Bürgerbrief - Scharfenberg im HSK · Propst Dr. Reinhard Richter dankte bei der ... Sophie Mast,...

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Bürgerbrief Informationen für die Bürgerinnen und Bürger von Scharfenber g 24. Jahrgang Nr. 69 Dezember 2013 ________________________________________________________________________________ Liebe Scharfenbergerinnen und Scharfenberger, „Unser Dorf hat Zukunft“ – so der Titel des Dorfwettbewerbs. Dieser Titel ist nicht mit einem Fragezeichen versehen, sondern steht ohne Punkt oder Rufzeichen da. Fast wie eine Tatsache. Man kann als Betrachter also anfügen, was man möchte, und ich bin mir sicher, dass den meisten Bürgerinnen und Bürgern der kleinen Orte das Fragezeichen als erstes in den Sinn kommt. Fast immer, wenn wir die Zukunft der Dörfer in den Medien oder politischen Veranstaltungen diskutieren, ist das böse Wort „demografischer Wandel“ auf der Agenda. Und alle sind sich einig: Mittelfristig ist die Änderung der Zusammensetzung unserer Bevölkerung nicht aufzuhalten. Und das, was die christlichen Kirchen in unserem Land schon mit brachialer Gewalt verspüren, kommt in naher Zukunft auch auf die politischen Gemeinden zu. Doch was kann man tun? Sicherlich hat niemand ein Patentrezept. In den „Informationen aus dem Institut der deutschen Wirtschaft“ im Oktober gab es aber einen Bericht, der sich mit der Landflucht befasste. Darin heißt es unter anderem: „ (…) Bürgerschaftliches Engagement stärkt ebenfalls den Bezug der Menschen zum Wohnort und kann soziale Folgekosten oder Fachkräfteengpässe lindern (…)“. Das ist doch ein Punkt, in dem wir aktiv werden bzw. bleiben können. Der erste Platz beim Stadtwettbewerb in diesem Jahr hat gezeigt, dass wir im Kleinen unseren Beitrag leisten können. Daher danke ich an dieser Stelle noch einmal allen, die sich in diesem Jahr beim Dorfwettbewerb, aber auch in der vielfältigen Vereinsarbeit eingebracht haben, damit unser Dorf Zukunft hat. Ein weiterer wichtiger Aspekt, der in Zukunft vor allem unsere Dorfansicht beeinflussen wird, ist die neue Windkraftanlage auf der Sonder. Unsere Ratsherren Rudolf Bauer und Lukas Wittmann haben in diesem Bürgerbrief versucht, in aller Kürze und Sachlichkeit die Situation darzustellen. Möge es in den folgenden Wochen und Monaten bei dieser Sachlichkeit bleiben! Ich wünsche Ihnen in diesem Sinne den Frieden der Weihnachtszeit, Gesundheit, Glück, Zufriedenheit und ein gutes neues Jahr 2014. Ihr und Euer Klaus Götte - Ortsvorsteher - Tel. 02961-908965 Email: [email protected]

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Bürgerbrief

Informationen für die

Bürgerinnen und Bürger

von

Scharfenber

g 24. Jahrgang Nr. 69 Dezember

2013

________________________________________________________________________________ Liebe Scharfenbergerinnen und Scharfenberger, „Unser Dorf hat Zukunft“ – so der Titel des Dorfwettbewerbs. Dieser Titel ist nicht mit einem Fragezeichen versehen, sondern steht ohne Punkt oder Rufzeichen da. Fast wie eine Tatsache. Man kann als Betrachter also anfügen, was man möchte, und ich bin mir sicher, dass den meisten Bürgerinnen und Bürgern der kleinen Orte das Fragezeichen als erstes in den Sinn kommt. Fast immer, wenn wir die Zukunft der Dörfer in den Medien oder politischen Veranstaltungen diskutieren, ist das böse Wort „demografischer Wandel“ auf der Agenda. Und alle sind sich einig: Mittelfristig ist die Änderung der Zusammensetzung unserer Bevölkerung nicht aufzuhalten. Und das, was die christlichen Kirchen in unserem Land schon mit brachialer Gewalt verspüren, kommt in naher Zukunft auch auf die politischen Gemeinden zu. Doch was kann man tun? Sicherlich hat niemand ein Patentrezept. In den „Informationen aus dem Institut der deutschen Wirtschaft“ im Oktober gab es aber einen Bericht, der sich mit der Landflucht befasste. Darin heißt es unter anderem: „ (…) Bürgerschaftliches Engagement stärkt ebenfalls den Bezug der Menschen zum Wohnort und kann soziale Folgekosten oder Fachkräfteengpässe lindern (…)“. Das ist doch ein Punkt, in dem wir aktiv werden bzw. bleiben können. Der erste Platz beim Stadtwettbewerb in diesem Jahr hat gezeigt, dass wir im Kleinen unseren Beitrag leisten können. Daher danke ich an dieser Stelle noch einmal allen, die sich in diesem Jahr beim Dorfwettbewerb, aber auch in der vielfältigen Vereinsarbeit eingebracht haben, damit unser Dorf Zukunft hat. Ein weiterer wichtiger Aspekt, der in Zukunft vor allem unsere Dorfansicht beeinflussen wird, ist die neue Windkraftanlage auf der Sonder. Unsere Ratsherren Rudolf Bauer und Lukas Wittmann haben in diesem Bürgerbrief versucht, in aller Kürze und Sachlichkeit die Situation darzustellen. Möge es in den folgenden Wochen und Monaten bei dieser Sachlichkeit bleiben! Ich wünsche Ihnen in diesem Sinne den Frieden der Weihnachtszeit, Gesundheit, Glück, Zufriedenheit und ein gutes neues Jahr 2014. Ihr und Euer Klaus Götte - Ortsvorsteher - Tel. 02961-908965

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Ferienprogramm auch wieder für 2014 geplant Von Klaus Götte

Ausflug mit 80 Kindern und Jugendlichen nach Fort Fun

Es ist und bleibt ein Geschenk im Leben der Gemeinde Scharfenberg: Das Organisationsteam der Kleiderbörse hat auch in diesem Jahr wieder ein Ferienprogramm für die Kinder und Jugendlichen in Scharfenberg auf die Beine gestellt, das seinesgleichen sucht. Über zwanzig Termine wurden angeboten, um die Ferien kurzweilig zu gestalten. Kochen, basteln, Ausflüge, Fahrradführerschein, Filmabende usw. - es war für jeden und jede etwas dabei. Und auch im nächsten Jahr soll es wieder stattfinden – das Scharfenberger Ferienprogramm. Darüber hinaus werden zur Zeit die Restaurierung der Madonna in der Kirche sowie ein fahrbarer Spiegel für die Tanzgruppen finanziert. Mein herzlicher Dank gilt den Frauen, die sich mit großen Engagement zum Wohle unserer Jugend einsetzen und auch für 2014 wieder planen!

Dietmar Wittmann prüfte die Fahrkünste der Viertklässlern

Pfarrgemeinderatswahlen 2013 am 9.und 10. November Von Hubert Funke

Propst Dr. Reinhard Richter dankte bei der Weihnachtsfeier allen ausscheidenden, wiedergewählten und neuen Pfarrgemeinderatsmitgliedern für ihr Engagement in der Kirchenemeinde St. Laurentius Scharfenberg

Erstmalig wurde in unserem Patoralverbund Brilon ein Gesamtpfarrgemeinderat gewählt. Durch die Errichtung des Gesamtpfarrgemeinderates entfallen die örtlichen Pfarrgemeinderäte. An Stelle der Pfarrgemeinderäte werden nun Gemeindeschüsse gebildet. Als Vertreter unserer Gemeinde wurde Jens-Peter Rummel in den Gesamtpfarrgemeinderat gewählt. Er ist damit auch gleichzeitig Vorsitzender des Gemeindeausschusses in Scharfenberg. Die weitern Mitglieder des neuen Gemeindeausschusses sind: Ursula Gehling, Brunhilde Jabs, Martina Jansen, Karl-Josef Luchte, Jürgen Mertens, Ingrid Pape, Andrea Aust, Judith Mendel-Koch, Hubert Funke. An dieser Stelle einen herzlichen Dank an alle Mitglieder des letzten Pfarrgemeinderates für ihr Engagement in unserer Gemeinde, insbesondere Karl-Josef Luchte, der in den vergangenen 8 Jahren den Pfarrgemeinderat vorstand. Drei neue Messdienerinnen aufgenommen Von Hubert Funke

Das Messdienerleitungsteam freut sich über die die drei neuen Ministrantinnen und den „Jubilar“ Manuel

Am 15. Dezember 2013 wurden drei neue Messdiener in die Gruppe der Messdiener aufgenommen: Sophie Mast, Liane Brandenburg (Rixen) und Vivien Epp. Manuel Witteler wurde für seine fünfjährige Dienstzeit als Messdiener geehrt.

Projekt Bürgerpark

Von Klaus Götte

Die Neugestaltung des Bürgerparks im alten Dorf unterhalb der St. Laurentiuskirche ist vorerst abgeschlossen. Die Maßnahmen der letzte Jahre noch einmal im Zusammenhang: Vom städtischen Bauhof und den Stadtwerken Brilon wurden zunächst wichtige Infrastrukturmaßnahmen wie eine Kanalsanierung, die Beseitigung des alten Wehrs, die Verlegung eines neuen Rohres in den Mühlenteich sowie die Entfernung des Asphaltweges und Bau eines Wasser gebundenen Weges vorgenommen. Die freiwillige Feuerwehr Scharfenberg war dabei sehr hilfreich, die alten Rohre und Leitungen „wieder zu finden“.

Die Beteiligten Kinder und Erwachsenen freuen sich über das Ergebnis

Dann kamen die orts- und vereinsübergreifenden Maßnahmen zum Tragen. Der Ortsverein erstellte – eingebettet in das Ferienprogramm des Kleiderbörsenteams - ein Insektenhotel. Klaus Hanzen aus Alme fungierte dabei als Fachberater, unser Schützenkönig 2012/2013 Dirk Schulte baute mit Florian Normann das Gerüst. Für die Dachdeckerarbeiten zeigte sich Udo Haag verantwortlich. Der Bürgerwaldverein Brilon e.V. spendierte eine Bank und weitere 500,00 Euro für eine Streuobstwiese und heimische Büsche, die im Herbst gepflanzt wurden. Und so sind knapp drei Jahre nach Antragstellung die geplanten Maßnahmen umgesetzt worden, weitere geplant.

Scharfenberger Schützen haben gewählt Von Frank Kahlenberg

Gewählte und verabschiedete Vorstandsmitglieder der St. Josef Schützenbruderschaft

In der 2. Jahreshauptversammlung der St. Josef Schützenbruderschaft Scharfenberg am 09.11.2013 war das zentrale Thema die Neuwahl eines Teils des Vorstandes. Rund 100 Mitglieder haben von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht. Auf Grund des Ausscheidens von 4 Vorstandsmitgliedern, hiervon 3 Mitglieder des geschäftsführenden Vorstandes, ergaben sich in der Wahl einige Umbesetzungen. Oberst und 1. Vorsitzender wurde Jörg Gödde. Als sein Nachfolger im Amt des Hauptmanns und 2. Vorsitzenden wurde Sebastian Schmitz gewählt. Die Positionen Schriftführer und Adjutant wurden mit Frank Kahlenberg und Karl-Josef Kraft besetzt. Nachfolger von Karl-Josef Kraft als Zugführer des 2. Zuges wurde Klaus Hogrebe. Im Amt als Zugführer wurden Rainer Bange und Albert Kröger bestätigt. Zu Fahnenoffizieren wurden Martin Henke und Florian Koch gewählt. Neuer Präsesoffizier ist Daniel Bange. Frank Schulte wurde für eine weitere Periode als Königsoffizier bestätigt. Peter Wienand und Marius Becker sind die neuen Begleitoffiziere für das Jungschützenkönigspaar.

84 (!) Jahre Vorstandsarbeit: Dietmar Bange, Gerhard Aust und Peter Niggemann mit ihren „Entlassungsurkunden“

Der scheidende Oberst Gerhard Aust wurde, nach dem Vorschlag aus der Versammlung, zum Ehrenoberst gewählt. Ebenso wurden die ausscheidenden langjährigen Vorstandsmitglieder Dietmar Bange (37 Jahre im Vorstand) und Peter Niggemann (30 Jahre im Vorstand) in den Ehrenvorstand gewählt.

Jubiläumsjahr UNITAS Scharfenberg

Von Winfried Heimes

Ein großes Jubiläumsjahr geht für die Aktiven des Tambourkorps Unitas zu Ende

Das 100-jährige Jubiläumsjahr des Tambourkorps neigt sich dem Ende. Mit einem Rückblick auf die vergangenen Monate möchte sich das Tambourkorps noch einmal recht herzlich bei all denen bedanken, die zu dem guten Erfolg der Veranstaltungen im Jubiläumsjahr beigetragen haben. Das Jahr begann mit der großen Kappensitzung, gefolgt vom Kinderkarneval. Eine Hl. Messe, mitgestaltet von den Musikerinnen und Musikern des Tambourkorps und anschließender Jahreshauptversammlung. Dem Jubiläumsfest am Freitagabend mit Ehrungen und Zapfenstreich, sowie dem Freundschaftstreffen am Samstag mit 14 Gastvereinen.

Die Schützenfeste in Thülen, Rixen, Scharfenberg, Altenbüren, Brilon und Madfeld wurden musikalisch mitgestaltet. Ein weiterer Höhepunkt des Jubiläumsjahres war das Konzert des Heeresmusikkorps 2 aus Kassel, mit einem Programm, das alle Zuhörer begeistert hat.

Mit dem Adventsmarkt am Dorfladen beendete das Tambourkorps seine öffentlichen Auftritte für das Jahr 2013 und wünscht allen Scharfenberger Bürgerinnen und Bürgern ein schönes Weihnachtsfest und die besten Wünsche für das Jahr 2014.

UNITAS stiftet Konzerterlös dem Ortsverein Von Sandra Bange

Zum Abschluss des 100-jährigen Jubiläumsjahres gab es noch einmal einen besonderen musikalischen Leckerbissen. Auf Einladung des Tambourkorps „Unitas“ Scharfenberg kamen die Musiker des Heeresmusikkorps 2 aus Kassel zu einem Wohltätigkeitskonzert in die Schützenhalle Scharfenberg. Viele Zuhörer waren in die Schützenhalle gekommen und haben sich von der vielfältigen Musik begeistern lassen. So kam ein Erlös von fast 2.600 € zustande. Der Vorstand des Tambourkorps freute sich jetzt, das Geld an Ortsvorsteher Klaus Götte übergeben zu können. Das Geld soll den Kindern und Jugendlichen im Dorf zugute kommen. Bei der Scheckübergabe dabei war auch Martin Niggemann vom Heeresmusikkorps.

Anstrich des Friedhofkreuzes Von Klaus Götte

Manch einer wird es vielleicht noch gar nicht bemerkt haben: Das große Holzkreuz auf unserem Friedhof wurde im Sommer „klammheimlich“ mit einem neuen Anstrich versehen. Karl-Josef Luchte hat in Einzel- und Eigenleistung geschliffen, grundiert und gestrichen. Ihm und dem ganzen Friedhofsteam gilt für die Arbeit in 2013 unser aller Dank!

Erster Platz beim Stadtwettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ Von Klaus Götte

Einen schönen Erfolg konnte unser Ort beim diesjährigen Stadtwettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ feiern. Nicht weniger als der erste Platz und ein Preisgeld von 500,00 € sprangen dabei heraus. Eine gute Mischung aus Eigenleistungen wie die Renovierung der Pfarrkirche St. Laurentius, den Investition an der Besenbinderhütte, dem Projekt Bürgerpark oder die Urnenwand sowie den Aktionen, die als sog. „weiche Faktoren“ erlebbar sind, wurden von der Jury gewürdigt.

Dietmar Meier erklärt der Kommission die Zusammenarbeit zwischen Dorfladen und Metzgerei

Scharfenberg konnte sich besonders mit der Aktion Kleiderbörse und deren Engagement in der Jugendarbeit oder aber auch mit dem Konzept des Dorfladens von anderen Ortschaften abgrenzen, so die Bewertungskommission. Außerdem wurde die vielfältige Vereinsarbeit gewürdigt, die das Dorfleben und die Dorfgemeinschaft fördert.

„Hüttenwart“ Rudi Bauer erläutert den Nutzen der Besenbinderhütte für das Dorf Mit dieser Platzierung haben wir uns für den Kreiswettbewerb im nächsten Jahr qualifiziert. In der zweiten Septemberwoche werden wir die Chance haben, einer Kreiskommission unseren Ort zu präsentieren.

Neues Windrad an der Sonder Von Rudolf Bauer und Lukas Wittmann

Wie viele Scharfenberger bereits sehen können, wird ein neues Windrad an unserer Sonder errichtet. Ein sogenanntes Repoweringprojekt (Alt gegen neu) bedeutet hier, dass die zwei vom Dorf aus zu sehenden Altanlagen gegen eine neue Windenergieanlage ausgetauscht werden. Laut Teilgenehmigung des HSK werden die beiden alten Windräder mit je 500 000 Watt Nennleistung und einer Rotorkreisfläche von 1275 qm gegen ein Windrad mit über 3 000 000 Watt und einer Rotorkreisfläche von 8012 qm ausgetauscht. Dabei hat das neue Windrad eine Gesamthöhe von 185 Metern. Uns wurde immer wieder von Bürgerinnen und Bürgern angetragen, dass die Geräusche und der Schattenwurf der Altanlagen zu Beeinträchtigungen führen. Mit dem Repowering an einem anderen Standort, z.B. in einer von der Stadt noch auszuweisenden Konzentrationszone an anderer Stelle, hätte sich eine hervorragende Möglichkeit ergeben, die Entscheidungen der Vergangenheit zu korrigieren. Errichter der neuen Anlage ist die Sonderkopf GbR (Gesellschaft bürgerlichen Rechts). Wir als politische Vertreter der Gemeinde Scharfenberg wollten diese Chance nutzen und gemeinsam mit allen Beteiligten (GbR, HSK, Stadt, Dorf) ein vertretbares Gesamtkonzept erarbeiten. Unser Ziel war es, die GbR zu bewegen, das neue Windrad in einer der neuen Konzentrationszonen im Stadtgebiet zu errichten. Wobei natürlich die berechtigten finanziellen Interessen der GbR für das Repowering weitgehend zu berücksichtigen waren. Mit Schreiben vom 14. August an die Genehmigungsbehörde des HSK hatten wir den Landrat gebeten, unter dem Motto „Bürger einbinden und Transparenz schaffen“ in einer offenen Bürgeranhörung mit Scharfenberger Bürgerinnen und Bürgern sowie allen Beteiligten ggf. weitere Möglichkeiten zu erörtern und nicht nach Aktenlage zu entscheiden. Kurz darauf hatte sich die Situation durch Gerichtsurteile jedoch grundlegend geändert. Insbesondere war zu befürchten, dass die Stadt in Regress genommen werden konnte, wenn sie die Zustimmung zum Repowering hinauszögerte. Daher hat der Bauausschuss nach zweimaliger Ablehnung am 09.10.2013 dem Abbau der alten Windräder im Austausch für das neue große Windrad mit Mehrheit zugestimmt. Am 16. Oktober hat dann der Hochsauerlandkreis eine Teilgenehmigung für die Herrichtung der Fläche und den Bau des Fundamentes erteilt. Gleichwohl sind wir bemüht, Anfang des kommenden Jahres eine Bürgerversammlung einzuberufen, in der Vertreter des Hochsauerlandkreises und der Stadtverwaltung Brilon den Scharfenberger/innen und Bürgern Rede und Antwort stehen.

Geschichten mitten aus dem Leben in Scharfenberg Von Wilfried Finke

Im April 1860 stirbt der jung verheiratete Peter Hogrebe aus Tollörs Haus im Alter von 31 Jahren an der Auszehrung. Er arbeitete im Sandsteinbruch in Rüthen und hat maßgebend an den Stationen des Kreuzweges gearbeitet, der 1859 errichtet und in Rüthen hergestellt wurde. Auch die Stufe, über die man von draußen durch die Tür in den Kirchturm geht, stammt von ihm. Vor zwei Jahren hatte er Elisabeth Frechmann aus Meiste geheiratet. Beide wohnten seit der Zeit in Tollörs Haus in der Oberen Straße, das er vor einigen Jahren von seinem Onkel Heinrich Bracht geerbt hat. Der hatte zwar drei Söhne, als Letzter war aber der Älteste 1854 mit 21 Jahren gestorben. Nun wohnt also die 24-jährige Witwe mit der Schwiegermutter Elisabeth Bracht und der Witwe von Heinrich Bracht, Gertrud Pletziger zusammen unter einem Dach. Kinder waren noch nicht geboren. Es dauert nicht lange, da „kümmert“ sich der unverheiratete Vetter des Verstorbenen, Ernst Hogrebe aus Jägerleuten Haus um die junge Witwe, denn um diese Zeit wird ohne langes Warten wieder geheiratet. Das ruft schon bald Pastor Steinhoff auf den Plan. Es ist nicht so, dass er dagegen wäre. Im Gegenteil, er möchte das aus bestimmten Gründen sogar beschleunigen und sieht Eile geboten. Wenn Ernst Hogrebe die junge Witwe heiraten würde, muss allerdings das Generalvikariat in Paderborn die Erlaubnis erteilen, das heißt Dispens vom kirchlichen Verbot der Heirat bei jedweder Verwandtschaft. So schreibt er also im Juni 1860 nach Paderborn an den Generalvikar, bittet um Dispens und schildert die Gegebenheiten: „… alle drei Frauen, besonders die beiden älteren, welche notwendig zusammen bleiben müssen, sind indeß solcher Gemütsbeschaffenheit, dass, wenn nicht ein verständiger und gesetzter Mann dabei kommt, deren Haus voraussichtlich eine Hölle wird…“ Es ist nicht nur das Problem von drei Frauen unter einem Dach, auch die finanzielle Lage ist schlecht. Eine Rente wie in der heutigen Zeit bekommt keine von ihnen. Man ernährt sich von etwas Landwirtschaft, ansonsten herrscht Armut. Weiter heißt es: „…Es war mir deshalb dieses Übelstandes wegen nicht unangenehm, dass ein Gemeindemitglied namens Ernst Hogrebe, der schon 38 Jahre zählt, in das oben genannte Haus heiraten könne und wolle, denn er ist sehr stiller und sanfter Natur, dabei fleißig und sparsam…“ Auch die beiden alten Frauen haben nichts gegen eine Heirat, denn „…eine Gelegenheit zu einer anderen Partie, welche für die genannten Verhältnisse passend wäre wie diese findet sich für die verwitwete Ehefrau Peter Hogrebe in dem hiesigen sehr kleinen Orte aber gar nicht…“ Doch es gibt noch einen Grund, warum Pastor Steinhoff Eile geboten sieht: „…Dieses hat ohne Zweifel dazu beigetragen, dass die Wittfrau mit dem Ernst Hogrebe sich schon in einen so vertraulichen Umgang eingelassen, dass zu fürchten, sie haben sich schon fleischlich beigewohnt und es sei eine Schwängerung eingetreten, was üble Folgen haben könnte…“

Also je eher, desto besser. Pastor Steinhoff bittet aber auch „... untertänigst um die Gnade der dispensation in forma canonica pauperum et miserablium...“ also um einen Nachlass der Dispensgebühren wegen Armut. So wird die Erlaubnis vom Generalvikariat erteilt und am 19. Januar 1861 ist die Hochzeit. Es werden zwei Kinder geboren, doch schon im Jahr 1865 stirbt auch Elisabeth Frechmann im Alter von 29 Jahren an der Schwindsucht. Ernst Hogrebe heiratet zwei Jahre später Wilhelmine Teutenberg aus Kallenhardt. Der älteste Sohn aus der ersten Ehe führt die Linie in Tollörs Haus weiter: es ist der Ende 1950 gestorbene Förster Joseph Hogrebe.

* * * Dieser Joseph Hogrebe ist später als Nachfolger seines Vaters Ernst als Förster im Donner´schen Wald und ab 1902 auch als Aufseher im Scharfenberger Gemeindewald angestellt. Er ist damit für alle Holz- und Forstangelegenheiten des Dorfes der maßgebende Mann. Nun braucht er in den 1920er Jahren eines Tages eine neue Axt. Zu dieser Zeit kauft man die Axt nicht irgendwo, sondern man lässt sie sich machen, genau so wie etwa neue Schuhe, einen neuen Tisch oder eine neue Hose. Für jeden Bedarf gibt es Handwerker im Dorf. Joseph Hogrebe geht also nach Hackelörs, nach Wilhelm Henne. Der hat eine kleine Schmiede am Haus, denn er stammt aus Steggers Haus, einer traditionellen Schmiedefamilie und hat in Hackelörs Haus eingeheiratet. Hackelörs Wilhelm macht ihm also eine schöne Axt und als sie Tollörs Joseph nach einigen Tagen abholt, zeigt er ihm stolz sein Werk aus extra gutem Stahl: „dat is en Stöhleken“ strahlt er. Joseph Hogebe lässt sich bei Jägerleuten noch einen Stiel machen und freut sich, dass er nun eine neue Axt hat. Doch schon nach kurzem Gebrauch am ersten Tag zeigt sich ein Riss am Stielauge, die Axt ist nicht mehr zu gebrauchen. Er ärgert sich natürlich und geht am gleichen Abend noch nach Hackelörs. Er zeigt Wilhelm Henne die Axt und sagt „hey, kuck diek deyn Stöhleken mol aan…“ Das ist Wilhelm Henne überhaupt nicht recht und er macht ihm schnellstens eine neue Axt. Das kann ja passieren und lässt sich auch beheben. Doch eines kann Wilhelm Henne nicht verhindern: das alles spricht sich schon bald im Dorf herum und es heißt nicht mehr „Hackelörs Wilhelm“ sondern „Stöhleken Wilhelm“. Der Hausname „Hackelörs“ ist natürlich weiterhin „amtlich“ – seit 1700 – wobei die Entstehung bis heute nicht geklärt ist. Der Name „Stöhleken“ hat sich dann eingebürgert, ist aber im Grunde nur ein Spitzname.

Im letzten Jahr war´s wunderbar,...

...drum zauberten wir auch dieses Jahr.

Wir möchten uns bei allen Beteiligten und Mitwirkenden, Helfern, Vereinen, Sponsoren und unseren Familien recht herzlich bedanken. Ein Dankeschön auch an das Börsenteam, die Volksbank und die Sparkasse, die dazu beigetragen haben, den Nikolaussack etwas praller zu füllen. Der Losverkauf des Adventskalenders war ein toller Erfolg, so dass eine stolze Summe zusammen gekommen ist, die der „Aktion Lichtblicke“ gespendet wurde

Wir wünschen allen schöne Weihnachten und ein gesundes neues Jahr.

Danke. Anja Witteler und Sabine Schmidt

Martinszug und Martinspiel

Von Klaus Götte

Die Tradition bleibt erhalten: Nicht Sonne, Mond und Sterne werden angesungen, sondern das Leben und das Vorbild des heiligen Martin werden in Scharfenberg gefeiert und gewürdigt. Die Kommunionkinder erinnern im Martinsspiel in der Kirche an das Wirken des Heiligen und im Anschluss findet unter großer Teilnahme der Bevölkerung der Martinszug statt. Wieder gilt unser Dank dem Blasorchester, der Feuerwehr und Hans-Joachim Brandenburg bzw. Horst Stahl für die Bereitstellung des Pferdes.

Noch keine Weihnachtsgeschenke...?

Dorfkalender 2014

Seit Ende November ist die 20. Auflage des Dorfkalenders wieder erhältlich. Die örtlichen Termine, Veranstaltungen und Adressen sind dort zu finden. Zum Preis von 5 € kann das Werk, mit dessen Erlös Dorfgemeinschaftsaufgaben finanziert werden, bei den Scharfenberger Banken, im Landhotel Schnier und im Dorfladen erworben werden.

Unterstützen Sie den Ortsverein mit dem Kauf des Kalenders – ein ideales Weihnachtsgeschenk.

Unser Dank gilt dabei auch den vielen Sponsoren, ohne deren Mittun dieser Kalender nicht so erfolgreich wäre!

Buch über die Scharfenberger Pastöre Das in diesem Jahr erschienene Buch über die Scharfenberger Pastöre ist ebenfalls ein passendes Präsent zum Christfest. Unser Ortsheimatpfleger beschreibt darin das Leben, die Nöte und vor allem auch die Probleme, die die Pastöre Scharfenbergs in den vergangenen Jahrhunderten erfahren haben. Viele Dinge, die auch zum Schmunzeln anregen, kann man auf die Gegenwart übertragen oder kommen uns irgendwie bekannt vor. Wilfried Finke hat damit ein im Erzbistum einmaliges Werk geschaffen, da es in Paderborn keine durchgehenden Aufzeichnungen dieser Art gibt. So hat das Generalvikariat gleich 20 Exemplare bestellt. Das Buch ist im Pfarrbüro oder im Dorfladen zum Preis von 15 € erhältlich.