Brand News 2010/12

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BRAND NEWS 12 10 Die Zeitung der Brand Factory Group Dezember 2010 Die Zielgruppen im ständigen Wandel und Wettbewerb. S elbstverständlich können wir alle mitreden, wenn es um LOHAS, DINKY, LOVOS und natürlich um die bekannten Sinus-Milieus von Traditionellen bis Hedonisten geht. Ob alters- spezifische Gruppen wie die Best Agers oder Shoppertypen wie der One-Stop-Shopper – sie sind im Blickpunkt des Marketings. Denn wie schon ein großer Werbeguru sagte, „if you reach one, you reach all“, richtet sich Kommunikation nie an alle, sondern spezifisch an Gruppen von Menschen, die viel gemeinsam haben. Dabei ist festzustellen, dass immer wieder eine Zielgruppe bzw. Ziel- gruppendefinition Hochkonjunk- tur hat, vor allem wenn sie gerade als die kaufkraftstärkste Gruppe definiert wird. Vor fünf Jahren wa- ren es die Best Agers, heute sind es die LOHAS. (Alle Erklärungen der verwendeten Abkürzungen finden Sie im Kasten.) Ja, zurzeit werden die Konsumenten hofiert, die durch ihren Einkauf die Nachhaltigkeit fördern wollen. Also kritisch im Geiste sind, aber mit dem wohlwollenden Hang zu Genuss und Qualitätsbewusstsein. Sie sind Konsumenten, die nicht nach dem Preis entscheiden, son- dern nach den Mehrwerten der Produkte und Marken, vor allem der Mehrwerte für Umwelt und Mensch. Die LOHAS bestimmen unsere Sicht auf die Konsumwelt. Sie sind die Meinungsmacher des beginnenden 21. Jahrhunderts, die mit gutem Gewissen konsumieren und nur da kaufen, wo sie es mit ihrem Gewissen vereinbaren kön- nen. Was wird nach den LOHAS kom- men? Wer wird dann entscheiden, was die Marken-Mehrheit bewegt? Schon jetzt kommen neue kauf- kraftstarke Zielgruppen in den Blick, die in Zukunft verstärkt beworben werden und die wir bei der Brand Factory gut im Auge be- halten: Die SP, die Silver Preneurs, die nach ihrem erfolgreichen Berufs- leben neue Ziele anstreben und ihre Erfahrungen einbringen. die LMF, die Latte-Macchiato- Familie, junge Paare mit ein bis zwei Kindern, mit urbanem Le- bensstil, die viel unterwegs sind. die TL, die Tiger Ladies, selbst- bewusste Frauen, die sozial sehr engagiert sind, sich für ihre Um- welt einsetzen und sich gerne vernetzen. die YG, Young Globalists, jung und im Job sowie privat viel un- terwegs, sehr technikaffin, wis- sens- und bildungshungrig. Christian Trachsel, Geschäftsführer Brand Factory Group Zielgruppendefinition LOHAS : Lifestyle of health and sustainability (Lebensstil auf Basis von Gesundheit und Nach- haltigkeit). Auf gut Deutsch: die träumerischen Idealisten. DINKY: Double income no kids yet (Doppelverdiener ohne Kinder). Auf gut Deutsch: die kaufkraftstarken Paare. LOVOS: Lifestyle of voluntary simplicity (Lebensstil für be- wusstes und gezieltes Konsu- mieren). Auf gut Deutsch: die freiwillig Einfachen. Das ist der Stand von heute bzw. morgen. Wer aber wird es in Zu- kunft sein, der nicht nur preisgüns- tige Handelsmarken kauft oder zum Discounter geht, der nicht nur Schnäppchenjäger ist bzw. auf den Kilogrammpreis schaut? Wir werden es abwarten müssen und dabei beweglich bleiben. Erst einmal sind wir alle WGM: „weih- nachtlich gestimmte Menschen“, die sich auf erholsame Tage mit der Familie freuen. Ich wünsche Ihnen frohe und ru- hige Weihnachten und einen guten Rutsch in ein wachstumsstarkes neues Jahr 2011. IN DIESER AUSGABE Penny: Was’n Laden Seite 2 Faktoren im Kundenkontakt Seite 2 Kinder an die Macht Seite 3 Unser Geschenktipp zu Weihnachten Seite 3 Neuer Schwung Seite 4 Teilnehmen und blechen Seite 5 Appetit auf Wahrheiten Seite 6 60 Jahre Einkaufswagen Seite 6 Deutschland, deine Spießer (Teil 4) Seite 6 Superlative in Fachanzeigen Seite 7 Die Flops des Jahres Seite 7 Immer richtig am Ball Seite 7 Das Letzte: Ich bin fünf Zielgruppen Seite 8 HiPP-T-Shirt-Aktion sorgte 2010 für Begeisterung. E s war zum Losjubeln: Während die deutschen Elite-Kicker in der finalen Vorbereitungspha- se noch den Steilpass für die Fußball-WM in Afrika übten, wurde der hierzulande schon perfekt zelebriert – der Steilpass für schnellen Abverkauf der HiPP6er-Menü-Aktionspackungen im LEH und in den Drogeriemärkten. Mütter stürmten auf die 6er-Beikost-Packungen der 8.- und 12.-Monat-Menüs mit Gratis-Fan-T-Shirts für den Nationalspieler-Jahrgang 2030. Diese Baby-T- Shirts mit Sprüchen wie „Ich brülle für Deutschland“, „Mama vor, noch ein Tor“ oder „Teamchef“ spielten bekannte Mitbewerber an die Wand und landeten beim begeisterten Handel Volltreffer mit teilweise deutlichen Zuwachsraten – selten hat eine Zugabe- Aktion so viel Beifall, so starken Abverkauf ausgelöst, selten war Fußball-„Fieber“ so gesund: Ob „Kartoffel- Gemüse mit BIO-Rind“, „BIO-Schinkennudeln mit Gemüse“ oder „Gemüseallerlei mit BIO-Rind“ – den Kleinen hat’s geschmeckt, die Großen hat’s gefreut: HiPP, HiPP, hurra! In enger Abstimmung mit dem Kunden wurde diese Aktion von Brand Factory Sales realisiert: Jogi, die WM 2030 kann kommen! Hallo, Jogi: die Kinderlein kommen UND WEM VERKAUFEN WIR MORGEN? Ausgabe 10 BFS_BrandNews_12_2010.indd 1 BFS_BrandNews_12_2010.indd 1 08.12.2010 9:31:33 Uhr 08.12.2010 9:31:33 Uhr

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Die "Brand News" ist die Zeitung der Brand Factory Group. Die Brand News ist unser regelmäßig unregelmäßig, dafür aber garantiert zweimal, manchmal auch dreimal, aber garantiert einmal im Jahr erscheinende Zeitung rund um das Agenturleben, Kunden, Lustiges oder Nachdenkliches. Reinlesen lohnt sich.

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BRANDNEWS 1210Die Zeitung der Brand Factory Group Dezember 2010

Die Zielgruppen im ständigen Wandel und Wettbewerb.

Selbstverständlich können wir alle mitreden, wenn es um LOHAS, DINKY, LOVOS

und natürlich um die bekannten Sinus-Milieus von Traditionellen bis Hedonisten geht. Ob alters-spezifische Gruppen wie die Best Agers oder Shoppertypen wie der One-Stop-Shopper – sie sind im Blickpunkt des Marketings. Denn wie schon ein großer Werbeguru sagte, „if you reach one, you reach all“, richtet sich Kommunikation nie an alle, sondern spezifisch an Gruppen von Menschen, die viel gemeinsam haben.

Dabei ist festzustellen, dass immer wieder eine Zielgruppe bzw. Ziel-gruppendefinition Hochkonjunk-tur hat, vor allem wenn sie gerade als die kaufkraftstärkste Gruppe definiert wird. Vor fünf Jahren wa-ren es die Best Agers, heute sind es die LOHAS. (Alle Erklärungen der verwendeten Abkürzungen finden Sie im Kasten.)

Ja, zurzeit werden die Konsumenten hofiert, die durch ihren Einkauf die Nachhaltigkeit fördern wollen. Also kritisch im Geiste sind, aber

mit dem wohlwollenden Hang zu Genuss und Qualitätsbewusstsein. Sie sind Konsumenten, die nicht nach dem Preis entscheiden, son-dern nach den Mehrwerten der Produkte und Marken, vor allem der Mehrwerte für Umwelt und Mensch. Die LOHAS bestimmen unsere Sicht auf die Konsumwelt. Sie sind die Meinungsmacher des

beginnenden 21. Jahrhunderts, die mit gutem Gewissen konsumieren und nur da kaufen, wo sie es mit ihrem Gewissen vereinbaren kön-nen.

Was wird nach den LOHAS kom-men? Wer wird dann entscheiden, was die Marken-Mehrheit bewegt? Schon jetzt kommen neue kauf-kraftstarke Zielgruppen in den Blick, die in Zukunft verstärkt beworben werden und die wir bei der Brand Factory gut im Auge be-halten:� Die SP, die Silver Preneurs, die

nach ihrem erfolgreichen Berufs-leben neue Ziele anstreben und ihre Erfahrungen einbringen.

� die LMF, die Latte-Macchiato- Familie, junge Paare mit ein bis zwei Kindern, mit urbanem Le-bensstil, die viel unterwegs sind.

� die TL, die Tiger Ladies, selbst-bewusste Frauen, die sozial sehr engagiert sind, sich für ihre Um-welt einsetzen und sich gerne vernetzen.

� die YG, Young Globalists, jung und im Job sowie privat viel un-terwegs, sehr technikaffin, wis-sens- und bildungshungrig.

Christian Trachsel, Geschäftsführer

Brand Factory Group

ZielgruppendefinitionLOHAS: Lifestyle of health and sustainability (Lebensstil auf Basis von Gesundheit und Nach-haltigkeit). Auf gut Deutsch: die träumerischen Idealisten.

DINKY: Double income no kids yet (Doppelverdiener ohne Kinder). Auf gut Deutsch: die kaufkraftstarken Paare.

LOVOS: Lifestyle of voluntary simplicity (Lebensstil für be-wusstes und gezieltes Konsu-mieren). Auf gut Deutsch: die freiwillig Einfachen.

Das ist der Stand von heute bzw. morgen. Wer aber wird es in Zu-kunft sein, der nicht nur preisgüns-tige Handelsmarken kauft oder zum Discounter geht, der nicht nur Schnäppchenjäger ist bzw. auf den Kilogrammpreis schaut?

Wir werden es abwarten müssen und dabei beweglich bleiben. Erst einmal sind wir alle WGM: „weih-nachtlich gestimmte Menschen“, die sich auf erholsame Tage mit der Familie freuen.

Ich wünsche Ihnen frohe und ru-hige Weihnachten und einen guten Rutsch in ein wachstumsstarkes neues Jahr 2011.

IN DIESER AUSGABEPenny: Was’n Laden Seite 2Faktoren im Kundenkontakt Seite 2Kinder an die Macht Seite 3Unser Geschenktippzu Weihnachten Seite 3Neuer Schwung Seite 4Teilnehmen und blechen Seite 5Appetit auf Wahrheiten Seite 660 Jahre Einkaufswagen Seite 6Deutschland, deineSpießer (Teil 4) Seite 6Superlative in Fachanzeigen Seite 7Die Flops des Jahres Seite 7Immer richtig am Ball Seite 7Das Letzte: Ich binfünf Zielgruppen Seite 8

HiPP-T-Shirt-Aktion sorgte 2010 für Begeisterung.

Es war zum Losjubeln: Während die deutschen Elite-Kicker in der finalen Vorbereitungspha-se noch den Steilpass für die Fußball-WM in

Afrika übten, wurde der hierzulande schon perfekt zelebriert – der Steilpass für schnellen Abverkauf der HiPP6er-Menü-Aktionspackungen im LEH und in den Drogeriemärkten.

Mütter stürmten auf die 6er-Beikost-Packungen der 8.- und 12.-Monat-Menüs mit Gratis-Fan-T-Shirts für den Nationalspieler-Jahrgang 2030. Diese Baby-T-Shirts mit Sprüchen wie „Ich brülle für Deutschland“,

„Mama vor, noch ein Tor“ oder „Teamchef“ spielten bekannte Mitbewerber an die Wand und landeten beim begeisterten Handel Volltreffer mit teilweise deutlichen Zuwachsraten – selten hat eine Zugabe-Aktion so viel Beifall, so starken Abverkauf ausgelöst, selten war Fußball-„Fieber“ so gesund: Ob „Kartoffel-Gemüse mit BIO-Rind“, „BIO-Schinkennudeln mit Gemüse“ oder „Gemüseallerlei mit BIO-Rind“ – den Kleinen hat’s geschmeckt, die Großen hat’s gefreut: HiPP, HiPP, hurra! In enger Abstimmung mit dem Kunden wurde diese Aktion von Brand Factory Sales realisiert: Jogi, die WM 2030 kann kommen!

Hallo, Jogi: die Kinderlein kommen

UND WEM VERKAUFENWIR MORGEN?

Ausgabe 10

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13 kritische Faktoren im Kundenkontakt

Penny: Was is’n das für’n Laden?Shopperin Funny Müller verlief sich zu einem Lebensmittel-Discounter

Sie kennen Penny natürlich: Das ist die rot-gelbe Dis-count-„Perle“ im Rewe-Im-

perium und die, die immer kurz nach Aldi-Preissenkungen ihre Preise nach unten korrigiert – man kann drauf wetten!

Auf ihren Internet-Seiten herrschen für eine Verbraucherin wie mich, Kaufkraftklasse III, paradiesische Zustände: Da ist von täglich bester Qualität zu niedrigsten Preisen die Rede, von geprüfter Lebensmittel-Qualität und davon, dass sich die Auswahl der Produkte an meinen Bedürfnissen orientiert – das macht doch neugierig, da bin ich gespannt, zumal sich die Penny-Leute nach eigenem Bekunden ihrer „sozialen und ökologischen Verantwortung“ bewusst sind und möchten, dass ich

dort „mit einem guten Gefühl ein-kaufe“.

Überhaupt: Von „Grünstrom“, „Bionature“, „Fairtrade“ bis zur nachhaltigen Fisch-Einkaufspolitik und Tierschutz bietet Penny alles, was derzeit zur Beruhigung aller Verbraucher schick und angesagt ist und pflichtschuldig herunterge-betet werden muss – fehlt nur noch, dass diese Edelmenschen und Ret-ter der Natur demnächst übers Wasser laufen! Ich werde mir ihre 1.200 Eigenmarken-Artikel einmal näher ansehen!

Also, siehe oben, betrat ich mit einem guten Gefühl einen Penny-Markt in Frankfurt. Von paradiesi-schen Zuständen ist hier weit und breit nichts zu sehen und zu spü-ren: Kartons, Kartons, Verpa-ckungsreste, altersschwache Regale

und aufgerissene Umkartons auf dem Boden – Einkaufserlebnisse entstehen anders. (Ältere Aldi-Stammkunden kennen das von frü-her!)

Ansonsten viel Gutes in den Re-galen, No-Names zwar, aber mit guter Qualität und zu moderaten Preisen. Dazu auf Paletten jede Menge Non-Food – vom Klodeckel bis zum Büchsenöffner. Dazwi-schen Altbekanntes, Geschätztes, Liebgewonnenes: Marken, die aus dem Leben nicht wegzudenken sind!

Sollte er auf dem Weg liegen, werde ich demnächst wieder im Penny-Laden jeden Cent umdre-hen. Aber nur dann!

HerzlichstIhne Ihre Funny Müller

Bekanntlich ist die Kun-denberatung die Schnitt-stelle zwischen Kunde

und Agentur. Hier laufen alle Informationen zusammen, hier landen die Briefings – und manchmal auch die Änderungs-wünsche, Reklamationen und Kritiken.

Die Beratung ist der sensible Sensor in der Chemie der Zu-sammenarbeit, der Filter. Hier liest man zwischen den Zeilen, deutet Stimmlagen, hört Launen und registriert Funkstille. Jede Veränderung erfordert die rich-tige Aktion bzw. Reaktion: Wer nicht (richtig) hört, wird schnell nicht mehr angehört. Wer nichts sagt, hat oft bald nichts mehr zu sagen. Wer nicht reagiert, den be-straft der Augenblick.

Woran kann man erkennen, wenn es irgendwo in der Zusam-menarbeit zwischen Kunde und Agentur „klemmt“ (oder gar kri-selt), wo feinfühlig agiert werden muss oder eine klare Aussprache nötig ist – zum Wohl weiterhin erfolgreicher Zusammenarbeit? Was sind oder können Indika-toren für eine sich verschlech-ternde Kundenbeziehung sein? Unterschätzen, Bagatellisieren und Ignorieren können für Agen-turen folgenschwer sein. Bevor Alarmsignale ernsthaft klingeln, bitte hellwach lesen, merken, handeln!

1. Die Kundengeschäfte ver-schlechtern sich (Absatzrück-gänge, Auslistungen).

2. Es kommt zu schlechten Testresultaten.

3. Das Budget wird ohne Vorankündigung gekürzt.

4. Neuprodukt-/Projekt-Aufträge lassen auf sich warten oder bleiben aus.

5. Der Kunde verweigert Geneh-migungen/Druckfreigaben.

6. Einschalttermine sind in Gefahr bzw. werden ver-säumt.

7. Neue Leute beim Kunden, neue Leute bei der Agentur.

8. Eine klare Aufgabenstellung ist nicht zu erhalten.

9. Es wird schwierig(er), den Kunden persönlich zu errei-chen.

10. Von der Agentur beauftragte Fremdfirmen wenden sich an der Agentur vorbei direkt an den Kunden.

11. Kritik an der Agentur wird „aktenkundig“ gemacht.

12. Die Professionalität der Agentur wird in Zweifel gezogen.

13. Eine Wettbewerbspräsen-tation deutet sich an.

en jeden Cent umdrenur dann!

hstre Funnnny y MüMüllllerer

5.

Alles, was Weihnachtsmänner von heute kaufen.

Vorweihnachtlicher Bummel durch Palettenstraßen

Eigentlich ist es wie jedes Jahr um diese Zeit: Geschäftig-keit, Gerenne, Geschiebe,

Trubel, Hektik und Stau im Kas-senbereich. Nichts Neues also? In mehreren „süßen“ Gängen, auf Dritt- und Viertplatzierungen, dominieren mehrere „lindte“ Far-ben, dazu Lila, Blau aus Hanno-ver, Rot, Grün und Smaries-Bunt aus Frankfurt – und überraschend starkes Gelb aus Bremen (Feodo-ra). Die Auswahl dort bei den „Sü-ßen“ ist frappierend: Wie viele der ungeduldig auf Käufer wartenden Weihnachtsmänner wird man als Osterhasen wiedersehen?

In der Abteilung für gepflegten Durst ist eine bemerkenswerte Re-vue anspruchsvoller Geschenkpa-ckungen zu bewundern. Der Likör, der sich so gern „wild“ gibt, präsen-tiert sich in einer silbernen Nostal-gie-Dose zahm mit „Geschenke für den guten Geschmack“. Ein paar Paletten weiter: „Störtebeker-Schatzkisten“! Der Inhalt: „Das Bier der Gerechten“! Na, denn … Früchtepunsch, Kinderpunsch,

heißer Apfelwein und Glühwein in sechs verschiedenen Geschmacks-richtungen sorgen für Abwechslung und runden das Angebot ab.

Die Qual der Wahl hat man auch als Stollen-Liebhaber: Ob Dresdner (6,49 Euro/1.000g), Thüringer (3,50 Euro billiger!), Butter-, Mandel-, Marzipan-, Pflaume-Rum- oder für Diabetiker – kein Wunsch bleibt unerfüllt. Großer Andrang herrscht am einzigen Verkostungsstand: Bei Coppenrath & Wiese gibt’s – natür-lich gratis – tiefgefrorene Desserts in allerlei Geschmacksrichtungen. Fast entsteht eine Balgerei …!

„Wurstspezialitäten“, die nicht gekühlt werden müssen, gibt es die-sen Advent in schmucklosen, groß-formatigen Pappkartons auf gut zehn Meter Kontaktstrecke – ge-schichtet, ge stapelt und geschüttet. Hier buhlen deutsche Wurstarten mit denen aus Europa: Pfälzer Le-berwurst, Pinkel, Rügenwalder, Ba-yerische Knacker, Österreichische Alpenpeitschen, Südtiroler Geräu-cherte. Am meisten tut sich in der Abteilung „Apfel, Nuss und Man-delkern“. Hier ist wirklich die gan-

ze Welt zu Gast – je exotischer das Angebot auf beachtlich großer Flä-che, umso langsamer der Kunden-Durchlauf: stehen und staunen!

Genießen Sie eine Reise um die Welt in 80 Sekunden: Zimt-apfel, Clementinen und Sharons („Reinbeißen wie in einen Apfel“) aus Spanien, Granatäpfel und Ka-rambolas aus Israel, Kokosnüsse aus Costa Rica, Ingwer und Honig-Pomelos aus China, Zitronengras aus Thailand, Pitahaya-Früchte aus Indonesien, Papayas aus Brasilien, Avocados und Spargel aus Peru, Mangold aus Brasilien, Physalis aus Sri Lanka, Grapefruits aus Mexiko, Ananas aus Costa Rica, Pistazien und Cranberrys aus den USA, Kak-tusfeigen aus Italien (!), Cherryto-maten aus Sizilien, Feigen aus der Türkei, Datteln aus Tunesien, Ma-ronen und Muscade-Kürbisse aus Frankreich, Johannisbeeren aus Holland, ganze Pinienzapfen aus Irgendwo, Kartoffeln aus Bayern – Deutschland hat uns wieder!

Wir wünschen Ihnen ange-nehme Einkaufserlebnisse und all-zeit guten Appetit!

Sensible Agenturen leben besser.

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Kundenbeziehung sein? hätzen, Bagatellisieren orieren können für Agen-lgenschwer sein. Bevor gnale ernsthaft klingeln, llwach lesen, merken,

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13. Eine Wettbewerbspräsen-tation deutet sich an.

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Ein altes Buch lockt die junge Amerikanerin Ju-lia nach Italien: Es ist die

längst vergessene erste Fassung der Romeo-und-Julia-Geschichte und handelt von den verfeinde-ten Familien Tolomei und Salim-beni in Siena.

Völlig überrascht stößt Julia auch auf die Warnung ihrer verstorbe-nen Mutter: Bis heute liege ein Fluch auf den Familien – und da-mit auch auf ihr. Denn ihr wah-rer Name ist Giulietta Tolomei … Auf der Suche nach ihrem Erbe spürt Julia, dass sie beobachtet und verfolgt wird. Wird der Fluch der Vergangenheit auch ihr zum Schicksal?

Meine Bewertung: Wer kennt sie nicht, die berühmteste Lie-besgeschichte aller Zeiten: Ro-meo und Julia. Bislang dachten wir, Romeo hieß mit Nachnamen Montague und Julia Capulet und deren traurige Geschichte spielte in Verona.

Ein Trugschluss, denn in „Julia“ wird die Geschichte neu erzählt – und wer dachte, Shake-speare sei der Erfinder dieses

Liebesdramas, wird überrascht sein. Das Debüt von Anne Fortier verlagert die Protagonisten in die toskanische Stadt Siena, die so lebendig und realitätsgetreu be-schrieben wird, dass man beim Lesen das Gefühl hat, den mod-rigen Geruch uralter Gebäude zu riechen und beim Palio, dem be-rühmten Pferderennen, live dabei zu sein.

Der Roman wird in zwei Zeit-ebenen – der Neuzeit und dem 14. Jahrhundert - erzählt und besticht durch immer neue Wendungen und eine äußerst gut gelungene Verwebung der Geschichten sowie durch geschickte Zeitsprünge.

Fazit: Dieser Roman ist eine wunderschöne Mischung aus Abenteuergeschichte, histori-schem Liebesroman und Krimi, gespickt mit vielen Fakten und Hintergründen über die gesell-schaftlichen Verhältnisse Itali-ens im 14. Jahrhundert. Flüssig geschrieben und teilweise sehr humorvoll, tolle Beschreibungen von Siena und dem Palio. Siena steht nach der Lektüre von „Ju-lia“ auf Platz 1 meiner Wunsch-Reiseziele.

Heute: Julia Zissu, Account-Managerin bei Brand-Factory SalesDer Weihnachtsgeschenktipp

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Die Chancen, lieber Leser, mit unbedachter Wort-wahl irgendwo, irgend-

wie anzuecken, sind zurzeit in unserem Lande sehr groß. Das liegt am derzeitigen Um-gang mit hochsensiblen Themen: (Ex-)Banker, Politiker und Lite-raten treten in quotenstarken, auflagensteigernden Talkrunden und Interviews die Artikel 2 bis 5 des Grundgesetzes zwar unge-straft mit Füßen, für sich dassel-be Recht zu beanspruchen kann aber unter Umständen unange-nehme, handgreifliche Folgen haben.

Das wiederum liegt an Ni-veau, Art und Mentalität der Zuhörerschaft: Was für den ei-nen ein flapsig-locker-launiger Spruch, ist für den anderen eine deftige Beleidigung, die nach Vergeltung schreit.

Folgen Sie uns deshalb ein Stück auf dem unverfänglichen Weg tugendhafter Wortwahl, erweitern Sie dabei Ihren Wort-schatz und leben Sie mit Ihren Mitmenschen und Gesprächs-partnern in Eintracht und in Übereinstimmung mit den Arti-keln des Grundgesetzes der Bun-desrepublik Deutschland: Du Bazi! Kosenamen für einen liebenswerten Bergland-Bewoh-ner südlich des Neckars.

Du Batzi? Frage nach Kleingeld ei-nes Kebab-Stand-Besitzers auf dem Münchner Viktualien-Markt.

Du Cristiano! Fankurventaugliche Bezeichnung für einen Zufalls-Torschützen.

Du Deutscher! Wohlwollende Be-grüßung für alle, die einen deut-schen Schäferhund besitzen.

Dienstreisen-Alkoholiker Leiden-schaftlicher Antialkoholiker, der den Dimple exklusiv nur gegen Spesenquittungen genießt.

Gleitzeitökonom Ein Kollege, der morgens später kommt, dafür aber abends früher Feierabend macht.

Du Grüne(r)! Zustandsbeschrei-bung bei schwärmerischen Gut-menschen, die gerade eben die 5-%-Hürde genommen haben und nun von Verfünffachung träumen.

Da ist was im Bush! Geflügeltes Wort, früher unheilschwangere Androhung born in the USA.

Ich sach’ ma … Einleitungsflos-kel für inhaltsleere Statements in Cashmere-Umhüllung.

Du Osmane! Geschichtsträchtige Herkunftsbezeichnung für türki-sche Mitbürger.

Pocher! Bezeichnung für eine Bild- und Tonstörung.

Primärduftwolke Definition für eine Parfum-Intensivnutzerin.

Du Reich-Ranicki! Bewundernder Zuruf für Leseratten.

Schwabe Seit September 2010 deutsch für „Don Quijote“.

Speed-Denker Nachhaltigkeitsfa-natiker.

Du Staatsbürger! Schimpfwort für jeden Bürger des Landes, der nicht zur Wahlurne geht.

Du Starbuck! Gängige Definition für unkritische Alles-Schlucker.

Du Westerwelle! Bezeichnung für eine kurzlebige Dauerwelle, die Wahlsiege wegspült.

Sie sehen: Der tagtägliche Um-gang mit den Mitmenschen ist ganz einfach: All das dürfen Sie noch sagen in Deutschland!

– Wird fortgesetzt –

Erweitern Sie Ihren Wortschatz!

3

Sie Ihren Wortschatz!

Das wird

man doch noch

sagen dürfen!

Kinder an die Macht!

Ihrem jeweiligen Codex nach sprechen Unternehmen Kin-der erst ab einem bestimmten

Alter an, z. B. sechs Jahre. Das ist auch gut so. Denn Kinder (vor allem die, die noch an den Weih-nachtsmann glauben) können noch nicht zwischen Wunsch und Wirklichkeit unterscheiden. Hier wäre die Enttäuschung zu groß, wenn ein geweckter Wunsch nicht erfüllt wird.

Doch sind Kinder im späten Kin-dergartenalter durch ihre Medien-Nutzung, aber auch durch ihre Erfahrungen beim Einkauf (gera-de in Bezug auf Lebensmittel) zu kritischen Shoppern geworden. Und dabei geht es nicht allein um Süßigkeiten und Getränke. Selbst Obst und Gemüse, Wurst, Fleisch, Nudeln, Ketchup und vieles mehr stehen auf den Einkaufslisten der Kinder ganz oben. Denn mit je-dem Produkt ist auch der Wunsch nach Qualität, nach Geschmack, sogar nach Wissen über Herkunft und Herstellung verbunden. Ge-rade im Kindergarten, wenn erste

eigenständige Einkaufstouren für gemeinsame Kochstunden geför-dert werden, sind Kinder durch-aus ansprechbar für Neuprodukte und mehr und wollen informiert werden. Auch durch Werbung, die nicht nur kunterbunt daherkommt, sondern mit den für Kindern geeig-neten Mehrwerten.

Wichtig dabei ist es, Kinder (wie auch Erwachsene) als kritische Konsumenten anzusprechen – oder sie über die Eltern anzusprechen. Kommunikation, die nicht nur den schnellen Spaß verspricht, kann so auch Kindern helfen, sich in der Medienwelt zurechtzufinden. Und sie als handelnde Personen mit ih-rer Kreativität und ihrem eigenen Hang zum Kommunizieren mit ein-zubeziehen. Da ist kein Kindchen-schema mehr gefragt, das Mütter emotionalisiert. Kinder sollten in der Werbung genauso handeln wie im Alltag.

Dann trifft Werbung zielgenau auf die Kinder, die im Kindergarten mit einer Medien-Kompetenz aus-gestattet werden und die kritisch, sinnvoll und selbstverantwortlich

Werbung für unter 8-jährige steckt noch in den Kinderschuhen.

WeWeg tugendhafter Wortwahl,erweitern Sie dabei Ihren Wort-schaatzz undd leben Sie mit IhrenMiitmtmenenschen und Gesprächs-pap rtnen rnn in Eintracht und inÜbÜ ereinstimmm uung mit den Arti-keln ddese GGrundgesetzes der Bun-ded srepepublik k Deutu scs hland:

Du Bazi! Kosene ama en für einenliebenswwerten n Bergland-Bewwoh-neer süs dld icch h ded s Neckars.

Da ist was im Bush! GGeflügeltes Wort, früher unheilschwangere Androhung born in the USA.

Ich sach’ ma … Einleitungsflos-kel für inhaltsleere Statements in Cashmere-Umhüllung.

eine kurzlebige Dauerwelle, die Wahlsiege wegspült.

Sie sehen: Der tagtägliche Um-gang mit den Mitmenschen ist ganz einfach: All das dürfen Sie noch sagen in Deutschland!

– Wird fortgesetzt –

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mit Werbung umgehen. Auf Kinder, die wissen, wann es Programm ist und wann Werbung und warum es Testimonials gibt, die sie aus ganz anderen Zusammenhängen kennen und die jetzt für ein Produkt spre-chen. Ob dann noch ein „Onkel Orangensaft“ wirklich gut arbeitet, das sei an dieser Stelle bezweifelt.

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Brand Factory Communications gibt Thyrogen ein neues CD.

Mehr Schwung

Der Thyrogen-Messestand im neuen Corporate Design.

Gibt es Produkte,

die keinen Wettbe-werber haben? Kann

es passieren, dass man erst promovieren muss, um

einen Benefit zu verstehen? Die Pharmabranche eröffnet

einem alle Möglichkeiten.

Aber das stellt natürlich kein Problem für die Strategietools der Brand Factory dar.

Nach einem zweistufigen Workshop konnte der Marken-kern in einem einfachen und verständlichen Satz formu-liert werden.

Darüber hinaus wur-den die Benefits klar he-

rausgearbeitet und die Zielgruppen eindeu-

tig identifiziert. Die perfekte Basis für

einen zielfüh-renden Crea-

tive Brief.

Aus diesem er -gaben sich, dank ein-zigartiger Kreativideen, 3 Kampagnenansätze, die mittels Einzelinterviews auf ihre Tauglichkeit, Relevanz und Wirkung getestet wurden.

Die Botschaft an alle Zielgruppen, Patienten, Selbsthilfe gruppen, Chirurgen und Endokrinologen – „Einfach mehr vom Leben“ – bringt es auf den Punkt.

Durch Thyrogen, das verschreibungspflich-tige rekombinante humane TSH, kann im Rah-men der Therapie und Nachsorge eines Schild-drüsenkrebses eine starke und belastende Schilddrüsenunterfunktion vermieden werden, die durch ein Wegfallen der nötigen Hormone dann unvermeidlich wäre.

Die eher technisch orientierten Nuklearme-diziner, die Patienten und die Krankenhausver-waltungen werden mit der Botschaft „Schneller zum Erfolg“ angesprochen. Dies ergibt sich aus dem weiteren Benefit, dass durch den Einsatz von Thyrogen die Wartezeit zwischen Operati-on und nuklearmedizinischer Weiterbehandlung von ca. sechs Wochen auf nunmehr wenige Tage verkürzt wird.

Brand Factory Communications defi-niert das CD neu, kümmert sich um den klassischen Auf-tritt der Marke und überarbeitet der-zeit sämtliche Werbematerialien.

Wir danken dem Kundenteam rund um Sabine Grätz und Guido Pulm für diese wirklich spannende und interessante Aufgabenstellung, die Ge-duld, mit der unsere vielen Fragen beantwortet wurden, und die tolle Zusammenarbeit.

Die Kampagne: für alle Zielgruppen die richtige Ansprache, empathisch und plakativ.

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Brand Factory Communications gibt Thyrogen ein neues CD.

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werber haben? Kann es passieren, dass man

erst promovieren muss, um einen Benefit zu verstehen?

Die Pharmabranche eröffneteinem alle Möglichkeiten.

Aber das stellt natürlich kein Problem für die Strategietools derBrand Factory dar.

Nach einem zweistufigen Workshop konnte der Marken-kern in einem einfachen und verständlichen Satz formu-liert werden.

Darüber hinaus wur-den die Benefits klar he-

rausgearbeitet und die Zielgruppen eindeu-

tig identifiziert. Die perfekte Basis für

einen zielfüh-renden Crea-

tive Brief.

Aus diesem er -gaben sich, dank ein-zigartiger Kreativideen, 3 Kampagnenansätze, die mittels Einzelinterviews auf ihre Tauglichkeit, Relevanz und Wirkung getestet wurden.

Die Botschaft an alle Zielgruppen, Patienten, Selbsthilfe gruppen, Chirurgen und Endokrinologen – „Einfach mehr vom Leben“ – bringt es auf den Punkt.

Durch Thyrogen, das verschreibungspflich-tige rekombinante humane TSH, kann im Rah-men der Therapie und Nachsorge eines Schild-drüsenkrebses eine starke und belastende Schilddrüsenunterfunktion vermieden werden,die durch ein Wegfallen der nötigen Hormone dann unvermeidlich wäre.

Die eher technisch orientierten Nuklearme-diziner, die Patienten und die Krankenhausver-waltungen werden mit der Botschaft „Schneller zum Erfolg“ angesprochen. Dies ergibt sich aus dem weiteren Benefit, dass durch den Einsatz von Thyrogen die Wartezeit zwischen Operati-on und nuklearmedizinischer Weiterbehandlung von ca. sechs Wochen auf nunmehr wenige Tage verkürzt wird.

Brand Factory Communications defi-niert das CD neu, kümmert sich um den klassischen Auf-tritt der Marke und überarbeitet der-zeit sämtliche Werbematerialien.

Wir danken dem Kundenteam rund um Sabine Grätz und Guido Pulm für diese wirklich spannende und interessante Aufgabenstellung, die Ge-duld, mit der unsere vielen Fragen beantwortet wurden, und die tolle Zusammenarbeit.

DDiee KKampmpagne: für alle ZZieielglgggrrur ppenen die richtige Ansprache, empathisch und plakativ.

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Teilnehmen und blechen!

Deutschland – das Weiter-bildungsland: Im Land der Dichter und Denker

gab es 2010 sage und schreibe über 50 Kongresse und 73.000 (!) Seminare. Das sind bei 260 Werktagen (ohne Samstage) 281 Kongresse und Seminare pro Tag in Deutschland. Erstaun-lich, dass bei dieser Veranstal-tungsvielzahl überhaupt noch ein einigermaßen qualifizierter Mensch in irgendeinem Betrieb am Schreibtisch sitzt!

Vom Seminar für „professio-nellen Umgang mit schwierigen Mitarbeitern“ bis zum Kongress „Quo vadis 2010?“ wird alles an-geboten, was Menschen schlauer macht und weiterbildet. Ja, wohin gehen wir denn nun – wir, die wir doch so unabkömmlich sind in unseren Betrieben, Werken, Agenturen? Und: Wer soll das bezahlen?

Beim „1. Deutschen e-Food Kongress“ am 30. November 2010 in Wiesbaden z. B. kostete die Teilnahme pro Person 990 Euro zzgl. MwSt. – ein fast normaler

Preis für eine Veranstaltung, bei der viele hineingehen und wenig dabei herauskommt.

Noch immer scheint der Irr-tum weit verbreitet, der Besuch einer solchen Tages-Marter adle den Teilnehmer oder sei eine Belohnung, eine Auszeichnung, ein Orden, den man Strebern verleiht: Sehr oft stellen sich unbekannte, aber hoch gelobte Referenten und Diskussionsteil-nehmer – etwas muss ja den Preis rechtfertigen! – mit staatstragen-der Attitüde selbst dar oder lang-weilen mit Zahlen, die gestern im Wirtschaftsteil von Tageszeitun-gen nachzulesen waren. (Oft tut’s ein themenbezogenes Fachbuch auch!)

Gespannt darf man sein, was Seminarportale und Kongress-Übersichten im Internet für 2011 alles anbieten: Immerhin will der bildungsbeflissene Bundesbürger aus dem mittleren Management ja rechtzeitig wissen, wo er nächs-tes Jahr teilnehmen und blechen kann – auf Seminar komm’ raus! Bitte rechtzeitig anmelden – oft gibt es Frühbucher-Rabatt!

Sinn und Unsinn der Kongress- und Seminarschwemme.

Apps, für jedermann

FÜR

SIE

ANGE

KLIC

KT

Regenschirm: Diese App weiß, wann es regnen wirdMorgens hat man bei strahlen-dem Sonnenschein das Haus verlassen, mittags regnet es – diese Situation passiert häu-fig. Die Regenschirm-App ver-spricht Abhilfe und sagt den Nutzern jeden Tag, ob sie an den Schirm denken müssen oder ihn zu Hause lassen können.

Pocket Yoga: Alle Übungen mit dem iPhone nachstellenYoga erfreut sich unter den Sportfans wachsender Beliebt-heit, weil die Übungen sowohl Körper als auch Geist fordern und fördern. Dank der neuen Anwendung für das iPhone sind alle Übungen stets griffbereit und können überall ausgeführt werden.

Erste Hilfe: Im Notfall sofort helfenDie Gratis-App „Erste Hilfe“ versetzt in die Lage, im Ernst-fall am Unfallort zu helfen. Je nach Zustand des Verletzten, werden Maßnahmen ausge-wählt und anhand von Bildern Schritt-für-Schritt-Maßnahmen gezeigt, die dann einzuleiten bzw. anzuwenden sind.

Payback Mobil: Punkte über das iPhone einlösenWer am Bonusprogramm von Payback teilnimmt, kann mit der kostenlosen iPhone-App jetzt noch leichter den Über-blick über sein Punktekonto behalten. Zudem gibt es regel-mäßig Coupons auf das Handy, die gleich beim nächsten Ein-kauf eingelöst werden können.

Toptable: Die App für TischreservierungenDank dieser iPhone-Anwen-dung können Nutzer unterwegs anhand von Restaurant-Be-schreibungen einfach, schnell und kostenlos Restaurants aus-suchen, Entfernungen eruieren und Tischreservierungen vor-nehmen – in Deutschland, der Schweiz und in Österreich.

Nackt ist die Wahrheit am schönsten!Gestandene Geistesgrößen von einst und heute über Zeitgeschehen, Produkte, Werbung.

✶ Christa Schyboll, Autorin, über die Idee der Knorr-Promotion „Die grüne Bescherung“: „Was vorher schon fehlt, kann nachher schlecht vorhanden sein.“

✶ Ernst Ferstl, Lehrer, über die Zweifel am Nutzen von Arznei-mitteln: „Auch ein gesundes Miss-trauen kann krank machen.“

✶ William Shakespeare, englischer Dramatiker, über TV-Werbung: „Die ganze Welt ist ein Thea-ter!“

Es sagte …

✶ Federico Fellini über Etiketten-schwindler: „Moral ist jenes Maß von Anständigkeit, das gerade modern ist.“

✶ Oscar Wilde über After-Eight-Weihnachtsmänner: „Ich kann allem widerstehen – außer der Versuchung!“

✶ George Canning, britischer Poli-tiker, über Thilo Sarrazin: „Die ganze Kunst des Redens besteht

darin, zu wissen, was man nicht sagen darf.“

✶ Reiner Calmund über sich selbst: „Ich habe eine Diät gemacht und fettem Essen abgeschworen – in zwei Wochen verlor ich 14 Tage!“

✶ Werner Mitsch, deutscher Apho-ristiker, über AKW-Laufzeitver-längerungen: „Früher hatten die Menschen Angst vor der Zukunft. Heute hat die Zukunft Angst vor den Menschen.“

Wie eine Fachzeitung mit den Pfunden wuchert.

Die LZ: im Herbst und Winter immer dick da!

Wenn die Blätter fallen, steigen die Seitenzahlen bei der LZ, Deutsch-

lands größter Fachzeitschrift für den Lebensmittel-Handel.

Das Weihnachtsgeschäft wirft na-türlich schon im September seine Schatten voraus, die Hersteller set-zen ihre relevanten Produkte für den wichtigsten Abverkaufszeit-raum des Jahres großformatig in Szene und geizen nicht mit ganz-seitigen Anzeigen: glotzen statt kleckern! Doppelseiten über Bund haben Hochkonjunk-tur, Produktparaden von Herstellern mit funktio-nierender Logistik für schnell entschlossene Handelsleute sind „in“ – die Ware soll ja noch ankommen, platziert und vor dem Fest ver-kauft werden.

In freudiger Er-wartung kommen-der Abverkaufsbe-scherungen inseriert alles, was bei Le-bensmitteln Rang und Namen hat – ein „Who is Who“ der Lebensmittel-Bran-che: ein Füllhorn le-ckerer Köstlichkeiten für Regal, Tiefkühltheke und Zweitplatzierung für den täglichen Bedarf und für festliche Anlässe. Hier soll-te mal der Verbraucher und Kunde drin blättern dürfen:

Er wäre wahrscheinlich von dieser pfundschweren Fundgrube mehr begeistert als der „Pflichtleser“ im Handel.

Derweil scheinen die interes-santen, verlagsseitig aber arbeitsin-tensiven mehrseitigen Fach themen und Länderreports Urlaub zu ma-chen (es gibt nur einen Länderre-port im letzten Quartal des Jahres). Außerdem scheinen die Redak-tionsstuben ausgedünnt zu sein, denn sehr viel Les- und Verwert-bares aus Redakteursfedern ist er-

fahrungsgemäß auf den verblie-benen Redaktionsseiten nicht

zu finden – die LZ mutiert bis Dezember zum dickleibi-gen Anzeigenblatt-Monster. Bei knapp 20.000 Euro für eine 1/1-Seite, 4c, aus Verlagssicht nicht gerade eine Krisensituation.

Vielleicht ist es ja auch bloße Rücksicht-nahme auf die verehrte Stamm-Leserschaft im Handel, der in den No-vember- und Dezember-wochen gerade mal Zeit zum Durchblättern die-ser und anderer Fachpu-blikationen bleibt – wenn überhaupt … Fachthemen und Län derreports gibt’s dann wieder verstärkt im

nächsten Sommer, damit die dann stark abgemager-

ten Exemplare überhaupt als „Zeitungen“ bezeichnet werden können und den Abo-Preis recht-fertigen. Freuen wir uns also erst mal auf pfundige LZ-Ausgaben!

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„Die Essensfälscher“ – ein Aufklärungsbuch von Thilo Bode.

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Appetit auf Wahrheiten?

Vorweg: Wer allein für das Quellenverzeichnis 17 Seiten braucht, hat sehr

gründlich, sorgfältig und fleißig recherchiert! Dieses Buch öffnet Augen, entlarvt, deckt auf, pran-gert an, verursacht Kopfschütteln: Hat man es ausgelesen, ist man – je nach Gemütslage – stocksauer oder erstaunt über die, die auf 204 Seiten aufs Korn genommen wer-den: die Lebensmittel-Hersteller.

Thilo Bode lässt keinen der Gro-ßen der Branche ungeschoren, kei-ne Praktik unerwähnt: Wohl noch nie hat es jemand gewagt, derart deutliche Worte zu wählen, um Missstände aufzudecken – eine Art „Generalabrechnung“ mit der Lebensmittel- Industrie.

Von A bis Z, von Antioxidantien bis Zitronensäure (die mit Hilfe

von Schimmelpilzen gewonnen wird), beschreibt er alles, was der Verbraucher ertragen und verdauen muss.

Ganz besondere „Favoriten“ des Autors sind schnell auszumachen: Abraham, Actimel, Bio, Danone, Functional Food, Geschmacksver-stärker, Käse-Imitate, Kaffee, Kin-derprodukte, Regenwald-Rettung, Regionalwelle, Packungsmogeleien, Schwarzwälder-(Schinken-)Lüge (samt oft erwähntem „Bollen“-Hut), Zuckerhaltiges.

Diese Themen tauchen über das ganze Buch verteilt immer wieder auf – diese permanenten Wieder-holungen und seitenlange geballte Begriffsansammlungen machen das Buch teilweise ermüdend – trotz des brisanten Inhaltes! (Auf zehn Seiten 67 Mal „Schwarzwälder Schinken“

Die Piercing-Spießer.

Vorbei die Zeit, als Damen jeden Alters putzige Fußkettchen an oft viel zu dicken Fußfesseln trugen und glaubten, damit die Blicke der Männerwelt von den oft viel zu di-cken Hintern ablenken zu können. (Ach ja: Etwas verrucht-sexy sollen diese Kettchen auch gewesen sein, meinte zumindest neulich ein Bein-Fetischist!)

Heute geht der Blick nach oben: in die Gesichter der Damen – dorthin, wo alberne Brilli-Trüm-merteilchen – oder ist es Glas? – auf Nasenflügeln kauern, wo Drahtspangen Lippen verschan-deln, Perlen von hervorstechenden Kinnpartien ablenken sollen und grausliche Ohrenstecker als Be-weise für die Schmerz-Unempfind-lichkeit der Trägerinnen herhalten müssen – rostfrei natürlich!

Diese geschmackvollen Deko-rationen sollen elitäre Andersartig-keit ausdrücken – es ist Spießertum der modernen Art: Längst ist man doch belächeltes Herdentier auf der verlegenen Suche nach mehr Aufmerksamkeit, mehr Beachtung, mehr Mittelpunkt. Aus nichtssa-

Kleine kunterbunte Menschenkunde – Teil 4.

Deutschland, deine Spießer!

genden Gesichtern macht man mit derartigen „Dekorationen“ keine Hingucker!

Was da unter dem Sammel-begriff „Piercing“ zum Teil recht ansehnliche Gesichter verunziert und Männer abschreckt, gehört entsorgt, ihr Spießer: Das hätte dann wieder ’n Gesicht!

Die Knopf-im-Ohr-Spießer.

Ob im Stehen, Gehen oder Sitzen, ob im Freien oder in der S-Bahn, ob bei McGeschmackssache oder im Coffee-Shop – der Knopf-im-Ohr-Spießer lauscht andachtsvoll und der Welt entrückt einer No-tenfolge, lässt sich beschallen, in Stereo berieseln, verzücken. Je auffälliger die Kopf-Verkabelung, je umständlicher und gestenrei-cher die Verstöpselung der Oh-ren, umso klarer die Visibility! Ist es Selbstschutz – bloß die böse, laute Umwelt nicht wahrneh-men! – oder wollen diese moder-nen Steiff-Figuren ganz einfach nur nicht angesprochen werden? Wie auch immer: Ohrenstöpsel schließen Hohlräume sicher ab! Weiter so!

bzw. „Schwarzwälder“ lesen zu müssen, ist nicht unbedingt erbau-lich!) Nicht auszudenken, wenn alle monierten „Fälschungen“ repariert

werden würden: Deutschland – ein Essensparadies! Doch das Buch ist als Gesamtheit ein Schmankerl! Guten Appetit beim Lesen!

Thilo Bode, aufrechter Streiter für

mehr Ehrlichkeit.

Saubere Sache.

Als Werbung laufen lernte …

Schon beizeiten waren erfolg-reiche Hersteller auf ihren gu-ten Ruf bedacht und empfahlen diese edle Einstellung auch ih-ren potenziellen Käufern. Oder wollte dieser saubere Herr sei-nen Kunden nur weismachen, dass sie sich auf seine Eispul-ver-Qualität ihren eigenen Reim machen sollten? Dieses Schmuckstück ist 72 Jahre alt und für 70 Euro käuflich zu erwerben.

Erfolgsgefährt.

60 Jahre Einkaufswagenin Deutschland

es ihn mit Sonderausstattung (z. B. Kindersitzen) oder als Extramodell für Behinderte (Elektroeinkaufswagen) und Sonderformen für Sperriges aus dem Baumarkt. Mit den Anforderungen ist natürlich auch das Korbvolumen gestie-gen: Einkaufswagen mit bis zu 315 Liter Volumen stehen zur Verfügung!

Führerscheinfrei, steuer- und versicherungsfrei sowie gebühren- und un-

fallfrei ist er – und das, obwohl dieser Transporter-Typ täglich von Millionen gefahren wird.

Auf frequenzstarken Parkplät-zen, in engen Palettenstraßen, in Gängen voller Schütten, Sta-pel, Zweitplatzierungen. Er ist robust, drahtig und genügsam und erträgt klaglos eine gan-ze Menge Mittel, die man zum täglichen Leben braucht. Und je mehr Last man ihm während seiner „Tour de Mall“ aufbür-det, umso angesehener ist er bei denen, unter deren Dächern er sein Dasein verbringt: bei den Marktleitern.

Ja, Marktmenschen kom-men ohne den Einkaufswagen nicht aus. Die ersten Typen mit vier selbst lenkenden Rädern und integriertem Korbgeflecht wurden 1950 in Deutschland geschoben. Inzwischen gibt

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AR

Deutschland – beneidens-wertes Land mit blü-hender Lebensmittel-

Landschaft voller schillernder Superlative – wenn man den Fachanzeigen-Headlines in füh-renden Handelsmedien Glauben schenken darf.

Nahezu jeder Hersteller ist ir-gendwo die „Nr. 1“, jeder präsen-tiert dem staunenden Handel nur „Innovationen“, jeder ist Markt-führer oder Wachstumstreiber! Nr. 1 zu sein, ist auf vielen Ge-bieten möglich: Beim Wachstum, bei der Haushaltsabdeckung, beim Marktanteil, in der Wert-schöpfung, in der Promotion-Ef-fizienz, im Werbe-Investwachs-

tum, bei der Wiederkaufsrate, im displaystarken Standbeutel, im Whitening-Segment, im Mini- und Light-Segment, beim rechtsdrehen-den Linksgewinde, gegen Lange-weile im Regal, bei den Keksen für Rechtshänder, bei Produktrückru-fen … Und immer dient ein führen-des Marktforschungsunternehmen als Alibi!

Der Handel wird mit diesen wortgewaltigen Statements in jeder Ausgabe konfrontiert – Seite um Seite; in seinen Regalen wimmelt es nur so von Spitzenplätzen und Superlativen. Herstellerstolz und Profilierungsgehabe treiben Wo-che für Woche wundersame Blü-ten – meist Absonderungen durch Briefings genötigter Agenturen.

Austauschbare Interpretationen haben bei Fachanzeigen 52 Wo-chen pro Jahr Hochkonjunktur!

Längst ist man im LEH der-artiger Lines überdrüssig, die zum Leidwesen der Angespro-chenen auch gern in Salesfoldern Verwendung finden. Wo bleiben der klar und deutlich formulierte Handelsnutzen, wo der ehrliche, fachlich fundierte Dialog via An-zeige mit dem Handelspartner, wo eine verwertbare Botschaft, wo Hilfe unter Partnern und Problemlösungen? Der Erste, der mit diesen eintönigen Selbst-beweihräucherungen aufhört, wird die wahre „Nr. 1“ sein – bei den stark hineinverkaufenden Sympathiewerten im Handel!

Über die Inflation der Superlative in Fachanzeigen.

Von der »Nr.1«über »Innovationen« und »Marktführer« bis »Wachstumstreiber«

Die Top-Sportevents 2011.

Was wird wo gespielt im nächsten Jahr?

Rückschau: die Flops des Jahres 2010.

Irrtümer undFehlleistungen

Derartige Betrachtungen und Einschätzungen, lie-ber Leser, können natur-

gemäß nicht allen gefallen, und vor allem: nicht allen und allem gerecht werden. Und: Was für den einen ein Flop, ist für den anderen bestenfalls ein Fauxpas, was für den einen ein Irrtum, ist für den anderen nur eine Fehleinschät-zung – persönliche Ansichts- und Auslegungssache halt.

Unsere Sammlung ist natürlich unvollständig. Schreiben Sie uns, wenn Ihnen noch ein Flop ein-fällt – in der nächsten Ausgabe der Brand News werden wir ihn ver-öffentlichen. Vielen Dank für Ihre Mitarbeit! � Es war ein Irrtum zu glauben,

dass die Moral der Banken ge-stiegen und das Honorar-Level ihrer Bosse gesunken ist.

� Es war eine Fehlleistung, Untaten an Kindern verjähren zu lassen.

� Es war ein Irrtum zu glauben, dass Mineralöl-Giganten und Staatschefs etwas aus Katastro-phen lernen.

� Es war eine Fehlleistung, im Na-hen Osten aus Diktaturen Demo-kratien machen zu wollen.

� Es war ein Irrtum zu glauben, dass „Feuchtgebiete“ das einzige unwürdige Buch ist, das es 2010 wochenlang in die deutschen Top-Ten-Literaturlisten schafft.

� Es war eine Fehlleistung, Frau-enquoten für Staatsbedienstete einzuführen.

� Es war ein Irrtum zu glauben, dass das Niveau der deutschen Fernsehunterhaltung besser wird.

� Es war eine Fehlleistung, einen Bundespräsidenten in drei Wahl-gängen zu ermitteln.

13.01.–30.01. Handball-WM Herren (Schweden)

06.02. Super Bowl XLV im Cowboys Stadium in Arlington (USA)

30.04.–15.05. Eishockey-WM Herren (Slowakei)

20.06.–03.07. Tennis Wimbledon (England)

23.06.–03.07. American-Football-WM (Österreich)

26.06.–17.07. Fußball-WM Frauen (Deutschland)

27.07.–06.08. Poolbillard-EM 2011 (Luxemburg)

11.08.–14.08. Pétanque-EM 2011 (Schweden)

20.08.–28.08. Hockey-EM Frauen und Männer (Deutschland)

03.09.–18.09. Basketball-EM Männer (Litauen)

10.09.–18.09. Volleyball-EM (Österreich u. Tschechien)

09.09.–23.10. Rugby-WM Herren (Neuseeland)

08.10.–16.10. Tischtennis-EM (Polen)

19.11.–27.11. 16. Panamerikanische Spiele (Mexiko)

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schöpfung, in der Promotion Effizienz, im Werbe-Investwachs-

ten meist Absonderungen durch Briefings genötigter Agenturen.

den stark hineinverkaufenden Sympathiewerten im Handel!

Die Top-Sportevents 2011.

erartige Betrachtungen und Einschätzungen, lie-ber Leser, können natur-

gemäß nicht allen gefallen, und vor allem: nicht allen und allem gerecht werden. Und: Was für den einen ein Flop, ist für den anderen bestenfalls ein Fauxpas, was für den einen ein Irrtum, ist für den anderen nur eine Fehleinschät-zung – persönliche Ansichts- und Auslegungssache halt.

Unsere Sammlung ist natürlich unvollständig. Schreiben Sie uns, wenn Ihnen noch ein Flop ein-fällt – in der nächsten Ausgabe der Brand News werden wir ihn ver-öffentlichen. Vielen Dank für Ihre Mitarbeit!

� Es war ein Irrtum zu glauben, dass die Moral der Banken ge-stiegen und das Honorar-Level ihrer Bosse gesunken ist.

� Es war eine Fehlleistung, Untaten an Kindern verjähren zu lassen.

� Es war ein Irrtum zu glauben, dass Mineralöl-Giganten und Staatschefs etwas aus Katastro-phen lernen.

� Es war eine Fehlleistung, im Na-hen Osten aus Diktaturen Demo-kratien machen zu wollen.

� Es war ein Irrtum zu glauben, dass „Feuchtgebiete“ das einzige unwürdige Buch ist, das es 2010 wochenlang in die deutschen Top-Ten-Literaturlisten schafft.

� Es war eine Fehlleistung, Frau-enquoten für Staatsbedienstete einzuführen.

� Es war ein Irrtum zu glauben, dass das Niveau der deutschen Fernsehunterhaltung besser wird.

� Es war eine Fehlleistung, einen Bundespräsidenten in drei Wahl-gängen zu ermitteln.

13.01.–30.01. Handball-WM Herren (Schweden)

06.02. Super Bowl XLV im Cowboys Stadium in Arlington (USA)

30.04.–15.05. Eishockey-WM Herren (Slowakei)

20.06.–03.07. Tennis Wimbledon (England)

23.06.–03.07. American-Football-WM (Österreich)

26.06.–17.07. Fußball-WM Frauen (Deutschland)

27.07.–06.08. Poolbillard-EM 2011 (Luxemburg)

11.08.–14.08. Pétanque-EM 2011 (Schweden)

20.08.–28.08. Hockey-EM Frauen und Männer (Deutschland)

03.09.–18.09. Basketball-EM Männer (Litauen)

10.09.–18.09. Volleyball-EM (Österreich u. Tschechien)

09.09.–23.10. Rugby-WM Herren (Neuseeland)

08.10.–16.10. Tischtennis-EM (Polen)

19.11.–27.11. 16. Panamerikanische Spiele (Mexiko)

� Es war ein Irrtum zu glauben, dass sich Deutschland abschafft.

� Es war eine Fehlleistung, die Deutsche Bahn als „kunden-freundlich“ zu bezeichnen.

� Es war ein Irrtum zu glauben, dass die SPD wieder eine Volks-partei wird.

� Es war eine Fehlleistung, das Rauchen in Gaststätten zum Teil wieder zuzulassen.

� Es war ein Irrtum zu glauben, dass Volksvertreter die Meinung des Volkes vertreten.

� Es war eine Fehlleistung, ausge-musterten Politikern Luxuspen-sionen zu zahlen.

� Es war ein Irrtum zu glauben, dass die deutsche Schuldenuhr durch die überraschende Verbes-serung des Wirtschaftsklimas plötzlich bei 1.598 Billionen Euro stehen bleibt: Jede Sekunde kom-men derzeit 4.439 Euro hinzu.

� Es war eine Fehlleistung, die Enthüllungen eines Thilo Bode zu unterschätzen oder gar zu ig-norieren.

� Es war ein Irrtum zu glauben, dass der Nachhaltigkeits-Hype der Hersteller vom Verbraucher nachvollzogen wird.

� Es war eine Fehlleistung, die Hilfszahlungen für Pakistan und Haiti einzustellen – den Men-schen beider Staaten steht das Wasser nach wie vor bis zum Hals.

� Es war ein Irrtum zu glauben, dass nach olympischen Baurui-nen von Athen bis Vancouver die Verantwortlichen davon abzu-halten sind, um der Prunksucht willen neue, überdimensionierte Denkmäler der Verschwendung zu erstellen: Sotschi (2014) – auf uns kannst du bauen! Da rollt der Rubel die gerodeten Berghänge hinunter.

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Wer Urheberrechte an einem Bild, Foto, Text oder Musikstück geltend machen will, braucht diesen kleinen Buchstaben in Deutschland nicht – sein „Werk“ ist auch so geschützt – ja, es muss noch nicht einmal in einem öffentlichen Register vermerkt werden. Es langt, wenn der Urheber einfach seinen Namen unter sein Werk setzt. Mit diesem © verhält es sich wie mit dem jeweils finalen Satz in Teilnahmebedingungen: „Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.“ Das eine ist so überflüssig wie das andere, weil ein einseitiger Ausschluss des Rechtsweges nicht möglich ist – der Satz steht halt da, weil er schon Jahrzehnte da steht.

Beste Aussichten.

Wenn man in unseren Städten vor dem schlechten Wetter Schutz in einer U-Bahn-Station suchte, las man es schon auf dem Bahnsteig: Wir heben wieder ab, das Wetter hat umgeschlagen, das Wachstumsbarometer steigt – so unser Bundeswirtschaftsminister mit Aufklebern ganz auf dem Boden der Tatsachen. Da kann es draußen also noch so kalt werden, zurzeit weht ein warmes Aufschwunglüftchen. Die Bankenkrise wie die Naturkatastro-phen haben wir gut überstanden und müssen keinen harten Winter der Konsum-Entbehrungen oder des Sparens fürchten.

Das Wetter

Urrhheebebeerrreeechtsssssss chchututz auauchchh oohnh e e ©.©

Unser Rechtstipp

IMPRESSUM

BRAND FACTORY GroupWesterbachstraße 47/Haus 260489 Frankfurt am MainTel.: 069/90 74 96-0Fax: 069/90 74 96-35ISDN: 069/90 74 96-10www.brand-factory.de

Geschäftsführer BF-S:Christian Trachsel

Geschäftsführer BF-C:Christian Schöler

Redaktion:Christian TrachselGünter MüllerVanessa von MaillotBernhard MaierSebastian SmiejaJulia Zissu

Gestaltung:Sven Kunkel

Mit besonderem Dank an

Ich bibib n nn füfünf ZZZieieelglgruruppppenenn.

Ach herrje, habe ich mich da gefragt, wie viele Zielgruppen bin ich denn? Und möchte ich denn unbedingt mehrere Zielgruppen sein? Dabei fühle ich mich als traditioneller Hedonist doch so wohl. Reicht das denn nicht? So bin ich also auch Vater, Fußballer und, und, und. Nein, ich möchte nicht fünf Zielgruppen sein, das ist ja beinahe schizophren. Da stehe ich in einem Geschäft und muss mich entscheiden, kauft der Vater in mir jetzt den Ball oder der Fußballer, oder kauft der zum Ball auch noch das TV-Fußball-Special-Programm. Und was sagt dann meine 5. Zielgruppe, die des Ehemanns, also was sagt meine Frau? Ich möchte einfach ich sein und als jung gebliebener Hedonist mein Dasein und meinen Einkauf genießen. Dann gibt es keinen Ball, sondern das Tipp-Kick-Spiel, das ich schon als Kind haben wollte.

Das Letzte

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