Brennpunkt 7_2012

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DAS FEUERWEHRMAGAZIN AUS OBERÖSTERREICH Lkw kommt bei Unfall auf Pkw zum Stillstand Zwei Tote bei schwerer Kollision auf der B3 in Oö JAHRGANG 64 7 / 2012 Coverstory: LF-A der FF Hinterschiffl Österreichs erster 3-Achs-Sprinter Vorstoß in der Öffentlichkeitsarbeit Bezirk Schärding setzt erfolgreich auf Team-Arbeit DEZEMBER Mit Kalender 2013 im A1-Format Der Leiterhebel Personenrettung aus Höhen und Tiefen mit geringen Mitteln

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Brennpunkt-Ausgabe 7/2012 - Letzte Ausgabe des Jahres 2012.

Transcript of Brennpunkt 7_2012

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Das feuerwehrmagazin aus oberösterreich

Lkw kommt bei Unfall auf Pkw zum Stillstand zwei tote bei schwerer Kollision auf der b3 in oö

Jahrgang 64

7/2012

Coverstory: LF-A der FF Hinterschiffl österreichs erster 3-achs-sprinter

Vorstoß in der Öffentlichkeitsarbeit bezirk schärding setzt erfolgreich auf team-arbeit

Dezember

Mit Kalender 2013 im A1-Format

Der Leiterhebel Personenrettung aus höhen und tiefen mit geringen mitteln

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Legen Sie bei Ihrer Zukunftsplanung besonde-ren Wert auf

n die Erhaltung des gewohnten Lebens- standards nach der Berufslaufbahn,n die Erfüllung des einen oder anderen Wunsches zwischendurch odern die Absicherung des persönlichen und familiären Unfallrisikos?

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Page 3: Brennpunkt 7_2012

Themen

Einsatz

News-Block

Jugend

LF-A der FF Hinterschiffl auf einem Sprinter 6x6 Seite 32

Personenrettung aus höhen und tiefen mit einfachen mitteln anhand des Leiter-hebels. Die freiw. feuerwehr sierning hat diesen bereits einsatzerprobt. Der brenn-punkt stellt die methodik vor. Seite 4

Brennende Gasflaschen – immer wieder eine heikle thematik. Der artikel liefert einige Verhaltensregeln und tipps für den umgang bei derartigen einsätzen. Seite 14

Regionalnachrichten aus den feuerwehren ..................................... 74

Den weg zu einem starken Öffentlichkeitsarbeits-Team ist man im bezirk schärding (oö) gegangen. wie es funk-tionierte und was man noch vor hat, gibt‘s ab Seite 9

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österreichs größtes Hoch-wasserschutzprojekt im machland ist fertiggestellt. um 04.00 uhr morgens wurde der aufbau des mach-landdam m es erprobt! Seite 24

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Iveco-Magirus präsentierte in ulm nicht nur die bislang längste gelenk-Drehleiter, sondern bot auch einen aus-führlichen einblick in die Vor-haben des neu strukturierten Konzerns. Seite 42

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Historikinternationale ctif-tagung in arnheim .............................. 79

mehrere tödliche feuerwehr-unfälle .................................. 60

Denker-ecke .................................................................................... 61

neues kreuz und quer ................................................................ 62

neue feuerwehrfahrzeuge ....................................................... 65

fliegende Geschosse bei Autobränden ........................... 69

branchen-news .............................................................................. 70

an- und Verkauf .............................................................................. 71

Der Leiterhebel ................................................................................. 4

Öffentlichkeitsarbeit auf bezirksebene ............................... 9

Gasflaschen im brandfall ......................................................... 14

News-Update des Landes-feuerwehrkommandanten 20

Der Dammbau im machland .................................................. 24

Brandmeldeanlagen – Der handmelder ......................... 30

Coverstory: österreichs erstes LF 6x6 ............................. 32

Gelenkdrehleiter mit 42 m und iveco-news .................. 38

Zeigt her eure Schuh‘ – zu gast im Prüflabor ............. 44

Lkw begräbt Auto vollständig – zwei tote ..................... 48

Diskussion eines einsatzbeispiels ........................................ 50

erstinfo: 14 tote bei brand in behindertenwerkstatt . 51

auto hängt nach unfall an tunnelwand .............................. 52

Der ungleiche feuerwehreinsatz ............................................ 54

einsatz der Löschmeister .......................................................... 55

einsatznachrichten aus oberösterreich ............................ 56

einsatz-bildsplitter ........................................................................ 58

Jugendgruppen mit mega-erfolg .......................................... 72

Extraseinsatz überregional im in- und ausland ............................. 81

aus der redaktion: Der weg ist das ziel .......................... 83

a1 - wandkalender für 2013 ....................................... beilage

HEFT-ÜBERBLICK

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Personenrettung mit einfachen Mitteln:

Der Leiter-hebel

Wie können Personenrettungen aus Höhen und Tiefen mit oft geringen Mitteln durch-geführt werden? Die Freiwillige Feuerwehr Sierning beschäftigt sich seit Längerem mit dieser Thematik und stellt den „Leiter-hebel“ vor. Erst dieses Jahr hat sich dieses System bei der Rettung einer verletzten Person auf einer Baustelle bestens bewährt.

Text: ABI Walter HeubuschFotos: Feuerwehr Sierning

bereits vor rund zwei Jahren begann die ff sierning (be-

zirk steyr-Land, oberös-terreich) damit, im zuge ihrer wöchentlichen aus-bildungsstunden unter anleitung ihres zugskom-mandanten obi hansjörg steininger, die anwendung bzw. die Konstruktion eines „Leiterhebel“ zur Personen-rettung zu üben. Über re-cherchen im internet war die wehr auf dieses ein-

fache und probate mittel gestoßen, um aus höhen – aber auch aus tiefen – verunglückte menschen retten zu können.

Der Ernstfallerst am 10. august die-ses Jahres trat dann der ernstfall ein und die sier-ninger feuerwehr wur-de unter dem stichwort „Personenrettung – Per-son unter umgestürztem baugerüst“ in den ortsteil

THEMA

4 7/2012

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Paichberg gerufen. bei der Lageerkundung vor ort wurde festgestellt, dass ein maurer beim bruch eines metallgerüs-tes aus ca. zwei meter höhe zu sturz gekom-men und mit schweren gesichtsverletzungen auf der betondecke im ersten stock eines rohbaues zu liegen gekommen war.

Da auch der Verdacht auf etwaige wirbelverletzun-gen bestand und die er-forderliche schonende rettung über die provi-sorische bauleiter nicht möglich war, entschied die anwesende notärztin des notarzteinsatzfahr-zeuges steyr, die feuer-wehr zur assistenzleis-tung heranzuziehen. als mittel der wahl entschied der feuerwehr-einsatzlei-ter, den Verletzten mittels „Leiterhebel“ vom ersten stock herunter zu holen – mit erfolg. im anschluss sei deshalb diese metho-dik vorgestellt.

Benötigtes Materialfür den Leiterhebel benö-tigt man folgende ausrüs-tungsgegenstände: • Zwei bis drei Steckleitern- teile• Eine Schleifkorbtrage• Zwei Arbeitsleinen lang• Zwei Sicherheitsseile lang• Zwei Bandschlingen

PersonalbedarfJe nach höhe (maximal das zweite obergeschoss) bzw. gewicht der zu rettenden Person, ist mit einem Per-sonalbedarf von mindes-tens einer gruppe von 1:8 bzw. einer entsprechend höheren anzahl von Kräf-ten im bereich der arbeits-leinen auszugehen.

Verletztenversorgungnach der erstversorgung des Verletzten wird dieser mit der Vakuummatratze in die Korbtrage eingebettet und mit den dafür vorge-sehenen gurten gesichert.als nächster schritt wer-den am fußende der Korb-trage die beiden sicher-heitsleinen angeschlagen.

Leinenvorbereitunginzwischen werden zwei arbeitsleinen links und rechts am Leiterkopf ange-schlagen. Diese dienen zum führen der Leiter beim ab-lassen (bzw. aufrichten). weiters werden die band-schlingen in der erforderli-chen höhe (ca. zwei spros-sen über der bergeebene)

Das für den Leiterhebel benötigte Material.

Erprobte Praxis: 2012 wur-de eine Personenrettung per Leiterhebel durchge-führt.

THEMA

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zum späteren anschlagen der Korbtrage befestigt.

Vorbereitung der Leiteranschließend wird die steckleiter aufgerichtet und leicht schräg an der bergekante angelehnt. hierbei ist darauf zu ach-ten, dass die Leiter mind.

zwei bis drei sprossen über die Kante reicht! Der Lei-terfuß ist von zwei helfern gegen wegrutschen zu si-chern (fußpunktsicherung).im bereich der bergeebe-ne (Verletztenbereich) wer-den dann die rundschlin-gen mit der Korbtrage sicher verbunden. Die freie

Länge zwischen Leiter und schleifkorb sollte so kurz wie möglich sein.

Auf Kommandonun wird über Komman-do des einsatzleiters bzw. gruppenkommandanten die Korbtrage bis zur ber-gekante vorgeschoben,

bzw. mit dem umlegen der Leiter begonnen. Die seitli-che führung erfolgt, wie an-geführt, mittels der beiden arbeitsleinen.zwei helfer (bei hohem ge-wicht eventuell vier) befin-den sich oben (rettungs-ebene) und vier helfer (zwei fußpunktsicherung, zwei

Obere Befestigung der Rundschlinge

Obere Befestigung der Führungsleinen

Befestigung der Sicherungsleinen

Obere Grund(End)aufstellung

Übergabe bei der Bergekante

THEMA

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Erlebnisreise nach Hamburg6. bis 9. Juni 2013

1. Tag: Wien - Hamburg Treff-punkt am Flughafen Wien und Abflug nach Hamburgnach der ankunft erwartet sie eine stadtrundfahrt: sie sehen u.a. die alster-innenstadt mit den alster-brücken, den Jungfern-stieg und den Passagen mit den gängevierteln, die vom großen brand 1842 besonders betrof-fen waren sowie das rathaus, st. Pauli, die hauptkirche michaelis, den fischmarkt, die speicher-stadt mit dem berühmten Lager-hauskomplex und vieles mehr. anschließend transfer zum hotel. bezug der zimmer. nächtigung im hotel.

2. Tag: Hamburg - Feuerwache - St. Paulinach dem frühstück besuchen sie eine hamburger feuerwache. sie bekommen einblicke in die welt der hamburger berufsfeuerwehr und gewinnen neueste erkennt-nisse zum stand der technik auf einem Löschboot der hafenfeuer-wehr. im anschluss transfer nach norderstedt. besuch des feuer-wehrmuseums: sie erleben die bewegende geschichte der ham-burger brandbekämpfer anhand

von historischen Dokumenten, ausrüstungen und fahrzeugen. Der restliche tag steht ihnen zur freien Verfügung. am abend tau-chen sie bei einer st. Pauli tour ins hamburger nachtleben ein und besuchen den „hamburger Kietz“. nächtigung im hotel.

3. Tag: Hamburg - Hafenrund-fahrt - Speicherstadtam Vormittag rundfahrt durch den hamburger hafen – vorbei an containerschiffen und Docks durch die engen Kanäle der spei-cherstadt sowie durch die im-posanten schleusenanlagen im hafenbereich. anschließend rundgang in der speicherstadt, die seit Jahren als weltgrößter, historischer Lagerkomplex des 19. Jhdt. zum unesco - weltkul-turerbe gehört. restlicher tag zur freien Verfügung. nächtigung im hotel.

4. Tag: Hamburg - Wiennach dem frühstück zeit zur freien Verfügung, um sich von hamburg zu verabschieden oder den berühmten hamburger fisch-markt zu besuchen. transfer zum flughafen. rückflug nach wien.

inkludierte Leistungen:• Flug Wien - Hamburg - Wien• 3-Tagestickets für den Hambur- ger Personennahverkehr• Hotelarrangement der ge- hobenen mittelklasse• Basis Nächtigung/Frühstück• Ausflugs- und Besichtigungs- programm lt. beschreibung• Eintrittsgebühren lt. Programm• Stadtrundfahrt (am 1.Tag)• Besuch der Feuerwache und des feuerwehrmuseums• St. Pauli Tour (am 2.Tag)• Hafenrundfahrt und Speicher- stadtführung (am 3.tag)

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Page 8: Brennpunkt 7_2012

führungsleinen) unten. so kann die verletzte Per-son sicher und mit mög-lichster schonung von den zwei (vier) helfern von oben langsam (hand über hand) abgelassen werden. Der zu rettende wird mit blickrichtung auf das haus herabgelassen oder hoch-gezogen.

Auf Korblage achtenes ist darauf zu achten, dass die Korbtrage mög-lichst immer eine annä-hernd waagrechte Lage behält. unmittelbar vor dem ablassen der Korb-trage soll die steckleiter angehoben und senkrecht (90 grad) zur rettungs-ebene gestellt werden. Da-durch wird das ablassen der Korbtrage erleichtert. mit zunehmender neigung der Leiter kann diese spä-ter auch von den helfern (führungsleinen) am bo-den direkt bei den spros-sen ergriffen und über-nommen werden.natürlich eignet sich diese methode auch, um Ver-letzte (z.b. aus einem roh-baukeller) von unten nach

oben zu heben. Dabei wird der Verletzte nicht nur mit den arbeitsleinen, son-dern auch mit den beiden führungsseilen nach oben gezogen.

Sicherheitshinweisebeim Leiterhebel nur bis zu drei steckleiterteile verwenden und auf den seilschutz achten. Die hel-fer auf dem hindernis sind gegebenenfalls gegen he-rabstürzen zu sichern!

ResümeeDie beschriebene metho-de war beim einsatz im august trotz Vorhanden-seins eines Versorgungs-fahrzeuges mit Kran die einfachste und schnellste möglichkeit. aufgrund der beengten zufahrtsver-hältnisse und der ungüns-tigen aufstellungsmög-lichkeit für den bergekran wäre eine rettung nur mit größerem zeitverzug (umstellen des nef, des rettungswagens, freima-chen der aufstellfläche von baumaterial,…) mög-lich gewesen. þ

1/3 Weg

Halber Weg

2/3 Weg (Übernahme am Leiternholm) Untere Grund(End)aufstellung

THEMA

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Page 9: Brennpunkt 7_2012

Teamarbeit im Bezirk Schärding:

Seit etwas mehr als eineinhalb Jahren wird die Öffentlich-keitsarbeit im Bezirk Schärding im Team und sehr aktiv betrie-ben. Der nachfolgende Beitrag beschreibt sowohl den Werde-gang dieser aktiven Crew, geht auf die dahinterstehenden Gedanken ein und gibt einen Einblick in die praktische Arbeit.

Text: HAW Markus FurtnerFotos: Bezirks-Feuerwehrkommando Schärding

Öffentlichkeitsarbeit auf Bezirksebene

Die feuerwehren im bezirk schärding haben – wie auch viele andere – bemerkt, dass

die öffentlichkeitsarbeit im letzten Jahrzehnt einen immer wichtigeren stellenwert eingenommen hat. ge-rade die Präsentation unserer Leis-tungen im bereich der einsätze stellt dabei den wesentlichsten bestand-teil dar.

Problematikenhier sind jedoch immer wieder fol-gende Probleme und fragen aufge-

treten: selten hat in der erstphase – wo meist interessantes bildmaterial für die tages- und/oder fachbericht-erstattung entstehen kann – jemand die zeit, sich um den bilderdienst zu kümmern. Die feuerwehren haben schließlich andere hauptaufgaben. außerdem ist es nicht einfach, Per-sonal zu finden, welches die öffent-lichkeitsarbeit übernimmt bzw. ist jene Person gerade zum zeitpunkt des einsatzes vor ort nicht verfügbar. wenn eine feuerwehr trotzdem eine Person für die öffentlichkeitsarbeit

gefunden hat, stellte sich oft die fra-ge: „wer kann diese Person ausbil-den?“ ein foto von einem einsatz, das die tageszeitungen 24 stunden nach dem einsatz erreicht, landet im mist-kübel und der Ärger ist groß, wenn der einsatz in den medien nicht er-wähnt wird. auch die anlässe auf be-zirks- und abschnittsebene werden oft zu wenig ins rechte rampenlicht gerückt, wenngleich auch dort viel zeitintensive arbeit nötig ist. all diese Punkte haben bezirks-feuerwehrkommandant obr alfred

Das Team des Bezirkes Schärding. Von links nach rechts: Christian Himsl (FF Andorf), Martina Schlosser (FF Dorf an der Pram), Stefan Wallner (FF Wallensham), Markus Furtner (FF Schärding), Martin Fesel (FF Rain) und Harald Grün-eis (FF Enzenkirchen).

THEMA

97/2012

Page 10: Brennpunkt 7_2012

Deschberger und die drei abschnitts-feuerwehrkommandanten haidin-ger, hutterer und unterholzer dazu bewogen, sich intensiv mit diesen gedanken zu beschäftigen. Durch seine jahrelange tätigkeit im bereich öffentlichkeitsarbeit in der ff schär-ding wurde markus furtner (der au-tor des beitrages) mit der Problem-stellung befasst. er hat begonnen, ein Konzept auszuarbeiten, um all diese genannten Dinge mittel- und langfris-tig zu verbessern.

Die Ideegrundsätzlich war völlig klar, dass eine Person als hauptamtswalter die-se Probleme und auf- gaben alleine

nicht lösen kann. Dann kam die idee, ein team zu bilden – was in anderen bundesländern (niederösterreich, Kärnten) bereits ansatzweise, aber nicht in dieser ausprägung und in-tensität durchgeführt wird. in ober-österreich fand diese form jedoch noch in keinem bezirk eine umset-zung. nachdem das Konzept „team öffentlichkeitsarbeit“ fertig und den führungskräften im bezirks-feuer-wehrkommando präsentiert worden war, wurden in allen drei abschnitten teammitglieder gesucht. hinter dem Konzept liegt ein mehrjäh-riger Plan, weil allen bewusst ist, dass eine derartig große aufgabe und herausforderung

langsam, aber kontinuierlich und zielstrebig bearbeitet werden muss. hier von 0 auf 100 zu schalten wäre nicht angebracht und würde zudem nur zum raschen „Verbrennen“ der motivation führen.

Team und MitgliederDie drei abschnitts-feuerwehrkom-mandanten hatten die aufgabe, mit-glieder zu suchen, die in diesem team mitarbeiten können. Voraussetzung war, dass interesse an der mitarbeit besteht und die mitglieder möglichst auch tagsüber verfügbar sind. nach rund sechs wochen standen die sechs mitglieder (nicht zwingend oberamtswalter mit Presse) aus dem bezirk fest und das team for-mierte sich. Durch die geografische Verteilung der teammitglieder kann jeder ort im bezirk in rund 15 bis 20 minuten erreicht werden.

Schrittweise Umsetzungnach ersten besprechungen und klei-nen, internen schulungen wurde das Konzept allen feuerwehrkomman-danten des bezirks vorgestellt. Jede feuerwehr musste im Dienstweg auch melden, ob es die unterstützung des teams annimmt oder auch nicht. nach dieser Präsentation wurden die teammitglieder intern geschult und das Konzept wurde gemeinsam

noch verfeinert. Das team hat auch eine

exkursion nach Linz absolviert,

wo orf, Life-radio,

Anfänglich organisierte Team-Chef Markus Furtner (links kniend) Exkursio-nen zu verschiedenen Medien. Hier war ein Teil des Teams beim Brennpunkt- Redakteur zu Gast.

THEMA

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Page 11: Brennpunkt 7_2012

Kronenzeitung, Landeswarnzentrale und die redaktion brennpunkt be-sucht worden sind, um die abläufe hinter den Kulissen zu kennen. Lokale redaktionen (oö nachrichten, rundschau, tiPs, …) wurden in die ausbildung vor ort miteinbezogen. mit der bezirkstagung am 1. april 2011 startete der Probebetrieb – am 7. Juli 2011 wurde das team in einer Pressekonferenz offiziell vor-gestellt. seither arbeiten die sechs mitglieder erfolgreich hand in hand an der Verbesserung der Vermark-tung des feuerwehrwesens im bezirk schärding.

Ziele und „Nicht-Ziele“Das einzige ziel ist es, das feuer-wehrwesen im bezirk und natürlich auch darüber hinaus besser zu ver-markten. Klar ist jedoch auch, dass jede feuerwehr freiwillig die unter-stützung annehmen kann und dass in bestehende gute und gewachsene strukturen absolut kein eingriff vor-genommen wird.

Leistungen in vier TeilbereichenDie Leistungen des teams lassen sich in vier teilbereiche gliedern, wobei je-des mitglied in jedem teilbereich ein-gesetzt wird:

• Vermarktung von Anlässen des Be-zirks- und der Abschnittsfeuerwehr-kommanden (BFK, AFK): Jeweils ein teammitglied ist bei allen Veranstal-

tungen (bewerb, bezirkstagung, Lehr-gang, …) des bfKDo bzw. der afKDos anwesend, macht dort fotos, wählt fotos aus, verfasst einen artikel und versendet das material ehestmöglich an die medien.

• Unterstützung bei Einsatz und Übung: wenn das team von einer feuerwehr verständigt wird – das

Unterstützung durch ein Teammit-glied bei einem Einsatz. Im Bedarfs-fall wird nach Rücksprache mit der Einsatzleitung auch die Medienbe-

treuung vor Ort und nicht „nur“ die Medienaussendung übernommen.

Die oberösterreichischen Feuerwehren und die Unternehmen der Energie AG verbindet seit Jahrzehnten eine enge Partnerschaft: Oberösterreich kann sich auf eine perfekte Zusammenarbeit im Einsatz- und Katastrophenfall verlassen. Mit einem herzlichen Dankeschön wünschen wir frohe Weihnachten und ein unfallfreies neues Jahr! www.energieag.at

Danke für die gute Zusammenarbeit

Wir denken an morgen

Entgeltliche Einschaltung

THEMA

Page 12: Brennpunkt 7_2012

team hofft auf eine baldige technische bzw. automatisierte Verständigung – dann kommt ein teammitglied vor ort, erledigt den fotodienst, wählt fotos aus, schreibt einen bericht, schickt diesen nach abstimmung

mit dem einsatzleiter an die medien und betreut medien am einsatzort, sofern dies erforderlich ist. es ist jedoch auch klar geregelt, dass die interviews nur durch den einsatzlei-ter gegeben werden und nicht von

einem teammitglied. Das teammit-glied steht jedoch auch hier dem einsatzleiter beratend zur seite. bei jedem Pressebericht wird auch die rückrufnummer des einsatzleiters für die medien angegeben. selbst-verständlich bekommt jede betrof-fene feuerwehr ebenfalls sofort den Presseartikel per e-mail zugesen-det, sodass dieser mit den fotos für die homepage, den schaukasten, das „schwarze brett“, … verwendet werden kann. Das teammitglied hat seine gesamte ausrüstung selbst mit, kommt im regelfall mit dem Privat-Pkw und in Privatkleidung zum einsatzort und ist durch einen blauen Überwurf gekennzeichnet. wenn das team über einen größe-ren einsatz (alarmstufe ii, Verkehrs-unfall mit eingeklemmter Person, …) selbst (z.b. intranet, bfKDt, …) Kenntnis erlangt, fährt selbststän-dig und durch den hauptamtswal-ter (der teamleiter) koordiniert ein teammitglied aus.

Die Vorstellung des neuen Teams erfolgte im Zuge einer Pressekonferenz des Bezirks-Feuerwehrkommandos, die vor allem von den lokalen Medien sehr gut angenommen worden ist.

Eine gute Fotodokumentation ist mehr als nur Medienbilder. Sie bedeutet auch Nachvollziehbarkeit bei der Ausbildung oder auch für eine Fachberichterstattung. Ebenso sind Einsatzbilder ein Eigenschutz bei ungerechtfertigten Schadens-ansprüchen durch Dritte und dienen nicht selten auch den Versicherungen oder der Brandermittlung etc.

THEMA

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Page 13: Brennpunkt 7_2012

bei Übungen kann das team ab alarmstufe ii angefordert werden, für alle anderen kleineren Übungen oder sonstigen anlässe (Vollver-sammlung, …) steht das team be-ratend zur seite. eine „Vor-ort-Prä-senz“ kann hier aber nicht geboten werden, das wäre bei 59 wehren doch zu zeitintensiv.

• Ausbildung für die Feuerwehren:nachdem sich das team in drei be-sprechungen – auch unter einbe-ziehung externer experten – selbst geschult hat, startete am 17. no-vember 2012 auch die ausbildung für die feuerwehren. es wird für die feuerwehren zwei module im bereich „ausbildung öffentlichkeits-arbeit“ geben. ein halbtägiges modul als basis für alle führungskräfte und sachbearbeiter gemeinsam und aufbauend darauf ein zweites modul. hier wird dann eine tren-nung vorgenommen: Die sachbe-arbeiter werden eher im bereich fotografieren, textverfassung, … geschult, wobei die führungskräf-te mehr im bereich interview, um-gang mit medien am einsatzort, … ausgebildet werden. mit dieser ausbildung soll den feuerwehren das werkzeug mitgegeben werden, sich selbst ohne mithilfe des teams besser zu vermarkten.

• Sonstige Öffentlichkeitsarbeit und weitere Pläne: in weiterer folge wird das team auch andere Vermarktungsideen, Koope-rationen, … ausarbeiten und umset-zen, wobei dieser schritt noch län-gere zeit dauern wird. als start in diesem bereich wurde ein neues Logo mit einheitlichem briefpapier und Präsentationsvorlage für das be-zirks-feuerwehrkommando und die drei abschnitts-feuerwehrkomman-dos gestaltet.

Fotobereitstellungalle fotos des teams werden allen feuerwehren im bezirk kostenlos und in hoher auflösung bereitgestellt. nach einem anlass (Übung, einsatz, …) wird ein internetlink (dropbox) per mail versendet, wo die feuerwehren die fotos in einer fotogalerie durch-sehen, auswählen und herunterladen können.

Rückfragenfür rückfragen zu dieser thema-tik steht teamleiter markus furt-ner gerne unter der e-mail-adresse [email protected] zur Verfügung. þ

Leiter des Teams:HAW Markus Furtner

„Das Konzept auszuarbeiten und das Team aufzu-bauen war eine tolle Aufgabe. Die zahlreichen, positi-ven Rückmeldungen sind nicht nur für mich als HAW, sondern auch für die Teammitglieder und die Führungs-kräfte auf Abschnitts- und Bezirksebene Motivation.

Wenn man dann auch noch bemerken kann, dass in den loka-len Medien die Anzahl der Feuerwehrartikel nach oben steigt und die Feuerwehren die Fotos des Teams für zahlreiche An-lässe (Vollversammlung, Jahresbericht, …) verwenden, be-stätigt uns dies, dass wir auf dem richtigen Weg sind!“

THEMA

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Page 14: Brennpunkt 7_2012

Seltene, aber markante Herausforderung:

Gasflaschen im Brandfall – eine nicht alltägliche Heraus-forderung – und doch werden Einsätze mit dieser Anforde-rung – nicht zuletzt wegen dem steigenden Interesses an günstigen Endgeräten mit Flüssiggas (z.B. Gasgriller, Heiz-schwammerl, …) – häufiger.

Text: BR Michael Hutterer, FF SchärdingFotos: Feuerwehr Schärding

Gasflaschen im Brandfall

THEMA

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Page 15: Brennpunkt 7_2012

Die genannte einsatzthematik kann uns einsatzkräfte der feuerwehren vor verschiedene

Probleme stellen. besonders dann, wenn es sich um mit acetylen gefüllte gasflaschen handelt. um im einsatzfall eine richtige entscheidung zu treffen, gilt es, sich grundsätzlich mit folgenden fragen beschäftigen:• „Was tun, wenn sich Gasflaschen im

brennenden objekt befinden oder selbst brennen?“

• „Wie kann ich die Reaktion im In-neren einer gasflasche von außen erkennen – welche entscheidungs-möglichkeiten habe ich als einsatz-leiter?“

• „Aufschießen einer Acetylengasfla-sche – was muss man dazu wis-sen?“

Allgemeinesso unterschiedlich die eigenschaften verschiedener gase sein können, so unterschiedlich ist auch das gefahrenpotenzial, das von ihnen ausgeht. Vergleicht man beispiels-weise sauerstoff, co

2, flüssiggas und

acetylen, so wird man feststellen, dass außer sauerstoff alle gase in verflüssigter form in der flasche vorliegen. sauerstoff lässt sich nur schwer verflüssigen und ist deshalb gasförmig. während der Druck in

einer vollen flasche (in umgebungs-temperatur) bei flüssiggas ca. 5 bar beträgt, ist acetylen mit 20bar, co

2

mit 50 bar und sauerstoff mit ca. 200 bar gefüllt. Hydraulische Sprengung: was passiert nun, wenn die flaschen mit tempera-tur beaufschlagt werden? Jede volle flasche verfügt über einen gewissen „Leerraum“. alle gase dehnen sich bei temperaturerhöhung aus – und hier beginnt das Problem: wir wissen, das sich flüssigkeiten nicht komprimieren, also zusammendrücken, lassen. wenn sich nun die verflüssigten gase soweit ausdehnen und das flaschenvolu-men also zu 100% auffüllen, wird die flasche in folge durch „hydraulische sprengung“ bersten. bei acetylen besteht die gefahr bereits bei 65°c, co

2 und flüssiggas werden ab 100°c

gefährlich, sauerstoff bei ca. 350°c! sicherheitsventile bzw. berstscheiben, durch die ein Überdruck abgeführt werden kann, werden wir nur teilweise bei co

2 und flüssiggasflaschen vor-

finden – aber auch hier ist Vorsicht geboten: ist die flasche umgestürzt, wird die sicherheitseinrichtung durch das flüssige gas „abgekühlt“ und spricht erst viel später an. weiters kann das gas in seiner flüssigen form nicht in ausreichend großer menge durch die-se sicherheitsventile entweichen! bei

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Page 16: Brennpunkt 7_2012

acetylen und sauerstoff gibt es keine sicherheitsventile / berstscheiben.Grundsatz: allerdings kann man bei allen gasflaschen außer acetylen fol-genden grundsatz zusammenfassen: sobald die Kühlung von gasflaschen wirksam wird, ist die explosionsgefahr gebannt – die Kühlung muss natürlich weiterhin fortgesetzt werden!

Acetylen so können wir diese thematik einmal abhaken und uns mit dem „sonderfall“ acetylen befassen: acetylen ist ein farbloses gas, welches als technisches Produkt nach Knoblauch riecht und etwas leichter als Luft ist. acetylen ist gefährlich, da es reaktionsfreudig und hoch entzündlich sowie in beinahe jedem mischungsverhältnis (explosions-bereich 1,5 – 85 Vol.%) explosibel ist. ein Kilogramm acetylen ist mit dem energiewert von ca. 1,9kg tnt vergleichbar!austretendes acetylen kann man sowohl am geruch mittels explosionsmess-gerät sowie mit Dräger-Prüfröhrchen (z.b. benzinkohlenwasserstoffe) an der einsatzstelle nachweisen.Die flasche selbst ist durch einen kastanienbraunen farbkennring an der flaschenschulter gekennzeichnet. Die gasentnahme erfolgt über einen bügel-anschluss mit einem ovalen handrad.acetylenflaschen sind mit einer porö-sen masse gefüllt, weshalb sie niemals einen „hohlen Klang“ haben.

GefahrKann uns nun eine solche acetylen-flasche im brandgeschehen gefährlich werden?bereits angesprochen wurde die ge-fahr der hydraulischen sprengung,

wenn eine volle flasche auf über 65°c erwärmt wird. wichtig ist aber auch, zu wissen, dass es unter gewissen umständen zu einer zersetzung / einem zerfall des acetylens im inneren der flasche kommen kann – und das kann unge-mütlich werden.Erkennen des eingeleiteten Zerfalls: wie kann ich einen eingeleiteten zer-fall erkennen? • Wenn er durch einen Flammenrück-

schlag in die flasche vom brenner bzw. den schläuchen verursacht wird, erkennt man ihn an einem temperaturanstieg der flasche. welcher am flaschenkopf beginnt.

• Tritt Gas aus der Flasche aus, stellt man meist einen ungleichmäßigen gasstrom mit ruß- oder Qualmbil-dung und einen unüblichen geruch fest.

• Wenn die Flasche am Ventil oder am Druckregler brennt, verfärbt sich das flammenbild (keine hell leuchtende, gelbe flamme) oftmals mit ruß- oder Qualmeinschluss.

• Bei massiver Strahlungswärme auf die flaschenwand bzw. direkter flammenberührung muss immer mit einer acetylenzersetzung ge-rechnet werden!

Gibt es Möglichkeiten, einen einge-leiteten Zerfall zu stoppen? Die gibt es: Kühlen, kühlen, kühlen! allerdings muss man entsprechend viel energie abführen, um unter die zersetzungstemperatur zu kommen.gekühlt wird zuerst mit starkem, später mit sanftem sprühstrahl – mindestens 30 minuten lang! Dann das Kühlen kurz einstellen. bleibt die flaschenwand kalt (wasser trocknet nicht schnell bzw. verdampft nicht,

Wie Sie uns erreichen

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Hefttermine

heft 1/2013 erscheint ende februar

heft 2/2013 wird mitte april an sie zugestellt

Titelfoto: Hermann Kollinger

Acetylen und seine Eigenschaften

THEMA

16 7/2012

Page 17: Brennpunkt 7_2012

Kontrolle mit fernthermometer bzw. mit der hand) – das Kühlen für ca. 10 minuten unterbrechen.bleibt die flasche kalt, kann sie (rest-risiko!) geborgen und in ein wasserbad gelegt (Ventil höher als der flaschen-boden) werden. als wasserbad eignen sich bäche, wannen, baggerschaufeln, usw. – es muss jedoch eine dauernde Durchflutung mit kühlem wasser ge-währleistet sein! Die Kühlung muss dann unter fortwährender Kontrolle über mindestens 24 stunden fortgeführt werden – erst dann kann wieder an der flasche hantiert werden!Kühlen allein kann aber auch zu wenig sein: Das Problem der Kühlung ist die schlechte wärmeübertragung der flasche. theoretisch kann die gesamte zersetzungsenergie einer 40 Liter acetylenflasche in rund zehn Liter was-ser aufgenommen werden. Durch die poröse masse ist der wärmeübergang jedoch so langsam, dass die reaktion im inneren schneller abläuft, als ihr energie entzogen werden kann. Das ist umso wahrscheinlicher, je größer der zersetzungsherd bereits ist und je weiter er in das flascheninnere vor-gedrungen ist!natürlich könnte man jetzt sagen, man verhindert den zerknall, indem man die Druckentlastung einfach durch öffnen des flaschenventils gewährleistet. Das ist allerdings aus folgenden gründen problematisch:- der zersetzungsherd im inneren

kann ungünstig liegen und durch das ausströmende gas zusätzlich angeheizt werden,

- die Ventile verstopfen sehr leicht (ablösungen aus der porösen mas-se),

- die Druckentlastung durch das Ven-til ist meist zu wenig,

- das Ventil ist bereits nach einer minute austritt von heißen gasen nicht mehr dicht zu schließen,

- es entstehen weitere gefahren durch das ausströmende gas.

Daher ist diese methode für den ein-satz nicht geeignet!mit der zerknallgefahr einer wärme-belasteten acetylengasflasche ist

immer zu rechen (kritische zeit wenige minuten bis 24 stunden). und sogar bei normaler flaschenwandtemperatur an der außenseite kann der berstdruck erreicht werden!Welche Anzeichen gibt es für einen bevorstehenden Acetylengasflaschen-zerknall?- sehr schnelle temperaturerhöhung

der flasche- schlieren und flimmern der Luft

rund um die flasche erkennbar- zersetzung (verschmoren) des

farbanstriches der flasche- bei offenem Ventil: lauter werden-

der, hoher Pfeifton!- wenn Qualmaustritt oder zischge-

räusche am Ventil plötzlich aufhö-ren – Verstopfung!

Von einem tödlichen „gasflaschen-zerknall“ in salzburg ist bekannt, das sich kurz vor dem zerknall die tonlage des ausströmenden gases von einem „dumpfen grollen“ zu einem „hohen Pfeifen“ geändert hat. bei einer flaschenexplosion ist immer mit einer immensen Druckwelle, einem feuerball mit bis zu 30 meter Durch-messer und bis zu 300 meter weit umher fliegenden teilen der berstenden flasche zu rechnen!Welche Grundregeln sollte man also zusammenfassend für den Einsatz beachten?• Sicherheitsabstand mind. 30 m

für feuerwehreinsatzkräfte unter atemschutz, mit geeigneter ein-satzbekleidung und hinter Deckung zur Kühlung der flasche (Deckung muss auch flaschenteilen stand-halten)!

• Es halten sich nur die UNBEDINGT notwendigen einsatzkräfte in der näheren umgebung der gasflasche auf!

• Betroffenes Gebäude evakuieren!• Bei angrenzenden Objekten kein

aufenthalt im fensterbereich – wenn möglich fenster und türen öffnen!

• Freigelände: Evakuierung im Radius von 300m!

• Ausgiebige Kühlung der Flasche so früh als möglich (Deckung)!

• Mindestkühldauer: 30 Minuten• Temperaturkontrolle (z.B. Fernther-

mometer, wärmebildkamera)!• Flaschentransport erst bei stabiler

temperatur (ständige temperatur-kontrolle)!

• Flasche nicht erschüttern!• Kühlung an einem sicheren Ort über

24 stunden!• Flasche kennzeichnen und Verwen-

dungsverbot aussprechen!• Bei Acetylengasflaschen niemals

notfallkappen zum abdichten eines Ventils oder bergebehälter für gas-flaschen verwenden!

• Bei hohem Gefährdungsgrad: Fla-schenbeschuss prüfen!

Aufschießen von Gasflascheneine möglichkeit, um das gefahren-potenzial der gasflasche in kürzester zeit auszuschalten, ist das aufschießen

Acetylen-gasflaschen

sind mit einer porö-

sen Mas-se gefüllt,

weshalb sie auch im lee-ren Zustand

niemals einen „hoh-len Klang“

haben!

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177/2012

Page 18: Brennpunkt 7_2012

derselben. Durch das aufschießen kann das gas entweichen und die flasche wird unschädlich – drucklos – gemacht. mittels Leuchtspurmunition wird sicher-gestellt, dass das ausströmende gas entzündet und somit abgebrannt wird – ansonsten würde durch das acetylen eine neue gefahrenquelle geschaffen! gasflaschen können von scharfschützen der Polizei (einsatzkommando cobra) und des österreichischen bundesheeres aufgeschossen werden – sie verfügen über die notwendige ausrüstung und ausbildung. Folgendes ist zu beachten:- Die gasflasche sollte sich nicht in

und unmittelbar an einem gebäude befinden.

- schutz der einsatzmannschaft!- Die risikobeurteilung wird von der

einsatzleitung gemeinsam mit dem scharfschützen vorgenommen.

- gefahrenbereich: 300m im radius!

- abprallrisiko: in richtung schützen – ca. 100m in seitlicher richtung – ca. 300m

- sichere Position für den schützen in einer entfernung von ca. 50m (max.100m) zur flasche muss ge-geben sein

- um eine eindeutige absprache für den beginn und das ende des be-schusses zu ermöglichen bzw. dau-ernden Kontakt zu haben, ist der schütze mit funkverbindung zur einsatzleitung auszustatten!

- Kein beschuss ohne vorhergehen-de Kühlung der flasche

- eine acetylengasflasche ist mit mind. drei schüssen (oberes, mitt-leres und unteres Drittel des man-telbereiches) zu öffnen!

- Die stichflammenbildung beträgt mehrere meter, die brenndauer kann mehrere minuten bis stun-den (kleine flämmchen) betragen.

in einem ausbildungsfall haben die beiden mit jeweils fünf schüssen geöffneten acetylenflaschen ca. 13 stunden gebrannt – dabei waren sie nur zur hälfte gefüllt!

Nach dem Brandflaschenbündel dürfen keinesfalls zerlegt werden! gasflaschen dürfen nach einem brand / einer zersetzung nicht mehr verwendet werden und sind gegen wiederinbetriebnahme zu sicher und dementsprechend zu kennzeichnen! Verständigen sie ihren Lieferanten bzw. den flaschenhersteller oder das füllwerk, damit die flasche abgeholt wird!

þ

Drei Schüsse oder mehr sind beim Aufschießen einer Gasflasche abzugeben bzw.

diese über die gesamten Flaschenkörper zu verteilen.

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Page 19: Brennpunkt 7_2012

Minimax setzt wieder neue Maßstäbe

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LBD Dr. Wolfgang Kronsteiner informiert:

News-Update des Landes-Feuerwehrkommandanten

Feuerwehrreform – „Brandaus“ mit Brandwache

Medien-Splitter von Mitte November zum Thema „Oö. Feuerwehrreform“

seit der letzten brennpunkt-ausgabe haben sich die er-eignisse rund um die feuer-

wehrreform turbulent zugespitzt. in drei konzentrierten, schwierigen Verhandlungen konnte schlussend-lich wieder die grundlage für die wei-terarbeit gelegt werden. Die medien meldeten „brandaus“.

Was stand dahinter?seit september 2010 haben sich die feuerwehren in arbeitsgrup-pen, bei weiterbildungsveranstal-tungen, online-befragungen usw. intensiv mit den herausforderun-

gen des feuerwehrwesens der zu-kunft befasst. Die ergebnisse lagen im september 2011 vor. Die we-sentlichen ausrichtungen wurden mit dem feuerwehrressort und der Verwaltung zu einem gemeinsamen ergebnis ausverhandelt. in der sit-zung der Landes-feuerwehrleitung vom 3. Juli 2012 wurden diese rich-tungsentscheidungen einstimmig also auch durch die Vertreter des Landes oö beschlossen und zur gesetzlichen umsetzung dem zu-ständigen ressort übergeben. Über die inhalte dieser entwicklungs- und Änderungsvorhaben wurden in al-

len bezirken bürgermeister, Kom-mandanten und funktionäre durch Landesrat max hiegelsberger, und mich bzw. LbDstV robert mayer informiert. Die vereinbarten grund-sätze wurden dargestellt und disku-tiert. selbstbestimmung und selbst-verwaltung des feuerwehrsystems standen dabei ebenso außer streit wie die verstärkte bedarfsorientie-rung und synergienutzung. noch in der Landesleitungssitzung hatte es den anschein, dass die wesentlichen Vorabstimmungen eines entspre-chenden gesetzesentwurfes mit der feuerwehr erfolgen.

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Medien-Splitter von Mitte November zum Thema „Oö. Feuerwehrreform“

am 25.10.2012 wurde dann dem Landes-feuerwehrkommando ein fachentwurf hinsichtlich der Ände-rungen im feuerwehrgesetz durch den Landesrat und die zuständige fachabteilung vorgelegt und kurz be-sprochen (davor bzw. danach wurden auch die Landtagsklubs informiert). Völlig überraschend – weil im gesam-ten Prozess nie besprochen – waren jedoch neue Punkte eingearbeitet worden. Punkte, die inhaltlich ganz wesentliche Änderungen des feuer-wehrsystems vorgesehen hätten. unverzüglich wurden Landeshaupt-mann Dr. Pühringer und Landesrat hiegelsberger eindringlich ersucht, nur die Vereinbarungsergebnisse umzusetzen und keines dieser Än-derungsvorhaben in den endgültigen begutachtungsentwurf aufzunehmen bzw. die nicht vereinbarungsgemäß umgesetzten entwurfsteile entspre-chend anzupassen.Inhaltlich ging es bei den abgelehn-ten Fachentwurfsvorhaben im We-sentlichen um folgende Themen: - einräumung eines Vetorechts für

die regierungsentsandten Vertre-ter in der Landes-feuerwehrleitung

- ernennung des Landes-feuerwehr-inspektors durch die Landesregie-rung ohne Vorschlagsrecht der Landes-feuerwehrleitung und Än-derung der Voraussetzung für die erlangung der funktion

- wesentliche erweiterung der Durchführungskompetenzen des Landes-feuerwehrinspektors in entscheidenden bereichen der mit-telvergabe bei gleichzeitiger dies-bezüglicher weisungsfreiheit (vom Landes-feuerwehrkommandanten)

- unzureichende abbildung der schutzziele

- fehlen der vereinbarten gefahren-abwehr- und entwicklungsplanung (geP) als Kernelement künftiger entwicklung

- bei erweiterung der Pflichtbereiche auf mehrere gemeinden war eine zustimmung durch die wesentli-chen Leistungspartner (bürger-meister, Pflichtbereichskomman-dant, Kommandanten, afK, bfK, Lfi) vereinbart – im entwurf fand sich nur mehr ein anhörungsrecht.

Letztlich wurden diese Punkte in drei schwierigen Verhandlungsrunden mit dem Landeshauptmann und dem Lan-

desrat behandelt und Lösungen gefun-den, die eine ordentliche grundlage für die weitere gesetzwerdung bilden.Die Kernelemente der selbstbestimmung wurden ebenso gesichert wie die Ver-meidung von personellen einflussnah-men. transparente bestellungsvor-gänge sowie die schutzziele und die örtliche Planung in Vereinbarung mit den handelnden Leistungspartnern aus der feuerwehr sollen umgesetzt werden. Die intensive einbeziehung in den gesetzlichen entwicklungsprozess wurde zugesagt und so die grundla-ge für eine effiziente, gegenseitig an-erkennende weiterarbeit gelegt.

Weiterentwicklung und Klarstellungeninsgesamt sind wir nun wieder dort angelangt, wo es darum geht, dieses ausgezeichnete feuerwehrwesen weiter zu entwickeln. Die Diskussio-nen hatten auch ihr gutes. sie haben dazu beigetragen, mehr Verständnis zum funktionieren dieses system zu schaffen. Darzustellen, dass das feuerwehrsystem weitaus mehr als 80 Prozent des Leistungsaufwandes (einsatz, ausbildung, organisation, mit-

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217/2012

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Medien-Splitter von Mitte November / Anfang Dezember zum Thema „Oö. Feuerwehrreform“

telaufbringung usw.) leistet und der öffentliche mittelanteil im Verhältnis dazu eigentlich gering ist. es konnte wieder klar gemacht werden, dass die frage der steuerung nur gemein-sam erfolgen kann und nicht einfach aufträge verteilt werden können. zu-kunftssicherung des feuerwehrsys-tems – bestehend aus den freiwilligen feuerwehren, den betriebsfeuerweh-ren und der berufsfeuerwehr – heißt nicht betriebswirtschaftliche optimie-rung! es heißt ausgewogene berück-sichtigung des volkswirtschaftlichen wertes, der betriebswirtschaftlichen effizienz und vor allen Dingen dem freiwilligenmanagement, also allen handlungen, maßnahmen und rah-menbedingungen die dazu beitragen, menschen die begeisterung zum ge-meinsamen handeln, zum helfen zu geben. Jedenfalls haben wir wieder das gefühl bekommen, dass diese Din-ge bewusster geworden sind und die-ses schwierige intermezzo am weg zu neuen zukunftsregeln auch etwas wertvolles hatte. Die meldungen der medien über brandaus im feuerwehr-wesen stimmen also. und wie wir das aus den einsätzen kennen, haben wir nach brandaus auch die erforderliche brandwache organisiert, um einer neuentfachung des feuers entgegen zu wirken.

Das haben wir gelernt – Lessons learnedVertrauensvolles zugehen lohnt sich – aber nur dann, wenn man die ent-

wicklungen immer aufmerksam und mit der nötigen skepsis verfolgt. hin-terfragen lohnt sich allemal, Vernied-lichungen aufzeigen erscheint es-sentiell, pointierte und klare worte helfen. man muss einschüchterun-gen widerstehen lernen und aus der Kraft der gemeinsamen sicht initiati-ve schöpfen. gute umgangsformen helfen ebenso wie anerkennung des Partners. Vermeintliche Über-unter-ordnungen auszuspielen, erzeugt nur widerstand. aus einzelfällen Verallge-meinerungen herbeizureden, sich und anderen etwas vorzumachen, scha-det dem Vertrauen und vernebelt die sicht auf die wahren Probleme. Das sagen was man wirklich meint, führt zu transparenz und hilft wirklich wei-ter – alles andere endet auf umwe-gen, zehrt an den Kräften und stört die gesprächsbasis.

Feuerwehr ist attraktiv – Feuer-wehr lohnt sich – Kommandomit-glied zu sein ist ehrenvollaus all den Diskussionen der letzten wochen kann man einen schluss ziehen: feuerwehr ist wichtig, feuer-wehr hat hohe anerkennung, feuer-wehr ist stark für die sicherheit und stark im miteinander. gemeinsam.sicher.feuerwehrDieses motto trägt uns und muntert uns auf. wir sind uns der Verände-rungsverantwortung bewusst und wissen, dass wir dabei der wichtigs-te spieler sind. es gehört zu den wohl herausfordernsten aber auch an-

strengensten aufgaben, Führungs-verantwortung im feuerwehrsystem zu übernehmen. ob im freiwilligen als auch im beruflichen umfeld setzen der innere geist des feuerwehrwe-sens, die Kameradschaft, aber auch die technik und der entwicklungsgeist Kräfte frei, die sonst kaum entstehen würden. Kräfte, die anderen helfen und die helfer schützen.im kommenden Jahr ist es wieder so weit und im freiwilligen feuerwehr-wesen werden die Führungsteams neu gewählt. Der eine oder andere funktionär wird nach langjähriger tätigkeit sein amt zur Verfügung stel-len und viele werden erstmals in füh-rungsverantwortung schlüpfen. es dürfen keine Lücken entstehen und es darf sich nie die frage stellen, ob man sich denn so eine aufgabe antun sollte. es ist etwas schönes, ehrenvol-les und vor allem ist es eine chance, für die Kameradinnen und Kamera-den Verantwortung zu übernehmen – sie werden es überwiegend mit Dank, anerkennung und engagiertem mit-machen lohnen. wir werden gemein-sam versuchen, alles zu tun, um euch dabei zu unterstützen. Technische Details zu den Wahlen, rechtliche Fragen bzw. die neuen Möglichkei-ten der EDV-Unterstützung sind auf der Homepage des Oö LFV nachzu-lesen bzw. werden mit gesonderten informationen geliefert. Danke schon heute an alle, die sich im kommenden Jahr für Kommandofunktionen zur Verfügung stellen.

THEMA

22 7/2012

Page 23: Brennpunkt 7_2012

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Ende gut alles gut – ein Jahr mit großarti-gen Leistungen geht zu Ende2012 wird wohl als ganz be-sonderes Jahr in die feuer-wehrchroniken eingehen. im einsatz ebenso wie in der entwicklung und orga-nisation. mit außergewöhn-lich vielen und schweren Brandereignissen starte-ten wir in dieses Jahr hin-ein. mit höchsten Anforde-rungen an menschen und maschinen kämpften die feuerwehren zur Jahres-mitte gegen zahlreiche na-turkatastrophen. innerhalb kürzester zeit gingen tau-sende in den einsatz, nach wenigen stunden haben sie hunderten aus und in not geholfen. neue szenarien mit neuen herausforderun-gen. Daneben feierten be-sondere ausbildungsideen geburtstag (50 Jahre Lan-des-feuerwehrleistungsbe-werb), nahmen neue ausbil-dungseinrichtungen ihren Dienst auf (LfK bauetappe iV), stand Oberösterreich mit dem bundesfeuerwehr-leistungsbewerb und dem bundesfeuerwehrtag in Linz im Mittelpunkt des österreichischen feuer-wehrwesens.

Viele maßnahmen zur wei-terentwicklung wurden eingeleitet, der neue Ju-gendbetreuerlehrgang ge-startet, das brand- und Katastrophenschutzerzie-hungsprojekt in seine end-phase gebracht usw. usw. Das alles neben den hun-derten, ja tausenden Pro-jekten, Veranstaltungen und maßnahmen bei den feuerwehren, die die ge-meinschaft gefördert, das wissen und Können gesi-chert und erweitert, den

betrieb aufrecht erhalten und die weiterentwicklung gefördert haben.

Danke allen für dieses großartige engagement im heurigen Jahr. ich bin stolz darauf, einer von euch zu sein und wünsche uns al-len, unseren familien und allen die mit der feuerwehr verbunden sind, ein besinn-liches, einsatzfreies und fröhliches weihnachtsfest sowie ein erfolgreiches, un-fallfreies und von viel Ka-meradschaft getragenes neues Jahr 2013

euerLandes-feuerwehrkommandant

Dr. wolfgang Kronsteiner

foto

: Kol

li

THEMA

237/2012

Page 24: Brennpunkt 7_2012

Österreichs größte Hochwasser-Schutzprojekt fertiggestellt:

Zeit- und Logistiktest im Morgengrauen

Der Dammbau im Machland

Szenen wie diese im Machland – hier ein Foto der ersten, noch kleineren Hochwasserwelle des Jahres 2002 – sol-len durch das Dammprojekt künftig hin der Vergangenheit angehören.

Sprengung eines Wohnhauses am 6. November 2004 in Eitzendorf bei Baumgartenberg durch die Feuerwehr. Diese und weitere Bewohner des Ortes wurden in Ersatzhäuser in wenig gefährdete Gebiete umgesiedelt.

Um 183 Millionen Euro wurde der Mach-landdamm im oberösterreichischen Mühl-viertel nach den katastrophalen Hoch-wässern der Vergangenheit errichtet. Die Fertigstellung erfolgte bereits nach vier von zwölf geplanten Baujahren im August 2012. Der Damm stellt das größte, öster-reichische Hochwasserschutzprojekt dar.In einer gemeindeübergreifenden Übung im Morgengrauen erfolgte am 10. Novem-ber 2012 ein Testlauf, um das notwen-dige Zeitfenster für den Ernstfall über-prüfen zu können. Der Brennpunkt war zu diesem Zweck in Mauthausen und hat dort das Geschehen beleuchtet.

Text und Bilder von Hermann Kollinger

Die letzten großen hochwässer – vor allem jenes aus

dem Jahr 2002 –, wo das mühlviertler machland gleich mit zwei hochwas-

serwellen regelrecht über-schwemmt worden ist, lie-ßen den ruf nach einem schutzwall immer lauter werden. und man hat auch reagiert. neben der um-

http://youtu.be/h-AUUmFV3uM

„Alarmübung zum Aufbau des Machland-Dammes“

VIDEO

THEMA

24 7/2012

Page 25: Brennpunkt 7_2012

Zeit- und Logistiktest im Morgengrauen

Der Dammbau im Machlandsiedelungsaktion einiger gebiete (beispielsweise eitzendorf bei baumgar-tenberg) wurde der bau eines großen Dammes,

dem machlanddamm, be-schlossen. nach seiner vor-zeitigen fertigstellung soll das bauwerk – wie in der grafik im artikel auch nä-

her beschrieben – künftig hin gebiete in mauthau-sen, naarn, mitterkirchen, baumgartenberg, saxen und grein sowie st. niko-

la (bereits in niederöster-reich) vor den wassermas-sen schützen. Darin fallen laut internetseite des be-treibers, der machland-

Quelle: machlanddamm.at

THEMA

257/2012

Page 26: Brennpunkt 7_2012

Damm gmbh, mehr als 1.000 häuser und auch denkmalgeschützte Kultur-güter. österreichs größtes hochwasserschutzprojekt umfasst 32,7 Kilometer an Dämmen, mobilen wänden und mauern bis zur hQ 100

(also 100-jähriger hoch-wasserwahrscheinlichkeit).

Jungferntest währendder Bauphasebereits während der Damm sich noch im bau befand, musste der Damm im bereich von mauthau-sen aufgrund eines drohen-den (in weiterer folge nicht eingetretenen) hochwas-sers seine bewährungs-probe bestehen. und dies an einem wochenende. so mussten erst Lkw organi-siert werden, die die ele-mente abholten und nach mauthausen brachten. ebenso hatte man natur-gemäß noch keine erfah-rungswerte, was es an Per-sonal benötigen würde. so

erfolgte der aufbau noch mit über 120 mann, wo-bei man erkennen musste, dass bei einer strukturier-ten einteilung mit weitaus weniger mannschaft das auslangen gefunden wer-den könnte. aber wie so oft bedurfte es eben erst einmal praktischen erfah-rungen.

Bewährungsprobe in mehreren Gemeindenfür den 10. november 2012 wurde schließlich eine gesamtübung verein-bart. in den betroffenen ge-meinden sollte festgestellt werden, wie lange es dau-ert, den Damm bis zur Pha-se 1 – geringste Überflu-tungsstufe – aufzubauen.

ebenso war es natürlich auch ziel, die abläufe zu proben und die Logistik zu prüfen. als zeitpunkt des beginns der Vorwar-nung bzw. dem anlaufen der feuerwehrlogistik wur-de ein etwas früher zeit-punkt gewählt, nämlich vier uhr morgens. Jedoch mit bedacht, denn man wollte die zusätzlichen schwierig-keiten des aufbaus in der nacht beobachten, einen abbau hingegen dann bei tageslicht ermöglichen. so betrachtet ein idealer zeit-punkt, der beide anforde-rungen erfüllt. schauplatz der vorliegenden reporta-ge war mauthausen.

Der Tag der Bewährung

samstag, 10. november 2012, 03.10 uhr: Der wecker bringt den brennpunkt-redakteur an

diesem „tag“ recht zeitig den beginn des morgens nahe. gegen 04.10 uhr erreicht er dann schließlich mauthau-sen, eine der einleitend genannten gemeinden, die in Kürze mit den auf-bauarbeiten des Dammes beginnen werden. Die ersten feuerwehrleute befinden sich bereits im feuerwehr-

haus. auch die bedingungen sind na-hezu hochwassertypisch: Kalt und dunkel, nur der regen fehlt. Kurze zeit später erfolgt die sperre der bundes-straße 3, um den helfern nachher ein gefahrloses arbeiten zu ermöglichen.

Vorarbeiteneinige feuerwehrleute arbeiten be-reits am Damm entlang der bundes-straße 3. Die blindverschraubungen

im boden, wo später die steher fest-gezogen werden, sind zu entfernen. ein zweiter trupp folgt mit einem feuerwehrfahrzeug, das einen an-hänger-Kompressor mitführt. hier gilt es, eventuelle Verunreinigungen auszublasen. gegen 04.30 uhr heu-len in mauthausen wie auch bei einem realfall die sirenen mit dem Pro-gramm „feuer“ und läuten somit den offiziellen beginn der alarmübung ein.

In einer eigens errichteten Halle lagert das komplette Material für den Dammbau. Gut sortiert und das Erstbenötigte auf drei Anhängern.

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Page 27: Brennpunkt 7_2012

Lagerung in eigener HalleDer erste weg führt in begleitung mit dem mauthausener feuerwehrkom-mandanten michael Kastner in die am ortsrand befindliche Lagerhalle. Diese wurde im zuge des Dammbau-es für die Vorratshaltung errichtet. im gebäude liegt sämtliches für die errichtung der mobilen Dammein-heit benötigtes großmaterial – also stützen und die einzelnen balken-elemente. sämtliche teile sind gut sortiert und je nach Phase gelagert. Die transportaufgaben sollte in der ersten Planungsphase ein unter-nehmen durchführen, beim ersten angebot mit über 9.000 euro allei-ne an bereitschaftsgebühren pro Jahr entschloss man sich dann doch, drei anhänger bauen zu lassen. Der transport der einheiten wird mittels der traktoren dreier Landwirte voll-zogen. auf diesen sind die stützen für die Phase 1 jederzeit transport-bereit gelagert. traktoren überneh-men im alarmfall diese aufgabe und bringen in weiterer folge auch das

weitere material an den errichtungs-platz entlang der Donau. so auch an diesem tag. Drei landwirtschaftliche zugfahrzeuge rücken mit der ersten Ladung zum feuerwehrhaus aus, wo unverzüglich die mannschaft einge-teilt und drei verschiedene Punkte angefahren werden. Diese sind mit hinweisschildern wie beispielswei-se „beginn anhänger 2“ markiert. ebenso entsprechen markierungen am boden jenen der Paletten mit den stützen, sodass jeder bescheid

weiß, wohin was zu platzieren ist. in der Dunkelheit sind diese Plätze zwar etwas schwieriger zu finden und teil-weise mit einigen hundert metern fußmarsch verbunden, aber es klappt reibungslos. stapler laden die steher ab und bringen die einheiten dorthin, wo sie gebraucht werden.

Der Gerätewagen und Jedem seine Arbeitinzwischen sind auch die drei arbeits-teams an ihren Plätzen, wo die stapler

Mit drei Traktoren werden die Steher auf Anhänger zum Damm-Bauplatz an der B3 geliefert und per Stapler verfrachtet.

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nach und nach alle steher abgeladen haben. Jedem trupp steht ein auch per hand ziehbarer gerätewagen zur Verfügung, der auch mit einem kleinen Lichtmasten (gespeist über ein kleines, mitgeführtes stromag-gregat) ausgestattet ist. Dieser wur-de von der feuerwehr entwickelt und führt sämtliches Kleinmaterial mit – also alle erforderlichen schrauben, akkuschrauber und ersatz-akkus, sprays (für die schrauben) usw. Ver-sammelt am gerätewagen wird jeder feuerwehrmann des teams mit einer aufgabe betraut. Die einen tragen die steher, einer platziert die schrau-ben, der nächste ist mit einem akku-schrauber ausgestattet und zieht die schrauben und usw. und genau diesen Job macht nun jeder säule für säule im akkord – bis alle steher an den erforderlichen stellen (wo sich

keine schutzmauer befindet, welche die Phase 1 absichert) in die höhe ra-gen. gegenüber von grein hat maut-hausen hier noch einen Vorteil. Diese sind nämlich noch von zwei mann zu tragen, während jene in grein bis zu vier meter hoch sind und dort auf-grund des höheren gewichts bereits per hiab-Kran gesetzt werden müs-sen, also mit mehr technischem und wohl auch zeitlichem aufwand. hinzu kommt, dass einige der hohen steher auch noch per schrägabstützung zu sichern sind, um den wasserdruck auch stand zu halten. für die Phase 1, also dem niedrigs-ten, zu erwartenden wasserstand, ist in mauthausen nicht die gesamte ortszone am Donauufer mit stehern zu versehen. an einigen teilen über-nimmt dort eine betonmauer diese wirkung. ab Phase 2 jedoch sind auf

ihr jedoch auch steher zu montieren, aber dies war nicht bestandteil der Übung an diesem tag. und außer dem erhöhtem material- und zeitbedarf macht es keinen unterschied.

Querbalken mit und ohne GummiDie drei traktoren bringen auf ihren anhängern nachschub, dieses mal beladen mit balkenelementen, mit einer Länge von jeweils drei metern. ein teil davon ist auf der unterseite mit einer gummierung versehen, der großteil jedoch nicht. Die gummierten balken sind jene am boden und ma-chen dann auch unebenheiten etc. wett, sodass es zu keinem wasser-durchlass kommt. Jeweils zwei mann nehmen vom anhänger weitere, die-ses mal nicht gummierte balken und setzen auf den ersten überall noch zwei drauf. somit ist jene schutzhöhe

Schritt für Schritt entsteht der mobile Damm, jeder hat eine fix zugeteilte Position, welche er im Akkord erledigt.

Nach dem Einbau von drei Balken ist die Arbeit erledigt – die Phase 1 ist errichtet.

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erreicht, die der sogenannten Phase 1 entspricht. Das ziel der Übung ist fast erreicht. an jeder säule befin-det sich noch ein schraubelement. Dieses wird bis auf den obersten Querbalken herabgelassen und dann festgeschraubt. somit wird Druck von oben nach unten ausgeübt und sowohl für festigkeit und Dichtheit gesorgt. Voila – nach rund drei stun-den und 45 minuten ist mauthau-sen für ein hochwasser der Phase 1 gesichert. 229 steher mit einer höhe von je 2,7 m und 666 balken-elemente wurden auf einer Länge von knapp zwei Kilometern verbaut. Das Übungsziel ist erreicht.Übrigens: im bereich mauthausen liegt das mittelwasser der Donau bei etwa 4,3 meter (2010). Der Über-lauf auf die bundesstraße liegt bei

sieben meter. mithilfe des Dammes wird in der Phase 3 eine „schutzhö-he“ von etwa 9,7 metern erreicht. Die Phase 1 entspricht einem hochwas-

ser mit der ereigniswahrscheinlich-keit von alle zehn Jahre.

þ

n f o – b o XiDie Mauthausener Phasen in der ÜbersichtPHASE 1:anzahl steher: 229 höhe der steher: 2,7 meter anzahl balkenelemente: 666

PHASE 2:anzahl steher: 189 höhe der steher: 2 meter anzahl balkenelemente: 2.050

PHASE 3:anzahl steher: 132 höhe der steher: 1 meter anzahl balkenelemente: 2.698

GESAMT:anzahl steher: 550 anzahl balkenelemente: 5.414 Länge der balkenelemente (alle Phasen): 3 meter

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Vorbeugender Brandschutz:

Brandmeldeanlagen Der Handfeuermelder

Mit dem nachfolgenden Artikel star-ten wir, die BVS-Brandverhütungsstelle für Oberösterreich, eine Artikelserie zum Dauerbrenner „Brandmeldeanlagen“. Der Beginn der Serie beschäftigt sich vor-erst mit der Thematik der Handfeuer-melder. Beleuchtet wird die Fragestel-lung aus der historischen Entwicklung beginnend vom Nacht- und Feuerwächter zur heutigen, hochmodernen, Technik. Die weiteren Folgen behandeln dann Frage-stellungen rund um die Technik im Allgemei-nen, Wissenswertes für Einsatzkräfte, or-ganisatorische Belange und Prüfzyklen.

Text: Ing. Walter Plöderl und Thomas Leidinger, BVSFotos: Archiv BVS

Relikt aus der Vergangenheit oder wichtiger Bestandteil moderner Brandmeldeanlagen?

Die mittelalterlichen nachtwächter und türmer hatten

unter anderem die aufga-be, die umgebung einer siedlung vor unheil zu schützen. es war die ers-te form des organisierten brandschutzes. seine hilfs-mittel waren fanfaren oder glocken um alarmsignale abzusetzen.

Geburtsstunde des Handfeuermeldersmit der entwicklung der morsetechnik konnten ortsbezogene meldungen an eine einsatzstelle abge-geben werden. Dies war die

geburtsstunde des hand-feuermelders. Die nacht-wächter aber auch die be-völkerung konnten rasch und gezielt brandereignis-

se per Knopfdruck mel-den. Lange zeit wurde der handfeuermelder daher auch als Druckknopfmelder bezeichnet. bei betätigung eines melders wurde ein vorgespanntes uhrwerk (Laufwerksmelder) mit im-pulsnachrichten (morse-zeichen) ausgelöst. Die gespeicherte melderken-nung wurde abgesetzt. Die standorte der melder wa-ren unter anderem markt-plätze, bahnhöfe, Kirchen, große betriebe. Durch eine entschlüsselung der gesendeten morsezeichen war eine eindeutige stand-ortidentifizierung möglich. Durch eine ruhestrom-überwachung konnten auch Leitungsstörungen unverzüglich erkannt und gemeldet werden.

Sprechverbindung bringt mehr Infosals die fernmeldetechnik in der Lage war, sprechver-bindungen zu realisieren, nutzten die Kommunen und feuerwehren diese mög-lichkeiten der telefonie und installierten feuermelde-stellen in öffentlichen ge-bäuden, geschäften, gast-stätten. ein telefonischer Kontakt mit der einsatz-zentrale hatte den Vorteil, dass erstinformationen über das ereignis übermit-

telt werden konnten. Die öffentlichen handfeuermel-der konnten dies nicht und verschwanden sukzessi-ve wieder von der bildflä-che. auch die öffentlichen brandmeldestellen in den geschäftslokalen wurden aufgelöst, als die telefon-technik für alle haushalte erschwinglich und verfüg-bar wurde. öffentliche tele-fonzellen sind generell mit

einer sos-funktion ausge-rüstet, um eine kostenlose alarmierungsmöglichkeit über die freigeschalteten notrufnummern sicherzu-stellen. Die dichte mobil-telefonnetz ermöglicht es uns, fast von überall not-rufe abzusetzen. öffentli-che handfeuermelder sind vorwiegend bei den geräte-häusern der feuerwehren erhalten geblieben.

Viele Handfeuermelder trotz automatischer Brandmeldeanlagenwerden automatische brandmeldeanlagen in ge-bäuden im sinne der in ös-terreich vorwiegend an-

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gewendeten technischen richtlinie Vorbeugender brandschutz – trVb 123 s „brandmeldeanlagen“ –errichtet, so besteht bei anlagen, die an die öffent-liche alarmannahmestel-le angeschlossen sind, die Verpflichtung, handfeuer-melder grundsätzlich bei ausgängen ins freie und in fluchtwegbereichen zu installieren. Durch eine re-striktive umsetzung der anforderungen der richtli-nie ergeben sich oft große stückzahlen an handfeuer-meldern.

Unverzügliche Alarmweiterleitung, außer ...grundsätzlich sind alarme von handfeuermeldern un-verzögert an die alarm-empfangszentrale weiter-zuleiten. eine intervention eines alarmes (das heißt, die möglichkeit, den alarm vorerst innerhalb des ob-jekts nachzugehen und bei fehl- / täuschungsalar-men auch rückzustellen) von einem handfeuermel-der war gemäß richtlinie lange zeit nicht erlaubt. wenn jedoch über die handfeuermelder ver-stärkt böswillige alar-mierungen der feuerweh-ren zu verzeichnen sind, sieht die richtlinie folgen-de abhilfemaßnahmen vor:

• Einbeziehung der Hand-feuermelder in die inter-ventionsschaltung

• Schalten der Handfeuer-melder in revisionsschal-tung bei besetzten Leit-stellen

• Installation der Handfeu-ermelder hinter säulen oder türen mit hinweis-piktogramm

• Programmieren der brandmelderzentrale, dass die handfeuermel-der weder die feuerwehr noch die externen alar-mierungseinrichtungen ansteuern.

• Installation der Handfeu-ermelder an stellen, die öffentlich einsehbar sind.

Die abhilfemaßnahmen wurden in die richtlinie aufgenommen, da vie-le fehlalarmierungen der feuerwehren auf handfeu-ermelderauslösungen zu-rückzuführen sind. es sind aber nicht nur böswillige auslösungen zu verzeich-nen. auch mechanische beschädigungen, feuchtig-keitseintritt und Kontakt-fehler können ungerecht-fertigte alarmierungen der feuerwehren verursa-chen. hinsichtlich der in die richtlinie eingeflossenen „entschärfung“ von alarm-signalen von handfeuer-meldern stellt sich im hin-blick auf ungerechtfertigte feuerwehralarmierungen die frage, zukünftig hand-feuermeldern nur mehr in bereichen einzusetzen, in denen auch eine gesicher-te und zuverlässige alar-mierung möglich ist. þ

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Fahrzeuginnovation:

Österreichs erstes LF 6x6 im Mühlviertel im Einsatz

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Zwei Achsen und im Regelfall dreieinhalb bis fünfeinhalb Tonnen schwer – so die Eckdaten der meisten Kleinlöschfahr-zeuge. Im oberösterreichischen Mühlviertel hat die Freiwillige Feuer-wehr Hinterschiffl Zuwachs bekommen. Zuwachs, der nicht nur aus einem neuen Fahrzeug besteht, sondern Zuwachs auch an Ge-wicht und Achsen. Der Prototyp eines Löschfahrzeuges (LF-A6x6) aus dem Hause Rosenbauer versieht dort seit einiger Zeit seinen Dienst. Anlass genug, den Neuling unter die Lupe zu nehmen.

Text und Bilder von Hermann Kollinger

für die reportage fah-ren wir am besten in den steinbruch hi-

nauf“, so der gerätewart der freiwilligen feuerwehr hinterschiffl, christian sim-mel. er hält den Dreiach-ser-sprinter an, legt einen kleinen gang ein und schon schiebt sich der gemein-same Prototyp der ober-österreichischen firmen oberaigner und rosen-bauer einen kleinen, schma-len und steilen schotter-weg durch den wald hinauf. und vom gefühl her sitzt man wie in einen herkömm-lichen mercedes sprinter – so die ausgangslage für den vorliegenden artikel zu einem fahrzeug, das vom ersten moment an beein-drucken konnte. aber der reihe nach.

Nachfolger zum legendären Pinzgauer Die firma oberaigner aus nebelberg ist nicht nur au-torisierter mercedes-benz servicepartner und Ver-kaufsagent für Pkw und transporter, sondern hat sich auch auf allradtechnik spezialisiert. Der betrieb war vor einiger zeit auf-grund der nachfrage auf der suche nach mehr oder weniger einem nachfolger für den legendären Pinz-

gauer. zu diesem zweck wurde ein mercedes sprin-ter fahrgestell herangezo-gen. Dieses wurde – ein-fach formuliert – mit einem verstärkten rahmen ver-sehen. zusätzlich baute man einen neuen antriebsstrang und bereicherte das fahrzeug um eine achse. Der eben-falls in oberösterreich be-heimatete rosenbauern-Konzern zeigte an dem neuen 6x6 fahrgestell interesse und baute dar-auf einen Prototyp für ein Löschfahrzeug auf. Kurz einmal war davon in den fachmedien zu lesen, je-doch wurde es genauso rasch wieder ruhig darum.

Zufall half bei der SucheDie ff hinterschiffl ist eine von zwei feuerwehren in der landwirtschaftlich ge-prägten mühlviertler ge-meinde Julbach im bezirk rohrbach. auf 22 km2 le-ben 1.600 menschen, wo-von 76 (inklusive Jugend und reserve) ihren Dienst in der hinterschiffler feuer-wehr versehen. Die jährlich rund 20 technischen hilfe-leistungen und fünf brand-einsätze wurden bislang mit einem Kommandofahrzeug (Vw t4 mit hochdach) so-wie einem Kleinlöschfahr-zeug (Vw Lt 35) bewerk-stelligt. „aufgrund des alters und des technischen

n f o – b o XiTechnische DatenLänge: 6.500 mmbreite: 2.500 mmhöhe: 3.200 mmhöchstgeschw.: 120 km/hradstand: 3.290 + 1.100 mm = 4.390 mmLeergewicht: 4.200 kghöchst zul. ggw: 7.000 kgbesatzung: 1:8motor: Diesel, 183 Ps getriebe: 6-gang handschaltungaufbau: rosenbauer

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zustandes erreichte unser KLf langsam seine nut-zungszeit, sodass wir da-mit begonnen haben, uns

auf die suche nach einem ersatzfahrzeug zu machen“, erklärt Kommandant franz Koblbauer. „mehrere her-

steller wurden dafür mit verschiedenen fahrzeugen in betracht gezogen bzw. bereits auch diverse mo-delle besichtigt und getes-tet“. mehr oder weniger ein zufall war es dann, dass man auf einen neuling in der branche aufmerksam ge-worden ist. „Das gute liegt so nahe“ heißt ein sprich-wort, dass sich auch bei der feuerwehr hinterschiffl bewahrheiten sollte. „Über gute Kontakte aus unse-rer feuerwehr konnten wir in erfahrung bringen, dass bei der fa. oberaigner, die in der nachbargemeinde angesiedelt ist, ein Lf 6x6 als Vorführfahrzeug zu ha-ben sei“, schildert Komman-dant Koblbauer“. „so traten wir unverzüglich mit dem hersteller in Kontakt und wurden uns einig. nach ei-nigen praktischen tests war die beschaffung des fahrzeuges als ersatz für das alte KLf beschlossen“. auch für oberaigner sowie für rosenbauer kam die-ser „nachbarschafts-Deal“ nicht ungelegen, steht der auch für weitere feuerweh-ren und zahlreiche andere

organisationen im in- und ausland interessante Pro-totyp somit für besichtigun-gen- und Demonstrationen in reichweite. seit herbst versieht der 6x6 somit bei der feuerwehr im Dienst, wurde jedoch erst mitte au-gust 2012 mit der segnung übernommen.

184 PS mit vier Differenzialsperrenaufgebaut ist das Lösch-fahrzeug auf einem ober-aigner 718 cDi 6x6 mit einer motorleistung von 184 Ps / 135 kw nach euro 4 und sechs manu-ellen schaltgängen. „Der 3-achser hat ein wesent-lich ruhigeres fahrverhal-ten und ist während der fahrt sehr stabil“, erklärt gerätewart christian sim-mel. „wir haben auch an-dere fahrzeuge getestet, welche meist jedoch ein deutliches schwimmver-halten auf der straße zeig-ten. Das fehlt hier komplett. auch die geländegängig-keit, welche das Lösch-fahrzeug beispielsweise bei zwei forstunfällen im letzten Jahr unter beweis

In diesem Geräteraum befindet sich am Schlitten wechsel-weise das CAFS-Gerät oder auch das hydraulische Rettungsgerät. Unten die pneumatisch absenkbare TS.

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stellen konnte, spricht für sich“, so der feuerwehr-mann weiter. mitverant-wortlich dafür zeigt sich die auch die Doppelpendel-aufhängung der einfach be-reiften hinterachse. „Vier Differenzialsperren sorgen optimale fahreigenschaf-ten auch bei schwierigen straßen- bzw. geländebe-dingungen“ ist feuerwehr-

mann stefan eggerl stolz auf den 6x6 und erklärt die möglichen schaltungen für die geländeübersetzung, den permanenten allrad-

antrieb bzw. die Längs- und Querdifferenzialsperre, wo schlussendlich fünf der sechs räder des 7-tonners angetrieben werden. Leer bringt das Löschfahrzeug dreieinhalb tonnen auf die waage. mit beladung und der besatzung von 1:8 wird das höchstzuläs- sige

gesamtgewicht um rund 50 kg unterschritten. „Die gesamte Last von 6.950 kg einsatzgewicht verteilt sich übrigens im Verhältnis von

60:40 auf die zweite ach-se, was vor allem bei Kur-venfahrten von Vorteil ist“, ergänzt der gerätewart. „ein paar Pferdestärken mehr würde ich persönlich ebenso auf die Vorteilsliste setzen.“

CAFS am Bergeschlitten (linker Geräteraum)„Die ausstattung des

Löschfahrzeuges ent-spricht grundsätzlich der normausstattung gemäß den richtlinien des öster-reichischen bundesfeuer-

wehrverbandes“, schildert Kommandant Koblbauer. „Das heißt, es befinden sich die standardausrüstungs-gegenstände für einen Löschangriff sowie tech-nisches alltagsgerät im fahrzeug.“ aufgrund der einsätze der Vergangen-heit sowie der aufstellung der alarmpläne – die re-gion hat, um Personaleng-

pässe in den Pendlerge-meinden zu vermeiden, in zusammenarbeit mit dem bezirks-feuerwehrkom-mando rohrbach sehr ko-

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Der Lichtmast sorgt mit vier Mal 1.000 Watt für die optimale Erleuchtung.

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operative ausfahrtsord-nungen erstellt – wurden jedoch ausrüstungstech-nisch noch modifikationen vorgenommen. „Der linke geräteraum enthält neben den wasser fördernden hilfsmitteln wie schläu-che, Verteiler, strahlrohre etc. auch einen ausziehba-ren schlitten. Darauf be-findet sich wahlweise ent-

weder ein hydraulisches rettungsgerät oder wech-selweise eine cafs-anla-ge mit 50 Litern. Letztere wird mit a3f schaummit-tel – einprozentig zuge-mischt – betrieben“, er-klärt der feuerwehrchef die zusätzliche, welche in einem herkömmlichen Löschfahrzeug ansonsten nicht zu finden ist.

Absenkbarer Stromlieferantauch der rechte gerä-teraum ist mit weiteren wasserführenden arma-turen bestückt, jedoch auch das herzstück der energieversorgung. Das 14 kVa-notstromaggregat ist nach dem herauszie-hen pneumatisch absenk-bar und dadurch leichter zugänglich. es liefert auch die notwendige energie für die vier scheinwerfer des einbau-Lichtmastes mit je-weils 1.000 watt und die umfeldbeleuchtung. gene-rell wurde jedoch auf mög-lichst niedrigen energie-verbrauch während des einsatzes geachtet, sodass alle beleuchtungseinheiten aus LeDs bestehen. „Des weiteren haben wir eini-ge technische zusatzge-

räte, die bei einem Lösch-fahrzeug ansonsten nicht im beladeplan vorgesehen sind, ergänzt. Dabei han-delt es sich um unfallein-satz-Kleinutensilien wie eine kleine glassäge, ein fuchsschwanz oder auch ein spinboard. Letzteres ist am Dach in einer eigenen box untergebracht“, schil-dert der Kommandant.

Absenkbare Tragkraftspritzewie das notstromaggre-gat ist auch die tragkraft-spritze, eine rosenbauer fox, pneumatisch absenk-bar und erleichtert der mannschaft somit die ent-nahme des gerätes aus dem heckraum des 6x6. aufgrund der technischen hilfeleistungen auf den Ver-kehrswegen wurde auch

TEILEN SIE IHR WISSEN MIT ANDEREN!Teilen Sie Ihr Wissen oder Ihre Innovationen mit den an-deren Lesern, die nicht nur in Oberösterreich zuhause sind, sondern auch in den anderen Bundesländern sowie im Ausland in den Feuerwehren aktiv sind!

was nützt das beste Know-how, wenn man es nicht mit anderen teilen kann? warum nicht den eige-nen wissens- oder erfahrungsschatz auch ande-ren zukommen und sie dadurch ebenso profitieren lassen? Der brennpunkt bietet ihnen ein optimales medium, fach-informationen, testberichte und erfahrungen auch ande-ren feuerwehrleuten zuteil werden zu lassen. Lassen sie der redaktion ihre Vorschläge wissen, gerne finden sie hier unterstützung, diese wort- und aber auch bildtechnisch für den Leser interessant umzusetzen und zu präsentieren.

Stellen auch Sie Innovationen und/oder Besonderheiten vor!

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In der Lade oberhalb der Tragkraftspritze ist für diverses Schanzwerkzeug ausreichend Platz.

SIE ALS BRENNPUNKT-AUTOR:

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Page 37: Brennpunkt 7_2012

Wir danken allen Feuerwehr leuten für ihren bedingungs - losen und großteils ehrenamtlichen Einsatz als Retter von Leben und Sachwerten in unserem Land.

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eine weithin sichtbare Ver-kehrsleiteinrichtung ins-talliert. eine auszugswand links neben der tragkraft-spritze bietet noch zusätz-lichen stauraum, an dem auch ein hydrofix-Löscher montiert ist. „in der oberen ausziehlade befinden sich utensilien wie schaufel, besen, spitzhacke, bolzen-schneider auch diverses werkzeug“, erklärt ste-fan eggerl. Über die auf-stiegstreppe erreicht der feuermann auch das fahr-zeugdach, wo in einer Kiste neben Kleinmaterial und feuerpatschen auch eine Korbschleiftrage vorgehal-ten wird.

Mannschaftsraum Last, but not least erklärt gerätewart christian sim-mel den mannschafts-

raum. Dieser ist für eine stärke von 1:8 ausgelegt und für drei atemschutz-geräteträger ausgestat-tet. „im stauraum unter der sitzbank haben wir neben fremdluftversorg-ten fluchthauben noch ein mitlaufendes abseilgerät, ein hygieneset, absperr-material und eine erste-hilfe-ausrüstung vorrätig“.

ResümeeDie ersten erfahrungen mit dem 6x6 sind ausgezeich-net. nicht umsonst erhält die feuerwehr hinterschiffl viel besuch von interessier-ten. Vor allem feuerweh-ren aus bergreichen ge-genden, aber auch andere organisationen werfen ein auge auf den Prototypen. es ist abzusehen, dass die-ses fahrzeug schon in na-

her zukunft öfters zu se-hen sein wird.

Video „Making of“auf Youtube finden sie bis zum erscheinen dieser ausgabe auch ein Video. es zeigt einige fahrszenen vom „making of“ dieser reportage. suchbegriff: brennpunkt - Lf6x6“ þ

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Fahrzeugtechnik:

Die Fachpresse lud Iveco-Magirus am 22. und 23. Oktober 2012 in die Hauptzentrale im deutschen Ulm. Aufgrund der aktuellen Entwicklungen ein sehr gut besuchtes Event. Neben firmeninternen Neuigkeiten präsentier-te man jedoch auch zwei Fahrzeuginnovationen: Die bislang höchste Drehleiter mit Gelenk sowie ein überarbeitetes Flughafenlöschfahrzeug (Dragon X6) mit mehr als 1.100 Pferdestärken, das mit bis zu 135 km/h über die Landepiste donnern kann.

Text und Bilder von Hermann Kollinger

Neue Höchstmarke aus dem Hause Iveco-Magirus:

Gelenkdrehleiter mit 42 m und 22,9 m Ausladung

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Die entwicklung der bevölkerungs-struktur bewegt sich weiterhin in städte und ballungsräume.

eine statistik der letzten Jahrzehnte zeigt einen Verstädterungsgrad von 22%. Die städte selbst werden jedoch in ihrer geografie kaum größer, so-dass der trend zu höheren gebäuden auch weiterhin anhalten wird. 35% aller brände entstehen in gebäuden. „Die Kombination dieser tatsachen wird künftig hin noch mehr bedarf an hubrettungsgeräten schaffen“, erklärt aron Literski, Platform manager bei iveco-magirus. „aber nicht nur die anzahl der geräte wird sich erhöhen, auch die ansprüche an deren beweg-lichkeit im bereich der 27 bis 60 m Drehleitermodelle“.

Innovation präsentiertDie genannten umstände sind für den bekannten Drehleiter-hersteller iveco-magirus motor genug, sich intensiv mit der weiterentwicklung der hubret-tungsgeräte auseinanderzusetzen. Die neueste innovation präsentierte magirus der fachpresse ende oktober im zuge einer fachpressekonferenz: Die bislang höchste gelenkarm-Dreh-leiter, mit der die einsatzkräfte nicht nur mehr ausladung gewinnen, son-dern auch zwei bis drei zusätzliche stockwerke erreichen können. in auge stechen zudem der 400-kg-arbeits-korb sowie die maximale ausladung von satten 22,9 metern. aufgebaut wurde die vorgeführte technik-innova-tion auf einem iveco eurocargo 160 e 30 fahrgestell mit zwei achsen und maximal 18 tonnen gesamtgewicht. Laut iveco ließe sich auch eine 16 tonnen-fahrgestell-Lösung umsetzen, verfügt dann aber nicht mehr wirklich über gewichtsreserven.

4,7 m Gelenkarm und Ausladungmit der einsatzhöhe von 42 metern wird eine bislang von gelenk-Dreh-leitern nicht erreichbare höhe erzielt bzw. mit dem 4,7 m langen gelenkarm

Magirus – Newsticker

Betriebsschließungen und Konzentration in Ulmwie bereits berichtet, führt iveco-magirus eine Konzentration seines werkes in ulm durch. Die beiden deutschen werke görlitz und weisweil werden geschlossen und der betrieb zu Jahresende 2012 eingestellt. Das stammwerk in ulm wird nach dem wegfall der Lkw-Produktion mit einem hohen, zweistelligen millionen-betrag bis Jahresmitte 2013 zum „ulm excellence center“ ausgebaut.

Hohe Ziele gestecktiveco-magirus ist seit 148 Jahren am markt vertreten. Das neue management hat sich sehr hohe wachstums- und Verbesserungs-ziele gesetzt. neue Produkte und eine massive Präsenzverstärkung sind in Planung. antonio benedetti (ceo bei iveco magirus): „wir wollen erstklassige Produkte aus erst-klassigem material fertigen und unseren Kunden anbieten. Dies hat die fusion von vier werken (inklusive österreich und frankreich) erforder-lich gemacht. natürlich mit all den personellen Konsequenzen. aber alleine aus wirtschaftlicher sicht her erfordert dies eben eine starke und leistungsfähige Konzernzentrale.“

Das Werk Kainbach bei Graziveco magirus legt hohen wert auf den österreichischen feuerwehrmarkt und dessen herausforderungen. Die hohen ansprüche sollen auch weiterhin in Kainbach bei graz erfüllt werden können. bis zu 50 mitarbeiten verbleiben laut information bei der Pressekonferenz in der steiermark. Die basis- und standardfertigungen werden jedoch in ulm durchgeführt werden. es bleibt also dabei, dass österreich primär ein servicestütz-punkt werden wird. Die derzeit noch beschäftigten mitarbeiter werden laut antonio benedetti je nach so-zialplan 2013 und 2014 freigesetzt werden ...

22,6 Meter Ausladung im Freistand (ohne Person im Korb).

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die eigenschaften der teleskopmast-bühnen der 40 m Klasse verbunden. ebenfalls innovativ ist die maximale ausladung der Drehleiter mit 19,6 m bei einer Korblast von 300 kg, was ein Plus von rund zwei metern

gegenüber standardleitern der 37 bis 39 m Klasse bedeutet. 22,6 meter erreicht man im freistand ohne Person im Korb. Diese Leistung wird unter anderem aufgrund der patentierten magirus single extension-

auszugstechnologie erreicht. hierbei wird zuerst das oberste Leiterteil aus-gezogen und erst danach die anderen Leiterteile. Die weiteren Vorteile der single extension-technologie liegen in der Verbesserung der gewichtsver-teilung und die reduzierung des eigen-gewichtes für erhöhte nutzlasten bzw. für feuerwehrtaktische beladungen. Die rüstzeit für die neue m L42 L-as beträgt rund 90 sekunden.

Fix montierter Wasserwerferauffällig beim 400-kg-Korb und ansons-ten meist nur bei den teleskopmast-bühnen gesehen: ein fix montierter wasserwerfer. Das Löschgerät erlaubt einen Durchsatz von bis zu 2.500 Liter wasser pro minute.trotz der ausladung findet die neue gelenkarm-Drehleiter nach wie vor mit der bewährten Vario-abstützung das auslangen. während viele schwe-re hubrettungsfahrzeuge heute die h-abstützung verwenden (also vier stützen und fahrzeug anheben), blei-ben bei der neuen alle vier räder am boden haften. Die schräge abstützung kommt mit 5,2 m abstützbreite auf und erleichtert auch bei wenig Platz das sichere abstützen des fahrzeugs.

Bewährte TechnologienDie neue gelenkarm-Drehleiter ist darüber hinaus mit den typischen eigenschaften der magirus Leiter-familie ausgestattet. Dazu zählen unter anderem der ergonomische maschinisten-bedienstand, der fein-fühlige auszug der Leiterteile mit einer einlagigen trommelwinde und die nach taktischen gesichtspunkten sehr ge-räumig gestalteten rettungskörbe mit eckeinstiegen. Diese sind in der 3- oder 4-Personenvariante plus der zusatz-lasten erhältlich. ebenfalls standard ist

das schwingungs-

dämp-fungssystem magirus cs (computer stabilized), das alle bewegungen der Drehleiter vom rechner aus schon im ansatz erkennt und in sekundenbruchteilen aktiv durch

Magirus – Newsticker II

24 Milliarden Euro Umsatz2011 machte fiat industrial, dazu gehört auch iveco-magirus, einen umsatz von 24 milliarden euro. auf die bereiche sonderfahrzeuge und feuerwehr fallen rund 10% des umsatzes. in summe finden 67.000 angestellte bei fiat arbeit, 62% davon in europa.

Ulm Excellence CenterDurch den wegfall der Lkw-Produk-tion erfolgt ein massiver ausbau auf dem 300.000 m2 umfassenden betriebsgrund. ein Drittel der fläche wird sich unter Dach befinden. aber man will dort nicht nur fahrzeuge bauen, sondern auch über eine feuerwehr-akademie entsprechen-de ausbildung anbieten. für den geschichtlichen rückblick soll ein feuerwehrmuseum dienlich sein. Das excellence center ulm wird mitte 2013 seine Pforten öffnen.

Volle Brain-Powerulm wird volle brain-Power, also ge-balltes hirnschmalz, anbieten. neben der aufstockung von derzeit rund 500 auf 940 mitarbeiter im brandschutz-bereich werden rund 300 weitere ingenieure für weiterentwicklung, bau und forschung verantwortlich sein und den standort laut iveco-magirus zu einem aushängeschild der feuerwehrbranche aufwerten. ebenso sollen damit die höheren er-wartungen an die flexibilität eines feuerwehrherstellers erfüllt werden. „gerade hier ist heute eine noch raschere anpassung notwendig, als es noch vor 10 Jahren der fall gewesen ist“, stellt antonio benedetti (ceo bei iveco magirus) klar.Derzeit finden entsprechende um-schulungsprogramme der mitarbeiter statt. Viele wechseln nun ja vom Lkw- zum feuerwehrfahrzeug-monteur. offene aufträge werden in zwei back-office-werken durchgeführt, was auch die termineinhaltung ge-währleisten soll.

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In überarbeiteter Form donnert das Flughafen-löschfahrzeug nun an-hand von über 1.100 PS mit bis zu 135 km/h über die Flughafenpisten.

Magirus – Newsticker III

Magirus und die Teleskopmastbühnewie es mit der entwicklung von teleskopmastbühnen bei magirus weitergehen wird, war nicht wirklich in erfahrung zu bringen. einerseits seien noch Kooperationsgespräche im gange, sodass man dazu noch keine auskunft geben könne. an-dererseits hieß es, man wolle sich nun weitaus mehr den Drehleitern widmen. aufgrund der gestiegenen nutzlasten nähert man sich den eigenschaften der bühne und ma-che diesen Vorteil nun wett. man konzentriere sich derzeit mehr auf die schnelleren Drehleitern.

hydraulisches gegensteuern dämpft. Die nutzenvorteile der cs-steuerung bestehen in einer höheren sicherheit, mehr Leistung, mehr Komfort und einer längeren Lebensdauer.auf die frage, ob bei der 42 m ge-lenk-Drehleiter nun schluss sei, gab’s eine klare antwort: „eine 55-meter-gelenk-Drehleiter wäre eine enorme ingenieurtechnische herausforderung. es bleibt abzuwarten, was sich bis zur nächsten interschutz ergeben wird …“

Einsatzgebiete und Preisniveauihre primären einsatzgebiete sieht iveco-magirus vor allem in china und russland, die starkes interesse zeigen. natürlich wird auch zentraleuropa ins auge gefasst, wo 60% der fahrzeuge bei 32 m Leitern stehen. aber man arbeitet auch hier an der Verstärkung

der Präsenz an den 42 m geräten. Über das Preisniveau konnte oder wollte man keine konkreten angaben machen. Dies hängt von den ausschrei-bungen, Kunden, anzahl an fahrzeugen und dergleichen ab. Lediglich, dass der Preisunterschied zwischen einer herkömmlichen 32 m Drehleiter und einer mit 32 m Drehleiter mit gelenk rund 50.000 euro beträgt.

NEUER DRAGON GIBT MIT 1.100 PS

GAS AUF 135 KM/H

1.100 Ps lassen ein überarbeitetes flughafenlöschfahrzeug aus dem hause magirus nunmehr mit bis zu 135 km/h über die Landebahnen der flughäfen donnern. und dabei würde in dem knapp 40-tonner noch mehr

Der Dragon ARFF wird durch original Iveco Cursor-Motoren angetrieben, die eine schnelle Beschleunigung von 0 auf 80 km/h in weniger als 25 Sekunden (Dragon 8x8) bzw. in weniger als 23 Sekunden (Dragon 6x6, links) ermöglichen. Höchstgeschwindigkeit bis zu 135 km/h.

THEMA

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Page 43: Brennpunkt 7_2012

Auslieferungen

Gerätewagen Bad Stebentraditionsgemäß präsentierte ive-co-magirus auch zahlreiche fahr-zeugauslieferungen, die in jüngerer Vergangenheit getätigt worden sind. unter anderem auch den gerätewa-gen der ff bad steben (D). er führt unter anderem vier rollcontainer wasser mit 500 m b-schlauch mit, einen für wasserschäden, einen 5 kVa stromerzeuger und ist mit einer hydraulischen bordwand ausgestat-tet. für die beleuchtung sorgt ein Lichtmast mit zwei scheinwerfern zu je 1.000 watt.

90 Prozent unserer Kunden würden uns weiterempfehlen.* Das ist vor allem unseren Mitarbeitern und Mitarbeiter innen geschuldet. Danke für Euren Einsatz und Eure Zuverlässigkeit!

Wir wünschen außerdem frohe Festtage und freuen uns auf eine weitere gute Zusammenarbeit 2013. Vielleicht dann auch mit Dir – wir beraten Dich gerne über Deine Jobchancen als Leasingmitarbeiter.

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Danke – an die besten Mitarbeiter im Land!

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Das Video zum Beitrag

Der brennpunkt bietet ihnen zum vorliegenden beitrag auch ein Vi-deo. auf Youtube finden sie dieses mit dem suchbegriff „brennpunkt: iveco magirus: neue ma42 L“ bzw. per Direktlink mit: http://youtu.be/hfvwi0nx_n8.für smartphone-be-sitzer reicht es, das Logo zu scannen und sie gelangen direkt zum film.

Leistung stecken, jedoch bremsen die verwendeten reifen das höchsttempo auf diesen wert ein. auch dieses fahr-zeug wurde ende oktober der fach-presse sehr eindrucksvoll präsentiert. þ

Die Dragon-BaureiheFzg-Daten Dragon 4x4 Dragon 6x6 TEP Dragon 8x8 TEP

gesamtgewicht 25 t 39 t 52 t

radstand 5050 mm 5050 mm 4050 / 5050 mm

motorleistung 397 kw / 540 Psbis zu 520 kw / 707 Ps

794 kw / 1080 Psbis zu824 kw / 1.120 Ps

794 kw / 1080 Psbis zu824 kw / 1.120 Ps

max. geschwindigkeit > 120 km/h * > 135 km/h > 135 km/h

beschleunigung < 25 s * < 23 s < 25 s

Pump & roll-geschwin-digkeit

> 20 km/h * > 60 km/h > 60 km/h

tankvolumen, wasser bis zu 6.000 Liter 10.000 - 12.500 Liter 12.500 - 17.000 Liter

tankvolumen, schaum bis zu 720 Liter 1.200 - 1.500 Liter 1.500 - 2.000 Liter

trockenpulver 250 kg 250 kg 250 / 500 kg

co2 120 kg 120 kg 120 kg

Pumpenleistung nD 5.200 l/min 10.000 l/min 10.000 l/minPumpenleistung hD 250 l/min bei 40 bar 250 l/min bei 40 bar 250 l/min bei 40 bar

THEMA

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Schutzausrüstung:

Zeigt her eure Schuh‘HAIX ist im Feuerwehrbereich vor allem für seine hochqualitativen Einsatzstiefel bekannt, wenngleich der bayrische Betrieb auch in vielen anderen Bereichen wie Jagd, Polizei und Militär sehr erfolg-reich am Markt vertreten ist.

Der Brennpunkt war bei Haix zu Gast und hat die Gelegenheit genutzt, sich im Prüflabor einmal umzusehen.

Text und Bilder von Hermann Kollinger

haiX ist in der feuerwehrbranche ein be-kannter begriff und auch bei neutraler betrachtung hat man sich einzugeste-

hen, dass der weltbekannte bayer ein garant für Qualität ist. natürlich, gute Qualität hat seinen Preis. und haiX-Kunden wissen das. nichtsdesto-trotz oder auch gerade deswegen greifen viele feuerwehren zur langlebigen marke aus bayern.

THEMA

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Page 45: Brennpunkt 7_2012

Zeigt her eure Schuh‘

Der brennpunkt machte sich auf den weg ins werk nach mainburg, um den hersteller einmal über die schulter zu sehen, wenn es darum geht, die Qualität unter beweis zu stellen. im Klartext: ein besuch im Prüflabor stand auf dem Programm.

Auf Herz und Nieren„fast alle geräte hier sind neu“, schildert günther gigler von haiX. „in einigen bereichen sind wir sogar auf neu-erem stand wie so manches Prüfinstitut. alle normtests sind bei uns im eigenen haus durchführbar“, so der Ver-triebsleiter. aber bei haiX stehen bei der Produktprüfung nicht nur normtests an. zwei tests außer der norm sind beispielsweise die seitenstabilität oder die Durchtritts-sicherheit. Das Prüflabor von haiX ist eine station, wo das schuh-werk sprichwörtlich auf herz und nieren geprüft wird. neben einem herkömmlichen tragetest stehen mithilfe maschineller mittel Prüfungen auf Langlebigkeit, abrieb, rutschhemmung (nach verschiedensten normen und mit der möglichkeit, unterschiedliche böden einzulegen und zu simulieren) oder auch der schlagtest für die stahlkappe. alleine die Kosten für so manches gerät haben es in sich. so schlug sich die anschaffung des Prüfgerätes für die rutschhemmung mit 25.000 euro zu buche! zur Veranschaulichung wollen wir aufzeigen, was unter anderem an einem schuh überprüft wird.

Im Prüflabor von Haix zu Gast.Hier geht‘s dem Schuh-werk an den Kragen, es wird zerlegt, zerschnitten und die Qualitätsanforde-rung kontrolliert. Im Bild links ein Fire Hero beim Rutschtest auf einer schiefen Ebene.

THEMA

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Schlagtestum die funktionalität der in den stiefeln enthaltenen stahlkappen zu testen, ist der sogenannte schlagtest dienlich. Die belastungsprüfungen sind hier abhängig vom Land, wohin die Lieferung geht. andere Länder, andere normen. beim besuch in mainburg stand die Prüfung eines stiefels nach kanadischer norm auf der tages-ordnung. mit einer Kraft von 125 Joule donnerte der hammer in zylinderform an die spitze der stahlkappe im schuh. auch hier sind abweichungen in den einzelnen Län-dern zu bemerken. so fällt in Deutschland beispielsweise eine Keilform auf die gesamte Länge der stahlkappe und nicht nur auf die spitze. am ende des tests muss ein ge-

wisser abstand (z. b. 14 mm) vorhanden bleiben. Damit wird sichergestellt, dass die zehe des trägers bei der belastung nicht zerquetscht worden ist.

SandbadDer schuh wird in 250°c heißen sand gesetzt und je nach vor-gegebener hitzeschutzklasse entsprechend überprüft.

Beflammungin einem vorgegebenen win-kel wird der schuh in eine Vor-

richtung eingespannt und per

bunsenbrenner über eine ebenso vorgegebene Dauer beflammt. Die werte wie winkel, Dauer, entfernung, was zu beflammen ist etc. sind wiederum abhängig von der norm, die es zu erfüllen gibt.

Alterungstestin diesem spezialschrank können alle denkbaren feuchtig-keits- und temperaturwerte einstellen. Je nach Kombina-tion kann auf diese weise die extreme alltagsbelastung im zeitraffer simuliert werden, wie sich die umwelt auf Dauer auf das Produkt auswirkt. Kurz: Die alterung wird nachgestellt.

Wasserdampf-Testein weiterer test, für den es keine norm gibt. hier will man bei haiX jedoch wissen, wie viel an wasserdampf ein schuh ins innere durchlässt.

Stahl- oder Kunststoffschutzkappeimmer wieder tauchten Diskussionen auf, wieso haiX lange nicht auch auf Kunststoffkappen wechselte und bei jenen aus stahl blieb. „eine leicht beantwortete fra-ge“, so gigler. „solange wir nicht absolut sicher sein kön-nen, dass ein neues material genau die gleiche sicher-heit bietet, bleiben wir bei bewährtem!“ so hat ein test der seitenstabilität, wo ein stapler über den testschuh fährt, gezeigt, dass sich die Kunststoffkappe im gegen-satz zu jener aus stahl stark verformt und somit nicht

Links ein Gerät, das den Abrieb des Stiefels prüft.

Rechts der Schlagtest zur Überprüfung der Stahl- bzw. Kunststoff-kappe des Schuhwerks.

Lange gab‘s bei Haix kei-ne Alternative zur Stahl-kappe. Bevor man nicht

absolut sicher war, dass ein Ersatzprodukt mindes-

tens die gleichen Sicher-heitsanforderungen bieten

kann, würde man nicht wechseln. Heute gibt‘s die Carbon-HX-Kappe.

THEMA

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Page 47: Brennpunkt 7_2012

bewährt hat. man suchte dann einige zeit weiter und wurde in einer speziellen carbon-mischung fündig. Diese hält die Qualität der anforderungen von haiX und ist in-zwischen als carbon-hX-Kappe bekannt und im einsatz. erhöht wird der Kunststoffeinsatz auch bei der sohle wer-den. hierbei ist es jedoch von bedeutung, mindestens die anforderungen von stahl zu erhalten und die Durchtritts-sicherheit weit über den normwerten gewährleisten zu können.

Resümeeerst, wenn mal einmal gesehen oder nun gelesen hat, was sich hinter den Kulissen eines schuhherstellers abspielt, wird klar und deutlich, dass ein hohes Qualitätsniveau nicht einfach eine sache auf Papier ist. es steckt viel entwi-cklungs- und Prüfungsarbeit dahinter. faktoren, die jedoch nicht nur den Preis, sondern vor allem die Qualität und da-mit die Langlebigkeit gewährleisten. und wirft man einen blick in die reparaturwerkstätte von haiX, sieht man nicht selten schuhe von Kunden, die bereits 10, 15 Jah-re oder mehr auf dem buckel haben. und genau all diese Prüf- und anforderungsfaktoren machen die Langlebigkeit des schuhwerks aus. „unsere schuhe mögen gegenüber dem mitbewerber 30, 40 oder gar 50 euro pro Paar teu-rer sein“, so gigler, „aber auf die haltbarkeit von bis zu 20 Jahren relativiert sich das allemal. und der Kunde erwar-tet sich diese lange Lebensdauer auch.“ gleiches gilt für die verschiedensten modelle von feuerwehrstiefeln aus

dem hause haiX. man ist sich bewusst, dass nicht jede feuerwehr unbedingt den hochwertigsten schuh einkauft. Das ist auch gar nicht erforderlich. Jeder muss seine an-sprüche und anforderungen kennen und danach richtet sich auch das zu beschaffende modell.

Eine nachhängende Geschichteeine geschichte ist trotz dessen, dass sie sich bereits vor einiger zeit zugetragen hat, nach wie vor dort und da im gespräch. Die anfänglichen Probleme mit dem Ver-schluss beim modell „fire hero“. nach den erfolgreichen tests bei ausgesuchten feuerwehrleuten ging man mit dem schuh (mit unzähligen neuen Komponenten) auf den markt. und plötzlich machte der schuhverschluss Prob-leme. Die urgenzen wurden mehr und mehr – und mach-ten haiX Kopfzerbrechen. alle optimierungsmaßnahmen schlugen fehl. man war bereits nahe dran, dass Produkt zurückzuziehen und vom markt zu nehmen. Derweilen war das Problem – nachträglich betrachtet – nahezu eine Lappalie. im gegensatz zu den testmustern werden die Kundenstiefel natürlich in schachteln verpackt. Dort setz-te der schuh Dämpfe von verwendeten Lösungsmitteln frei. hinzu kam der faktor zeit. Die Lösungsmittel griffen auch den Kunststoff am Verschluss an und machten die-sen brüchig. Der ganze zauber wurde in weiterer folge rasch behoben und das Problem gehört inzwischen längst der Vergangenheit an.

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Der Feuerwehrstiefel von heute – eine High-Tech-Ware.

Günther Gigler (links), Verkaufsleiter von Haix Österreich und Firmenchef Ewald Hai-merl. Haimerl kommt selbst aus den Rei-hen der Feuerwehr. Der Betrieb nahm mit seinem Vater den Anfang. Sein Bestreben ist es immer gewesen, für die Einsatzkräf-te vernünftiges Schuhwerk bereitstellen zu können. Somit wird in Mainburg Schuhwerk von Feuerwehrleuten (unter anderem) für Feuerwehrleute produziert.

THEMA

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Page 48: Brennpunkt 7_2012

B3 - Luftenberg - Oö:

Fatale Folgen vermutlichen Sekunden-schlafs eines 18-Jährigen auf der B3 bei Luftenberg in Oberösterreich: Nach dem Zusammenstoß mit einem Lkw rammt die-ser ein entgegenkommendes Auto und be-gräbt dieses vollständig unter sich.

Text und Bilder: Hermann Kollinger

Unfalltragödie: Lkw begräbt Auto vollständig – zwei Tote

http://youtu.be/kc7NzP-DMzs

19.11.2012: Schwerer Unfall - Lkw/Pkw

VIDEO

spektakulär, jedoch auch sehr folgen-schwer endete ein

Verkehrsunfall auf der b3 bei Luftenberg an der Do-nau in oberösterreich. ein 18-Jähriger nickt ver-mutlich kurz nach 7 uhr morgens am steuer sei-nes autos kurz ein. bei der einfahrt in eine Kurve

(richtung Linz betrachtet) kommt sein Pkw auf die gegenfahrbahn. ein ent-gegenkommender Lkw-Lenker versucht noch, die-sem auszuweichen, kann jedoch eine Kollision nicht mehr vermeiden. Das auto des burschen wird mit vol-ler wucht erfasst, zur sei-te und entlang der Lärm-

Die Endposition des Autos des Unfallauslösers. Das Vorderteil des Lkw durchbrach die Lärmschutzwand.

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EINSATZ

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http://youtu.be/kc7NzP-DMzs

19.11.2012: Schwerer Unfall - Lkw/Pkw

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schutzwand geschleudert, der motorblock herausge-rissen und der Lenker mit den beinen eingeklemmt.

Lkw außer KontrolleDer vorschriftsmäßig unterwegs gewesene Lastwagen hingegen gerät außer Kontrolle und schlin-gert in richtung mauthau-sen auf die gegenfahr-bahn. Dabei rammt er den entgegenkommenden caddy eines 56-Jährigen (wie der 18-Jährige aus Dimbach stammend). Das firmenfahrzeug wird mit-geschliffen. an der angren-zenden straßenböschung verfängt sich der caddy und der 15 tonnen schwe-

re Lkw schiebt sich mit vol-ler wucht über das fahr-zeug, bis es sich schließlich nahezu vollständig unter dem schwerfahrzeug be-findet. an der böschung durchstößt der Lkw noch die Lärmschutzwand und kommt dort schlussend-lich zum stillstand. Der 46-jährige brummi-Len-ker kann seinen unbelade-nen Lkw zwar unverletzt verlassen, erleidet jedoch einen schweren schock. nachträglichen internet-foren-statements zufolge dürfte er bereits einmal, ebenso unschuldig, mit sei-nem Lkw in eine tödliche Kollision verwickelt gewe-sen sein.

Schlachtfeld am EinsatzortPer 07.14 uhr werden die feuerwehren Luften-berg und st. georgen an der gusen an diesem 19. november 2012 mit den einsatzstichwörtern

„Verkehrsunfall mit ein-geklemmter Person, b3 - höhe matten eder“ alar-miert. Den einsatzkräften der beiden wehren bietet sich wenige minuten später vor ort ein blech-schlacht-feld. inzwischen eingetrof-

Autowrack nach Entfernen des Lkws ...

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Einsatzbeispiel: Fahrzeug am Sonntagmorgen im WasserDiskutieren Sie mit ihren Feuerwehrmitgliedern das Lösen des vorliegen-den Einsatzbeispiels. Lö-sungen sind mit Mitteln der eigenen Feuerwehr alleine oder – wenn aus Ihrer Sicht her sinnvoll – auch mit Unterstützung weiterer Kräfte zulässig.Ausgangslage: Die mit-glieder ihrer feuerwehr werden an einem frü-hen sonntagmorgen zu einem unfall alarmiert. Passanten hatten in einem teich ein auto vor-

gefunden und die ret-tungskräfte alarmiert. Vor ort finden sie die im bild dargestellte situation vor. außer den Passan-ten ist niemand vor ort. welche möglichkeiten bestehen? welche maß-nahmen lassen sie als ein-satzleiter setzen (begrün-den sie diese auch). welche weiteren schrit-te unternehmen sie, bis sie den komplet-ten feuerwehrein-satz abgearbeitet ha-ben? foto: Polizei

Diskussion:

fener notarzt und rotes Kreuz versuchen noch, den 18-Jährigen in seinem auto zu reanimieren – vergeb-lich. Die feuerwehr befreit ihn per rettungszylinder (eingeklemmte beine).

Unklare Anzahl an Insassenin den Pkw, auf dem der Lkw zur gänze steht, ha-ben die helfer nur wenig einblick. offensichtlich ist lediglich, dass er Lenker die schwere Kollision nicht überlebt hat. ob sich im auto jedoch weitere insas-sen befinden, lässt sich

zu diesem zeitpunkt noch nicht eindeutig klären.

Kran-Unterstützungeinsatzleiter Johann Pils, stellvertretender Komman-dant der ff Luftenberg: „Der großteil des caddys wurde abgerissen und bis zur Lärmschutzwand mit-geschliffen. aufgrund die-ser ausgangssituation und der Lage des autos hielt ich es für am effektivsten, das Kranfahrzeug der ff enns zu alarmieren.“ Der Dreiachser ist zwar leer, aufgrund des heckkrans aber für den schwerkran

dennoch nicht leicht: Der Lkw bringt 15 tonnen auf die waage und vom auf-stellplatz des bergekrans ist eine ausladung von rund 11 metern erforderlich. an-geschlagen wird auf der Vorderachse sowie den hin-teren stützen. ohne der häufig angewandten Praxis geht es jedoch auch hier nicht: „Kurzfristig mussten wir per Überlast fahren, um das fahrzeug wegheben zu können“, so einer der enn-ser feuerwehrleute.

Opferbergungnach dem entfernen des Drei-achsers wird klar, dass sich außer dem Pkw-Lenker niemand mehr im fahrzeug befindet. Die ber-gung des opfers ist nun eine eigene aufgabe für sich, wird jedoch von den eingesetzten Kräften, teil-weise unter einsatz eines hydraulischen rettungsge-rätes, erwartungsgemäß

reibungslos durchgeführt. weitere Details eignen sich hier nun nicht, sie zu be-schreiben ...im anschluss daran wird die unfallstelle freigegeben und die bergungsarbeiten fortgesetzt. Diese sind bis kurz nach 11 uhr vormit-tags abgeschlossen. um 11.20 uhr schlussendlich sind alle helfer wieder in die feuerwehrhäuser ein-gerückt.

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Page 51: Brennpunkt 7_2012

Explosion als Auslöser:

Eine durch einen Gasaustritt ausgelöste Ver-puffung bzw. der Folgebrand in einer Behin-dertenwerkstatt im deutschen Titisee-Neu-stadt kostete 14 Menschen das Leben.

Text: Hermann KollingerBilder: Patrick Seeger/Epa/picturedesk.com

14 Tote bei Brand in Behinderten-werkstatt im Schwarzwald

Erstinformation zum Zeitpunkt der Fertig-

stellung dieser Ausgabe (zwei Tage nach dem Ereignis)

Über einen alarm durch die brand-meldezentrale er-

folgte die erste meldung an die feuerwehr über einen brand in einer cari-tas-behindertenwerkstatt im deutschen titisee-neu-stadt. Kurze zeit später meldeten sich aufgrund der starken rauchent-wicklung viele weitere an-

rufer bei der feuerwehr. als die ersten Kräfte den einsatzort erreichten, lie-fen den helfern bereits vie-le menschen in Panik ent-gegen. in der betreffenden werkstatt arbeiten bis zu 120 Personen mit behin-derungen. „wir haben es mit menschen zu tun, die naturgemäß nicht ratio-nal reagieren“, sagte Kreis-

brandmeister widmaier. Die brandbekämpfung selbst war relativ rasch abgeschlossen, der rauch hingegen hatte im gebäu-de verheerende folgen: im erdgeschoss des hauses fanden die atemschutz-trupps nicht weniger als 14 Leichen! unter den todes-opfern waren, wie weite-re berichte ergaben, zehn frauen mit handicaps im alter von 28 bis 68 Jahren sowie drei männer mit be-hinderungen zwischen 45 und 68 Jahren. auch eine 50-jährige betreuerin fand im rauch den tod. es wird vermutet, dass die opfer im rauch die orien-tierung verloren und dabei

ums Leben gekommen sind. tags darauf entbrannte eine Debatte über bessere brandschutzbestimmun-gen in behinderten- und Pflegeheimen. Die Deut-sche hospiz stiftung for-derte in der „neuen osna-brücker zeitung“, soziale einrichtungen müssten in-nerhalb der nächsten vier Jahre mit sprinkleranlagen ausgerüstet werden. ob diese hier jedoch geholfen hätten, bleibt anzuzweifeln.fest stand zwei tage spä-ter (Drucklegung), dass ausströmendes gas für einen heizstrahler zu einer Verpuffung und zu dem feuer geführt hatte. þ

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Page 52: Brennpunkt 7_2012

Einsatz-Herausforderung:

Nicht alltägliche Herausforderung für die Feuerwehren Lochau und Bregenz-Rieden im Pfändertunnel in Vorarlberg. Ein Pkw wird von einem Lkw gerammt. Dabei kommt der Pkw an die Tunnelwand gedrückt in hochge-stellter Seitenlage hängend zum Stillstand! Der Pkw-Lenker ist eingeklemmt. Ein Beifah-rer klettert verletzt aus dem Fenster, stürzt ab und klemmt zwischen Wand und Auto.

Text und Bilder: Freiwillige Feuerwehr Lochau

Unfallauto hängt an Tunnelwand

alles andere als ein-fach gestaltete sich eine menschen-

rettung im Pfändertunnel für die freiwilligen feuer-wehren Lochau und bre-genz-rieden in Vorarlberg. alles andere als üblich war dabei auch die Lage des verunfallten Pkw. aber eines nach dem anderen ...

Schlingernder LkwDie beiden wehren wer-den zu einem unfall alar-miert, an dem insgesamt vier fahrzeuge beteiligt sind. zuvor geriet ein Lkw-Lenker aus Litauen auf die linke fahrbahnsei-te. aussagen von fahr-zeuglenkern nach hatte er offenbar schon zuvor

immer wieder geschlin-gert. auch Licht- und hupsignale eines zufäl-lig hinter ihm fahrenden feuerwehrmannes nütz-ten nichts. Der erste ihm auf der gegenfahrbahn entgegenkommende Pkw konnte ihm noch dadurch ausweichen, dass er an die tunnelwand fuhr. Die insassen dieses autos wurden nicht verletzt. Der zweite Pkw wurde vom Lkw jedoch frontal erfasst, an die tunnel-wand gehoben, dort seit-lich eingeklemmt und ca. 70 meter mitgeschleift!

Ein ungewöhnlicher Einsatz beginntam 22. oktober 2012 werden die feuerwehren Lochau und bregenz-rie-den um 13.37 uhr mit der Pagermeldung: „f6, r3, a14, Pfändertunnel – Verkehrsunfall 1 km vom Portal süd, mehrere Ver-letzte“ alarmiert. eine der-artige meldung steht zwar mehrmals im Jahr auf den Pagern der feuerwehrleu-te, die für den Pfändertun-nel zuständig sind, aber an so einen unfall kann sich – nachträglich betrachtet – keiner von ihnen erinnern.

Der Zugang zum hängenden Unfallfahrzeug war anfangs durch einen weiteren Pkw blockiert. Zudem musste man sich erst durch Anziehen des Lkw etwas Platz schaffen, um überhaupt die Rettungsmaßnahmen in Angriff nehmen zu können.

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Page 53: Brennpunkt 7_2012

in kurzen abständen rückt die ff Lochau mit KDof, rLfa-t, Lfba-t und die wehr rieden mit mtfa, rLfa-t, Lfba-t zum ein-satz in den tunnel aus. Das Kommandofahrzeug (KDof) von Lochau be-

setzt das nord-Portal und das mtfa von rie-den die einsatzleitung Pfänder am südportal.Das ersteintreffende fahrzeug am einsatz-ort ist das rLfa-t der ff Lochau. unverzüg-lich geht der einsatzlei-ter zur unfallstelle vor.

Erkundung ergibt schwierige Situationes wird schnell klar, dass die menschenrettung schwierig werden wür-de. Drei beteiligte Pkw sowie ein Lkw. eine audi Limousine ist zwischen tunnelwand und Lkw in rund einem meter höhe eingeklemmt – eine Per-son im fahrzeug (fah-rer) und eine Person unter dem fahrzeug.Der zugang zu den zwei Verletzten ist vorerst nicht möglich, da ein wei-terer, in den unfall verwi-ckelter Pkw (audi Kom-bi) direkt davor steht.

BefehlsausgabeDie Kommandanten der wehren Lochau und rieden entscheiden zu-sammen die Vorgehens-weise. folgende befehle

werden ausgesprochen: brandschutz, fahrzeug sichern mittels stab fast, beleuchtung aufbauen, hydraulische rettungsge-räte und rLfa-t mit seil-winde in stellung bringen.zuerst muss mittels seil-winde des rLfa-t Lochau der audi (Kombi) wegge-zogen werden, um da-nach den audi (Limousine) mit stab fast zu sichern. Jetzt können die einsatz-kräfte die unter dem auto liegende Person er-reichen und recht rasch der rettung übergeben.

Platz schaffensehr schwierig gestal-tet sich die rettung des fahrers. um den Kräften mehr Platz zu verschaffen, wird als weiterer schritt versucht, den sattelzug zurückzusetzen. Dies ist jedoch nicht möglich, da er mit dem audi verkeilt ist. Die einzige Platz schaffen-de Variante ist, die sat-telzugmaschine mittels rLfa-t der ff rieden vor-sichtig seitlich wegzuzie-hen – was auch gelingt.

Arbeiten im Sitzen, Knien und LiegenDas unfallauto wird jetzt ausschließlich mit den vorher angebrachten

stützen (stab fast) an der wand gehalten. nun können die arbeiten mit den hydraulischen ret-tungsgeräten beginnen. Kniend, sitzend und auch liegend muss gearbeitet werden, um die türen und den b-holm zu ent-fernen. gleichzeitig muss der (ansprechbare) fahrer gestützt werden, da er sonst aus dem fahrzeug zu kippen droht. als sich die feuerwehrleute zu-gang zu dem Verletzten verschaffen können, stellt sich heraus, dass beide beine bis zum oberschen-kel durch das armaturen-brett schwer eingeklemmt sind. Doch mit dem spreizer kann eine schma-le öffnung geschaffen und dann die beine befreit werden. anschließend er-folgt die rettung aus dem fahrzeug sowie die Über-gabe an den bereitste-henden rettungsdienst ...nach den aufräumarbei-ten geht schließlich ein mehr als außergewöhn-licher rettungseinsatz zu ende, bei dem die Ko-operation der beiden eingesetzten feuerweh-ren hervorzuheben ist. þ

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Page 54: Brennpunkt 7_2012

zu einem ungewöhnlichen einsatz wurde die feuer-wehr st. florian am inn alarmiert. in einem einfa-milienwohnhaus im orts-teil gopperding wurde eine frau im wohnzimmer von einer unbekannten schlan-ge gebissen. sie hatte im wohnzimmer auf dem sofa gelegen, als sie vom tier in den oberschenkel gebissen wurde. im anschuss hatte sie die wohnung mit den beiden zwillingskindern sofort verlassen und die feuerwehr alarmiert. Diese durchsuchte das objekt ca. zwei stunden lang, konnte das tier jedoch leider nicht finden. Die frau begab sich vorsorglich in ärztliche behandlung, wesentliche symptome zeigte der biss jedoch nicht. Die suche wurde vorerst eingestellt und wird möglicherweise mit einem hund weiter fortgesetzt. Die feuerwehr st. florian am inn rückte nach zwei stunden wieder ins feuerwehrhaus ein.

Schlangenbiss im Wohnzimmer

Der brand im eigenen feuerwehrhaus oftering beschäftigte die wehr – und die zusätzlich alarmierte ff freiling. Vermutlich auf-grund eines elektrischen Defektes kam es zu einem schwelbrand eines trafos. Vorsorglich wurde jedoch auch die zwischendecke kontrolliert, da das genannte gerät an einer rigipsdecke montiert war. ein größerer schaden konnte durch die zeitgerechte alarmierung abgewendet werden.

Brand im eigenen Feuerwehrhaus

Der ungleiche Feuerwehr-Einsatzgroßbrand bzw. einsatz von zwölf feuer-wehren bei einem brand in herzogsdorf. nach dem einsatz wurden die bilder ge-sichtet und notfalls bearbeitet. nach der aufbereitung eines bildes für die medien gibt es nun jedoch zwei verschiedene fas-

sungen von einem der fotos. Das untere motiv unterscheidet sich nun zum oberen original in acht Punkten. finden sie alle unterschiede? Die auflösung finden sie im „news-block“ (seite 65). ursprungsfoto: ff Lacken

Training für das Auge:

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Page 55: Brennpunkt 7_2012

Einsatz der Brennpunkt-LöschmeisterHumorvoll betrachtet:

am Linzer Pöstlingberg stand beim eintreffen der alarmierten feuerwehr-kräfte ein wohngebäude bereits in Vollbrand. ein innenangriff war daher zu diesem zeitpunkt in dem nahe des Pöstlingberger feuerwehrhaus gelege-nen gebäudes nicht mehr möglich. Durch den umfas-senden angriff von sechs atemschutztrupps mit c-strahlrohren konnte ein

Übergreifen der flammen auf ein direkt angrenzendes wirtschaftsgebäude, eine garage und einen angren-zenden wald wirkungsvoll verhindert werden. Die Lin-zer berufsfeuerwehr stand mit unterstützung freiwil-liger wehren im brand-bekämpfungseinsatz. eine zubringleitung über 400 m Länge war aufzubauen. fotos: ff Pöstlingberg / bf Linz

Wohnhaus in Vollbrand Keine Krone- und Österreich-Freunde

nicht unbedingt der größte fan der tageszeitungen „Kro-ne“ und „österreich“ dürfte in ohlsdorf zuhause sein. zwei Kameraden der alar-mierten ff ohlsdorf durch-suchten auf ansuchen der Polizei mit wathosen das seichte ufer der traun und „ernteten“ mehrere zeitungs-ständer der „Krone“ und von „österreich“. ebenso konnte ein geldwechselautomat aus dem gewässer geborgen werden. foto: stefan Pamminger

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Tödlicher Unfallein schwerer unfall mit einem todesopfer beschäf-tigte die freiw. feuerwehr Vorchdorf auf der a1, der westautobahn. Der Len-ker eines Kastenwagens wurde bei einem auffahr-unfall in seinem fahrzeug eingeklemmt und musste von den einsatzkräften be-freit werden. Der Lenker verstarb jedoch noch an der unfallstelle an den schweren Verletzungen. foto: ff VorchdorfAutofund in der Donau in Wilhering

eigentlich wurde vermutet, dass sich in der Donau in wilhering seit Jahren mög-licherweise an einer stelle ein auto befinden könnte. Dieser sache ging die ff wilhering mit unterstützung von tauchern aus alkoven sprichwörtlich auf den grund. nachdem eine Kettensuche seitens der ff wilhering be-reits einen anhaltspunkt im vermuteten bereich nach sich brachte, konnten im an-schluss eingesetzte taucher

dies bestätigen. mit einer seilwinde wurde schließlich der Pkw an die oberfläche gezogen. zutage kam je-doch nicht ein altes Vehikel, sondern ein neueres auto samt Kennzeichen – und samt wegfahrsperre. wie die Polizei ermitteln konnte, handelte es sich um einen gestohlenen Pkw, der von den Dieben in weiterer fol-ge in der Donau „versteckt“ worden ist ... foto: hermann Kollinger

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Kein ende der welser brand-stifterserie. zuletzt wurden die welser einsatzkräfte am 22. november 2012 zu einem ein Kellerbrand alarmiert (kleines bild). Die einsatzkräfte konnten unter Verwendung eines hoch-leistungslüfters sowie von drei atemschutztrupps und einem c-rohr den brand re-lativ rasch lokalisieren und ablöschen. Das stiegenhaus musste mit einem weiteren hochleistungslüfter rauch-

frei gehalten werden, um eine brandrauchgefahr für die bewohner zu vermeiden. Durch die enorme hitze im Keller wurden auch die was-ser- und abwasserleitungen zerstört. Das dadurch aus-tretende wasser wurde mit wassersaugern entfernt.bei diesem einsatz war neben der freiwilligen feuerwehr der stadt wels auch die betriebsfeuerwehr fritsch sowie das rote Kreuz und die Polizei im einsatz. foto:ff

Fortsetzung der Welser Brandserie

sechs Leichtverletzte for-derte ein unfall mit einem im einsatz befindlichen rot-Kreuz-fahrzeug in Linz. Der sew fuhr mit sondersignal bei rotlicht in eine Kreuzung ein und wurde von einem querenden Pkw gerammt, worauf das einsatzfahrzeug umstürzte. foto:privat

Einsatzfahrzeug auf Kreuzung gerammt

Serie von Bränden bzw. Brandstiftungen in Wels. Im Bild rechts ein Keller-brand vom 25. Oktober neben dem Feuerwehrhaus. foto:Laumat.at / matthias Lauber

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nachdem er die Kontrolle über sein auto verloren hat-te, landete ein Pkw-Lenker in der gemeinde Pramet in einem bach. während sich der mann aus eigener Kraft retten konnte, bedurfte es für die bergung des fahr-zeuges der hilfe durch die örtliche feuerwehr. Diese holte sich wiederum unterstützung durch die feuer-wehr ried im innkreis. Da das fahrzeug bereits zur hälfte unter wasser lag und der bach an dieser stelle mehrere meter tief war, mussten zwei taucher der ff ried das fahrzeug an der hebevorrichtung befestigen.nachdem das fahrzeug schonend aus dem gewässer geborgen worden war, wurde es auf dem anhänger ver-laden und zu einem Pannendienst gebracht. foto: ff ried im innkreis

Pkw-Bachlandung in Pramet

Kellerbrand in Mehrparteienhaus

im heizkeller eines wohn-hauses in der gemeinde engerwitzdorf brach feuer aus. Der brand breitete sich rasch auf das angrenzende holzlager aus. Durch das schnelle eingreifen und das perfekte zusammenspiel der freiwilligen feuerwehren schmiedgassen, treffling

und schweinbach konnte ein größerer brand verhindert werden. obwohl die Lösch-arbeiten durch das bren-nende holz und der starken rauchentwicklung schwierig waren, konnte das feuer rasch unter Kontrolle ge-bracht und gelöscht werden. foto: ff schweinbach

nicht alltäglicher Job der feuerwehren alkoven und Pol-sing bei einem schwelbrand in einem hackschnitzelbunker. im bereich der förderschnecke war es zu einem glimm-brand gekommen, den der betreiber durch einbringen von wasser per gartenschlauch bis zum eintreffen der einsatzkräfte bereits im griff hatte. Danach ging es um die entscheidung des möglichen ausräumens des gesamten Lagers per (kostenintensiven) saugwagens oder um eine andere, ebenso effektive Lösung. zwei feuerwehrleute, die tagtäglich mit hackschnitzel zu tun haben und somit auch das Verhalten dieser Lagerhaufen kennen, wurde der entschluss gefasst, eine „lokale“ und vor allem auch günstige und genauso effektive Lösung zu treffen: Das La-gergut wurde bis zur schnecke nur kleinen rahmen aus-gebracht. zur sicherheit der eingesetzten Kräfte wurde das umliegende schüttgut jedoch mit steher und balken abgesichert (am foto ist die errichtung im gange). somit konnte die förderschnecke rasch erreicht, das glosende hackgut ausgebracht und die umgebung kontrolliert wer-den. nach nicht einmal zwei stunden war der betrieb der hackschnitzelheizung wieder möglich. foto: robert Kastner

Pölzen im Hackschnitzelbunker

im landwirtschaftlichen betrieb des Jugendbetreuers der ff st. nikola brach ein brand aus, der sich sehr schnell ausbreiten konnte. Die feuerwehren der alarmstufen i und ii konnten die flammen auf das wirtschaftsgebäude be-schränken und den wohntrakt retten. foto:ff st. nikola

Alarmstufe II bei Feuer beim Kameraden

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Page 58: Brennpunkt 7_2012

autobrand in steyregg foto: ff steyregg

unfall mit tödlich eingeklemmter Person bei engerwitzdorf

foto: ff schweinbach

brand einer zentralstaubsaugan-lage in brunnenthal foto: bfKDo schärding

Verkehrsunfall mit Kleinbus und

traktor in taufkirchen an der Pram

foto: bfKDo schärding

sauerstoffversorgung einer Katze bei brand in sierning foto: ff sierning

umgestürzter betonmischer in regau foto: ff regau

Küchenbrand in st. florian foto: ff st. florian

brand mehrerer Papier-

container in asten

foto: werner Kerschbaummayr

Lkw-bergung in Lenzingfoto: ff Vöcklabruck

unfall mit Personenrettung in wald-stück in weitersfelden foto: mariokienberger.at

rettung eines hundes in Laakirchen

fotos: ff Laakirchen

tödlicher Verkehrsun-fall auf der b 137 bei Krenglbach. foto: werner Kerschbaummayr

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Page 59: Brennpunkt 7_2012

unfall mit Personenrettung in wald-stück in weitersfelden foto: mariokienberger.at

hüttenbrand in steyregg foto: ff steyregg

auffahrunfall auf der Donaubrücke in Landshaag foto: ff Landshaag

Lkw in Lasberg auf Dach gestürztfoto: mariokienberger.at

Lkw krachte auf der a7 in

Linz auf eine Kehrmaschine

foto: werner Kerschbaummayr

autoüber-schlag beiKematen

foto: werner Kersch-

baummayr

bootsbergung aus dem traunsee in altmünster

foto: ff altmünster

alko-unfall in

st. florian

foto: werner Kerschbaummayr

bergung eines gerammten wegwei-sers in bad goisern foto: ff bad goisern

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Page 60: Brennpunkt 7_2012

Auf dem Weg zum Feuerwehrhaus gegen Feuerwehrfahrzeug gekracht: Zwei Feuerwehrleute sterben!

Tödlicher Wegeunfall 1:

Die Erinnerungen an den tragischen Unfalltod eines Feuerwehrmannes im deutschen Erkelenz vor einem Jahr waren noch wach, als sich am 15. November 2012 der nächste, schwere Feuerwehrunfall ereignete. Mit nochmals schwereren Folgen: Zwei Feuerwehrleute mussten da-bei ihr Leben auf der Straße lassen!Laut Polizeiangaben kam einem feuerwehrfahrzeug – unterwegs auf der Landstraße von holzweiler in richtung immerath – ein 19-jähriger feuerwehrmann in seinem Privatwa-gen entgegen. „Dieser war auf dem weg zum feuerwehrhaus, um seine Kollegen zu unterstützen“, sagte Poli-zeisprecher Karl-heinz frenken. aus bisher nicht geklärter ursache geriet der 19-jährige Pkw-fahrer aus holz-weiler in einer Kurve auf die gegen-fahrbahn und prallte dort mit dem feuerwehrwagen zusammen.

Dabei wurde der Pkw total zerstört, der feuerwehr-Lkw überschlug sich. alle fahrzeuginsassen erlitten dabei schwerste Verletzungen. für den jun-gen Pkw-fahrer und den 57-jährigen fahrer des feuerwehrfahrzeuges aus holzweiler kam jede hilfe zu spät – beide starben noch an der unfall-stelle. ein 39 Jahre alter beifahrer im feuerwehrfahrzeug wurde mit dem rettungshubschrauber ins aachener Klinikum geflogen, sein 30-jähriger Kollege kam ins erkelenzer Kranken-haus!im august 2011 war ein feuerwehr-fahrzeug auf dem weg zu einem Dachstuhlbrand in borschemich töd-lich verunglückt. Damals war ein 34 Jahre alter feuerwehrmann aus wassenberg-effeld ums Leben ge-kommen. „es ist grauenhaft und er-schütternd, viele Kollegen waren am einsatzort, die schon im vergangenen

Jahr den tödlichen unfall des Kollegen erlebt haben, für sie war es wie ein Déjà-vu“, sagte Dienstgruppenleiter markus Klaßen von der einsatzleit-stelle von feuerwehr und rettungs-dienst am Donnerstagabend, 15. no-vember 2012.auch am Donnerstag war es wieder der brand in einem leer stehenden haus in borschemich, der den ein-satz des erkelenzer Löschzuges iii auslöste. um 16.22 uhr hatte der be-zirksschornsteinfeger, so Klaßen, den Qualm entdeckt und die feuerwehr alarmiert. auf dem weg zum brand-ort kam es dann zu dem grauenhaf-ten frontalzusammenstoß. im ein-satz waren rund 100 feuerwehrleute mehrerer erkelenzer Löschzüge, 22 rettungskräfte, etliche notärzte, notfallseelsorger und -psychologen. zwei rettungshubschrauber wurden zum unfallort bestellt, sagte Klaßen.

Ein 19-jähriger Feuerwehrmann prallte mit seinem Pkw gegen ein Feuerwehrfahrzeug – mit verheerenden Folgen. Während der junge Mann sich auf dem Weg zur Feuerwehr be-fand, saßen im Lkw seine bereits ausgerückten Kollegen ... Foto: Ralf Roeger / dpa / picturedesk.com

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Nachrichten

Page 61: Brennpunkt 7_2012

Denker-Ecke

Finden Sie folgende Wörter und Abkürzungen:(diese können von links nach rechts und umgekehrt, von oben nach unten und umgekehrt, aber auch diagonal enthalten sein!)

Vorausfahrzeug eigenleistung Druckschlauch feuerbeschau unpolitisch

hydraulisch brandschutz alarmieren freiwillig container

Pressluft Vollbrand funktion atemgift rückzug taucher

bergung wahlen reform rauch Lotse gtLf gKDt Kran

hbi eLf bma obr

im nächsten heft finden sie – wie üblich im wechselmodus – wieder ein feuerwehr-Kreuzwort-rätsel. auflösung weiter hinten in dieser rubrik!

617/2012

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Page 62: Brennpunkt 7_2012

Junger Feuerwehrmann im Burgenland von ausrückendem Schweren Rüstfahrzeug überrollt und getötet

Tödlicher Wegeunfall 2:

neben Deutschland er-eignete sich jedoch auch in österreich ein folgen-schwerer wegeunfall eines feuerwehrmannes. Der 23-jährige Löschmeis-ter michael benkö eilte gegen 19.00 uhr des frei-tag, 26. oktober 2012, auf-grund eines alarms der feuerwehr oberwart (bur-genland) zu einem Ver-kehrsunfall ins feuerwehr-

haus. Dort kam es zum tragischen unfall: er wur-de vom aus der garage ausrückenden schweren rüstfahrzeug der wehr zu boden gestoßen und schwerst am Kopf verletzt. notarzt, rettung, ein prak-tischer arzt und die eige-nen Kameraden der wehr kämpften über eine stunde lang vergeblich um das Le-ben des 23-Jährigen. Ver-

geblich – der junge helfer erlag seinen Verletzungen.Lm michael benkö ist am 1. Juli 2002 der feuer-wehr oberwart beigetre-ten und war 10 Jahre akti-ves feuerwehrmitglied. am 1. Jänner 2011 hatte er die funktion des gruppenkom-mandanten übernommen.

Feuerwehrmann mit Traktor von Mure erfasst und getötet

Tödlicher Unfall:

in tirol musste leider ein weiterer feuerwehrmann im Dienst der öffentlichkeit sein Leben lassen. Pflicht-bewusst hatten sich die feuerwehrmänner im ost-tiroler straßen am sonn-tag, 11. november 2012, angesichts einer angekün-

digten starkregenfront zum bereitschaftsdienst getroffen. gruppenkom-mandant manfred Joas (43) war einer von ihnen. „er war kurz da und woll-te mit dem traktor noch den almweg abfahren“, be-richtete ein Kamerad dem

orf. Kurz darauf wurde der familienvater nahe seines hofes von einem erdrutsch mitgerissen. „er wollte Äste und stämme mit seinem traktor aus einem bach-bett räumen, damit sich nichts verklaust“, schilder-te Kommandant heinz gol-

mayer. aber als sich das gefährt verfing, wurde es von geröllmassen erfasst. im auffangbecken wurde der zerstörte traktor ent-deckt. Der Landwirt konn-te von seinen Kameraden jedoch nur mehr tot gebor-gen werden ...

Pariser Feuerwehr testet Renault Twizy - Elektroautos

Innovativer Test:

für die französische feuer-wehr wurde ein elektro-auto vom typ renault twizy

zu einem feuerwehrauto umgebaut.

in zukunft kann die Pariser feuerwehr auch das elek-troauto renault twizy als feuerwehrauto einsetzen, denn diese hat einen Proto-typen erhalten, an dem sie maßgeblich beteiligt war.

Da das elektromobil twi-zy sehr klein ist und nor-malerweise nur Platz für zwei Personen bietet (eine sitzt vorne, die andere hin-ter dem fahrer) fiel der rücksitz dem material zum opfer. Dort befinden sich

nämlich zwei feuerlöscher, zwei Pressluftflaschen, ein brandschutzanzug und ein erste-hilfe-Koffer (da hat man den twizy aber gut genutzt).auch wenn das ganze et-was merkwürdig aussieht, das Konzept sinn. Das auto ist als first respon-

der gedacht, das vor den normalen

Lösch-

Die FF Oberwart trauert um ihren 23-jähri-

gen Kameraden Michael Benkö. foto: ff

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Page 63: Brennpunkt 7_2012

fahrzeugen an einem brandherd eintrifft. Dazu muss das fahrzeug schnell durch den unter umstän-den dichten Verkehr kom-men, und dazu möglichst klein und wendig sein. Diese eigenschaften treffen auf den kleinen flitzer zu.

ab november 2012 soll der Prototyp für insgesamt acht monate in Paris und seinen Vororten getestet werden, danach wird über eine mögliche Kleinserien-produktion entschieden.

Emergency 2013 – Version Deluxe 2012 und einiges mehr

Wohnzimmer-Action

wohl die wenigsten, die sich für feuer-wehr, rettung oder Polizei begeistern und sich auch computersimulationen nicht verwehren sind an dem Klassiker „emer-gency“ und seine nachfolger vorbeige-kommen. nun ist es wieder soweit, mit emergency 2013 wird wieder für viele knifflige stun-den unter dem motto „retten als spielprin-zip“ gesorgt. Die Version 2013 beinhaltet emergency 2012 Deluxe und einige neue zusatzpakete. Die Deluxe-Version zeichne-te sich durch 15 großeinsätze in städten wie berlin, frankfurt, hamburg, Köln, mün-chen oder innsbruck aus, verfügt über vier freeplay-Karten und auch einen online-Koop-modus für vier spieler. für die vorlie-gende neufassung wurden neu entwickelt:• Neues Szenario: Supervulkan bedroht

zentraleuropa.• Vier neue Missionen in Wien, der Eifel,

auf sylt und auf dem Petersplatz im Va-tikan.

• Freeplay-Karte aus dem Vulkan-Szenario• neue Filmsequenzen.

• Neue Taktikmöglichkeit durch Einbezug einer neuen einheit, der feuerwehr-Droh-ne (siehe bild rechts)

emergency 2013 erschien (auch) als up-grade-Paket zum Download über digita-le Distributionsplattformen (hauptspiel emergency 2012 oder 2012 Deluxe benö-tigt, 9,99 euro uVP) und als Ladenversion komplett mit der neuen Kampagne und al-len inhalten von emergency 2012 Deluxe (29,99 euro uVP).systemvoraussetzung: grafikkartenty-pen: nViDia geforce 6 reihe, ati radeon X1300, DirectX Version: 9.0, grafikkarte: DirectX kompatibel, 256mb, arbeitsspei-cher: 1024 mb, Prozessor: 2.5 ghz.

Weiterentwicklung: wie im coverthema des brennpunkt 3/2012 bereits berichtet, arbeiten sixteen tons entertainment und Deep silver an noch mehr heißen einsät-zen für fans von rettungsstrategiespie-len: aus der beliebten emergency-reihe ist emergency 5 in entwicklung – ein release-termin steht noch nicht fest. bilder: Deep silver

Acht Monate testet die Pariser Wehr den kleinen Flitzer. Dann wird weiter entschieden. fotos: renault

637/2012

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Page 64: Brennpunkt 7_2012

ich bin ein treuer Leser des brennpunkt. im heft 6/2012 auf seite 5 ist ein illustra-tionsfoto der wiener berufs-feuerwehr bei der rettung eines Verschütteten aus einer grube. auf dem foto ist wohl nicht alles in ordnung, oder? ohne die Leistung der Kameraden zu schmälern, wäre es wohl angebracht, aus sicherheitsgründen einen helm zu tragen. Dieses foto ist in meinen augen alles

andere als vorbildhaft und gehört sicher nicht in eine Vorbild wirkende und sehr gute feuerwehrzeitschrift. Übrigens wird in einschlägi-gen Lehrgängen ausdrück-lich auf vorschriftsmäßige einsatzkleidung und Psa hingewiesen. Josef gimplinger, roßbach

brennpunkt: natürlich ist das argument nicht ganz von der hand zu weisen. es zeigt ein-

fach die üblichen Praktiken, zudem weiß man oft nicht, wann das bild entstanden ist. es eignete sich jedoch passend zur illustration der thematik zur rettung und bergung von Verschütteten. bilder dieser sorte erhält man nicht alle tage. es freut die redaktion jedoch, wenn den Lesern etwas ins auge sticht und auch ihr feed-back liefern. wie von Josef gimplinger schon erwähnt,

soll und sollte es jedoch die arbeit der Kollegen in keiner weise schmälern oder gar an den Pranger stellen. Da-für ist der brennpunkt nicht da und setzt sich derartige aktionen auch nicht zum ziel.

Anmerkung zu „Retten und Bergen von Verschütteten“

Leserbrief

Kurz berichtet

Zwei Feuerwehr- männer getötetwährend eines 15-stün-digen brandeinsatzes in einem hochhaus in der chinesischen stadt urumqi sind zwei feuer-wehrleute getötet wor-den.

unter keinem guten stern steht offensichtlich das haus der freiwilligen feuerwehr harsefeld im deutschen Landkreis stade. nachdem die wehr in der nacht von 17. auf 18. Jänner 2012 schon einmal opfer eines einbruchs geworden sind, waren in der nacht auf den 19. november 2012 neuer-lich Langfinger zu besuch – und nicht, ohne geringen schaden zu hinterlassen. Der oder die täter haben dazu eine außentür des ge-bäudes aufgebrochen und konnten so in das innere ein-

steigen. in der fahrzeughalle wurden von ihnen mehrere einsatzfahrzeuge geöffnet und daraus zwei stromerzeu-ger, eine rettungs- und zwei Kettensägen sowie ein akku-schrauber und ein notebook entwendet. Die Polizei geht davon aus, dass es sich um mehrere täter gehandelt haben muss, die mit einem fahrzeug zum abtransport der beute vor ort gewesen sind. Der ge-samtschaden dürfte sich nach ersten schätzungen auf mehrere zehntausend euro belaufen.

Zehntausende Euro Schaden bei zweiten Einbruch in Feuerwehrhaus

Langfinger zu Gast

Über 10.000 Euro für die Rettung eines Hundes?Das retten von tieren, menschen und sachgütern aus einer bedrohungslage ist in österreich eine kostenlose einsatzleis-tung der feuerwehr. anders offensichtlich in Deutschland: als der Jagdinstinkt mit dem hund skipper (4) in reinickersdorf durchging, wurde es ein fall für die feuer-wehr. Der weiße Parson russell terrier steckte in einem Dachsbau fest. 40 helfer

von feuerwehr und techn. hilfswerk bud-delten acht stunden in dreieinhalb meter tiefe in einem ausmaß von rund 50 m2. Da man der meinung ist, durch das Los-reißen des hundes wäre fahrlässig gehan-delt worden, wird der frau eine rechnung in höhe von „deutlich über 10.000 euro“ präsentiert ... bleibt zu hoffen, dass sitten wie diese in österreich nicht einzug halten. ein hilferuf nach möglicher „fahrlässigkeit“ würde wohl dreimal zu überlegen sein ...

Innerhalb des gleichen Jahres waren bei der Feuerwehr Harsefeld schon zweimal ungebetene Langfinger zu Gast. foto: Pi stade

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Page 65: Brennpunkt 7_2012

FF Gampern: Spenden erlauben Geräte- und Fahrzeugindienststellungen

Neue Fahrzeuge

Die ff gampern konnte ein neues Lfb-a1 auf mb 818 sowie neue ts (spende der firma rag) und neue atemschutzgeräte (spende firma stiwa) in den Dienst stellen. Das fahrzeug wur-de mit mitteln des Landes, dem Landes-feuerwehrkom-mando, der gemeinde und der feuerwehr finanziert. ebenso stellte die wehr ein gebrauchtes Vorausfahrzeug (Vf-a) auf mb mL 230 in

den Dienst. es wurde eben-falls als spende einer firma übernommen und von der feuerwehr zum einsatzfahr-zeug umgebaut! Die feuer-wehr gampern übernimmt zudem die komplette erhal-tung des fahrzeuges, das für ein neues Konzept zur Lageerkundung, führungs-aufgaben aber auch diverse transportaufgaben genützt werden kann. foto: ff gampern

Lösung für die Denker-Ecke Lösung für den ungleichen Einsatz

nachdem andreas fulterer das Lied „wir sind Kamera-den“ als hommage an alle

feuerwehrmitglieder im rahmen der bundesfeuer-wehrleistungsbewerbe in

„Wir sind Kameraden“ – Hommage vom Bundesbewerb 2012 erhältlich

Musikalisches Werk

Linz im september 2012 vorstellte, den repräsen-tanten des österreichischen bundesfeuerwehrverbandes symbolisch überreichte und die nachfrage immer stär-ker wurde, kann die cD mit dem single-hit und einigen weiteren populären Liedern von andreas fulterer ab so-fort im handel und im öbfV-webshop erworben werden.mit großem respekt vor dieser Leistung und als von herzen kommendes Dan-keschön widmet andreas fulterer den männern und frauen der freiwilligen wie auch der berufs- und be-triebsfeuerwehren in die-sem herbst ein eigens für

sie geschriebenes Lied. Die musikalische hommage „wir sind Kameraden“ ist ein sym-bolischer schulterschluss mit allen feuerwehrleuten der welt. Die idee zu diesem außer-gewöhnlichen Lied kam dem südtiroler sänger bei einer begegnung mit dem oberösterreicher Josef schwarzmannseder, der als bundesbewerbsleiter „blacky“ in ganz österreich bekannt ist.bezug: Die cD ist im öbfV-shop zum Preis von euro 9,99 zu bestellen: http://www.bundesfeuerwehrverband.at/shop/dvd-01-743.html

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Page 66: Brennpunkt 7_2012

Neues LFB-A1 in Hofkir-chen/Tr.ein Lfb-a1 von walser stellte die freiw. feuer-wehr hofkirchen an der trattnach nach einer Pla-nungszeit von drei Jahren in den Dienst. Der iveco Daily 70c17 dient als er-satz für ein Lf-b aus dem Jahr 1981. Da sich in der näheren umgebung meh-rere Kleinlöschfahrzeuge befinden, konnte man aus-rüstungstechnisch einen schwerpunkt auf techni-sche hilfeleistungen le-gen. Die wesentlichen highlights sind dabei der 25 kVa einbaugenerator, die als schnellangriff aus-geführte 30 m gifa Plus Kabeltrommel und der wechselblock am elektro-hydraulisch absenkbaren Pumpenschlitten, welcher bei bedarf gegen die trag-kraftspritze getauscht werden kann. auf dem wechselblock sind unter anderem das stab fast, mehrere stab Packs, Ver-kehrsleitkegel, die bereit-stellungsplane und eine box mit sämtlichem spe-

zial-werk-zeug für die technische hilfeleis-tung untergebracht.umfeld-, mannschafts-raum-, geräteraum- und Dachbeleuchtung sind in LeD technik ausgeführt. beim pneumatisch aus-fahrbaren Lichtmast wur-den dafür konventionelle 4x 1000 w / 230 V ha-logenscheinwerfer einge-setzt, die einzeln geschal-tet vom einbaugenerator versorgt werden. Da das grundfahrzeug über kei-ne Druckluftbremsanla-ge verfügt, wurde dafür ein 12 V Luftkompressor mit getrenntem 10 ltr. Pufferspeicher eingebaut. Durch die kombinierte Druckluft / strom fremd-einspeisung mit schnelllö-sekupplung vom typ rett-box air wird der speicher auf Druck gehalten und die funktion des mastes auch bei defektem Kom-pressor sichergestellt. foto: ff hofkirchen/tr.

Freiw. Feuerwehr Wildenhag:Neues Kleinlöschfahrzeug auf Iveco

32 Jahre vergingen bei der ff wildenhag bis zum austausch ihres Kleinlöschfahrzeuges. Das allrad-fahrzeug aus dem haus iveco-magirus, aufge-baut auf einem iveco Daily, ist neben der standardaus-rüstung mit einem LeD-Licht-masten, LeD-rundumbeleuch-tung, notstromaggregat und einem hydrofix ausgestattet. mit diesem einsatzfahrzeug

ist die feuerwehr wieder auf den modernsten stand der technik und für die einsätze in zukunft wieder gerüstet.glück war auch bei der seg-nung dabei: ein schweres unwetter wich bei der Ver-anstaltung wieder schönwet-ter. Lediglich drei wehren konnten wegen einsätzen nicht teilnehmen. foto: ff wildenhag

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Page 67: Brennpunkt 7_2012

nach 32 einsatzjahren wurde das alte KLf der ff engers-dorf durch ein neues fahr-zeug der marke mercedes 190 mit 190 Ps ersetzt. aufgebaut wurde der neulingvon der fa. seiwald. neben der Pflichtausstattung be-steht die ausstattung auch aus einem uhPs mit 165 l wasser, ein notstromag-gregat, atemschutzgeräte, Lichtmast sowie eine rück-fahrkamera. recht dienlich

ist der ff engersdorf bei dem Kleinlöschfahrzeug die regelung „berechtigung zum Lenken von feuerwehrfahr-zeugen bis 5,5 t hzg“. foto: ff engersdorf

32 Jahre altes Einsatzfahrzeug bei der Feuerwehr Engersdorf ersetzt

FF Puchheim: Abrollbehälter in Eigen-regie und ohne Fremdmittel aufgebaut

nach einer bauzeit von vier Jahren war das neu adaptierte haus der feuerwehr st. nikola fertiggestellt. Der bau ist wieder ein beispiel dafür, welche eigenleistungen in den feuerwehren so häufig erbracht werden. Kommandant franz Kammerhuber zum brennpunkt: „Von den insge-samt euro 163.600,- gesamtbaukosten brachte die ff st. nikola den beachtlichen betrag von euro 73.600.- selbst auf! hinzu kommen auch noch 5.471 arbeitsstunden von den eigenen mitgliedern.“ foto: ff st. nikola

Fast 50 Prozent Eigenleistung für neu adaptiertes Feuerwehrhaus!

Feuerwehrhäuser

seit 2004 verfügt die ff Puchheim über ein wechsel-laderfahrzeug und hatte dafür bislang einen abrollbehälter „tank“ und „mulde“. seit einigen monaten steht nun auch der behälter „Logistik“ im Dienst. Dieser wird den anfallenden transport- und Logistikaufga-ben bei der feuerwehr dienen. Der ab könnte aber auch als unterkunft an der einsatzstel-le seinen Dienst versehen. in kurzer zeit können im contai-ner sitzgelegenheiten und ti-sche aufgestellt werden, um den abrollbehälter z.b. als witterungsbeständigen auf-enthaltsraum bei längeren einsätzen zu nutzen. Der ge-

schlossen ausgeführte aufbau bietet ein Ladevolumen von ca. 22,1 m³. mit dem abroll-behälter Logistik lassen sich bis zu acht Din-gitterboxen gleichzeitig transportieren. für eine leichte beladung mit dem Ladekran wurde der komplette Planenaufbau mit einem schiebemechanismus ausgeführt. Die maximale transportkapazität liegt bei etwa 3.730 kg. Die außen-abmessungen des abroll-behälters betragen 4.635 mm Länge und 2.555 mm breite. Die seitlichen bord-wände mit einer höhe von 600 mm aus alu-Profilen sind abnehmbar. Der container-

boden ist in rutschfesten alu Profilen ausgeführt. in der Vorderwand bzw. im Kopf-träger sind 4 versenkbare zurrringe (5,0 tonnen) und im seitenrahmen links und rechts sind 14 zurrringe (2,5 tonnen) montiert. an der stirnwand befindet sich auf der einen seite ein gerä-tekasten zum Versperren, in denen sich die erforderlichen gurte für eine Ladegutsiche-rung befinden. auf der andern seite ist eine aluanlehnleiter gehaltert. ebenfalls sind drei sicherungslatten mit schnell-verschluss im container. ein haken für das zurückschieben der Plane ist ebenfalls an der stirnwand innen angebracht. für arbeiten in der nacht ste-hen am aufbau selbst zwei LeD-arbeitsscheinwerfer zur Verfügung. Die heckrampe

ist bei paralleler abstützung am boden für 3.000 kg be-lastung ausgelegt. weiters befinden sich am heck zwei ausziehbare holme um bei bedarf – wie z.b. bei Langgut-fuhren – die auffahrtsrampe in horizontaler Position (hier beträgt die tragkraft 1.000 kg) arretieren zu können.besonders stolz sind die Puch-heimer darauf, dieses Projekt nach ihren eigenen ideen und aus eigener Kraft ohne zuschüsse der öffentlichen hand realisiert zu haben. fotos: ff Puchheim

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Page 68: Brennpunkt 7_2012

wie in der letzten ausgabe berichtet (siehe bild), fand im september 2012 im oö. Landes-feuerwehrverband bzw. der Landes-feuerwehrschule ein tag der offenen tür statt. Von rund 1.000 interessierten besuchern wurden 760 Quizkarten eingereicht, auf der im zuge der führungen beantwortbare fragen enthalten waren. fol-gende gewinne und gewinner wurden nunmehr ermittelt:Handfeuerlöscher: himsl Josef, 4785 freinberg (2 kg), schlager oliver, 4320 Perg (6 Liter), Leitner Josef, 4950 altheim (6 kg).Je eine Löschdecke: merser christopher, 4192 schen-kenfelden, schöfl Lisa, 4048 Puchenau, egelseder mar-cel, 4320 Perg, stockinger roswitha, 5141 moosdorf, familie neuwirth, schlüßlberg.Taschenmesser: breinesberger manuel, 4452 ternbergFeuerwehr-Uhr: haunschmid Johann, 4240 freistadtBrennpunkt-Abo 2013: Klammer Peter, 4212 neumarktJe ein Heimrauchmelder: trinkl elisabeth, 4572 st. Pankraz, rieck antje, 93073 neutraubling, Deutschland, feischl gerlinde, 4076 st. marienkirchen, wiesinger Ka-thrin, 4081 hartkirchen, Klausberger stephanie, 4491 niederneukirchen, nötstaller simone, 4273 unterweis-senbach, schönauer teresa, 4615 holzhausen, burner willi, 5211 friedburg, Dopler martin, 4716 hofkirchen, humer maria, 4716 hofkirchen, schubert martin, 3021 Pressbaum, mittendorfer charlotte, 4060 Leonding, mayer andreas, 4030 Linz, Dumfart rita, 4184 helfen-berg, irsiegler Katharina, 4222 st.georgen, hronicek frieda, 4160 aigen, Denk renate, 4490 st. florian, Lim-berger ramona, 4552 wartberg/Krems, burgstaller manfred, 4100 ottensheim, eitzinger franz sen., 4890 frankenmarkt, mühlparzer magdalena, 4882 oberwang, beißkammer thomas, 4663 Laakirchen, Pfeiffer David, 4812 Pinsdorf.Die Oö. Landes-Feuerwehrschule gratuliert herzlich und dankt nochmals allen Helfern!

Die Gewinner – Tag der offenen Tür im September 2012

Oö. LFV

Das Programm der 94. ta-gung der Kameradschaft der höheren feuerwehroffiziere (Khfo) am 30. oktober 2012 wurde von 39 Kameraden wahrgenommen. sie wurden im oö. Landes-feuerwehr-kommando von ihrem Vor-sitzenden e-br Josef hackl empfangen. es folgte der mit spannung erwartete höhe-punkt der tagung: LbD Dr. wolfgang Kronsteiner wid-mete sich ausführlich dem thema, das in den letzten monaten jeden der feuer-wehrleute in oberösterreich bewegt: Die feuerwehrre-form. Dr. Kronsteiner stellte unter anderem klar, dass der rechnungshof lediglich seine aufgabe erfülle, wenn er die wirtschaftlichkeit, zweckmäßigkeit und spar-samkeit des mitteleinsatzes im feuerwehrwesen prüfe. wenn er darüber hinaus empfehlungen zur inhaltlichen Veränderung von aufgaben gebe, könne er das zwar tun, zwingend folge leisten müs-se man aber nicht.nach so viel zukunftswei-sendem entspannte ein

beitrag von e-bfr Dr. alfred zeilmayr, der sich auf ein er-eignis im Jahr 1947 bezog: Die serienbrände auf dem schafberg.feuerwehrreferent Landes-rat max hiegelsberger war der nächste informant, er vermittelte den Kamera-den den stand der feuer-wehrreform aus politischer sicht. er stellte in aussicht, dass die diesbezügliche ge-setzliche regelung voraus-sichtlich nächstes Jahr zu erwarten sei.Der feuerwehrbus startete nachmittags zum aufbruch zum nächsten treffpunkt bei der ff walding, wo die Khfo-mitglieder sozusagen ein Kontrapunkt zum wald-brand 1947 erwartete: einen rückblick auf das hochwas-ser 2002 in walding.Die tagung klang mit erfri-schenden getränken und einer führung durch das wal-dinger feuerwehrhaus aus.

Die komplette nachlese fin-den sie hier: http://feuer-wehrmuseum.atsites.de/stories/storyreader$3790

Zum 94. Mal getagt

KhFO-Treffen

39 der insgesamt 76 Mitglieder der KhFO waren bei der 94. Tagung mit dabei. Foto: Czejka

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In den letzten Monaten wur-den der Oö. Landes-Feuer-wehrschule vermehrt Fälle bekannt, wo bei Bränden von Kraftfahrzeugen Teile weggeflogen sind und auch teilweise Verletzungen her-vorgerufen haben.nach eingehender recher-che und Prüfung konnte festgestellt werden, dass bei bränden an Kraftfahrzeugen Druckbehälter wie beispiels-weise von airbags, gasdruck-federn, gurtstraffern derart erhitzt werden, dass diese teilweise schlagartig auf-platzen! in Verbindung dazu kann es dazu kommen, dass einzelne teile wegfliegen.Gasdruckfedern: beson-dere gefahr besteht bei gasdruckfedern, wie sie bei Kofferraumdeckeln und auch motorhauben verbaut sind. Durch das feuer kann es unter umständen zu einer zusätzlichen Druckerhöhung durch wärme kommen, sodass die befestigungen

abschmelzen und dann die gasdruckfeder mit einer derartigen wucht ausfährt/wegfliegt, dass diese davon fliegt und es bei Körper-kontakt auch in mehreren metern entfernung noch zu Verletzungen kommen kann.im zuge der ausbildung an der Landes-feuerwehrschule wird bei manchen Lehrgän-gen ein fahrzeugbrand real geübt. hier wurde heuer be-reits reagiert. auf diesem weg ergeht auch der Auf-ruf an die Feuerwehren, bei heißen Übungen darauf zu achten. eine annäherung an das brennende fahrzeug ist idea-lerweise über die ecken des fahrzeuges, möglichst nicht direkt von vorne/hinten bzw. von der seite.“Vor der Übung empfiehlt es sich, gegebenenfalls die gas-druckfedern zu entfernen. bei Kursen an der Landes-feuerwehrschule werden diese maßnahmen inzwi-

Vorsicht: Fliegende Geschosse bei Autobränden im Einsatz und bei der Übung

Ausbildung/Einsatz

schen immer getroffen, um dieses gefährdungspotenzial

für die feuerwehrleute zu vermeiden.

Bei neueren Pkws ist beim Entzünden für Übung Vorsicht walten zu lassen. Symbolfoto: FF Laakirchen

Auch bei einem der Gruppenkommandantenlehrgänge an der Oö. Landes-Feuerwehrschule in Linz kam es 2012 bereits zum schlagartigen Wegfliegen eines Druckbehälters. Foto: Landes-Feuerwehrschule

Ausbildungsfolie von Hubert Springer vom Bezirks-Feuer-wehrkommando Rohrbach. Ein wegfliegender Gasdruck-dämpfer landete bei einem Autobrand im Unterschenkel des Angrifftrupps unter Atemschutz.

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CRASH & CARRY: Übungsvorbereitung leicht gemacht

Branchen-News

Der bayerische hersteller tee-uu präsen-tierte 2012 eine clevere Übungspuppe mit durchdachten Details. Jeder, der schon einmal eine Übung vorbereitet hat, kennt das Problem, eine Übungs-puppe alleine tragen zu müssen: es ist nahezu unmöglich oder zumindest mit einem schweißtreibenden Kraftakt verbunden. Die sogenannte „crash & carry“-Übungspuppe spielt hier ihren

trumpf aus. Das integrierte und verstaubare trage-

system erlaubt ein leichtes tragen als

rucksack. mittels zwei verstellbaren riemen und robus-ten metallschnal-len werden dazu

bein und schulter miteinander verbunden. ist man zu zweit, so lässt sich die Übungspuppe wie eine tasche an den beiden riemen tragen. an Kopf, rumpf und ex-tremitäten befinden sich

beidseitig flauschflächen zur applikation von Verletzungsmus-tern. entsprechende bilder werden auf einer DVD mitgeliefert oder können optional gebrauchsfertig laminiert mit

Klettstreifen mitbestellt werden. für suchübungen mit einer wärmebild-kamera sind optional selbstklebende thermo-Pads erhältlich. Diese Pads werden einmalig aktiviert und bieten eine für mindestens vier stunden aus-reichende wärmequelle. Die 170 cm große crash & carry - Übungspuppe wird über einen reiß-verschluss bis zu einem gewicht von 40 kg individuell durch den nutzer ge-füllt. Dieses gewicht ist für eine realis-tische unfalldarstellung ausreichend und belastet die einsatzkräfte nicht unnötig. Das robuste 1680D Polyes-tergewebe mit einer zwei mm starken PVc-beschichtung auf der innenseite

sichert eine langjährige nutzung. Der empfohlene Verkaufspreis liegt bei euro 179,- (ohne füllmaterial). weitere informationen erhalten sie beim oö Vertriebspartner fire-world shop unter www.feuerwehr122.at oder direkt beim hersteller unter www.tee-uu.com

Optional sind Thermopads erhältlich. Diese sind für Personensuchen mit der Wärmebildkamera gedacht und bieten über einen Zeitraum von vier Stunden eine entsprechende Wärme-quelle.

Fitness-Trainer für die Batterie

batterie- und akkuprob-leme sind wohl in jeder feuerwehr bekannt. hier bietet Votronic nun einen fitness-

trainer für die batterie an. Die richtige Ladetechnik und die Vermeidung von tiefentladungen beschert

den aktu-ellen batte-rien in blei-

technologie mittlerweile eine hohe Lebensdauer. Die gelegentliche belas-tung mit nennenswerten strömen sowie regelmä-ßiges nachladen bei län-geren standzeiten wirken einer schlaffen batterie entgegen. Darüber hin-aus lässt sich mit kleinen helfern durch training so-wie Vermeidung und ab-bau von sulfatschichten die batterie-Lebensdauer erhöhen und scheinbar de-

fekte batterien reaktivie-ren. Der Votronic battery Profit aktiviert sich bei La-dung der batterie (batte-ry refresher) und sorgt so automatisch für die le-benserhaltende fitness der batterie während der fahrt. er schickt zur re-generation sehr kurze und kräftige zusätzliche Lade-stromimpulse zur batte-rie. Dabei werden bereits vorhandene schädigungen abgebaut sowie sulfatab-

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lagerungen aufgebrochen und zerstört. zusätzlich wird die bildung neuer sul-fatkristalle unterbunden. selbst schlaffe, scheinbar defekte batterien werden wieder reaktiviert. falls die batterie nicht schon zu stark vorgeschädigt ist, erreichen im idealfall Kapa-zität und Ladeleistung wie-der die alten werte. Der Votronic battery trai-ner ist in der übrigen zeit aktiv, wenn die batterie

nicht geladen wird. er ver-mindert die sulfatbildung und andere degenerative effekte an den bleiplatten und sorgt für die nötige fitness der batterie, wenn diese längere zeit nicht be-nutzt oder nur mit gerin-gen strömen entladen wird (selbstentladung, heimliche Verbraucher etc.). Durch sehr kräftige und sehr kurze Doppel-stromimpul-se, die der batterie und dem Ladezustand ange-

passt sind, hält der battery trainer die batterie fit und schützt sie vor schneller alterung und ausfall. auf-grund der Kürze der im-pulse mit langen zwischen-intervallen wird dabei nur verhältnismäßig wenig energie in größenordnung der selbstentladung ent-nommen. bei zuschaltung von Verbrauchern hoher Leistung geht der battery trainer automatisch in Pau-senbetrieb.

beide geräte werden über Kabelschuhe m8 direkt an der batterie oder dem bat-terieverband angeschlos-sen und sind für alle 12V-bleibatterietypen (säure, starter, gel, agm) und -fa-brikate geeignet. natürlich ist auch ein Parallelbetrieb beider geräte möglich. technische Details sind im internet zu finden. weitere infos erhalten sie unter: www.votronic.de.

Der bunte Gurt für‘s schnellere Findenfarbliche markierungen sind heute in und auf den einsatz-fahrzeugen bereits mehrfach um einsatz, um die orien-tierung zu erleichtern oder Dinge rascher zu finden. als neuesten clou gibt es jetzt von der carl stahl gmbh & co. Kg sicherheitsgurte in den signalfarben rot und gelb.

Dank der farbgebung sind die gurte schneller auffind-bar und können nicht so leicht mit den bändern anderer geräte verwechselt werden. Die gurte entsprechen der ece-norm r16. Das heißt, sie wurden auf raumtempe-ratur und -feuchtigkeit konditioniert, sind lichtbeständig und abriebfest. Damit die farben nicht ausbleichen und die Qualität erhalten bleibt, wird der stoff mittels sublima-tionsdruck koloriert. bei diesem speziellen, patentierten Verfahren werden farbstoffe in den trägerstoff diffun-diert. so werden diese nicht nur oberflächlich auf das ge-webe aufgetragen, sondern ziehen vollständig in die faser ein. foto: albert ziegler gmbh & co. Kg

AN- UND VERKAUF• FF Traun verkauft KDO-F / Einsatzleitfahrzeug, bj. 1999, Vw t4 syn-chro hochdach, 28.700 km (stand 11/2012),

84 kw/114 Ps, all-radantrieb, 5-zylinder, benzinmotor, funktisch, besprechungstisch, div. feuerwehrtechnische ausstattung, besichti-gung nach Vereinbarung unter 0664/28 17 900 (Kdt. werner hellrigl), schriftliche angebote an [email protected], verfügbar ab mai 2013.• FF Traun verkauft ab sofort Leichtschaumge-

nerator, type „foamax 7“ inkl. zubehör, besich-tigung nach Vb unter 0664/28 17 900 (Kdt. werner hellrigl), schrift-liche angebote an [email protected]• FF Weistrach (Nö) ver-kauft Tragkraftspritzen-anhänger, rosenbauer,baujahr 1942, eg 410 kg, höchst zulässige nutz-last 340 kg, b/h/L: 1700mm, 1650 mm, 3400 mm. Verhand-lungsbasis: 350,- euro. anfragen an Vm gre-gor Payrleitner, tel.: 0680/5055261, e-mail: [email protected]

Mit Eiern und Fäusten gegen die Feuerwehr

zu bunt haben es fünf Jugendliche aus gelsenkirchen (D) am halloween-abend getrieben: sie stellten sich in der innenstadt einem einsatzfahrzeug der feuerwehr in den weg und bewar-fen es mit eiern. als die besatzung ausstieg, schlug einer der Jugendlichen einem feuerwehr-mann ins gesicht. später wollte sich der schläger entschuldigen und das auto reinigen. Das fahrzeug war jedoch schon sauber und der feuerwehrmann nicht mehr im Dienst ...

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schon seit einigen Jahren be-schäftigte sich das Komman-do der freiwilligen feuerwehr

Putzleinsdorf im bezirk rohrbach mit dem gedanken, eine Jugendgruppe zu gründen, um für den feuerwehrnach-wuchs zu sorgen.

Start durch „Import“ eines JugendbetreuersDa es in der feuerwehr noch nie eine Jugend gegeben hatte, hat man sich schwer getan, wie man so eine neue und unerfahrene materie aufbauen sollte. als die „aktive“ bewerbsgrup-pe 1998 in eisenstadt das erste mal bei einem bundesbewerb dabei war, war auch Jürgen Kalinke aus wesen-ufer (bezirk schärding) mit seiner freundin aus Putzleinsdorf unter den schlachtenbummlern. Jürgen sagte uns (den Putzleinsdorfern), dass er schon lange sehr erfolgreich die feuerwehrjugend wesenufer be-treut und fragte, ob wir in Putzleins-dorf etwa keine Jugendgruppe haben. nach einigen stunden gemeinsamer gespräche versprach Kalinke, dass er – sollte er einmal ein Putzleins-dorfer werden – zur ff Putzleinsdorf übertreten und beim aufbau einer feuerwehrjugend mithelfen werde. 2006 wurde Jürgen tatsächlich ein

Putzleinsdorfer – und die wehr hatte immer noch keine feuerwehrjugend. Dennoch zogen noch weitere vier Jahre ins Land, bis man „nägel mit Köpfen“ machte.

Erste Schrittees fanden sich innerhalb der feuer-wehr mit hfm bernhard erdpresser, aw gerald witzersdorfer und aw tanja Kronawitter drei Personen, die den neuen Jugendbetreuer unter-stützen würden. fünf Jugendliche aus Putzleinsdorf hatten bereits mit Jürgen Kalinke erste erfahrungen bei der feuerwehrjugend gemacht, da sie ihn im frühjahr 2010 regelmäßig zum bewerbstraining nach wesenufer be-gleiteten und dort auch bewerbe ab-solvieren durften. im Dezember 2010 besuchten die Jugendbetreuer alle Jugendlichen zwischen zehn und vierzehn Jahren, um sie zu einem tag der offenen tür im feuerwehrhaus einzuladen. Dabei viel auf, dass alleine durch mundpro-paganda viele Jugendliche bereits von der absicht der gründung einer feuerwehrjugend wussten und ge-hofft hatten, dazu eingeladen zu wer-den. Parallel dazu wurde auch in der gemeindezeitung eine einschaltung veröffentlicht.

Start mit Tag der offenen TürDer tag der offenen tür fand anfang Jänner 2011 statt und wurde zum vollen erfolg. Über 35 mädchen und burschen waren der einladung der ff Putzleinsdorf gefolgt und brach-ten reges Leben ins feuerwehrhaus. Von den 35 Jugendlichen kamen ca. 25 regelmäßig zu den nächsten tref-fen. Diese hatten jedoch noch kei-neswegs den charakter einer Übung für bewerbe der feuerwehrjugend oder Ähnlichem, sondern es stand der spaß absolut im Vordergrund. am ende blieb eine gruppe von 23 Jugendlichen übrig, welche tatsäch-lich der feuerwehr beitraten und mit der auch die erste bewerbssaison bestritten wurde. mit den Ältesten der gruppe wurde auch gleich der wissenstest in bronze absolviert. na-türlich zum vollen erfolg für alle sechs teilnehmer.

Räumlichkeit gefundennach der bewerbssaison wurden dann die räumlichkeiten für die Ju-gend im feuerwehrhaus eingerich-tet. hierfür wurden der feuerwehr von der gemeinde die Kellerräume des alten gemeindeamtes zu Ver-fügung gestellt. Diese wurden unter mithilfe einiger Kameraden zu einem wohnlichen Jugendraum umgestaltet sowie mit einer burschen- und einer mädchengarderobe ausgestattet. Damit den Jugendlichen in der be-werbsfreien zeit nicht langweilig wer-den würde, wurden einige aktivitäten gestartet, beispielsweise der besuch im aquapulco in bad schallerbach.

Zweite Eintrittswelle – fast geschlossener Beitritt einer ganzen SchulklasseKurz vor weihnachten machten sich die Jugendbetreuer abermals auf

Jugendgruppen-Gründung mit Mega-Erfolg: 42 Mitglieder in Putzleinsdorf

Florian Gruber von der FF Putzleinsdorf hat sich die Mühe gemacht, über das Internet die größten Jugendgruppen Österreichs herauszusuchen.

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JUGEND

Feuerwehr-Jugend-Corner

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den weg, um die Jugendlichen des Jahrganges 2002 zu besuchen und sie zum mitmachen bei der feuer-wehr einzuladen. Dadurch wurde eine zweite „zutrittswelle“ ausgelöst. so traten die Jugendlichen der vierten Klasse der Volksschule Putzleinsdorf beinahe geschlossen (bis auf drei ausnahmen) der feuerwehr bei. es erschienen somit weitere 19 Jugend-liche regelmäßig zu den treffen und trainingseinheiten!

42 Mann und Frau stark!somit steht der mitgliederstand der feuerwehrjugend Putzleinsdorf der-zeit bei 42 mädchen und burschen. Die freude ist riesengroß, aber es war klar, dass sofort noch weitere Jugendbetreuer gesucht werden müssten, um diese „masse“ an Ju-gendlichen im zaum zu halten. erfreu-licherweise haben sich ofm Kevin wögerbauer und ofm günter höller bereit erklärt, bei der feuerwehrju-gend mitzuarbeiten. eine herausforderung wurde der be-ginn der neuen trainingssaison für das zweite bewerbsjahr, da mit der ganzen mannschaft und auch mit neuen, hoch motivierten betreuern ganz von vorne begonnen werden musste. beim bewerbstraining stand wieder der spaß im Vordergrund. Die-se einstellung kommt bei den Jugend-

lichen gut an, da, wie sich im Laufe der trainingssaison herausstellte, kaum jemand ein training versäumte. wäh-rend der bewerbssaison konnten auch bereits kleinere erfolge gefei-ert werden. so konnte beispielsweise bereits am zweiten bewerb ein Pokal mit nach hause genommen werden. allerdings war bei den betreuern die freude über die teilnahme von vier, ab und zu auch fünf gruppen an bewer-ben im zweiten bewerbsjahr größer als die freude über den ersten Pokal. im zweiten bewerbsjahr wurden die Leistungen der Jugendgruppe natür-lich auch immer stärker. es wurde neun mal eine Platzierung unter den ersten fünf erreicht und dabei wur-de zwei mal ein erster Platz errun-gen. Damit wurde bereits das von den Jugendlichen selbst errichtete Pokalregal fleißig gefüllt. beim letzten Landesbewerb in braunau blieben die burschen und mädels deutlich über ihren eigenen erwartungen und lie-ferten die beste zeit im Löschangriff, die sie jemals in ihrer noch so jungen Karriere gelaufen sind, fehlerfrei ab. ein weiterer höhepunkt war das Ju-gendlager in niederwaldkirchen, wel-ches die Putzleinsdorfer mit 37 Ju-gendlichen (inklusive vier betreuern) stürmten. Dort mussten für die ff Putzleinsdorf drei zeltplätze reser-viert werden. bei der Lagerolympia-

de zeigten sie tolle Leistungen und ergatterten viele sachpreise. unter anderen einen besuch bei der flug-hafenfeuerwehr hörsching, welcher wohl einer der nächsten höhepunkte sein wird ... foto: ff Putzleinsdorf

Paul sempelmann, mitglied der feuerwehrjugend in Pucking, wur-de auf dem schulweg angefahren und schwer verletzt. nach einer woche intensivstation war Paul ende oktober dann wieder auf dem weg der besserung. feuerwehr-jugendmitglieder aus Pucking und hasenufer besuchten ihren Kame-raden im Krankenhaus. nachdem Paul derzeit nicht zur feuerwehr kommen kann, brachten sie ihm ein feuerwehrhaus mit. es war ein besonderes erlebnis für die jungen feuerwehrleute. foto: bfKDo Linz-Land

Kameradschaft auch am Krankenbett

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JUGEND

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KefermarKt: ein schwerer Verkehrsunfall zwischen einem muldenkipper und einem Pkw auf der baustelle der

s 10 beim Lotsenpunkt 42 (unweit von freistadt) war annahme einer Übung der ff Kefermarkt. Vier Perso-nen galten als verletzt, da-von zwei im fahrzeug und eine zwischen radlader und Personenkraftwagen ein-geklemmt. unterstützung kam von der besatzung des

schweren rüstfahrzeuges aus freistadt zum sichern des radladers mittels seil-winde. ebenso hat man zur

Personenrettung mit den mitgeführten hebekissen das im beladenen zustand rund 55 tonnen schwere fahrzeug angehoben. auch das hydraulische rettungs-gerät kam zum einsatz, zu-mal – so die Übungsannah-me - das eingesetzte gerät defekt wurde. foto: ff Kefermarkt

Einsatzübung mit Muldenkipper und Pkw in Kefermarkt

Feuerwehr-Aktionstage im Donauparkmauthausen: Jedes wochenende pilgern tausende in die einkaufzentren. Diese bieten also eine tolle Plattform, um die feuerwehr mal richtig in szene zu setzen. Die feuerwehr mauthausen und das einkaufzentrum Donaupark luden daher ein, sich mit dem thema brandschutz näher zu beschäftigen.für firmen gab es die möglichkeit, ihre mitarbeiter in erster Löschhilfe ausbilden zu lassen – klarerweise waren auch Private gerne gesehen. wichtig war vor allem, dass jeder selbst die verschiedenen arten von feuerlöschern ausprobieren konnte. gas-, mineralöl- und fettbrände galt es, mit den unterschiedlichen Lösch-

mitteln zu bekämpfen. auch wurde die möglichkeit geboten, sich sandsäcke mit nach hause zu nehmen – haben doch viele haushalte, mit wasserein-brüchen bei starken regenfällen zu kämpfen. als weiterer service wurde von einer firma angeboten, sowohl feuerlöscher überprüfen zu lassen, als auch neue zu erwerben. weiters

am Programm standen zehn einsatz-übungen. Die aktionstage konnten also gleich mehrere zwecke erfüllen. neben der tollen werbung für die feuerwehr wurden 120 Leute in erster Löschhilfe ausgebildet, knapp 200 feuerlöscher überprüft und die mannschaft konnte intensiv üben. fotos: ff mauthausen

Feuerwehr-Oberösterreich-Regional

schÄrDing: ein nicht alltäg-liches thema für eine ein-satzübung wählte sich die ff schärding. angeregt durch die fachzeitung „brennpunkt“ (titelthema im letzten heft), wurde eine Personenbergung aus einer Künette geübt. für die Übung wurden zwei Personen in einer Künette verschüttet, wobei die scha-lung teilweise aus der erde ragte. Vorteil war, dass die seitenwände stabil waren, weil nur die schmalbereiche eingestürzt waren, nachteil war, dass die schalung ca. zwei meter aus der erde ragte und auch dieses hin-dernis überwunden werden musste. unter einsatz von Lei-tern, Kran, schleifkorbtrage, beleuchtungsmaterial usw. wurde die gestellte aufgabe von der eingeteilten mann-schaft bestens gemeistert

und in kürzester waren beide Personen geborgen. foto: ff schärding

Brennpunkt-Titelthema als Anlass für Übung genommen

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REGIONAL

Page 75: Brennpunkt 7_2012

Tripple-Leiterpark bei der Scharnsteiner Feuerwehrscharnstein: einen einblick auf den technischen wandel im bereich der hubrettungs-technik in scharnstein bietet unten platziertes foto. anlass dafür war die Übernahme einer Drehleiter von der freiw. feuerwehr der stadt wels. in ansprache mit dem Landes-feuerwehrverband bot die ff scharnstein bei der Veräußerung der welser

DLKDLK 23-12 Vario cc (iveco magirus) erfolgreich mit. mit der Übernahme der welser Leiter konnte das 29 Jahre alte Vorgänger-modell nun endlich außer Dienst gestellt werden. Die bislang und seit 14 Jahren im einsatz befindliche, halb-hydraulische Leiter mit 18 metern steighöhe hatte noch händischem Kurbelbetrieb

und nur mehr bedingte ein-satzmöglichkeiten. bereits im Jahre 1905 wurde von der feuerwehr scharnstein eine mechanische holzschiebelei-ter mit 14 metern steighöhe von der firma rosenbauer angekauft, die zu damaligen zeiten mit Pferden zum einsatzort gezogen werden musste.

foto: ff scharnstein

aLtmÜnster: gerade in unseren breiten kommt es fast alljährlich zu schweren stürmen, die einen einsatz mit motorsägen notwendig machen. und genau hier lauern gefahren, die nicht zu unterschätzen sind. bäume und stämme liegen kreuz und quer. Das holz liegt verspannt am boden, das heißt, es bilden sich Druck und zugpunkte, die beim falschen schnitt verschieden reagieren. schnell kann es passieren, dass bei einem solchen fehl-schnitt der stamm oder ast unkontrolliert in eine nicht beachtete richtung schnellt. aus diesem grund haben sich altmünsterer feuerwehrleute

wieder zu einer schulung mit forstprofis unterzogen. bäume wurden wie bei einem mikadospiel kreuz und quer angehäuft und aufgabe war es hierbei, den „haufen“ holz aufzuarbeiten. Da hat es sich sehr schnell gezeigt, welche verschiedene span-nungen auf das holz wirken. ein szenario, wie es immer wieder bei einem sturmein-satz vorkommt. hier konnte man auch sehen, wie schnell bei einem falsch gesetzten schnitt das motorbetriebene werkzeug sich verkeilt und nicht mehr zu bewegen ist. für jüngere Kameraden war es teilweise das erste mal, mit einem gerät zu arbeiten,

dessen Kraft nur mit muskeln und logischem Denken zu bändigen ist. fazit: ein sehr lehrreicher tag!

foto: ff altmünster

sanDL/Linz: Den Koch-löffel bzw. den mikrowellen-herd gegen das funkgerät getauscht hat kürzlich der Koch der oö. Landes-feuer-wehrschule, wolfgang König. Das mitglied der ff unterwald drückte in sandl die schulbank bei der funkausbildung. er absolvierte die schriftliche erfolgskontrolle mit vor-züglich. foto: summerauer

Der funkende Feuerwehrkoch

neustift: spendabel der feuerwehr neustift gegenüber zeigte sich der dortige musikverein.

für das neue feuerwehr-haus erhielt die wehr einen scheck in höhe von 1.000 euro. Kommandant hermann wallner: „wir werden dieses geld in einen atemschutzmas-ken-trockner investieren!“ foto: feuerwehr

1.000 Euro-Spende

franKenburg: seit vielen Jahren nehmen frankenbur-ger feuerwehrleute an der bayrischen Leistungsprüfung teil. mit der absolvierung der stufe 6 durch obi gerfried

Puffer war dieser nicht nur der schon 16. teilnehmer aus den reihen der frankenburger, sondern erhöhte die anzahl an der in Passau abgelegten abzeichen in der wehr auf 234!

Frankenburger „Abzeichensammler“

Der korrekte Umgang mit der Motorsäge

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REGIONAL

Page 76: Brennpunkt 7_2012

asPach: „gleichzeitiger aufbau mehrerer angriffs- und zubringleitungen, das Verhindern einer brandaus-breitung sowie die brandbe-kämpfung unter schwerem atemschutz“ – das waren die ziele einer groß ange-legten waldbrandübung in aspach im bezirk braunau, an der über drei Dutzend wehren aus drei bezirken teilgenommen haben. es war die bislang größte Übung der

bezirke braunau und ried. als zusätzliche aufgabe wurde angenommen, dass aufgrund der sehr engen waldstraßen keine einsatzfahrzeuge in das sehr steil ansteigende waldgebiet einfahren dür-fen. hier wurde mit sechs traktoren, ausgerüstet mit heckschaufeln, ein material- und mannschaftstransport Pendelverkehr eingerichtet.Ausführliche Planung nach Alarmierung: Die der alarmie-rung folgende Lageerkundung ergab den entschluss, die brandbekämpfung aufgrund der einsetzenden Dunkelheit erst am nächsten tag zu be-ginnen. Dadurch ist es auch realistisch und erklärbar, dass die wasser fördernden Leitungen ziemlich genau auf

Plänen vorbereitet waren. so wurden am „folgenden tag“ sechs züge eingeteilt, welche mit entsprechenden aufgaben betraut wurden.als beispiel für eine dieser einteilungen: zug 1 – an-griffsleitung berg – zugs-kommandant aw ratzinger herbert, ff aspach: saugstelle Löschbehälter migelsbach, Leitungslänge 2220 meter, 110 meter höhenunter-schied, 11 tragkraftspritzen,

brandbekämpfung mit zwei c-rohren unter schwerem atemschutz“Die Übung: es wurde gleich-zeitig mit dem aufbau der Löschleitungen begonnen – mit ausnahme der an-griffsleitung taL, da an der Übergabestelle (material von den einsatzfahrzeugen an die traktoren) zu wenig Platz und Parkmöglichkeiten

vorhanden sind. erst als die Leitung berg vollständig verladen war, folgten die wehren der Leitung taL.so wurde an fünf b-Leitun-gen mit einer gesamtlänge von über 10.000 meter gleichzeitig gebaut. zudem wurde jeder im wald ein-gesetzten tragkraftspritze vorgeschrieben, sich mit einem Übergangsstück, c-schlauch und c-rohr zum selbstschutz auszurüsten. Dies diente auch als vorbeu-gender brandschutz, falls es durch den heißen auspuff zu einer entzündung kommen sollte. nach 100 minuten waren alle fünf Leitungen unter Druck.als zusatzaufgabe waren nun atemschutztrupps an den brandherd zu befördern. Des weiteren wurden an der einsatzstelle mann-schaft mit motorsägen und schnittschutzhosen sowie feuerpatschen und diverses

schanzwerkzeug wie Äxte, schaufeln und Krampen benötigt, um angenommene „feuerschneisen“ zu schlagen und die ausbreitung des wald-brandes so zu verhindern. Der transport des materials und mannschaft erfolgte wiederum ausschließlich mit den traktoren.nach über 3 ½ stunden Übungstätigkeit wurde die Übung kurz vor 16 uhr plan-mäßig beendet.Schlussresümee: bi markus Danzer: „Überraschend gut funktionierten das umladen und der weitertransport mit den traktoren ins unwegsame gelände. Dies wurde im Vorfeld recht skeptisch betrachtet. Diese transportmöglichkeit wird sicher auch im ernstfall zur anwendung kommen, da speziell im ländlichen raum immer traktoren zur Verfü-gung stehen werden.“ fotos: ff aspach

Fast 50 Pumpen bei Waldbrandübung eingesetzt

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REGIONAL

Page 77: Brennpunkt 7_2012

Führungskräfte Urfahr-Umgebung im Zeichen der Motivationurfahr-umgebung: „motivation der feuerwehr-führungskräfte“ war der schwerpunkt des bezirks-feuerwehrtages 2012 des bezirkes urfahr-umgebung. Dazu wurde im Vorfeld ein führungskräfte-check durch-geführt. alle führungskräfte in den feuerwehren wurden befragt – auch die bürger im bezirk interviewte das be-zirkskommando zum thema feuerwehr. aussagekräftige Punkte wurden daraus auf der tagung präsentiert – eines der wichtigsten ergebnisse ist, das sich die feuerwehr-führungskräfte in zukunft durch Diskussionen aller art nicht beirren lassen, sondern mit voller Kraft für neue entwicklungen offen sind.

motivationstrainer helmut födermayr aus asten gab den Kommandanten und den stellvertretern der feuer-wehren viele gute tipps, um motivierte feuerwehrleute in der feuerwehr aufbauen und entwickeln zu können. Die talkrunde der ehrengäste und feuerwehrführungs-kräfte war beim heurigen bezirks-feuerwehrtag einer der wichtigsten Punkte – wie sieht die Politik die arbeit der feuerwehr. Landesrat max hiegelsberger betonte als feuerwehrreferent, wie wichtig das ehrenamt feuerwehr ist – auch ist es notwendig, diese einsatzorganisation dement-sprechend zu fördern. max hiegelsberger war von den Leistungen der feuerwehren

im bezirk urfahr-umgebung sehr begeistert und wird auch in zukunft dementsprechend unterstützung leisten. Lh stv. ackerl bestätigt ebenfalls das die arbeit der feuerwehr für das sicherheitsgefühl der bevölkerung von hoher bedeutung ist. Landesfeuer-wehrkommandant wolfgang Kronsteiner ist ganz klar über-zeugt, dass die feuerwehr aktiv strategische themen angehen muss und diese auch unbedingt mitgestalten muss. foto: hans filipp

reichenthaL: Je zwei gruppen der ff reichent-hal stellten sich der Leis-tungsprüfung „technische hilfeleistung“ in bronze und silber. mit unter den bewertern auch Landes-feuerwehrkommandant Dr. wolfgang Kronsteiner. trotz seines vollen termin-kalenders steckt nach wie vor der Vollblutfeuerwehr-mann in ihm. und auch die motivation, sich an der basis zu betätigen. trotz der prominenten bewertung bestanden alle teilnehmer die Leis-tungsprüfung und konnten die abzeichen entgegen nehmen.

LFKDT als THL-Bewerter

KirchDorf: Das bezirks-altenheim Kirchdorf an der Krems veranstaltete mit seinen mitarbeitern einen brandschutztag. Vorträge und Löschübungen wurden abgehalten. als abschluss übten mehr als 40 feuer-wehrleute und das rote Kreuz.Übungsannahme war ein brand in der waschküche, knapp ein Dutzend Personen galt im gebäude noch als

vermisst. mehrere atem-schutztrupps bekämpften den „brand“ und retteten die verletzten Personen, was sich vor allem im stark ver-rauchten untergeschoss als sehr schwieriges unterfan-gen erwies. zeitgleich wurde vom roten Kreuz Kirchdorf eine san-sammelstelle zur koordinierten Verletztenver-sorgung eingerichtet.

foto: roland hödlmoser

Brandschutztag im Altenheim

KremsmÜnster: brand-dienstübung im theater in Kremsmünster. Durch einen brand kam es zu einer starken rauchentwicklung. unter schwerem atemschutz gingen zwei trupps vor und versuchten, zu sechs einge-schlossenen Personen vorzu-

dringen. zeitgleich wurde das hubrettungsfahrzeug (foto oben) in stellung gebracht und eine Löschwasserleitung vom naheliegenden hydran-ten aufgebaut. mit vereinten Kräften wurde das Übungsziel auch erreicht. foto: ff Kremsmünster

Feuer im Theater beübt

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REGIONAL

Page 78: Brennpunkt 7_2012

LaaKirchen: bereits zum zweiten mal bilde-ten die feuerwehren des Pflichtbereiches der stadtgemeinde Laakirchen ihre zukünftigen maschi-nisten gemeinsam aus. Das umfangreiche aus-bildungsprogramm nach den richtlinien der oö. Landes-feuerwehrschu-le erstreckte sich über insgesamt zwei wochen. schlussendlich konnten 16 feuerwehrleute die Prü-fung erfolgreich abschlie-ßen und ihre zertifikate in empfang nehmen. foto: ff

16 Maschinisten

oberösterreich: • ff ansfelden: 3x as

bronze• ff ohlsdorf: erfolg-

reiche thL-abnahme in bronze, silber und gold von 17 teilneh-mern

• ff steyregg: 4x as in gold

• ff Vorderstoder: thL in bronze, silber und gold.

• as-Leistungsprü-fung: Vier gruppen der feuerwehren ro-itham, gmunden und rahstorf, drei haben bestanden.

Leistungs-prüfungen

sattLeDt: 143 feuer-wehrkräfte und 22 einsatz-

fahrzeuge von acht feuerwehren sowie 60 sanitäterinnen und sanitäter

von den Dienststellen der bezirke wels, wels-Land und umliegenden bezirken, des

weiteren mehrere notärzte – so die teilnehmerfakten an einer alarmstufe ii-Übung in sattledt. ausgangsla-ge war ein großbrand im Kühlzentrum der hofer Kg, der zudem 49 Verletzte mit sich brachte. ziel dieser Übung war es, die einzelnen handgriffe zusammenzu-führen und in der Dimension eines großschadensfalls mit allen involvierten zu üben. es galt, die Kooperation und Kommunikation innerhalb und zwischen den feuer-wehren, sowie mit dem roten Kreuz zu schärfen. auch die firmenleitung, die brandschutzbeauftragen sowie behördliche stellen wurden in das Übungsgeschehen mit eingebunden. foto: ff sattledt

Großbrand in Kühlzentrum

rieD: 124 teilnehmer zählte der zuletzt im be-zirk ried im innkreis aus-getragene truppführer-lehrgang. zu den 101 männern gesellten sich auch 23 weibliche feuer-wehr-neulinge. foto: niklas

124 Neulinge

mÜnzKirchen: Die Personenrettung aus einem in den bach gestürzten Pkw war nur ein bestandteil einer ein-satzübung der feuerwehr in münzkirchen. in zusammen-arbeit mit dem der Polizei galt es auch, eine Personensuche durchzuführen. im zuge der bergung des „unfallfahrzeu-ges“ wurde auch die handhabung des greifzuges wieder aufgefrischt. foto: ff münzkirchen

Feuerwehr übt mit Polizei und Rotem Kreuz

engeLhartszeLL: Das afKDo engelhartszell or-ganisierte eine technische ausbildung für die feuer-wehren des abschnittes engelhartszell. gleichzei-tig wurde der weiterbil-dungslehrgang für die ausbilder des abschnittes abgeschlossen. insgesamt 60 Kameraden der feuer-wehren nahmen das auf fünf stationen aufgeteilte Übungsangebot an. Die aufgaben: umgang mit hebekissen, die rettung eingeklemmter Personen, die stabilisierung verun-fallter Pkw, die rettung aus höhen und tiefen und das aufrichten eines betonmischers. foto: afKDo schärding

Übungstag

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REGIONAL

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91 forscher/innen aus 14 mitgliedsnationen – da-runter 28 aus allen ös-

terreichischen Landes-feuerwehrver-bänden unter der führung von e-obr Johann sallaberger, Leiter des öbfV-sachgebietes 1.5 – nahmen von 10. bis 12. oktober an der tagung im nieder-ländischen arnheim teil.Der tagung vorangegangen ist die 15. sitzung der ctif-geschichtekommissi-on, unter dem Vorsitz von Dipl.-ing. Die-ter farrenkopf, in deren auftrag ja die arbeitsgemeinschaft die forschungs-tätigkeit ausübt. bei der fälligen neu-wahl wurde farrenkopf einhellig als Kommissionsvorsitzender bestätigt.Die teilnehmerinnen diskutierten einen tag lang die forschungsergebnisse und unternahmen eine tagesexkursion nach gorinchem und amsterdam, um auf den spuren des großen Verbesse-rers des Löschwesens zu wandern.

Jan van der Heijden 1637-1712Der „Leonardo“ aus dem norden war ein multitalent. man kennt ihn als an-erkannten maler des 17. Jahrhunderts und erfinder von praktischen Lösch-geräten und vieles andere mehr. er brachte amsterdam und der welt Licht (straßenlaternen) und sicherheit im Löschwesen. Die familie gehörte

zur glaubensgemeinde der mennoni-ten. 1646 schrieb sich Vater Jan goris als stadtbürger und getreidehändler in amsterdam ein. nach dessen tod 1651 nannte sich die familie nun Van der heijden. Der junge Jan wurde in glasmalerei ausgebildet. er war am 7. Juli 1652 zeuge des feuers im alten rathaus, der auf ihn scheinbar so gro-ßen eindruck gemacht hatte, dass er sich der Verbesserung des Löschwe-sens und der Löschtechnik verschrieb. Dank der zeichen- und malkunst, ins-besondere jedoch durch seinen feuer-spritzen-handel wird er schwerreich. Doch lebte er in mennonitischer tra-dition ziemlich bescheiden. als solcher ließ er sich nicht als „stadtbürger“ ein-tragen, da er kein teilnehmer der bür-gerwehr werden wollte. er diente der stadt aber auf andere weise.

Wirkungsvolle Apparate erfundenzusammen mit seinem bruder nico-laas dachte er sich allerlei apparate und systeme aus, um die feuerbe-kämpfung wirkungsvoller zu machen. seit 1654 gab es zwar feuerspritzen mit festen spritzrohren, aber diese mussten mithilfe der eimer befüllt wer-den. sie erfanden Pumpen mit wasser-

schläuchen, wodurch die eimerketten überflüssig wurden. später kam noch ein wasserschlauch mit einem spritz-stück dazu, womit das wasser auch über treppen oder gänge nach oben oder drinnen gepumpt werden konnte. Diese „ledernen rohre“ wurden wegen ihrer form „schlangen“ genannt. Das feuer aufsuchen und mit wasser lö-schen, wo es wirklich wütet, war ihre Devise und der beginn des heute all-gemein praktizierten „innenangriffs“.als 1672 die franzosen die nieder-lande belagerten, wurden die brüder van heijden mit der Verwaltung und Verbesserung der Löschgerätschaf-ten der stadt beauftragt. Die aufgabe war eine art zivildienst, denn als über-zeugte mennoniten waren sie gegen gewalt, sie halfen auf ihre art und weise, die stadt zu verteidigen. Die von ihnen erfundenen ledernen Druck-schläuche wurden bei einem brand am 12. Januar 1973 erstmals verwendet. sie machten die feuerspritzen immer

Internationale CTIF-Tagung in Arnheim:

Jan van der Heijden und die BerufsfeuerwehrenIm Zeichen des 300. Todestages von Jan van der Heijden stand die diesjährige Tagung der „Internationalen Arbeits-gemeinschaft für Feuerwehr- und Brandschutzgeschich-te im CTIF“. Der Feuerspritzenfabrikant und Erfinder des „Schlangenschlauches“ sowie General-Brandmeister von Amsterdam war Ausgangspunkt zum Jahresthema „Entstehung und Entwicklung der Berufsfeuerwehren“.

Von E-OBR Johann Sallaberger

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HISTORIK

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handlicher, praktischer und effizienter, verwendeten windkessel und machten schließlich die spritzen mobil. im Jahr 1676 führten sie der welt das erste Löschboot vor. 1679 erfolgte der bau des wohnhauses mit der feuersprit-zenwerkstatt in der Koestraat. seit 1680 wurden hier die feuerspritzen hergestellt und weltweit verhandelt. außer der Vervollständigung der spritzen sorgte Jan für eine verbes-serte organisation der feuerlöschung. ab 1682 wurden nicht mehr die gilden mit dem feuerlöschen beauftragt, son-dern die spritzen in den 60 stadtbezir-ken aufgestellt und jeder spritze zwei brandmeister, zwei assistenten und 36 mann zugeteilt. sie erhielten eine Prämie, wenn sie die ersten am brand-ort waren und eine geldstrafe, wenn sie nicht auftauchten. in den anweisun-gen, die ab dem Jahr 1688 mit einer gewissen regelmäßigkeit abgedruckt wurden, betonte Jan, dass schnelles handeln wesentlich ist und unnötiger wasserverbrauch verhindert werden muss. Die brandmeister und angewie-sene oder angemeldete Löschkräfte mussten zwei mal pro Jahr mit den spritzen üben, unter der aufsicht des städtischen general-brandmeisters, heute würde man branddirektor sa-gen, und das war natürlich Jan van der heijden selbst. Durch das Verlagern der spritzen in die bezirke erfolgten die Löschaktionen viel schneller. ein weite-rer Vorteil war, dass die Löschkräfte die gegebenheiten in ihrem eigenen bezirk gut kannten. Das system wurde bis zur gründung der berufsfeuerwehr

amsterdam am 15. august 1874 ge-handhabt. Jan van der heijden verstarb am 28. märz 1712 im alter von 75 Jahren als ein reicher mann. er wurde in aller bescheidenheit in der oude Kerke (alte Kirche) in amsterdam begraben. Die bis heute erhaltene grabstätte kenn-zeichnet eine einfache steinbodenplat-te mit der eingemeißelten nr. 92 und sonst keinerlei hinweise auf den be-rühmten mann der stadt.

Die Berufsfeuerwehrenbreiten raum nahmen die Darstellun-gen des forschungsthemas „entste-hung und entwicklung der berufsfeuer-wehren“ ein. Die aufsätze handeln von den berufsfeuerwehren in Dänemark (einschließlich der privaten brandbe-kämpfungsfirma falck a/s), Deutsch-land, finnland, frankreich, Kroatien, Luxemburg, niederlande, österreich, Polen, schweiz, slowakei, slowenien und tschechien. fest steht auch, dass die meisten berufsfeuerwehren aus den freiwilligen feuerwehren heraus entstanden sind.zur zeit des beginns der berliner feuerwehr erfuhr die „feuerlöschans-talt der reichshaupt- und residenz-stadt wien“ bereits eine neuordnung, nachdem diese sich seit der anstellung von vier feuerknechten im Jahr 1686 zu einer beachtlichen einrichtung ent-wickelt hat. wien hatte 1850 knapp eine halbe million einwohner. einblick in den Personalstand und die technische ausrüstung gewährt eine beschrei-bung aus dieser zeit. 46 Dienstposten

werden von einem exerziermeister, vier Löschmeister, vier Löschmeisterge-hilfen, 26 Löschmänner, zwei maurer, zwei zimmerleute, vier rauchfangkeh-rer und drei Kutscher besetzt. um-fangreich sind die requisiten, darunter sogar schon eine „erstickungswehr mit sechs Luftflaschen und sechs hau-benlarven. Die wiener feuerwehr war vielfach beispiel und ratgeber bei der weiteren errichtung von berufsfeuer-wehren in den städten der habsbur-germonarchie. im heutigen österreich wurden die berufsfeuerwehren in graz 1853, 1897 in innsbruck, 1933 in Linz, 1945 in Klagenfurt und salzburg aufgestellt.Die forschungsergebnisse sind wieder in einem vom ag-Vorsitzenden schin-nerl redigierten tagungsband doku-mentiert. Dieser enthält auf 526 seiten 58 aufsätze mit 539 bildern und Doku-menten aus der feder von 48 autoren aus 13 mitgliedsnationen.

Weichenstellung 2012mit dieser tagung endete die Ära von br adolf schinnerl in der „internatio-nalen arbeitsgemeinschaft für feuer-wehr- und brandschutzgeschichte im citf“. Diese wurde 1992 von obr Dr. hans schneider, dem damaligen Leiter des öbfV-sachgebietes feuer-wehrgeschichte und Dokumentation, mitbegründet. öbfV-Präsident erwin nowak bat schinnerl, die nachfolge anzutreten. seit 1996 leitete er ge-meinsam mit Dr. Jaromir tausch bzw. seit 2009 mit mgr. stanislav bárta vom feuerwehrbewegungszentrum im tschechischen Pribylsav die arbeitsge-meinschaft. Diese entwickelte sich von anfänglich 20 mitarbeitern aus fünf Ländern kontinuierlich und zählt heute rund 100 mitarbeiter in 16 ctif-mit-gliedsnationen.schinnerl gab nach der 20. tagung die funktion an obm ingo Valentini aus göfis, LfV Vorarlberg, weiter. er zeich-net von nun an gemeinsam mit mgr. stanislav bárta für die fortentwick-lung der internationalen feuerwehr-geschichtsforschung verantwortlich. somit bleibt die internationale feuer-wehr-geschichtsforschung nach 20 Jahren weiterhin in österreichischer hand. þ

Ernennung von EBR d ÖBFV Adolf Schinnerl zum Ehrenvorsitzenden der „Internationalen Arbeitsgemeinschaft für Feuerwehr- und Brandschutz-geschichte im CTIF“ durch die Vorsitzenden und den Ältestenrat: Horst Lefèfre, D, Wiljem Tomat, Sl, Erwin Chalupar, A, Ingo Valentini, A, Sta-nislav Bárta, CZ und Peter Doolaard, NL (von links) Foto: Peter Schmid

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HISTORIK

Page 81: Brennpunkt 7_2012

In- und Auslands-Einsatz

3.000 Liter blutklärschlamm traten in graz aus einem sattelschlepper aus. Dessen Lenker hatte vergessen, ein Druckventil zu schließen. „es roch nach Leichen“, brachte einer der im einsatz gewe-senen Polizisten den geruch auf den Punkt - unrecht hatte er damit nicht, denn das blut des verlorenen Klärschlamms stammte von toten tieren vom grazer schlachthof.

täglich bringt ein sattelzug den blutklärschlamm von graz zu einer biogasanlage nach slowenien - 24.000 Li-ter fasst der tank. Damit die gärgase entweichen können, müssen drei Druckventile ge-öffnet werden. bei der bela-dung passierte dem fahrer des Lkw ein fehler: anstatt alle Druckventile zu öffnen, ließ er eines geschlossen. als er nach wenigen metern vom schlachthof entfernt in die Puchstraße eingebogen war, flossen durch den Über-druck etwa 3.000 Liter des

blutklärschlamms aus. Das zähflüssige gemisch geriet auf die straße und die fahr-zeuge der nachkommenden Lenker bekamen die flüssig-keit ab. zunächst bemerkte der Lenker des Lkws nichts von dem Vorfall und fuhr wei-ter, währenddessen verstän-digten Passanten die Polizei. beim Vorbeifahren an einer fahrschule bekamen die autos der fahrschule eben-falls etwas von dem blutklär-schlamm ab. Der üble geruch war für einige Passanten so unerträglich, dass sie sich übergeben mussten. auch mehrere autos - darunter auch jene der Polizei - wurden beschädigt, denn der extrem üble geruch der flüssigkeit hat sich laut Polizei in den Polsterungen und sogar im Lack der autos festgesetzt. für die reinigung wurde der transporter in den schlacht-hof überstellt, wo die Ladung abgepumpt und das fahrzeug gereinigt wurde. wegen der geruchsbeeinträchtigung, die im umkreis von zwei Ki-lometern bemerkbar war, mussten die einsatzkräfte atemschutzmasken tragen. foto: Polizei

Austritt von Blutklärschlamm – Passanten mit Brechreiz

Brennendes Reet-Dachhaus mit zwei- deutigem Bildschnappschuss der Polizeiein feuer zerstörte ein res-tauriertes reetdach-haus in der ortschaft Dittmern in Deutschland. Vermutlich aufgrund eines technischen Defektes geriet das reet-dach in brand. trotz eines großaufgebots der freiwilli-gen feuerwehren aus dem

umkreis und des einsatzes von über 350.000 Litern Löschwasser konnte das an-wesen nicht gerettet werden. Das gebäude wurde völlig zerstört. nach einer ersten einschätzung der Polizei und des brandschutzbeauftrag-ten des Landkreises wird ein

technischer Defekt als brand-ursache angenommen. Der sachschaden wird auf insge-samt circa 700.000 euro geschätzt. abschließende Löschmaßnahmen wurden

mit dem unten abgebildeten Polizeifoto dokumentiert, dass der Leser einmal genauer betrachten möge ... foto: Polizei

Taxi kracht in Autobusein voll besetztes taxi prallte in münchen (bayern) gegen einen aufgrund eines techni-schen Defektes mitten auf der fahrbahn liegen geblie-benen autobus. bei ankunft der feuerwehr lagen alle vier insassen und der taxifahrer außerhalb des Pkw am bo-den. Die beiden weiblichen insassen erlitten bei dem un-fall schwerste schädel-hirn-traumata. Die Verletzungen einer 19-jährigen frau waren so schwer, dass noch vor ort reanimationsmaßnahmen eingeleitet werden mussten. auch die Verletzungen einer ca. 25-Jährigen waren der-

art schwer, dass sie sofort in den schockraum einer münchner Klinik transpor-tiert wurde. Die zwei jungen männer aus dem taxi zogen sich bei dem unfall mittel-schwere Verletzungen zu. Der taxifahrer erlitt bei dem aufprall ein schweres bauch-trauma. Da der bus und das taxi nach dem unfall feuer fingen, wurde parallel zu den rettungsdienstmaßnahmen die brandbekämpfung ein-geleitet. mehrere trupps unter schwerem atemschutz löschten mit zwei schaum-rohren das taxi und den bus ab. foto: bf münchen

ÜBERREGIONAL

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Page 82: Brennpunkt 7_2012

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us-impression Die bräuche in amerika sind nicht selten von enormen unterschiedenen zu jenen in euro-pa geprägt. Die auffassung darüber von uns europäern ist oft genauso unterschiedlich. Verzierte einsatzfahrzeuge wie oben wird man in unserer region vermutlich kaum zu ge-sicht bekommen. was wie ein weihnachtsschmuck aussieht, ist jedoch die aufmachung der feuerwehrfahrzeuge in fort worth (texas) beim diesjährigen thanksgiving. Letzteres ist eine art erntedank-fest, jedoch mit anderen bräuchen wie bei uns. Foto: Glen E. Ellman

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ÜBERREGIONAL

82 7/2012

Page 83: Brennpunkt 7_2012

Hermann KollingerRedaktion Brennpunkt

Über die stimmung im oberösterrei-chischen feuerwehrwesen bedarf es derzeit wohl nicht vieler worte, sie zu erklären. ob soziale netzwerke, zei-tungen, Diskussionsforen etc. – alle sind sie nahezu voll mit beiträgen über die geplante feuerwehrreform. Vor allem laut werden und wurden die stimmen über den eingeschlagenen weg, wie manche Vorhaben versucht werden, umzusetzen. sparen und fle-xibilität sind ein überall aktuelles the-ma, auch bei den feuerwehren. was vor einigen Jahren mit einem sanften Vorausblick auf das „feuerwehrsys-tem 2030“ begonnen hat, wurde zu einem schnellzug, dessen tempo sich augenscheinlich immer noch steigert. noch haben wir 2012, 18 Jahre vor dem damals anvisierten ziel. Dass flexibilität und auch sparmaß-nahmen notwendig sind, ist nicht unbedingt die große Überraschung.

neben die im mediensplitter in die-ser ausgabe erwähnten absichten abseits des sparens ist es jedoch vor allem das „wie“ des bestrittenen we-ges. hat man in der eigenen familie fi-nanzielle Probleme, setzt man sich an einen tisch, analysiert die Probleme und versucht dann, gemeinsam eine Lösung zu finden, mit der alle beteilig-ten leben können. Leider ist dies in der causa feuer-wehr nicht so der fall gewesen. nie-mand nannte und nennt konkrete (spar-)ziele. Vielmehr war und ist – ohne sie näher zu deklarieren – von optimierungsmaßnahmen die rede, um die funktionalität aufrecht zu erhalten. was immer das auch be-deuten mag. ebenso fragt sich das feuerwehrvolk, welchen erfolg man sein eigen nennen will, wenn man von einem Landesbudget-anteil von rund 1% vielleicht 0,2% einsparen möch-

te. Per 30. november schließlich ge-lang es dennoch, vor einer möglichen, emotionalen eskalation eine Lösung zu finden, mit der beide Partner auch leben und diese tragen können. wie LbD Dr. Kronsteiner in seinem news-update schreibt, wir haben viel ge-lernt. aber: wir hätten den weiter-entwicklungsprozess wohl auch mit viel mehr ruhe durchleben können.ein frohes weihnachtsfest sowie einen guten start ins neue Jahr 2013.

Interessantes Lesen mit dem neuen Brennpunkt

Herausgeber, Medieninhaber und Verleger:

oberösterreichischer Landes-feuerwehrverband, Landes-feuerwehrkommandant Dr. wolfgang Kronsteiner, Petzoldstraße 43, 4017 Linz, österreich. Redaktion Brennpunkt

Petzoldstraße 43, 4017 Linz, österreich

e-mail: [email protected]

web: http://www.ooelfv.at

telefon: +43/732/770122-Dw fax: 0732/770122-309

hermann KoLLinger (Dw 301)

Archiv, Historik und Öffentlichkeitsarbeit:

christine stingeDer (Dw 302) erwin chaLuPar (Dw 300) Satz, Grafik und Layout: hermann Kollinger Preise: einzelheft: euro 3,50 / Jahresabo (6 hefte): euro 21,00

Druck: frieDrich VDV gmbh & co Kg,

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Beiträge im Brennpunkt: Der nachdruck von artikeln ist nur mit angabe der Quelle sowie nur nach absprache mit der redaktion gestattet. Das magazin dient zur information und fortbildung der feuerwehrmitglieder mit dem schwer-punkt oberösterreich. für unverlangt eingesandte unterla-gen wird keine haftung übernommen. Die redaktion behält sich zudem eine Veröffentlichung bzw. die sinngemäße Kürzung von beiträgen vor.

Verteilung: oberösterreich und bundesländer, ausland

Abo-Verwaltung, Auslieferung der Hefte:trauner Verlag und buchservice gmbh, Köglstraße 14, 4021 Linz, österreich+43/732/77 82 41 - Dw telefon: Dw 211 fax: Dw 400e-mail: [email protected]

Gewerbliche Anzeigen:agro-werbung gesmbh., harrachstraße 12, Postfach 256, 4010 Linz, österreichrenate steininger, tel: +43/732/776641-54 fax: +43/732/784067e-mail: [email protected]

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Page 84: Brennpunkt 7_2012

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