Bruck-Mürzzuschlag (621) - WIBIS Steiermark · November 2016 1 von 4 WB teiermark Bezirksprofil »...

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Wirtschaft Arbeit Bevölkerung Einer nachhalg guten Qualität des Lebens verpflichtet. Im Auftrag von: Erstellt durch: 1 Reihung der 13 steirischen Bezirke. Mit Ausnahme der Arbeits- losenquote absteigend gereiht (höchster Wert entspricht Rang 1). 2 Geburten, Todesfälle und Wanderungen je 1.000 Einwohner. 3 Aufsteigend gereiht (niedrigster Wert entspricht Rang 1). 4 Anteil der unselbstständig Beschäftigten, welcher in der jeweiligen Betriebsgrößenklasse tätig ist. 5 ÖNACE Abschnitt C: Herstellung von Waren 6 ÖNACE Abschnitte: J, K 69-75 7 Angaben beziehen sich mit Ausnahme des Anteils des Wintertourismus auf das Kalenderjahr. 8 Nächtigungen je Einwohner. Quellen: AMS, HVSV, ÖROK, Statistik Austria, WK; Berechnungen und Darstellung JR-POLICIES. Stand: November 2016 Autoren: Karolin Gstinig, Clemens Habsburg-Lothringen, Eric Kirschner, Andreas Niederl WIBIS Steiermark Bezirksprofil Factsheet STAHLINDUSTRIE UND MASCHINENBAU :: HOHE EINKOMMEN DER MÄNNER Betriebe/Unternehmen 2015 Betriebe Beschäftigte 4 Arbeitgeberbetriebe 2.321 100,0 % Kleinstbetriebe (1-9 Beschäftigte) 1.925 15,1 % Kleinbetriebe (10-49 Beschäftigte) 323 20,0 % Mittelbetriebe (50-249 Beschäftigte) 59 22,3 % Großbetriebe (ab 250 Beschäftigte) 14 42,7 % Industrie und wissensintensive Dienstleister Anteil an der Gesamtbeschäftigung BM Stmk. Rang Industrie (ÖNACE B-E): TOP 3 aus C 5 39,7 % 22,0 % 1 …Metallerzeugung und -bearbeitung 15,1 % 2,1 % 1 …Herstellung von Metallerzeugnissen 9,6 % 2,7 % 1 …Maschinenbau 2,3 % 2,5 % 7 wissensintensive Dienstleister 6 5,1 % 9,3 % 12 TOP 5 der Industriebetriebe (ÖNACE B-E; nach Beschäftigten) Böhler Edelstahl GmbH & Co KG 24 voestalpine Tubulars GmbH & Co KG 24 Böhler Schmiedetechnik GmbH 25 Norske Skog Bruck GmbH Lohnbuero 17 Boehlerit Ges.m.b.H. & Co. KG 25 Unternehmensneugründungen 326 309 351 352 396 2,0 3,0 4,0 5,0 6,0 7,0 8,0 - 100 200 300 400 500 2011 2012 2013 2014 2015 Gründungsintensität Neugründungen Unternehmensneugründungen Gründungsintensität je 1.000 Einwohner BM Stmk. Rang Aktive Kammermitglieder (31.12.) 4.908 71.176 6 Tourismus 7 2015 Nächtigungsentwicklung (2011 = 100) 90 % 95 % 100 % 105 % 110 % 2015 2014 2013 2012 2011 Steiermark Bruck-Mürzzuschlag BM Stmk. Rang Anzahl der Nächtigungen 595.281 11.759.402 6 ... davon aus dem Ausland 28,3% 39,2% 7 Nächtigungsdichte 8 5,9 9,6 6 Anteil Wintertourismus im Fremdenverkehrsjahr 36,3% 44,7% 9 Demografie 2015 BM Stmk. Rang 1 Einwohner (01.01.2016) 100.349 1.232.012 3 Trend Ø2012-2016 -0,4 % 0,5 % 12 Prognose 2016-2030 -6,6 % 1,9 % 10 Bevölkerungsanteil 8,1 % 100,0 % 3 Geburtenquote 2 7,6 9,0 12 Sterbequote 2 13,1 10,4 1 Wanderquote 2 0,8 9,8 12 Katasterfläche [km 2 ] 2.155 16.401 2 Flächenanteil 13,1 % 100,0 % 2 Anteil Dauersiedlungsraum 15 % 32 % 12 Einwohner / km 2 47 75 10 Erwerbspersonen nach Altersgruppen (Anteile in %) 30,5 32,0 32,8 39,4 36,6 38,2 30,1 31,4 29,1 0 % 20 % 40 % 60 % 80 % 100 % 2030 2020 2016 15 bis 34 Jahre 35 bis 49 Jahre 50 Jahre plus Bevölkerung nach Bildung 2014 Anteile in % BM Stmk. Rang max. Pflichtschule 15,8 16,0 8 Lehre bzw. Meisterprüfung 45,1 40,1 8 Fachschule ohne Matura 16,4 15,2 8 Matura 13,3 14,0 4 Universität, Akademie, FH 9,3 14,8 6 Einkommen 2015 in € BM Stmk. Rang Bruttomedianeinkommen 2.827 2.430 1 Frauen 1.753 1.833 7 Männer 3.365 2.872 1 Hohe/Niedrige Einkommen 20% verdienten weniger als 1.611 1.468 1 20% verdienten mehr als 3.964 3.640 2 Beschäftigung 2015 BM Stmk. Rang Unselbstständig Beschäftigte 33.631 477.477 3 Trend 2014-2015 -0,5 % 1,0 % 12 Trend Frauen 2014-2015 0,1 % 1,3 % 12 Trend Männer 2014-2015 -0,8 % 0,7 % 9 Trend Ø 2011-2015 0,5 % 0,8 % 7 Beschäftigtenanteil 7,0 % 100,0 % 3 Beschäftigungsstruktur 2015 1,0 29,2 64,9 4,8 Steiermark Primär Sekundär Tertiär Tourismus 46,1 48,9 4,3 Bruck-Mürzzuschlag 0,8 Österreich 68,1 25,3 5,9 0,7 Arbeitsmarkt 2015 Arbeitslosenquote 3 % 5 % 7 % 9 % 2011 2012 2013 2014 2015 Steiermark Bruck-Mürzzuschlag BM Stmk. Rang 3 Arbeitslosenquote 7,6 % 8,3 % 6 Arbeitslose 3.122 44.461 10 Frauen 1.404 18.437 10 Männer 1.719 26.024 9 Schulungsteilnehmer 735 8.332 12 Frauen 413 4.575 12 Männer 322 3.757 12 Lehrstellensuchende 62 978 9 Frauen 29 420 9 Männer 33 558 9 Arbeitslose nach Bildung Anteile in % BM Stmk. Rang keine abgeschlossene Bildung 6,0 2,9 1 Pflichtschule 35,5 39,7 5 Lehre bzw. Meisterprüfung 41,8 38,8 11 Fachschule ohne Matura 5,8 4,6 5 Matura 8,7 8,6 4 Universität, Akademie, FH 2,2 5,4 10 Bruck-Mürzzuschlag (621)

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  • WirtschaftArbeitBevölkerung

    Einer nachhal�g guten Qualität des Lebens verpflichtet.

    Im Auftrag von: Erstellt durch:

    1 Reihung der 13 steirischen Bezirke. Mit Ausnahme der Arbeitslosenquote absteigend gereiht (höchster Wert entspricht Rang 1).

    2 Geburten, Todesfälle und Wanderungen je 1.000 Einwohner.3 Aufsteigend gereiht (niedrigster Wert entspricht Rang 1).4 Anteil der unselbstständig Beschäftigten, welcher in der

    jeweiligen Betriebs größen klasse tätig ist.5 ÖNACE Abschnitt C: Herstellung von Waren 6 ÖNACE Abschnitte: J, K 69757 Angaben beziehen sich mit Ausnahme des Anteils des

    Wintertourismus auf das Kalenderjahr.8 Nächtigungen je Einwohner.

    Quellen: AMS, HVSV, ÖROK, Statistik Austria, WK; Berechnungen und Darstellung JRPOLICIES.

    Stand: November 2016

    Autoren: Karolin Gstinig, Clemens HabsburgLothringen, Eric Kirschner, Andreas Niederl

    WIBIS Steiermark Bezirksprofil Factsheet

    stAhlindustriE und MAschinEnbAu :: hohE EinKoMMEn dEr MännEr

    Betriebe/Unternehmen 2015Betriebe Beschäftigte4

    Arbeitgeberbetriebe 2.321 100,0 %

    Kleinstbetriebe (1-9 Beschäftigte) 1.925 15,1 %

    Kleinbetriebe (10-49 Beschäftigte) 323 20,0 %

    Mittelbetriebe (50-249 Beschäftigte) 59 22,3 %

    Großbetriebe (ab 250 Beschäftigte) 14 42,7 %

    Industrie und wissensintensive Dienstleister

    Anteil an der Gesamtbeschäftigung BM Stmk. Rang

    Industrie (ÖNACE B-E): TOP 3 aus C5 39,7 % 22,0 % 1

    …Metallerzeugung und -bearbeitung 15,1 % 2,1 % 1

    …Herstellung von Metallerzeugnissen  9,6 % 2,7 % 1

    …Maschinenbau 2,3 % 2,5 % 7

    wissensintensive Dienstleister6 5,1 % 9,3 % 12

    TOP 5 der Industriebetriebe (ÖNACE B-E; nach Beschäftigten)

    Böhler Edelstahl GmbH & Co KG 24

    voestalpine Tubulars GmbH & Co KG 24

    Böhler Schmiedetechnik GmbH 25

    Norske Skog Bruck GmbH Lohnbuero 17

    Boehlerit Ges.m.b.H. & Co. KG 25

    Unternehmensneugründungen

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    Unternehmensneugründungen

    Gründungsintensität je 1.000 Einwohner

    BM Stmk. Rang

    Aktive Kammermitglieder (31.12.) 4.908 71.176 6

    Tourismus7 2015Nächtigungsentwicklung (2011 = 100)

    90 %

    95 %

    100 %

    105 %

    110 %

    20152014201320122011

    Steiermark Bruck-Mürzzuschlag

    BM Stmk. Rang

    Anzahl der Nächtigungen 595.281 11.759.402 6

    ... davon aus dem Ausland 28,3% 39,2% 7

    Nächtigungsdichte 8 5,9 9,6 6

    Anteil Wintertourismus im Fremdenverkehrsjahr 36,3% 44,7% 9

    Demografie 2015BM Stmk. Rang1

    Einwohner (01.01.2016) 100.349 1.232.012 3

    Trend Ø2012-2016 -0,4 % 0,5 % 12

    Prognose 2016-2030 -6,6 % 1,9 % 10

    Bevölkerungsanteil 8,1 % 100,0 % 3

    Geburtenquote2 7,6 9,0 12

    Sterbequote2 13,1 10,4 1

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    Katasterfläche [km2] 2.155 16.401 2

    Flächenanteil 13,1 % 100,0 % 2

    Anteil Dauersiedlungsraum 15 % 32 % 12

    Einwohner / km2 47 75 10

    Erwerbspersonen nach Altersgruppen (Anteile in %)

    30,5

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    2016

    15 bis 34 Jahre 35 bis 49 Jahre 50 Jahre plus

    Bevölkerung nach Bildung 2014

    Anteile in % BM Stmk. Rang

    max. Pflichtschule 15,8 16,0 8

    Lehre bzw. Meisterprüfung 45,1 40,1 8

    Fachschule ohne Matura 16,4 15,2 8

    Matura 13,3 14,0 4

    Universität, Akademie, FH 9,3 14,8 6

    Einkommen 2015 in € BM Stmk. Rang

    Bruttomedianeinkommen 2.827 2.430 1

    Frauen 1.753 1.833 7

    Männer 3.365 2.872 1

    Hohe/Niedrige Einkommen

    20% verdienten weniger als 1.611 1.468 1

    20% verdienten mehr als 3.964 3.640 2

    Beschäftigung 2015BM Stmk. Rang

    Unselbstständig Beschäftigte 33.631 477.477 3

    Trend 2014-2015 -0,5 % 1,0 % 12

    Trend Frauen 2014-2015 0,1 % 1,3 % 12

    Trend Männer 2014-2015 -0,8 % 0,7 % 9

    Trend Ø 2011-2015 0,5 % 0,8 % 7

    Beschäftigtenanteil 7,0 % 100,0 % 3

    Beschäftigungsstruktur 2015

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    Primär Sekundär Tertiär Tourismus

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    Arbeitsmarkt 2015

    Arbeitslosenquote

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    Steiermark Bruck-Mürzzuschlag

    BM Stmk. Rang3

    Arbeitslosenquote 7,6 % 8,3 % 6

    Arbeitslose 3.122 44.461 10

    Frauen 1.404 18.437 10

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    Schulungsteilnehmer 735 8.332 12

    Frauen 413 4.575 12

    Männer 322 3.757 12

    Lehrstellensuchende 62 978 9

    Frauen 29 420 9

    Männer 33 558 9

    Arbeitslose nach Bildung

    Anteile in % BM Stmk. Rang

    keine abgeschlossene Bildung 6,0 2,9 1

    Pflichtschule 35,5 39,7 5

    Lehre bzw. Meisterprüfung 41,8 38,8 11

    Fachschule ohne Matura 5,8 4,6 5

    Matura 8,7 8,6 4

    Universität, Akademie, FH 2,2 5,4 10

    Bruck-Mürzzuschlag (621)

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    WIBIS Steiermark Bezirksprofil

    » Die Erreichbarkeitsverhältnisse von Bruck-Mürzzuschlag sind ausgesprochen gut. Die Verkehrsinfrastruktur ist sowohl im öffentlichen als auch im Individualverkehr hervorragend ausgebaut. Der Siedlungs- und Wirtschaftsschwerpunkt liegt im Mur-Mürz-Tal, rund die Hälfte der Einwohner leben in den drei größten Städten des Bezirks: Kapfenberg, der Bezirkshauptstadt Bruck an der Mur und Mürzzuschlag.

    » Der Bergbau im Mariazeller Raum und die engen wirtschaftlichen Verflechtungen mit den obersteirischen Industrien rund um den Erzberg führten zu einer frühen Industrialisierung. Die regionale Spezialisierung liegt traditionell in der Metallerzeugung und -bearbeitung, in der Herstellung von Metallerzeugnissen und im Bauwesen. Im Dienstleistungssektor dominieren die erweiterten Wirtschaftsdienste – Dienstleistungen, die vor allem für die regionale Industrie bereitgestellt werden.

    » Die Bruttomedianeinkommen sind aufgrund der produktiven Industriebetriebe in Bruck-Mürzzuschlag die höchsten der gesamten Steiermark. Touristisch erschlossen ist vor allem der Nordteil des Bezirks. Ziel vieler Erholungsurlauber und Pilger sind die Wallfahrtskirche Mariazell sowie der Luftkurort Aflenz. Zudem bietet der Bezirk zahlreiche Wintersportangebote.

    Bruck-Mürzzuschlag (621)

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    0 5 102,5 Kilometer

    Murau

    Liezen

    Leoben

    Bruck/Mur

    Hartberg

    Feldbach

    Deutschlandsberg

    Voitsberg

    JudenburgWeiz

    Leibnitz

    Graz

    0 30 6015 Kilometer ±

    Autobahn/Schnellstraße

    Bundes-/Landesstraße

    Eisenbahn

    Gewässer

    Aflenz Kurort

    OberaichBruck an der Mur

    Kapfenberg

    Kindberg

    KrieglachLangenwang

    VeitschMürzzuschlag

    Mariazell

    St. Lorenzenim Mürztal

    Allgemeine Beschreibung

    Der Bezirk Bruck-Mürzzuschlag ging aus der Zusammenlegung der beiden Bezirke Bruck an der Mur und Mürzzuschlag am 01.01.2013 hervor. Die Region ist eines der Industriezentren der Obersteiermark. Im Jahr 1360 erhielt die Stadt Mürzzuschlag das Eisenrecht, das Monopol auf die Produktion von Kleineisen im gesamten Gebiet zwischen Leoben und dem Semmering. 1854 wurde die Semmeringbahn, heute UNESCO-Weltkulturerbe, in Betrieb genommen, Der Bahn folgte eine rasche Industrialisierung.

    Generell ist die Wirtschaftsstruktur von der Stahlindustrie und vom Maschinenbau geprägt, wobei die industrielle Prägung des Bezirks bis in das Mittelalter zurückreicht. Ausgehend von zahlreichen kleinen Eisenhämmern entlang der Flussläufe wurden großbetriebliche Strukturen gebildet. Durch den Eisenerzbergbau im Norden sowie durch die enge Verflechtung mit dem Eisenerzabbau am Erzberg

    verfügte die Region über ausreichend Rohstoffe. 1912 gelang die Entwicklung des ersten rostfreien Stahls und 1924 ging aus der Fusion der Bleckmannwerke mit den Schöller Stahlwerken die Schoeller-Bleckmann AG hervor.

    Mit der Eröffnung der Eisenbahnlinie von Graz bis Mürzzuschlag 1844 und später über Knittelfeld nach Klagenfurt nahm die Bedeutung als Verkehrsknotenpunkt zu. Ende des 19. Jahrhunderts erwarben die Gebrüder Böhler das Stahlwerk in Kapfenberg. Es folgte eine rasche Expansion. 2007/08 wurde die Böhler-Uddeholm-Gruppe vom voestalpine-Konzern übernommen. Dieser zählt heute zu den wichtigsten Arbeitgebern der Region. Bruck-Mürzzuschlag ist Produzent von hochwertigen Stahlprodukten. Mit der voestalpine Tubulars GmbH & Co KG und der voestalpine Rotec GmbH verfügt der Bezirk über zwei Großunternehmen in der Herstellung

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    WIBIS Steiermark Bezirksprofil

    von Rohrkomponenten, die Böhler Bleche GmbH & Co. KG ist ein international führendes Unternehmen in der Produktion von hochwertigen Blechen. Neben der Grundstoffindustrie im Süden ist der nördliche

    Teil des Bezirks heute überwiegend touristisch geprägt. Ziel vieler Erholungsurlauber und Pilger sind die Wallfahrtskirche Mariazell sowie der Luftkurort Aflenz.

    Bevölkerung

    Der zur Gänze innerhalb der Alpen liegende Bezirk hat seinen Siedlungs- und Wirtschaftsschwerpunkt im Mur-Mürz-Tal. Südlich des Tals erhebt sich das steirische Randgebirge mit der Gleinalpe und den Fischbacher Alpen. Nördlich grenzt das Hochschwab-Massiv an das Mariazeller Hochtal und umschließt das Aflenzer Becken mit seinen kleineren Siedlungen. Im Osten bildet der Semmeringpass die Grenze nach Niederösterreich.

    Im Jahr 2016 lebten 100.349 Menschen beziehungsweise 8,1 % der steirischen Wohnbevölkerung im Bezirk Bruck-Mürzzuschlag. Die Gesamtfläche des Bezirks betrug 2015 2.155 km² beziehungsweise 13,1 % der Steiermark. Bruck-Mürzzuschlag wies mit 47 Einwohnern je km² eine der geringsten Bevölkerungsdichten unter den steirischen Bezirken auf (Steiermark: 75 Einwohner je km²). Lediglich 15 % der Bezirksfläche werden als Dauersiedlungsraum genutzt (Steiermark: 32 %).

    Die Bezirkshauptstadt Bruck an der Mur zählte 2016 15.891 Einwohner. Gemessen an der Einwohnerzahl war Kapfenberg mit 23.067 Einwohner die größte Gemeinde im Bezirk Bruck-Mürzzuschlag, gefolgt von Bruck an der Mur und Mürzzuschlag (8.681). Darüber hinaus zählten Kindberg (8.125) und Sankt Barbara im Mürztal (6.727) und Krieglach (5.221) zu den größeren Ansiedlungen im Bezirk.

    Wie in allen obersteirischen Industriebezirken ging der Niedergang der verstaatlichten Industrie mit einem anhaltenden Bevölkerungsrückgang einher. Eine Entwicklung, die in den späten 1970er Jahren einsetzte und bis heute anhält. 1971 lebten noch 122.519 Menschen, d.h. um ein Fünftel mehr als heute in Bruck-Mürzzuschlag. In den Jahren 2012 bis 2016 war, entgegen dem steirischen Durchschnitt, ein weiterer Bevölkerungsrückgang von -0,4 % jährlich zu verzeichnen (steiermarkweit waren es +0,5 %). Der Bezirk überaltert rasch. Im Jahr 2016 stand einem Anteil von 29,1 % an über 50-jährigen Erwerbspersonen (Steiermark: 27,2 %) ein Anteil von 32,8 % an 15- bis 34-jährigen gegenüber (Steiermark: 34,8). Bis zum Jahr 2030 wird eine weitere Verschärfung dieser Struktur vorausgesagt.

    Die rückläufige Einwohnerzahl ging in erster Linie auf eine negative Geburten-Sterbe-Bilanz

    (-2.501 im Zeitraum 2011 bis 2015) zurück. Die Wanderungsbilanz war in diesem Zeitraum leicht positiv (354, beziehungsweise 0,7 je 1.000 Einwohner). Die Bevölkerungsprognose geht von einem weiteren Bevölkerungsrückgang von -6,6 % bis 2030 aus (Steiermark: +1,9 %). Ähnliche Tendenzen sind in der gesamten Obersteiermark, so etwa in Leoben, Murtal und Murau, zu beobachten.

    Die Wohnbevölkerung im Alter zwischen 25 und 64 Jahren von Bruck-Mürzzuschlag wies 2014 mit 45,1 % einen überdurchschnittlich hohen Anteil an Personen mit Lehre als höchste Ausbildung auf (Steiermark: 40,1 %). Der Anteil der Personen mit maximal Pflichtschulabschluss lag mit 15,8 % auf durchschnittlichem Niveau (Steiermark: 16,0 %). Der Anteil an Personen mit einem Abschluss einer Fachschule betrug 16,4 % (Steiermark: 15,2 %). Beim Anteil der Wohnbevölkerung mit Matura und Kollegabschluss erzielte der Bezirk mit 13,3 % einen leicht unterdurchschnittlichen Wert (Steiermark: 14,0 %). Der Anteil mit tertiärer Ausbildung – Universität oder Fachhochschule – lag bei 9,3 % (Steiermark: 14,8 %).

    Der Bezirk Bruck-Mürzzuschlag weist seit Jahren das höchste Bruttomedianeinkommen der steirischen Bezirke auf, was auf die Spezialisierung auf Metallerzeugung und -bearbeitung, dem generell hohen Beschäftigungsanteil im produzierenden Bereich und den in eben diesen Wirtschaftsbereichen generell hohen Lohniveau zurückzuführen ist.

    Im Jahr 2015 erzielte der Bezirk mit 2.827 € das höchste monatliche Bruttomedianeinkommen der Steiermark (2.430 €). Der geschlechterspezifische Einkommensunterschied war besonders hoch: Frauen verdienten im Median 1.753 € (Steiermark: 1.833 €) und lagen damit im steirischen Mittelfeld, Männer 3.365 € (Steiermark: 2.872 €).

    Die Siedlungsschwerpunkte des Bezirkes sind gut erschlossen und liegen entlang der Semmering-Schnellstraße S6 und der Südbahn. Zusätzlich besteht mit der Brucker Schnellstraße S35 eine direkte Verbindung nach Graz. Der Bezirk verfügt mit Bruck an der Mur über einen Knotenpunkt der Eisenbahn- Hauptverbindungen in Richtung Graz, Wien und Villach. Mit der Realisierung des Semmering-

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    WIBIS Steiermark Bezirksprofil

    Basistunnels wird sich die Reisezeit in den Wiener Raum deutlich verringern. Zudem wird die Strecke dann auch für den schweren Güterverkehr befahrbar

    sein. Peripher gelegene Teile des Bezirks sind lediglich der gebirgige Nordteil, Mariazell und das Hochschwab-Massiv.

    Arbeit

    Im Jahr 2015 zählte Bruck-Mürzzuschlag 33.631 unselbstständig Beschäftigte und war damit nach Graz (37,7 %) und Graz-Umgebung (8,7 %) mit einem Beschäftigungsanteil von 7,0 % aller in der Steiermark Beschäftigten drittgrößter Arbeitgeberbezirk. Die Wirtschaftsstruktur wird klar vom Produktionssektor geprägt. 46,1 % aller Beschäftigungsverhältnisse waren diesem zuzurechnen (Steiermark: 29,2 %). Der tertiäre Sektor war im Bezirk dementsprechend unterrepräsentiert (53,1 %; Steiermark: 69,7 %).

    In der Periode 2011 bis 2015 betrug das Beschäftigungswachstum durchschnittlich +0,5 %, womit die Beschäftigungsdynamik des Bezirks leicht unter dem gesamtsteirischen Durchschnitt (+0,8 % p.a.) lag. Dabei erhöhte sich vor allem die Beschäftigung der Frauen (+0,8 % p.a.; Männer: +0,3 % p.a.). Im Krisenjahr 2009 war ein deutlicher Beschäftigungsrückgang (dem höchsten aller steirischen Bezirke) zu beobachten, es folgte in den Jahren 2010 bis 2014 eine jeweils positive Beschäftigungsdynamik, so dass im Jahr 2014 das Vorkrisenniveau wieder erreicht werden konnte. Allerdings schlug Dynamik im Jahr 2015 wieder um, es kam zu einem Beschäftigungsrückgang von -0,5 %.

    Die regionale Spezialisierung des Bezirks Bruck-Mürzzuschlag lag in der Metallerzeugung und -bearbeitung (15,1 % Beschäftigungsanteil), der Herstellung von Metallerzeugnissen (9,6 %) und dem Bauwesen (6,4 %). Im Dienstleistungssektor waren der Handel (14,0 %) und die erweiterten Wirtschaftsdienste (7,4 %) – Dienstleistungen, die vor allem für die regionale Industrie bereitgestellt werden (u.a. die Arbeitskräfteüberlasser) – überdurchschnittlich bedeutsam, Der Anteil der im Tourismusbereich Beschäftigten lag mit 4,3 % unter dem steirischen Durchschnitt (4,8 %).

    Im Zeitraum 2011 bis 2015 konnte besonders der Produktionssektor (+0,7 % p.a.) aber auch der Dienstleistungssektor Beschäftigung aufbauen (+0,3 % p.a.). Wachstumsträger im Produktionssektor waren allen voran die Bereiche Metallerzeugung und -bearbeitung (+1,0 % p.a.), Herstellung

    von Metallerzeugnissen (+2,6 % p.a.) sowie der Maschinenbau (+6,1 % p.a.). Im Dienstleistungssektor war es der öffentliche Bereich (+1,5 % p.a.) – bestehend aus öffentlicher Verwaltung, Schul-, Gesundheits- und Sozialwesen.

    Die Pendelverflechtungen des Bezirk Bruck- Mürzzuschlag sind wenig ausgeprägt. Ein Großteil der in Bruck-Mürzzuschlag beheimateten Arbeitskräfte arbeitet auch im Bezirk. Historisch gesehen bestanden

    klare Pendelverflechtungen zwischen den früheren Bezirken Bruck an der Mur und Mürzzuschlag. Des Weiteren sind interregionale Vernetzungen mit dem Grazer Zentralraum und Leoben zu beobachten.

    Die Arbeitslosenquote des Bezirks lag mit 7,6 % (2015) leicht unter dem steirischen Durchschnitt (8,3 %). Die Frauenarbeitslosenquote lag mit 7,6 % (Steiermark: 7,5 %) dabei leicht unter jener der Männer mit 8,3 % (Steiermark: 9,0 %). Somit waren in Bruck-Mürzzuschlag durchschnittlich 3.122 Personen beim AMS als arbeitslos vorgemerkt (+3,5 % im Vorjahresvergleich). Der Anteil der als arbeitslos gemeldeten Personen mit höchstens Pflichtschulabschluss (41,6 %) lag unter dem steirischen Schnitt (42,6 %). Die Saisonalität in der Arbeitslosenquote war kaum ausgeprägt, der Abstand der höchsten Arbeitslosenquote (Dezember: 9,4 %) zur geringsten (Juni und September: 6,6 %) betrug 2015 2,8 %-Punkte.

    Abbildung: EntwicklungderBeschäftigten2014/2015

    -0,2 %

    -0,5 %

    -1,7 %-0,2 %

    2,2 %

    2,2 % -0,4 %

    0,5 %

    1,2 %

    0,4 % 1,0 %

    0,2 % 1,7 %

    Entwicklung der Beschäftigten 2014/2015in %

    -1,7 -

    -1,5

    -1,4 -

    -1,0

    -0,9 -

    -0,5

    -0,4 -

    0,0

    0,1 - 0

    ,5

    0,6 - 1

    ,0

    1,1 - 1

    ,5

    1,6 - 2

    ,2

    0 10 20 30 40 505 Kilometer ·import arcpy, os.pathmxd = arcpy.mapping.MapDocument("CURRENT")print os.path.dirname(mxd.filePath)

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    Steiermark: 1,0 %Österreich: 1,0 %

    Quelle: WIBIS Steiermark (2016), Darstellung JR-POLICIES.

  • November 2016 4 von 4

    WIBIS Steiermark Bezirksprofil

    Wirtschaft

    Die Betriebsstruktur entspricht im Wesentlichen dem steirischen Durchschnitt. Im Jahr 2015 arbeiteten in Kleinstbetrieben (1-9 Beschäftigte) 15,1 % der unselbstständig Beschäftigten (Steiermark: 16,1 %) und in Kleinbetrieben (10-49 Beschäftigte) 20,0 % (Steiermark: 22,0 %). Im Bereich der Mittelbetriebe (50-249 Beschäftigte) waren 22,3 % (Steiermark: 21,4 %) und in Großbetrieben (ab 250 Beschäftigte) 42,7 % (Steiermark: 40,5 %) der unselbstständig Beschäftigten tätig. Die industriellen Leitbetriebe der Region sind Böhler Edelstahl GmbH & Co. KG, voestalpine Tubulars GmbH & Co. KG, Böhler Schmiedetechnik GmbH, Norske Skog Bruck GmbH Lohnbüro und Boehlerit Ges.m.b.H. & Co. KG.

    Das Gründungsgeschehen im Bezirk Bruck- Mürzzuschlag lag 2015 unter dem steirischen Durchschnitt. Insgesamt wurden im Jahr 2015 396 Unternehmen neu gegründet. Die Gründungsintensität betrug 3,9 Gründungen je 1.000 Einwohner (Steiermark: 4,8). Ohne Berücksichtigung der freien Personenbetreuung entfielen 255 Neugründungen auf den Bezirk, womit die Gründungsintensität bei 2,5 Gründungen je 1.000 Einwohner lag (Steiermark: 3,1).

    Im Jahr 2015 wurden 595.281 Nächtigungen gezählt. Dies entsprach somit 5,1 % aller steirischen Nächtigungen. In den Jahren 2011 bis 2015 stiegen die Nächtigungszahlen durchschnittlich um +0,4 % im Jahr (Steiermark: +1,7 %). Mit 63,7 % der Nächtigungen dominierte das Sommerhalbjahr. Bruck-Mürzzuschlag zieht vor allem inländische Gäste an. Lediglich 28,3 % der Gäste kamen im Jahr 2015 aus dem Ausland. Die Nächtigungsdichte war mit 5,9 Nächtigungen je Einwohner die sechsthöchste der steirischen Bezirke. Mit einer durchschnittlichen Aufenthaltsdauer von 2,6 Tagen wurden vor allem Kurzurlaube in der Region gebucht.

    Überregional bekannt ist der Semmeringpass mit seiner bis weit ins 19. Jahrhundert zurückreichenden Tradition im Fremdenverkehr. Zudem trug der für die Industrialisierung des Mürztals grundlegende Bau der heute als UNESCO-Weltkulturerbe geführten Semmeringbahn zur touristischen Erschließung des Bezirks bei. So wird rund um den Semmering alpiner Skisport angeboten. Zusätzlich bieten unter anderem auch noch die Mariazeller Bürgeralpe, die Gemeindealpe, die Aflenzer Bürgeralm sowie das Stuhleck alpinen Skisport an.

    Im Sommer bietet der Bezirk Bruck- Mürzzuschlag Angebote zu Pilger-, Wander-und Erholungsurlauben an. Hierbei sind Mariazell und der Luftkurort Aflenz von Bedeutung. Weitere beliebte Wanderziele im Sommer sind die Hohe Veitsch und das Niederalpl. Rund um Peter Roseggers Waldheimat und den Naturpark Mürzer Oberland wird zudem ein umfangreiches Ausflugsprogramm auch für Tagesausflüge geboten.

    Quellen

    » Teibenbacher (1999): Regionale Entwicklungs muster.

    Demographische und sozio-ökonomi sche Modernisierung in

    den Politischen Bezirken der Steiermark zwischen 1850 und

    1914. Leykam: Graz.

    » Posch (1968): Vorgeschichte und Anfänge der

    Bezirkshauptmannschaften in der Steiermark. Erweiterter

    Festvortrag anläßlich der Hundertjahrfeier der steirischen

    Bezirkshauptmannschaften im Rittersaal des steirischen

    Landhauses in Graz am 11. Oktober 1968.

    Daten

    » Arbeitsmarktservice Österreich AMS (2016):

    www.ams.at

    » Hauptverband der Sozialversicherungsträger (2016):

    www.hauptverband.at

    » ÖROK Bevölkerungsprognose (2015):

    http://www.oerok.gv.at/raum-region/daten-und-

    grundlagen/oerok-prognosen/

    » Statistik Austria (2016: www.statistik.at

    » WIBIS Steiermark (2016):

    www.wibis-steiermark.at

    12_PROFIL_Stmk_Fact_0612201612_PROFIL_Stmk_Text_06122016