnittenem Ärmel von Fay. Langes, ärmellosesKleid aus schwarzer Wolle von Chanel. Brauner Ledergürtel, Prada. Schmuck, Models own.

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Bolero

Schweizer Stoffe Wie Innovation und Handwerkskunst die internationalen Designer begeistern

Trends Von Military-Chic über Neo-Minimalismus, Rüschen und knalligen Farben bis zu Shorts

Accessoires Auffällige Halsketten und Armbänder, funktionelle Taschen und exzentrische Clogs

Essay Stefanie Schütte hat mitten im Tamtam der Schauen subtile Details aufgespürt

Modenschauen Chanel, Prada, Dsquared2und Lanvin sind die wahren Meister der Inszenierung

Unsere Favoriten Die bevorzugten Kleider, Accessoires, Restaurants und Hotels der Redaktion

Bühne frei für die neue Mode. Gleich gehts los. Blättern Sie um und erfahrenSie, was nächsten Frühling und Sommer Trend sein wird. Welche Show dasaufregendste Bühnenbild hatte. Welche Designer auf Schweizer Stoff-Innovationensetzen. Das Warten hat sich gelohnt. So viel sei schon verraten: Die nächste Saisonwird bunt. Kräftige Farben geben neben Cognac und Nude den Ton an. Lederbleibt wie schon im Winter eines der Lieblingsmaterialien der Modeschöpfer,Lingerie gewinnt bei vielen Kollektionen die Oberhand. > Wo zu kaufen Seite 176REDAKTION: SARA ALLERSTORFER UND MIRIAM DEMBACH

FOTOS: ALESSANDRO LUCIONI

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Alle Designer spüren zur gleichen Zeit Ähnliches. Dennoch zeigen alle Produkteeine eigene Handschrift und sind so individuell wie die Persönlichkeiten, die hinterden einzelnen Kreationen stehen. Bolero zeigt die zehn schönsten Tendenzen.

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MILITARY-CHIC: MASKULINE ELEMENTE – KHAKI – FUNKTIONAL SPORT: TENNIS – KARATE – WORK-OUT-CHIC

NEO-MINIMALISMUS: GERADLINIG – REDUZIERT – KRAFTVOLLLINGERIE: TRANSPARENZ – SICHTBARE BHS – HEISS & SEXY

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SITHARA ATASOY, CHEFREDAKTORIN

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1. LIEBLINGSKOLLEKTIONAlles ist möglich. Der Retrolookgenauso wie der sich wieder neuankündende Minimalismus. MeineFavoriten: Piraten-Poesie bei Marni.Rockstyle pur bei Phi aus New York.Powerfarben beim noch jungenbritischen Label Mary Katrantzouund subtile Weiss- und Beigetönesowie spezielle Oberflächenbehand-lungen bei Stoffen vonJil Sander.

2. TOM FORDEndlich da: Fords erster Film «ASingle Man», eine Liebesgeschichtezwischen zwei Männern, die in denfrühen sechziger Jahren in LosAngeles spielt. Der Film berührt,ohne rührselig zu sein. Brillant: ColinFirth und Fords Lieblingsschau-spielerin Julianne Moore. Ein opti-scher Genuss ist auch die Ästhetikvon Tom Ford, spürbar bis ins kleinsteDetail. Schweizer Premiere imFebruar 2010. Mehr auf Seite 170.

3. GRACE, DIE DIVAImmer noch exzentrisch und keineSpur von 61 Jahren! Mit ihremAlbum «Hurricane» und ihrerKonzerttournee feiert Grace Jonesein grandioses Comeback. IhrAuftritt an der «Avo Session» MitteNovember übertraf die Erwartungen.«Ich bin so emotional heuteAbend», wiederholte sie mehrmals.

4. VERY BRITISHDas Hotel liegt direkt imZentrum von London in einemruhigen Wohnquartier. Manfindet es kaum, weil es sichnahtlos in die Häuserreiheeinordnet. Haben sich die Augenerst ans Dunkel der Lobbygewöhnt, entdeckt man eineandere Welt. Mehr Privatclubdenn Hotel, persönlicher Service.Eine komfortable Atmosphäre,verwinkelte Gänge, britischbis ins Detail und sehr stylish.No 11, 11 Cadogan Gardens,Knightsbridge, London.Tel. +44 20 7730 7000,www.no11london.com

6. LIEBLINGS-ACCESSOIRESFlache Sandalen für den Sommer.Hier in Schwarz mit geflochtenenRiemen. Eine Minaudière in Sma-ragdgrün für einen sensationellenEffekt zum Abendoutfit. Sandaleund Minaudière, Gianvito Rossi.

5. SPITZE FÜR DIE SHOWDie romantischste Einladungkam von Antonio Marras in Formeiner Karte mit Tortenpapierund Illustration. Die Zuschauersassen auf Satinkissen. Der Lauf-steg war mit einem Spitzentuchbedeckt. Der Look: romantischeKleider, getragen über Mieder-wäsche. Ein Bravo den Models,die in den Doppelplateaus überden Laufsteg schwebten.

London, Mailand und Paris – die Welt der Mode dreht sich von Neuem. Im Fokus: Farben;Romantik versus Minimalismus; neue Designer; eine dunkle Stimme und Tom Ford.

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Sie bieten Platz für den halben Haushalt und sehen dabei noch todschick aus.Vorbei sind die Zeiten der Mini-Zickentaschen. Gefragt ist wieder Funktionalität,

gepaart mit Eleganz. Dafür dürfen die Schuhe umso exzentrischer ausfallen.Der It-Schuh: der Clog. Bei Chanel unter dem Namen «5 O’Clock» zu haben.

DIE BESTEN TASCHEN UND SCHUHE

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Ein Paradies als HochzeitsgeschenkDas Palasthotel La Mamounia in Marrakesch öffnet seinePforten und entführt in eineWelt zwischenTradition undModerne.Mit Spannung erwartet,war Bolero unter denersten Gästen nach dem aufwändigen Umbau.

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Reisetipp Das Modehaus Missoni hat in Edinburgh sein erstes Hotel eröffnet

Promotion Während der Modewoche in Berlin ist das Swissôtel die richtige Adresse

Gourmet-Enzyklopädie Peter Brunner über die richtige Zubereitung einer Sabayon

Sextrology Jahres-Horoskope für Steinböcke und Wassermänner und die Monatshoroskope

Bolero art de vivre

>156Blick auf den Eingang des Hotels La Mamounia.

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bolero | art de vivre | la mamounia

Die Königin kehrt zurück

In Marrakesch ist daslegendäre La Mamounianach dreijährigemUmbau aus seinemSchönheitsschlaferwacht. Bolero warunter den ersten Gästen.

TEXT: LEONI HOF

Auf dem Jemaa el Fna, dem «Platz derGehenkten», lenken Männer vollbeladeneEselskarren, Mofas hupen und Kutscherpreisen ihre Dienste an. Die Sonne strahltvom wolkenlosen Himmel und die Koutoubia-Moschee steht im flirrenden Licht. Inder Lobby des Hotels La Mamounia ist vonder Geschäftigkeit der Souks nichts zuspüren. Es dauert, bis sich die Augen an dasDämmerlicht gewöhnen. In der Empfangs-halle stehen eine Statue und ein Flügel, anden Wänden hängen historische Fotografien.Dieses Gebäude atmet Geschichte und hatden Mythos von Marrakesch mitbegründet.Die Neueröffnung des Hotels wurde darumweltweit mit Spannung erwartet, täglichtrudeln Reservationen ein und es wirdgemunkelt, dass Angelina Jolie und BradPitt oder Catherine Zeta-Jones und MichaelDouglas hier logieren werden. Ein Pagereicht mit Marzipan gefüllte Datteln undMandelmilch, man sinkt in weiche Polster,lauscht dem Plätschern eines Brunnensund die Zeit scheint sich aufzulösen.

Ist es wahr oder ein Märchen? Es war einmalein prächtiger Garten: Olivenbäume,Kakteen und Palmen säumten die Kieswege.Betörend dufteten Jasmin, Hibiskus undLotusblüten. Vor den schneebedecktenGipfeln des nahen Gebirges, geschützt durcheine zinnengekrönte Mauer, wandeltendort die schönsten Prinzessinnen. Auf derSuche nach einem Hochzeitsgeschenk fürseine Söhne stiess der mächtige SultanAbdellah Ende des 18. Jahrhunderts aufdiesen paradiesischen Flecken Erdeausserhalb der Altstadt Marrakeschs. DerZauber des Ortes war so gross, dass ersich ihm nicht entziehen konnte und ihnseinem Sohn Moulay Mamoun schenkte.

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Zabaione und Sabayon, ein italienischer

und ein französischer Name für dasselbe

wundervolle Dessert. Die Ursprünge der

Zabaione liegen an der Küste Venedigs.

Bekannt wurde die Weinschaumcreme aber

durch die Patissiers von Turin, der Hauptstadt

des Königreichs Savoyen. In der Hauptstadt

des Piemonts treffen sich die italienische

und die französische Esskultur. Deshalb gilt

die Zabaione als piemontesische Spezialität

und wird dort mit Moscato d’Asti zubereitet,

einem leichten Schaumwein. Das kann auch

variieren: Eine Sabayon besteht immer aus Eigelb

und Zucker, anstatt Moscato wird oft Marsala

verwendet. Zudem haben die Franzosen die

Sabayon in salzigen Varianten weiterentwickelt.

Ich baue die Sabayon gerne in Kochkurse ein,

weil auch erfahrene Hobbyköchinnen und

-köche sich nicht an die Zubereitung getrauen,

aus Angst, dass das Eigelb gerinnen könnte.

Die meisten Kochbücher empfehlen deshalb, die Sabayon in einer Schüssel über einem heissen Wasserbad aufzuschlagen

und nicht direkt in der Pfanne. Moderne Kochherde lassen sich aber auch im tiefen Temperaturbereich sehr genau

regulieren und deshalb ist diese recht aufwändige Prozedur nicht mehr nötig. Wichtig ist, dass man bei der geringsten

Wärmestufe beginnt und die Hitze unter kräftigem Rühren mit dem elektrischen Schwingbesen langsam erhöht. Vor

allem aber hilft ein Trick: Wir fügen der Eimasse zu Beginn eine Messerspitze Maizena bei. Das dient nicht zum Eindicken

der Sabayon, wir wollen ja keine Creme, sondern das Maizena stabilisiert ihren Schaum so gut, dass man sie erhitzen

kann, bis sie erste Blasen wirft. Ohne Maizena würde die Sabayon an diesem Punkt gerinnen. Dann allerdings muss

man sie sofort in eine Schüssel umgiessen, um sie etwas auszukühlen – und natürlich sofort servieren, bevor der

Schaum zusammenfällt. Die Zutaten kann man lange im Voraus mischen und in den Kühlschrank stellen. In Gedanken

an die kommenden Festtage habe ich für mein Rezept die besonders prickelnde Variante mit Champagner gewählt.

Stichwort: SabayonPeter Brunner undBolero stossen mitChampagner-Sabayonauf das neue Jahr an!

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stärker erhitzen. Mit der Zeit wird sich dieluftige Masse ausdehnen und am Pfannen-boden bildet sich eine leichte Creme, dieman ständig wegrühren muss. Sobald derSchaum erste Blasen wirft, die Sabayonin eine Schüssel umgiessen und von dort in

100 g Puderzucker mit 3 Eigelb und einerMesserspitze Maizena schaumig schlagen,bis eine hellgelbe Creme entsteht. Mit 1,5 dlChampagner mischen und in eine Pfannegiessen. Bei tiefster Hitze auf den Herd stellenund unter ständigem Rühren langsam immer

Sektgläser füllen und servieren. Ein bisschenÜbung braucht die Sabayon schon. Deshalbwürde ich das Rezept nicht unbedingt zumersten Mal in der Silvesternacht und nichtunbedingt mit Champagner, sondern ehermit Orangensaft ausprobieren.

Peter Brunner ist Mitinhaber des Restaurants Kaiser’s Reblaube in der Altstadt von Zürich.Der gebürtige Zürcher ist Koch aus Leidenschaft und hat in den vergangenen Jahren mehrere Kochbücher verfasst.

CHAMPAGNER-SABAYON

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Sie bieten Platz für den halben Haushalt und sehen dabei noch todschick aus.Vorbei sind die Zeiten der Mini-Zickentaschen. Gefragt ist wieder Funktionalität,

gepaart mit Eleganz. Dafür dürfen die Schuhe umso exzentrischer ausfallen.Der It-Schuh: der Clog. Bei Chanel unter dem Namen «5 O’Clock» zu haben.

DIE BESTEN TASCHEN UND SCHUHE

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