Brandschutz in denkmalgeschützten Gebäuden und...

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1 Brandschutz in denkmalgeschützten Gebäuden und Kirchen Dipl.-Ing. Sylwester Kabat Brandschutzdienststelle Kreis Gütersloh Fortbildung der Bauaufsichtsbehörden 16.01.2009, Rathaus Rheda-Wiedenbrück Teil 2: Abteigebäude Marienfeld (Design: Wendy Godt) Dipl.-Ing. Sylwester Kabat | Rathaus Rheda-Wiedenbrück, 16.01.2009 2 Brandschutz in denkmalgeschützten Gebäuden und Kirchen Problemstellung Baudenkmäler Brandgefährdungsbild Brandursachen Abweichungen Einsatzgrenzen der Feuerwehr Denkmalgerechter Brandschutz Baurechtlicher Bestandsschutz und nachträglicher Brandschutz Grundsätze des Brandschutzes in historischen Bauten Brandschutzkonzepte für historische Bauten Denkmalschonende Brandschutzmaßnahmen Brandschutztechnische Ertüchtigung Bauliche Brandschutzmaßnahmen Brandschutzeinrichtungen Brandsicherheit in Kirchen Problemstellung Kirchenbrände Brandgefährdungen Brandschutzmängel Brandschutztechnische Ertüchtigung von Kirchen Grundsätze Die 10 wichtigsten Brandschutzmaßnahmen Kompensationsmaßnahmen und Brandschutzmanagement in Baudenkmälern und Kirchen Grundsätze Kompensationsmaßnahmen Brandschutzmanagement in Baudenkmälern Teil 1: Teil 2:

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Brandschutz in

denkmalgeschützten Gebäuden

und Kirchen

Dipl.-Ing. Sylwester Kabat

Brandschutzdienststelle Kreis Gütersloh

Fortbildung der Bauaufsichtsbehörden16.01.2009, Rathaus Rheda-Wiedenbrück

Teil 2:

Abteigebäude Marienfeld(Design: Wendy Godt)

Dipl.-Ing. Sylwester Kabat | Rathaus Rheda-Wiedenbrück, 16.01.2009 2

Brandschutz in denkmalgeschützten Gebäuden und Kirchen

• Problemstellung– Baudenkmäler– Brandgefährdungsbild– Brandursachen– Abweichungen– Einsatzgrenzen der Feuerwehr

• Denkmalgerechter Brandschutz– Baurechtlicher Bestandsschutz und

nachträglicher Brandschutz– Grundsätze des Brandschutzes in

historischen Bauten– Brandschutzkonzepte für historische

Bauten

• Denkmalschonende Brandschutzmaßnahmen– Brandschutztechnische Ertüchtigung– Bauliche Brandschutzmaßnahmen– Brandschutzeinrichtungen

• Brandsicherheit in Kirchen– Problemstellung– Kirchenbrände– Brandgefährdungen– Brandschutzmängel

• Brandschutztechnische Ertüchtigung von Kirchen– Grundsätze– Die 10 wichtigsten

Brandschutzmaßnahmen

• Kompensationsmaßnahmen und Brandschutzmanagement in Baudenkmälern und Kirchen– Grundsätze– Kompensationsmaßnahmen– Brandschutzmanagement in

Baudenkmälern

Teil 1: Teil 2:

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4. Brandsicherheit in Kirchen

1. Problemstellung

Die Kirchen sind auch heutzutage einem Brand

in den meisten Fällen abwehrlos ausgesetzt.

Gründe:

• Brandentdeckung und Brandmeldung oft viel zu spät

• Fast keine Brandschutzeinrichtungen und keine

wirksame Brandschutzausrüstung

• Feuerwehr stößt bei Kirchenbränden an ihre

Einsatzgrenzen

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4. Brandsicherheit in Kirchen

1. Problemstellung

Beispiel von Einsatzgrenzen

der Feuerwehr –

begrenzte Wirksamkeit des

Löschstrahls an Kirchtürmen!

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4. Brandsicherheit in Kirchen

2. Kirchenbrände

Brandursachen in Kirchen:

Zündquelle

22%

14%

11%9%

6%

5%

2%5%

26%

Elektr. Anlage Zündholz /Feuerzeug Schweißgerä t u.a. Kerze Blitzeinschlag

Feuerungsanlage Kohle sonstige unbekannt

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4. Brandsicherheit in Kirchen

2. Kirchenbrände

Zündursache

27%

17%

17%

14%

6%

1%

18%

Brandstiftung

Fahrlä ssigkeit

Technischer Defekt

Reparaturarbeiten

Blitzeinschlag

sonstige

unbekannt

Brandursachen in Kirchen:

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4. Brandsicherheit in Kirchen

2. Kirchenbrände

32%

15%

9%8%

8%

6%

4%

4%

4%2%

4% 4%

Dach Kirchenschiff Chorraum Orgelempore Sakrstei Kirchturm

Beichtstuhl Krippe Nachbarschaft Eingangsbereich sonstige unbekannt

Brandursachen in Kirchen:

Brandentstehungsort

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4. Brandsicherheit in Kirchen

2. Kirchenbrände

Mit einem wirksamen Löschstrahl nicht erreichbare Turmdächer / Dachstühle, Josefskirche in St.Ingbert;

Brand am 17.07.2007 (Foto: FF St. Ingbert)

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4. Brandsicherheit in Kirchen

3. Brandgefährdungen

Brandgefahren in Kirchen:

� Brandentstehungsgefahr

regelwidriges und leichtsinniges

Durchführen von Dacharbeiten

abwehrlos einer Brandstiftung

ausgesetzt

defekte Elektroanlagen

unsachgemäße Nutzung von

Elektrogeräten

unbeaufsichtigt brennende Kerzen

unwirksame Blitzschutzanlage

� Brandausbreitungsgefahr

mit wirksamen Löschstrahl nicht

erreichbare Turmspitzen und

Dachstühle

keine brandschutztechnisch

wirksamen Abtrennungen – insb.

Turm/Dachstuhl

brennbare und ausgetrocknete

Holzdachstühle

hohe Brandlasten an Holzdecken,

Emporen, Ausstattung

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4. Brandsicherheit in Kirchen

3. Brandgefährdungen

Brandrauchauswirkungen:

� Der Brandrauch kann sich in Kirchen fast ungehindert

ausbreiten

� Folgen der schnellen Rauchausbreitung in Kirchen:

Vergiftungsgefahr für Kirchenbesucher (verhältnismäßig

niedrig)

Behinderung der Brandbekämpfung (kann sehr stark sein)

Auswirkung auf die Bausubstanz und die Ausstattung

(Kulturgut)

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4. Brandsicherheit in Kirchen

3. Brandgefährdungen

Kleinbrand an der Krippe in der Pauluskirche in Harsewinkel;Russspuren auf dem Altar

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4. Brandsicherheit in Kirchen

3. Brandgefährdungen

Brandgefährdung der Kirchen über die Dächer:

� hohe Brandlasten

Holz: Dachstühle, Kirchturmdächer, Dachboden und Decke, Dämmstoffe, Kabel

� ausgedehnte und undurchdringliche Dachkonstruktionen, schwer zugängliche Dachräume

� Dacheindeckung aus Metall

Brandgase- und Wärmestau, Bleieindeckung

� unerreichbare Dachstuhl- und Kirchturmhöhen

� feuergefährliche Arbeiten / Großbrände

� Hohlräume

� Einsturzgefahr

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4. Brandsicherheit in Kirchen

3. Brandgefährdungen

Brandgefährdung über die Dächer:

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4. Brandsicherheit in Kirchen

4. Brandschutzmängel

Die häufigsten Brandschutzmängel in Kirchen:

Die häufigsten Mängel in Kirchen betreffen:

� Rettungswege

� Brandbekämpfung

� Abschottung / Abtrennung

� Brandverhütung / Brandschutzmanagement

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4. Brandsicherheit in Kirchen

4. Brandschutzmängel

� Rettungswege

nicht gesichert aus

Emporen und Kirchtürmen

verschlossene oder

fehlende Ausgänge aus

Kirchenschiffen

fehlende

Sicherheitsbeleuchtung

kritisch bei Konzerten

� Brandbekämpfung

hohe Kirchtürme und Dachstühle

keine bzw. unzureichende Rauch- und Wärmeabzugsmöglichkeiten

nicht ausreichend gesicherten Zufahrten und Aufstellflächen

keine Feuerlöscher

erschwerter Zugang (Kirchenschlüssel)

mangelnde Löschwasserversorgung

Die häufigsten Brandschutzmängel in Kirchen:

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4. Brandsicherheit in Kirchen

4. Brandschutzmängel

Die häufigsten Brandschutzmängel in Kirchen:

Schmaler Durchgang im Kirchenschiff

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4. Brandsicherheit in Kirchen

4. Brandschutzmängel

Die häufigsten Brandschutzmängel in Kirchen:

� Abschottung / Abtrennung

keine bzw. unwirksame

Abtrennung zwischen den

Hauptteilen der Kirche

(insbesondere

Turm/Dachboden)

� Brandverhütung / Brandschutzmanagement

keine automatischen Brandmeldeanlagen

fehlender Elektro-Hauptschalter

fehlende Feuerwehrpläne und Notfallplanung

defekte haustechnische Anlagen und Geräte (insbesondere Elektro)

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4. Brandsicherheit in Kirchen

4. Brandschutzmängel

Die häufigsten Brandschutzmängel in Kirchen:

Holztür bzw. offener Durchgang zwischen Kirchturm und Dachboden

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4. Brandsicherheit in Kirchen

4. Brandschutzmängel

Resümee:

� Unzureichende Brandsicherheit in vielen Kirchen

sehr begrenzte Brandbekämpfungsmög-lichkeiten

keine wirksame Verhinderung der Rauch- und Feuerausbreitung

unzureichender Schutz für Kulturgut

zum Teil konkrete Gefahren

� Konkrete GefahrenNur ein Ausgang aus der Kirche

Aufenthaltsräume in Türmen ohne gesicherten Rettungswege

Nutzung als Konzertsaal bei unzureichenden Rettungswegen

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4. Brandsicherheit in Kirchen

4. Brandschutzmängel

Weitere Beispiele:

Grenzfall ?: Klosterkapelle / „Winterkirche“im ehem. Kreuzgang – ein Ausgang !

Zugemauerter 2. Ausgangaus einer Kirche!

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5. Brandschutztechnische Ertüchtigung von Kirchen

1. Grundsätze

• Kirchen als Gebäude unterliegen den für Alle geltenden Gesetzen: Landesbauordnung (BauO NRW), Denkmalschutzgesetz (DSchG NRW), Feuerschutz- und Hilfeleistungsgesetz (FSHG).

• Kirchen sind Versammlungsräume, unterliegen jedoch nicht direkt der Versammlungsstättenverordnung, weil sie dem Gottesdienst gewidmet sind (§ 1 Abs 3 VStättVO).

• Für Kirchen als bauliche Anlagen besonderer Art und Nutzung (Sonderbauten) können besondere Anforderungen gestellt bzw. Erleichterungen gestattet werden (§ 54 Abs. 1 BauO NRW).

• Die meisten Kirchen sind sog. „große Sonderbauten“, (§ 68 Abs. 1 BauO NRW) weil sie mehr als 200 Personen fassen können und bedürfen somit bei genehmigungspflichtigen Änderungen ein Brandschutzkonzept (§ 69 Abs. 1 BauO NRW).

• Kirchen sind Bestandsbauten und genießen auch den baurechtlichen Bestandsschutz; Nachträgliche bau- und brandschutztechnische Anforderungen können somit nicht ohne weiteres gestellt werden.

• In Kirchen wird nicht die wiederkehrende Prüfung der Bauaufsicht durchgeführt; Die Brandschau empfiehlt sich jedoch meist dringend.

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- Abtrennung durch Zumauern von Öffnungen und Einbau von Feuerschutztüren zwischen den Kirchtürmen und anderen Teilen der Kirche: – Dachräume, – Orgelempore, – Kirchenschiffesowie– Ertüchtigung der– Abschlusswände,– Trennwände,– Brandmauer.

5. Brandschutztechnische Ertüchtigung von Kirchen

2. Die 10 wichtigsten Brandschutzmaßnahmen

Ertüchtigte Brandmauer zwischenKirche und Kloster

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5. Brandschutztechnische Ertüchtigung von Kirchen

2. Die 10 wichtigsten Brandschutzmaßnahmen

Sinnvolle Feuerschutzabschlüsse in einer Kirche

1

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5. Brandschutztechnische Ertüchtigung von Kirchen

2. Die 10 wichtigsten Brandschutzmaßnahmen

1

Feuerschutztür zwischen Kirchturm und Dachboden / St. Johannes – Harsewinkel-Greffen

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5. Brandschutztechnische Ertüchtigung von Kirchen

2. Die 10 wichtigsten Brandschutzmaßnahmen

1

Feuerschutztüren zwischen Kirche und anderen Räumen;Ehem. Klosterkirche / Jugendwerk Rietberg

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2 – Bauliche Sicherung von Rettungswegen und

Angriffswegen in Form von: Ausgängen aus den Kirchenschiffen, Zugängen zu Dachräumen und Turmspitzen (sichere Treppen), Laufstegen auf dem Dachboden.

5. Brandschutztechnische Ertüchtigung von Kirchen

2. Die 10 wichtigsten Brandschutzmaßnahmen

2

Flächen für die Feuerwehr;Domplatz in Münster

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3 – Verbesserung bzw. Herstellung von Flächen für die

Feuerwehr: Befestigung, Beseitigung von Hindernissen, Verbreiterung, Kennzeichnung.

5. Brandschutztechnische Ertüchtigung von Kirchen

2. Die 10 wichtigsten Brandschutzmaßnahmen

Feuerwehrzufahrt für die Kirche:Sperrpfosten aufschließbar, gekennzeichnet(St. Johanneskirche in Harsewinkel-Greffen)

3

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– Verlegen einer „trockenen“Steigleitung mit dem Anschluss für die Feuerwehr in die: Turmspitzen, hohen Dachstühlebzw. einer Löschanlage bei besonders brandgefährdeten Kirchen.

5. Brandschutztechnische Ertüchtigung von Kirchen

2. Die 10 wichtigsten Brandschutzmaßnahmen

4

Steigleitungen an Kirchen:Dom in Paderborn /Dom in Soest

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5. Brandschutztechnische Ertüchtigung von Kirchen

2. Die 10 wichtigsten Brandschutzmaßnahmen

4

Wassernebellöschanlagen an Holzkirchen (Wieliczka und Klępsk / PolenSystem FOG, Fa. SupoCerber, Kraków)

Steigleitung im Dom zu Speyer

Löschdüsen

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5– Installation einer automatischen Brandmeldeanlage mit Rauchmeldern zumindest in folgenden Bereichen: Schatzkammer, bauhistorisch bedeutsamer Dachstuhl, Sakristei, Technikräume, Archiv.

5. Brandschutztechnische Ertüchtigung von Kirchen

2. Die 10 wichtigsten Brandschutzmaßnahmen

5

Dachboden einer Klosterkirche mit Rauchmeldern und Sprinkleranlage(Klosterkirche Andechs)

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5. Brandschutztechnische Ertüchtigung von Kirchen

2. Die 10 wichtigsten Brandschutzmaßnahmen

Rauchmelder im Chorraum(Kölner Dom)

Druckknopfmelder am Eingang in eine Kirche(Klosterkirche Andechs)

5

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5. Brandschutztechnische Ertüchtigung von Kirchen

2. Die 10 wichtigsten Brandschutzmaßnahmen

5 Linienmelder imKirchenschiff;(Münster in Essen)

Rauchmelder in einer Holzkirche;(Clausthal-Zellerfeld)

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– Installation einer Sicherheitsbeleuchtung

und Kennzeichnung der Rettungswege in Kirchen mit häufigen Konzerveranstaltungen.

5. Brandschutztechnische Ertüchtigung von Kirchen

2. Die 10 wichtigsten Brandschutzmaßnahmen

6

Brandschutz in einer Kirche: Hinweisschild, Feuerlöscher, Druckknopfmelder;(Clausthal-Zellerfeld)

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– Verbesserung der Löschwasserversorgung in Form von: zusätzlichen Leitungen angeschlossen an öffentliche Wasserversorgung oder Wasserreservoire, Löschwasserteichen, Wasserbehältern.

5. Brandschutztechnische Ertüchtigung von Kirchen

2. Die 10 wichtigsten Brandschutzmaßnahmen

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Hydranten an Kirchen:Abteikirche Gerleve / St. Bartholomä Königssee

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– Ausstattung der Kirche einschließlich der Nachbarräume (Säle, Büros) mit Feuerlöschern

(geeignet sind Wasserlöscher, Schaumlöscher).

5. Brandschutztechnische Ertüchtigung von Kirchen

2. Die 10 wichtigsten Brandschutzmaßnahmen

8

Feuerlöscher in Kirchenschiffen –Dom in Wurzen /Ev. Kirche in –Versmold-Bockhorst

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5. Brandschutztechnische Ertüchtigung von Kirchen

2. Die 10 wichtigsten Brandschutzmaßnahmen

8

Feuerlöscher in Kirchen – am Ausgang:Klosterkirche Andechs /Klosterkirche Harsewinkel-Marienfeld

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– Sachkundige Überprüfung aller haustechnischen

Anlagen: Elektroanlagen und Elektrogeräte, Feuerungsanlage, Blitzschutzanlage.

5. Brandschutztechnische Ertüchtigung von Kirchen

2. Die 10 wichtigsten Brandschutzmaßnahmen

9

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– Sicherstellen von Rauch- und Wärmeabzugsmöglichkeitenin Form von: öffenbarenFenstern, Dachgauben, Ventilatoren, Rauchabzügen.

5. Brandschutztechnische Ertüchtigung von Kirchen

2. Die 10 wichtigsten Brandschutzmaßnahmen

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5. Brandschutztechnische Ertüchtigung von Kirchen

2. Die 10 wichtigsten Brandschutzmaßnahmen

Rauchabzüge im Kirchendach(Klosterkirche Andechs)

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6. Kompensationsmaßnahmen und Brandschutzmanagement

1. Grundsätze

Bestandsaufnahme

Brandgefährdungsanalyse

Ganzheitliches

Brandschutzkonzept

Maßnahmenkatalog

Regelgerechte

BrandschutzmaßnahmenVorgeschrieben Maßnahmen,

die ausgeführt werden

KompensationsmaßnahmenBrandschutzmaßnahmen, die

die vorgeschriebenen Brandschutzmaßnahmen

ersetzen

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6. Kompensationsmaßnahmen und Brandschutzmanagement

2. Kompensationsmaßnahmen

Die Begründung für den Verzicht auf einige bauliche Brandschutzmaßnahmen und ihren Ersatz durch meist anlagentechnische, d.h. durch

Kompensationsmaßnahmen,kann

• in der Unverhältnismäßigkeit der Mittel,

• im Denkmalschutz und

• im baurechtlichen Bestandsschutz

liegen.

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• automatische Löschanlagen (Sprinkleranlagen, Wassernebellöschanlagen) statt der Erhöhung der Feuerwiderstandsdauer von Decken und Wänden,

• Sprinkleranlagen statt der nachträglichen Herstellung von Brandwänden,

• Sprinkleranlagen oder automatische Brandmeldeanlagen für die Beibehaltung von Deckenöffnungen (Atrien, überdachte Innenhöfe),

• Außentreppen oder zusätzliche Treppenräume für die Beibehaltung von Holztreppen oder der offenen Treppenanlagen in unveränderter Form,

6. Kompensationsmaßnahmen und Brandschutzmanagement

2. Kompensationsmaßnahmen

Es sind folgende Kompensationsmaßnahmen in der Praxis anerkannt:

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• Brandschutzverglasungen und transparente Brandschutzsysteme für massive Trennwände, Treppenraumwände und Überdachungen,

• Rauch- und Wärmeabzüge sowie Rauchabführungssysteme statt der Erhöhung der Feuerwiderstandsdauer von tragenden Bauteilen und für übergroße Brandabschnitte,

• Automatische Brandmeldeanlagen im Vollschutz statt der Erhöhung der Feuerwiderstandsdauer von Bauteilen.

6. Kompensationsmaßnahmen und Brandschutzmanagement

2. Kompensationsmaßnahmen

Bauliche Brandschutzmaßnahmen, die die unmittelbare Sicherheit für Gesundheit und Leben gewährleisten sollen, können nicht ersetzt werden. Dazu zählt in erster Linie die bauliche Sicherung von Rettungswegen.

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• Notfallplanung / Feuerwehrplan

• Brandschutzordnung• Unterweisung des Personals

• Zugänglichkeit –Schlüssel

• Aufstellen von Kerzen in Kirchen

• Prüfung technischer Anlagen

• Durchführen von Feuerarbeiten

• Lagern und Abstellen von brennbaren Gegenständen und Sauberkeit

6. Kompensationsmaßnahmen und Brandschutzmanagement

3. Brandschutzmanagement

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6. Kompensationsmaßnahmen und Brandschutzmanagement

3. Brandschutzmanagement

Beispiel eines Alarm-und Einsatzplanes für einen Dom:

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6. Kompensationsmaßnahmen und Brandschutzmanagement

3. Brandschutzmanagement

Beispiel eines Alarm-und Einsatzplanes für einen Dom:

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6. Kompensationsmaßnahmen und Brandschutzmanagement

3. Brandschutzmanagement

Kerzen in Kirchen:

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6. Kompensationsmaßnahmen und Brandschutzmanagement

3. Brandschutzmanagement

Brandschutzordnung in einer Kirche;Klosterkirche in Loccum

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6. Kompensationsmaßnahmen und Brandschutzmanagement

3. Brandschutzmanagement

Rettungsweg auf einer Burg:

Dipl.-Ing. Sylwester Kabat | Rathaus Rheda-Wiedenbrück, 16.01.2009 50

Brandschutz in denkmalgeschützten Gebäuden und Kirchen

• Historische Gebäude stellen durch ihre Bausubstanz, Lage und Nutzung eine bestimmte Brandgefährdung dar, insbesondere was die Rettungswege betrifft.

• Der bauliche Bestand ist bei der Instandsetzung meist brandschutztechnisch zu ertüchtigen.

• Bei historischen Gebäuden, die oft gleich in mehreren Bereichen die Vorschriften des heutigen Baurechts nicht erfüllen, wird es darauf ankommen, die Einhaltung insbesondere des Personenschutzes nachzuweisen.

• Ein effektiver und effizienter sowie wirtschaftlicher Brandschutz ist nachträglich nur durch ganzheitliches Denken und Planen in Form eines Brandschutzkonzeptes möglich

Zusammenfassung

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Dipl.-Ing. Sylwester Kabat | Rathaus Rheda-Wiedenbrück, 16.01.2009 51

Brandschutz in denkmalgeschützten Gebäuden und Kirchen

• Die im ganzheitlichen Brandschutzkonzept vorgesehenen Brandschutzmaßnahmen richten sich schutzzielorientiert nach den Gebäudemerkmalen und den heute geltenden Bau- und Brandschutzvorschriften.

• Nachträgliche Brandschutzmaßnahmen betreffen vor allem die bauliche Sicherung von Rettungswegen, Herstellung von Brandabschnitten, Einbau von Brandmeldeanlagen und Rauchabzügen, Instandsetzung und Modernisierung haustechnischer Anlagen.

• Durch Kompensationsmaßnahmen wie Sprinkleranlagen, Brandmeldeanlagen, zusätzliche Treppen, Brandschutzverglasungen, Rauch- und Wärmeabzüge können einige bauliche Brandschutzmaßnahmen ersetzt werden.

Zusammenfassung

Dipl.-Ing. Sylwester Kabat | Rathaus Rheda-Wiedenbrück, 16.01.2009 52

Brandschutz in denkmalgeschützten Gebäuden und Kirchen

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit

und viel Erfolg in Ihrer Tätigkeit für die Baudenkmäler

und Kirchen!

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