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JUNI 2013 Uhrmacher Wachablöse in Karlstein Nachhaltigkeit Verkauf mit gutem Gewissen uhren juwelen & P.b.b. | Verlagsort: 2380 Perchtoldsdorf | 10Z038512M © 88 Rue du Rhone Die offizielle Zeitschrift des Bundesgremiums Branchenumfrage Angespannte Lage

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JUNI 2013

Uhrmacher Wachablöse in Karlstein

Nachhaltigkeit Verkauf mit gutem Gewissen

uhrenjuwelen&

P.b.b. | Verlagsort: 2380 Perchtoldsdorf | 10Z038512M

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Die offizielle Zeitschrift des Bundesgremiums

BranchenumfrageAngespannte Lage

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ROADSHOW 18.6. – 26.6.2013 VELDEN, Dienstag 18.6.2013, Casinohotel Velden

GRAZ, Mittwoch, 19.6.2013, Hotel Das WeitzerWIEN, Donnerstag 20.6. – Freitag 21.6.2013, Austria Trend Hotel Park Royal Palace Vienna

DORNBIRN, Montag 24.6.2013, Hotel MartinsparkINNSBRUCK, Dienstag 25.6.2013, Austria Trend Hotel Congress

LINZ, Mittwoch 26.6.2013, Hotel Courtyard by Marriott

Info: Marlox Austria GmbH • Hauffgasse 3-5 • 1110 Wien • 01 / 715 44 77 - 0 • www.marloxgroup.com

TIMEWEAR FALL/WINTER 2013

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business newsOmega kämpft gegen Blindheit

business newsDorotheum Wien

interviewDie Uhrmacherschule Karlstein

handelCadenza – Neues Format!

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marketingRaus aus dem Jammertal!

uhrenAdventure Watches

nachhaltigkeitMit gutem Gewissen

kammerHöchste Zeit

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Edito

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Handelsforscher hatten mit einem zweiprozentigen Plus gerechnet, doch der lange Winter hat den Einzelhändlern

den Start in den Frühling gehörig vermiest. Immerhin ging sich in den Monaten Jänner bis April für den gesamten Handel noch ein Mini- Plus von 0,3 % aus. Härter traf es den Uhren- und Schmuckhandel. Das Minus von 2,8 % schmerzt, mehr noch die Tatsache, dass 41 % der von der KMU Forschung Austria befragten Mitglieder einen Umsatz-rückgang von 10 % UND MEHR meldeten. uhren&juwelen-Redakteurin Anja Beuning nahm die mauen Konjunkturwerte zum Anlass, ein Branchenbaromter zwischen Neusiedler und Bodensee zu recherchieren. Führende Vertreter aus Handel und Industrie kommen zu Wort – und siehe da: Beuning beschreibt die Lage als angespannt, aber keineswegs hoffnungslos. Insgesamt rech-nen Wirtschaftsforscher in den kommenden Monaten wieder mit besseren Geschäften. Unter den Unternehmern zeigen sich vor allem jene optimistisch, die mit innovativen Marketingkonzepten und moderner Kun-denbindung auf sich aufmerksam machen. Dennoch: 57 % der von der KMU Befragten rechnen in den kommenden Monaten nicht mit einer Verbesserung der Geschäftstätig-keit. Hoffentlich werden sie eines Besseren belehrt! Viel Spaß beim Lesen!Brigitte MedlinChefredakteurin uhren&juwelen

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Buben & Zörweg und Aston Martin

Anfang Mai bildeten die luxuriösen Meisterstücke von Buben & Zörweg sowie noble Sportwagen das Highlight eines gemeinsamen Events mit der Aston-Martin-Vertretung in Dresden, Thomas Exclusive Cars, das ganz im

Zeichen des Luxus stand. Bereits bei der Abendveranstaltung am Freitag konnten die geladenen Gäste in vier Showrooms Sportwagen von Ferrari, Maserati, Rolls-Royce und Aston Martin bewundern. Die luxuriösen Meister-stücke von Buben & Zörweg bildeten neben den Luxusautomobilen im Aston-Martin-Showroom einen Blickfang für die begeisterten Gäste.

4u&j | Juni 2013

IWC: Neue Markenbotschafter

IWC Schaffhausen freut sich über die neue Zusammenarbeit mit zwei prominenten Markenbotschaftern: Lewis Hamilton und

Nico Rosberg vom Mercedes AMG Petronas Formula One Team, dessen Official Engineering Partner die Schweizer Uhren-manufaktur seit Beginn dieses Jahres ist. Bereits 2004 wurde der Grundstein für diese Partnerschaft gelegt. Die beiden Unter-nehmen mit einer langen und erfolgreichen Tradition im Bereich der Präzisionstechnik begannen damit eine Kooperation, die auf dem gemeinsamen Anspruch gründete, die Grenzen der Mechanik und Spitzentechnologie neu auszuloten. Zur weiteren Festigung der Partnerschaft zwischen der Luxusuhrenmanufaktur und dem Rennteam werden nun die beiden Fahrer Lewis Hamilton und Nico Rosberg »Friends of the Brand«.

Omega kämpft gegen Blindheit

Omega ist seit Jänner 2011 Partner von ORBIS International und dessen »Flying Eye Hospital«. 2013 lanciert die Marke die »Constellation Star

ORBIS« in den Gehäusegrößen 24 sowie 27 Millimeter. Mit dem Verkauf jeder dieser Uhren fließt ein Teil des Erlöses an die humanitäre Nicht-regierungsorganisation, die sich der Prävention und Behandlung von Augenkrankheiten in Entwicklungsländern und abgelegenen Regionen auf der ganzen Welt widmet. Omega und Markenbotschafter Daniel Craig unterstützen ORBIS International bereits seit Jänner 2011. Damals wurde mit der »Hour Vision Blue« ein Herrenmodell – ebenfalls mit blauem Zifferblatt – lanciert und ORBIS gewidmet. Teile des Reinerlöses dieser Uhr kommen ebenso der Organisation ORBIS zugute. ©

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Am Uhrmacher-Arbeitsplatz gelten besonders hohe Anforderungen an die

Beleuchtungsqualität. Denn sie ist die Voraussetzung für gutes Sehen und damit ein entscheidender Einflussfaktor, um die Qualität des Handwerks zu ermöglichen. Aber auch aus ergonomischer Sicht spielt die Beleuchtung eine wichtige Rolle: Gutes Licht beugt etwa Kopf- und Augen-schmerzen vor. Deshalb sind am Uhr-macher-Arbeitsplatz hohe Beleuchtungs-stärken gefragt. (Die Norm zur Beleuchtung von Arbeitsstätten in Innenräumen DIN EN 12464-1 schreibt hier mindestens 1.500 Lux vor.) Außerdem ist eine gute Entblendung

notwendig, um Reflexionsspiegelungen auf den glänzenden Oberflächen zu vermeiden. Die Beleuchtung sollte zudem das Kontrast-sehen erleichtern. Leuchtenhersteller Wald-mann mit Unternehmenssitz in der eins-tigen Uhrenstadt Villingen-Schwenningen hat sich dieser Problematik gewidmet: Die neu entwickelte LED-Gestängeleuchte »Taneo« erfüllt die Bedürfnisse der Uhrma-cher auf besondere Weise. Die ebenfalls im Schwarzwald ansässige Uhrenfabrik Jung-hans hat bereits die ersten Arbeitsplätze auf die neue Beleuchtungslösung umgestellt, um ihren Uhrmachern beste Sehbedingun-gen am Arbeitsplatz zu schaffen.

Junghans-Werktische neu beleuchtet

Inhorgenta Munich vergibt Sonderpreis

Beim 22. Schmuckwettbewerb »Revolte« im Rahmen des Legnica Jewellery Festivals »Silver

2013« zeichnet die Inhorgenta Munich die japani-sche Schmuckkünstlerin Mari Ishikawa mit dem »Sonderpreis der Inhorgenta Munich« aus. Die in München lebende Designerin wird für ihre Serie »Landscapes« ausgezeichnet und erhält die Mög-lichkeit, ihr Werk auf der kommenden Fachmesse, von 14. bis 17. Februar 2014, dem internationalen Fachpublikum zu präsentieren. Für den Wett-bewerb 2013 reichten 319 Schmuckdesigner aus 43 Ländern insgesamt 625 Kunststücke ein.

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Longines sucht neue Champions

Longines, Partner und offizieller Zeitmesser der French Open in Roland Garros, machte sich auch dieses Jahr im Rahmen des Turniers »Longines Future Tennis Aces« zum

vierten Mal in Folge auf die Suche nach den Champions von morgen. Der Nachwuchsevent fand vom 30. Mai bis zum 1. Juni in Paris statt. Die Schweizer Uhrenmarke ermöglichte dieses Jahr 16 jungen Tennisspielern unter 13 Jahren, sich bei diesem Turnier miteinander zu messen. Longines organisiert das Nachwuchsturnier auf eigenen dafür angelegten Sandplätzen vor dem Hôtel de Ville im Herzen von Paris. Mit dem Gewinnerpokal aus den Händen eines Vertreters der Fédération Française de Tennis wurde heuer nach einem spannenden Endspiel Rudolf Molleker aus Deutschland geehrt. Die beiden Finalisten werden außerdem bis zu ihrem 16. Geburtstag mit einem jährlichen Stipendium von 2.000 US-Dollar zur Finanzierung ihrer Tennisausrüstung unterstützt.

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Neuer Markenauftritt

Pünktlich zum 125-Jahr-Jubiläum wartet Certina mit einem neuen Erscheinungsbild

auf. Das neue Logo des Schweizer Sport-uhrenherstellers vollzieht einen mutigen Wandel von Rot zu Grün. Für das im Jahr 1888 gegründete Unternehmen heißt das Motto »Back to the roots«: Das neue Logo besteht aus dem Schriftzug, der seit jeher die Zifferblätter der Uhren schmückt. Diese Vereinheitlichung sorgt für eine größere Kohärenz des Gesamt-auftritts. Dazu kommt das Markenzeichen einer Schildkröte, die schon in den 1960er- Jahren auf der DS-1 und der DS-2 eingesetzt wurde. Die Schildkröte wird in Zukunft nicht nur auf den Sportmodellen, sondern auf allen Uhren böden zu sehen sein. Farblich ist der neue Auftritt in edlem Grün gehalten. Als weiteres Novum wird das Kürzel «DS» ins Logo aufgenommen. Die neue Corporate Identity stellt einen echten Meilenstein in der Firmengeschichte von Certina dar. ©

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Chopard auf Gala-Kurs

Das Haus Chopard engagiert sich an der Seite von Life-Ball-Gründer Gery Keszler im Kampf gegen Aids. Chopard war am 25. Mai stolzer »Presenting Partner« der Aids

Solidarity Gala 2013 in der Wiener Hofburg, hosted by UNAIDS und AIDS Life. Zur Verstei-gerung für den guten Zweck hat Chopard eine ganz besondere Uhr kreiert: einen »Happy Sport«-Chronographen exklusiv mit einem mit Rubinen ausgefassten »Red Ribbon«. Dieser eigens für diese Gala entworfene Chronograph kam am Samstagabend im Rah-men der Aids Solidarity Gala im Zeremoniensaal der Wiener Hofburg zur Versteigerung. Der Erlös aus dem Chopard-Chronographen zugunsten von UNAIDS und AIDS Life erzielte den Gesamtwert von 200.000 Euro.

6u&j | Juni 2013

Maurice Lacroixmuseumsreif

In der Geschichte der Uhrmacherei hat vor Maurice Lacroix noch keine Marke den Ver lauf

der Zeit mit einem quadratischen Rad ver-anschaulicht. Um diesem wichtigen techni-schen und ästhetischen Meilenstein Tribut zu zollen, hat Maurice Lacroix Anfang Juni den beiden wichtigsten Uhrmachermuseen der Schweiz eine »Masterpiece Roue Carrée« überreicht. Für Ludwig Oechslin, Kurator des Internationalen Uhrmachermuseums in La Chaux-de-Fonds (MIH), welcher selbst Uhrmacher und Spezialist für komplizierte Uhrwerke ist, bedeutet dieses Geschenk eine große Ehre.

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u&j-Homepage: kunden-freundliche Veranstaltungsrubrik

Dem uhren&juwelen-Team ist es ein Anliegen, stets Verbes-serungen vorzunehmen, durch die unsere Leser und

treuen Kunden profitieren. Deshalb ist es seit Mitte Juni jedem Kunden möglich, auf unserer Homepage kostenfrei seine Ver-anstaltungen selbst einzutragen. Ob Roadshow, Präsentations-veranstaltung zu einer limitierten Uhr oder Messetermine – Sie als Anbieter können Ihre Veranstaltung publizieren und Sie als Leser können sich nun auch über das World Wide Web mit wenigen Mausklicks darüber informieren, was Sie keinesfalls verpassen sollten! Der Link http://www.uhrenundjuwelen.at/termine/ verschafft Ihnen einen schnellen Überblick für Ihre Terminplanung.

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Dorotheum Wien: Historische Raritäten

Historische Kostbarkeiten und einmalige Raritäten standen hoch im Kurs bei den Auktionen von Juwelen sowie Armband- und Taschenuhren im

Dorotheum Wien am 15. und 17. Mai 2013. Die beiden Versteigerungen haben das steigende Interesse an Uhren und Juwelen bestätigt. Die Auktion am 15. Mai war die beste in der Geschichte des Dorotheums. Der höchste Preis galt einem Paar Diamantohrgehängen aus dem ersten Drittel des 20. Jahrhun-derts Klassiker-Diamanten ab 3 ct bis ca. 6 ct konnten bei dieser Auktion Spitzenpreise erzielen. Zwei besondere Taschenuhren in nahezu perfektem Erhaltungszustand aus dem 18. und 19. Jahrhundert konnten bei der Auktion am 17. Mai ihre Erwartungen vielfach übertreffen. Zwei seltene Herrenarm-banduhren der Marken Parmigiani Fleurier und Roger Dubuis erzielten mit 19.820 bzw. 16.160 Euro mehr als den Schätzwert. Vor allem die technischen Details und die extrem feine und handwerklich herausragende Arbeit der beiden Uhren führten zu einem wahren Bieteransturm. Astrid Fialka-Herics, Leiterin der Juwelen- und Uhrenabteilung im Dorotheum Wien, zeigt sich höchst zufrieden mit dem Ergebnis der beiden Auktionen. Für September 2013 sind drei Versteigerungen geplant.

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8u&j | Juni 2013

Pretiosa Vienna mit interessanten Angeboten

Dadurch, dass Messen CMW die Veranstaltungsrechte der Pretiosa Vienna (20.–22. 9. 2013) übernommen

hat, kann rasch auf die Bedürfnisse der Branche eingegangen werden. Für Jungdesigner gibt es nun zum Beispiel bereits ab 999 Euro eine »All-Inklusive-Lösung« (Fläche inklusive Standbau). Für Designer starten die Messepakete ab 1.690 Euro. Flächen-Fertigstandlösungen mit hochwertigen Vitrinen, Grafikdiarahmen, Koje und vielem mehr ab 3.990 Euro netto. Es kann auch lediglich die Messefläche oder diese mit zusätzlich individuellem Standbau in Anspruch genommen werden. Der Veranstalter erwartet durch den Standortwechsel in die Messe Wien eine weitere Steigerung der Aussteller- und Besucherzahlen. 2012 sagten schon 97 % der befragten Besucher, sie werden voraussichtlich auch 2013 die Messe wieder besuchen. Wie es aussieht, werden heuer die Bereiche Edelsteine, Edelsteinketten und Zubehör umfangreicher werden. Als Aussteller sind beispielsweise Festina, Skalda, Schneider, Ingersoll, Time Mode und RW Austria mit seiner neuen Marke 88 Rue du Rhône vermerkt, außer-dem sehr viele Firmen, die das Basissortiment des Juweliers bilden und mehr Unabhängigkeit und freie Kalkulation ermöglichen. Viele dieser Aussteller bieten äußerst interessante Produkte, mit denen der Juwelier verstärkt die Möglichkeit zur Bildung einer eigenen »Marke« hat. Damit Schmuck und Uhren wieder mehr Thema bei den Endverbrauchern werden, bietet die Messe äußerst preiswerte Werbepakete zum Beispiel mit ORF III an. Des Weiteren wird es eine große Presse-aussendung und Einladungen an viele Publikumsmedien geben. Die »Pretiosa Lounge« am Messeeingang soll Gelegenheit zum Fachsimpeln und Netzwerken geben. Auf der Messebühne werden Fachinformationen weiter-gegeben. Es finden Diskussionsrunden statt. Aussteller und Besucher haben am Freitag und Samstag die Möglichkeit, bei Livemusik den Messetag ausklingen zu lassen.

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Girard-Perregaux und »Blue Forest«

Die Schweizer Manufaktur Girard-Perregaux unterstützt als Sponsor das Kunst- und Umweltprojekt »Blue Forest«, entworfen von dem Künstler und

Architekten Lucio Micheletti. Das Projekt wurde für die internationale Kunst-ausstellung »La Biennale« in Venedig ausgewählt, die vom 1. Juni bis zum 24.  November 2013 stattfindet. Präsentiert mit der Galerie Ca’ d’Oro, will die Performance »Blue Forest« in Tradition der Land Art die Aufmerksamkeit der Besucher durch Kunst auf Umweltthemen lenken. »Ich hoffe, dass Girard-Perregaux durch die Unterstützung dieser Initiative anderen Menschen deutlich macht, dass es notwendig ist, unsere Erde zu schützen«, sagt Michele Sofisti, CEO der Sowind-Group, zu der die Uhrenmarken Girard-Perregaux und Jeanrichard gehören. Das »Blue Forest«-Projekt ergänzt weitere verantwor-tungsvolle Partnerschaften, die Girard-Perregaux pflegt.

Best dressed mit Pandora

Das dänische Schmuckunternehmen Pandora ist in diesem Jahr Sponsor des begehrten »Germany’s Best Dressed

Award« des Premium-Fashion-Weeklys Grazia, der am 16. Mai in Berlin vergeben wurde. Grazia und Pandora suchten die deutschen Prominenten mit dem heißesten Look und dem stilsichersten Auftritt. Gemeinsam mit der Expertenjury konn-ten die Grazia-Leserinnen und -Userinnen für ihren Favoriten online abstimmen. Rund 100 prominente Persönlichkeiten aus der Mode- und Beauty-Branche nahmen an der Veranstaltung im Soho House teil. In insgesamt sechs Kategorien wurden die Awards vergeben. In diesem Jahr hatte Pandora erstmalig zusammen mit Grazia die neue »Best Inspiration by Pandora«-Kategorie ins Leben gerufen, in der Frauen ausgezeichnet werden, die als Vorbild zugleich mit ihrem äußeren Styling und mit ihren inneren Werten inspirieren. Die Gewinnerin dieses Preises ist in diesem Jahr die TV-Moderatorin Frauke Ludowig: Sie inspiriert durch ihren unverwechselbaren Stil, ihren beruf-lichen Erfolg und ihre persönliche Geschichte.

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u&j | Juni 2013

Die Schäuble Service GmbH in Deutschland betreut bereits seit einigen Jahren den Repa­

raturservice für Mondaine und seit Kurzem die neue Marke Luminox der Marlox Group. Ab dem 15. Juni 2013 ist diese Fachwerkstätte außerdem als neuer Servicepartner für die Marken Esprit, Esprit Collection, edc, Joop und Puma zuständig! Alte Reparaturaufträge, die an die Zeitmess­technik (ZMT) nach Meisenheim gesandt wur­den, werden selbstverständlich weitergeleitet. Für Verzögerungen in der Übergangsphase bittet die Marlox Group um Verständnis. Den Fachhändlern stehen zum Versenden Service­formulare und zur Information eine Reparatur­preisliste zur Verfügung. Damit die Service­rechnungen ohne deutsche Umsatzsteuer ausgewiesen werden, sollte unbedingt bei jedem Reparaturauftrag und jeder Ersatzteil­bestellung die Umsatzidentifikationsnummer (ATU) mitgeteilt werden. Rückfragen beantwor­tet gerne Frau Katrin Seidl, Tel.: 01/715 44 77­11 oder der zuständige Außendienstmitarbeiter. Die neue Serviceanschrift lautet: Marlox Service Cen­ter, c/o Schäuble Service GmbH, Nachtwaid 8, 79206 Breisach, Deutschland, Tel.: 0049/7667/941 79­0 (direkt), Tel.: 01/715 44 77­58 (DW zur Wei­terleitung), Fax 0049/7667/941 79­23, marlox­service@schaeuble­service.de.

Marlox Group bietetneue Servicestelle an Rado: Klein­Basel in Wien

Der Schweizer Uhrenhersteller Rado stellte exklusiv die Neuheiten der Baselworld­Messe 2013 in Wien vor und lud dazu in den Rado Store in die Kärntner Straße 18. Zahlreiche

Medienvertreter und Freunde des Hauses informierten sich über das breite Spektrum an neuen Uhrenmodellen. Auch »Friend of the Brand« und Tennislegende Alex Antonitsch zählte zu den Gästen und war besonders von der neuen Tenniskollektion »Rado HyperChrome Court Collection« angetan.

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Roger Dubuis setzt auf Lars Oehlmann

Lars Oehlmann hat im April 2013 die Position des General Manager Roger Dubuis für

Deutschland, Österreich und Osteuropa übernommen. Der gebürtige Deutsche verfügt über ein abgeschlossenes Studium der Wirt­schaftswissenschaften und langjährige Erfah­rungen in der Luxusgüterbranche. Lars Oehl­mann startete seine berufliche Laufbahn im Karstadt­Konzern, wo er mehrere Jahre in unterschiedlichen Positionen arbeitete. Da nach war er insgesamt zehn Jahre für die Swatch Group tätig, acht Jahre davon für die Uhrenmarke Omega, wo er sich ein umfang­reiches Branchen­Know­how ange eignet hat. Nach seinem Wechsel in die Luxussparte des L’Oréal­Konzerns kehrte Herr Oehlmann im letzten Jahr in die Uhrenbranche zurück. Seit April 2013 verfügt Roger Dubuis über einen Vertriebspartner in Österreich: Juwelier Wempe, Kärntner Straße 41,1010 Wien.

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ausbildung

FührungswechselDie Uhrmacherschule in

Karlstein feiert heuer ihr

140-jähriges Bestehen.

Seit Dezember steht

die Traditionsanstalt unter

neuer Führung: Direktor

Wolfgang Hörmann setzt

auf Innovation und

Tradition.

Von ClaUdia StüCkler

Die Zeit und schöne Dinge haben uns immer schon fasziniert. Der Beruf des Uhrmachers erfreut sich daher bereits

seit Jahrhunderten Beliebtheit. Auch im Elektronikzeitalter ist dieses Handwerk nicht nur attraktiv, wegen des anhaltenden Trends zu hochwertigen mechanischen Uhren ist es auch sehr gefragt.Das nördliche Waldviertel rund um Karlstein ist wegen seines Bezugs zum Uhrmacher­handwerk auch als Horologenland bekannt. Bereits Mitte des 18. Jahrhunderts wurde dort erstmals ein »Horologe« – also ein Uhr­macher – urkundlich erwähnt. Ursprünglich war die Reparatur von Uhren ein Neben­erwerb für lange Winterabende, langsam entwickelte sich diese Tätigkeit aber zu einen eigenen Gewerbe. 1830 produzierten etwa 280 Menschen bereits eine Stückzahl von rund 130.000 Uhren. Auch qualitativ machten sich die Waldviertler einen Namen, eine Uhr aus Karlstein zu besitzen, galt in der K.­u.­k.­Zeit als Luxus. Die hier hergestellten Uhren wurden bereits damals in der ganzen Monar­chie verkauft. 1873 erfolgte dann die Grün­dung der Uhrenfachschule, aus der bald die »k. u. k. Fachschule für Uhrenindustrie« wurde. Die Schule entwickelte sich in kürzester Zeit zur ersten Ausbildungsinstitution. Heute gibt es um Karlstein keine Fertigungsbetriebe

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ausbildung

mehr, stattdessen gibt es aber Unternehmen, die Messuhren für andere Zwecke oder ähn­liche feinmechanische Produkte herstellen. Die Schule hingegen ist geblieben und wird gemeinsam mit der HTL für Mechatronik geführt. Das Ausbildungsangebot für Uhr­macher teilt sich in zwei Schienen: Zum einen befindet sich hier die Fachschule für Uhr­macher, zum anderen die Berufsschule der Uhrmacher.

Die Uhrmacherschule hat in ihrer 140­jähri­gen Geschichte viele Generationen an Absol­venten hervorgebracht – die ehemaligen Schüler sind als Gesellen, Fachverkäufer, Werk­stättenleiter, Geschäftsführer, Heimmeister und selbstständige Geschäftsleute tätig. Heute besuchen die Fachrichtung Uhrmacher im Durchschnitt 65 Schüler. In den vier Aus­bildungsjahren wird, ausgehend von der tradi tionellen Kunst des Uhrmachers, eine Pendeluhr angefertigt und gegen Ende der Ausbildung mit Computern und neuesten elektronischen Messgeräten an modernsten mechanischen Chronographen und Uhren gearbeitet.Seit Dezember letzten Jahres steht die Traditionsschule nun unter neuer Führung. DI Wolfgang Hörmann folgt DI Ingo Faseth nach, der seinen wohlverdienten Ruhestand angetreten hat. Hörmann stammt aus Holla­brunn, wo er auch an der dortigen HTL Elekt­rotechnik unterrichtete. Der ausgebildete Techniker kam unmittelbar nach dem Studium zu Alcatel, wo er sofort Führungsverantwor­tung übernehmen musste. Dort machte er eine wichtige Erfahrung, die seinen weiteren beruflichen Werdegang prägen sollte: »Je besser die Leute ausgebildet sind, desto besser funktionieren die Abläufe.« Das Interesse an der Lehre war geweckt, parallel zum Job begann er sehr bald auch an der HTL zu unter­richten. Es folgte ein Wechsel zu Siemens, nach

einer Umstrukturierung entschloss er sich dann zum Fulltime­Lehrerjob. Das Herz des Mechatronikers schlägt für schöne Uhren, von seiner Schule ist er überzeugt: »Die zwei Schulen lassen sich wunderbar kombinieren.« In Österreich gibt es keine nennenswerte Uhrenindustrie mehr, die wenigen Betriebe sind KMU, die Ausbildung eigener Lehrlinge daher sehr schwierig. So gibt es in der Bundes­hauptstadt überhaupt nur einen Uhrmacher, der selbst ausbildet. Alle anderen Uhrmacher­lehrlinge kommen aus überbetrieblichen Maß nahmen. Die durchschnittlich 18 Karlstein­Absolventen im Jahr sind entsprechend heiß begehrt. Eine realistische Berechnung ergibt aber, dass man hierzulande locker dreimal so viele Uhrmacher beschäftigen könnte. Ein Grund dafür liegt auch im Wandel der Branche: »Für Uhren im unteren Preissegment braucht man keine Uhrmacher.« Dennoch ist Hörmann sicher: »Der Beruf des Uhrmachers ist ein sehr exklusiver. Den wählen junge Leute nicht aus Verlegenheit, sondern aus Überzeugung.« Insofern sind sie dann auch nur mehr schwer vom eingeschlagenen Weg abzubringen.

Um die Ausbildung noch attraktiver zu gestalten, überlegt man deswegen auch eine fünfjährige Variante mit Matura. Zudem bietet die Ausbildung für alle etwas – anders als bei anderen technischen Schwerpunkten beträgt der Mädchen­Anteil in Karlstein rund 30 Pro­zent. Das Uhrmacherhandwerk bietet darüber hinaus ausgezeichnete Chancen für Jugend­liche mit körperlichen Einschränkungen, etwa Rollstuhlfahrer oder Gehörlose. Die Drop­out­Rate liegt mit circa zehn Prozent unter dem Durchschnitt. Hauptmotiv, warum Schüler vorzeitig austreten: Sie werden noch vor dem Abschluss von Unternehmen abgeworben. Die Gründe, warum sich dennoch relativ wenige junge Leute für das Uhrmacherhand­werk interessieren, ortet Wolfgang Hörmann

beim kaum vorhandenen Marketing für den Beruf: »Es ist eine tolle Ausbildung, die sehr viele Chancen eröffnet. Leider werden die Perspektiven, die der Beruf bietet, zu wenig kommuniziert«, bedauert der Direktor. Vor Kur­zem haben Vertreter von Glashütte der Schule einen Besuch abgestattet. Sie waren auf der Suche nach 80 (!) Uhrmachern, mit einer Charme­Offensive fischte man auch im Wald­viertel. Das Angebot: Firmenwagen, Sozialleis­tungen und die Möglichkeit, zu studieren. Aus seiner beruflichen Erfahrung weiß Hör­mann, dass es in Zukunft ausschlaggebend für die Jobsicherheit sein wird, ob ein Beruf globa­lisierbar ist oder nicht. »Der Uhrmacherjob ist voll globalisierbar«, ist er überzeugt. Jugend­liche wollen sichere Jobs, dazu bräuchten sie aber hohe Qualifikation. »Sie müssen besser sein als die anderen – und bei unseren Uhrma­chern ist das noch der Fall«, gibt Hörmann zu bedenken. In Mitteleuropa ist die Konkurrenz der Ausbildungsstätten nicht sehr hoch. Die hiesigen Uhrmacher können praktisch alles, was Zeit misst, reparieren oder warten, egal ob Klein­, Groß­ oder Digitaluhren. Eine Nische sind Bereiche in der Medizin oder der Raum­fahrt, die ebenfalls mit Zeitmesssystemen arbeiten. Auch auf Universitäten gibt es den Forschungsbereich Zeitmessung: Uhren müs­sen immer präziser werden, Zeit wird bereits in unvorstellbar winzige Einheiten geteilt. Für den Durchschnittsmenschen kaum von Bedeutung, aber in gewissen Bereichen der Technik unverzichtbar. »Wenn wir diese Kompetenz auch noch hätten, dann wären wir weltweit ganz vorne«, ist Wolfgang Hörmann überzeugt.Aus der Region bekommt Hörmann relativ wenige Schüler, diese entscheiden sich ten­denziell für die Mechatronik: »Die Uhrmacher­Ausbildung ist eher überregional orientiert. Ich bin daher den Unternehmen verpflichtet«, so der Direktor. Firmenvertreter – wie eben jene von Glashütte – würden vorbeikommen und die Schule auch unterstützen: »Wir sind auf die großzügige Hilfe von Industrie und Wirtschaft angewiesen.« Für die Kontrolle kleinster Präzi­sionsteile brauche man entsprechende Geräte, was oft schon eine Investition von mindestens 3.000 Euro darstellt – zehn Prozent des gesam­ten Jahresbudgets der Schule. Hilfe von außen ist daher unerlässlich. »Ich kann nur darauf hoffen, dass Industrie und Standesvertretung uns unter die Arme greifen.« Denn eines ist für Wolfgang Hörmann klar: »Die Qualität der Ausbildung ist unsere einzige Chance, gegen die Globalisierung zu bestehen.“ «©

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DI Wolfgang Hörmann leitet seit Dezember die Uhrmacher-schule in Karlstein: »Die Quali-tät der Ausbildung ist unsere einzige Chance, gegen die Glo-balisierung zu bestehen.«

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12u&j | Juni 2013

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Die Premiere fand in der unmittelbaren Heimat statt: Im Februar ging der Swarovski-Konzern mit dem ersten Cadenza-Store an den Start, natürlich in Innsbruck, genauer in den Rathaus-

Galerien. Was damals heimlich, still und leise eröffnet wurde, ist nicht weniger als das Roll-out eines der größten Einzelhandelsprojekte der Gegenwart. 1.000 Cadenza-Läden soll es bis 2020 auf der ganzen Welt geben, der zweite Schritt in die ganz große Welt erfolgte vor wenigen Wochen in Wien. Im Gebäudekomplex des Hotels Bristol, vis-à-vis der Staatsoper, wurde für Cadenza das passende Geschäfts-lokal gefunden. Räumlich überschaubar mit 54 m2, offen und ein-ladend – und in absoluter Frequenzlage. Der Unterschied zur klassi-schen Swarovski-Welt liege nicht zuletzt in der Zielgruppe, die man im Konzern als »stark Fashion-orientiert« beschreibt. Die Präsentation

Neues Format – weltumspannend!

Swarovski etabliert eine neue Modeschmuckmarke. Aber noch interessanter ist das

Geschäftskonzept von Cadenza. Denn verkauft werden nicht nur Eigenmarken, sondern

auch Stücke international renommierter Designer. Bald 1.000 Mal weltweit!

Von Brigitte medlin

Hely Designs Bracelet

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handel

in den Shops ist betont trendbewusst im Editorial-Stil eines Modemagazins gehalten. Auf den stylishen Rückwänden sieht man nicht nur die Stücke vollkommen unverstellt, sondern die einzelnen Kreationen werden gleich Style-gerecht zusammengestellt. »Wir wollen hier die Vielfalt spielen. Uns ist wichtig, eine eigene Identität zu entwickeln«, sagte PR-Managerin Gloria Hundsberger.

Cadenza soll kein Konzept nur für Österreich oder nur für Europa sein – mit Cadenza will Swarovski ein weltumspannendes Mode-schmuckformat etablieren, das neben den Kreationen aus dem eigenen Haus zahlreiche Schmuckstücke internationaler Stardesigner im Portfolio hat. Über 50 Designer, darunter Weltstars wie Oscar de la Renta, Valentino, Roberto Cavalli, Versace, Jean Paul Gaultier, Zoë Kravitz, aber auch aufstrebende Designer wie Mawi London oder Shourouk, die in den vergangenen Jahren die Modewelt erobert haben, entwerfen die Schmuckstücke und Cadenza präsentiert sie.Der erste Blick in den Wiener Laden eröffnet ein Who is who der Kreativszene: die Stücke der Inderin Mawi Keivom und ihres Labels Mawi London erobern gerade die internatio-nale Fashion-Szene. Auch der gebürtige Süd-afrikaner Anton Heunis ist seit zwei Jahren eine feste Größe bei der Londoner Fashion Week. Und nicht zu vergessen: das junge Label Cayoo der 16 Jahre alten gebürtigen Öster-reicherin Lena Prantl, die die berühmten Glas-kristalle in bunte Armreifen aus Plexiglas ein-gebettet hat. Viele, aber längst nicht alle der unter der Marke Cadenza vertriebenen Stücke schmücken Swarovski-Steine. Aber auch Teile aus den hauseigenen Kollektionen, etwa von Swarovski Crystallized, gehören dazu. Kein Wunder, dass der Swarovski-Konzern, zuletzt mit konjunkturbedingten Kündigungen im Stammwerk in Wattens in den Medien, große Erwartungen in Cadenza setzt. Nach der Eröff-nung in Wien sollen alsbald Store Openings in London, China und Deutschland folgen. Mit weltumspannenden Handels- und Store- Konzepten haben die Tiroler schon Erfahrung:

Neben der neuen Geschäftslinie Cadenza betreibt Swarovski weltweit mehr als 1.200 eigene Geschäfte, davon rund 1.000 als Franchise-Shops. Mit den neuen Shops soll eine »Öffnung zugunsten der Vielfalt« erreicht werden.

Ein völlig neuartiges Shopping-Erlebnis. Tatsächlich hat man lang und gekonnt an den Details des neuen Store-Formats gefeilt: Die offene Architektur wirkt einladend. Die Farb-kombination Petrol, Pink und Lime signalisiert feminine Eleganz und Modernität. Ausge-wählte Schmuckstücke präsentieren sich hier wie in einem Mode-Magazin, übersichtlich und immer im Einklang mit den aktuellsten Trends. Alle Kundinnen, die beim Shoppen nicht auf sich alleine gestellt sein möchten, finden ihren Anlaufpunkt in der Style Bar im Herzen des Stores. Hier gibt es persönlichen Service durch speziell geschulte Mitarbeiter mit Fachwissen rund um das Thema Styling. Bei Cadenza ist jedes Detail darauf ausgelegt, die Individualität des Kunden hervorzuheben. Verpackungen und Grußkarten gibt es in vielen Farben und dank der Cadenza-Präge-machine MeMe lassen sie sich mit pfiffigen Sprüchen personalisieren.150 Läden bis 2015 – Swarovski legt sich die Latte bewusst hoch. Das Ziel klingt selbst-bewusst wie der Claim des neuen Formats: »Today I am«.

VOR LadenschLuss

Im Auftrag der WKO hat das Linzer market Ins-titut die Einstellung der Österreicher zur Sonn-tagsöffnung im Handel erhoben. Trotz media-len Getöses zeigte sich: 90 Prozent der Befragten sind mit den derzeitigen Öffnungszeiten vollauf zufrieden. 80 Prozent der Österreicher sprechen sich dabei klar gegen das sonntägliche Offen-halten aus, ein Wert, der quer durch alle Bevöl-kerungs- und Altersgruppen stabil ist. Einzig in Tourismusge bieten spricht sich eine Mehrheit – 57 Prozent – für die Sonntagsöffnung aus. Auch gehen die Österreicher nicht davon aus, dass sie aufgrund erweiterter Öffnungszeiten ihren Konsum steigern werden.

Die Diskussion, die ständig von einem umtriebi-gen Ex-Baumeister am Kochen gehalten wird, wurde jetzt vom Schlecker-Nachfolger dayli befeuert. Der Spartenobmann Erwin Pellet zeigt sich ob des Dauerbrenners schon etwas ener-viert: »Aus meiner Sicht macht ein Offenhalten am Sonntag für uns Handels unternehmen wenig Sinn. Viele unserer Mitgliedsbetriebe sind Kleinunternehmer und EPU und können den gesetzlichen Rahmen der Öffnungszeiten der-zeit aufgrund ihrer knappen Ressourcen gar nicht ausnutzen. Neben unserer Verkaufstätig-keit an den Geschäftsöffnungszeiten gibt es schließlich für uns Unternehmer auch noch viele administrative Dinge zu erledigen.« Auch wäre die Arbeit des Händlers ja nicht nur mit Anwesenheit im Laden getan: »Meist werden die freien Stunden und Wochenenden dazu genutzt, um diese Arbeiten durchzuführen«, erklärt Pellet. »Der Fall des freien Sonntages würde uns noch zusätzlich unter Druck setzen und noch stärker belasten. Stellt man den ent-stehenden Kosten die zu erwartenden zusätzli-chen Umsätze gegenüber, ergibt sich für viele Unternehmer kein positives Gesamtergebnis.« Auch Studien, wie beispielsweise die market-Studie, würden zu dem Ergebnis kommen, dass durch einen freien Sonntag nicht mehr, sondern nur anders verteilte Umsätze lukriert würden. Ein weiteres gewichtiges Argument ist der Wer-tewandel: Der freie Sonntag sei hart erkämpft und gerade für selbstständige Unternehmer oft die einzige Möglichkeit, Zeit mit der Familie zu verbringen. »Mit der Änderung der Gewerbeord-nung hat die Regierung rasch reagiert und das Feuer im Keim erstickt«, zeigt sich der Spar-tenobmann zufrieden. »Sonntagsarbeit sollte im Handel nicht die Regel, sondern die Aus-nahme sein und bleiben.«

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GIAN PAOLO MARIA CUFF

BEN AMUN EARRINGS

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14u&j | Juni 2013

Über Umsatzentwicklung

und Werbemaßnahmen

sprachen wir mit Vertriebs-

firmen, Herstellern und dem

Facheinzelhandel: Die Lage

ist angespannt, aber nicht

hoffnungslos.

Von AnjA Beuning

PegelstandIn Anbetracht der Flutkatastrophe in Öster­

reich und angrenzenden Staaten relativiert sich vieles. Prioritäten werden verschoben,

Nachbarn und Familien rücken näher zusam­men, helfende Hände räumen zupackend Schutt beiseite und wie der stark strömende Fluss bewegen sich die Gedanken und Taten der Menschen in eine Richtung: Rettung, Wiederaufbau und präventive Schutzmaß­nahmen für die Zukunft. Die übertragene Vergleichsfrage, an welchem dieser Punkte derzeit die Uhren­ und Schmuckindustrie und wo der Handel steht, drängt sich auf. Wie bilanziert die Branche das Frühjahr 2013 nach einem guten Jahresbeginn 2012, einem nach­folgend durchwachsenen Sommer und einem eher verhaltenen Weihnachtsgeschäft 2012? Haben einige bereits »nasse Füße«? Wer »schwimmt oben auf«? Hier wollen wir keines­falls durch Wortspiele die reale Tragödie von Anfang Juni, die die schrecklichen Wasser­massen auslösten, schmälern! So schlimm wie diese zweite Jahrhundertflut kann kein Zah­lenvergleichen sein, selbst wenn es extrem negativ ausfiele! Die vielen Metaphern im Zusammenhang mit der Naturgewalt Wasser sind in Bezug auf unsere Umfrage allerdings sehr trefflich. Außerdem wird die Flutkatastro­phe in unserer Branche, die nicht mit Dingen

des täglichen Bedarfs handelt, vermutlich zumindest ortsgebunden in der Tat ein Loch in die Kassen reißen, da Uhren und Schmuck weniger gekauft werden. Der aktuelle Pegel­stand der Branche tendiert partiell nach oben, was aber, um bei unserem Bild zu bleiben, heißt: Es ist schwierig, das Durchverkaufslevel und das Umsatzniveau zu halten. Nur wer sich im Vorfeld mit Präventionsmaßnahmen wie zum Beispiel guter Werbung und Aktivitäten am POS beschäftigt hat, sich also aktiv am Markt bewegt, und für den Partnerschaftlich­keit keine leere Worthülse ist, der kann sich auch bei kritischen Pegelständen sicher bewe­gen und optimistisch in die Zukunft blicken.

»Das Nachbesetzen von Ware geschieht langsa-mer«, registriert beispiels­weise Alexander Laimer, (Foto links) Geschäftsfüh-rer von RW Austria. Obschon er sehr zufrieden mit den Verkaufszahlen

nach den Fachmessen Inhorgenta Munich und Baselworld war, weiß er, dass die ersten Monate eine eher schwierige Zeit für den Fachhandel waren. Freudig realisiert er, dass die Händler, die aktiv waren, dennoch erfolg­

reich dastehen. Er meint, es sei wichtig, dass der Fachhandel seiner Klientel ein optimales Einkaufserlebnis bietet und den Mut haben solle, auch mal Höherwertiges als nachgefragt vorzulegen, um trotz geringerer Verkaufs­stückzahlen das Umsatzniveau zu halten. Der Mitbewerb durch andere Branchen (Compu­ter, Smartphones) sei nicht zu unterschätzen und das bedeute, dass man über das ganze Jahr gesehen kreativ sein müsse, um seine Zielgruppe zu erreichen. Um seinen Partnern ein Tool an die Hand zu geben, um auf sich aufmerksam zu machen, arbeite Raymond Weil derzeit an einem »Buch für Juweliere«, welches der Handel selbst mitgestalten, zum Beispiel auch mit Schmuckabbildungen er gänzen könne und das ihm dann für Aussen­dungen oder Übergabe an Kunden zur Ver­fügung stehe. Klassische Werbemaßnahmen

seien für RW Austria selbstverständlich.

Auch Festina-Verkaufs-leiter Dirk Proksch (Foto links) weiß, dass die Wer­betrommel fleißig gerührt sein muss: »Neben den

üblichen Flyern und Verkaufshilfen starten wir im Sommer, parallel zur Tour de France, in

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16u&j | Juni 2013

umfrage

Konjunkturerhebung im Einzelhandel mit Uhren und SchmuckKumulierte Entwicklung

Nominelle Umsatzveränderung Jänner bis April 2013 in Prozentim Vergleich zu Jänner bis April 2012

Geschäftstätigkeit in den nächsten 3 Monaten

Anteile in Prozent der meldenden GeschäfteRückgang mehr als 10 % 41 % 31 %Rückgang bis 10 % 23 % 19 %keine Änderung 1 % 9 %Zuwachs bis 10 % 18 % 20 %Zuwachs mehr als 10 % 17 % 21 %

1

0

–1

–2

–3

%

-2,8

0,3

Einzelhandel mit Uhren und Schmuck Einzelhandel insgesamt 1)

■ 21 % aller Betriebe des Einzelhandels mit Uhren und Schmuck erwarten in den nächsten drei Monaten eine Verbesserung ihrer Geschäftstätigkeit,

■ 57 % keine Veränderung und

■ 22 % rechnen mit einer Verschlechterung.

21 %

22 %

57 %

1) Der Einzelhandel insgesamt beinhaltet den Lebensmitteleinzelhandel näherungsweise auf Basis ACNielsen Umsatzbarometer exkl. Hofer und Lidl. Quelle: KMU Forschung Austria, Wien 2013

(n = 34) (n = 4.409)

Form eines Gewinnspiels eine starke Promo-tion am POS. Außerdem planen wir auf Euro-sport einen TV-Spot zum sogenannten ›Tourchrono‹. Ab 1. Juli beginnt eine Koopera-tion mit dem FC Schalke 04. Hier sind wir Uhrenpartner und wollen damit unseren Bekanntheitsgrad ausweiten.« Die zahlreichen Neuheiten aus der Festina Group, wie der schon legendäre »Tourchrono«, die Keramik-modelle oder auch die Calypso-Uhren für ein jugendliches Publikum, seien gut angenom-men worden, und insbesondere mit dem Ergebnis der Inhorgenta Munich (13 % Umsatzplus zu 2012) sei er sehr zufrieden.

Mag. Gregor Reiner, (Foto links) Verkaufsleiter bei Firma Weiner, spricht ebenfalls von guten Absät-zen der Marken Seiko, Pul-sar und U-Boat. Bei letzte-rer wäre im Besonderen die große neue Modellviel-

falt, die auf der Baselworld gezeigt wurde, gut angekommen. In Österreich könne er keine Umsatzeinbußen vermerken, was er allerdings sehr ehrlich relativiert: »Unsere guten Ver-kaufszahlen kommen auch durch unsere Expansion mit Seiko zustande. Das Händler-netz dieser guten, breit aufgestellten Marke wird gezielt größer. Aber der Durch verkauf, merken wir, ist derzeit schwieriger.« Im Herbst plane man deshalb wieder eine Sonderpro-motion mit den Händlern: Modelle zu speziell günstigen Preisen, um die Kunden frequenz am POS zu erhöhen. Ein Feuerwerk an Ideen hat sich die Marlox Group für ihre Marken einfallen lassen. Bereits jetzt im Juni sind die Repräsentanten im Rahmen ihrer Roadshows in Österreich unterwegs, um den Fachhänd-lern »Summer Specials«, Produktneuheiten für den Herbst/Winter und spezielle Marketing-maßnahmen vorzustellen. Esprit macht bei-spielsweise eine Kinoticketaktion: Zur gekauf-ten Esprit-Uhr erhält der Kunde einen Kinogut-schein, was parallel im Weekend Magazin beworben wurde. Auf den »Colour-Flyern« gibt es einen Fünf-Euro-Gutschein für den Endverbraucher, an dem sich die Marlox Group beteiligt. Zu Joop-Uhren erhält der Kunde ein iPhone-Case und zu den »Summer Specials« einen hochwertigen Joop-Schlüssel-anhänger. Junghans ist über Händleraktionen, Kooperation mit der Beilage Schaufenster der Presse und Ausstellungen am POS aktiv.

Die neue Marke Luminox präsentiert sich Ende Juli in Zeltweg bei der »Air-Power-Show«. »Diese Show zählt zu den größten Flugveranstal tungen in Europa und erwartet an zwei Tagen bei freiem Eintritt etwa 300.000

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Besucher. Wir werden dort mit einem Stand präsent sein und denken, dass es ein perfektes Umfeld für die Marke Luminox ist und viele Menschen neugierig auf diese besonderen Uhren macht«, teilte uns

Martin Schaufler, (Foto oben) COO der Marlox Group, mit. Er sei außerdem mit den bislang erzielten Orderzahlen 2013 zufrieden, und auch der Durchverkauf der Marken laufe gut.

Positive Zahlen schreibt auch die Fossil Group. Geschäftsführer Maxi-milian Wimmer (Foto links) teilte mit, dass in den ersten Monaten 2013 über das komplette Marken-portfolio eine Steigerung

im zweistelligen Bereich zu verzeichnen war! Besonders die Marken Fossil, Diesel, Michael Kors und Michael by Michael Kors hätten wei-ter überdurchschnittliche Auftragseingänge verzeichnen können. In puncto Marketingmaßnahmen werde der Fachhandel bei Fossil-Uhren und -Schmuck wieder mit einem Weihnachtsflyer unterstützt. Bei Diesel wird heuer im vierten Quartal sogar eine TV-Kampagne in Österreich eingesetzt. Beglei-tend dazu wird es wieder eine österreichweite City-Light- sowie Anzeigenkampagne geben. Zum Durchverkauf äußerte sich Wimmer posi-tiv: »Der Durchverkauf bei den meisten Mar-ken funktioniert sehr gut. Laut Rückmeldung der Händler hat in den ersten Monaten aber die Frequenz am POS nicht die Erwartungen erfüllt. Wir sehen aber gerade mit unserem umfangreichen Markenportfolio auch wieder sehr positive Tendenz und gehen gut vorbe-reitet ins zweite Halbjahr.«

Zuversichtlich blickt auch Manfred Stütz, (Foto links) Geschäftsführer von Xenox, Stütz GmbH, in die zweite Jahreshälfte: »Die Ergebnisse der Inhor-genta Munich waren sehr gut. Wir haben mehrere

neue Kunden dazugewinnen können. Beson-ders im Edelstahlbereich, hier speziell beim Herrenschmuck und bei den Partnerringen, konnten wir Umsatzzuwächse verzeichnen. Auch die Xenox-Silberschmuck-Kollektion wurde sehr gut angenommen.« Rosévergol-detes sei als Fashion-Artikel »en vogue« und erfahre regen Zuspruch. Mit überregionalen Werbemaß nahmen und speziell zur Weih-

nachtszeit über den Fachhandel versandten Prospekten wolle Xenox seine Partner unter-stützen. Ebenso böten das neue Boutiquen-Konzept und Mitarbeiterschulungen am POS gute Präsentations- und Verkaufsmöglichkei-ten. Die insgesamt breite Aufstellung des Xenox-Konzeptes, das zudem laufend verfei-nert würde, decke die Ansprüche einer breiten

Masse ab.

Keinesfalls ins Jammertal verfallen will Bernd Grillitsch (Foto links) von gooix – my style. Ihm sei zwar bewusst, dass der Handel generell im ersten

Quartal eine schwierige Zeit hatte, aber das breit aufgestellte Portfolio von gooix – my style helfe dem Juwelierpartner enorm: »Unsere Basic Collection oder die Sammelthemen Charms und Beads motivieren den Kunden nach wie vor zum Kauf.« Zudem gelänge es durch regelmäßiges Ansprechen der Zielgruppe über spezielle Aktivitäten am POS und Präsentation von Uhren- und Schmuckneuheiten eine kontinuierliche und gute Zusammenarbeit mit den Händlern auf-zubauen. Die Tendenzen, die er wahrnehme, seien leider nicht so erfreulich, teilte uns Johann Perktold, Geschäftsführer Tresetra, mit. Lediglich im Schmuckbereich verzeichne er vergleichsweise mehr Absatz. Da sich die Endverbraucher in den vergangenen Jahren deutlich modischer orientiert hätten, sei das kalte, verregnete Wetter nicht unschuldig an den schlechteren Umsätzen. Er meint, dass noch ein anstrengendes Jahr auf die Branche zukomme, in dem man sich ordentlich enga-gieren müsse. Werbung sei ein wichtiger Fak-tor, doch es fehlten oftmals die Finanzmittel, um im großen Rahmen zielgruppenorientiert zu werben. Dabei müssten dringend die rich-tigen Kundenströme ausgelöst werden. Kopf in den Sand stecken und die Füße still halten, sei im Augenblick die ganz falsche Methode, um die Kundenfrequenz wieder anzukurbeln. Bewegung im Schaufenster und neue Themen zuzulassen, hält er für wichtig.

Starke Nachfrage bei Sammelsystemen und leichter Goldware. Bei zurzeit nicht gerade stabiler Wirtschaftslage Erwartungen zu übertreffen, sei das Ergebnis der Kombina-

tion einer starken Marke mit starken Handelspart-nern in Österreich, meint nicht ohne Stolz Thomas Reinshagen, (Foto links) Pandora Ge-schäftsfüh-rer Schweiz und Öster-reich. Die saisonalen Neu-

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(Foto links) und seinem Sohn viel Kundschaft, erläutert er uns: »Unsere Investitionen in neue Technologien haben sich wirklich bezahlt gemacht. Als reiner Produzent haben wir alle Hände voll zu tun und verzeichnen konstant super Umsätze!« Ausschließlich handwerkli-che Methoden anzuwenden, sei für Gold-schmiede nicht mehr konkurrenzfähig, und es würde ihn freuen, mehr Kollegen für die neuen Zukunftsmöglichkeiten begeistern zukönnen.

Von eher ruhigeren Zeiten hören wir von Gertraud Gindl, (Foto links) Geschäftführerin und Diadoro-Partnerin im Donau Zentrum, in Sim-mering und Purkers-dorf. Das Jahr habe an für

sich recht gut begonnen, aber aktuell ver-misse sie die gewohnte Kundenfrequenz. Das nasse und kalte Wetter habe sicher dazu bei-getragen. Modisches gerate bei den kühlen Temperaturen ins Hintertreffen, und als es endlich zwischenzeitlich warm wurde, woll-ten alle nur mehr draußen sein. Was abgesetzt würde, teile sich relativ gleichmäßig auf Uhren und Schmuck auf: Ice Watch, Quoins, Engels-rufer, Viventy und auch klassische Ware wie Ehe- und Verlobungsringe gingen noch recht gut. Sie bemühe sich, über beständiges Wer-ben in diversen Magazinen auf sich aufmerk-sam zu machen, und versende Aktions-Mai-lings an Stammkunden.

Trotz vergleichsweise schlechterer Zahlen als im vergangenen Jahr blickt Gertraud Gindl optimis-tisch in die zweite Jahres-hälfte. Doris Diem, (Foto links) Geschäftsführerin und ebenfalls Diadoro-

Partnerin aus Bregenz, kann uns Ähnliches be richten: »2012 war super! Heuer müssen wir nicht kämpfen, aber es ist tendenziell schwieriger. Das Kaufverhalten ist zögerlich, allerdings können wir sehr gute Umsätze im Goldschmuckbereich verzeichnen.« Engels-rufer, Thomas Sabo, Nomination und Pandora zögen immer wieder Kunden ins Geschäft, auch wenn der Zenit der Sammelsysteme schon überschritten sei. Ice Watch verkaufe sich gut und habe der »guten, alten Swatch, der damals ersten Kunststoffuhr am Markt«, den Rang abgelaufen. Wichtig sei, alle Modelle der Modeuhr möglichst am Lager zu haben: »Die Kunden wollen nicht mehr warten.« Wegen der Witterungsverhältnisse fürchtet

sie ein wenig Buchungsrückgänge bei den Touristen. Die Festspiele seien zwar ausge-bucht, aber ihr Geschäft lebe auch davon, dass die Besucher noch einige Tage in Bregenz blieben. Dennoch ist sie optimistisch und guten Mutes und rechnet mit einem zumin-dest gleich bleibenden Umsatz wie im Jahr 2012.

Martha Beck, (Foto links) Geschäftsführerin von Juwelier Beck in Bad Hofgastein, erwartet das nicht. Auch ihr Geschäft lebt zum Großteil vom Tourismus des Ortes, aber die Buchungen blieben

derzeit aus, ist sie informiert. »Das werden wir spüren. Derzeit steht irgendwie alles, und wenn das für uns wichtige Sommergeschäft ausbleibt, ist das schlimm für uns«, klagt sie. Sie reagiert mit einem Einkaufsstopp, weil sie erstmal Lagerware verkaufen will und versucht, über verschiedene Aktivitäten Frequenz in ihr Geschäft zu bringen: »Im Sommer haben wir donnerstags immer bis 22 Uhr geöffnet und bieten verschiedenste Events für unsere Kun-den an: zum Beispiel einen Abend zum Thema Perlen, einen Sabo- oder Ice-Watch-Abend, immer in Kopplung mit speziellen Angeboten und kleinen Überraschungsgeschenken für unsere Kunden.«

Die Umfrage zeigt unterm Strich, dass bei vielen Händlern die Kundenfrequenz im Geschäft nachgelassen hat. Es gilt also, Ein-bußen über Höherwertiges einzuholen und schlichtweg wieder mehr Kunden zu motivie-ren, die Juweliere zu besuchen und zu kaufen. Hilfe dabei können diverse Marketingmaß-nahmen, Events, ein guter, schneller Werkstatt-service, zuvorkommende Freundlichkeit dem Kunden gegenüber, eine ansprechende neue Dekoration oder auch eine neue Marke im Portfolio sein. In Sachen Werbung und Kom-munikation bieten wir in diesem Heft einige Ideen für den Juwelier. Sicher gilt es auch, wie es die Mitmenschlichkeit bei der Flut bewies, zusammenzurücken und gemeinsam Lösun-gen zu finden. Die Vertriebspartner sind dafür hoffentlich offen, und die im September statt-findende Pretiosa Vienna liefert in allen Themen bereichen auf jeden Fall viele Ideen! Bleiben Sie optimistisch und aktiv, ergreifen Sie Maßnahmen und steigern Sie im positiven Sinne den Kunden-Pegelstand im Geschäft. Wir wünschen eine gute Hand und viel Erfolg!

heiten, die sieben Mal im Verlauf des Jahres lanciert würden, befruchteten das Geschäft ganzjährig: »Es ist für den Kunden immer wie-der Bewegung wahrnehmbar.« Immerhin kämen 40 Prozent des Umsatzes aus diesen Neuheiten. Außerdem würden dem Handel die 69-Euro-Starter-Set-Angebote, die werti-gen Broschüren, Lepo rellos und regelmäßigen Werbeeinschaltungen in bekannten Magazi-nen helfen. Die Charms und die Armbänder blieben als wichtiger Umsatzbringer das Kern-produkt von Pandora. Besonders die Einstiegs-preislagen seien immer wieder stark nachge-fragt.

Reger Nachfrage erfreue sich die »Aura«-Kollektion von Tauerngold, berich-tete uns Geschäftsführer Klaus Hell- Höflinger (Foto links). Des Weiteren habe er während des kur-zen Absinkens des Gold-

kurses naturgemäß eine größere Nachfrage bei Basiswaren gehabt. Das Edelmetall-Recyc-ling sei sehr stark frequentiert, und er hoffe, mit der Fertigstellung der Palladiumscheiderei im Laufe des Jahres noch mehr Service bieten zu können.

Stimmen aus dem Facheinzelhandel spie-geln unterschiedlichste Umsatzentwick lungen wider. Der Landesin-nungsmeister von Nie-derösterreich, Johann Figl, (Foto links) der ein

Fachgeschäft mit Uhrmacherwerkstätte in Tulln betreibt, sagt, er sei sehr zufrieden mit den Umsätzen in den ersten fünf Monaten diesen Jahres und könne eine Umsatzsteige-rung gegenüber den Vorjahren feststellen. Absatzbringer seien Eheringe, Memoires und das Angebot an hochwertigem Schmuck in seinem Geschäft, außerdem Vintage-Modelle bei Uhrenher stellern wie Junghans oder Nomos. Mit Aktionen wie einem Kundene-vent im Herbst, dem Investieren in Werbung oder dem Arbeiten an einem Firmenmagazin will er auf sich aufmerksam machen. Da er eine Servicewerkstätte für Uhren biete, brächte diese ihm zusätzlich viel Laufkundschaft ins Ladenlokal.

Ein besonders Angebot verschaffe auch dem Innsbrucker Gold-schmiede- und Landes-innungsmeister von Tirol Peter Pfötscher

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20u&j | Juni 2013

marketing

Unsere aktuelle Umfrage

zeigt, dass in den ersten

Monaten des Jahres die

Frequenz am POS vergleichs-

weise schwächer war, die

Umsatzzahlen rückläufig

sind. Liegt das alles nur am

schlechten, kalten Wetter?

Von AnjA Beuning

Raus aus dem Jammertal!

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Jammertal!

uhren&juwelen: Braucht Innovation das Abschütteln von Altem?Gertraud Leimüller: Ja. Das Loslösen von Altem sollte zunächst einmal im Kopf geschehen, damit neue Ideen zugelassen werden und dem Neuen Raum ermöglicht wird. Allerdings ist auch eine sinnvolle Kombination von Altem und Neuem viel-fach erfolgreich. Das sehen wir eklatant an der Weiterentwicklung von Smartphones oder Computern. Sie haben nach einem Jahr Studium in den USA an der Harvard University und dem MIT neues Wissen über Innovations­methoden mit nach Europa, in Ihre Heimat Österreich gebracht. Kann man innovativ sein lernen? Ja, definitiv! Es braucht zum einen Kreativität und zum anderen Umsetzungskraft.Man kann also Innovationen systematisch aufbauen?Mit der Strategie der »Open Innovation« generiert das an Innovationen interessierte Unternehmen gemeinsam mit externen Partnern effizient und kostengünstig Inno-vationen, die mit in die gewünschte Neu-strukturierung passen. Es nützt heutzutage nichts mehr, beim Innovieren im stillen Kämmerlein zu verbleiben, sondern es gilt, Wissen von außen hereinzuholen und gezielt selbst nach außen zu gehen. Dabei kann es zu tollen Lösungstransfers kommen. Ein einfaches Beispiel: Das ABS-System der Flugzeuge wurde auf die Automobilbranche übertragen.Welche Prinzipien muss ein Unternehmen aufweisen, damit Innovationen wahr­genommen und dann auch realisiert werden?Als Erstes sollte man sich die strategische Frage stellen, ob Innovationen überhaupt gebraucht werden, sprich: Ließen sie mein Unternehmen überhaupt besser werden? Genaue Fragestellungen helfen hier, die Pro-blemstellung zu vergegenwärtigen. Dann gilt es, sich Input zu holen, was im Kleinen

beispielsweise über das Einbeziehen von Endkundenmeinungen, über Online- Plattformen oder Mitarbeiterbefragungen geschehen kann. Erst dann gelingt das Herausfiltern der besten Lösungen, die umgesetzt werden sollten! Vorstellbar ist, dass ein Gegenargument von Klein­ und Mittelstandsunternehmen zu Innovationsprozessen die Angst vor mangelnder Manpower ist. Ist das ein Scheinargument oder Realität, die über­brückt werden muss? Ein Unternehmen benötigt in der Tat aller-dings mindestens eine Person oder ein Team, die bzw. das prinzipiell Innovationen verfolgt. Eine strukturierte Innovationssuche ist das A und O. Hinzu kommt, dass im Unternehmen eine Kultur der Offenheit für das Neue vorhanden sein sollte. Da ist leider häufig eine Barriere zu erkennen, da im Vorfeld das Bestehende höher bewertet wird als das Neue. Eingeplant werden muss außerdem ein gewisses finanzielles Budget. Je radikaler die Innovation, desto eher könnte sie auch scheitern.Kann man eine Übertragung auf den Fach­einzelhandel, das Goldschmiedeatelier oder die Uhrmacherfachwerkstätte machen?Der Handel ist ja unmittelbar nah am End-verbraucher, was eine tolle Möglichkeit bietet, die tatsächlichen marktseitigen Bedürfnisse abzufragen! Kritik ist die positive Chance zu Verbesserung.Ihr neuestes Buch »Innovator, Imitator oder Idiot« trägt einen provokanten Titel. Braucht es Provokation, um zu Aktivität anzustacheln?Ja. Provokation animiert nachzudenken, sie fordert nahezu ein persönliches Statement ein. Das hilft, die zum Teil selbst aufgebauten Innovationsbremsen aufzubrechen. Öster-reich ist das drittreichste Land der EU. Das elftreichste Land der Welt. Diese Komfort-zone sollte uns aber nicht einschläfern!

Mit Innovationsexpertin Dr. Gertraud Leimüller,

Geschäftsführerin von winnovation, sprachen wir

über die Kraft innovativer Ideen, wie man sie über-

haupt erkennt und systematisch aufbauen kann.

»Innovation fällt nicht vom Himmel«

Der lange Winter ist sicher nicht unschuldig daran, dass besonders Fashion-Brands Einbußen im Verkauf verzeichnen mussten.

Die Modebranche hat derzeit schließlich auch zu kämpfen. Hat der Kunde wirklich weniger »Geld in der Tasche«? Er scheint es nur woan-ders, zum Beispiel im IT-Bereich, für Fernreisen oder neue Handytechnik, auszugeben. Wir fragten uns: Wie kann die dadurch sinkende Kundenfrequenz im Juwelier-Fachhandel abgefangen werden? Wo liegen die Möglich-keiten, sich wieder in das Bewusstsein des Konsumenten zu drängen? Was bedeutet es, innovativ zu sein? Lediglich den Kopf in den Sand stecken und warten, dass die Sonne wieder scheint, reicht da wohl nicht aus! Um aus dem Jammertal zu entfliehen, gilt es aktiv zu werden. Das kann oftmals bereits mit relativ kleinem Aufwand über Direktmailings an die registrierten Stammkunden geschehen oder über neue Dekorationsideen im Schaufenster. Finanzielle Mittel für Werbung aufzuwenden, um sich wieder verstärkt ins Gespräch zu brin-gen, ist ein weiterer Schritt. Peter Lindpointner bietet zum Beispiel in Kooperation mit ORF III als Messeveranstalter des Branchenforums Pretiosa Vienna eine gute Gelegenheit, kosten-günstig einen Werbespot zu produzieren und sich als Unternehmen zu bester Sendezeit wieder präsenter zu zeigen. Unsere Interview-partnerinnen Dr. Gertraud Leimüller, Michaela Mojzis-Böhm und der Gastkommentator Andreas Eisfeld liefern weitere Ideen, über die es sich lohnt, nachzudenken! Wir möchten Sie auch in weiterer Folge über den interessanten und wichtigen Sektor »Marketing und Kommu-nikation« informieren! Eine Plattform zu diesem Thema soll wachsen. Wir bleiben für Sie am Ball und freuen uns über Anregungen. «

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22u&j | Juni 2013

marketing

Mehr als Facebook: Die unbegrenzten Möglichkeiten von Social Media. Mit über einer Milliarde Nutzern weltweit ist Facebook der Inbegriff schlechthin für Social Media und verleitet zu einem alleinigen Fokus auf diese Plattform. Die Vielzahl an weiteren Kanälen zu vernachlässigen, würde jedoch bedeuten, sich ausschließlich innerhalb der Grenzen von Facebook zu bewegen und wertvolle kommu-nikative Chancen zu verpassen. Eine ganzheit-liche Social-Media-Strategie erfordert daher, »über den Tellerrand« zu blicken und die ein-zelnen Kanäle sinnvoll miteinander zu verbin-den – zu einem Netzwerk der Netzwerke.Interner und externer Austausch. Grund-sätzlich können Social-Media-Aktivitäten in zwei Richtungen gesteuert werden: nach außen zur Ansprache von Kunden und Stakeholdern sowie nach innen zum Zwecke der Mitarbeiterkommunikation. Sogenannte Wikis  stellen einerseits vielseitige interaktive Wissens datenbanken für den firmeninternen Austausch dar, die den Informationserhalt im Unternehmen gewährleisten und einen klaren Mehrwert bieten können. Soziale Netzwerke wie Facebook ermöglichen andererseits einen direkten Kontakt zum Endkunden. Hierbei liegt das Ziel von Social Media immer darin, in einen authentischen Dialog mit der jeweiligen Ziel-gruppe zu treten – weg von der Monolog- und hin zur Dialogfunktion und in der Sprache der Zielgruppe. Zielgruppengerechte Auswahl und Vernet-zung der Kanäle. Grundsätzlich gilt für Social Media: Jede kommunizierte Botschaft sollte auf die entsprechende Zielgruppe zuge-schnitten werden. Um sich im Dschungel der verfügbaren Kanäle zurechtzufinden, bietet beispielsweise der Social Media Planner von Inpromo (www.socialmediaplanner.de) die Möglichkeit, die Auswahl je nach Zielgruppe, Alter oder Themen einzugrenzen. In einem zweiten Schritt ist es wichtig, dass alle gewähl-ten Kanäle sinnvoll vernetzt werden, z. B. durch das Setzen von Links in Blog-Einträgen oder die Einbettung von YouTube-Videos auf der firmeneigenen Homepage. Social Media Mar-keting lebt davon, dass man eine möglichst breite Masse an verschiedenen Interessen-gruppen erreicht, indem Inhalte zielgruppen- und portalgerecht aufbereitet und kommu-niziert werden.Zweck des Engagements als Schlüsselfaktor. Neben der Nutzerstruktur der einzelnen Netz-werke ist für die Frage, ob die Einbindung eines

Kommentar

bestimmten Kanals Sinn macht, auch der Zweck des Social-Media-Engagements ent-scheidend. Dieser ergibt sich aus der zugrunde liegenden Strategie und deren Zielen. So bietet sich zur Vernetzung mit Geschäftspart-nern und Kunden ein Account bei Google+, Xing oder LinkedIn an, während sich Facebook für die Imagepflege vor allem in Bezug auf die junge Zielgruppe eignet. Pinterest hingegen dient als virtuelle Galerie und Shop-Empfeh-lung für »schöne« Produkte. Als Serviceinstru-ment eignet sich vor allem Twitter, da das Medium hervorragend als Dialogplattform verwendet werden kann. Wer sich als Markt-führer oder Experte platzieren möchte, der sollte regelmäßig Blogs zu den jeweiligen Spe-zialthemen veröffentlichen, via Twitter »zwit-schern« oder wiederum auf Google+ zurück-greifen. Aktuellste Studien und Praxisbeispiele belegen, dass Pinterest-Auftritte besonders verkaufsfördernd sind. So ist es beispielsweise der Schmuckmarke caï, die vom Pforzheimer Mittelständler Pranda & Kroll gegründet wurde, gelungen, mit einer integrierten Kommuni-kationskampagne mit Pinterest-Auftritt den Umsatz um nahezu 100 % zu steigern. Kostenloses Feedback einholen. Durch ein strukturiertes Social-Media-Engagement kön-nen bestehende und potenzielle Kunden, Endverbraucher und Stakeholder zu einem kostenlosen Dialog eingeladen werden, der teure Studien ersetzt. Das Beispiel Dell zeigt, dass sich Optimierungsdialoge im Social Web auch monetär auszahlen: Über Twitter-Streams wurden unter dem Motto »Zuhören und Lernen« hochtechnische Produkte verbessert, vermarktet und letzten Endes verkauft.

ConvensisGroup

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Autor: Andreas Eisfeld, Social Media Manager Convensis Group

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u&j | Juni 201323

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Sehr geehrte Frau Mojzis-

Böhm, wie lautet die Kernaussage Ihres Konzep-

tes zur Kom-munikation

mit Kunden?Michaela Mojzis-

Böhm: Jedes Unterneh-men hat echte Fans unter seinen Kunden. Menschen, die mehr geben als Geld. Men-schen, die in guten wie in weniger guten Zeiten zu dem Unternehmen halten. Diese Menschen verdienen unsere besondere Beachtung, denn sie sind ein echter Schatz für jedes Unternehmen.Wie kann ein Juwelier seine »Fan-gemeinde« eruieren?Überlegen Sie einfach einmal, wer Ihrer Kunden wirklich zu Ihnen hält. Auch wenn einmal etwas nicht so gut funktioniert oder die Zeiten schlecht sind. Wem trauen Sie zu, dass er Sie aktiv verteidigt und sich für Sie einsetzt? Mit diesen und ähnlichen Über-legungen können Sie Ihre ersten Fans iden-tifizieren.Mit welchen Maßnahmen kann der Juwe-lier seine Alleinstellungsmerkmale fest-stellen?Wofür schätzen Ihre Fans Ihr Unternehmen? Was wir von diesen Menschen als besonders wahrgenommen? Hier geht es weniger um objektive Alleinstellungsmerkmale, sondern viel mehr um Einzigartigkeiten. Was macht das »Original! in Ihrem Unternehmen aus? Was übertreiben Sie auch manchmal und ruft daher auch Gegner auf die Barrikaden?Können Sie eine kostengünstige Werbe-möglichkeit empfehlen, um Neukunden ins Juweliergeschäft zu bekommen?

Wer Fans hat, kann seine Fans um Hilfe bitten. Hier geht es weniger um klassische Weiter-empfehlung, obwohl das auch ein ganz wichtiger Teil der Unterstützung durch Fans sein kann. Es geht darüber hinaus darum, durch die Ideen und Aktivitäten der beste-henden Fans, welche die glaubwürdigsten Botschafter Ihrer Leistungen sind, verstärkt für neue Kunden interessant zu werden. Wie macht man einen Neukunden zum »Fan« seines Geschäftes?Fans kann man nicht kaufen, man muss sie erobern. Durch Leistung, Herzlichkeit, Per-sönlichkeit, Überraschung – einfach all das, was Herzen anrührt. So werden aus Kunden Fans – natürlich nicht aus allen, das ist auch gar nicht notwendig. Aber immer häufiger. Was muss der Juwelier berücksichtigen, um einen Kunden als »Fan« zu behalten?Fans kann und soll man anders behandeln als Kunden bzw. Stammkunden. Sie suchen Nähe und Gemeinschaft. Wichtig ist es daher, mit Fans in Kontakt zu bleiben und sie an der Entwicklung des Unternehmens teil-haben zu lassen. Natürlich nicht ständig, aber dafür gern und von Herzen.Wie kann der Juwelier bei seinen Kunden das Bewusstsein schaffen, dass diese sein Geschäft weiterempfehlen?Einerseits sollte der Kunde natürlich wissen, dass wir dankbar für eine Weiterempfehlung sind. Nicht jeder Kunde will uns weiteremp-fehlen – übrigens oft aus ganz unterschied-lichen Gründen. Aber wir sollten zumindest fragen und ihn auch fragen, wie wir ihn dabei unterstützen können. Ich bin übrigens ein entschiedener Gegner von Prämien oder Vergünstigungen für Weiterempfehlungen: Auch wenn das kurzfristig klappen kann, so hat es doch viel weniger Glaubwürdigkeit als ein Fan, der sich aus freien Stücken für mich einsetzt!

Mit Kommunikationsberaterin und Unternehmens-

gründerin von »Sprache am Markt«, Michaela Mojzis-Böhm,

sprachen wir über die Mobilisierung von Kunden, Kunden

als »Fans« und Neukundengewinnung.

Mein Kunde: ein treuer Fan meines Geschäftes!

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24u&j | Juni 2013

Adventure Watches

Die Taucheruhr »Omega Seamaster Planet Ocean 600M GoodPlanet« finanziert mit einem Teil der Erlöse aus dem Verkauf ein Projekt für die Erhaltung der Mangroven und See-gräser in Südostasien.

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Die »Panerai Luminor 1950 Regatta 3 Days Chrono Flyback Titano 47« zeigt neben der klassischen Stopp-funktion auch einen Regatta-Countdown auf ihrem Zifferblatt.

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u&j | Juni 201325

uhren

Ein Held ist, laut Wikipedia, eine Person mit besonders herausragenden Fähigkeiten oder Eigenschaften, die sie zu außeror­

dentlichen, hervorragenden Leistungen, sogenannten Heldentaten, treiben. Diese Fähigkeiten können von körperlicher Art (Kraft, Schnelligkeit, Ausdauer etc.) oder auch geistiger Natur sein (Mut, Aufopferungsbe­reitschaft, Einsatzbereitschaft für Ideale oder Mitmenschen). In unserer zivilisierten und urbanisierten Gesellschaft gibt es jedoch wenig Gelegenheiten, etwaige heroische Talente unter Beweis zu stellen – und wer hat schon die Möglichkeit, abseits des Großstadt­dschungels spektakulär Menschenleben zu retten oder zumindest diversen Extrem­sportarten zu frönen, die Mut, die geistige und körperliche Höchstleistungen verlangen und darüber hinaus für einen spannenden Adrenalinkick sorgen.

Als tödlichste Sportarten gelten übrigens Tiefseetauchen, Fallschirmspringen, Dra­chenfliegen oder Klippenspringen. Der gefährlichste Extremsport ist aber immer noch der Motorsport. Jedes Jahr sterben bis zu 2.000 Menschen bei Ausübung einer bestimmten Variation dieses Sportes. Wer sich nicht selbst aktiv solchen Gefahren aussetzen möchte, kann indes Image und Affinität zu diversen gefährlichen Freizeitbe­schäftigungen via entsprechende Zeitmesser am Handgelenk signalisieren. Wenn auch nicht primär zur Ausübung von diversen Extremsportarten gedacht, sind diese doch zumindest funktional sowie technisch dafür ausgerüstet und punkten darüber hinaus mit hoher Robustheit und einem stylishen, mas­kulinen Design.

Helden von heute sind

gefragt. Das haben auch die

Uhrenhersteller erkannt,

und so lancierten sie dieses

Jahr eine Vielzahl von

Zeitmessern, die das Image

des verwegenen Abenteurers

vermitteln.

Von IrmIe Schüch-Schamburek

»Oris ProDiver Pointer Moon« ist die weltweit erste mechanische Uhr, die gleichzeitig Mondphase und Tidenhub anzeigt.

Mithilfe der Tachymeterskala der »Ingenieur Chronograph Racer« (ref. 3785) von IWC lässt sich auch die Durchschnittsgeschwindigkeit auf einer Referenzstrecke ablesen.

Die »Rasmus 2000« ist ein Produkt des Uhrenherstellers Mühle-Glashütte für nautische Instrumente und Feinmecha-nik, der Kreuzfahrtschiffe und Luxusyachten mit Schiffs-uhrenanlagen und Chrono-metern ausstattet.

Die Swatch »Scuba SUUJ400 PLAYERO« punktet durch ein robustes Silikonarmband, gut lesbare Ziffern und eine Wasserdichtheit von bis zu 20 Bar (200 Meter).

Der »Breitling Avenger II Seawolf« garantiert maximale Bedienungsfreundlichkeit und Funktionalität.

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26u&j | Juni 2013

uhren

Was ist das Fas-zinierende am

Tauchsport?Es ist das Einswerden mit

der Natur. Im Moment des Untertauchens verspüre ich das starke Gefühl der Ver-schmelzung. Der Mensch ist in meiner Welt ein untrennbarer Teil der Natur. Dieses Gefühl ist nirgendwo stärker als im Wasser, es ist wie eine Rückkehr zu unserem Ursprung, neu und doch in der tiefen Erinnerung altbekannt. Wie gehen Sie mit der Gefahr um?Bei jedem Extremsport ist die Gefahr ein unmittelbarer Weggefährte. Der Umgang mit dem Risiko ist für mich eine Frage des Bewusstseins. Man muss sich selbst gut kennen, seine Grenzen einzuschätzen wissen und die Disziplin aufbringen, diese auch kompromisslos einzuhalten. Ständige Reflexion auf allen Ebenen, körperlich und geistig, ist die Basis dafür und auch der Ausgangspunkt, diese Grenzen auch aus-zuweiten.

Haben Sie dafür spezielle Trainingspläne?Neben dem Tauchtraining mache ich täg-lich, je nach Wettkampfintensität, mehrere Stunden autogenes Training. Der Geist steuert den Körper und der Wille ist es unter anderem, der die Grenzen definiert. Was bedeutet Zeit in den Tiefen der Ozeane?Ich definiere Zeit und das Leben als einen Rhythmus der Abläufe. Ebbe und Flut zum Beispiel sind ein schönes Bild dafür. Musik ist sehr machtvoll, sie gibt mir beim Tauchsport die Zeitschiene vor. Im Training erstelle ich anhand von Musikstücken einen rhythmischen Ablauf des Tauchgan-ges und präge mir diese geistig ein. Der Rhythmus und der Takt definieren meinen Atem und den zeitlich harmonischen Ablauf.Hilft Ihnen dies auch im privaten Leben?Mentaltraining und Stärke, das Visualisieren der Zukunft, ein waches Bewusstsein seines Selbst und ein achtsamer Umgang mit Mitmenschen und der Natur sind für jeden, denke ich, wichtige Eckpfeiler.

Carlos Coste wurde 1976 in Caracas,

Venezuela, geboren und ist

Weltrekordhalter im Freitauchen.

Carlos Coste

Am beliebtesten sind immer noch Taucher-uhren. Der einseitig drehbare Lünettenring für die Tiefenzeitmessung ist zwar für die meisten Träger zumeist nur optisches Gadget, dafür sind andere Eigenschaften wie eine hohe Wasserdichtheit, gut lesbare, im Dunkeln leuchtende Indizes sowie Kautschuk- und Stahlarmbänder durchaus auch für andere Outdoor-Tätigkeiten praktisch. Darüber hinaus bieten einige Hersteller aber noch ganz besondere technische Features. So ist der neue Tiefenmesser »Oris Aquis Depth Gauge« die erste Taucheruhr, die durch das Eintreten von Wasser die genaue Tiefe bestimmen kann. Beim Abtauchen wird die Luft innerhalb des Kanals durch den zunehmenden Wasserdruck komprimiert und Wasser tritt durch die Öff-nung bei zwölf Uhr ein. Die Kante zwischen Hellgrau und Dunkelgrau markiert die Stelle zwischen komprimierter Luft und eingetrete-nem Wasser und dient zur Anzeige der Tiefe. Diese kann auf der Skala außen am Zifferblatt während des Auf- und Abtauchens genau und ohne Zeitverzögerung abgelesen werden. So sind auf dem Zifferblatt der »Oris ProDiver Pointer Moon« der Tidenhub und die Mondphasen auf einen Blick ablesbar, die aufgrund der Strömungs- und Tie-fenberechnung eines Tauchganges wichtig sind. Zudem ist die Uhr mit dem patentierten »Rotation Safety System« von Oris ausgestattet: Auf diese Weise kann sich die Lünette nicht ungewollt verstellen und der Taucher hat die Möglichkeit, seine genaue Tauchzeit im Auge zu behalten. Für Taucher an Bord einer Tauchglocke bietet die Uhr außerdem ein automatisches Heliumventil. »Omega Seamaster Planet Ocean« ist bis 60 Bar (600 Meter/2.000 Fuß) wasserdicht, wird hierbei allerdings vom Breit-ling-»Avenger II Seawolf« getoppt, der bis sagenhafte 3.000 Tiefenmeter Wasserdiche garantiert. Ein spezielles Sicherheitsventil gleicht hierbei die Druckunterschiede des Gehäuses aus. Die »Girard-Perregaux Sea Hawk« ist mit einem Helium-Auslassventil aus-gestattet, das während der Dekompressions-phasen gebraucht wird, und hält einer Tiefe von 1.000 Metern stand. Dies ist im Übrigen erforderlich, um die strengen Anforderungen der ISO 6425 zu erfüllen.

Ebenfalls ein Klassiker unter den Sportuhren sind Flieger- und Motorsportuhren wie die »Carrera Calibre 1887 Carbon Matrix Compo-site« mit Bullhead-Gehäuse. Sie ist sehr robust, widerstandsfähig und absolut leicht – mit Werk und allen Komponenten wiegt sie nur 76,9 g. Diese Faktoren machen sie zur absolut

perfekten Uhr für alle sportlichen Aktivitäten. Die »Tissot T-Race Nicky Hayden Limited Edi-tion 2013« hingegen punktet vor allem mit optischen Schmankerln. So ziert den Gehäuse-boden ein Nicky-Hayden-Logo und auf der Vorderseite des Armbandes sind stilisierte Reifenspuren zu sehen. Ein upcomming Trend sind Segel- und Yachting-Uhren. Zwar verun-glückte diesen Mai der britische Segel-Olym-piasieger Andrew Simpson beim Training für den America’s Cup mit seinem Riesenkata-maran tödlich, doch ist das Bezwingen des Meeres und der Naturgewalten eher ein theo-retischer Nimbus. Viel mehr bestimmen mon-dänes Flair, gepaart mit einem maskulinen, sportlichen Look das Image dieser Zeitmesser. Doch ganz egal ob Tiefseetauchen, Drachen-fliegen, Autorennen oder Sportsegeln – die wahren Abenteuer sind im Kopf, und sind sie nicht im Kopf – dann sind sie vielleicht als Zeitmesser am Handgelenk zu finden.

»Oris Aquis Depth Gauge« ist die erste Taucheruhr, die durch das Eintreten von Wasser die genaue Tiefe bestimmen kann.

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Luxus zu niedrigen Preisen

Warum es möglich ist, hochwertige Ware zu wohlfeilen Preisen

anbieten zu können, und wie das besondere Konzept der

Diamond Group bedürfnisorientiert auf den Juwelier eingeht,

darüber sprachen wir mit Geschäftsinhaber Frank Heringer.

Von AnjA beuning

uhren&juwelen: Die Bandbreite in der Kollek-tion der Diamond Group ist immens. Welche Linien würden Sie als Ihre Schwerpunkte definieren?Frank Heringer: Unser Schwerpunkt liegt ganz klar im Brillantsektor. Wir bieten bei-spielsweise etwa 450 Modelle an unter-schiedlichen Memoires und etwa 100 verschiedene Ausführungen von Brillant- Solitärringen an. Im Fashion-Bereich über-arbeiten wir die Kollektion laufend und bringen alle acht Wochen eine neue Serie auf den Markt. Wir kommen so auf eine Vielfalt von bis zu 10.000 Modellen im Jahr.Wieso können Sie Ihre hochwertige Ware zu vergleichsweise günstigen Preisen anbieten?Durch unsere sehr großen Abnahmemen-gen – wir verarbeiten am Tag etwa 2.000 bis 3.000 Karat an Brillanten – erhalten wir sehr gute Preise bei unserem Einkauf. Das geben wir an unsere Kunden natürlich weiter.Wo wird die Ware produziert?Wir haben eine eigene Produktion in China, wo vier Produktionsleiter, drei aus Deutsch-land, einer aus Österreich, für die Endkon-trolle und Qualitätsprüfung unserer exzel-lenten Ware zuständig sind. Jedes unserer Schmuckstücke erhält ein Zertifikat und eine wertige Verpackung.Bekommt der Fachhändler sonst noch Verkaufshilfen von Ihnen an die Hand?Er erhält selbstverständlich kostenfrei Dis-play-Material und sowohl einen Händler- als auch einen Kundenkatalog.Außergewöhnliche Stücke, die sich ebenfalls in der Kollektion befinden, sind manches Mal sofort verkauft, weil sich ein Liebhaber bzw. eine

Liebhaberin direkt hingezogen fühlt und nicht widerstehen kann, manches Mal sind sie aber auch schwer verkäuflich. Was können Sie dem Fachhändler anbieten, damit das »Highlight« nicht zur ewiglich »ladentreuen Ware« wird? Das Besondere unseres Konzeptes ist, dass der Fachhändler alles, was er kauft, beim nächsten Besuch des Außendienstes oder auch auf Messen gegen brandaktuelle Ware tauschen kann. Der Umtausch geschieht eins zu eins, also ohne Abschlag. Damit kann er sein Warenlager bei Bedarf immer wieder adaptieren. Sein Lager bleibt in Bewegung, und so kann ständig neues und hochwertiges Design zu günstigen Preisen angeboten werden. Wie schnell ist Ihr Service für beispielsweise Ringweitenänderungen oder einen Austausch? Wir haben einen sehr großen Lagerbestand und können bei Bedarf fast immer umge-hend in einer anderen Ringweite liefern. Wer ist Ansprechpartner für den österreichi-schen Fachhandel? Ausschließlich für den österreichischen Markt ist Herr Christoph Heiden, Tel.: 0664/354 5980, zuständig. Werden Sie heuer wieder auf der Pretiosa Vienna in Wien ausstellen?Zu dem Termin in diesem Jahr sind wir leider schon auf einer anderen Messe im Ausland präsent, und so ist es uns heuer bedauerlicherweise logistisch nicht mög-lich, auf dem österreichischen Branchen-forum zu sein.

Interview

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Die beiden Diamond Group Geschäftsführer Anke Schmidt und Frank Heringer

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28u&j | Juni 2013

neu am markt

Ergänzend zur »Joop! Jewellery Summer Special«-Ringserie ist ein Damenuhrmodell aus der »Joop! Time Kollektion« in passenden frischen Sommerfarben erhältlich.

Dank ihres klassischen Zifferblatts mit römischen Zahlen, eingerahmt vom steinbesetzten Gehäuse, stellt die Uhr »Spark« ein besonders gelungenes Highlight dar. In Kombination mit dem modischen Lederarmband ergibt sich ein spannender

Mix aus schlichter Eleganz und farbigen Akzenten. Ringe und Uhren lassen sich perfekt miteinander kombinieren.

JOOP!

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Die neue »Scuba Libre«-Kollektion hat alles, was Wasserfans brauchen. Die großen Zeiger in kontrastreichen Farben sind auch noch lesbar,

wenn man mit den Fischen durch die Unterwasserwelt taucht. Zu den weiteren Features der Taucheruhren gehören die praktischen drehbaren Lünetten sowie die robusten Silikonarmbänder. Drei der neuen Modelle verfügen über ein transparentes Zifferblatt, durch das man die farbigen Elemente im Inneren des Gehäuses sehen kann. Die leuchtenden Farben liegen voll im Trend und springen direkt ins Auge. Die weiteren zur Auswahl stehenden Modelle protzen mit Knallfarben oder halten sich durch klassisches Schwarz und Weiß eher bedeckt.

SWATCH

Im Sommer muss es natürlich bunt zugehen: Die wellenförmigen, mit Emaille besetzten Sommerringe von Pandora präsentieren sich in sechs verschiedenen Farben, die einzeln, aber auch untereinander kombiniert getragen werden können.

Ob Blau mit Rot und Weiß – der klassische Marine-Look – oder auch eine Kombina-tion aus angesagten Pastellfarben wie Rosa und Lila. Selbstverständlich lassen sich auch andere Ringe, wie beispielsweise die Pandora »Geburtssteinringe«, mit den neuen Sommerringen kombinieren. Der beliebte Streifenlook lässt sich mit diesen Ringen ebenso einfach stylen. Und dank der neuen gestreiften Pavé-Charms macht dieser Style auch vor dem Armband nicht halt.

PANDORA

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29 u&j | Juni 2013

neu am markt

Aus Liebe zu Leder und Accessoires ist die Marke Beka&Bell entstanden. Das Label produziert in eigener Manufaktur in Deutschland, wo die

Designerin Annabell Bogner Lederbänder mit den unterschiedlichsten Materialien kombiniert. Die Kreationen von Beka&Bell heben sich

wohltuend von der Masse gleichförmiger Industrieprodukte ab. Der österreichische Markt ist im Aufbau.

BEKA&BELL

Sportlegende, Modedesigner und Filmemacher Willy Bogner sagt: »Ich bin keiner, der eine Uhr als Sammlerstück kauft und sie in einen Tresor

legt. Meine Uhren müssen mein Leben mitmachen.« Dieser Prämisse Willy Bogners folgend, sind auch die neuen mechanischen Modelle der Linie »Bogner by Junghans« gestaltet. Ihre sportliche Optik erhalten die robusten Zeitzeiger durch das markant männli­che Gehäuse aus Edelstahl. Ausdrucksstarke Akzente setzen die mit hellblauer beziehungsweise mint­grüner Leuchtmasse veredelten Zeiger und Appli­ken. Mit einer Wasserdichte von 10 Atmosphären und kratzfestem Saphirglas sind die Modelle der Linie getreu sportlich im Stil und vielseitig im Einsatz.

JUNGHANS

Als ein Stahlschmuckhersteller der ersten Stunde kann Xen auf viel Erfahrung zurückgreifen. Alle verwendeten Stähle sind bei Xen austenitische Stähle, die nicht magnetisierbar sind. Für

den Bereich Ohrlochstift und Ohrschmuckmutter kommen aus­schließlich Materialien aus Titan beziehungsweise Implantatmaterial zur Anwendung. Insgesamt ist der Schmuck aus dem Nordwesten Deutschlands mittlerweile verspielter, nahezu fröhlicher geworden.

XEN

Die junge Marke mit traditionellem Namen – ursprünglich stellte Brosway Lederarmbänder für Uhren her – erobert mit guten Ideen viele Verkaufsbereiche. Rhodiniertes Silber oder Edel­

stahl bilden die Materialgrundlage für Mix­und­Match­Systeme oder raffinierte Kollektionsteile. Diese Werkstoffe kombiniert Brosway bei­spielsweise mit bunten Steinen, womit sich die Marke perfekt im Fashion­ und Lifestyle­Segment ansiedelt.

BROSWAY

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Abwechslungsreich, farbstark und für eine junge Zielgruppe bestimmt präsentieren sich die schnittigen Sportuhren von Puma und decken dabei in der neuen Kollektion eine große Bandbreite ab: Mit bunten Digitaluhren bis hin zu sportiven Chronografen

mit originellen Details können Teens und Junggebliebene glücklich werden.

PUMA

ENE WATCH

Bei dem funktionalen Chronografen trifft Edel-stahl auf roségoldfarbene Elemente am Gehäuse, eine funkelnde, steinbesetzte Lünette

und ein perlmutternes Zifferblatt. Die neuen Hugo-Boss-Damenuhrmodelle zeigen ein klares, sportlich elegantes, mit femininen Akzenten aufgewertetes Erscheinungsbild.

BOSS

Anlässlich der fünften Ausgabe der Auktion »Only Watch«, die am 28. September 2013 in Monaco stattfinden wird, präsentiert Hublot

als Weltpremiere eine Uhr, die sich in leuchtend rote Keramik kleidet: »The Red’n’Black Skeleton Tour-billon«. Nach dem Magic Gold, dem weltweit ersten kratzfesten Gold mit 18 Karat, gelingt es Hublot, nun diese leuchtend rote Keramik zu produzieren. Sie verfügt über dieselben Qualitäten wie die schwarze und weiße Keramik und ist eine Hommage an die monegassische rote Farbe im Rahmen der »Only Watch 2013«. Die neuartige Keramik wurde zum internationalen Patent angemeldet.

HUBLOT

Die neue Kollektion des spanischen Labels aus dem Hause Piero Magli besticht durch span-nende Details: Die frischen, sportlichen

Ziffer blätter haben zum Teil eine 3D-Optik mit Lumi-nox-Ziffern, einer LED-Beleuchtung und Farbzu-sammenstellungen, die sich in den Bändern wider-spiegeln. Die Ene-Watch-Uhren liegen derzeit im Handel zwischen 29,95 und 44,95 Euro Verkaufspreis. In Österreich hat Piero Magli den Vertrieb der Firma LoQuiero GmbH in Graz anvertraut, die sehr zufrie-den mit der positiven Marktentwicklung ist: Mehr als 30 neue Vertriebspartner haben seit Mitte März die Ene Watch in ihren Auslagen positioniert und freuen sich über den Erfolg mit der neuen Marke. Kontakt unter LoQuiero GmbH, 0316/678655 oder 0664/ 3033925, [email protected].

VIVA EMOTION

Lebendige Emotionen erwecken die Schmuckstücke des Linzer Silberschmuck-herstellers. Sterling Silber paart sich in den

fantasievollen Arbeiten mit echten Farbsteinen und aufwendigem Design zu kreativen, form-schönen Garnituren oder Einzelstücken.

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marken

u&j | Juni 2013

Immer wieder hört man in der Branche den Schrei nach klassischen Uhren im Mittelpreis-segment zu einem guten Preis-Leistungs-

Verhältnis. Damen- und Herrenuhren sollten es bitteschön sein, wenn möglich mit Quarz-uhrwerken und gerne auch ein paar Auto-matikvarianten. Zeitmesser, die gut konzipiert sind: klar und übersichtlich, nicht zu viel Schnickschnack, aber dennoch bitte mit feinen, luxuriösen Details bei gutem Qualitäts-standard. Uhren, die eine breite Käuferschicht ansprechen. Modelle des täglichen Bedarfs, die begeistern und vor allem trotzdem leistbar sind. Mit der jungen, unabhängigen Uhren-marke »88 Rue du Rhône« gelingt den beiden Brüdern Elie und Pierre Bernheim eine Ant-wort auf dieses Bedürfnis des Fachhandels. Die

Die »Route 66« ist legen-

däres Synonym für Freiheit

und Abenteuer, allerdings

auch reichlich nostalgisch

verklärt. Die »88 Rue du

Rhône« ist mehr als eine

Hausnummer auf der

Genfer Luxusmeile: Sie ist

eine neue Uhrenmarke mit

Vielfalt und Qualität, ohne

Wenn und Aber.

Von AnjA Beuning

Enkelsöhne von Raymond Weil zeigen nach zwei Jahren akribischer Vorarbeit eine Aus-wahl an eleganten Uhren, die eine perfekte Balance von schweizerischer Exzellenz, zeitge-nössischem Design, Tradition und Innovation kombinieren, ohne abgehoben zu sein. Fünf-zig Zeitmesser für Damen wie auch Herren umfasst die brandaktuelle Kollektion. Geeignet für zarte wie für kräftige Handgelenke: Die Größen variieren zwischen 29 und 42 Millime-tern. Beim Innenleben fahren die beiden Jung-unternehmer zweigleisig und statten ihre Uhren mit Automatik- wie mit Quarzwerken aus. Jedes Modell besitzt eine Krone mit der eingravierten Zahl 88, ein Saphirglas und eine Wasserdichte von mindestens 5 ATM. Die Vitrinen und Displays der »88 Rue du Rhône«-

Uhren sind durchdacht, elegant und passen zur Marke, als gäbe es diese bereits seit Ur zeiten. Bei Qualität und Preis gehen die zwei Firmengründer keine Kompromisse ein.

Verkaufsstellen gibt es bislang nur sehr selektiv, allerdings schon quasi über die ganze Welt verteilt. Bei den österreichischen Fach-händlern, die die Baselworld 2013 besuchten, erfuhr die Marke ein positives Echo, teilte uns Alexander Laimer, Geschäftsführer von RW Austria und zuständig für den Vertrieb von 88 Rue du Rhône in Österreich, mit. Er und sein gesamtes Team stünden ihren Partnern gerne alle in der Anfangsphase von 88 Rue du Rhône mit Rat und Tat zur Seite. Repräsentant und Hauptansprechpartner ist Herr Ronald Ritten-bacher, Mobil: 0676/5770696, E-Mail: [email protected]. Der Service und die Ersatzteilbestellungen laufen über Herrn Walter Haider bei RW Austria, Tel.: 01/890 46 44 15. Auf der Pretiosa Vienna in Wien wird die Uhrenkollektion im September zu sehen sein!Woher kommt denn eigentlich der Name der Marke? Die Rue du Rhône ist Genfs größte Einkaufsstraße. Hier pflegen hochkarätige Marken wie Cartier, Bulgari oder Patek Philippe eine Boutique zu haben – vergleichbar mit der Fifth Avenue in New York. Die 88 steht für eine Hausnummer, die es in der Straße aber gar nicht gibt! Stattdessen hat man dort, wo eigentlich ein Gebäude stehen sollte, einen herrlichen Ausblick auf die Rhône. 88 Rue du Rhône: ein positiv überraschender Anblick, der durch die Uhren schon jetzt zu einem Syno-nym für Luxus zu kleinen Preisen geworden ist.

Die Straße meinesLebens

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32u&j | Juni 2013

nachhaltigkeit

Öko, bio, grün oder fair – was früher etwas streng nach Alt-Hippies und Jute roch, ist mittlerweile zu einem kaufentschei-

denden Kriterium geworden. Medienberichte über wachsende Ressourcenknappheit, Um-welt belastungen und katastrophale Arbeits-bedingungen in Entwicklungs- und Schwel-lenländern haben die Konsumenten sensibi-lisiert. Der Druck auf Unternehmen, fair und nachhaltig zu produzieren, steigt entspre-chend. Langsam, aber sicher beginnen jetzt auch Schmuckkunden nachzufragen, wie und wo ihr Schmuck produziert wurde. »Nachhal-tigkeit spielt für uns eine große Rolle, denn auch Schmuckinteressierte achten auf die Unbedenklichkeit im Herstellungsprozess«, ist beispielsweise Claudia Wellendorff, Sprecherin des gleichnamigen Familienunternehmens, überzeugt. »Zunehmend stellen wir ein gestei-gertes Bewusstsein unserer Kunden für nach-haltig produzierte Ware fest.«

Mit gutem Gewissen

Nachhaltigkeit hat sich zu

einem bestimmenden Faktor

im Konsum entwickelt.

Von ClaUdia StüCkler

Grünes Gold. Was genau ist nun mit nach-haltig produziertem Schmuck gemeint? Im Zentrum der Aufmerksamkeit liegen hier Edel-metalle und Edelsteine – genauer: ihre Gewin-nung. Besonders die Arbeitsbedingungen in den ausländischen Manufakturen und die Belastung der Umwelt sind Thema. Die Proble-matik rund um Edelsteine rückte etwa durch Hollywood – der Film »Blood Diamond« mit Leonardo DiCaprio war ein Kassenschlager – oder den Skandal rund um das ehemalige britische Supermodel Naomi Campbell in den Fokus des medialen Interesses. Diamanten werden auch dazu benutzt, um Waffenkäufe für Kriege oder Terrorismus zu finanzieren. Um den Weg der Steine von der Mine bis zum Endkunden zu dokumentieren, wurde der sogenannte Kimberley-Prozess eingeführt. Auch die teilweise unmenschlichen Bedin-gungen, unter denen die Minenarbeiter leben und arbeiten müssen, ist Thema bei bewussten

Kunden. Ein ähnliches Bild zeigt sich bei der Goldgewinnung. Das weitweite Goldvor-kommen ist begrenzt. Von diesen Vorräten wird etwas weniger als die Hälfte für die Schmuckindustrie verwendet. Theoretisch wäre Gold ja einer der nachhaltigsten Roh-stoffe überhaupt: Altgold wird immer wieder eingeschmolzen und neu verarbeitet. In Öster-reich etwa wird der Goldbedarf hauptsächlich durch Recycling-Gold gedeckt. Bei der Gewin-nung von noch nicht geschürftem Gold kommt es jedoch zu immensen Umwelt-schäden. Die schonendste Methode wäre eigentlich das Goldwaschen. Dieses Verfahren ist jedoch zeitaufwändig und unrentabel. Da mittlerweile praktisch alle großen Vorkommen gefördert wurden, versucht man jetzt auch kleinste Mengen aus dem Gestein herauszu-bekommen. Das ist zumeist mit dem Einsatz von hochgefährlichen und für Mensch und Natur schädlichen Cyaniden verbunden. Das sogenannten Öko- oder Green Gold stammt hingegen aus Quellen, die die Umwelt nicht belasten. In der EU und den USA wird bei der Goldgewinnung bereits mit Standards gearbeitet, die beste Umweltbedingungen garantieren. Hierzulande gibt es für Gold auch keine Zertifizierungen oder Umweltzeichen, nur die Punzierung. Qualität sprozesse dienen primär der Verhinderung von Verbrechen, etwa Geldwäsche, »Öko« ist dabei nur ein Nebeneffekt. Im Westen ist das Bild von riesigen Minen, in denen mit schwerem Gerät und Hunderten Arbeitern Rohstoffe gewonnen werden, ver-breitet. In der Realität ist die Zahl der Klein-minen – nicht zuletzt aus wirtschaftlicher Not – in den letzten Jahren drastisch gestiegen.Das Bonn International Center for Conversion (BICC) und das Südwind-Institut haben eine Studie veröffentlicht, die die Situation der Kleinminen beleuchtet. »Die Situation vieler Kleinschürfer ist sehr schlecht, ihre rechtliche Lage sehr unsicher und die Umweltschäden durch Kleinbergbau sind immens«, erklärt Friedel Hütz-Adams, wissenschaftlicher Mitar-beiter beim Südwind-Institut und einer der Herausgeber der Studie »Sauberes Gold«. Der ©

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nachhaltigkeit

Goldpreis steigt, es gibt kaum noch Vor­kommen – die Auswirkungen dieser Situation führen zu einer Negativspirale. Der Kleinberg­bau hat katastrophale Auswirkungen auf die Ökologie, teilweise wird gar in Naturschutz­gebieten geschürft. Zudem setzen sich die Menschen, die durch den Goldabbau versu­chen ihren Lebensunterhalt zu sichern, immer größeren Gefahren aus. Eine Zertifizierung könnte hier gegensteuern. Etwa zwölf Prozent der weltweiten Goldproduktion stammen aus dem Kleinbergbau, davon ist erst ein sehr kleiner Teil zertifiziert. Hütz­Adams ist aber überzeugt, dass Zertifizierungsprojekte die Situation verbessern könnten, denn so würde Druck auf die Goldbranche ausgeübt. Die gesamte Wertschöpfungskette des Schmu­ckes müsse kooperieren, heimische Gold­schmiede sollten auch stärker nachfragen, woher das von ihnen verarbeitete Gold kommt. Und er empfiehlt, verstärkt auf Recyc­ling­Gold zu setzen: »Das setzt die Verarbeiter von Primärgold unter Druck.« »Wir arbeiten in enger Kooperation mit Gold­scheideanstalten in Pforzheim zusammen, die mit Erfolg den Zertifizierungsprozess des Responsible Jewellery Council (RJC) durchlie­fen«, erklärt etwa Claudia Wellendorff. »Damit unterstützen wir die Mission, verantwortungs­voll ethisch fundierte, sozial ausgerichtete und  umweltfreundliche Verfahrenstechniken sowie die Beachtung der Menschenrechte zu fördern und diese in der gesamten Herstel­lungskette in der Schmuck­ und Edelstein­industrie zu verankern. Dasselbe gilt für den Einkauf unserer Edelsteine. Brillanten und Edelsteine kaufen wir nur aus seriösen konflikt­freien Quellen zu, die den Vorgaben der UNO entsprechen.«Seit 2012 ebenfalls RJC­zertifiziert ist das däni­sche Unternehmen Pandora. Die Produktions­stätten von Pandora in Thailand sind seit dem Jahr 2009 nach der internationalen Norm ISO 9001 (Qualität) zertifiziert. 2012 wurden sie zudem mit den Zertifikaten OHSAS 18001 (Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz) und ISO 14001 (Umwelt) ausgezeichnet. Besonderen Wert legen die Dänen auf die Arbeitsbedingungen ihrer thailändischen Arbeiter. So werden überdurchschnittliche Löhne gezahlt, sie erhalten Sozialleistungen, und Sicherheitsstandards werden strikt einge­halten. Auch Chopard hat sich Grün bereits auf die Fahnen geschrieben. Der Genfer Nobel­Juwelier verarbeitete für seine erste »Green Carpet«­Kollektion nur Gold aus Fairmined­Minen und zertifizierte Diamanten.

Bio-Uhren. Nicht nur beim Schmuck, auch bei Uhren wird Nachhaltigkeit langsam zum Thema. »Unsere Branche gebraucht zur

Berechtigung mechanischer Uhren heutzu­tage gerne den Begriff Luxus«, so Maria Habring von der Uhremanufaktur Habring. »Wir finden dieses Argument in der Sache selbst jedoch nicht immer richtig, da sich hochwertige mechanische Uhren aufgrund ihrer Bauweise eben gerade durch ihre Nachhaltigkeit aus­zeichnen.« Habring argumentiert seit letztem Jahr verstärkt mit dem Begriff Nachhaltigkeit und erhält dabei – wenn auch primär in direkten Kundengesprächen – nur positives Feedback. Aus diesem Grund entstand der Vergleich mit den Biobauern: »Wir sind die Biobauern der Uhrenbranche!«

Hier ist noch sehr viel Aufklärungsarbeit zu leisten. Maria Habring hofft aber, dass die gro­ßen Marken – wenn sie die Zeichen der Zeit erkennen – dieses Argument nicht totmachen. Ähnlich wie in der Lebensmittelindustrie, wo sich mittlerweile jeder den Begriff »Bio« unter den Nagel reißt. Für Habring ist BIO das Akro­nym für »bin in Ordnung«. Das Vertrauen in den Hersteller soll dabei im Vordergrund ste­hen, »aber kein wie auch immer erworbenes Zertifikat, das besagt, dass das Biohendl im gleichen Stall wie das konventionelle etwas mehr Platz hat, um sich zum bewegen«. Scharf ins Gericht geht Habring daher auch mit Swatch: »In der NZZ bezeichnete Nick Hayek die neue Automatik­Swatch als ›nachhaltig‹ – so wurde es im Artikel zumindest wiederge­geben. Bei einer Uhr mit Kunststoffgehäuse unter der Maßgabe, dass die Uhr nicht zerleg­bar und damit auch nicht reparierbar ist, ist der Gedanke dann doch ein wenig absurd.« Hier bestünde die Gefahr, dass der Begriff miss­braucht wird. »Sicher wird die neue Swatch aufgrund der nicht mehr benötigten Batterie nachhaltiger sein als die alte, welche unter genauer Betrachtung ja neben den Kunst­stoffen auch Elektronikschrott enthält«, räumt Habring ein. »Abgesehen davon, dass eine Swatch im Grunde ähnliche Entsorgungsfra­gen wie etwa ein Computer aufwirft, werden solche Uhren in der Regel aber im Hausmüll entsorgt.« Eine private Nachfrage bei Swatch hätte ergeben, dass nach der eventuellen Rücknahme einer kaputten (und nicht mehr reparablen) Uhr keine Uhren zur Entsorgung oder gar zum Recycling angenommen würden. Der Besitzer möge diese im Hausmüll ent­sorgen. »Und das bei einem Konzern, der sich in seinem Geschäftsbericht als nachhaltig bezeichnet.« Und sie fügt hinzu: »Was nutzt es, Energie zu sparen, wenn man gleichzeitig zukünftigen Sondermüll produziert und sich darüber hinaus noch weigert, diesen zu ent­sorgen oder zu recyclen?« Auch ortet Maria Habring hier eine »David gegen Goliath«­Situ­ation, ähnlich wie auch im Lebensmittelsektor:

Das Responsible Jewellery Council (RJC) mit Sitz in London ist eine internationale Non- Profit-Organisation, die zum Ziel hat, das Vertrauen der Konsumenten in die Schmuck-industrie und deren Zulieferer aus der Edel-metall- und Edelsteinbranche zu stärken.Es hat über 400 Mitglieder aus allen Bereichen der Edelstein- und Edelmetallbranche – von der Mine bis zum Handel. Das RJC hat einen Verhaltenscodex herausgegeben, der Richt-linien für einen verantwortungsvollen Handel mit Diamanten, Gold und Platin definiert. Diese umfassen Menschenrechte, Arbeits-rechte, Umwelteinflüsse, Minenabläufe und eine Reihe weiterer für die Lieferkette relevanter Themen. Mitglieder erhalten ein Gütesiegel, das das RJC-zertifizierte Unternehmen als verlässlichen Partner gegenüber Lieferanten und Kunden ausweist. Mitglied werden kann jedes Unternehmen, das kommerziell im Bereich des Schmuck- und Juwelenhandels tätig ist. Zu den Unternehmen, die das RJC-Siegel tragen, zählen unter anderem die deut-sche Luxus-Manufaktur Wellendorff oder das dänische Fashion-Label Pandora.

Nachhaltig mit gütesiegel

»Kleinhersteller/Biobetrieb« gegen »Industrie«. Die versteckten Kernwerte seien dabei: »Ethik« gegen »Profit«. »Den Großen geht’s letztlich ja nur um Profit, ›Bio‹ und ›Nachhaltigkeit‹ werden dort schnell dafür verwendet, höhere Preise und damit Gewinne zu lukrieren.« In ihrer Völkermarkter Uhrenmanufaktur verstehe man hingegen etwas anderes unter Nachhaltigkeit. Zuallererst würde sich Nachhaltigkeit durch Langlebigkeit definieren. Ein hochwertiges Produkt könne bei entsprechender Pflege und Wartung ein Menschenleben überdauern. Seriöse Uhrenhersteller würden schon immer »

Das Kärntner Familienunter-nehmen nimmt Nachhaltig-keit sehr ernst, aber auch mit Humor.

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nachhaltigkeit

Qualitätsanspruch

Plastik gilt als Synonym für Umweltun-verträglichkeit. Uhren aus Kunststoff müssten demnach einem ökologi-schen Super-GAU gleichkommen. Die bunten Uhren des belgischen Unter-nehmens Ice-Watch sollen dabei aber durchaus nachhaltig sein. Das Unter-nehmen setzt auf Qualität: Selbst wenn es sich bei den Uhren um Fashion-Accessoires handelt, sind sie keine Wegwerfartikel, sondern wer-den hochwertig produziert, sind was-serdicht und haben ein verschraubtes Gehäuse.Ist Nachhaltigkeit für Sie überhaupt ein Thema?Nachhaltigkeit ist wichtig, daher setz-ten wir bei unseren Uhren besonders auf Qualität. Ein Konzept kann sich nur entwickeln und wachsen, wenn die Qualität dahinter stimmt. Daher achten wir besonders auf die Prä-zision und Verlässlichkeit unserer Uhren, aber auch auf die verwen-deten Materialien. Selbst wenn ein Kunde eine Uhr im Preissegment von 50 bis 150 Euro kauft, möchte er einen wertigen Artikel. Eine Uhr ist immer emotional besetzt, sei es, weil sie ein Geschenk war oder gekauft wurde, um sich selbst eine Freude zu machen.Ein neues Online-After-Sales-Service soll dafür sorgen, dass alle Reparatur-aufträge lückenlos nachverfolgt wer-den können. Das soll die Kommuni-kation zwischen Endkunden, Händler und Vertrieb vereinfachen.

Kunststoff hat bei Umweltschützern ein besonders schlechtes Image.Es wird viel weniger Energie zur Her-stellung einer Plastikuhr als beispiels-weise einer Edelstahluhr benötigt. Es entsteht daher auch viel weniger CO2. Woher beziehen Sie Ihre Rohstoffe? Wo wird produziert?Wir arbeiten mit Partnern im chinesi-schen Shenzhen und nutzen deren Expertise in der Produktion. Unsere Kollegen in Hongkong sorgen für Logistik und Vertrieb. Die Ice-Watch-Uhrwerke kommen hauptsächlich aus Japan, wo die Marke Miyota für höchste Qualität steht. Jene Werke für unsere »Swiss-made«-Kollektionen kommen aus der Schweiz.Wie handhaben Sie die Entsorgung von Abfallstoffen, defekten Stücken oder Batterien?Unsere Uhren entsprechen den stren-gen Richtlinien für Gefahrenstoffe und Chemikalien von RoHS oder REACH. Das bedeutet, dass während der gesamten Lebensdauer einer Ice-Watch keine schädlichen Substanzen in die Umwelt geraten. Die meisten Abfallmaterialien, wie etwa kaputte Stücke und Batterien, werden von unseren offiziellen After-Sales-Services gesammelt. Alle arbeiten eng mit ver-schiedenen zertifizierten und spezia-lisierten (Plastik/Silikon, Stahl, elek-tronische Komponenten, Batterien) Recyclingfirmen zusammen. Ein besonderes Konzept haben wir für unsere Verpackungen: Wir wollen, dass unsere Kunden ihnen ein zweites Leben – zum Beispiel als Spardose oder Sammlerobjekt – schenken.

mindestens 30 Jahre Ersatzteilversorgung garantieren. Daneben gäbe es jene Uhr­macher, die darüber noch hinausgehen und auch bei sehr alten Stücken versuchen – wenn notwendig auch unter Nachfertigung von Teilen  – diese am Laufen zu erhalten. Dem­gegenüber stehen Marken – besonders im unteren Preissegment –, die bereits nach kur­zer Zeit keine Ersatzteile mehr anbieten. Bei der Beschaffung der Teile legt Habring strenge Maßstäbe an: »Wir suchen nicht nach dem günstigsten Preis, bevorzugt werden kleine Familienbetriebe mit ähnlicher Struktur wie unser Unternehmen.« Zur Reduzierung von Transportwegen beschränken sich die Lieferanten aber auf Mitteleuropa. Diese Struk­tur sichert neben der Qualität der Teile auch Arbeitssicherheit oder gerechte Entlohnung. »Unsere Lieferanten müssen uns dabei garan­tieren, dass sie keine Teile von Drittherstel­lern  – insbesondere aus China – beziehen.« Auch bei den Uhrbändern und den typischen Holzverpackungen würden die Kriterien gel­ten. Das bedeutet: keine Edelhölzer, kein Krokodilleder – selbst, wenn es Luxus ist. »Wir werden immer wieder gefragt, ob unsere Bänder aus echter Alligatorhaut sind. Bisher hat jeder Kunde nur positiv auf unsere Argu­mente reagiert und nicht nur Verständnis signalisiert, sondern letztlich unser Vorgehen begrüßt. Daran sieht man, dass hier noch extrem viel Aufklärungsbedarf ist!«In der Uhrmacherschule Karlstein gehört Nach haltigkeit bereits zur Ausbildung. Prinzi­piell hält Direktor Wolfgang Hörmann Umwelt­schutz in der Uhrenbranche aber für ein eher untergeordnetes Thema, von den Uhren selbst würde kaum eine Umweltbelastung aus­gehen. Vielmehr sei es aber für die Uhren­entwicklung ein Thema, Energiequellen zum Antrieb der Uhrwerke zu finden, die sich nicht wie Batterien verbrauchen und dann ausge­wechselt werden müssen. »Da gibt es schon knifflige Innovationen und Lösungen.« «

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SicherheitsallianzKaum ein Unternehmen, das nicht Opfer

von kriminellen Machenschaften wird. Egal ob Ladendiebstahl oder Industriespio-

nage, die Schäden häufen sich. Eine Branche, die besonders hart getroffen wird, ist der Juwelenhandel. 31 Raubüberfälle im vergan-genen Jahr – die meisten davon von Profis ausgeführt – sind ein neuer Negativrekord. Davon konnten bisher 19 Fälle geklärt werden. Alleine 18 Überfälle gingen auf das Konto der brutalen »Pink-Panther-Bande«. Prävention und die Möglichkeit des Selbstschutzes sind daher das Gebot der Stunde für Juweliere.

Die heimischen Unternehmer haben jetzt einen weiteren wichtigen Schritt zur Bekämp-fung der Kriminalität gesetzt: Im Rahmen der Unterzeichnung eines weiterführenden Kooperationsvertrages hoben Innenministerin Johanna Mikl-Leitner und Wirtschaftskammer-präsident Christoph Leitl die Bedeutung der Zusammenarbeit hervor. Der Schwerpunkt soll dabei auf Prävention gelegt werden. »Unser Interesse ist es, die Sicherheitssituation für unsere Betriebe weiter zu verbessern und damit unsere Unter nehmen bestmöglich vor Schaden aufgrund krimineller Handlungen zu schützen. Das nun geschnürte Paket richtet sich zielgenau auf Bereiche, in denen Betriebe von Wirtschaftskriminalität betroffen sind. Wir vertrauen hier in bewährter Weise auf die gute Zusammenarbeit mit dem Innenministerium und sehen in der nun erneuerten Koope ration einen wesentlichen weiteren Schritt einer umfassenden Sicherheitsallianz«, betont Chris-toph Leitl. Die Innenministerin hebt die enge Zusammenarbeit zwischen ihrem Ministerium

Von ClaUdia StüCkler

und der Wirtschaft hervor: »Durch einen stän-digen Wissenstransfer zwischen der Wirtschaft und der Polizei können wir präventiv und aktiv agieren.«

Dass die Kooperation von WKÖ und BMI, die seit 2010 besteht, schon einige Erfolge vor-zuweisen habe, beweise die Tatsache, dass sich, so Leitl, »acht von zehn Betrieben in Österreich sicher fühlen«. Insgesamt sechs Projekte sollen in den kommenden fünf Jahren gemeinsam durchgeführt werden, darunter eine Sicherheitsoffensive bei Juwelieren. Seit 2010 seien rund 800 Beamte im Einsatz gestanden, allein im Vorjahr habe man 310.000 Personen bzw. Betriebe »sensibilisiert und informiert«, so Mikl-Leitner im Rahmen einer Pressekonferenz in Wien. Die nunmehr beschlossene und auch unterzeichnete Inten-sivierung der WKÖ-BMI-Kooperation soll vor allem dazu beitragen, eine »permanente Nachjustierung« zu gewährleisten, um punkto Vorgehensweise der Kriminellen up to date zu bleiben. Erfreut zeigt sich davon auch Bundes-gremialobmann Frank-Thomas Moch: »Die Sicherheitssituation hat sich für die heimi-schen Juweliere in den vergangenen Wochen und Monaten verschlechtert, wie dies auch den diversen Medienberichten zu entnehmen ist. Uhren- und Juwelenhändler werden in Österreich so oft wie nie zuvor Opfer von Überfällen, manchmal sogar innerhalb kurzer Zeit gleich mehrmals hintereinander. Der nun im Rahmen der Initiative ›Unternehmen Sicherheit‹ gesetzte Schwerpunkt auf die Juweliere ist daher zu begrüßen.« Verhaltens-trainings für Juweliere, wie es sie in Wien

bereits gibt, werden ab nun auch in den ande-ren Bundesländern angeboten. Im März wur-den bereits österreichweit Präventions beamte geschult. Zurzeit werden Termine für Schulun-gen mit den WIFI-Einrichtungen in den Bun-desländern koodiniert. In den Schulungen werden Erfahrungswerte zu den Themen »Wie laufen Überfälle und Gewaltdelikte aus Täter- und Opfersicht ab?«, »Wie kann ich Mitarbei-tern und Kunden helfen?« weitergegeben sowie in Rollenspielen auch Überfallssituatio-nen simuliert. Neben einer theoretischen Aus-bildung und wesentlichen verhaltensorien-tierten Sicherheitstipps legen die Kriminalisten den Fokus vor allem auch auf die Bewältigung einer potenziellen Realsituation. So soll das richtige Verhalten bei einem Überfall erlernt und verinnerlicht werden.

Innenministerin Johanna Mikl-Leitner und WKÖ-Präsident Christoph Leitl unterzeichnen die Kooperationsvereinbarung.

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In Kürze werden die Mitgliedsbetriebe Post von der Statistikabteilung der WKO bekom-men. Die Standesvertretung führt eine Han-

delsbrauchumfrage im Uhren- und Juwelen-handel durch. Hintergrund für diese Umfrage ist, dass das Handelsgericht Wien die WKÖ ersucht hat, in einem anhängigen gericht-lichen Verfahren eine Handelsbrauchumfrage durchzuführen. In diesem Verfahren hat der Kläger vorgebracht, der beklagten Partei im Rahmen eines Kommissionsgeschäftes zahl-reiche Schmuckstücke zur Weiterveräußerung überlassen zu haben. Am 28. 9. 2011 habe die beklagte Partei die Schmuckstücke des Klägers

in ihren Geschäftsräumlichkeiten, sohin Kom-missionsware im Gesamtwert von 250.750 Euro (Kommissionspreis ohne MWSt), in Händen gehabt. An diesem Tag habe in den Geschäftsräumen der beklagten Partei ein Raub stattgefunden, dem auch die in Kommis-sion gegebenen Schmuckstücke zum Opfer gefallen seien. Nach Darstellung der beklagten Partei habe zwischen den Parteien keine Ver-einbarung bestanden, die eine Gefahrtragung durch die beklagte Partei oder auch nur eine Verpflichtung der beklagten Partei, die im Eigentum des Klägers stehenden Schmuck-stücke versichert zu halten, umfasst hätte. Aus

der zwischen den Streitteilen getroffenen Ver-einbarung sei vielmehr abzuleiten gewesen, dass eine Versicherung der Schmuckstücke durch den Kläger erfolge bzw. erfolgt sei. Der Kläger trage ja auch die Gefahr. Im Moment sind der Vorschlag der Statistik-abteilung zur Durchführung und ein Entwurf des Fragebogens beim Gericht zur Durchsicht. Sobald das Vorgehen vom Gericht genehmigt wurde, beginnt die Aussendung der Frage-bögen. Die Standesvertretung bittet alle Mit-glieder um rege Teilnahme, um ein möglichst repräsentatives Ergebnis dieser Umfrage zu erhalten.

Handelsbrauchumfrage

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Das Landesgremium Wien des Juwelen- und Uhrenhandels und die Landesinnung Wien der Gold- und Silberschmiede veranstalten

einen CAD/CAM-Informationstag. Neue CAD/CAM-Technologien eröffnen neue Markt-chancen. Daher soll dieser Praxistag Juweliere und Designer dabei unterstützen, mit der neu-esten Technologie ihre Wettbewerbsfähigkeit

zu erhöhen. Durch die aktuelle CAD/CAM-Tech-nologie lassen sich kostengünstig und effizient individuelle Entwürfe und Kleinserien fertigen. Nachdem der Preisdruck für Schmuckdesigner und Produzenten aufgrund der Billigproduktio-nen aus Niedriglohnländern immer größer wird, bietet sich hier auch die Möglichkeit, mit selbst gefertigten Produktserien – made in Austria – neue Märkte zu erobern. Der Praxistag bietet ein umfassendes, kompaktes Programm zu dem Thema. So wird ein einfaches Modell mit-hilfe der Schmuckdesignsoftware RhinoGold entworfen. Die DWS-Stereolithographie-Tech-nologie und die Umsetzung des so erzeugten Modells werden erklärt, ebenso die Benutzer-oberfläche und die Funktionen von RhinoGold 4.0. Auch Modelle für Eheringe, Solitär- oder

Memoryring sollen erstellt werden. Es gibt eine kurze Einführung in die Anwendung von Rendererweiterungen. Die Teilnehmer haben auch die Möglichkeit, die RhinoGold-Software selbst zu testen und damit eigenständig zu arbeiten. Ein weiterer Programmpunkt ist die Präsentation des generativen Designs beim Entwerfen von Schmuck: ein Überblick über Möglichkeiten im Bereich der additiven Ferti-gung, Gründe für den Einsatz der CAD/CAM-Technologie in der Schmuckproduktion sowie bewährte Anwendungsbereiche. Die Organi-sation des Workshops erfolgt über das WIFI Wien, alle Teilnehmer erhalten eine Kursbe-stätigung. Kosten pro Teilnehmer: 45 Euro. CAD/CAM-Informationstag neueste Techno-logie im Schmuckbereich:Freitag, 21. Juni 2013,10.00 bis 16.00 UhrWIFI Wien, Raum C 402 (1180 Wien, Währinger Gürtel 97)

Technologievorsprung

Wer privat oder beruflich mit pun-zierten Gegen-

ständen zu tun hat, der wird auf dieses Buch bald nicht mehr verzichten wollen: Das vor Kurzem erschienene Fachbuch »Sieben Jahrhunderte österreichische Punzie-

rung« von Rupert Reisinger nimmt die österrei-chische Punzierung genau unter die Lupe. Das Werk zur Geschichte der österreichischen Pun-zierung gewährt einen Einblick in ein faszinie-rendes Kapitel österreichischer Wirtschafts- und Kulturgeschichte. Das Buch enthält über 1.300 Fotos, hunderte Punzenzeichnungen und Faksimile von Gesetzen und Erlässen zu diesem Thema. Dieses Standardwerk ermög-licht die Datierung aller österreichischen

Nachschlagewerk Erzeugnisse aus Edelmetall von 1365 bis 2011. Autor Rupert Reisinger absolvierte die Lehre zum Gold- und Silberschmied. Er arbeitete über 30 Jahre am Punzierungsamt Wien I, davon 15 Jahre als Oberzeichenmeister (Leiter des Punzierungsdienstes). Seit 2001 ist er Sachbearbeiter für Punzierungsangelegen-heiten im Bundesministerium für Finanzen. Er ist Mitautor von diversen Publikationen über österreichische Namens- und Firmenpunzen. Autor/Hrsg.: Rupert Reisinger, Verlag: Gebrüder HollinekAusstattung: Format A4, Hardcover, 444 Seiten, Erscheinungsjahr: 2012ISBN: 978-3-85119-338-1, Preis: € 119.–

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Ein besonderes Geschenk gab es heuer zum Muttertag von den Wiener Juwelieren. Zehn Gutscheine zu je 200 Euro wurden bei allen

Mitgliedern verlost. Beworben wurde die Aktion durch Bannerwerbung in großen

Online-Zeitungen und Magazinen (Presse, Kurier, Krone, Standard, Woman etc.). Außer-dem wurden in diesem Zeitraum die Aktivi-täten bei Google AdWords verstärkt: Wer einen Begriff wie Eheringe, Ohrringe, Diamanten

oder einfach Juwelier eingab, der wurde an erster Stelle sofort auf www.wiener-juweliere.at verwiesen. Dort fand von 24. April bis 5. Mai ein Gewinnspiel statt. Die Mitspieler mussten sich registrieren, der Versand der Gutscheine erfolgte am 6. Mai. So war für die Gewinner genug Zeit, um den Gutschein auch ein schö-nes Muttertagsgeschenk zu erstehen.

Juweliere, die so einen Gutschein entgegen-genommen haben, mögen diesen mit Fir-menstempel und Unterschrift versehen und mit Kontonummer an das Gremium schicken: Wirtschaftskammer Wien Juwelen- und Uhrenhandel, Schwarzenbergplatz 14, 1040 Wien. Der Betrag wird umgehend rückerstattet.

Bei Fragen oder Unklarheiten: Elisabeth Höger, Tel.: 514 50/3227, [email protected]

Muttertagsaktion

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Sie ist Highlight jeder Wien-Tour und abso-luter Touristenmagnet: Die denkmalge-schützte Ankeruhr der Helvetia am Hohen

Markt. Just zu Beginn der Sommerzeit begann sie zu streiken, die Zeit und Temperatur-schwankungen hatten ihre Spuren hinter-lassen und die Figuren im Inneren der Uhr für zwei Monate zum Stillstand gebracht. Jetzt

funktioniert sie aber wieder. Der Uhrmacher Arno Kalivoda aus Wien-Neubau küm-mert sich seit 1992 regelmäßig um das

Jugendstilwerk und setzte sie auch jetzt wieder in Gang. Um die Figuren wieder in Bewegung zu setzen, waren eine aufwändige Spannvor-richtung für den Antrieb und neue Rollen auf den einzelnen Figuren in einer Spezialanferti-gung sowie eine Verlängerung der Ketten-stützschiene für die mit den Jahren länger gewordene Kette vonnöten. Die Ankeruhr

wurde nach Plänen von Franz Matsch im Jahre 1914 errichtet. Als herausragendes Werk des Jugendstils ist sie eine beliebte Attraktion für Touristinnen und Touristen aus aller Welt. Ihre Kupferfiguren repräsentieren berühmte Per-sönlichkeiten der österreichischen Geschichte wie etwa Kaiserin Maria Theresia und Joseph Haydn. In zwölf Stunden durchläuft jede der zwölf Figuren einmal die Uhr, von einem pas-senden Musikstück umrahmt. »Unsere Ankeruhr ist wieder gesund. Dank Uhrmachermeister Kalivoda, der sich wirklich intensiv um ihre Genesung bemüht hat. Es war eine zeitaufwendige Arbeit, täglich wurde an der Wiederinstandsetzung gearbeitet, aber jetzt ist unsere fast 100-jährige Dame wieder fit. Zu unserer Freude, aber vor allem auch zur Freude der Wien-Touristen, denn die Ankeruhr ist für viele ein echtes Highlight ihres Stadt-besuchs«, so Gerald Sabath von der Helvetia Versicherung.Im Zuge der aktuellen Reparatur wurde fest-gestellt, dass in nächster Zeit weitere Repara-turarbeiten notwendig sein werden. Damit sichergestellt wird, dass die Ankeruhr im Jubi-läumsjahr einwandfrei funktioniert, hat sich die Helvetia dazu entschieden, die Ankeruhr in den neuralgischen Bereichen nicht nur repa-rieren, sondern komplett sanieren zu lassen. Denn auch in den folgenden Jahren soll sie voll funktionsfähig Tag für Tag ihre Dienste tun.

Höchste Zeit«

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Abschied von Uhrmachermeister Franz Lechner

Er war ein Zeit­zeuge: 1911 noch während der

Monarchie geboren, durchlebte Franz Lechner zwei Welt­kriege, Wirtschafts­krisen und vier Wäh­rungsreformen. Aus einer der ältesten St. Johanner Familien stammend, war sein Werdegang vorge­

zeichnet. Wie Vater und Großvater erlernte er das Uhrmacherhandwerk und übernahm den traditionsreichen elterlichen Betrieb in St.  Johann, der seit 1835 besteht. Sein Hand­

werk perfektionierte er während seiner Lehr­jahre in Kärnten. Trotz privater Schicksals­schläge führte er den Familienbetrieb zu neuer Blüte. Seine Tochter Heidrun wurde ebenfalls Uhrmacherin, absolvierte 1964 die Meister­prüfung und war damit jüngste Uhrmacher­meisterin Österreichs. Bis zu ihrer Pension 2005 führte sie, bereits in fünfter Generation, zwei Fachgeschäfte in St. Johann. Bis zu seinem 95. Geburtstag war Franz Lechner mit Freude jeden Tag im Geschäft und in der Werkstatt tätig. Franz Lechner war viele Jahre als Landes­innungsmeister der Uhrmacher und Juweliere tätig und wurde auch zum gerichtlich beeide­ten Schätzmeister bestellt. Als Anerkennung verlieh die Wirtschaftskammer ihm die »Sil­berne Ehrenmedaille für besondere Verdienste

um die Wirtschaft« und die Ehrenmitglied­schaft auf Lebenszeit. Auch politisch war Lech­ner als Gemeindevertreter in St. Johann aktiv und wurde dafür mit dem Ehrenbecher für besondere Verdienste im kommunalen Bereich ausgezeichnet. Neben der Uhrmacherei liebte Franz Lechner besonders den Sport – sowohl als Aktiver als auch als Funktionär. Der talen­tierte Reck­ und Geräteturner fungierte 42 Jahre lang als Turn­ und Sportvereinsobmann in St. Johann. Für seine Verdienste im Sport wurde er vielfach geehrt und ausgezeichnet. Als Träger des »Goldenen Verdienstzeichens des Salzburger Fußballverbandes« hat er noch zum 100. Geburtstag den Ehrenanstoß bei einem Fußballspiel gemacht. Am 5.  Mai ver­starb Franz Lechner im 102. Lebensjahr.

Seit 2005 vergibt das Land Salzburg die einzige Auszeichnung für zeitgenössischen Schmuck, den Eligius­Preis, benannt nach

dem Schutzpatron der Goldschmiede. Heuer wurde der Preis zum vierten Mal vergeben. Die herausragendsten Einreichungen – insge­samt waren es diesmal über 40 – werden jedes Jahr in der Salzburger Galerie im Trakl­haus ausgestellt. Seit letztem Jahr zeigt auch das Wiener MAK eine Auswahl der Stücke in einer Schau.

Die feierliche Eröffnung fand Ende Mai statt, die Ausstellung kann noch bis 29. September besucht werden. Neben Werken des diesjäh­rigen Preisträgers Benedikt Fischer und jenen von Christian Hoedl, der den Anerkennungs­preis erhielt, werden in der Ausstellung auch Exponate von Susanne Hammer, Wolfgang Rahs, Ulrike Reithofer, Kurt Rudolf, Ingrid Schmolle, Bernhard Stimpfl­Abele und Eva Tesarik gezeigt. Eine Besonderheit der diesjäh­rigen Schau ist eine »retrospektive« Position, die Werke aus dem Schaffen des etablierten Künstlers Manfred Nisslmüller, der seit den 1960er­Jahren zu den unkonventionellsten Vertretern der Schmuckkunst zählt, zeigt. Die diesjährige Jury bestand aus Susanne Längle, Kunsthistorikerin und Schmuck­Expertin,

Elisabeth Schmuttermeier, MAK­Kustodin, sowie der Schmuckkünstlerin Petra Zimmer­mann. Der Preisträger Christian Hoedl zeichne sich durch »Perfektion in der Ausführung mit großem Augenmerk für das Detail, ohne den Blick für das kompositorisch Ganze zu verlie­ren« aus, so die Erklärung der Jury. Der Tiroler, der in München lebt, reiste zur Ausstellungs­eröffnung an. Den Eligius­Preis sieht er als wichtige Unterstützung, die die Bedeutung

der heimischen Schmuckkunst noch steigert: »Wir haben eine sehr anerkannte Schmuck­szene, die auch international Beachtung fin­det.« Preisträger Benedikt Fischer konnte nicht anreisen, da er beruflich verhindert war. Laut Hoedl ein schwieriger Spagat, denn kaum ein Künstler kann allein von seiner Kunst leben: »Wir müssen Beruf und Kunst unter einen Hut bringen, denn irgendwie hält ja der Beruf auch die Kunst am Leben.«

Gegenwärtig – Retrospektiv

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Firma des Medieninhabers: Manstein Zeitschriftenverlagsges.m.b.H., Brunner Feldstraße 45, 2380 Perchtoldsdorf; www.manstein.at; [email protected], Tel.: +43 1 866 48-0, Fax: +43 1 866 48-100 Kammer: Öster reichischer Zeitschriftenverband (www.oezv.or.at) Berufsverband: Österreichischer Zeitschriften- und Fach medienverband Berufsbezeichnung: Zeitschriftenverlag Zugang: entfällt Aufsichtsbehörde: keine Mitgliedstaat: Österreich Sitz: Perchtoldsdorf Vertretungsbefugte Organe: Mag. Dagmar Lang, MBA, Geschäftsführerin; Mitglieder des Aufsichtsrats: Prof. Hans-Jörgen Manstein; Klaus Kottmeier; Peter Kley; Peter Ruß Stille Betei ligungen: keine Treuhandverhältnisse: keine Beteiligungen an anderen Medienunter nehmen: specialmedia.com GmbH Unternehmensgegenstand: Gegenstand des Unternehmens ist a) das Verlagswesen (Herausgabe von periodischen Druckschriften), b) der Anzeigenverkauf, c) sämtliche Tätigkeiten, die zur Erreichung der unter a) und b) genannten Zwecke dienlich und/oder notwendig sind. Sitz: Wien Firma des Herstellers: Friedrich VDV ,Vereinigte Druckereien- undVerlags-GmbH & CO KG, Zamenhofstraße 43-45, 4020 Linz, Verlagsort: Perchtoldsdorf Herstellungsort: 4020 Linz, Zamenhofstraße 43-45 Anschrift des Medieninhabers: 2380 Perchtoldsdorf, Brunner Feldstraße 45 Anschrift der Redaktion: 2380 Perchtoldsdorf, Brunner Feldstraße 45 Name des Herausgebers: Bundesgremium des Juwelen-, Uhren-, Kunst-, Antiquitäten- und Brief markenhandels bei der Wirtschaftskammer Österreich, Bundessparte Handel Anschrift des Heraus gebers: 1045 Wien, Wiedner Hauptstraße 63 Chefredaktion: Mag. Brigitte Medlin, [email protected] Fachredakteurin: Anja Beuning, [email protected] Redaktionelle Mitarbeiter dieser Ausgabe: MMag. Claudia Stückler, Alexander Linz; Chefin vom Dienst: Conny Krcmar, [email protected] Grafik: Christa Schnellrieder Anzeigen leitung: Karin Hasenhütl, [email protected] Anzeigen beratung: Carina Biedermann, [email protected]/Back Office: Claudia Fellner, [email protected] Lektorat: Angelika Hierzenberger-Gokesch Vertrieb: Gertrude Mayer Produktion: Georg Vorstandlechner, Markus Brocza, Johanna Weber Erscheinungsweise: monatlich, 10 Ausgaben im Jahr Einzelpreis Inland: € 11,– exkl. 10 % MwSt. Einzelpreis Ausland: € 16,– exkl. 10 % MwSt. Abonnement Inland: € 85,– exkl. 10 % MwSt.; Ausland: € 99,– exkl. MwSt. Aboservice: Brigitte Lentsch, Tel. +43 1 866 48-930; [email protected]: www.uhrenundjuwelen.at Die Offenlegung gemäß § 25 MedienG ist unterwww.uhrenundjuwelen.at/impressum abrufbar.

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