Brückenbau-Symposium 22.10.2010 Andreas Keil … ·  · 2015-01-09s.docx Andreas Keil...

2
C:\haef\daten\101018_ke_handoutSchwHallBrueckensympo s.docx Andreas Keil Fussgängerbrücken – Kräftespiel im Raum Fussgängerbrücken sind besondere Strukturen. Gegenüber grossen Brücken für Strasse und Bahn werden an sie weniger restriktive Anforderungen hinsichtlich Trassierung und Gebrauchstauglichkeit gestellt. Bei der Trassierung ist es möglich auf die anbindenen Wegenetze einzugehen und die Brücken in ihrem Grundrissverlauf so auszubilden, dass sie einen optimalen Verkehrsfluss gewährleisten. Oft sind es gekrümmte Grundrissverläufe, die sich dann aus der geometrischen Forderung nach einer harmonischen Anbindung ergeben. Mit der dritten Dimension ergeben sich aber auch neue Fragestellungen zu den Tragkonstruktionen: Wie sieht ein optimales Tragwerk aus, das eine gekrümmte Brücke trägt? Wie ist es bei grösseren Spannweiten möglich, dass keine Konstruktionselemente das Lichtraumprofil beeinträchtigen? Ist es möglich, die Grundrisskrümmumg zu nutzen, um damit eine effiziente Tragstruktur zu entwerfen? Bei der Suche nach möglichen Antworten kommt einem entgegen, dass man bei Fuss- gängerbrücken einen ganz anderen Spielraum hinsichtlich der Gebrauchstauglich- keit hat, als dies bei den ´schweren´ Brücken für Strasse und Eisenbahn der Fall ist. Sofern sie nicht den Lichtraum oder die Funktionstüchtigkeit beieinträchtigen, spielen die Verformungen nicht die entscheidende Rolle. Hin- gegen sind genauere Betrachtungen zum dynamischen Verhalten notwendig, um unan- Brückenbau-Symposium 22.10.2010 22.10.2010 1 / 2

Transcript of Brückenbau-Symposium 22.10.2010 Andreas Keil … ·  · 2015-01-09s.docx Andreas Keil...

Page 1: Brückenbau-Symposium 22.10.2010 Andreas Keil … ·  · 2015-01-09s.docx Andreas Keil Fussgängerbrücken – Kräftespiel im Raum ... s.docx 22.10.2010 2 / 2 ... Microsoft Word

C:\haef\daten\101018_ke_handoutSchwHallBrueckensympo

s.docx

Andreas Keil Fussgängerbrücken – Kräftespiel im Raum Fussgängerbrücken sind besondere Strukturen. Gegenüber grossen Brücken für Strasse und Bahn werden an sie weniger restriktive Anforderungen hinsichtlich Trassierung und Gebrauchstauglichkeit gestellt.

Bei der Trassierung ist es möglich auf die anbindenen Wegenetze einzugehen und die Brücken in ihrem Grundrissverlauf so auszubilden, dass sie einen optimalen Verkehrsfluss gewährleisten. Oft sind es gekrümmte Grundrissverläufe, die sich dann aus der geometrischen Forderung nach einer harmonischen Anbindung ergeben. Mit der dritten Dimension ergeben sich aber auch neue Fragestellungen zu den Tragkonstruktionen: Wie sieht ein optimales Tragwerk aus, das eine gekrümmte Brücke trägt? Wie ist es bei grösseren Spannweiten möglich, dass keine Konstruktionselemente das Lichtraumprofil beeinträchtigen? Ist es möglich, die Grundrisskrümmumg zu nutzen, um damit eine effiziente Tragstruktur zu entwerfen? Bei der Suche nach möglichen Antworten kommt einem entgegen, dass man bei Fuss-gängerbrücken einen ganz anderen Spielraum hinsichtlich der Gebrauchstauglich-keit hat, als dies bei den ´schweren´ Brücken für Strasse und Eisenbahn der Fall ist. Sofern sie nicht den Lichtraum oder die Funktionstüchtigkeit beieinträchtigen, spielen die Verformungen nicht die entscheidende Rolle. Hin-gegen sind genauere Betrachtungen zum dynamischen Verhalten notwendig, um unan-

Brückenbau-Symposium 22.10.2010

22.10.2010 1 / 2

Page 2: Brückenbau-Symposium 22.10.2010 Andreas Keil … ·  · 2015-01-09s.docx Andreas Keil Fussgängerbrücken – Kräftespiel im Raum ... s.docx 22.10.2010 2 / 2 ... Microsoft Word

Brückenbau-Symposium 22.10.2010

C:\haef\daten\101018_ke_handoutSchwHallBrueckensympo

s.docx

22.10.2010 2 / 2

genehme Aufschaukelvorgänge bei starkem Fussgängerverkehr oder Anregung bei starkem Wind zu beleuchten und entsprechenden Massnahmen ergreifen zu können. Der Exkurs in die Welt der gekrümmten Fussgängerbrücken soll anhand von Projek-ten und Entwürfen zeigen, welch hohes Potential an möglichen Tragstrukturen in den gekrümmten Brücken steckt. Neben Verbesserung des Verkehrsflusses und der Anbindungsmöglichkeiten ist es die räumliche Dynamik, mit der diese Konstruk-tionen überzeugen. Zusätzlich wird mit einer konsequenten und sorgfältigen Detaillierung der Kon-struktion die Qualität und Begreifbarkeit solcher Fussgängerbrücken erhöht. Sie erhalten damit einen menschlichen Masstab und erfahren eine hohe Akzeptanz.

Andreas Keil