Botanischer Rundbrief Juli 2019 -...

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Botanischer Rundbrief Juli 2019 Liebe Freunde der Botanik, welch ein Auftakt in den Sommer 2019! Volle Hitzekapelle schon im Juni! Und die Hundstage kommen erst noch! Man könnte meinen, dass der große Hund schon jetzt über den Himmel jagt. Das Sternbild Großer Hund wird aber erst gegen Ende Juli sichtbar und erst dann sollen die „Tage vom großen Hund“ beginnen, mit den heißesten Tagen und Wochen des Jahres. Aber abwarten. Glaubt man den Langfristprognosen der Wetterpropheten, dann deuten die kommenden Temperaturen zunächst auf einen eher durchwachsenen Monat Juli hin. Auch Rosen haben bei den momentanen Witterungsbedingungen mächtig aufs Gaspedal gedrückt und blühen nun im zu Ende gehenden Juni in voller Pracht. Duft kann man nicht sehen, aber die unten abgebildete ‚Mary Rose‘ sieht nicht nur bezaubernd aus, sie duftet auch intensiv. Und Duft gehört unweigerlich zu Rosen dazu und erfüllt derzeit den Garten. Ich freue mich, dass auf Anregung meiner Frau, es auch einmal eine Gartenpflanze geschafft hat, auf die Titelseite des Botanischen Rundbriefes zu klettern. Da muss aber sofort ein Ausgleich her! Sie finden über den weiteren Rundbrief verteilt eine Fotostrecke mit Ackerunkräutern, besser und neutral ausgedrückt, eine Serie seltener und gefährdeter Segetalpflanzen, deren Schönheit und ästhetischer Reiz sich erst in der Nahaufnahme so richtig erschließt. Man muss sie schon attraktiv präsentieren. Ackerunkräuter haben keine Lobby, die sie schützt. Dennoch gibt es welche, die in der Bevölkerung hohe Sympathiewerte genießen, wie Kornblume und Klatschmohn. Diese sind nicht bedroht. Liegt das vielleicht an der Wertschätzung, die ihnen entgegengebracht wird? Die Aufnahmen stammen zum Teil aus meinem Garten, zum Teil sind sie in freier Wildbahn geschossen worden. Viel Freude beim Sichten des neuen Rundbriefs. 1 'Mary Rose', eine wunderbar intensiv duftende Englische Rose des Züchters David Austin in meinem Garten

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Botanischer Rundbrief Juli 2019 Liebe Freunde der Botanik, welch ein Auftakt in den Sommer 2019! Volle Hitzekapelle schon im Juni! Und die Hundstage kommen erst noch! Man könnte meinen, dass der große Hund schon jetzt über den Himmel jagt. Das Sternbild Großer Hund wird aber erst gegen Ende Juli sichtbar und erst dann sollen die „Tage vom großen Hund“ beginnen, mit den heißesten Tagen und Wochen des Jahres. Aber abwarten. Glaubt man den Langfristprognosen der Wetterpropheten, dann deuten die kommenden Temperaturen zunächst auf einen eher durchwachsenen Monat Juli hin. Auch Rosen haben bei den momentanen Witterungsbedingungen mächtig aufs Gaspedal gedrückt und blühen nun im zu Ende gehenden Juni in voller Pracht. Duft kann man nicht sehen, aber die unten abgebildete ‚Mary Rose‘ sieht nicht nur bezaubernd aus, sie duftet auch intensiv. Und Duft gehört unweigerlich zu Rosen dazu und erfüllt derzeit den Garten. Ich freue mich, dass auf Anregung meiner Frau, es auch einmal eine Gartenpflanze geschafft hat, auf die Titelseite des Botanischen Rundbriefes zu klettern. Da muss aber sofort ein Ausgleich her! Sie finden über den weiteren Rundbrief verteilt eine Fotostrecke mit Ackerunkräutern, besser und neutral ausgedrückt, eine Serie seltener und gefährdeter Segetalpflanzen, deren Schönheit und ästhetischer Reiz sich erst in der Nahaufnahme so richtig erschließt. Man muss sie schon attraktiv präsentieren. Ackerunkräuter haben keine Lobby, die sie schützt. Dennoch gibt es welche, die in der Bevölkerung hohe Sympathiewerte genießen, wie Kornblume und Klatschmohn. Diese sind nicht bedroht. Liegt das vielleicht an der Wertschätzung, die ihnen entgegengebracht wird? Die Aufnahmen stammen zum Teil aus meinem Garten, zum Teil sind sie in freier Wildbahn geschossen worden. Viel Freude beim Sichten des neuen Rundbriefs.

1 'Mary Rose', eine wunderbar intensiv duftende Englische Rose des Züchters David Austin in meinem Garten

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Veranstaltungshinweise Naturhistorische Gesellschaft Nürnberg Vortrag: 2019, Donnerstag, 11.7. - 19.30 Uhr Dipl.-Geogr. Hermann Bösche, Bamberg Lichtbildvortrag; Katharinensaal Die Trockengebiete um Karlstadt am Untermain sind die floristisch und faunistisch reichhaltigsten in Bayern. In diesem Vortrag werden hauptsächlich einige botanische Kostbarkeiten vom Kalbenstein im Naturschutzgebiet Grainberg-Kalbenstein vorgestellt. Vorträge der Naturhistorischen Gesellschaft Nürnberg finden in Nürnberg im Katharinensaal, Am Katharinenkloster 6, statt (Eingang im Hof gegenüber der Ruine). Für Mitglieder der Naturhistorischen Gesellschaft ist der Eintritt zu den Vorträgen frei, für Nichtmitglieder beträgt der Eintrittspreis 5 Euro. Exkursion: 2019, Samstag, 13.7 - 8.50 Uhr B6: Exkursion zum Molsberger und Kainsbacher Tal in der Hersbrucker Alb Botanische Wanderung durch die abgeschiedenen Albtäler mit ihren Quellhorizonten, Schluchtwäldern und Halbtrockenrasen und Wacholderheiden. Führung: Dieter Theisinger, Nürnberg Treffpunkt: 8.50 Uhr Nürnberg Hbf. Mittelhalle Ende: ca. 18.00 Uhr Kosten: 13,00 Euro für NHG-Mitglieder

15,00 Euro für Nichtmitglieder (inkl. VGN) Sonstiges: Nachmittagseinkehr ist möglich Anmeldung im Sekretariat (0911-22 79 70) oder per E-Mail an [email protected] ist erforderlich!

2 Rundblättriges Hasenohr, Bupleurum rotundifolium, ein Doldenblütler mit auffälligen, großen Hüllchen-blättern und von der Gattung abweichenden, ganzrandigen Laubblättern. Rote Liste BY 2 = stark gefährdet

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Kurs: 2019, Freitag, 5.7. - 18.00 Uhr Beginn des Kurses: Artenkenntnis - Die Knöterichgewächse, speziell die Gattung Ampfer In praktischen Bestimmungsübungen sowohl mit frischem als auch mit gepresstem Pflanzenmaterial lernen wir die unterschiedlichen Artengruppen unserer heimischen Blütenpflanzen kennen. Der Kurs wendet sich vor allem an Anfänger und Ungeübte. In diesem Jahr wenden wir uns den Knöterichgewächsen (Polygonaceae) zu und hier speziell den Ampfergewächsen (Gattung Rumex), die für den ungeübten Blick sehr ähnlich aussehen. Der Kurs soll vermitteln, auf welche feinen Unterschiede bei der Bestimmung der Arten zu achten ist. Kursleiter: Wolfgang Troeder, AK Herbar Tel. 59 16 37 Ort: Norishalle, Seminarraum Termine: Kursbeginn: Freitag, 5.7, 18.00 Uhr,

2. Kurstag: Freitag, 12.7. Die weiteren Termine einschließlich eventueller Exkursionen werden am ersten Abend vereinbart.

Kosten: keine Arbeitsmaterial: Werner Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland, Gefäßpflanzen: Grundband, 20. Aufl.

2011 (ISBN: 978-3-8274-1606-3), 10-12fach-Lupe

Anmeldung im Sekretariat (0911-22 79 70) oder per Mail an [email protected] ist erforderlich!

3 "Roter Klatschmohn sprang aus den Feldern" titelt ein Lyrikband von Klaus Grunenberg. Man möchte hinzufügen: "Direkt ins Auge des Betrachters". Einfach schön, nicht gefährdet!

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Botanischer Garten Erlangen

Sonntag 14.07. 10:30 - 17:00 Uhr

Tag des Botanischen Gartens; Aktion Führungen & Aktionen, auch für Kinder Eintritt frei

Donnerstag 18.07. 18:00 - 22:30 Uhr

Sommerabend; Aktion Imbiss, Getränke, Führungen, ab 19:30 spielen die SRS Jazzmen´ Eintritt VVK 13 €, Abendkasse 15 €, FBGE-Mitglieder ermäßigt. Begrenzter Einlass! Kartenvorverkauf ab 18.6. im E-Werk, Fuchsenwiese 1, Erlangen

Sonntag 28.07. 11:00 Uhr Die Entstehungsgeschichte der pflanzlichen Vielfalt - Die Systemanlage im Botanischen Garten; Führung

4 Der Feld-Rittersporn, Consolida regalis, hat den Gefährdungsgrad 3 in Bayern = gefährdet. Spielerisch tänzelnde Blüten in einem Kornfeld.

5 Von links: Acker-Löwenmaul, Misopates orontium, RL 2, Acker-Leimkraut, Silene noctiflora, RL Vorwarnstufe und Sommer-Adonisröschen, Adonis aestivalis, RL 3. Sie bevorzugen basen- oder kalkreiche Böden.

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Ökologisch-Botanischer Garten Bayreuth 3. Juli 2019, 12:15 Uhr, Eingang des Ökologisch-Botanischen Gartens, Uni Bayreuth

Botanische Mittagspause

7. Juli 2019, 10 bis 16 Uhr, Ökologisch-Botanischer Garten, Uni Bayreuth

Natur als Vorbild: Artenvielfalt im Garten mit Führungen, Beratung und Bewirtung

7. Juli 2019, 11:30 Uhr, Ausstellungsraum des Ökologisch-Botanischen Gartens, Uni Bayreuth

Von der Naturstudie zur großen Komposition - Ausstellung von Gudrun Gantzhorn

10. Juli 2019, 17:30 Uhr, Eingangsbereich des Ökologisch-Botanischen Gartens, Uni Bayreuth

So schmeckt‘s: Zutaten und Gewürze für Brot (15-18 Uhr Brotprüfung der Bäckerinnung Bayreuth Stadt & Land)

17. Juli 2019, 12:15 Uhr, Eingang des Ökologisch-Botanischen Gartens, Uni Bayreuth

Botanische Mittagspause

20. Juli 2019, von 17 bis 01 Uhr, Ökologisch-Botanischer Garten, Uni Bayreuth

UNIKAT - Das Sommer-Tanz-Event der Uni Bayreuth

21. Juli 2019, 14 Uhr, Eingang des Ökologisch-Botanischen Gartens, Uni Bayreuth

Der ÖBG zum Kennenlernen: Allgemeine Gartenführung

21. Juli 2019, 18 Uhr, Ökologisch-Botanischer Garten

Literatur und Musik: Serenade am Victoria-Becken

24. Juli 2019, 17:30 Uhr, Eingang des Ökologisch-Botanischen Gartens, Uni Bayreuth

Altes Wissen: Pflanzen der Hildegard von Bingen

Veranstaltungstipp: Entfesselte Natur. Das Bild der Katastrophe seit 1600 29.06.18 - 14.10.18 „Hamburger Kunsthalle Mit einer großen epochen- und medienübergreifenden Ausstellung geht die Hamburger Kunsthalle mit bedeutenden Kunstwerken dem Thema der bildlich-künstlerischen Aufbereitung von Naturkatastrophen nach und beleuchtet dabei auch das Scheitern des Menschen an der Natur, etwa in Folge seiner Technikgläubigkeit. Die Kunstausstellung "Entfesselte Natur. Das Bild der Katastrophe seit 1600" zeigt über 200 Exponate, darunter Gemälde, Zeichnungen, Graphiken, Skulpturen, Fotografien, Filme und Videoarbeiten. Mit Feuersbrünsten, Erdbeben, Überschwemmungen, Vulkanausbrüchen und Schiffsuntergängen …“ weiterlesen

6 Das Rispen-Lieschgras, Phleum paniculatum, wächst selten in Äckern und Weinbergen. Vorwarnstufe

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Botanische Notizen Passend zur Bilderstrecke dieses Rundbriefes über Ackerunkräuter ein Portrait des Feld-Rittersporns, Consolida regalis. Hier weiterlesen Nach längerer Zeit wieder einmal der Hinweis auf einen Podcast. Qualitativ hochwertige Podcasts hält der Bayerische Rundfunk in seinem Programm Bayern2 bereit. Ich empfehle Ihnen den folgenden mit dem Thema „Intelligentes Grünzeug? – Gefühl und Erinnerung der Pflanzen“. Link

8 Die Kornblume, Centaurea cyanus, besitzt unter den Ackerunkräutern die höchsten Sympathiewerte in der Bevölkerung. Ist sie deswegen wieder in stetiger Ausbreitung begriffen?

7 Geometrisch und asymmetrisch: Die Breitblättrige Turgenie, Turgenia latifolia, ist in Bayern verschollen. Erhaltungskultur. Zuletzt in den 1980er Jahren in Bayern aufgetreten.

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10 Eine großartige attraktive und dekorative Schönheit: Strahlen-Breitsame, Orlaya grandifolia. RL 1 = vom Aussterben bedroht. Soviel Schönheit täte unseren Ackerkulturen wieder gut.

9 Einmalig in Bayern, im wahrsten Sinn des Wortes: Acker-Leinkraut, Linaria arvensis. Rote Liste 1 = vom Aussterben bedroht. Nur noch einmal im westlichen Mittelfranken. Dort mit Passion und Herzblut bewahrt. Danke!

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Zu guter Letzt

Was nicht passt, wird passend gemacht: Tür in Tor. Der Rahmen mobil und insektenfreundlich, ein Insektenhotel. Intelligent und topaktuell und die Wahl zwischen alten und neuen Schließlösungen ist eindeutig getroffen! Gesehen in der Gemeinde Stein in der Oberpfalz, im Pfreimdtal. Heißgestrahlt grüßt Ihr --Rudolf Höcker Hinweis: Wenn Sie den Botanischen Rundbrief nicht mehr erhalten möchten, bitte eine kurze Nachricht an mich.