Borwin Bandelow, Stefan Bleich und Stefan Kropp Handbuch ... · Hinweise zum Buch Nebenwirkungen /...

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Deutsche Bearbeitung der englischsprachigen Version von Adil S. Virani, Kalyna Z. Bezchlibnyk-Butler und J. Joel Jeffries Borwin Bandelow, Stefan Bleich und Stefan Kropp Handbuch Psychopharmaka 3., vollständig überarbeitete Auflage

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Deutsche Bearbeitung der englischsprachigen Version von Adil S. Virani, Kalyna Z. Bezchlibnyk-Butler und J. Joel Jeffries

Borwin Bandelow, Stefan Bleich und Stefan Kropp

Handbuch Psychopharmaka

3., vollständig überarbeitete Aufl age

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Hinweise zum Buch

Nebenwirkungen / Komplikationen

Kontraindikationen / Anwendungseinschränkungen

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Im Handbuch Psychopharmaka werden verschiedene Icons verwendet, damit Sie noch leichter und schneller die für Sie relevanten Informationen auffinden können. Die Icons können folgenden Bereichen zugeordnet werden:

Pharmakokinetik

Beginn und Dauer der Wirkung

Art der Anwendung

Pharmakologie

Pharmakologische und psychische Wirkungen

Dosierung

Pharmakologie / Wirkmechanismen

Vorsichtsmaßnahmen

Überdosierung

Wechselwirkungen

Absetzphänomene / Entzugssymptome

Hinweise zu Nahrungsmitteln

Weiterführende Literatur

Am Ende der Kapitel finden Sie Hinweise auf weiterführende Literaturquellen.

Kontrolluntersuchungen / Laborkontrollen

Behandlung von Kindern und Jugendlichen

Behandlung von älteren Patienten

Schwangerschaft / Stillzeit

Rechtliche Hinweise

Hinweise für die Pflege / Behandlung

Hinweise für Patienten

Patientenbezogene Aspekte

Allgemeine Informationen / Verfügbarkeit

Verfügbare Substanzen

Klasseneinteilung, Definition

Allgemeine Hinweise

Indikationen

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Handbuch Psychopharmaka

von

Borwin Bandelow, Stefan Bleich und Stefan Kropp

unter Mitarbeit von Julia Cramer und Annelie Hintzen

Deutsche Bearbeitung der englischsprachigen Version von Adil S. Virani, Kalyna Z. Bezchlibnyk-Butler und J. Joel Jeffries

3., vollständig überarbeitete Auflage

GöttinGen · Bern · Wien · Paris · oxford · PraG · toronto camBridGe, ma · amsterdam · koPenhaGen · stockholm

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Umschlaggrafik: Daniel Kleimenhagen, Hildesheim. Fotos: © Gabriel Blaj (dreamstime.com); Johnny Greig (istockphoto.com); Zsolt Nyulaszi, Yuri Arcurs (agefotostock.com)Satz: ARThür Grafik-Design und Kunst, WeimarFormat: PDF

ISBN 978-3-8409-2323-4

http://www.hogrefe.deAktuelle Informationen • Weitere Titel zum Thema • Ergänzende Materialien

© 2000, 2004 und 2012 Hogrefe Verlag GmbH & Co. KG Göttingen • Bern • Wien • Paris • Oxford • Prag • TorontoCambridge, MA • Amsterdam • Kopenhagen • StockholmMerkelstraße 3, 37085 Göttingen

Prof. Dr. med. Borwin Bandelow, geb. 1951. Seit 1995 geschäftsführender Oberarzt der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universität Göttingen.

Prof. Dr. med. Stefan Bleich, geb. 1968. Seit 2008 Ärztlicher Direktor der Klinik für Psychiatrie, Sozialpsychiatrie und Psychotherapie der Medizinischen Hochschule Hannover.

Prof. Dr. med. Stefan Kropp, geb. 1966. Seit 2005 Chefarzt der Klinik für Psychiatrie, Psychothe-rapie und Psychosomatik, Asklepios Fachklinikum Teupitz, seit 2007 auch Chefarzt der Kinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik und Ärztlicher Direktor, Asklepios Fachiklinikum Lübben

Wichtiger Hinweis: Der Verlag hat für die Wiedergabe aller in diesem Buch enthaltenen Informationen (Programme, Verfahren, Mengen, Dosierungen, Applikationen etc.) mit Autoren bzw. Herausgebern große Mühe darauf verwandt, diese Angaben genau entsprechend dem Wissensstand bei Fertigstellung des Werkes abzudrucken. Trotz sorgfältiger Manuskriptherstellung und Korrektur des Satzes können Fehler nicht ganz ausgeschlossen werden. Autoren bzw. Herausgeber und Verlag übernehmen infolgedessen keine Verantwortung und keine daraus folgende oder sonstige Haftung, die auf irgendeine Art aus der Benutzung der in dem Werk enthaltenen Informationen oder Teilen davon entsteht. Geschützte Warennamen (Warenzeichen) werden nicht besonders kenntlich gemacht. Aus dem Fehlen eines solchen Hinweises kann also nicht geschlossen werden, dass es sich um einen freien Warennamen handele.

Anregungen und Änderungsvorschläge sind willkommen. Bitte schreiben Sie an:

Prof. Dr. med. Borwin Bandelow, Dipl.-Psych.Universitätsklinikum GöttingenKlinik für Psychiatrie und Psychotherapievon-Siebold-Straße 537075 GöttingenTel.: 0551 39-6610Fax: 0551 39-8957E-Mail: [email protected]

Prof. Dr. med. Stefan BleichMedizinische Hochschule HannoverKlinik für Psychiatrie, Sozialpsychiatrie und Psychotherapie Carl-Neuberg-Straße 130625 HannoverTel.: 0511 532-6571Fax: 0511 532-6648E-Mail: [email protected]

Prof. Dr. med. Stefan Kropp, MBAKlinik für Psychiatrie, Psychotherapie und PsychosomatikAsklepios Fachklinikum Teupitz Buchholzer Straße 2115755 TeupitzTel.: 033766 66-276Fax: 033766 66-128

Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik Asklepios Fachklinikum LübbenLuckauer Straße 17 15907 Lübben Tel.: 03546 29-200 Fax: 03546 29-409E-Mail: [email protected]

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INHALTVorworte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4

Antidepressiva . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6Selektive Serotoninwiederaufnahmehemmer (SSRI) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7Selektive Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer (SNRI) . . . . . . . . . . . . . . . 25Selektiver Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer (NARI) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32Trizyklische Antidepressiva (TZA) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36Andere Antidepressiva . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49 Mianserin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52 Mirtazapin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54 Trazodon . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58Noradrenalin-Dopamin-Wiederaufnahmehemmer (NDRI) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61 Agomelatin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68Antidepressiva: Pharmakologische Wirkungen auf Neurotransmitter/Rezeptoren . . . . . 71Monoaminooxidasehemmer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73Selektiver, reversibler MAO-A Hemmer (RIMA) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73Nicht selektiver, irreversibler Monoaminooxidasehemmer (MAOH) . . . . . . . . . . . . . . . 78Antidepressive Augmentationsverfahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 88

Elektrokonvulsionstherapie (EKT) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 98

Repetitive Transkranielle Magnetstimulation (rTMS) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 107

Lichttherapie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 112

Neuroleptika (Antipsychotika) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 115Atypische Neuroleptika (Antipsychotika der 2. Generation) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 126Antipsychotika der „3. Generation“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 133Typische Neuroleptika (Antipsychotika der 1. Generation) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 135Depotneuroleptika . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 147Pharmakologische Wirkung der Neuroleptika auf Neurotransmitter und Rezeptoren . . 151Nebenwirkungen der Neuroleptika: Zeitverlauf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 156Umstellen der Neuroleptikatherapie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 157Augmentationsstrategien in der Neuroleptikabehandlung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 159

Antiparkinsonmittel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 168

Anxiolytika . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 176 Pregabalin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 177 Buspiron . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 181 Opipramol . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 185

Hypnotika/Sedativa . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 190Benzodiazepine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 192Andere Hypnotika/Sedativa . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 209 Melatonin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 220

Phasenprophylaktika . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 224Lithium . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 224Antikonvulsiva . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 233

Substanzen zur Behandlung der Aufmerksamkeitsdefi zit-/Hyperaktivitäts-störung (ADHS) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 259Psychostimulanzien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 260

Weitere Medikamente zur Behandlung der ADHS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 274 Atomoxetin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 274 Clonidin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 278Augmentationsverfahren in der Behandlung der ADHS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 281

Antidementiva . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 284Cholinesterasehemmer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 285NMDA-Glutamat-Antagonist . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 293Andere Antidementiva . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 296Zerebrale Vasotherapeutika . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 300

Triebdämpfende Arzneimittel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 302

Missbräuchlich verwendete Substanzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 306Alkohol . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 309Halluzinogene . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 313Psychostimulanzien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 319Opiate . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 323Inhalativa/Aerosole . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 328Gammahydroxybutyrat (GHB) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 330

Behandlung des Substanzmissbrauchs und Mittel zur Raucherentwöhnung . . . . . 332 Disulfi ram . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 333 Acamprosat . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 337 Naltrexon . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 340 Methadon . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 344 Buprenorphin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 350 Vareniclin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 355

Neue, nicht etablierte Behandlungsformen bei psychischen Erkrankungen . . . . . . 359Adrenerge Substanzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 361Dopaminerge Substanzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 365GABAerge Substanzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 368Serotoninantagonisten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 370Opioid-Agonist . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 370Hormone . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 371Verschiedene Substanzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 373

Phytopharmaka . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 375Ginkgo biloba . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 375Inositol . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 377Omega-3-Fettsäuren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 377Johanniskraut (Hypericum perforatum) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 379Baldrian . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 381Vitamine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 382

Patienteninformationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 384

Anhang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 455Zusätzlich empfohlene Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 455Glossar . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 456Index der Medikamente . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 460

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Vorwort zur 1. Auflage

Das vorliegende Handbuch basiert auf dem kanadischen Buch „Clinical Hand-book of Psychotropic Drugs“ (1999), herausgegeben von Kalyna Z. Bezchlib-nyk-Butler und J. Joel Jeffries (9. Auflage; Seattle, Toronto, Göttingen, Bern: Hogrefe & Huber Publishers). Es handelt sich jedoch nicht nur um eine reine Übersetzung dieses Buches. Weite Teile mussten neu erstellt werden, da zwi-schen dem Psychopharmakamarkt in Kanada/USA und Deutschland, Öster-reich und der Schweiz nur teilweise Übereinstimmungen bestehen.

Hinweise:Der Arzneimittelmarkt ist ständigen Veränderungen unterworfen. Die Angaben zu den Neben- und Wechselwirkungen der Arzneimittel gehen teilweise über die Angaben der Fachinformationen hinaus, da versucht wurde, den neuesten Er kenntnisstand über die jeweiligen Medikamente darzustellen.

Angaben zu den nicht zugelassenen Indikationen dienen zur Stimulierung kon-trollierter Untersuchungen und zur Darstellung der Behandlungsmöglichkeiten in anderweitig therapieresistenten Fällen. Der behandelnde Arzt sollte beach-ten, dass es möglicherweise medizinrechtliche Probleme bei der Verordnung von Medikamenten in nicht zugelassenen Indikationen geben kann.

Die in diesem Buch aufgeführten Angaben zur Medikation wurden sorgfältig geprüft. Dennoch können Autor und Verlag keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben übernehmen. Dem Leser wird empfohlen, sich vor einer Medika-tion in eigener Verantwortung anhand des Beipackzettels, der Fachinformation oder an derer Herstellungsunterlagen kritisch zu informieren.

Die Autoren danken Frau Christa Mehlhorn und Frau Sonja Hausmann für ihre unermüdliche Arbeit bei der Erstellung des Manuskripts.

Göttingen, Hannover, Mai 2000 Borwin Bandelow Stefan Bleich Stefan Kropp

Vorwort zur 3. Auflage

Die Psychopharmakologie entwickelt sich ständig weiter, und so wurde nach der zweiten Auflage, die 2004 erschienen ist, eine Neubearbeitung des „Hand-buchs Psychopharmaka“ notwendig. Das Buch wurde vollständig durchgesehen, und es gab wohl kaum eine Seite, auf der nicht Verbesserungen und Ergänzun-gen vorgenommen wurden. Es basiert auf der 2009 erschienenen 18. Auflage des „Clinical Handbook of Psychotropic Drugs“ von Virani, Bezchlibnyk-Butler und Jeffries. Neue Medikamente wurden aufgenommen, und das Werk wurde durch weitere Tabellen ergänzt. Dabei wurde das Prinzip des Buches – eine auf der Evidenz aus randomisierten Studien beruhende, möglichst fundierte und vollständige Dokumentation der aktuellen Erkenntnisse über Wirkungen und Nebenwirkungen der Psychopharmaka – weiter verfolgt.

In dieser Auflage wird mit verschiedenen Icons (Indikationen, Dosierung, Ne-benwirkungen, Kontraindikationen, Hinweise für Patienten etc.) gearbeitet. Sie sollen Leserinnen und Lesern des Handbuches dabei helfen, noch schneller die für sie relevanten Informationen aufzufinden (weitere Hinweise zu den ver-wendeten Icons finden Sie auf der 2. Umschlagseite).

An dieser Stelle möchten wir allen danken, die uns Hinweise für Korrekturen und Verbesserungen gegeben haben.

Göttingen, Hannover, Teupitz-Lübben, Sommer 2011 Borwin Bandelow Stefan Bleich Stefan Kropp

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Vorwort zur 1. Auflage von Prof. Dr. Eckart Rüther

Ein profundes Wissen über Psychopharmaka ist heute für jeden Arzt und beson-ders für den psychiatrischen Facharzt von großer Relevanz. Informationen über Psychopharmaka sind ständigen Wechseln unterworfen. Der zunehmende Er-kenntnisstand über diese Arzneimittel erfordert immer differenziellere, indivi-duell auf den Patienten abgestimmte Behandlungsschemata.

In dem vorliegenden Buch werden alle in Deutschland, Österreich und der Schweiz erhältlichen psychopharmakologisch wirksamen Substanzen in über-sichtlicher Form dargestellt. Dieses Buch wendet sich an Allgemeinärzte, Fach-ärzte, Pharmazeuten, Studenten und das in der Psychiatrie tätige Pflegepersonal und ermöglicht einen raschen, aber dennoch kompetenten Überblick. Die Anga-ben zu den Medikamenten beruhen auf den neuesten wissenschaftlichen Erkennt-nissen. Auch sehr seltene Risiken und Wechselwirkungen der Psychopharmaka werden dargestellt. Zahlreiche Tabellen erleichtern den täglichen klinischen Umgang mit den Medikamenten.

Vorliegende Erkenntnisse zu Phytopharmaka werden ebenso kritisch und aus-führlich dargestellt. Zusätzlich enthält das Buch eine vollständige Darstellung der Pharmakologie der Suchtstoffe mit ihren Wirkungen und Wechselwirkun-gen sowie Anleitungen zur Behandlung des Alkohol- und Drogenmissbrauchs.

Hilfreich ist auch die vollständige Darstellung neuer, noch nicht etablierter Be-handlungsformen, die jedoch bereits in vorläufigen Studien untersucht worden sind. Hiervon kann insbesondere die Behandlung anderweitig therapieresisten-ter Patienten profitieren.

Auch für das Pflegepersonal gibt es Hinweise für den Umgang mit den psycho-pharmakologisch behandelten Patienten, das Erkennen von Nebenwirkungen und die Überwachung in risikoreichen Situationen.

Ein umfangreiches Glossar erleichtert die Suche nach speziellen Fachausdrü-cken.

In allgemeinverständlicher Form können dem Patienten Informationen über die verordneten Psychopharmaka in kopierter Form mitgegeben werden. Die rele vante Literatur zur Vertiefung des Wissens wird aufgeführt, meist in Form von kompetenten Übersichtsarbeiten. Diese klare Übersicht über die aktuelle Pharmakopsychiatrie kann allen psychiatrisch Tätigen wärmstens empfohlen werden.

Göttingen, im Januar 2000 Eckart Rüther

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6Antidepressiva

ANTIDEPRESSIVA

Klasseneinteilung Eine befriedigende Klassifikation der Antidepressiva nach einem einheitlichen Prinzip ist nur zum Teil möglich. In der folgenden Ein-teilung werden daher diejenigen Antidepressiva in Gruppen zusammengefasst, bei denen sich Ähnlichkeiten der chemischen Struktur oder der pharmakologischen Wirkweise auch in Gemeinsamkeiten der klinischen Wirkungen und Nebenwirkungen widerspiegeln:• Selektive Serotoninwiederaufnahmehemmer (selective serotonin-reuptake inhibitors, SSRI)• Selektive Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer (SNRI)• Selektiver Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer (NARI)• Selektiver Dopamin- und Noradrenalinwiederaufnahmehemmer (NDRI)• Trizyklische Antidepressiva• Andere Antidepressiva (hierunter werden einige Arzneimittel zusammengefasst, die sich weder nach chemischer Struktur noch nach

dem Wirkmechanismus oder dem Nebenwirkungsprofil in andere Gruppen einteilen oder zuordnen lassen)• Monoaminooxidasehemmer

– Selektiver, reversibler MAO-A-Hemmer (RIMA)– Nicht selektiver, irreversibler MAO-A/B-Hemmer (MAOH)

Allgemeine Hinweise • Die antidepressive Wirkung der Antidepressiva setzt im Allgemeinen erst nach etwa 2–6 Wochen ein; eine eventuell bestehende An-triebsminderung bessert sich aber meist schon vorher. Bei suizidalen Patienten besteht daher in Einzelfällen die Gefahr, dass geplante Suizidversuche wegen der beginnenden Antriebssteigerung in diesem Zeitraum realisiert werden

• Bestimmte Antidepressiva (trizyklische Antidepressiva und irreversible MAO-Hemmer) sind in Überdosierungen toxisch; bei Pa-tienten mit Suizidalität sollten diese Medikamente den Patienten nur in begrenzten Mengen verschrieben werden

• Bei der Rezidivprophylaxe mit Antidepressiva sollte die Dosis ebenso hoch sein wie bei der Akutbehandlung• Bei Patienten mit therapieresistenter Depression kommen eventuell Augmentationstrategien in Frage (siehe Seite 88, Antidepressive

Augmentationsverfahren)

Therapeutische Wirkungen

Folgende Symptome einer Depression werden gebessert:• Stimmung, Antrieb, Ermüdbarkeit, Aktivitätseinschränkung, Konzentration, Aufmerksamkeit, Selbstwertgefühl, Selbstvertrauen,

Schuldgefühle, Gefühle der Wertlosigkeit, negative und pessimistische Zukunftsperspektiven, Schlafstörungen, Appetitmangel, Sui-zidgedanken

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7Antidepressiva

Selektive Serotoninwiederaufnehmehemmer (SSRI)

Wirkstoff Handelsnamen Deutschland Handelsnamen Österreich Handelsnamen Schweiz

Citalopram Cipramil®, CitaL ich®, Citalogamma®, Citalon®, Citalopram AbZ®, citalopram-biomo®, Citalopram-HEXAL®, Citalopram-neuraxpharm®, Citalopram-ratiopharm®, Citalopram STADA®, Citalopram AL®, Citalopram-CT®, u. a.

Sepram®, Seropram®, Cipram®, Apertia®

Seropram®

Escitalopram Cipralex® Cipralex® Cipralex®

Fluoxetin Fluctin®, FluoxeLich®, Fluoxetin AbZ®, Fluoxetin AL®, fluoxetin-biomo®, Fluoxetin-neuraxpharm®, Fluoxetin-ratiopharm®, Fluxet®, Fluoxetin STADA®, Fluoxetin beta®, Fluoxetin HEXAL®, u. a.

Fluctine®, Felicium®, Fluoxibene®, Fluoxistad®, Flux®, Fluoxetin-Arcana®, Fluoxetin-Kwizda®, Mutan®, Fluxil®, u. a.

Fluctine®, Fluocim®, Fluoxetin-Helvepharm®, Fluoxetin-Mepha®, Fluoxifar®, Flusol®, u. a.

Fluvoxamin Fevarin®, FluvoHEXAL®, Fluvoxamin-neuraxpharm®, Fluvoxamin-ratiopharm®, Fluvoxamin STADA®

Floxyfral®, Felixsan®, Fluvoxaminmaleat-Solvay®

Floxyfral®, Flox-ex®

Paroxetin Seroxat®, Tagonis®, Paroxat®, Paroxetin beta®, Paroxetin-ratiopharm®, ParoLich®, Paroxalon®, Paroxetin-1 A Pharma®, Paroxetin AbZ®, Paroxetåin AL®, Paroxetin AL®, u. a.

Seroxat®, Ennos®, Paroxat®, Paroxetin-Allen®, Paroxetin-Arcana®, Paroxetin-GSK®, Paroxetin-SKB®

Deroxat®

Sertralin Zoloft®, Sertra TAD®, Sertralin-1 A Pharma®, Sertralin AbZ®, Sertralin AL®, Sertralin beta®, sertralin-biomo®, Sertralin-CT®, Sertralin ratiopharm®, u. a.

Gladem®, Tresleen® Gladem®, Zoloft®

Indikationen Zugelassene Indikationen:• Depression („major depression“)• Prophylaxe bei rezidivierenden Depressionen (unipolare affektive Störung)• Sekundäre Depression im Rahmen anderer psychiatrischer Erkrankungen, z. B. Schizophrenie, Demenz• Depressive Phasen bei bipolaren affektiven Störungen• Dysthymie• Atypische Depression• Bulimie, nur im Rahmen eines zugleich auch psychotherapeutisch ausgerichteten Gesamtkonzeptes ( Fluoxetin)• Zwangsstörung ( Escitalopram, Fluvoxamin, Paroxetin, Sertralin)• Panikstörung mit oder ohne Agoraphobie ( Citalopram, Escitalopram, Paroxetin, Sertralin)

Verfügbare Substanzen

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8Antidepressiva

• Generalisierte Angststörung ( Escitalopram, Paroxetin)• Soziale Angststörung ( Escitalopram, Paroxetin, Sertralin)• Posttraumatische Belastungsstörung ( Paroxetin, Sertralin)

Weitere Indikationen:• Aggressivität, impulsives Verhalten• Nach Fallberichten Linderung affektiver oder somatischer Symptome bei prämenstrueller Verstimmung oder Depression• Fluoxetin kann möglicherweise bei der Nikotinentwöhnung hilfreich sein, außerdem in der Alkohol- oder Drogen-Entzugsbehand-

lung• Nach Fallberichten Besserungen beim „chronic fatigue syndrome“ und Dysmorphophobie• Vorläufige Daten lassen eine Wirksamkeit bei tiefgreifenden Entwicklungsstörungen (Autismus, Rett-Syndrom, Asperger-Syndrom)

und elektivem Mutismus vermuten• Kombinationsbehandlung bei Schmerzzuständen, z. B. bei diabetischer Polyneuropathie, Arthritis, Phantomschmerz ( Fluoxetin),

Morbus Raynaud ( Fluoxetin), Fibrositis und Fibromyalgie ( Fluoxetin)• Reduktion von Kataplexie-Episoden möglich• Ejaculatio praecox• Nach vorläufigen Daten bei funktioneller Enuresis wirksam• Nach vorläufigen Daten bei Heißhungerattacken wirksam ( Fluvoxamin), ebenso bei Flush-Symptomatik• Depressionen im Rahmen von Komorbidität (z. B. Depression nach Apoplex, Herzinfarkt, Morbus Alzheimer)• Die Wirksamkeit von SSRIs in der Behandlung von sexuellen Deviationen (Paraphilien) wird kontrovers diskutiert. SSRIs zur Be-

handlung von Patienten mit Paraphilien sollten daher mit entsprechender Vorsicht verabreicht werden• Trichotillomanie

Pharmakologie • siehe Seite 92, Tabelle 16• Die genauen Wirkmechanismen der Antidepressiva sind noch nicht vollständig aufgeklärt; das gemeinsame Wirkprinzip aller Anti-

depressiva ist die Beeinflussung der Monoaminsysteme (Serotonin- und Noradrenalinsysteme) des Gehirns in un ter schied li chem Aus-maß

• Als gesicherter Wirkmechanismus der SSRI gilt die Hemmung der Wiederaufnahme von Serotonin aus dem synaptischen Spalt; dadurch kommt es zu einer Erhöhung der verfügbaren Serotoninkonzentration. Diese Wiederaufnahmehemmung führt zu einer Down-Regulation von Rezeptoren (z. B. der Serotonin-5-HT

2-Rezeptoren). Es ist jedoch nicht geklärt, ob diese Down-Regulation

mit der antidepressiven Wirkung zusammenhängt

Allgemeine Hinweise • SSRI können manchmal bei der Behandlung der schweren („melancholischen“ bzw. „endogenen“) Depression weniger wirksam sein als trizyklische Antidepressiva

• Frauen scheinen stärker auf SSRI (und weniger gut auf Trizyklika) anzusprechen als Männer; auch besseres Ansprechen bei Frauen vor der Menopause möglich

• Escitalopram ist das S-Isomer des razemischen Citaloprams; die Wirkung scheint 2- bis 4-mal stärker zu sein als bei Citalopram (nach In-vitro- und klinischen Daten)

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9Antidepressiva

Dosierung • Siehe Seite 90, Tabelle 15. Antidepressiva: Dosierung• SSRI haben eine flache Dosiswirkungskurve, d. h. etwa 75 % der Patienten bessern sich bereits mit der Regeldosis. Die Dosis sollte

nicht erhöht werden, bevor ein steady state erreicht ist (4 Wochen für Fluoxetin und 1 Woche für die übrigen Medikamente). Für Fluoxetin wird ein „therapeutisches Fenster“ angenommen

• Die Dosis von Fluoxetin, Fluvoxamin und Sertralin sollte bei Patienten mit Leberinsuffizienz um 50 % reduziert werden. Eine Do-sisreduktion bei Nierenerkrankungen ist in der Regel nicht notwendig

• Bei Zwangserkrankungen kann eine höhere Dosierung der SSRI notwendig sein• Bei Patienten mit Panikstörung kann wegen erhöhter Empfindlichkeit möglicherweise zu Beginn der Behandlung mit SSRI eine

niedrigere Dosis notwendig sein• Zur Prophylaxe von Depressionen mit Fluoxetin wurden Dosierungen von 20 mg alle 2–7 Tage angewendet • Eine intermittierende Dosierung (während der Lutealphase des Menstruationszyklus) zur Behandlung prämenstrueller Ver stim mungen

ist möglicherweise effektiver

Pharmakokinetik • Siehe Seite 92, Tabelle 16. Antidepressiva: Pharmakokinetik• SSRI werden nach oraler Gabe rasch resorbiert und unterliegen einem geringen First-pass-Effekt• SSRI haben eine starke Plasmaeiweißbindung, so dass sie andere Medikamente aus der Proteinbindung verdrängen und so deren

Plasmaspiegel erhöhen können (siehe Seite 18, Tabelle 2. SSRI: Wechselwirkungen); am geringsten ist dies bei Fluvoxamin ausge-prägt

• SSRI werden hauptsächlich in der Leber metabolisiert; sie beeinflussen das Cytochrom-P-450-System (bei Citalopram, Escitalopram und Sertralin in geringem Ausmaß) (siehe Seite 18, Tabelle 2. SSRI: Wechselwirkungen, und Seite 22, Tabelle 3. Wechselwirkungen im Cytochrom-P450-System). Fluoxetin und Paroxetin können ihren eigenen Metabolismus verlangsamen

• Der maximale Plasmaspiegel von Sertralin ist bei gleichzeitiger Nahrungsaufnahme um etwa 30 % höher, da dadurch der First pass-Effekt vermindert wird

• Fluoxetin und sein aktiver Metabolit Norfluoxetin haben die längsten Halbwertszeiten ( Fluoxetin bis zu 70 Stunden; Norfluoxetin bis zu 330 Stunden). Dies hat unter anderem für das Erreichen eines steady state Bedeutung. Außerdem ist auch nach Absetzen von Fluoxetin wegen des wirksamen Metaboliten Norfluoxetin über Tage hinaus eine klinische Wirkung zu erwarten

• Die Clearance von Fluoxetin, Sertralin und Fluvoxamin ist bei Patienten mit Leberzirrhose vermindert; Citalopram und Escitalo-pram: bei älteren Patienten (> 65 Jahre) sind aufgrund einer verminderten Metabolisierungsrate längere Halbwertszeiten und niedri-gere Clearancewerte festgestellt worden

Art und Dauer der Anwendung

• SSRI sind lang wirksame Medikamente und können in einer einzigen Tagesdosierung gegeben werden, vorzugsweise morgens • Ein therapeutischer Effekt tritt in der Regel nach 7–28 Tagen ein. Bei den meisten Patienten mit depressiver Symptomatik reicht

bereits die Regeldosis aus. Tritt die Besserung nicht sofort ein, sollte die Dosis frühestens nach 6 Wochen erhöht werden • Bei einigen Patienten entwickeln sich nach mehrmonatiger Behandlung Toleranzphänomene; eine Anpassung der Dosierung kann

dann notwendig sein. In manchen Fällen kommen aber auch Umstellung auf eine andere Substanzklasse oder Augmen ta tions ver-fahren in Betracht

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10Antidepressiva

Nebenwirkungen • Siehe Seite 13, Tabelle 1. SSRI: Häufigkeit von Nebenwirkungen• Das Nebenwirkungsprofil der SSRI ist von der Stärke der Neurotransmitterwiederaufnahmehemmung und von der Rezeptor affinität

abhängig (siehe Seite 93, Tabelle 17)• Die wichtigsten unerwünschten Wirkungen der SSRI sind Übelkeit, Appetitlosigkeit, Gewichtsabnahme, Diarrhoe, Unruhe, Schlaf-

störung, Kopfschmerzen, Schwitzen, Mundtrockenheit, sexuelle Störungen (Libidoverlust, Ejakulationsstörungen), allergische Re-aktion, Hautausschlag, Manieauslösung, gelegentlich extrapyramidale Störungen

• Bei den SSRI spielen kardiale Nebenwirkungen eine geringe Rolle. Tremor kommt unter den SSRI seltener vor als unter den trizyk-lischen Antidepressiva. Sedierende Wirkungen sind bei den SSRI weniger ausgeprägt als bei den trizyklischen Antidepressiva. Die Antriebssteigerung ist zwar oft therapeutisch erwünscht, kann jedoch bei sehr agitierten und suizidgefärdeten Patienten pro blema-tisch sein

• Viele Nebenwirkungen bessern sich im Verlauf der Behandlung• Absetzphänomene einer vorangegangenen Behandlung mit Antidepressiva könnten irrtümlich für Nebenwirkungen der neu be-

gonnenen Medikation gehalten werden

1. ZNS-Nebenwirkungen Ursache: Histamin-H1-Rezeptor- und α

1-Adrenozeptor-Blockade

a) Kognitive Nebenwirkungen• Unruhe, aber auch Sedierung können zu Beginn der Behandlung vorkommen• Unruhe, Erregung, Impulskontrollstörung, Angst, Agitiertheit, Schlafstörung sind häufiger bei höheren Dosierungen (evtl. Besse-

rung durch Lorazepam)• Paradoxe Angstsymptome bei Angstpatienten zu Beginn der Behandlung (mit niedriger Dosis beginnen)• Vermehrtes Träumen, Albträume, Träume mit sexuellen Themen oder Zwangsvorstellungen können insbesondere unter Fluoxetin

auftreten (evtl. Besserung durch Clonazepam)• Benommenheit (insbesondere bei Fluvoxamin; die Hauptdosis sollte dann zur Nacht gegeben werden). Müdigkeit bei Fluoxetin

(selten) dürfte auf eine erhöhte Konzentration des aktiven Metaboliten Norfluoxetin zurückzuführen sein• Umschlag in eine Hypomanie bzw. Manie (bis zu 30 % bei Patienten mit bipolarer Störung; seltener bei Lithiumpatienten); selten

Psychosen, Panikattacken, in einzelnen Fällen motorische Unruhe, Aggression und Aktivitätssteigerung, gesteigerte Impulsivität, Suizidgedanken

• In Einzelfällen Apathie, Antriebsmangel (evtl. Besserung durch Bromocriptin 2,5–60 mg/Tag, Bupropion, Amantadin 100–200 mg/Tag, Buspiron, Modafinil 100–200 mg/Tag, Olanzapin 2,5–10 mg/Tag, Methylphenidat10–30 mg/Tag)

• Fallberichte über kognitive Störungen, verminderte Aufmerksamkeit und Störungen im Bereich des Kurzzeitgedächtnisses (evtl. Besserung durch Donepezil 2,5–10 mg/Tag)

b) Neurologische Nebenwirkungen• Kopfschmerzen; Verschlimmerung von Migräne-Kopfschmerzen (Behandlung: Analgetika)• Feinschlägiger Tremor (evtl. Besserung durch Dosisreduktion oder Propranolol)• Akathisie (vor allem bei Fluoxetin); Abhilfe: Dosisreduktion, Propranolol oder Benzodiazepine• Dystonie, Dyskinesie, Parkinsonismus oder Tics, besonders bei älteren Patienten• Tinnitus• Myoklonien (evtl. Besserung durch Gabapentin, Lamotrigin oder Bromocriptin)• Sprachstörungen, Stottern

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11Antidepressiva

• Gleichgewichtsstörungen; besonders bei älteren Patienten• Extrapyramidalmotorische Nebenwirkungen können bei gleichzeitiger Neuroleptikagabe induziert oder verschlimmert werden• Symptome eines Morbus Parkinson können verstärkt werden• In Einzelfällen wurden Spätdyskinesien als Folge einer chronischen Einnahme von Fluoxetin, Sertralin oder Paroxetin beobachtet;

besonders bei älteren Patienten, wobei ältere Frauen noch häufiger betroffen waren• Nächtliches Zähneknirschen (Bruxismus) bei Einnahme von Fluoxetin und Sertralin möglich (kann zu Zahnschäden führen)• Parästhesien, evtl. durch Vitamin B

6-Mangel bedingt (Behandlung: Vitamin B

6 50–150 mg/Tag)

• Gelenkschmerzen• Fallberichte über Exazerbation eines Restless-legs-Syndroms• Vereinzelt wurden Krampfanfälle beobachtet, besonders bei Patienten mit bekanntem Anfallsleiden. Bei Patienten, die während

einer Behandlung gleichzeitig eine Elektrokonvulsionstherapie erhalten, kann die Krampfdauer verlängert sein

2. Kardiovaskuläre Nebenwirkungen

• Arterielle Hypertonie (Einzelfälle)• Tachykardie, Palpitationen, Vorhofflimmern (Einzelfälle)• Bradykardie (gelegentlich)• Schwindel• In Einzelfällen kann es zur Vasokonstriktion von Koronargefäßen kommen; Vorsicht bei Patienten mit Angina pectoris• Einzelfälle einer Sinusbradykardie unter Fluoxetin und Citalopram; Vorsicht bei Patienten mit Sinusknoten-Erkrankungen oder stark

eingeschränkter linksventrikulärer Funktion

3. Gastrointestinale Nebenwirkungen

• Ursache: Serotoninwiederaufnahmehemmung (Aktivierung von 5-HT3-Rezeptoren)

• Übelkeit, Erbrechen (Besserung bei Einnahme während der Mahlzeiten; wenn dadurch keine Besserung eintritt, vorsichtige Be-handlung mit Cyproheptadin 2 mg oder mit Lactobacillus acidophilus [z. B. Jogurt]), Durchfall, Blähungen, Völlegefühl; diese vor allem anfangs auftretenden Beschwerden sind im Allgemeinen dosisabhängig und bessern sich meist im weiteren Verlauf der Be-handlung

• Berichte über das Auftreten von Blutungen aus dem oberen Gastrointestinaltrakt liegen vor • Gewichtsabnahme; insbesondere bei zuvor übergewichtigen Patienten, Patienten mit „carbohydrate craving“ • Gewichtszunahme (> 7 %) wurde bei etwa 5–10 % der Patienten nach chronischer Behandlung beobachtet, häufiger unter Paroxetin;

Citalopram kann phasisch mit Heißhungerattacken assoziiert sein • Fallberichte über Stomatitis unter Fluoxetin

4. Sexuelle Störungen • Ursache: veränderte Dopamin-D2-Aktivität, Acetylcholinblockade, Serotoninwiederaufnahmehemmung und reduzierte Stickoxid-

(NO)-Spiegel; scheint dosisabhängig aufzutreten; stärker bei älteren Patienten und Komedikation• Relativ häufig Verminderung der Libido, Impotenz. Behandlung: Versuch mit Amantadin 100–400 mg b. Bd., Bethanechol 3x10 mg

oder 10–50 mg b. Bd., Cyproheptadin 4–16 mg b. Bd. (Verlust der antidepressiven Wirkung wurde mit Cyproheptadin beobach tet), Neostigmin 7,5–15 mg b. Bd., Buspiron 15–60 mg oder b. Bd., Yohimbin 3-mal 5,4 mg oder 5,4–16,2 mg b. Bd oder Pemolin 1-mal 20 mg, Granisetron 1–2 mg b. Bd. oder Sildenafil 25–100 mg b. Bd.; SSRI 24 Std. vor Verkehr aussetzen

• Taubheitsgefühl im Bereich der Genitalien ( Fluoxetin, Sertralin); Behandlung mit Ginkgo biloba 240–900 mg• Anorgasmie; Behandlung: Amantadin (100–400 mg b. Bd.), Cyproheptadin (4–16 mg b. Bd.), Buspiron 1-mal 15–60 mg b. Bd., Mi-

trazapin 1-mal 15–45 mg, Yohimbin 1-mal 5,4–10,8 mg oder b. Bd., Pemolin (1-mal 18,75 mg), Ginseng, Ginkgo biloba (180–900 mg), Granisetron (1–2 mg b. Bd.), Sildenafil (25–100 mg b. Bd.), Methylphenidat (1-mal 5–40 mg)

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Page 15: Borwin Bandelow, Stefan Bleich und Stefan Kropp Handbuch ... · Hinweise zum Buch Nebenwirkungen / Komplikationen Kontraindikationen / Anwendungseinschränkungen Warnhinweise und

12Antidepressiva

• Spontanorgasmus beim Gähnen • Priapismus bzw. klitoraler Priapismus bei Citalopram

5. Endokrine Neben wirkungen

• SIADH (Syndrom der inadäquaten ADH-Sekretion) mit Hyponatriämie (Folgen: Übelkeit, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Kognitive Störungen, Krampfanfälle), insbesondere bei älteren und weiblichen Patienten (Inzidenz bis zu 28 %), bei Patienten mit Leberzir-rhose sowie bei Rauchern und gleichzeitiger Einnahme von Diuretika

• Hyperprolaktinämie; Galaktorrhoe in Einzelfällen möglich• Hypoglykämie; Blutzuckersenkung von bis zu 30 % des Nüchternblutzuckers wurden beobachtet • Gynäkomastie

6. Allergische Reaktionen

• Selten• Ikterus, Hepatitis, Hautausschlag, Urtikaria, Psoriasisexazerbation, Pruritus, Ödeme, Photosensibilisierung, photoallergische Re-

aktion (Einzelfälle); pathologische Hautblutungen (Ekchymosen, Purpura); Kreuzreaktion zwischen SSRI möglich• Selten: Blutbildveränderungen mit Neutropenie und aplastischer Anämie• Serumkrankheit; toxische epidermale Nekrolyse ( Fluvoxamin)• Spontanberichte über die folgenden Ereignisse, bei denen aber ein kausaler Zusammenhang mit einer Einnahme von SSRI nicht

gegeben sein muss, liegen vor: Thrombozytopenie und Störung der Thrombozytenfunktion ( Fluoxetin). Bei einigen Patienten kam es zu Blutungen, z. B. Nasenbluten oder kleinflächigen Hautblutungen (thrombozytopenische Purpura, Petechien); Risiko 1 % bei Fluoxetin. Die Gabe von Ascorbinsäure (500 mg) kann die Blutungsneigung möglicherweise verstärken

7. Sonstige Nebenwirkungen

• Haarausfall (Einzelfälle)• Gelegentlich: Rhinitis• starkes Schwitzen; (Behandlung: tägliches Duschen, Talkum-Puder; in schweren Fällen: Versuch mit Terazosin 1–10 mg/Tag, Oxy-

butynin bis zu 2-mal 5 mg oder Clonidin (2-mal 0,1 mg), Umsetzen des Antidepressivums• Harndrang, Harnretention, Inkontinenz oder Zystitis (Einzelfälle)• Veränderung des Augeninnendruckes; Glaukomanfall bei Patienten mit Engwinkelglaukom bei Paroxetin (Einzelfälle)• Exazerbation eines Raynaud-Syndroms (Einzelfälle)• Fallberichte über Verminderung der Schilddrüsenwerte unter Sertralin

Absetzphänomene Plötzliches oder abruptes Absetzen einer höherdosierten Medikation kann gelegentlich zu einem Absetzsyndrom mit folgenden Symp-tomen führen:• Somatische Symptome: Schwindel, Antriebsmangel, Übelkeit, Kopfschmerzen, Fieber, Schwitzen, Unwohlsein, Ataxie, Schlafstö-

rungen, lebhaftes Träumen• Neurologische Symptome: Parästhesien, Dyskinesien, Sehstörungen, „elektrische Schläge“• Psychische Symptome: Angstgefühle, Agitiertheit, Weinen, Reizbarkeit, Konzentrations- und Gedächtnisstörungen, verlangsamtes

Denken, Desorientiertheit, Aggressivität, Hypomanie, Manie• Die meisten dieser Symptome treten etwa 24–48 Stunden nach Absetzen der Medikation auf; es ist dann zu empfehlen, das Medika-

ment erneut zu verabreichen und dann langsam auszuschleichen• Nach Fallberichten soll Ingwer Übelkeit und Schwindel bessern können

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