Bürgerforum zur...

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http://www.dornbirn.at/uploads/pics/Europa-Buergerforum-02.jpg Was ist ein Bürgerforum? Bürgerforen sind Verfahren der direkten Bürgerbeteiligung im Vorfeld politischer Entscheidungen. Im Gegensatz zur repräsentativen Machtausübung durch Wahlen bekommen die Bürger dort Gelegenheit zur Beeinflussung eines konkreten Vorhabens. Im Vorfeld wurden 2000 Einwohner vor- wiegend des Amtes Usedom-Süd, die dort mit Hauptwohnsitz gemeldet sind per Zufall ausgewählt und um ihre Teilhabe gebeten. Die Beschränkung auf eine begrenzte Anzahl von Teilnehmern auf 25 Personen ist notwendig, um einen Ziel führenden und letztlich erfolg- reichen Abschluss zu erreichen. Durch die Zufallsauswahl haben alle Mitbürger die gleiche Chance, eine Einladung zu erhalten. Die Bürgerforen selbst bestehen aus: • einer Sachstandsvermittlung durch anerkannte und unabhängige Experten, sachlichen und offenen Diskussionen untereinan- der sowie mit den Experten, • und einer Ergebnisfindung, die von den Teilnehmern in einem „Bürgergutachten“ schriftlich festgehalten wird. Die Bürger bringen in das Gutachten ihr lokales Wissen und ihre von Politik und Wissenschaft unabhängige Meinung ein. Das Bürgerforum als Bestandteil der wissenschaftlichen Forschungen zu Paludikultur Wissenschaftler der Ernst-Moritz-Arndt- Universität Greifswald untersuchen seit Jahren die Möglichkeiten, Moore nachhal- tig zu bewirtschaften. Wichtiger Bestand- teil des Forschungsvorhabens „Vorpommern Initiative Paludikultur“ (kurz: VIP) ist die Durchführung dieses Bürgerinformations- und -entschei- dungsforums durch die Professur für Umweltethik. Angesichts der bekannten Akzeptanzprobleme der Moor- renaturierung bedarf es einer Einbindung der Bevölkerung, die in Diskussionen auch konträre Wertvorstellungen zu- lässt, ernst nimmt und ggf. im Gutachten festhält. „Paludikultur („palus“ – lat. „Sumpf, Morast“) ist die nasse Bewirtschaftung von Mooren. Sie schließt tradi- tionelle Verfahren der Moorbewirtschaftung (Rohrmahd, Streunutzung) ein, beinhaltet aber auch neue Verfahren wie die energetische Verwertung von Moor-Biomasse. Dabei ist der Torferhalt oberstes Ziel. In vielen Fällen kommt es sogar zu Torfneubildung, wie z.B. bei Schilf- nutzung, bei der die oberirdische Biomasse abgeschöpft wird und die für die Torfbildung gebrauchte unterirdische Biomasse neuen Torf akkumuliert.“ (Quelle: www.paludikultur.de/ index.php?id=info) Homepage des VIP-Projektes: www.paludikultur.de/index.php?id=vip Weitere Forschungen zu Paludikultur an der Universität Greifswald: www.paludikultur.de/ Ablauf & Termine: 22.02.-24.02.2013: 1. Bürgerforum – Sachstandsvermittlung durch Experten und erste Diskussionen 01.03.-03.03.2013: 2. Bürgerforum – Vorträge und interne Diskussionen der Teilnehmer 15.03.-17.03.2013: 3. Bürgerforum – Erstellung des Bürgergutachtens 17.03.2013: Übergabe des Bürgergutachtens im Rahmen einer Pressekonferenz Ziele des Bürgerforums – was kommt dabei heraus? Das Ziel der drei Bürgerforen ist die Findung eines qualifi- zierten Bürgerurteils in Form eines Bürgergutachtens über die Bewirtschaftungsform der Paludikultur. Dieses Bürgerurteil fließt in die wissenschaftliche Beurteilung von „Paludikultur“ ein und soll auch zukünftige politische Entscheidungen mitprägen. Das Gutachten wird am Ende des dritten Bürgerforums im Rahmen einer Presse- konferenz an verantwortliche Politiker (z.B. an den Landwirt- schaftsminister, die Landrätin, Vertreter des Kreistages u.a.) übergeben. Bürgerforum zur „Paludikultur“ Professur für Umweltethik, Institut für Botanik und Landschaftsökologie, Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, Grimmer Str. 88, 17489 Greifswald, S. Deickert

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Was ist ein Bürgerforum?

Bürgerforen sind Verfahren der direkten Bürgerbeteiligung im Vorfeld politischer Entscheidungen. Im Gegensatz zur repräsentativen Machtausübung durch Wahlen bekommen die Bürger dort Gelegenheit zur Beeinflussung eines konkreten Vorhabens.

Im Vorfeld wurden 2000 Einwohner vor-wiegend des Amtes Usedom-Süd, die dort mit Hauptwohnsitz gemeldet sind per Zufall ausgewählt und um ihre Teilhabe gebeten. Die Beschränkung auf eine begrenzte Anzahl von Teilnehmern auf 25 Personen ist notwendig, um einen Ziel führenden und letztlich erfolg-reichen Abschluss zu erreichen. Durch die Zufallsauswahl haben alle Mitbürger die gleiche Chance, eine Einladung zu erhalten.

Die Bürgerforen selbst bestehen aus:

• einer Sachstandsvermittlung durch anerkannte und unabhängige Experten,

• sachlichen und offenen Diskussionen untereinan-der sowie mit den Experten,

• und einer Ergebnisfindung, die von den Teilnehmern in einem „Bürgergutachten“ schriftlich festgehalten wird.

Die Bürger bringen in das Gutachten ihr lokales Wissen und ihre von Politik und Wissenschaft unabhängige Meinung ein.

Das Bürgerforum als Bestandteil der wissenschaftlichen Forschungen zu Paludikultur

Wissenschaftler der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald untersuchen seit Jahren die Möglichkeiten, Moore nachhal-tig zu bewirtschaften. Wichtiger Bestand-teil des Forschungsvorhabens „Vorpommern Initiative Paludikultur“ (kurz: VIP) ist die Durchführung dieses Bürgerinformations- und -entschei-

dungsforums durch die Professur für Umweltethik. Angesichts der bekannten Akzeptanzprobleme der Moor-renaturierung bedarf es einer Einbindung der Bevölkerung, die in Diskussionen auch konträre Wertvorstellungen zu-lässt, ernst nimmt und ggf. im Gutachten festhält.

„Paludikultur („palus“ – lat. „Sumpf, Morast“) ist die nasse Bewirtschaftung von Mooren. Sie schließt tradi-tionelle Verfahren der Moorbewirtschaftung (Rohrmahd, Streunutzung) ein, beinhaltet aber auch neue Verfahren wie die energetische Verwertung von Moor-Biomasse. Dabei ist der Torferhalt oberstes Ziel. In vielen Fällen kommt es sogar zu Torfneubildung, wie z.B. bei Schilf- nutzung, bei der die oberirdische Biomasse abgeschöpft wird und die für die Torfbildung gebrauchte unterirdische Biomasse neuen Torf akkumuliert.“ (Quelle: www.paludikultur.de/

index.php?id=info)

Homepage des VIP-Projektes: www.paludikultur.de/index.php?id=vip

Weitere Forschungen zu Paludikultur an der Universität Greifswald: www.paludikultur.de/

Ablauf & Termine:

22.02.-24.02.2013: 1. Bürgerforum – Sachstandsvermittlung durch Experten und erste Diskussionen01.03.-03.03.2013: 2. Bürgerforum – Vorträge und interne Diskussionen der Teilnehmer15.03.-17.03.2013: 3. Bürgerforum – Erstellung des Bürgergutachtens17.03.2013: Übergabe des Bürgergutachtens im Rahmen einer Pressekonferenz

Ziele des Bürgerforums – was kommt dabei heraus?

Das Ziel der drei Bürgerforen ist die Findung eines qualifi-zierten Bürgerurteils in Form eines Bürgergutachtens über die Bewirtschaftungsform der Paludikultur. Dieses Bürgerurteil fließt in die wissenschaftliche Beurteilung von „Paludikultur“ ein und soll auch zukünftige politische Entscheidungen mitprägen. Das Gutachten wird am Ende des dritten Bürgerforums im Rahmen einer Presse-konferenz an verantwortliche Politiker (z.B. an den Landwirt-schaftsminister, die Landrätin, Vertreter des Kreistages u.a.) übergeben.

Bürgerforum zur „Paludikultur“

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