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Ausgezeichnetes Ausgezeichnetes Geschäfts- und Geschäfts- und Marktpotential Marktpotential Unsere Erfolgsgeschichte Über die ungarische Metallurgie Echte Salzsteppe im Herzen Europas BRÜCKE zu Ungarn 1/2014 MITGLIED DER BRÜCKE- ZEITUNGSGRUPPE

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A BRÜCKE zu Ungarn c. német nyelvű gazdasági magazinunk 2014/1 száma megújult formátummal és arculattal mutatja be a két oldalú gazdasági kapcsolatok aktualitásait és a magyar gazdaságot. Széles körben terjesztett magazinunkban több, mint 90 külföldi partnert kereső cég mutatja be kínálatát.

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Ausgezeichnetes Ausgezeichnetes Geschäfts- und Geschäfts- und Marktpotential Marktpotential

Unsere Erfolgsgeschichte

Über die ungarische Metallurgie

Echte Salzsteppe im Herzen Europas

BRÜCKEzu Ungarn 1/

2014

MITGLIED DER BRÜCKE-ZEITUNGSGRUPPE

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2 � BRÜCKE zu Ungarn

Die deutschsprachige Publikation des Feliciter Verlags der ungarischen HÍD-Verlagsgruppe stellt seinen Lesern schon seit mehr als einem Jahrzehnt – jährlich zweimal – die Entwicklung der bilateralen Wirt-schaftskontakte und News aus der ungarischen Wirtschaft vor. Zur Förderung der Entwicklung des Handels und zu Investitionsan-reizen veröffentlichen wir die Infor-mationen, durch die Sie – so hoffen wir – ein umfassenderes Bild über unser Land bekommen. Wir halten es für unsere Mission, die ungari-schen Firmen vorzustellen, die teils ihre ausländischen Partnerkontakte aufbauen und teils diese weiterent-wickeln möchten. Es ist nicht ausge-schlossen, dass gerade Ihr Unterneh-men in unserem Wirtschaftsmagazin einen ungarischen Partner fi ndet, mit dem langfristig erfolgreiche Ge-schäftskontakte entstehen. Bitte, se-hen Sie sich unser Angebot an! Aus

unseren Artikeln geht hervor, dass es eine ganze Menge deutsche, österrei-chische oder Schweizer Firmen gibt, die ausgesprochen erfolgreiche un-garische Kontakte pfl egen. Das Jahr 2014 ist auch im Hin-blick darauf ein Meilenstein, dass sich das Design der BRÜCKE wan-delt. Unsere frühere, im Format A/5 erscheinende Publikation wuchs sich zu einem kleinen Buch aus, so viele Artikel und Firmenvorstellungen ent-hält sie. Auch deshalb waren wir der Auffassung, dass wir neben den De-signelementen auch das Format ver-ändern sollten, so dass wir in Zukunft in unserem Magazin Ungarn und die ungarische Wirtschaft im Format A/4 vorstellen. Wir sind sicher, dass das erfolgreich sein wird. Unser Magazin, das die Rolle ei-ner Brücke zwischen Ihrem Land und Ungarn übernehmen möchte, steht auch weiterhin im Zeichen der

zweiseitigen Wirtschaftskontakte und bietet neben der Vorstellung der ungarischen Industrie und Landwirt-schaft auch dem Tourismus und so-gar der Kultur einen breiteren Raum und damit den Lesern eine abwechs-lungsreiche Lektüre. Die erste diesjährige Nummer der BRÜCKE fi nden Sie an den Pres-seständen mehrerer Messen oder auch an ungarischen Messeständen, beim Vertrieb der Publikation spielen die ungarischen Fachdiplomaten für Außenwirtschaft und die Messen organisierenden Firmen eine Schlüs-selrolle. Es ist kein Zufall, dass wir in unserer Publikation eine Messe-Emp-fehlung aufnahmen. Die Ausgaben der derzeitigen Pub-likation und des vergangenen Jahres sind auch online erreichbar:

http://issuu.com/brucke. Wir wünschen Ihnen ein erfolgrei-ches Jahr mit sich erweiternden un-garischen Wirtschaftskontakten!

Dénes KovátsChefredakteur

[email protected]

LIEBE LESER!BRÜCKE zu Ungarn 1/2014

Jahrgang XI.

Herausgeber: Feliciter Verlags GmbHhttp://issuu.com/brucke

[email protected]+36/42/504-930

Verantwortliche Herausgeberin: Dr. Judit KovátsChefredakteur: Dénes Kováts

Mitwirkende: Zsófi a Dankó, Mária Duliczki, Fruzsina Kotán, Anita Kotrányi, Viktor Kováts,

Klára Sochacki, Ildikó Szanyi, Szilvia Teski

Übersetzer: Rávia Bt.

Layout: Sándor Talpas

Drucklegung: Grafi t Nyomda „R“ GmbH.

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BRÜCKE zu Ungarn � 3

Das nunmehr hinter uns liegende Jahr 2013 markiert einen Wendepunkt in den deutsch-ungarischen Wirtschaftsbeziehungen und in der Wirtschaftsleistung Ungarns. Nach der Konsolidierung hat im zweiten Halbjahr die Zeit des Aufschwungs begonnen. Erste Er-gebnisse werden sichtbar: Das Wachstum in Ungarn lag im dritten Quartal 2013 bei 1,8 Prozent und damit deutlich über dem EU-Durchschnitt. Auch die Infl ation war mit 0,9 Prozent im November auf einem historischen

Tiefpunkt: es ist die niedrigste Infl ation in Un-garn seit den siebziger Jahren. Unsere aktu-elle Leistungsbilanz weist mit 9,3 Prozent im ersten Dreivierteljahr 2013 einen bedeuten-den Mehrbetrag aus. Diese Zahlen beruhigen nach den Turbulenzen der vergangenen Jah-re. Die Europäische Kommission hat nach neun Jahren das Defi zitverfahren gegen Un-garn eingestellt. Ungarn wird seine sparsame Haushaltsführung weiterhin aufrechterhalten, bis Ungarns Staatsverschuldung unter der Hälfte seines BIP liegt. Die neue ungarische Verfassung garantiert, dass die amtierende Regierung das Haushaltsgesetz so zu verab-schieden und umzusetzen hat, dass bei allen geplanten Maßnahmen der Rückgang der Staatsverschuldung gesichert bleibt. Dies sind positive Signale auch für die deutsch-ungarischen Wirtschaftsbeziehun-gen: Unsere Beziehungen zu Deutschland haben einen sehr großen und stabilisierenden Anteil an der bisherigen positiven Entwick-lung, ganz entscheidend war das Engage-ment deutscher Firmen für den Aufschwung unseres produzierenden Gewerbes. Deutsche Unternehmen investierten bis 2013 in Ungarn mehr als 20 Milliarden Euro, 84 Prozent der in Ungarn ansässigen deutschen Firmen planen für den Zeitraum 2014-2020 neue Investiti-onen. An dieser Stelle erinnere ich gern dar-an, dass im April 2013 knapp drei Viertel der befragten deutschen Unternehmen angaben, Ungarn wieder als Investitionsstandort wäh-len zu wollen. Hier sehe ich ein – nennen wir es ausbaufähiges Zufriedenheitspotenzial, zu dessen Ausschöpfung sicher auch die re-

GEMEINSAM WACHSEN NACH DER KONSOLIDIERUNG

Ihr. Dr. József CzukorBotschafter von Ungarn

Sie erreichen uns unter:Botschaft von Ungarn Unter den Linden 76

10117 BerlinTelefon: +49-30-203-100

Folgen Sie uns auch auf Facebook oder Twitter:

Botschaft von Ungarn in Berlin BotschaftUngarn

www.mfa.gov.hu/emb/berlin

gelmäßigen Regierungskonsultationen mit den deutschen Investoren interessante Hinweise geben. Was mich besonders freut, weil es für das exportfähige Knowhow meiner Landsleute spricht, ist, dass Ungarn nicht nur einen dynami-schen Warenverkehr mit Deutschland unterhält, sondern zunehmend auch Dienstleistungen exportiert. Im vergangenen Jahr haben etwa 1.200 ungarische Firmen Aufträge aus Deutschland übernommen und damit zum Wirtschaftswachstum auf beiden Seiten beigetragen. Wenn wir schon beim ungarischen Knowhow sind: In Ungarn hat sich eine nicht länger zu ignorierende Startup-Szene herausgebildet, in deren Fahrwasser sich Budapest bis zum Ende dieses Jahrzehnts zur Start-

up-Hauptstadt der Region Mittel- und Osteuropa mausern will. Im Dezember 2013 haben wir die in-novativsten ungarischen Startups an die Botschaft nach Berlin geholt, wo sie sich und ihre Entwick-lungen dem interessierten Publikum, potenziellen Kunden und den für Startups lebenswichtigen Ka-pitalgebern präsentieren konnten. Wir haben sehr engagierte und in jedem Fall anwenderorientierte Jungunternehmer erlebt, deren wirtschaftliche Zu-kunft wir mit Interesse und aller denkbaren Unter-stützung verfolgen werden. Mitte Februar stellen wir die nächste Riege ungarischer Startups im Rah-

men der Innovationsroadshow in Frankfurt am Main vor. 2014 ist auch ein Jahr der Jubiläen: der 25. Jahrestag der Grenzöff-nung, der 15. Jahrestag der Mitgliedschaft Ungarns in der NATO und der 10. Jahrestag unseres Beitritts zur Europäischen Union. Nach 10 Jahren Mitgliedschaft in der EU ziehen wir eine positive Bilanz sowohl im wirtschaftlichen als auch im gesellschaftlichen Sinne. Sie gehört zu

unserem Selbstverständnis und spielt in alle Bereiche unseres Lebens. Wir engagieren uns dafür, die Trennung in „alte“ und „neue“ Mitglieder irrelevant zu machen, hierbei spielt auch Deutschland eine große Rolle. In der großen Politik ist es wie im richtigen Leben: Je besser man vernetzt ist, desto stabiler gestaltet sich der Alltag mit seinen Fort- und gelegentlichen Rückschritten. Gemeinsam lässt sich einfach oft mehr erreichen, lassen sich spezifi sche gemeinsame Interessen bes-ser vertreten. Solche spezifi schen gemeinsamen Interessen teilen die sogenannten Visegrád-Länder, zu denen Polen, die Slowakei, Tschechi-en und Ungarn zählen, die im Ungarischen kurz V4 genannt werden. Die V4-Region hat ein wichtiges Wachstumspotenzial, das auch für Deutschland und für die Re-Industrialisierung Europas von enormer Relevanz ist. Mit der im Juli 2013 übernommenen Präsidentschaft über die V4 macht sich Ungarn noch bis Mitte 2014 stark für die Belan-ge dieser zentralen Region in Mittel- und Osteuropa. Halten Sie also die Augen offen, es gibt hier viel zu entdecken, wirt-schaftlich und kulturell, und lassen Sie uns die 2014 so zahlreich anfal-lenden Jubiläen gemeinsam begehen. Ich freue mich auf ein spannen-des Jahr und wünsche Ihnen und uns ein erfolgreiches 2014.

84 PROZENT DER IN UNGARN ANSÄSSIGEN DEUTSCHEN FIRMEN PLANEN FÜR DEN ZEITRAUM 2014–2020 NEUE INVESTI-TIONEN

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Deutschland ist unverändert Ungarns wichtigster Handels-partner. Ungarn exportierte im Oktober 2013 15,2% mehr Waren nach Deutschland als im Oktober 2012; im Zeitraum zwischen Januar und Oktober 2013 stiegen Ungarns Expor-te nach Deutschland um 2,9% gegenüber dem Vorjahres-zeitraum. Ungarn importierte im Oktober 2013 12,1% mehr Waren aus Deutschland als im Oktober 2012; im Zeitraum zwischen Januar und Oktober 2013 lagen Ungarns Importe aus Deutschland 6,1% höher als im Vorjahreszeitraum. Ungarns Importe im Bereich Maschinen und Anlagen gingen um 2% auf 5,36 Mrd. Euro zurück, wohingegen 3,7% mehr Produkte der verarbeitenden Industrie (3,22 Mrd. €) sowie 3,1% mehr Nahrungsmittel, Getränke und Tabakwaren (Warenwert 40 Mio €) importiert wurden als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.

Nach Angaben des Ungarischen Amtes für Statistik stiegen die ungarischen Ausfuhren nach Deutschland 2012 um 1,2% und überstiegen 2012 erstmals 20 Milli-arden Euro; sie entwickelten sich damit günstiger als die ungarischen Gesamtausfuhren (+0,1%) – sowohl in alle EU-Länder (0,0%) als auch in die alten EU-Mitgliedsländer (-0,5%). Entsprechend ist Deutschland Zielland für ein Viertel der ungarischen Exportgüter. Auch im Import zeichnet sich eine ähnliche Tendenz ab: 2012 stiegen die Importe aus Deutschland um 4,5% auf 18,1 Mrd. Euro, Ungarns Gesamtimporte stiegen jedoch nur um 0,5% (davon EU +2,0%, alte EU-Länder +2,7%). Deutschlands Anteil an Ungarns Importen liegt bei knapp 25%. Das dynamischere Wachstum der Importe hat zu einem rückläufi gen ungarischen Exportüberschuss ge-führt: Lag der 2011 noch bei 2,42 Mrd. Euro, sank er nun um 550 Mio Euro auf 1,87 Mrd. Euro. 2012 hatten Maschinen und Anlagen sowie Erzeug-nisse der verarbeitenden Industrie mit 93,4% den Lö-wenanteil am ungarischen Export. Der Unterschied von +1,2% gegenüber 2011 ergibt sich aus Zuwächsen von 5,3% (309,1 Mio €) bei verarbeiteten Erzeugnissen, Er-zeugnissen der Warengruppe Nahrungsmittel, Getränke und Tabak mit 13% (90,7 Mio €) und Energieträgern mit 13% (16,2 Mio €) sowie dem Rückgang bei Maschinen und Anlagen um 1,5% (-189,3 Mio €). Dem stehen – verglichen mit 2011 – ungarische Im-portzuwächse von 5,7% bei Maschinen und Anlagen und von 3,7 % bei verarbeiteten Erzeugnissen gegenüber, bei-de zusammen halten einen Anteil von 93,6% am Waren-verkehr.

Investoren

Deutschland ist Ungarns Investor Nummer 1. Mit 29,7% des Gesamtinvestitionsvolumens und 20,8 Mrd. Euro bis Ende 2012 kam der größte Anteil ausländischer Direktin-vestitionen aus Deutschland. 2012 investierten deutsche Unternehmen 1,3 Mrd. Euro. In ihren wirtschaftspoliti-schen Beziehungen zu Deutschland will die ungarische Regierung das Interesse deutscher Investoren an der ungarischen Autoindustrie und ausgewählten verarbei-tenden Branchen auf dem gegenwärtigen Niveau halten.

Nach dem Willen der Regierung soll der Mehrwert für Pro-dukte im verarbeitenden Gewerbe in höchstem Maße in den ungarischen Tochterunternehmen entstehen und ver-stärkt auf ungarische Zulieferer zurückgegriffen werden. Aufgrund der Ergebnisse der Konjunkturumfrage der Deutsch-Ungarischen Industrie- und Handelskammer be-kannte sich eine klare Mehrheit der deutschen und aus-ländischen Investoren weiter zum Standort Ungarn. Eine überdurchschnittliche Investitionsneigung zeigten Firmen aus dem verarbeitenden Gewerbe, Firmen mit mehr als 250 Mitarbeitern und Firmen mit einem hohen Exportanteil. Aufgrund der Umfrage werden die Standortbedingungen in Ungarn insgesamt besser eingeschätzt als im Vorjahr. Das Arbeitskräftepotential bleibt weiterhin ein wichtiger Investitionsanreiz, und auch das operative Umfeld ent-spricht weitgehend den Erwartungen. Traditionell positiv beurteilte Faktoren – vor allem die Qualifi kation, Produkti-

DIE DEUTSCH- UNGARISCHEN BILATERALEN WIRTSCHAFTSBEZIEHUNGEN

Botschaft von Ungarn, Wirtschaftsabteilung

Unter den Linden 7610117 Berlin

Tamás KovácsLeiter der

Wirtschaftsabteilung+49 (0)30-203-10-110 [email protected]

Agnéta JankóDiplomatin für Außenhandel

und Investitionen+49 (0)30-203-10-124 [email protected]

[email protected]

Von Januar bis Juni 2013 exportierte Ungarn in den wichtigsten Warengruppen • Maschinen und Anlagen im Wert von 6,68 Mrd.

Euro (mit einer Wachstumsrate von 1,5% gegen-über 6,54 Mrd. € im Vorjahr)

• Produkte der verarbeitenden Industrie im Wert von 6,68 Mrd. Euro (Vorjahr: 6,54 Mrd. €, +2,0%)

• Nahrungsmittel, Getränke und Tabakwaren im Wert von 36 Mio. Euro (+6,7% gegenüber 34 Mio € im Vorjahreszeitraum).

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vität und Leistungsbereitschaft der Arbeitneh-mer, aber auch die Verfügbarkeit geeigneter Zulieferer – erhielten überwiegend gute No-ten. Dazu trägt auch bei, dass die ungarische Wirtschaftspolitik die heimische Zuliefererin-dustrie verstärkt fördert. Ungarn liegt in bei-den Bereichen Infrastruktur und Logistik über dem Durchschnitt der MOE-Region – im Falle Infrastruktur sogar deutlich. Somit können diese Standortfaktoren durchaus als Wettbe-werbsvorteil des Landes im internationalen Vergleich gewertet werden. Die bisherigen Maßnahmen der Regierung zur Entbürokrati-sierung der Wirtschaft werden von den Unter-nehmen positiv beurteilt. Bei der Beurteilung der Standortqualität liegen die Antworten in Ungarn meist nahe dem MOE-Durchschnitt. Überdurchschnittlich gut beurteilt man in Un-garn z.B. die Flexibilität des Arbeitsrechts und die Infrastruktur. 2012 nahmen viele ungarische Tochterun-ternehmen mit deutschem Hintergrund den Betrieb auf, wie z.B. Mercedes Kecskemét, Opel Szentgotthárd oder LuK Szentgotthárd, die Audi Logistics u.a. Verschiedene weitere Unterneh-men des verarbeitenden Gewerbes, in erster Li-nie Auto-Zulieferer nahmen ihre Arbeit 2013 auf oder bauten ihre Tätigkeit aus. Zu nennen sind hier das neue Motorenwerk und das Logistik-zentrum der Audi Hungaria Motor Kft sowie der Ausbau des Motorenwekrs von Opel 2013.

Strategische Abkommen zwischen der Regierung und Wirtschaftsakteuren

Auf Initiative der ungarischen Regierung wur-den mit einer Reihe von Wirtschaftsakteuren in Ungarn strategische Abkommen mit dem Ziel geschlossen, bereits bestehende Wirt-

schaftsbeziehungen mit den größten auslän-dischen Investoren in Ungarn auszubauen. Unternehmen, die ein strategisches Ab-kommen mit der ungarischen Regierung unterzeichnet haben, erklärten zugleich ihre Bereitschaft, ihre in Ungarn erzielten Gewin-ne in Ungarn zu reinvestieren, die ungarische Fachausbildung aktiv mitzugestalten und die

Zusammenarbeit bei der Forschung und Ent-wicklung voranzutreiben. Weiterhin erklären sich die Investoren bereit, verstärkt Produkte und Dienstleistungen ungarischer Zulieferer in Anspruch zu nehmen, wenn sie den Qua-litätsanforderungen des Investors entspre-chen. Anderenfalls sind die Investoren bereit, die Ansiedlung ihrer eigenen ausländischen Zulieferer in Ungarn voranzutreiben.

Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Investitionsförderung

Im Dialog zu bleiben ist für unsere Wirt-schaftsbeziehungen unverzichtbar. So führte die erste Auslandsreise von Wirtschaftsminis-ter Mihály Varga nach seinem Amtsantritt im April 2013 nach Berlin, wo er sich zu Gesprä-

chen mit dem Bundesfi nanzminister, hoch-rangigen Repräsentanten des Kanzleramtes, des BDI, des DIHK und deutscher Unterneh-men traf. Einen tieferen Einblick in die wirt-schaftliche Trendwende in Ungarn brachten im Juni 2013 der Wirtschaftswissenschaftler und Autor Prof. László Csaba und im Dezem-ber 2013 der stellvertretende Staatssekretär

für Außenwirtschaft im Ungarischen Minis-terium für Wirtschaft, Antal Nikoletti, der als Ehrengast zum jährlichen Weihnachtsessens des Botschafters gekommen war. Im Rahmen des traditionellen Weihnachtsessens dankte Botschafter Dr. Czukor auch in diesem Jahr besonderen deutschen Partnern für ihr Enga-gement und die Zusammenarbeit. Der stell-

vertretende Staatssekretär informierte die Gäste über die neuesten Wirtschaftsdaten, Entwicklungen in den ungarisch-deutschen Wirtschaftsbeziehungen und die Wirtschafts-politik der ungarischen Regierung und stand für Fragen zur Verfügung. Die Botschaft nutzt ihre Möglichkeiten auch dazu, potentiellen deutschen Investo-ren Ungarns Vielfalt nahezubringen. So lud

sie das Komitat Vas und die Städte Zalae-gerszeg und Tata ein, sich 2013 in Berlin als Investitionsstandorte zu präsentieren.Im Rahmen der Ungarischen Weinlese stell-ten sich die Weinanbaugebiete Villány, Som-ló, Badacsony und Szekszárd vor und begeis-terten Fachpublikum und Weinkenner mit ihren hervorragenden Weinen. Parallel dazu lud die Botschaft Fachjournalisten aus Berlin und Umland zum Tourismusdialog, und gab ihnen so die Möglichkeit, die ungarischen Weinregionen und weintouristische Entwick-lungen kennen zu lernen. Im Dezember 2013 organisierte die Wirt-schaftsabteilung zusammen mit dem Wis-senschaftsattaché ein Innovationsforum mit innovativen ungarischen Startups. Vor-gestellt wurden relevante Aspekte der Inno-vationsstrategien Ungarns, Deutschlands und Brandenburgs, bereits funktionierende Kooperationen sowie die Startups selbst, die sich und ihre innovativen und anwender-orientierten Produkte Publikum, Kooperati-onspartnern und potenziellen Kapitalgebern präsentierten. Vertreten waren Startups aus dem IT-Bereich, App-Entwickler und Pro-duktdesigner.

Strategische Abkommen zwischen der ungarischen Regierung und in Ungarn angesiedel-ten deutschen Unternehmen gibt es mit• Daimler AG (Mercedes Benz Manufacturing kft.) seit 9.11.2012• Audi Hungaria Motor Kft seit 6.2.2013• Continental AG seit 3.4.2013• Siemens Zrt. seit 4.6.2013• Bosch Unternehmensgruppe seit 31.7.2013

Ein weiteres strategisches Abkommen ist geplant mit der KNORR-BREMSE Fékrendszerek Kft.

Wichtige Fachmessen in Berlin und Hannover 2014

CEBIT 10.-14.03.2014 Hannover führende Business-IT-Messe

HANNOVER MESSE 07.-11.04.2014 Hannover

weltweit wichtigste Industriemesse zu Automatisierung, Energieversorgung, erneuerbaren Energien, Umweltschutz-technologien, Technologietransfer, Hybrid-, Elektro- sowie alternativer Mobilität

ILA BERLIN AIR SHOW 20.-25.05.2014 Berlin Internationale Luft- und Raumfahrt-

ausstellung

INNOTRANS 23.-26.09.2014 Berlin internationale Fachmesse für Verkehrstechnik

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6 � BRÜCKE zu Ungarn

Aufgaben der Wirtschaftsdiplomaten

Bei der Unterstützung der lebendigen deutsch-ungarischen Handelsbeziehungen spielen die Fachdiplomaten für Außenwirtschaft eine wichtige Rolle. Sie arbeiten eng mit der Ungarischen Agentur für Außenwirtschaft und Investitionsförderung (Hunga-rian Investment and Trade Agency – HITA) zusammen. Jährlich beantworten die Dip-lomaten und ihre Kollegen allein in Berlin ca. 400 Anfragen deutscher und ungarischer Firmen. Die Wirtschaftsdiplomaten der Botschaft von Ungarn stehen Ihnen in folgen-den Fragen gerne zur Verfügung:• allgemeine Informationen zur Rechtslage, zum Steuersystem, zu Finanzen und

bei weiteren Fragen zum Investitionsstandort Ungarn• gezielte Partnersuche und Vermittlung von Geschäftskontakten • Standortsuche für ausländische Investitionen in Ungarn • Beratung über Fördermittel in Ungarn • Erstellung von Gutachten für Wirtschaftsförderprogramme der HITA, Erteilen

von Förderempfehlungen• Erschließung von Exportmöglichkeiten, Vermittlung an ungarische Unternehmen • Branchenauskünfte• Veranstaltungen und Unternehmenstreffen • Teilnahme an internationalen Messen und Veranstaltungen

Nándor BékiAgrardiplomat

Botschaft von Ungarn10117 Berlin,

Unter den Linden [email protected]

Tel.: +49/30/203-10-210Fax: +49/30/224-87-207

Eszter Pászti-MárkusAttachée für Wissenschaft

und Technologie Botschaft von Ungarn

10117 Berlin, Unter den Linden 76

[email protected] Büro: +49 (0)30 203 10 189

In der Lebensmittelwirt-schaft bin ich Ihr Partner• für Ungarische Le-

bensmittel, Weine und die Vermarktung von Agrarprodukten in Deutschland,

• für Messeauftritte in Deutschland und Un-garn und

• für Ihre Geschäftspart-nersuche in Deutsch-land und Ungarn.

Als Attachée für Wissen-schaft und Technologie unterstütze ich Sie:• bei Ihrer Partnersuche

an Universitäten, For-schungsinstitutionen und außeruniversitären Forschungseinrich-tungen in Deutschland und Ungarn,

• bei Ihrem Messeauftritt in Deutschland und

• bei bilateralen Wissen-schaftsprojekten.

Zum zweiten Mal prämierte die Agentur für Außenwirtschaft und Wirtschaftsförderung (HITA) die am besten bewerteten Exportun-ternehmen. Für die in sechs Kategorien ausgeschriebene Auszeich-nung reichten insgesamt 93 Unternehmen 128 Bewerbungen ein.

Den Preis Exporteur des Jahres konnten solche un-garischen Mikro-, Klein- und mittleren Unternehmen ge-winnen, die über eigene pro-duzierte Produkte verfügen und mit ihrer Exporttätigkeit in großem Maß zur Entwicklung der ungarischen Wirtschaft beitra-gen und deren Tätigkeit beispielhaft für ungarische Unternehmen ist. Die prämierten Firmen sind: die Loxon Solutions Zrt., die Adma-tis Kft., die WebEye International Kft., die Naturtex Gyapjú és Toll-feldolgozó Kft., die 3DHISTECH Kft. und die Cosmed Kft.

Péter Szijjártó, der Staatssekretär für Auswärtiges und Außen-wirtschaft, betonte auf der Preisverleihung, dass die Außenwirt-schaftsstrategie der Regierung zwei Hauptzielsetzungen habe, die eine sei, dass der Anteil des nach auch außerhalb von Europa

gerichteten Exports bis 2018 ein Drit-tel der gesamten ungarischen Ausfuhr erreicht, die zweite sei, dass sich inner-halb der Ausfuhr der Anteil der kleinen und mittleren Unternehmen erhöht.

EXPORTEURE DES JAHRES

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Produktion nötigen Fahrzeuge und Fahrzeugteile, 12,3 Prozent des Glases und der Glasprodukte sowie 7 Prozent der elektronischen An-lagen aus Ungarn. Damit werden aus unserem Land mehr Fahrzeuge und Fahrzeugteile nach Bayern geliefert als aus Tschechien. Aufgrund der Studie kann in Zukunft bei der Auswahl der Lieferan-

ten noch eher mit der Verschie-bung des Schwerpunktes von Mitteleuropa nach Osteuropa

gerechnet werden. Von den befragten, über europäische Lieferan-ten verfügenden bayerischen Unternehmen erklärte jedes zehnte, dass es auch bisher wichtige westeuropäische Lieferanten gegen mittelosteuropäische Lieferanten ausgewechselt habe. Weitere 10 Prozent der Befragten erwägen auch derzeit den Schritt, gleichzeitig nannten die Unternehmen als wichtigsten Grund der Auswechslung ihrer Lieferanten leider auch weiterhin den Kostenfaktor. Nach dem +0,7%igen bayerischen Wachstum im Jahr 2012 pro-gnostizieren die Wirtschaftsakteure für 2013 ebenfalls ein starkes Wachstum von einem halben Prozent, und für 2014 eine Erhöhung des Bruttoinlandsproduktes in Bayern um +1,7%. Obwohl die Wirt-schaft des Freistaates in der ersten Hälfte 2013 stagnierte, erreichte sie auch damit ein besseres Ergebnis als der Durchschnitt der Bun-desrepublik, der leicht zurückging (-0,3%). Aufgrund der derzeit zur Verfügung stehenden deutschen Statis-tikdaten betrug der nach Bayern gerichtete ungarische Export in den ersten neun Monaten des Jahres 2013 4.149 Mio. Euro, was einen Rückgang um -0,35% bedeutet, der Import belief sich auf 1,915 Mio. Euro, was einen Anstieg im Vergleich zu demselben Vorjahrszeitraum bedeutet.

IM FADENKREUZ DIE REINDUSTRIALISIERUNG

Das vergangene Jahr war in der ungarisch-bayerischen Relation sowohl aus wirt-schaftlicher als auch aus politischer Sicht spannend. Wirtschaftlich können sowohl der süddeutsche Freistaat als auch Ungarn

Erfolge vorweisen, beispielsweise im Hin-blick auf die erwartete starke Erhöhung des Bruttoinlandsprodukts von einem halben Prozentpunkt auf beiden Seiten. Politisch brachten die Wahlen zum bayeri-schen Landtag und zum deutschen Bundes-tag im Jahr 2013 neue Impulse, Anfang April 2014 wird auch in Ungarn erneut gewählt. Aufgrund der Anfangsdaten dieses Jahres und der Prognosen wird die Wirtschaftspo-litik in beiden Staaten – wenn auch mit ge-ringen Veränderungen – mehr oder weniger auf demselben Weg wie in den vergangenen Jahren weitergeführt und damit wird die für beide Seiten vorteilhafte Berechenbarkeit ge-fördert. Laut der Befragung zum Jahresende durch die Interessenvereinigung der bayerischen Wirtschaft (vbw) im Kreis der Wirtschaftsak-teure ist das süddeutsche Bundesland auch weiterhin ein attraktiver Industriestandort, dessen qualitative Entwicklung eng mit der Steigerung des industriellen Wertzuwachses zusammenhängt. In Bayern steigt – im Ge-gensatz zu den meisten anderen entwickelten Ländern – auch weiterhin das Gewicht der In-dustrie. Ein Viertel des gesamten Wertschöp-fungsanteils stammt aus den Branchen der verarbeitenden Industrie. Dementsprechend ruht sich Bayern nicht auf seinen Lorbeeren aus, sondern entwickelt sich unter Ausnut-zung der ausgezeichneten Situation weiter, um mindestens den derzeitigen Stand auf-rechtzuerhalten. Dabei unterstützt der Ge-sichtspunkt, dass das Bundesland die ausge-zeichnete Mischung aus High-Tech-Industrie und klassischer Industrie erhalten konnte.

Aktiver Handel

All das ist deshalb wichtig, weil unser Land für die bayerische Industrie hinsichtlich wichtiger Importprodukte einen erheblichen Anteil vertritt: Die bayerische Industrie be-schafft 11,7 Prozent der die zu ihrer eigenen

UNGARISCH-BAYERISCHE WIRT-SCHAFTS-KONTAKTE AUF STABI-LEN FUNDA-MENTEN

Bálint TasnádiHandelskonsul,

Leiter der Handelsabteilung

Generalkonsulat von Ungarn,

Handelsabteilung

Vollmannstr. 2, 81927 München

Tel.: (089) 96-22-80-220Fax: (089) 96-22-80-222

[email protected]

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8 � BRÜCKE zu Ungarn

Laut den Jahresdaten war der Anteil des Freistaates Bayern an unserem gesamten nach Deutschland gerichteten Export im Jahr 2012 29 Prozent, damit liegt Bayern im Hinblick auf den Export weiterhin auf dem 1. Platz unter den Bundesländern. Im Jahr 2012 kamen 15 Prozent der nach Ungarn gehenden deutschen Ausfuhr aus Bayern, so dass Bayern im Hinblick auf den Import nach Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen weiterhin in der Reihenfolge der Bundesländer auf dem 3. Platz liegt. In der Rangfolge der Außenhandelspartner von Bayern nimmt Ungarn insgesamt gesehen derzeit den 13. Platz ein. Innerhalb dessen steht unser Land hinsichtlich des bayerischen Imports auf dem 9. Platz und hinsichtlich des Exports auf dem 18. Platz. Ungarn weist auch weiterhin einen erheblichen Überschuss gegenüber dem bayerischen Freistaat auf. Im Jahr 2013 gab es im Bereich der Wirtschaft eine auf Staatssekretärsebene abgewi-ckelte aktive Zusammenarbeit, nach den Wahlen steigt die Hoffnung, dass die neue Wirt-schaftsministerin der CSU-Regierung Ilse Aigner unserem Land im Jahr 2014 vielleicht mehr Aufmerksamkeit schenken wird. Ebenfalls in diesem Jahr wird die folgende Sitzung der ungarisch-bayerischen bilateralen Kommission stattfi nden, diesmal im süddeutschen Freistaat. Eine Besuchsserie im Herbst 2003 hatte die Schaffung einer engeren Zusammen-arbeit mit den die Wirtschaftsakteure von Bayern effektiv versammelnden Kammern zum Ziel, dabei suchte der Fachdiplomat für Außenwirtschaft die bisher weniger frequentierten nordbayerischen Regionen auf, die vielleicht mehr Zukunftspotential für ungarische Unter-nehmen bedeuten können.Laut unseren Plänen wird sich die regionale Vorstellung in Bayern fortsetzen. Nach Pécs, dem Komitat Fejér, Sopron bzw. der Region des Nordbalaton bereiten sich in diesem Jahr Miskolc und Nordungarn sowie Eger auf die Ausweitung ihrer Wirtschaftskontakte vor. Die Fortsetzung ist nötig, weil die bisherigen Erfahrungen zeigen, dass im Interesse der Stabili-sierung der ungarischen Wirtschaft die breite Orientierung und die noch engere Gestaltung der Wirtschaftskontakte nötig sind. Es hat den Anschein, dass die frühere Heftigkeit der Ungarn angreifenden deutschen Pressemeldungen etwas zurückgegangen ist, dabei können vielleicht auch die wirtschaftlichen Ergebnisse unseres Landes eine Rolle spielen.

Wichtige Investitionen

Auch im Hinblick auf die Investitionen haben wir bezüglich des ver-gangenen Jahres keinen Grund zur Klage. Die sich mit der Produktion und der Entwicklung von Halbleitern befassende und in der Nähe von München ansässige Infi neon Technologies erweiterte ihre Kapazität in Cegléd um eine Investition in Höhe von 65,6 Mio. Euro, durch die 533 neue Arbeitsplätze geschaffen wurden. Die nordbayerische Rehau weihte ihr mit 60 Mio. Euro ausgebautes Győrer Werk im Herbst ein, in dem 200 Mitarbeiter Stoßdämp-fer für die neuen Modelle von Audi produzieren. Der Eigen-tümer des in Sátoraljaújhely ansässigen Automobilzuliefe-rers Prec-Cast Kft., die Regensburger Druckgusswerk – Wolf GmbH, entschied Ende des Jahres über eine Werkserweiterung

eine Rolle spielen.

des ver-uktionNähe hre o. e s

g

im Umfang von 50 Mio. Euro. Die Mitarbei-ter der in dem ungarischen Generalkonsulat tätigen Handelsabteilung arbeiteten an der Vorbereitung der obigen und ähnlichen Ent-scheidungen in enger Zusammenarbeit mit den ungarischen Organisationen und Insti-tutionen für Wirtschaftspolitik und Investiti-onsförderung mit. Neben der Entwicklung von Investitionen ist der andere wichtige Bereich die Export-förderung. Die Aufrechterhaltung der vorhan-denen deutschen und innerhalb dessen der bayerischen Wirtschaftskontakte ist für die Zukunft Ungarns unverzichtbar. Dazu trägt auch die Handelsabteilung bei, die mit der HITA und den ungarischen KMU gemeinsam weiterhin aktiv unter anderem an der Organi-sierung des Auftritts auf den vom Gesichts-punkt der ungarischen Wirtschaft wichtigen, in Bayern veranstalteten internationalen Messen, Konferenzen und Ausstellungen beteiligt ist. Auf den Messen wie RENEXPO, Expo Real, IFAT, eCarTec, electronica und den Tagen ungarischer Lieferanten von BMW, um nur einige der Veranstaltungen zu nennen, stellen die ungarischen Unternehmen dem Publikum mit Erfolg ihre neuesten Ergebnis-se vor. Das sind die Veranstaltungen, für de-ren Organisation, für die Möglichkeit zur Vor-stellung von ungarischen Unternehmen von Jahr zu Jahr gemeinsam gekämpft werden muss, damit im internationalen Wettbewerb auch die ungarische Arbeitsplätze sichern-den KMU bestehen können. Die Mitarbeiter der Handelsabteilung füh-ren in diesem Geist regelmäßig Besprechun-gen mit den bayerischen Wirtschaftsakteuren, Eigentümern, Managern und Vorstandsmit-gliedern, um einerseits über neue Investiti-onsmöglichkeiten und Reinvestitionsmög-lichkeiten in Ungarn zu informieren sowie allgemeine vertrauensbildende Informationen über die Politik, die Wirtschaftspolitik und den Background der Entscheidungen unse-res Landes so bieten, andererseits,

um weiteres baye-risch-ungarisches Geschäftspoten-tial aufzudecken. Falls auch Sie daran interes-siert sind, ste-hen wir Ihnen gern zur Ver-

fügung.

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des aus Ungarn stammenden Imports in der Periode Januar bis Ok-tober 2013 auf 4,307 Mrd. EUR belief (ein 2%iger Anstieg im Hinblick auf den Vorjahreszeitraum). Ungarn steht in der Exportrangfolge des Bundeslandes zwischen Janu-ar und Oktober 2013 (übereinstimmend mit der Periode 01. – 10. 2012) auch weiterhin auf dem 15. Platz und sein Anteil beträgt 2%. Hinsichtlich des nach Ungarn gerichteten gesamten deutschen Exports (100%) machte der Anteil des Bundeslandes 20 % aus (zwi-schen dem 1. – 10. Monat 2013). Unter den mittelosteuropäischen Ländern ist Ungarn – nach Tschechien und Österreich – der drittwichtigste Importeur des Bun-deslandes und überholt damit Polen, Rumänien und die Slowakei im Hinblick auf die Region und außerdem auch Japan, Schweden und Russland. Hinsichtlich des gesamten Bestandes der Importdaten des Bun-deslandes erreichte Ungarn gegenüber einem 3,5% igen Anteil in der Periode Januar bis Oktober 2012 in derselben Periode 2013 schon einen Anteil von 3,7%. Damit konnte Ungarn einen 2% igen Wertzu-wachs im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres verbuchen und steht im Import des Bundeslandes in der Rangfolge der Her-kunftsländer auf dem 10. Platz. Im Fall des aus Ungarn nach Deutschland gerichteten Imports (100%) erreichte der Anteil des Bundeslandes 26,61% (zwischen dem 1. – 10. Monat 2013).

Unternehmenskooperationen

Das Rückgrat der breitgefächerten Wirtschaftskontakte zwischen Ungarn und Baden-Württemberg ist die Zusammenarbeit zwischen zahlreichen kleinen und mittleren Unternehmen. In Ungarn gründeten bisher rund 500 baden-württembergische Unternehmen eine Firma und insgesamt rund anderthalbmal so groß ist die Zahl der Unterneh-men, die enge Produktionskooperationen sowie Lieferantenkontakte mit ungarischen kleinen und mittleren Unternehmen ausbauten. Die aus dem Bundesland stammenden bedeutendsten Investoren in Ungarn sind die Daimler AG (in Kecskemét, mit einer Investition

Laut den deutschen Statistiken lag der baden-württembergische Export in Richtung Ungarn zwischen Januar und Oktober 2013 bei rund 2,925 Mrd. EUR (das war im Ver-gleich zu demselben Vorjahrszeitraum eine Steigerung von 9,9%), während sich der Wert

HERAUSRAGENDE ERGEBNISSE

UNGEBROCHENE ENTWICKLUNG DER BILATERALEN WIRTSCHAFTSKONTAKTE ZWISCHEN UNGARN UND BADEN-WÜRTTEMBERG

In Deutschland wird laut der Prognose von Wirtschaftsexperten in diesem Jahr ein 1,8-2%iges Wirtschaftswachstum erwartet, d.h. dass die „Lokomotive” der europäischen Wirtschaft ansprang. Laut dem Handelsver-band Deutschland wird der Anstieg durch den Export und die Inlandsnachfrage gene-riert. All das ist eine gute Nachricht für Eu-ropa, doch ganz besonders für Ungarn, denn so verbessert sich die Chance, dass sich das begonnene Wirtschaftswachstum in Ungarn auch als dauerhaft erweist. Die deutsche Prognose deckt sich in der Größenordnung mit der Ungarn betreffenden Zuwachsrate, denn sowohl die ungarische Regierung als auch die Europäische Kom-mission sagen für 2014 in Ungarn ein Wachs-tum von 1,8–2% voraus. Die positive Vorhersage wird dadurch un-termauert, dass das Stimmungsbarometer zur Einschätzung der Wirtschaftsentwick-lung (ESI)1 im Dezember 2013 innerhalb der Europäischen Union mit 115 Punkten in Un-garn den höchsten Wert anzeigte. Doch die Kennzahl verbessert sich nicht nur in Ungarn, sondern in der gesamten EU und erreichte ih-ren zweieinhalbjährigen Spitzenwert.

Ansteigender Warenverkehr

Die Konjunktur entwickelt seit einiger Zeit auch in den bilateralen Wirtschaftskontakten zwischen Baden-Württemberg und Ungarn ihre positive Wirkung, denn der Umfang der Warenlieferungen zwischen den zwei Län-dern überstieg die Größenordnung vor der Finanz- und Wirtschaftskrise. Laut den monatlichen deutschen Sta-tistikdaten von Januar bis Oktober 2013 lag aufgrund der des Volumens der gegen-seitigen Warenlieferungen der Umfang des zweiseitigen Handels von Ungarn mit Baden-Württemberg bei 7,232 Mrd. Euro. In der mittelosteuropäischen Region war Ungarn – neben Österreich, Polen und Tsche-chien – der viertwichtigste Exportmarkt für Baden-Württemberg. In der Rangfolge des Exports von Baden-Württemberg liegt Un-garn vor der vom Wirtschaftsministerium des Bundeslandes wegen ihres erheblichen Wachstumspotenzials besonders behandel-ten Türkei, vor Südafrika, Brasilien, Indien, Saudi-Arabien und im Hinblick auf die mit-telosteuropäische Region vor Rumänien, der Slowakei und Bulgarien.

1 ESI ist der Sammelindex zur Einschätzung der wirtschaftlichen Entwicklung im Dienstleistungs-sektor, in der Bauindustrie, im Einzelhandel und der privaten Verbraucher.

János HorváthWirtschaftskonsul

Ungarisches GeneralkonsulatWirtschafts- und Handelsabteilung

Stuttgart

Haußmannstr. 22, 70188 Stuttgart

Tel.: 0711–259 9691Fax: 0711–259 9692

[email protected]

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10 � BRÜCKE zu Ungarn

von rund 800 Mio. EUR und mit rund 3.000 Beschäftigten), die Bosch AG (die heute der zweitwichtigste ausländische Indust-riearbeitgeber von Ungarn mit rund 8.500 Mitarbeitern ist), die ZF Lenksysteme, BOS Automotive Products, FESTO, RAFI, Balluff, KurzPlast, Provertha, die KACO GmbH, die Epro Electronic GmbH usw. Die Daimler AG, die im März 2012 ihre Pro-duktion in Ungarn aufnahm, ist von entschei-dender Auswirkung auf den ungarischen Außenhandel. In Ungarn ließ die Automo-bilindustrie den Außenhandelsüberschuss 2013 sprunghaft ansteigen, wobei der Export des in Kecskemét produzierten und in die Vereinigten Staaten ausgeführten Mercedes CLA die Triebfeder des Handels war. Im Laufe des Jahres 2013 wurden einige bedeutende Investorenentscheidungen von baden-württembergischen Unternehmen in Bezug auf Ungarn getroffen. Der Automobilindustriezulieferer ZF Lenk-systeme baute ein neues Werk in Ungarn auf, da am Standort des ungarischen Tochterun-ternehmens, der ZF Lenksysteme Hungária Kft., in Eger sämtliche Möglichkeiten zur Erweiterung ausgeschöpft waren. Die neue Produktionshalle errichtete das Unterneh-men in der 6 km südlich von Eger gelegenen Gemeinde Maklár. Der Bau der 23.000 m² großen Werkshalle begann im Sommer 2013 und die erste Phase der Investition wird laut Plan im Jahr 2014 fertiggestellt. Der Wert der Investition beträgt rund 4 Mrd. HUF. Die ungarische Regierung und die unga-rische Bosch Gruppe schlossen am 31. Juli 2013 auf der Übergabefeier des ersten Ge-bäudes des neuen ungarischen Zentrums, das das internationale Unternehmen in Bu-dapest errichtet, eine strategische Vereinba-rung ab. In Bezug auf das Jahr 2013 rechnet die ungarische Bosch Gruppe danach mit einem mehr als 10% igen Anstieg des Umsatzes, nachdem bis Ende September 2013 der Ge-samtumsatz der dazugehörigen Unterneh-men das in den ersten drei Quartalen 2012 erreichte Niveau um 15% überstieg. Der Produktionswert des Miskolcer Werks für Autoteile, der Robert Bosch Energy and Body Systems Kft., stieg um rund 40% an, zu-gleich erhöhte sich der Umsatz der in Hatvan ansässigen Bosch Elektronika Kft. auch um ein Zehntel. Hinter der Umsatzerhöhung stehen natür-lich eine Investition und eine Belegschafts-erweiterung. Bosch realisierte ab dem vor-vergangenen Jahr Investitionen im Wert von insgesamt 35 Mrd. HUF in Ungarn, was auch

die Einrichtung von neuen Fertigungsstraßen einschließt, die die Kapazitäten der Produk-tionsbetriebe in Hatvan, Eger und Miskolc erweiterten. So wurde beispielsweise in dem erwähnten Miskolcer Autoteilewerk inner-halb von neun Monaten die Zahl der Mitar-beiter um 200 und in Hatvan um genauso viel Mitarbeiter auf 3300 erhöht.

Zu der Umsatzerhöhung trug wesentlich bei, dass das Unter-nehmen die Produktionskapazi-tät der Automobilindustriewerke in Miskolc und Hatvan erhöhte. In Miskolc werden laut Plan wei-tere Produktionshallen errichtet, denn hier wird innerhalb von fünf Jahren die Anzahl der Fer-tigungsstraßen verdoppelt und das bedeutet eine Investition von weiteren 13 Mrd. HUF. In Budapest laufen derzeit die Bauarbeiten am zweiten Ge-bäude der Anfang 2015 fertigzu-stellenden Investition mit einem

Volumen von 18 Mrd. HUF, dem neuen Buda-pester Zentrum von Bosch. Im August 2013 wurde das erste Gebäude mit 11.000 m² Fläche für 12 Milliarden HUF fertiggestellt, wo 350 Entwickler und im Handels- und Ad-ministrationsbereich tätige Mitarbeiter ein-zogen. Der Grundstein der zweiten Phase wurde im April 2013 gelegt und wird die In-

Bei den folgenden Veranstaltungen besteht die Mög-lichkeit zu zweiseitigen Abstimmungen mit ungari-schen Unternehmen:• Fachmesse für Werbetechnik, Digitaldruck und

Lichtwerbung in Stuttgart (13.02.2014)• Clean Energy Building in Stuttgart (06.-08.03.2014)• International Symposium on Automotive and Engi-

ne Technology in Stuttgart (18.-19.03.2014)• AERO 2014, Luftfahrtmesse in Friedrichshafen

(09.-12.04.2014)• Global Automotive Components and Suppliers

Expo in Stuttgart (24.-26.06.2014)• Eurobike 2014 in Friedrichshafen (27.-30.08.2014)

Mitte Januar 2013 verlagerte einer unse-rer Premiumkunden seine Produktion nach Ungarn. Getreu der Schnaithmann-Devise: „Partner der Besten“ bieten wir unseren Kun-den nicht nur einen reibungslosen Service, sondern auch eine gewisse Nähe, welche die Rundum-sorglos-Betreuung garantiert.

Um sich auf diese Betreuungssituation noch besser einstellen zu können, kontaktierte der Geschäftsführer und Gesellschafter Herr Karl Schnaithmann Herrn Schiek vom Landesnetzwerk Mechatronik. Herr Schiek stellte uns den Kontakt zum Honorarkonsul von Ungarn, Herr Kurz, her. Es folgte dann die Kontaktaufnahme durch Herr Horvath, Wirtschaftskonsul aus Ungarn, der in Stutt-gart tätig ist.

Auf Vorschlag von Herrn Horvath kam es schnell zu einem ersten Kennenlerntermin im Hause Schnaithmann. Im Laufe dieses Termins bot Wirtschafts-konsul Horvath seine Unterstützung an. Wir nahmen diese Unterstützung dankend an und erstellten ein entsprechendes Anforde-rungsprofi l über einen möglichen Vor-Ort-Partner. Kurze Zeit später lieferte der Wirtschafts-konsul bereits einige Unternehmensprofi le, die den Anforderungen entsprachen. Hier von kamen vier Unternehmen in die engere Auswahl, welche vor Ort in Ungarn besich-tigt werden sollten. Herr Wirtschaftskonsul Horvath bot spontan seine Hilfe an und be-auftragte die Agentur für Aussenwirtschaft und Investitonsförderung (HITA) in Buda-pest mit der Betreuung vor Ort. Anfang April 2013 besichtigten Herr Hetz-ner aus dem Bereich Steuerungstechnik sowie Herr Heiko Schneider, Area Manager Ungarn und Herr Karl Schnaithmann persön-lich die ungarischen Firmen vor Ort. Nach wenigen Tagen des Nachdenkens, haben wir uns im April 2013 für die Firma Evopro, als

UNSERE ERFOLGSGESCHICHTE: EIN MITTELSTÄNDISCHES UNTERNEHMEN AUS BADEN-WÜRTTEMBERG SUCHT KOOPERATIONSPARTNER FÜR EINEN PROJEKTAUFTRAG IN UNGARN

EIN ERFAHRUNGSBERICHT VOM HERRN KARL SCHNAITHMANN (GESCHÄFTSFÜHRENDER GESELL-SCHAFTER / SCHNAITHMANN MASCHINENBAU GMBH)ÜBER DIE ZUSAMMENARBEIT MIT DEM UNGARISCHEN WIRTSCHAFTS-KONSULAT IN STUTTGART

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BRÜCKE zu Ungarn � 11

unseren Partner in Ungarn entschieden. Nach einer kurzen Kennenlernphase wurde festgelegt, dass man im Jahr 2013 mit drei Mitarbeitern der Firma Evopro in Deutschland im Hause der Schnaithmann Maschi-nenbau GmbH, eine für Ungarn vorgesehene Anlage in Betrieb nimmt und später im Jahr 2014 vor Ort den Wiederaufbau und die erneute Wiederinbetriebnahme durchführt. Später sollen die Evopro Mitarbeiter auch die zukünftige Wartung und den Service der Anlage übernehmen. Schon im Januar 2014 wurde aufgrund der posi-tiven Erfahrung im Bereich Steuerungstechnik die Mitarbeiterkapazität von drei auf fünf Mitarbeiter aus-

novationsbasis der Fahrzeugtechnikentwick-lungen von Bosch sein. Ungarn steht als potentieller Investitions-standort auch weiterhin im Mittelpunkt des Interesses von ausländischen Betriebskapi-talinvestitionen. Das untermauert, dass das angesehene Schweizer Wirtschaftsmagazin „Finanz und Wirtschaft” seinen Lesern An-fang des Jahres empfahl, in diesem Jahr in die Entwicklungsländer zu investieren, wo die Zahlungsbilanz dauerhaft positiv ist und die bisher der Aufmerksamkeit der Finanzwelt entgingen. In europäischer Perspektive steht Ungarn auf dem ersten Platz der Empfehlun-gen von Börsen und Wirtschaftsmagazinen.

Plattformen für den Ausbau von Kontakten

Das zentrale Forum der bilateralen Kontakte zwischen Ungarn und Baden-Württemberg auf höchster Ebene ist die vor 21 Jahren ge-gründete gemischte Kommission, die einen Rahmen der Zusammenarbeit für zahlreiche

gemeinsame Projekte zwischen den zwei Län-dern bietet. Die interministerielle Kommission tagt zweijährlich, die Positionen der Vizepräsi-denten der Kommission bekleiden Peter Fried-rich, der für europäische und Bundessachen verantwortliche Staatsminister und Regie-rungsbeauftragte für die Donaustrategie des Bundeslandes, und Dr. Zoltán Cséfalvay, der Staatssekretär des Ministeriums für Volks-wirtschaft. Die folgende Kommissionssitzung wird am 20. und 21. März 2014 in Kecskemét stattfi nden. Das Stuttgarter Büro für Außen-wirtschaft kooperiert mit dem ungarischen Ministerium für Volkswirtschaft und mit dem Staatsministerium des Bundeslandes bei der Vorbereitung der Kommissionssitzung. Im ersten Halbjahr 2014 ist die Realisie-rung einiger wichtiger ungarischer Informa-tionsveranstaltungen über die Wirtschaft sowie den Kontakt zwischen baden-württem-bergischen und ungarischen Unternehmen stärkender Treffen geplant. In der Organisation der Agentur für Au-ßenwirtschaft und Investitionsförderung

DIE IN REMSHALDEN ANSÄSSIGE FIRMA SCHNAITH-MANN MASCHINENBAU GMBH IST EIN ERFOLGREI-CHES MITTELSTÄNDISCHES FAMILIENUNTER-NEHMEN. INSGESAMT BESCHÄFTIGT DAS UNTERNEHMEN 180 MITARBEITERINNEN UND MITARBEITER, DAVON 27 AUSZUBILDENDE. DIE GESAMTLEISTUNG BETRÄGT FÜR DAS JAHR 2013 INSGESAMT 50 MIO. EURO.

nehmen mehrere ungarische Unternehmen an Fachmessen in Baden-Württemberg teil, wo wir die Vertreter aller interessierten deut-schen Unternehmen an den ungarischen Ständen herzlich willkommen heißen. Über die ungarische Wirtschaft und über die Investitionsmöglichkeiten in Ungarn bietet das Büro für Wirtschaft und Handel des un-garischen Generalkonsulats in Stuttgart allen Interessenten an Investitionsmöglichkeiten in Ungarn Informationen. In Zusammenarbeit mit der Agentur für Außenwirtschaft und In-vestitionsförderung (HITA) nimmt das Büro für Außenwirtschaft aktiv an der Schaffung von zweiseitigen Kooperationen auf Unter-nehmensebene teil. Im Interesse des Aufbaus bilateraler Kontakte steht unser Büro konti-nuierlich im Dialog mit Wirtschaftsakteuren, Unternehmenseignern, Vorständen, staat-lichen Institutionen und den Kammern des Bundeslandes, um weitere Möglichkeiten der wirtschaftlichen Kooperation und das Poten-zial der nach Ungarn gerichteten neuen Inves-titionen und Reinvestitionen aufzudecken.

Die Firma Schnaithmann Maschinenbau GmbH in Remshalden

Anlage in Remshalden bei der Schnaithmann Maschinenbau GmbH für Ungarn

gebaut. Neue Aufträge des Premi-umkunden machten dies möglich. Ermutigt durch die Zusammenar-beit, wurde Anfang 2014 die Geduld eines ebenfalls besichtigten Unter-nehmens aus der Welt der Montage belohnt. Wir nahmen Kontakt auf und möchten den potentiellen Part-ner mit der Aufgabe, einer Anlagen-verlagerung einer Montagestraße von Remshalden nach Ungarn be-auftragen. Der Abbau und Aufbau sollte gemeinsam mit uns durch- bzw. zusammengeführt werden. Erste Gespräche mit der Firma Bakai GmbH fanden bereits am Unternehmenssitz in Remshalden statt. Ebenfalls soll zukünftig in Ungarn ein Stützpunktlager mit den Schnaithmann-MTS- Produkten (Modulare Transfersysteme) und anderen Ersatzteilen in der Nähe des Premiumkunden eingerichtet werden. Hierzu ist geplant, bei der Firma Bakai ein Lager einzurichten. Dieser Prozess befi ndet sich gerade im Planungs-stadium. Die Firma Schnaithmann Maschinenbau dient gerne als Referenz im Bereich Anlagenbau und Modulare Transfertechnik und möchte den in Ungarn ansässigen deutschen Firmen mit einem kompletten und ausgereiften Leistungsportfolio zur Verfügung stehen. Für die Zukunft ist einiges geplant: Die Firma Schnaithmann Maschinenbau GmbH kann sich vorstellen, in Ungarn einen eigenen Standort zu gründen oder sich an einer Firma vor Ort zu beteiligen. Ein besonderer Danke geht an den Honorarkonsul Herr Kurz, Herr Wirtschafts-konsul Horvath, die gesamten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der HITA Buda-pest, stellvertretend Frau Werly und Herr Krankovics, sowie Herr Schiek vom Lan-desnetzwerk Mechatronik in Göppingen für die großartige Zusammenarbeit. Dank dieser sehr herzlichen und konstruktiven Unterstützung war es uns möglich, in Ungarn voranzukommen und unserem Premiumkunden weiterhin als verlässli-cher Partner zur Seite stehen zu können.

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Ausfuhren aus Ungarn nach NRW sollen nach ersten Schätzungen im Jahre 2013 2,0 Milliarden € erreicht haben. Dagegen stehen Ausfuhren aus dem bevölkerungsdichtes-ten Bundesland nach Ungarn im Werte von etwa 2,5 Milliarden €. NRW gehört damit zu den wenigen Bundesländern, die 2013 einen Exportüberschuss gegenüber Ungarn verbu-chen können. Auch Hessens Außenhandelsumsatz mit Ungarn überschritt 2013 die magische

Grenze von 1Milliarde €. Ungarns Exporte nach Hessen lagen im vergangenen Jahr bei 1,7 Milliarden €. Die Struktur der gegenseitigen Han-delsbeziehungen ist durch einen hohen Anteil gewerblicher Fertigwaren geprägt. Fahrzeuge, Fahzeug-teile und Zubehör machen fast ein Vier-tel des ungarischen Exports nach Hessen aus. Maschinen und f e i n m e c h a n i s c h e Produkte halten einen Anteil von je 15-16%, während elektrotech-nische Produkte und Kautschukwaren je 12% des Gesamtum-satzes ausmachen. Ungarns Exportstruk-tur in NRW stellt sich dagegen ganz anders dar. Die gewerblichen Enderzeugnisse be-

tragen etwa zwei Drittel aller Exporte. Wich-tigste Produkte und Produktgruppen: Geräte zur Elektrizitätserzeugung bzw. – verteilung, Fahrzeuge und Fahrzeugbauprodukte, nach-richtentechnische Geräte und Einrichtungen, meß-, steuerungs- und regelungstechnische Erzeugnisse. Der Anteil der Ernährungswirtschaft ist höher als in Hessen, da viele Importeure, die sich auf die Einfuhr und den Vertrieb unga-rischer Lebensmittel spezialisiert haben, in NRW ansässig sind.

• • •Ob als Investoren in Ungarn oder als Expor-teure bzw. Importeure: Deutsche Unterneh-men bekleiden eine zunehmend wichtige Po-sition in den Handelsbeziehungen. Ein gutes Beispiel hierfür liefert die Kirch-hoff Automotive Group. Ihre Tochtergesell-schaft erweiterte in Esztergom mit Unter-stützung durch europäische und ungarische Fördermittel ihre Kapazitäten und moderni-sierte ihre Technologie. Auch die ThyssenKrupp AG gehört zu den Unternehmen mit Sitz in NRW, die sich in Un-garn stark engagieren. Die ThyssenKrupp Pres-ta AG gehört zu den weltweit erfolgreichsten Herstellern von Lenksystemen und ist Tech-nologieführer auf dem Gebiet der Massivum-formung. Unter ihrer Flagge nahm die Thys-senKrupp Automotive Systems GmbH Mitte vergangenen Jahres in Győr ihre Tätigkeit auf. Die Henkel AG in Kőrösladány in Südostun-garn schuf im Sommer vergangenen Jahres die Rahmenbedingungen für die Herstellung von Persil-Duo-Caps. Zur Investition in der Größenordnung von mehr als 15 Millionen € kamen staatliche Fördermittel im Rahmen des neuen Széchenyi-Förderprogramms. Der Opelkonzern setzt seine mehr als 20 Jahre alte Expansionspolitik in Ungarn fort.

FESTE POSITIONEN IN DEUTSCHLANDS WESTEN

UNTER DEN SOG. „ALTEN” BUNDESLÄNDERN SIND NORDRHEIN-WESTFALEN UND HESSEN NACH DEM FREISTAAT BAYERN UND BADEN-WÜRTTEMBERG FÜR DIE DEUTSCH-UNGARISCHEN WIRTSCHAFTSBEZIEHUNGEN TRADITIONELL VON HOHER BEDEUTUNG.

Imre JuhászBotschaftsrat, Leiter

Katalin SzabóReferentin

der Wirtschaftsabteilung der ungarischen

Botschaft in EssenHuttropstraße 60, 45138

EssenTel.: (0)[email protected]@mfa.gov.hu

In Szentgotthárd an der ungarisch-österrei-chischen Landesgrenze wird der Motorbetrieb erweitert. Das Volumen des Projektes, wel-ches im vergangenen Jahr vorgestellt wurde, beträgt insgesamt 200 Millionen €. Die er-weiterte Produktionskapazität ermöglicht die Herstellung von jährlich 1 Million Motoren. Das REDO Water System aus Hessen, das Wasserreinigunssysteme produziert, plant einen neuen Betriebsstandort in Szikszó. Auf dem Gewerbegelände des nordungarischen Städtchens sollen etwa 100-120 neue Ar-beitsplätze geschaffen werden. Die erwähnten Projekte von Unternehmen aus dem westdeutschen Raum sind gute Bei-spiele dafür, dass Ungarn weiter ein attrakti-ver Investitionsstandort ist. Die o.e. Unter-nehmen tragen durch Technologietransfer, Forschung und Entwicklung und Fort- sowie Weiterbildung nicht unerheblich zum Wirt-schaftswachstum Ungarns bei und leisten überdies einen wichtigen Beitrag zur erfolg-reichen Beschäftigungspolitik. Zudem sind sie für die ungarische Zulieferindustrie von immenser Bedeutung. Die aktuell günstige Prognose der wirtschaftlichen Entwicklung

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BRÜCKE zu Ungarn � 13

in Deutschland sorgt für die günstigen Rah-menbedingungen.

• • • Die Wirtschaftsabteilung der ungarischen Botschaft in Essen ist im Herbst vergange-nen Jahres mit der Zielsetzung verstärkt worden, die Beziehungen zwischen Ungarn und den beiden o.a. Bundesländern mit wirt-schaftsdiplomatischen Mitteln und Metho-den zu verbessern. Einbezogen in die Aktivitäten der Wirt-schaftabteilung in Essen sind sowohl Mi-nisterien und andere Behörden, als auch die Industrie- und Handelskammern. Die dem Honorarkonsul beigeordnete Vertretung der Botschaft spielt auch bei der Partnersuche von Unternehmen aus beiden Ländern eine hervorragende Rolle.

Für die Mitarbeiter der Wirtschaftsab-teilung steht das Thema Innovation ganz oben auf der Agenda. Unterstützt werden soll damit u.a. die praktische Umsetzung

der Innovationsstrategie, die die ungarische Regierung nach breiter öffentlichen Diskus-sion im Sommer vergangenen Jahres gebil-ligt hat. Von der internationalen Wettbewerbsfä-higkeit mittelständischer Unternehmen in Ungarn sollen die Messebesucher überzeugt werden, die die ungarischen Aussteller auf

führenden Fachmessen wie z. B. „K”, Pro Wein, Interpack und Medica in Düsseldorf, Anuga und ISM in Köln sowie Ambiente und Autotechnika Frankfurt aufsuchen. Internati-onale Messen und Ausstellungen in der Regi-on sind nicht nur den Unternehmen wichtig, die sich auf dem deutschen Markt engagie-ren möchten. Sie bieten ebenso ein gutes Fo-rum für Unternehmen, die sich an der Durch-führung der durch die ungarische Regierung zum Ziel gesetzten „Öffnung nach Osten” zu beteiligen vorhaben.

Sowohl mit Nordrhein-Westfalen, als auch mit Hessen sind vor einigen Jahren Gremi-en, sog. gemischte Kommissionen, für die Zusammenarbeit gegründet worden. Sie sollen die bilaterale Entwicklung unterstützen. Die gemischte Kommission Ungarn-NRW soll zu ihrer nächsten Sitzung im Herbst 2014 in Düsseldorf zusammentreffen. Es ist zudem beabsichtigt, die frühere erfolgreiche Arbeit mit der schwarz-grünen Koalition in Hessen auch auf ministerialer Ebene zu vertiefen.

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Die Metallverarbeitung bildet die Grundlage zahlreicher Industriezweige. Der Export der ungarischen Metallprodukte machte 2012 7.34 Milliarden EUR aus, was einen 3,6%igen

ÜBER DIE UNGARISCHE METALLURGIE

Anstieg im Vergleich zu 2011 bedeutet. Der Export von Produkten der Metallindustrie machte 9,18% des Gesamtexportes aus. Entsprechend der technologischen Gliederung kann man die Metallurgie in folgende Hauptbereiche gliedern: geschweißte Stahl-konstruktionen, durch Zerspanung her ge stellte Bestandteile, Blech-bearbeitung, Gussteile, Schmiedeteile, Werkzeugbau, Wärme- und Oberfl ächenbehandlung. Darunter ragen die sich mit Zerspanung befassenden, die fl ächenbearbeitenden und geschweißte Stahlkon-struktionen herstellenden Unternehmen und auch die Gießereien heraus. Da die Mehrzahl dieser Firmen nicht über eigene Produkte verfügt und vor allem aufgrund von technischen Zeichnungen pro-duziert, sind sie stark von den einen Großteil ihrer Produktion bin-denden westeuropäischen Maschinenbauunternehmen abhängig.

Die auf die Änderung der Marktlage fl exibel reagierenden und entsprechend diversifi zierte Tätigkeit verrichtenden Unter-nehmen sind dabei im Vorteil. Die Fertigprodukte erzeugen-den Firmen decken fast die gesamte Palette an Produkten ab (z.B.: Befestigungselemente, Armaturen, Logistikmittel, Safes, Großküchen-Einrichtungen in Edelstahlausführung, Ge-schäftseinrichtungen, manuelle Werkzeuge, „Straßenmöbel“ usw.). In geringerer Anzahl sind auf dem ungarischen Markt auch sich mit technologischen Patenten, mit dem Verkauf von Know-how befassende Unternehmen vertreten. Ein großer Teil der Lieferantentätigkeit verrichtenden Firmen der Metallindustrie ist im Bereich des Exports we-

gen der Transportkosten an Europa gebunden. Innerhalb von Eu-ropa sind die wichtigsten Exportmärkte in der Mehrzahl der Fälle Deutschland, Österreich, die Beneluxstaaten und Frankreich.

Fortsetzung auf Seite 16 »

Unsere wichtigsten Verbände:Verband ungarischer Gießereien:www.foundry.matav.hu

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BRÜCKE zu Ungarn � 15

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16 � BRÜCKE zu Ungarn

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» Fortsetzung von Seite 14

Wegen der hohen Transportkosten könnten die Firmen außerhalb von Europa keine wettbewerbsfähigen Preise mehr garantieren. Die Märkte außerhalb von Europa können nur die Hersteller von kom-plexen Produkten mit einem hohen Mehrwert erfolgreich anvisie-ren. Die ungarischen Unternehmen müssen nicht nur mit den Unter-nehmen der osteuropäischen Region, sondern häufi g auch mit den westeuropäischen Firmen in Wettbewerb treten. Die Ungarische Agentur für Außenwirtschaft und Investitionsför-derung (HITA) bemüht sich auch im Jahr 2014, die wettbewerbsfä-higsten, den höchsten Mehrwert produzierenden Firmen zu fördern – informierte die Branchenmanagerin Orsolya Szávai unser Magazin. – Deshalb halten wir es auch für außerordentlich wichtig, dass wir diesen Unternehmen die Möglichkeit sichern, sich auf den meistbe-suchten Lieferantenmessen vorzustellen. Wir planen einen kollekti-ven ungarischen Auftritt auf den bedeutendsten Lieferantenmessen in den Niederlanden, der Schweiz und Frankreich.

Wir behandeln die ausländischen Anfragen mit besonderer Sorg-falt und bemühen uns dabei Unterstützung zu leisten, dass die aus-ländischen Partner aus der Sicht der Technologien, des Volumens, der Kapazität und der Qualität das am besten geeignete ungarische Unternehmen fi nden und dass auch die Auditierung der Unterneh-men möglichst reibungslos vonstatten geht. Wir legen großes Ge-wicht auf die Findung weiterer, zur Zusammenarbeit geeigneter ungarischer Unternehmen sowie auf die Stärkung der Kooperation zwischen Unternehmen im Inland.

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tigen praktischen Kennt-nisse zur Anfertigung von in niedriger Stückzahl und hoher Qualität gefertigten speziellen Teilen erwerben. Das Unternehmen führt Verhandlungen mit den Zuständigen der Pécser Universität zur Schaffung einer Kooperation, die in Zukunft den Nachwuchs an Hochschulabsolventen si-chern soll. Bei Hauni arbei-tet seit Jahren eine – rund 60 Mitarbeiter zählende – Konstruktionsgruppe, deren Ingenieure auch in die Planung von individuell hergestellten Werkstücken, Maschinenelementen und

komplexen Anlagen in kleiner Serie einbezogen sind. Was die Zukunft anbelangt, plant Hauni eine mehrstufi ge Inves-tition und Werkserweiterung, deshalb werden Verhandlungen mit der Pécser Selbstverwaltung über die Erweiterung des Standorts ge-führt. In der ersten Runde soll auf rund 33.000 Quadratmetern eine neue Werkseinheit geschaffen werden und für weitere 20.000 Quad-ratmeter wurde das Vorkaufsrecht beantragt, parallel dazu sollen neben den derzeit vorhandenen rund 1.200 Arbeitsplätzen weitere 200–250 Arbeitsplätze geschaffen werden.

Die Hauni Hungaria Gépgyártó Kft. baut ihren Betrieb aus, steigert die Belegschaftszahl und erhöht die Qualifikation der Mitarbeiter

Hauni führt in der im Herbst 2013 eingeweihten neuen Pro-duktionshalle auf 4.200 Quadratmeter Fläche die Montage von Anlagen und die Verpackung von fertigen Maschinen und Anlagen sowie deren Lagerung durch. Die Investition im Wert von 1,5 Milliarden Forint – die sich außer auf den Bau der Halle auch auf die Beschaffung von modernsten Maschinen für die Plattenbearbeitung erstreckt – ist ein wichtiger Meilenstein im Leben des Unternehmens. Die sich vor allem mit der Herstellung von Anlagen und Bestandteilen für die Tabakindustrie befassende, zu dem deutschen Körber Konzern gehörende Hauni Hungaria Gépgyártó Kft. erreichte mit der Investition 45.000 Quadratmeter in die Produktion einbezo-

gene Fläche, während die Anzahl der Beschäftigten 1000 Mitarbeiter übersteigt. Die neue Halle wurde zum Zweck der Kapazitätserweite-rung errichtet, die die Möglichkeit zur Montage von weiteren – vor al-lem die Kapazitäten der Plattentechnologie bindenden – Produkten schafft. Das Pécser Unternehmen steht mit rund 100 überwiegend in ungarischem Besitz befi ndlichen Subunternehmern und Lieferanten in Kontakt, was über die Tatsache hinaus, dass sie 15 % des Produk-tionsvolumens ausmachen, auch weitere Arbeitsplätze bedeutet. Nach der Werkserweiterung schuf Hauni im November für 160 Millionen Forint eine eigene Lehrwerkstatt, wo die Auszubildenden das in der Schule erworbene Wissen vertiefen können und die nö-

Die als ungarisches Tochterunternehmen der deutschen Hauni AG betriebene Hauni Hungaria begann im Jahr 1994 in den Hal-len des Maschinenbaubetriebes Sopianae und mit dem Kauf von deren Maschinen die Produktion am Komitatssitz der Bara-nya. Seither stieg die Gesamtfl äche der Produktionshallen von 10.000 Quadratme-ter auf 45.000 Quadratmeter, die Zahl der Beschäftigten von 210 auf mehr als 1.000 Mitarbeiter. Mit der Investition wurde das Unternehmen nicht nur eine besonders wichtige Basis des lokalen Arbeitsmarktes, sondern unterstützt auch zunehmend das gemeinschaftliche und gesellschaftliche Leben in Pécs und in der Baranya.

HAUNI INVESTIERT WEITER

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BRÜCKE zu Ungarn � 21

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22 � BRÜCKE zu Ungarn

LOHNT ES SICH ZU INVESTIEREN?Das angesehene Schweizer Magazin „Finanz und Wirtschaft” empfi ehlt seinen Lesern, in diesem Jahr in die Entwicklungs-länder zu investieren, in denen die Zahlungs-bilanz anhaltend positiv ist und die bisher der Aufmerksamkeit der Finanzwelt entgingen. Russland, Ungarn und Südamerika stehen auf den ersten Plätzen der Empfehlung der Börsen und des Wirtschafts-magazins.

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BRÜCKE zu Ungarn � 23

Die Aufgabe der von der Ungarischen Regierung gegründeten Un-garischen Agentur für Außenwirtschaft und Investitionsförderung (Hungarian Investment and Trade Agency – HITA) besteht einerseits in der Förderung der außenwirtschaftlichen Tätigkeiten der ungari-schen kleinen und mittleren Unternehmen, und andrerseits in der Förderung der Investitionen der ausländischen Firmen in Ungarn. Die Wirtschaftsentwicklungsexperten der Agentur stehen sowohl den ausländischen Firmen, die in Ungarn investieren möchten, als auch den ungarischen Firmen, die exportieren möchten, gerne zur Verfü-gung, und helfen mit aktualisierten Informationen und Ratschläge auf dem Gebiet der Geschäftsentwicklung.

Wenden Sie sich vertrauensvoll an uns, wir helfen Ihnen gerne weiter!

Ungarnist Tor nach Europa

W W W.HITA.HU

Rund das 133-Fache des diesjährigen Haus-halts holte die HITA, d.h. die Agentur für Außen-wirtschaft und Investitionsförderung, an Inves-titionen nach Ungarn. Auf Jahresniveau kamen dank der 2013 realisierten Investitionen der mit 9 Millionen Euro wirtschaftenden Agentur ins-

gesamt 1,2 Milliarden Euro Investitionen in das Land, die Förderung der Außenwirtschaftstä-tigkeit ungarischer Produzenten kann 420,772 Millionen Euro (innerhalb eines Jahres zu er-wartende) Exporterweiterungen ergeben. Im Laufe des Jahres 2003 trug die HITA mit ihrer Tätigkeit zu dem erfolgreichen Ab-schluss von 35 Investitionsprojekten bei, dem ist zu verdanken, dass insgesamt 1,2 Milliar-den Euro Betriebskapital nach Ungarn fl ossen und direkt 7000 neue Arbeitsplätze geschaf-fen wurden. Die herausragenden Investitionen dieses Jahres: das 1000 Arbeitsplätze schaf-fende Takata-Projekt, das 950 Arbeitsplätze kreierender Hankook 2., Investition, die Erwei-terung des Opel Werks um 800 Mitarbeiter und die 701 neue Arbeitsplätze schaffende Investition von Coloplast. Die HITA verwaltet darüber hinaus derzeit 101 Investitionsportfo-lios, die – wenn alle mit einer positiven Ent-scheidung abgeschlossen werden – 20.000 neue Arbeitsplätze schaffen und 3 Milliarden Euro Kapital nach Ungarn holen. Im Rahmen des Pro-gramms „Investitionsfreund-liche Gemeinde” erhielten bisher 81 des Selbstverwal-tungen den Titel „Investiti-onsfreundliche Gemeinde”. Das regionale Netz der HITA unterstützt investitions-freundliche Gemeinden auf proaktive Weise mit Vorstel-lungen in den ausländischen Partnerstädten und mit auf ausländische Investorenpart-ner zugeschnittenen Vorstel-lungsmöglichkeiten. Dane-ben unterstützt die Agentur auch die ungarischen Unter-nehmen bei ihrem Bestreben zu Lieferanten zu werden: von den mit bestimmten Firmen gemeinsam organisierten Lieferanten-Informationsta-gen der über die Kaizen-Lean-Trainings bis zur Lieferanten-datenbank, die ein virtueller

HITA SCHLOSS EIN ERFOLGSJAHR AB

Marktplatz zwischen Indikatoren und potenti-ellen Lieferanten ist. In Verbindung mit der Exportentwicklung ist die wichtigste Aufgabe der Agentur die Unterstützung der Bemühungen ungarischer Produzenten auf ausländischen Märkten Fuß

zu fassen. Im Jahr 2013 nahmen insgesamt 4806 Unternehmen einen 434 fachlichen (ausländischen und inländischen) Export-entwicklungs-Programme teil. Die innerhalb eines Jahres zu erwartende Wert der von den Veranstaltungen generierten Exporterweite-rung beträgt 420 Millionen Euro. Auf der zu Beginn des Jahres bekanntge-gebenen Handelsentwicklung-Ausschreibung erhielten 350 Firmen Fördermittel im Wert von 400 Millionen Forint zur Stärkung ihres Ex-ports von der HITA, Anfang Dezember wurden auf der Preisverleihung der Exporteur des Jah-res die die besten Exportleistungen bietenden Unternehmen des Jahres anerkannt. Unter den Plattformen, die sich mit der Weitergabe von Wissen befassen, ist eine der bedeutendsten die „KKV Akadémia”, das heißt die „Akademie der kleinen und mittleren Unternehmen”, die die an der Ausbildung teil-nehmenden Geschäftsleute mit auf dem Aus-landsmarkt nützlichen Managementkenntnis-sen vertraut macht.

Die mit Besuchen auf der Ebene von Mi-nisterpräsidenten, Ministern und Staatsse-kretären verbundenen aus- und einreisenden Delegationen von Exporteuren organisierte die HITA in zehn Länder, gleichzeitig fanden

Sitzungen gemisch-ter Wirtschaftskom-missionen in 18 Ländern statt, eine davon war die Sitzung der gemischten thüringisch-ungarischen Kommis-sion. Laut den Erfahrungen öffneten sich mit solchen Besuchen auf höchster Ebene Tore vor den Unternehmen, die sie selbst nicht hät-ten öffnen können. Im Rahmen der Veranstaltungsreihe, die über die Relationen des Außenwirtschafts-marktes informiert, stellte die HITA an zwölf un-garischen Komitatssitzen die Besonderheiten von sechs Ländern, darunter von Österreich, vor. Die an den Veranstaltungen teilnehmen-den Unternehmen wickelten rund 300 zwei-seitige Verhandlungen ab. Den Export von im Land ansässigen Firmen unterstützt das Netz mit regionalen Branchenfokus organisierten Treffen von Geschäftsleuten sowie mit indivi-duell zugeschnittenen Exportentwicklungsleis-tungen, die auch auf die grenzüberschreiten-den Kontakte in den Grenzregionen. Aufbauen.

1,2 MILLIARDEN EURO DIREKTIN-VESTITIONEN, 420 MILLION EURO ZU ERWARTENDER EXPORT ANSTIEG, 7000 NEUE AR-BEITSPLÄTZE

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24 � BRÜCKE zu Ungarn

Der ungarisch-österreichische Außenhandel entwickelte sich im Jahr 2013 ähnlich wie im Vorjahr, obwohl die Daten des gesamten Jah-res während des Schreibens unseres Artikels noch nicht zur Verfügung standen. Aufgrund der Angaben des Zentralamtes für Statistik (KSH) gingen der ungarische Export im Ver-gleich zu demselben Vorjahrszeitraum um

2,9% und der österreichische Import um 5,4% zurück. Aufgrund der die Periode von Januar bis Oktober 2013 umfassenden Daten des KSH ist die Außenhandelsbilanz gegenüber Österreich auch weiterhin passiv -334,3 Mio. EUR (2012: – 400,6 Mio. EUR, 2011: – 285,5 Mio. EUR, 2010: -582,9 Mio. EUR), die vergli-chen mit demselben Vorjahreszeitraum um 123 Mio. EUR zurückging.

DI Zsolt NemesBotschaftsrat

Botschaft von Ungarn, Wien Aussenwirt-schaftsabteilung

A-1010 Wien, Bankgasse 4-6

Tel.: +43-1/537-80-471Fax: +43-1/537-80-382

[email protected]

Umsatzdaten des Außenhandels

Die Warenzusammensetzung ist günstig und entspricht dem Warenaustausch von zwei ent-wickelten Industrieländern. Weiterhin machen Maschinen, Fahrzeuge und verarbeitete Pro-dukte mehr als zwei Drittel der ungarischen Ausfuhr und Einfuhr aus. Im Jahr 2012 stieg in der ungarischen Ausfuhr der Erhöhung der Welthandelspreise folgend und deren Durch-schnittswert übersteigend der Umsatz von Rohstoffen und Energieträgern und in der Einfuhr der Umsatz von Energieträgern. Der Anteil der letzteren Warengruppe ist hoch (2011 machte

er 12,8% in der Ausfuhr und 23,0% in der Einfuhr aus), was neben den ansteigenden Preisen auch den jenseits der Grenze betriebenen Handelsnetzen der „nationalen“ Ölgesellschaften zu verdanken ist. Der Rückgang im Jahr 2013 am Gesamtumsatz war gerade den Rohstoffen (-26,4%) und den Energieträgern (-19,3%) zuzuschreiben. Die Ausfuhr sonstiger Waren stieg in sämtlichen Hauptwarengruppen an (Lebensmittel, Getränke, Tabakwaren +4,6%; verarbei-tete Produkte +4,6%; Maschinen, Anlagen +0,3%). Das Gewicht der Produkte der Agrarwirt-schaft und der Lebensmittelindustrie kann auch nicht vernachlässigt werden: Im Jahr 2012 war ihr Anteil am Exportunternehmen laut der ungarischen Statistik 12,7% bzw. 7,0%. Die un-garische Ausfuhr der Produktgruppe hielt im Jahr 2013 mit dem allgemeinen Anstieg Schritt (durch den Auftritt von mehreren kleinen Exporteuren und den Preisanstieg), so dass das ungarische sektorale Aktiva weiter anstieg. Im Jahr 2012 änderte sich im Vergleich zum Vorjahr der Wert des Dienstleistungshandels (im Geschäfts-, Liefer- und Regierungssektor) minimal. Laut den Daten des KSH betrug der ungarische Export 1.275 Mrd. Euro, was einen minimalen Anstieg von 1 Million EUR bedeu-tete, der aus Österreich stammende Dienstleistungsexport betrug 953 Mio. EUR, er ging um rund - 2,0% zurück. Der Saldo ist im Jahr 2012 positiv (322 Mio. Euro), was teilweise das Warenverkehrspassiv ausglich (-566 Mio. EUR). Aufgrund der Daten der ersten 10 Monate von 2013 war Österreich nach Deutschland im Hinblick auf den gesamten zweiseitigen Warenverkehr mit 6% auch weiterhin der zweitwich-tigste Handelspartner von Ungarn. Der österreichische Anteil am gesamten ungarischen Ex-port machte 5,5% und am Import 6,6% aus. Der Wert des auf einen Einwohner entfallenden Umsatzes war im Fall von Österreich zweimal so hoch wie im deutschen Warenverkehr. Laut den Daten der österreichischen Außenhandelsstatistik steht Ungarn an 7. Stelle des Exportmarktes und an 9. Stelle des Importmarktes von Österreich. Unter den mittelosteuro-päischen Handelspartnern von Österreich stand Ungarn nach Tschechien unverändert so-wohl hinsichtlich der Ausfuhr als auch der Einfuhr auf dem zweiten Platz. In Österreich gibt es keine amtliche, auf die Bundesländer gegliederte Außenhandelssta-tistik, doch laut den von der Österreichischen Wirtschaftskammer erhaltenen Daten für 2012 richteten sich 82% des gesamten nach Österreich gehenden ungarischen Exports auf die folgenden vier Bundesländer: Wien, Niederösterreich, Oberösterreich und die Steiermark.

Investitionsanreize

Österreich ist auch weiterhin ein über seine Größe und sein Wirtschaftspotential hinaus rei-chender Investor in Ungarn. Laut den von der MNB publizierten Daten machte der Bestand des gesamten österreichischen Direktkapitals in Ungarn im Jahr 2012 8,980 Mrd. Euro aus (+14,1% im Vergleich zu 2011). In der ungarischen Rangfolge der Direktinvestitionen fi el Österreich um einen Rang auf den 4. Platz zurück (nach Deutschland, Luxemburg und Holland), der Anteil der gesamten Direktinvestitionen in unserem Land erreichte 11,5%. Aufgrund der sich auf das

DIE UNGARISCH-ÖSTERREICHISCHEN AUSSEN-WIRTSCHAFTSKONTAKTE

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BRÜCKE zu Ungarn � 25

führte der für die Außenwirtschaft verant-wortliche stellvertretende Staatssekretär des Ministeriums für Volkswirtschaft Antal Niko-letti Gespräche mit Herrn Dr. Christoph Leitl, dem Präsidenten der Österreichischen Wirt-schaftskammer, sowie mit den für die inter-nationalen Kontakte verantwortlichen Leitern der Österreichischen Industriellenvereinigung und referierte bei dem von der Ungarischen

Botschaft veranstalteten österreichisch-un-garischen Wirtschaftsforum, wo mehrere ös-terreichische Investoren persönliche Verhand-lungen führten. Hier muss erwähnt werden, dass die un-garische Regierung im Januar 2013 eine strategische Partnervereinbarung mit dem in mehreren Gebieten Ungarns Aktivitäten

Jahr 2012 beziehenden Daten der MNB war der Bestand des in Österreich investierten un-garischen Kapitals niedrig: Der Wert von 79,6 Mio. Euro macht 0,3% der Kapitalausfuhr von Ungarn aus. Ganz allgemein lässt sich sagen, dass die Produktionstätigkeit durchführenden österrei-chischen Unternehmen wegen der günstigen ungarischen Wirtschaftsbedingungen ihre Ak-tivitäten in Ungarn erweiterten, bei denen sie häufi g ungarische EU-kofi nanzierte Förderun-gen in Anspruch nahmen. Einige von den im vergangenen Jahr getätigten österreichischen Investitionen: 2013 wurde das innovative Wasseraufbereitungs-Chemikalien herstellen-de Werk der Donau-Chemie in Kazincbarcika in Betrieb genommen. Die Agrana begann mit einer Investition in Höhe von 10 Millionen Euro den Bau eines Zuckerrübensilos in Kaposvár und in den kommenden Jahren wird sie weite-re 10 Millionen Euro in die Realisierung eines Verpackungswerkes investieren. Im Laufe des Jahres begann auch die auf Aluminiumpro-dukte spezialisierte Blecha GmbH die Umset-zung ihrer Vorstellungen zur Erweiterung des Daruszentmiklóser Werkes durch die Schaf-fung eines Logistikzentrums. Weitere laufende Investitionsvorhaben: Polytechnik plant die Errichtung eines Biomasseöfen herstellenden Werkes, Infi neon Technologies Cegléd Kft. beabsichtigt die Entwicklung der technologi-schen Halbleiterfertigungskapazität. Unter den Besuchen der für wirtschafts-politische Fragen zuständigen ungarischen Führungskräfte sind ebenfalls die wichtigsten Ereignisse zu erwähnen. Im Februar 2013 traf sich Péter Szijjártó, der für Auswärtiges und Außenwirtschaft verantwortliche Staatsse-kretär, mit maßgebenden Wirtschaftskreisen und Investoren der Österreichischen Industri-ellenvereinigung und hielt einen Vortrag über die ungarische Wirtschaft. Im Juni 2013 hielt der Staatssekretär Dr. Zoltán Cséfalvay ein Referat über den Bereich der ungarischen For-schung und Entwicklung und über das Förder-system von Innovationen. Im November 2013

entfaltenden Unternehmen Leier (Bauma-terialproduktion, Fahrzeugverkauf, Immobi-lienentwicklung) abschloss, das das erste österreichische strategische Partnerunter-nehmen ist. Bei Redaktionsschluss kam die Nachricht, dass auch die zweite strategische Vereinbarung unterzeichnet wurde: mit dem in Dunakeszi Lkw-Anhänger und -Aufbauten herstellenden Unternehmen Schwarzmüller. Mit weiteren vier Unternehmen laufen fort-geschrittene Verhandlungen zum Abschluss einer strategischen Partnervereinbarung.

Ungarische Investitionen

Von Ungarn aus siedeln sich in Österreich fast ausschließlich Unternehmen aus dem Dienst-leistungssektor an, denn für die in der Indust-rie tätigen ungarischen Unternehmen lohnt es sich nicht, zu österreichischen Löhnen arbei-ten zu lassen und österreichische Immobilien zu kaufen. Die meisten Unternehmen began-nen ihre Tätigkeit im Sektor von Tourismus und Gastronomie, doch in der zweiten Hälfte 2012 wurde auch schon eine ganze Reihe von Bauarbeiten durchführenden Unternehmen gegründet. Eine erfreuliche Tatsache ist, dass die Anzahl der in ungarischem Besitz befi nd-lichen Firmen in Österreich Ende des Jahres 2012 auf 756 anstieg (2011: 727; 2010: 606) und diese Tendenz setzte sich auch im Jahr 2013 fort.

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26 � BRÜCKE zu Ungarn

Was haben Budapest und Bordeaux gemeinsam? Nicht nur, dass einem bei beiden Städten der Wein in den Sinn kommt, denn Bordeaux ist zurecht eines der berühmtes-ten Weinanbaugebiete der Welt und wer schon einmal in Budapest war, der vergisst sicher nicht die Vielfalt und die hohe Qualität der ungarischen Weine (landesweit gibt es 22 Weinanbaugebiete, wo die Gäste neben internationa-len Rebsorten auch unter zahlreichen lokalen Sorten wäh-len können). Doch nicht nur das ist den beiden Städten gemeinsam, sondern auch, dass sie genauso weit von Zürich entfernt

liegen, etwas weniger als 1000 km. Darüber sind viele Geschäftsleute, die mit Ungarn noch nicht in Kontakt standen, überrascht, denn auch heute verschwanden die Jahrzehnte des Kalten Krieges und die damaligen Refl exe noch nicht spurlos, die ehemals entstandene Einteilung in Ost- und Westeuropa lebt häufi g noch heute (in den Köpfen) fort. Der in der Schweiz auch jetzt noch oft ver-wendete Begriff des „Ostblocks“ vermischt die Regionen von Mitteleuropa bis Mittelasien, die vor allem darin ein-ander ähnlich sind, dass sie unter dem mehrere Jahrzehn-te andauernden kommunistischen Einfl uss standen. Aus ungarischer Sicht ist das auch deshalb von Be-deutung, weil die Teilung von Ost und West für lange Zeit den Begriff Mitteleuropas verschwinden ließ, der trotz des Niedergangs während des Kalten Krieges auch heute noch eine kulturell und wirtschaftlich durch Millionen Fä-den miteinander verbundene geographische Einheit von Bayern bis Transsylvanien und von Polen bis Kroatien ist. Eine Kernregion der mitteleuropäischen Staaten sind auch heute noch die Visegráder Vier (HU, CZ, SK, PL), deren Ur-sprung die im Jahr 1335 von den ungarischen, tschechi-schen und polnischen Königen geschaffene Visegráder Koalition war und die seit der Wende 1989/90 erneut eine Renaissance erlebt.

Sie wählten Ungarn

Doch die Schweizer Führungskräfte, die schon in Ungarn waren und den ungarischen Markt gut kennen, nutzen die geographischen Vorteile des Landes, sie sind nicht überrascht darüber, dass es insgesamt eine 6-7 Stunden dauern-de Fahrt auf der Autobahn erfordert, um von der

Schweizer Ostgrenze die Westgrenze von Ungarn zu errei-chen. Daneben starten täglich drei Flüge von Zürich nach Budapest (Flugzeit 1 Stunde 40 Minuten) bzw. täglich ein Flug aus Genf und wöchentlich vier Flüge aus Basel. Die geographische Lage, das ausgezeichnete Stra-ßen- und Bahnnetz und eine der besten Autobahninfra-strukturen in der Region erklären den Prozess, laut dem zahlreiche internationale Unternehmen neben ihrer Pro-duktion auch ihr Logistik-Zentrum nach Ungarn verlegen. Dafür ist das Maschinenbau- und Elektronikunternehmen Phoenix-Mecano ein gutes Beispiel aus der jüngeren Ver-

gangenheit, das im November 2013 sein ungarisches Lo-gistikzentrum mit einer Fläche von 5000 m² übergab, das den gesamten europäischen Markt abdeckt. Die Tatsache, dass derzeit rund 300 Schweizer Unter-nehmen in Ungarn tätig sind, von denen sich zahlreiche Unternehmen schon Anfang der 1990er Jahre in Ungarn ansiedelten und seitdem kontinuierlich wachsen und ihre ungarischen Kapazitäten steigern, veranschaulicht die Wirtschaftskontakte zwischen der Schweiz und Ungarn. Die nach Ungarn gerichteten gesamten Schweizer Direkt-investitionen liegen heute bei annähernd 3 Milliarden Euro und damit steht die Schweiz an 6. Stelle der wich-tigsten, in Ungarn investierenden Länder und wenn man die Reinvestitionsneigung der Unternehmen beobachtet, wird klar, dass viele mit ihrer früheren Entscheidung zur Übersiedlung zufrieden sind. Die wichtigsten Investitionssektoren sind im Bereich der Produktion und Energetik die Automobilindustrie, die Elektronikindustrie, die erneuerbaren Energien, die che-mische Industrie und die Lebensmittelindustrie, wäh-

rend bei den wissensbasierten Branchen die Humanwissen-

schaften, Forschung und Entwicklung, die Infor-

matik und die Schaf-fung von SSC-Zentren im Vordergrund ste-hen. Unsere Han-delsbilanz (traditio-nell mit ungarischem

Überschuss) macht jährlich rund 1,5 Milli-

arden Euro aus.

AUSGEZEICHNETES GESCHÄFTS- UND MARKTPOTENTIAL

DIE SCHWEIZ UND UNGARN

Adam KirchknopfLeiter der

Wirtschaftssektion

Botschaft von UngarnMuristrasse 31.

3006 BernSchweiz

[email protected]@hita.hu

Tel.: +41/31/352-8572

Page 27: Brucke 2014 01

BRÜCKE zu Ungarn � 27

Die Zahl 300 ist auch deshalb von Be-deutung, weil sie dafür steht, dass neben Unternehmen wie zum Beispiel ABB, Holcim, Nestlé, Roche, Maxon Motor, Schindler, Gi-vaudan oder Stadler auch zahlreiche kleine und mittlere Schweizer Firmen in Ungarn den richtigen Platz fanden. Das bedeutet auch, dass es sich für fast in allen Sektoren oder Marktsegmenten tätige Unternehmen lohnt, über Investitionen oder die Expansion in Un-garn nachzudenken.

Erfolgreiche Tochterunternehmen

Die in den vergangenen Jahren zu beobach-tenden Trends zeigen auch deutlich, dass die Attraktivität Ungarns im Hinblick auf Inves-titionen neben den noch relativ günstigen Lohnkosten auch die in großer Zahl zur Ver-fügung stehenden qualifi zierten Arbeitskräf-te steigert. Dem ist zu verdanken, dass heute zahlreiche internationale Unternehmen in Ungarn auch die aus der Sicht der Produk-tion besonders wichtigen Entwicklungsab-teilungen betreiben (ein gutes Beispiel da-für ist das Motoren-Entwicklungszentrum von Audi in Győr), so dass die ungarischen Tochterunternehmen eine immer größere Rolle im Wertschöpfungsprozess des Mut-terunternehmens spielen. Den Nachschub an hochqualifi zierten Arbeitskräften sichern 68 Hochschulbildunginstitutionen in Ungarn, wo zugleich rund 340.000 Studenten ihre Hochschulausbildung absolvieren. Zahlrei-che Universitäten und Hochschulen bzw. Forschungsinstitute bauten enge und erfolg-reiche Kooperationsbeziehungen zu den in ihrer Nähe ansässigen lokalen und interna-tionalen Unternehmen aus, so insbesondere in den Sektoren Humanwissenschaften, wo dies eine herausragende Bedeutung hat. Al-

lein dank der Biotechnologie werden heute in Ungarn ca. 52 Forschungs- und Ausbildungs-institutionen betrieben und die Qualifi kation der Forscher zeigt deutlich, dass laut dem aktuellsten Bericht des World Economic Fo-

rum unter dem Gesichtspunkt der Qualität die ungarischen Forschungsinstitute (unter 148 Ländern) den 21. Platz in der Welt einnehmen. Positive Tendenzen

Schließlich doch nicht zuletzt lohnt es sich auch, die Tendenz des Investitionsvolumens zu betrachten, aufgrund der sich feststellen lässt, dass – auch dank der bewussten Investiti-onsfördertätigkeit der ungarischen Regierung – das Volumen der Schweizer Investitionen in Ungarn im Jahr 2012 im Vergleich zu 2011 um rund 40 % anstieg, während sich die positive Tendenz in Bezug auf das Jahr 2013 ebenfalls fortsetzte und zahlreiche neue Schweizer Investitionen nach Ungarn kamen bzw. die schon ansässigen Schweizer Unternehmen ihre Aktivitäten in Ungarn weiter steigerten. Letztere unterstützte auch die ungarische Regierung durch ihre mit den Unternehmen abgeschlossenen, so genannten strategischen Kooperati-onsvereinbarungen und sie beabsichtigt, dies auch in Zukunft zu tun. Nichts spiegelt Obiges besser wider, als die Zusammenfassung, die der Eigentümer-Ge-neraldirektor eines seit den 1990er Jahren in Ungarn produzierenden und seither seinen Um-satz vervielfachenden Schweizer Unternehmens bei unserem Treffen im vergangenen Jahr abgab: Anfang der 1990er Jahre konnte man in Ungarn mit wesentlichem Kostenvorteil Qua-lität auf annähernd Schweizer Niveau produzieren, heute ist der Kostenvorteil noch immer vorhanden, doch die Qualität der Produktion deckt sich mit der in der Schweiz erreichbaren Qualität.

Was die Förderung von Investitionen durch die Regierung anbelangt, wird in Ungarn von Seiten der Regierung ein – den Bestimmungen der EU entsprechendes – breit gefächertes Fördersystem be-trieben, das auf die folgenden Elemente baut und durch das praktisch jeder Investor im Laufe der Investition mit irgendeinem fi nanziellen Anreiz rechnen kann – so dass es sich lohnt, dies auch in der Phase der Erwägung einer Investition genau zur Kenntnis zu nehmen:• direkte Förderungen durch die Regierung (aufgrund der Einzelentscheidung der Regierung);• Möglichkeiten der EU-Kofi nanzierung;• Steuervergünstigungen bei Investitionen; • Förderungen bei der Schaffung von Arbeitsplätzen;• Ausbildungsförderung;• zu Praktikantenprogrammen gebotene Förderung.

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28 � BRÜCKE zu Ungarn

Der Erfolg der ungarischen Wirtschaft hängt in gro-ßem Maß von der Automobilindustrie und der Elektro-

nikindustrie ab. Wenn die Unternehmen der Automo-bilindustrie und der Elektronikindustrie Erfolg haben, dann sind auch die Auftragsbücher der Zulieferfi rmen voll, so dass die ungarischen kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) ebenfalls Ertrag bringend wirt-schaften können.

Die Regierung gab die Zielsetzung vor, dass Ungarn das Produkti-onszentrum von Europa werden soll und um das zu erreichen, spielen die Automobil- und die Elektronikindustrie Schlüsselrollen – erklärte Péter Szijjártó, der Staatssekretär für Auswärtiges und Außenwirt-schaft des Amtes des Ministerpräsidenten. In der Automobilindustrie sind mehr als 100.000 Beschäftigte tä-tig, die Grandlage dafür sind die Effi zienz der Arbeitskräfte, die infra-strukturellen Gegebenheiten bzw. die Tatsache, dass die Regionen, in die der Automobilexport im Wesentlichen gerichtet ist, geographisch nahe zu Ungarn liegen. Das trägt dazu bei, dass Ungarn als elftbes-tes Umfeld für die Automobilindustrie weltweit eingestuft wurde und das Ziel ist, dass diese Kennziffer in Zukunft einstellig ist. Die Automobilindustrie macht einen erheblichen Teil der ungari-schen Exportleistung aus, 80% der in Ungarn hergestellten Motoren und 90% der Fahrzeuge werden exportiert. Die Regierung legt auch großes Gewicht auf die Förderung von Forschung und Entwicklung, weil nach der Krise nur die wirklich stark sein können, die in der Lage sind, die modernste Technologie zu nutzen. In Ungarn gibt es sechs auf die verschiedensten Bereiche des Fahrzeugbaus spezialisierte Regionen, von denen die Regierung 2 zu wichtigen Zentren des Auto-mobilbaus erklärte. Die Elektronikindustrie beschäftigt in Ungarn 110.000 Mitarbei-ter. Dieser Industriezweig ist außerordentlich kostenempfi ndlich, deshalb wird auch der überwiegende Anteil dieser Branche in Asien produziert. Die Bereiche innerhalb des Industriezweigs müssen gefun-den werden, die weniger kostensensibel sind: Das sind beispielsweise der Markt der Medizintechnik, der Industrie- und Verkehrselektronik, in denen Tätigkeit mit höherer Wertschöpfung verrichtet wird. In diesen drei Bereichen ist Ungarn laut Szijjártó nicht nur in der Region, sondern auch im Hinblick auf den ganzen Kontinent ganz eindeutig der Vorreiter. Eine der wichtigsten wirtschaftspolitischen Bestrebungen der Regie-rung ist die Stärkung des aus KMU bestehenden Lieferantennetzes, da-ran ist auch die Agentur für Außenwirtschaft und Wirtschaftsförderung (HITA) aktiv beteiligt. Ein Arbeitsplatz, den die vier in Ungarn tätigen Automobilerzeuger schaffen, bedeutet 4–7 neue Arbeitsplätze in der Zu-lieferindustrie. Gerade deshalb arbeitet die HITA – in enger Kooperation mit den Lieferanten – ein Förderprogramm für Lieferanten aus, das mehr ungarische Unternehmen als bisher in die Lieferantenkette der großen Automobilunternehmen und der Elektronik eingliedern kann. In Verbindung mit der Elektronikindustrie startet aufgrund der Lagebe-urteilung der HITA ein Programm, das einerseits das in der ungarischen Produktion liegende Lohnarbeitspotential ausnutzt, andererseits die Un-ternehmen nach Ungarn holen soll, die ihre Produktionskapazität aus dem fernen Osten abziehen und in Europa ansiedeln möchten. Die Regierung sieht die Automobilindustrie und die Elektronikindust-rie auch als strategische Partner an; das zeigt, dass das Kabinett von den bisher 24 strategischen Kooperationsvereinbarungen 15 mit Unterneh-men abschloss, die in einem dieser beiden Industriezweige tätig sind.

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BRÜCKE zu Ungarn � 29

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BRÜCKE zu Ungarn � 31

Die Bedeutung Ungarns und der Vertretung der ungarischen Elek-tronikindustrie ergibt sich daraus, dass wir in Ost-Mittel-Europa hin-

sichtlich der Elektronikproduktion eine führende Rolle einnehmen und dass dieser Industriezweig in erheblichem Ausmaß zu dem un-garischen Bruttoinlandsprodukt beiträgt. Der Produktionswert der unga-rischen Elektronikindustrie liegt bei 26 Billion USD, die Unterneh-men beschäftigen ca. 110.000 Mitarbeiter. Der Exportanteil liegt bei zwei 92%, die der Anteil des Industriezweiges am Export be-trägt derzeit 37%. Die ungarische Elektronikindustrie ist nicht nur ein internationaler Lohnproduzent, sondern vertritt auch im Bereich ungarischer Entwicklungs- und Produktionsfi rmen Weltniveau. In Ungarn sind in dieser Bran-che mehr als 8000 Unternehmen tätig, darunter sind mehr als 107 sich mittlere und große Unterneh-men, wie beispielsweise Alpine, Bosch, Elcoteq, Electrolux, Flext-ronics, Foxconn, IBM, Jabil, Nati-onal Instruments, Nokia, Philips, Samsung, Sanmina-SCI und Sie-mens– neben solchen im Inland ansässigen Unternehmen wie beispielsweise Videoton. Es ist wichtig hervorzuheben, dass ein großer Teil der Elektronikproduk-tionskapazität außerhalb vom Bu-dapest ansässig ist (Székesfehér-vár, Zalaegerszeg, Szombathely, Debrecen, Komárom, Vác, Hatvan, Miklós, Pécs, usw.). Nach Korea, Finnland und Ja-pan ist auch in Ungarn der Beitrag der Elektronikindustrie zu dem Mehrwert der heimischen Industrie am höchsten. Ungarn ist demnach eine Großmacht der Elektronikin-dustrie, in der Produktionsstruktur des Landes nehmen die Elektronik-industrie auch im globalen Ver-

gleich mit einem hervorragenden Platz ein. Obwohl rund 90% der Elektronikprodukte die multi-nationale Großindustrie

erzeugt, bilden das geis-tige Kapital die heimischen kleinen und mittleren Unterneh-men, die heimische Produktent-wicklung führen vor allem sie durch. In Ihrem Fall ist der Umfang der Produktion und ihre Einbettung in die internationale Arbeitsteilung jedoch noch relativ gering. Obwohl die Krise auch diesen Industriezweig nicht verschon-te, zeigen die Produktionsdaten auch, dass es dieser Branche wesentlich rascher, die Krise hin-ter sich zu lassen. Die Hersteller von Bestandteilen erhalten große Aufträge, die ungarische Großin-dustrie erweiterte die Anzahl ihrer Mitarbeiter zu Tausenden, es gibt sogar zweijähriger, die die Auswir-kung der Krise nicht spürten (z.B. die Hersteller von Medizintechnik, die High-Tech-Unterhaltungselek-tronik usw.) und da die Rückkehr eines erheblichen Teils der Pro-duktion aus dem Fernen Osten zu erwarten ist – der ein Grund dafür ist die dortige rasche Anstieg der Lohnkosten, der andere (vielleicht entscheidende) Grund ist die un-gelöste Situation des Urheber-rechtsschutzes – ist die weitere Stärkung dieses Industriezwei-ges zu erwarten. Die Elektronikindustrie re-alisiert fast 80% ihres Exports mit der Produktion nachrichten-technischer und elektronischer Verbrauchsartikel. Unter den dominanten Sektoren ist auch die elektronische Ersatzteil- und Lohnproduktion, die mit Compu-tern verbundenen Anlagen, Kom-munikationsmittel, mit Fahrzeug-elektronik und Fahrzeugelektrik, die Herstellung von Medizintech-nik, die individuelle Platinenher-

stellung und Geräte für die Automobilindustrie. Die Bedeutung der Branche ist auch im Bereich der Raumfahrt herausragend.

Aufgrund der Verkaufsdaten der einzelnen Bereiche ist die Sparte der Herstellung elektro-

nischer Medizintechnik klein, doch dies ist ein sich sehr dynamisch entwickelnder Bereich. Zwischen 2005 und 2009 wurde ein starker volumenanstieg realisiert, in erster Linie stieg die Exportleistung sprunghaft an (2009 ver-doppelte sie sich beispielsweise innerhalb eines Jahres), doch auch der inländische Ver-

kauf stieg erheblich an. Typisch für den Indust-riezweig ist die Herstellung von selbst entwickel-

ten Produkten mit hohem Mehrwert.

ÜBER DIE UNGARISCHE ELEKTRONIKINDUSTRIE

Page 32: Brucke 2014 01

32 � BRÜCKE zu Ungarn

Nach der Zusammenstellung der bei der HITA eingehenden ausländischen Anfragen sowie der Unternehmen, die über das zum Erfolg unabding-bar nötige Spektrum an Produkten, Wissen und Management auf dem entsprechenden Niveau ver-fügen, hoben wir die folgenden Sparten des Fahr-zeugbaus als zu fördernde Bereiche hervor: • Herstellung von Bussen• Herstellung von Schienenfahrzeugen• Schiffsbau (unter besonderer Beachtung

von Freizeitbooten)• Fahrradherstellung• Flugzeugbau und Komponentenfertigung,

Raumfahrt• Spezialfahrzeuge

In sämtlichen erwähnten Bereichen können positi-ve Seiten hervorgehoben werden, die die HITA auf den Außenmärkten promotet:• Export von fertigen Fahrzeugen• Fähigkeit zu und Interesse an kooperativer

Herstellung• Export von Komponenten, von Bestand-

teilen• Technologieexport• Rekonstruktions- und Wartungswissen auf

hohem Niveau• Planungs-, Ingenieursfähigkeiten auf

höchstem Niveau• gutes Preis-Leistung-Verhältnis

Unsere Mittel: • Förderung der Teilnahme von Firmen an

Automobilmessen, Organisierung von ge-meinsamen ungarischen Ständen auf den wichtigsten Fachmessen

• Organisierung von einreisenden/ausreisen-den Delegationen von Geschäftsleuten

• Veröffentlichung von Branchen-Publikationen • Empfehlung von aus dem Ausland kom-

menden potentiellen Geschäften • kontinuierliche Kooperation mit den größ-

ten Verbänden und Clustern der Branche• Kontakt zu Ministerien bei der Schaffung

von Strategien und der Weiterleitung von Hinweisen bestimmter Vertreter der Branche

Die Automobilindustrie ist die treibende Kraft in Ungarn. Der Wettbewerbsvorteil unseres Landes bzw. der mitteleuropäischen Region ergibt sich innerhalb von Europa in erster Li-

nie durch die preisgünstigen, fl exibel zu be-schäftigenden, motivierten und effi zienten Arbeitskräfte sowie die rasche und billige Er-reichbarkeit der Hauptabsatzmärkte. Die Anzahl der direkt oder indirekt in der Automobilindustrie Beschäftigten über-steigt 100.000 Mitarbeiter. Rund ein Drittel der in der Branche tätigen Unternehmen arbeiten nach den Standards ISO 9001, TS 16949 oder AS 9100. Es ist nicht einfach, die einzelnen Sparten genau voneinander abzu-grenzen, denn die meisten ungarischen Un-ternehmen sind in mehreren Bereichen der

Automobilindustrie aktiv. Neben dem erfolgreichen Automobilsek-tor sind zahlreiche andere herausragende ungarische Unternehmen in anderen Berei-chen des Fahrzeugbaus tätig. Diese Sparten verfügen im Vergleich zur Automobilindus-trie über andere Vorteile und Probleme, sie erfordern einen anderen Ansatz und bedür-fen häufi g auch anderer Unterstützung. Die Hauptabteilung Geschäftsentwick-lung der Nationalen Agentur für Außenwirt-schaft und Wirtschaftsförderung (HITA) erkannte – als erste unter den Organen der Staatsverwaltung – diese Tatsache und schenkte der Automobilindustrie und den anderen Sektoren des Fahrzeugbaus die ent-sprechende Aufmerksamkeit, um dadurch den ungarischen Export im Bereich Fahr-

zeugbau effi zienter unterstützen zu können, in diesem Sinne befassen sich verschiedene Kollegen mit den einzelnen Bereichen. Innerhalb der Sparten der ungarischen

Fahrzeugindustrie fi nden wir traditio-nelle Sektoren und auch Bereiche, die noch nicht so be-kannt sind und doch herausragende Er-gebnisse vorzuwei-sen haben bzw. bei denen sich eine be-sondere Unterstüt-zung lohnt, denn sie verfügen über erhebliches Export-marktpotential.

Viel versprechende Märkte:

In der Fahrzeugindustrie bedeuten für Ungarn alle Länder der Welt eine potentiellen Markt. Den Erfolgen können nur die Kapitalkraft der ungarischen Unternehmen, die Transport-

kosten und natürlich die Wettbewerber eine Grenze setzen. Auf dem ganzen Kontinent besteht Bedarf an ungarischen Produkten, Technologien und an der Zusammenarbeit mit ungarischen Unternehmen. Sogar die als Wettbewerber anzusehenden großen westeu-ropäischen Firmen bauen auf das Wissen ih-rer ungarischen Partner bzw. haben wir auch auf diesem Gebiet Exporterfolge. Wenn dennoch Regionen hervorgeho-ben werden sollen, wo unsere Erfolgs-chancen größer sind, dann in jedem Fall in Ostafrika, in den ehemaligen GUS-Län-dern, auf dem Balkan bzw. in letzter Zeit auch in den Ländern Südamerikas, doch es muss betont werden, dass die Streu-ung unter den einzelnen Sparten der er-folgversprechenden Märkte groß ist, denn

beispielsweise ist der Hauptmarkt der un-garischen Freizeitboothersteller, der Fahr-radproduzenten und der Ingenieursbüros Westeuropa. Wir bitten interessierte Firmen darum, bei uns anzufragen, den Kontakt zu uns aufzu-

nehmen und sich vorzustellen, damit wir die Zusammenarbeit noch effi zienter mit den im Fahrzeugbau tätigen aktiven ungarischen Unternehmen fördern können.

Branchenberater der Fahrzeugindustrie:

Balázs Kiss. [email protected]

DIE AUTOMOBILINDUSTRIE ALS TREIBENDE KRAFT

Page 33: Brucke 2014 01

BRÜCKE zu Ungarn � 33

In zwei Jahren können bis zu 1 Mio. Motoren im Szentgotthárder Werk von Opel gefertigt werden, wo die Produktion und die Zahl der Beschäftigten stetig erhöht werden. Während im Jahr 2012 290.000 Moto-ren an den Fertigungsstraßen der Opel Szentgotthárd Kft. produziert wur-den, waren es im vergangenen Jahr nach Vorabberechnungen noch mehr, insgesamt verließen 355.000 Motoren das Werk. Davon sind 14.800 Motoren Produkte des neu-en, so genannten Flex-Werkes, dessen Produktion sich in diesem Jahr auf 81.000 erhöht. Laut dem Produk-tionsplan dieses Jahres liefert das Unternehmen 400.000 Mo-toren an die Auftraggeber. Im Flex-Werk startete im Feb-ruar vergangenen Jahres die Serien-produktion von 1,6 Liter Benzin- und Diesel-motoren, im Juni dieses Jahres beginnt die Fertigstellung der dritten Motorenfamilie mit drei Zylindern und 1 Liter Hubraum und im Jahr 2015 wird in Szentgotthárd auch die Serienproduktion eines 1,4 Liter Motors auf-genommen. Laut den heutigen Prognosen werden in zwei Jahren 620.000 von den neuen Mo-

toren und mehr als 300.000 von den alten Motoren gefertigt. Ende vergangenen Jahres waren schon mehr als 1000 Mitarbeiter im Werk beschäftigt, zugleich arbeiten weitere 400 Fachleute von verschiedenen Subunter-

nehmern am Standort. In diesem

Jahr wird die Zahl der Beschäftigten um rund

400 und im nächsten Jahr um genauso viel erhöht.

70 Prozent der im vergangenen Jahr pro-duzierten 340 Stück „alten” 1,6 und 1,8 Liter Motoren wurden an nordamerikanische, me-xikanische, australische und thailändische Werke von General Motors geliefert. Dane-ben ist nach einem Jahr Aussetzen in diesem Jahr wieder die Produktion von bearbeiteten Motorenkomponenten – Motorblöcken, An-

triebswellen, Kurbelwellen, fertig montierten Zylinderköpfen und Zylinderköpfen ohne Be-standteile – und der asiatische Export erheb-lich. Die Tochterunternehmen von General Motors in China – die auch zu den größten Käufern gehörten – teilten vor einem halben

Jahr mit, dass sie auch 2014 wieder Motor-blöcke, Zylinderköpfe und Kurbelwellen be-stellen würden. Aufgrund der im Dezember eingegangenen Bestellungen kann Szent-gotthárd von den drei Produktarten insge-samt mehr als 177.000 nach China liefern. Für das amerikanische Unternehmen Allison Transmission werden seit dem Jahr 2000 au-tomatische Gangschaltungen für Lastwagen und Busse mit mittlerer bis großer Belastung hergestellt, von denen im vergangenen Jahr 13.400 das Montagewerk verließen, in die-sem Jahr werden voraussichtlich 13.900 pro-duziert. Die Opel Szentgotthárd Kft. erneuert

1 MIO. MOTOREN AUS SZENTGOTTHÁRD

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Fortsetzung auf Seite 34 »

Page 34: Brucke 2014 01

34 � BRÜCKE zu Ungarn

daneben auch Pkw-Gangschaltungen für das Mutterunternehmen. Nach der Stückzahl von 6800 im vergangenen Jahr ist in diesem Jahr die Erneuerung von 8500 Gangschaltungen geplant. Im Gegensatz zu den ursprünglichen Investitionsplänen in Höhe einer halben Milliarde Euro vermeldete Opel im Februar dieses Jah-res eine neuerliche Werkserweiterung für 130 Mio. Euro. Dann wurde im Juli angekündigt, dass das Mutterunternehmen über ein Paket in Höhe von 60 Mio. Euro entschied. Die letztere Investition ermöglicht die Produktion von Motoren, die nach Übersee gehen. Durch die 60 Mio. Euro steigt infolge der Umstellung eines Teiles der Fertigungs-straßen nicht nur die Flexibilität der Fertigungs- und Montage-Stra-ßen, sondern die Fertigungsstraßen werden auch mit der Installation neuer Anlagen verändert, so dass an diesen Straßen neben den klei-neren europäischen auch größere Motoren montiert werden können. Nach der Meldung der zwei Investitionspläne wurde das Werks-gebäude um 1600 Quadratmeter erweitert, wo im Februar schon die laufende Installation der Fertigungsstraßen durchgeführt wird. Auch mit der Vorbereitung der Ende 2015 beginnenden Serienfertigung der auf den amerikanischen Markt gelangenden 1,8 Liter Benzinmotoren wurde schon begonnen. Das von Opel als Flex-Motorenwerk bezeich-nete neue Werk ist deshalb ein „Flex”-Werk, weil verschiedene Arten von Motoren – Dieselmotoren und Benziner, 3- und 4-Zylindermo-toren – an derselben Fertigungsstraße hergestellt werden. In diese Produktserie müssen die erwähnten „amerikanischen“ 1,8 Liter Mo-toren eingefügt werden, das heißt, dass die Fertigungsstraße auch zu deren Montage – und zwar ohne Abstellung der Produktion – im Stande sein muss. Im Flex-Werk werden in diesem Jahr 20 verschiedene Motorvari-anten gefertigt, darunter sind die seit Herbst hergestellten 200-PS-Motoren für den Astra GTC mit einem Antrieb von 1,6 Liter.

Polyax Zerspanungs GmbH

H-8000 Székesfehérvár, Bárándi u. 26-28.

Nach einem sechs Jahre lang andauernden Rückgang kann die Zahl der Autoverkäufe 2014 wieder ansteigen. Zugleich kann es noch Jahre dauern, bis die Verkaufszahlen wieder das Niveau vor der Krise erreichen werden. Die Auffassung der Sachverständigen der Branche weicht darin ab, ob das Vertrauen in den wirtschaftlichen Aufschwung oder eher die Notwendigkeit dem Sektor zu Hilfe kommt, doch darin herrscht wiederum Einverständnis, dass 2014 die Absatzdaten nach sechs Jahren Flaute wieder ansteigen können. Einzelne Analysten sehen eindeutig die Zeichen eines europäischen Aufschwungs, andere mahnen zur Vorsicht und meinen, das die Wirtschaft außerordent-lich fragil und die Arbeitslosigkeit hoch ist. Manche meinen, dass neben der Praxis, ältere Autos gegen neu-ere einzutauschen, wegen der Erhöhung der Gebrauchtwagenpreise das Zünglein an der Waage in Richtung des Neuwagenkaufs aus-schlägt, denn die Differenz zwischen dem Preis von Neuwagen und Gebrauchtwagen ging zurück. Die meisten Analys-ten erwarten für dieses Jahr ein einstelliges Wachstum und fügen hinzu, dass ein Teil der Hersteller mit weiteren Verlusten rechnen kann.

DILEMMA DES AUTOVERKAUFS

» Fortsetzung von Seite 33

Page 35: Brucke 2014 01

BRÜCKE zu Ungarn � 35

Page 36: Brucke 2014 01

36 � BRÜCKE zu Ungarn

Planung und Geräteherstellung

CNC-Bearbeitung, 3D-Fräsen an

3- und 5-Achs-Bearbeitungszentren

Spanende Bearbeitung von

Einzelstücken und Kleinserien

Wir verfügen über 3-D-Messgerät,

Universalhärteprüfer und Spektrometer.

Herstellung von Bestandteilen im Spanungsverfahren, Planung und Fertigung von Geräten für die Automobilindustrie und den Maschinenbau.

Julius-Globe Kft.

HHeeSSSpFFeAAu

70% unserer Produktion geht nach Deutschland,

in die Niederlande und nach Österreich.

Ende des Jahres 2013 wurde in der Budapes-ter Werkseinheit der in Veszprém ansässigen Continental Automotive Hungary Kft. die Montage der Fertigungsstraße im Wert von

1,4 Milliarden Forint abgeschlossen, durch die eine neue elektronische Lenksteuereinheit in Kőbánya gefertigt wird. Das Unternehmen gab von 37 Elemen-ten der Fertigungsstraße 32 Komponenten bei ungarischen Lieferanten in Auftrag. Das ist auch deshalb wichtig, weil Continental

in der im April vergangenen Jahres mit der ungarischen Regierung abgeschlossenen strategischen Vereinbarung unter anderem

HIGH-TECH-PRODUKTIONSZENTREN

Vereinte TochterunternehmenDie Continental AG vereinigte im November 2011 zwei Tochterun-ternehmen, die Veszprémer Continental Teerst und die Budapester Temic Hungary, die nun unter dem Namen Continental Automotive Hungary Kft. fi rmieren. Die im Jahr 1993 gegründete Veszprémer Werkseinheit produziert Rad- und Drehzahlsensoren zu ABS und anderen elektronischen Stabilitätskontrollsystemen. Bei dem Un-ternehmen mit rund 1600 Mitarbeitern sind mehr als 350 Ingenieu-re im Softwareentwicklungszentrum mit der Entwicklung und dem Testen von elektronischen Lenksteuersystemen – ABS, ESC – und deren Komponenten beschäftigt.

auch übernahm, sich um die Kooperation mit ungarischen Lieferanten zu bemühen. Die Bedeutung dieser Investition wird noch

dadurch erhöht, dass die die elektronische Ser-volenksteuereinheiten produzierende Steering-(Lenktechnik-)Abteilung der Budapester Werks-einheit bisher nur Lenk-

elektronik produzier-te: Im vergangenen Jahr wurde rund 1 Million Elemente an-gefertigt, d.h. monat-lich wurde in durch-schnittlich 80.000 Lenkwerke die Steu-ereinheit von Conti-nental eingebaut. Die Investitionen werden auch in die-sem Jahr fortgesetzt, denn entsprechend der früheren Pläne führt die Automotive

Hungary Kft. in der Periode von 2009–2014 an ihren zwei Standorten ein Investitions- und Arbeitsplatz-Schaffungsprogramm im Wert

von insgesamt rund 15 Mrd. Forint durch. Zu den Erweiterungen nimmt das Unternehmen 2

Mrd. Forint Mrd. aus Unions- und Regierungs-quellen in Anspruch und übernahm zugleich, in Budapest und Veszprém insgesamt 477 neue Arbeitsplätze zu schaffen. Die Budapester Werkseinheit wird dank der kontinuierlichen Investitionen und Entwick-lungen zu einem High-Tech-Produktionszen-trum. Continental gilt als einer der größten Investoren der Automobilindustrie in Ungarn, wo allein in den vergangenen 7 Jahren von Investitionen im Wert 334 Mio. Euro realisiert wurden. Am Budapester Standort werden im dritten Quartal dieses Jahres Fertigungsstra-ßen im Wert von mehr als 10 Millionen Euro für die neue Generation der elektronischen Lenksteueranlagen installiert.

Page 37: Brucke 2014 01

BRÜCKE zu Ungarn � 37

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Page 38: Brucke 2014 01

38 � BRÜCKE zu Ungarn

Der Name Wolf Montage Kft. steht für komplexe Industrielösun-gen, für präzise Arbeit und jahrzehntelange Erfahrung. Unsere Firma beschäftigt ausschließlich erfahrene zuver-lässige Fachleute und ist bestrebt, die Wünsche seiner Kunden maximal zu befriedigen, ganz gleich ob es sich um spezielle Maschinenmontage, die Herstellung individueller Maschinen oder innovativer Lösungen handelt. Zu unseren Haupttätigkeiten gehört die Planung und Herstellung von Industrieanlagen, Ferti-gungsstraßen, Lagern sowie Arbeitsstationen, Zielmaschinen und speziellen Serviceeinheiten, die die wir in Ungarn und zahl-reichen europäischen Ländern, unter anderem auch seit Jahren in Deutschland durchführen. Wir übernehmen auch Lohnarbeit, die von qualifi zierten Schweißern und Maschinenmonteuren durch-geführt wird, und die Installation und die Verlegung von Maschi-nen und Fertigungsstraßen. Wir sind ständig bemüht, mit neuen Technologien Schritt zu halten und dabei in den letzten Jahren auch den Bereich der er-neuerbaren Energiequellen einzubeziehen, wie Solaranlagen, nachgeführte Solaranlagen und Luftzirkulationssysteme, doch wir beschäftigen uns auch mit der Schaffung von Selbstversorger-Wohncontainern, die keine Infrastruktur brauchen. Wir bemühen uns mit maßgeschneiderten Lösungen und wettbewerbsfähigen Preisen um ausgezeichnete Qualität und hoffen, in Zukunft auch Ihr Unternehmen zu unseren zufriedenen Kunden zählen dürfen

Erreichbarkeiten: +36/70/4081-966 • +49/151/[email protected] • www.wolfmontage.eu

2

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-ren

---

-

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Erreichbarkeiten:

FÖRDERUNG DER FORSCHUNGEs ist vorgesehen, dass zwischen 2014 und 2020 706 Mrd. Forint zur Förderung von Forschung-Entwicklung und Innovation bereitgestellt werden, das ist rund das Doppelte des Rahmens zwischen 2007 und 2003. Innerhalb der 706 Mrd. Forint können rund 140 Mrd. Forint zu-rückzuerstattende Fördermitteln sein, die in der Periode nach 2020 dem Land wieder zur Verfügung stehen. Die Forschung-Entwicklung und die Innovation tragen dazu bei, dass sich in Ungarn die Produktion mit hoher Wertschöpfung erweitert und dadurch ermöglicht wird, dass Ungarn bis 2020 1,8 Prozent seines Bruttoin-landsprodukts entsprechend der gegen-über der EU übernommenen Verpfl ich-tung zu diesem Zweck verwendet. Im 7er Forschungsrahmenpro-gramm der Europäischen Union erhielten ungarische Unterneh-men 260 Mio. Euro Fördermittel, unter den neuen Mitgliedslän-dern kamen die meisten Bewer-ber aus Ungarn und sie liegen auf europäischer Ebene auf dem 16. Platz hinsichtlich der Beschaffung von Fördermitteln.

Page 39: Brucke 2014 01

BRÜCKE zu Ungarn � 39

Derzeit ist die Bauindustrie in Ungarn ähn-lich wie in der Mehrzahl der europäischen Länder als Krisenbranche anzusehen, wegen des Auftragsmangels in der Bauindustrie kämpfen auch die Lieferanten der Bauindus-trie, die wichtigsten Grundstofferzeuger mit

Problemen (Holzverarbeitung, Herstellung von Bautischlerprodukten, Herstellung von nichtmineralischen Produkten, Erzeugung von Gummi- und Kunststoffprodukten, Her-stellung von Chemikalien, Kokserzeugung, Erdölverarbeitung).

Positive Veränderung

Der seit dem Jahr 2007 verzeichnete Rück-gang der Produktion in der Bauindustrie kam Anfang des Jahres 2013 zum Stillstand und es begann gemessen an der sehr niedrigen Basis ein positiver Trend. Das Produktionsvolumen

SITUATION IN DER BAUINDUSTRIE

Hőtechnika Kőolajipari Kemenceépítő Kft.Sitz: H-8000 Székesfehérvár, Kálmos utca 2Standort: Postadresse: H-2443 Százhalombatta, Pf.: 20.

Die wurde im Jahr 1993 gegründet.

In unseren geräumigen Hallen besteht die Möglichkeit für die Hestellung von Stahlkonstruktionen,

kompletten Öfen, Druckgefäße und -Behälter, feuerfesten Mauerwerke.

Wir unternehmen gerne auch die Herstellung von feuerfesten Schablonen, und das Ausbrennen der

in der Schablone gefertigten feuerbeständigen Profile im Ofen.

Das ISO 9001 Qualitätsmanagement-System wurde bei unsere Firma im Jahr 1998 eingeführt.

Seit 2009 haben wir ein Schweißbetrieb-Zertifikat für Produktionsbetriebe von Schweißkonstrukti-

onen nach Norm EN ISO 3834-2, die von TÜV Rheinland zertifiziert wurde.

ISO 9001 ISO 3834-2

der Bautätigkeit in Höhe von 2.360 Mrd. Forint im Jahr 2006 fi el auf 1.604 Mrd. Forint zurück. Das bedeutet im Vergleich, dass die Branche bis Anfang 2013 43–45% ihres Marktes verlor. Daran gemessen war in den ersten 9 Monaten des Jahres 2013 ein 8%iger Zuwachs im Ver-

gleich zu demselben Vorjahres-zeitraum zu verzeichnen. Unter den wichtigsten Ge-bäudegruppen gibt es eine große Streuung bei dem Pro-duktionszuwachs. Im Straßen-bau und Bahnstreckenbau ist die Erweiterung dynamisch, im Hochbau bei der Ausführung

von Industrieobjekten ebenfalls. Bei den Ge-meinschaftsobjekten brachten die Sportan-lagen wesentlich mehr Aufträge. Für die gesamte Dauer der Rezession war bezeichnend, dass sie im größten Ausmaß und sich hinziehend vor allem auf Unter-nehmen lastete und lastet, die sich mit dem Wohnungsbau, mit Wohnungssanierungen bzw. dem Hochbau befassen. Da die überwiegende Mehrheit der aktiven 79.000 Unternehmen im Bereich des Hoch-baus und der Baumontage von Gebäuden tä-tig ist, spürt die Mehrzahl der Unternehmen noch keinen positiven Trend auf dem Markt.

Laut der Prognose von ÉVOSZ, einem der größten ungarischen Verbände der Bauindus-trie, hält die positive Tendenz in der Bauin-dustrie das Jahr 2013 über und in der ersten Hälfte des Jahres 2014 an, für das ganze Jahr 2013 ist eine 9–10% Produktionssteigerung im Vergleich zum Jahr 2012 zu erwarten. Im Jahr 2014 rechnet die Bauindustrie mit dem Anstieg der Nachfrage aus der Privat-sphäre, der Bauinvestitionstätigkeit im Ma-schinenbau, in der Lebensmittelindustrie, der Landwirtschaft und dem Fremdenverkehr. Auf dem Markt privater Aufträge und gro-ßer Immobilieninvestitionen gibt es für eine Erweiterung im Jahr 2014 noch keine Anzei-chen.

Exportperspektiven

Wegen des Rückgangs des Volumens der un-garischen Bauindustrie wandten sich in den vergangenen Jahren immer mehr ungarische Bauunternehmen dem Export zu.

Mögliche Ansatzpunkte:• Architekturbüros: In Ungarn kämpfen

ausgezeichnete ungarische Architekten versammelnde Architekturbüros auch derzeit mit einem erheblichen Auftrags- »

Page 40: Brucke 2014 01

40 � BRÜCKE zu Ungarn

mangel, die Geistesprodukte der Büros sind praktisch in jedes Land der Welt exportfähig.

• Baumaterialerzeugung: Bei den Baumaterial erzeugenden Unter-nehmen grenzen die Lieferkosten den Export ein, so dass für sie am ehesten die Länder in der Region des Karpatenbeckens einen möglichen Absatzmarkt bedeuten.

• Bauunternehmen: Unter den Bauunternehmen gibt es viele kleine Unternehmen, die sich derzeit in Richtung Österreich, Deutsch-land und der Schweiz orientieren, die größeren Bauunternehmen erschienen in den vom Gesichtspunkt der „Ostöffnung” betroffe-nen Ländern, auf dem Markt der GUS-Staaten, des fernen Ostens und in den arabischen Ländern.

• Innovationsprodukte, Know-how: Die Produkte bzw. Technologien, die durch ihre Besonderheit in viele Ländern der Welt zu verkau-fen sind, insbesondere, wenn in dem jeweiligen Land der Urhe-berrechtsschutz garantiert ist. Ein solcher ist beispielsweise der „Glasbeton”, den ein ungarischer Ingenieur entwickelte.

Die Agentur für Außenwirtschaft und Investitionsförderung (HITA) wird auch in Zukunft mit der auf bestimmten Messen gebotenen Mög-lichkeit eines kollektiven Auftritts, mit der Realisierung von landesspezi-fi schen Fachveranstaltungen, mit der Zusen-dung von Partnerlisten über die potentiellen ausländischen Partner und mit dem Monito-ring des Potentials von ausländischen Investi-tionen und Subunternehmertätigkeit die unga-rischen Bauunternehmen unterstützen, wobei die Außenwirtschaftsbüros der ungarischen Botschaften aktive Hilfe leisten.

D&D Drótáru Ipari és Kereskedelmi Zrt.

Hersteller von

Stahlwaren mit

-

ten Zwecke der

Bauindustrie in

Drahterzeugnisse für die Bauindustrie

-

-

(Industrieböden, Tunnel, Betonpfeiler)

Zemniczky NándorAbteilungsleiterHauptabteilung

Geschäftsentwicklung, HITA

[email protected]

»

Page 41: Brucke 2014 01

BRÜCKE zu Ungarn � 41

Die Martin Steel Kft. ist ein zu 100% in ungarischem Besitz

befindliches Stahlkonstruktions- und Maschinenbauunter-

nehmen, das seine Tätigkeit gestützt auf eine starke Tech-

nikbasis verrichtet.

Dank der kontinuierlichen erfolgreichen Marktaktivitäten

gelangen 95% der Produktion des Unternehmens auf west-

europäische Märkte.

Unter den Auftraggebern des Unternehmens sind solche

Weltfirmen wie FIAT, die GP Günter Papenburg AG, die Wa-

cker Neuson SE. und die Henschel Antriebstechnik GmbH,

um nur die wichtigsten zu erwähnen.

Wir produzieren in bereitem Spektrum maßge-schneiderte geschweißte und bearbeitete, vorge-fertigte, mit Deckanstrich versehene, kompakte Schweiß-Stahlkonstruktionen von 3 mm bis 300 mm Plattendicke und einem Gewicht von bis zu 20 t pro Stück. Die kontinuierlichen Entwicklungen, die Qualitätsarbeit

und die umweltbewusste Produktion ermöglichen es, dass

wir mit unserer sicheren und fundierten Produktionstätig-

keit die Erwartungen und die individuellen Wünsche unse-

rer Auftraggeber befriedigen können.

Martin Steel Kft.H-5440 Kunszentmárton, Tiszakürti u. 6.

Page 42: Brucke 2014 01

42 � BRÜCKE zu Ungarn

Page 43: Brucke 2014 01

BRÜCKE zu Ungarn � 43

fördert die Senkung des Feuchtigkeitsgehalt

von Schlamm,

bindet den Schwefelgehalt,

ist besser abzuscheiden,

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pH-Werts von Wasser, zur Neutralisierung von Säuren geeignet

ist im Gegensatz zur Natronlauge natürlich und umweltfreundlich

Die innovative Umweltindustrie wird weltweit zum Motor des immer nachhaltigeren Wachs-tums. Die ungarische Regierung verkündete in diesem Zeichen im Jahr 2011 die Nationale Innovationsstrategie der Umwelttechnologie.

Die Umweltindustrie ist vom Gesichtspunkt der un-garischen Wirtschaft von besonderer Bedeutung, in die-

sem Bereich werden direkt ungefähr 20.000 Mitarbeiter tätig sein, der Netto-Umsatzerlös der Sphäre überstieg 400 Mrd. Forint und es wurden mehr als 800 Mrd. Forint Umsatzer-lös aus dem Export realisiert.

Zur Erreichung eines nachhaltigeren Wirt-schaftswachstums sind innovative Lösungen, die ständige Erneuerung und eine starke For-schungs-Entwicklungs-Tätigkeit nötig. Es ist kein Zufall, dass im Mittelpunkt der Budapester Fach-messe Ökoindustria von 2013 die Entwicklung von Kontakten zum Ausland und die Anwesen-heit des Auslandsmarktes stand. Zu der Messe kamen ausländische Aussteller aus 11 Ländern.

ÜBER DIE UMWELTINDUSTRIE

Page 44: Brucke 2014 01

44 � BRÜCKE zu Ungarn

Die Leistung Ungarns ist auch in mehreren Bereichen der Landwirtschaft auf Weltniveau – geht aus der Zusammenstellung des Forschungsinstituts der Agrarwirtschaft (AKI) hervor. Aufgrund dessen nimmt unser Land unter anderen im Anteil landwirtschaftlicher

Flächen, in der Mitteleffi -zienz und in der der Saat-gutausfuhr einen hervor-ragenden Platz ein.

Ungarn gehört ganz eindeutig zu den Staaten mit einem günstigen Agrarproduktpo-tenzial, was auch sich auch darin zeigt, dass wir innerhalb der Europäischen Union auf dem 3. Platz hinsichtlich des Anteils der landwirtschaftlich zu bewirtschaftenden Flä-chen liegen. Die ausgezeichneten Gegebenheiten zeigt ebenfalls, dass diese Flächen zu mehr als 80% Ackerfl ächen sind. Damit nehmen wir nach Dänemark den 2. Platz unter den Mitgliedsstaaten ein und übertreffen den Durchschnitt der Union um 23%. Die ungarische Bevölkerung ist ganz in erheblichem Umfang mit der landwirtschaftli-chen Produktion verbunden. In Ungarn bewirtschaftet ein in der Landwirtschaft beschäf-tigter Mensch eine um 53% größere Fläche als der Durchschnitt der 27 Unionsländer, nur Großbritannien, Dänemark und Frankreich verfügen über günstigere Daten. Im Jahr 2012 stieg die Zahl der in der Landwirtschaft Beschäftigten um 15.000 Personen an. Auch in der Ausfuhr von Saatgut stehen wir an hervorragender Stelle, unser Land ist der fünftgrößte Exporteur der Welt. Hinsichtlich der Anbaufl äche von Vermehrungsma-terial nehmen wir den 7. Platz auf der europäischen Rangliste ein, die Menge des herge-stellten Saatguts beträgt annähernd 270.000 Tonnen. Innerhalb von Europa wurde 2011 in Ungarn Saatgut von Mais und Senfsamen auf der zweitgrößten Anbaufl äche erzeugt. Auch die Sonnenblumen sollte man erwähnen: Mit der Produktion von jährlich mehr als 1 Million Tonnen stehen wir auf dem achten Platz in der Rangfolge der Länder weltweit, unsere Ausfuhr machte in den vergangenen drei Jahren einen Anteil von 8–19 % am Welt-handel aus. Die Liste ist bei weitem nicht vollständig, die ungarische Landwirtschaft steht noch in zahlreichen anderen Bereichen für Weltniveau, es reicht beispielsweise nur die Erzeu-gung von Zuckermais, Sauerkirschen, Meerrettich, die Erzeugung von Gänsefedern sowie Enten-und Kaninchenfl eisch, die Karpfenzucht und die Imkerei zu erwähnen.

AUF WELTNIVEAU

Die Leistung der ungarischen Lebensmittelin-dustrie zeigt in den vergangenen zwei Jahren eine positive Tendenz, denn sowohl die Pro-duktion als auch der Verkauf verbesserten sich nach dem von der Wirtschaftskrise verursach-ten Rückgang. Die sehr günstige Trend ist in ers-ter Linie der Erweiterung des Exports zu verdan-

ken, doch die Tendenz der Vorjahre umkehrend erweiterte sich auch der inländische Absatz. Die Lebensmittelindustrie produziert vor al-lem für die Befriedigung der heimischen Nach-frage, mehr als 60% des gesamten Absatzes richtete sich auf das Inland. Zugleich stieg der Anteil des Exports in den letzten Jahren erheb-lich an. Dem ist zu verdanken, dass der der Ex-port im Jahr 2012 mehr als ein Drittel des gesamten Absatzes ergab. Der Anteil der Lebensmittelerzeu-gung am Produk-tionswert der Branche

liegt bei 85,7%, der der Getränkeerzeugung bei 13,4%, während die Tabakwarenerzeugung im Jahr 2012 1,0 Prozent betrug. Diese Verhältnis-se änderten sich im Vergleich zum Jahr 2011 nicht wesentlich. Die Lebensmittelerzeugung ist stark konzen-triert, denn die fünf größten Sparten machen rund die Hälfte der Produktion aus. Mit drei Sparten der Fleischindustrie sind rund ein Vier-tel der Gesamtproduktion verbunden. Daneben ist der Anteil der Obst-Gemüse-Verarbeiter, die Konservenerzeuger, die Milchverarbeitung, der Anteil der Mühlenindustrieprodukte, die Futter-mittel und der Backwaren, Teigwaren erheblich. Eine positive Tendenz ist es, das die Produk-tion und das Verkaufsvolumen in der Mehrzahl der Bereiche der Lebensmittelindustrie anstie-gen. Herausragend waren die Fleischverarbei-tung, Konservenerzeugung, die Verarbeitung von Gefl ügelfl eisch und Gefl ügelfl eisch Pro-dukte, die Herstellung von Pfl anzenöl und tie-rischem Öl, die Mühlenindustrieprodukte, die Herstellung von Stärke, die Herstellung von Backwaren und Teigwaren und der Anstieg der Leistung der Futtermittelherstellung.

AUCH HARIBO INVESTIERTHaribo schloss eine Investition in Höhe von 3,5 Mrd. Forint in seinem Nemesvámoser Werk ab, zu der das Unternehmen 800 Mio. nicht zurückzuerstattende Fördermittel im Rahmen des neuen Széchenyi-Plans aus Quellen der Europäischen Union erhielt. Es wur-den 40 neue Arbeitsplätze geschaffen. Die Gesellschaft gründete im Jahr 2000 ein Süßwarenwerk im Komitat Veszprém und dessen Produktion steigt seitdem stetig an, im Jahr 2012 überstieg der Produktionsumfang 12.000 Tonnen, deshalb begann man im Frühjahr vergangenen Jahres mit der Werkserwei-terung. Im Zuge dessen wurde die Produktionskapazität erhöht und daneben die dazu nöti-gen Investitionen in Immobilien und Infrastruktur und Informationstechnologie realisiert. Die Investition eröffnet dank der jetzt beschafften neuen Technologien von Gussma-schinen gewaltige Perspektiven im Leben des Werks. In Nemesvámos wird man zwei neue Haribo-Produkte herstellen können. Bei den Investitionen wurde das Werksgelände verdoppelt, statt der bisherigen 8000 Quadrat-meter befi nden sich die Büros und die Pro-duktionshalle jetzt auf 16.000 Quadratme-tern und das Werk beschäftigt rund 190 Mitarbeiter. Die begonnene Entwicklung wird 2015 fortgesetzt, laut Plan werden die Kapazität und der Umsatzerlös auf das Doppelte von 2012 gesteigert.

DIE LAGE DER LEBENSMITTEL-INDUSTRIE

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BRÜCKE zu Ungarn � 45

Unsere Produkte:

Die aus POLYPROPYLEN gewebten Säcke werden aus rundgewebter Schlauchware mit Sohlennaht oder in sohlengenähter und kopfgesäumter Ausführung angefertigt, mit oder ohne Futtersäcke aus Polyethylen. Möglich ist auch das beidseitige Bedrucken der Säcke mit zwei verschiedenen Farben.

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46 � BRÜCKE zu Ungarn

DAS COLLEGIUM HUNGARICUM WIEN: KULTURELLER HOT-SPOT AM WIENER DONAUKANALUFER

Wenn Sie mehr über die kulturellen und wissenschaftlichen Beziehun-gen zwischen Ungarn, Österreich und ihrer Region, sowie über die Zusammenarbeit der Donauländer und Ungarns hervorragende künst-lerische Veranstaltungen erfahren möchten, oder wenn Sie nur einfach neugierig auf die Produktionen ungarischer KünstlerInnen, AutorInnen und Vortragenden sind, dann schmökern Sie einfach in unserem CH-Pro-grammheft oder spazieren Sie direkt zu uns ins Collegium Hungaricum Wien, das sich am Donaukanal mitten im Herzen Wiens befindet.

Das Collegium Hungaricum Wien ist eines der größten und ältesten ausländischen Kulturins-titute Ungarns. Hauptaufgabe des Instituts ist es, ein positives Ungarnbild zu schaffen sowie das kulturelle und wissenschaftliche Leben des Landes zu präsentieren. Das Ungarn des 21. Jahrhunderts soll als eine kreative, innovative und kulturell aktive Gemeinschaft dargestellt werden, die sich mit ihren eigenen Blickwin-keln, ihren außergewöhnlichen Erfahrungen zu den regionalen und europäischen Ereignissen und Themen äußern und wertvolles beisteuern kann und möchte. In diesem Zusammenhang sind die konkreten Aufgaben des Instituts: Veranstaltungsorganisation, das Knüpfen von Kontakten im kulturellen und wissenschaftli-chen Bereich, Künstlerbetreuung, Projektko-ordination sowie eine Servicedienststelle. Zu diesem Zweck steht eine hauseigene Bibliothek sowie eine Medien- und Zeitschriftensamm-lung bereit, weiters wird in den Bereichen des Sprachenunterrichts, des kulturellen Tourismus und der Beziehungspfl ege unter den Instituten und Organisationen Hilfestellung geboten. Au-ßerdem bietet das Collegium Hungaricum Wien ungarischen StudentInnen, WissenschaftlerIn-nen und ForscherInnen die Möglichkeit mittels eines Stipendiums ihre Forschungsarbeiten zu unterstützen. Obwohl die Hauptzielgruppe der eigenen Veranstaltungen weiterhin die Wie-ner Bevölkerung bleibt, arbeitet das Collegium

Hungaricum Wien auch mit den in Wien und Öster-reich lebenden Un-garn zusammen und bemüht sich, ihre kulturellen Bestrebungen zu unterstützen.

© Collegium Hungaricum Wien© Collegium Hungaricum Wien

Konferenz zum Thema „Der erste Weltkrieg im Gedächtnis Zentraleuropas. Trans/nationale Perspektive im europäischen Kontext” geben. Nach dem großen Erfolg der Ungarn-Ta-ge in Linz im Mai 2013 endet das erste Halb-jahr mit einem groß angelegten, dreitägigen Ungarn-Festival, diesmal am Grazer Haupt-platz. In der steirischen Landeshauptstadt werden die Besucher u.a. Open-Air-Konzer-te, Kulturveranstaltungen, Kunsthandwerk, Gastronomie und Tourismus-Attraktionen erleben können. Im Herbst geht es europäisch weiter. Unter dem Titel EUNIC Week 2014 veranstaltet EU-NIC Austria, die Gemeinschaft der Kulturinsti-tute europäischer Länder in Wien, bereits zum dritten Mal eine groß angelegte Programmrei-he. Ihr Ziel ist es, die Aufmerksamkeit von In-stitutionen, Medien und Publikum noch stär-ker auf die erfolgreiche Kooperation und die vielfältigen kulturellen Aktivitäten von EUNIC Austria zu lenken. Mit großen, komplexen Ko-operationsveranstaltungen sowie zahlreichen Einzelevents der Mitglieder wird der Beitrag von EUNIC Austria zur kulturellen Vielfalt der Stadt auf verdichtete und prägnante Weise deutlich. Im Herbst 2014 bietet sich zudem eine einmalige Gelegenheit, dass Ungarn als

Das Jahr 2014 ist aus ungarischer und auch aus europäischer Sicht ein Jahr, das vom Gedenken an mehrere historische Er-eignisse geprägt ist, wie den Ausbruch des Ersten Weltkriegs vor 100 Jahren, den Beginn des Holocaust in Ungarn vor 70 Jahren und die Grenzöffnung vor einem Viertel Jahrhun-dert, die schlussendlich vor einem Jahrzehnt zum Beitritt Ungarns zur Europäischen Union geführt hat. Das gemeinsame Ziel, zu grenz-überschreitenden und europäischen Themen beizutragen und gleichzeitig eher Unbekann-tes und Neues aus dem östlichen Nachbar-land vorzustellen, wird weiterhin verfolgt. Das facettenreiche Programm umfasst nicht nur Kunst, Kultur und Tourismus, sondern auch historisch-wissenschaftliche Beiträge und gesellschaftspolitische Blickpunkte, wobei die Relevanz der Themen genauso wichtig ist wie der stetige Dialog und Empfänglich-keit. Da Ungarn seit 1. Juli 2013 die Leitung der Visegrád-Gruppe innehat, schreiben wir internationale und regionale Zusammenarbeit weiterhin groß: Im Jänner eröffnet in der Aula der Botschaft eine zeitgenössische österrei-chisch-ungarische Ausstellung, die sich mit Chancengleichheit beschäftigt. Im März fi n-det die Welturaufführung eines hochkarätigen und brandneuen Theaterstücks des jungen ungarischen Autors Krisztián Grecsó im Wie-ner Theater Brett statt. Im Rahmen einer gro-ßen Kooperation wird es auch eine dreitägige

A-1020 Wien, Hollandstraße 4

Tel.: +43 (1) 214 05 81offi [email protected]

Facebook: CollegiumHungaricumWien

Page 47: Brucke 2014 01

BRÜCKE zu Ungarn � 47

Die Situation des Stuttgarter Kulturinstituts der Republik Ungarn ist eine Besonderheit, denn Ungarn ist für Deutschland ein herausgeho-bener Partner, so dass die Arbeit des Instituts auch von strategischer Wichtigkeit ist. Die Be-sonderheit ergibt sich durch die Lage, dass in Stuttgart neben dem Berliner Collegium Hun-garicum das zweite ungarische Kulturinstitut in Deutschland ansässig ist. Entsprechend der kulturellen Besonder-heiten von Deutschland ist Süddeutschland traditionell durch wesentlich mehr Fäden mit Ungarn verbunden als andere Gebiete der Bun-desrepublik (vor allem durch die Aussiedlungen nach dem 2. Weltkrieg, die ungarischen politi-schen Flüchtlinge sowie die Donau als Weg des kulturellen Austausches in beide Richtungen), so dass auch die Aufgaben des Instituts vielfäl-tiger sind und in mehrere Richtungen verlaufen. Das Hauptgewicht der Tätigkeit des Ins-tituts liegt auf der Vermittlung der Werte un-garischer Kultur, darauf, diese in einen euro-päischen Kontext einzubetten und neben der traditionellen Repräsentation auch erhebliches Gewicht auf die fruchtbare Zusammenarbeit kultureller Akteure zu legen. Das Institut behandelt das ungarische kul-turelle Erbe, die Vorstellung der geistigen und

wissenschaftlichen Aktivitäten von Ungarn sowie nach Möglichkeit die auf Kooperatio-nen und Dialoge aufbauenden Vorstellungen der zeitgenössischen kulturellen und wissen-schaftlichen Errungenschaften mit besonde-rem Gewicht. Ein Mittel ist dabei die Schaffung von netzartigen Kooperationen, die möglichst intensive Einbettung der ungarischen Kultur in die kulturelle Struktur Deutschlands. Ziel der intensiven Zusammenarbeit ist es, dass die un-garische Kultur auf lebendige und organische Weise auf Veranstaltungen, Festivals, wichti-gen Ereignissen und bei kulturellen Workshops in Deutschland in Erscheinung tritt. Neben der Vorstellung der traditionellen ungarischen Kulturschätze des Mutterlandes und jenseits seiner Grenzen bemühen wir uns darum, den Dialog, die Wechselwirkung un-terschiedlicher ethnischer Kulturen als lokale, ungarische und gesamteuropäische Kultur bereichernden Ausdruck des europäischen kulturellen Dialogs in dem jeweiligen Gebiet zu stärken und damit eine Art Interpretation des initiierenden und zugleich auch aufnehmen-den dialogischen Charakters der ungarischen Kultur zu geben. Diese Sicht gibt auch die Gelegenheit, dass das Stuttgarter ungarische Kultur- und Informationszentrum ein partner-

Ungarisches Kulturinsititut

StuttgartHaußmann Str. 22

D-70188 STUTGARTwww.uki-s.de

Facebook: https://www.facebook.

com/ungarischeskulturin-stitut.stuttgart?fref=ts

Tel.: 0711-164-870

KULTURINSTITUT IN STUTTGARTschaftliches Verhältnis zu den in Süddeutsch-land beheimateten ausländischen Kulturinsti-tuten und Organisationen gestaltet und damit die in der Zusammenarbeit liegenden Vorteile nutzt und die Anwesenheit und Bekanntheit der ungarischen Kultur in dem Gebiet stärkt. Bei der Tätigkeit des Instituts kann eine Tendenz der letzten Jahre nicht außer Acht ge-lassen werden, die massenweise Übersiedlung von Ungarn nach Deutschland: Eine wichtige Aufgabe des Jahres 2014 ist die Ermittlung der kreativen und innovativen Energien der Ungarn, die Generierung von diese ansprechenden und gegebenenfalls mit ihnen gemeinsam zu schaffenden Projekten. Der Lauf des Jahres 2014 wird von wichti-gen Jubiläen bestimmt. Es ist der 25. Wieder-kehr des Falls des Eisernen Vorhangs, der 10. Jahrestag des Beitritts zur EU, das Gedenken an den ungarischen Holocaust und die Ver-schleppung zur Zwangsarbeit vor 70 Jahren und der 100. Jahrestages des Ausbruchs des Ersten Weltkrieges und schließlich – und doch nicht zuletzt – das 60. Jubiläum des Weltmeis-terschaftsspiels der ungarischen und der deut-schen Fußballmannschaft in Bern, Jahrestage, die würdig und zugleich auf frische und kreative Weise die großen Ereignisse refl ektieren sollen.

Foto

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Fen

yves

iSchwerpunktland für die Wiener Design Week fungiert – eine hervorragende internationale Präsentationsmöglichkeit für die junge un-garische Designszene. Das Balassi Institut – Collegium Hungaricum Wien beschäftigt sich seit mehreren Jahren konsequent mit den kulturellen Zusammenhängen der Do-nauregion und stärkt die Zusammenarbeit der Donauländer. Die DONAU LOUNGE ist ein regi-onales Projekt, das vom Institut in Anlehnung an die Europäische Donaustrategie entwickelt worden ist. Bereits zum dritten Mal können Sie im kommenden Herbst AutorInnen, Neu-

erscheinungen und aktuelle Donau-Themen auf der Messe BUCH WIEN hautnah miterle-ben: Die DONAU LOUNGE präsentiert sich er-neut mit einem eigenen Stand, an dem auch ein Großteil des anspruchsvollen Programms stattfi nden wird, mit den Gästen aus fast allen

Donauländern. Die Inhalte sowie das einzigar-tige Design verfolgen ein übergeordnetes Ziel: mehr Dialog, mehr Verständigung und mehr Zusammenarbeit im Donauraum! Neben den neuen facettenreichen Pro-grammangeboten des ungarischen Kultur-instituts, bleiben weiterhin seit Jahren sehr erfolgreiche Programmreihen wie die Kinder-ecke, das Tanzhaus und natürlich auch der Pilwax Jazzclub Teil des Kulturangebotes. Unser ausführliches Programm ist auf der CH-Homepage sowie auf der hauseigenen Face-bookseite abrufbar!

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48 � BRÜCKE zu Ungarn

Die zwischen der Theiss und der Stadt Deb-recen liegende Hortobágy Steppe ist ein ideales Reiseziel nicht nur für Naturfreunde. Die Entdeckung der innerhalb des National-parks erhalten gebliebenen biologischen Vielfalt und der auch zur Landschafts- und Biotoppfl ege frei gehaltenen Viehherden, der ungarischen kulinarischen Spezialitäten in der Hortobágy Tscharda, dem Thermalspa von Hajdúszoboszló, sowie der Heilbäder anderer umliegender Siedlungen, oder der

Wassersportangebote am Theiss-See bieten den Gästen abwechslungsreiche Erholung für Körper und Seele.

Die ungarische Puszta hat viele Gesichter:

Die Hortobágy gilt – wenn man die Region am unteren Flusslauf der Wolga abrechnet – als das größte zusammenhängende Salz-steppengebiet Europas. Inzwischen ist auch

ECHTE SALZSTEPPE IM HERZEN EUROPAS:

DER NATIONALPARK HORTOBÁGY

bekannt, dass die Steppe nicht durch anthro-pogene Einfl üsse, sondern durch natürliche Prozesse entstanden ist. Die hier lebenden, auch mit typischer Küstenvegetation ver-wandten Halophyten, sowie zahlreiche Heil-kräuter (wie echte Kamille oder Beifuss, als Hauptgewürz für Wermutweine), zeigen deut-lich die auch auf kleinem Raum vorkommen-den unterschiedlichen Bodenbeschaffenhei-ten.

Ein Paradies für Vogelbeobachter und Ökotouristen

Hortobágy nimmt unter den Lebensräumen für Vögel in Europa eine herausragende Stel-lung ein. Von den in Ungarn vorkommenden 400 Vogelarten konnten in Hortobágy mehr als 320 beobachtet werden. Die ungarischen Brutbestände einzelner Vogelarten kon-zentrieren sich ganz auf Hortobágy: Zwerg-scharbe, Löffl er und Weißfl ügelseeschwalbe, Graugans, Moorente oder Tamariskensänger nisten ausschlieβlich hier. Auf ihrem Zug nach Süden machen unzählige Kraniche oft-mals für mehrere Monate Rast in Horto bágy. An einzelnen Tagen wurden bereits über 110.000 Kraniche gezählt. Der Kranichzug ist mit Sicherheit das beeindruckendste Na-turschauspiel im Herbst. Für Ökotouristen ist die Schmalspurbahn an den Hortobágyer Fischteichen ein Kurio-sum, wo entlang der Bahnlinie ein Lehrpfad mit Informationstafeln und Beobachtungstür-

men auf die Besucher wartet. Im Wildtierpark Hortobágy können Interessierte an einer Safari teilnehmen, die hier bereits ausgestorbene Tierarten und auch heute noch wildlebend vor-kommende Arten, wie zum Beispiel Wolf, Scha-kal, Wildkatze und Geier vorgestellt werden. Im benachbarten Reservat lebt die weltgröβte Po-

pulation von Przewalskipfer-den (eurasisches Wildpferd) mit rückgezüchteten Auer-ochsen zusammen. Am 1. Dezember 1999

wurde der Nationalpark Hortobágy durch die UNESCO zum “Weltkulturerbe” erklärt. Der Einschätzung der Komission zufolge ist die ungarische Puszta ein hervorragendes Bei-spiel für eine seit Jahrtausenden angewand-te Bodennutzung, die eine dauerhafte Symbi-ose zwischen Natur und Mensch ermöglicht hat. In der Grassteppe lebten schon in sehr frühen Zeiten unserer Geschichtsrechnung die Groβvieh haltenden Völker (wie die „Ockergrabvölker”, Skythen, Sarmather, Hun-nen, Gepiden, Avaren und Magyaren. Im Mit-telalter hat sich die Haltung des Ungarischen Graurindes im groβen Stil und der Trieb der Rinder als Hauptexportware nach Deutsch-land als wichtiger Wirtschaftszweig entwi-ckelt (Oxenweg in Deutschland). Die ganze Bevölkerung Nürnbergs war einmal mit der Hilfe einer Graurindherde vom Hungertod ge-rettet worden. Das traditionelle Gefüge der Hirtengesell-schaft, die die riesigen Viehherden auf den

„Von der Natur zur Viehzucht bestimmt”

(I. Ecsedi, 1914)

HORTOBÁGY, GELOBTE EBENE, DU STIRN GOTTES.(FREI NACH SÁNDOR PETŐFI: REISEBRIEFE)

Page 49: Brucke 2014 01

riesigen Weidefl ächen hüten, hat sich bis heute bewahrt. Besucher können die Hirten und ihre Traditionen zu verschiedenen Festi-vitäten treffen, zum Beispiel im Frühling am Austriebfest und beim Nationalen Hirten-wettbewerb, im Sommer bei den Reitertagen und zum Brückenmarkt. Die Austellung im Hirtenmuseum und des Hortobágyer Tschar-damuseums führen in die Geschichte der Viehhaltekultur und in die Hirtenkunst ein. Im Besucherzentrum und Kunsthandwer-kerhof kann man sich nach den Programm-angeboten des Nationalparks erkundigen, Eintrittskarten und Führungen buchen, In-formationsmaterial und Handwerksprodukte kaufen. Hier kann man auch eine Ausstellung über die Natur von Hortobágy besichtigen. Besuchen auch Sie den 40jährigen Natio-nalpark in Hortobágy und fühlen Sie sich frei in der ungarischen Puszta!

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Im Jahr 2013 kamen weniger deutsche und österreichische Gäste an den Balaton. Die beliebtesten Orte am „ungarischen Meer” sind Hévíz und Siófok. Laut der vorläufi gen Daten wurde schon bekannt, dass von Januar bis Ende August in den rund 500 kommerziellen Unterkünften am Bala-ton 1,049 Mio. Gäste 3,146 Mio. Gastnächte verbrachten. Die Anzahl der Gäste überstieg um 3,2 % und die der Gastnächte um 3 % den Verkehr des vergangenen Jahres. Dreiviertel der Gäste waren ungarische Besu-cher, bei ihnen stieg die Zahl der Gäste – dank der starken Hauptsaison – um 3,7 %, die der Gastnächte erhöhte sich um 2,9 %. Der Ausländeranteil war im März und im Mai herausragend, in der Hauptsaison gestaltete er

sich ähnlich wie 2012. So kamen in der vergangenen Saison 1,6 % mehr ausländische Gäste an den Balaton und die Unterkünste registrierten 3,2 % mehr ausländische Gästenächte. Die Unterkünfte in vier Städten – Hévíz, Siófok, Balatonfüred und Zalakaros – empfi ngen die Hälf-te aller in das Erholungsgebiet kommenden Gäste. In die zwei auf das Thermalwasser bauenden Orte in Zala kamen weniger Gäste (in Hévíz ging die Gästezahl um 3000 und in Zalakaros um 6500 Gäste zurück), während die Gästezahl in Siófok und Balatonfüred die des Vorjahres überstieg (in Siófok um 11.000 Gäste und in Balatonfüred um 5500 Gäste). Unter den aus der Sicht des Tourismus herausragen-den Orten stieg der Umsatz der Unterkünfte in Balatonalmádi, Keszthely, Zánka und Balatonföldvár am stärksten an. Den größten Anteil der 274.000 ausländischen Gäste machten auch weiterhin die deutschen und österreichischen Besucher aus. Aus Deutschland kamen 3,8 % weniger Gäste (74.000) an den Balaton, die Anzahl der Gastnächte sank um 4,6 % (auf 514.000 Nächte). Die Zahl der österreichischen Gäste ging um 5,6 % (auf 35.000) zurück und die der Gastnächte sank um 8 % (auf 131.000). Die Österreicher gehören zu den Touristen, die das meiste Geld ausgeben bzw. sind sie in Europa das Volk mit der größten Reiselust. In Bezug auf Ungarn war der Rückgang wegen der fast drei Wochen andauernden Einstellung und Behinderung bei den Railjet-Verbindungen noch stärker, der sich im Monat Juni 20 % im Vergleich zum Vorjahreswert näherte. Das steigerte sich derart, dass im Vergleich zum Basisjahr fast 28.000 Gastnäch-te weniger verbucht wurden, was im verbleibenden Teil des Jahres nicht mehr einzuholen, sondern nur etwas zu korrigieren war. Insgesamt ist ein 2-2,5%iger Rückgang hinsichtlich der Zahl der österreichi-schen Gastnächte bzw. in den kommerziellen ungarischen Unterkünften zu erwarten, was jedoch auch so als eines der besten Ergebnisse des vergangenen Jahrzehnts angesehen werden kann. Die Zahl der Gäste, die aus Russland kamen, stieg um rund 40%, auch aus Polen und den Niederlan-den kann 17-18 % mehr Reservierungen. Aus der Ukraine reiste im Vergleich zum Vorjahr nur die Hälfte der Gäste nach Ungarn. Aus Asien kamen in erster Linie Chinesen an den Balaton: ein Viertel mehr als im vorvergangenen Vorjahr (6000 Gäste). Zwei Drittel der Gäste der Erholungsgebiete wählten Hotels, 12% Pensionen und Ferienhäuser und 170.000 Besucher kamen auf den Campingplätzen am Balaton unter.

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BRÜCKE zu Ungarn � 49

Page 50: Brucke 2014 01

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