Brockauer Zeitung. Zeitung für den Landkreis Breslau 1940 ...

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I’l- iuer Zeitun s- Zeitung für den Landlireis Breslau sesussprels etnssließlic Abtrag wbsentlich 28 Psg., monatlich 1,16 Mi. Erscheint Dienstag, Donnerstag und Sonnabend mittag. Der Bezug gilt als sortbestehend, wenn nicht 14 Tage ror Beginn des Monats derselbe gekündigt wird. Bei höherer Gewalt oder Betriebsstörung kann in Anspruch auf Lieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung des Bezug-preis« nicht zugestanden werden« suseigenpreiset Für die einspaltige Millimeterhbhe (46 mm breit) 6 BE Anzeigen im Textteil mm 15 Pfg. Preisliste Nr. 2. maüläfie Sta el« Für das Erscheinen der Anzeigen gelten die »All Gesch libe- dingungen im Anzeigenwesen«. Gerichtsstand für alle ist Breslau. bauptschriftleitung: Johannes Dodeck, Brockau, 12. Verantwortliih für den AnzeigetsgeiF Bihannes Dodeck, Bahnhof: a e . —- Veröffentlichungsblatt für die Stadt Brockaii Druck und Verlag von Ernst Dodeiks (Erben, Brockam Bahnhofstr. l2. Fernsprecher Breslau 5328|. Postscheckkonto Breslau 10795 Nr. 58 » Deutschlands iinvergleichliche Wehrniacht hat mit einer eiitzigartig dastehenden Schnelligkeit die militärische Kapitulation Hollands erzwungen Jn knapp fünf Tagen wurden die Festungs- und Sperrlinien durch- brocheti und das holländische Feldheerbernichtend geschla- gen, so daß fein Oberbefehlshaber sich zur Waffenstreks lung entschließen mußte. Es steht wohl einzig in der Ge- schichte da. daß ein Volk von mehr als acht Millioiien in einer solch kurzen Zeit zur Aufgabe seines Wider- standes gezwungen worden ist. Tiefer Dank erfüllt uns für den heldenmiitigeii Einfalt unserer Truppen, die bereits in den ersten Tagen des Entscheidungskamvfes gegen die Plutokratien und die von«,,» ihnen verführten Hilssvölker Erfolge erringen konnten, die die kühnsten Er- wartungen übertreffen Wir wollen dabei allerdings nicht vergessen, daß der Zusaminenstoß mit den Haupt- massen der gegnerischen Streitkräfte noch nicht erfolgt ist. Schon in nächster Zeit dürften ausgesprochene Groß- la m p f t a g e bevorstehen, wenn sich der Gegner mit gro- ßen Verbänden stellt. Die stolzen Leistungen unserer Wehrniacht berechtigen uns jedoch zu dem festen Glauben, daß Deutschland diesen Schicksalskampssiegreich bestehen wird. Schon ein kurzer Blick auf die Karte zeigt, daß sich mit der Niederwerfuiig Hollands die Lage für Deutschland in e s en tl ich g ü n st i g e r gestaltet hat. Während unsere Flugzeuge vor dem l(). Mai für den Anflug nach England Strecken von 400 bis 600 Kilometer, je nach Lage der Ziele, zurückzulegen hatten da wir im Gegensatz zu England die Neutralität Hollands und Belgiens stets ge- achtet haben ist die Anslugstrecke heute nach Besetzung der holländischen Westküste nur noch 200 Kilometer lang, also eine knappe halbe Flugstunde für unsere Luftwaffe. Damit ist es unseren Geschwadern möglich, nicht nur den für England lebenswichtigen Kanal zu überwachen, son- dern auch England selbst kann von der neugewonneuen Luftbasis aus auf das ernsteste bedroht werden. Die strategische Lage gegenüber England hat sich da- mit in hohem Maße zu unseren Gunsten ver- schoben, itnd nicht umsonst sind die Augen der Eng- länder jetzt voller Angst auf die holländische Küste gerich- tet, wo wir ihnen noch näher auf den Pelz gerückt sind. Mit der Besetzung Hollands reift auch für England die Entscheidng heran, der es nicht mehr entgehen kann. Der Schwerpunkt des deutschen Vorstoßes liegt, das erkennt man in London immer deutlicher und mit Schrei- ken, auf dem deutschen rechten Flügel. Das beweist die blitzschnelle Niederkämpfung aller Hindernisse, mag es sich - um schwer bewaffnete militärische Anlagen, mag es sich um natürliche Hindernisse, wie z. B. hartnäckig verteidigte Flüsse uitd Kanäle handeln, das beweisen auch die ver- nichtenden Schläge der deutschen Luftwaffe, die nicht nur die rückwärtigen Verbindungen des Feindes, seinen Auf- marsch und seinen gJiachfchuh, feine Flugplätze und Ver- kehrsanlagen zerschmettert, sondern auch erfolgreich in den Erdkampf eingreift und gemeinsam mit der Panzerwaffe den Truppen des Heeres den Weg in das Feindesland bahnt. Nicht umsonst zittern die im Londoner Verbrecher- klub vereinten Kriegsbrandstifter vor der deutschen Luft- waffe, die nach nur fünf Tagen nunmehr vor Eng- lands Toren erscheint. Die Ereignisse in Holland haben England plötzlich zur Kriegszoiie gemacht, so stellt man in einem Genfer Blatt sehr richtig fest und erkennt deutlich die Möglichkeit einer Umzingelung Englands auch im Süden, nachdem es durch den deutschen Blitzsieg in Norwegen bereits vom Norden her bedroht ist. Mit dem stürmendeii Vormarfch der deutschen Heeres- faulen sind die verbrecherischeii Absichten Englands gegen das Ruhrgebiet endgültig gescheitert. Die Holländer aber, die sich als Söldlinge für die plutokratischen Ver- nichtungspläne hergegeben haben, müssen ihr verrätei risches Treiben schwer büßen. Genau so wie Polen und Norwegen durch die verbrecherischen Handlungen ihrer .,Staatsmäniier« dem Kriegsverhängnis preisgegeben worden sind, hat nun auch das holländische Volk am eige- nen Leib erfahren müssen, in welch skrupelloser Weise feine verräterische Regierung den Haiidlanger der Lon- doner Kriegshetzer gespielt hat. Diese Volksverführer, die das eigene Land in den Krieg hineingehetzt und ihre Landsleute in Not und Elend gestürzt haben, sind im Augenblick der höchsten Gefahr außer Landes geflüchtet nnd haben das betrogene Voll seinem Schicksal überlassen. Vergebens haben die Holländer nach der versprocheiien Hilfe Englands ausgeschaut. Genau fo wie Polen, Firm- laiid nnd Norwegen sind auch sie v o n E n g l a n d v e r · raten und im Stich gelassen worden. Das gleiche Schicksal droht dem belgischen Nachbarvolk, das sich eben- falls iii den Dienst der jüdisch-pli.itokratischen Großfinanz gestellt hat nnd dafür nun zur Rechenschaft gezogen wird. Wenn ietzt die Entscheidungsschlacht im Westen aus- gefochten wird, so ernten England und Frankreich den Lohn dafür, daß sie nicht nur immer wieder die Friedens- haiid des Führers ausgeschlagen, sondern auch mit ihrer Kriegserklärung vom 3. September über Europa den neuen Krieg heranfbeschworen haben. « Brocliam Donnerstag, den 16«.—Mai t940 Der Fii 40. Jahrgang hrre danktedn Hopiandkamfen Eine einztgartige Leistung vollbracht. —- Besondere Anerkennung für die todesmutigen Fallsrhirm- und Luftlandetruvpen DNB· Fiihrerhauptauartier, 15. Mai. HLF Der Führer und Oberste Beschlshaber dcr Wehrmacht hat den in Holland kämpfendeii Soldaten des Heeres, der Lufivaffe und der «-Vcrfügungstruppe folgende Aner- kennung ausgesprochen: »Soldatcii des holläiidischen Kriegsschauplatzes! Jn fünf Tagen habt ihr eine starke, wohlvorbereitete Armee, die sich hinter fast uiiüberwiiidlich erscheinenden Hindernissen und niilitärischeii Befestigungen zähe ver- teidigte, angegriffen, ihre Luftwasfe ausgeschaltet und sie endlich zur Uebergabe gezwungen. Jhr habt damit eine Leistung vollbracht, die eiiizigartig ist. Ihre mili- tärische Bedeutung wird die Zukunft erweisen. Nur durch eure vorbildliche Zusammenarbeit, durch die ebenso eiitschlosfene Führung wie die Tapfer- ke it d"e r S old a t e n , besonders aber durch den heroischeii Einfalt der todesmutigen Fall- schirms ii nd Luftlandetruppeii ist dieser Erfolg möglich geworden. Ich spreche euch im Namen des deutschen Volkes den Dank und meine Bewunderung aus. gez. Adolf Hitler.« ti- Die Anerkennung, die der Führer nnd Oberste Befehls- haber der Wehrmacht den deutschen Soldaten in Holland ausgesprochen hat, hat im gesamten deutschen Volk einen freudigen Widerhall aefunden. Fünf Tage nur s Mai-« der ‚W. haben unsere tapferen Soldaten venotigt, um in Holland fast tinüberwindlich erscheinende Hindernisse und militäri- sche Befestigungen zu überrennen und eine immerhin starke Armee nied·erzuwerfen. Als einzigartig hat der Führer diese Leistung bezeichnet. Es gibt keine zweite Wehrmacht der Welt, die fiel), wie weit wir auch in der Geschichte zurückgehen, einer ähnlichen Tat rühmen dürstet Er- möglicht wttrde ein Erfolg von diesem Ausmaß dadurch. daß alle Teile unserer Wehrinacht geradezu vorbildlich zu- sammengearbeitet haben, unsere Führung sich durch Kühn- heit und Entschlossenheit auszeichnet, und der Soldat durch Tapferkeit vor dem Feinde. Jn den letzten Tagen sind im OKW.-Bericht bereits mehrfach Beispiele unerfchrockenen Mannesmutes erwähnt worden« Wir bewundern diese Tapferen und blicken mit Stolz auf ihren Kampf, der aller Welt die Siegesgewißheit vor Augen führt, die Wehrinacht und Volk beseelt. Besonders hat der Führer noch des heroischen Einsatzes der todesmutigen Fall- schirm- und Luftlandetruppen gedacht. Wohin immer ein Befehl diese Männer geführt hat. da haben sie Posten bezogen ohne Zagen und Wanken, nur ein Ziel vor Augen: den Sieg der deutschen Waffen. Durch Kraft itnd Schnelligkeit hat die deutsche Wehr- macht im Polcnfeldzug Geschichte gemacht. Erst recht aber gilt das in bezug auf den iieiten Feldzug im Westen. Gewiß stehen uns noch große nnd harte Kämpfe bevor. Für ihren siegreicheii Abschluß aber haben wir durch den Siegeslanf durch Holland beste Trümpfe gewonnen Die Aste-Stellung erreicht. —-—— Berlängerung der Maginot-Linie durchbrotheit ——— Maasübergang in breiter Front erzwungen —- 200 feindliche Flugzeuge vernichtet - DNB. Führerhauptquartier, 15. Mai. Das Qberkommando der Wchrmacht gibt bekannt: Die Festung ,,Holland« hat angesichts des aus- sichtsloseii Kampfes gegen die überlegenen Angriffe der deutschen Truppeii zu Lande und aus der Luft kapituliert. Jii B c l g i e u haben unsere dem iveicheiiden Gegner scharf iiachdräiigeiideii Divisiotieii die D h l e - S t e l l u n g erreicht. Zwischen Namur und Givet ist der Ueber- gaiig über die Maus in breiter Front erzivungeii. Aus dem Westufer mit Panzern unternomineiie Gegenangriffe der Franzosen wurden abgeschlagen. Deutsche Kampf- flieget und Zerstörerverbände griffen in diesen Kampf ein und veriiichteten eine große Anzahl Panzerwageii. Beim Uebergaiig über die Maus im Raume von Sedaii ist in engstem Zusammenwirken mit der Luft- wasfe der Schuhivall Frankreichs, die Ma g i ii otlin i e in ihrer Verlängerung nach Nordivesteii, du r chbrocheii. Auch hier scheiterten französische Gegenangriffe unter schweren Verlusten für den Feind. .‑‑ .s.k.-. Pioniere beim Bau einer Notbrücke. Bsk.-Tieh-Weltbild (·.’»«i). Bei den Angriffen an der S a a r sr out zeichnete sich der Oberleutnaiit eines Jiifanterieregiments Ha n .:. S eh ö ne mit seiner Kompanie bei der Erstiirmniig eines beherrscheiideii Felsenstützpunktes südlich Pirmasens durch hervorragende Tapferkeit aus. Das Schwergewicht der deutschen L u f t o p er at i o n lag gestern im Angriff gegen die rückwärtigen Verbindun- gen des Feindcs, seine Transportstraszen und Ausladei bahnhöse. Feindliche Versuche, die deutsche Kampftätigkeit durch Einsatz starker Fliegerkräfte zu verhindern, wurden mit schweren Verlusten für den Gegner abgeschlagen, ohne die eigene Handlungsfreiheit in der Luft wesentlich zu stören. . An einer Stelle wurden allein über 70 britische und französische Kampf- und Jagdslugzeuge abgeschossen. Die Gesamtverluste des Gegiiersbetrugen am 14. 5. über 200 Flugzenge, davon wurden im Luft- kanips etwa 170, durch Flak 17 abgeschosseii, der Rest am Boden vernichtet. 35 eigene Flugzeuge werden vermißt. Die bewaffnete Aufklärung vor der niederläiidischeii Küste führte zu großen (Erfolgen. Wie durch Sondermels bringen bekanntgegeben, wurden z w ei K r e u ze r u n d ein Z e r st ö r e r durch Bombeiitrefserspiv e r se iikt, ein weiterer Kreuzer durch eine Bombe schwer getroffen, ein Haiidelsschiff von 29 000 Tonnen und vier Transportschiffe zerstört. Der Abwehrkanipf um N a r v ik dauert an. Frankreichs schurivail durchbroilien Der iinaitfhaltsanie Vormarsch der deutschen Trup- pen durch Holland nnd Belgien, der soeben in der Waf- fenstrecltitig der holländischen Armee seinen sichtbaren Ausdruck gefunden hat, wirft die strategischen Pläne der Westmächte völlig über den Haufen. Jhre Hoffnung, im Schutze der belgisch-hol- ländischen Befestigungen ihren Masseiiaiifmarsch gegen Deutschland ungestört durchführen zu können, ist restlos gescheitert. Man hatte in London und Paris damit ge- rechnet, daß die Holländer und Belgier mit Hilfe schnell vorgeschickter französischer Panzerverbäude iind englischer motorisierter Triippen eine deutsche Gegenaktion gegen den geplanten Vorstoß ins Ruhrgebiet bereits zwischen Nachen und Lüttich sowie in Lnxemburg aufhalten könnten. Diese Rechnung ist fehlgegangen. Die belgischen und holländischen Befestigiingstruppen, soweit sie nicht bereits in Gefangenschaft geraten sind, fluten vor den anstürmendeu deutschen Truppenverbänden nach Westen zurück, und ein Versuch der englisch-französischen Panzer- verbünde, den deutschen Vormarsch auf dem Westufer der Maus min Stillstand briuaeii zu können. hat mit einem

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iuer Zeitun s-

Zeitung für den Landlireis Breslausesussprels etnssließlic Abtrag wbsentlich 28 Psg., monatlich 1,16 Mi.

Erscheint Dienstag, Donnerstag und Sonnabend mittag. Der Bezug

gilt als sortbestehend, wenn nicht 14 Tage ror Beginn des Monats

derselbe gekündigt wird. Bei höherer Gewalt oder Betriebsstörung kannin Anspruch auf Lieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung des

Bezug-preis« nicht zugestanden werden«

suseigenpreiset Für die einspaltige Millimeterhbhe (46 mm breit) 6 BEAnzeigen im Textteil mm 15 Pfg. Preisliste Nr. 2. maüläfie Sta el«Für das Erscheinen der Anzeigen gelten die »All Gesch libe-dingungen im Anzeigenwesen«. Gerichtsstand für alle ist Breslau.bauptschriftleitung: Johannes Dodeck, Brockau, 12. —Verantwortliih für den AnzeigetsgeiF Bihannes Dodeck, Bahnhof:

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Veröffentlichungsblattfür die

Stadt Brockaii

Druck und Verlag von Ernst Dodeiks (Erben, Brockam Bahnhofstr. l2. Fernsprecher Breslau 5328|. Postscheckkonto Breslau 10795

Nr. 58

» Deutschlands iinvergleichliche Wehrniacht hat miteiner eiitzigartig dastehenden Schnelligkeit die militärischeKapitulation Hollands erzwungen Jn knapp fünfTagen wurden die Festungs- und Sperrlinien durch-brocheti und das holländische Feldheerbernichtend geschla-gen, so daß fein Oberbefehlshaber sich zur Waffenstrekslung entschließen mußte. Es steht wohl einzig in der Ge-schichte da. daß ein Volk von mehr als acht Millioiienin einer solch kurzen Zeit zur Aufgabe seines Wider-standes gezwungen worden ist. Tiefer Dank erfülltuns für den heldenmiitigeii Einfalt unserer Truppen, diebereits in den ersten Tagen des Entscheidungskamvfesgegen die Plutokratien und die von«,,» ihnen verführtenHilssvölker Erfolge erringen konnten, die die kühnsten Er-wartungen übertreffen Wir wollen dabei allerdingsnicht vergessen, daß der Zusaminenstoß mit den Haupt-massen der gegnerischen Streitkräfte noch nicht erfolgt ist.Schon in nächster Zeit dürften ausgesprochene Groß-la m p f t a g e bevorstehen, wenn sich der Gegner mit gro-ßen Verbänden stellt. Die stolzen Leistungen unsererWehrniacht berechtigen uns jedoch zu dem festen Glauben,daß Deutschland diesen Schicksalskampssiegreichbestehen wird.

Schon ein kurzer Blick auf die Karte zeigt, daß sichmit der Niederwerfuiig Hollands die Lage für Deutschlandin e s en tl ich g ü n st i g e r gestaltet hat. Während unsereFlugzeuge vor dem l(). Mai für den Anflug nach EnglandStrecken von 400 bis 600 Kilometer, je nach Lage derZiele, zurückzulegen hatten — da wir im Gegensatz zuEngland die Neutralität Hollands und Belgiens stets ge-achtet haben — ist die Anslugstrecke heute nach Besetzungder holländischen Westküste nur noch 200 Kilometer lang,also eine knappe halbe Flugstunde für unsere Luftwaffe.Damit ist es unseren Geschwadern möglich, nicht nur denfür England lebenswichtigen Kanal zu überwachen, son-dern auch England selbst kann von der neugewonneuenLuftbasis aus auf das ernsteste bedroht werden. Diestrategische Lage gegenüber England hat sich da-mit in hohem Maße zu unseren Gunsten ver-schoben, itnd nicht umsonst sind die Augen der Eng-länder jetzt voller Angst auf die holländische Küste gerich-tet, wo wir ihnen noch näher auf den Pelz gerückt sind.Mit der Besetzung Hollands reift auch für England dieEntscheidng heran, der es nicht mehr entgehen kann.

Der Schwerpunkt des deutschen Vorstoßes liegt, daserkennt man in London immer deutlicher und mit Schrei-ken, auf dem deutschen rechten Flügel. Das beweist dieblitzschnelle Niederkämpfung aller Hindernisse, mag es sich -um schwer bewaffnete militärische Anlagen, mag es sichum natürliche Hindernisse, wie z. B. hartnäckig verteidigteFlüsse uitd Kanäle handeln, das beweisen auch die ver-nichtenden Schläge der deutschen Luftwaffe, die nicht nurdie rückwärtigen Verbindungen des Feindes, seinen Auf-marsch und seinen gJiachfchuh, feine Flugplätze und Ver-kehrsanlagen zerschmettert, sondern auch erfolgreich in denErdkampf eingreift und gemeinsam mit der Panzerwaffeden Truppen des Heeres den Weg in das Feindeslandbahnt. Nicht umsonst zittern die im Londoner Verbrecher-klub vereinten Kriegsbrandstifter vor der deutschen Luft-waffe, die nach nur fünf Tagen nunmehr vor Eng-lands Toren erscheint. Die Ereignisse in Hollandhaben England plötzlich zur Kriegszoiie gemacht, so stelltman in einem Genfer Blatt sehr richtig fest und erkenntdeutlich die Möglichkeit einer Umzingelung Englandsauch im Süden, nachdem es durch den deutschen Blitzsiegin Norwegen bereits vom Norden her bedroht ist.

Mit dem stürmendeii Vormarfch der deutschen Heeres-faulen sind die verbrecherischeii Absichten Englands gegendas Ruhrgebiet endgültig gescheitert. Die Holländeraber, die sich als Söldlinge für die plutokratischen Ver-nichtungspläne hergegeben haben, müssen ihr verräteirisches Treiben schwer büßen. Genau so wie Polen undNorwegen durch die verbrecherischen Handlungen ihrer.,Staatsmäniier« dem Kriegsverhängnis preisgegebenworden sind, hat nun auch das holländische Volk am eige-nen Leib erfahren müssen, in welch skrupelloser Weisefeine verräterische Regierung den Haiidlanger der Lon-doner Kriegshetzer gespielt hat. Diese Volksverführer,die das eigene Land in den Krieg hineingehetzt und ihreLandsleute in Not und Elend gestürzt haben, sind imAugenblick der höchsten Gefahr außer Landes geflüchtetnnd haben das betrogene Voll seinem Schicksal überlassen.Vergebens haben die Holländer nach der versprocheiienHilfe Englands ausgeschaut. Genau fo wie Polen, Firm-laiid nnd Norwegen sind auch sie v o n E n g l a n d v e r ·raten und im Stich gelassen worden. Das gleicheSchicksal droht dem belgischen Nachbarvolk, das sich eben-falls iii den Dienst der jüdisch-pli.itokratischen Großfinanzgestellt hat nnd dafür nun zur Rechenschaft gezogen wird.

Wenn ietzt die Entscheidungsschlacht im Westen aus-gefochten wird, so ernten England und Frankreich denLohn dafür, daß sie nicht nur immer wieder die Friedens-haiid des Führers ausgeschlagen, sondern auch mit ihrerKriegserklärung vom 3. September über Europa denneuen Krieg heranfbeschworen haben.

« Brocliam Donnerstag, den 16«.—Mai t940

DerFii

40. Jahrgang

hrre danktednHopiandkamfenEine einztgartige Leistung vollbracht. —- Besondere Anerkennung für

die todesmutigen Fallsrhirm- und LuftlandetruvpenDNB· Fiihrerhauptauartier, 15. Mai.

HLF Der Führer und Oberste Beschlshaber dcr Wehrmachthat den in Holland kämpfendeii Soldaten des Heeres, derLufivaffe und der «-Vcrfügungstruppe folgende Aner-kennung ausgesprochen:

»Soldatcii des holläiidischen Kriegsschauplatzes! Jnfünf Tagen habt ihr eine starke, wohlvorbereiteteArmee, die sich hinter fast uiiüberwiiidlich erscheinendenHindernissen und niilitärischeii Befestigungen zähe ver-teidigte, angegriffen, ihre Luftwasfe ausgeschaltet und sieendlich zur Uebergabe gezwungen. Jhr habt damit eineLeistung vollbracht, die eiiizigartig ist. Ihre mili-tärische Bedeutung wird die Zukunft erweisen.

Nur durch eure vorbildliche Zusammenarbeit, durch dieebenso eiitschlosfene Führung wie die Tapfer-ke it d"e r S old a t e n , besonders aber durch denheroischeii Einfalt der todesmutigen Fall-schirms ii nd Luftlandetruppeii ist dieser Erfolgmöglich geworden.

Ich spreche euch im Namen des deutschen Volkes denDank und meine Bewunderung aus.

gez. Adolf Hitler.«ti-

Die Anerkennung, die der Führer nnd Oberste Befehls-haber der Wehrmacht den deutschen Soldaten in Hollandausgesprochen hat, hat im gesamten deutschen Volk einenfreudigen Widerhall aefunden.

Fünf Tage nur s

Mai-« der ‚W.

haben unsere tapferen Soldaten venotigt, um in Hollandfast tinüberwindlich erscheinende Hindernisse und militäri-sche Befestigungen zu überrennen und eine immerhin starkeArmee nied·erzuwerfen. Als einzigartig hat der Führerdiese Leistung bezeichnet. Es gibt keine zweite Wehrmachtder Welt, die fiel), wie weit wir auch in der Geschichtezurückgehen, einer ähnlichen Tat rühmen dürstet Er-möglicht wttrde ein Erfolg von diesem Ausmaß dadurch.daß alle Teile unserer Wehrinacht geradezu vorbildlich zu-sammengearbeitet haben, unsere Führung sich durch Kühn-heit und Entschlossenheit auszeichnet, und der Soldat durchTapferkeit vor dem Feinde. Jn den letzten Tagen sind imOKW.-Bericht bereits mehrfach Beispiele unerfchrockenenMannesmutes erwähnt worden« Wir bewundern dieseTapferen und blicken mit Stolz auf ihren Kampf, der allerWelt die Siegesgewißheit vor Augen führt, dieWehrinacht und Volk beseelt. Besonders hat der Führernoch des heroischen Einsatzes der todesmutigen Fall-schirm- und Luftlandetruppen gedacht. Wohinimmer ein Befehl diese Männer geführt hat. da habensie Posten bezogen ohne Zagen und Wanken, nur ein Zielvor Augen: den Sieg der deutschen Waffen. DurchKraft itnd Schnelligkeit hat die deutsche Wehr-macht im Polcnfeldzug Geschichte gemacht. Erst recht abergilt das in bezug auf den iieiten Feldzug im Westen.Gewiß stehen uns noch große nnd harte Kämpfe bevor.Für ihren siegreicheii Abschluß aber haben wir durch denSiegeslanf durch Holland beste Trümpfe gewonnen

Die Aste-Stellung erreicht. —-—— Berlängerung der Maginot-Liniedurchbrotheit ——— Maasübergang in breiter Front erzwungen —-

200 feindliche Flugzeuge vernichtet -DNB. Führerhauptquartier, 15. Mai.

Das Qberkommando der Wchrmacht gibt bekannt:Die Festung ,,Holland« hat angesichts des aus-

sichtsloseii Kampfes gegen die überlegenen Angriffe derdeutschen Truppeii zu Lande und aus der Luft kapituliert.

Jii B c l g i e u haben unsere dem iveicheiiden Gegnerscharf iiachdräiigeiideii Divisiotieii die D h l e - S t e l l u n gerreicht. Zwischen Namur und Givet ist der Ueber-gaiig über die Maus in breiter Front erzivungeii. Ausdem Westufer mit Panzern unternomineiie Gegenangriffeder Franzosen wurden abgeschlagen. Deutsche Kampf-flieget und Zerstörerverbände griffen in diesen Kampfein und veriiichteten eine große Anzahl Panzerwageii.

Beim Uebergaiig über die Maus im Raume vonSedaii ist in engstem Zusammenwirken mit der Luft-wasfe der Schuhivall Frankreichs, die Ma g i ii otlin i ein ihrer Verlängerung nach Nordivesteii,du r chbrocheii. Auch hier scheiterten französischeGegenangriffe unter schweren Verlusten für den Feind.

.‑‑ .s.k.-. Pioniere beim Bau einer Notbrücke.

Bsk.-Tieh-Weltbild (·.’»«i).

Bei den Angriffen an der S a a r sr out zeichnete sichder Oberleutnaiit eines Jiifanterieregiments Ha n .:.S eh ö ne mit seiner Kompanie bei der Erstiirmniig einesbeherrscheiideii Felsenstützpunktes südlich Pirmasensdurch hervorragende Tapferkeit aus.

Das Schwergewicht der deutschen L u f t o p e r at i o nlag gestern im Angriff gegen die rückwärtigen Verbindun-gen des Feindcs, seine Transportstraszen und Ausladeibahnhöse. Feindliche Versuche, die deutsche Kampftätigkeitdurch Einsatz starker Fliegerkräfte zu verhindern, wurdenmit schweren Verlusten für den Gegner abgeschlagen,ohne die eigene Handlungsfreiheit in der Luft wesentlichzu stören. .

An einer Stelle wurden allein über 70 britische undfranzösische Kampf- und Jagdslugzeuge abgeschossen. DieGesamtverluste des Gegiiersbetrugen am 14. 5.über 200 Flugzenge, davon wurden im Luft-kanips etwa 170, durch Flak 17 abgeschosseii, der Rest amBoden vernichtet. 35 eigene Flugzeuge werden vermißt.

Die bewaffnete Aufklärung vor der niederläiidischeiiKüste führte zu großen (Erfolgen. Wie durch Sondermelsbringen bekanntgegeben, wurden z w ei K r e u z e r u n dein Z e r st ö r e r durch Bombeiitrefserspiv e r se iikt, einweiterer Kreuzer durch eine Bombe schwer getroffen, einHaiidelsschiff von 29 000 Tonnen und vierTransportschiffe zerstört.

Der Abwehrkanipf um N a r v ik dauert an.

Frankreichs schurivail durchbroilienDer iinaitfhaltsanie Vormarsch der deutschen Trup-

pen durch Holland nnd Belgien, der soeben in der Waf-fenstrecltitig der holländischen Armee seinen sichtbarenAusdruck gefunden hat, wirft die strategischenPläne der Westmächte völlig über denHaufen. Jhre Hoffnung, im Schutze der belgisch-hol-ländischen Befestigungen ihren Masseiiaiifmarsch gegenDeutschland ungestört durchführen zu können, ist restlosgescheitert. Man hatte in London und Paris damit ge-rechnet, daß die Holländer und Belgier mit Hilfe schnellvorgeschickter französischer Panzerverbäude iind englischermotorisierter Triippen eine deutsche Gegenaktion gegenden geplanten Vorstoß ins Ruhrgebiet bereits zwischenNachen und Lüttich sowie in Lnxemburg aufhaltenkönnten. Diese Rechnung ist fehlgegangen. Die belgischenund holländischen Befestigiingstruppen, soweit sie nichtbereits in Gefangenschaft geraten sind, fluten vor denanstürmendeu deutschen Truppenverbänden nach Westenzurück, und ein Versuch der englisch-französischen Panzer-verbünde, den deutschen Vormarsch auf dem Westufer der

‚ Maus min Stillstand briuaeii zu können. hat mit einem

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kläglichen Fiasko geendet. Der erste Großkampf zwischendeti beiden Paiizerformationeti, in deti auch die deutscheLustwafse eingrisf, ist zugunsten der deutschen Waffen ent-schieden worden, und auf ber Verfolgung des weichendenGegners sind unsere Divisionen bereits an die Dhle-Stellttng unmittelbar vor Briissel gelangt. Damit nähernsich die deutschen Trtippen dem Raum, in dem die feind-liche Hauptmacht konzetitriert ist. Selbstverständlich ist diedeutsche Luftwaffe dank ihrer in den ersten Tagen er-reichten Ueberlegenheit in der Lage, den gesamten Aus-marfch Gamelins zu beobachten, so daß die deutscheHeeresleitung über die Absichten des Gegners völlig imklaren ist und ihre Gegenmaßnahmen genau treffen annBesondere Beachtung verdient die Tatsache, daß derM a a s ü b e r g a n g von den deutschen Trttppen inbreiter Front erzw u nge ti unb dabei die M a gin o t-linie in ihrer Verlängerung nach Nordwesten dit keh-b r o ch e n worden ist. Auch hier versuchte ber. Gegner ver-geblich, den deutschen Vorstoß durch Gegenaiigrisse auf.-anhalten. Einen Hauptanteil an den Erfolgen des14. Mai hat wiederum die Lustwaffe, die sowohl überdem Kampfgebiet als auch vor der niederlätidischen Küsteder feindlichen Luftwafse und Kriegsflotte schwerste Ver-luste zugefügt hat.

Kantinlcitiott dollandt unternimmt_ DNB. Berlin, 15. Mai. Das Oberkommatido derWehrmacht gibt bekannt:

Die Kapitulation der hollätidischen Armee ist heute11 Uhr von dem deutschen Oberbefehlshaber utid demOberbefehlshaber der hollätidischen Armee utid Marineunterzeichnet worden.

Französisclte Pgnzerdiuision aufgeriebenZu detti Dienstag gettieldetett Großlatnpf zwischen deuts

schen und frattzösischen Panzerverbänden nordoftwärts Namur,bei welchem die Franzosen geschlagen wurden, ist nach Ge-gngenenaussagen die daran beteili te iiiechanisierte französiscle

ivifion durch den gemeinsamen «itisatz der deutschen Lu t-waffe und Panzerverbände vollkommen versprengt unb anf-gerieben worden. .

Zittei Starts non Manitu genommenNiederkämpfung der Restbefestigungett von Lüttich.

DNB. Berlin, 15. Mai.Ueber die Kämpfe um die Befestigungcti siidlich utid

ostwärts Lüttich erfahren mir, daß auf dem Westuferder Maas die Forts Lantin und Lottciett bereits am 13.5.gefallen sind. Das Fort Taucremotit-Pepinster hat nacheschießung durch schwere Artillerie {ein Feuer eingestellt.

Zwei Forts der Festung Namur wurden ebenfalls ge-nommen. »

Der Komniandierende General des Arttieekorps, das dieStadt Liittich genommen hat, besuchte am Dienstag die ittder Stadt liegende Besatzung und sprach ihr seitie Anerkennungaus. Einige der tioch in belgifcher Hand verhliebenen Fortsbeschossen während des ganzen Tages die Zitadelle und denNordteil der Stadt. Auf der Zitadelle befinden {ich annahernd1000 belgische Kriegsgefangetie. Jn der Zivilbevölkerung sindTote und Vertvitndete zti beklagen. Verluste bei den deutschenTruppen sitid durch die Beschießutig nicht eingetreten. Die Be-völkerung zeigt große Erbitterung über die nutzlose Deman-stration.

Weshalb ödlland tanitulierteDer holländische Oberbefehlshaber Winkelitiatt sprach

in der Nacht zum Mittwoch über einen hollätidischeii Senderttni niederländischen Volk. Er legte dabei die Gründe dar,ie ihn zur Proklaniation der Waffenniederlegung bestimmt

hätten. Er betonte, die Niederländer hätten die Waffen nieder-gelegt, da es nicht anders gegangen sei. Alle seien fest ent-schlosfeti gewesen, das Vaterland bis zum Aeußersten zu ver-teidigen, aber alle Berichte des Heeres und der Marine hättenihn erkennen lassen, daß das Aeußerste am Dienstag erreichtewesen sei. Der grö te Mut sei den modernsten technischen

gilfsmittelm die der Feind besitze, nicht gewachsen. Die nieder-ländischen Luststreitkräfte seien so gering geworden, daß sieden Truppen nichts mehr hätten nutzen können. Letztere seienso den verttichtenden Bomben der deutschen Litftwaffe ausge-setzt gewesen. Alle diese Tatsachen hätten ihn, Winkelmati, denEntschltiß fassen lassen, den Kampf abzubrechen. Er sei derUeberzeugutig, daß er nicht tittr berechtigt, sondern auch ver-pflichtet gewesen sei, die Waffenniederlegung zu proklamiereti.

Königin Wilhelmine und Prinzessin Futtaitain London

Nach einer Reutermeldung befinden sich seit Dienstagauch Königin Wilhelmitta tttid Prinzessin Julianain London.

Verlustlilte der britilclien AdmiralitätAber nur kleine Einheiten berücksichtigt.

Die »Dailh Mail« vom «13. Mai bringt eine amtlicheMitteilung der britischen Admiralität, wonach bei der Ver-Fnkung des englischen Zerstörers »Asridi« durch deutsche3 ltigzeuge 84 Mann der Besatzung als tot oder vermißt ge-meldet werden. Bei dem durch Mitten verursachten Untergangdes Minensuchers »Duttoon« werden 28 Mann vermißt.

·Wie dise »Dain Mail« weiter berichtet. hat das von derbritischen Admiralität als verloren gemeldete englische Minen-leger-U-Boot »Seal« 430 862 Pfund Sterling —- seinerzeitfat 9 Millionen Mark —- gekostet. Es war das letzte der sechsBoote der »Orrooise«-Klasse, die 1520 Tonnen über und 2140Tonnen unter Wasser verdrängen.

snsllngländer gelangen -Gelegentlich der deutschen sllngriffe an der Saarsront

wtltirdgit tvestlich Merzig 80 Etiglättder als Gefangetic ein-ge ra .

„ nglunnrliiühtineusnne”ungeheurer Eindruck der hollätidischen Kapitalatioti.· Die gesamte Weltöffentlichkeit steht unter dem tiefen

Eindruck, den die Kapitulation Hollands, die Waffen-streckung der hollätidischeti A mee und die überraschettdeEinnahme der nordfranzösis en Stadt Sedan hervorge-rufen haben. Geradezu unfaßbar erscheinen ihr die mitfast unglaublicher Geschwitidigkeit erreichten Erfolge derstürmisch vordrängendett deutschen Truppen, die in fiittfTagen Hunderte von Kilometern tief in Holland uttdBelgien eingedrungen sind und der modernsten Befesti-gungen in allerkürzester Frist Herr geworden sind. Gleich-zeitig wird übereinstimmend festgestellt, daß nach derKapitulatiott Hollands der Krieg in eine gefährliche NäheEnglands gerückt ist und daß das britische Jnselreich sichnunmehr in einer überaus kritischen Situation befinde. JnLondon und Paris selbst wollte man die Meldung vonder Kapitalation Hollands zunächst 001‘ man glaubest-zumal die plutokratischen Machthaber diese Hiobspoft solange wie mö lich zurückhielten und auch dann nur inganz nnauffäll ger Weise veröffentlichen ließen. Aus denBer chten der neutralen Korrespondenten in den Haupt-

städten der Westmächte geht jedoch hervor, daß matt dortmit furcht- nnd atigster·-üllter Borahnung ber. drohendenEntwicklung entgegensieht.

Die Latnitte bricht in Frankreich einDie Kapitulation des holländischen eeres utid·die Be-

setntng bedeutender Städte Belgiens und ordsraiikreichs wer-den von ber italienifchen Presse mit großen Schlagzeileugeworgehoben ,Die Lawine der deutschen Armeeti bricht inrankreich ein“, schreibt »Popolo b’ talia“. Vor 26 Jah-

ren habe Frankreich an den Ost- und ord rengen seitie an-Zen Streitkräfte konzentrieren können, wä ren Deutsch andamals einen Zweifrontenkrieg habe führen müssen. 1040 sei

es Deutschland, das im Westen fast d e anze mächtige Masseseiner Arineen kotizentrieren könne, wä rend Frankreich aufanderen Fronten des Mutterlandes unb des Mittelmeeresbereitstehen müsse. Die Lage habe {ich also umgekehrt. Diedeutschen Arineen riickten vor und zerschlügen jedes Hindernis.

Der Londoner Berichterstatter des Blattes schreibt, derEitintarsch der deuts n Truppen in Frankreich, die RaumungSedaits und die achrichten vom raschen Zusamttienbruchdes holländischett Widerstandes sowie von der Unterbrechungder Verbindungen zwischen der belgischen utid der holländischenFront hätten in London eine tiefe Bestürzung hervorgerufen.

Der Militärkritiker der »Tribuna« stellt fest, daß dieInitiative auch diesmal wieder das Hauptmerktnal der· deut-schen Kriegführutig sei. Ganz Holland sei heute bereits indeutscher Hand. Jn Belgien seien die deutschen Trtippenschon in großer Tiefe vorgerückt und hätten einen starkenKeil in Richtun Brüssel vorgetrieben. Den schwersten Schlaghabe die detits e Führung aber in den {üblichen Provinzengelführt Der deut che Vormarsch sei so ungemein schnell er-so gt, daß er den egnern keine Zeit ·zu irgendeinetn Gegen-manöver gelassen habe. Deutschland kampse ie t {eine großteS lacht, die von seinen Truppen mit Elan, ifer und ent-sch ossenem Siegeswillen ausgefo ten werde« _

Die italienische Presse etont ferner, daß Belgietiwährend des abessinischen Feldzuges zusammen mit Englandder Hatiptwaffenlieferant des Negus war, während Hollandals erstes der 52 Sanktiotisländer die Lieferiitig von Benztttsowie die (Einräumung von Krediten an Italien verbot. Bel-gien titid Hollatid zäh en nicht zu den Freunden Italiens. JhrSchicksal rühre Italien in keiner Weise; denn sie hätten esverdient. Als Vasallen Englands seien sie heute als erstevon dem Sturmwind erfaßt worden, der ihren englischen Be-schützer bedrohe. —

In der Geschichte und) nitlu dagewelenIn Schweden ist man tro der Gewöhnung an außer-

ordentliche Erfolge der deutschen ehrmacht { pra chl o s v o rStaunen über diese nahezu unwahrscheinlichen LeistungenIn tnilitärischen Kreisen unterstreicht man besonders dies Tat-sache, daß die Kapitulation eines Staates von 81Js MillionenMenschen innerhalb von fünf Tagen in der Geschichte übe r ‑haupt noch nicht dagewesen ist. Der restltäse Zu-sanimetibruch der holländischen Armee trotz der Tatsa e, daßdas ganze Lattd bereits seit Monaten in den Zustand höchsterKriegsbereitschaft gesetzt worden war, wird als das ausschließ-liche Ergebnis der allem überlegenen Schlagkrast unb Strategieder deutschen Wehrmacht bezeichnet. Unverholen tiennt manden Diensta einen der rößten Tage in der Geschichte derneuen detits n Wehrtita t.

Die schwedifche Presse unterstreicht die außerordentlicheBedetitun des Einsatzes der deutschen Lustwaffe. Die Tat-sache des alles von Rotterdam am fünften Ta e der tnilitä-rischeti Ereignisse im Westen sei ein großer Tr umph derdeutschen Lustwaffe utid der deutschen Fallschirnttrup-pen. Hierbei müsse es sich titn Elitetruppen im höchstett Aus-maße handeln. »Svenska Dagbladet« stellt fest, daß die Ge-fahr Eti land imnier.niehr auf den Leib rücke.Von den ilugplätzen vom {üblichen Holland aus könntendeutsche Bombengeschwader in weniger Hals einer Stitiide diegegentiberliegende Küste Englands erreichen.

Das Blatt weist ferner in einem Bericht aus Paris dar-auf hin, daß die französische Hauptstadt in einerimmer stärker werdenden pannung lebt. Auseinem Londoner Bericht eines anderen Blattes geht eindetttighervor, mit welcher Sorge man in London den Einsatz derdeutschen Luftwafse verfolgt. Es wäre sinnlos, u leugnen,daß man bezü lich ber Lage auf dem westlichen riegsfchau-platz in der reiten Oeffentlichkeit Englands eine gewisseHäng ttvolle Sorge verspüre, heißt es ferner in dem

ert .

Vorlniel litt gigantillite VisensittenDer Londoner Korrespondent des »Journal de Ge-

neue“ stellt fest, daß die Ereignisse in Holland Englandplötzlich zur Kriegszoue gemacht hätten. Die Eng-länder ühlteu dies wohl. Sie seien sich darüber klar, daß diegroße eginnende Schlacht titir ein Vorspiel für gigantischeOffensiven sei, die aus eine Umzingelung Englands auf denSüden abzielten.« ,«,Vorwärts im Sturmschritt«, sei die deuts e Parole, soschreibt die dänische Presse. Nichts werde en deutschenVormarsch aufhalten können. Das Tempo sei mit Deutsch-lands·beste Waffe.

Die s p anis che Oeffentlichkeit erblickt das Geheimnis derdeutschen Erfolge in ber vorzü licheti Vorbereitung der Ope-rationen und der hohen Mora der deutschen Truppen. Beiden« deutschen Fallschirmtruppen handele es sich weder ,ummaskierte Briefträger, noch als Zöllner oder holländische Sol-datett verkleidete Spione«, sondern um reguläre Einheiten derdeutschenWehrmachn deren militärische Aufgabe mit der vonKriegsschifer gelandetenMarinetritppen vergleichbar sei. Jnbeiden Fallen teien Ueberraschitngsaktionen das be ottdereKennzeichen.

Ein brasiliattisches Blatt, das ebenfalls tnit schar-fett Worten gegen die Verleumdttttg der FallschirmtrtippetiFront tttgcht, erklärt, diese Elitetrtippe einer vor Begeisterttnggluhetidett spartanischett Jugend lasse mitten im modernenwissenschaftlichen unb ttiechanisierteti Krieg die Schönheit desKampfes wieder aufleben.

»England in 30 Minuten erreithbar!“Juden Vereint »ten Staaten ist man der lieber-

zeugung, daß die Westtnachte itt eine bedrohliche Situation ge-raten seien, zumal der deutsche Attgriff mit ttnverniinderterSchlagkraft ober, wie manche Zeitungen sich ausdrücken, drinn-arti fortgefiihrt werde. Die »New York Post« schreibt, dietritt che Lage der Westmächte in Belgien nnd Holland könnekaum tioch ubersehen werden. Der Feldng der Westtnächtein Holland und Belgien sei bereits ein »Wrack«. Es seisicher, da die Westmächte mehr Flugzeuge verloren hättenals die egenfeite. Diese Verluste hätten anscheinend einengroßen Gegenangriff aus die deutschen Verbindungslinien un-möglich gemacht.

« »New York Stin« betont, bie Deutschen rückten überallmit fast unglaublicher Geschwindigkeit vor. Ueberraschungssangriffe, Ueberlegenheit in der Lust, tadellose Stabsarbeit, diehervorragende Qualität des fahrbaren Materials, alles daszeige erneut die bereits in Polen bewiesene Tatsache, daßdie Deutschen Meister in der Kunst des Bewegungskriegesseien. Der außerpolitische Mitarbeiter des gleichen Blattesschreibt, wenn es den deutschen Arttieeu gelinge, sich an derKüste des Aertnelkanals festzusetzen, dann würden sie den Eng-landern furchtbar zusetzen. In Rotterdam stationierte deutscheFlug enge könnten dattn London in 30 Minuten er-rei en.

Mit den hollättsdischen Häseti als Stützpunkte erhielten diedeutschen U-Boote wesentlich bessere Operatiotismöglichkeiten.Sollten sich die deutschen Truppen in Antwerpen uttd Calaisfestsetzen, dann würde darüber hinaus die Verbindung zwi-schåtzuden Arineen IEnglands und Frankreichs ernstlich beein-r g . «

Pisis- aus Mm GleichaemithtDie Nachricht m der Wassenstrxerkung der holländischeu

Armee hat sich bereits in den späten Abetidstutiden des Diens-tags in Frankreich wie ein L a us fe u e r verbreitet. Zunachstwollte man in Paris nicht glauben, daß die La e im Nordenso ernst geworden ist. Der franzöische Nachri t»en-diensi hatnatürlich versucht, die Kapitulation er Holländer zu bagatelliksieren indem er sie am Mittwochmorgen tiur kurz und nebenbeicrwä tite. Die Oeffentlichkeit ließ sich jedoch nicht tätischetnzumal man in den letzten Wochen durch die Kriegsereignisscreichlich itervös geworden ist. Den Mann aus der Straßehat das bittere Gefühl erfaßt, daß er jetzt die Suppe »aus-löffeln muß, die Rehnand, Daladier und Genossen dem fran-zösischen Volk cingebrockt haben.

Auf das höchste ausgezeichnetDer Führer ehrt die todesmutigcn Fallschirm- und Luft-

-— latidetruppeti

Der Führer hat dem Divisionskommandeur der Fall-schirmtruppcti, Getteralleutttatit Stud e tit, und demKottimaiideur der Luftlande-Jnfantcriedivision, General-leitttiaiit Graf Spo nek, das Ritterkreuz des EisernenKreuzes verliehen.

Die beiden Offizierc habeti sich am Kampf unt dasNicdertverfen des hollätidifcheti Widerstandes atif dashöchste ausgezeichnet. Die Verleihung des Ritterkreuzes istzugleich auch eine Ehrutig der ihnen unterstellten todes-mutigen Truppen.

Leutnant Otto schaltJii dein OKW.-Bericht vom 14. Mai wurde mitgeteilt, daß

sich der Letttnant in einem Jnfanterieregiment, Otto S ch u l z ,bei einem Attgrisf südlich Saarbrücken durch besondere Tapfer-keit ausgezeichnet hat.

Sehtilz witrde am 29. Mai 1918 iti Duisburg als Sohneines Bergtuannes geboren. Nach Besuch des Ghttinasiums itiMoers studierte er Volkswirtschaft Jm Oktober Jllsö trat erins Heer ein. Seit wenigen Tagen führt er eitie Koiiipanie itteitiettt Jnfaiiterieregitnetit.

Ritterkrent iiir Hauptmann InaenhatienIhm ist die rasche Erobertitig des Osloer Flughafens Foriiebu

zu verdankenDer Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrttiacht ver-

lieh dent Hauptmann J n g e n h o d e n , stellvertretendetti Kom-mandeur einer Kampfgruppe, das Ritterkreuz zum EisernenKreu auf Grund seiner persönlichen Tapferkeit und seiner Ent-schlossenheit in der Führung seiner Katnpfgruppe.

Als am 9. April 1940 seine Kampfgruppe deii Attftrag er-hielt, Jnfanterieverbände auf detti Luftwege nach Oslo zu liber-führen, se te sie trotz schlechtester Wetterlage über dettt Skager-rak utid attegatt den Flu fort. Obwohl sie während desFluges den Befehl erhalten hatte, auf Grund der eingetretenenVerschlechterung des Wetters zurückzukehren, landete sie alserste deutsche Trtippe auf dein votti Feinde besetzten und ver-teidigtett Flughafett Oslo-Fornebu. Bei der Latidiingwurde beim Ausschweben seines Flugzeuges der Konimatidetirder Kampfgruppe tödlich verwundet, so daß der Flttgzeugführerdes gefallenen Kommandettrs sich entschlosz, durchztistarten unbzurückzufliegett. Das nächste Flugzeug, das landete, war dasKettenfltigzeug der ersten Staffel unter Führung des Haupt-manns Jtigenhoven. Obwohl er sah, daß das Kommandeur-flugzeitg wieder startete, landete er trotz der starken seindlichenAbwehr. Hauptmann Jngetthoden übernahm sofort die Füh-rung der landenden Gruppe, sorgte für schnellste Ausladtingder Truppen und Säuberung der feindlichen MG.-Nester. DerEnts lußkraft und der Tapferkeit dieses Offiziers ist es zuzu-schrei en, daß der Flugplatz Fornebu iti deutsche Hand kamtitid so für weitere Laitdungett frei gemacht wurde. Die Be-setzting des Flttghafetts uttd die reibttngslose Landung vonTruppen waren für die Kamp hatidlitngett in Norwegen vonausschlaggebetider Bedeutung. urch den kühnen Entschluß utiddie vorbildliche Haltung des Hauptnianns Jugenhoven konntedie jEroberung des Rattmes von Oslo planmäßig durchgeführt .wer en.

—-

Ztttöls irantöslsilte stäittnnlteausgehoben

92 Marokkatter und zwei Oflfiziere gegangen — LeutnatitSchutz erhät das .l.

(PK.) Jm Morgengrauen des ersten Pfitigsttages stehenstarke Einheiten der deutschen Vorfeldtrttppen 3u- etuettt ver-tiichtetidett Schlag gegen die französischen Vorfeldstelltingen be-reit. Nach den Erfolgen der deutschen Arttieen iti Polen, Nor- .wegen, Holland itnd elgien soll nun auch der Franzmatin dieWucht des ungebrochenen deutschen Kampf- utid Siegeswillensspüren. Heiliger Ernst beseelte die Männer, als sie mit derAttfgahe des Unternehmens vertraut gemacht wurden. Endlichkonnten sie ihre Einsatzbereitschaft für Führer und Volk angrößerer Aufgabe beweisen. Der Kampfauftrag lautete,ein über zwei Kilometer tiefes, schwieriges Gelände bis zumstark befestigten Walde zu dur stoßen und die zahlreichenWiderstatidsnester auszuheben. »in junger Offizier, der erstam Vortag die Kompanie übernommen hatte, {prach ernfteWorte zu seinen Männern, die mit Zuversicht und Vertrauenauf ihren iungen. aber { neibigeu Führer blickten. DadasGelände in seiner ganzen rette vont Feind eingesehen wurde,alt es. die Morgendämmerung auszunutzen. um itt ihremchutz möglichst weit vorwärtszukommen.

Pünktli um x Uhr war die mit der Artillerie verabredeteAusgangsfte ung erreicht. Um x.05 Uhr brach ein Hölleulärmlos. lieber die Köpfe der Männer donnerte es zum Franz-inanti hinüber, ber über diesen hefti en Morgengruß nichtwenig überrascht gewesen sein mag. äh, wie es begonnen,verstummte das Dottnertt der Geschütze Fast ur gleichen eitsprangeti die Männer auf utid erreichten in schnellen Sprin-gen den Waldrand. Unter der Wirkung der detttscl eti Artik-lerie hatten die Franzmänner die MG.-Nester am aldrandfluchtartig verlassen und waren in ihre Waldbefestigungen zit-rückgeeilt. Jetzt begann der volle Einsatz der Kompanien. diein detti dichten Unterholz nur mühsam vorwärts kamen. DerWaldboden war eine einzige lehtni e Masse. Ein tückischesGewirr von Stacheldrähten stellte fing ihnen entgegen, zerfetztedie Uniformen und riß die Haut an vielen Stellen ein.bie ersten Drahtscheren angesetzt wurden, schlugen den An rei-fern Gewehrsalven entgegen. Das war das Signal. onallen Seiten wurde nun geschossen. Die Deutschen sahen erstjetzt mehrere gut getarnte Blockhütten vor sich. Handlgranateuschlugen eine Gasse in die Drahtsperre, Scheren vervo ständig-ten diese Arbeit.

Ein Feldwebel fluchte, als ihm eine Kugel die Draht-schere glatt aus der Hand schlug, aber sonst einen Schadenanrichtete. Er nahm die Schere wieder auf ttnd bahtite dieGasse weiter. durch die er dantt mit dem Kompatiieführer titideinem bltitjutigen 19 Jahre alten Schützen porwärts stürmte.Mit der Maschinenpistole titid einigen gutgezielten Handgrana-teti wttrde das Feuer der ersten Hütten zum Schweigen ge-bracht. Jii s ttellen Sprüngen, eine Handgratiate vor sichwerfend, errei te der Feldwebel als erster den StüttpunktEr schrie auf ranzöstsch, die Waffen zu strecken ittid sich zuergeben. Vorsichtig lugte erst ein Kopf heraus, dantt folgte dieHand. und zögernd kam einer nach dem anderen aus der Block-hütte. Sieben Marokkaner waren gefangen, einerblieb tot zurück. An allen Ecken des Waldes tobte ietzt derKampf. Inzwischen hatte der Leutnant eine andere Stellungim Handstre ch genommen und zehn Gesangene gemacht.Der Wald war stärker befestigt als man angenommen hatte.Zwar wurden die ersten dicht zttsammenliegeuden Stellungennach hartem Kampf genommen, doch mußten später andereWaffen angefordert werden. Der Franzmann, schon im Welt-krieg als gut in ber Verteidigung bekannt erwies sich auchietzt wieder als ein schwer zu überwindender Gegner. Seit

Page 3: Brockauer Zeitung. Zeitung für den Landkreis Breslau 1940 ...

Beilage zu Nr. 58 der.,BrochauerZeitung«Donnerstag, den l6. Mai 1940.

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21 Nachdruek verbotenVerena sprang auf. Es war plötzlich kühl. Sie schaute

ängstlich nach der Schwester hin in ihrem leichten Mantel.Helga war schon wieder blaß. Sie konnte plötzlich frieren,bekam leicht Fieber und Husten. Seit ihrer Krankheit imWinter war sie anfällig und neigte zu Erkältungen. Manmußte sie schützen; sie war zart« und ihre Lunge an-gegriffen. .

Driiben ertönte schon die Sirene des Dampfers»Komm, Helga, wir wollen nach Hausei«

Sie liefen zurück und erreichten das Schiff gerade noch.

Vom Laufen wurde Helga wieder warm.« Als sie zu Hause ankamen, kochte Verena Tee, denHelga heiß trank. Während Verena das Abendessenrichtete, blätterte die Schwester in ihren Mappen.

»Wer ist das?« fragte sie und hielt Verena eine Photo-

graphie hin.

Es war Nicolo Kastenns Bild, das sie meinte...

*

Eines Tages kam Nicolo von seiner Reise zurück.Und dann stand er plötzlich da.»Sie haben Besuch, Verena; da komme ich lieber ein

anderes Mal wiedert«„Nein!“ sagte Verena. »Bleiben Sie. Meine Schwester

ist hier; Sie müssen sie kennenlernen.«Nicolo kam herein. Helga stand in der offenen Tür.

Vom Fenster her fiel ein verspäteter Sonnenstrahl auf ihrHaar, das aufblitzte.

»Großer Gott, wie blond!« murmelte Nicolo und reichte

ihr die Hand.Er kam aus dem Süden, schmal, trainiert und braun-

gebrannt. Helga stand zufällig so, daß die Sonne sprühendauf ihren Scheitel fiel: das war alles. —-

Verena bat Nicolo, zu bleiben.kleinen Tisch. Und während sie sprachen, sah Nieolo von

der einen zur anderen, betroffen von ihrer Aehnlichkeit,verwundert über die Verschiedenheit der beiden Schwestern.Was bei der einen, älteren, mit dem Kastanienhaar und

den großen, festen, starken Händen schon Ausdruck und

Form hatte, war bei der jüngeren, blonden, erst Anfangund Aufblühen; unendlich viel durchsichtiger, zarter nnd

lieblich verschmelzend in heiterster Jugend. Verena — das

war die Standhafte, Stetige, die um einen war wie einschattender Baum, mit dem Schimmer zwischen Witz undTrauer im Auge, den ihr weiß Gott wer in die Wiege

gelegt hatte, mit einem Vertrautsein um das Gewicht derDinge. Helga — das war die L.eichte, Helle, mit derschwebenden Anmut aufbrechender Knospen und dem Duft

zarter Frische« mit der Bereitschaft zu unbändiger Lustig-keit im Augenwinkel, dem Sauber, den sie unwissend ver-spendete.

Nicolos Blick ging hin und her zwischen den Schwesternund verfing sich mehr und mehr an dem Liebreiz, derHelga so süß machte. Der helle Schein, in dem sie ge-standen, als sein erster Blick sie traf, blieb unsichtbar umsie her.

Unmerklich nahm die jüngere der älteren Schwesteralle Handreichungen ab; sie übernahm reizend die Rolleder Hausfrau, schenkte den Tee ein und unterhielt Nieolo.Ahnungslos drängte sie Verena beiseite; in das.Wechsel-spiel der Worte und Gesten war diese nur mit einbezogeu,wie man Dritte einschaltet, die zufällig anwesend sind.

Als Nicolo sich endlich verabschiedete und fortging,

hatte sich Helgas Bild in seinem Innern schon vertieft.Diese aber blieb in der Mitte des Zimmers stehen, als ergegangen war, schweigend, in abgewandter Haltung, alssei sie plötzlich erschrocken und sehr verwundert...

Verena machte auf der Diele draußen hinter Nieololeise die Tür zu.Am übernächsten Tage kam Nicolo mit Theaterkartetu

er hielt sie alle drei in der ausgestreckten Hand Verenahin, wie eine kleinlaute Bitte.

Verena aber durch Helgas Anwesenheit schon allzusehrvon jeglicher Arbeit abgehalten, hatte einen guten Grund,zu Hause-zu bleiben und die beiden allein gehen zu lassen.Nicolo und Helga redeten ihr mit Heftigkeit zu, mitzu-kommen, als hätten sie Furcht, ohne sie miteinander zugehen. —-

Die dritte Karte verfiel, und Verenas Platz im Theaterblieb leer. Helga und Nicolo übersahen ihn hartnäxkig...

In der Nacht kam Helga nach Hause und trat leiseins Zimmer. Verena lag wach und hörte sie kommen; sierief sie herüber. Helga drehte das Licht an und stand da,

in ein Lächeln getaucht, das ihr ganzes Gesicht über-flutete. Sie beugte sich zu Verena nieder, sie zu umarmen.

»Gute Nacht, Verena, es ist spät geworden!« sagte sie.»Soll ich dich an die Kette legen, du Heriimtreiberin?«

Verena schaute einen Augenblick in das Licht der· Lampehinauf. »Erzähle mir morgen — und geh’ jetzt fchlafen",sagte sie und löschte das Licht, von dem hellen Schein ge-blendet, der ihren Augen weh tat.

Helga ging aus dem Zimmer.Um Verena legte sich die Dunkelheit wie eine schiitzende

Kapsel. Sie lag auf dem Rücken und hatte die Arme über

Sie saßen um den«

der Brust gekreuzi; dann streckte sie sie aus mit einer Be-wegung, als gäbe sie mit einem plötzlichen Entschlußetwas fort...

Nicolo, den Verena sonst meist wochenlang nicht ge-sehen, kam jetzt während Helgas Besuch sehr oft undschließlich fast täglich. Es gab so viel, was Helga sehenund was er ihr zeigen mußte. Verena verschanzte sich ver-schlossen hinter ihrer Tätigkeit; und so schien es sich jedes-mal von selbst zn geben, daß die beiden allein blieben.

Wenn es nur schnell geht, dachte Verena müde. Estrieb sie ungeduldig fast dazu, es zu beschleunigen. Seitihr Instinkt begriffen hatte, wie es stand, hatte sie nur

noch den einen Wunsch, daß sich dies nun bald entscheidenmoge.

Helga und Nicolo merkten das kaum; sie spürten inwachsender Zuneigung nichts als die Beglückung gegen-seitigen Einfühlens, in der Liebende unersättlich sind. Sieahnten es beide nicht, was in Verena vorging, sie sahen

nur fich. Verena hatte sich nie und in nichts verraten; daswenigstens war gnt...

Eine Frau blüht nur durch die Liebe des geliebteu

Mannes —- was war aus Helga geworden in dieser kurzenZeit!

Einmal brachte Nicolo Helga nach Hause; sie flüstertenvor der Tür, ehe Helga allein hereinkam.

Als Verena das hörte, wußte sie es. Im Grunde ge-nommen hatte sie es ja gleich gewußt. Ietzt aber ging dieSchwingung doch wie ein Schlag durch sie selbst. Es warnur ein kurzer Moment; sofort hatte sie sich wieder in der

Hand. Ihr Herz hatte-alles begriffen.Dieser Augenblick aber bedeutete für sie ein SchicksaliZwischen den Schwestern brauchten keine Phrasen ge-

macht zu werden, dazu standen sie sich zu einfach gegen-über. Helga sagte nicht: »Ich liebe ihn!“ Verena wußtedas ia. Hätte sie mit ihr reden können. vielleicht wäre

trotzdem alles leichter gewesen, fo‘aber...Verena lag zu Bett; nebenan brannte noch Helgas

kleine Lampe, so war sie also noch wach.Plötzlich stand sie vor ihr und setzte sich im Halb-

dunlel eins Verenas Bettrand. Sie neigte ihren Kopf mit

dem vornüberfließenden Haar an Verenas Wange.

»Kannst du es nach Hauseschreiben an die Eltern,Verena?« kam Helgas leise zögernde Stimme.

,,Traust du dich denn nicht?" fragte Verena ebenso leiseaus ihrer Ecke heraus. Sie fror ein wenig; es war gut,

daß sie dieses Gespräch nicht am Tage führten.

»Du kannst so etwas viel besser als ich, Verena. Dubist viel sicherer. Wenn du etwas sagst, dann ist es so, wie

du gesagt hast« Ich kann das nicht. Auf dich hören sieauch mehr. Du machst keine Dummheiten, du hast dich

durchgesetzt und gehst unbeirrt deinen Weg. Das impo-uiert den Eltern in gewisser Weise,»wenn sie es dir viel-leicht auch nicht zugeben. Wenn ich dagegen mit irgendetwas herauskomme, so wird es doch nur als Kinderei

genommen.«

»Das war früher ebenso, als ich noch zu Hause war«,sagte Verena. »Aber ich weiß doch nicht so recht...“ IhreMundwinkel zuckten.

So sprachen sie eine Weile.dich«, sagte Helga dann.

Nun mußte Verena doch lachen. ,,Beneiden?«»Ja. Du hast deine Arbeit und dein eigenes Leben.

Dir sagt niemand etwas und du kannst tun, was du willst.Ich glaube, ich könnte das nicht. Darum ist es vielleichtauch richtig, wenn ich heirate.“

»Es ist immer das Richtige«, sagte Verena.»Und im? Das sagst du, Verena?«Verena zuckte die Achseln. »Ich weiß nicht...

schlas jetzt, Kleines, es ist schon spät.«Helga schlich in ihr Bett zurück nach nebenan. Verena

lag mach. Als sie hörte, daß die Schwester eingeschlafenwar, ging sie sachte hin und schloß, im unwiderstehlichenDrang, allein zu sein, die Tür zwischen ihren Zimmern.

Schwarz stand die Nacht um sie herum und Verenastarrte hinein in bildlose Finsternis Vielleicht ist es gutso, dachte sie, die besonnene, unsentimentale Verena, dieim tiefsten Grunde so weich war, so fcheu und unbeholfen,unb die das Leben dazu erzogen hatte, gerade das in sichzu unterdrücken und Nüchternheit, Klarheit und Realitätzu. lernen. Vielleicht muß es so sein, dachte sie und ver-suchte, ehrlich daran zu glauben. — Was ist Liebe? Viel-leicht dauert es gar nicht so lange und man glaubt nichtmehr daran»

Und plötzlich sagte sie vor sich hin:.»Nein. Niemals«Suchend und mutig wandte sie sich vom Negativen ab undden Dingen zu, die ihr unverrückbar geblieben waren.

»Manchmal beneide ich

Komm,

Zweites Kapitel

Die Uhr schlug zwei. In einer Stunde ging VerenaCasparhs Zug, siemußte sich beeilen. ’

,,Iu fünf Tagen bin ich wieder ba“, sagte sie zu FrauPeters, der Frau des Portiers, die Verenas Wohnung inder Zwischenzeit in Ordnung halten sollte. »Ein paar

. gültig —

Schlüssel lasse ich Ihnen da, damit Sie jederzeit hereinkönnen«

»Lassen se man gut fein“, fagte Frau Peters, »solangeSie weg sind, passiert hier nischt, davor bin ich fa da unddavor sorge ich fchon.“

Sie war eine gutmütige Frau und hatte Verena aus-richtig gern. Trotzdem glaubte sie nicht ganz, daß Verenafür die paar Tage nach Haufe fuhr. »Die amüsiert sich«,sagte sie zu ihrem Mann; „hat auch recht — hübsch und

jung wie se is Aber zugeben tut se’s natürlich nicht.

Dazu is se zu fein.“,,Kümmere dich um deine eigenen Sachen«,

ihr Mann.Frau Peters aber hatte ihre Privatphilosophie über

das, was sie „fein“ nannte. Sie hatte früher in einigenHäusern gedient und ihre Erfahrungen über das Lebengesammelt; jawohl.

Verena schloß ihren Koffer ab und zog sich an. Nun

war es also so weit. Schön! Gut! Es war ja auch gleich-alles war gleichgültig von nun an. Ihr

Schicksal war entschieden, da half nichts. Sie sagte sichdas immer wieder, ohne es ganz zu begreifen.

sNicolo stand schon am Zuge, als sie auf dem “Bahnhofankam. Sie reisten zusammen zur Hochzeit, die schon Au-sang des Sommers stattfand.

»Ich freue mich, mit dir zu fahren“, fagte Nicolo.

Verena nickte und stieg ein. Sie stellte sich im Gangan ein Fenster und schaute hinaus.

Die leise Erreguug des Reisens und Abschiednehmensgibt Bahnhöfen die besondere Atmosphäre einer ab-

geschlossenen Welt für sich. Menschen trennen sich und

schütten hemmungslos und hastig unzufammenhängendeSätze und Wünsche in diese letzten Minuten.

Neben Verena stand eine junge Frau am Fenster undbeugte sich zu ihrem Mann hinunter, der nervös seineHandschuhe auf- und zuknöpfte. Die beiden sprachen inabgerissenen Brocken. Der Zug setzte sich in Bewegung,der Mann ging noch ein paar Schritte neben dem Wagenher und die Frau rief ihm ein Wort zu, das Auge ge-spannt auf den Punkt gerichtet, wo — immer entfernter -—·

die geliebte Hand ihr winkte. Endlich wandte sie sich um,trat ins Abteil zurück, und über ihre Mienen war wieder

die gleichgültige Maske der Fremdheit gefallen. —Verena lehnte in ihrer Ecke. »Ich bin sehr mühe“, sagte

sie, um lange Unterhaltungen zu vermeiden. Sie schloßdie Augen und versuchte zu schlafen, aber hinter ihrenAugenlidern tauchten immer wieder dieselben Bilder auf,beunruhigend, quälend und dunkel...

Nach vier Stunden waren sie in Ersfeld.

brummte

II

Verenas Vater, Georg Casparh, lebte mit seinerFamilie in Ersfeld. Dort waren Verena und Helga auf-gewachsen. Das Gut war ein-paar tausend Morgen großund lag in sandigem Boden, nicht allzu weit der mecklen-burgischen Grenze. Nach dem Kriege war die Beivirt-schaftung schwierig geworden und wurde immer schwie-

riger; viel Erträge konnten aus der Landwirtschaft nichterzielt werden, und aus dem Wald, der zu Ersfeld ge-hörte, erst recht nicht. So brachte der Besitz kaum etwasein. Die Unterhaltung des Haushalts allein war teuergenug.

Dennoch hatten Georg und Lilly Easparh alles Er-denkliche getan, um die Hochzeit ihrer Tochter Helga mitNicolo Kastenn über die Maßen schön lind ,,vorkrieglich«zu gestalten.

Verena sah das alles, als sie nach Hause kam. Es hattekeinen Sinn, darüber zu sprechen, und so schwieg sie. IhreEltern kannten im Grunde genommen nur die alte, ver-gangene Welt, sie gehörten der früheren Generation an;und es war ihnen sozusagen Bedürfnis und Ehrensache,

aus Anlaß dieses Festes alles aufzubieten, um einenmöglichst feierlichen Abglanz früherer Lebensgewohn-heiten und alten Stils wiederherzustellen Verena fühlteheraus, daß sie sich dafür in ihren eigenen Bedürfnissenbis zur Ueberbescheidenheit hatten einschränken und Opferbringen müssen, und das tat ihr weh. Die Kur, die derVater sonst alljährlich in Gastein gebraucht hatte, fiel aus;der übliche Sommerbesuch der Verwandten war abgesagt,

und statt der lange geplanten und dringend notwendigenAnschasfung eines neuen Wagens fuhren Easparhs ihre

alten Kutschpferde, die eigentlich ietzt im Acker gingen.Helga begrüßte die Schwester mit überschwenglicher

Freude; sie trug ihr Glück wie eine entfaltete Fahne inder Hand und stürmte der Zukunft entgegen.

Der Tag der Hochzeit kam.Reihenweise standen gemietete Lohndiener in geborgten

Livreeu vor dem aus und ab paradierenden GeorgCaspary, der ihnen mit bewundernswerter Akkuratesse dieletzten Instruktioneu erteilte. Das Parkett war spiegel-blank gebohnert, die Gardinen frisch gewaschen, allesglänzte und strahlte von Sauberkeit. Auf die Anfahrtvorm Hause war neuer Kies gestreut und Blumen-

girlanden schmückte-i die Steinbalustraden.

Aufgeregt lief Lillh Easparh durch alle Räume undrief alle Augenblicke nach Verena, die sie mit hunderterlei

Aufträgen im Hause umherschickte.

In allen Ritzen nnd Fugen vibrierte die Erwartung.Oben im Turmzimmer, das auf den Garten hinaus-

ging, saß Helga und ließ sich wortlos und bleich von derFriseuse den Kranz ins· Haar stecken. In der Kücheschäkerten die aus der Stadt gekommenen Köche mit Lisaund Else, den Stubenmädchen.

Langsam fuhren die Wagen vor und brachten die Gästeaus der Nachbarschaft Sie wurden von dem alten Dienerempfangen, in die Halle geleitet und von Casparhs imgroßen Saale zu ebener Erde begrüßt. Dort stand manwartend in Gruppen zusammen und unterhielt sich mitgedämpften Stimmen.

Fortsetzung umseitig

Page 4: Brockauer Zeitung. Zeitung für den Landkreis Breslau 1940 ...

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H ROMAN von Hehl/w v. Pu#kamer-N€H0copyright by Aufwärts-Verlag, Berlin SW68

3] Nachdruck verbotenIn einem hellen Spitzenkleid jüngster Eleganz trat,

aufrecht, hager und eindrucksvoll, Großmutter Easparydurch die hohen Fliigeltüren ein. Einst hatte sie alsSchönheit gegolten; es war lange her, wenngleich sieimmer noch in täglicher Mühe einen Glanz von Jugend-lichkeit auf ihren welken Zügen herborzuzaubern ver-suchte. Es hieß, daß sie als junges Mädchen einmal eingroßes und abenteuerliches Erlebnis gehabt hatte. Wases eigentlich gewesen war, wußte keiner mehr genau zusagen; fest stand nur, daß sie damals bei einem kurzenAufenthalt in Madrid unversehens mit einem leicht-sinnigen jungen Spanier in eine ebenso heftige wie be-dauerliche Liebesaffäre geraten war. Man hatte sie, UmSchlimmeres zu vermeiden, Hals über Kopf in dieHeimat zurückgeholt und mit einem gesetzten Mann ver-

heiratet. Nach dessen frühem Tode und dem Heranwachsenihrer Kinder war die Großmutter einsam, still und traurigverblüht; und von ihren spanischen Ingendträumen warihr — außer einem echten Kamm und einer Mantan —-schließlich nicht viel übriggeblieben. Ueber jenen heiklenPunkt in ihrer Vergangenheit sprach sie kaum, sie hatte

es jedoch verstanden, mit dunklen Andeutungen denSchimmer tragischer Legende aufrechtzuerhalten, der wieeine heimliche Kuriosität ihre hoheitsvolle Person um-schwebte. Ein Leben lang zehrte sie von dem romantischenGlück, einmal beinahe der Mittelpunkt eines Skandalsgewesen zu sein. Bei festlichen Anlässen schmückte ein kost-bares Diadem ihr mühsam blond erhaltenes Haar. Ob-gleich das Alter seine grausamen Spuren unerbittlich inihr Antlitz gezeichnet hatte, kämpfte sie mit zäher Aus-dauer auf längst verlorenem Posten gegen die Vergäng-lichkeit alles Irdischen an. So rauschte nun, fasziniertvon der eigenen Erscheinung, Großmutter Casparh infeierlicher Schleppe durch die offene Saaltür herein.

Hinter ihr her leuchte von der Anstrengung des Treppen-steigens und der allgemeinen Aufregung Georg EasparhsSchwester, Tante Iosephine..Sie eilte auf Lillh Easparhszu und drückte die Schwägerin gerührt an den volumi-nösen Busen. »Wer hätte das gedachtl Entzückendi Nein,reizendl« Und sie tätschelte ihr die Wange, um sich dannmit scharmantem Lächeln weiterzuwenden. Helga hatteals Kind einmal zum Entsetzen der Familie die zärtlichenBegrüßungen dieser Tante mit der Umarmung einesDaunenkissens verglichen. Tante Iosephine hielt, kinderslos wie sie war, auch hier in den kleinen, weißbehand-schuhten Händen unsichtbar das Zepter eines mitunter

gewalttätigen, strengen Familienregiments, das sie rück-sichtslos verteidigte. Mit dem braunen, gescheitelten Haar,der rosig weißen Haut und den durchdringenden, hell-grauen Augen war sie im ganzen eine imposante Er-scheinung. Die Federboa, die sie bei solchen Gelegenheitenüber dem Brokatkleid trug, verhüllte dezent ihre etwasüppig geratenen Formen. In sanfter Rundung quoll überdem festen Edelsteinhalsband mit der Perlschließe einDoppelkiun hervor. Ein Familiensest ohne Tante Jose-phine war unvorstellbar.

Langsam hatte sich der Saal gefüllt. Von Nicolos Ver-wandten waren einige gekointneti; ein alter Onkel,Nieolos Schwester mit ihrem Mann und Doktor ThomasFrederichs, ein jüngerer Vetter von Nicolos Mutter.Seine. Eltern lebten beide nicht mehr.

Die Hausfrau unterhielt ihre Gäste, liebenswürdiglächelnd. Ihre hellen Augen wanderten umher, sie lächeltein freundlicher Distanz und bewegte sich mit gewandter,ausgewogener Sicherheit. Georg Casparh dagegen standmit seinem halb bekümmerten, halb bittenden Ausdruckungeschickt und fast verdrießlich da; er haßte nichts so sehr,wie große Gesellschaften. Verena, die das von früher

kannte und von seiner menschenscheuen Haltung berührt,strich ihm leicht und innig über den Arm: »Es geht vor-über, Papa.« Sie liebte ihn in solchen Augenblicken zumZerspringen, vielleicht weil sie so nahe an ihn gewachsenwar.

Die Trauung in der kleinen Dorf-Tabelle war be-

ängstigend feierlich. Das ganze Innere war ausgeschmückt,weiße Rosen und Nelken blühten an den steingrauen

Wänden neben dem Altar aus großen Stöcken empor.

Als Helga und Nicolo die Kirche bei leiser Musik be-,traten, fiel zum Entzücken aller und v allem der Groß-mutter ein Sonnenstrahl quer durch die gemalten, buntenScheiben und tanzte auf dem roten Läufer in der Mitte.Das Brautpaar durchschritt ihn, ba beugte sich die Groß-mutter zu Lilly Caspart), murmelte leife: »Das bedeutetGlück!«, und zerdriickte ergriffen eine Träne in ihremTaschentuch.

Ueber Helgas Antlitz lag verzehrende Blässe, die insich selbst verflammte wie Kirchenlicht. Sie hielt dieAugen unter schweren Lidern halb geschlossen, als blendetesie der weiße Glanz, in dem sie schritt. Das alles glitt wieein Traumgesicht an ihr vorüber. Ab und zu sah sie vonder Seite her scheu zu iJiicolo auf, dessen Gesicht steinernwar.

Verena stand ruhig da. Sie war zur Abwehr ge-sammelt gegen das, was in ihr Bewußtsein Nötig“, lind

trieb neben sich selbst wie ein Blatt auf einem tosendenWasser vorwärts in einer stillen, gelähmt-gleichgültigenArt und ohne Lebensgefühl. Dort vorn schräg vor ihrkniete Helga; sie sah, wie es in dem bleichen Gesichtwetterleuchtete und zuckte. — Verena betete. Tot und stillschwang der Raum um sie her . .. Friedhof!, dachte sie undihr Herz hämmerte in rasender Angst, floh hinaus —-irgendwohin

Zu Hause ließen Helga und Nicolo die Flut der Glück-wünsche an sich vorüberziehen. Helgas lächelndes Gesichtschwamm jetzt in zarter Röte, die Wimpern bebten wieleiser Flügelschlag über den blauen Augen.

Die Großmutter schloß sie inbrünstig in die Arme undzerdrückte dabei eine zweite Träne. »Herzenskind!« sagtesie weinerlich. Tante Josephine schluchzte auf unb mur-melte bedeutungsvolle Worte, die niemand verstand.

Die Erregung verzauberte Helga zu einem neuen,fremdartigen Wesen. Auf der Schwelle vom Kind zurFrau empfing sie die neue Würde für ihr Leben wie eineWeihe. Ihre Bewegungen schienen von innen her ge-schliffen und geglättet im Bann einer unbekannten Ge-walt, der sie sich traumwandlerisch unterwarf.

Das ist es, was mir fehlt, dachte Verena —- der Rah-men, die Geborgenheit. Sie selbst war so friedlos hinund her geworfen; ihr eigenes Leben wechselvoll, un-sicher. Stets mußte sie von neuem ausbrechen zu un-bekannter Fahrt, deren Ziel sich immer wieder in auf-steigenden Nebelrauch verhüllte. Es gab kein Verharren;und —- sie war allein.

Beim Essen saß Verena schräg vor einem großenSpiegel, dem Saal halb abgewandt. Am Boden standenBlumen und Pflanzen in länglichen Kästen; einzelneRanken wuchsen bündelweise das Glas hinauf. So sahsie im Spiegel fast nur die Köpfe der Menschen an denanderen Tischen ringsum, frei schwebend im Grün der

Blätter. Sie schaute belustigt in dieses Blumenbeet derAntlitze, die sprachen, sich bewegten und lachten; es warwie ein belebter Garten. ·

Man müßte sie zeichnen können, dachte sie und fand

sich dabei, wie sie einzeln jedes Gesicht beobachtete. Die

Skizze war ein gutes Mittel, das Bild eines Menschen zu

finden, ehe sie es photographisch aufnahm. Man mußte

den wesentlichen Augenblick fassen, in dem sich der Wider-

schein des Seelischen im Spiegel der Züge brach. Es reizte

sie, den Punkt herauszusinden, in welchem die einzelnen

Züge zu einer Einheit des Ausdrucks verschmolzen.Jeder Mensch hatte einen »Mittelpunkt« -— war es nun

Schönheit, Eigensinn, Resignation, Bosheit, Güte oder

Skepsis ——‚ und diesen galt es zu suchen. Sie wilderte auf

eigene Faust im Revier der Physiognomien.

Die Mutter zum Beispiel hätte sie gern festgehalten,wie sie jetzt mit ihrem immer noch mädchenhaften Lächelnversonnen zu Helga hinüberblickte; den Vater, wie unterden vielen Leuten seine menschlichsten Züge hilflos hervor-brachen; Tante Iosephine, wie sie mit erhobener Gabel undaebieterifchem Auge über die Tafel blickte; die Großmutter

mit dem entfeelten Ausdruck, den die Erinnerung an eineentfchwundene Jugendzeit vergiftete. Sie sah auch

Thomas Frederichs’ bräunliches Gesicht mit den sonder-bar ziehenden, dunklen Augen unter einer vorgewölbtenStirn und fing dabei einen Blick von ihm aufs-—

Als man von Tisch aufstand, wurde der Mokka ge-reicht; man verteilte sich in den«-einzelnen Zimmern, saßoder stand herum. Der große Saal wurde zum Tanzenausgeräumt. Kapellmeister Strickler aus der benachbartenKleinstadt blickte mit hochrotem Kopf aus goldgerändertenBrillengläsern abwechselnd auf sein Notenblatt und aufdie Tasten, denen er einen schwungvollen Walzer entlockte.

Verena floh zur Türe des Salons hinüber und bliebdort stehen. Durch das angrenzende Zimmer fah sie inden Saal hinein. Von dort her schwebte mit gewinnen-dem Lächeln Tante Iosephine auf sie zu. Ehe Verena ent-weichen konnte, stand sie schon neben ihr.

»Nun, Verencheni« sagte sie wohlmeinend und legteihr mit schwanenhafter Gebärde die Hand auf bieSchulter. Verena kannte den Ton, der die Eröffnungeiner längeren Rede oder einer Ermahnung bedeutete.Sie setzte halb unbewußt ein artig fremdes Gesicht auf,mit dem sie sagte: »Ja, Tante Iosephine, ist es nicht hübschheute?“ ,

»Wunderschön, liebes Kind«, entgegnete diese undholte tief Atem, wobei das steife Halsband beklemmendtief in ihren Hals hinein versank; »und —- nun solltest duwieder nach Hause zurückkehrean

Aha! dachte Verena und rückte der Tante einen Stuhlheran, während sie selbst daneben stehenblieb. »Wiemeinst du dass-« fragte sie obenhin; ihr ahnte nichtsGutes. »

»Seht einfach: ich meine, jetzt, wo Helga fortgeht, solltestdu zu deinen Eltern nach Ersfeld zurückkehren.« Es warder dezidiert energische Ton, mit dem bei «Familienausein-andersetzungen Tante Iosephine den Sieg davonzutragengewohnt war.

»Aber liebe Tante Iosephine«, sagte Verena lachend undmachte einen aussichtslosen Versuch, der drohenden Fort-setzung des Gesprächs etwas mehr Leichtigkeit zu geben.‚Dafür habe ich doch nicht jahrelang gelernt und ge-arbeitet.“

Tante Josephine aber ließ sich nicht beirren und steuertesenkrecht auf ihr Ziel zu. »Nein, mein Kind, da täuschstdu dich, und über diesen Punkt möchte ich schon lange mitdir reden. Es schickt sich sowieso nicht, daß du allein in

Berlin lebst. Wie recht ich habe, siehst du ja: Helga hatvor dir geheiratet. Und jetzt hast du die Pflicht, zu denEltern zurückzukommen.« Sieschloß in ziemlich scharfemTon.

Verena stand zu entschlossenem Widerstand bereit undschwieg.

»Nun, liebe Verena?« Es klang befehlend.»Ich habe einen Beruf, den ich nicht aufgeben möchte«,

sagte Verena nun bestimmter als vorher.Die alte Dame fuhr auf. »Beruf! Berqu Was soll das

nur alles?! Moderne Unsitten, weiter nichtsl Der Beruffür die Frau ist die Ehe. Und im Elternhaus sind deine

Chancen hundertmal größer. Wer heiratet schon einePhotographin in Berlin!«

»Das weiß ich nicht“, sagte Verena entnervt von demsinnlosen Gespräch. »Du magst recht haben, aber es kann

ja auch anders kommen. Das sind doch wohl letzten EndesSchicksalssragen; ich jedenfalls sehe es so an.“

Tante-Iosephine war starr; sie stieß das Kinn miteinem Ruck nach vorn und fuhr mit den Händen in der

Luft umher, wobei sie um einige Töne dunkler wurde.Widerspruch von einer Jüngeren — das war sie nicht ge-

wöhnt, das war zuviel! lind mit spitzen schriller Stimmesprach sie weiter: »Du gehörst in das Haus deiner Eltern-

Solange ich nbch etwas zu sagen habe, werde ich gegendiese Unsitten angehen, darauf kannst du dich verlassen.Sie schaden deinem Ruf. Deine armen Eltern...« Sieschwieg echanffiert.

»Helga hat Nicolo ja auch in Berlin kennengelernt ...“»Ia«, unterbrach die alte Dame scharf, »aber er hat

sie auch geheiratet.“Verena gab sich einen Ruck. »Liebe Tante Iosephine«,

sagte sie, »die Eltern denken wie ich. Ein Beruf braucht

doch keine Unsitte zu sein. Und —— bie Bestimmung übermein Leben haben mir die Eltern selbst überlassen.«

Sie schaute hilfesuchend in den Saal hinüber und sahin diesem Augenblick zufällig gerade Thomas Frederichsdrüben an den Wänden entlang gehen. Er hatte schoneine Weile dort gestanden; nun kam er langsam näher.Wenn mich doch jemand von hier fortholtei dachte Verena,denn so ohne Grund konnte sie die Tante nicht einfach

dasitzen lassen. Unwillkürlich nickte sie ganz leicht mit demKopf in die Richtung, wo Frederichs stand, als wenn sieihn als einen Retter aus ihrer peinlichen Lage heran-ziehen wolle. «

Tante Iosephine saß geschlagen da; sie war doppeltböse und besiegt, denn ihr vorbereitender Versuch bei LillhEasparh war mit den Worten: »Verena kann tun, wassie will«, auf denselben Widerstand gestoßen. Und wäh-rend sie elegischen Betrachtungen über den Ungehorsamund den verwerflichen Geist der Jugend nachhing, ent-fernte sich Verena um einige Schritte von ihrem Stuhl.

Schnell trat Frederichs zu ihr heran. »Tanzen Sies«Verena beugte sich zu ihrer Tante nieder: »Du ent-

schuldigst mich, Tante Iosephine«, sagte sie höflich. Dannging sie mit Frederichs davon und überließ die alte Dameihren trüben Erkenntnissen.

Mitten unter den anderen tanzte Verena mit Frede-richs. Irgend etwas schnellte sie wie eine Feder über das

Maschennetz aller hemmenden Dinge hinweg und hob siehoch, so daß sie gleichsam gewichtlos wurde. In einer

Ecke des Saales sah sie Helga und Nicolo zusammen-stehen und sich stumm in die Augen blicken.

Als Verena nachher mit Frederichs im kleinen Salonstand, sagte sie: »Ich danke Ihnen, daß Sie mich von demGespräch mit meiner Tante erlöst haben. Es war geradeder richtige Moment.“

»Haben Sie Unangenehmes zu hören bekommen? Essah jedenfalls so aus« Er sagte das so selbstverständlich,als kennte er sie seit Jahren; und sie hatten bisher noch

nicht einmal ein Wort gesprochen. «»Meine Tante kann sich nicht damit abfinden, daß ich

einen Beruf habe und allein in Berlin lebe.“Frederichs lachte erheitert. »Sie hat also· kein Zu-

trauen. Was sollten Sie denn statt dessen nach AnsichtIhrer Tante tun?“

»Nach Hause zurückkehren und heiraten“, fagte Verenaund zog die Brauen lachend in die Höhe.

»Dazu werden Sie doch auch noch Zeit finden, so jungwie Sie sind«, sagte er.

»So jung? Wie alt bin ich denn?«»Ich mache nur solchen Frauen Komplimente, die mich

gar nichts angehen“, sagte er ausweichend.»So raten Sie doch ehrlich!“Er riet auf Einundzwanzig.»Ich scheine Sie also wirklich nichts anzugehen«, sagte

Verena und erschrak gleichzeitig über das Gesagte, esklang so kokett. ‘

»Wieso?« Er sah sie an.»Ich bin siebenundzwanzig Jahre alt«, sagte Verena.

Sie sah sein verblüfftes Gesicht und mußte lachen. »Doch!Es stimmt. Und im übrigen glaube ich Ihnen das mitden Komplimenten — es ist sehr nett.“

Wie jung man werden kann durch so ein paar Worte,

dachte sie, als er sie anschaute. Aber morgen wird es vor-über "fein. Schade...!

Frederichs stand vor ihr. »Wie man sich doch irrenkanni« sagte er. »Und da meint man, sich auszulennen.Warten Sies« —- und er ließ seinen Blick prüfend überihr Gesicht gehen. »Hm! Bitte lächeln Sie.«

lieber diesen Befehl mußte Verena lachen. »Was sehenSie mich denn so an?“ '

iFortsetznng iolat)

Lies Dein Heimatblatl, die Brockauer Zeitung «Bezugsgebiihr monatlich 1,15 Mk., für answärtige Bezieher durch die Post bezogen 1,83 21m.

Page 5: Brockauer Zeitung. Zeitung für den Landkreis Breslau 1940 ...

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74 0W sDer Krieg wurde nat Englands Tore getragen

Durch die Kapitnlation Holland-s ist England nun in nochgroßen Angriffsiiähe gerückt Die Entfernung siir die deutschenftwaffe zur englischen Ostküste ist« wie unsere Karte zeigt.

ganz gering geworden So sind es. um nur ein Beispiel her-auszugreifen von Vlissingen nach Dabei nur Ian Kilometer.

Eißtier-Wageiiborg-M.

» ZWE-

Sjtuiideii schon todte der Kampf um den Wald.zosische Artillerie schoß Sve rrfeu er.

Erbittert wtirde gerungen. Aber die Deutschen drangenunaufhaltsam vor. Hütte auf Hütte mußte sich ergeben, iiiidin fielen zwölf starke seindliche Stützpunkte in unsere Hand.2 Marokkaner, ein Kapiiän und ein Leutiiant

mußten den Weg in die deutsche Ge s a n g e n s ch a ft antreten.Der Feind verlor außerdem zahlreiche Tote und Verwuiidete.Der Austrag wurde restlos erfüllt, der stark befesti te Waldvom Feind gesäubert, und die deutschen Vorfeldtelluiigeneinige Kilometer mehr feindtvärts getrieben.

Sanitäter sind dabei, die Taten zu bergen. Friedlich lie-eti Freund und Feind nebeneinander Die Uniformen der

« oldaten sind an mehreren Stellen vom Draht zerfetzt, Gerätennd Gliedmassen von den Stacheln arg mitgenommen. Dochdiese zahlreichen kleinen Verletzungen werden nicht beachtet.Wenn auch ihre Gesichter ernst sind-· strahlen die Au en dochvoller Stolz und Freude über den Erfolg. Sie sind kstolz aufihren schneidigen Konipanieführer Leutnant Schul , denvor wenigen Stunden der Kommendierende General persönlichmit dem EK. I ausgezeichnet hat. Leutnant Schulz ist erst24 Jahre alt, aber ein ganzer Kerl, der bescheiden erklärt:»Ohne meine tapfereti Männer und den heldischen Einsaåmeiner beiden Feldwebel Heldmann und Spitznagel hätte idas Unternehmen nicht so erfolgreich durchführen können«.

Fr. Becker.

Die fran-

AUH Vkllllilllc Und Umgcchd»Brockau. den 16. Mai 1940.

nimm.1800: Der Bildhauer Ernst v. Bandel Schöpfer des Her-

maunsdenlmals im Teutoburger Wal, in Aiisbach geb.(gest. 1876).

Sonne: U.: 5.01, U.: 20,52; Mond: U.: 2.59, A.: 15.39.

In der Idee leben, hei t das Unmögliche behandeln, alswenn ex- iiiöglich wäre. Rit dein Charakter hat es dieselbeBewandtnis Treffen beide zusammen, so entstehen Er-eignisse, worüber die Welt vom Erstaunen sich.Iahr-

tausende nicht erholen kann.Goethe.

T- 18. Mai.

1782: Der Freischarenführer Major Adolf Frhr. b. Liitzowin Berlin geb. sgest 1834). —- 1848: Eröfsiiung der National-versammlung in Frankfurt a. M. — 1915 (bis 3. Juni): Be-

ginn der Schlacht bei Strhj in Galizien.

Sonne: 5.00. U.: 20.53; Mond: U.: 3.27, A.: 17.00.

Reichsiendiina tiim Mutterton 1940Dr. Frick und Frau Scholh-Klink sprechen.

Zum Mutterta 1940 überträgt der Großdeutsche Rund-funk mit allen eudern am kommenden Sonntag, detii19. Mai, in der Zeit von 15 bis 15.40 Uhr aus Berlin eineSendung, _in deren Verlauf Reichsininister Dr. Frick unddie Reichssrauensuhrerin SclsoltzsKlink sprechen werden.

Fehde den Steinzeitkriegern Neumarlts.ag Die vereinten Streitmächte des Iungbannes 349/I

Breslau-Land und des Iungstammes XVIII/IX/ 1 1 Breslau-Lissa hatten beschlossen, dem Iungbann Neumarkt dieFehde zu erklären. Schon am Pfingstsonnabend rücktenTeile des Iungbannes BreslauiLand mit 600 Jungenund der Iungstamm BreslausLissa mit 800 Pimper abund marschierten, die schnellen Truppen benutzten Fahr-räder, in die umliegenden Dörfer von Neumarkt, wo sieQuartier bezogen. Der Sonntag verging noch mit einigenVorpostengefechten.

Am Montag früh wurde dann der Fehdebrief, woritiden ,,Steinzeitkriegern und Einwohnern der Katzenkopf-steinpflasterwüste Neumarkt« die Fehde erklärt wurde,auf dem Ringe in Neumarkt angeschlagen. Es dauertenicht lange und die Neumarkter erschienen vor dem Rat-hause und erklärten,- daß sie die Fehde annähmen undnicht eher ruhen würden, bis die »Pfeffersäcke aus Breslauund Umgegend« geschlagen nach Hause ziehen würden.Inzwischen hatten die vereinigten Streitkräfte des Jung-bannes Breslau-Land südlich Frankenthal Aufstellung ge-nommen und griffen um 10 Uhr das von den Neumarkternbesetzte Dorf an. Ein erbitterter Kampf begann nun umFrankenthal. Den Angreisern gelang es, mit ihrer Haupt-macht in Stärke von 1000 Mann in das Dorf einzu-dringen, ihre Gefangenen zu befreien und zwei Fahnen ·

« wem ichs willi« Sie meint einen „freien Gesellen« der um

zu erobern. Die »Steinzeitkrieger« konnten jedoch nureine Fahne erobern und es gelang ihnen nicht mehr, die»Pfeffersäcke« aus ihrem Hauptquartier zu verdrängen.Um 10W Uhr wurde der Kampf abgebrochen, Binder undSchulterriemen, die vorher abgelegt worden waren, wiederumgemacht und nun marschierten beide Parteien ein-trächtig nach Neumarkt zur Friedenskundgebung DerK.-Stabsleiter des Gebietes Schlesien, OberstammführerTrautmann, der während des ganzen Kampfes auf dem»Schlachtfelde« als Schiedsrichter weilte, sprach hier zuden Pimpfen. Er führte etwa folgendes aus: AllePimpfe hätten sich tapfer geschlagen. Weiche und Feig-linge wären hier nicht dabei gewesen. Damit hätte auchdie Fehde ihren Zweck erfüllt, denn das Ziel der Hitler-jugend wäre es, die Jungen zu den Mannestugendeii,wie Mut, Disziplin, Entschlossenheit und auch Tapferkeit,zu erziehen.

Nun wurden noch einmal die Fehdebriefe unter bei-fälligem »Gemurmel« der einzelnen Parteien vorgelesen

Die Gesundheit ist unser

höchstes Gut. Mit kranken Zähnen

aber ist kein Mensch gesund.

CHLORODONT

und ausgetauscht, der Friede wieder geschlossen. Ietzttraten die Iungstämme zu einem Borbeimarsch am K.-Stabsleiter an. Mit diesem Vorbeimarsch wurde dieFehde zwischen den »Steinzeitkriegern Neumarkts« undden »Pfeffersäeken aus Breslau und Umgegend« beendet.

Keine Mietiteiaerimabei Wohiiungsverknappung —- Erlasz des Reiihskommissars

für die Preisbildung.Die durch den Krieg erzwungene Einschränkung der Woh-

nungsbautätigkeit wird eine vorüber ehende Verschärfung derWohnungsnot mit sich bringen. Es iFt von größter Wichtigkeit.daß es den Preisbehörden gelingt, zu verhindern, daßdiese Wohnungsverknappung zu einer Steigerung der Mietenführt. In einem Erlaß des Reichskoininissars für die Preis-bilduiig vom 14. Mai wird darum u. a. angeordnet, daß diein zahlreichen Gemeinden eingeführte Meldepflicht zurBeobachtung des Mieterwechsels auch für die Gemeinden ein-geführt wird, in denen sie bisher no nicht besteht, Gemein-den mit größeren Wohnungsschwierig eiten werden zu prüfenhaben, ob es notwendig ist, zur Erleichterung der Woh-nungsbeschafsiing für Familien mit Kindernbesondere Anordnungen zu erlassen. Aii Orten, an denen sichdur Zusammenballung rößerer Arbeiterniassen Verknappungan chlafstelleii im möblierten Zimmern be-merkbar macht, empfiehlt der Preiskonimissar. durch Richt-preise ungerechtfertigte Preissteigerungen zu verhindernund zu bestimmen, welche Leistungen in der Untermiete ent-lasten sind bzw. gesondert berechnet werden dürfen. Iii den(allen, in denen die Uiitervermietung bei Inkrafttreten derPreissioppverordnung ohne Zuschla erlaubt war, ist eine Er-hebiitig des Untermietzuschlages ni t mehr zu gestatten.

Erforderliche ntid ausführbare Reparaturen müssenvom Hauseigentümer auch während des Krieges gemacht wer-den. Gegebenensalls können sie von den Preisbehörden beiAndrohung von Ordnuiigsstrafen erzwungen werden. Es istunzulässig, wenn sich wohnungsucheiide Mieter verpflichten,die Instandsetzung der Wohnung selbst zu übernehmen oderdie Herrichtungskosten zu vergüten. Iti solchem Falle niacheusich Mieter und Verniieter strafbar. In krassen Fällen wirddie Bestrafung in der Tagespresse bekanntgegeben. ·

Anträge auf Erhöhuan von Mieten und Pach-ten während des Krieges so en zurückgewiesen werden. EineZiirückweisnng ohne sachliche Prüfung kann ferner berechtigtsein« wenn der Antragsteller zum Heeresdienst eingezogen ist,

Der Preiskommissar weist ferner darauf hin. daß sichMieter in heutiger Zeit einer Mietzi«nserhöhting nicht ent-ziehen löiiuen, weil sie keine andere Wohnung finden. BeiAnträgen auf Mietzinserhöhung für Wohnungen soll des-halb auch die Frage geprüft werden, ob der Mieter eineetwaige Mietzinserhöhting ertra en kann. Im verneinendenFall ist« das Inkrafttreten der ietzinserhö ung hinauszu-schieben. Der Preiskommiiiar empfiehlt eine . uiammeuarbeit

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NieG Ig. maie e« « baussamailima i

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zwischen dir Preis-behörde und den für die Gewährung derFaiuilienunierstiitiuiig zuständigen Dienststellen.

Was die Geschä ftsräume angeht. so wird eine Sen-kimg der Mieten durch die Preisbehörde nur dann in Fragekommen, wenn der Mietziiis objektiv als zu hoch anzusehenist. Bei U nisatzruckgan g ist eine Beihilfe oder eine Miet-seukung auf Grund der Vertragshilse-Verordnung votn 30. No-vember 1'939 zu beantragen. Kriseiimieten. deren Erhöhungfür den Mieter wirtschaftlich tragbar ist, sollen so schnellivie möglich beseitigt werden, um die Aussälle, die die Eigen-tiliniiciöier von Geschäften nnd Iiidiistriehäuserii erleiden. auszu-ge en. .

Gediilue nnd Lieder um den Mai. »Der Mai ist gekommen, die Bäume schlagen ausl« Es istsicher das am meisten gesungene Mailie — und weiß maneigentlielzl wer es gedichtet hat? Es stammt von EmanuelGeibel. ber man darf beinahe sagen, da es zum Volksliedeworden ist. Schon Hans Sachs hat den ai in einem feinerå nftnachtsspiele befungen° er läßt »ein Jungfrau fein“ ihrem

»ellen singen: ,Der Maien, der Maien, der bringt unsBliimlein viel. Ich trag ein frei’s Gemüte, Gott weiß wohl,

09

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wirbt. und wenn er sie singen hort, so hält er die Sängerinwohl fur eine Na tigail. —- Etwa undert Ia re später alsHans Sachs hat elchior Franck se n ,,i"iaienl ed« edichiet:»Die liebe Maienzeit / Mein ganzes erz erfreut. / enn ichnur tu anschauen / Die Blümlein au den Auen - Und hör’bie Vögel singen. / Wie es so schön tut klingeni« -

Immer ist mit dem Monat Mai auch der ,minnigliche«Sinn verbunden, Mai und Minne ehören offensichtlich zusam-men. Dafur geben«-uns chon verschie ene Volkslieder genügendBeweise ,,W e schon bl« t itns der Maien, der Sommer fährtbahnt". bebt ein iolclies iied aus der beideiberaer Gegend an.

Kämpfer an der Fraun« - Unsere starke Wehrmachit

Helfer in der Heimat:sDas Deutsche Note Kreuz

Denkt daran, wenn euch die Sammelliste für detizweiten Opfersoninag für das Rote Kreuz am 18.oder 19. Mai vorgelegt wird: gebt doppelt! Dennihr gebt zum Besten unserer Berwnndeten, denenunser Herz und unsere offene Hand gehört.

Ein anderer Sänger sagt in einem sieh: »O. wie bricht ausallen Zweigen das maifri che riin, und die Lerchen, sie steigen,die Veilchen erblühni ein Herz kann sich renen, und esblüht mir auch darin: Im Mai. im schönen iaien, hab' ichviel noch im Sinn-« Sogar der Maikäfer wird besun en indem »Maika·serlied«, das genau o unsterblich zu sein cheint,wie alle die anderen Mai- un Wanderlieder: »Maikä er,fliege!” Wie ein stiller Abschluß des Jubels, ein besinnli esInsichgehen, ein geniigsames Betrachten klingt das kleine Mai-gedicht Theodor Storms: ,Die Kinder haben die Veil engepftuxit / Att,· all, die da blühten im Mühlengraben, / erhetbiz ist dal Sie wollen ihn fest / In ihren kleinen Fäustena en «

Brockauex Sport-NachrichtenS. (S. »Sturm 1916“ Brockan e. V.

Spielergebnis vom vergangenen Sonntag:»Sturm« 2. Senioren —— »Rot·Weiß« 2. Senioren O : 3»Sturm« 1. Senioren — YRot-Weiß« 1. Senioren 1 : 3.

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Für Sonntag, den 19. Mai sind folgende Spiele angesetzt bezw.abgeschlossen worden:

In Lindenruh:9°° Uhr »Sturm« ist-Jugend —- »Hertha« B-Igd. (Freundschaftssp.)

100° Uhr „Sturm“ 2. Sen. —- »Wangern« 1. Sen. „14°° Uhr »Sturm« 2. Spdgr. — »Reichsbahn Brockau« 1. Spdgr.

In Lohe-such CPUWWV14'o Uhr »Sturm« AsIugend —- »Lohbrück« AsIugend (Punkiesp.)

In Breslam14°° Uhr »Sturm« 1. Spdg. — »Hertha« 1. Spdg. (Freundschaftssp.)16°° Uhr »Sturm« 1. Senioren —- »SSVB.« 1. Sen. (Punkiespiel).

Reichsbahn-Sportgemeinschast.Spiele am Sonntag, den 19. Mai: ·FußballsAbteilung :In Brockau (Reichsbahnsportplatz):

16 Uhr »Reichsbahn« 1. Sen. — »Arminia« 1. Sen. (Serienspiel)Am kommenden Sonntag beginnt für die Kreisklasse die neue

Spielserie Gleich das erste Spiel bringt eine interessante Paarung.Beide Gegner haben in der letzten Zeit schöne Erfolge erzielt, so daßder Ausgang des Kampfes recht ungewiß ist. Jedenfalls wird erfeine Anziehungskraft nicht verfehlen.

Handball-Abteilung:In Breslau (»Famo«-Sportplatz):

160° Uhr ,,Reichsbahn« 1. Senioren — »Famo« 1. Senioren.

Eiiistellung von Bewerbern für die aktive Of izierlausbahndes Heeres. Das Oberkommando des Heeres ma t darauf auf-merksam, daß die Frist für Melduiigen der Schüler der a t-klassigen höheren Lehranstalten, die die aktive Of izierlausba nergreifen wollen, mit dem 1. Juli 1940 abläuft. üler, denenim Herbst dieses Jahres das Zeugnis der Reise zuerlatintwird werden zum 1. Oktober eingestellt. Für Schüler, die erstim riihjahr 1941 das Reifezeugiiis erhalten oder bis zum1. Oktober tioch nicht das 17. Lebensjahr vollendet haben istals Einstellimgstag der 1. April 1941 vorgesehen. Ferner kön-nen» Schüler höherer Lehranstalten, die bereits seit Ostern imBesitz des Reifezeugnisses sind und die Absicht haben, aktiverOf izier zu werden, sich noch zwecks sofortiger Annahme undEitistellun bei ihren zuständigen Wehrbezirkskommandosmelden. swird darauf hingewiesen, daß für die »Bewerberfürde Offizierlaufbahu« die Ableistuiig des Arbeitsdienstesen a

ag IDI Unterfiihrerlehrgang in Kanth.] In derBauernführerschule in Kanth ist neues Leben eingezogen.50 Pimpfe, Unterführer aus dem Iungbann BreslauisLand349/1 sind hier zusammengezogen worden, um im Dienst-unterricht, Schulung, Sport, Geländesport und Heimabendendas nötige Rüstzeug für die Arbeit in ihren Einheitenzu bekommen. Ein frischer und zackiger Ton herrschthier sund es macht einem eine große Freude, wenn mansieht, wie sich die Jungen Mühe geben, um den An-forderungen gerecht zu werden, die hier an sie gestelltwerden. Am Dienstag eröffnete der Lehrgangsleiter,Fähnleinführer Kirchhofs, den Lehrgang. In den nächstenTagen werden der K.-Gebietsführer, der Kreisleiter, derBannsührer und einige Hauptabteilungsleiter des Gebietssstabes den Lehrgang besichtigen und zu den Jungen sprechen.

* lEin Ratschlag für deti Ausflugsverlehnl Dader Verkehr der Reichsbahn oftmals anschwillt und inden Abendstunden des Sonntags sich meist auf wenigeZüge zusammendrängt, sind Stauungen an den Schalternunvermeidlich. Um den Reisenden diese Unbequemlichkeitzu ersparen, empfiehlt die Reichsbahn, schon bei der Hin-fahrt auch die Karte für die Rückfahrt zu lösen. DieseKarten iwerden mit dem Stempel »Rückfahrt« versehenund sind ebenfalls vier Tage gültig, den Tag der Lösungeingeschlossen Wer so verfährt, spart sich Mühe undZeit und der Reichsbahn vermeidbare Arbeit.

Urlauber, erkundigt euch nach dem Reiseziell Soldaten,die als Einzelreisende (nicht iti geschlossenen Transporteniihren Feldtrnppenteil erreichen wollen, insbesondere Urlauber.haben sich in jedem Fall Auskunft über ihr Reiseziel bei derHeimatauskunftsorganisatioii einzuholen Die Auskunft er-teilenden Stellen sind aus den Bahnhösen kenntlich gemacht.

Die Metallspende nimmt ihren Fortgang. Wie bereits inder Tagespresse bekantitgegebeti wurde, nimmt die Metall-spende des deutschen Volkes iitid insbesondere die Abliefe-rung der Behörden iitid der gewerblichen Wirtschaft ihren«-ortgang. Zur Vermeidung von Utiklarheiien wird daraufingewiesen, daß die Unternehmungen der gewerblichen Wirt-

schaft selbstverständlich berechtigt sind. ihren laufenden Atifallan Altmetall seder Art, insbesondere also Abfallmaterial ausdem normalen Produktionsgang, dem Altmetallhaiidel iti detbisherigen Weise zuziifü ren. Es besteht also kein Zwang.diese Metallmengen der etallspende zu überlassen.

Nur an den festgesetzten Terminen darf gesammelt werden.In letzter Zeit ist häufig beobachtet worden, daß von einzel-neti Sainmlern für die am Sonnabend und Sonntag statt-findeiide Sammlung bereits inittwochs mit dem Sammelnbegonnen wurde. So sehr der Satnineleifer des einzelnen an-zuerkennen ist, so habeti aber doch durch das frühzeitige Sam-melit die amtlich festgelegten Sammeltage damit ihren Sinnverloren. Im (Einvernehmen mit dem Rei sminister desInnern ordnet daher der Reichsminister für olksaufkläriingund Propaganda an, daß nur an den festgesetzten Terminen,sei es durch Haiislisten oder Straßensammlniigen, gesammeltwerden dars.

Page 6: Brockauer Zeitung. Zeitung für den Landkreis Breslau 1940 ...

deutscher Lultiieo bei RotterdamAcht Spitfires abgeschosseii — Messerschmitt klar überlegen

...., 15. Mai. (PK.). Die Spitfires sind seinerzeit in Eng-land stürmt ch efeiert worden als diejenigen Jäger. dieunseren Me ers mitt nicht nur ebenbürtig, nein, sogar über-legen sein sollten. Als deutsche Jäger die Meldung vom Anf-treten der Spitfires über Holland erhielten, sahen sie endlichdie Gelegenheit, im Luftkampfe die wirkliche Leistungsfähig-keit der Spitfisres auf die Probe zu stellen. Sie hatten dasGlück, in der Nähe von Rotterdam auf eine Gruppe englischerJäger vom Thp Spitfire zu stoßen.

Unsere Messerschmitt griffen die Spitfires an, als dieseaus den Wolken kamen und fchosseu acht von ihnenab, Rund 25 Minuten dauerte der Stumpf, der zu einemneuen eindeutigeii deutschen Luftsieg führte. Auch zweiFokker, die bei dieser Gelegenheit gestellt wurden, mußtendaran glauben. Besonders erfolgreich waren Leutiiant N. mitdrei und Leutnant K. mit zwei gllbfchiiffen. Ein Spitfire, dergerade ein deutsches Bombenflugzeug angreifen wollte, wurdevon unseren Jägern rechtzeitig abgedrängt itnd zog es wie bis.übrigen vor, das Heil in der Flucht zu suchen.

Als einige Stunden später eine unserer Jägergruppeustartete, um den Raum über Rotterdani erneut nach Spitfiresa·bzusuchen, ergiiig es ihr wie schon vorher den letzten Staffelnder erfolgreichen Jagdgruppe: Von den »beriihmteu« Spit-fires war weit nnd breit nichts mehr zu sehen. UnsereMesserschmitt-Maschinen hatten sie aus dem Felde geschlagen.

Die Gruppe hatte am frühen Morgen bereits durch Boden-angriffe gute Arbeit geleistet. Aiifklärer hatten bei P. und M.Flugplähe mit feindlichen Jägern ausgemacht Unsere Gruppe.die schon mit dem Morgengraueu nach M gestattet war, lonntenicht weniger als 26 Flugzeuge vernichten, während eineandere, aitf P. angesetzie Gruppe nicht minder erfolgreich war.

Um den deutschen Erfolg über die Spitfires in seiner gan-zen Bedeutung zu würdigen muß erwähnt werden, daß gegen-über den zehn abgeschossenen Spitfires b-,w. Fokker nur eineinziges deutsches Flngzeug vermißt wird. v. Danwitz.

sinnbild angewandter KameradiiltaitWie die Soldaten des Stoßtrupps Koch von ihrem General

atisgezeichiiet wurden.

(EIER). Am 13. 5. wurde acht Offizicreii der Liiftwaffenssturmabteilung Koch, die zusammen mit ihren Männern ander Einnahme eines belgischeii Forts sowie dreier stratcgischivichtigerebelgischer Briickenköpfe am AlbertsKanal maßgeblichbeteiligt waren, das Ritterlreuz zum Eisernen Kreu- ver-liehen. Alle ubrigen an diesem Unternehmen beteiligtenMänner wurden mit dem E. K. l ausgezeichnet NachfolgenderBericht schildert die Verleihung der hohen Auszeichnungen,die der General in einem ivestdeiitscheii Fliegerhorst selbstvornahnu

Wer in die blitzenden Augen und in die braiingebraniiteiiund tugendlich frischen Gesichter der Männer vom StoßtruppKoch blickt und später von den Heldentateii dieser tapferenSoldaten vernommen hat, der weiß, daß hier eine Truppezusammengeschweißt wurde, die Tod und Teufel nicht fürchtet,und die beseelt ist von einem A n g riffs g e i st iiitd von einerEinsatzfreudigkeit, die in dein bisherigen Verlaufdes Krieges kaum ihresgleichen findet. Die Taten der Männerwerden dem Buch der Geschichte dieses Krieges ein stolzesRuhmesblatt hinzufügen.

Während das Miisitkorps einen schneidigen Mar er-klingen läßt, schritt der General langsan die Froiit gekr ineinein offenen Viereck formierten Kauipftruppe ab, Jn einerkeriiigen Anfchichtliche Leistung, ihre Einsatzfreudigkeit und ihren Mut.Er gab feiner Freude Ausdruck, daß das von Kühnheit ge-tragene Unternehmen trotz der vielfachen Uebermacht mit ver-haltiiisniaßig geringen Verlusten erfolgreich durchgeführtwurde. »Ihr habt den Ernst des Lebens tennengelernt“, sofuhr· der General fort, »und wenn alle Männer der Sturm-abteilung Koch das E. K. I verliehen bekommen, so beruhtdiese hohe Anerkennung nur auf einer besonderen Leistungund einer mutigen Tat,·die das S i n n b i l d a n g e -wandter Kameradschaft gewesen ist, Die Foruiatioiiwird nicht allein dadurch geehrt, daß die Offiziere Ritter-kreuze verliehen erhielten, sondern in doppeltem Maße nochdamit, daß der Fuhrer und Oberste Befehlshaber sich vonMaior Koch die Eindrücke des Einsatzes berichten ließ.«

Bei der Ueberreichu n g des E. K. l begliicfiniinfchteder General jeden Mann mit Handschlag und erkundigte sichnach seinem Einsatz Drei Männer waren trotz ihrer Kampf-verwundiiiig angetreten; ihre weißen Verbände stachen inkrasfem Gegensatz zu den dunklen Stahlhelineii aus denReihen der Kameraden heraus Auch sie tragen stolz die hoheAuszeichnung und freuen sich, zusammen mit den Kameradenan dieier Feieritunde teilnehmen in können. illiaiieher Kame-

Ein liebes, gutes Mutterherz' hat aufgehört zu schlagen!

‚Am Dienstag, den 14. Mai ging nach langem, schweremLeiden meine liebe, gute-Frau, unsere treusorgende Mutter,Schwregermutter, Großmutter, Schwägerin und Tante, Frau

Emma Fuchsgeb. Ohm:

im 63. Lebensjahr für immer von uns.

Brockau, den 16. Mai 1940.Güntherstraße 5.

Im Namen aller trauernden Hinterbliebenen

AugustFuchsund Kinder.

Die Beerdigung. findet am Freitag, den l7. Mai, nachmittags 3 Uhr vonder Halle des Brockauer Friedhofes aus statt.

Georg KoSchella und FrauZ Irene, geb. Gärtner.

WW

« Da es uns nicht möglich ist, für die so zahlreicheingegangenen Glückwünsche, Blumenspenden und Ge-schenke zu unserer Hochzeit den persönlichen Dankauszusprechen,[gestatten wir uns seine Entbietung aufdiesem Wege. Ganz besonders danken wir den Mit-bewohnern des Häuserblocks Pulststraße 16—19 für dieAusschmückun des Hauses und die übermittelten herr-lichen Gesehen e.

Brockau, den 15. Mai 1940.

fprache betonte er dann ihre einmalige ge- .

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ran ist im Lazarett; aber auch diese Männer haben inzwischenihre Aiiszeichtiungeii erhalten.

Nachdem» die mit dem E. K. l Ansgezeichiieten in ihreFrouten zuruckgetreten waren, beschloß ein Treuegelöbnis fürden Fuhrer diese eindrucksvolle Stunde. Mächtig brausteii dasDeutschland- und Horst-Wessel-Lied in den Pfingstnachmittag.Keiner der Angetretenen wird jenen ernsten und doch sostolzen Tag jemals vergessen. Tapferkeit vor dem Feind iststets belohnt worden. So war es und so wird es immerbleiben. Jeder Mann des Stoßtriipps Koch hat seine Aus-zeichnung, die ein beredtes Zeugnis seines restloseii Einsatzesiur Volt und Vaterland ist, ehrlich verdient.

Johann J ö r g e n f e n.

schinden-Ein iiir England verlorenDeutschlands erfolgreicher Abwehrkampf in Rarvik.

.Mittel- »und Südnorwegen dürfen, nachdem nun der ent-scheidende Stoß unserer Truppen durch Hollaiid und Belgiengegen Englands Küste gefii rt wird, als völlig befriedet gelten.ur im äußersten Norden kandinaviens, in Narvik, steht noch

eine verhältnismäßig kleine deutsche Kampfgruppe in beiden-miitiger Abwehr gegen die Engländer. Es ist dies zur Zeit dereinzige Punkt, an dem in Norwegen noch wirklich gekäinpftwird. Die Bedeutung Narviks als Erzhafen ist der Anlaß,daß sich auch die Briten vor Narbik mit Zähigkeit zu behauptenversuchen. Ueber diesen Hafen geht das schwedische Erz, dasauf dem Wege über die Ohren-Bahn von den schwedischenErzfelderii zur norwegischen Küste gelangt. Auch England be-zog über Narvik das kostbare Erz für seine Kriegführung.

Seit der Befetzung Narviks, das als völlig außerhalb deseigentlichen Operationsgebietes in Norwegen gelegener, gegendas Nordkap hin vorgefchobener Punkt in blitzartigem Vorstoßvon den deutschen Truppen vor den Engländern erreicht wurde,ist nicht mehr ein einziges Erzschiff von Narviknach England ausgelaufen. Die Besetzung Narviksdurch eine deutsche Heeresabteilung war eine besonders kühneTat, die unter denkbar uiigünstigsten äußeren Umständen undunter schärfster feind-licher Gegenwehr durchgeführt wurde.Gewinnen können die Engländer hier nichtsmehr. Sie selbst hab-en den Hafen von Narvik durch ihrschweres Artilleriefeuer derart verwüstet, daß dessen Benutzungauf lange Zeit nicht mehr möglich ist. Das gleiche gilt für dieOfoten-Bahn.

Ueberdies weiß heute auch Schw e d e n, unt was es dorthoch oben im Norden geht. Durch den ebenso zähen und erfolg-reichen Abwehrkampf der deutschen Kampfgruppe in Narvikgewannen die Schweden die nötig-e Zeit zur Orgaiiisierung derVerteidigung ihrer Erzfelder für den Fall, daß etwa die West-niächte einmal den Versuch machen sollten, ihre begehrlichenFinger direkt nach dem schwedischen Erz auszustrecken Auf alleFälle hat die deutsche Kampfgruppe in Narvik die ihr gestellteAufgabe restlos gelöst. Auch dieser Kampf der Briten um dieErzausfuhr über Narvik ist dank der Tapferkeit der dort ein-gesetzten deutschen Gebirgsjäger für England verloren.

Notwcgillhe Kriegsfuhtzeilge in bieult aelielltDie Kriegsmarine stellte an der norwegischen Küste wei-

tere iiorwegische Kriegsfahrzeuge sicher. Sie werden mit deut-ieher Besatzung in Dienst gestellt.

»Weder mit England und Frankreiili!«Italiens Einpöriing über hritifche Piraterie.

Jn ganz Jtalien haben sich die Kund g e b un g en gegendas englisch-französische Piratenwesen in ver-stärktem Maße wiederholt Dienstag abend stromten in R amZüge von Schwarzhemden und Studenten sowie eine zahlreicheVolksmenge auf die Piaz a Veiiezia, um ihrer Emporung iiberdie itnverschämten Erprefsuugeu der Westmächte Ausdruck zuverleihen. Jn Sprechchören wurde nach demDuce gerufen,der schließlich auf dem Balkon erschien itiid für die Ovationenwiederholt dankte. Jninier wieder ertönten aus den Kolon-iieii auf den Straßen Hochrufe auf Mussoliiii neben dem Ruf»Nieder mit England und Frankreichi«,

Jn Mailand war insbesondere das französischeKoiis nlat Schauplatz lebhafter Demonstrationen. DasKonsulatsgebäude war durch einen starken Militärkordoii ab-gesperrt. Studenten uud Schwarzheniden trugen italienischeund Hakeiikreuzfahuen itiid Schilder mit Aiifschriften wie»Viva Hitler«, »Viba El Duee«, ,,Nieder mit England«. Wei-ter wurden Landkarten des Mittelmeeres mit der Ausschriftgezeigt »Mare nostrum«.

Die Mailänder Blätter stellen in Meldiiiigeii aus Londondas große Aufsehen fest, das die Kiindgebiingen in denitalienischen Städteii in der britischeii Hauptstadt er-regen. Unterstrichen wird hierbei, daß in der englischen Pressenicht der geringste Hinweis zu finden ist auf die wahrenUrsachen der antidemokratischen Demonstrationeii in ·Jtalieti,so daß sich die englische Oeffentlichkeit die Gründe derselbenüberhaupt nicht erklären könne. Offensichtlich läaen J n st r it k-

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tio n e n tu London vor, vie Realität der Tatsachen den eng-lischen Lesern zu verheimlichen.

Italien «. sorgt vor.

Angesichts der Lage der Kolonien nnd der internationalenEreignisse veröffentlicht das italieniscl e Auttsblatt ein Cle-sehesdekret, das aiißerordentli e Ausgaben fürWehrmacht und Kolonien für das bis zum 30. Junilaufende Haushaltsjahr wie folgt genehmigt: Ministerium fürJtalieiiiscl)-lerika 476 Millionen, Jnnenministerium 230Millionen, Kriegsministerium 680 Millouen, Marineministe-rium 255 Millionen, Luftfahrtministeriiim 300 Millionen Lite-

„Innis, Sintflut. chbibuti“Die Knndgebungen in Mailand halten an. Am Dienstag

zogen die Demonstranten, Studenten und Schwarzhemden,unter Absingen ihrer Kampf- und Revolutionslieder zumdeutschen Generalkonsulat, wo sie unter stürmt-sclsen Evviva-Rufen auf den Führer, Deutsch-lan d und den D uce eine Abordniing in das Haus schickten.An der Spitze dieser gllborbnung befand sich der (Bauleiter derFaschistischen Partei in Mailand, der zusammen mit dem deut-schen Konsul Dr. Weber auf dem Balkon erschien. Die Freund-schaftskundgebungen dauerten über eine Stunde. Ununter-brochen ertönten die Rufe: ,,Hitleri Hitlerl Ducel Duce!«

Unmittelbar vorher waren die Studenten wieder vor dasf r a n z ö s i f ch e K o n fn l at gezogen. Die Denionstrantenveraiiftalteten ein laiiganhalteiides PfeifkonzertSie stießen Rufe aus, die an Deutlichkeit nichts zu wünschenübrig ließen, ebensowenig wie die großen Aufschriftstafeliu aufdenen stand: »Tunis, Korsika, Dfchibuti !«

2500 italienische schiffe oon den seeeiiiibernangehalten

Der italienische Verkehrsminister Host Venturi hielt imSenat eine Rede, die eine weitere schwerste Anklage gegen diewillkürliche und schikaiiöfe Handhabung der englischen Blockadegegen die italienische Handelsschiffahrt darstellt. Jn unwider-legbarer Beweisführung iinterstrich der Minister, daß seitKriegsbeginn nicht weniger als 2499 italienische Schiffe ange-»halten und 15000 Postsäkke, 759 Passagiere, 32000 TonnenWaren, 631 Kubitmeter Holz und 20 000 Wareuballen ver-icltiedener Art heruntergeholt wurden.

Gchlesifche NachrichtenBad Salzbrunn. Die Landesbiihne in Bad Salz-

brunn. Trotz des Krieges wird Bad Salzbrunn auch indiesem Jahr wieder ein reichhaltiges Theaterprogramm durch-führen, für das wiederum die Schlesische Landesbühne unterLeitung von Jiitendant Earl Wagener gewonnen wurde· DieProbenzeit wird am 12. Juni eröffnet, so daß die erste Auf-führung bereits am 18. Juni im Kurtheater gegeben werdenkann. Als Eröffnungsstück steht Heinz Stegiiweits »Glück undGlas« auf dem Spielplan. Die Oberette eröffnet am 20. Junimit Franz Lehars »Paganini«. Die Spielzeit wird voraus-sichtlich bis Anfang September dauern. Theaterorchester istwieder das Kurorchester. die Waldenburger Bergkapelle.

Bad Charlottenbrunn. Nachdem Bad Salzbrunn seine dies-jährige Kurzeit am 1. Mai begann, hat nunmehr auch daszweite Heilbad des Waldenburger Berglandes, Bad Charlotten-brunn, die Sonimerkiirzeit 1940 eröffnet. Den Auftakt gab amPfingstsonntag auf dem Kurplatz vor der Hermann-Göring-Halle eine Aiisprache des Kurdirektors Grimm, der nach einemkurzen Rückblick auf die Winterkurzseit mitteilte, daß die Sout-merkurzeit trotz des Krieges im großen und ganzen ohne Ein-schränkungen durchgeführt werden kann. Auch Charlottenbruiinwolle beweisen, daß es die Aufgabe der Heilbäder in der Zeitdes Krieges richtig erkannt hat. Neben den täglichen Kurkon-erten der Waldenburger Bergkapelle wird Bad Charlotten-llrunn auch im Sommer wieder die Dichterabende veranstalten,die der Reichenberger Friedrich Jagsch-Bodenreut am 29. Maieröffnen wird.

Gleiivitz. Verlegung der Staatlichen Jn-getiieurschitle nach Kattowitz. Mit deui 1. Oktoberd. J. wird die aiifbliihende Gleiwitzer Staatliche Ingenieur-schule, für die bereits im Jahre 1939 wegen des Aiidraiigesder Stiidiereiiden ein Erweiterungsbauplan ausgearbeitetworden war, nach Kattowisz verlegt und in dem Monumeiital-gebäude der als Kampfschule gegen die deutschen Ingenieur-schiileii errichteten ehemaligen polnischen Techiiifchen Lehran-stalt untergebracht werden. Die Jugeiiieurschiile in Rational;wird nach ihrer Planimg und Ausgestaltung Raum für etwa900 Stitdierende bieten.

Wenn siii heilen!

lliiiiiiiilIsinsiiiliiiiiiiils its-Mailill Bonnersmg, den 16. llliii IIIs Montag, den 20. Mal

Irrtum des HerzensPaul Hartmann, Leny Marenbach, Hans SöhnkerKäthe Dorsch, Grete Weiser, K. L. SchreiberDas zart ans Herz rührende Geschehen weidichtet sichim Verlauf der fesselnden Handlung zu einem einzig-artigen wunderbarem Erlebnisi ‘

Kulturfilm -- WochenschauAnfangszeiten: Wochent. 63° u. 8’o Uhr, Sonnt. 43°, 6“ u.8“ Uhr

Wegen anderweitigem Einsatzlege ich am I. Juni 1940 mein

BlillillßlllllllllS-Hillill-Elllllll‘llfliiSllllilllstill.Meine Lagerwaren verkaufe ich aus.Annahme von Werkstatt-Reparaturennur bis 18. Mai.

Fritz KirchnerElektromeisterBroeka u ‚ Bahnhofstraße IS-

S. (S. „Sturm 1916“ Brockau. Freitag Mannschaftsabend19 Uhr Jugend, 20’o Uhr Senioren. — Spiele am Sonntag (ßinbensruh): 9 Uhr „Sturm“ BisJugend — »Hertha« B-Jugend10 Uhr „Sturm“ 2. Senioren — »Wangern« 1. Senioren14 Uhr „Sturm“ 2. Spbg. — »Reirhsbahn Brockau« 1. Spbg.

RSpG. iBrodaa. Der monatliche Gemeinschaftsabend findetam Sonnabend, den 18. Mai, um 20 Uhr im Sportheim ftatt. —-Fußballabtlg.: Freitag ab 17 Uhr Training, 19'o Uhr Jugendsitzung,20W Uhr Mannschastsabend für Senioren. —- Spiel am Sonntag (Gleiche-bahnfportplag): 16 Uhr »Reichsbahn« 1. Sen. —- ,,Arminta« 1. Sen.Handballahtetlg.: Treffpunkt der 1. Handballmannschast 14 Uhr amBahnhof Brockau.

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