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P . b . b . Erscheinungsort Wien, Verlagspostamt 1030 Wien 2521 BUNDESGESETZBLATT FÜR DIE REPUBLIK ÖSTERREICH Jahrgang 1976 Ausgegeben am 16. November 1976 177. Stück 607. Verordnung: Änderung der Verordnung über eine Änderung der Lehrpläne für die all- gemeinbildenden höheren Schulen in den Schuljahren 1970/71 bis 1980/81 sowie Festsetzung der Lehrverpflichtungsgruppen 607. Verordnung des Bundesministers für Unterricht und Kunst vom 20. Juli 1976, mit der die Verordnung über eine Änderung dar Lehrpläne für die allgemeinbildenden höheren Schulen in den Schuljahren 1970/ 71 bis 1980/81 geändert wird sowie die Lehr- verpflichtungsgruppen festgesetzt werden Auf Grund des Schulorganisationsgesetzes, BGBl. Nr. 242/1962, in der Fassung der Bundes- gesetze BGBl. Nr. 243/1965, 173/1966, 289/1969, 234/1971 und 323/1975, insbesondere dessen §§ 6, 39, 131 a und 131 b sowie des § 29 des Minderheitenschulgesetzes für Kärnten, BGBl. Nr. 101/1959, hinsichtlich der Einstufungen in die Lehrverpflichtungsgruppen auf Grund des § 7 Abs. 1 des Bundesgesetzes über das Ausmaß der Lehrverpflichtung der Bundeslehrer, BGBl. Nr. 244/1965, im Einvernehmen mit dem Bun- deskanzler und dem Bundesminister für Finanzen, wird verordnet: Artikel I Die Verordnung des Bundesministers für Unterricht und Kunst vom 13. August 1970, BGBl. Nr. 275, über eine Änderung der Lehr- pläne für die allgemeinbildenden höheren Schu- len in den Schuljahren 1970/71 bis 1980/81 in der Fassung der Verordnungen BGBl. Nr. 307/ 1970, 323/1972 und 614/1974 wird wie folgt geändert: 1. Der Titel der Verordnung hat zu lauten: „Verordnung des Bundesministers für Unter- richt und Kunst über eine Änderung der Lehr- pläne für die allgemeinbildenden höheren Schu- len in den Schuljahren 1970/71 bis 1983/84 sowie über die Festsetzung der Lehrverpflich- tungsgruppen". 2. Im Art. I hat § 1 zu lauten: „§ 1. Abweichend von den Bestimmungen der Verordnung des Bundesministers für Unterricht und Kunst vom 22. Juni 1964, BGBl. Nr. 163, in der Fassung der Verordnungen BGBl. Nr. 146/ 1966, 216/1966, 295/1967, 363/1967, 2/1969 wird a) für die 5. Klasse in den Schuljahren 1970/71 bis 1979/80, für die 6. Klasse in den Schuljahren 1970/71 bis 1980/81, für die 7. Klasse in den Schuljahren 1970/71 bis 1981/82 und für die 8. Klasse in den Schuljahren 1971/72 bis 1982/83 aa) des Gymnasiums, Realgymasiums und Wirtschaftskundlichen Realgymnasiums für Mädchen der in Anlage a, bb) der Höheren Internatsschulen der in Anlage a/i, cc) des Bundesgymnasiums für Slowenen der in Anlage a/sl, dd) des Gymnasiums unter besonderer Be- rücksichtigung der musischen Ausbil- dung der in Anlage a/ml, ee) des Realgymnasiums unter besonderer Berücksichtigung der musischen Aus- bildung der in Anlage a/m2, ff) des Realgymnasiums unter besonderer Berücksichtigung der musischen Aus- bildung für Studierende der Musik der in Anlage a/m3, gg) des Realgymnasiums unter besonderer Berücksichtigung der sportlichen Aus- bildung der in Anlage a/sp, hh) des Mathematischen Realgymnasiums mit zusätzlicher Ausbildung in Metallurgie der in Anlage a/me; b) für die Obergangsstufe in den Schuljahren 1976/77 bis 1979/80, für die 5. Klasse in den Schuljahren 1976/77 bis 1979/80, für Schüler, die die Übergangsstufe besucht haben, bis 1980/81, für die 6. Klasse in den Schuljahren 1976/77 bis 1980/81, für Schü- ler, die die Obergangsstufe besucht haben, bis 1981/82, für die 7. Klasse in den Schul- jahren 1976/77 bis 1981/82, für Schüler, die die Übergangsstufe besucht haben, bis 1982/83 und für die 8. Klasse in den 124 302

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P . b . b . Erscheinungsort Wien, Verlagspostamt 1030 Wien

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BUNDESGESETZBLATTFÜR DIE REPUBLIK ÖSTERREICH

Jahrgang 1976 Ausgegeben am 16. November 1976 177. Stück

6 0 7 . Verordnung: Änderung der Verordnung über eine Änderung der Lehrpläne für die all-gemeinbildenden höheren Schulen in den Schuljahren 1970/71 bis 1980/81sowie Festsetzung der Lehrverpflichtungsgruppen

6 0 7 . Verordnung des Bundesministers fürUnterricht und Kunst vom 20. Juli 1976,mit der die Verordnung über eine Änderungdar Lehrpläne für die allgemeinbildendenhöheren Schulen in den Schuljahren 1970/71 bis 1980/81 geändert wird sowie die Lehr-

verpflichtungsgruppen festgesetzt werden

Auf Grund des Schulorganisationsgesetzes,BGBl. Nr. 242/1962, in der Fassung der Bundes-gesetze BGBl. Nr. 243/1965, 173/1966, 289/1969,234/1971 und 323/1975, insbesondere dessen§§ 6, 39, 131 a und 131 b sowie des § 29 desMinderheitenschulgesetzes für Kärnten, BGBl.Nr. 101/1959, hinsichtlich der Einstufungen indie Lehrverpflichtungsgruppen auf Grund des§ 7 Abs. 1 des Bundesgesetzes über das Ausmaßder Lehrverpflichtung der Bundeslehrer, BGBl.Nr. 244/1965, im Einvernehmen mit dem Bun-deskanzler und dem Bundesminister für Finanzen,wird verordnet:

Artikel I

Die Verordnung des Bundesministers fürUnterricht und Kunst vom 13. August 1970,BGBl. Nr. 275, über eine Änderung der Lehr-pläne für die allgemeinbildenden höheren Schu-len in den Schuljahren 1970/71 bis 1980/81 inder Fassung der Verordnungen BGBl. Nr. 307/1970, 323/1972 und 614/1974 wird wie folgtgeändert:

1. Der Titel der Verordnung hat zu lauten:

„Verordnung des Bundesministers für Unter-richt und Kunst über eine Änderung der Lehr-pläne für die allgemeinbildenden höheren Schu-len in den Schuljahren 1970/71 bis 1983/84sowie über die Festsetzung der Lehrverpflich-

tungsgruppen".

2. Im Art. I hat § 1 zu lauten:

„§ 1. Abweichend von den Bestimmungen derVerordnung des Bundesministers für Unterrichtund Kunst vom 22. Juni 1964, BGBl. Nr. 163,

in der Fassung der Verordnungen BGBl. Nr. 146/1966, 216/1966, 295/1967, 363/1967, 2/1969 wird

a) für die 5. Klasse in den Schuljahren1970/71 bis 1979/80, für die 6. Klasse inden Schuljahren 1970/71 bis 1980/81, fürdie 7. Klasse in den Schuljahren 1970/71bis 1981/82 und für die 8. Klasse in denSchuljahren 1971/72 bis 1982/83

aa) des Gymnasiums, Realgymasiums undWirtschaftskundlichen Realgymnasiumsfür Mädchen der in Anlage a,

bb) der Höheren Internatsschulen der inAnlage a/i,

cc) des Bundesgymnasiums für Slowenender in Anlage a/sl,

dd) des Gymnasiums unter besonderer Be-rücksichtigung der musischen Ausbil-dung der in Anlage a/ml,

ee) des Realgymnasiums unter besondererBerücksichtigung der musischen Aus-bildung der in Anlage a/m2,

ff) des Realgymnasiums unter besondererBerücksichtigung der musischen Aus-bildung für Studierende der Musikder in Anlage a/m3,

gg) des Realgymnasiums unter besondererBerücksichtigung der sportlichen Aus-bildung der in Anlage a/sp,

hh) des Mathematischen Realgymnasiumsmit zusätzlicher Ausbildung inMetallurgie der in Anlage a/me;

b) für die Obergangsstufe in den Schuljahren1976/77 bis 1979/80, für die 5. Klasse inden Schuljahren 1976/77 bis 1979/80, fürSchüler, die die Übergangsstufe besuchthaben, bis 1980/81, für die 6. Klasse in denSchuljahren 1976/77 bis 1980/81, für Schü-ler, die die Obergangsstufe besucht haben,bis 1981/82, für die 7. Klasse in den Schul-jahren 1976/77 bis 1981/82, für Schüler,die die Übergangsstufe besucht haben, bis1982/83 und für die 8. Klasse in den

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Schuljahren 1976/77 bis 1982/83, für Schü-ler, die die Übergangsstufe besucht haben,bis 1983/84

aa) des Oberstufenrealgymnasiums der inAnlage b,

bb) des Oberstufenrealgymnasiums unterbesonderer Berücksichtigung der musi-schen Ausbildung der in Anlage b/m1,

cc) des Oberstufenrealgymnasiums unterbesonderer Berücksichtigung der musi-schen Ausbildung für Studierende derMusik der in Anlage b/m2,

dd) des Oberstufenrealgymnasiums unterbesonderer Berücksichtigung dersportlichen Ausbildung der in An-lage b/sp,

c) für die Übergangsstufe in den Schuljahren1970/71 bis 1979/80, für die 5. Klasse inden Schuljahren 1970/71 bis 1979/80, fürSchüler, die die Obergangsstufe besuchthaben, bis 1980/81, für die 6. Klasse in denSchuljahren 1970/71 bis 1980/81, für Schü-ler, die die Übergangsstufe besucht haben,bis 1981/82, für die 7. Klasse in den Schul-jahren 1970/71 bis 1981/82, für Schüler,die die Übergangsstufe besucht haben, bis1982/83 und für die 8. Klasse in denSchuljahren 1970/71 bis 1982/83, für Schü-ler, die die Übergangsstufe besucht haben,bis 1983/84des Aufbaugymnasiums und des Aufbau-realgymnasiums der in Anlage c,

d) für den 1. Halbjahrslehrgang in denWintersemestern 1970/71 bis 1979/80 undin den Sommersemestern 1971 bis 1980,für den 2. Halbjahrslehrgang in den Som-mersemestern 1971 bis 1980 und in denWintersemestern 1971/72 bis 1980/81, fürden 3. Halbjahrslehrgang in den Winter-semestern 1971/72 bis 1980/81 und in denSommersemestern 1972 bis 1981, für den4. Halbjahrslehrgang in den Sommerseme-stern 1972 bis 1981 und in den Winter-

semestern 1972/73 bis 1981/82, für den5. Halbjahrslehrgang in den Winterseme-stern 1972/73 bis 1981/82 und in den Som-mersemestern 1973 bis 1982, für den6., Halbjahrslehrgang in den Sommerseme-stern 1973 bis 1982 und in den Winterseme-stern 1973/74 bis 1982/83, für den 7. Halb-jahrslehrgang in den Wintersemestern1973/74 bis 1982/83 und in den Sommer-semestern 1974 bis 1983, für den 8. Halb-jahrslehrgang in den Sommersemestern1974 bis 1983 und in den Wintersemestern1974/75 bis 1983/84, für den 9. Halbjahrs-lehrgang in den Wintersemestern 1974/75bis 1983/84 und in den Sommersemestern1975 bis 1984 des Gymnasiums für Berufs-tätige und des Realgymnasiums für Berufs-tätige der in Anlage d

wiedergegebene Lehrplan (mit Ausnahme derLehrpläne für den Religionsunterricht) inKraft gesetzt."

3. Artikel II hat zu lauten:

„Artikel II

Auf Grund des § 7 Abs. 1 des Bundesgesetzesüber das Ausmaß der Lehrverpflichtung der Bun-deslehrer, BGBl. Nr. 244/1965, werden die Un-terrichtsgegenstände der in den Anlagen enthalte-nen Lehrpläne, soweit sie nicht schon in denAnlagen 1 bis 6 leg. cit. erfaßt sind, im Einver-nehmen mit dem Bundeskanzler und dem Bun-desminister für Finanzen in die in der Rubrik„Lehrverpflichtungsgruppe" der Stundentafelder Lehrpläne angeführten Lehrverpflichtungs-gruppen eingereiht. Hinsichtlich jener Unter-richtsgegenstände, die bereits in den Anlagen 1bis 6 leg. cit. erfaßt sind, wird in der Stunden-tafel in Klammer hingewiesen."

4. In der Anlage a (Lehrplan des Gymnasiums,des Realgymnasiums und des Wirtschaftskund-lichen Realgymnasiums für Mädchen)

a) hat Abschnitt I (Stundentafeln) zu lauten:

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b) Abschnitt V (Bildungs- und Lehraufgabender einzelnen Unterrichtsgegenstände, Lehrstoffe,didaktische Grundsätze), Unterabschnitt„Pflichtgegenstände", hat an die Stelle des Ab-schnittes „Naturgeschichte" zu treten:

„BIOLOGIE U N D UMWELTKUNDE

Bildungs- und Lehraufgabe:Zentrales Anliegen des Unterrichtes ist es, dem

jungen Menschen die Welt des Lebens und seine

anorganischen Grundlagen zu erschließen und ihnzu befähigen, die der Natur innewohnenden Ge-setzmäßigkeiten zu erkennen. Dies soll auch diekritische Beobachtungsfähigkeit schulen und derEinführung in die wissenschaftlichen Erkenntnis-methoden dienen, soll anhand von biologischenInhalten das kausale Denken sowie die Fähig-keit fördern, an neue Fragen und Probleme inempirisch-induktiver Weise heranzugehen. DerSchüler soll lernen, selbst zu urteilen und zu be-

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urteilen und verschiedene Wissensgebiete sinnvollzu assoziieren. Das System der Organismen sollals Aussage über natürliche Verwandtschaftsbezie-hungen erkannt werden. Auch soll der Schülermit Bau und Funktionen des menschlichen Kör-pers sowie mit den Grundzügen der Gesund-heitslehre vertraut werden und Einblick in dieGesetze der Vererbung und Entwicklung ge-winnen. Die Gesetzmäßigkeiten des Baues unddie damit zusammenhängenden Eigenschaften derMinerale und Gesteine sollen verstanden werden.Der Schüler soll das Prinzip der Individualitätdes Menschen, das Eingefügtsein in die Gesell-schaft und deren Verflechtung mit der gesamtenNatur verstehen und anerkennen und das Rüst-zeug für eine gesunde, ausgeglichene Lebens-führung erhalten. Gleichzeitig soll er die viel-fältigen Möglichkeiten, die Natur für dieZwecke des Menschen zu nutzen, aber auch dieGrenzen seiner Macht, seine eigene Abhängig-keit und seine Verpflichtung gegenüber der Ge-sellschaft, Nachwelt und Umwelt erkennen unddie Fähigkeit erlangen, sich an die jeweiligenSituationen in seiner Umwelt anzupassen. Die ausdem Unterricht gewonnenen Einsichten undKenntnisse sollen zu einem biologischen Weltbildausgebaut werden, das über die Einordnung derErde in das Universum und ihre Geschichte mitder Entwicklung des Lebendigen zur Darstellungdes Menschen führt. Die Erziehung zur Achtungvor dem Leben soll den gesamten Unterrichtdurchdringen.

Ziel ist der verantwortungsbewußte jungeMensch, der aus Einsicht in die biologischen Zu-sammenhänge in seinem späteren Wirkungs-bereich Entscheidungen so zu treffen vermag,daß das Überleben der Menschheit und die Er-haltung der Natur in einem für ihn psychischund physisch optimalen Ausmaß gewährleistetist.

Lehrstoff:

5. Klasse (2 Wochenstunden):

Die Erde als P l a n e t : Stellung im Welt-all. Kosmogonie.

Erdaufbau : Schalenbau. Plattentektonik.Gebirgsbildung. Vulkanismus. Erdbeben. Zusam-menhang zwischen geologischer Entwicklung undbiologischer Evolution.

Ges te ins- und M i n e r a l b i l d u n g ;Gesteins-, Mineral- und Kristallbegriff. Beispielefür magmatische Gesteine, Sedimente und meta-morphe Gesteine. Kreislauf in der Gesteinsbil-dung. Minerale, soweit sie für die Gesteinsbil-dung sowie für die Wirtschaft von Bedeutungsind.

E r d g e s c h i c h t l i c h e E n t w i c k l u n gund g e o l o g i s c h e r Aufbau Ös te r -r e i c h s : Angewandte Geologie (Lagerstätten;Bautechnik).

Boden und G r u n d w a s s e r : Verwitte-rung. Bodenbildung. Einige Bodenarten und-typen. Der Boden als Lebensraum. Grund- undKluftwasser. Quellen. Grundwasser- und Quellen-schutz.

P f l a n z l i c h e und t i e r i s c h e Ein-z e l l e r : exemplarische Darstellung zur Erar-beitung der Grundzüge des Lebendigen.

Die Ze l l e als l e b e n d e E i n h e i t :Bau und Funktion der Zellorganelle.

Von der Ein- z u r V i e l z e l l i g k e i t :Zellteilung. Zellkolonie — Gewebe — Organ.

Aufbau de r o r g a n i s c h e n Sub-s t a n z d u r c h P f l a n z e n unter Bezugnahmeauf die entsprechenden Organe und Organelle.

Abbau der o r g a n i s c h e n Sub-s t anz : Formen der Dissimilation (Atmung,Gärung, Fäulnis). Bedeutung der Bakterien undPilze im Stoffkreislauf der Natur.

S t o f f a u f n a h m e , - l e i tung und- s p e i c h e r u n g bei Pflanzen unter Bezug-nahme auf die entsprechenden Organe. Wasser-haushalt.

R e i z p h y s i o l o g i e der P f l anzen :Bewegung und Wachstum.

O r g a n i s m u s und Umwel t : Stoff-kreisläufe und Energiefluß. Biologisches Gleich-gewicht. Natürliche und künstliche Umwelt.Störungen in Ökosystemen und Möglichkeiten derAbhilfe (Abwässer; Müll; Luftverschmutzung;Umweltgifte — Kläranlagen; Müllverwertung;Aufforstung; Landschaftspflege).

6. Klasse (3 Wochenstunden):

Bau und L e i s t u n g t i e r i s c h e r undm e n s c h l i c h e r O r g a n s y s t e m e : Ver-gleichende Betrachtung der Körperbedeckung,Bewegungssysteme, Ernährungsformen, Ver-dauungs-, Transport-, Atmungs- und Ausschei-dungssysteme. Stoffwechsel. Aufbau einer ent-wicklungsgeschichtlich-systematischen Übersicht.Baupläne.

F o r t p f l a n z u n g und V e r m e h r u n gbei Pf lanze , T i e r und Mensch:Formen der ungeschlechtlichen und geschlecht-lichen Fortpflanzung und Vermehrung. Fort-pflanzungsorgane der Pflanzen; Bestäubungs-anpassungen. Fortpflanzungsorgane und -verhal-ten der Tiere, Vergleichende Hinweise auf denMenschen.

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2528 177. Stück — Ausgegeben am 16. November 1976 — Nr. 607

V o n der b e f r u c h t e t e n E i z e l l ezum O r g a n i s m u s : Samenentwicklung,-verbreitung, -keimung. Vergleichende Entwick-lungsgeschichte der Pflanzen. Generationswechsel.Vergleichende Embryologie der Tiere und desMenschen. Larvenformen; Brutfürsorge, Brut-pflege. Generationswechsel; Milieuwechsel; Wirts-wechsel.

D i e O r g a n i s m e n in i h r e r Um-w e l t : Anpassung als Vorgang und Zustand.Konvergenzerscheinungen; Biorhythmen. Bauund Leistungen der Sinnesorgane, ihre Bedeu-tung für die Erschließung der Umwelt.

S t e u e r u n g s s y s t e m e u n d R e g e l -k r e i s e : Hormonsysteme, Nervensysteme.

T i e r i s c h e s V e r h a l t e n : Ererbte underlernte Verhaltensweisen. Einzelverhalten undVerhalten in der Gruppe.

H u m a n e t h o l o g i e : Biologische Grund-lagen und spezifisch menschliche Verhaltens-weisen.

H u m a n ö k o l o g i e : Habitate — ihre Ein-flüsse auf das psychische und physische Wohl-befinden und die Leistungsfähigkeit des Men-schen. Möglichkeiten einer planvollen Gestaltungder Umwelt.

7. K l a s s e (2 Wochenstunden am Naturwissen-schaftlichen Realgymnasium ohne DarstellendeGeometrie):

Erweiterung und Vertiefung des Lehrstoffesder 5. und 6. Klasse, insbesondere der ethologi-schen und ökologischen Stoffgebiete. Bereiche-rung der Formenkenntnis und Ergänzung dermorphologischen und entwicklungsgeschichtlich-systematischen Überschau. Nach den örtlichenund schulischen Möglichkeiten mikroskopische,morphologische, anatomische und histologischeUntersuchungen. Beobachtungsaufgaben. Her-stellung von Versuchsanordnungen; Protokoll-führung. Auswertung und Interpretation vonVersuchsergebnissen sowie von Buchtexten, Fil-men, Fernsehsendungen und anderem. Dokumen-tation. Präparationen. Boden- und Wasserunter-suchungen. Exkursionen. Arbeiten an mineralogi-schem und petrographiscfaem Material. Kenn- undBestimmungsübungen. Erste Hilfe.

E n t w i c k l u n g s g e s c h i c h t e derE r d e und der L e b e w e s e n .

Schriftliche Arbeiten:

Referate (z. B. Kurzberichte über praktischeArbeiten, Ergebnisse literarischer Studien).

Schularbeiten im Gesamtausmaß von 90 bis120 Minuten je Semester, verteilt auf zwei oderdrei Arbeiten je Semester.

8. Klasse (2 Wochenstunden am Gymnasium,am Naturwissenschaftlichen Realgymnasiummit Darstellender Geometrie, am Mathemati-schen Realgymnasium und am Wirtschafts-kundlichen Realgymnasium für Mädchen):

V e r e r b u n g : Klassische Vererbungslehre;Molekulargenetik; Virologie.

H u m a n g e n e t i k und P o p u l a t i o n s -g e n e t i k : Erbforschung am Menschen. Erb-krankheiten. Genetische Familienberatung.Eugenik, Euphänik; genetische Zukunft des Men-schen.

E n t s t e h u n g des Lebens : Versucheund Theorien. Chemische Evolution.

E n t w i c k l u n g s g e s c h i c h t e derErde und der L e b e w e s e n : Erdgeschichte(geologische und paläontologische Zeittafel);Zeugnisse der stammesgeschichtlichen Entwick-lung. Ursachen, Verlauf und Ergebnis.

H e r k u n f t des M e n s c h e n : Fossil-geschichte; vergleichende Primatologie; Rassenund Rassenkreise.

F o r t p f l a n z u n g s b i o l o g i e des Men-schen: Besonderheit der menschlichen Ge-schlechtlichkeit. Sexualethik und Sexualhygiene.Schwangerschaft, Geburt. Geburtenregelung undFamilienplanung.

N a c h g e b u r t l i c h e E n t w i c k l u n g :Extrauterines Jahr; Kindheit — Pubertät — Er-wachsenenalter. Altern und Tod. Körperliche undgeistige Veränderungen im Laufe des Menschen-lebens.

G e s u n d h e i t und K r a n k h e i t : Ge-sunde Lebensführung (Ernährung; Sport;Hygiene). Krankheiten; deren Ursachen, Ver-meidung und Bekämpfung. Immunbiologie. Vor-sorgemedizin. Aktivität und Ruhe. Arbeits-rhythmen. Streß. Arbeitshygiene. Hinweise aufErste Hilfe. Gerontologie.

E n t w i c k l u n g der W e l t b e v ö l k e -rung: Wachstums-, Ernährungs- und Rück-standsprobleme. Zivilisationsschäden.

M e n s c h — B i o s p h ä r e — Erde:Zusammenfassender Überblick und Ausblick.

8. Klasse (2 Wochenstunden am Naturwissen-schaftlichen Realgymnasium ohne DarstellendeGeometrie):Wie für die 8. Klasse der anderen Oberstufen-

formen, jedoch ohne den Abschnitt „Entwick-lungsgeschichte der Erde und der Lebewesen"und unter gleichzeitiger Vertiefung des übrigenLehrstoffes.

Anzufügen ist:„Schriftliche Arbeiten:

Referate (z. B. Kurzberichte über praktischeArbeiten, Ergebnisse literarischer Studien).

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177. Stück — Ausgegeben am 16. November 1976 — Nr. 607 2529

Drei Schularbeiten, die ersten beiden zwei-stündig, die dritte dreistündig."

Didaktische Grundsätze:

Durch überlegte Stoffauswahl ist der Über-lastung mit bloßem Gedächtniswissen vorzubeu-gen. Umfangreiche systematische Betrachtungenmüssen zugunsten allgemein-biologischer Inhaltezurücktreten. Querverbindungen zu anderen Un-terrichtsgegenständen sollen nach Möglichkeitwahrgenommen werden.

Von besonderer Bedeutung ist die Erziehungzu exaktem Beobachten und sprachlich richtigemBeschreiben der Sachverhalte.

Der Unterricht ist durch Verwendung vonNaturobjekten, womöglich aus der engeren Hei-mat, und durch intensive Ausnützung der audio-visuellen Unterrichtsmittel wirklichkeitsnahe zugestalten. Nach Abschluß geschlossener Stoff-einheiten soll eine Zusammenfassung erarbeitetwerden. Ebenso ist zu Beginn neuer Kapitel dashiefür notwendige Grundlagenwissen in Formvon kurzen Wiederholungen zu sichern.

Das Verständnis einer entwicklungsgeschicht-lich-systematisch-vergleichenden Übersicht überdie Formen der Tiere und Pflanzen und ihreBaupläne als Ergebnis der Evolution soll in derOberstufe laufend erweitert werden. Ihre Auf-gabe ist es, den Schülern die Möglichkeit zugeben, die jeweils auch unter anderen Gesichts-punkten besprochenen Lebewesen in einen ord-nenden Zusammenhang zu bringen. Die Fähig-keit zum Einordnen von Handstücken als mag-matische, Sediment- und metamorphe Gesteinesoll angestrebt werden.

Am Realgymnasium ohne Darstellende Geo-metrie sind zur Förderung der Selbsttätigkeitder Schüler Referate durchzuführen sowie An-leitungen für schriftliche Arbeiten und prakti-sche Erste-Hilfe-Leistung zu geben. Kenn- undBestimmungsübungen, die der Vertiefung dersystematischen, morphologischen und ökologi-schen Kenntnisse dienen, sowie Übungen in derHandhabung des Mikroskops, der Herstellungeinfacher Präparate, der Erstellung einfacherVersuchsanordnungen sowie Lehrausgänge sindim Rahmen der gegebenen Möglichkeiten durch-zuführen.

An den anderen Oberstufen-Formen wird dieDurchführung von Schülerreferaten sowie dieAbhaltung von Erste-Hilfe-Kursen und Lehr-ausgängen empfohlen.

Der Unterricht aus Biologie und Umwelt-kunde soll den gesicherten Ergebnissen der mo-dernen Forschung angepaßt werden und derenErkenntnisse berücksichtigen."

bb) hat an die Stelle der Überschrift „Hand-arbeit und Werkerziehung" die Überschrift„Werkerziehung für Mädchen" zu treten;

c) Abschnitt V (Bildungs- und Lehraufgabender einzelnen Unterrichtsgegenstände, Lehrstoffe,didaktische Grundsätze), Unterabschnitt „Frei-gegenstände",

aa) hat der Unterabschnitt „Ungarisch, Eng-lisch, Französisch, Italienisch, Russisch, Spanisch,Tschechisch" zu lauten:

„ E n g l i s c h , F r a n z ö s i s c h , I t a l i e -n i s c h , R u s s i s c h , U n g a r i s c h ,

T s c h e c h i s c h , S p a n i s c h

3. b i s 8 . K l a s s e (in vier aufeinanderfolgendenKlassen je 3 Wochenstunden):

Im übrigen wie BGBl. Nr. 295/1967 in derFassung Nr. 53/70 für das Realistische Gymna-sium (hinsichtlich der Schularbeiten: Nr. 614/1974), mit folgender Änderung:

Der Begriff ,5. (6., 7., 8.) Klasse' ist zu er-setzen durch den Begriff ,1. (2., 3., 4.) Kursjahr'."

bb) ist nach dem Freigegenstand „Griechisch"folgender Freigegenstand „Elektronische Daten-verarbeitung" einzufügen;

„ELEKTRONISCHE DATENVERARBEI-TUNG

Bildungs- und Lehraufgabe:

Es sind Kenntnisse und Fertigkeiten zu ver-mitteln, die zur Lösung von Aufgaben und Pro-blemen mit Hilfe der Elektronischen Datenver-arbeitung erforderlich sind. Das Verständnis fürdas Wesen und die Einsatzmöglichkeiten der Elek-tronischen Datenverarbeitung ist zu wecken. DerSchüler soll praktische Programmierkenntnissesoweit erwerben, daß er in der Lage ist, Auf-gaben mittleren Schwierigkeitsgrades selbständigzu analysieren, in einem Programmablaufplandarzustellen und in einer Programmsprache zukodieren.

Lehrstoff:

5. K l a s s e (2 Wochenstunden):

Einführung in die Datenverarbeitung. Algo-rithmen und Programmierung: Operatoren, line-are Anweisungsfolge; Einführung in eine ma-schinenorientierte oder problemorientierte Pro-grammiersprache; Verzweigungen; Schleifen.

Anwendung der Kenntnisse und Fertigkeitenaus der Datenverarbeitung auf numerische Pro-bleme.Schriftliche Arbeiten:

Hausübungen.Zwei Schularbeiten.

6. K l a s s e (2 Wochenstunden):

Ausführliche Behandlung einer höheren Pro-grammiersprache: Kodieren von Programm-ablaufplänen; einfach und doppelt indizierte

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2530 177. Stück — Ausgegeben am 16. November 1976 — Nr. 607

Variable; Ordnen von Feldern; formaler undaktualer Parameter; Unterprogramme.

Anwendung der Kenntnisse und Fertigkeitenaus der Datenverarbeitung auf numerische Pro-bleme; imitiertes Plotten.Schriftliche Arbeiten:

Hausübungen.Zwei Schularbeiten.

7. K las se (2 Wochenstunden):

BOOLEsche Algebra.Funktionsweise elektronischer Datenverarbei-

tungsanlagen: Speicherwerk, Rechenwerk, Steuer-werk.

Darstellung der Daten. Ein- und Ausgabe-systeme.

Anwendung der Kenntnisse und Fertigkeitenaus der Datenverarbeitung auf numerische undalphanumerische Probleme.Schriftliche Arbeiten:

Haasübungen.Zwei Schularbeiten, davon eine zweistündig.

8. K l a s s e (2 Wochenstunden):

Externe Geräte und Datenorganisation. Re-chenmaschinensysteme: Sprachsysteme (Kompiler,Assembler, Loader); Betriebsarten (Stapelver-arbeitung, Multiprogramming, Time-Sharing).

Anwendung der Kenntnisse und Fertigkeitenaus der Datenverarbeitung auf numerische undalphanumerische Probleme. Simulation.Schriftliche Arbeiten:

Eine Schularbeit, zweistündig.

Didaktische Grundsatzes

In der 5. Klasse soll der Schüler zum erstenMale mit Beispielen für Algorithmen bekanntgemacht werden, wobei er in die Lage versetztwerden soll, zunächst für einfache und späterauch für schwierigere Aufgaben Programmabläufeselbständig herzustellen und die Kodierung die-ser Aufgaben je nach Verfügbarkeit einer DV-Anlage möglichst zunächst in einer maschinen-orientierten und spätestens in der 6. Klasse ineiner höheren Programmiersprache durchzufüh-ren. Diese Kenntnisse sind in der 5. und 6. Klasseauf möglichst viele numerische Probleme, ab der7. Klasse auch auf alphanumerische Probleme an-zuwenden. Ab der 7. Klasse soll der Schülermit der Funktionsweise elektronischer Rechen-anlagen sowie mit den verschiedenen Rechen-maschinensystemen vertraut gemacht werden,wobei grundlegende Kenntnisse der BOOLEschenAlgebra als mathematische Grundlage für dieBehandlung dieser Teilgebiete des Lehrstoffs zuvermitteln sind.",

cc) ist nach dem Freigegenstand „DarstellendeGeometrie" folgender Freigegenstand „Instru-mentalmusik" einzufügen:

INSTRUMENTALMUSIK

(Klavier, Orgel, Gitarre, Blockflöte, Querflöte,Klarinette, Horn, Trompete, Posaune, Violine,

Violoncello)

Bildungs- und Lehraufgabe:

Ziele des Unterrichts sind sowohl Kenntnisseund Fertigkeiten im Instrumentalspiel als auchdie praktische Ergänzung zu den in Musik-erziehung erworbenen Fähigkeiten.

Dem Schüler sollen die vielfältigen Möglich-keiten des praktischen Musizierens eröffnet undeine aktive Anteilnahme am Musikleben ermög-licht werden. Außerdem ist die Instrumental-musik als Beitrag zur Persönlichkeitsbildung desheranreifenden Jugendlichen zu verstehen.

Der Schüler ist auf Grund des Gutachtenseines Fachlehrers seinem Können entsprechendin ein bestimmtes, Kursjahr einzureihen. Währendder Studienzeit ist eine Versetzung in ein anderesKursjahr möglich.

Durch die Einführung des FreigegenstandesInstrumentalmusik an allgemeinbildenden höhe-ren Schulen soll nicht der außerschulische In-strumentalmusik-Unterricht ersetzt werden.

Lehrstoff:

K l a v i e r

1. K u r s j a h r (1 oder 2 Wochenstunden):Elementartechnische Übungen.Intervall- und Motivübungen: Hören — Be-

nennen — Spielen (Singen).Einfache Spielstücke und Liedsätze.Allenfalls einfache Improvisanonsversuche.

2. K u r s j a h r (1 oder 2 Wochenstunden):Fortführen der elementartechnischen Übun-

gen.Fortführen der Intervall- und Motivübungen.Einfache Vortrags- und Übungsstücke. Ge-

legentlich vierhändiges Spiel.Allenfalls Improvisationsversuche und Gestal-

tungsübungen.

3. K u r s j a h r (1 oder 2 Wochenstunden):Technische Übungen und leichte Etüden.Leichte Sonatinensätze und einfache polyphone

Spielstücke.Fortführen der Improvisations- und Gestal-

tungsübungen.Vierhändige Spielstücke.

4. K u r s j a h r (1 oder 2 Wochenstunden):

Technische Übungen und Etüden.Sonatinen und Vortragsstücke verschiedener

Epochen, leichtere polyphone Spielstücke.Vierhändige Spielstücke.Fortführen der Improvisations- und Gestal-

tungsübungen.

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177. Stück — Ausgegeben am 16. November 1976 — Nr. 607 2531

S o n d e r s t u f e :

Technische Übungen und Etüden mit gesteiger-ten Anforderungen. Erweitern der in den Vor-jahren erworbenen Kenntnisse und Fertigkei-ten. Anspruchsvollere Spielliteratur nach Be-gabung des Schülers.

Improvisations- und Gestaltungsübungen.Anleitung zu selbständigem Erarbeiten von

Spielliteratur.

O r g e l

1. K u r s j a h r (1 oder 2 Wochenstunden):

V o r a u s s e t z u n g : Spiel leichter poly-phoner Stücke auf dem Klavier.

Elementartechnische Übungen im Manual- undPedalspiel.

Grundsätze des Registrierens.Einfache Choralbearbeitungen und Versetten.Gegebenenfalb einfache Improvisationsver-

suche.

2. K u r s j a h r (1 oder 2 Wochenstunden):Fortführen der elementartechnischen Übun-

gen.Mehrstimmige Liedsätze; leichte Präludien und

Fugen.Fortführen der Improvisations- und Gestal-

tungsübungen.

3. K u r s j a h r (1 oder 2 Wochenstunden):Fortführen technischer Übungen.Spielliteratur mit gesteigerten Anforderun-

gen.Fortführen der Improvisations- und Gestal-

tungsübungen.Liedbegleitung.

4. K u r s j a h r (1 oder 2 Wochenstunden):Fortführen technischer Übungen (leichte Trio-

sätze).Mittelschwere Spielliteratur aus allen Stil-

epochen.Improvisation einfacher Vor-, Nach- und Zwi-

schenspiele über gegebene Themen.

S o n d e r s t u f e :

Wie bei Klavier.

G i t a r r e1. K u r s j a h r (1 oder 2 Wochenstunden):

Elementartechnische Übungen:Spiel auf leeren Saiten; einstimmiges Spiel

(ohne leere Saiten): chromatische Übungen; Fünf-ton-Reihen auf allen Saiten und in allen Lagen;zweistimmiges Spiel mit leeren Bässen; ersteLagenwechselübungsversuche; gebräuchlichsteTonleitern; Vorübungen zum Akkordspiel (aufleeren Saiten); einfache Kadenzen ohne Quer-grifftechnik; Daumenschlagübungen.

Intervall- und Motivübungen: Hören — Be-nennen — Spielen (Singen).

Melodiespiel (nach Noten und nach dem Ge-hör).

Liedspiel und Liedbegleitung (nach Noten undnach dem Gehör).

Allenfalls einfache Improvisations- und Gestal-tungsversuche (Motivergänzungs- und -erfin-dungsübungen).

Ensemblespiel leichter Literatur, auch mitanderen Instrumenten.

So bald wie möglich sollen alle in Frage kom-menden stilistischen Bereiche der Gitarreliteratur(einschließend die Gitarre in der Kunstmusik, inder Folklore, in der Unterhaltungsmusik und imJazz) an Hand von ausgewählten (typischen)Beispielen von den Anfängen bis zur Gegen-wart erfaßt werden.

2. K u r s j a h r (1 oder 2 Wochenstunden):Fortsetzen der elementartechnischen Übun-

gen: Verschiedene Anschlagsarten; Quergriff-technik; Bindetechnik; Lagenwechselübungen;weitere Tonleitern; Kadenzen in den gebräuch-lichsten Tonarten.

Intervall -und Motivübungen; einfache Trans-positionsübungen von Intervallen, Motiven undkleinen Tongruppen.

Zweistimmiges Spiel mit gegriffener Ober- undUnterstimme.

Begleiten mit einfachen Akkorden (auch nachdem Gehör).

Solospiel mit etwas gesteigerten Anforderun-gen.

Leichte Etüden.Allenfalls Improvisations- und Gestaltungs-

übungen: Motivergänzungs- und -erfindungs-übungen, dabei auch erste Versuche, einfacheMelodien und kleine Lieder zu variieren.

Ensemblespiel von Literatur mit etwas ge-steigerten Anforderungen, auch mit anderen In-strumenten.

3. K u r s j a h r (1 oder 2 Wochenstunden):Fortsetzen der technischen Übungen: Quer-

griff- und Bindetechnik mit gesteigerten Anfor-derungen; weitere Lagenwechselübungen; Aus-bau der Tonleiterübungen (Dur — Moll —chromatische und modale Reihen); erweiterteKadenzen in verschiedenen Lagen, auch unterEinbeziehung von Umkehrungen einfacher Ak-korde und in Verbindung mit der Liedbeglei-tung.

Intervall- und Motivübungen.Transpositionsübungen.Etüden.Akkordbegleitung einfacher Melodien (auch

nach dem Gehör).Sololiteratur mit mittlerem Schwierigkeits-

grad.

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2532 177. Stück — Ausgegeben am 16. November 1976 — Nr. 607

Fortsetzen der Improvisationsübungen, unterEinbeziehung des figuralen Variierens einfacherMelodien.

Ensemblespiel von Literatur mittleren Schwie-rigkeitsgrades, auch mit anderen Instrumenten.

4. K u r s j a h r (1 oder 2 Wochenstunden):

Fortsetzen der technischen Übungen: Quer-griff- und Bindetechnik sowie Lagenwechsel-übungen mit gesteigerten Anforderungen; Ton-leiter- und Akkordübungen mit (auch im Tempo)gesteigerten Anforderungen; erweiterte Kadenzenin verschiedenen Lagen, auch unter Einbeziehungalterierter Akkorde und Ihrer Umkehrungen undin Verbindung mit der Liedbegleitung.

Intervall- und Motivübungen.Transpositionsübungen.Etüden (mittelschwer).Akkordbegleitung von Melodien (auch nach

dem Gehör).Einstimmiges und mehrstimmiges Spiel aus

dem Gedächtnis, auch mit Hinzufügen anspruchs-vollerer Akkorde.

Sololiteratur mit mittleren und mittelschwerenAnforderungen aus allen Stilbereichen (einschließ-lich 20. Jh.).

Fortsetzen der Improvisations- und Gestal-tungsübungen mit gesteigerten Anforderungen.

Ensemblespiel von Literatur mit mittleren undmtttelschweren Anforderungen, auch mit anderenInstrumenten.

Sonderstufe:Wie bei Klavier.

B l o c k f l ö t e

1. K u r s j a h r (1 oder 2 Wochenstunden):

Elementartechnische Übungen, Atmung, Ton-bildung, Artikulation.

Intervall- und Motivübungen: Hören-Benen-nen-Spielen (Singen).

Einfache Lieder und Tanzsätze.Allenfalls Motivergänzungs- und -erfindungs-

übungen.

2. K u r s j a h r (1 oder 2 Wochenstunden):

Fortführen der elementartechnischen Übungen.Tonleiter- und Dreiklangspiel.Einfache Artikulationsübungen.Fortsetzen der Intervall- und Motivübungen.Einfachere Spielstücke in den gebräuchlichen

Tonarten.Einfache Stücke für mehrere Instrumente.Einfache Improvisations- und Gestaltungs-

übungen.

3. K u r s j a h r (1 oder 2 Wochenstunden):

Fortführen der technischen Übungen.Sätze aus den Suiten und Sonaten des Barock

und aus der zeitgenössischen Literatur.

Zusammenspiel mit anderen Instrumenten.Fortführen der Improvisations- und Gestal-

tungsübungen.Gegebenenfalls Spiel auf einer Blockflöte

anderer Stimmlage.

4. K u r s j a h r (1 oder 2 Wochenstunden):

Fortführen der technischen Übungen (Spiel-techniken zur Ausführung alter und neuerMusik).

Gegebenenfalls auch Spiel auf einer Blockflöteeiner anderen Stimmlage.

Zusammenspiel mit anderen Instrumenten.Ausgewählte Beispiele aus der Literatur für

Blockflöte aus verschiedenen Stilrichtungen.Fortführen der Improvisations- und Gestal-

tungsübungen.

S o n d e r s t u f e :Wie bei Klavier.

Q u e r f l ö t e

1. K u r s j a h r (1 oder 2 Wochenstunden):

Elementartechnische Übungen.Intervall- und Motivübungen: Hören-Benen-

nen-Spielen (Singen).Einfache Spielstücke und Tanzsätze.Allenfalls Motivergänzungs- und -erfindungs-

übungen.

2. K u r s j a h r (1 oder 2 Wochenstunden):

Fortführen der elementartechnischen Übungen.Tonleiter- und Dreiklangspiel.Einfache Ansatz- und Intonationsübungen.Fortführen der Intervall- und Motivübungen.Verschiedene Spielstücke, gegebenenfalls auch

leichte Sonatensätze, mit gesteigerten Anforderun-gen.

Fortführen der Improvisations- und Gestal-tungsversuche.

3. K u r s j a h r (1 oder 2 Wochenstunden):

Fortsetzen der technischen Übungen.Spielstücke verschiedener Stilrichtungen.Zusammenspiel mit anderen Instrumenten.Fortführen der Improvisations- und Gestal-

tungsübungen.

4. K u r s j a h r (1 oder 2 Wochenstunden):

Fortführen der technischen Übungen (Spiel-techniken zur Ausführung alter und neuerMusik).

Zusammenspiel mit anderen Instrumenten.Ausgewählte Beispiele aus der Literatur für

Querflöte aus verschiedenen Stilrichtungen.Fortführen der Improvisations- und Gestal-

tungsübungen.

S o n d e r s t u f e :Wie bei Klavier.

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177. Stück — Ausgegeben am 16. November 1976 — Nr. 607 2533

Klarinette1. Kursjahr (1 oder 2 Wochenstunden):

Elementartechnische Übungen.Intervall- und Motivübungen: Hören — Be-

nennen — Spielen (Singen).Einfaches Melodie-Spiel. Tanzsätze (einzeln und

in der Gruppe).Allenfalls einfache Improvisationsversuche.

2. K u r s j a h r (1 oder 2 Wochenstunden):

Fortsetzen der elementartechnischen Übungen.Fortsetzen der Intervall- und Motivübungen.Spielstücke und Tanzsätze in den gebräuch-

lichen Tonarten (einzeln und in der Gruppe).Fortsetzen der Improvisationsversuche.

3. K u r s j a h r (1 oder 2 Wochenstunden):

Technische Übungen und leichte Etüden.Fortsetzen der Intervall- und Motivübungen.Spielstücke in beliebigen Tonarten unter Ein-

beziehung der neuen Tonalität. MehrstimmigeOriginalliteratur.

Fortsetzen der Improvisationsübungen.

4. K u r s j a h r (1 oder 2 Wochenstunden):

Technische Übungen und Etüden.Ausgewählte Beispiele aus der Literatur für

Klarinette aus verschiedenen Stilrichtungen.Einführung in das Transponieren im Rahmen

der Klarinettenstimmungen.Fortsetzen der Improvisations- und Gestal-

tungsübungen. Gegebenenfalls Einführung in dieArtikulation und Improvisation des Jazz (Grup-penspiel).

S o n d e r s t u f e :Wie bei Klavier.

H o r n

1. K u r s j a h r (1 oder 2 Wochenstunden):

Elementartechnische Übungen.Intervall- und Motivübungen: Hören — Be-

nennen — Spielen (Singen).Lieder und einfache Spielstücke.Allenfalls einfache Improvisationsversuche.

2. K u r s j a h r (1 oder 2 Wochenstunden):

Fortsetzen der elementartechnischen Übungen.Fortsetzen der Intervall- und Motivübungen.Lied- und Tanzsätze sowie angemessene Spiel-

stücke (auch in Duo- und Triobesetzung) in dengebräuchlichen Tonarten.

Fortsetzen der Improvisationsversuche.

3. K u r s j a h r (I oder 2 Wochenstunden):Technische Übungen und leichte Etüden.Fortsetzen der Intervall- und Motivübungen.Angemessene Spielstücke aus alter und neuer

Zeit in verschiedenen Tonarten. Ensemblespiel.Fortsetzen der Improvisationsübungen.

4. K u r s j a h r (1 oder 2 Wochenstunden):Technische Übungen und Etüden.Ausgewählte Beispiele aus der Literatur für

Horn (auch mit Klavierbegleitung oder in Duo-,Trio- und anderer Besetzung).

Einführung ins Transponieren im Rahmen derHornstimmungen.

Fortsetzen der Improvisationsübungen; Gestal-tungsübungen.

S o n d e r s t u f e :

Wie bei Klavier.

T r o m p e t e1. K u r s j a h r (1 oder 2 Wochenstunden):

Elementartechnische Übungen: Zwerchfell-atmung und Atemstütze; Tonbildung, Zungen-stoß; Übungen mit Naturtönen — Griffe intiefer Lage; Tonleitern (diatonisch) und Drei-klangszerlegungen (staccato-legato): Tonum-fang fis bis e".

Artikulationsübungen (verschiedene leichteRhythmen).

Intervall- und Motivübungen: Hören — Be-nennen — Spielen (Singen).

Kleine Rufe und Spielstücke.Lieder und Choräle.Motivergänzungs- und -erfindungsübungen,

Ergänzung von vorgeblasenen Rufen und Melo-dien, Improvisieren kleiner Melodien.

Ensemblespiel leichter Duette und Trios.

2. K u r s j a h r (1 oder 2 Wochenstunden):Fortsetzen der elementartechnischen Übungen:

Tonbildungsübungen; Erweiterung des Ton-umfanges (fis—a"); Tonleiterübungen, auch inMoll; Dreiklangszerlegungen in verschiedenenRhythmen und Artikulationsarten, auch in Moll;Fortsetzen der Intervall- und Motivübungen;erste Transpositionsübungen; leichte bis mittel-schwere Etüden.

Leichte Rufe und Signale.Lieder und Spielstücke.Improvisations- und Gestaltangsübungen:

Motivergänzungs- und -erfindungsübungen,Ergänzung vorgeblasener Melodien, dabei aucherste Versuche, einfache Melodien und kleineLieder zu variieren.

Ensemblespiel leichter Duette, Trios undleichter Trompetenstücke.

3. K u r s j a h r (1 oder 2 Wochenstunden):

Fortsetzen der technischen Übungen; Ton-bildungs- und Höhenübungen: fis—c"' (Stac-cato in verschiedenen Rhythmen; Lippenbindun-gen — Lippenentspannungsübungen; staccatound legato gemischt); Tonleitern und Akkord-zerlegungen, auch in Moll; Fortsetzen der Inter-vall- und Motivübungen.

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2534 177. Stück — Ausgegeben am 16. November 1976 — Nr. 607

Transpositionsübungen (in C, Es, F, A, D).Etüden und Spielstücke im bisherigen

Schwierigkeitsgrad.Leichte bis mittelschwere Rufe und Signale.Leichte Sonatinen für Trompete und Klavier.Improvisations- und Gestaltungsübungen unter

Einbeziehung des figuralen Variierens einfacherMelodien.

Ensemblespiel: leichte Spielmusik für Blech-bläser (in Gruppen).

4. K u r s j a h r (1 oder 2 Wochenstunden):

Fortsetzen der technischen Übungen mitgesteigerten Anforderungen: Zungenstoßübungen(ev. Triolen- und Doppelzunge); Tonleiter- undAkkordzerlegungsübungen in anspruchsvollerertechnischer Ausführung unter Verwendungschwierigerer Rhythmen.

Einführung in die Artikulation des Jazz.Intervall- und Motivübungen.Fortsetzen der Transpositionsübungen (in C,

Es, F, A, D und E, auch unter Einschluß desparallelen Moll).

Etüden und Spielstücke (mittelschwer).Rhythmisch und melodisch schwierigere Rufe

und Signale.Fortsetzen der Improvisations- und Gestal-

tungsübungen mit gesteigerten Anforderungen.Geeignete Literatur für Trompete und Klavier

bzw. für Trompete und Orchesterbegleitung.Ensemblespiel: Spielmusik für Bläser (in Grup-

pen) mit mittleren bis mittelschweren Anforde-rungen.

S o n d e r s t u f e :Wie bei Klavier.

P o s a u n e1. K u r s j a h r (1 oder 2 Wochenstunden):

Elementartechnische Übungen (Zwerchfell-atmung und Atemstütze; Tonbildung undAnsatzübungen).

Lagenstudium, leichte Tonarten; Natur-bindungen.

Intervallübungen: Hören — Benennen —Spielen (Singen).

Lieder, einfache Spielstücke.Einfache Übungen im Ensemblespiel.Motivergänzungs- und Erfindungsübungen,

Ergänzung von vorgeblasenen Melodien.

2. K u r s j a h r (1 oder 2 Wochenstunden):Fortführen der elementartechnischen Übungen.Tonbildungsübungen, Lippenbindungen; Le-

gato.Tonleiter- und Dreiklangsübungen in ver-

schiedenen Durtonarten.Fortführen der Intervall- und Motivübungen.Leichte Etüden, Spielstücke (auch in der Grup-

pe), leichte alte und neue Bläsermusik, auchpolyphon, Choräle.

Fortsetzen der Improvisations- und Gestal-tungsübungen, Improvisieren kleiner Melodien.

Ensemblespiel leichter Duos und Trios.

3. K u r s j a h r (1 oder 2 Wochenstunden):Fortführen der technischen Übungen.Tonleitern und Akkordzerlegungsübungen in

verschiedenen Dur- und Molltonarten.Legato; Staccato; der Dämpfer; Verfeinerung

der Artikulation.Mittelschwere Etüden und Spielstücke mit ge-

steigerten Anforderungen.Gruppenspiel mit anderen Instrumenten.Improvisations- und Gestaltungsübungen; Ver-

suche, einfache Melodien und kleine Lieder zuvariieren.

Ensemblespiel leichter Duos, Trios und leichterStücke aus der Posaunenliteratur.

4. K u r s j a h r (1 oder 2 Wochenstunden):Technische Übungen mit gesteigerten Anfor-

derungenTonleitern und Akkordzerlegungen in ver-

schiedenen Artikulierungen.Vibrato und Glissando.Signale.Geeignete Literatur für Posaune und andere

Instrumente.Spielmusik für Bläsergruppen.Fortführen der Improvisations- und Gestal-

tungsübungen mit gesteigerten Anforderungen.Gegebenenfalls Einführung in die Artikula-

tion und Improvisation des Jazz (Gruppenspiel).

Sonderstufe:Wie bei Klavier.

V i o l i n e1. K u r s j a h r (1 oder 2 Wochenstunden):

Elementartechnische Übungen.Intervall- und Motiv-Übungen: Hören — Be-

nennen — Spielen (Singen).Lieder und einfache Spielstücke (einzeln und

in der Gruppe).Allenfalls einfache Improvisationsversuche.

2. K u r s j a h r (1 oder 2 Wochenstunden):Fortsetzen der elementartechnischen Übungen.Fortsetzen der Intervall- und Motivübungen.Ein- und mehrstimmige Spielstücke (Duos) in

den gebräuchlichen Tonarten unter Einbeziehungdes Gruppenspiels.

Fortsetzen der Improvisationsversuche.

3. K u r s j a h r (1 oder 2 Wochenstunden):Technische Übungen und leichte Etüden.Fortsetzen der Intervall- und Motiv-Übungen.Spielstücke in beliebigen Tonarten unter Ein-

beziehung der neuen Tonalität.Fortsetzen der Improvisationsübungen.

Page 15: BUNDESGESETZBLATT · kreise: Hormonsysteme, Nervensysteme. Tierisches Verhalten: Ererbte und erlernte Verhaltensweisen. Einzelverhalten und Verhalten in der Gruppe. Humanethologie:

177. Stück — Ausgegeben am 16. November 1976 — Nr. 607 2535

4. K u r s j a h r (1 oder 2 Wochenstunden):

Technische Übungen und Etüden.Spielstucke aus alter und neuer Zeit (auch mit

Begleitung anderer Instrumente). Eine Sonatineoder leichte Sonate.

Improvisations- und Gestaltungsübungen.

Sonder s tu fe :

Wie bei Klavier.

V i o l o n c e l l o1. Kurs j ah r (1 oder 2 Wochenstunden):

Elementartechnische Übungen.Intervall- und Motiv-Übungen; Hören — Be-

nennen — Spielen (Singen).Einfache Spielstücke (einzeln und mit anderen

Instrumenten).Allenfalls einfache Improvisationsversuche.

2. K u r s j a h r (1 oder 2 Wochenstunden):

Fortsetzen der elementartechnischen Übun-gen.

Fortsetzen der Intervall- und Motiv-Übungen.Spielstücke in den gebräuchlichen Tonarten

unter Einbeziehung des Gruppenspiels.Fortsetzen der Improvisationsübungen.

3. K u r s j a h r (1 oder 2 Wochenstunden):

Technische Übungen und leichte Etüden.Fortsetzen der Intervall- und Motivübungen.Spielstücke in beliebigen Tonarten unter Ein-

beziehung der neuen Tonalität.Fortsetzen der Improvisationsübungen.

4. K u r s j a h r (1 oder 2 Wochenstunden):

Technische Übungen und Etüden.Spielstücke aus alter und neuer Zeit (auch in

Begleitung anderer Instrumente). Eine Sonatineoder leichte Sonate.

Improvisations- und Gestaltungsübungen.

S o n d e r s t u f e :

Wie bei Klavier.

Didaktische Grundsatze:

Der Instrumentalunterricht an allgemeinbil-denden höheren Schulen soll den Schüler befähi-gen, typische Stücke der wichtigsten Stilepochenund Genrebereiche bis zur Gegenwart in einerWeise auszuführen, die es ihm ermöglicht, sich mitden geistigen Inhalten dieser Musik auseinander-zusetzen. Dabei ist ein Überblick über beispiel-gebende Werke zu vermitteln.

Dieselben Grundsätze gelten auch bei der Er-ziehung zum gemeinsamen Musizieren.

Auf Lehrinhalte des Pflichtgegenstandes Musik-erziehung ist praktisch Bezug zu nehmen. Ge-gebenenfalls sollen Meisterwerke für das betref-fende Instrument zum Zwecke musikalisch-tech-

nischer Studien und interpretatorischer Beobach-tungen gehört werden.

Da das Leistungsniveau bei den Schülern einereinzelnen Gruppe nach Maßgabe der Musikalität,der manuellen Geschicklichkeit, der Übungsmög-lichkeit und anderer Faktoren meist sehr unter-schiedlich ist, sollen möglichst Schüler annäherndgleicher Leistung in einer Gruppe zusammenge-faßt werden. Somit können auch Schüler ver-schiedener Klassen eine Gruppe bilden.

Für Schüler mit Vorkenntnissen ist die Einord-nung von besonderer Bedeutung, sie sind inGruppen höherer Klassen und später in die Son-derstufe einzureihen.",

dd) hat an die Stelle der Überschrift „Hand-arbeit und Werkerziehung" die Überschrift„Werkerziehung" zu treten,

ee) hat der Freigegenstand „Maschinschreiben"zu lauten:

„MASCHINSCHREIBEN

Bildungs- und Lehraufgabe:

Sicheres Beherrschen der Schreibmaschine durchSchreiben nach der Zehn-Finger-Blindschreib-methode ist anzustreben. Die Schüler sind mitden Vorschriften des Österreichischen Kurato-riums für Wirtschaftlichkeit vertraut zu machen.Das Anfertigen wichtiger Schriftstücke des pri-vaten, geschäftlichen und amtlichen Gebrauchsist zu üben.

Die Schüler sollen einfache Fehler an derSchreibmaschine selbständig beheben können.

Lehrstoff:

5. b i s 7. K l a s s e (in zwei aufeinanderfolgendenKlassen je 2 Wochenstunden):

K u r s f ü r A n f ä n g e r (1. Kursjahr):

Richtige Körper- und Handhaltung. Bekannt-machen mit des wichtigsten Bestandteilen derSchreibmaschine Gründliches Kennenlernen derTastatur. Blindschreiben nach der Zehn-Finger-Blindschreibmethode. Großschreibung. Ziffernund Zeichen.

Erreichen einer Schreibgeschwindigkeit vonetwa 100 Reinanschlägen pro Minute. Ansagenohne Geschwindigkeitsanforderung. Ansagen undAbschreibübungen, die ihren Stoff der Umweltdes Schülers, vor allem auch dem Inhalt andererUnterrichtsgegenstände, entnehmen.

Hervorhebungsarten (Unterstreichen, Sperr-schrift, Mittestellen und Großschreiben).

Die Anschrift. Brief einfachster Art. Brief ohneVordruck. Gebrauch des Kohlepapiers. Brief-kuvert.

Nach Bedarf durchzuführende schriftliche Ar-beiten sind zu beurteilen.

Page 16: BUNDESGESETZBLATT · kreise: Hormonsysteme, Nervensysteme. Tierisches Verhalten: Ererbte und erlernte Verhaltensweisen. Einzelverhalten und Verhalten in der Gruppe. Humanethologie:

2536 177. Stock — Ausgegeben am 16. November 1976 — Nr. 607

K u r s f ü r F o r t g e s c h r i t t e n e (2. Kurs-jahr):

Vertiefung der Kenntnis des Griffelds. DerMittelstrich in seinen Anwendungen. Zeichen, dieWörter ersetzen. Zeichen, die keine Wörter er-setzen. Zusammengesetzte Zeichen, Abkürzungen,Ziffern und Zahlen.

Papier- und Briefformate. Wiederholung: DerBrief ohne Vordruck. Tabellenschreiben. Der ge-normte Brief.

Bewerbungsschreiben. Lebenslauf. Schreiben aufDoppelbogen mit und ohne Durchschlag. Anfer-tigen mehrerer Durchschläge. Vervielfältigungs-arten.

Verträge, Statuten, Listen, Preisverzeichnisse.Schriftstücke des Verkehrs mit Behörden, aufnicht vorgedrucktem Papier. Erziehung zu weit-gehend selbständiger Gestaltung von Maschin-schriftstücken aller Art.

Ansagen und Abschreibübungen, die ihren Stoffder Umwelt des Schülers, vor allem auch demStoff anderer Unterrichtsgegenstände, entnehmen.

Maschinenkunde: Tabulator, Stechwalze, Wal-zenfreilauf. Pflege der Schreibmaschine. Behebungkleiner Schäden.

Nach Bedarf durchzuführende schriftliche Ar-beiten sind zu beurteilen.

Didaktische Grundsätze:Dem Schüler ist ausreichendes Verständnis für

ein gutes Schriftbild zu vermitteln. Es ist daraufzu achten, daß die im Unterricht angefertigtenSchriftstücke sprachlich und orthographisch ein-wandfrei sind und sich zum Teil mit Sachverhal-ten befassen, die Gegenstand des Unterrichts an-derer Unterrichtsgegenstände sind. Stets ist aufBrauchbarkeit des Schriftstückes größter Wert zulegen. Nach Möglichkeit sollen auch Hausübungenin anderen Fächern mit der Schreibmaschine ab-gefaßt werden.

Die Steigerung der Schreibgeschwindigkeit darfnicht auf Kosten der Genauigkeit erfolgen.

Um eine zu starke Beanspruchung der Schülerzu vermeiden, sind keine Doppelstunden anzu-setzen.";

d) Abschnitt V (Bildungs- und Lehraufgabender einzelnen Unterrichtsgegenstände, Lehrstoffe,didaktische Grundsätze), Unterabschnitt „Unver-bindliche Übungen",

aa) ist vor der Unverbindlichen Übung „Büh-nenspiel" folgende unverbindliche Übung „FreieRede" einzufügen:

„FREIE REDE

5. b i s 8. K l a s s e (je 2 Wochenstunden):Bildungs- und Lehraufgabe:

Fähigkeit des Schülers zur sachgerechten, hörer-bezogenen, persönlich gestalteten, vorbereitetenund unvorbereiteten frei gehaltenen Rede undGesprächsführung.

Lehrstoff:

Thema und Inhalt. Aufbau und Gliederung.Kontakt mit dem Zuhörer. Einsatz geeigneterHilfsmittel.

Sprache: Formulierung, Wortwahl, Redestil —Schreibstil, die wichtigsten Stilmittel, kritischeAnalysen rhetorischer Figuren und Tricks.

Sprechen: Atemtechnik, Deutlichkeit, Lautrich-tigkeit, Ausdruckskraft.

Verhalten: Haltung, Mimik, Gestik. Fehlfor-men und ihre Überwindung.

Die wichtigsten Arten des Gespräches und derRede (Diskussion, Gesprächsleitung, Interview,Reportage, Bekenntnis-, Problemrede, Festrede,Referat; Verkaufs- und Beratungsgespräch; Frage-techniken).

Didaktische Grundsätze:

Übungen wie Sprechspiele, Erfinden von Ge-schichten, Weiterspinnen von Erzählungen. All-tagsnahe Aufgaben.

Atem-, Klang- und Artikulationsübungen.Sinngestaltendes und ausdrucksstarkes Sprechen.Stilübungen, zielstrebige Ausgestaltung von Ge-danken. Ausnützung der Raumakustik, Ein-schätzen der Zuhörer und Eingehen auf sie. Stich-wortzettel. Stil- und sprechkundliche Unter-suchungen von Musterreden aus der Literaturund aus den Massenmedien.

Praxisnahe Übungen in den wichtigsten Artendes Gesprächs und der Rede.",

bb) hat an die Stelle der Überschrift „Litera-turpflege" die "Überschrift „Literatur" zu tre-ten,

cc) ist nach der unverbindlichen Übung „Lite-ratur" folgende unverbindliche Übung „Medien-kunde" einzufügen:

„MEDIENKUNDE

Bildungs- und Lehraufgabe, Lehrstoff, didaktischeGrundsätze:

6. u n d 7. K l a s s e (je 2 Wochenstunden):

In einer Arbeitsgemeinschaft soll der Schülerin Ergänzung und Erweiterung der in allenFächern durchzuführenden MedienerziehungKenntnisse über die Theorie und Praxis der Ent-stehung und des Gebrauches der Medien Hörfunk,Fernsehen und Film; Presse, Plakat und andererDruckwerke; Schallplatte, Tonband und gegebe-nenfalls weiterer, in Zukunft entwickelter, tech-nischer Medien erwerben.

Der Schüler soll befähigt werden, sich in einerWelt zurechtzufinden, über die er zum großenTeil durch Massenmedien informiert wird; ersoll die Struktur, die Gestaltungsmittel und dieWirkungsmöglichkeit der Kommunikations-medien erkennen und verstehen; er soll die Mas-

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177. Stück — Ausgegeben am 16. November 1976 — Nr. 607 2537

senmedien und ihre Angebote selbständig undkritisch beurteilen können, um sich ihrer sinnvollzu bedienen und sie eigenverantwortlich in seinLeben einzuordnen.

Für die Arbeitsgemeinschaft sind Selbsttätig-keit und Initiative des Schülers wesentliche Vor-aussetzungen. Dies ist von konkreten Beispielenausgehend durch arbeitsteiligen Gruppenunter-richt, Referate der Schüler, Diskussionen und Ex-kursionen sowie durch praktische Übungen imRahmen der gegebenen Möglichkeiten zu errei-chen. Ferner können auch Fachleute aus verschie-denen Bereichen der Massenmedien zu Referatenund Diskussionen herangezogen werden.",

dd) sind nach den unverbindlichen Übungen„Fremdsprachen" die folgenden unverbindlichenÜbungen „Landeskunde" und „Rechtskunde" ein-zufügen:

„LANDESKUNDE

Bildungs- und Lehraufgabe:

Der Unterricht soll eingehende Kenntnis vonLandschaft, Geschichte, Kultur und Wirtschaft desBundeslandes vermitteln, Verständnis für Auf-gaben und Bedeutung des Bundeslandes innerhalbder Republik Österreich wecken und vertiefenund die Schüler zu aktiver und verantwortungs-bewußter Teilnahme am öffentlichen Leben, vorallem auch in der Gemeinde und im Land, an-regen.

Lehrstoff:

5. b is 7. K l a s s e (insgesamt 2 Wochenstunden):

Natürliche Landschaften und Topographie desBundeslandes (Aufbau, Formenschatz, Flußnetz,Klima, Flora und Fauna).

Werden der Kulturlandschaft (besondere Be-tonung der Entwicklung von Bevölkerungs- undSiedlungsbild, gesellschaftlicher Struktur, Wirt-schafts- und Verkehrsformen, sozialen Einrichtun-gen, Umweltfragen).

Die wichtigsten Abschnitte aus der Geschichtedes Bundeslandes.

Die gegenwärtigen wirtschaftlichen, sozialen,politischen und kulturellen Verhältnisse.

Didaktische Grundsätze:

Die Behandlung der wirtschafts- und sozial-kundlichen, geographischen und geschichtlichenStoffgebiete hat in ständiger Bezugnahme zurDarstellung der Geographie und GeschichteÖsterreichs zu erfolgen und zu dieser hinzufüh-ren. In diesem Sinne wird ausgehend von derLandeskunde ein Beitrag zum Verständnis derEntwicklung und der gegenwärtigen AufgabenÖsterreichs geleistet.

Die gemeinsame Erarbeitung des Lehrstoffessteht im Mittelpunkt. Referate und gelegentlicheExkursionen können den Unterricht sinnvoll er-gänzen.

RECHTSKUNDE

7. und 8. K l a s s e (je 2 Wochenstunden):

Bildungs- und Lehraufgabe, Lehrstoff, didaktischeGrundsätze:

V ö l k e r r e c h t

Lernziel: Erkennen der Bedeutung des Staatesals Völkerrechtssubjekt und Gewinnen kritischerEinsichten in die Wechselbeziehungen der Völ-ker und Staaten.

Hervorzuheben: Bedeutung des Völkerrechtsfür den einzelnen, für die Gesellschaft und denStaat (Staatsbürgerschaft, Fremdenrecht, Flücht-lingsproblem, Minoritätenproblem, Kriegsrecht,Konfliktregelung).

Internationale Organisationen, ihre Macht-befugnisse und deren Grenzen.

Die österreichische Neutralität unter demAspekt des Völkerrechts.

V e r f a s s u n g s r e c h t

Lernziel: Kennenlernen der staatsbürgerlichenRechte und Pflichten und Erfassen der Notwen-digkeit ihrer Ausübung bzw. Erfüllung.

Hervorzuheben: Menschenrechte und Grund-freiheiten (historische Entwicklung, geltendesRecht). Die Bedeutung von Gerechtigkeit, Sitt-lichkeit und Sitte, von Naturrecht und positivemRecht.

Wesen und Aufgaben des Staates (Staatenbund,Bundesstaat, Föderalismus, Zentralismus, Staats-form, Regierungsform, Wohlfahrtsstaat, Versor-gungsstaat, demokratische, autoritäre und totali-täre Ordnungen). Die Österreichische Bundesver-fassung (historische Entwicklung und heutigeStruktur; wesentliche Teilbereiche wie: allgemeineVertretungskörper, Weg der Gesetzgebung, Funk-tionen der Bundesregierung, der Landesregierun-gen, des Bundespräsidenten). Rechtssatzformen(Gesetz, Verordnung, individueller Verwaltungs-akt).

Methodischer Hinweb: Die Grundsätze vonDemokratie und Rechtsstaat sollen als Vorbildfür eine funktionierende Ordnung des mensch-lichen Zusammenlebens herausgearbeitet werden.

V e r w a l t u n g s r e c h t

Lernziel: Gewinnung von ersten Einblicken indie Organisation und Wirkungsweise der Ver-waltung.

Hervorzuheben: Verwaltungsagenden derHoheitsträger.

Beispiele aus der Hoheits- und Privatwirt-schaftsverwaltung (Auftragswesen, Subventionen,öffentliche Unternehmungen).

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Kontrolle durch übergeordnete Behörden undBeschwerderecht der Bürger.

Methodischer Hinweis: Lehrausgänge zu Ver-waltungsbehörden und (oder) Gemeinderats-sitzungen wären wünschenswert.

Z i v i l r e c h t

Lernziel: Erlangen eines ersten Verständnissesfür das Personenrecht, Schuld- und Sachen-recht. Kennenlernen der Schutzfunktion derRechtsordnung bei der Schließung von Rechts-geschäften (Schutz bei Zwang und Irrtum, gegenWucher und sonstige sittenwidrige Vereinbarun-gen, bei Leistungsstörungen sowie in bestimmtenSonderfällen, etwa bei Abzahlungsgeschäften).

Hervorzuheben: Rechts- und Handlungsfähig-keit (natürliche und juristische Person, Voll-macht).

Schließung von Rechtsgeschäften, (wie z. B.Ehevertrag, Testament, Kaufvertrag, Mietver-trag usw.).

Möglichkeiten des Rechtsschutzes (Funkdonder Gerichte, Wirken des Rechtsanwalts und desNotars).

Methodischer Hinweis: Wünschenswert ist eineErläuterung an Hand von konkreten Fällen ausdem Erlebnisbereich des Schülers.

A r b e i t s - u n d S o z i a l r e c h t

Lernziel: Erkennen der Entwicklung und derGrundstruktur des Sozial- und Arbeitsrechts undFestigen des sozialen Verantwortungsbewußt-seins.

Hervorzuheben: Der Arbeitnehmer in seinenBeziehungen zum Arbeitgeber, zur Belegschaftund zu den Berufsverbänden (Individual- undKollektivarbeitsrecht, Streikrecht, Arbeitsgerichts-barkeit, Gewerkschaft, Kammern).

Entwicklung des Sozialrechts.Möglichkeiten sozialer Sicherheit (Fürsorge,

Vorsorge, Subsidirität, Versicherung).Methodischer Hinweis: Auf Zusammenhänge

mit den anderen Teilbereichen der Rechtskundeund Wirtschaftskunde soll hingewiesen werden.

S t r a f r e c h t

Lernziel: Erkennen der Funktion des Straf-rechtes als Schutz der Gesellschaft vor Rechts-brechern unter Wahrung des Freiheitsraumesdes einzelnen.

Hervorzuheben: Voraussetzungen der Straf-barkeit und Motivation der Bestrafung.

Geschützte Rechtsgüter.Grundsätze des Strafverfahrens.Frage der Resozialisierung.Methodischer Hinweis: Bei Erarbeitung des

Themas ,Geschützte Rechtsgüter' sollen be-sonders häufige und den Schülern aus den

Massenmedien bekannte Delikte herangezogenwerden. Es empfiehlt sich auch der Besuch einerGerichtsverhandlung."

ee) hat an die Stelle der Überschrift „Natur-geschichte" die Überschrift „Biologie und Um-weltkunde" zu treten,

ff) ist nach der Unverbindlichen Übung„Physik" die folgende unverbindliche Übung„Schach" einzufügen:

„SCHACH

5. bis 8. K l a s s e :

Bildungs- und Lehraufgabe:

Unmittelbares Ziel ist das Erlernen des„königlichen Spieles".

Darüber hinaus soll der Schachunterricht denSchülern Werte vermitteln, die mit der Eigen-art dieses Spieles eng verbunden sind; Fähigkeitzur Konzentration, Überblick über komplizierteSituationen, Aufbau und konsequente Durch-führung eines Planes, Abschätzung der Aus-wirkungen der eigenen Entschlüsse und Hand-hingen. Dadurch soll nicht nur ein logisch-systematisches Denken, sondern auch die Sach-lichkeit dieses Spieles sich in der Persönlichkeits-entwicklung des Spielers auswirken.

Lehrstoff, Didaktische Grundsatze:

1. K u r s j a h r (1 Wochenstunde):

Das Schachbrett und seine Einteilung. Be-nennung der Felder.

Die Gangart der einzelnen Steine, einschließ-lich der Sonderfälle: Rochade, Schlagen en passant,Verwandlung des Bauern. Einführung der fol-genden Begriffe: Linie, Reihe, Diagonale, Schla-gen, Bedrohen, Decken.

Notation. Dabei ist die algebraische Notationder internationalen Zahlennotation vorzuziehen.

Schachbieten und Mattsetzen. Das Patt.Einführung in einige der gebräuchlichsten Er-

öffnungen. Dabei sind offene und halboffenePartien vorzuziehen. Vor allem kommen inFrage: Königsspringerspiel mit der italienischenund spanischen Fortsetzung. Sizilianische, fran-zösische, russische Verteidigung sowie Caro-Kann.Die einfachsten Endspiele: König und Damegegen den König, König und Turm oder2 Türme gegen den König, einfache Bauernend-spiele. Hier sind vor allem die Bedeutung der„Opposition" und die Schwäche der Randbauernaufzuzeigen. Es ist dringend ratsam, zu jederEröffnung einige Musterpartien vorzuspielen, andie Tafel zu schreiben und von den Schülern mit-schreiben zu lassen. Dadurch wird die Geläufig-keit im Lesen der Notation gefördert. Selbst-verständlich sind diese Partien gründlich zu

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kommentieren. Mittelspiel. Schon im 1. Kursjahrlassen sich gelegentlich des Durchspielens vonMusterpartien viele Hinweise auf planvolle Füh-rung des Mittelspieles einflechten.

Hausübungen.Soweit die lokalen Gegebenheiten es erlauben,

soll schon wenige Wochen nach Beginn desUnterrichtes innerhalb der Klassen ein Meister-schaftsturnier organisiert werden. Von diesemZeitpunkt an hat jeder Schüler wöchentlich eineMeisterschaftspartie zu spielen. Die Führung derTabelle muß in den ersten Jahren wohl derLehrer selbst in die Hand nehmen. Die Schülergewinnen dabei aber doch erste Einblicke in dieOrganisation eines Turniers. Wertung der Par-tien und Kriterien der Reihung können ihnenin diesem Zusammenhang leicht erklärt werden.

2. K u r s j a h r (1 Wochenstunde):

Weiterführung der Eröffnungslehre. Elemen-tare Eröffnungsfehler und Eröffnungsfallen. All-gemeine Richtlinien für die Eröffnung. Zunächstsind weitere Zugfolgen und Varianten der be-reits erlernten Eröffnungen zu behandeln. DerBegriff „Gambit". Das angenommene und dasabgelehnte Königsgambit mit seinen gebräuch-lichsten Varianten. Auch Damen- und Mittel-gambit werden vorteilhafterweise bereits im2. Kursjahr behandelt.

Von den geschlossenen Partien können hieram ehesten die Zukertort-Eröffnung und einigeArten der indischen Verteidigung empfohlenwerden.

In der Endspiellehre empfiehlt sich eine gründ-liche Wiederholung des Stoffes des 1. Kursjahres.Ferner ist das Endspiel König mit zwei Läuferngegen den König zu behandeln. An Hand kon-kreter Beispiele können auch etwas schwierigereBauernendspiele durchgearbeitet werden.

Da eine systematische Behandlung des Mittel-spieles nicht möglich ist, soll an Hand guterPartien in die verschiedenen Feinheiten ein-geführt werden: Fesselung, Abzugsschach. Dop-pelangriff, Gabel, ewiges Schach. Ein entschei-dender Punkt ist der planmäßige Aufbau unddie konsequente Durchführung eines Angriffes.Auch das kann am besten durch eingehendesKommentieren guter Partien gezeigt werden.Hier ist die langsame Oberführung vomMaterialgewinn zum Mattplan zu erstreben. Mankann auch bereits einige leichter durchschaubareOpferkombinationen wagen. Besonders lehr-reiche Partien sollte man wenigstens zweimaldurchspielen, da aus dem bereits bekanntenEnde Sinn und Zweck der einzelnen Züge deut-lich erkennbar werden.

Übung im Mitschreiben eigener Partien. An-leitung zur nachträglichen Analyse der eigenenPartien.

Einiges aus der Geschichte und Organisationdes Schachsportes.

Die FIDE und ihre Regeln. HervorragendePersönlichkeiten in der Schachgeschichte.

Der Gebrauch der Schachuhr. Blitzschach.Eventuell Durchführung eines Blitzturniers,wenn genügend Uhren zur Verfügung stehen.

Hausübungen.Für die Klassenmeisterschaft teilt man vor-

teilhafterweise die Spieler nach den Ergebnissendes 1. Jahres in zwei Leistungsklassen. Wiederhat jeder Spieler wöchentlich eine Meisterschafts-partie zu spielen. Am Ende des Jahres ist einQualifikationsturnier um Auf- und Abstieg zuempfehlen. Gelegentlich der Meisterschaft kannman auch das System der Sonneborn-Berger-Punkte erklären.

3. K u r s j a h r (1 Wochenstunde):

Weiterführung und Vertiefung der Eröffnungs-lehre. Bei den offenen Spielen sind zu empfehlen:Evansgambit, schottische Partie, Pozzianis Er-öffnung, Philidor-Verteidigung und Wiener Par-tie. Bei den halboffenen Partien sind zu er-gänzen: skandinavische Verteidigung, Aljechin-und Pire-Verteidigung.

Bei den geschlossenen Spielen ist aus derreichen Fülle eine geeignete Auswahl zu treffen,

Endspiele. Hier ist vor allem das etwas schwie-rige Endspiel König mit Läufer und Springergegen den König gründlich zu behandeln. Dazusollte man auch einige Fälle nicht allzu kompli-zierter Endspiele mit Figuren auf beiden Seitendurchnehmen.

Mittelspiel. Die beste Methode ist wiederumdas wenigstens zweimalige Durchspielen undKommentieren vorbildlicher Partien. Die Schülersollen auf die Strategie des Angreifers und desVerteidigers bzw. auf deren taktische Wendungenhingewiesen werden. Sie gewinnen daraus starkeAnregungen für planvolle Anlage einer Partie.

Problemschach. Einige einfachere Probleme(vor allem Zweizügler) sollten gemeinsam gelöstwerden. Von allzu gekünstelten Problemen istjedoch abzuraten. Ausführliche Behandlung dereinzelnen Artikel der Spielregeln des Weltschach-bundes (FIDE).

Geschichte der Schach-Weltmeisterschaft.Berichte über aktuelle Schachereignisse. Organi-

sation des Schachsportes in Österreich.

Hausübungen:Wie im 2. Kursjahr.Bei geringer Schüleranzahl sollte das Meister-

schaftsturnier doppelrundig gespielt werden. Sindnoch zwei Leistungsklassen möglich, so folgtnach Abschluß des Turniers wieder ein Quali-fikationsturnier um Auf- und Abstieg.

Übungen im Blitzschach.

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4. K u r s j a h r (1 Wochenstunde):

Eröffnungslehre. Ergänzung des bisher Erar-beiteten sowohl durch weitere Analysen derschon behandelten Eröffnungen als auch durchEinführung in weniger gebräuchliche, aber bereitstheoretisch untersuchte Eröffnungen (z. B. Eng-lund-Gambit, Bogoljubowa-Verteidigung; Ben-Oni-Verteidigung, Orang-Utan-Eröffnung usw.).

Mittelspiel. Neben Partien von Meistern sollenins 4. Kursjahr auch weitgehend Partien ana-lysiert werden, die von den Schülern selbst ge-spielt und mitgeschrieben wurden. Diese Methodeerweist sich als sehr erfolgreich. Auch die Unter-suchung von Partien mit starkem Positions-charakter ist, wenn auch beschränkt, in dieserStufe bereits zumutbar.

Endspiele. Besonders zu empfehlen ist auchauf diesem Gebiet die Analyse von Endspiel-stellungen, die steh in Partien der Schüler er-geben haben.Problemschach. Den Schülern des 4. Kursjahrskann man bereits etwas schwierigere Problemevorlegen, wobei jedoch auf eine gewisse Wirk-lichkeitsnähe geachtet werden soll. Übermäßiggekünstelte Probleme sollen weggelassen werden.

Da auf dieser Stufe das Turnier große Bedeu-tung erlangt, sollen einige Bereiche der Turnier-praxis herausgestellt werden; das Ausnützen derzur Verfügung stehenden Zeit, die Zeitnot, Zeit-notmanöver, ewiges Schach (Zug- und Stellungs-wiederholungen) und Patt als Ausweg in ver-lorenen Stellungen, Zusammenstellung einesindividuellen Eröffnungsrepertoires mit Vari-antenkenntnis, Übung in der Zeiteinteilungdurch Variation der Bedenkzeit: 2,5 Stunden für50 Züge/2 Stunden für 40 Züge (Schreib- undUhreazwang), Kurzpartien zu 30, 15 und10 Minuten (kein Schreibzwang) und Blitz-partien zu 7 und 5 Minuten Bedenkzeit.

Geschichte und Organisation. Eine Abrundungdes bisher gewonnenen Bildes der Entwicklungund Organisation des Schachbetriebes sowohl imweltweiten Sinn als besonders in Österreich ist zuerstreben. Die bereits in den unteren Klassen ge-legentlich erwähnten oder besprochenen Möglich-keiten von Turnierformen sollen eingebender undunter Berücksichtigung ihrer mathematischenGrundlagen behandelt werden.

Hansübungen: ähnlich wie im 3. Kursjahr.Die praktische Durchführung- wird weitgehend

von der Anzahl der Schüler abhängen.";

e) ist dem Abschnitt V (Bildungs- und Lehr-aufgaben der einzelnen Unterrichtsgegenstände,Lehrstoffe, didaktische Grundsätze) folgender Ab-schnitt VI anzufügen:

„VI. FÖRDERUNTERRICHTBildungs- und Lehraufgabe, Lehrstoff, Didak-tische Grundsatzes

Ziel des Förderunterrichts ist die Wieder-holung und Einübung des vorauszusetzendenoder des im Unterricht des betreffenden Pflicht-gegenstandes der betreffenden Klasse durch-genommenen Lehrstoffs für Schüler, die beimÜbertritt in die allgemeinbildende höhereSchule oder in der Anfangsstufe des betreffendenPflichtgegenstandes auf Schwierigkeiten stoßen.Dabei ist vorauszusetzen, daß es sich um an sichgeeignete und leistungswillige Schüler handelt,die vorübergehend von einem Leistungsabfallbetroffen oder bedroht sind.

Der Förderunterricht darf grundsätzlich nichtzur Ausweitung, Ergänzung oder Vertiefung desUnterrichts im betreffenden Pflichtgegenstandverwendet werden."

5. Nach der Anlage a ist folgende Anlage a/i(Lehrplan der Höheren Internatsschulen) einzu-fügen:

Anlage a/iLEHRPLAN DER HÖHEREN INTERNATSSCHULEN

I. STUNDENTAFEL(Wie Lehrplan des Nettsprachlichen Gymnasiums bzw. Wirtschaftskundlichen

Realgymnasiums für Mädchen, Anlage a, mit folgenden Abweichungen)

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177. Stück —• Ausgegeben am 16. November 1976 — Nr. 607 2541

II. ALLGEMEINES BILDUNGSZIEL

Wie Lehrplan des Gymnasiums, Anlage a.

III. ALLGEMEINE BESTIMMUNGEN UNDDIDAKTISCHE GRUNDSÄTZE

Wie Lehrplan des Gymnasiums, Anlage a.Darüber hinaus ergibt sich aus der spezifischen

Bildungsaufgabe einer Höheren Internatsschuleund ihren Bildungsmöglichkeiten die Entwick-lung bestimmter erziehungsrelevanter Lehrplan-inhalte in Schwerpunkten. Dies ist aber auch einemethodisch-didaktische Forderung und erfordertdaher vom Lehrer die besondere Hervorhebungeinzelner lehrplanmäßig vorgegebener Lehr-inhalte in Beachtung ihrer Erziehungswirksam-keit.

IV. LEHRPLÄNE FÜR DEN RELIGIONS-UNTERRICHT

Siehe Anlage a.

V. BILDUNGS- UND LEHRAUFGABEN DEREINZELNEN UNTERRICHTSGEGEN-

STANDE, LEHRSTOFF, DIDAKTISCHEGRUNDSÄTZE

Wie Lehrplan des Gymnasiums, Anlage a, mitfolgenden Abweichungen:

ZWEITE LEBENDE FREMDSPRACHE

E n g l i s c h

Bildungs- und Lehraufgabe:Wie Lehrplan des Gymnasiums, Anlage a, für

den Gegenstand Erste lebende Fremdsprache,Englisch.

Lehrstoff:

5. K l a s s e (3 Wochenstunden):

A u s s p r a c h e : Nach Bedarf Behandlung derHauptschwierigkeiten der Aussprache, Satz-melodie, Aussprache schwach betonter Silben,ebene Betonung, Wechsel der Aussprache inner-halb einer Wortfamilie, auffälligste Eigenheitender amerikanischen Aussprache.

S c h r e i b u n g : Übungen wie in der4. Klasse. Zusammenstellung der wichtigstenBesonderheiten der amerikanischen Rechtschrei-bung.

G e s p r ä c h s - u n d L e s e s t o f f : Leben-dige Darstellungen aus dem Leben im Common-wealth und in den USA (Reiseschilderungen,Geschichtsbilder). Stoffgebiete, die mit demBerufsleben in Zusammenhang stehen: Handel,Industrie, Wirtschafts- und Sozialstruktur, mo-derne Technik, Kulturleben, internationaleZusammenarbeit; Gedichte und Lieder; dra-

matische Szenen, eine Erzählung oder ein Ein-akter.

W o r t s c h a t z u n d S p r e c h ü b u n g e n :Ausbau und gelegentliche Gruppierung des bishererworbenen Sprachgutes nach Sachgebieten; wei-teres Sammeln idiomatischer Wendungen; Übun-gen im Definieren und Umschreiben; Beispielefür Amerikanismen. Sprechübungen mit ge-steigerten Anforderungen.

S p r a c h l e h r e : Festigen des Gebrauches derInfinitiv-, Partizipial- und Gerundkonstruktionen.Gegenüberstellung charakteristischer Ausdrucks-formen im Englischen und im Deutschen (z. B.Ersatz deutscher Umstandsbestimmungen durchHilfszeitwörter im Englischen); Rolle der Vor-wörter anhand einer möglichst großen Anzahlvon Mustersätzen,

M ü n d l i c h e u n d s c h r i f t l i c h eÜ b u n g e n : mündliche und schriftliche Wieder-gabe von Gehörtem und Gelesenem; Inhalts-angaben; Aufsätze im Anschluß an Gesprächs-und Lesestoff; Berichte und Beschreibungen; Um-formungen, Briefe.

S c h r i f t l i c h e A r b e i t e n : RegelmäßigeSchul- und Hausübungen; sechs Schularbeiten, jedrei im Semester.

6. K l a s s e (3 Wochenstunden):

G e s p r ä c h s - u n d L e s e s t o f f : Bilderaus Schulleben, Arbeit, Sport und Freizeit undaus dem Leben großer Persönlichkeiten. Kenn-zeichnende Einrichtungen der englischsprechendenWelt, die Bevölkerung Großbritanniens und dieenglische Sprache als Ergebnis der Geschichte.Einblick in für die Gegenwart bedeutungsvollehistorische Entwicklungen bis um 1700 (MagnaCharta, Aufstieg Englands unter den Tudors,Reformation). Kurze charakteristische Probenaus Dramen Shakespeares; Auswahl aus Werkendes 19. und 20. Jahrhunderts.

S p r a c h l e h r e : Vertiefung der Grammatik-kenntnisse (gelegentliche systematische Zusam-menfassung).

Besonders sind zu berücksichtigen: Bildungund Gebrauch der Zeiten, Formen und Gebrauchder Modalhilfszeitworter, Funktion der Nominal-formen des Verbums (Infinitive, Participle, Ge-rund), Besonderheiten im Gebrauch von Ad-jektiv und Adverb, Gebrauch der Präpositionen,unbestimmte Fürwörter, Besonderheiten im Ge-brauch des Artikels.

M ü n d l i c h e u n d s c h r i f t l i c h eÜ b u n g e n : Vorübungen zum freien Aufsatz.Erklärung neuer und schwieriger Wörter durchbekannte und einfachere, Hörübungen, Diktateund Übersetzungsübungen, Bildbeschreibungenund Bilddeutungen.

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2542 177. Stück — Ausgegeben im 16. November 1976 — Nr. 607

S c h r i f t l i c h e A r b e i t e n : Hausübungen;sechs Schularbeiten, je drei im Semester.

7. K l a s s e (3 Wochenstunden):

G e s p r ä c h s - u n d L e s e s t o f f : Dich-tung und anschauliche Sachprosa zu folgendenStoffgebieten: Die englische und die ameri-kanische Regierungsform als Muster für moderneDemokratie; Parteien und Wahlen in Groß-britannien und in den Vereinigten Staaten vonAmerika. Öffentliche Institutionen und Inter-essenvertretungen. Gesellschaftliche, kulturelle,wirtschaftliche und staatspolitische Entwick-lungen in Großbritannien und in den USA bisum 1900 (Entstehung der Vereinigten Staatenvon Amerika, Erschließung des nordameri-kanischen Kontinents, Gegensatz zwischen Nord-und Südstaaten, technische Revolution und so-ziale Umschichtung; Weltmachtstellung Groß-britanniens).

Proben aus dem Schrifttum des 19. Jahr-hunderts; mindestens eine Ganzschrift aus derGegenwartsliteratur. Ausgewählte Abschnitteaus Zeitungen und Zeitschriften.

S p r a c h l e h r e ; Wie bei der 6. Klasse an-geführt.

M ü n d l i c h e u n d s c h r i f t l i c h eÜ b u n g e n : Wie in der 6. Klasse, jedoch mitgesteigerten Anforderungen, Übungen zum freienAufsatz; Sammlungen von Aussagen zu einemgegebenen Thema; Reizwortaufgaben; Nach-erzählung und freie Umgestaltung; Ordnungund Gliederung von Gedanken über ein in derSchule behandeltes Thema; Gliederung vonTexten. Gelegentlich Übungen im Übersetzen.Berichte und Schilderungen, Versuche in freierWechselrede.

S c h r i f t l i c h e A r b e i t e n : Haus-übungen. Sechs Schularbeiten, je drei im Se-mester.

8. K l a s s e (3 Wochenstunden):

G e s p r ä c h s - u n d L e s e s t o f f : Dich-tung und anschauliche. Sachprosa, im Zusammen-hang mit folgenden Stoffgebieten: Der Menschim Maschinenzeitalter, Bedeutung der Presse,moderne Massenmedien. Die angelsächsischenMächte im Weltgeschehen von der Jahrhundert-wende bis zur Gegenwart (gesellschaftliche, kul-turelle, technische und wirtschaftliche Umwäl-zungen seit dem Ersten Weidkrieg). Eine Ganz-schrift aus der zeitgenössischen englisch-spra-chigen Literatur. Bedeutsame Beiträge Groß-britanniens und der USA zur Weltliteratur. Ab-schnitte aus Zeitungen und Zeitschriften, Wirt-schaftsberichte der Massenmedien. InternationaleBeziehungen und Organisationen.

S p r a c h l e h r e : Wie bei der 6. Klasse an-geführt.

M ü n d l i c h e u n d s c h r i f t l i c h eÜ b u n g e n : Wie in der 7. Klasse, wobei demfreien Aufsatz und der Wechselrede größererRaum zu geben ist. Versuche im Interpretierenund Kommentieren ausgewählter Textstellen.Gelegentlich Übersetzungen aus dem Englischenund ins Englische, wobei die Ausdrucks- undStileigentümlichkeiten des Englischen mit denender Muttersprache verglichen werden sollen.

S c h r i f t l i c h e A r b e i t e n : Haus-übungen. Drei Schularbeiten, die ersten beidenzweistündig, die dritte dreistündig.

Didaktische Grundsätze:Wie Lehrplan des Gymnasiums, Anlage a, für

den Gegenstand Erste lebende Fremdsprache,Englisch.

FREMDSPRACHLICHE KONVERSATION

Bildungs- und Lehraufgabe:Aktivierung des im Unterricht erworbenen

Sprachkönnens zunächst in Anlehnung an dievorgegebenen Sprachmodelle, im weiteren durchÜbertragung auf Situationen des Lebensbereichesder Schüler bis zur eigenständigen Anwendungund zum Versuch einer persönlichen Aussage.

Vertiefung und Festigung des erworbenenSprachwissens (Grammatik, Wortschatz usw.)durch Übungen in neuen vom Lehrbuch unab-hängigen Kontexten.

Aktivierung des im Unterricht erworbenenSachwissens und Erweiterung des Wortschatzesdurch Einbeziehung neuer Sachgebiete.

Verbesserung der Aussprache, der richtigenTonführung und des Hörverständnisses durchzusätzliche Hör- und Ausspracheübungen.

Verbesserung der Sprechfertigkeit und derpraktischen Beherrschung einer gepflegten Um-gangssprache. Richtiger Gebrauch der Fremd-sprache als Kommunikationsmittel.

Lehrstoff:

E r s t e l e b e n d e F r e m d s p r a c h eFranzösisch und Englisch5. Klasse (1 Wochenstunde):

Klassengespräche über aktuelle Ereignisse.Weitere Beiträge zur Geographie und Ge-

schichte, zum wirtschaftlichen und kulturellenLeben. Erweiterung der Kenntnisse über Landund Leute der französischsprechenden bzw.englischsprechenden Welt im Hinblick auf denAuslandsaufenthalt im Rahmen des Schüleraus-tausches in einer französischen bzw. englischenSchule und Familie und Vergleiche mit derHeimat.

Auswertung des Schülerbriefwechsels.

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177. Stück — Ausgegeben am 16. November 1976 — Nr. 607 2543

Z w e i t e l e b e n d e F r e m d s p r a c h e

5. K l a s s e (1 Wochenstunde):

Englisch und Französisch:Einfache Gespräche über Themen, die von der

Umwelt des Schülers ausgehen und in den eng-lischen bzw. französischen Alltag einführen.

Russisch:

Einfache Gespräche über Themen der Sach-gebiete, die mit dem Stoff des Lehrbuches inVerbindung stehen, unter besonderer Berück-sichtigung folgender Schwerpunkte: Schule, Heim,Familie, Geschäft, Stadt, Land, Jahreszeiten.

Didaktische Grundsätze:

Die Gestaltung der fremdsprachlichen Konver-sation hat völlig unabhängig und getrennt vomUnterricht in den Pflichtgegenständen Erste undZweite lebende Fremdsprache zu erfolgen unddient der Vertiefung und Festigung der in diesemUnterricht erworbenen Kenntnisse, Im erstenLernjahr wird eine enge stoffliche Anlehnung anden Unterricht in den Gegenständen Erste undZweite lebende Fremdsprache und damit dieÜbernahme der fremdsprachlichen Konversationdurch den Klassenlehrer empfohlen. In den wei-teren Lernjahren könnte dieser Gegenstand auchvon einem anderen Lehrer dieser Fremdspracheoder vom fremdsprachigen Assistenten über-nommen werden. In allen Fällen hat sich derLehrer ausschließlich der Fremdsprache und dermündlichen Arbeitsweise zu bedienen. In keinemFalle sind schriftliche Arbeiten, Hausübungenaller Art oder die Verwendung eines Lehrbuchesvorzusehen.

Trotz weitgehender Berücksichtigung vor-gebrachter Wünsche der Schüler und der Schüler-interessen bei der Wahl der Gesprächsthemen isteine Vorbereitung und Planung sowohl hin-sichtlich der Thematik als auch des Einsatzesvon Hilfsmitteln unerläßlich.

Lebensnähe, Aktualität und Anschaulichkeitsind erforderlich. Regelmäßige kurze Grammatik-übungen und idiomatische Übungen, ebenso Hör-übungen (z. B. Tagesnachrichten) werden emp-fohlen. Kurzberichte über Selbsterlebtes undSelbstbeobachtetes im Heim oder in der Familieund ihre Auswertung in Form von Gesprächenund Diskussionen werden sich als wertvoll er-weisen. Allmählich sollten die Schüler zu selb-ständigen und kritischen Stellungnahmen als Vor-bereitung auf die Klassendiskussion in den spä-teren Lernjahren hingeführt und gelenkt werden.

Zur Erreichung dieser Ziele ist es notwendig,alle Schüler zu größtmöglicher regelmäßigerAktivität zu führen, wobei sich insbesondere dieaudio-visuellen Hilfsmittel wie Tuchtafel, Wand-bild, Tonband (z. B. Schulfunk), Schallplatte,Diareihe, Kurzfilm, Zeitung, Zeitschrift als wert-volle Hilfe und Ausgangspunkt für ein Gespräch

erweisen werden. Das Gespräch der Schüleruntereinander und damit die Übung in derFremdsprache als Kommunikationsmittel ist be-sonders zu fördern.

In der Konversationsstunde sollten die Moti-vation der Schüler besonders angesprochen undjedem Schüler zahlreiche Gelegenheiten zu Er-folgserlebnissen geboten werden.

WERKERZIEHUNG FÜR MÄDCHEN

Bildungs- und Lehraufgabe:Die auf der Unterstufe erworbenen handwerk-

lichen Fertigkeiten und grundlegenden Kennt-nisse des textilen Gestaltern sind zu steigern undzu erweitern.

Der Zusammenhang verschiedener Arbeitsvor-gänge vom Entwurf bis zum fertigen Werk-stück soll erfahren und erkannt werden. Durchpraktische Tätigkeit und durch persönliche, kri-tische Auseinandersetzung mit der Mode soll derSinn für jene Kleidung entwickelt werden, dieeinwandfreie Paßform hat, Ausdruck des gutenGeschmacks der Trägerin ist und deren Persön-lichkeit unterstreicht.

Der Unterschied soll zur Freude an textilerhandwerklicher Tätigkeit und persönlich ge-schaffenen Werkstücken führen, das Interesse fürtextile Gestaltung vertiefen und zu weitererselbständiger Tätigkeit anregen.

Lehrstoff:5. K l a s s e (2 Wochenstunden):

Zeichnen eines allgemeinen Grundschnittes.Gegenseitiges Maßnehmen.

Zeichnen des Schnittes nach persönlichenMaßen. Abändern des Schnittes nach Vorschlägender Schülerin.

Selbständiges Zuschneiden nach Auflegen desSchnittes. Heften. Anprobe des Werkstückes,eventuell Fehlerbehebung. Nähen und Aus-fertigen.

Durchführung dieser Lehraufgaben an zweiWerkstücken.

Freies Gestalten in zeitgemäßen Techniken undverschiedenen Materialien.

Orientierung über gebräuchliche Wäsche- undKleiderstoffe und ihre Verarbeitung sowie übertextile Fertigprodukte. Marktbezeichnung undPreiswürdigkeit.

Didaktische Grundsätze:Wie Lehrplan des Gymnasiums, Anlage a.

INSTRUMENTALMUSIK

(Klavier, Violine, Violoncello, Orgel, Gitarre,Blockflöte, Querflöte, Klarinette, Horn, Trom-

pete, Posaune)

Bildungs- und Lehraufgabe:Der Instrumentalunterricht dient in Erfüllung

der Aufgabe der Höheren Internatsschulen der

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Förderung der musischen Anlagen sowie auchder Persönlichkeitsentwicklung durch sinnvolleFreizeitgestaltung in Ergänzung zum Unterrichtder allgemeinbildenden Gegenstände. Auf Grundder Organisationsform einer Internatsschule istder Instrumentalunterricht innerhalb der Schuleals Ersatz für den Besuch einer Musikschule anzu-bieten.

Die vermittelten Kenntnisse sollen demSchüler zumindest als eine solide Grundlage zurAusübung gediegener Hausmusik, zum prakti-schen Musizieren im Solo- und Ensemblespieldienen, müssen aber auch im Bedarfsfall dieVoraussetzung für ein spateres Berufsstudiumbilden können.

Lehrstoff:

K l a v i e r

5. L e r n j a h r (2 Wochenstunden):

Tonleitern über vier Oktaven.Große Dreiklangszerlegung.Kadenzen.Umkehrungen des Dominant-Septakkordes.Literatur, wie leichtere „Kleine Präludien"

von Bach.Sonatinen-Vorstufe.

6. L e r n j a h r (2 Wochenstunden):Tonleitern mit gesteigerten Anforderungen in

Tempo und Qualität, auch etwa statt imQuintenzirkel in chromatischer Reihenfolge,Kadenzen mit Dominant-Septakkorden.

Schwierige „Kleine Präludien und Fugen" oder„Zweistimmige Inventionen" von Bach.

Czerny „Schule der Geläufigkeit".Sonatinen.Bartók „Rumänische Volkstänze".

7. L e r n j a h r (2 Wochenstunden):Tonleitern in Terzen, Sexten, Dezimen;

Arpeggien; Kadenzen.Bach „Zweistimmige Inventionen".Leichte Sonaten von Haydn, Mozart, Beet-

hoven; zeitgenössische Werke wie Turina „Post-karten"; Seiber „Rhythmische Studien".

8. L e r n j a h r (2 Wochenstunden):Lernziel sind die Anforderungen der Auf-

nahmsprüfung an der Musikhochschule.Tonleitern in Oktaven, Terzen, Sexten und

Dezimen, Große Dreiklangszerlegung, Kadenzen(alles in angemessenem Tempo und ansprechen-der Qualität).

Literatur wie Bach „Zweistimmige Inventio-nen", Czerny „Schule der Geläufigkeit",leichte klassische Sonaten, Schubert: Tänze,Khatchaturian „Pictures of Childhood", Genzmer„Sonatine", Debussy „Arabesques".

Didaktische Grundsätze:

Gemeinsame Hör- und Rhythmusübungen,Notenlesen, musikalische und formale Erarbei-tung von Musikstücken, sowie kritisches Zuhörenund Verbessern von Fehlern. Förderung desZusammenspiels.

V i o l i n e

1. L e i s t u n g s s t u f e (2 Wochenstunden):

Einwandfreie Geigenhaltung, saubere Bogen-führung und Tongebung.

Hauptstricharten: Legato-Staccato, Détaché-Martelé.

Fingerstrich am Frosch und an der Spitze.Elementartechnische Übungen der linken Hand

(alle vier Griffarten und damit verbunden Ton-leitern und Dreiklänge bis zu 4 Vorzeichen).

Vorbereitende Übungen für das Lagenspiel.Vorübungen für das Vibrato.Rhythmische Übungen (Synkope, Punktierun-

gen, Triole).Einfache Motivergänzungs- und Motiverfin-

dungsübungen.Nachspielen vorgesungener Motive.Liedspiel aus dem Gedächtnis.Blattspiel einfacher Stücke.Zusammenspiel in einfacher Form.Nach Abschluß der 1. Leistungsstufe sollte

der Schüler leichte Spielliteratur und Etüdenin der ersten Lage einwandfrei vortragenkönnen.

2. L e i s t u n g s s t u f e (2 Wochenstunden):Ständige Kontrolle der Geigenhaltung und

Bogenführung, Erlernen und Festigen der erstendrei Lagen, Vorbereitung der höheren Lagendurch sequenzartige Lagenwechselübungen (biszur fünften Lage).

Schwierigere Stricharten (Viotti-Strich, Wurf-bogen, Portato usw.).

Saitenwechselübungen, dynamische Übungen,Trillerübungen, einfache Verzierungen, natürlicheFlageolettöne, Vervollkommnung und Anwen-dung des Vibratos, alle Tonleitern und Drei-klänge in Dur und Moll, einfache Doppelgriffe,Blattspiel von Stücken mäßiger Schwierigkeit,Melodieergänzungs- und Erfindungsübungen,Nachspielen vorgesungener Melodien, einfacheTranspositionen (Oktav, Quint usw.), Hin-führen zur musikalischen Gestaltung, Erziehungzu selbständiger Arbeitsweise (zeitsparendes undsinnvolles Üben).

Nach Abschluß der 2. Leistungsstufe sollte derSchüler Etüden und Spielliteratur mittlerenSchwierigkeitsgrades (in den ersten drei Lagen)einwandfrei vortragen können.

3. L e i s t u n g s s t u f e (2 Wochenstunden):Der Unterricht in der 3. Leistungsstufe paßt

sich im wesentlichen den individuellen Bega-

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177. Stück — Ausgegeben am 16. November 1976 — Nr. 607 2545

bungsmerkmalen des Schülers an. Festigung derdritten bis fünften Lage, Vorbereitung derhöheren Lagen (Lagenwechsel), BogenübungenSpiccato, Festigen aller anderen Bogenstricharten,Grundlagen der Akkordtechnik, Ausbau desDoppelgriffspiels (Terzen, Sexten, Oktaven),künstliche Flageolettöne, Tonleitern und Drei-klänge über drei Oktaven, Blattspiel im Einzel-und Zusammenspiel, Kammermusik, Orchester-spiel.

Didaktische Grundsätze:

Durch kritisches Zuhören einerseits und kon-trolliertes Vorspiel andererseits soll jeder Schülereinen Weg zum selbständigen Üben finden. Ver-ständnis für die Notwendigkeit technischerÜbungen und Freude am Musizieren durchErarbeitung wertvoller Spielliteratur sollen ihmaktive Musikpflege, wenigstens in bescheidenemMaße, zu einem Lebensbedürfnis werden lassen.

Ein erfolgreiches Studium des Violinspielssetzt eine besondere musikalische und streiche-rische Begabung voraus; deshalb sollten bei derSchülerauswahl nur besonders musikalisch undmanuell begabte Schüler zugelassen werden. Invielen Fällen wird bereits am Anfang die Über-prüfung der musikalischen Fähigkeiten (Ton-unterscheidungsvermögen, Rhythmusempfinden,Merkfähigkeit für Melodie usw.) sowie die derphysiologischen Voraussetzungen (Handbau,Länge und Funktionsfähigkeit der Finger,Beweglichkeit im Schultergelenk usw.) Klarheitschaffen.

Bei gehemmten und nervösen Kindern undin Zweifelsfällen sollte man jedoch ein end-gültiges Urteil erst nach einer gewissen Probe-und Beobachtungszeit fällen. Sehr vorteilhaft istes, wenn die Schüler vor Beginn des Violin-unterrichtes eine musikalische Grundausbildung(Grundkurs, Orffkurs, eventuell Blockflöte oderKlavier) absolviert haben.

V i o l o n c e l l o1. L e i s t u n g s s t u f e (2 Wochenstunden):

Einwandfreie Haltung des Instruments, desBogens und der Finger der linken Hand. SichereBogenführung und Entwicklung einer lockerenTongebung.

Stricharten: Détaché-Martelé, legato-staccato.Einführung in den Fingerstrich, Erlernen des

Saitenwechsels, einwandfreie und sichere Intona-tion in der engen, weiten und erhöhten erstenLage, sowie in der halben Lage. Skalen undAkkordzerlegungen innerhalb dieser Lagen, Vor-bereitung des Lagenspiels.

Musizieren einfacher Vortragsstücke und Duos.

2. L e i s t u n g s s t u f e (2 Wochenstunden):

Ständige Kontrolle der Haltung, Bogen-führung und Intonation.

Stricharten: Portato, gebundenes Staccato,Fortführung des Saitenwechsels und der Finger-strichübungen.

Einwandfreie und sichere Intonation in der2., 3. und 4. Lage. Intensive Beschäftigung mitdem Lagenwechsel, Einführung des Flageolett-spiels, Erlernen des Vibratos, einfache Doppel-griffe, Triller und einfache Verzierungen, Skalenund Akkordzerlegungen in Dur und Moll überzwei Oktaven. Interpretation leichter Sonatenund Concertinos (Barock und Frühklassik) sowieVortragsstücke aus verschiedenen Epochen(Moderne).

Nach Abschluß der 2. Leistungsstufe sollte derSchüler Spielliteratur in der 1. bis 4. Lage undEtüden einwandfrei vortragen können.

3. L e i s t u n g s s t u f e (2 Wochenstunden):

Weiterentwicklung der Bogentechnik: Spic-cato, Skalen und Akkordzerlegungen über dreiOktaven, Skalen in Terzen und Sexten, Doppel-triller, Erlernen der 5., 6. und 7. Lage, Ein-führung in den Daumenaufsatz, Interpretationleichter Konzertliteratur, Kammermusik, Or-chester.

Nach Abschluß der dritten Leistungsstufesollte der Schüler Etüden und Literatur wie BachsSuite in G-Dur, Konzerte von Vivaldi und Leo,Konzertino von Klengel beherrschen.

Didaktische Grundsätze:

Siehe Violine.

O r g e l

GitarreB l o c k f l ö t eQ u e r f l ö t eK l a r i n e t t eHörnTrompetePosaune

Wie Lehrplan des Gymnasiums unter beson-derer Berücksichtigung der musischen Aus-bildung, Anlage a/m1.

VI. FÖRDERUNTERRICHT

Wie Lehrplan des Gymnasiums, Anlage a."

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6. In der Anlage a/sl (Lehrplan des Bundesgymnasiums für Slowenen) hat Abschnitt I (Stunden-tafel) zu lauten:

"I. STUNDENTAFEL

(Gesamtwochenstundenzahl und Stundenausmaß der einzelnen Unterrichtsgegenstande)

7. Nach der Anlage a/sl sind die folgendenAnlagen a/ml (Lehrplan des Gymnasiums unterbesonderer Berücksichtigung der musischen Aus-bildung), a/m2 (Lehrplan des Realgymnasiumsunter besonderer Berücksichtigung der musischenAusbildung), a/m3 (Lehrplan des Real-gymnasiums unter besonderer Berücksichtigung

der musischen Ausbildung für Studierende derMusik), a/sp (Lehrplan des Realgymnasiumsunter besonderer Berücksichtigung der sport-lichen Ausbildung) und a/me (Lehrplan desMathematischen Realgymnasiums mit zusätz-licher Ausbildung in Metallurgie) einzufügen:

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„Anlage a/m 1

LEHRPLAN DES GYMNASIUMS UNTER BESONDERERBERÜCKSICHTIGUNG DER MUSISCHEN AUSBILDUNG

L STUNDENTAFEL

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II. ALLGEMEINES BILDUNGSZIEL

Wie in Anlage A (Lehrplan der allgemein-bildenden höheren Schule) zur VerordnungBGBl. Nr. 163/1964, in der Fassung BGBl. Nr.295/1967, für das Gymnasium mit folgendenAbweichungen:

Der vierte Absatz hat zu lauten:„Eine so verstandene Allgemeinbildung be-deutet nicht die Vorbereitung auf bestimmteFachstudien, sondern eine allgemeine Hochschul-reife, die es dem jungen Menschen ermöglicht,im Streben nach dem Guten, Wahren undSchönen Wesentliches von Unwesentlichem undEchtes von Unechtem zu unterscheiden, sachlich,logisch und schöpferisch zu denken und sichgenau und klar auszudrücken. Diese Allgemein-bildung soll ihn zu Wissenschaft und Kunst hin-führen."

Nach dem sechsten Absatz ist einzufügen:„am Gymnasium unter besonderer Berücksichti-gung der musischen Ausbildung die musischenund sprachlich-historischen Unterrichtsgegen-stände und die sich aus ihnen ergebendenAspekte unserer Kultur."

Nach dem neunten Absatz ist einzufügen:„In diesem Zusammenwirken der Bildungs-bereiche setzt das Gymnasium unter besondererBerücksichtigung der musischen Ausbildungbestimmte Schwerpunkte: Mehr als die anderenFormen der allgemeinbildenden höheren Schulepflegt es musisches Verhalten in allen Unter-richtsgegenständen und führt zu vertieftem Ver-ständnis der Zusammenhänge der geistes-geschichtlichen Grundlagen mit dem mathe-matisch-naturwissenschaftlichen Beitrag zur Ent-wicklung der europäischen Kultur. Das Musischeist nicht nur auf die musischen Unterrichts-gegenstände im engeren Sinn beschränkt, sondernstellt ein komplexes Verhalten dar, das emotio-nales Schauen, Hören und Gestalten als zweck-freie, sich selbst genügende Tätigkeit umfaßt.Vom vertieften Werterleben her soll der jungeMensch in besonderer Weise befähigt werden,am Aufbau Europas aus den höchsten Wertenabendländischen Geistes mitzuarbeiten."

III. ALLGEMEINE DIDAKTISCHE GRUND-SÄTZE

Wie in Anlage A (Lehrplan der allgemein-bildenden höheren Schule) zur VerordnungBGBl. Nr. 163/1964, in der Fassung BGBl. Nr.295/1967, für das Gymnasium mit folgendenAbweichungen:

In Ziffer 1 ist im zweiten Absatz nach demBegriff „Selbsttätigkeit" die Wortfolge „undmusische Haltung" einzufügen.

In Ziffer 2 ist nach dem dritten Absatz einzu-fügen:„Die Erziehung zur Mitgestaltung von Schul-

feiern und deren musikalischer Umrahmungsowie die Erziehung zur Mitarbeit bei der Ver-anstaltung von Kunstausstellungen ist vonBedeutung."

In Ziffer 2 ist nach dem letzten Absatz anzu-fügen:„Aufgabe der musischen Unterrichtsgegenständeim engeren Sinn ist es, die Schüler im Rahmenihrer Begabung und Möglichkeit zu lebens-langer schöpferischer oder nachschöpfenderkünstlerischer Tätigkeit anzuregen und ihnendadurch eine besondere Hilfe zur Bewältigungder Freizeit zu geben."

In Ziffer 3 ist dem zweiten Absatz anzufügen:„sowie nach Möglichkeit durch gemeinsamenBesuch von Kunstausstellungen, Kunstsammlun-gen, Theateraufführungen und Konzerten."

In Ziffer 5 sind am Ende des ersten Absatzesden Worten „Arbeitsweisen eines wissenschaft-lichen" die Worte „und künstlerischen" anzu-fügen.

In Ziffer 5 ist im dritten Absatz nach demersten Satz einzufügen:„Es bietet sich die Möglichkeit der künstlerischenEnsembleleistung auf musikalischem und schau-spielerischem Gebiet, sowie die Zusammenarbeitbei dekorativen Gestaltungen an."

In Ziffer 6 haben der dritte und vierte Absatzzu lauten:

„Die Teamarbeit der Lehrer ist besonders zupflegen, weil nur auf diesem Wege das Ziel derDurchdringen aller Unterrichtsgegenstände vomzentralen Bildungsziel dieser Sonderform hererreicht werden kann: Einheit der Bildungs-gestaltung und Bildungswirkung trotz derFächerung des Bildungsgutes. Dabei soll ein har-monischer Ausgleich zwischen intuitivemErkennen und spontanem Erleben bis hin zuanalytisch-rationalem Denken, systematischemOrdnen, Erwerben einer gesicherten Überschauund positiv kritischem Abwägen angestrebtwerden. So gesehen wird dieses musische Bil-dungsprinzip nicht nur von den künstlerischenund den sprachlich-literarischen Unterrichts-gegenständen und den Leibesübungen vertreten,vielmehr haben sämtliche Unterrichtsgegen-stände die Aufgabe, auf alle Aspekte der musi-schen Bildung Bezug zu nehmen. VornehmsteMittel dieser musischen Bildung sind schöpferisch-freudebetontes Spiel und nachschöpferischeGestaltung im weitesten Rahmen, die den jungenMenschen befähigen, unter behutsamer Len-kung wissenschaftliche und künstlerische Ent-deckungen selbständig nachzuvollziehen unddamit nachzuerleben.

Methodisch kann dieses Ziel nur durch sorg-fältig überlegte und auf den jeweiligen Wissens-stand des Schülers abgestimmte Pflege aller sinn-vollen Querverbindungen erreicht werden.Anleitungen dafür sind im Rahmen der Didak-

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177. Stück — Ausgegeben am 16. November 1976 — Nr. 607 2549

tischen Grundsätze der einzelnen Unterrichts-gegenstände gegeben.

Die Heranziehung außerschulischer Fachleutefür Referate und Diskussionen und zur Pflegesolcher Querverbindungen ist fallweise möglich."

IV. LEHRPLÄNE FÜR DEN RELIGIONS-UNTERRICHT

Siehe Anlage a.

V. BILDUNGS- UND LEHRAUFGABEN DEREINZELNEN UNTERRICHTSGEGEN-

STÄNDE, LEHRSTOFFE, DIDAKTISCHEGRUNDSÄTZE

Pflichtgegenstände

DEUTSCH

Bildungs- und Lehraufgabe:

Wie Lehrplan des Gymnasiums, Anlage a.

Lehrstoff:Wie Lehrplan des Gymnasiums, Anlage a, mit

folgenden Abweichungen:

5. K l a s s e :Fünf Schularbeiten, davon zwei zweistündig.

6. K l a s s e (4 Wochenstunden):Fünf zweistündige Schularbeiten.

7. K l a s s e (4 Wochenstunden):Vier Schularbeiten, davon drei zweistündig

und eine dreistündig.

8. K l a s s e (4 Wochenstunden):Drei dreistündige Schularbeiten.

Didaktische Grundsätze:Wie Lehrplan des Gymnasiums, Anlage a.

Darüber hinaus ist anzufügen:„Da ab der 6. Klasse vier Wochenstunden zur

Verfügung stehen, muß Anleitung und Übungzu produktiver Leistung im sprachlichen Bereichmit besonderer Sorgfalt geschehen. Die Arbeitmit Texten aller Art (vorwiegend aber dichte-rischen und philosophischen) ist zu vertiefenund der Interpretation exemplarischer Werkealler Dichtungsgattungen größte Aufmerksamkeitzu schenken. Die Literaturbetrachtung sollunter den nachstehenden vier Aspekten erfolgen:Textbeschreibung, literaturgeschichtliche Orien-tierung, praktische Literaturkritik und vorallem Interpretationsübung unter Anwendungverschiedener Möglichkeiten (z. B. werkim-manent, biographisch, psychologisch, philoso-phisch, soziologisch, religiös).

Im Aufsatzunterricht sollen neben den Arbeits-formen gedanklicher Darstellung (wie Problem-aufsatz, Besinnungsaufsatz, Begriffserläuterung,Interpretation, literarische Facharbeit) auch

solche geübt werden, die in den Bereichschöpferischer Sprachgestaltung gehören (wieEssay, Rede, dramatische Szene, Stimmungsbild,Charakteristik, Kurzgeschichten).Darstellendes Spiel:

Auch auf der Oberstufe sollen die verschieden-sten Formen altersgemäß weiter gepflegt werden.

Zur Aufrechterhaltung einer engen Verbin-dung mit dem Kultarschaffen möge man denKlassen Gelegenheit bieten, an Theaterauf-führungen und deren Vorbereitung teilzu-nehmen, Dichterlesungen und andere kulturelleVeranstaltungen zu besuchen."

ERSTE LEBENDE FREMDSPRACHE

E n g l i s c h

Bildungs- und Lehraufgabe:

Die für die Unterstufe gesetzten Ziele desEnglischunterrichts bleiben in gleicher Rang-ordnung auch für die Oberstufe verbindlichund sind auf allen Gebieten zu erweitern und zuvertiefen:

Schulung sprachlicher Fähigkeiten: Verstehenenglischer Texte, sowohl dem Inhalt als dersprachlichen Qualität nach; Wiedergeben in eng-lischer Sprache, sowohl eines vorgegebenen Sach-verhalts ab auch eigener Gedanken, in münd-licher oder schriftlicher Form; Vortragen ineinwandfreier englischer Aussprache und Into-nation.

Pflege der Begegnung mit dem literarischenSchrifttum aus dem englischen Sprachraum;Verständnis für die Menschen des englischenSprachraums; Verständnis für sprachliche künst-lerische Qualität; Verständnis für den geschicht-lichen Standort eines Werkes und seiner Ent-stehungszeit. Querverbindungen zu anderenUnterrichtsgegenständen sind zu pflegen.

Landeskundliche Kenntnisse: Kulturelle, gesell-schaftliche und politische Einrichtungen. Quer-verbindungen zu anderen Unterrichtsgegenstän-den sind zu pflegen.

Das sachkundliche Wissen soll der Lektürefolgen, um ein durch den Lesestoff und dessenBetrachtung gewecktes Interesse zu nützen. DerLesestoff soll so gewählt, die sich an ihn knüpfen-den Arbeiten sollen so gelenkt werden, daßimmer neue Erlebnis- und Interessenbereicheerschlossen werden können.

Lehrstoff:Wie Lehrplan des Gymnasiums, Anlage a, mit

folgenden Abweichungen:

5. K l a s s e :Gesprächs- und Lesestoff:

Die Themen sollen aus dem Interessenkreisder Jugendlichen gewählt werden (z. B. Freund-schaft, Ehrlichkeit, Unaufrichtigkeit, Mut, Feig-

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2550 177. Stück — Ausgegeben am 16. November 1976 — Nr. 607

heit, Geiz, Freigebigkeit, Benehmen, Schulleben,Sport, Abenteuer, Landschaft, Arbeitswelt derEltern, Humor). Womöglich sollen Ganz-schriften aus der englischsprachigen Literatur(notfalls „simplified") oder Ausschnitte darausgewählt werden, auch Szenen dramatischer Werkesowie Gedichte. Die Lektüre soll Gelegenheitbieten, die Eigenart der Menschen des englischenSprachraums einerseits, aber auch ihre allgemeinmenschliche Gleichartigkeit zu betonen.Mündliche und schriftliche Übungen:

Planmäßige Erweiterung des Wort- undPhrasenschatzes (idiomatische Redewendungen,z. B. um Zustimmung, Zweifel, Ablehnung, Ein-klang oder Divergenz auszudrücken); womöglicheinsprachige Worterklärung; Übungen im Defi-nieren und Umschreiben; geeignete Übungensind: Nacherzählen dem Können der Klasseangemessener, vom Lehrer dargebotener Texte,Berichte und Gespräche über Erlebtes undGelesenes, Zusammenfassung, Stellungnahme,Umformung durch Wechsel der Perspektive bzw.der Darstellungsform; Sammlung von "key-words" zu einem gestellten Thema; kurze Dar-stellung von Sachverhalten zu demselben Thema,eventuell durch Leitfragen des Lehrers; Dar-stellung von Szenen aus dem täglichen Leben,Auswendiglernen von Dialogen, Spiele mit ver-teilten Rollen, ausführliche Bildbeschreibungen.Üben in der Benützung eines einsprachigenWörterbuchs; Beispiele für Amerikanismen.

Diktate; Einsetz- und Umformungsübungengrammatikalischer Art; Kurzberichte über Erleb-tes, auch in Briefform; Gesuche (Lebenslauf);Berichte und Beschreibungen; gelegentlich aucheinfache Übersetzungen ins Englische.Schriftliche Arbeiten:

Hausübungen.Sechs Schularbeiten, je drei im Semester.

6. K l a s s e :Gesprächs- und Lesestoff:

Themen aus dem wachsenden Interessenkreisdes Jugendlichen, Themen in Anknüpfung anTagesereignisse, fallweise im Anschluß an Artikelaus Tageszeitungen. Doch sollen thematisch undsprachlich ergiebige literarische Ganzschriftenoder Ausschnitte daraus den rein sachinforma-tiven Artikeln vorgezogen werden; auch histo-risch-zeitkritische Schriften in humoristischerEinkleidung.

Mündliche und schriftliche Übungen:Neben allen bisherigen Übungsformen tritt

die Aufsatzschulung immer mehr in den Vorder-grund. Listing of keywords, listing of ideas zueinem bestimmten Thema, Wiedergabe undOrdnen von in der Schule vorgetragenen Ideen,Gliederung von vorgegebenen Texten, Stellung-nahmen zu vorgegebenen Sachverhalten, Gedan-ken oder Fragestellungen.

7 . K l a s s e :

Gesprächs- und Lesestoff:

Wo irgend möglich sollen literarisch wertvolleTexte der reinen Sachprosa vorgezogen werden.Erschließung von Themen aus der Dichtung(wie z. B. The industrial revolution and itsconsequences; English monarchs; God and thechurch; The colonial problems). In Ergänzungkönnen Sachprosa und Zeitungsausschnitte her-angezogen werden.

Sprachlehre:Der Schwerpunkt grammatikalischer Unter-

weisung soll immer mehr dahin gerichtet sein,daß die gebotenen Inhalte bedeutungsmäßig undsprachlich voll erfaßt und die Sprachabsichtendes Lernenden ebenso voll verwirklicht werdenkönnen.

Mündliche und schriftliche Übungen:Gelegentlich Übungen im Übersetzen, und

zwar einmal sinngemäß frei und einmal wort-getreu.

8. K l a s s e :

Gesprächs- und Lesestoff:Behandlung dichterischer Texte (z. B. die

human passions bei Shakespeare; die Rolle desChorus bei Shakespeare; poetische Aussagekraftder Sprache als Ersatz für Bühnenbild; Humorund seine nationale Bezogenheit, die Arten desHumors; utopische Literatur; Kontrast zwischenAmericans and Europeans). Dazu sollen auchSachprosa und Zeitungsartikel mit Themen ausdem Interessenkreis der Jugendlichen herange-zogen werden.

Der Maturant soll durch die Lektüre einenÜberblick über die künstlerischen Leistungender englischsprachigen Dichtung, aber auch einenEinblick in die kulturelle, gesellschaftliche, tech-nische, wirtschaftliche und politische Entwick-lung Großbritanniens und der USA bekommenhaben.

Didaktische Grundsätze:Wie Lehrplan des Gymnasiums, Anlage a, mit

folgenden Abweichungen:Wortschatz:

Der Schüler soll lernen, seinen Wortschatzselbständig zu erweitern und auf gewünschteSpezialgebiete auszudehnen. Orthographie, Aus-sprache, Präpositional-Idiomatisches werdengleichzeitig mitgeübt.

Gesprächs- und Lesestoff:Je nach Bedarf wird der Akzent einmal mehr

auf der Schulung der Sprachfertigkeit und dannwieder mehr auf der Vermittlung von Inhaltenliegen. Dementsprechend wird der Lehrer kürzer-gehaltene Texte zu intensiver Sprachbetrachtungoder umfangreichere (etwa Ganzschriften, auch

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177. Stück — Ausgegeben am 16. November 1976 — Nr. 607 2551

ab Heimlektüre) für ein umfassenderes Lesenauswählen. Bei der Wahl der Ganzschriften istes wichtig, daß die Lesefreude der Schüler nichtdurch zu große sprachliche Anforderungen desTextes gedämpft wird.

Für die Behandlung der Stoffgebiete ist dieKoordination mit anderen Unterrichtsgegenstän-den herzustellen.

Mündliche und schriftliche Übungen:Neben den Übungsformen der Unterstufe

sollen conversations, vorbereitete discussions oderdebates und kurzgehaltene Referate geübt wer-den. Letztere geben zu selbständiger Bearbeitunggestellter Themenbereiche Gelegenheit.

Der Redefluß soll nur durch die Verbesserunggrober, sinnverzerrender Fehler unterbrochenwerden.

Neben den Übungen rein sprachlicher Art istauch der composition größere Aufmerksamkeitzu widmen. Wortschatzmäßig und sprachlichmuß jeder Aufsatz auf breitester Basis vorbe-reitet werden (z. B. give your point of viewto ... in only a few sentences; list your ideasto a certain topic; give a short descriptionof ... ; make a lay-out to a certain topic). DieThemenstellung muß dem Schüler Raum zurEntfaltung eigener Gedanken geben, darf ihnaber nie sprachlich überfordern.

LATEIN

Bildungs- und Lehraufgabe:Wie Lehrplan des Gymnasiums, Anlage a.

Darüber hinaus sind Querverbindungen zu denanderen Unterrichtsgegenständen in besonderemMaß zu pflegen.

Lehrstoff:Wie Lehrplan des Gymnasiums, Anlage a, mit

folgenden Abweichungen:

5. K l a s s e :Lesen von Schriftwerken: Geschichtsschreibung

zum Thema: Sagen, berühmte Gestalten undEreignisse aus der römischen Geschichte, römi-sches Leben und Menschentum (Auswahl ausRufus, Nepos, Sueton usw.); — Auswahl ausCaesars Bellum Gallicum, unter besondererBerücksichtigung der kulturhistorisch interessan-ten Kapitel.

6. K l a s s e :Lesen von Schriftwerken: Vertiefung der

Lektüre zur Sagenwelt und Einführung in dieMetrik: Auswahl aus Ovid; — Die Krise derrömischen Republik (Ursachen und Lösungs-versuche, römische Wertbegriffe): Auswahl ausSallust, dazu eine Rede Ciceros und ausgewählteBriefliteratur dieser Zeit. — Als Alternativezur Lektüre von Sallust und Cicero: Auswahl ausLivius.

7 . K l a s s e :

Lesen von Schriftwerken: Römische Philoso-phie — der Eklektiker Cicero — die Bewälti-gung des Lebens: Auswahl aus Cicero undSeneca. — Der Höhepunkt der römischen Epikzur Zeit des Augustus: Auswahl aus Vergil:Aeneis, Bucolica.

8. K l a s s e :

Lesen von Schriftwerken: Auswahl aus Werkenrömischer Lyriker (besonders aus Catull undHoraz): — Römische Kaiserzeit: Einführung inThemen des römischen Rechts, Historiographie(Tacitus); ergänzende Briefliteratur (Plinius).

Didaktische Grundsätze:

Wie Lehrplan des Gymnasiums, Anlage a.Darüber hinaus ist anzufügen:

Beim Wiederholen und Zusammenfassen sindneben Schülerübersetzungen kurze Inhalts-angaben und Interpretationen in deutscherSprache erwünscht. Fallweise können gutedeutsche Übersetzungen herangezogen werden,um dem Schüler das Verständnis eines größerenAbschnittes der Schriftstellerlektüre zu vermit-teln.

Sprachkunde und Werkbetrachtung haben dasZiel, die lateinische Sprache ab Ausdrucksmitteldes Geistes verstehen zu lassen, während dieInterpretation des Werkes kulturelle Einsichteneröffnen und aktuelle Bezüge herstellen soll.

An die angeführte Auswahl von Themen-kreisen ist anzufügen:

„Das Humanismusproblem in historischer undgegenwärtiger Sicht."

GESCHICHTE UND SOZIALKUNDE

Bildungs- und Lehraufgabe:

Wie Lehrplan des Gymnasiums, Anlage a.

Lehrstoff:Wie Lehrplan des Gymnasiums, Anlage a.

Didaktische Grundsätze:Wie Lehrplan des Gymnasiums, Anlage a.

Darüber hinaus ist anzufügen:"Die kulturellen Aspekte jeder Periode sind

besonders zu berücksichtigen. Die Werke derBildenden Kunst, der Literatur und der Musiksollen in verstärktem Maß behandelt werden.Ausgewählte kultur- und sozialgeschichtlicheAbschnitte sind auf diese Weise nach Möglichkeitin Form eines Konzentrationsunterrichts mitQuerverbindungen zu den einschlägigen Unter-richtsgegenständen besonders eingehend zubehandeln.

Den Zielsetzungen der Sonderform ent-sprechend, soll die Bildende Kunst der Griechenvon ihren archaischen Anfängen über den klas-

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sischen Höhepunkt bis zur Spätzeit ebenso ein-gehend dargestellt werden wie die Entwicklungder Literatur, im besonderen das Drama, auchals Spiegelung der historischen Vorgänge, ferner:

Die römische Architektur und Portrait-plastik. Römisches Recht und römische Verwal-tung im Hinblick auf ihre Bedeutung für dieeuropäische Kultur in Querverbindung zumLateinunterricht.

Romanik und Gotik in Europa; das öster-reichische Biedermeier (mit Querverbindungenzur Literatur, Kunst und Wohnkultur); dieKunstrichtungen an der Wende zum 20. Jahr-hundert; die modernen Kunstrichtungen; zeit-genössische österreichische Künstler und Schrift-steller.

Ab der 7. Klasse sollen die Schüler selbst(turnusweise) über die aktuellen politischenEreignisse berichten. Referate der Schüler,besonders in der Arbeitsgemeinschaft der 8. Klas-se, sollen überschaubare Themen behandeln,eine eigene Stellungnahme erkennen lassen undannähernd frei gehalten werden.

Bei Klassenfeiern in allen Schulstufen soll dieGestaltung weitgehend von den Schülerngetragen werden.

Zusätzlich zur primären Behandlung imGeschichtsunterricht sollen historische Epochenund Persönlichkeiten im Sinn des angestrebtenKonzentrationsunterrichts eine vielseitige Dar-stellung in den Sprachfächern (Sage, Literatur)und in den Werken der Bildenden Kunst undder Musik erhalten."

GEOGRAPHIE UND WIRTSCHAFTSKUNDE

Bildungs- und Lehraufgabe:

Wie Lehrplan des Gymnasiums, Anlage a.

Lehrstoff:

Wie Lehrplan des Gymnasiums, Anlage a.

Didaktische Grundsätze:Wie Lehrplan des Gymnasiums, Anlage a. Dar-

über hinaus ist anzufügen:„Auch das ökologische Denken soll gefördert

werden. Die Bodenkunde als das wichtigsteÜbungsfdd soll Prozesse und Zusammenhängeaufzeigen, aber nicht m Form einer SystematikBehandlung finden.

Besonderer Wert ist auf die Motivation desSchülers zu legen, auf aktuelle Thematik, häufi-gen Einsatz moderner Medien, auf Aktivierungder Schüler durch Diskussionen und Referate.Um eine möglichst lebensnahe Beziehung zumwirtschaftskundlichen Lehrstoff herzustellen, sindnach Möglichkeit Lehrausgänge in landwirtschaft-liche und verarbeitende Betriebe sowie in Dienst-leistungsbetriebe durchzuführen.

Auf die Verwendung thematischer Karten istin der gesamten Oberstufe Wert zu legen."

MATHEMATIK

Bildungs- und Lehraufgabe:

Wie Lehrplan des Humanistischen Gymna-siums, Anlage a. Darüber hinaus ist anzufügen:

„Im besonderen soll der Mathematikunterrichtdie polare Spannung zwischen intuitivem Erfas-sen und logisch-analytischem Durchdringen vonProblemen bewußt machen. Mathematik soll wieauf der Unterstufe als Herausforderung anPhantasie und Erfindungsgeist, wie an Ver-standeskraft, Ausdauer und Genauigkeit erlebtwerden. Neben dem Erwerb von Kenntnissenund Fähigkeiten, die für die mathematische Be-handlung von Problemen aus anderen Bereichenerforderlich sind, soll Mathematik auch alszweckfrei, schöpferisch und der Kunst verwandterfahren werden.

Das Bildungsziel des Mathematikunterrichtesist die Integration eigenständigen mathemati-schen Wissens und Könnens in eine ganzheitliche,harmonische Menschenbildung."

Lehrstoff:

Wie Lehrplan des Humanistischen Gymna-siums, Anlage a, mit der Maßgabe, daß in der5. Klasse vier Wochenstunden zu halten sind.

Didaktische Grundsätze:

Wie Lehrplan des Humanistischen Gymna-siums, Anlage a.

BIOLOGIE UND UMWELTKUNDE

Bildungs- und Lehraufgabe:Wie Lehrplan des Gymnasiums, Anlage a.

Lehrstoff:

L a n g f o r m :

Wie Lehrplan des NaturwissenschaftlichenRealgymnasiums ohne Darstellende Geometrie,Anlage a.

K u r z f o r m :

5. K l a s s e (2 Wochenstunden):

Wie für die 5. Klasse des Gymnasiums, An-lage a.

7. K l a s s e (2 Wochenstunden):Wie für die 6. Klasse des Gymnasiums, An-

lage a, unter Bedachtnahme auf die geringereWochenstundenzahl.

8. K l a s s e (2 Wochenstunden):

Wie für die 8. Klasse des Gymnasiums, An-lage a.

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177. Stück — Ausgegeben am 16. November 1976 — Nr. 607 2553

Didaktische Grundsätze:

Wie Lehrplan des Gymnasiums, Anlage a. Dar-über hinaus ist anzufügen:

Bei allen Kapiteln ist auf den Menschen Bezugzu nehmen. Der Unterricht in der Langformbietet durch die größere Wochenstundenzahl dieMöglichkeit zur Verwirklichung didaktischerGrundsätze einer musischen Erziehung. Dabeisteht weniger die Bewältigung größerer Stoff-bereiche im Vordergrund als das bewußte Ein-gehen auf die Psyche des jungen Menschen. Essoll versucht werden, innere Anteilnahme desSchülers zu wecken, seine persönliche Ausein-andersetzung ist anzustreben. Dazu soll das ge-meinsame Gespräch, die fruchtbare Diskussion,das Eingehen auf alle Probleme und Fragen bei-tragen.

A l t e r n a t i v e r P f l i c h t g e g e n s t a n d

Bildungs- und Lehraufgabe, Lehrstoff didakti-sche Grundsätze:8. K l a s s e (2 Wochenstunden):

Behandlung aktueller Probleme und Themen.Diskussion neuerer biologischer Artikel bzw.

Sendungen aus Presse, Fernsehen und Hörfunk.Kennenlernen biologischer Zeitschriften. Bespre-chung von bemerkenswerten Neuerscheinungenauf dem einschlägigen Büchermarkt.

Einführung in die biologische Literaturarbeit.Neue Theorien zum Aufbau der Erde. Mond-

geologie. Astrobiologie.Behandlung ausgewählter, anspruchsvollerer Ka-

pitel aus der Molekularbiologie und Genetik(z. B. Chemismus der Fotosynthese und Dissimi-lation, Proteinsynthese, Enzymatik, Neuro-physiologie), aus der Verhaltensforschung (Ler-nen, Sprache usw.), der Ökologie und Evolution.

Einführen in die Biokybernetik.Biologie und Zukunft der Menschheit.

CHEMIEBildungs- und Lehraufgabe:

Wie Lehrplan des Gymnasiums, Anlage a.

Lehrstoff:Wie Lehrplan des Humanistischen Gymna-

siums, Anlage a, mit der Maßgabe, daß die Lehr-stoffe der 7. und 8. Klasse für die 6. und 7. KlasseGeltung finden.

Didaktische Grundsätze:Wie Lehrplan des Gymnasiums, Anlage a.

A l t e r n a t i v e r P f l i c h t g e g e n s t a n d :

Bildungs- und Lehraufgabe, Lehrstoff:

8. K l a s s e (2 Wochenstunden):Die Entwicklung der Atommodelle. Spektren.

Das wellenmechanische Atommodell. Erläuterungdes Modellbegriffes.

Anwendung des wellenmechanischen Atom-modells vor allem auf die Bindung organischerStoffe.

Synthese und Biosynthese der Eiweißstoffeunter Anwendung moderner Erkenntnisse invereinfachter Form.

Übersicht der Kunststoffe und ihrer Synthe-sen.

Methoden der Strukturaufklärung.Moderne Analysenverfahren (vor allem chro-

matographische Trennverfahren).Probleme des Umweltschutzes an ausgewähl-

ten Beispielen.

Didaktische Grundsätze:

Nach Möglichkeit ist die Behandlung der Stoff-gebiete durch Schülerversuche in Arbeitsgruppensowie durch Referate und anschließende Diskus-sion zu behandeln. Dadurch soll die selbständigegedankliche Auseinandersetzung mit dem Fachgefördert werden. Nach Absprache mit denSchülern soll aus dem Fachgebiet des Umwelt-schutzes ein Themenkreis behandelt werden, wo-bei Lehrausgänge einen Einblick in diese Problem-stellung vermitteln sollen.

PHYSIK

Bildungs- und Lehraufgabe:

Wie Lehrplan des Gymnasiums, Anlage a.

Lehrstoff:

L a n g f o r m :

5. K l a s s e (2 Wochenstunden):Einleitung:

Aufgaben und Arbeitsweisen der Physik.Grundlagen der Dynamik:

Die Grundgrößen Länge und Zeit Kinematikder gleichförmigen und gleichmäßig veränder-lichen Bewegung. Freier Fall ab Modeltvorgang,Grundgesetze der Dynamik. Masse und Kraft.Masse und Gewicht. Kraft und Druck. Krafteckund Drehmoment an wenigen Einzelbeispielen.Reibung. Arbeit und Leistung. Potentielle undkinetische Energie. Erhaltungssätze von Energieund Impuls. Stoß. Verkehrserziehung.Teilchenbau der Materie und Wärmeerschei-

nungen:Aufbau der Materie: Atom und Molekül.

Molekularkräfte. Wärme als Molekularbewegung.Brownsche Bewegung. Diffusion. Kinetische Deu-tung von Temperatur und Wärmemenge. Spezi-fische Wärme. Thermische Ausdehnung. Gas-gesetze (Boyle-Mariotte, Gay-Lussac, Zustands-gleichung). Absolute Temperatur. Tief temperatur-effekte. Strukturauflockerung durch Wärme-zufuhr. Dampfspannung, gesättigte und unge-sättigte Dämpfe. Luftfeuchtigkeit. Gasverflüssi-gung. Spezifische Wärme von Gasen. Das mecha-

303

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2554 177. Stück — Ausgegeben am 16. November 1976 — Nr. 607

nische Wärmeäquivalent, I. Hauptsatz. Umwand-lung von Wärme in mechanische Energie.Thermodynamischer Wirkungsgrad. IrreversibleProzesse. Verbrennungskraftmaschinen. Wärme-leitung und Wärmeströmung.

6. K l a s s e (3 Wochenstunden):

Krummlinige Bewegung, Feldbegriff:Kreisbewegung. Fliehkraft. Der rotierende

starre Körper. Trägheitsmoment. Kreisel. Zen-tralkraft. Flächensatz. Planetenbewegung. Kepler-gesetze. Gravitationsgesetz. Masse und Dichte derErde. Entfernung, Durchmesser und Masse vonMond und Sonne. Entwicklung des Wissens überdas Sonnensystem. Die Drehbewegung der Erdeund ihre Effekte. Probleme der Zeitmessung.Kraftfeld, Kraftlinien, Potential, Arbeit. Pro-bleme der Raumfahrt. Das Feld einer elektrischenLadung. Kraftlinien und Arbeit im elektrischenFeld; das Potential des elektrischen Feldes.

Hydro- und Aeromechanik:Druck und Druckfortpflanzung. Auftrieb in

Flüssigkeiten und Gasen. Barometrische Höhen-messung. Ausflußgesetze. Gleichung von Ber-noulli. Turbinen.

Grundlagen des aerodynamischen Fluges.Strahltriebwerke und Raketenschub.Schwingungen und Wellen:

Gesetz von Hooke. Harmonische Bewegung.Der schwingende Massenpunkt und das mathe-matische Pendel. Fortschreitende transversale undlongitudinale Wellen. Schall als longitudinaleWelle. Merkmale und Erzeugung von Tönen(Hör- und Ultraschall). Interferenz, stehendeWellen, Schwebungen. Eigenschwingungen undResonanz. Huygensprinzip: Reflexion, Brechung,Beugung. Dopplereffekt. Polarisation.

7. K l a s s e (2 Wochenstunden):Im übrigen wie Lehrplan des Naturwissen-

schaftlichen Realgymnasiums ohne DarstellendeGeometrie, Anlage a.

8. K l a s s e (2 Wochenstunden):

Im übrigen wie Lehrplan des Naturwissen-schaftlichen Realgymnasiums ohne DarstellendeGeometrie, Anlage a.

K u r z f o r m :

5. K l a s s e (2 Wochenstunden):Einleitung:

Aufgaben und Arbeitsweisen der Physik.

Grundlagen der Dynamik:Die Grundgrößen Länge und Zeit. Kinematik

der gleichförmigen und gleichmäßig veränder-lichen Bewegung. Freier Fall als Modellvorgang.Grundgesetze der Dynamik. Masse und Kraft.

Masse und Gewicht. Kraft und Druck. Krafteckund Drehmoment an wenigen Einzelbeispielen.Arbeit und Leistung. Potentielle und kinetischeEnergie. Erhaltungssätze von Energie und Im-puls. Stoß. Verkehrserziehung.

Teilchenbau der Materie und Wärmeerscheinun-gen:Aufbau der Materie: Atom und Molekül. Mo-

lekularkräfte. Wärme als Molekularbewegung.Brownsche Bewegung. Diffusion. Kinetische Deu-tung von Temperatur und Wärmemenge. Spe-zifische Wärme. Thermische Ausdehnung. Gas-gesetze (Boyle-Mariotte, Gay-Lussac, Zustands-gleichung). Absolute Temperatur. Strukturauf-lockerung durch Wärmezufuhr. Das mechanischeWärmeäquivalent, I. Hauptsatz. Umwandlungvon Wärme in mechanische Energie. IrreversibleProzesse. Verbrennungskraftmaschinen. Wärme-leitung und Wärmeströmung.

Die Ausbreitung des Lichtes:Lichtgeschwindigkeit, Sure Bestimmung, Hin-

weis auf die Bedeutung ihrer Konstanz. Refle-xionsgesetz. Brechungsgesetz, Totalreflexion.

Hydro- und Aeromechanik:Druck und Druckfortpflanzung. Turbinen.

Grundlagen des aerodynamischen Fluges. Strahl-triebwerke und Raketenschub.

7. K l a s s e (2 Wochenstunden):Krummlinige Bewegung, Feldbegriff:

Kreisbewegung, Fliehkraft. Der rotierendestarre Körper. Trägheitsmoment. Zentralkraft.Flächensatz. Planetenbewegung. Keplergesetze.Gravitationsgesetz. Entwicklung des Wissens überdas Sonnensystem. Kraftfeld, Kraftlinien, Poten-tial, Arbeit. Probleme der Raumfahrt. Das Cou-lombfeld als weiteres Modell eines Feldes.

Schwingungen und Wellen:Gesetz von Hooke. Harmonische Bewegung.

Der schwingende Massenpunkt und das mathe-matische Pendel. Fortschreitende transversaleund longitudinale Wellen. Der Schall als longi-tudinale Welle. Merkmale und Erzeugung vonTönen (Hör- und Utraschall). Interferenz, ste-hende Wellen, Schwebungen. Eigenschwingungenund Resonanz. Huygensprinzip: Reflexion, Bre-chung, Beugung. Dopplereffekt. Polarisation.

Der Wellencharakter des Lichtes:Die Lichthypothesen von Newton, Huygens,

und Fresnel. Interferenz von kohärentem Licht.Beugung an Spalt und Gitter. Phänomenologieder Spektren. Spektralanalyse. Polarisiertes Licht.Doppelbrechung.

Die ruhende elektrische Ladung:Grunderscheinungen. Das Coulombfeld eines

geladenen Körpers. Feldstärke. Potential, Span-

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177. Stück — Ausgegeben am 16. November 1976 — Nr. 607 2555

nutig. Influenz. Kapazität, Kondensator, Dielek-trikum. Elementarladung. Elektronenvolt.

Die bewegte elektrische Ladung (I. Teil):Ursache der Elektrizitätsbewegung. Der elek-

trische Strom. Ohmsches Gesetz. Stromverzwei-gung. Stromarbeit und -leistung. JoulescheWärme. Thermo- und Piezoelektrizität.

8 K l a s s e (2 Wochenstunden):

Wie Lehrplan des Humanistischen Gymna-siums, Anlage a.

A l t e r n a t i v e r P f 1 i c h t g e g e n s t a n d :

Bildungs- und Lehraufgabe:

Der Alternative Pflichtgegenstand Physik hatdie Aufgabe, die Grundlagen der physikalischenErkenntnisse vor allem auf dem Gebiete derAtom- bzw. Kernforschung von höherer Warteaus zu betrachten, auf neue Entwicklungen ein-zugehen und gemeinsame Probleme mehrererWissensgebiete in vertiefter Schau zu besprechen.

Lehrstoff:

8. K l a s s e (2 Wochenstunden):

Atommodelle:Atommodelle von Rutherford und Bohr. Der

Versuch von Franck und Hertz. Erklärung derLinienspektren. Laser. Quantenzahlen, Pauliprin-zip. Dualismus von Welle und Teilchen. Un-schärferelation. Wellenmechanisches Modell.

Atomkern:Radioaktiver Zerfall und sein Nachweis. Strah-

lenschutz. Kernbau und Kernreaktionen. Kern-reaktor. Künstliche radioaktive Isotope und ihreAnwendungen. Teilchenarten und ihre Wechsel-wirkungen.

Aggregatzustände:

Kristalle, amorphe Stoffe, Gase, Plasmen.Z u s ä t z l i c h e r L e h r s t o f f ist aus folgen-

den Themenkreisen auszuwählen:Wechselwirkung zwischen mathematischer und

physikalischer Forschung.Grundlagen der Kybernetik.Komplexe Zahlen in der Wechselstromtechnik.Geometrie und Physik. Grundgedanken der

allgemeinen Relativitätstheorie.Kausalität und Wahrscheinlichkeit in der Phy-

sik.Comptoneffekt.Röntgenspektren.Mikroskopie mit Teilchenstrahlen.Atomphysikalische Datierungsverfahren.Überschallflug. Spezielle Raumfahrtprobleme.Astronomische Spezialprobleme.Der Informationsgehalt des Sternenlichtes.

Sterntemperaturen. Gesetz von Hubble.

Didaktische Grundsätze:

Die Arbeitsweise muß der höheren Reife dieserAltersstufe angepaßt sein; in den Unterricht kön-nen zur Förderung der Selbsttätigkeit der Schü-ler Referate und das Studium wissenschaftlicherVeröffentlichungen (auch fremdsprachiger) ein-gebaut werden.

Im zweiten Teil der Arbeitsgemeinschaft sollder Unterrichtsstoff vorwiegend den angeführtenThemenkreisen entnommen werden. Es steht demLehrer frei, einzelne dieser Themen durch anderevon allgemeinem Interesse zu ersetzen.

PHILOSOPHISCHER EINFÜHRUNGS-UNTERRICHT

(Psychologie, Erziehungslehre, Philosophie)

Bildungs- und Lehraufgabe:

Wie für das Gymnasium, Anlage a; nach demersten Absatz ist einzufügen:„Der Zielsetzung des Gymnasiums unter beson-derer Berücksichtigung der musischen Ausbildungentsprechend ist in besonderer Weise auf dieBedingungen und Möglichkeiten kreativ-geistigenLebens und kulturschöpferischer Tätigkeit hin-zuweisen."

Lehrstoff:

7. K l a s s e (2 Wochenstunden):

Wie für das Gymnasium, Anlage a, mit Aus-nahme der dort mit „allenfalls" gekennzeich-neten Abschnitte. Auf die didaktischen Grund-sätze wird verwiesen.

8. K l a s s e (2 Wochenstunden):

Wie für das Gymnasium, Anlage a, mit derMaßgabe, daß der letzte Absatz zu lauten hat:„Nach Möglichkeit: die Mystik. Philosophie undReligion. Hauptrichtungen der Gegenwarts-philosophie. Kulturphilosophie. Kulturkritik.Kulturethik."

Didaktische Grundsätze:

Wie für das Gymnasium, Anlage a, mit fol-genden Abweichungen:

An die Stelle des dritten und vierten Absatzeshat zu treten:

„An Stelle einer systematischen Behandlungder Entwicklungspsychologie und der Erziehungs-lehre sollen wichtige erzieherische Hinweise ge-geben werden. Der unterrichtliche Ansatz hiezusoll aus der Erziehungs- und Lebenswirklichkeitgenommen und auf konkrete Aufgaben bezogenwerden. Es darf jedoch nicht der Eindruck ent-stehen, daß fertige Antworten für alle Situ-ationen möglich sind und gegeben werdenkönnen."

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2556 177. Stück — Ausgegeben am 16. November 1976 — Nr. 607

Darüber hinaus ist anzufügen:„Die Interpretation philosophischer Texte wirdzum Teil im Rahmen des Deutschunterrichts ge-boten und zum Teil auch in Querverbindungenmit anderen Unterrichtsgegenständen gepflegt."

A l t e r n a t i v e r P f l i c h t g e g e n s t a n d :

Bildungs- und Lehraufgabe, Lehrstoff, didaktischeGrundsätze:

8. K l a s s e (2 Wochenstunden):

In den zusätzlichen zwei Wochenstunden ausPhilosophie als alternativem Pflichtgegenstandsollen wichtige psychologische, erzieherische undphilosophische Probleme aus dem Fundamental-lehrplan erweiternd und vertiefend behandeltwerden, wobei auch die Interessen der jeweiligenKlasse nach Tunlichkeit zu berücksichtigen sind.Darüber hinaus können die Grundzüge derLehren einzelner bedeutender Denker dargelegt,ein Überblick über die Geschichte der Philosophieoder eines philosophischen Problems geboten,Referate über aktuelle psychologische undphilosophische Werke und wichtige Neuerschei-nungen aus diesen Gebieten in den Unterrichteingebaut werden. Die Behandlung kultur-philosophischer und rechtsphilosophischer Fragenwird empfohlen. Möglich ist auch die Lektüreund Interpretation einer philosophischen Schriftoder größerer Abschnitte aus philosophischenTexten. Dies wird in enger Zusammenarbeit mitden Interpretationsübungen im Rahmen desDeutschunterrichtes zu geschehen haben.

MUSIKERZIEHUNG

Bildungs- und Lehraufgabe:

Auf der Oberstufe sollen die an der Unter-stufe entwickelten musikalischen Aktivitätenfortgesetzt und gefördert werden. Weiters solldie Entwicklung eines künstlerischen Wertbildesauf Grund einer allmählich zu intensivierendengeistigen Beschäftigung mit Musik angebahntwerden, wobei das Verständnis für die Musikaus Vergangenheit und Gegenwart ebenso zuentwickeln ist wie für die Musik aus Europaund den übrigen Kontinenten.

Durch Fortsetzen der musikalischen Gestal-tungsübungen sollen die Schüler nach Möglichkeitbefähigt werden, einerseits das in der Gegenwartausgeweitete Spektrum des musikalischen Schaf-fens zu erfassen und andererseits eine kritischeHaltung gegenüber dem komplexen Musik-angebot der Massenmedien und des öffentlichenMusiklebens einzunehmen.

Durch Einblick in die Musik verschiedener so-zialer Schichten sollen die Schüler für die Viel-falt der Musik in allen Bevölkerungskreisen auf-geschlossen werden (Volksmusik, Konsummusik,Kunstmusik, Musik bei Festspielen usw.).

5. K l a s s e (2 bzw. 4 Wochenstunden):

M u s i z i e r p r a x i s :

Vokales Musizieren in enger Verbindung mitStimmbildung unter Berücksichtigung der heran-reifenden Stimmen. Internationales Liedgut; Lied-auswahl auch unter Einbeziehung der Schüler-interessen.

Instrumentales Musizieren in Funktion vonLiedbegleitungen und unter Einschluß von Klang-experimenten auf tonaler und freitonaler Grund-lage nach systematischen Ordnungsprinzipien.

L e h r g u t :

An Hand des Sing- und Musiziergutes zusam-menfassende Wiederholung der wichtigsten Ge-biete der allgemeinen Musiklehre bei anschlie-ßender Erweiterung neuer Gestaltungs- undKompositionstechniken der Altersstufe entspre-chend. Die musikalische Notation in Geschichteund Gegenwart. Einfache Setzweisen. Noten-mitlesen (zwei Systeme; Klavierauszüge).

Grundlagen der mechanischen und elektro-akustischen Klangerzeugung und Klangwieder-gabe. Die Obertonreihe. Musikinstrumente undWiedergabegeräte (Plattenspieler, Tonbandgeräte,Kassettenrekorder, Synthezizer). Die menschlicheStimme, ihre Gattungen und Ausdrucksweisen.

Vom Motiv ausgehend systematische Entwick-lung der musikalischen Formen der Altersstufeentsprechend mit erhöhten musikalischen An-forderungen: Liedformen in Vokal- und Instru-mentalmusik; Rondo- und Variationsformen;Tänze aus alter und neuer Zeit; Ballett; Suite;Programmusik; Oper.

In Zusammenhang mit den dargebotenenWerken sollen historische, stilistische und bio-graphische Kriterien ins Kalkül gezogen werden.

6. K l a s s e (2 bzw. 4 Wochenstunden):

M u s i z i e r p r a x i s :

Vokales Musizieren in enger Verbindung mitStimmbildung. Internationales Liedgut. An-spruchsvollere Liedsätze. Liedauswahl auch unterEinbeziehung der Schülerinteressen.

Instrumentales Musizieren in Funktion vonLiedbegleitungen und unter Einschluß vonKlangexperimenten auf tonaler und freitonalerGrundlage nach systematischen (formalen)Ordnungsprinzipien,

Instrumentales Musizieren in Zusammenhangmit der Erarbeitung von Musikwerken.

L e h r g u t :

Ausgehend von der Obertonreihe das Problemder reinen und der temperierten Stimmung.Einführung in die Grundlagen der Elektro-nischen Musik. Vom bezifferten Baß zum vier-stimmigen Satz. Harmonisieren von einfachenMelodien.

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177. Stück — Ausgegeben am 16. November 1976 — Nr. 607 2557

Vom Kanon ausgehend Entwicklung des Ver-ständnisses für polyphone Formen (Kontra-punkt als Gestaltungsprinzip; Imitation; Cantus-firmus-Sätze; Fuge). Die Polyphonie in Ver-gangenheit und Gegenwart.

Instrumentalformen: Sonatensatzform und ihrAnwendungsbereich in zyklischen Musikwerken(Sonate, Kammermusik, Sinfonie).

Ouvertüre; Konzert; Programmusik; Phantasieund verwandte Formen.

Vokalformen und -gattungen:

Motette, Messe, Madrigal, Gesellschaftslied,Sololied, Chanson, Song. Rezitativ, Arie, En-semble-Satz. Passion, Kantate, Oratorium.

Oper, Operette, Musical.Gegenüberstellung: Schlager, Jazz und Pop.Der Formbegriff im 20. Jh. an Hand exem-

plarischer Beispiele.

7. K l a s s e (2 bzw. 4 Wochenstunden):

M u s i z i e r p r a x i s :

Vokales Musizieren in enger Verbindung mitStimmbildung. Außereuropäisches Liedgut beigleichzeitiger Pflege europäischer und besondersdeutschsprachiger Lieder; Liedauswahl unter Ein-beziehung der Schülerinteressen. Versuche vo-kaler Improvisationen auf tonaler und freitonalerBasis nach systematischen Gestaltungsprinzipien.

Instrumentales Musizieren in Verbindung mitLiedgesang und mit Werkanalysen. Versuche vonEinzel- und Gruppenimprovisationen, tonal undfreitonal, nach vorher festgelegten Form- undGestaltungsmodellen. Vom Musizieren aus Er-weitern der Hörerfahrungen auf neue Klang-bilder der Gegenwartsmusik.

L e h r g u t :

Von den bisherigen Kenntnissen der Satzlehreausgehend Erweiterung auf den einfachen zwei-stimmigen kontrapunktischen Satz (z. B. Bici-nium).

Unter Berücksichtigung der ältesten Musik-kulturen (Asien) Entwicklung der abend-ländischen Musik von der Antike bis zur WienerKlassik mit folgenden Schwerpunkten:

Gregorianik, Minnesang, Meistergesang; Volks-lied im deutschsprachigen Raum; Anfänge dereuropäischen Mehrstimmigkeit; Renaissance-musik; Barockmusik; Rokokomusik und WienerKlassik. Grundlegende stilkundliche Kenntnissejedes historischen Zeitraumes und Erweiterungund Differenzierung der Hörerfahrungen imHinblick auf Epoche, Gattung (Form) undKomponist. Aktualisierung von historischenMusikwerken durch Vergleich mit Werken des20. Jh. Querverbindungen zu Literatur, bildenderKunst, Philosophie.

8. K l a s s e (2 bzw. 4 Wochenstunden):M u s i z i e r p r a x i s :

Vokales und instrumentales Musizieren unterEinbeziehung von Liedern aus aller Welt undanspruchsvollen und aufschlußreichen Sätzen aushistorischer und aus unserer Zeit. Fortsetzenvon Einzel- und Gruppen-Improvisationen nachgegebenen Möglichkeiten.

L e h r g u t :Vom strengen Satz ausgehend Einführung in

wichtige Satztechniken des 20. Jahrhunderts demAuffassungsvermögen der Schüler entsprechend.Gegebenenfalls bescheidene Kompositionsver-suche. Formanalysen.

Fortsetzen der Entwicklung der abend-ländischen Musik von der Frühromantik bis zurGegenwart mit folgenden Schwerpunkten: dieRomantik im deutschen Raum (klassizistischeund fortschrittliche Ausformung); die Romantikals Aufbruch der Kunstmusik in anderen LändernEuropas. Der musikalische Impessionismus.

Die Musik des 20. Jh. in ihren wichtigstenStrömungen (Expressionismus, Neuklassizismus,serielle Musik; elektronische Musik).

Die zeitgenössische Musik. Die Entwicklungder Unterhaltungsmusik bis zur Gegenwart.

Die Bedeutung der Musik in unserer Zeit:Kunst- und Gebrauchsmusik; Musizieren undMusikhören; Musikmanagement; InternationalesMusikleben; Musikkritik (praktische Übungen);Musikerberufe.

Didaktische Grundsäue:Da es am Beginn der 5. Klasse zu einer Tei-

lung der Schüler in solche mit dem SchwerpunktMusikerziehung und in andere mit dem Schwer-punkt Bildnerische Erziehung kommt, wird derUnterricht aus Musikerziehung bzw. aus Bild-nerischer Erziehung einerseits als Gegenstand mit2 Wochenstunden für die gesamte Klasse undanderseits als Gegenstand mit 4 Wochenstundenfür die Schüler mit dem gewählten Schwerpunkt-Gegenstand unterrichtet. Dieser gestaffelte Unter-richt ist jedoch derart zu gestalten, daß auch imZwei-Stunden-Gegenstand Musikerziehung jedeMusiziergattung, jede Form, jede Epoche min-destens einmal vertreten ist, damit auf dieseWeise eine Übersicht gewährleistet ist. Im er-weiterten Unterricht des Gegenstandes Musik-erziehung (dritte und vierte Wochenstunde) istdas Musizier- und Lehrgut angemessen zu er-weitern bzw. zu vertiefen.

Im Hinblick auf das Bildungsziel des Gym-nasiums mit musischem Schwerpunkt ist auchauf der Oberstufe ein sinnvoller Ausgleich bzw.eine enge Verbindung von Theorie und Praxisanzustreben. Ohne den musikerzieherischenWert der technischen Medien besonders auf demGebiet des Musikhörens zu verkennen, ist imUnterricht doch das vom Lehrer oder von den

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2558 177. Stück — Ausgegeben am 16. November 1976 — Nr. 607

Schülern selbst musizierte Werk zu bevorzugen,weil im Selbstmusizieren meist ein stärkererMotivationsinhalt liegt. Von der Musizierpraxisaus ist der schon an der Unterstufe erworbeneWissensstoff der allgemeinen Musiklehre perma-nent zu wiederholen und schrittweise zu er-weitern.

M u s i z i e r p r a x i s :Für Stimmbildung und Sprechpflege gelten die

Grundsätze des Lehrplanes der Unterstufe.Wenngleich die chorische Stimmbildung auf Bel-canto-Basis die Grundlage vokalen Musizierensim allgemeinen darstellen wird, so sind dochauch andere Gesangstechniken aus stilistischenund historischen Gesichtspunkten bewußt zumachen. Heranreifende Stimmen können zwarzum Mitsingen angeregt werden, sollen jedochkeineswegs überlastet werden.

Die Auswahl des Liedgutes soll zunächst imSinne einer Motivierung zum Singen im all-gemeinen, dann im Interesse einer Ausweitungdes ästhetischen und stilistischen Spektrums, wei-ters im Sinne eines qualifizierten vokalen Musi-zierens und schließlich als praktische Hilfe beider Erarbeitung von Werken verschiedenerEpochen erfolgen.

Die Funktion des instrumentalen Musizierensbesteht auf der Oberstufe erstens im Begleitenvon Liedgesang, wobei stilistische Kriterien zuberücksichtigen sind; zweitens im Einsatz„klassischer Instrumente" zum Zwecke vonWerkanalysen und drittens im Ausführen vontonalen und freitonalen Gestaltungsversuchen,wie diese auf der Unterstufe bereits begonnenworden sind; dabei können weiterhin Orff-Instrumente und andere zur Verfügung stehendeInstrumente verwendet werden.

M u s i k t h e o r i e :Aufbauend auf den Kenntnissen in der all-

gemeinen Musiklehre der Unterstufe soll jeweilsvon der Lied- und Spielpraxis aus das zum Ver-ständnis der Musikwerke notwendige Wissen derMusiktheorie schrittweise erweitert werden.Diese betreffen einerseits eine Vertiefung derGrundlagen der klassischen Harmonielehre sowiewichtige Kenntnisse des einfachen Kontrapunktesund anderseits eine umrißhafte Einführung inwichtigste Kompositionstechniken der Musik des20. Jahrhunderts (Reihentechnik Schönbergs; er-weiterte Tonalität bei Hindemith; Techniken derelektronischen Musik; neueste Techniken [Clu-ster, Aleatorik; Collage]). Interessierte und be-gabte Schüler können zu Kompositionsversuchenangehalten werden.

M u s i k h ö r e n :Von den Parametern Geräusch, Ton, Klang

ausgehend, sind in Fortsetzung der Kenntnisseaus der Unterstufe einerseits die akustisch-instrumentenkundliche Seite der Musik und

anderseits die motivisch-formenkundliche Seitesystematisch auszubauen. Vom Musizieren undvom Hören her sollen alle wichtigen Formen inihren meisterhaften Ausprägungen nach mög-lichst phantasiereichen Methoden der Inter-pretation den Schülern nahegebracht werden, da-mit sie die notwendigen Kriterien der künst-lerischen Qualität erfahren.

M u s i k a l i s c h e s B i l d u n g s g u t :

Neben den musiktheoretischen und denformen- und werkkundlichen Kenntnissen ist inderen Zusammenhang ein entsprechendes Maß anmusikhistorischen und kulturkundlichen Kennt-nissen besonders in der 7. und 8. Klasse zu ver-mitteln. Bei der Behandlung von weit zurück-reichenden Epochen und deren Werken ist je-weils auf den heutigen Aktualitätsgrad Bezug zunehmen; ein reiner Musikgeschichteunterricht sollvermieden werden. Besonderer Wert ist auch aufQuerverbindungen mit anderen (musischen)Gegenständen zu legen, um den Schülern — so-weit wie möglich — eine künstlerische Gesamt-schau zu vermitteln. Auch musiksoziologischeund musikästhetische Erkenntnisse sollen daskünstlerische Wertbild vervollständigen.

Besonderer Wert ist aber auf die Stellung derMusik im 20. Jahrhundert zu legen; der ästhe-tische Pluralismus der Musik kann in Zusammen-hang mit dem sich stets ändernden Gesellschafts-bild erklärt werden. Dabei ist im Gegensatz zufrüheren Epochen der schroffe Gegensatz vonKunstmusik und Unterhaltungsmusik in ihrenverschiedenen Ausformungen zu behandeln;schließlich auch die Bedeutung der geistigen In-halte der Kunst im allgemeinen und der Musikim besonderen in der modernen Gesellschaft.

BILDNERISCHE ERZIEHUNG

Bildungs- und Lehraufgabe:Im Sinne einer echten Persönlichkeitsent-

faltung, der Entfaltung der individuellen Krea-tivität und eines entsprechenden Verhaltens desMenschen in Gesellschaft und Umwelt beinhaltendie Bildungs- und Lehraufgaben folgende Ziel-vorstellungen:

Erlangen der Fähigkeit, Intentionen individu-eller Kreativität bildnerisch und verbal zur Aus-sage zu bringen, die eigene Vorstellungswelt ge-klärt zu sehen und bildnerisch sichtbar zumachen. Dadurch ergibt sich die Fähigkeit desMenschen, der Gesellschaft Kommunikations-werte anzubieten und selbst in aktiver Kommu-nikation zu leben.

Intensivierung der Wahrnehmungsfähigkeit zubewußter, visueller und geistiger Umwelts-orientierung sowie der Fähigkeit, differenzierteUmweltsbezüge konkret und zeichenhaft, bild-nerisch und verbal sich selbst wie anderen zuklären.

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177. Stück — Ausgegeben am 16. November 1976 — Nr. 607 2559

Erfassen der sichtbaren. Umwelt in ihrer visu-ellen Erscheinungsweise und Rationalität istebenso wichtig wie das Erfassen sichtbar ge-äußerten Fühlens und Denkens des Menschen.

Auch die theoretisch-wissenschaftliche wieästhetisch-bildnerische Erfahrung der Umweltführt zur Entfaltung der Persönlichkeit desMenschen und seiner Funktion in der Gesell-schaft.

Ein besonders intensiver Bezug soll zu Werkender Bildenden Kunst hergestellt werden, um denSchüler zu befähigen, das Kunstwerk in seinerGanzheit als geistiges und ästhetisches Ereigniszu erfassen und zu erleben.

Er soll imstande sein, die Einmaligkeit desKunstwerkes und dessen Aussage über das Weseneiner Persönlichkeit, einer Zeit, eines Lebens-raumes zu begreifen, um so über das Kunstwerkauch einen echten Bezug zu oben genanntenWerten zu erhalten.

Für die stundenmäßig geringer dotierte Va-riante (Schwerpunkt Musikerziehung) ist ausdem Lehrstoff jeder Klasse eine entsprechendesinnvolle Auswahl zu treffen, die alle Teilbereichehinlänglich berücksichtigt.

Auf den in der Unterstufe erarbeiteten Grund-lagen aufbauend, sind sowohl die BildnerischeArbeit wie die Werkbetrachtung in einem kon-struktiven Arbeitsprogramm weiterzuführen.Vielseitige, gezielt eingesetzte Arbeitsaufgabensollen individuelles, kreatives Verhalten fördern,zur Steigerung, Differenzierung der Wahr-nehmungs- und Vorstellungsfähigkeit sowie desDarstellungs- und Ausdrucksvermögens führen.Das Unterrichtsprogramm ermöglicht Einsichtenin Vorgänge bildnerischer Verwirklichung undin das Wesen von Inhalt, Form, Aussage wieUrsache, Wirkung und Bedeutung der Werkebildender Kunst. Durch den Arbeits- und Lern-prozeß soll der Schüler die Fähigkeit zum be-wußten Erleben des vielfältigen Angebotes visuellwahrnehmbarer Objekte und Vorgänge erlangen.Er soll imstande sein, selbst Werte zu finden,zu erfinden, Strukturen zu ordnen, Aktionen undZeichen zu setzen, die innerhalb der Gesellschaftund Umwelt als Beitrag individueller Aussagezur Geltung kommen. Im gesamten müßte derUnterricht den Schüler zu einer lebendigen Be-ziehung zur gestalteten Umwelt, zur künst-lerischen Äußerung des Menschen und zu einembewußten Verhalten gegenüber diesen Bereichenerziehen.

Lehrstoff:

5. K l a s s e (4 bzw. 2 Wochenstunden):

Z e i c h n e n u n d g r a p h i s c h e s G e s t a l -tern

Intensives Naturstudium zum Erfassen vonVorgängen wie Formresultate der Wachstums-prozesse, Aufbausysteme, Ordnungsstrukturen,

die zu charakteristischen Erscheinungsformen inder Natur führen. Die Wahl der Darstellungsmit-tel soll der Eigenart des darzustellenden Objektesgemäß gewählt werden und die individuell be-dingte Auffassungsart des Schülers soll zumTragen kommen. Motivierte zeichnerische Stu-dien, die zu erweiterten Erfahrungen der Ein-satzmöglichkeiten bildnerischer Mittel und zurDifferenzierung individuellen kreativen Gestal-tens führen (z. B. Erscheinungsart und Aus-druckswert der Linie. Sachzeichnung undWerkzeichnung zum Klären und Erfassen derEigenart von Grundwerten, Konstruktionenund Aufbaugefügen angefertigter Gegenstände).

Zeichnerische Darstellung von Körper undRaum mit Hilfe freier perspektivischer Kon-struktionen, Erfinden und Darstellen plastisch-räumlicher Werte und Strukturen als Erfahrungs-studien zur architektonischen Umweltgestaltung.Aufnehmen und maßgerechtes Darstellen vonGegenständen durch Normalrißverfahren.

Freies Bearbeiten selbstgestellter Aufgaben undArbeitsverfahren zur Intensivierung individuellerKreativität. Beschäftigung mit Sonderformengraphischer Gestaltung, wie Collage, Applikation,Materialdrucke; Versuche, Gebrauchsformen, ein-fache technische Funktionswerte im Sinne desguten Designs zu entwerfen.

Als Medienstudie Aussageveränderung vonSinngehalten in Zeitschriften angebotener Bilderdurch Verfremdung mit Hilfe der Collage undanderer bildnerischer Möglichkeiten (Mani-pulation).

W e r k b e t r a c h t u n g :

Vertiefende Klärung der aus den zeichnerischenStudien gewonnenen Erfahrungen in Arbeits-gesprächen. Gegenüberstellung von Gestaltungs-lösungen, analytische Betrachtung im Sinne vonFunktion und Form, z. B. die aus einem Wachs-tumsprozeß resultierende Gestalt des organischenObjektes oder die Eigenart technischer Gebilde,die durch funktionsbedingte Elemente und derenKonstruktionsgefüge sich ergibt.

Aus dem Bereich der Bildenden Kunst soll anHand geeigneter Werke die Umwertung gestal-teter Natur und Technik zur besonderen künst-lerischen Aussage aufgezeigt werden.

F a r b i g e s G e s t a l t e n :

Analog zum graphischen Bereich Auseinander-setzung mit Erscheinungsweisen und Gesetz-mäßigkeiten des Farbgeschehens in Umwelt undKunst durch praktische Studienarbeit.

Farbe als lokalgebundener Wert, als bild-nerisch eigener Wert in der UnterscheidungNaturstudie und freie Gestaltung.

Farbe als optisches Signal und Symbol er-arbeitet durch einfache Aufgaben im Sinne

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Plakat, symbolistischer Motive und optischerSignale. Einsetzen von Aufgaben in kontrastie-render Wechselfolge zur Erfahrung des Aus-druckswerts der Farbe, wie z. B. das Heitere, Be-schwingte und Lichte zum Trostlosen, Dumpfen,Schweren, wodurch auch die psychologische Wir-kung der Farbe zur Kenntnis gebracht wird.

Freie Wahl bildnerischer Aufgaben undArbeitsverfahren zur Weiterentwicklung undIntensivierung individueller Kreativität des Schü-lers.

W e r k b e t r a c h t u n g :

In Arbeitsgesprächen vertiefende Klärung deraus der praktischen Arbeit gewonnenen Ein-sichten und Erfahrungen und Aufzeigen ähnlichgelagerter Probleme in Objekten aus Natur undTechnik. Aus dem Bereich des Künstlerischensoll an Hand geeigneter Werke der Malerei Ein-satz von Form und Farbe, Eigenart bestimmterFarbklänge sowie psychologische und symbolischeWirkung im Dienste der künstlerischen Aussageaufgezeigt werden. Bei jeder Betrachtung istimmer die Ganzheit des Werkes zu berück-sichtigen.

P l a s t i s c h e s G e s t a l t e n :

Auswerten bzw. Umsetzen der in Natur-objekten erkannten Formen und Aufbau-gesetze, z. B. Reduzieren der Formvielfalt einerNaturgegebenheit auf die wesentlichsten Werte,um so zu einer plastischen Verdichtung zu ge-langen, welche die Formprinzipien überschau-barer macht. Gezielte Aufgaben, die zur Er-arbeitung verschiedener Gestaltungsarten, wie desReliefs, der Vollplastik oder weitgreifend derplastisch-räumlicher Gebilde führen.

Konzipierung und Ausführung von Objekt-montagen, Assemblagen 1) sowie bewußter Ver-fremdungsprozesse an bestehenden plastischenObjekten. Aufgaben zur Arbeitserfahrung imSinne Umraumakzentuierung oder des Environ-ments 2).

W e r k b e t r a c h t u n g :

Ausgehend von den Erfahrungen der eigenenbildnerischen Arbeit Einblick in das Wesenplastischer Form, plastisch-räumlicher Strukturenin Umwelt und Kunst, Erkennen der Eigenartvon Grundwerten und Aufbaugesetzen. Plastikin ihrer Einbindung zur Architektur. Tektonik,Statik, Dynamik in der Plastik aufzuweisen an

1) Assemblage: Anordnung von bestehenden Objek-ten zum bildnerischen Gefüge.

2) Environment: Erweiterte Raumgestaltung undRaumveränderung.

Beispielen aus den Kunstepochen sowie der zeit-genössischen Kunst. Erfassen von Inhalt, Formund Aussage, z. B. blockhafte Geschlossenheit,reduzierte Formgestalt als Ausdruck von Er-habenheit, innerer Größe und Wucht (Gegen-überstellung Monumentalität — Gigantismus).

A r c h i t e k t o n i s c h e s G e s t a l t e n :

Erfinden und Konstruieren funktionsbedingterRaumformen und Ordnen zu architektonischenGefügen in leicht zu bearbeitenden Materialien.Konzipierung einer einfachen, funktionsbeding-ten Architekturanlage und Bearbeiten derselbenvom Entwurf über skizzierte Rißverfahren zumRaum-Körpermodell ohne Berücksichtigung vonFunktionswerten, wie Türen, Fenster usw. Stu-dien mit vorgefertigten Elementen zum Erfindenund Erfassen architektonischer Ordnungsprin-zipien und Großraumgestaltung.

W e r k b e t r a c h t u n g :

Durch die Erfahrung aus der eigenen Arbeitüber das Wesen architektonischer Gestaltungsollen Interesse und kritisches Verständnis fürUmweltgestaltung geweckt, die Bedeutung derUmwelt für den einzelnen und für die Gesell-schaft erkannt und somit Voraussetzungen zumeigenen kreativen Beitrag zur Umweltgestaltunggeschaffen werden. Analysen von Wohnformenund anderen architektonischen Werken im Sinnevon Funktion und Form sowie von Orts- undStadtstrukturen, also großräumiger Projekte,müßten erörtert werden.

An Hand geeigneter Beispiele der Architektursind Gestaltresultate, bedingt durch Zweck-bestimmung, Raumanlage, Konstruktion, Glie-derung, Baustruktur aufzuzeigen.

M e d i e n :

Analysen von Zeitung, Zeitschrift, Werbe-graphik, Film und Fernsehen an Hand geeigneterBeispiele. Bewußtmachen meinungsbildenderMöglichkeiten der Medien, der Faszination undSuggestivwirkung des Bildes. Wichtige Einsichtenund Erfahrungen sollen durch praktische Übun-gen und Gespräche gewonnen werden, wodurchder Schüler zu kritischem Verhalten gegenüberden Massenmedien gelangen kann. Im Bereichder Möglichkeiten liegt es, eine praktische undtheoretische Beschäftigung in Foto- und Film-gestaltung anzubahnen. Umgang mit Mitteln derFotografie als Medium objektiver Wiedergabeder Wirklichkeit oder subjektiver Bildaussage;z. B. Möglichkeiten der Wirklichkeitsverfrem-dung durch besondere Sicht des Motives, Motiv-ausschnitt bzw. Verfremdung bei der Aus-arbeitung.

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6. Klasse (4 bzw. 2 Wochenstunden):

Z e i c h n e n u n d g r a p h i s c h e s G e s t a l -t e n :

Skizzierendes Zeichnen zum erweiterten Stu-dium von Gesetzmäßigkeiten in der Natur,körperlich-räumlicher Zusammenhänge in derArchitektur, Funktion und Form im gestaltetenGebrauchsgut. Einsetzen graphischer Technikenmit höherer Anforderung, wie Radierung undLithographie. Auswerten der Kenntnisse bild-nerischer Ausdrucksmöglichkeiten in selbst-gewählten Arbeitsproblemen zur weiteren Ent-faltung kreativen Denkens und Verhaltens.

Schwerpunkt: Der Mensch als Motiv bildneri-scher Gestaltung, Auseinandersetzung mit Gestalt,Funktion, Proportion, Haltung und Bewegung.Versuche zur Darstellung des Menschen im Sinnedes Portraits.

Einsetzen von Aufgaben aus dem Bereich derPlakatkunst und Mediengraphik. Entwurf undAusführung einfacher Plakate sowie Idee undGestaltung optischer Signale. Das Layout alsbildnerisches Problem.

W e r k b e t r a c h t u n g :

Klärung von Sachverhalten in Arbeitsge-sprächen basierend auf Erfahrungen aus derbildnerischen Arbeit und Betrachtung geeigneterObjekte, Werke aus Umwelt und Kunst, z. B.das einzelne Objekt als gestaltbildender Faktorin der Umwelt, seine Beziehung zu anderenObjekten und dem Umraum im Sinne des Ent-stehungsprozesses der charakteristischen Erschei-nungsform bestimmter Umweltbereiche. DieZeichnung als autonomes Kunstwerk oder alsMöglichkeit unmittelbarer Niederschrift bild-nerischer Intuitionen bzw. als Studie der Werk-gestaltung. Die Bedeutung des Menschenbildesals Motiv in der Kunst verschiedener Zeiten, alssichtbares Zeichen gesellschaftlicher Situation.Mensch und Umwelt, Funktion und Bedeutungdes Menschen als „Maß aller Dinge" für Gestal-tung von Umwelt.

F a r b i g e s G e s t a l t e n :

Vor allem Förderung und Weiterentwicklungeigener kreativer Tätigkeit des Schülers durchSelbstwahl der bildnerischen Probleme undArbeitsverfahren mit Schwerpunktbildungen.Bewußtes Einsetzen bildnerischer Mittel, vorallem der Farbe, im Sinne des Motivs, desThemas, der geistigen Aussage. Verfeinerungtechnischer Arbeitsprozesse, die zu möglichstbester Auswertung technischer und formalerAussagen führt. Erweiternde Studien in derDarstellung von Körper und Raum durch Ein-setzen der Farbperspektive.

W e r k b e t r a c h t u n g :

Klären und Vertiefen der in bildnerischer,Arbeit gewonnenen Einsichten und Erfahrungendurch Arbeitsgespräche bei Betrachtung geeigne-ter Objekte und komplexer Bereiche aus Umweltund Kunst. Schwerpunkt: Umwelt, Analyseihrer gestaltbildenden Faktoren. Kunst, Wer2

dungsprozeß des Kunstwerkes, Auftrag, Idee,Entwurf, Studien, Werktechnik, Art der einge-setzten bildnerischen Werte, Art des Ordnungs-gefüges, Ausdruckswert des einzelnen und Aus-drucksgeschehen des Ganzen.

P l a s t i s c h e s G e s t a l t e n :

Anlage eines vollständigen Arbeitsprozesses,motiviert durch eine anspruchsvollere plastischeAufgabe, von der Idee über vorbereitende Ent-wurfs- und Studienarbeit zur Ausführung desGestaltungswollens. Aufgaben für Gruppen-arbeiten zu umfangreicheren plastisch-räumlichenGebilden bzw. Raumverfremdungen im Sinnedes Environments. 2)

W e r k b e t r a c h t u n g :Klären und Vertiefen der in der bildnerischen

Arbeit gewonnenen Einsichten und Erfahrungendurch Arbeitsgespräche und Betrachtung geeigne-ter Objekte, komplexer Bereiche aus Umweltund Kunst. Schwerpunkte: Umwelt, Analyseihrer gestaltbildenden Faktoren. Kunst, Wer-dungsprozeß des Kunstwerkes, Auftrag, Idee,Entwurfs- und Studienarbeit, Werktechnik,Material, Art der eingesetzten bildnerischenWerte, Art des Ordnungsgefüges, Ausdruckswertdes einzelnen und des Ganzen in der Plastik.

Verschiedenheit plastischer Gestaltungsanlagen,wie Architekturplastik, freie Plastik, Denkmal,Monument usw.

A r c h i t e k t o n i s c h e s G e s t a l t e n ;

Vorwiegend aufgebaut auf skizzierendemGestalten zur Analyse bestehender Architektur-formen, von Formzusammenhängen im SinneRaumanlage gleich Architekturformation, Kon-struktionsarten und wichtiger Baustrukturen.Konzipierung eigener Ideen für Architekturdurch räumlich körperhafte Darstellungsskizzen.Eventuell weitere Bearbeitung des Konzeptszum Funktionsmodell.

W e r k b e t r a c h t u n g :

Die in der Landschaft vollzogene Umwelt-veränderung durch Akzentuierung des Raumes

2) Environment: Erweiterte Raumgestaltung undRaumveränderung.

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als Architektur und die darin stattfindendenVerfremdungsprozesse durch Schmuck, Signale,Reklameobjekte und technische Accessoires.Wohnform als sichtbare Äußerung der Lebensartdes Menschen und der Gesellschaft, Auswirkungvon funktioneilen, wirtschaftlichen, psychologi-schen und ästhetischen Faktoren (das Bürger-haus, der repräsentative Wohnbau im Schloß,der wehrhafte Wohnbau in der Burg, Wohnenauf dem Lande, Wohnen in der Stadt).

M e d i e n :

Struktur und Funktion der Massenmedien,ihre Aufgabe und Wirkung in der Gesellschaftals Faktoren der Dokumentation, der Infor-mation zur Vermittlung kultureller Aspekteund Geschehen, der Meinungsbildung undManipulation. Vorstellen und Klären in Arbeits-gesprächen.

7. K l a s s e (4 bzw. 2 Wochenstunden):

Z e i c h n e n u n d g r a p h i s c h e s G e s t a l -t e n :

Erweitern und Differenzieren der in den Vor-stufen angelegten Arbeitsaufgaben und Ver-fahren zum abgerundeten Erfahrungsbild überErscheinungsweisen des Gestalteten und Möglich-keiten individuell kreativer Äußerung imBereich des Bildnerischen und des Gesamt-visuellen. Graphik unter Anwendung freige-wählter graphischer Techniken, Durchführungeines selbstgewählten oder vorgegebenen Themasvon der Idee, Entwurfsskizze über vorbereitendeArbeitsstudien zur bildnerischen Realisierungder Idee im Werk. Herstellen von Arbeitsfolgenim Sinne eines Mehrfarbdruckverfahrens oderals Themenzyklus.

Werkbetrachtung:

Versuche durch eigene Bearbeitung von Werk-analysen in allen Bereichen der Gestaltungs-und Aussagefaktoren zu Kurzreferaten im Sinneganzheitlicher Interpretationen. Dabei solltendurch Skizzen wie Diagramme wesentliche bild-nerische Vorgänge geklärt werden. Schwerpunkteder Werkbetrachtung: die Auswirkung mensch-lich gesellschaftlicher Situation auf Umwelt-gestaltung und Erscheinungsform des Künstleri-schen in den verschiedenen Epochen.

F a r b i g e s G e s t a l t e n :

Erweitern und Differenzieren der in denVorstufen angelegten Arbeitsaufgaben und Ver-fahren zum abgerundeten Erfahrungsbild überErscheinungsweisen des Gestalteten und Möglich-keiten individuell kreativer Äußerung im Bereich

des Bildnerischen und Gesamtvisuellen. Durch-führung einer thematisch und funktioneil gebun-denen bzw. ungebundenen Aufgabe von der Ideezur Entwurfsskizze über vorbereitende Arbeitenzur Ausführung in einer entsprechenden Werk-technik.

W e r k b e t r a c h t u n g :

Analog zur Graphik unter besonderer Berück-sichtigung der Farbe als bildnerischer Wert.

P l a s t i s c h e s G e s t a l t e n :

Versuche in plastischer Architektur durchBauen einfacher Körper-Raumgebilde, Entwick-lung eines plastisch-räumlichen Gebildes alsAkzent der Umweltgestaltung im Sinne Monu-ment. Freie kreative Gestaltung, den Anlagenund Interessen des Schülers entsprechend.

W e r k b e t r a c h t u n g :

Analog zur Graphik und Malerei unter beson-derer Berücksichtigung des Plastischen, Plastisch-Räumlichen sowie der Wesensunterschiedegraphischer, farbiger und plastischer Gestal-tungsarten. Berücksichtigung architektonisch-plastischer Grenzfälle. Plastik als Architektur,Architektur als Plastik, Gebrauchsgut.

A r c h i t e k t o n i s c h e s G e s t a l t e n :

Vorwiegend zeichnerische Darstellung vonEinsatz und Wirkung architektonischer Werteund Vorgänge, Maß und Proportion, Modul undModulation. Eventuell Anlegen dieser Vorgängein plastisch-räumlichen Modellen. Bearbeitungeiner selbstgewählten architektonischen Aufgabeunter Berücksichtigung aller maßgebenden Fak-toren der Gestaltgebung.

W e r k b e t r a c h t u n g :

Klärung der in den Studienarbeiten gewonne-nen Einsichten und Erfahrungen durch Betrach-tung und Besprechung geeigneter Erscheinungs-formen der Architektur, Architektur als Spiegelgesellschaftsfunktioneller Ordnung zu verschiede-nen Zeiten.

M e d i e n :

Erweiternde Auseinandersetzung mit dergesellschaftlichen Funktion und Struktur derMedien. Tiefgreifende Bearbeitung weniger ausdem Medienbereich entnommener Beispiele, diewichtige und charakteristische Möglichkeiten derMedien zeigen, in Form von Vorstellung undArbeitsgesprächen.

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8. K l a s s e (4 bzw. 2 Wochenstunden):

Z e i c h n e n u n d g r a p h i s c h e s G e s t a l -t e n :

Im Vordergrund steht die Auswertung bishergewonnener Einsichten und Erfahrungen inindividuell kreativen Arbeiten, die den per-sönlichen Anlagen und Interessen des Schülersentsprechen und letztlich eine Synthese der imUnterricht angebotenen Entwicklungsmöglich-keiten ausweisen sollen. Skizzierendes Zeichnenhauptsächlich als vorbereitende Arbeit zurkreativen Werkgestaltung und als Behelf zurWerkbetrachtung.

W e r k b e t r a c h t u n g :

Stellung und Funktion des Kunstwerkes inUmraum und Gesellschaft, Aufzeigen der Aus-wirkung zeitbedingter politischer, wirtschaft-licher und sozialer Zustände. Funktion des Kunst-werkes: Kunst im Dienste der Religion, desKultes, im Dienste von Repräsentation und Ver-herrlichung und als Ausdruck persönlichen Seins.Vergleichende Überschau an Hand von geeignetenWerken aus den wichtigsten Epochen. Wesens-unterschiede des Künstlerischen und Unkünst-lerischen, Kunst und Antikunst. EingehendeBerücksichtigung der wichtigsten neuen Kunst-äußerungsarten unserer Zeit.

Farbiges Gestalten, plastisches Gestalten,architektonisches Gestalten analog zum Zeichnenlud graphischen Gestalten mit jeweiliger Berück-sichtigung der besonderen Erscheinungsweisedieser Bereiche. Gesamtüberschau.

Konzentrationsstunden: Dichtung, Musik, Bil-dende Kunst.

M e d i e n :Die Kunst als Bildmedium vergangener Zeiten,

Buchmalerei, Vorstufe der Bildinformation.Illustration, Dokumentation und Meinungsbil-dung durch die Kunst in verschiedenen Epochen,z. B. Verherrlichung politischer bzw. gesellschaft-licher Größen, Heroisierung historischen Gesche-hens im Sinne der Meinungsmanipulation. Ver-gleich mit den heutigen Möglichkeiten und Aus-wirkungen der Massenmedien.

Didaktische Grundsätze:

Die Vielzahl der bildnerischen Probleme sollnach Umfang und Bedeutung ihrer Inhalte demReifegrad der Schüler entsprechen und in einemaufbauenden Unterricht eingesetzt werden. Essind sinnvolle Schwerpunktbildungen vorzu-nehmen, welche die individuellen Anlagen undFähigkeiten der Schüler voll zum Einsatzbringen können. Durch anspruchsvolle Aufgabenin einem bis ins letzte durchgeführten Arbeits-

prozeß zu lösende bildnerische Probleme sollenAnforderungen gestellt werden, die den Einsatzaller gewonnenen Einsichten und Erfahrungenverlangen. Die in allen Bereichen vollzogenebildnerische Tätigkeit des Schülers steht in engerWechselwirkung mit der Betrachtung vonErscheinungsformen des Künstlerischen und derUmwelt, um so den Schüler zu einem Verständ-nis des Gestalteten im Sinne Inhalt — Form —Struktur und Aussage zu führen.

WERKERZIEHUNG

(für Knaben)

Bildungs- und Lehraufgabe:

In einem sinnvoll aufgebauten Arbeitspro-gramm sind grundlegende Erfahrungen undKenntnisse in den Bereichen des Bildnerisch-Handwerklichen und des Technisch-Funktionel-len zu vermitteln. Dadurch soll der Schülerbefähigt werden, einerseits Werkstücke anzu-fertigen, Funktionswerte zu gestalten, Kon-struktionen zu erfinden und zu bauen, ander-seits entsprechende Vorgänge in der technischgestalteten Umwelt bewußter zu erfassen. ImBereich des bildnerisch-handwerklichen Gestal-tens soll durch motivierte Aufgaben die Kreati-vität des Schülers im Sinne des Erfindern, Gestal-tens und Konstruierens gefördert werden. DerBereich des technisch-funktionellen Gestaltensbietet dem Schüler durch sachbezogene Arbeits-aufgaben Einsichten und Erfahrungen in dasWesen der technischen Struktur, Funktion undForm, Konstruktion und Form, Statik, Tek-tonik sowie in kinetische Vorgänge. Einsicht indie Funktionstüchtigkeit, Zweckmäßigkeit, ästhe-tische Qualität und Wirtschaftlichkeit von Ver-brauchsgütern soll erreicht werden.

Lehrstoff:

5. Klasse (2 Wochenstunden):

B i l d n e r i s c h - h a n d w e r k l i c h e sG e s t a l t e n :

Arbeiten in den verschiedensten Materialienbei betonter Beachtung des Materialcharaktersund der in den einzelnen Materialien liegendenMöglichkeiten und Grenzen.

Bewußtes Erarbeiten des Vorgangs vom Ein-dimensionalen zum Dreidimensionalen durchHerstellen von raumplastischen Gebilden ausDraht.

Überführen vom Zweidimensionalen zur Drei-dimensionalität durch Herstellen raumplastischerGebilde aus Papier und Dünnblechen.

Erarbeiten plastisch ordnender Möglichkeitenin kompakter Masse, wie Ton, Gips, Stein, unterEinsatz geschlossener Formen. Volumen — Raum

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2564 177. Stück — Ausgegeben am 16. November 1976 — Nr. 607

— Gestaltung aufgebrochener Formen sowie Erar-beiten des kostruktiv Perfekten bzw. Natur-haften.

T e c h n i s c h - f u n k t i o n e l l e s G e s t a l -t e n :

Z. B. Papier: Erfinden von Faltwerken alstektonischen Gebilden.

Tragformen und Verspannungselemente. Her-ausarbeiten der konstruktiven Möglichkeiten undStabilisierungsprobleme.

Bauen funktionsgebundener Modelle, wieTankstellen, Raumüberspannungen u. ä.

Ebenfalls Gestalten funktionsgebundener Dingewie einfacher Gebrauchsgegenstände in ent-sprechenden Materialien.

Keramik: Gestaltung von Gebrauchskeramikmit gut gelöstem Dekor.

Versuche einfacher Lösungen innenarchitek-tonischer Probleme.

6. Klasse (2 Wochenstunden):

B i l d n e r i s c h - h a n d w e r k l i c h e sG e s t a l t e n :

Wie in den vorangegangenen Klassen Einsatzverschiedener Materialien. Gestaltung und Lösunganspruchsvollerer bildnerischer Aufgaben inselbstgewählten Materialien und bewußter Voll-zug der Realisierung einer Idee, z. B. Freiplastikin Metall, gedacht in Verbindung zur Architek-tur, oder in Holz, Gestaltung einer gegenständ-lichen oder ungegenständlichen plastischen Form.

T e c h n i s c h - f u n k t i o n e l l e s G e s t a l -t e n :

Anlegen eines Gestaltungsprogramms von derIdee bis zur Ausführung unter Einsatz ent-sprechender Materialien. Z. B. ArchitektonischeAnlage im Sinne von Umweltgestaltung von derIdeenskizze, den entsprechenden Studien überFunktionsabläufe, über sozial-gesellschaftlicheAspekte bis zur Ausarbeitung eines Modells inKarton.

Formgebung im Sinne „design". Wahl oderErfindung technischer Funktionsformen (Musik-instrumente, Maschinen, Gegenstände ver-schiedenster Art) unter besonderer Beachtungvon Funktion und Form. Das technische Objektals ästhetische Form.

Didaktische Grundsätze:

Das Arbeitsprogramm ist in verschiedenstenMaterialien so anzulegen, daß der Schüler ineinfachen Arbeitsverfahren zu grundlegendenErfahrungen technisch handwerklicher sowietechnisch funktioneller Vorgänge kommt. DieBedeutung der Eigenart des eingesetzten Materials

und die damit verbundenen Konstruktions- undGestaltungsmöglichkeiten sollen bewußt gemachtwerden. Die Fähigkeit, selbst zu erfinden und zukonstruieren, ist in experimenteller Arbeit imSinne des Mediendenkens und -handelns zufördern. Durch die Streuung der Aufgaben inbeiden Bereichen ist der Wesensunterschied desbildnerisch-handwerklichen und technisch-funk-tionellen Gestaltens aufzuweisen und die Möglich-keiten sinnvoller Durchdringung beider Bereichem einer Anlage zu realisieren. Durch das Arbeits-programm und durch klärende Arbeitsgesprächesind Probleme der konstruktiven Werkgestaltaufzuzeigen, damit der Schüler zu einem echtenBezugsverhältnis zur technisch gestaltetenUmwelt kommt.

WERKERZIEHUNG

(für Mädchen)

Bildungs- und Lehraufgabe:

In einem sinnvoll aufgebauten Arbeitspro-gramm sollen technische Grundlagen zur Gestal-tung in textilen Materialien und Erfahrungenvon Gestaltungsmöglichkeiten zur eigenenkreativen Tätigkeit vermittelt werden.

Durch Einbau weiterer Materialien und damitverbundener Werkverfahren werden grund-legende Kenntnisse in verschiedenen Bereichenhandwerklichen Gestaltens erworben. Es erscheintwichtig, neben dem direkt auf Mädchen bezoge-nen Lehrprogramm auch Aufgaben und Arbeits-verfahren aus dem Bereich der Knabenwerk-arbeit zu übernehmen, da diese bedeutendeGrundkenntnisse und Erlebnisse des Bildnerisch-Handwerklichen und Technisch-Funktionellenvermitteln.

Die erworbenen handwerklichen Fertigkeitensind als Grundkenntnisse zur kreativen Arbeiteinzusetzen im Sinne von Entwurf und Aus-fuhrung.

Praktische Tätigkeit in Wechselwirkung zurWerkbetrachtung führt zu kritischer Auseinan-dersetzung mit Erscheinungsformen künstlerischgestalteten Gebrauchsgutes — ein wichtigerBeitrag zur Gestaltung der unmittelbarenUmwelt des Menschen. Einsicht in die Funktions-tüchtigkeit, Zweckmäßigkeit, ästhetische Qualitätund Wirtschaftlichkeit von Verbrauchsgüternsoll erreicht werden.

Lehrstoff:

5. K l a s s e (2 Wochenstunden):

B i l d n e r i s c h - h a n d w e r k l i c h e sG e s t a l t e n :

Schmuckgestaltung (Email, Silberdraht undandere Materialien). Entwurf und Ausführung

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177. Stück — Ausgegeben am 16. November 1976 — Nr. 607 2565

eines Modeschmucks. Plastisches Gestalten inTon im Sinne eines durchgehend angelegtenArbeitsprozesses, vom Entwurf und vorbereiten-den Studien zur Ausführung: Versuche inmodernen Ausdrucksformen, wie Assemblage 1),Environment 2), eventuell als Gruppenarbeit.

T e x t i l e s W e r k e n :Arbeiten in verschiedenen textilen Materialien

bei betonter Beachtung des Materialcharaktersund der im Material liegenden Möglichkeiten.

Einfache Kleidungsstücke: Maßnehmen, Grund-schnitt, persönlicher Schnitt.

Gestaltung der Stoffe: besticken, bemalen,batiken. Verschiedene Sticktechniken.

Auswertung des vorbereiteten Stoffes zumKleidungsstück.

6. Klasse (2 Wochenstunden):Einsatz aller bisher angewandten Materialien.

Anlegen eines Gestaltungsprogramms (von derIdee zur Ausführung), Wandteppich, figuraleObjekte, Mode, Strickplastiken. Komplizierterherzustellende Kleidungsstücke mit passendenAccessoirs (Schmuck, Handschuhe, Tasche).

Die Schülerin beweist durch diese Arbeiten dieerworbene Fähigkeit, selbst Objekte aus demBereich des Gebrauchsgutes zu entwerfen undtechnisch richtig auszuführen.

Didaktische Grundsätze:Das Arbeitsprogramm ist so anzulegen, daß

durch einfache Arbeitsprozesse grundlegendetechnische Voraussetzungen zur Herstellung vonWerkstücken erworben werden.

Bei selbständigem Anfertigen einfacher Klei-dungsstücke bei freiem textilem Gestalten istWert auf sorgfältige Ausführung und funktions-gerechte Gestaltung zu legen. Die im Sinne derMode gewählte Machart der Kleidungsstücke sollihrer zukünftigen Trägerin, dem Verwendungs-zweck, dem Material entsprechen.

Die Bedeutung schmückender Accessoirs —wie Ornamente oder selbständige Schmuckformen— ist aufzuzeigen, wobei es sinnvoll erscheint,als Arbeitsaufgaben auch Entwurf und Aus-führung von Schmuckstücken in verschiedenenMaterialien zu stellen.

Das durch praktische Arbeiten gewonneneVerständnis für Funktion, Material, Farbe solldurch Betrachtung und Besprechung geeigneterObjekte intensiviert und gesichert werden.

1) Assemblage: Anordnung von bestehenden Objek-ten zum bildnerischen Gefüge.

2) Environment: Erweiterte Raumgestaltung undRaumveränderung.

Information durch Modezeitschriften, durchBesuche von Sammlungen und Ausstellungentextiler und kunstgewerblicher Erzeugnisseführt zu persönlicher kritischer Einstellung derSchülerin zu Mode und Wohnraumgestaltung.

Die Erweiterung des Arbeitsprogramms durchEinbauen von Aufgaben aus dem Bereich derKnabenwerkarbeit bringt die Schülerinnen zurAuseinandersetzung mit anderen wichtigenProblemen der Umweltgestaltung.

Erstellen einfacher Wohnfunktionsmodelle inKarton oder Erfinden und Ordnen plastisch-räumlicher Strukturen im Sinne von Architek-tur gewähren Erfahrungen und Einsichten indiese Bereiche und sichern somit eine bewußteBeziehung zum Gestalteten.

In allen Bereichen ist neben den zu vermit-telnden Kenntnissen und Erfahrungen daskreative Denken und Handeln zu fördern.

LEIBESÜBUNGEN

Bildungs- und Lehraufgabe:Wie Lehrplan des Gymnasiums, Anlage a.

Darüber hinaus ist anzufügen:„Die rhythmische und gymnastische Erziehung

ist besonders zu berücksichtigen."

Lehrstoff:Wie Lehrplan des Gymnasiums, Anlage a,

mit folgenden Abweichungen:

5. und 6. Klasse (je 3 Wochenstunden):

Der Abschnitt „Spiele und Tänze" hat zulauten:"Spiele:

Gründliche Arbeit in den bisher gepflegtenKampfspielen und Einführen in ein weiteresKampfspiel. Schiedsrichterübungen.

Gymnastik, Tänze und tänzerisches Gruppen-spiel:

Gymnastik:Fortführen und Festigen des bisher Erlernten

in Richtung Höhe, Weite und Intensität derBewegung, unter besonderer Bedachtnahme aufdie Beziehung zwischen Bewegung und Musik.Einführung in Jazz-Gymnastik und Jazz-Dance.Einführung in die Wettkampfbestimmungen fürGymnastik und allenfalls Teilnahme an Wett-kämpfen für Gymnastik.

Feinformung an Einzelheiten des Bewegungs-vorgangs und Weiterführung der bewußtenHaltungsschulung.

Intensivierung durch Arbeit in Neigungs-gruppen und durch enge Zusammenarbeit mitMusikerziehung, Bühnenspiel (Choreographie)und Bildnerischer Erziehung.

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2566 177. Stück — Ausgegeben am 16. November 1976 — Nr. 607

Tänze und tänzerisches Gruppenspiel:Österreichische Volkstänze und einfache

Gemeinschaftstänze. Feinere Bewegungsführungim Raum, in der Zeit und in der Gruppe. Selb-ständiges Gestalten von Bewegungsspielen."

7. K l a s s e (3 Wochenstunden):

8. K l a s s e (2 Wochenstunden):

Der Abschnitt „Spiele und Tänze" hat zulauten:

„Spiele:Weiterarbeit an Technik, Taktik und mann-

schaftlichem Verhalten in den großen Kampf-spielen. Schiedsrichter- und Wettkampfrichter-tätigkeit.

Gymnastik, Tänze und tänzerisches Gruppen-spiel:

Gymnastik:Perfektion und Vertiefung des bisher Erlern-

ten.Künstlerisches Bewußtwerden der Schönheit

und Anmut der Bewegung und Haltung.Intensivierung durch Arbeit in Neigungsgrup-

pen und durch enge Zusammenarbeit mit Musik-erziehung, Bühnenspiel (Choreographie) undBildnerischer Erziehung.

Tänze und tänzerisches Gruppenspiel:Weitere Volks- und Gemeinschaftstänze.

Selbständiges Gestalten von Bewegungsspielennach geeigneten Musikstücken."

Didaktische Grundsätze:

Wie Lehrplan des Gymnasiums, Anlage a.

Darüber hinaus ist anzufügen:„Für die Teilbereiche Spiele, Tänze, tänzerische

Gruppenspiele, Gymnastik, Wanderungen, Schi-kurse und ähnliche soll in koedukativ geführtenKlassen eine enge Zusammenarbeit und Abstim-mung zwischen der weiblichen und dermännlichen Lehrkraft angestrebt werden."

F r e i g e g e n s t ä n d e :Wie Lehrplan des Gymnasiums, Anlage a.

U n v e r b i n d l i c h e Übungen:Wie Lehrplan des Gymnasiums, Anlage a.

Darüber hinaus ist anzufügen:

„WERKEN

Bildungs- und Lehraufgabe:Ausgehend von den im Pflichtgegenstand

Werkerziehung gewonnenen Fähigkeiten undKenntnissen, aber auch unabhängig davon, solleinerseits die Erweiterung des Arbeitsprogramms,

anderseits eine sinnvolle Schwerpunktbildungermöglicht werden.

Die Schüler sollen sich nach Veranlagung undInteresse in den Gebieten Plastik, plastisch-räum-liche Strukturen, Architektur, technisch-funktio-nelle Konstruktion bzw. kinetische Konstruktionzur Objektgestaltung spezialisieren. Dabei sollennach Möglichkeit in einem konsequenten Arbeits-prozeß ausschließlich Projekte realisiert werden,denen eigene Ideen zugrunde liegen (Architekturals Modell).

Lehrstoff:

7. u n d 8. K l a s s e (je 2 Wochenstunden):Plastisches Gestalten, Arbeiten in Ton, Gips,

Ytong, Metall, Holz zur Gestaltung gegenständ-licher oder abstrakter plastischer Gebilde.Gegebenenfalls Einsetzen eines Gußverfahrens.

Plastisch-räumliche Konstruktion und Struk-tur. Erfinden und Produzieren von plastischenGrundwerten aus Materialien, wie Papier, Kar-ton, Blech, Draht, Holz, Ton, Gips oder Kunst-stoffen, und Montieren dieser Elemente im SinneModul-Modulation zur plastisch-räumlichenStruktur.

Technisch-funktionelles Gestalten. Bearbeitungkonstruktiver, tektonischer, technisch-funktionel-ler, kinetischer Projekte durch Erfinden ent-sprechender Konstruktionen zur Gestaltung vonObjekten. Zum Einsatz kommen der Konstruk-tionsanlage entsprechende Materialien.

Architektonisches Gestalten. Projektierungeiner konkret funktionsbezogenen architektoni-schen Anlage und Realisierung dieses Projektsin einem konsequent durchgeführten Arbeits-prozeß von Entwurfsskizzen, Werkstudien undPlänen bis zur Gestaltung eines Modells. AnMaterialien kommen in erster Linie Karton,Balsaholz, Metall zum Einsatz.

Didaktische Grundsätze:Durch die Spezialisierung der Schüler ist es

notwendig, innerhalb der Gruppe ein differen-ziertes Arbeitsprogramm anzubieten. Dies ergibtdie Möglichkeit, ein breites Spektrum der Werk-gestaltung und der damit verbundenen Problem-kreise aufzuzeigen.

Es ist besonders darauf zu achten, daß dieSchüler nach informativer Darstellung grund-sätzlicher Voraussetzungen und der Arbeits-probleme eigene Ideen zur Ausführung bringen.Dies soll in einem konsequent angelegtenErfindungs- und Gestaltungsprozeß geschehen.

Zweckdienliche Studien an bestehenden Objek-ten aus dem jeweiligen Gestaltungsbereich sowieKonstruktions- und Materialversuche, Gestal-tungsstudien sind sinnvoll im Dienste derProjektrealisierung einzusetzen. Gespräche inner-

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177. Stück — Ausgegeben am 16. November 1976 — Nr. 607 2567

halb der Gruppe und mit dem Lehrer solleneinerseits die mit den laufenden Arbeitsprojektenverbundenen Problemkreise allen nahebringen,anderseits eine gemeinsame Beteiligung an derLösung der Probleme herbeiführen.

Die Gesichtspunkte der Wirtschaftlichkeit undder Sicherheit sind stets zu beachten."

VI. FÖRDERUNTERRICHT

Wie Lehrplan des Gymnasiums, Anlage a.

Anlage a/m 2

LEHRPLAN DES REALGYMNASIUMS UNTER BESONDERERBERÜCKSICHTIGUNG DER MUSISCHEN AUSBILDUNG

I. STUNDENTAFEL

F r e i g e g e n s t a n d :

Wie Lehrplan des Realgymnasiums, Anlage a.

U n v e r b i n d l i c h e Ü b u n g :

Wie Lehrplan des Realgymnasiums, Anlage a.

F ö r d e r u n t e r r i c h t :

Wie Lehrplan des Realgymnasiums, Anlage a.

II. ALLGEMEINES BILDUNGSZIEL

Siehe Anlage A, unter Bedachtnahme auf diebesondere Berücksichtigung der musischen Aus-bildung.

III. ALLGEMEINE DIDAKTISCHE GRUND-SÄTZE

Siehe Anlage A, mit den Abänderungen (aus-genommen die letzte) im Lehrplan des Gym-nasiums unter besonderer Berücksichtigung dermusischen Ausbildung, Anlage a/ml.

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IV. LEHRPLÄNE FÜR DEN RELIGIONS-UNTERRICHT

Siehe Anlage a.

V. BILDUNGS- UND LEHRAUFGABEN DEREINZELNEN UNTERRICHTSGEGEN-STÄNDE, LEHRSTOFF, DIDAKTISCHE

GRUNDSÄTZE:

Pflichtgegenstände

Wie Lehrplan des Neusprachlichen Gym-nasiums, Anlage a, mit folgenden Ausnahmen:

LATEIN

Wie Lehrplan des NaturwissenschaftlichenRealgymnasiums, Anlage a.

MUSIKERZIEHUNG

Bildungs- und Lehraufgabe:

Im Anschluß an die Arbeit in der Unterstufesollen weitere kreative Fähigkeiten geweckt unddie Bereitschaft zu musikalischer Aktivität(unter Nutzung des in der Schule vorhandenenInstrumentariums, der im Besitz der Schülerbefindlichen Instrumente sowie selbst herzustel-lender Klangerzeuger) bei Heranziehung dererworbenen instrumentalen Fähigkeiten geför-dert werden, auch als Beitrag zum Problem derFreizeitgestaltung.

Die in der Unterstufe erworbene auditiveWahrnehmungs- und Unterscheidungsfähigkeitist mit dem Ziel des Erfassens auch komplexermusikalischer Erscheinungen und des Erwerbenseiner kritischen Haltung gegenüber dem der-zeitigen Musikangebot der Massenmedien unddes Musiklebens weiterzuentwickeln.

Dazu ist die Information über die Vielfaltakustischer Phänomene und über deren Wirkungauf den Hörer sowie das Herausarbeiten derGesetzmäßigkeiten musikalischer Gestaltungunter Berücksichtigung der verschiedenen Kultur-epochen und Kulturräume erforderlich. Das Ver-ständnis für Musik ist durch das Erschließenvon Wegen zum musikalischen Kunstwerk unddurch die Befähigung zur Wertung des Gehörtenzu fördern, die es dem Schüler ermöglichen,historische, internationale und zeitgenössischeMusik in ihren verschiedenen Ausprägungenunvoreingenommen und aufgeschlossen aufzu-nehmen und kritisch zu verarbeiten.

Schließlich ist ein Einblick in die Stellung derMusik innerhalb der Kultur und in der Gesell-schaft unter besonderer Berücksichtigung desBeitrages Österreichs zur Musik der Welt inVergangenheit und Gegenwart zu geben.

Lehrstoff:

5. Klasse (2 Wochenstunden: wie LehrplanAnlage a):(5 Wochenstunden: wie Lehrplan Anlage a,darüber hinaus):Die vielfältigen Möglichkeiten der Musik im

Hinblick auf Gestaltung, Ausdruck und Ver-wendung in verschiedenen Epochen und Ländern.

Vokales, instrumentales und vokal-instrumen-tales Musizieren unter Einschluß von Klang-experimenten und freien Gestaltungsübungen.

Praktische Arbeit im Zusammenhang mit denHauptgebieten des Jahresstoffes, aber auch unab-hängig davon. Parameter: Höhe, Stärke, Dauer,Farbe. Akustische Grundlagen der Klang-erzeugung. Musikinstrumente und Wiedergabe-geräte. Die menschliche Stimme. ElektronischeKlangerzeugung. Vokale und instrumentaleKlangkörper. Beziehung zwischen Klang- undSchriftbild der Musik.

Ausgewählte Beispiele aus Oper und Konzert(Instrumental-, Orchesterwerke, Programmusik,Kammermusik usw.). Knappe Epochen-Über-blicke. Bei der Werkbetrachtung sind die inInstrumentalmusik erworbenen Kenntnissebesonders zu berücksichtigen.

Wiederholung und Vertiefung der auf derUnterstufe erworbenen musiktheoretischenKenntnisse. Notationsweisen und Tonsysteme.Grundlagen des Partiturlesens. Praktiken derImprovisation. Elemente des musikalischenSatzes.

Chor und Spielmusik: Siehe 5. bis 8. Klasse.

6. K l a s s e (2 Wochenstunden: wie LehrplanAnlage a):(5 Wochenstunden: wie Lehrplan Anlage a,darüber hinaus):Schulung der Hörerfahrung an polyphonen

Formen, Kontrapunkt. Imitation, Kanon,Cantus-firmus-Bearbeitung, Fuge. Die Anwen-dung polyphoner Satztechniken als Formungs-prinzip und Ausdrucksmittel in verschiedenenFormen der Instrumental- und Vokalmusik.Großformen der Instrumentalmusik: die Sona-tensatzform und ihr Anwendungsbereich. Mehr-sätzige Musikwerke: Sonate, Kammermusik,Sinfonie, Konzert, Suite. Programmusik. For-mungsmöglichkeiten durch Improvisation.

Bedeutende Formen und Gattungen der Vokal-musik: Rezitativ, Arie; Lied; Chanson; Song.Motette, Madrigal. Oper, Oratorium. Ent-wicklung des Jazz.

Allgemeine Musiklehre mit gesteigertenAnforderungen. Dazu: moderne Notationen.Grundlagen des vierstimmigen Satzes; bezifferterBaß; Harmonisieren von einfachen Melodien.

Herstellen von Bezügen zwischen Instrumen-talmusik und den in Musikerziehung erworbe-nen Kenntnissen.

Chor und Spielmusik: Siehe 5. bis 8. Klasse.

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177. Stück — Ausgegeben am 16. November 1976 — Nr. 607 2569

7. K l a s s e (2 Wochenstunden: wie LehrplanAnlage a):(5 Wochenstunden: wie Lehrplan Anlage a,darüber hinaus):Vokales, instrumentales und vokal-instrumen-

tales Musizieren unter Einschluß von Klang-experimenten und freien Gestaltungsübungen beiAnwendung der in Instrumentalmusik erworbe-nen Kenntnisse. Praktische Arbeit auch in Zusam-menhang mit den Arbeitsgebieten des Jahres-stoffes. Steigerung der kreativen und reproduk-tiven musikalischen Fähigkeiten. Spezielle Gehör-bildungsaufgaben zur Schärfung der Wahr-nehmungs- und Unterscheidungsfähigkeit.

Erkennen und Benennen von Schalleigenschaf-ten bei zunehmendem Schwierigkeitsgrad. Erfas-sen von Formverläufen und Gestaltungsmittelnan verschiedenen Klangbeispielen aus mehrerenEpochen. Anfertigen von Graphiken („Hör-partituren") nach bereits in vorangehendenSchulstufen erarbeiteten Symbolen.

Erweiterung der Hörerfahrung auf neueKlangbilder avantgardistischer Strömungen derE- und der U-Musik. Außereuropäische Musik.

Entwicklungslinien der Musikgeschichte vonden Anfängen bis zur Frühromantik mit denSchwerpunkten: Suite, Concerto, Konzert,Sonate, Sinfonie, Oper, Oratorium, Passion,Chorlied und Sololied, Liederzyklen.

Anwendung der Instrumentalkenntnisse zurDemonstration von Beispielen aus Formenlehreund Musikgeschichte.

Fortführung der Übungen im mehrstimmigenSatz mit gesteigerten Anforderungen.

Chor und Spielmusik: Siehe 5. bis 8. Klasse.

8. Klasse (2 Wochenstunden wie LehrplanAnlage a):

(4 Wochenstunden: wie Lehrplan Anlage a,darüber hinaus):

Schwerpunkte aus folgenden Lehrinhalten:Stilepochen und bedeutende Komponistenper-sönlichkeiten von der Hochromantik bis zurGegenwart. Operette, Musical. Die „WienerSchule" und ihre Auswirkungen auf die Gegen-wartsmusik. Die „Klassiker der Moderne".

Improvisationsprinzipien und -praktiken inBarock, Klassik, Jazz und Pop-Musik. Formenzeitgenössischer Unterhaltungsmusik.

Elektroakustische Musik.Die Bedeutung der Musik für den Menschen

unserer Zeit. Hörgewohnheiten und Hörer-typen. Einstellung zum Kunstwerk (insbesondereder Avantgarde). Auswertung von Musik-kritiken. Das Musikmanagement unserer Zeit.

Zusammenfassung der erworbenen satztechni-schen Kenntnisse. Übungen im polyphonen Satz.Formanalysen. Gegenüberstellung von Satz-techniken aus verschiedenen Epochen.

Chor und Spielmusik: Siehe 5. bis 8. Klasse.

5. b i s 8. K l a s s e :

C h o r :

In Verbindung zum Lehrstoff, besonders alsErgänzung zur Werkbetrachtung. Auch in derAuswahl der Literatur kann auf Problemkreiseder Musikerziehung Bedacht genommen werden.

Singen geeigneter Chorsätze aus folgendenBereichen: österreichisches und fremdländischesVolkslied, Jugendlied, Kanon, Gregorianik,mehrstimmige originale Chormusik aus allenEpochen.

Fallweise Einbeziehimg von Instrumenten,nach Möglichkeit auch der gesamten Instrumen-talspielgruppe der Schule. Mitwirken bei Festenund Feiern der Schule. Bei entsprechendemKönnen eigene öffentliche Aufführungen.

S p i e l m u s i k :Anwendung der in Instrumentalmusik erwor-

benen Kenntnisse und Fertigkeiten im gemein-samen Spiel.

Enge Wechselbeziehung mit den Lehrinhaltender Musikerziehung, sodaß in Musikerziehungbehandelte Komponisten zur praktischen Auf-führung gelangen, anderseits aber auch in Spiel-musik erarbeitete Werke im Unterricht aus-gewertet werden. Die Werke sollen stets demtechnischen Können der Schüler entsprechen undeinwandfrei ausgeführt werden. Erziehung zumgemeinsamen Musizieren mit dem Ziel spätererselbständiger Aktivität.

Zusammensetzung der Spielgruppen und Aus-wahl der Literatur richtet sich nach den Gegeben-heiten: Volksmusik (vor allem aus Österreich),Jugendmusik, Originalwerke und geeigneteBearbeitungen aus allen Epochen der Musik-geschichte einschließlich der zeitgenössischenMusik.

Zusammenarbeit mit dem Schulchor. Mit-wirken bei Festen und Feiern der Schule. Gege-benenfalls eigene öffentliche Aufführungen.

Didaktische Grundsätze:

Wie Lehrplan Anlage a.Der Chor kann auch die Aufgaben eines

Kirchenchors für die Schulgottesdienste über-nehmen.

Im Chorgesang sollen interessierte Schülerzur Führung eines Chores angeleitet werden.Auch beim Mitwirken des Chors bei Festen undFeiern können solchen Schülern Teilaufgabenübertragen werden.

Die Spielgruppe kann auch Orchesteraufgabenfür die Schulgottesdienste übernehmen.

INSTRUMENTALMUSIK

Bildungs- und Lehraufgabe:Ziel des Unterrichtes sind fortgeschrittene

Kenntnisse und Fähigkeiten im Instrumental-spiel — auch in praktischer Ergänzung zu den

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2570 177. Stück — Ausgegeben am 16. November 1976 — Nr. 607

im Unterricht des Pflichtgegenstands Musik-erziehung erworbenen Einsichten und Fähigkei-ten —, die dem Schüler vielfältige Möglichkeitendes praktischen Musizierens in eigenständigerBetätigung im Solo- und im Ensemblespiel er-öffnen, ihn zur aktiven Teilnahme am Musik-leben befähigen und zu seiner Persönlichkeits-bildung beitragen.

Lehrstoff:(Klavier, Orgel, Gitarre, Blockflöte, Querflöte,Klarinette, Horn, Trompete, Posaune, Violine,Violoncello)

K l a v i e r

5. Klasse (2 Wochenstunden):

Technische Übungen, Polyphone Übungsstücke.Ensemblespiel. Liedspiel: einstimmig auch mit

einfachen Transpositionsübungen. Spielmusik.

6. Klasse (2 Wochenstunden):

Technische Übungen.Schwierigere Etüden und Spielliteratur. Im-

provisationsübungen. Ein- und zweistimmigesLiedspiel mit Hinzufügen der Funktionsbässe.Ensemblespiel.

7. Klasse (2 Wochenstunden):

Technische Übungen.Erfindungsübungen: einfache Vor- und Zwi-

schenspiele zu Liedern. Schwierigere Etüden, an-spruchsvollere Beispiele aus der Klavierliteratur.Ensemblespiel.

8. Klasse (2 Wochenstunden):

Technische Übungen.Festigen und Erweitern des bisher erarbeiteten

Lehrstoffs sowie der technischen und musikali-schen Fertigkeiten anhand anspruchsvoller Solo-und Ensembleliteratur verschiedener Epochen.Übersicht über die Entwicklung des Klaviersund seiner Literatur.

S o n d e r s t u f e :Schwierigere technische Studien und Spiel-

literatur nach Begabung des Schülers. Festigungund Erweiterung der erworbenen Kenntnisse undFertigkeiten. Fortführen der Improvisations- undGestaltungsübungen mit gesteigerten Anforde-rungen. Berücksichtigung der Möglichkeiten desSolo- und Ensemblespiels. Erarbeiten von aus-gewählten Werken der Literatur. Überblick überdie Literatur.

Hinführen zu selbständigem Erarbeiten vonWerken der Literatur und zu eigenständigerBeschäftigung mit dem Instrument.

O r g e l

5. b i s 8. K l a s s e (je 2 Wochenstunden); Son-d e r s t u f e :

Wie Anlage b für den Pflichtgegenstand amOberstufenrealgymnasium mit Instrumental-musik, aufbauend auf Klavier 1. bis 4. Klasse.

G i t a r r e

5. Klasse (2 Wochenstunden):Technische Studien und Etüden.Quergrifftechnik. Dur- und Molldreiklänge im

Lagenwechsel. Spiel mit gegriffenen Ober- undUnterstimmen. Erfindungs- und Gestaltungs-übungen. Motiverfindungs- und -ergänzungs-übungen. Liedspiel aus dem Gedächtnis. Ausge-wählte Spielliteratur.

6. Klasse (2 Wochenstunden):

Fortführen der technischen Übungen undEtüden mit gesteigerten Anforderungen.

Liedbegleitung nach Noten. Übungen im Blatt-spiel und im Transponieren. Gemeinsames Musi-zieren auch mit anderen Instrumenten. Melodie-erfindungs- und ergänzungsübungen. LeichteSolo- und Kammermusik verschiedener Stil-epochen.

7. Klasse (2 Wochenstunden):Fortführen der technischen Übungen. Etüden

mit gesteigerten Anforderungen, Tonleitern, er-weiterte Kadenzen in den gebräuchlichen Ton-arten. Spiel in höheren Lagen.

Transponieren von Melodie und Begleitung.Solo- und Ensemblespiel. Improvisations-

und Gestaltungsübungen mit gesteigerten An-forderungen.

Spielliteratur möglichst aus allen Stilepochen.Die Gitarre in Folklore und Unterhaltungsmusik,im Jazz und in der Kunstmusik des 20. Jahr-hunderts.

8. Klasse (2 Wochenstunden):Festigen der erworbenen. Kenntnisse und Fer-

tigkeiten. Technische Übungen und Etüden beigesteigerten Anforderungen. Tonleitern, Kaden-zen, Liedbegleitung und Spielgut in technischschwierigen Tonarten.

Improvisations- und Gestaltungsübungen:Vor-, Zwischen-, Nachspiele. Schwierigere Solo-und Kammermusik aus verschiedenen Epochen.Übersicht über die Entwicklung der Gitarre undihre Literatur.

S o n d e r s t u f e :Wie bei Klavier.

B l o c k f l ö t e5. Klasse (2 Wochenstunden):

Hinzunahme der Tenor- bzw. der Baß- (ge-gebenenfalls der Sopranino-)flöte. Übertragender erarbeiteten Kenntnisse und Fähigkeiten.

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177. Stück — Ausgegeben am 16. November 1976 — Nr. 607 2571

Transpositnonsübungen. Verwendung bishererarbeiteter Literatur für die neuen Instrumente;neue Spielliteratur (Solo und Ensemble, auchmit anderen Instrumenten). Hillsgriffe.

6. K las se (2 Wochenstunden):Fertigkeit im Spiel auf Blockflöten vermiede-

ner Stimmlage. Zunehmeades Gewicht auf Kam-mermusik (Intonation, Artikulation, Phrasie-rung, Dynamik, Verzierungen). Improvisatori-sche Übungen (Erfinden kleiner Vor- und Zwi-schenspiele zu Volksliedern aus dem Stegreif).Ausgewählte Beispiele aus der Literatur.

7. Klasse (2 Wochenstunden):

Gesteigerte Anforderungen; Schwergewichtgegebenenfalls wieder auf der Altflöte.

Technik: auswendig gespielte chromatischeund Ganzton-Studien, Intervallübungen durchden chromatischen Tonraum.

Schwierigere Ensemblemusik verschiedenerEpochen. Solo- und Kammermusik des Barockund des 20. Jahrhunderts.

8. Klasse (2 Wochenstunden):

Gesteigerte Anforderungen. Ausgewählte Bei-spiele aus der Literatur. Überblick über die Ge-schichte der Blockflöte und ihre Literatur.

S o n d e r s t u f e :Wie bei Klavier.

Q u e r f l ö t e5. Klasse (2 Wochenstunden):

Mittelschwere Etüden nach Möglichkeit undnach Neigung des Schülers. Erlernen kompli-zierterer Spieltechniken mit größerem Übungs-aufwand (Doppelzunge, Tripelzunge, Flatter-zunge).

Barocke Kammermusik, mittelschwere Litera-tur der Wiener Klassik.

6. Klasse (2 Wochenstunden):Schwierigeres Etüdenmaterial. Aneignen neuer

Spieltechniken zur Ausführung zeitgenössischerMusik. Solo- und Ensemblespiel von Musikverschiedener Epochen (gesteigerter Schwierig-keitsgrad).

7. Klasse (2 Wochenstunden):

Festigung der erworbenen Fähigkeiten undKenntnisse. Interpretation: Heranziehung derMusiktheorie.

8. Klasse (2 Wochenstunden):

Gesteigerte Anforderungen. Erziehung zuselbständigem Arbeiten und kritischem Hören.

Überblick über die Geschichte der Flöte undihre Literatur.

S o n d e r s t u f e :

Wie bei Klavier.

K l a r i n e t t e5. K l a s s e (2 Wochenstunden):

Weiterführen der technischen Übungen. Etü-den und Tonleitern (durch alle Tonarten) unterEinbeziehung des höchsten Registers. Solo- undEnsembleliteratur, z. T. auch transponiert (be-sondere Berücksichtigung der originalen Klari-nettenliteratur). Stilfragen.

6. Klasse (2 Wochenstunden):Schwierigere Etüden und Spielliteratur. Er-

weiterung des Repertoires auf angemesseneKonzerte. Bearbeiten des Klarinettenblattes undEinführung in die Instrumentenpflege. Improvi-sationsübungen. Die Klarinette in der Folkloreund im Jazz.

7. Klasse (2 Wochenstunden):Ausbau des Repertoires (Kammermusik). Ob-

ligates Etüdenspiel. Werkkundliche Betrachtun-gen.

8. K l a s s e (2 Wochenstunden):

Festigen und Erweitern des Erarbeiteten anHand anspruchsvoller Literatur verschiedenerEpochen und Stilrichtungen.

Überblick über die Geschichte der Klarinetteund ihre Literatur.

S o n d e r s t u f e :Wie bei Klavier.

H o r n5. b i s 8. Klasse (je 2 Wochenstunden);S o n d e r s t u f e :

Wie Anlage b für den Pflichtgegenstand amOberstufenrealgymnasium mit Instrumental-musik, aufbauend auf Trompete oder Posaune1. bis 4. Klasse.

T r o m p e t e5. Klasse (2 Wochenstunden):

Fortführen der technischen Übungen. Ton-bildungsübungen. Tonumfang bis b". Tonleiternund Akkordzerlegungen im Quintenzirkel über2 Oktaven. Beginn mit technischen Übungenwie einfaches Staccato in allen Rhythmen, Lippen-bindungen, Staccato — Legato gemischt, punk-tierte Rhythmen, Synkopen usw.

Angemessene Spdeistücke und Etüden. Trans-ponieren in C. Gruppenspiel.

6. Klasse (2 Wochenstunden):Tonbildungs- und Höhenübungen bis c'".

Tonleitern und Akkordzerlegungen im vollen

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2572 177. Stück — Ausgegeben am 16. November 1976 — Nr. 607

Umfang. Fortführen der technischen Übungen.Etüden. Vortragsstücke (langsamer Art). Lippen-entspannungsübungen in der Pedallage.

Leichte Sonatinen für Trompete und Klavier.Transponieren in C, Es, F, A, D. Spielmusik fürBläser in Gruppen.

7. Klasse (2 Wochenstunden):

Fortführen der technischen, der Tonleiter- undAkkordübungen. Zungenstoßübungen mit Trio-lenzunge und Doppelzunge. Signale, Orchester-studien, Rufe.

Einführung in die Harmonielehre der Klassikund des Jazz. Artikulation des Jazz. Improvisa-tionsübungen leichter Art mit kurzen Perioden.Einführung in verschiedene Jazz-Stilrichtungen.Zusammenspiel in Gruppen.

Transponieren mittelschwerer Übungen in C,Es, F, A, D, E. Geeignete klassische Literaturfür Trompete und Klavier. Spielmusik für Bläserin Gruppen.

8. Klasse (2 Wochenstunden):

Festigen der erarbeiteten Kenntnisse undFähigkeiten. Blattspiel leichterer Etüden. Geeig-nete Literatur für Trompete und andere Instru-mente. Improvisieren leichterer Jazzmelodienund -harmonien. Sonaten- und Konzertliteraturje nach Eignung des Schülers. Transponieren vonleichteren Orchesterstudien. Gruppenspiel fürBläser. Überblick über die Geschichte der Trom-pete und ihre Literatur.

S o n d e r s t u f e :

Wie bei Klavier.

P o s a u n e

5. Klasse (2 Wochenstunden):

Fortführen der technischen Übungen. Kon-trollübungen. Vademecum. Technische und Vor-tragsetüden. Leichte Vortragsstücke (Lieder usw.).Tonleitern über zwei Oktaven (auch auswendig).Schwerpunkt auf dem Legato der Zugposaune.Gruppenspiel.

6. K l a s s e (2 Wochenstunden):

Technische und Kontrollübungen. Vademecum.Technische und Vortragsetüden. Legatospiel.Doppel- und Triolenzunge. Der Violinschlüssel —der Tenorschlüssel. Vibrato. Glissando. Dämpfer.Vortragsstücke. Gruppenspiel.

7. Klasse (2 Wochenstunden):

Technische Übungen mit besonderer Berück-sichtigung der Tonleitern und Akkordzerlegun-gen in verschiedenen Artikulierungen. Verzie-rungen. Tenor-, Altschlüssel. MittelschwereEtüden.

Stilistik alter Musik. Einführung in den Jazzund seine Phrasierung.

8. Klasse (2 Wochenstunden):

Festigen der erarbeiteten Kenntnisse und Fä-higkeiten. Technische Übungen mit gesteigertenAnforderungen.

Stilstudien aller Epochen. Die neue Musikund ihre Notierung. Leichte Konzerte und So-naten. Der Dämpfer im Jazz.

Gruppenspiel mit wechselnden Besetzungenbei Berücksichtigung der Literatur aller Stil-epochen.

Überblick über die Geschichte der Posauneund ihre Literatur.

S o n d e r s t u f e :

Wie bei Klavier.

V io l ine

5. Klasse (2 Wochenstunden):

Technische Übungen. Erweiterung des Lagen-spiels und der Technik der rechten Hand. Vibra-toübungen. Doppelgriffe, Flageoletspiel. Etüden.Studienkonzerte. Ensemblespiel, z. B. Triosonatendes Barock. Einführung in Fragen des Stils undder Verzierungstechnik.

6. Klasse (2 Wochenstunden):

Technische Übungen. Festigung des Lagen-spiels und des Lagenwechseh bis zur 5. Lage.Schwierigere Rhythmen und Stricharten, ins-besondere mit Saitenwechsel. Vibratoübungen.Akkordstudien.

Etüden. Spielmusik, Sonaten z. B. des Barock.Ensemblespiel.

7. Klasse (2 Wochenstunden):Technische Übungen. Einführung in höhere

Lagen an Hand von Tonleitern, Drei- und Vier-klängen. Festigung der Bogentechnik.

Etüden. Studienkonzerte. Ensemblespiel.

8. Klasse (2 Wochenstunden):Technische Übungen: Festigung der erarbei-

teten Kenntnisse und Fähigkeiten, Lagen- undLagenwechselübungen bis zur 5. Lage in allenTonarten. Festigung der verschiedenen Strich-arten.

Etüden. Spielmusik, ein Violinkonzert (even-tuell mit Ensemblebegleitung).

Überblick über die Geschichte der Violine undihre Literatur.

Sonderstufe:

Wie bei Klavier.

Violoncello

5. K l a s s e (2 Wochenstunden):Technische Übungen. Weiterentwicklung von

Staccato und Spiccato.

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177. Stück — Ausgegeben am 16. November 1976 — Nr. 607 2573

Tonleitern in verschiedenen Stricharten.Gründliche Beherrschung des Tonraums bis zurOktav auf jeder Saite. 5. und 6. Lage; Daumen-aufsatz hoch und tief.

Chromatische Tonleiter. Trillerübungen. Vi-brato. Tonleitern und Dreiklänge durch zweiOktaven in allen Tonarten.

Erfinden von einfachen Vor- und Zwischen-spielen zu Volksliedern.

Etüden. Blattspiel. Kammermusik.

6. Klasse (2 Wochenstunden):

Technische Übungen. Daumenaufsatz durchalle höheren Lagen. Temposteigerung. Etüdenmit gesteigerten Anforderungen.

Erweitern des Tonleiter- und Dreiklangsspiels.Ausbau der Bogentechnik. Blatt spiel. Systemati-sches Verzieren.

Variationen über Volkslieder (Gestaltungs-übung). Kammermusik und Orchesterspiel.

7. Klasse (2 Wochenstunden):

Daumenaufsatz mit Wechsel über alle Saiten.Berücksichtigung des 4. Fingers. Vibrato mit demDaumen. Tonleitern und Dreiklänge über3 Oktaven. Terzen, Sexten, Oktaven durch2 Oktaven.

Mittelschwere Etüden. Erziehung zur Selb-ständigkeit in Technik und Gestaltung. Syste-matische Pflege von Kammermusik verschiedenerEpochen. Funktionsbässe und Gegenstimmen zuVolksliedern (auch nach dem Gehör).

8. K l a s s e (2 Wochenstunden):Festigung des Erarbeiteten. Tonleitern und

Dreiklänge durch 4 Oktaven. Doppelgriffedurch 3 Oktaven. Quart-Flageolet mit Daumenund 2. Finger. Schwierigere Etüden,

Kammermusik aus verschiedenen Stilepochen.Überblick über die Geschichte des Violoncellos

und seine Literatur.

Sonderstufe:

Wie bei Klavier.

Didaktische Grundsätze:

Wie Anlage b für den Pflichtgegenstand amOberstufenrealgymnasium mit Instrumental-musik.

BILDNERISCHE ERZIEHUNG

Bildungs- und Lehraufgabe:

Ziele des Unterrichtes aus Bildnerischer Er-ziehung sind:

Wecken, Entwickeln und Fördern kreativen,individuellen und künstlerischen Verhaltens, dasauf Grund der besonderen Gegebenheiten durchspezielle Begabungen und hohes Zeitausmaß indieser Sonderform des Realgymnasiums in ver-stärktem Maße angestrebt werden kann.

Vielseitige bildnerische Tätigkeit und vertiefteAuseinandersetzung mit Gestaltungen aus Be-reichen der bildenden Kunst und Umwelt; Stei-gerung und Differenzierung von Wahrnehmungs-und Vorstellungsfähigkeit sowie des Darstel-lungs- und Ausdrucksvermögens mit besondererBerücksichtigung der individuellen Einstellungdes Schülers.

Anstreben technischer Fertigkeiten in Haupt-bereichen und einer dem Zeitausmaß und dersubjektiven Leistungsfähigkeit entsprechendenSicherheit im Gestalten; Befähigung der Schüler,komplexe Aufgaben oder Projekte zu lösen, dieein Zusammentragen von Fakten und eine Aus-einandersetzung über längere Zeiträume ver-langen.

Erkennen von Gestaltungsproblemen und Ver-suche zu deren Lösung.

Vermitteln einer lebendigen Beziehung zu allenBereichen bildender Kunst und Umweltgestal-tung durch praktische Tätigkeit und Kunstbe-trachtung.

Erleben und Erkennen des komplexen Zusam-menwirkens von geistigen und materiellen Fak-toren, wie z. B. Gestaltungsanlaß, Formvorstel-lungen, bildnerischen Mitteln, Materialien undArbeitsverfahren.

Dabei sollen die Fähigkeit zum Erfassen vonGestaltqualitäten gesteigert und differen-ziert, die Fülle von Ausdrucksformen der Kunsterschlossen und das Verständnis für künstlerischeGestaltungsabsichten und -vorgänge gefördertwerden.

Beim Erkennen der Komplexität von Werkenist auch auf deren Funktion und Bedeutungen,auf Künstlerpersönlichkeiten und auf Zeitbezügehinzuweisen. Einsichten in Zusammenhänge vonAussage, Inhalt, Form, Verfahren und Materialsowie deren Wirkungen sollen vermittelt wer-den.

Funktion und Stellung der Bildenden Kunstsowie ihre Bedeutung für den einzelnen und dieGesellschaft in Gegenwart und Vergangenheitsollen erhellt werden. Die Vielfalt der Ausein-andersetzung mit bildnerischen Problemen unddie dabei erfahrenen Qualitätskriterien sollendem Schüler eine sachlich bezogene Urteilsbildungermöglichen.

Lehrstoff:

5. Klasse (2 Wochenstunden: wie LehrplanAnlage a):(7 Wochenstunden: wie Lehrplan Anlage a,darüber hinaus):

B i l d n e r i s c h e A r b e i t :

Z e i c h n e n u n d D r u c k g r a p h i k :

Freies Arbeiten mit graphischen Mitteln zurEntfaltung und Förderung kreativen Denkensund Handelns.

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2574 177. Stück — Ausgegeben am 16. November 1976 — Nr. 607

Motivierte zeichnerische Studien, die zu er-weiterten Erfahrungen der Einsatzmöglichkeitenbildnerischer Mittel führen (z. B. Erscheinungs-art der Linie, Ausdrucksart der Linie, hart/weich,an-/abschwellend, Tonwerte durch graphischeStrukturen u. a.).

Erproben verschiedener einfacher Drucktechni-ken (vornehmlich Hochdruck), farbige Gestal-tung entweder durch Farbplatten oder durch„Verlorenen Druckstock". Eventuell Umsetzenfrüher erarbeiteter Entwürfe. Allenfalls Wieder-holung zwischengraphischer Verfahren wie z. B.Collagen, Applikationen, Materialdrucke u. a.

N a t u r s t u d i u m : intensives Naturstu-dium zur Erfassung von Vorgängen wie Wachs-tumsprozessen, Aufbausystemen, Ordnungs-strukturen, die zu charakteristischen Erschei-nungsformen in der Natur führen. Die Auswahlder Studienobjekte soll so getroffen werden, daßsie nur einfache Arbeitsprozesse verlangt undeventuell Teilaspekte unter Beachtung von Bauund Gliederung zur Aufgabe stellt.

G e b u n d e n e s Z e i c h n e n : Sachzeichnenund Werkzeichnen zum Klären und Erfassen derArt von Einzelwerten und Aufbaugefügen ange-fertigter Gegenstände.

Aufnehmen und maßstabgerechtes Darstellenvon Gegenständen (z. B. Gebrauchsgut, Möbel-stücke, einfache technische Geräte u.a.) in Formvon Normalrißverfahren, Schnitten, Parallel-perspektiven, Grundrißschrägbildern oder an-derem. Beratung durch den Lehrer bei der Wahldes Verfahrens. Verstehen einfacher Werkzeich-nungen.

S c h r i f t : in einfachen Formen und als Mit-tel der Bildgestaltung (z. B. Werbung, Plakat,Firmenschild u.a.).

F a r b i g e r B e r e i c h — M a l e r e i : Be-dingtheit der formalen Gestaltung durch denBildanlaß, das Motiv (farbiges Beziehungsgefüge,Farbharmonie, Farbkontrast, räumliche Gestal-tung durch Farbe, Oberflächengestaltung durchFarbe, Struktur, Textur); Erweiterung des Wis-sens und der Anwendungsmöglichkeiten.

Beschäftigung mit verschiedenen Technikenund Verfahren wie Tempera, Aquarell, Mosaik,Wachsmalerei u. a.

P l a s t i k : Auswerten bzw. Umsetzen der inNaturobjekten erkannten Formen und Aufbau-gesetze, z. B. Reduzieren der Formvielfalt einerNaturgegebenheit auf die wesentlichsten Werte,um so zu einer plastischen Verdichtung zu gelan-gen, welche die Formprinzipien überschaubarmacht.

Gezielte Aufgaben, die zur Erarbeitung vonWesensunterschieden des Reliefs, der Vollplastik,der plastisch-räumlichen Gebilde führen.

Weiterführen des plastischen Gestaltern aaadditiven und subtrakiven Verfahren mit ent-sprechenden Materialien (Ton, Ytong, Holz).

A r c h i t e k t o n i s c h e s G e s t a l t e n :

Praktische Gestaltungsversuche (im Verein mit„Wohnen und Umwelt" und „GebundenemZeichnen"). Wohnraumgestaltung, Einrichtungvon Innenräumen nach funktionellen, formalenund farbigen Gesichtspunkten, im Zusammen-hang mit Gebrauchsgut.

Erfinden von Baukörpern, Bauen mit vor-gefertigten Elementen. Räumliche Versuche ausleicht zu bearbeitenden Materialien (Karton,Styropor u. a.).

M e d i e n k u n d e :

Die im reflektierenden Bereich angeführtenHinweise auf die visuelle Gestaltung von Mas-senmedien kann an einfachen Aufgabenstellun-gen auch praktisch erarbeitet werden (z. B. Her-stellung eines Layouts, Verfremden von Wer-bungen durch Übermalen und Kleben u. a.).

W e r k b e t r a c h t u n g :Grundbegriffe der Kunstbetrachtung, erar-

beitet vor allem an Werken, die Parallelen zuden eigenen Arbeiten zeigen. Allgemeine Begriffeund Probleme aus Graphik, Malerei, Plastikund Architektur (z. B. Kontraste, Rhythmus,Proportion und Beziehung der Teile untereinan-der und zum Ganzen, Einblicke in Gestaltungs-möglichkeiten: linear, flächig u. a. oder Gegen-stands-, Ausdrucks-, Symbolfarbe u. a. Bild-gattungen, Aufgaben und Themen der Plastik,ihre Gesetze. Tektonik, Statik, Dynamik, zuzeigen an Beispielen der großen Kunstepochenund der zeitgenössischen Kunst; geschlossene,offene Form, Gliederung von Baukörpern undInnenraum usw.).

Einblicke in visuelle Gestaltung von Massen-medien, gezeigt an Werbegraphik, Zeitung undZeitschrift. Umweltanalysen an Interessen-bereichen der Schüler (Einrichtungsgegenstände,Gebrauchsgut, Schmuck, Mode, Plattenhüllenu. a.).

6. K l a s s e (2 Wochenstunden: wie LehrplanAnlage a):(7 Wochenstunden wie Lehrplan Anlage a,darüber hinaus):

B i l d n e r i s c h e A r b e i t :Erweiterung der Erfahrungen mit Material

und Verfahren, bildnerischen Mitteln sowie Mit-teilungs- und Aussagemöglichkeiten, die darausresultieren.

Z e i c h n e n u n d D r u c k g r a p h i k :Möglichkeiten der Linie und Fläche —

Wechselwirkung zwischen inneren und äußerenKräften — Formspannung. Anwendung an

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177. Stück — Ausgegeben am 16. November 1976 — Nr. 607 2575

zeichnerischen Techniken und Aufgaben und inGebieten der Druckgraphik. Tiefdruck (Kalt-nadelradierung, Atzradierung, Reserve-Techni-ken).

Gestalten aus der Vorstellung in verschiedenerMotivation (z. B. Illustration u. a.). Entwurf undAusführung einfacher Plakate.

N a t u r s t u d i u m : skizzierendes Zeichnenim erweiterten Sinne des Studiums von Gesetz-mäßigkeiten in der Natur sowie körperlich-räumlicher Zusammenhänge.

G e b u n d e n e s Z e i c h n e n : Aufnehmenund maßstabgerechtes Darstellen eines Raumesin Form von Planzeichnungen (Normalriß oderSchrägriß, Kavaliersperpektive, Isometrie u. a.Die Verbindung mit architektonischem Gestaltenwird empfohlen). Erlernen von Planzeichen undMaßstäben.

Baupläne in vereinfachter Form (z. B. ausIllustrierten). Verstehenlernen von Bauplänen(Lagepläne, Maßstab 1:100 u. a.).

S c h r i f t : Anwenden der Schrift für zweck-bestimmte Aufgaben (z. B. Idee und Gestaltungoptischer Signale der Medien. Das Layout alsbildnerisches Problem). Abwandlung von Schrift-typen.

F a r b i g e r B e r e i c h — M a l e r e i : Eigenekreative Tätigkeit in freien Gestaltungen,Anwendung der Kenntnisse und Erfahrungen imNaturstudium, bei Analysen von Werken bil-dender Kunst und in Form von Experimenten.

Farbperspektive, Luftperspektive, Raumwerteder Farbe u. a. Erweiterung der Verfahren (z. B.Lasurtechnik, Primamalerei u. a.).

P l a s t i k : Verwendung von Materialien, dieeiner Bearbeitung größeren Widerstand entgegen-setzen. Anlage eines vollständigen Arbeitsprozes-ses an einer anspruchsvollen plastischen Aufgabe,beginnend von der Idee, über Vorbereitung,Ausführung bis zum fertigen Resultat. Aufgabenfür Gruppenarbeiten, für umfangreichereplastisch-räumliche Gebilde und Raumverände-rungen (Environment); allenfalls Objektmontage,Assemblage sowie bewußter Verfremdungs-prozeß bestehender Objekte.

A r c h i t e k t o n i s c h e s G e s t a l t e n :

Funktion der Wohnung (Erörtern von Wohn-raumbedarf, Wohnbedürfnissen und Wohnvor-stellungen). Erstellung eines Funktionsplanesund Verständigungsmodelles (nach vereinfachtenGrundrissen von Architekten oder nach eigenenEntwürfen).

Besprechung von Wohnformen (Einfamilien-haus, Wohnblock u. a.); Erörterung der Vor-und Nachteile (Wohnen in der Stadt, auf demLande, Repräsentation u. a.). Verständigung nachFunktionsplänen (eigenes Haus, Badehaus, Rast-haus usw.).

F o t o : als zeitlich begrenzter Blockunterricht.Umgang mit Mitteln der Fotografie in ver-

schiedenen Bereichen (künstlerische Fotografie,Berichterstattung, Werbung u. a.); Aufnahme-technik, Labortechnik u. a.

M e d i e n b e r e i c h :

Einblicke in die visuellen Gestaltungsweisenvon Massenmedien. Technische Verfahren (Bild-druck, Fotografie, Film, elektronisches Bild).Medienspezifische Gestaltungsmittel (z. B. Schrift-satz, Layout, Kameraführung, Schnitt u. a.);Einflüsse verschiedener Komponenten auf dieGestaltung (Auftrag, Herstellungskosten, Markt-und Meinungsforschung). Problematik aktuellerMassenmedien (Information und Meinungsbil-dung, Beeinflussung durch Manipulation).

Erarbeiten an praktischen Beispielen, die aktu-ellen Anlässen entnommen werden.

W e r k b e t r a c h t u n g :

Ausgehend von den in der 5. Klasse erarbei-teten Grundbegriffen aus Bildender Kunst undUmweltgestaltung: Vertiefen der Kenntnisse undErfahrungen in allen Teilbereichen mit Schwer-punktsetzung. Das Wesen der graphischen Tech-niken (Tiefdruck, Lithographie, Buchdruck).Klärung von Begriffen der Architektur (Einsatzund Wirkung von Baustoffen und Verfahren,von Gestaltungsmitteln, Konstruktions- undProduktionsformen, das Zusammenwirken vonFormvorstellungen und Zweckbestimmung),erläutert an Hauptwerken europäischer Kunstund außereuropäischer Hochkulturen. Interpre-tationsversuche. Besprechen charakteristischerBeispiele für verschiedenartige Lösungen einerkünstlerischen Aufgabe. Analysen visuellerMedien zwecks sachlicher Medienkritik.

7. Klasse : (2 Wochenstunden: wie LehrplanAnlage a):(5 oder 7 Wochenstunden: wie Lehrplan An-lage a, darüber hinaus):

Bildnerische Arbeit:

Zeichnen und Druckgraphik:Skizzierendes Zeichnen zur Unterstützung ana-

lytischer Betrachtung von Kunstwerken (Kom-positionsdiagramme).

Selbständige Entwicklung von Kompositions-arten. Möglichkeit selbständiger Wahl eines Teil-gebietes samt Material und Technik durch denSchüler.

Siebdruckverfahren, eventuell in Verbindungmit anderen Teilgebieten (gestaltendes Natur-studium, gebundenes Zeichnen oder Schrift).Werbegraphische Themen. Herstellen von Blät-terfolgen als Mehrfarbendruck oder als Themen-zyklus.

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2576 177. Stück — Ausgegeben am 16. November 1976 — Nr. 607

N a t u r s t u d i u m : unter besondererBerücksichtigung von Farbe und Oberflächen-beschaffenheit.

G e b u n d e n e s Z e i c h n e n : Aufnehmenvon Fassaden, Innenräumen von Architekturen,gegebenenfalls durch Schätzen. Versuch vonEigenentwürfen in Skizzenform oder Normalriß,Parallelperspektive u. a. Skizzieren von Architek-turen nach vorhergehender Erarbeitung vonGrundkenntnissen der Fluchtpunktperspektive.

S c h r i f t : Versuche im Zueinanderordnenvon Schrift und Bildmontagen (eventuell in Ver-bindung mit Foto).

F a r b i g e r B e r e i c h — M a l e r e i : selb-ständiges Arbeiten oder selbstgewählte Auf-gabe wie im graphisches Bereich; Wahl derBildformate variieren. Untersuchung der Ord-nungssysteme der Farbe (individueller Aspekt,gesellschaftlich-historischer Aspekt); Farbana-lysen, Farbauszüge, Farbtests, auch in Zusam-menhang mit den Techniken des Farbdruckes.

P l a s t i k : Vertiefen und Intensivieren deradditiven und subtraktiven Gestaltungsweisenin Relief, Vollplastik und Objekt. Fallweise Ver-wendung neuer Materialien (z. B. Plexiglas) oderschwierigerer Verfahren (Polyester, Kunststein-guß u. a.). Versuche in plastischer Architekturdurch Bauen einfacher Körper-Raumgebilde.Allenfalls Entwicklung von plastisch-räumlichenRastersystemen, freie Raumformationen (Ele-mentmontage).

A r c h i t e k t o n i s c h e s G e s t a l t e n :Umweltgestaltung: Probleme der Orts-, Stadt-und Landschaftsgestaltung, Straße, Platz, Stadt-viertel (Denkmalschutz, Sanierung u. a.; Stadt-gestaltung, historische Stadtkerne, Randgebiete,totale Stadt u. a.); materielle und qualitativeÜberlegungen (Stadt als Lebensraum, Kommuni-kation u. a.). Landschaftsgestaltung, Landschafts-verbauung durch Industrie, Wohnbau und Ver-kehr (Grünlandverlust u. a.). Praktische Auf-gaben und Planungen, die mit den angeführtenBereiches und Problemen in Zusammenhangstehen (im Verein mir gebundenem Zeichnenauch Verständigungsmodelle).

F i 1 m : Als zeitlich begrenzter Blockunterricht.Technische Hinweise zur Bedienung der Film-kamera, Wahl des Filmmaterials, Aufnahme-technik, Gestaltung des Drehbuches, Regie,Schnitt, Vertonung (in Verbindung mit andereneinschlägigen Fächern).

M e d i e n b e r e i c h :

Praktische Durchführung einer Aufgabe ausden in der 6. Klasse gegebenen Einblicken in

Gestaltungsweisen von Massenmedien (eventuellin Verbindung mit Film).

W e r k b e t r a c h t u n g :

Das Kunstwerk als Ausdruck menschlich-gesell-schaftlicher Situationen, seine Funktion undBedeutung. Erfassen von Aussage, Inhalt undForm des Kunstwerkes in den einzelnen Epochen.Aufzeigen des Wandels von Gestaltung und Aus-sage durch Gegenüberstellung von charakteristi-schen Werken aus Hauptepochen. Ausprägungeines Zeitstiles, durch markante Beispiele ver-anschaulicht. Probleme des Wohnens und derUmweltgestaltung. Die Umweltveränderungdurch Körper-Raumanlagen in der urbanenLandschaft (Verfremdungsprozesse durch Signale,Reklameobjekte u. a.). Die Rolle der Farbe inKunst und Umweltgestaltung einst und jetzt.Bühnengestaltung in Zusammenhang mit Archi-tektur. Durch Filmgestaltungen und Interpre-tationen bestimmter Filmarten sollen sach-bezogenes Urteil sowie eigene Aktivitäten ange-regt werden.

8. K l a s s e (2 Wochenstunden: wie LehrplanAnlage a):(4 oder 6 Wochenstunden: wie LehrplanAnlage a, darüber hinaus):

B i l d n e r i s c h e s G e s t a l t e n :Z e i c h n e n u n d G r a p h i k : Kreatives,

selbständiges Arbeiten nach Auswahl der denindividuellen Anlagen und Interessen entspre-chenden Themen und Techniken. Experimen-tieren. Berücksichtigung der Veranlagung undEigenart des Schülers in Hinblick auf den künf-tigen Beruf.

N a t u r s t u d i u m : Das Naturstudium inVerbindung mit skizzierendem Zeichnen.

G e b u n d e n e s Z e i c h n e n : Aufnehmenund Entwerfen von Räumen, größeren Pro-jekten und Architekturen, besonders in Skizzen-form, gelegentlich in Verbindung mit Kunst-betrachtung.

F a r b i g e r B e r e i c h — M a l e r e i : EineSynthese der in den vergangenen Klassen er-worbenen Einsichten, Kenntnisse und Fertig-keiten soll zu einer umfassenden Arbeit führen.Die Profilierung der persönlichen Ausdrucks-sprache des Schülers sollte in Einzelausstellungengezeigt werden.

P l a s t i s c h e s u n d a r c h i t e k t o n i -s c h e s G e s t a l t e n : Ergänzung und Inten-sivierung der Kenntnisse im plastischen Ge-stalten, Vermitteln von Einsichten in architek-tonische Projekte. Selbständige Wahl einergrößeren praktischen Aufgabe aus einem derbeiden Bereiche.

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177. Stück — Ausgegeben am 16. November 1976 — Nr. 607 2577

W e r k b e t r a c h t u n g :

Stellung und Funktion des Kunstwerkes inUmraum und Gesellschaft. Verknüpfung destheoretischen Wissens durch Zusammenfassungen.(Längs- und Querschnitte) und vergleichende Be-trachtungen zu einem Überblick. Stellung undFunktion des Kunstwerkes in Umraum undGesellschaft. Zeigen der Wirkungen zeitbedingterpolitischer, wirtschaftlicher, sozialer Zustände undZeitströmungen an Hand von Kunstwerken ausverschiedenen Epochen. Besondere Berücksichti-gung zeitgenössischer Kunst. Teilnahme am ak-tuellen Kunstgeschehen; Kunstbetrieb und Kunst-markt. Problematik von Werturteilen. Erziehungzu Medienkritik und vernünftiger Konsum-haltung. Der Schüler soll durch praktische Übun-gen, Diskussionen und Analysen zum sinnvollenGebrauch der Medien angeregt werden und derenpositive Aspekte (z. B. Informations-, Bildungs-gehalte usw.) für seine persönlichen Interessennützen lernen.

Didaktische Grundsätze:

Die Vielzahl der bildnerischen Probleme sollnach dem Umfang und der Wichtigkeit ihrerInhalte, dem Reifegrad der Schüler entsprechend,in einem aufbauenden Unterricht schwerpunkt-mäßig eingesetzt werden.

Die praktische Arbeit in Graphik, Malerei undPlastik sollte in engem Zusammenhang mit derKunstbetrachtung in allen vier Klassen durch-geführt werden; in der 6. und 7. Klasse könnendie Bereiche „Architektur" sowie „Wohnen undUmwelt" (je nach Gegebenheit) eine intensivereBehandlung erfahren.

Die Teilgebiete Schrift und Typographie, Fotound Film, Struktur und Funktion von Massen-medien u. a. sollten dem Verständnis und denNeigungen der Schüler entsprechend in den ein-zelnen Klassen aufgeteilt werden. Kunstbetrach-tung ist in den höheren Klassen auszuweiten.

Die Schüler sollen grundlegendes Können, Er-kenntnisse und Erfahrungen in den angeführtenTeilbereichen erwerben. Dabei hat die Möglich-keit, sich längere Zeit mit einem Gebiet aus-einanderzusetzen, bessere Ergebnisse gezeigt alsein ständiger Wechsel von Verfahren. Die Viel-fältigkeit bildnerischen Gestaltens soll demSchüler nahegebracht werden, wobei er seineeigenen Vorstellungen und Empfindungen aus-drücken lernen soll. Die Förderung jeder Einzel-begabung steht neben, den allgemeinbildendenZielsetzungen.

Die mit verschiedenen Materialien und tech-nischen Verfahren erworbenen Kenntnisse sollenim Naturstudium vom Schüler seinen Neigungenund seinem Darstellungsvermögen entsprechendzur Anwendung gebracht werden.

Das gebundene Zeichnen soll als sachlichesVerständigungsmittel dienen, das in diesem Be-reich durch begrifflich-verbalen Ausdruck nichtersetzbar ist. Im Wechsel mit skizzierendemZeichnen soll es das Erfassen von Proportionenermöglichen, nicht aber als Selbstzweck betrach-tet werden.

Die Beschäftigung mit plastischem und architek-tonischem Gestalten dient der Entwicklungkörperlicher und räumlicher Vorstellung undVerständigung. Eine enge Wechselbeziehungzwischen eigenen Gestaltungsversuchen undKunstbetrachtung sollte in verstärktem Maßedazu beitragen, Zugänge zu Kunstwerken undGestaltungsproblemen des Umweltbereiches zuerschließen. Durch grundlegende Einblicke sollendas Interesse für Umweltgestaltung geweckt, dieBedeutung der Umwelt für den einzelnen unddie Gemeinschaft erkannt und Voraussetzungenfür eine Urteilsbildung geschaffen werden. Dabeikönnen Wohnformen analysiert, Orts- undStadtgestaltungen sowie Planung von groß-räumigen Projekten erörtert werden.

Die Interpretationsversuche dienen einer ver-tieften Auseinandersetzung mit dem Einzelwerk;Anführen von Funktion und Bedeutung der Bil-denden Kunst für den einzelnen und die Gesell-schaft; Herstellen von Bezügen zu anderenBereichen des jeweiligen kulturellen Geschehens.

Aktuelle Anlässe sollten in dieser Sonderformbesonders berücksichtigt und ihre speziellen Auf-gaben in die Zielvorstellungen des Unterrichteseingeplant werden (insbesondere Plakate, Ein-ladungen, Gestaltungen von Schülerzeitungen,Bühnenbilder für darstellendes Spiel, Dekoratio-nen, Kostüme, Masken, Foto-Dokumentationenvon Lehrausgängen, Umweltanalysen u. a.) Inden Abschlußklassen sollten Aufgaben, die denBerufsinteressen der Schüler entsprechen, berück-sichtigt werden.

Neben den im Lehrplan genannten audio-visuellen Unterrichtsmitteln wie Reproduktionen,Dias, Filme und Tonbänder ist der Video-Recorder ein ausgezeichnetes Demonstrations-gerät für Werkbetrachtung und Naturstudiumund kann auch als Lehrgerät zum Drehen kleinerFilme empfohlen werden.

F r e i g e g e n s t ä n d e :

Wie Lehrplan des Realgymnasiums, Anlage a.

U n v e r b i n d l i c h e Ü b u n g e n :

Wie Lehrplan des Realgymnasiums, Anlage a.

VI. FÖRDERUNTERRICHT

Wie Lehrplan des Realgymnasiums, Anlage a.

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2578 177. Stück — Ausgegeben am 16. November 1976 — Nr. 607

Anlage aa/3

LEHRPLAN DES REALGYMNASIUMS UNTER BESONDERERBERÜCKSICHTIGUNG DER MUSISCHEN AUSBILDUNG

FÜR STUDIERENDE DER MUSIK

I. STUNDENTAFEL

F r e i g e g e n s t ä n d e :Wie Lehrplan des Realgymnasiums, Anlage a.

U n v e r b i n d l i c h e Ü b u n g e n :Wie Lehrplan des Realgymnasiums, Anlage a.

F ö r d e r u n t e r r i c h t :

Wie Lehrplan des Realgymnasiums, Anlage a.

II. ALLGEMEINES BILDUNGSZIELDas Realgymnasium für Studierende der Musik

soll musikbegabten jungen Menschen die Mög-lichkeit bieten, parallel mit einem vollen Musik-studium eine allgemeinbildende höhere Schulezu besuchen und zur Reifeprüfung der all-gemeinbildenden höheren Schule zu gelangen.

Im übrigen wie Lehrplan des Realgymnasiums,Anlage A.

III. ALLGEMEINE DIDAKTISCHE GRUND-SÄTZE

Wie Lehrplan des Realgymnasiums, Anlage ADarüber hinaus ist darauf Bedacht zu nehmen,

daß es sich bei den Schülern um Studierendeeiner Hochschule für Musik oder eines Konser-vatoriums mit Öffentlichkeitsrecht (Vorberei-tungs- oder Ausbildungslehrgänge) handelt.

IV. LEHRPLÄNE FÜR DEN RELIGIONS-UNTERRICHT

Siehe Anlage a.

V. BILDUNGS- UND LEHRAUFGABEN DEREINZELNEN UNTERRICHTSGEGEN-STÄNDE, LEHRSTOFF, DIDAKTISCHE

GRUNDSÄTZE

Pflichtgegenstände

DEUTSCH

Bildungs- und Lehraufgabe:Auf dem Deutschunterricht der Unterstufe

aufbauend, soll der Deutschunterricht der Ober-stufe den jungen Menschen zu Sicherheit undGewandtheit im mündlichen und schriftlichenAusdruck der deutschen Sprache führen; er sollihn befähigen, Erlebtes, Erfahrenes und eigeneGedankengänge klar aufzufassen und darzustel-len, und ihn zu Sachlichkeit, Ehrlichkeit undBesonnenheit im Denken, Reden und Schreibenerziehen. Dabei sind auch Einblicke in Werden,Bau und Darstellungsmittel der deutschenSprache und in die Beziehungen zwischen Den-ken, sprachlichem Ausdruck und Wirkung desgesprochenen und des geschriebenen Wortes zugeben.

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177. Stück — Ausgegeben am 16. November 1976 — Nr. 607 2579

Die Schüler sind in die bedeutendsten Werkedes deutschsprachigen Schrifttums, soweit diesebleibenden Wert haben oder für das Verständnisunserer Zeit wichtig sind, einzuführen; dem dientauch ein knapper Überblick über den Ent-wicklungsgang der Dichtung. Dabei sind aus derWeltliteratur Beispiele von hohem dichterischemRang bzw. von wesentlichem Einfluß auf diedeutschsprachige Literatur auszuwählen. Beson-dere Beachtung gilt den Höhepunkten der öster-reichischen Literatur. Das Verständnis für diekünstlerischen Werte sprachlicher Darstellungund dichterischer Gestaltung ist zu wecken undzu fördern. Der junge Mensch soll befähigt wer-den, sich mit literarischen Werken der Vergan-genheit und der Gegenwart selbständig ausein-anderzusetzen. Urteilsfähigkeit gegenüber denMassenmedien und ihrer künstlerischen Aussageist anzustreben.

Lehrstoff:

5. K l a s s e (3 Wochenstunden):

Sprech- und Leseerziehung:

Pflege der richtigen Aussprache. Vorlesen (vor-bereitet und aus dem Stegreif) von Sachprosa,von dichterischer Prosa und von Versen. Vorwa-gen auswendig gelernter Textstellen in gebunde-ner und ungebundener Sprache (Grundstimmung,Klang, rhythmische Gliederung, Stimmführungund Satzmelodie, Sprechtempo und Sprechstärkeentsprechend Form und Gehalt der Dichtung).Mündliche Wiedergabe von Gelesenem und Be-sprochenem.

Kurze Redeübungen, Schülergespräch.

Aufsatzkunde:Kurzfassung längerer Berichte. Inhaltsangabe

(Herausschälen des Stoffkerns). Schilderung. Bild-beschreibung und Bilddeutung. Einfache Erörte-rung (Erschließen des Themas durch Stoffsamm-lung in Stichworten, Begriffserklärung, Gliede-rungsübungen, Anfertigen von Planskizzen).

Erarbeiten und Anwenden der notwendigenGrundregeln für diese Aufsatzformen, Hinfüh-ren zu angemessenem Ausdruck, zu Knappheit,Genauigkeit, Deutlichkeit und Anschaulichkeit.

Sprach- und Stilkunde:Wiederholung und Zusammenfassung der

Wort- und Satzlehre sowie der wichtigsten Recht-schreibregeln.

Satzbaupläne, der verbale Aussagekern, die ver-bale Klammer, Umstell- und Umformungs-übungen. Der Stilwert von Einzelsatz, Satzver-bindung und Satzgefüge, von kurzen und langenSätzen, von verblosen Sätzen. Die Ausdrucks-werte der Grundwortarten (Verbum, Substantiv,Adjektiv) in ihren verschiedenen syntaktischenFunktionen.

Beispiele für den Lautwandel der deutschenSprache; Entwicklung der neuhochdeutschenSchriftsprache. Textvergleiche.

Lektüre und Literaturkunde:Einblick in Grundbegriffe der Poetik an Hand

von Beispielen (Wesen und Formen der Lyrik,Epik und Dramatik). Als Lektüre ein Trauerspieloder Schauspiel, ein Lustspiel; Kurzgeschichten,eine Novelle, allenfalls ein Roman.

Theaterkunde. Fortsetzung der Medienerzie-hung.

Schriftliche Arbeiten:Hausübungen.Fünf Schularbeiten, davon drei im ersten Se-

mester.

6. Klasse (3 Wochenstunden):

Sprech- und Leseerziehung:

Fortführen der Leseübungen. Auswendiglernenvon Textstellen, allenfalls auch von mittelhoch-deutschen (etwa einige Strophen des Nibe-lungenliedes, ein Gedicht Walthers von der Vo-gelweide). Kurze Redeübungen (vorbereitet undunvorbereitet) mit anschließendem Schülerge-spräch (allenfalls auch als Stoffsammlung füreinfache Besinnungsaufsätze), auch im Zusam-menhang mit der Lektüre von Dichtungen.Übungen zur Diskussion.

Aufsatzkunde:Von der sachlichen Beschreibung zur Charak-

teristik (direkte und indirekte Charakteristik,Möglichkeiten des Aufbaues einer Charakteri-stik). Inhaltsangabe mit erhöhten Anforderungenals Vorübung zum Interpretationsaufsatz. DerBesinnungsaufsatz als gegliederte sachliche Erör-terung mit Wertung (auch einfache literarischeThemen), Gliederungs- und Aufbauübungen zurmethodischen Erschließung eines klar abzugren-zenden Problemkreises. Abfassen von Protokol-len und Exzerpten.

Ausbau und Ordnung des begrifflichen Wort-schatzes, Natürlichkeit und Exaktheit im Sach-stil.

Sprach- und Stilkunde:Weitere Besprechung von Satzbauplänen (das

symmetrisch gebaute Satzgefüge, die nominaleBlockbildung in der Prosa der Gegenwart u. a.).Der Stilwert von Relativ- und Konjunktional-sätzen. Bildhaftigkeit der Sprache: Vergleich,Metapher, Symbol, Chiffre.

Lektüre und Literaturkunde:Höhepunkte des deutschsprachigen Schrifttums

bis zum Barock: Nibelungenlied — WolframsParzival — Walther von der Vogelweide —barocke Lyrik — Grimmeishausen, Simplizissi-mus — das barocke Theater und das Wiener

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2580 177. Stück — Ausgegeben am 16. November 1976 — Nr. 607

Volkstheater (Molière; Grillparzer, Raimund,Nestroy: insgesamt zwei Werke).

Werke der zeitgenössischen Literatur.Hörspiel, Fernsehspiel, Film.

Schriftliche Arbeiten:Hausübungen.Fünf Schularbeiten, davon drei im ersten Se-

mester.

7. K l a s s e (3 Wochenstunden):

Sprech- und Leseerziehung:

Übungen zu ausdrucksvollem Vortrag. Münd-liche Interpretationen. Referate. Einführung inWesen und Formen der Diskussion.

Aufsatzkunde:Der Besinnungsaufsatz als verborgenes Streit-

gespräch (Darlegung eines Themas von verschie-denen Blickpunkten, Obereinstimmung von Ge-dankengang und Beantwortung der Themen-frage). Die literarische Facharbeit (jeweils nur einTeilaspekt einer Dichtung). Der Interpretations-aufsatz über Kurzgeschichten oder in sich ge-schlossene dramatische Szenen, allenfalls über Ge-dichte.

Sprach- und Stilkunde:Stilkritische Übungen zur Festigung des

Sprachgefühls und als sachliche Voraussetzung fürdie Interpretation von Dichtungen, an verschie-denen Texten (Gedankenfolge, Wortwahl, Wort-bedeutung, allgemeine Beurteilung des Wortschat-zes, der Stilwert des Beiwortes; Wortklang,Rhythmus; Satzbau, Stilfiguren u. ähnl.).

Im Zusammenhang mit diesen Übungen Hin-weis auf den Wesensunterschied zwischen sach-licher (auch wissenschaftlicher) und dichterischerSprache.

Lektüre und Literaturkunde:Höhepunkte des deutschsprachigen Schrifttums

von der Aufklärung bis zur Romantik: Lessingund die Bedeutung Shakespeares (je ein Drama) —der junge Goethe (Lyrik) — der junge Schiller(ein Drama) — die Weimarer Klassik (ein DramaGoethes, ein Drama Schillers) — Formen- undIdeenwelt der Romantik (am Beispiel der Lyrikoder einer Novelle) — Kleist (ein Drama odereine Novelle).

Werke der zeitgenössischen Literatur.Fortführung der Medienerziehung.

Schriftliche Arbeiten:Hausübungen.Vier zweistündige Schularbeiten, je zwei im

Semester.

8. K l a s s e (3 Wochenstunden):

Sprech- und Leseerziehung:Lesen wissenschaftlicher Texte (Bedeutungs-

verschiebung zwischen der Alltags- und der Fach-

sprache). Die Technik der Rede und des freienVortrags (Gliederung, Stichwortzettel, Redestil).Diskussionen (im Zusammenhang mit derLiteraturbetrachtung oder mit Kurzreferatenüber allgemein interessierende Fragen).

Aufsatzkunde:

Besinnungsaufsatz. Literarische Facharbeit (da-bei ist auf die Form des Zitierens und die sinn-volle Verwendung von Zitaten besonders zu ach-ten). Interpretationsaufsatz über Kurzgeschichten,Monologe oder Gedichte (Gegenüberstellung mo-tivgleicher Texte), geeignete Filme, Hör- undFernsehspiele.

Sprach- und Stilkunde:

Kritische Untersuchungen zu Bau und Wir-kungsmöglichkeiten der Sprache. Wechselwirkungzwischen Sprach- und Gesellschaftsform. Epo-chenstil.

Lektüre und Literaturkunde:

Goethes Faust I und II (in Auszügen). Dieliterarischen Strömungen des 19. und 20. Jahr-hunderts (vom Ende der Romantik bis zum Ex-pressionismus). Das Hauptgewicht liegt auf demösterreichischen Beitrag zum deutschsprachigenSchrifttum. Höhepunkte: Grillparzer (ein spätesDrama) — Stifter (eine Novelle) — der Realis-mus (eine Novelle) — Büchner (ein Drama) unddas moderne Theater — der Naturalismus (einDrama Gerhart Hauptmanns) — der Einfluß desAuslands — die Wegbereiter der modernenLiteratur (vor allem Hofmannsthal, Trakl, Rilke,Kafka). Werke der zeitgenössischen Literatur.

Schriftliche Arbeiten:

Hausübungen.Vier zweistündige Schularbeiten, je zwei im

Semester.

9. K l a s s e (3 Wochenstunden):

Sprech- und Leseerziehung:

Referate unter stärkerer Verwendung vonArbeitsbehelfen (z. B. Sachbücher, Lexika, Zeit-schriften). Umfangreichere Interpretationen dich-terischer und anderer Texte.

Reden. Diskussionen.

Aufsatzkunde:Besinnungsaufsatz. Literarische Facharbeit.

Interpretationsaufsatz.

Sprach- und Stilkunde:

Der stilistische Wert des Fremdwortes. Formel-hafte Sprachwendungen. Kritische Betrachtungder Ausdrucksmittel in Presse, Werbung, Hör-funk, Fernsehen und Film. Die Manipulationder Wirklichkeit.

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177. Stück — Ausgegeben am 16. November 1976 — Nr. 607 2581

Lektüre und Literaturkunde:Die literarische Entwicklung vom Expressio-

nismus bis zur Gegenwart. Der Anteil Öster-reichs an dieser Entwicklung. Die Gegenwarts-literatur am Beispiel einiger bedeutender Ver-treter und Werke. Literatur und Gesellschaft.Kommerzieller Kulturbetrieb und Kunst. Lite-raturkritik. Vertiefende Literaturbetrachtung(Längsschnitte, motiv- und gattungsgeschicht-liche Vergleiche, Weltliteratur).

Schriftliche Arbeiten:Hausübungen.Drei Schularbeiten, die ersten beiden zwei-

stündig, die dritte dreistündig.

Didaktische Grundsätze:

Die didaktischen Grundsätze der Unterstufe,sind sinngemäß anzuwenden.

Die getrennt aufgezählten Stoffbereiche sollenim Unterricht einander durchdringen, damit vonverschiedenen Blickpunkten die Leistung derSprache und das Wesen der Dichtung bewußtwerden. Die einzelnen. Stoffgebiete sind gleich-wertig. Auf Können und Verstehen ist mehrGewicht zu legen als auf bloßes Fachwissen. DieLehraufgaben sind so auszuwählen, daß beson-ders solche Probleme des persönlichen Lebensund der Gemeinschaft behandelt werden, dieKritikfähigkeit und Selbständigkeit verlangen.

Sprech- und Leseerziehung:Das laut- und sinnrichtige Lesen ist auch auf

der Oberstufe planmäßig fortzuführen und sollsich dem künstlerischen Vortrag nähern. Dabeimuß der Schüler die Fertigkeit erlangen, sichvom Text zu lösen und die Zuhörer unmittelbaranzusprechen. Das Lesen soll den Zugang zurDichtung öffnen, künstlerische Werte vermittelnund die Grundlagen für den Unterricht in Gram-matik und Aufsatztechnik bieten.

Beim Vortragen von Texten hat der Schülerden Zusammenhang von Inhalt, Klang und Be-deutung herauszuarbeiten (Schallplatten und Ton-bandaufnahmen dienen dem Vergleich und derKontrolle).

Redeübungen müssen zum freien Sprechen er-ziehen und das Sprechdenken fördern. Eine natür-liche Sprechsituation sichert auch die notwendigeMitarbeit der Zuhörer. In geeigneten Fällen trittneben das Referat die wirkungsbewußte Rede.

Durch die Diskussion wird zu Sachlichkeit,geistiger Wendigkeit und Selbstzucht erzogen. DieSchüler haben auf die Argumente der Diskus-sionspartner einzugehen und nicht nur vorge-faßte Meinungen zu vertreten.

Aufsatzkunde:Der Aufsatzunterricht soll zu verantwortungs-

bewußtem und überlegtem Gebrauch der Sprache

erziehen und den Schüler anleiten, ein Thema inschlüssiger Gedankenfolge zu behandeln (Stoff-sammlung, Klärung von Begriffen). Der Besin-nungsaufsatz darf nicht in ein geläufiges, selbst-sicheres Niederschreiben von Gemeinplätzen aus-arten. Die literarische Facharbeit dient demDurchdenken literarischer Werke, nicht aber demNachweis literarhistorischer Kenntnisse. Der In-terpretationsaufsatz darf keine Inhaltsparaphrasesein. Ein zufriedenstellender Unterrichtsertraghängt von einer Themenstellung ab, die denSchüler nicht überfordert. Themen können gege-benenfalls auch aus Sachgebieten anderer Unter-richtsgegenstände gewählt werden.

Sprach- und Stilkunde:Der Schüler soll die in der Sprache angelegten

Prägungsmöglichkeiten erkennen und seinem Aus-druck dienstbar machen. Dazu bedarf es auf derOberstufe systematischer Unterweisungen in derGrammatik, die nicht der Analyse, sondern dergestaltenden Kraft der Sprache gelten. Auch beider Interpretation ist eine grammatikalisch-stili-stische Betrachtung notwendig, weil vor allemsie eine gesicherte Grundlage für die Bewertungeines Sprachkunstwerkes bietet. Die Darstellungvon Grammatik, Stilkunde, Sprachgeschichte undMetrik soll grundsätzlich anhand von Texten er-folgen. Rechtschreibübungen sind nach Bedarfvorzusehen.

Lektüre und Literaturkunde:

Für die Literaturkunde sind literarhistorischeKenntnisse notwendig; sie sind nicht Selbstzweck,sondern dürfen nur so weit vermittelt werden,als sie für das Verständnis der Dichtung unent-behrlich sind. Die im Lehrplan angegebenenHöhepunkte sollen in den geistesgeschichtlichenZusammenhang eingeordnet werden.

Dabei bietet sich auch Gelegenheit, auf Werkegriechischer und römischer Dichtung einzugehensowie Querverbindungen zu den übrigen Kün-sten, speziell zur Musik, herzustellen. Grund-sätzlich ist jeweils eine Ganzschrift in den Mittel-punkt der Betrachtung zu stellen. Sie muß fürihre Epoche charakteristisch, darüber hinaus aberals Kunstwerk von bleibendem Wert sein. Die an-gegebene Lektüre stellt einen Kernstoff dar; dieErweiterung des Stoffes, u. a. auch in Privatlek-türe, hängt von der Persönlichkeit des Lehrersund der Zusammensetzung der Klasse ab undsoll allein der Beschäftigung mit der Dichtungdienen, wobei für jede Altersstufe Beispiele ausder Gegenwartsliteratur als zeitlich nicht gebun-dener Lesestoff vorzuziehen sind. In allen Klas-sen sind wertvolle Leistungen des Theaters (ge-gebenenfalls Sprechplatte), des Films, des Hör-spiels (gegebenenfalls Tonbandaufnahmen, Schul-funk) und des Fernsehens Schulfernsehen) zubesprechen.

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ERSTE LEBENDE FREMDSPRACHE

(Englisch)

Bildungs- und Lehraufgabe:

Wie Lehrplan des Gymnasiums, Anlage a.

Lehrstoff; Didaktische Grundsätze:

Wie Lehrplan des Gymnasiums, Anlage a, mitder Maßgabe, daß in der 5. Klasse vier Wochen-stunden zu halten sind und der Abschnitt„8. Klasse (3 Wochenstunden)" auch auf die9. Klasse (3 Wochenstunden) Anwendung findet,wobei der Unterabschnitt „Schriftliche Arbeiten"zu lauten hat:

„Schriftliche Arbeiten:Hausübungen.8. Klasse: Fünf Schularbeiten (davon zwei oder

drei im ersten Semester), davon bis zu drei zwei-stündig, nach den Erfordernissen des Unter-richtes.

9. Klasse: Drei Schularbeiten, die ersten beidenzweistündig, die dritte dreistündig."

LATEIN

Bildungs- und Lehraufgabe:

Der Schüler soll befähigt werden, leichte bismittelschwere lateinische Texte zu lesen und aufGrund sicherer Sprachkenntnisse mit Verständniszu übersetzen.

Der Lateinunterricht am Realgymnasium solldurch Vermittlung einiger charakteristischerSchöpfungen des römischen Schrifttums Ver-ständnis für die Bedeutung der Antike als einerder Grundlagen der europäischen Kultur und fürdie Rolle des Lateinischen bei der Vermittlungder antiken Wertordnungen und Denkformenanbahnen sowie auf sein Weiterwirken nament-lich in der wissenschaftlichen Fachsprache hin-weisen.

Auch am Realgymnasium muß der Latein-unterricht seinem formalen Bildungsauftrag ge-recht werden, durch den Vergleich mit den leben-den Fremdsprachen und besonders mit der Mut-tersprache sowie durch die ständige Übersetzungs-arbeit ein tieferes Verstehen der Muttersprachezu entwickeln und durch diszipliniertes Denkenbei der Suche nach angemessener Wiedergabedas sprachliche Ausdrucksvermögen zu fördern.

Lehrstoff:

5. Klasse (4 Wochenstunden):

Formenlehre:Deklination der Substantiva, Deklination und

Komparation der Adjektiva, Bildung und Kom-paration der Adverbia, wichtigste Pronomina(personalia, possessiva, reflexiva, demonstrativa,

einfache relativa, interrogativa, von den Pro-nomina indefinita: nemo, nihil, nullus, alter undalius) und Numeralia (cardinalia und ordinalia).Konjugation des Verbums einschließlich des Kon-junktivs, der Bildungen des Perfektstamms undder Partizipia des Präsens und des Perfekts, esseund seine Komposita.

Satzlehre:

Einfache Hauptsätze; häufigste indikativischeNebensätze; Begehrsätze ohne Sonderformen,Finalsätze, Sätze mit cum narrativum, indirekteErgänzungsfragen, irreale Konditionalsätze, Kon-sekutivsätze; einfache Partizipialkonstruktionen;Infinitivkonstruktionen.

Wortschatz:Exakte Aneignung von Wörtern und Rede-

wendungen zur Vorbereitung auf die Schrift-stellerlektüre.

Einführung in die griechisch-römische Kultur-welt.

Schriftliche Arbeiten:Hausübungen.Fünf Schularbeiten, davon zwei im ersten Se-

mester.

6. K l a s s e (4 Wochenstunden):

Formen- und Satzlehre:

Noch nicht behandelte Pronomina und Nume-ralia; Verba deponentia, anomala und defectiva.

Ergänzung der Satzlehre.

Wortschatz:

Planmäßige Erweiterung.

Lesen von Schriftwerken:Etwa ab März: ausgewählte Abschnitte aus

Caesars Bellum Gallicum und (oder) Auswahlaus leichten Prosatexten (z. B. Stellen aus Corne-lius Nepos, Sueton, Eugippius, Inschriften; Pro-ben aus dem Neuen Testament).

Schriftliche Arbeiten:Hausübungen.Fünf Schularbeiten, davon zwei oder drei im

ersten Semester.

7. Klasse (3 Wochenstunden):

In Verbindung mit der Lektüre Festigung undVertiefung der Grammatikkenntnisse; gelegent-lich sprachkundliche Betrachtungen.

Lesen von Schriftwerken:Im Zusammenhang mit dem Themenkreis

„Römische Republik" eine sprachlich leichte RedeCiceros und (oder) Auswahl aus Sallust.

Etwa ab März: Einführung in die Dichter-lektüre: Auswahl aus Ovid, eventuell im Zusam-menhang mit dem Themenkreis „RömischeMythologie".

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177. Stück — Ausgegeben am 16. November 1976 — Nr. 607 2583

Schriftliche Arbeiten:Hausübungen.Fünf Schularbeiten, davon drei im ersten Se-

mester.

8. K l a s s e (3 Wochenstunden):

Lesen von Schriftwerken:

Im Zusammenhang mit dem Themenkreis„Römische Philosophie": Auswahl aus Cicerosphilosophischen Schriften. Historisch bedeutsameBriefe Ciceros und des jüngeren Plinius (jeden-falls: Ausbruch des Vesuv; Christenbriefe).

Auswahl aus Vergils „Äneis".Lateinische Lyrik (Catull, Tibull).

Schriftliche Arbeiten:

Hausübungen.Fünf Schularbeiten, davon zwei oder drei im

ersten Semester; die fünfte Schularbeit zwei-stündig.

9. K l a s s e (3 Wochenstunden):

Vertiefung des Verständnisses für die Eigenartder lateinischen Sprache und ihrer künstlerischenAusdrucksmittel.

Lesen von Schriftwerken:Zum Themenkreis „Augusteische Zeit": Aus-

wahl aus Horaz (jedenfalls zwei Römeroden).Zum Themenkreis „Kaiserzeit": Auswahl aus

Tacitus.Allenfalls: Proben aus der christlichen und

mittelalterlichen Literatur.

Schriftliche Arbeiten:Hausübungen.Drei Schularbeiten, die ersten beiden zwei-

stündig, die dritte dreistündig.

Didaktische Grundsätze:

Der Elementarunterricht am Realgymnasiumverlangt trotz seines späteren Beginns eine nichtminder behutsame und gründliche Einführungin die Sprache als der am Gymnasium, doch wirder von Anfang an, der höheren Altersstufe undihrem gereifteren Denken entsprechend, einenanderen Weg einzuschlagen haben. Es geht weni-ger um das Bilden als vielmehr um das Erkennender einzelnen Wort- und Satzformen. Daher istes notwendig, die Schüler zunächst „endungs-sicher" zu machen.

Beim Fortschreiten von einfachem zu kompli-ziertem Satzbau sollen die charakteristischen Er-scheinungen des lateinischen Sprachbaus nach demGrade ihrer Häufigkeit und Wichtigkeit ange-ordnet und erarbeitet werden.

Es muß darauf Wert gelegt werden, daß dieSchüler durch das richtige Erfassen der einzelnen

Nominal-, Verbal- und Satzformen in exakterWeise in den Sinn des Satzes eindringen und daßdurch richtiges, sinngemäßes Lesen der Sätze demVerständnis des Sinnes vorgearbeitet wird. DasVorlesen durch den Lehrer ist weitestgehend zupflegen.

Auf eine möglichst angemessene Wiedergabe ingutem Deutsch ist zu dringen.

Beim Einprägen lateinischer Wörter und Rede-wendungen muß von vornherein auf die Zusam-menstellung von Zusammengehörigem (Bedeu-tungsfelder, Wortfamilien und Wortbildung), aufverwandte Bildungen im Deutschen und in dergrundständigen Fremdsprache sowie auf Terminider bereits bekannten Fachsprachen hingewiesenwerden.

Die Prosalektüre kann durch Proben aus an-tiken, mittel- und neulateinischen Schriftstellern,die den besonderen Bildungsaufgaben dieserOberstufenform Rechnung tragen und die gei-steswissenschaftliche Bildung der Schüler vertie-fen, ergänzt werden.

Die Dichterlesung erfordert eine starke Füh-rung durch den Lehrer. Es empfiehlt sich, durchProben, die in wertvollen deutschen Nachdich-tungen geboten werden, die Dichterlektüre the-matisch zu erweitern und in ihrem. Eindruckzu vertiefen.

Mit Beginn der Schriftstellerlektüre sind dieSchüler in die Benützung des Wörterbuches ein-zuführen.

Die Betrachtung antiker Bild- und Bauwerkesoll eine wertvolle und anregende Illustration derLektüre bieten.

Neben der Lektüre der Originaltexte sollenauch andere Unterrichtsmittel ergänzend An-wendung finden, wie Schülerreferate und ge-meinsame Erarbeitung innerhalb des Unterrichts,Lektüre von Übersetzungen, Schultheater, audio-visuelle Hilfsmittel, Führungen, gemeinsame Ver-anstaltungen zweier oder mehrerer Unterrichts-gegenstände zur Behandlung eines Themas. DieErörterung etwa folgender zusammenfassenderThemenkreise in Auswahl ist zu empfehlen:

Darstellung kultureller und politischer Zusam-menhänge am Beispiel einer bedeutenden Epoche.

Die Römerzeit in Österreich.Griechische, etruskische und römische Kunst

(Architektur).Griechenland und die römische Kultur.Leitgedanken und weltgeschichtliche Ereignisse

der römischen Geschichte.Römische Staatstheorie und die Einheit Euro-

pas in der Antike.Die Entwicklung des römischen Rechts.Roms Verhältnis zu anderen Religionen.Eigenart und Aufbau der lateinischen Sprache.Das Humanismusproblem in historischer Sicht.Alle Schularbeiten sind in der Regel Über-

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2584 177. Stück — Ausgegeben am 16. November 1976 — Nr. 607

setzungen aus dem Lateinischen ins Deutsche (inder 5. Klasse und in der ersten Schuljahreshälfteder 6. Klasse auch Trefformen und Einsetzübun-gen). Vom Einsetzen der Lektüre originallateini-scher Stellen an sind als Schularbeiten original-lateinische Stellen vorzulegen. Der Gesamtum-fang der Schularbeiten hat in der 5. Klasse an-fangs etwa 40 bis 50 und bei allmählicher Steige-rung an Ende der 6. Klasse etwa 60 bis ,80,in der 7. Klasse bei Prosatexten 80 bis 100, beiDichtertexten höchstens 80 lateinische Wörter zubetragen, bei den zweistündigen Schularbeiten der8. Klasse 120 bis 140, bei der dreistündigen Schul-arbeit 160 bis 180. In jeder Klasse sind alleSchwierigkeiten, die das Durchschnittsmaß über-steigen, fernzuhalten und die Aufgaben so zustellen, daß sie vom Durchschnitt der Klasse ohneHast bewältigt werden können.

Bei den Schularbeiten aus Originaltexten kön-nen entsprechend ihrer Schwierigkeit Vokabel-angaben und Konstruktionshilfen geboten wer-den.

Die Verwendung des Wörterbuches bei denSchularbeiten ab der zweiten Hälfte der 7. Klasseist den Schülern zu gestatten.

Bei den Schularbeiten ab der 7. Klasse kannim Anschluß an die Übersetzung eine Inter-pretationsfrage gestellt werden, die vom Schülerzu beantworten ist.

GESCHICHTE U N D SOZIALKUNDE

Bildungs- und Lehraufgabe:

Wie Lehrplan des Gymnasiums, Anlage a.

Lehrstoff:

Wie Lehrplan des Gymnasiums, Anlage a, mitder Maßgabe, daß die Lehrstoffe der 5. bis8. Klasse für die 6. bis 9. Klasse Geltung finden.

Didaktische Grundsätze:

Wie Lehrplan des Gymnasiums, Anlage a.

GEOGRAPHIE U N D WIRTSCHAFTSKUNDE

Bildungs- und Lehraufgabe;

Wie Lehrplan des Gymnasiums, Anlage a.

Lehrstoff:

Wie Lehrplan des Gymnasiums, Anlage a, mitder Maßgabe, daß in der 5. Klasse drei und inder 6. Klasse zwei Wochenstunden zu haltensind, wobei das Lehrstoffgebiet „Sowjetunion"in der 5. Klasse durchzunehmen ist. Der Lehr-stoff für die 8. Klasse entfällt.

Didaktische Grundsätze:

Wie Lehrplan des Gymnasiums, Anlage a.

MATHEMATIK

Bildungs- und Lehraufgabe:

Wie Lehrplan des Gymnasiums, Anlage a.

Lehrstoff:

5. K l a s s e (3 Wochenstunden):

Zum Stoffgebiet „Zahlen":Grundbegriffe der Mengenlehre. Menge der

natürlichen, der ganzen und der rationalenZahlen.

Verknüpfungen. Begriff der Gruppe, des Rin-ges und des Körpers.

Zum Stoffgebiet „Gleichungen":Lineare Gleichungen und Ungleichungen mit

einer Variablen über dem Körper der rationalenZahlen. Lineare Gleichungen mit zwei Variablen.(Grundmenge, Lösungsmenge.) ZweireihigeDeterminanten und Matrizen.

Zum Stoffgebiet „Funktionen":Begriff der Funktion als eindeutiger Zuordnung

der Elemente von Mengen; Umkehrfunktion.Lineare Funktionen; graphische Darstellung.

Zum Stoffgebiet „Geometrie":Affine Geometrie:Schiebung und zentrische Streckung. Abbil-

dungsgruppen.Ebenes Koordinatensystem, räumliches Koordi-

natensystem.

Zum Stoffgebiet „Kombinatorik, Statistik undWahrscheinlichkeitsrechnung":

Permutationen und Permutationsgruppen.

Schriftliche Arbeiten:Hausübungen.Sechs Schularbeiten, je drei im Semester.

6. K l a s s e (3 Wochenstunden):

Zum Stoffgebiet „Zahlen":Irrationale Zahlen, Körper der reellen Zahlen.

Potenzen mit reellen Exponenten. Logarithmen.Rechenstab. Lineare Interpolation.

Zum Stoffgebiet „Gleichungen":Lineare Gleichungen mit drei Variablen. Drei-

zeilige Determinanten und Matrizen.

Zum Stoffgebiet „Funktionen":Potenzfunktionen mit reellen Exponenten,

Exponential- und logarithmische Funktionen,Winkelfunktionen; graphische Darstellung.

Zum Stoffgebiet „Vektoren":Begriff des Vektors. Addition und Subtrak-

tion von Vektoren. Multiplikation eines Vektorsmit einem Skalar. Lineare Abhängigkeit vonVektoren. Begriff des linearen Vektorraums.Komponenten und Koordinaten eines Vektors.

Skalares Produkt. Vektorielles Produkt.

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177. Stück — Ausgegeben am 16. November 1976 — Nr. 607 2585

Zum Stoffgebiet „Geometrie":Analytische Darstellung der Geraden in der

Ebene, der Geraden im Raum und der Ebeneim Raum unter Verwendung von Vektoren(Parameterdarstellung).

Metrische Geometrie:Geradengleichungen und Ebenengleichungen.

Abstand eines Punktes von einer Geraden bzw.einer Ebene. Flächeninhalt des Dreiecks.

Anwendung der Winkelfunktionen zur Auf-lösung von rechtwinkeligen und schiefwinkeligenDreiecken (Beschränkung auf Sinus- und Ko-sinussatz).

Schriftliche Arbeiten:Hausübungen.Sechs Schularbeiten, je drei im Semester.

7. K l a s s e (3 Wochenstunden):

Zum Stoffgebjet „Zahlen":Körper der komplexen Zahlen, Gaufische

Zahlenebene.

Zum Stoffgebiet „Gleichungen":Quadratische Gleichungen mit einer Variablen.

Gleichungen höheren Grades, die durch Abspal-tung von Linearfaktoren oder durch einfacheSubstitutionen auf quadratische Gleichungen zu-rückgeführt werden können.

Fundamentalsatz der Algebra. QuadratischeGleichungen mit zwei Variablen, soweit sie inder analytischen Geometrie benötigt werden.

Zum Stoffgebiet „Infinitesimalrechnung":Zahlenfolgen, Grenzwert, Konvergenz und

Divergenz. Einfache Reihen. Arithmetische undgeometrische Folgen und Reihen als Sonderfälle.Tangentenproblem, Begriff der Momentan-geschwindigkeit.Zum Stoffgebiet „Kombinatorik, Statistik und

Wahrscheinlichkeitsrechnung":Variationen und Kombinationen. Binomischer

Lehrsatz.

Zum Stoffgebiet „Vektoren":Vektorielle Darstellung der komplexen Zahlen.Anwendung der Vektorrechnung in der Geo-

metrie.

Schriftliche Arbeiten:Hausübungen.Sechs Schularbeiten, je drei im Semester.

8. K l a s s e (3 Wochenstunden)".

Zum Stoffgebiet „Zahlen":

Die Zahl e, der natürliche Logarithmus.

Zum Stoffgebiet „Funktionen":Rationale Funktionen, die e-Funktion und ihre

Umkehrfunktion;graphische Darstellung unter Verwendung der

Infinitesimalrechnung.

Zum Stoffgebiet "Infinitesimalrechnung":Grenzwerte von Funktionen, Stetigkeit. Dif-

ferentialquotient, Differential, Differenzierbar-keit.

Ableitung der Potenzfunktionen, der rationa-len Funktionen, der Winkelfunktionen, derExponentialfunktion, der logarithmischen Funk-tion und zusammengesetzter Funktionen; höhereAbleitungen. Extremwertaufgaben.Zum Stoffgebiet „Kombinatorik, Statistik und

Wahrscheinlichkeitsrechnung":Grundbegriffe der Statistik: absolute und

relative Häufigkeiten, Mittelwerte, Streuungs-maße.

Zum Stoffgebiet „Geometrie":Gleichungen des Kreises und der Kugel.

Gleichung der Kreistangente; Pol und Polare.Sekanten- und Tangentensatz, Potenz.

Schriftliche Arbeiten:Hausübungen.Sechs Schularbeiten, davon zwei zweistündig,

je drei im Semester.

9. K l a s s e (3 Wochenstunden):

Zum Stoffgebiet „Zahlen":

Zusammenfassende Wiederholung des Auf-baues der Zahlenbereiche mit Verwendung derstrukturellen Begriffe, Gruppe, Ring, Körper.

Zum Stoffgebiet „Gleichungen":Zusammenfassender Überblick über die Auf-

lösung von Gleichungen und Ungleichungen.Näherungsweise Lösung von Gleichungen (ins-

besondere Newtonsches Näherungsverfahren).

Zum Stoffgebiet „Funktionen":Überblick über die bisher behandelten Funk-

tionen.

Zum Stoffgebiet „Infinitesimalrechnung":Bestimmtes und unbestimmtes Integral.

Hauptsatz der Differential- und Integralrech-nung.

Anwendung der Infinitesimalrechnung aufGeometrie und Physik.Zum Stoffgebiet „Kombinatorik, Statistik und

Wahrscheinlichkeitsrechnung":Einführung in die Wahrscheinlichkeitsrech-

nung. Binomische Verteilung. Normalverteilung.

Zum Stoffgebiet „Vektoren":Wiederholung der Vektorrechnung. Axio-

matische Behandlung des linearen Vektorraumes.

Zum Stoffgebiet „Geometrie":Umfang und Flächeninhalt des Kreises und

seiner Teile. Oberfläche und Volumen vonPrisma, Zylinder, Pyramide, Kegel, Kugel undKugelteilen.

Rückblick auf die analytische Geometrie inder Geraden, in der Ebene und im Raum.

304

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2586 177. Stück — Ausgegeben am 16. November 1976 — Nr. 607

Behandlung der Kegelschnitte als Punktmengenunter zusammenfassenden Gesichtspunkten.

Schriftliche Arbeiten:Hausübungen.Drei Schularbeiten, die ersten beiden zwei-

stündig, die dritte dreistündig.

Didaktische Grundsätze:

Wie Lehrplan des Gymnasiums, Anlage a, unterVoranstellung des folgenden Absatzes:

„In der 5. Klasse soll eine den Kenntnissender Schüler angepaßte Wiederholung des wesent-lichen Lehrstoffes der 4. Klasse ergänzend oderwiederholend wirken, damit von einem einiger-maßen gleichen Kenntnisniveau zur Bewältigungdes Lehrstoffes ausgegangen werden kann."

BIOLOGIE U N D UMWELTKUNDE

Bildungs- und Lehraufgabe:

Wie Lehrplan des Gymnasiums, Anlage a.

Lehrstoff; Didaktische Grundsätze:Wie Lehrplan des Humanistischen Gym-

nasiums, Anlage a, mit der Maßgabe, daß in der6. Klasse zwei Wochenstunden zu halten sindund der Lehrstoff der 8. Klasse für die 7. KlasseAnwendung findet.

CHEMIE

Bildungs- und Lehraufgabe:

Wie Lehrplan des Gymnasiums, Anlage a.

Lehrstoff:Wie Lehrplan des Humanistischen Gym-

nasiums, Anlage a, mit der Maßgabe, daß dieLehrstoffe für die 7. und 8. Klasse für die 8. und9. Klasse Geltung finden.

Didaktische Grundsätze:

Wie Lehrplan des Gymnasiums, Anlage a.

PHYSIK

Bildungs- und Lehraufgabe:

Wie Lehrplan des Gymnasiums, Anlage a.

Lehrstoff:

7. Klasse (2 Wochenstunden):

Einleitung:Aufgaben und Arbeitsweisen der Physik.

Grundlagen der Dynamik:Die Grundgrößen Länge und Zeit. Kinematik

der gleichförmigen und gleichmäßig veränder-lichen Bewegung. Freier Fall als Modellvorgang.Grundgesetze der Dynamik. Masse und Kraft.Masse und Gewicht. Kraft und Druck. Krafteckund Drehmoment an wenigen Einzelbeispielen.Arbeit und Leistung. Potentielle und kinetische

Energie. Erhaltungssätze von Energie und Im-puls. Stoß. Verkehrserziehung.

Teilchenbau der Materie und Wärmeerscheinun-gen:Aufbau der Materie: Atom und Molekül. Mo-

lekularkräfte. Wärme als Molekularbewegung.Brownsche Bewegung. Diffusion. Kinetische Deu-tung von Temperatur und Wärmemenge. Spe-zifische Wärme. Thermische Ausdehnung. Gas-gesetze (Boyle-Mariotte, Gay-Lussac, Zustands-gleichung). Absolute Temperatur. Strukturauf-lockerung durch Wärmezufuhr.

I. Hauptsatz. Umwandlung von Warme inmechanische Energie. Irreversible Prozesse. Ver-brennungskraftmaschinen. Wärmeleitung undWärmeströmung.

8. K l a s s e (2 Wochenstunden):

Krummlinige Bewegung, Feldbegriff:

Kreisbewegung, Fliehkraft. Der rotierendestarre Körper. Trägheitsmoment. Zentralkraft.Flächensatz. Planetenbewegung. Keplergesetze.Gravitationsgesetz. Entwicklung des Wissens überdas Sonnensystem. Kraftfeld, Kraftlinien, Poten-tial, Arbeit. Probleme der Raumfahrt.

Schwingungen und Wellen:Harmonische Bewegung. Der schwingende

Massenpunkt. Fortschreitende transversale undlongitudinale Wellen. Interferenz, stehende Wei-ten, Schwebungen, Eigenschwingung und Reso-nanz. Huygensprinzip: Reflexion und Brechungebener Wellen, Beugung.

Akustik:Schallempfindung und ihre physikalische Ur-

sache. Schallausbreitung. Lineare, flächenhafteund räumliche Schallgeber. Töne, Klänge, Ge-räusche. Sekundäre Klangerscheinungen. Kon-sonanz, Dissonanz, Tonleiter. Weber-FechnerschesGesetz.

Die Ausbreitung des Lichtes:Lichtgeschwindigkeit, ihre Bestimmung, Hin-

weis auf die Bedeutung ihrer Konstanz. Refle-xionsgesetz. Brechungsgesetz, Totalreflexion.

Der Wellencharakter des Lichtes:Die Lichthypothesen von Newton, Huygens

und Fresnel. Interferenz von kohärentem Licht.Beugung an Spalt und Gitter. Phänomenologieder Spektren. Spektralanalyse. PolarisiertesLicht.

9. K l a s s e (2 Wochenstunden):

Die ruhende elektrische Ladung:

Grunderscheinungen. Das Coulombfeld einesgeladenen Körpers. Feldstärke. Potential, Span-

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177. Stück — Ausgegeben am 16. November 1976 — Nr. 607 2587

nung. Influenz. Kapazität, Kondensator, Elemen-tarladung.

Die bewegte elektrische Ladung:Ursache der Elektrizitätsbewegung. Der elek-

trische Strom. Ohmsches Gesetz. Stromverzwei-gung. Stromarbeit und -leistung. JoulescheWärme.

Bewegte Ladungen als Ursache magnetischerErscheinungen. Magnetfelder und ihre Quellen-freiheit. Wechselwirkungen zwischen Strom undMagnetfeld. Elektromagnetische Definition desAmpere. Elektromagnetische Induktion. Elektri-scher Generator und Motor. Drehstrom. Trans-formator. Elektrizitätsleitung in Flüssigkeitenund Gasen.

Atomphysik:Natürliche Radioaktivität. Atommodelle von

Rutherford und Bohr. Dualismus von Welle undTeilchen. Radioaktiver Zerfall und sein Nach-weis. Strahlenschutz. Kernbau und Kernreak-tionen. Kernreaktor. Atomwaffen.

Didaktische Grundsätze:Wie Lehrplan des Gymnasiums, Anlage a.

PHILOSOPHISCHER EINFÜHRUNGS-UNTERRICHT

Bildungs- und Lehraufgabe:

Wie Lehrplan des Gymnasiums, Anlage a.

Lehrstoff:

Wie Lehrplan des Gymnasiums, Anlage a, mitder Maßgabe, daß die Lehrstoffe der 7. und8. Klasse für die 8. und 9. Klasse Geltung finden,wobei in der 8. Klasse drei Wochenstunden zuhalten sind.

Didaktische Grundsätze:

Wie Lehrplan des Gymnasiums, Anlage a.

MUSIKKUNDE

Bildungs- und Lehraufgabe:

Der Unterricht richtet sich nach den An-forderungen der entsprechenden Pflichtfächerder Hochschule für Musik bzw. der Konser-vatorien mit Öffentlichkeitsrecht (AllgemeineMusiklehre, Gehörbildung, Akustik, Instru-mentenkunde, Harmonielehre, Einführung inden Kontrapunkt, Formenlehre, Formanalyse,Musikgeschichte, Chor, vororchestrale Erziehungder Streicher und Bläser, Orchester).

Die aktive Musikpflege soll die Schüler inerster Linie zur Musik als Beruf hinführen; so-fern sie jedoch nicht die Musik als Beruf er-greifen, soll sie ihnen Anregungen zu eigenemMusizieren für ihr ganzes Leben vermitteln.

Lehrstoff:

5. K l a s s e (5 Wochenstunden):

a) Allgemeine Musiklehre:Notenschrift (historische Entwicklung, Ton-

buchstaben und Solmisation, C-, F- und G-Schlüssel, Oktaveinteilung, Choralnotation, neueNotationsformen), Rhythmus und Rhythmik(Notenwerte, Pausenzeichen, unregelmäßige Tei-lungen, Polyrhythmik), Taktarten und Metrik(metrische Grundtypen, Taktwechsel und Takt-kombinationen, Synkope, Taktieren), Intervalle(Begriff und Namen, Gattungen, Umkehrung,Alteration, Enharmonik, Konsonanz und Disso-nanz in historischer Betrachtung), Tonleiternund Tonarten (Dur, Moll, Kirchentöne, Penta-tonik, Ganztonreihe, chromatische Tonleiter),Dynamik, Phrasierung und Artikulation, Tempo-und Vortragsbezeichnungen.

b) Grundlagen der musikalischen Akustik:Physikalische Grundlagen, Schall-Geräusch-

Ton-Klang, Schwingungsformen, Frequenz, Ampli-tude, Partialtonreihe (Obertonreihe), Resonanz,Klangspektren verschiedener Instrumente (Ton-höhe, Tonstärke, Klangfarbe), Intervalle in aku-stischer Betrachtung, Grundbegriffe der elektro-nischen und elektroakustischen Musik, Ton-systeme (Pythagoräisches und HarmonischesSystem, Temperierte Stimmung), SekundäreKlangerscheinungen (Interferenz, Schwebungen,Kombinationstöne), Probleme der Raumakustik.

c) Instrumentenkunde:Die menschliche Stimme und ihre Verwendung

in der Musik, Struktur und Tonerzeugung derOrchesterinstrumente, Gruppierung der Instru-mente nach Eigenart des schwingenden Teiles(Idiophone, Membranophone, Chordophone,Aerophone, Elektrophone) und nach der schwin-gungserregenden Tätigkeit (Schlag-, Zupf-,Streich- und Blasinstrumente), Vorführung undBesprechnung der einzelnen Instrumente (Bau,Spielart, Stimmung, Notation, Stimmlage, Klang-farbe, Verwendungsmöglichkeiten, Hinweise aufhistorische Entwicklung), Fragen der Instrumen-tation, instrumentale Besetzungsformen, dasPartiturbild in den einzelnen Epochen.

d) Praktisches Musizieren, Stimmbildung:Siehe Didaktische Grundsätze.

6. Klasse (5 Wochenstunden):

a) Harmonielehre:Grundlagen der Akkordlehre (Terzschichtung,

Arten von Dreiklängen, Stufendreiklänge, Funk-tionen), Darstellung des Dreiklanges im vier-stimmigen Satz (Oktav-, Quint-, Terzlage, Ver-dopplungen, enge und weite Stellung, Klavier-bzw. Chorsatz), Verbindung von Dreiklängen(Stimmführungsregeln, Kadenz), Stellvertretung

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von Dreiklängen, Schlußbildungen (Ganz-,Halb-, Trugschluß, barocke Kadenz mit Sixte.ajoutée, Neapolitanischer Sextakkord in derKadenz), Dreiklangsumkehrungen (Generalbaß-schrift, Sextakkord, Quartsextakkord als Konso-nanz und Dissonanz), Sept- und Nonakkorde(Dominantseptakkord mit Auflösungen, Um-kehrungen, Dominantseptnonakkord in der Mu-sik des 19. Jahrhunderts, Nebenseptakkorde undihre Weiterführung, Nebenseptnonakkorde als„Farben- und Reizklänge"), HarmoniefremdeTöne (Durchgang, Wechselnoten, Vorhalt, Antizi-pation, liegende Stimmen), auskomponierte Stufen(Wechseldominante), Freiheiten der Stimmfüh-rung (parenthetische und vikariierende Weiter-führung), melodische Einflüsse auf die Harmonie-gestaltung (Sequenz, veränderliche Leittöne inMoll). Volksliedsatz (drei- und vierstimmig, vo-kal und instrumental), Chorsatz (Choralsatz beiSchütz und Bach), kirchentonale Wendungen,Grundzüge der diatonischen Modulation (Modu-lationsweg, Umdeutung, Fortschreitungsmöglich-keiten und Abkürzungswege, Sequenzbildungen,Literaturbeispiele), Elementarbegriffe der Chro-matik und Enharmonik (Alteration, Querstand,Leittöne, Ausweichungen, alterierte Akkorde,chromatisch-enharmonische Modulation, über-maßiger Dreiklang, verminderter Septakkord,Terzverwandtschaft), Grundlagen neuer Har-moniesysteme (Hinweise auf „Unterweisung imTonsatz" von Hindemith, Erweiterung der To-nalität, Dodekaphonie, Serielle Musik).

b) Praktisches Musizieren, Stimmbildung:Siehe Didaktische Grundsätze.

7. Klasse (5 Wochenstunden):

a) Einführung in den Kontrapunkt:Kontrapunktische Begriffe, Regeln und Gesetze,

Melodiebildung und Stimmführungsregeln, Ar-ten des kontrapunktischen Satzes, kontrapunk-tische Formungsprinzipien (J. J. Fux, J. S. Bach).

b) Formenlehre:1. Elementare Formbegriffe (Motiv, Figur),

Formungsprinzipien, periodische Formbildungen;Thema aus Fortspinnung, Antithese oder Impro-visation; homophone und polyphone Satztechnik;Einteilung in Reihungsformen, Entwicklungs-formen und Freie Formen.

2. Instrumentalformen: Dreiteiliger Liedtypus,Rondo; Fuge und andere polyphone Formen (In-vention, Kanon u. a.), Choralvorspiel; barockeZyklen (Suite, Kirchen- und Kammersonate, Con-certo grosso), Klassische Sonate und Symphonie(die Sonatenform und ihre historische Entwick-lung), Formen der Variation (frühbarocke Lied-und Tanzvariation, Chaconne und Passacaglia,ornamentale und figurale Variation der Klassikund Romantik), Charakterstücke, Programmusik,

Formen im Jazz, Möglichkeiten der Forment-wicklung (Kombination, Auflösung, konstruktiveNeugestaltung), Zwölftontechnik, Serielle Musik,Formprobleme in der elektronischen Musik.

3. Vokalformen: Das Wort-Ton-Verhältnis,Formen der Gregorianik, Liedformen von denMinnesängern bis zur Moderne, Entwicklungs-stufen der Motette, die Vertonung des lateini-schen Ordinariums, Madrigaltypen, zyklische For-men (Kantate, Passion, Oratorium, Oper).

c) Praktisches Musizieren, Stimmbildung:Siehe Didaktische Grundsätze.

8. K l a s s e (5 Wochenstunden):

a) Musikgeschichte I — Die Entwicklung derabendländischen Musik bis zur Frühromantik:Die Musik der Griechen (allgemeine Charak-

teristik, Musiktheorie, Ethoslehre, Instrumenteund Formen), Gregorianik (Tonsystem, Wesenund Formen des Gregorianischen Chorals), außer-liturgische Einstimmigkeit (geistliches und welt-liches Lied, Minnesang und Meistergesang, Musikder Spielleute und Vaganten). Die mehrstimmigeMusik des Mittelalters (Ars antiqua, Ars nova inFrankreich und Italien), die franko-flämischeMusik des 15. und 16. Jahrhunderts (die Haupt-meister der Niederländischen Generation undihr Kompositionsstil), die Venezianische Schule,die Römische Schule, evangelische Kirchenmusik,die vokale Gesellschaftskunst des 16. Jahrhun-derts (Italien, Frankreich, England, deutscherSprachbereich), Entstehung und Entwicklung derOper (der monodische Stil, Zentren in Italien,Auswirkungen auf andere Länder), die Musik desBarock (Charakteristik der Epoche; Persönlich-keit, Bedeutung, Schaffen und Stellung der wich-tigsten Komponisten, ausführliche Besprechungund stilistische Analyse von wenigstens zweiWerken), die Stilwende um 1750 (Musik und Ge-sellschaft im 18. Jahrhundert, die Vorklassik,die Reform der Oper), die Wiener Klassik (derklassische Stil, Leben und Werke der WienerKlassiker, ausführliche Besprechung und stilisti-sche Analyse von wenigstens drei Werken), dasWesen der romantischen Musik, dargestellt an-hand von Werken der Frühromantik.

b) Praktisches Musizieren, Stimmbildung:Siehe Didaktische Grundsätze.

9. Klasse (6 Wochenstunden):

a) Musikgeschichte II — Die Entwicklung derMusik von der Romantik bis zur Gegenwart:Die Romantik als musikgeschichtliche Epoche

(Grundzüge und Entwicklungslinien; Bespre-chung von Werken der Komponisten, die dieseEpoche geprägt haben, unter besonderer Berück-sichtigung der klanglichen Erscheinungen undder Formgebung sowie ihrer stilistischen Stel-lung), das nationale Musikschaffen in den ver-

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schiedenen Ländern Europas, Stilrichtungen derMusik um 1900 (Impressionismus, Expressionis-mus, Auflösung der Tonalität), Reaktionen aufden Zerfall der Tonalität (Folklorismus, Dodeka-phonie, Serielle Musik, Klangexperimente), die„Wiener Schule" und ihre Auswirkung auf dieGegenwartsmusik, die Klassiker der Moderne,Musique concrete, Elektronik, Aleatorik, dieEntwicklung des Musiktheaters im 20. Jahrhun-dert, die Entwicklung des Jazz und sein Einflußauf die europäische Musik; Beat, Pop undSchlagermusik, Einordnung und Versuch einerWertung gegenwärtiger Musikströmungen, Er-ziehung zu kritischer Stellungnahme zum zeit-genössischen Musikschaffen, die österreichischenKomponisten der Gegenwart.

b) Musiksoziologie und Musikästhetik:Die Bedeutung der Musik für den Menschen,

das Publikum und seine Verhaltensweisen gegen-über der Musik, Musik und Musiker in derjeweiligen Gesellschaftsordnung, die soziale Stel-lung des Künstlers in den einzelnen Epochen,Musik als Wirtschaftsfaktor, Auswertung vonMusikkritiken, der Wandel des Klangideals in derMusik, die Elemente der Musik (Melodie, Rhyth-mus, Harmonik usw.) in ästhetischer Deutung,Formenspiel und außermusikalische Aussage,musikalische Symbolik, Musik und Weltan-schauung.

c) Stilkunde und Formanalyse:Der Begriff der Analyse und seine Beziehung

zum Stilbegriff, objektive Kriterien des Aufbauesund des Ausdrucks eines musikalischen Kunst-werkes; die einzelnen Formtypen in ihrer histo-rischen Entwicklung, ihre Ableitung und Ein-ordnung; die analytische Betrachtung des Stil-begriffes an repräsentativen Gattungen der ver-schiedenen Jahrhunderte.

d) Praktisches Musizieren, Stimmbildung:Siehe Didaktische Grundsätze.

Didaktische Grundsätze:

Von der in den einzelnen Klassen vorgesehenenUnterrichtszeit sind zwei Stunden dem prak-tischen Musizieren (instrumental und vokal) vor-zubehalten, wobei entsprechend dem Stand derAusbildung des einzelnen Schülers die für einesinnvolle musikalische Arbeit notwendigen En-sembles aus Schülern einer oder mehrerer Klassengebildet werden müssen. Die Anzahl dieserMusiziergemeinschaften ist mit dem in der Stun-dentafel vorgesehenen Ausmaß an Unterrichts-stunden in Musikkunde in Einklang zu bringen.Diese Musizierpraxis bedeutet nicht nur eine Ver-tiefung und Ergänzung des in den einzelnenFachgebieten vorgesehenen Lehrstoffes, sondernhat in gleicher Weise den Zweck einer sachbezo-genen Probenarbeit für öffentliche Aufführungen.Für jene Schüler, die nicht im Orchester mit-

wirken, kann eine dieser beiden Praxisstundenauch einer erweiterten Werkbetrachtung dienen.

Die Darbietung des Lehrstoffes in den einzel-nen Klassen geschieht grundsätzlich in ständigerVerbindung von Theorie und Praxis. Bei derAuswahl der Musikwerke für den Unterrichtsind solche Werke zu bevorzugen, die von Schü-lern selbst musiziert werden können, doch istauch der Einsatz der technischen Mittler unent-behrlich. Kreative Fähigkeiten der Schüler sindin jeder Weise zu fördern. Schüler, die sich zuArbeiten auf bestimmten Gebieten besonderseignen, können mit entsprechenden Aufgabenbetraut werden (z. B. Referate über Spezial-gebiete, Einstudieren von Musikwerken u. ä.).

Stimmbildung:Stimmübungen sind in kleinen Gruppen aus-

zuführen; sie dienen der Erweiterung des Stimm-umfanges und einer allmählichen Bereicherungdes Stimmklanges. Der Sprechpflege dienen Lied-und Übungstexte sowie Vorübungen zu Klang-experimenten.

Hörerziehung:Auf die Entwicklung und Schulung des musi-

kalischen Vorstellungsvermögens ist von der5. Klasse an in allen musikkundlichen Teilgebie-ten zu achten; die Anforderungen sind ständigzu steigern. Vom Singen nach Noten über dasbewußte Hören verschiedener Schallereignisseund Klangeigenschaften soll eine zielführendeHörschulung (spezielle Gehörbildungsaufgabenzur Verbesserung der Wahrnehmungs- und Unter-scheidungsfähigkeit in Verbindung mit dem Lehr-stoff) die Vielfalt vokaler und instrumentalerKlangbilder erschließen und zum verständnis-vollen Hören auch schwieriger Musikwerke füh-ren.

Vokales und instrumentales Musizieren:Die Auswahl der Werke richtet sich nach den

jeweiligen Gegebenheiten, muß aber immer vomStandpunkt der musikalischen Qualität her ver-tretbar sein. Auch die zeitgenössische Musik istzu berücksichtigen, Klangexperimente und freieGestaltungsübungen sind einzuschließen. Impro-visationsübungen können zur musikalischen Ent-faltung des einzelnen und zum tieferen Verständ-nis eines Kompositionsvorganges beitragen. Ne-ben der praktischen Arbeit in Zusammenhangmit den Hauptgebieten des jeweiligen Jahres-stoffes sollen Chor und Orchester der Schule injedem Schuljahr wenigstens ein repräsentativesKonzertprogramm einstudieren und zur Auf-führung bringen. Die Mitwirkung bei öffent-lichen Aufführungen der Schule ist für jedenSchüler verpflichtend.

Leistungsbeurteilung:Zur Leistungsbeurteilung in den Fachgebieten

Allgemeine Musiklehre, Gehörbildung. Har-

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monielehre, Einführung in den Kontrapunkt,Formenlehre und Formanalyse dienen nebenmündlichen Prüfungen auch schriftliche Prüfungs-arbeiten und Hausaufgaben.

LEIBESÜBUNGEN

Bildungs- und Lehraufgabe:

Wie Lehrplan des Gymnasiums, Anlage a.

Lehrstoff:

5. u n d 6. K l a s s e (je 2 Wochenstunden):

Kräftigungs-, Schmeidigungs- und Lösungsübun-gen:Weiterführen der bisherigen Übungen als Aus-

gleich soweit notwendig und als gezielte Vorbe-reitung auf besondere Übungszweige. Übungs-gruppen zur täglichen Durcharbeitung des Kör-pers.

Haltungs- und bewegungsformende Übungen:Feinformen an Einzelheiten des Bewegungsvor-

ganges und Weiterführen der bewußten Hal-tungsschulung.

Leistungsübungen (einschließlich Kunststücke):Grundübungen:Wettläufe und Staffeln, auch mit fliegender

Ablöse, bis 100 m; Dauerläufe (Schülerinnen bis1000 m, Schüler bis 2000 m) (ohne Schnelligkeits-anforderungen); Steigerung der bisherigen Lei-stungsanforderungen im Springen; Erlernen neuerSportformen.

Schwebegehen über breite (bis kopfhohe),schmale (bis brusthohe) und über beweglicheGeräte, auch mit Erschwerungen. Weitwerfenvon Voll- und Hohlbällen, Schleuderballwerfen,Kugelstoßen (Schülerinnen bis 4 kg, Schüler bis6 kg); Zieh- und Schiebekämpfe.

Kunststücke (Schülerinnen):Übungen des Bodenturnens wie bisher, erwei-

tert durch Flugrollen und Überschläge in ein-fachen Formen. Erlernen weiterer einfacherKunststücke an Geräten mit Bevorzugung derschwunghaften Formen und der Gerätesprünge.Übungsverbindungen, auch an Gerätebahnen.Schwierigere Gleichgewichtskunststücke auf Ge-räten (bis brusthoch), auch zu zweien. Fortsetzender Kunststücke mit Handgeräten.

Kunststücke (Schüler):Weiterführen des Bodenturnens durch Über-

schläge, Bodenkippen und Hechtrollen. EinfacheFormen des Federtuchspringens. SchwierigereFormen der Kunststücke an Geräten, auch aufhöhergestellten Geräten, mit Bevorzugung derschwunghaften Formen und der Gerätesprünge.Übungsverbindungen auch an Gerätebahnen.Schwierigere Gleichgewichtskunststücke auf Ge-

räten, auch zu zweien Fortsetzen der Kunst-stücke mit Handgeräten.

Schwimmen:Vervollkommnung im Brust- und Rücken-

schwimmen, allenfalls Erlernen einer weiterenSchwimmart. Schwimmen bis 500 m. Wett-schwimmen bis 100 m, auch in Staffelform. Er-lernen weiterer Formen des Wasserspringens.Tauchen über kurze Strecken. Rettungs- und Be-freiungsgriffe.

Spiele und Tänze:Spiele:Gründliche Arbeit in den bisher gepflegten

Kampfspielen und Einführen in ein weiteresKampfspiel. Schiedsrichterübungen.

Tänze und tänzerisches Gruppenspiel:Österreichische Volkstänze und einfache Ge-

meinschaftstänze. Feinere Bewegungsführung imRaum, in der Zeit und in der Gruppe.Selbständiges Gestalten von Bewegungsspielen(Schülerinnen).

Wanderungen und Schikurse:Wanderungen:Gehleistung bis 6 Stunden für eine Ganztags-

wanderung. Spiele mit schwierigen Orientie-rungsaufgaben. Beobachtungen landeskundlicherBesonderheiten des Wandergebietes.

Gesundheitslehre:Anleitung zu gesunder Lebensführung, im be-

sonderen hinsichtlich Ernährung, Kleidung, Ar-beit und Ruhe, Freizeit. Genußgifte.

7. K 1 a s s e (2 Wochenstunden):

Kräftigungs-, Schmeidigungs- und Lösungsübun-gen:Weiterführen der bisherigen Übungen im Sinne

eines individuellen Ausgleichs und als spezielleKonditionsarbeit durch Belastung und Tempo-steigerung im Hinblick auf besondere Leistungen.Haltungs- und bewegungsformende Übungen:

Fortsetzen der Feinformung an Haltung undBewegung mit besonderer Berücksichtigung derindividuellen Eigenheiten.

Erkennen und Bekämpfen von Haltungsfeh-lern, die sich aus der Einseitigkeit beim Übeneines Musikinstruments ergeben.

Leistungsübungen (einschließlich Kunststücke):Grundübungen:Wettläufe (Schülerinnen bis 100 m, Schüler bis

200 m); Dauerläufe (für geübte Schülerauch bis 5000 m). Hoch- und Weitspringen zurVerbesserung der persönlichen Form und Lei-stung.

Schwebegehen mit erhöhten Anforderungen.Kugelstoßen (Schülerinnen 4 kg, Schüler bis71/4 kg); Schleuderballwerfen.

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Kunststücke (Schülerinnen):Weiterführen der bisher gepflegten Übungen,

im besonderen zur Verbesserung der Bewegungs-form.

Kunststücke (Schüler):Steigerung der Anforderungen bei den Kunst-

stücken nach Form und Schwierigkeit unter Be-rücksichtigung der bisher erreichten Fertigkeitund Sicherheit.

Schwimmen:Feinformung an der individuell günstigsten

Schwimmart. Dauerschwimmen bis 30 Minutenbzw. über längere Strecken (Schülerinnen bis500 m, Schüler bis 1000 m). Wettschwimmen bis300 m. Fortführen der Übungen im Wasser-springen. Streckentauchen bis 25 m, Tieftauchenbis 3 m. Vervollkommnung im Rettungsschwim-men.

Spiele und Tänze:Spiele:Weiterarbeit an Technik, Taktik und mann-

schaftlichem Verhalten in den großen Kampf-spielen. Schiedsrichter- und Wettkampfrichter-tätigkeit.

Tänze und tänzerisches Gruppenspiel:Weitere Volks- und Gemeinschaftstänze.

Selbständiges Gestalten von Bewegungsspielennach geeigneten Musikstücken (Schülerinnen).

Selbständiges Gestalten von Bewegungsverbin-dungen (mit Handgeräten und ohne sie), allein,mit der Partnerin und in der Gruppe (Schüle-rinnen).

Wanderungen:Wie 5. und 6. Klasse. Wanderungen mit Geh-

leistungen auch über 6 Stunden.Allenfalls: Rudern, Sportrodeln, Fechten,

Tennis.

Gesundheitslehre:Belehrung über Wert und Notwendigkeit der

Leibesübungen für die Volksgesundheit. ErsteHilfe.

Didaktische Grundsäue:

Die Stoffangaben sind ein Verzeichnis alters-stufengemäßer Übungen im Sinne eines Rahmen-lehrplanes. Der Lehrstoff ist nach den besonderenVerhältnissen der Schule auszuwählen, immeraber muß der Gesamterfolg einer vielseitigenAusbildung gewährleistet sein. Der Übungsbedarfund im besonderen die idividuelle Leistungs-fähigkeit der Schüler(innen) sind zu berücksich-tigen. Da es sich um Studierende der Musikhandelt, müssen alle Übungen und Anforde-rungen vermieden werden, die die Ausübungihres Musikstudiums gefährden könnten.

Dementsprechend dürfen die Leistungsangaben(z. B. Wettschwimmen bis 100 m, Dauerläufebis 5000 m) nur als allgemeine Richtlinien ver-standen werden.

Jede Möglichkeit des Übens im Freien ist zunützen. Die Schüler(innen) sind zu selbständigerArbeit (z. B. Gruppen- und Riegenturnen) undzum Hilfegeben anzuleiten.

Auch jugendgemäße Wettkämpfe, Wettspieleund Schulfeste gehören zu den lehrplanmäßigenSchulveranstaltungen. Über den lehrplanmäßigenUnterricht hinaus ist die Erwerbung des Öster-reichischen Sport- und Turnabzeichens (ÖJSTA,ÖSTA) und des Helfer- oder Retterscheines imSchwimmen zu fördern.

Querverbindungen zu anderen Unterrichts-gegenständen sind auszuwerten.

Die Leibesübungen der Schülerinnen sindgrundsätzlich von Frauen zu führen.

F r e i g e g e n s t ä n d e :Wie Lehrplan des Realgymnasiums, Anlage a.

U n v e r b i n d l i c h e Ü b u n g e n :

Wie Lehrplan des Realgymnasiums, Anlage a.

VI. FÖRDERUNTERRICHT

Wie Lehrplan des Realgymnasiums, Anlage a.

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Anlage a/sp

LEHRPLAN DES REALGYMNASIUMS UNTER BESONDERERBERÜCKSICHTIGUNG DER SPORTLICHEN AUSBILDUNG

I. STUNDENTAFEL

F r e i g e g e n s t ä n d e :

Wie Lehrplan des Realgymnasiums, Anlage a.

U n v e r b i n d l i c h e Ü b u n g e n :

Wie Lehrplan des Realgymnasiums, Anlage a.

F ö r d e r u n t e r r i c h t :

Wie Lehrplan des Realgymnasiums, Anlage a.

II. ALLGEMEINES BILDUNGSZIEL

Wie Lehrplan des Realgymnasiums, Anlage. A.Darüber hinaus ist folgender Absatz anzu-

fügen:„Das Realgymnasium unter besonderer Berück-

sichtigung der sportlichen Ausbildung führt ge-eignete Schüler zu besonderer Ausprägung moto-rischer Fähigkeiten, Fertigkeiten und Verhaltens-weisen und zu vertieftem Verständnis der wesent-lichen geistigen Grundlagen der Leibeserziehungund der Phänomene des Sports."

III. ALLGEMEINE DIDAKTISCHE GRUND-SÄTZE

Wie Lehrplan des Realgymnasiums, Anlage A,unter Bedachtnahme auf die besondere Berück-sichtigung der sportlichen Ausbildung.

IV. LEHRPLÄNE FÜR DEN RELIGIONS-UNTERRICHT

Siehe Anlage a.

V. BILDUNGS- UND LEHRAUFGABEN DEREINZELNEN UNTERRICHTSGEGEN-STÄNDE, LEHRSTOFF, DIDAKTISCHE

GRUNDSÄTZE

Wie Lehrplan des Neusprachlichen Gym-nasiums, Anlage a, mit folgenden Ausnahmen:

LATEIN

Wie Lehrplan des NaturwissenschaftlichenRealgymnasium, Anlage a.

LEIBESOBUNGEN

Bildungs- und Lehraufgabe (auch für die un-verbindliche Übung):

Die Leibesübungen sollen, orientiert an derindividuellen Entwicklung, der motorischen Lern-fähigkeit und dem motorischen Leistungsniveauder Schüler und unter Berücksichtigung der indieser Sonderform gesetzten leibeserziehlich-sportlichen Schwerpunktbildung, zur personalenund sozialen Entfaltung der Schüler einenwesentlichen Beitrag leisten.

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177. Stück — Ausgegeben am 16. November 1976 — Nr. 607 2593

Durch die Leibesübungen sollen das motorischeKönnen, die Bewegungsfreude, das Spielverlangen,das Leistungsstreben, das Formempfinden und derGestaltungswille des einzelnen gefördert sowiedie Fähigkeit und Bereitschaft zu sinnvollerZusammenarbeit in der Gruppe angeregt wer-den. Ein der Entwicklung der Schüler und denZielsetzungen dieser Sonderform gemäßes sport-motorisches Leistungsniveau ist anzustreben. DieLeibesübungen sollen durch Gewöhnung unddurch Vermitteln von Einsichten in den Werteiner gesunden Lebensführung einen Beitrag zurGesundheitserziehung und zu sinnvoller Frei-zeitgestaltung lebten. Zugleich mit den Leibes-übungen soll grundlegendes Wissen über Leibes-erziehung und Sport vermittelt werden.

Im besonderen sollen folgende Lehr- undLernziele angestrebt und möglichst erreichtwerden:

1. Entfalten der motorischen Eigenschaftenund motorischen Fertigkeiten zur Erlangung derpersönlichen Höchstleistung und individuellenAusdrucksfähigkeit in der Bewegung. Vermittelnvon Einsichten in die Zusammenhänge vonForm und Leistung, Wecken des Willens zurichtiger Bewegung und Haltung durch

Schaffen der notwendigen motorischen Vor-aussetzungen (Ausgleich, Kondition);Verbessern der Bewegungseigenschaften (z. B.Formung des Bewegungsablaufes im Hinblickauf Ökonomie und Harmonie);Steigern der individuellen sportmotorischenLeistungen in einem Ausmaß, daß mindestenseine Sportart wettkampfmäßig betrieben wer-den kann;Ordnen der Bewegung in Kaum und Zeit nacheigenen und gegebenen Rhythmen als An-regung zu musisch-künstlerischem Gestalten.2. Anregen zu partnerschaftlichem Verhalten

und Handeln durch aufgabengerechte und vonethischer Verantwortlichkeit getragene Koope-ration in

Spielen;Gruppenbewerben;Gruppentänzen und Bewegungsgestaltungen;Schulveranstaltungen wie Schikursen, Wander-tagen, Schullandwochen, Schulfestenund in allen anderen sich bietenden unterricht-lichen Situationen wie Gruppenarbeit, Sichernund Helfen, Mitarbeit bei der Durchführungvon Wettspielen und Wettkämpfen.

3. Vermitteln von grundlegendem Wissen überLeibesübungen und Sport im Hinblick

auf das allgemeine und spezielle sportlicheHandlungsgeschehen (allgemeinsportliches undspartenspezifisches Handlungsgeschehen);auf die Urteilsfähigkeit über ihre Inhalte undFormen;auf ihre Rolle im individuellen und gesell-schaftlichen Leben.

4. Hinführen zu freiwilliger, auf Einsicht undVerstehen begründeter sportlicher Betätigungaußerhalb der Schule und über die Schulzeithinaus durch

Pflege von Formen des Freizeitsports;Teilnahme an der Tätigkeit der Verbände desBreiten-, Leistungs- und Spitzensports.5. Wecken des Verständnisses und Willens zu

gesunder Lebensführung durch Gewöhnung undUnterweisung

in Belangen der persönlichen Gesundheit;in Belangen des öffentlichen Gesundheits-wesens und des Umweltschutzes.

Lehrstoff:

5. u n d 6. K l a s s e (je 7 Wochenstunden):A u s g l e i c h s ü b u n g e n u n d k o n d i -t i o n s f ö r d e r n d e Ü b u n g e n :

Fortführen der in der 5. bis 8. Schulstufe ge-pflegten. Kräftigungs-, Schmeidigungs- undLösungsübungen in Spielformen, Zweckformen,Schulformen und Sportformen zur Verbesserungdes Ausprägungsgrades der motorischen Grund-eigenschaften, auch in Abstimmung auf die je-weilige Leistungsarbeit in den verschiedenenSportarten. Übungsprogramme zur individuellentäglichen Durcharbeitung.

F o r m e n d e Ü b u n g e n :Gezielte Übungen zur Verbesserung des Bewe-

gungsablaufes bei motorischen Fertigkeiten, wieräumlich-zeitlicher, dynamischer Bewegungs-ablauf und andere Bewegungseigenschaften(-qualitäten); auch Übungen zur bewußtenErfassung des Bewegungsablaufes durch dieSchüler in entwicklungsadäquater Form.

Gezielte Übungen zur Verbesserung der At-mungs- und Haltungsgewohnheiten bei Leibes-übungen und Sport sowie im Alltag.

G r u n d ü b u n g e n :Mannigfaltige Bewegungsaufgaben aus den

Grundtätigkeiten (Gehen, Schwebegehen, Laufen,Springen . . . ) mit erhöhten Anforderungen.

Stütz-, Hang- und Hangstützsprünge unter er-schwerten Bedingungen; Sprungkünste mit Hand-geräten.

Sprünge und Drehungen auf dem kleinen undgroßen Federtuch, auf dem großen Federtuchauch Übungsfolgen.

Übungen mit gesteigertem Schwierigkeitgradim Steigen, Klettern, Hangeln und Winden.

Komplexe Formen des Überkletterns vonHindernissen.

Schaukeln und Schwingen im Beuge-, Streck-und Sturzhang, Schaukeln auf und über Gerätemit Steigerung nach Höhe und Weite.

Werfen und Fangen von Bällen über größereEntfernungen und im Gehen und Laufen; Ball-prellen in schwierigeren Formen.

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Wurf- und Fangübungen mit sonstigen ge-eigneten Geräten.

Übungen im Heben, Tragen, Ziehen undSchieben unter erhöhter Belastung.

Dieses Übungsgut ist in den einzelnen Übungs-zweigen spartenspezifisch anzuwenden.

B o d e n - u n d G e r ä t t u r n e n :

Schwierigere Formen von Rollen, Rädern,Überschlägen, Saltis, Ständen und Kippen.

Übungsverbindungen auch mit Drehungen umdie Körperlängsachse und gymnastischen Sprün-gen.

Gemischte Sprünge, wie Hocke, Grätsche,Bücke, auch schwierigere Formen (z. B. Über-schlag).

Ab-, Auf- und Umschwünge an höherge-stellten Geräten, Spreizübungen; Übungsverbin-dungen.

Schwebegehen auf dem Balken mit Rollen,Drehungen, Sprüngen und Ständen; Übungs-verbindungen.

Lernziele:

Schülerinnen (diese Lernziele gelten auch für die7. und 8. Klasse):Boden: Überschlag vorwärts, Test 5 des

Schweizer Klassifizierungsprogramms.Pferd (110 cm Höhe) quergestellt: Hocke,

Grätsche, Handstandüberschlag mit Anflughilfe.Stufenbarren: Fechtersprung in den Quersitz —

Kippe — Felge vorwärts — Abwerfen — Felg-unischwung — Unterschwung mit halber Dre-hung. Test 5 des Schweizer Klassifizierungspro-gramms.

Schwebebalken (120 cm Höhe): Fechtersprungin den Quersitz, Auflaufen als Aufgänge, Radmit einer Hand, Überschlag als Abgänge. Rollevorwärts — Handstand — Rad — ganze Dre-hung. Test 5 des Schweizer Klassifizierungs-programms.

Schüler:Boden: Aufschwingen in den Handstand —

Abrollen in den Stand — Ansprunghopser-Rondate — Rolle rückwärts über den Hand-stand in den Stand — Überschlag vorwärts —Flugrolle vorwärts — Kopfkippe in den Stand.

Pferd (110 cm Höhe) quergestellt: Bücke,(110 cm Höhe) langgestellt: Grätsche, Hocke.

Reck (kopfhoch): Kippe in den Stütz — Sen-ken rückwärts zum Sturzhang — Überspreizenlinks auswärts — Knieaufschwung links vor-wärts — Spreizen rechts in den Sitz — Senkenrückwärts zum Sturzhang rücklings — Durch-schub in den Sitz — Griffwechsel rechts in denKammgriff — halbe Drehung rechts in den Stützvorlings — Aufgrätschen — Grätschunter-schwung.

Barren (kopfhoch): Sprung in den Oberarm-hang — Schwungstemme vorwärts in den

Stütz — Rückschwingen in den Oberarmstand —Rolle rückwärts (1/2) in die Kipplage — Ober-armkippe — Kreishocke.

Ringe (kopfhoch): Streckhang — Heben derBeine in den Schwebehang — Rück- und Vor-schwingen in den Sturzhang — Heben in denStrecksturzhang — Abwerfen — Rück- und Vor-schwingen — Überschlag rechts in den Stand.

G y m n a s t i k u n d T ä n z e :

Verschiedene Formen des Laufens in alle Rich-tungen des Raumes, auch mit wechseltaktigerRhythmisierung, allein, zu Paaren und in derGruppe.

Schwingender Hüpfer, auch mit Drehung,Wendesprung und Anschlagsprung vorwärts undseitwärts, Werfen, Fangen und Schwingen mitHandgeräten (Gymnastikball, Reifen, Keule,Band) in allen Ebenen, auch in Verbindung derEbenen.

Selbsttätige Gestaltung von Bewegungsspielenmit und ohne Musik, ausgehend von einemMusikthema oder einem gewählten Bewegungs-thema, allein, zu Paaren und in der Gruppe.

Volkstänze und Gemeinschaftstänze aus allerWelt.

Selbsttätige rhythmisierende Bewegungsbeglei-tung.

Lernziele:

Schülerinnen:Verbindung von Laufen, schwingendem Hüp-

fen und Springen, vornehmlich in wechseltaktigerRhythmisierung.

Verbindung der drei Ebenen des Raumes durchfließende Schwungfolgen mit Gymnastikball oderReifen.

L e i c h t a t h l e t i k :

Weitere Verbesserung der Technik in denSportformen des Laufens, Springens, Werfens undStoßens.

Steigerung des Leistungsvermögens im Hin-blick auf Ausdauer und andere für diesenÜbungszweig relevante Bewegungseigenschaften.

Anwendung der erlernten Sportformen imWettkampf. Pflege auch anderer Formen desLaufens, wie z. B. Staffelläufe, Geländeläufe,Orientierungsläufe.

Lernziele:Schülerinnen:

LA-Dreikampf (60 m-Lauf, Weitsprung, Kugel-stoß 3 kg): 90 Punkte; 60 m Hürden: 12,2 bis11,8 Sek.; 800 m-Lauf: 3:50 bis 3:20 Min.; Hoch-sprung: 1,10 bis 1,20 m; Speerwurf: 14,0 bis18,0 m.

Schüler:LA-Dreikampf (60 m-Lauf, Weitsprung, Kugel-

stoß 5 kg): 90 Punkte; 100 m Hürden: 16:5 bis

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177. Stück — Ausgegeben am 16. November 1976 — Nr. 607 2595

15:5 Min.; 1000 m-Lauf: 3:45 bis 3:15 Min.;Hochsprung: 1,30 bis 1,45 m; Speerwurf (600 g):25 bis 30 m.

S c h w i m m e n :Feinformung der bisher geübten Schwimm-

arten, des Startsprunges, der Wenden, desTauchens und formgebundener Sprünge.

Erlernen des Delphinschwimmens.Kenntnisse der Wettkampfbestimmungen,

Fertigkeiten des Rettungsschwimmens.Dauerschwimmen bis 30 Minuten.

Lernziele:Schülerinnen und Schüler:

Helferschein.

Schülerinnen:100 m Brust: 2:20 bis 2:00 Min.; 100 m Kraul:

2:00 bis 1:40 Min.; 1-m-Brett: Kopfsprung vor-wärts.

Schüler:100 m Brust: 2:10 bis 1:50 Min.; 100 m Kraul:

1:50 bis 1:30 Min.; 3-m-Brett: Kopfsprung vor-wärts.

S c h i l a u f e n :Fortgeschrittenenschule im alpinen Schilauf,

Schilauf unter erschwerten Bedingungen, wiez. B. im unverspurten Gelände; gezielte Formendes sportlichen Schilaufes (Torlauf, Riesentor-lauf, Langlauf, Sprunglauf).

E i s l a u f e n :Laufen über längere Strecken; Festigen der

bisher geübten Formen des Eiskunstlaufens,deren Anwendung in Verbindungen. EinfacheSprünge und Tänze.

Allenfalls Eishockey.

S p i e l e :Verbesserung und Erweiterung der bisher

erworbenen technischen Fertigkeiten und ihreAnwendung im Wettspiel. Festigung allgemeinertaktischer Grundsätze sowie Verbesserung destaktisch richtigen Verhaltens; Erarbeiten vonAngriffssystemen, Deckungssystemen und Anwen-dung anderer taktischer Maßnahmen.

Einführung in die Grundbegriffe eines weiterenKampfspieles zu den bisher vermittelten Spielen.

Erlernen der Schiedsrichtertätigkeit

Lernziele (diese Lernziele gelten für die gesamteOberstufe):Schülerinnen und Schüler:

Basketball:Passen und Fangen innerhalb des Freiwurf-

raumes.Diagonalpaß: Grundlinie (Werfer aus dem

Stand), Mittellinie (Fänger in Bewegung).Wurf aus naher Entfernung: Sprungwurf

(beidbeiniger Absprung) unter dem Korb.

Wurf aus mittlerer Entfernung: Sprungwurf(beidbeiniger Absprung) aus dem Dribbling.

Wurf aus weiter Entfernung: Halbkreisradius5 m, Wurf beliebig.

Handball:Prellen von der Mittellinie bis zur Freiwurf-

linie und sofortiger Torwurf.Lauf und Zuspiel zu zweit (Abstand 6 bis

8 m) über eine ganze Turnsaallänge mit Tor-wurf als Abschluß.

Sprungwurf über eine Mauer (Mauer =2 Spieler an der Torraumlinie); Spezialwürfe(Sprung-, Fall-, Hüft- und Knickwurf).

Torwurf: Ein Angreifer gegen einen Ver-teidiger; der Angreifer beginnt vor der Frei-wurflinie, der Verteidiger steht zwischen Frei-wurf- und Torraumlinie.

Spiel: 3 Angreifer gegen 2 Verteidiger; die3 Angreifer beginnen bei der Mittellinie, die2 Verteidiger stehen zwischen Freiwurf- undTorraumlinie.

System: Laufen des großen Achters.

Volleyball:Service von unten auf Ziele (Verteidigungs-

feld linke und rechte Hälfte).Service von oben in ein Normfeld.Service auf Ziele (Verteidigungsfeld gedrit-

telt).Beidhändiges oberes Spielen auf ein Ziel

( = 2 Matten) nach Zuspiel.Fortgesetztes beidhändiges unteres Eigenauf-

spiel mindestens 1 m.Fortgesetztes beidhändiges Eigenaufspiel

abwechselnd oben und unten.Schmetterschlag aus dem Zuspiel, 2 bis 3 Schrit-

te Anlauf, beidbeiniger Absprung, Schlag überNetzkante, Landung ohne Netzberührung.

Schmetterschlag nach Zuspiel in das linke undrechte Drittel des Verteidigungsfeldes.

Schüler:Fußball:Passen: Der Schüler muß vom Elferpunkt in

beide Torecken treffen. Durch eine Sprungschnur,maximal 2 m vom Torpfosten entfernt, sind dieEcken markiert. Mit beiden Beinen 4 Passes injede Torecke. 2 von 4 Passes sollen erfolgreichsein.

Schießen: Ruhender Ball, Entfernung 16 m,bei 5 Versuchen soll dreimal das Tor getroffenwerden, wobei der Ball die Torlinie in der Luftüberqueren soll (Stangenschüsse zählen als Tref-fer).

Ballführen: 10 Stangen (Abstand jeweils 2 m,Start und Ziel 2 m von der ersten Stange ent-fernt): Führen des Balles um alle 10 Stangen,hin und zurück in 35 Sek.

Balljonglieren: 15mal Balljonglieren — alleKörperteile, ausgenommen Arme und Hände,sind erlaubt.

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2596 177. Stück — Ausgegeben am 16. November 1976 — Nr. 607

Kopfstoß: Das Tor wird durch eine Sprung-schnur halbiert. Der Schüler steht in der Mitteder Torraumlinie. Nach Zuruf muß der Ball indas Tor geköpfelt werden, hiebei muß der Ballin der Luft die Torlinie überqueren. Bei je vierVersuchen müssen in jeder Torhälfte 2 Toreerzielt werden.

G e s u n d h e i t s l e h r e u n d f a c h -s p e z i f i s c h e I n f o r m a t i o n e n

Anknüpfend an unmittelbare Gelegenheiten,die sich im praktischen Unterricht ergeben, sinddie in der 5. bis 8. Schulstufe bereits behandeltenGebiete dem Entwicklungsstand der Schülerinnenund Schüler gemäß weiter auszubauen. Grund-kenntnisse der Methodik, Trainingslehre undBewegungslehre. Die Querverbindungen zumGegenstand „Sportkunde" sind hiebei herzu-stellen.

Bedeutung der Leibesübungen und des Sportsfür das individuelle und gesellschaftliche Lebendes Menschen.

7. u n d 8. K l a s s e (7. Klasse: 7 Wochenstun-den, 8. Klasse: 6 Wochenstunden):

A u s g l e i c h s ü b u n g e n u n d k o n d i -t i o n s f ö r d e r n d e Ü b u n g e n :

Fortführen der bis zur 9. Schulstufe gepflegtenKräftigungs-, Schmeidigungs- und Lösungs-übungen in einer der Altersstufe und demmotorischen Leistungsstand entsprechendenForm.

Weitere Verbesserung des Ausprägungsgradesder motorischen Eigenschaften. Abstimmung aufdie jeweilige Leistungsarbeit in den einzelnenSportarten. Übungsgruppen zur individuellentäglichen Durcharbeitung differenziert nach Trai-ningszustand und spezieller Sportart.

F o r m e n d e Ü b u n g e n :Gezielte Übungen zur Verbesserung des

Bewegungsablaufes bei motorischen Fertigkeiten,wie räumlich-zeitlicher, dynamischer Bewegungs-ablauf und andere Bewegungseigenschaften(-qualitäten); auch Übungen zur bewußten Erfas-sung des Bewegungsablaufes durch die Schülerin entwicklungsadäquater Form.

Gezielte Übungen zur Verbesserung derAtmungs- und Haltungsgewohnheiten bei Lei-besübungen und Sport sowie im Alltag.

G r u n d ü b u n g e n :

Aufbauend auf dem bereits bekannten Übungs-gut ist für die Pflege der jeweils entsprechendenÜbungen in den einzelnen Sportarten zu sor-gen.

B o d e n - u n d G e r ä t t u r n e n :

Wiederholung und Feinformung des bishererarbeiteten Übungsgutes.

Selbständiges Zusammenstellen von Kür-übungen.

Lernziele:

Schülerinnen:siehe 5. und 6. Klasse.

Schüler:Boden: Einige Schritte Anlauf — Rondat-

Überschlag rückwärts, Schlußsprung mit halberDrehung — Flugrolle mit gestreckten Beinen —Aufrollen in den Stand — Aufschwingen in denHandstand — 2/4-Drehung und Abbücken in denStand — drei Schritte Anlauf — Überschlag vor-wärts — Flugrolle — Kopfkippe — Schritt vor-wärts — Rad rechts — 1/4-Drehung links aufdem rechten Bein — einige Schritte Anlauf —Salto vorwärts.

Pferd (langgestellt, 125 cm Höhe): Bücke,Überschlag.

Reck (sprunghoch): mit Zwiegriff (rechtsKammgriff) Unterschwung mit halber Drehunglinks um den rechten Arm — Vorschwingen —Kippe vorwärts in den Stütz — Felgumschwungvorwärts — Abwerfen — Vorschwingen —Riesenfelgaufschwung — Unterschwung — Rück-schwung — Vorschwung und Durchschub mitgestreckten Beinen — Felgaufschwung rücklingsvorwärts zum Niedersprung vorwärts.

Barren (sprunghoch): Sprung in den Oberarm-hang — Heben in die Kipplage — Rückschwungim Oberarmhang — Stemme rückwärts — Vor-schwingen und Senken in die Kipplage—Kippe —Rückschwingen — Senken in den Oberarmhang— Stemme vorwärts — Rückschwingen in denOberarmstand — Rolle vorwärts zum Oberarm-hang — Zwischenschwung — Rolle vorwärts inden Stütz — Rückschwingen und Kreiswende umden rechten Arm in den Außenquerstand rechts.

Ringe (sprunghoch): Hang — Pendelschwung— Überdrehen rückwärts in den Strecksturzhang— Kippe zum Rückschwung im Beugestütz —Vorschwung im Hang und Überdrehen in denStrecksturzhang — Senken rückwärts zur Hang-waage rücklings — Zwischenschwung im Hangrücklings — Heben zum Sturzhang — Abwerfenvorwärts und Überdrehen vorwärts (Kugeln) inden Sturzhang — Schleudern — Überschlag rück-wärts in den Stand.

G y m n a s t i k u n d T ä n z e :Fortführen und Festigen des bereits Erlernten

in Richtung Höhe, Weite und Intensität derBewegung, unter besonderer Bedachtnahme aufdie Beziehung zwischen Bewegung und Musik.Einführung in die Wettkampfbestimmungen fürGymnastik, allenfalls Teilnahme an Wett-kämpfen für Gymnastik.

Volks- und Gemeinschaftstänze aus aller Welt,unter Berücksichtigung der Bewegungseigenheitenverschiedener Völker. Allenfalls Einführung inJazz-Gymnastik und Jazz-Dance.

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177. Stück — Ausgegeben am 16. November 1976 — Nr. 607 2597

Lernziel:

Schülerinnen:Freies gestaltendes Spiel mit Bewegung und

Musik, allein, zu Paaren und in der Gruppe,ohne und mit Handgeräten.

L e i c h t a t h l e t i k :

Feinformung der bisher betriebenen Sport-formen des Laufens, Springens, Werfens undStoßens; allenfalls weitere Disziplinen wie Hin-dernislauf, Dreisprung, Stabhochsprung, Diskus-wurf.

Einführung in Trainingsplanung und Trai-ningsgestaltung; zweckmäßiges Wettkampfver-halten.

Weitere Pflege auch anderer Formen desLaufens, wie z. B. Staffelläufe, Geländeläufe,Orientierungsläufe.

Lernziele:

Schülerinnen:LA-Dreikampf (75 m-Lauf, Weitsprung, Kugel-

stoß 4 kg): 90 Punkte; 60 m Hürden: 12,2 bis11,8 Sek.; 800 m-Lauf: 3:40 bis 3:10 Min.; Hoch-sprung: 1,10 bis 1,20 m; Speerwurf: 16 bis 20 m.Schüler:

LA-Dreikampf (100 m-Lauf, Weitsprung,Kugelstoß 6 kg): 80 Punkte; 100 m Hürden:16,0 bis 15,0 Sek.; 1500 m-Lauf 5:30 bis 5:00Min.; Hochsprung: 1,40 bis 1,50 m; Speerwurf(800 g): 27 bis 32 m.

S c h w i m m e n :

Weitere Feinformung der bisher geübtenFertigkeiten des Schwimmens, Springens undTauchens.

Verbesserung der für die Schwimmfertigkeitenrelevanten motorischen Eigenschaften.

Allenfalls Erwerb des Retterscheines.

Lernziele:

Schülerinnen:100 m Kraul: 1:50 bis 1:30 Min.; 300 m belie-

big: 9:00 bis 8:00 Min.; Streckentauchen: 20 bis25 m.

Schüler:100 m Kraul 1:40 bis 1:20 Min.; 500 m belie-

big: 15:30 bis 14:30 Min.; Streckentauchen: 25 bis30 m.

S c h i l a u f e n :Intensive Anwendung der bisher gepflegten

Formen des alpinen und nordischen Schilaufs.

E i s l a u f e n :Wie 5. und 6. Klasse, unter erhöhten Anforde-

rungen in Form und Leistung.

S p i e l e :

Feinformung im technischen und taktischenBereich der bisher geübten Spiele.

Lernziele:

Schülerinnen und Schüler:Wie 5. und 6. Klasse.

G e s u n d h e i t s l e h r e und f a c h -spez i f i s che I n f o r m a t i o n e n :

Anknüpfend an Gelegenheiten im praktischenUnterricht sind die bisher behandelten Sach-gebiete nach Aktualität und Interessenlage derSchüler eingehender zu behandeln. Funktion derLeibesübungen und des Sports in den einzelnenGesellschaftssystemen.

Die Querverbindung zum Gegenstand „Sport-kunde" ist hiebei herzustellen.

E r w e i t e r u n g s s t o f f f ü r d i e 1. b i s8. K l a s s e :

Neben den im Lehrplan angeführten Übungs-zweigen (Kernstoff) sind als Erweiterungsstoffalle Übungszweige und Sportarten möglich, diein Österreich im Rahmen eines Sportfachverban-des betrieben bzw. durch die Bundessport-organisation anerkannt werden.

Bei Auswahl und Angebot von Erweiterungs-stoffen sind zu berücksichtigen: die Sicherheitder Teilnehmer, der organisatorisch-ökonomischeAufwand, die spezielle Vorbildung des Lehrers.

Didaktische Grundsätze:Es wird ausdrücklich darauf verwiesen, daß

die im allgemeinen Teil des Lehrplanes enthalte-nen didaktischen Grundsätze im Unterrichts-gegenstand Leibesübungen in sachgerechter Weisezu verfolgen sind.

Bei der Wahl des Lehrweges sowie bei derFestlegung der Anforderungen sind besonders dasmotorische Entwicklungs- und Leistungsniveauzu berücksichtigen (Einholen von Informationen,Erhebung des Leistungsstandes). Die Lernbereit-schaft soll durch anregende Motivationengeweckt und gesteigert werden. Die Lehrstoff-hinweise stellen ein entwicklungsgemäßes Übungs-angebot dar, das wegen der sehr unterschiedlichenörtlichen Verhältnisse wie Übungsstätten, klimati-sche Bedingungen und Landschaft weit undoffen gehalten ist (Rahmenlehrplan).

Es ist die Aufgabe der Leibeserzieher, denUnterricht an die jeweilige pädagogische Situationanzupassen; eine vielseitige Ausbildung soll aberimmer gesichert sein.

Innerhalb der im Lehrplan angeführtenÜbungszweige (Kernstoff, Erweiterungsstoff) istje nach dem von den einzelnen Schulen gewähltenSchwerpunkt eine Auswahl zu treffen.

Für eine langfristig aufbauende Unterrichts-planung sind Schulpläne (Mehrjahreszyklen) und

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2598 177. Stuck — Ausgegeben am 16. November 1976 — Nr. 607

klassenbezogene Jahrespläne (Jahres- und Halb-jahreszyklen) auszuarbeiten. Gegebenenfalls sinddie Jahrespläne durch spartenbezogene Aufbau-programme (Trainingspläne) zu ergänzen.

Sachgerechte methodische Reihen, Riegenarbeit,Gerätebahnen und andere arbeitsintensiveBetriebsformen sind für die Steigerung derLeistung und Sicherung des Unterrichtsertrageswertvolle Hilfen. Dazu gehören auch die Abwick-lung des Unterrichts in Kursform, Blockformund in Neigungsgruppen. Grundkenntnisse imSchwimmen sind Aufnahmsvoraussetzung. DerVerbesserung dieser Kenntnisse muß unabhängigvon den an den einzelnen Schulen gesetztenSchwerpunkten besondere Beachtung gewidmetwerden. Allenfalls sind dafür eigene Lehrgänge(Schwimmwochen) zu organisieren.

Als Anreiz zur Pflege der Leibesübungen unddes Sports und als Querverbindung zur wett-kampfmäßigen Pflege der Sportarten in den Ver-bänden sind jugendgemäße Wettkämpfe (auchVergleichskämpfe zwischen Schulen) sowie derErwerb von Leistungszeichen (Landessportnadeln,ÖJSTA, ÖSTA, ÖSA) zu fördern.

Die im Lehrplan angeführten Lernziele sindfür Lehrer und Schüler als Orientierungshilfe fürden Lernfortschritt gedacht; das durchschnittlicheLeistungsniveau einer Klasse soll diesen ent-sprechen. Aufbauend auf den Lernzielen sindschuleigene, für alle Lehrer verbindliche Beur-teilungskriterien für die einzelnen Übungs-bereiche auszuarbeiten. Außergewöhnliche Lei-stungen auch in einer nicht an der betreffendenSchule unterrichteten Sportart sind bei der Beur-teilung zu berücksichtigen, wobei aber einMindestmaß an sportlicher Vielseitigkeit gewähr-leistet bleiben muß. Die in der Stundentafel ange-führten Wochenstunden sollen sinnvoll auf dieeinzelnen Tage verteilt sein.

Eine Übungseinheit pro Woche sollte nachMöglichkeit ganzjährig im Freien durchgeführtwerden.

Querverbindungen zu jenen Fächern, die mitden Leibesübungen und mit dem Sport korre-spondieren, sind ein wesentlicher Bestandteil derAusbildung in dieser Schultype.

In jeder Klasse ist ein einwöchiger Kurs mitSchwerpunktbildung (Sportwoche, Schwimm-woche, Schikurs) durchzuführen.

Tragender Leitgedanke für die praktischeUnterrichtsgestaltung sollen bewegungsreiche,freuderfüllte und leistungsbetonte Leibesübungensein.

Werden Schulen mit besonderer sparten-spezifischer Ausbildung geführt, sind allenfallszusätzliche Maßnahmen erforderlich, wie:

Erweiterung des vorliegenden Lehrplanesdurch spezielle Ausbildungsprogramme;

über die oben angeführte Blockung vonStunden hinausgehende Umstellung der Jahres-

wochenstunden gemäß den Erfordernissen desTrainings- und Wettkampfbetriebes;

verpflichtende Teilnahme an Wettkämpfen deszuständigen Sportfachverbandes;

Durchführung von Förderstunden in allenGegenständen nach Maßgabe der Notwendigkeitzur Kompensierung von Versäumnissen ausintensiver Wettkampf- und Trainingsarbeit;

verstärkte medizinische Betreuung im Hin-blick auf die vermehrte physische und psychischeBelastung.

SPORTKUNDE

Bildungs- und Lehraufgabe:

Der Unterricht hat grundlegende Kenntnisseüber die Bedeutung der Leibesübungen und desSports für den einzelnen Menschen und für ver-schiedene Sozialformen zu vermitteln.

Die Beziehung zu anderen Kulturbereichen istdarzustellen. Theoretische Einsichten in dieGrundlagen der sportlichen Bewegung und Lei-stung sind zu bieten.

Eine Einführung in die wichtigsten Organisa-tionsformen des Sports ist zu geben.

5. Klasse (1 Wochenstunde):

Funktionelle Anatomie und Physiologie: Bauund Funktion des Bewegungsapparates, Atmungs-organe, Kreislauf, Verdauungsapparat, Nerven-system.

Sportverletzungen und Sportschäden.Erste Hilfe im Sport.Grundfragen gesunder Lebensführung: Ernähr

rung, Kleidung, Genußgifte, Arbeitsrhythmus,Erholung und Freizeit.

6. Klasse (1 Wochenstunde):

Organisation des Sports in Österreich und iminternationalen Raum.

Wettkampfbestimmungen und Wettkampf-organisation; theoretische Kenntnisse für diewichtigsten Sportarten; Planung und Durch-führung von Sportveranstaltungen.

Überblick über die Fachliteratur.

7. Klasse (2 Wochenstunden):

Bewegungslehre: Strukturmerkmale dermenschlichen, insbesondere der sportlichen Be-wegung; Bewegungsanalysen grundlegendersportlicher Bewegungsabläufe aus den verschiede-nen Übungszweigen; sportmotorische Eigenschaf-ten; sportmotorische Lernprozesse, z. B. Senso-motorik, Formen des mentalen Trainings, Auto-matisierung der Bewegung.

Trainingslehre: Trainingsgesetzmäßigkeiten;Trainingsaufbau; Trainingsmethoden: Ausarbei-tung eigener Trainingspläne.

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177. Stück — Ausgegeben am 16. November 1976 — Nr. 607 2599

8. Klasse (1 Wochenstunde):

Terminologie.Historische, soziologische und psychologische

Aspekte der Leibesübungen und des Sports.Beziehung des Sports zu verschiedenen Lebens-

bereichen, wie z. B. Sport und Erziehung, Sportund Lebensalter, Sport und Gesellschaft, Sportund Freizeit, Sport und Kunst, Sport und Wirt-schaft.

Didaktische Grundsätze:

Die zur Verfügung stehende Zeit wird keineumfassende Darstellung aller angeführten Be-

reiche zulassen. Dort, wo es der Stoff ermöglicht,besonders aber in der 8. Klasse, ist einemseminaristischen Betrieb der Vorzug zu geben.Bei der Wissensvermittlung ist die Beziehungzur Praxis der Leibesübungen und des Sportsherzustellen. Unter Hinweis auf das in anderenGegenständen erlernte Bildungsgut ist die Inte-gration des Phänomens Sport in die „umfassendeund vertiefte Allgemeinbildung" anzustreben.

VI. FÖRDERUNTERRICHT

Wie Lehrplan des Realgymnasiums, Anlage a.

Anlage a/me

LEHRPLAN DES MATHEMATISCHEN REALGYMNASIUMSMIT ZUSÄTZLICHER AUSBILDUNG IN METALLURGIE

I. STUNDENTAFEL

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2600 177. Stück — Ausgegeben am 16. November 1976 — Nr. 607

Fre igegenstand:Wie Lehrplan des Mathematischen Realgymna-

siums, Anlage a.

Unverbindliche Übung:Wie Lehrplan des Mathematischen Realgymna-

siums, Anlage a.

Förderunterricht:Wie Lehrplan des Mathematischen Realgymna-

siums, Anlage a.

II. ALLGEMEINES BILDUNGSZIEL

Wie Lehrplan des Mathematischen Realgymna-siums, Anlage a, unter Beachtung der zusätzlichenAusbildung in Metallurgie.

III. ALLGEMEINE DIDAKTISCHE GRUND-SATZE

Wie Lehrplan des Mathematischen Realgymna-siums, Anlage a. Darüber hinaus ist im Hinblickauf die Berufsausbildung der Schüler am Mathe-matischen Realgymnasium mit Ausbildung inMetallurgie in allen Gegenständen den tech-nischen und wirtschaftlichen Problemen beson-deres Augenmerk zuzuwenden. Es soll jede Mög-lichkeit zur Besprechung technischer und wirt-schaftlicher Fragen und zu Querverbindungenmit den Gegenständen der metallurgischen Aus-bildung genützt werden. Bei der Auswahl derThemen für die schriftlichen Arbeiten (Haus-übungen und Schularbeiten) ist auf den besonde-ren Ausbildungsgang Rücksicht zu nehmen.

IV. LEHRPLÄNE FÜR DEN RELIGIONS-UNTERRICHT

Siehe Anlage a.

V. BILDUNGS- U N D LEHRAUFGABENDER EINZELNEN UNTERRICHTSGEGEN-STÄNDE, LEHRSTOFF, DIDAKTISCHE

GRUNDSÄTZE

P f l i c h t g e g e n s t ä n d e

DEUTSCH

Bildungs- und Lehraufgabe:

Wie Lehrplan des Mathematischen Realgymna-siums, Anlage a.

Lehrstoff:

5. Klasse (3 Wochenstunden):

Sprech- und Leseerziehung:Pflege der richtigen Aussprache. Vorlesen (vor-

bereitet und aus dem Stegreif) von Sachprosa,von dichterischer Prosa und von Versen. Vortra-gen auswendiggelernter Textstellen in gebunde-

ner und ungebundener Sprache (Grundstimmung,Klang, rhythmische Gliederung, Stimmführungund Satzmelodie, Sprechtempo und Sprechstärkeentsprechend Form und Gehalt der Dichtung).Mündliche Wiedergabe von Gelesenem und Be-sprochenem.

Kurze Redeübungen, Schülergespräch.

Aufsatzkunde:Kurzfassung längerer Berichte. Inhaltsangabe

(Herausschälen des Stoffkerns). Schilderung. Bild-beschreibung und Bilddeutung. Einfache Erörte-rung (Erschließen des Themas durch Stoffsamm-lung in Stichworten, Begriffserklärung, Gliede-rungsübungen, Anfertigen von Planskizzen).

Erarbeiten und Anwenden der notwendigenGrundregeln für diese Aufsatzformen, Hinfüh-ren zu angemessenem Ausdruck, zu Knappheit,Genauigkeit, Deutlichkeit und Anschaulichkeit.

Sprach- und Stilkunde:Satzbaupläne, der verbale Aussagekern, die ver-

bale Klammer, Umstell- und Umformungs-übungen. Der Stilwert von Einzelsatz, Satzver-bindung und Satzgefüge, von kurzen und langenSätzen, von verblosen Sätzen. Die Ausdrucks-werte der Grundwortarten (Verbum, Substantiv,Adjektiv) in ihren verschiedenen syntaktischenFunktionen.

Beispiele für den Lautwandel der deutschenSprache; Entwicklung der neuhochdeutschenSchriftsprache. Textvergleiche.

Lektüre und Literaturkunde:Einblick in Grundbegriffe der Poetik anhand

von Beispielen (Wesen und Formen der Lyrik,Epik und Dramatik). Als Lektüre ein Trauerspieloder Schauspiel, ein Lustspiel; Kurzgeschichten,eine Novelle, allenfalls ein Roman.

Theaterkunde. Fortsetzung der Medienerzie-hung.

Schriftliche Arbeiten:Hausübungen.Fünf Schularbeiten, davon zwei oder drei im

ersten Semester.

6. Klasse (3 Wochenstunden):

Sprech- und Leseerziehung:Fortführen der Leseübungen. Auswendigler-

nen von Textstellen, allenfalls auch von mittel-hochdeutschen (etwa einige Strophen des Nibe-lungenliedes, ein Gedicht Walthers von der Vo-gelweide). Kurze Redeübungen (vorbereitet undunvorbereitet) mit anschließendem Schülerge-spräch (allenfalls auch als Stoffsammlung füreinfache Besinnungsaufsätze), auch im Zusam-menhang mit der Lektüre von Dichtungen.Übungen zur Diskussion.

Aufsatzkunde:Von der sachlichen Beschreibung zur Charak-

teristik (direkte und indirekte Charakteristik,

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177. Stück — Ausgegeben am 16. November 1976 — Nr. 607 2601

Möglichkeiten des Aufbaues einer Charakteri-stik). Inhaltsangabe mit erhöhten Anforderungenals Vorübung zum Interpretationsaufsatz. DerBesinnungsaufsatz als gegliederte sachliche Erör-terung mit Wertung (auch einfache literarischeThemen), Gliederungs- und Aufbauübungen zurmethodischen Erschließung eines klar abzugren-zenden Problemkreises. Abfassen von Protokol-len und Exzerpten.

Ausbau und Ordnung des begrifflichen Wort-schatzes, Natürlichkeit und Exaktheit im Sach-stil.

Sprach- und Stilkunde:Weitere Besprechung von Satzbauplänen (das

symmetrisch gebaute Satzgefüge, die nominaleBlockbildung in der Prosa der Gegenwart u. a.).Der Stilwert von Relativ- und Konjunktional-sätzen. Bildhaftigkeit der Sprache: Vergleich,Metapher, Symbol, Chiffre.

Lektüre und Literaturkunde:Höhepunkte des deutschsprachigen Schrifttums

bis zur Aufklärung: Nibelungenlied oderWolframs Parzival — Walther von der Vogel-weide — barocke Lyrik — Grimmelshausen, Sim-plizissimus — das barocke Theater und das Wie-ner Volkstheater (Molière; Grillparzer, Raimund,Nestroy: insgesamt zwei Werke).

Werke der zeitgenössischen Literatur.Hörspiel, Fernsehspiel, Film.

Schriftliche Arbeiten;Hausübungen.Fünf Schularbeiten (davon zwei zweistündig),

davon zwei oder drei im ersten Semester.

7. Klasse (3 Wochenstunden):

Sprech- und Leseerziehung:Übungen zu ausdrucksvollem Vortrag. Münd-

liche Interpretation. Referate. Einführung inWesen und Formen der Diskussion.

Aufsatzkunde;Der Besinnungsaufsatz als verborgenes Streit-

gespräch (Darlegung eines Themas von verschie-denen Blickpunkten, Übereinstimmung von Ge-dankengang und Beantwortung der Themen-frage). Die literarische Facharbeit (jeweils nur einTeilaspekt einer Dichtung). Der Interpretations-aufsatz über Kurzgeschichten oder in sich ge-schlossene dramatische Szenen, allenfalls über Ge-dichte.

Sprach- und Stilkunde:Stilkritische Übungen zur Festigung des

Sprachgefühls und als sachliche Voraussetzung fürdie Interpretation von Dichtungen, an verschie-denen Texten (Gedankenfolge, Wortwahl, Wort-bedeutung, allgemeine Beurteilung des Wortschat-zes, der Stilwert des Beiwortes; Wortklang,Rhythmus; Satzbau, Stilfiguren u. ähnl.).

Im Zusammenhang mit diesen Übungen Hin-weis auf den Wesensunterschied zwischen sach-licher (auch wissenschaftlicher) und dichterischerSprache.

Lektüre und Literaturkunde:Höhepunkte des deutschsprachigen Schrifttums

von der Aufklärung bis zur Romantik: Lessingund die Bedeutung Shakespeares (ein Drama) —der junge Goethe (Lyrik), der junge Schiller (einDrama) — die Weimarer Klassik— Formen- undIdeenwelt der Romantik (am Beispiel der Lyrikoder einer Novelle) — Kleist (eine Novelle).

Werke der zeitgenössischen Literatur.Fortführung der Medienerziehung.

Schriftliche Arbeiten:Hausübungen.Vier zweistündige Schularbeiten, je zwei im

Semester.

8. Klasse (3 Wochenstunden):

Sprech- und Leseerziehung:Die Technik der Rede (Gliederung, Stichwort-

zettel, Redestil). Diskussionen. Referate unterstärkerer Verwendung von Arbeitsbehelfen (z. B.Sachbücher, Lexika, Zeitschriften). Umfangrei-chere Interpretationen sachbezogener und dichte-rischer Texte.

Aufsatzkunde:Besinnungsaufsatz. Literarische Facharbeit (da-

bei ist auf die Form des Zitierens und die sinn-volle Verwendung von Zitaten besonders zu ach-ten). Interpretationsaufsatz über Kurzgeschichten,Monologe oder Gedichte (Gegenüberstellung mo-tivgleicher Texte), geeignete Filme, Hör- undFernsehspiele.

Sprach- und Stilkunde:Kritische Untersuchungen zu Bau und Wir-

kungsmöglichkeiten der Sprache. Wechselwirkungzwischen Sprach- und Gesellschaftsform. Epo-chenstil. Kritische Betrachtung der Ausdrucks-mittel in Presse, Werbung, Hörfunk, Fernsehenund Film. Die Manipulation der Wirklichkeit.

Lektüre und Literaturkunde:Die literarischen Strömungen des 19. und 20.

Jahrhunderts bis zum Expressionismus. DasHauptgewicht liegt auf dem österreichischenBeitrag zum deutschsprachigen Schrifttum.Höhepunkte: Goethes Faust I (II evtl. in Aus-zügen) — Grillparzer (ein spätes Drama) —Stifter (eine Novelle) — der Realismus (Novel-len) — Büchner (ein Drama) und das moderneTheater — der Naturalismus (ein Werk GerhartHauptmanns) — der Einfluß des Auslandes —die Wegbereiter der modernen Literatur (beson-ders Hofmannsthal, Rilke, Trakl).

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2602 177. Stück — Ausgegeben am 16. November 1976 — Nr. 607

Schriftliche Arbeiten:Hausübungen.Vier zweistündige Schularbeiten, je zwei im

Semester.

9. Klasse (3 Wochenstunden):

Sprech- und Leseerziehung:Referate unter stärkerer Verwendung von

Arbeitsbehelfen (zum Beispiel Sachbücher, Le-xika, Zeitschriften). Weiterhin Interpretationensachbezogener und dichterischer Texte; Reden,Diskussionen.

Aufsatzkunde:Besinnungsaufsatz, literarische Facharbeit,

Interpretationsaufsatz.

Sprach- und Stilkunde:Der stilistische Wert des Fremdwortes. For-

melhafte Sprachwendungen. Kritische Betrach-tung der Ausdrucksmittel in Presse, Werbung,Hörfunk, Fernsehen und Film. Die Manipulationder Wirklichkeit.Lektüre und Literaturkunde:

Die literarischen Strömungen des 20. Jahrhun-derts — die Wegbereiter der modernen Literatur(besonders Kafka).

Die Gegenwartsliteratur am Beispiel einigerbedeutender Vertreter und Werke. Der Gegen-satz zwischen avantgardistischer und traditions-gebundener Literatur in der Gegenwart. Kom-merzieller Kulturbetrieb und Kunst Literatur-kritik. Wiederholung, Zusammenfassung undVertiefung der Literaturkunde nach verschiede-nen Gesichtspunkten (Längsschnitte, Quer-schnitte, motiv- und gattungsgeschichtliche Ver-gleiche, Zusammenwirken aller kulturbildendenKräfte einer Epoche, Weltliteratur).

Schriftliche Arbeiten:Hausübungen.Drei Schularbeiten, die erste zweistündig, die

zweite und dritte dreistündig.

Didaktische Grundsätze:

Wie Lehrplan des Mathematischen Realgymna-siums, Anlage a.

Im letzten Absatz ist vor dem letzten Satzeinzufügen:„Bei der Auswahl der Lektüre ist jenen Werkender dichterischen Prosa der Vorzug zu geben,deren Inhalt geeignet ist, technische und wirt-schaftliche Fragen zu besprechen."

ERSTE LEBENDE FREMDSPRACHE

E n g l i s c h

Bildungs- und Lehraufgabe:Wie Lehrplan des Mathematischen Realgymna-

siums, Anlage a.

Lehrstoff:

5. Klasse (3 Wochenstunden):Gesprächs- und Lesestoff:

Streifzüge durch die englischsprechende Welt:Eigenart von Land und Leuten, vor allem inGroßbritannien und in den USA. Bilder ausSchulleben, Arbeit, Sport und Freizeit, aus demLeben großer Persönlichkeiten und aus der Ver-gangenheit.

Zwei Erzählungen, allenfalls auch dramatischeSzenen, aus dem neueren Schrifttum, wenn nötigin gekürzter Form. Gelegentlich Gedichte.Sprachlehre:

Auf der gesamten Oberstufe sollen die Gram-matikkenntnisse vertieft und erweitert werden(neben gelegentlichen systematischen Zusammen-fassungen nach Bedarf durchgeführte Übungen);besonders sind zu berücksichtigen: Bildung undGebrauch der Zeiten, Formen und Gebrauch derModalhilfsverben, Funktion der Nominalformendes Verbums (Infinitive, Participle, Gerund), Be-sonderheiten im Gebrauch von Adjektiv undAdverb, Gebrauch der Präpositionen, unbe-stimmte Fürwörter, Besonderheiten im Gebrauchdes Artikels.

Mündliche und schriftliche Übungen:Mündliche und schriftliche Wiedergabe von

Gehörtem und Gelesenem. Inhaltsangaben. Bild-beschreibungen und Bilddeutungen. Umformun-gen, einfache Berichte, Briefe. Vorübungen zumfreien Aufsatz. Erklärung neuer oder schwierigerWörter durch bekannte und einfachere. Hör-übungen, Diktate und Übersetzungsübungen imZusammenhang mit anderen Übungen.

Schriftliche Arbeiten:Hausübungen.Sechs Schularbeiten, je drei im Semester.

6. Klasse (3 Wochenstunden):Gesprächs- und Lesestoff:

Kennzeichnende Einrichtungen der englisch-sprechenden Welt. Die Bevölkerung Großbritan-niens und die englische Sprache als Ergebnis derGeschichte.

Einblick in für die Gegenwart bedeutungsvollehistorische Entwicklungen bis um 1700 (MagnaCharta, Aufstieg Englands unter den Tudors,Reformation, Auseinandersetzung zwischen Kö-nigtum und Parlament).

Auswahl aus Werken des 19. und 20. Jahr-hunderts, darunter eine Ganzschrift. Kurzecharakteristische Proben aus Dramen Shake-speares.

Einfache Zeitungslektüre.

Sprachlehre:Wie bei der 5. Klasse angeführt.

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177. Stück — Ausgegeben am 16. November 1976 — Nr. 607 2603

Mündliche und schriftliche Übungen:Wie in der 5. Klasse, jedoch mit gesteigerten

Anforderungen. Übungen zum freien Aufsatz;Sammlung von Aussagen zu einem gegebenenThema; Reizwortaufgaben; Nacherzählung undfreie Umgestaltung; Ordnung und Gliederungvon Gedanken über ein in der Schule behandeltesThema; Gliederung von Texten. GelegentlichÜbungen im Übersetzen.

Schriftliche Arbeiten:Hausübungen.Sechs Schularbeiten, je drei im Semester.

7. K l a s s e (2 Wochenstunden):

Gesprächs- und Lesestoff:Dichtung und anschauliche Sachprosa zu fol-

genden Stoffgebieten:Gesellschaftliche, kulturelle, wirtschaftliche

und staatspolitische Entwicklungen in Großbri-tannien und in den USA bis um 1900 (Entste-hung der Vereinigten Staaten von Amerika, Er-schließung des nordamerikanischen Kontinents,Gegensatz zwischen Nord- und Südstaaten; tech-nische Revolution und soziale Umschichtung;Weltmachtstellung Großbritanniens).

Proben aus dem Schrifttum des 19. Jahr-hunderts; mindestens eine Ganzschrift aus derGegenwartsliteratur. Ausgewählte Abschnitte ausZeitungen bzw. Zeitschriften mit besondererBerücksichtigung von Beiträgen technischenInhalts.

Sprachlehre:Wie bei der 5. Klasse angeführt.

Mündliche und schriftliche Übungen:Wiedergaben, Berichte und Schilderungen.

Übungen in freier Rede und im freien Aufsatz,deren Themen sachlich und sprachlich gründlichvorbereitet wurden. Versuche in freier Wechsel-rede (z. B. panel discussion). Versuche in freierMitschrift als Hilfe zur schriftlichen oder münd-lichen Wiedergabe von Gehörtem. GelegentlichÜbungen im Übersetzen.

Schriftliche Arbeiten:Hausübungen.Sechs Schularbeiten, je drei im Semester.

8. Klasse (2 Wochenstunden):

Gesprächs- und Lesestoff:Dichtung und anschauliche Sachprosa im Zu-

sammenhang mit folgenden Stoffgebieten:Die englische und die amerikanische Regie-

rungsform als Beispiele für moderne Demokra-tie. Die angelsächsischen Machte im Weltgesche-hen von der Jahrhundertwende bis zum ZweitenWeltkrieg (gesellschaftliche, kulturelle, technischeund wirtschaftliche Umwälzungen seit 1900).

Mindestens eine Ganzschrift aus der zeitgenös-sischen englischsprachigen Literatur. Bedeutsame

Beiträge Großbritanniens und der USA zur Welt-literatur. Abschnitte aus Zeitungen und Zeit-schriften mit besonderer Berücksichtigung destechnischen Schrifttums.

Sprachlehre:Wie bei der 5. Klasse angeführt.

Mündliche und schriftliche Übungen:Wie in der 7. Klasse, wobei dem freien Aufsatz

und der Wechselrede größerer Raum zu gebenist. Übersetzungen und Interpretationen vonTexten zur Einübung technischer Fachausdrücke.Gelegentlich Übersetzungen aus dem Englischenund ins Englische, wobei die Ausdrucks- undStileigentümlichkeiten des Englischen mit denender Muttersprache verglichen werden sollen.

Schriftliche Arbeiten:Hausübungen.fünf Schularbeiten (davon zwei oder drei im

ersten Semester), davon bis zu drei zweistündig,je nach den Erfordernissen des Unterrichts.

9. Klasse (3 Wochenstunden):

Gesprächs- und Lesestoff:Dichtung und anschauliche Sachprosa im Zu-

sammenhang mit folgenden Stoffgebieten:Politische, gesellschaftliche, kulturelle, tech-

nische und wirtschaftliche Entwicklungen inGroßbritannien und den USA vom ZweitenWeltkrieg bis zur Gegenwart. Gegenwartspro-bleme, wie sie in der englischsprachigen Literaturihren Ausdruck finden. Die modernen Massen-medien; der Mensch im Maschinenzeitalter.

Repräsentative Werke aus der Literatur derGegenwart als Ganzschrift oder auszugsweise.Abschnitte aus Zeitungen und Zeitschriften mitbesonderer Berücksichtigung des technischenSchrifttums.

Sprachlehre:Wie bei der 5. Klasse angeführt.

Mündliche und schriftliche Übungen:Weiterführung der in den vorhergehenden

Klassen gepflegten Übungen (Bericht, Schilderung,Nacherzählung, freier Aufsatz, Wechselrede,Übersetzung und Interpretation von Texten zurErweiterung des technischen Wortschatzes).

Schriftliche Arbeiten:Hausübungen,Drei Schularbeiten, die ersten beiden zwei-

stündig, die dritte dreistündig.

Didaktische Grundsätze:

Wie Lehrplan des Mathematischen Realgymna-siums, Anlage a.

Darüber hinaus sollen die Schüler durch dieLektüre einschlägiger naturwissenschaftlicher undtechnischer Veröffentlichungen angemessenenSchwierigkeitsgrades mit dem notwendigen fach-

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2604 177. Stuck — Ausgegeben am 16. November 1976 — Kr. 607

lichen Wortgut vertraut gemacht werden. Siesollen die Fälligkeit erlangen, Fachbücher in derFremdsprache zu verstehen und Arbeitsgänge,die in ihre Ausbildungsrichtung fallen, in derFremdsprache verständlich darzustellen.

ZWEITE LEBENDE FREMDSPRACHE

Französ i sch

Bildungs-und Lehraufgabe:

Wie Lehrplan des Mathematischen Realgymna-siums, Anlage a.

Lehrstoff:

5. Klasse (5 Wochenstunden):

Aussprache:Vermittlung und Schulung der richtigen Aus-

sprache und Intonation auf Grund der Nach-ahmung; Schulung des Gehörs und der Sprech-werkzeuge an leichtverständlichen Ausdrückenund Sätzen, die sich aus dem Unterricht derKlasse ergeben; Erklärung der Artikulation mitbesonderer Berücksichtigung der dem Deutschenfremden Laute und der dem Französischeneigenen Satzmelodie; Heranziehen von Magneto-phon und Schallplatte.

Schreibung:Einführung in die Rechtschreibung im Rahmen

des mündlich vermittelten Sprachgutes. Die inter-nationale Lautschrift als Merkhilfe und zum Ver-ständnis der Ausspracheangaben in Wörterver-zeichnissen.

Gesprächs- und Lesestoff:Einfache Gespräche in der Klasse und Lektüre

von Lesestucken (Erzählungen, Schilderungen,Dialoge), die von der Umwelt des Schülers aus-gehen und in den französischen Alltag einführen,zur Vermittlung eines ausreichenden Wort- undPhrasenschatzes. Gedichte und Lieder.

Sprachlehre:Artikel, Hauptwort, Eigenschaftswort (Steige-

rung), Zahlwort, Umstandswort; wichtigste Für-wörter; wichtigste Vorwörter und Bindewörter;avoir und être, regelmäßige und gebräuchlichsteunregelmäßige Zeitwörter im présent, impératif,passé composé, futur, imparfait; plus-que-parfait,conditionnel und conditionnel passé (Formenund Gebrauch); rückbezügliche Zeitwörter; Über-einstimmung des participe passé. Hinweis aufdas passé simple als eine dem Französischeneigentümliche Zeit der Erzählung.

Frageform, Verneinung, Wortfolge; mise enrelief; einfache Nebensätze nach dem Bedarf desUnterrichts.Mündliche und schriftliche Übungen:

Auswendiglernen geeigneter Textstellen, aucheiniger Gedichte; Umformungen, Frage und Ant-

wort (auch Schülerfragen); Bildbeschreibungenmit Betonung der dargestellten Vorgänge. Nie-derschreiben von Auswendiggelerntem; Diktateim Anschluß an Lesestücke, mit fortschreitenderÄnderung des Wortlautes; Umformungen; Beant-wortung von Fragen über den Inhalt von Lese-stücken. Gelegentlich Rückübersetzungen zurFestigung des Grammatikstoffes.

Schriftliche Arbeiten:Hausübungen.Vier Schularbeiten, davon eine im ersten Seme-

ster.

6. Klasse (3 Wochenstunden):Gesprächs- und Lesestoff:

Wiederholung und Festigung des bisher Er-lernten, Erweiterung des Wort- und Phrasen-schatzes sowie Vorbereitung und Auswertungdes Lesestoffes im Unterrichtsgespräch. Umfang-reichere Prosatexte vor allem erzählenden, aberauch beschreibenden Inhalts aus der weiterenUmwelt, besonders solche, die tiefer in dieKenntnis des französischen Landes und Volkeseinführen, z. B. Szenen aus Paris, der Provinz,einfache Geschichtsbilder. Erzählungen, Szenen,Gedichte; dabei allmählich Übergehen zuOriginaltexten.

Sprachlehre:Ergänzung der Formen- und Satzlehre. Ge-

brauch von passé composé, passé simple undimparfait; voix passive; Nominalformen; sub-jonctif (Anwendung und Vermeidbarkeit);Zeitenfolge, abhängige Rede; häufigste Arten derNebensätze.

Mündliche und schriftliche Übungen:Auswendiglernen sprachlich ergiebiger Stellen

(auch Gedichte); Umformungen und Erweiterun-gen; Versuche im Berichten über Selbsterlebtesund -beobachtetes; zusammenhängende Wieder-gabe von Gehörtem und Gelesenem. Stellen undBeantworten von Fragen über den Inhalt vonLesestücken, über die Bedeutung von Wörternund Ausdrücken. Diktate mit stärkerer Loslösungvom Text; Anleitung zum Briefwechsel; einfacheNacherzählungen und Zusammenfassungen: ge-legentlich Rückübersetzungen.

Schriftliche Arbeiten:Hausübungen.Sechs Schularbeiten, je drei im Semester.

7. K l a s s e (2 Wochenstunden):

Gesprächs- und Lesestoff:Erweiterung der Kenntnis Frankreichs durch

Lektüre von Originaltexten, darunter auch vonleichten Texten wirtschaftlichen, technischen undkulturkundlichen Inhalts.

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177. Stück — Ausgegeben am 16. November 1976 — Nr. 607 2605

Sprachlehre:Wiederholung und Festigung der Grammatik

an Beispielsätzen; auf richtigen Gebrauch derZeiten, Aussageweisen und Präpositionen istbesonderer Wert zu legen.

Mündliche und schriftliche Übungen:Weiterführung des sachgebundenen Unter-

richtsgespräches; Nacherzählung; Zusammenfas-sen von Gehörtem und Gelesenem mit Heraus-lieben des Wesentlichen; Erweiterung, Bericht,Stellungnahme mit Hinführung zur Diskussion;Übungen zur freien Rede vor der Klasse; allen-falls Rezitation.

Schriftliche Arbeiten:Hausübungen.Sechs Schularbeiten, je drei im Semester.

8. K l a s s e (2 Wochenstunden):

Gesprächs- und Lesestoff:Darstellung und Besprechung größerer Sach-

gebiete und Problemkreise, z. B. Presse, Unter-richtswesen, staatliches Leben, Wandlungen inder Gesellschaftsstruktur Frankreichs. Heran-ziehen von Textproben (Novellen, Erzählungen,Theaterstücke und Gedichte) aus der neuerenfranzösischen Literatur (19. und 20. Jahr-hundert). Beiträge aus Technik und Wirtschaft.Zeitschriften und Zeitungen.

Erarbeiten eines modernen Frankreichbildesund der Bedeutung Frankreichs für Europa unddie Welt.

Sprachlehre:Erweiterung der Grammatikkenntnisse nach

den Erfordernissen der Lektüre, des Gesprächsund der schriftlichen Arbeiten; gelegentlichsystematische Zusammenfassungen.

Mündliche und schriftliche Übungen:Erörterung und Diskussion; weitere Übungen

in freier Rede; Schulen der sprachlich-stilistischenFertigkeit; Nacherzählung; Vorübungen zumfreien Aufsatz (Entwickeln und Erweitern).Gelegentlich Übersetzungen und Rücküber-setzungen.

Schriftliche Arbeiten:Hausübungen.Fünf Schularbeiten, davon zwei oder drei im

ersten Semester.

9. K l a s s e (3 Wochenstunden):

Gesprächs- und Lesestoff:Proben aus Werken des 17., 18. und 19. Jahr-

hunderts, die einen Einblick in die Entwicklungdes französischen Geistes- und Kulturlebensermöglichen und zum Verständnis der geistigenVoraussetzungen des heutigen Frankreich führen.Lebensprobleme. Querverbindungen zu Öster-reich.

Mindestens ein Hauptwerk aus dem zeit-genössischen Schrifttum. Beiträge aus Technikund Wirtschaft,

Zeitungslektüre.

Sprachlehre:Verstärkte Pflege des idiomatischen Ausdrucks;

vom Deutschen abweichende Konstruktionen;Zeichensetzung.

Mündliche und schriftliche Übungen:Versuche in freier Mitschrift als Hilfe zur

schriftlichen oder mündlichen Wiedergabe vonGehörtem, eingehende Pflege des freien Auf-satzes.

Schriftliche Arbeiten:Hausübungen.Drei Schularbeiten, die ersten beiden zwei-

stündig, die dritte dreistündig.

Didaktische Grundsitze:

Wie Lehrplan des Mathematischen Realgym-nasiums, Anlage a.

Darüber hinaus sollen die Schüler durch dieLektüre einschlägiger naturwissenschaftlicher undtechnischer Veröffentlichungen angemessenenSchwierigkeitsgrades mit dem notwendigen fach-lichen Wortgut vertraut gemacht werden. Siesollen die Fähigkeit erlangen, Fachbücher in derFremdsprache zu verstehen und Arbeitsgänge,die in ihre Ausbildungsrichtung fallen, in derFremdsprache verständlich darzustellen.

GESCHICHTE UND SOZIALKUNDEWie Lehrplan des Mathematischen Realgym-

nasiums, Anlage a, mit der Maßgabe, daß dieLehrstoffe der 5., 6., 7. und 8. Klasse für die6., 7., 8. und 9. Klasse Geltung finden.

GEOGRAPHIE UND WIRTSCHAFTSKUNDE

Wie Lehrplan des Mathematischen Realgym-nasiums, Anlage a, mit der Maßgabe, daß dieLehrstoffe der 5., 6., 7. und 8. Klasse für die6., 7 , 8. und 9. Klasse Geltung finden.

MATHEMATIK

Bildungs- und Lehraufgabe:

Wie Lehrplan des Mathematischen Realgym-nasiums, Anlage a. Darüber hinaus ist dort, wosich die Möglichkeit bietet, an Hand von lebens-nahen Aufgaben das numerische Rechnen undder Gebrauch des Rechenschiebers zu pflegen.

Lehrstoff:

5. Klasse (4 Wochenstunden):

Zum Stoffgebiet „Zahlen":Grundbegriffe der Mengenlehre, Mengenope-

rationen und ihre Gesetze. Menge der natür-lichen und der ganzen Zahlen. Teilbarkeit, Kon-

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2606 177. Stück — Ausgegeben am 16. November 1976 — Nr. 607

gruenzen, Restklassen. Menge der rationalenZahlen.

Verknüpfungen. Begriff der Gruppe, des Rin-ges und des Körpers. Potenzen mit ganzzahligenExponenten. Polyadische Zahlendarstellung (be-sonders Dualsystem).

Zum Stoffgebiet „Gleichungen":Lineare Gleichungen und Ungleichungen mit

einer Variablen über dem Körper der rationalenZahlen. Lineare Gleichungen mit zwei und dreiVariablen. (Grundmenge, Lösungsmenge.) Zwei-und dreireihige Determinanten und Matrizen.

Zum Stoffgebiet „Funktionen":Begriff der Funktion als eindeutiger Zuord-

nung der Elemente von Mengen; Umkehrfunk-tion. Lineare Funktionen, Potenzfunktionen mitganzzahligen Exponenten; graphische Darstel-lung.

Zum Stoffgebiet „Kombinatorik, Statistik undWahrscheinlichkeitsrechnung":Grundbegriffe, der Statistik; Absolute und

relative Häufigkeiten, Mittelwerte, Streuungs-maße.

Zum Stoffgebiet „Vektoren":Begriff des Vektors. Addition und Subtraktion

von Vektoren. Multiplikation eines Vektors miteinem Skalar. Lineare Abhängigkeit von Vek-toren. Komponenten und Koordinaten eines Vek-tors.

Zum Stoffgebiet „Geometrie":Affine Geometrie:Schiebung und zentrische Streckung ab Bei-

spiele affiner Abbildungen. Abbildungsgruppen.Ebenes Koordinatensystem, räumliches Koor-

dinatensystem.Analystische Darstellung der Geraden in der

Ebene, der Geraden im Raum und der Ebene imRaum unter Verwendung von Vektoren (Para-meterdarstellung).

Schriftliche Arbeiten:Hausübungen.Sechs Schularbeiten, je drei im Semester.

6. K l a s s e (3 Wochenstunden):

Zum Stoffgebiet „Zahlen":Irrationale Zahlen, Körper der reellen Zahlen.

Potenzen mit reellen Exponenten. Logarithmen.Rechenstab. Lineare Interpolation.

Körper der komplexen Zahlen, Gaußsche Zah-lenebene.

Zum Stoffgebiet „Gleichungen":Quadratische Gleichungen mit einer Variablen.

Zum Stoffgebiet „Funktionen":Potenzfunktionen mit reellen Exponenten,

Exponential- und logarithmische Funktionen,Winkelfunktionen; graphische Darstellung.

Zusammensetzung von Funktionen.

Zum Stoffgebiet „Vektoren":Begriff des linearen Vektorraums.Skalares Produkt. Vektorielles Produkt.Anwendung der Vektorrechnung beim Beweis

von Sätzen der Elementargeometrie.Vektorielle Darstellung der komplexen Zah-

len.

Zum Stoffgebiet „Geometrie":Metrische Geometrie:Geradengleichungen und Ebenengleichungen.

Abstand eines Punktes von einer Geraden bzw.einer Ebene. Flächeninhalt des Dreiecks.

Anwendung der Winkelfunktionen zur Auf-lösung von rechtwinkeligen -und schiefwinkeligenDreiecken (Beschränkung auf Sinus- und Ko-sinussatz).

Schriftliche Arbeiten:Hausübungen.Sechs Schularbeiten, je drei im Semester.

7. K l a s s e (3 Wochenstunden):Zum Stoffgebiet „Zahlen":

Begriff der algebraischen und der transzen-denten Zahl.

Zum Stoffgebiet „Gleichungen":Quadratische Gleichungen mit zwei Variablen,

soweit sie in der analytischen Geometrie benötigtwerden.

Gleichungen höheren Grades, die durch Ab-spaltung von Linearfaktoren oder durch ein-fache Substitutionen auf quadratische Gleichun-gen zurückgeführt werden können. Kreisteilungs-gleichungen. Fundamentalsatz der Algebra.

Begriff der algebraischen und der transzenden-ten Gleichung.

Zum Stoffgebiet „Funktionen":Rationale Funktionen, einfache irrationale

Funktionen; graphische Darstellung unter Ver-wendung der Differentialrechnung.

Zum Stoffgebiet „Infinitesimalrechnung":Zahlenfolgen, Grenzwert, Konvergenz und

Divergenz. Einfache Reihen. Arithmetische undgeometrische Folgen und Reihen als Sonderfälle.Tangentenproblem, Begriff der Momentan-geschwindigkeit.

Grenzwerte von Funktionen, Stetigkeit. Dif-ferentialquotient, Differential, Differenzierbar-keit.

Ableitung der Potenzfunktionen, der rationa-len Funktionen, der Winkelfunktionen undzusammengesetzter Funktionen; höhere Ablei-tungen. Extremwertaufgaben.

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177. Stück — Ausgegeben am 16. November 1976 — Nr. 607 2607

Anwendung der Differentialrechnung aufGeometrie und Physik.

Zum Stoffgebiet „Vektoren":Anwendung der Vektorrechnung in der Geo-

metrie.

Zum Stoffgebiet „Geometrie":Gleichungen des Kreises und der Kugel.

Gleichung der Kreistangente; Pol und Polare.Sekanten- und Tangentensatz, Potenz. Umfangund Flächeninhalt des Kreises und seiner Teile.

Schriftliche Arbeiten:Hausübungen.Sechs Schularbeiten, je drei im Semester.

8. K l a s s e (3 Wochenstunden):Zum Stoffgebiet „Zahlen":

Die Zahl e, der natürliche Logarithmus.

Zum Stoffgebiet „Gleichungen":Näherungsweise Lösung von Gleichungen (ins-

besondere Newtonsches Näherungsverfahren).

Zum Stoffgebiet „Funktionen":Die e-Funktion und ihre Umkehrfunktion,

graphische Darstellung unter Verwendung derInfinitesimalrechnung.

Zum Stoffgebiet „Infinitesimalrechnung":Ableitung der Exponentialfunktion, der log-

arithmischen Funktion.Bestimmtes und unbestimmtes Integral.

Hauptsatz der Differential- und Integralrech-nung. Integrationsmethoden.

Anwendung der Infinitesimalrechnung aufGeometrie und Physik (einfachste Differential-gleichungen).

Zum Stoffgebiet „Kombinatorik, Statistik undWahrscheinlichkeitsrechnung":Permutationen und Permutationsgruppen.

Variationen, Kombinationen. Binomischer Lehr-satz.

Zum Stoffgebiet „Vektoren":Anwendung der Vektorrechnung in der Geo-

metrie.

Zum Stoffgebiet „Geometrie":Oberfläche und Volumen von Prisma, Zy-

linder, Pyramide, Kegel, Kugel und Kugelteilen.Behandlung der Kegelschnitte als Punktmengen

unter zusammenfassenden Gesichtspunkten. Tan-genten, Pol und Polare. Transformation vonKegelschnitten.

Schriftliche Arbeiten:Hausübungen.Sechs Schularbeiten, davon zwei zweistündig,

je drei im Semester.

9. K l a s s e (4 Wochenstunden):

Zum Stoffgebiet „Zahlen":Zusammenfassende Wiederholung des Auf-

baues der Zahlenbereiche mit Verwendung derstrukturellen Begriffe Gruppe, Ring, Körper.

Das dem Gruppenbegriff zugrunde liegendeAxiomensystem.

BOOLEsche Algebra — Aussagenlogik —Schaltalgebra.

Zum Stoffgebiet „Gleichungen":Zusammenfassender Überblick über die Auf-

lösung von Gleichungen und Ungleichungen.Lineare Optimierung.

Zum Stoffgebiet „Funktionen":Überblick über die bisher behandelten Funk-

tionen.

Zum Stoffgebiet „Infinitesimalrechnung":Überblick über die wichtigsten Begriffsbildun-

gen der Infinitesimalrechnung. Numerische Inte-gration.

Zum Stoffgebiet „Kombinatorik, Statistik undWahrscheinlichkeitsrechnung":Einführung in die Wahrscheinlichkeitsrech-

nung. Binomische Verteilung. Normalverteilung.

Zum Stoffgebiet „Vektoren":Wiederholung der Vektorrechnung. Axio-

matische Behandlung des linearen Vektorraumes.

Zum Stoffgebiet „Geometrie":Rückblick auf die analytische Geometrie in

der Geraden, in der Ebene und im Raum.

A l s z u s ä t z l i c h e r L e h r s t o f f ist ausden folgenden Stoffgebieten mindestens eines aus-zuwählen:

Rechenanlagen.Wesen der Programmierung (insbesondere

Problemanalyse, Flußdiagramm).Grundgedanken der Topologie (Vertiefung der

Infinitesimalrechnung).Reihenentwicklung von Funkäonen.Die Abbildungen der Hauptgruppe (konstruk-

tive Behandlung, Oberblick über ihre Struktur).Affine Abbildungen.Grundgedanken der nichteuklidischen Geo-

metrie.Axiomatische Behandlung von endlichen

ebenen Geometrien.

Schriftliche Arbeiten:Hausübungen.Drei Schularbeiten, die ersten beiden zwei-

stündig, die dritte dreistündig.

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2608 177. Stück — Ausgegeben am 16. November 1976 — Nr. 607

DARSTELLENDE GEOMETRIE

Bildungs- und Lehraufgabe:

Wie Lehrplan des Mathematischen Realgym-nasiums, Anlage a.

Lehrstoff:

7. K l a s s e (2 Wochenstunden):

Anschauliche Entwicklung der Grundbegriffeder Darstellenden Geometrie. Lösung der Grund-aufgaben in zugeordneten Normalrissen.

Anwenden der Grundaufgaben und des Seiten-rißprinzips zur Darstellung ebenflächig begrenz-ter geometrischer Körper und technischer Ob-jekte in zugeordneten Normalrissen. Herstellunganschaulicher Bilder mittels Schrägrisses.

Ebene Schnitte von Prismen und Pyramiden,Perspektive Affinität und Kollineation.

Netze von Prismen und Pyramiden.

Schriftliche Arbeiten:Hausübungen.Drei zweistündige Schularbeiten, davon eine

im ersten Semester.

8. K l a s s e (2 Wochenstunden):

Darstellung der Kugel und ihrer Tangential-ebenen.

Abbildung des Kreises in zugeordneten Nor-malrissen. Die Ellipse als affines Bild des Krei-ses.

Ebene Schnitte der Kugel, Darstellung vonDrehkegel und Drehzylinder, Tangentialebene.

Ebene Schnitte von Drehzylindern und Dreh-kegeln. Behandlung der hiebei auftretendenaffinen und kollinearen Beziehungen. Die Kegel-schnitte als kollineare Kreisbilder.

Schriftliche Arbeiten:Hausübungen.Drei zweistündige Schularbeiten, davon eine

oder zwei im ersten Semester.

9. K l a s s e (2 Wochenstunden):

Normale Axonometrie; Darstellung eben-flächig begrenzter Körper, Drehzylinder, Dreh-kegel bei einfacher Lage zum Achsenkreuz,Kugel.

Perspektive; Darstellung ebenflächig begrenz-ter Objekte.

Wiederholung des Lehrstoffes.

Z u s ä t z l i c h e r L e h r s t o f f kann ausfolgenden Stoffgebieten ausgewählt werden:Abwicklung von Drehzylindern und Dreh-

kegeln.Graphische Auflösung sphärischer Dreiecke.Darstellung von schiefem Kreiszylinder und

schiefem Kreiskegel in einfacher Aufstellung,ebene Schnitte dieser Flächen.

Rohrverbindungen, gebildet aus Drehzylin-dern und Drehkegeln.

Schriftliche Arbeiten:Hausübungen.Drei Schularbeiten, die ersten beiden zwei-

stündig, die dritte dreistündig.

Didaktische Grundsätze:

Wie Lehrplan des Mathematischen Realgym-nasiums, Anlage a.

BIOLOGIE UND UMWELTKÜNDE

Bildungs- und Lehraufgabe:

Wie Lehrplan des Mathematischen Realgym-nasiums, Anlage a.Lehrstoff:

5. K l a s s e (2 Wochenstunden):

Wie Lehrstoff der 5. Klasse des Realgym-nasiums, Anlage a.6. K las se (2 Wochenstunden):7. K las se (2 Wochenstunden):8. K las se (2 Wochenstunden):

Wie Lehrstoff der 6., 7. und 8. Klasse desNaturwissenschaftlichen Realgymnasiums ohneDarstellende Geometrie, Anlage a.

Didaktische Grundsätze:

Wie Lehrplan des Mathematischen Realgym-nasiums, Anlage a.

CHEMIE

Bildungs- und Lehraufgabe:

Wie Lehrplan des Mathematischen Realgym-nasiums, Anlage a.

Lehrstoff:

5. Klasse (2 Wochenstunden):

Aufgaben der Chemie, Beziehungen zwischenChemie und Physik.

Das Element, Atome, Moleküle. Grundbegriffeder Radioaktivität. Isotopie. Atom- und Molekül-masse. Atombau und Periodensystem. Valenz.Grundlagen der chemischen Bindung.

A n o r g a n i s c h e C h e m i e :Wasserstoff:

Darstellungsmethoden.Reaktionsfähigkeit von Einzelatomen (status

nascendi) und Molekülen. Diffusion. Knallgas.Gasgesetze. Lehrsatz von Avogadro. Gramm-atom, Grammolekül, Grammäquivalent, Mol-volumen. Loschmidtsche Zahl.

Allenfalls: Rechnerische Anwendung der Gas-gesetze.

Stöchiometrische Gesetze.

Page 89: BUNDESGESETZBLATT · kreise: Hormonsysteme, Nervensysteme. Tierisches Verhalten: Ererbte und erlernte Verhaltensweisen. Einzelverhalten und Verhalten in der Gruppe. Humanethologie:

177. Stück — Ausgegeben am 16. November 1976 — Nr. 607 2609

Thermochemie: exotherme, endotherme Vor-gänge. Heßscher Wärmesatz. Aktivierungsenergie.Katalyse. Erweiterung des Gesetzes von derErhaltung der Masse durch die EinsteinscheBeziehung.

Redoxvorgänge. Umkehrbare Vorgänge.Reaktionsgeschwindigkeit, Massenwirkungsgesetz.Gesetz von Le Chatelier.

Wasser, Osmose.Allenfalls: Löslichkeit der Stoffe, Umkristalli-

sieren.Schweres Wasser.Allenfalls: Wassersynthese, experimentell,

quantitativ.Sauerstoff:

Verflüssigen von Gasen. Oxide. Säuren, Basen,Salze. Ozon. Allotropie. Wasserstoffperoxid.Edelgase.Halogene, im besonderen Chlor. Salzsäure.Chloride. Ionenlehre. Elektrolyse. Gesetze vonFaraday. Elektronegativität. Dipolcharakter desWassers und anderer Moleküle.

Allenfalls: Wasserstoffbrückenbildung.Vollständige und unvollständige Dissoziation

von Dipolverbindungen in wäßriger Lösung(starke und schwache Säuren und Basen).Protolyse des Wassers.

Ionenprodukt. pH-Wert. Pufferung.Maßanalyse. Sauerstoffsäuren des Chlors (kurz

gefaßt).

Schwefel:Molekülgestalt und physikalische Eigenschaften

eines Stoffes (Zähigkeit, Farbe).Schwefelwasserstoff und seine Anwendungen

in der analytischen Chemie.Oxide des Schwefels.Schweflige Säure. Salzbildung bei mehrbasigen

Säuren. Schwefelsäure. Thioschwefelsäure.Allenfalls: Selen.

6. K l a s s e (1 Wochenstunde):Sackstoff:

Ammoniak. Ammoniumsalze.Allenfalls: Thermische Spaltung der Ammo-

niumsalze.Salpetersäure, salpetrige Säure. Stickstoffoxide.

Stickstoffdünger. Düngemittelproduktion inÖsterreich. Kreislauf des Stickstoffes in der Natur.

Phosphor:Zündmittel. Oxide und Säuren des Phosphors.Phosphate als Düngemittel.Allenfalls: Arsen, Arsenik.

Kohlenstoff:Kohlen, Koks, Technische Heizgase, Heizwert.

Adsorption. Aktivkohle. Karbide, Blausäure.Cyanide. Komplexsalze. Kohlenmonoxid, Koh-lendioxid.

Allenfalls: Boudouardsches Gleichgewicht undWassergasgleichgewicht.

Kohlensäure.Atmung. Assimilation.Karbonate, Hydrogenkarbonate. Wasserent-

härtung.Allenfalls: Ionenaustauscher.Protolyse von Salzen in wäßriger Lösung.

Silicium:Siliciumdioxid, Kieselsäuren, Silikate und Poly-

silikate, ihr Vorkommen in der Natur. Ver-witterung von Silikatgesteinen, Vergleich mitKalkstein.

Kolloide. Glaserzeugung. Glassorten; Email.Keramische Erzeugnisse (kurz gefaßt).

7. K l a s s e (2 Wochenstunden):

Metalle:Allgemeine Eigenschaften der Metalle. Metall-

bindung. Elektrochemische Spannungsreihe.Metallgewinnung.Alkalimetalle.

Natrium und seine wichtigsten Verbindungen(Natriumchlorid, Ätznatron, Soda). Kalium, Kali-dünger, Flammenfärbung, Spektralanalyse.Magnesium.

Magnesit, Magnesitindustrie.Erdalkalimetalle, im besonderen Kalzium, Bau-

stoffe.

Aluminium:Gewinnung. Elektrolytische Oxydation und

Reduktion (Eloxalverfahren), einige Aluminium-legierungen und -verbindungen.

Allenfalls: Blei, Zinn; Bleiakkumulator.Nebengruppenelemente:

Kupfer, Silber (Fotografie); Eisen, Stahlerzeu-gung. Platinmetalle.

O r g a n i s c h e C h e m i e :

Sonderstellung des Kohlenstoffs. Nachweis desKohlenstoffs in organischen Verbindungen. Qua-litative Analyse organischer Verbindungen.

Allenfalls: quantitative Elementaranalyse. Mo-lekülmassenbestimmung. Ermittlung der Sum-menformel.Aliphatische Verbindungen (Darbietung unterZugrundelegung homologer Reihen. Genfer No-menklatur):

Gesättigte Kohlenwasserstoffe. Bindungsver-hältnisse. Isomerie. Wellenmechanische Veran-schaulichung der verschiedenen Bindungsarten.

Erdöl (Gewinnung, Aufarbeitung). Crackpro-zeß. Petrodiemie.

Ungesättigte Kohlenwasserstoffe.Anlagerung. Polymerisation. Kunststoffherstel-

lung.Diene, Polyene: Kautschuk.

Weitere aliphatische Verbindungen:Halogenderivate.

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2610 177. Stück — Ausgegeben am 16. November 1976 — Nr. 607

Alkohole: primäre, sekundäre, tertiäre, ein-und mehrwertige Alkohole, Methanol, Äthanol,höhere Alkohole. Alkoholische Gärung, Fer-mente, Glykol, Glyzerin.

Äther.Oxydationsprodukte der Alkohole: Aldehyde

(Formaldehyd, Acetaldehyd), Ketone (Aceton).Polykondensation. Phenoplaste, Aminoplaste.

Gesättigte Karbonsäuren:Monokarbonsäuren (wichtige Glieder der ho-

mologen Reihe), Salze der Karbonsäuren. Ester,Esterspaltung (Gleichgewicht). Dikarbonsäuren.

Ungesättigte Karbonsäuren.

Fette:Fetthärtung, Fettspaltung, Seifen. Moderne

Waschmittel.Allenfalls: Trocknende Öle, Firnis.

8. Klasse (1 Wochenstunde):

Hydroxysäuren:Milchsäuren. Optische Aktivität; Stereoisome-

rie. Weinsäuren.

Kohlenhydrate:Monosaccharide; Ribose, Traubenzucker,

Fruchtzucker, Tautomerie.Disaccharide: Rübenzucker, Milchzucker, Malz-

zucker.Polysaccharide: Stärke, Photosynthese, Zellu-

lose, Zelluloseester, Kunstseiden und Zellwolle.

Stickstoffverbindungen.:Amine, Amide, Harnstoff, Aminosäuren: salz-

artiger Charakter. Lebenswichtige Aminosäuren.Peptidbindung. Eiweiß. Chemiefasern, die dem

Eiweiß nachgebaut sind.

Zyklische Verbindungen:Isozyklische Verbindungen:Aromatische Verbindungen; Benzolstruktur;

mesomerer Zustand, Benzolgewinnung.Benzolderivate: Stellungsisomerie. Nitro-,

Amino-, Sulfo-, Hydroxyderivate.Benzolhomologe. Aromatische Karbonsäuren.

Aspirin. Sulfonamide.Verbindungen m i t mehreren Benzolringen;

nichtkondensierte und kondensierte Ringsysteme.Farbige Stoffe — Farbstoffe (einfache Bei-

spiele).Allenfalls: Färberei

Heterozyklische Verbindungen!Beschränkung auf die Heterozyklen mit aro-

matischem Charakter.Pyroll, Pyrollfarbstoffe (Hämoglobin, Chlo-

rophyll).

Pyrimidin- und Purinderivate und ihre Be-deutung für Nukleinsäuren.

Allenfalls: Harnsäure. Alkaloide. Beruhigungs-mittel.

9. Klasse (1 Wochenstunde):

Zusammenfassende Wiederholung der allge-meinen Chemie; Erweiterung und Vertiefung,besonders in folgenden Sachgebieten:

Atombau, Isotope und Radioisotope, Spek-tren, Bindungsarten, Ionenlehre, chemische Kon-stitution und Farbe, fotochemische Reaktionen(Farbfotografie), optische Aktivität in erweiterterForm, synthetische und natürliche Makromole-küle, Stoffwechselvorgänge, Biosynthese derEiweißstoffe, Biochemie der lebenden Zelle,Chemie und Umwelt, Beziehung zwischen denNaturwissenschaften.

Didaktische Grundsätze:

Wie Lehrplan des Mathematischen Real-gymnasiums, Anlage a.

PHYSIK

Bildungs- und Lehraufgabe:

Wie Lehrplan des Mathematischen Real-gymnasiums, Anlage a.

Lehrstoff:

5. K l a s s e (2 Wochenstunden):Einleitung:

Aufgaben und Arbeitsweisen der Physik.

Grundlagen der Dynamik:Die Grundgrößen Länge und Zeit. Kinematik

der gleichförmigen und gleichmäßig veränder-lichen Bewegung. Freier Fall als Modellvorgang.Grundgesetze der Dynamik. Masse und Kraft.Masse und Gewicht. Kraft und Druck. Krafteckund Drehmoment an wenigen Einzelbeispielen.Reibung. Arbeit und Leistung. Potentielle undkinetische Energie. Erhaltungssätze von Energieund Impuls. Stoß. Verkehrserziehung.

Teilchenbau der Materie und Wärmeerschei-nungen:Aufbau der Materie: Atom und Molekül.

Molekularkräfte. Wärme ab Molekularbewegung.Brownsche Bewegung. Diffusion. Kinetische Deu-tung von Temperatur und Wärmemenge. Spezi-fische Wärme. Thermische Ausdehnung. Gas-gesetze (Boyle-Mariotte, Gay-Lussac, Zustands-gleichung). Absolute Temperatur. Tieftemperatur-effekte. Strukturauflockerung durch Wärme-zufuhr. Dampfspannung, gesättigte und unge-sättigte Dämpfe. Luftfeuchtigkeit. Gasverflüssi-gung. Spezifische Wärme von Gasen. Das mecha-nische Wärmeäquivalent, I. Hauptsatz. Umwand-lung von Wärme in mechanische Energie.Thermodynamischer Wirkungsgrad. IrreversibleProzesse. Verbrennungskraftmaschinen. Wärme-leitung und Wärmeströmung.

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177. Stück — Ausgegeben am 16. November 1976 — Nr. 607 2611

6. K l a s s e (2 Wochenstunden):

Hydro- und Aeromechanik:Druck und Druckfortpflanzung. Auftrieb in

Flüssigkeiten und Gasen. Barometrische Höhen-messung. Ausflußgesetze. Gleichung von Ber-noulli. Turbinen.

Grundlagen des aerodynamischen Fluges.Strahltriebwerke und Raketenschub.

Krummlinige Bewegung, Feldbegriff:Kreisbewegung. Fliehkraft. Der rotierende

starre Körper. Trägheitsmoment. Kreisel. Zen-tralkraft. Flächensatz. Planetenbewegung. Kepler-gesetze. Gravitationsgesetz. Masse und Dichte derErde. Entfernung, Durchmesser und Masse vonMond und Sonne. Entwicklung des Wissens überdas Sonnensystem. Die Drehbewegung der Erdeund ihre Effekte. Probleme der Zeitmessung.Kraftfeld, Kraftlinien, Potential, Arbeit. Pro-bleme der Raumfahrt. Das Feld einer elektrischenLadung. Kraftlinien und Arbeit im elektrischenFeld; das Potential des elektrischen Feldes.

7. Klasse (2 Wochenstunden):

Schwingungen und Wellen:Gesetz von Hooke. Harmonische Bewegung.

Der schwingende Massenpunkt und das mathe-matische Pendel. Fortschreitende transversale undlongitudinale Wellen. Schall ab longitudinaleWelle. Merkmale und Erzeugung von Tönen(Hör- und Ultraschall). Interferenz, stehendeWellen, Schwebungen. Eigenschwingungen undResonanz. Huygensprinzip: Reflexion, Brechung,Beugung. Dopplereffekt. Polarisation.

Die Ausbreitung des Lichtes:Lichtgeschwindigkeit, ihre Bestimmung. Refle-

xionsgesetz. Brechungsgesetz, Totalreflexion.

Der Wellencharakter des Lichtes:Die Lichthypothesen von Newton, Huygens

und Fresnel. Interferenz von kohärentem Licht.Beugung an Spalt und Gitter. Phäno-menologie der Spektren. Spektralanalyse. Pola-risiertes Licht, Doppelbrechung.

8. Klasse (2 Wochenstunden):

Die ruhende elektrische Ladung:Grunderscheinungen. Das Coulombfeld eines

geladenen Körpers. Feldstärke. Potential, Span-nung. Influenz. Kapazität, Kondensator, Dielek-trikum. Elementarladung. Elektronenvolt.

Die bewegte elektrische Ladung:Ursache der Elektrizitätsbewegung. Der elek-

trische Strom. Ohmsches Gesetz. Stromverzwei-gung. Stromarbeit und -leistung. JoulescheWärme. Thermo- und Piezoelektrizität.

Bewegte Ladungen als Ursache magnetischerErscheinungen. Magnetfelder und ihre Quellen-freiheit. Wechselwirkungen zwischen Strom und

Magnetfeld. Elektromagnetische Definition desAmpere. Elektromagnetische Induktion. Gleich-und Wechselstrom. Widerstand und Leistung desWechselstroms. Drehstrom. Transformator. Elek-troenergie in Österreich. Elektrizitätsströmungin Gasen und im Vakuum. Kathoden- und Rönt-genstrahlen. Elektronenröhren. Elemente derHalbleiterphysik. Der elektrische Schwingungs-kreis.

9. Klasse (3 Wochenstunden):

Relativitätstheorie:Michelsonversuch. Einführung in die Probleme

der speziellen Relativitätstheorie. Die Äquivalenzvon Masse und Energie.

Strahlungsphysik:Die Grundlagen von Hör- und Bildfunk. Ra-

dioastronomie. Die Lichthypothese von Max-well. Eigenschaften und Spektrum der elektro-magnetischen Wellen. Strahlungsgesetze. ÄußererPhotoeffekt. Der Grundgedanke der PlanckschenQuantentheorie.

Atommodelle:Atommodelle von Rutherford und Bohr. Der

Versuch von Franck und Hertz. Erklärung derLinienspektren. Laser. Quantenzahlen. Pauliprin-zip. Dualismus von Welle und Teilchen. Un-schärferelation. Wellenmechanisches Modell.

Atomkern:Radioaktiver Zerfall und sein Nachweis. Strah-

lenschutz. Kernbau und Kernreaktionen. Kern-reaktor. Künstliche radioaktive Isotope und ihreAnwendungen. Teilchenarten und ihre Wechsel-wirkungen.

Aggregatzustände:Kristalle, amorphe Stoffe, Gase, Plasmen.

Der Bau des Kosmos.

Didaktische Grundsätze:

Wie Lehrplan des Mathematischen Real-gymnasiums, Anlage a.

PHILOSOPHISCHER EINFÜHRUNGS-UNTERRICHT

(Psychologie, Erziehungslehre, Philosophie)

Bildungs- und Lehraufgabe:Wie Lehrplan des Mathematischen Real-

gymnasiums, Anlage a.

Lehrstoff:

8. Klasse (2 Wochenstunden):

Psychologie:

Einführung in den Gegenstand:Erleben, Verhalten und Objektivationen; Auf-

gaben und Methoden der Psychologie.

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2612 177. Stück — Ausgegeben am 16. November 1976 — Nr. 607

Allgemeine Psychologie:

Wahrnehmen und Denken:Die Rolle der Aufmerksamkeit und der Ein-

stellung (selektives Bemerken); das Zusammen-spiel der verschiedenen Sinne (exemplarische Be-handlung eines Sinnesgebietes); Gestaltqualitätund Dingkonstanz; Speicherung und Verwertungder Erlebnisinhalte.

Vorstellung:Erinnern; Assoziation und Perseveration;

Grade der Anschaulichkeit; Wesen und Leistungs-fähigkeit der Phantasie; die steuernden Tenden-zen im Vorstellungsablauf.

Denken:Problem und Umweg; Werkzeugdenken und

sprachgebundenes Denken; Funktionen derSprache.

Lernen:Reifen ererbter Anlagen; Anpassung und Ge-

staltung durch Lernen; Arten des Lernens undLernhilfen; Behalten und Vergessen.

Fühlen und Wollen:Gefühle, Stimmungen; Affekte; Kontrolle der

Gefühle; Werterleben. Instinkt; Antriebe undMotive; Konflikt und Wunschversagung; Willens-entscheidung.

Tiefenpsychologie:Das Bewußtsein und der Begriff des Psychisch-

Unbewußten. Wachtraum, Traum und Traum-deutung; Suggestion und Hypnose; Fehlleistun-gen und seelische Störungen.

Differentielle Psychologie:Struktur und Entfaltung der Person; Charak-

ter, Persönlichkeit, Individuum und Typus. Psy-chologie der Geschlechter. Intelligenz. Proble-matik der Intelligenz- und Persönlichkeitsdia-gnose.

Sozialpsychologie:Kommunikation; Gruppe (besonders Ehe und

Familie), Kollektiv, Masse, Menge; Stellung deseinzelnen in der Gemeinschaft; massenpsycho-logische Erscheinungen, Manipulation der Men-schen.

9. Klasse (3 Wochenstunden):

Entwicklungspsychologie und Er-ziehungslehre :Einführung:

Anlage und Umwelt; Entwicklung und Er-ziehung des Menschen; Aufgaben der Erziehungs-lehre.

Säugling und Kleinkind:Grundzüge der körperlichen und seelischen

Entwicklung; Bedeutung der Mutter-Kind-Bezie-

hung und der Familienverhältnisse. Familiener-ziehung und Heimerziehung; Bedeutung des Kin-dergartens; Spiel und Spielzeug; besondere Er-ziehungsprobleme (z. B. Trotzalter).

Das Schulkind vor und während der Reifezeit:Grundzüge der körperlichen und seelischen

Entwicklung, Schulreife und Schuleintritt; Schule,Elternhaus und gleichaltrige Gruppe; Erziehungs-hilfen.

Der Jugendliche und der Erwachsene:Grundzüge der körperlichen und seelischen.

Entwicklung; Berufsberatung und Berufswahl;Bildung, Bildungsmöglichkeiten und Bildungs-ziele; Notwendigkeit der Selbsterziehung; Le-bensgestaltung und Partnerwahl. Führen undLehren. Teilnahme am öffentlichen Leben.

Der alternde Mensch:Grundzüge der körperlichen und seelischen

Entwicklung; besondere Lebensprobleme.Allenfalls: Heilpädagogik.

P h i l o s o p h i e :

Vom Ursprung, Gegenstand und Sinn des phi-losophischen Fragens.

Wesen und Begründung der Erkenntnis:Unterscheidung der psychologischen und der

erkenntniskritischen Betrachtungsweise; Begrün-dung der Erkenntnis auf Sinnesempfindungenund Wahrnehmungen (Sensualismus, Empiris-mus), auf Intuition (Intuitionismus, Phänomena-lismus) und auf Denken (Rationalismus), auchim Hinblick auf ihre Bedeutung für die einzel-nen Wissenschaften; Unterscheidung von Er-kenntnis a posteriori und a priori.Die Denkmittel und ihr Beitrag zur Wahrheits-

findung:

Grundzüge der Aussagen- und der (ein- undmehrstelligen) Prädikatenlogik.

Notwendigkeit exakten Formulierens; Zei-chen und Bezeichnetes; Individualbegriff, Allge-meinbegriff, Kategorie; Definition und Eintei-lung; Unterscheidung von Begriff (Satzfunktion)und Urteil (Satz); Junktoren und Quantoren;Herstellen und Umformen von Beziehungen;Schluß- und Beweisverfahren; Deduktion undAxiomatik; Wahrheit und Richtigkeit des Ur-teils; Objekt und Metasprachen.

Verfahren der induktiven Wissenschaften zurGewinnung allgemeiner Erkenntnisse; Hypotheseund Theorie; Beschreiben, Deuten, Erklären, Ver-stehen, Bewerten. Grenzen der Erkenntnis ent-sprechend dem zugrunde gelegten System.

Die Frage nach der Wirklichkeit:Das Realitätsproblem; die Wirklichkeit und

ihre Bereiche.Mensch und Natur:

Leben und Tod; Materie, Raum und Zeit;Kausalität und Finalität.

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177. Stück — Ausgegeben am 16. November 1976 — Nr. 607 2613

Mensch und Gemeinschaft:Die mitmenschlichen Beziehungen; Recht und

Macht; die Frage nach dem Ziel der Menschheit;die menschliche Gesellschaft im Zeitalter vonWissenschaft und Technik.

Mensch und Werte:Wertungen und Werte; die Frage nach dem

höchsten Gut. Das Schöne. Sittliche Grundhal-tungen und richtiges Handeln; die Freiheit desWillens.

Mensch und Gott:Die Frage nach dem letzten Grund und Sinn

der Welt; das Verhältnis des Menschen zum Ab-soluten.

Nach Möglichkeit: Hauptrichtungen der Ge-genwartsphilosophie.

Didaktische Grundsätze:

Wie Lehrplan des Mathematischen Real-gymnasiums, Anlage a.

MUSIKERZIEHUNG

Bildungs- und Lehraufgabe:

Wie Lehrplan des Mathematischen Real-gymnasiums, Anlage a.

Lehrstoff:

5. Klasse (2 Wochenstunden):

Stimmbildung und Sprechpflege unter Berück-sichtigung der heranreifenden Stimmen. Ein- undmehrstimmiges Singen von ausgewähltem Lied-gut. Instrumentales und vokal-instrumentalesMusizieren, den Fähigkeiten der Schüler entspre-chend.

Singen und instrumentales Musizieren imDienst der Werkbetrachtung.

Vom Musizieren ausgehend, gründliche Wie-derholung und Zusammenfassung der elementa-ren Musiklehre nach dem Lehrplan der Unter-stufe.

Elemente der musikalischen Formen. Formenund Gattungen der Musik anhand von Werkenaus verschiedenen Epochen: Liedformen, Rondo-form und Variationsform, auch als Sätze vonSonate und Symphonie; Tänze, Suite; vomKanon zur Fuge; Sonatensatzform; Konzert,Ouvertüre, Solosonate, Kammermusik, Sym-phonie; Phantasie und verwandte Formen, Pro-grammusik.

Aus den Gattungen der Vokalmusik: Gesell-schaftslied, Sololied. Ausschnitte aus einem Ora-torium oder aus einer Passion. Eine Oper.

Im Zusammenhang mit den dargebotenen Wer-ken das Wichtigste über Persönlichkeit, Bedeu-tung, Schaffen und Stellung der Meister in ihrerZeit

6. K l a s s e (2 Wochenstunden):

Weiterführen der Stimmbildung und Sprech-pflege; Singen, instrumentales und vokal-instru-mentales Musizieren.

Die akustischen Grundlagen der Musik. Diemenschliche Stimme in der Kunstmusik. Die In-strumente in Solo-, Kammer- und Orchester-musik. Erläuterung von Partituren.

Die Höhepunkte der abendländischen Musikund knapper Überblick ihrer Entwicklung biszum Ende der Barockzeit.

Beispiele aus einzelnen Epochen: Musik derAntike, Gregorianik, Minnesang, frühe Mehr-stimmigkeit, Vokal- und Instrumentalmusik ausRenaissance und Barock. Katholische und evan-gelische Kirchenmusik (mit besonderer Berück-sichtigung des Schaffens von J. S. Bach). EinOratorium und eine weitere Oper. Zum Vergleichauch moderne Werke.

9. Klasse (3 Wochenstunden):

Weiterführen der Stimmbildung und derSprechpflege; Singen, instrumentales und vokal-instrumentales Musizieren.

Kurze Wiederholung der wichtigsten Formenund Gattungen sowie der Entwicklung derabendländischen Musik bis zum Ende der Barock-zeit anhand weiterer Werkbeispiele.

Die Entwicklung der abendländischen Musikvon der Wiener Klassik bis zur Gegenwart an-hand von Beispielen aus einzelnen Sälrichtun-gen: Wiener Klassik; Romantik; nationaleSchulen. Impressionismus. „Klassiker des 20. Jahr-hunderts" (Bartók, Strawinsky, Hindemith,Schönberg); Zwölftonmusik; Jazz; Strömungender Gegenwart.

Didaktische Grundsätze:

Wie Lehrplan des Mathematischen Real-gymnasiums, Anlage a.

BILDNERISCHE ERZIEHUNG

Bildungs- und Lehraufgabe:

Wie Lehrplan des Mathanatischen Realgymna-siums, Anlage a.

Lehrstoff:

5. K l a s s e (2 Wochenstunden):

Bildnerische Arbeit:

Freies Gestalten (nach Wahl in Zeichnen, Malen,Druckgraphik, plastischem und architektonischemGestalten). Unterscheiden bildnerischer Mittelhinsichtlich ihrer Wirkung.

Naturstudium.Gebundenes Zeichnen: Darstellen einfacher Ob-

jekte, allenfalls in Verbindung mit architektoni-schem Gestalten.

Allenfalls: Fotografie und Film.

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2614 177. Stück — Ausgegeben am 16. November 1976 — Nr. 607

Kunstbetrachtung:Ausgehend von den Einsichten und Erfah-

rungen aus der praktischen Arbeit, Hinweise aufForm und Aussage der Werke (Architektur, Pla-stik, Malerei und Graphik). Erkennen bildneri-scher Mittel im Kunstwerk (Darstellungsmittel,Gestaltungsmittel). Erklären ausgewählter Ar-beitsweisen, die für Zeichnung, Druckgraphik,Malerei und Plastik charakteristisch sind.

6. Klasse (2 Wochenstunden):

Bildnerische Arbeit:Freies Gestalten (nach Wahl in Zeichnen, Malen,

Druckgraphik, plastischem und architektonischemGestalten). Erweitern der Erfahrungen mit denbildnerischen Mitteln.

Auseinandersetzung des Jugendlichen vor-nehmlich mit selbstgewählten Aufgaben, Arbeits-verfahren und Arbeitsmitteln.

Auseinandersetzung mit Ordnungsgrundlagendes bildnerischen Gestaltens, wie Maß, Rhythmus,Kontrast.

Naturstudium.Gebundenes Zeichnen: Skizzieren; allenfalls

maßstabgerechtes Zeichnen, auch in Verbindungmit architektonischein Gestalten. Lesen einfacherWerkzeichnungen und Baupläne.

Allenfalls: Schrift: Zuordnen von Schrift undBild, auch in Form von Montagen. Grundfragenneuzeitlicher Typographie. Fotografie und Film.

Kunstbetrachtung:Interpretationsversuche: Beschreiben, Erken-

nen, Deuten (Architektur, Plastik, Malerei undGraphik).

9. Klasse (3 Wochenstunden):

Bildnerische Arbeit:Eingehen auf Aufgaben, die von den Jugend-

lichen für ihre Bildung und ihren künftigenBeruf als wertvoll und wesentlich erkannt wer-den.

Skizzierendes Zeichnen, auch im Dienste derArchitektur und der Kunstbetrachtung.

Allenfalls: Fotografie und Film.

Kunstbetrachtung:Zeigen der Zeitbedingtheit, Überzeitlichkeit

und Einmaligkeit von Kunstwerken an ausge-wählten Werken ans Vergangenheit und Gegen-wart (Architektur, Plastik, Malerei und Graphik).

Hinweise auf Gestaltungsgrundsätze und Qua-litätskriterien an Gebrauchsgut und Kunstwerkender Architektur, Plastik, Malerei und Graphik.

Didaktische Grundsätze:

Wie Lehrplan des Mathematischen Realgymna-siums, Anlage a.

LEIBESÜBUNGEN

Bildungs- und Lehraufgabe:

Wie Lehrplan des Mathematischen Realgymna-siums, Anlage a.

Lehrstoff:

5. und 6. Klasse (je 2 Wochenstunden):

Kräftigungs-, Schmeidigungs- und Lösungsübun-gen:Weiterführen der bisherigen Übungen als Aus-

gleich soweit notwendig und als gezielte Vorbe-reitung auf besondere Übungszweige. Übungs-gruppen zur täglichen Durcharbeitung des Kör-pers.Haltungs- und bewegungsformende Übungen:

Feinformen an Einzelheiten des Bewegungsvor-ganges und Weiterführen der bewußten Hal-tungsschulung.Leistungsübungen (einschließlich Kunststücke):

Grundübungen:Wettläufe und Staffeln, auch mit fliegender

Ablöse, bis 100 m; schwierigere Hindernisläufe;Vorbereitung des Hürdenlaufes; Dauerläufe(Schülerinnen bis 1000 m, Schüler bis 2000 m);Einführung in den Orientierungslauf; Steigerungder bisherigen Leistungsanforderungen im Sprin-gen; Erlernen neuer Sportformen. Klettern inanstrengenderen Formen (z. B. am schwingendenTau). Schwierigere Formen des Hangeins (z. B.Drehhangeln). Schwebegehen über breite (bisköpfhohe), schmale (bis brusthohe) und über be-wegliche Geräte, auch mit Erschwerungen. Weit-werfen von Voll- und Hohlbällen, Speerwerfen,Schleuderballwerfen, allenfalls Diskuswerfen.Kugelstoßen (Schülerinnen bis 4 kg, Schüler bis6 kg); beidarmiges Stoßen schwerer unhandlicherGegenstände (Schüler). Zieh- und Schiebekämpfe.Erlernen einfacher Griffe und Schwünge dessportlichen Ringens und aus dem Judo, kurzeRingkämpfe (Schüler).

Kunststücke (Schülerinnen):Übungen des Bodenturnens wie bisher, erwei-

tert durch Flugrollen und Überschläge in ein-fachen Formen. Erlernen weiterer einfacherKunststücke an Geräten mit Bevorzugung derschwunghaften Formen und der Gerätesprünge.Übungsverbindungen, auch an Gerätebahnen.Schwierigere Gleichgewichtskunststücke auf Ge-räten (bis brusthoch), auch zu zweien. Fortsetzender Kunststücke mit Handgeräten.

Kunststücke (Schüler):Weiterführen des Bodenturnens durch Über-

schläge, Bodenkippen und Hechtrollen. EinfacheFormen des Federtuchspringens. SchwierigereFormen der Kunststücke an Geräten, auch aufhöhergestellten Geräten mit Bevorzugung derschwunghaften Formen und der Gerätesprünge.

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177. Stück — Ausgegeben am 16. November 1976 — Nr. 607 2615

Übungsverbindungen auch aa Gerätebahnen.Schwierigere Gleichgewichtskunststücke auf Ge-räten, auch zu zweien. Fortsetzen der Kunst-stücke mit Handgeräten.

Schwimmen:Vervollkommnung im Brust- und Rücken-

schwimmen, allenfalls Erlernen einer weiterenSchwimmart. Schwimmen bis 500 m. Wett-schwimmen bis 100 m, auch in Staffelform. Ball-spiele im schwimmtiefen Wasser. Erlernen wei-terer Formen des Wasserspringens. Tauchen überkurze Strecken. Rettungs- und Befreiungsgriffe.

Schilaufen:Vervollkommnung des Fahrkönnens bis zum

Stemm- und Parallelschwung, allenfalls auch unterschwierigeren Verhältnissen (Tiefschnee). Tor-,Riesentor- und Abfahrtsläufe. Langläufe bis2000 m. Schiwanderungen mit besonderen Übun-gen zum richtigen Verhalten im Gelände.

Eislaufen:Grundformen des Schulelaufens und Tanzens,

Laufen über längere Strecken, Eishockey (Schü-ler).

Spiele und Tänze:Spiele:Gründliche Arbeit in den bisher gepflegten

Kampfspielen und Einführen in ein weiteresKampfspiel. Schiedsrichterübungen.

Tänze und tänzerisches Gruppenspiel:Österreichische Volkstänze und einfache Ge-

meinschaftstänze. Feinere Bewegungsführung imRaum, in der Zeit und in der Gruppe.Selbständiges Gestalten von Bewegungsspielen(Schülerinnen).

Wanderungen und Schikurse:Wanderungen:Gehleistung bis 6 Stunden für eine Ganztags-

wanderung. Spiele mit schwierigeren Orientie-rungsaufgaben. Orientierungsläufe in Gruppen(Schüler). Beobachtungen landeskundlicher Beson-derheiten des Wandergebietes.

Schikurse:Steigerung des individuellen Fahrkönnens,

Mannschaftsbewerbe. Bewußte Mitarbeit derSchüler(innen) an der Schikursgestaltung, insbe-sondere im Hinblick auf die Freizeit.

Allenfalls: Rudern, Sportrodeln, Fechten, Tennis.

Gesundheitslehre:Anleitung zu gesunder Lebensführung, im be-

sonderen hinsichtlich Ernährung, Kleidung, Ar-beit und Ruhe, Freizeit. Genußgifte.

7. K l a s s e (2 Wochenstunden):

8. Klasse (2 Wochenstunden):

9. Klasse (2 Wochenstunden):

Kräftigungs-, Schmeidigungs- und Lösungsübun-gen:Weiterführen der bisherigen Übungen im Sinne

eines individuellen Ausgleichs und als spezielleKonditionsarbeit durch Belastung und Tempo-steigerung im Hinblick auf besondere Leistungen.Haltungs- und bewegungsformende Übungen:

Fortsetzen der Feinformung an Haltung undBewegung mit besonderer Berücksichtigung derindividuellen Eigenheiten.Leistungsübungen (einschließlich Kunststücke):

Grundübungen:

Wettläufe (Schülerinnen bis 100 m, Schüler bis200 m); Geländeläufe; Hindernisläufe; Hürden-lauf; Dauerläufe bis 2000 m (für geübte Schülerauch bis 5000 m). Hoch- und Weitspringen(Schüler auch Dreisprung) zur Verbesserung derpersönlichen Form und Leistung. Stabhochsprin-gen (Schüler). Klettern, Hangeln und Schwebe-gehen mit erhöhten Anforderungen. Kugelstoßen(Schülerinnen 4 kg, Schüler bis 71/4 kg); Speer-werfen; Schleuderballwerfen; Diskuswerfen. Rin-gen in den bisher geübten Formen (Schüler). Ein-fache Griffe der Selbstverteidigung.

Kunststücke (Schülerinnen):Weiterführen der bisher gepflegten Übungen,

im besonderen zur Verbesserung der Bewegungs-form.

Kunststücke (Schüler):Steigerung der Anforderungen bei den Kunst-

stücken nach Form und Schwierigkeit unter Be-rücksichtigung der bisher erreichten Fertigkeitund Sicherheit.

Schwimmen:Feinformung an der individuell günstigsten

Schwimmart. Dauerschwimmen bis 30 Minutenbzw. über längere Strecken (Schülerinnen bis500 m, Schüler bis 1000 m). Wettschwimmen bis300 m. Fortführen der Übungen im Wasser-springen. Streckentauchen bis 25 m, Tieftauchenbis 3 m. Vervollkommnung im Rettungsschwim-men.

Schilaufen:Vervollkommnung des Fahrkönnens einschließ-

lich der Technik und Taktik des Torlaufes,Riesentorlaufes, Abfahrtslaufes und Langlaufes.Schiwanderungen.

Eislaufen:Weiterführen des Schulelaufens und Tanzens.

Laufen über längere Strecken. Eishockey (Schü-ler).

Spiele und Tänze:Spiele:Weiterarbeit an Technik, Taktik und mann-

schaftlichem Verhalten in den großen Kampf-spielen. Schiedsrichter- und Wettkampfrichter-tätigkeit.

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2616 177. Stück — Ausgegeben am 16. November 1976 — Nr. 607

Tänze und tänzerisches Gruppenspiel:Weitere Volks- und Gemeinschaftstänze.

Selbständiges Gestalten von Bewegungsspielennach geeigneten Musikstücken (Schülerinnen).

Wanderungen und Schikurse:Wie 5. und 6. Klasse. Wanderungen mit Geh-

leistungen auch über 6 Stunden.

Allenfalls: Rudern, Sportrodeln, Fechten, Tennis.

Gesundheitslehre:Belehrung über Wert und Notwendigkeit der

Leibesübungen für die Volksgesundheit. ErsteHilfe (in Zusammenarbeit mit dem Unterrichtaus Naturgeschichte).

Didaktische Grundsätze:

Wie Lehrplan des Mathematischen Realgymna-siums, Anlage a.

BETRIEBSWIRTSCHAFTLICHER UNTER-RICHT

7. Klasse (2 Wochenstunden):

S c h r i f t v e r k e h r m i t G e w e r b e -k u n d e :

Das Wesen des Wirtschaftens und das Ökono-mische Prinzip; Gütererzeugung, Produktions-stufen, Wirtschaftszweige; Arten der Wirtschafts-betriebe; Unternehmung — Betrieb — Firma;Kaufmannsbegriff; Handelsregister; Unterneh-mungsformen: Einzel- und Gesellschaftsunterneh-mungen, Kapitalsgesellschaften am Beispiel derAktiengesellschaft; Zusammenschlüsse; Genossen-schaften.

Der Unternehmer und seine Hilfspersonen:Prokura und Handlungsvollmachten, wichtigeBestimmungen aus dem Angestelltengesetz,Interessenvertretung des Arbeitnehmers, Kollek-tivverträge, Einigungsamt, Arbeitsgerichte; All-gemeines Sozialversicherungsgesetz.

Liquidation, Ausgleich, Konkurs; Verteilungund Verbrauch der Wirtschaftsgüter; Wirtschafts-systeme.

Absatzmethoden. Konsumentenschutz.Behandlung der einlaufenden Post; Registra-

tur; Nachrichtenübermittlung durch die Post;Privatbrief — Geschäftsbrief (besonders auchäußere Form); Papierformate.

Kaufvertrag: Anfrage, Angebot, Bestellung(auch Änderung, Betreibung und Widerruf), Auf-tragsbestätigung, Lieferung (Paketverkehr, Bahn-gutsendungen, Spedition und Frächterei), Ver-sandanzeige, Lieferschein, Paketkarte und Zoll-erklärung, Frachtbrief; Mängelrüge, Lieferverzug.

B u c h f ü h r u n g m i t K a l k u l a t i o n :Wesen der Kosten; Kostenarten; Kostenrech-

nung; Einzelkosten; Materialbeschaffung; Wert-und Gewichtsabschläge, Spesen; Kauf auf Ziel,

Ratengeschäft; Einstandspreis; Bezugskalkulation.Lohn, Lohnarten, Lohnverrechnung.

Wesen und Zweck der Buchführung; gesetzlicheVorschriften über die Buchführung (Buchhal-tungspflicht, Mindestaufzeichnungen, Form,Belegwesen); Verrechnungsformen und Formu-lare; Buchhaltungssysteme: einfache — doppelteBuchhaltung; einzelne Geschäftsvorfälle und einzusammenhängender Geschäftsfall mit Abschluß.

Schriftliche Schul- und Hausübungen.

8. Klasse (2 Wochenstunden):

S c h r i f t v e r k e h r m i t G e w e r b e -k u n d e :

Zahlungsverkehr: Geld und Geldinstitute;Rechnungslegung; Bargeldzahlung, bargeld-sparende Zahlung und bargeldlose Zahlung an-hand der gebräuchlichen Formulare; Scheck;Wechsel,

Zahlungsverzug; das außergerichtliche Mahn-verfahren: Mahnbriefe, Postauftrag; das gericht-liche Mahnverfahren: Klageantrag, Exekution.Kreditwesen; Darlehensgesuche, Grundbuch.

Gewerbedefinition nach der Gewerbeordnung;Handwerksbetrieb — Industriebetrieb; knapperÜberblick über die Entwicklung des Gewerbes;Gewerbearten; allgemeine und besondere Vor-aussetzung für den Gewerbeantritt; Gewerbe-behörden; Interessenvertretungen der Arbeit-geber; Gewerbeberechtigungen auf Grund derAusbildung in der Metallurgie; gewerblicherRechtsschutz.

Schriftverkehr mit Behörden und Ämtern:Urkunden und Zeugnisse, Ansuchen zu ihrerBeschaffung; Steuern; Schriftverkehr mit demFinanzamt; Anmeldung bei der Gebietskranken-kasse; Dienstzeugnis; Verträge und ihre Erstel-lung.

Stellenbewerbung und Lebenslauf.

B u c h f ü h r u n g m i t K a l k u l a t i o n :Wesen der Kalkulation, Kalkulationsmethoden,

Marktforschung.Gemeinkosten: Berechnung der Regiefaktoren,

des Gewinnzuschlages und der Mehrwertsteuer;Verkaufskalkulation.

Betriebsvermögen; Anlagenabschreibung und-bewertung; Versicherungswesen; Wechseldiskon-tierung.

Inventur und Inventarium; Bilanz; Ableitungder Buchungsregem; Buchungssätze; Einheits-kontenrahmen des Österreichischen Kuratoriumsfür Wirtschaftlichkeit.

Verbuchung zusammenhängender Geschäfts-fälle auf Bestands- und Erfolgskonten mit Ab-schluß (wenigstens ein Beispiel nach der amerika-nischen Methode); Rechnungsabgrenzung; Aus-wertung der Bilanz.

Das betriebliche Rechnungswesen.Schriftliche Schul- und Hausübungen.

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177. Stück — Ausgegeben am 16. November 1976 — Nr. 607 2617

METALLURGISCHE TECHNOLOGIE

5. Klasse (2 Wochenstunden):

E i n f ü h r u n g in d ie M e t a l l k u n d e :Geschichtliches, Vorkommen und Verteilung

der Metalle, kennzeichnende Eigenschaften, Ein-führung in die wichtigsten Verfahren der Metall-und Werkstoffprüfung.

Bergbau:Allgemeines über das Vorkommen der Metalle

als Erze. Gewinnung und Aufbereitung der Erze.

F e u e r f e s t e S to f fe :Rohstoffe, Steinherstellung, Eigenschaften und

Verwendung.

Herstellung des Roheisens;Erzvorbereitung.Funktion des Hochofens und der dazugehöri-

gen Anlagen. Erzeugnisse des Hochofens (Roh-eisen, Schlacke, Gichtgas) und deren Verwertung.

S t a h l e r z e u g u n g :Wesen der Stahlerzeugung und des Vergießens

von Stahl. Vorgänge bei der Stahlherstellungnach den folgenden Verfahren:

Thomas- und Bessemerverfahren, LD-Verfah-ren, Siemens-Martin-Verfahren, Elektrostahlver-fahren.

6. Klasse (2 Wochenstunden):

G i e ß e r e i k u n d e der E i s e n - undN i c h t e i s e n m e t a l l e :

Kristalliner Aufbau der Metalle. Legierungenaus zwei Stoffen. Einfache Zusammenhänge desZustandsdiagrammes Eisen-Kohlenstoff. Erstar-rung von Stahl, grauem und weißem Gußeisen.Temperguß. Gußeisen mit Kugelgraphit.

Einrichtungen der Gießerei.Sandguß:

Guß in Dauerformen: Kokillenguß, Strangguß,Schleuderguß, Druckguß (Preß- und Spritzguß).

N i c h t e i s e n m e t a l l e :Herstellung, Eigenschaften und besonders Ver-

wendung folgender NE-Metalle und ihrer Legie-rungen: Schwermetalle: Kupfer, Zink, Zinn, Bleiund Nickel; Leichtmetalle: Aluminium, Magne-sium, Titan; Edelmetalle: Silber, Gold, Platin-metalle.

7. Klasse (2 Wochenstunden):

Pu lve rme ta l l u rg i e :Grundlagen der Pulvermetallurgie: Pressen,

Sintern, Verarbeitungsmöglichkeiten.

Herstellung, Eigenschaften und Verwendungfolgender Metalle und ihrer Legierungen: Molyb-dän, Wolfram, Tantal, Hartmetalle, pulver-metallurgisch hergestellte Sondermetalle.

S t a h l :Eigenschaften und Verwendung der Stähle:

Baustahl, Werkzeugstahl, legierte Stähle.Wärmebehandlung von Stahl: das Eisen-

Kohlenstoffdiagramm als Grundlage der Wärme-behandlung: Glühungen, Härten und Anlassen,Aufkohlen und Einsatzhärten, Nitrieren.

K o r r o s i o n und O b e r f l ä c h e n -s c h u t z :

Arten der Korrosion, Verfahren des Ober-flächenschutzes.

8. Klasse (2 Wochenstunden):

K n e t v e r f o r m u n g :Vorgänge bei der Verformung und Rekristalli-

sation. Einrichtungen und Ablauf folgender Ver-formungsverfahren: Walzen, Schmieden, Pressen(einschließlich Strangpressen), Hämmern, Ziehen,Tiefziehen; Rohrherstellung.

Werkstoffprüfung:Zerstörende: Statische, dynamische und techno-

logische Prüfverfahren.Zerstörungsfreie: Ultraschallprüfung, Prüfung

mit Röntgen- und Gamma-Strahlen, magnetischeund induktive Methoden.

Kunststoffe:Eigenschaften und Verwendung.

W i e d e r h o l u n g e n :Allgemeine Zusammenfassungen des Lehr-

stoffes mit besonderer Berücksichtigung derPraxis.

GRUNDLAGEN DES MASCHINENBAUES

(Fachzeichnen, Fachrechnen, Maschinenelemente)

5. Klasse (2 Wochenstunden):

F a c h z e i c h n e n :

Blattgrößen, Beschriftung, Stücklisten, Artender Darstellung, Anordnung der Ansichten,Linienarten.

Maßeintragung und genormte Maßstäbe,Schnitte, Bruchkanten, Bearbeitungszeichen,Werkstoffbezeichnung bei Stahl, Messing, Bronze,Kupfer und Aluminium.

Freihandskizzen und Werkzeichnungen. Ergän-zung unvollständiger Risse und fehlender An-sichten, Entwicklung orthogonaler Darstellungenaus Parallelperspektive und nach Modellen.

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2618 177. Stück — Ausgegeben am 16. November 1976 — Nr. 607

Textaufgaben, Herauszeichnen von Teilen ausbemaßten Zusammenstellungszeichnungen.Schraubendarstellung.

Toleranzen und Passungen.

6. Klasse (1 Wochenstunde):

M a s c h i n e n e l e m e n t e und Fach-r e c h n e n :

Gewichtsberechnung von Stangen, Platten,Blechen, Säulen, Drähten und Werkstücken ein-fach zusammengesetzter geometrischer Formen,auch an Hand von Tabellen.

Länge gebogener Werkstücke.Festigkeitsberechnung: Zug, Druck und; Ab-

scherung.Schrauben: Schraubenlinie, Spannkraft der

Schraube, Gewindesysteme, Gewindearten,Schraubenformen, Festigkeit der Schrauben,Schraubensicherungen.

Keile und Federn.Zapfen, Achsen, Bolzen und Stifte.Wellen: Transmissionswellen, Kurbelwellen,

Hohlwellen, biegsame Wetten.

7. K l a s s e (1 Wochenstunde):

M a s c h i n e n e l e m e n t e u n d Fach-r e c h n e n :

Lager: gleitende und rollende Reibung, Gleit-und Wälzlager, Längs- und Querlager, Schmier-systeme, Konstruktionsbeispiele, Berechnung vonGleit- und Wälzlagern, Wälzlagertabelle.

Riementrieb: Riemenscheiber Riemenarten,Arten des Riementriebes, Berechnung von Um-fangsgeschwindigkeit und Übersetzungen.

Zahnräder: Verzahnungssysteme, Zahnformen,Zahnräderarten (Stirn-, Kegel-, Schraubräder undSchnecken). Berechnung der Zahnräder (Teilkreis,Fußkreis, Kopfkreis, Modul, Teilung, Zahnhöhe,Achsabstand).

Getriebe: Zahnrad-, Schnecken-, Ketten- undFriktionsgetriebe.

8. Klasse (1 Wochenstunde):

M a s c h i n e n e l e m e n t e u n d Fach-r e c h n e n :

Kupplungen: feste, bewegliche und Schaltkupp-lungen. Konstruktionsbeispiele.

Gleichförmige, geradlinige Bewegung, Weg,Geschwindigkeit, Beschleunigung.

Mittlere Geschwindigkeit hin- und hergehen-der Teile.

Schnittgeschwindigkeit beim Drehen, Fräsen,Bohren und Schleifen.

Kegeldrehen.Arbeit, Leistung und Wirkungsgrad.

W i e d e r h o l u n g u n d V e r t i e f u n g :

Fachzeichnen, Masdünenelemente, Fachrechnen.

METALLURGISCHES PRAKTIKUM

5. Klasse (5 Wochenstunden):

T e m p e r a t u r m e s s u n g mit Flüssigkeits-thermometer, Segerkegel und Thermochrom-stiften.

Schmelzen verschiedener Metalle mittels induk-tiver Heizung, elektrischer Widerstandsheizung,Gasbrennerheizung.

Bestimmung von Schmelz- und Umwandlungs-punkten. Wärmeausdehnungsmessungen.

Metal lographisches Arbeiten:

Handhabung, Aufbau und Beleuchtung desMetallmikroskops. Vergrößerungsbestimmungen.

Schleifen, Polieren und Ätzen leicht bearbeit-barer Metallproben. Gefügebeurteilung: Zeichneneinfacher Gefüge. Korngrößenbestimmung.

Werkstoffprüfung:Dichtebestimmung an Festkörpern, Pulvern

und Flüssigkeiten. Zugversuch.Einfache Übungen zur Härteprüfung.

6. Klasse (5 Wochenstunden):

T e m p e r a t u r m e s s u n g mitteis Thermo-elementen. Aufbau von Meßeinrichtungen zurgenauen Temperaturmessung mittels Thermo-elementen.

S c h m e l z e n und Gießen von grauem undweißem Gußeisen. Thermische Analyse einfacherniedrigschmelzender Legierungen.

M e t a l l o g r a p h i s c h e s A r b e i t e n :

Polarisation und Dunkeffeld ab Hilfsmittelfür die Gefügebeurteilung.

Elektrolytisches Ätzen und Polieren. Elektro-lytische Abschneidung von Metallen als Gegen-stück dazu (Beispiel einfacher elektrischer Meß-anordnungen).

Herstellung weiterer metallographischer Schliffeund deren Gefügebeurteilung im Zusammenhangmit Glüh- und Schmelzübungen an NE-Metallen,Gußeisen und Stahl.

Anfertigung von Mikrofotografien einschließ-lich aller einschlägigen Arbeiten (Fotografieren,Entwickeln, Vergrößern).

W e r k s t o f f p r ü f u n g :Härteprüfung: Brinellhärte, Vickershärte,

Rockwellhärte, Rücksprunghärte, Ritzhärte.

7. Klasse (5 Wochenstunden):Temperaturmessung mit Strahlungspyrometern.

W ä r m e b e h a n d l u n g v o n S t a h l :Spannungsfreiglühen, Weichglühen, Normal-

glühen, Diffusionsglühen; Härten und Anlassen:Aufkohlen und Entkohlen; Einsatzhärten;, Stirn-abschreckversuch; Rekristallisation.

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177. Stück — Ausgegeben am 16. November 1976 — Nr. 607 2619

K o r r o s i o n :

Einfache Korrosionsprüfung. Korrosionsschutzdurch Verzinken von Stahlblech.

P u l v e r m e t a l l u r g i e :

Pressen und Sintern von Eisenpulver. Sieb-analyse.

M e t a l l o g r a p h i s c h e s A r b e i t e n :

Beurteilung der im Zusammenhang mit derWärmebehandlung von Stahl und der Pulver-metallurgie anfallenden Gefüge.

W e r k s t o f f p r ü f u n g :

Kerbschlagzähigkeit und Obergangstempera-turen.

In allen Übungen sind die bereits erworbenenKenntnisse anzuwenden und zu üben (Tempe-raturmessung, Härteprüfung, FotografischesArbeiten).

8. Klasse (5 Wochenstunden):

M e t a l l o g r a p h i s c h e s A r b e i t e n :

Mikrohärteprüfung, Übung der metallo-graphischen Kenntnisse durch selbständigesArbeiten.

Wiederholung der Gefügekenntnisse.Selbständiges Anfertigen von Mikrofotos.

W e r k s t o f f p r ü f u n g :Spannungs-Dehnungsschaubild des Zugver-

suches und sein Zusammenhang mit elastischerund plastischer Verformung der spanlosen Bear-beitung.

Selbständiges Arbeiten an der Zerreißmaschine.Zerstörungsfreie Werkstoffprüfung: Praktische

Durchführung der Ultraschallprüfung als Riß-prüfmethode.

Wiederholung, Übung und Vertiefung dererworbenen Kenntnisse.

CHEMISCHES PRAKTIKUM

8. K l a s s e (1 Wochenstunde):

Einführung in die Methodik des Arbeitens imchemischen Laboratorium.

Besprechung und Handhabung von Geräten(Glas, Porzellan, Quarz, Platin).

Handhabung von Chemikalien (Schutzmaß-nahmen zur Verhütung von Unfällen).

Einfache chemische Arbeitsmethoden:Auflösen, Eindampfen, Aufschließen, Fällen

eines Niederschlages, Filtrieren, Extrahieren,Destillieren, Wiegen mit einer analytischenWaage, Umkristallisieren, Glühen, Absorptionvon Gasen.

Verschiedene chemische Reaktionen:Fällungsreaktion, Farbreaktion, Gasentwick-

lung, Neutralisation, pH -Wert-Bestimmung mitPapier, Elektrolyse, Redox-Reaktion, Komplex-bildungsreaktion.

Bei allen obigen Reaktionen sind auch Beispieleaus der qualitativen und quantitativen Analyse zubringen.

Flammenfärbung und Spektroskopie.

WERKSTÄTTE FÜR MATERIALBEARBEI-TUNG

5. Klasse (2 Wochenstunden):

I n s t r u k t i o n u n d V o r f ü h r u n g e n :

Der Arbeitsplatz:Unfallgefahren, Arbeitsregeln.

Messen:Maßsysteme, einfache Meßwerkzeuge, Meß-

werkzeuge zum Übertragen von Maßen, Schiebe-lehre und Tiefenlehre, Winkelmesser, Mikro-meter.

Anreißen:Anreißgeräte, Arbeitsregeln.

Werkzeuggrundform:Trennwirkung, die Flächen und Winkel.

Meißeln:Meißelformen, Arbeitsregeln.

Sägen:Aufbau des Sägeblattes, Handbügel- und

Maschinensägen, Arbeitshinweise.

Feilen:Aufbau und Herstellung der Feilen, Hieb-

arten, Feilarten, Einspannen der Werkstücke,Unfallgefahren.

Einspannvorrichtung:Parallel-, Schmiede-, Maschinen- und Rohr-

schraubstock, Feilkloben, Reifkloben, Schraub-zwingen.

Bohren:Bohrerarten, Aufbau eines Bohrers, Schleifen

und Einspannen der Bohrer, Einspannen derWerkstücke, Arbeitshinweise, Bohrmaschinen,Unfallgefahren.

Senken und Reiben:Arten der Senker und Reibahlen, Arbeits-

regeln.

Gewindeschneiden (von Hand):Gewindemaße, Gewindearten, Schneiden von

Innen- und Außengewinden, Gewindebohrer,Schneideisen und Schneidkluppe, Arbeitshinweise.

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2620 177. Stück — Ausgegeben am 16. November 1976 — Nr. 607

Verschraubungen:Schraubenarten, Schraubenmuttern und -siche-

rungen, Schraubenschlüsselarten, Schraubenzieher,Fehler bei Schraubenverbindungen.

Nieten:Nietformen, Nietvorgang, Nietarbeiten.

Löten:Weich- und Hartlöten, Anwendung, Reini-

gungs- und Flußmittel, Lote, Lötvorgänge, Löt-arten, Lötfehler, Arbeitshinweise.Blechbearbeitung:

Schneiden, Handscheren, Maschinenscheren,Lochen, Hämmern, Falzen, Richten, Runden undBiegen.

Ü b u n g e n :

Messen und Anreißen.Feilen (von Flächen, Rundungen und Aus-

nehmungen).Meißeln.Sägen.Bohren.Gewindeschneiden von Hand.Blecharbeiten (Anreißen von Abwickhingen,

Schneiden mit Schere, Biegen).Nieten,Weichlöten.

6. K 1 a s s e (3 Wochenstunden):

I n s t r u k t i o n und V o r f ü h r u n g e n :

Schmieden:Vor- und Nachteile, Schmiedetemperaturen,

Schmiedefeuer, Schmiedewerkzeuge, Maschinen-hämmer und Schmiedepressen, Schmiedearbeiten,Arbeitsverfahren und Arbeitsregeln, Unfallge-fahren.

Schweißen:Schweißverfahren, Gasschmelzschweißung,

Lichtbogenschweißung, Schweißnahtvorbereitung,Schweißfehler, Unfallgefahren.

Drehen:Aufbau der Spitzendrehbank, Drehmaschinen,

Spannen des Werkstückes, Arten der Drehstähle,Einspannen der Drehwerkzeuge, Arbeitsregeln,Gewindedrehen, Unfallgefahren.

Hobeln:Hobelmaschinen, Hobelwerkzeuge, Arbeitshin-

weise, Stoßen, Räumen, Unfallgefahren.

Fräsen:Arten von Fräsmaschinen, Fräswerkzeuge,

Aufspannen der Werkstücke, Einspannen derFräser, Arbeitshinweise, Unfallgefahren.

Schleifen:Arten von Schleifmaschinen, Schleifscheiben,

verschiedene Schleifarbeiten, Läppen, Arbeitshin-weise.

Ü b u n g e n :Hartlöten.Autogenschweißen.Elektroschweißen.

Drehen (Längs-, Plan- und Bohrung-Drehen).Hobeln (Prisma nach Maß).Fräsen (Prisma nach Maß).Rundschleifen.Schärfen von einfachen Werkzeugen.Anfertigung eines Scharniers.Anfertigung einer Nietverbindung,

UNFALLVERHÜTUNG

5. Klasse (0,5 Wochenstunden):

Grundbegriffe zur Unfallverhütung:

„Rentabilität" der Unfallverhütung:Verluste der Betroffenen, der Beitrag der

Sozialversicherung (direkte Kosten), die Rosten,die dem Betrieb erwachsen (indirekte Kosten).

Wirtschaftlichkeit der Unfallverhütungsmaß-nahmen.

Technische Unfallverhütung:Arbeitseinsatz, Arbeitsablauf, Schutzvorrich-

tungen, Werkzeuge und Arbeitsbehelfe, Schutz-ausrüstung, Klima, Farbe, gefährliche Anlagen.

Psychologische Unfallverhütung:Erziehung während der Anlernzeit, Erziehung

im Beruf, Vorträge und Kurse, Plakate, Unfall-verhütungswerbung.

Einrichtungen in den Betrieben:Sicherheitsvertrauenspersonen, Sicherheitstech-

nischer Dienst, Pflichten der Arbeitgeber und derArbeitnehmer, der Vorgesetzten, Betriebsrat.

Außerbetriebliche Stellen:Arbeitsinspektion, Wirtschafts- und Arbeiter-

kammer, Gewerkschaftsbund, Technischer Über-wachungsdienst, Staubbekämpfungsstelle, Arbeits-kreis Sicherheitstechnik.

Sicherheitsvorschriften in der Werkstätte undam Arbeitsplatz. Gesetze, Verordnungen, Nor-men.

GEWERBEHYGIENE

8. Klasse (0,5 Wochenstunden):

Gewerbehygiene, Definition und Einführung.Ergänzungen zum Lehrstoff der Biologie,

soweit diese für die Gewerbehygiene von beson-derer Bedeutung sind.

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177. Stück — Ausgegeben am 16. November 1976 — Nr. 607 2621

Lebensweise, Ernährung, Genußmittel.Allgemeine Arbeitsbedingungen.

Allgemeine Arbeitsgefahren:Gefahren durch Feuer und explosions-

gefährliche Stoffe, Gesundheitsgefahren durchWerkstoffe und Bakterien (giftige, ätzende, infek-tiöse, radioaktive Stoffe), Gefahren des elek-trischen Stromes.

Gefahren durch Lärm, durch Erschütterung,durch schlechte Körperhaltung.

F r e i g e g e n s t ä n d e :

Wie Lehrplan des Mathematischen Real-gymnasiums, Anlage a.

U n v e r b i n d l i c h e Ü b u n g e n :

Wie Lehrplan des Mathematischen Real-gymnasiums, Anlage a.

VI. FÖRDERUNTERRICHT

Wie Lehrplan des Mathematischen Real-gymnasiums, Anlage a."

8. In der Anlage b (Lehrplan des Musisch-pädagogischen Realgymnasiums)

a) hat an die Stelle der Überschrift „Lehrplandes Musisch-pädagogischen Realgymnasiums" dieÜberschrift „LEHRPLAN DES OBERSTUFEN-REALGYMNASIUMS" zu treten und der darauf-folgende Abschnitt I (Stundentafel) zu lauten:

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2624 177. Stück — Ausgegeben am 16. November 1976 — Nr. 607

b) ist nach dem Abschnitt I (Stundentafel) derAbschnitt II einzufügen und hat zu lauten:

"II. ALLGEMEINES BILDUNGSZIEL

Wie Lehrplan Anlage a, wobei dem letztenAbsatz anzufügen ist:

Das O b e r s t u f e n r e a l g y m n a s i u mm i t I n s t r u m e n t a l m u s i k entspricht inseiner Schwerpunktsetzung einem Realgymnasiummit vertiefter Einbeziehung des Beitrages derMusik und der Bildenden Kunst zur Entwicklungder europäischen Kultur, das O b e r s t u f e n -r e a l g y m n a s i u m m i t D a r s t e l l e n d e rG e o m e t r i e dem NaturwissenschaftlichenRealgymnasium bzw. dem Mathematischen Real-gymnasium, das O b e r s t u f e n r e a l g y m -n a s i u m m i r e r g ä n z e n d e m U n t e r -r i c h t in B i o l o g i e u n d U m w e l t -k u n d e s o w i e i n P h y s i k u n d C h e m i edem Naturwissenschaftlichen Realgymnasium."

c) hat der Abschnitt III (Allgemeine Bestim-mungen und allgemeine didaktische Grundsätze)zu lauten:

„III. ALLGEMEINE DIDAKTISCHE GRUND-SÄTZE

Die didaktischen Grundsätze der allgemein-bildenden höheren Schule gelten im allgemeinenauch für das Oberstufenrealgymnasium. DerUnterricht an dieser Oberstufenform ist darüberhinaus durch besondere Voraussetzungen undGrundsätze charakterisiert:

1. Für die 5. Klasse steht im Vordergrunddie Aufgabe, die aus den verschiedenen Schul-typen eintretenden Schüler zu einer Klassenge-meinschaft zu vereinen und die Grundlagen fürdie gemeinsame Weiterarbeit zu sichern. Beson-derer Betreuung bedürfen die Abgänger derVolksschuloberstufe im Unterricht aus Mathema-

tik und aus der Fremdsprache. In bezug auf dieFremdsprache gilt dies auch für Schüler, die vor-her in der Schule eine andere Fremdsprache ge-lernt haben. Womöglich sollen Schüler ohnesprachliche Vorkenntnisse und solche, deren Vor-kenntnisse unter dem Durchschnitt liegen, zueigenen Gruppen vereinigt werden. Am Ende derfünften Klasse gelten aber für alle Schüler die-selben Anforderungen.

2. Die einjährige Ü b e r g a n g s s t u f e hatdie besondere Aufgabe, die grundlegendenKenntnisse derjenigen Schüler, die für den Ein-tritt in die 5. Klasse nicht die notwendigenVoraussetzungen mitbringen, in den mit hoherWochenstundenzahl besetzten Unterrichtsgegen-ständen Deutsch, Erste lebende Fremdsprache undMathematik zu wiederholen, zu ergänzen und aufein einigermaßen gleiches Niveau zu bringen, dases den Schülern ermöglicht, dem Unterricht inder 5. Klasse zu folgen. Da der Unterrichtsgegen-stand Englisch für einen Teil der Schüler erst aufder Übergangsstufe beginnt, kommt ihm beson-dere Bedeutung zu.

Ferner soll es die Übergangsstufe dem Lehrerermöglichen, Begabung, Arbeitshaltung und Lei-stungsbereitschaft des Schülers im Hinblick aufdie besonderen Anforderungen dieser Oberstufen-form festzustellen.";

d) Abschnitt V (Bildungs- und Lehraufgabensowie Lehrstoff der einzelnen Unterrichtsgegen-stände), Unterabschnitt „Übergangsstufe", hatder Abschnitt „Bildungs- und Lehraufgabe" zulauten:

„Bildungs- und Lehraufgabe:Der Unterricht auf der Übergangsstufe soll

die Schüler, die auf Grund der mitgebrachtenVoraussetzungen noch nicht für den Eintritt indie 5. Klasse geeignet sind, in den tragendenUnterrichtsgegenständen Deutsch, lebende Fremd-sprache (Englisch) und Mathematik durch

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177. Stück — Ausgegeben am 16. November 1976 — Nr. 607 2625

Wiederholung, Ergänzung und Sicherung desgrundlegenden Wissens und Könnens für denerfolgreichen Besuch der 5. Klasse vorbereiten.

In der Form von Arbeitsgemeinschaften sollder Unterricht in Geschichte und Sozialkunde —Geographie und Wirtschaftskunde, der Unterrichtin Biologie und Umweltkunde sowie in Physikdie Schüler, aufbauend auf den mitgebrachtenKenntnissen, wiederholend, ergänzend undsichernd, im besonderen zu eigener Tätigkeit,zu deren Auswertung und zum Verständnis fürdie Aufgaben der betreffenden Pflichtgegenständeder Oberstufe führen.

Den Unterrichtsgegenständen Musikerziehung,Bildnerische Erziehung, Leibesübungen und denUnverbindlichen Übungen kommt daneben auchdie Bedeutung eines Ausgleiches durch musischeBildung und körperliche Übung zu.";

e) Abschnitt V (Bildungs- und Lehraufgabesowie Lehrstoff der einzelnen Unterrichtsgegen-stände), Unterabschnitt „Übergangsstufe", „Lehr-stoff", „Pflichtgegenstände",

aa) hat der Unterrichtsgegenstand „Deutsch"zu lauten:

„DEUTSCH

(6 Wochenstunden):

Sprech- und Leseerziehung:Übungen im Sprechen, Redeübungen, Aus-

spracheübungen (auch mit Verwendung einesTonbandes); Vortrag einfacher Dichtungen undauswendig gelernter Stücke.

Hinführen zu lautrichtigem, sinngemäßem undausdrucksvollem Lesen (Proben aus alters-gemäßem Lesestoff).

Schülergespräch; Interview; darstellendes Spiel(Tonbandaufzeichnung).

Rechtschreiben:Schreibung deutscher Wörter und gebräuch-

licher Fremdwörter, Groß- und Kleinschreibung,Abteilungsregeln. Gebrauch des ÖsterreichischenWörterbuches.

Sprach- und Stilkunde:Wort- und Satzlehre, die Grundregeln der

Zeichensetzung. Satzbaupläne, Transformations-übungen, Analysen. Funktion der Wörter imSatz, Ausdruckswert. Wortbildung und Wort-bedeutung; Wortfamilie und Wortfeld. Kultur-geschichtliche Redensarten, Orts- und Eigen-namen, Mundart, Umgangssprache und Hoch-sprache.

Aufsatzkunde:Übungen zur Bereicherung des Wortschatzes

und des Ausdrucksvermögens. Erlebnis- undBeobachtungsaufsätze, Sachberichte und Schilde-rungen, Bildbeschreibungen und Bilddeutungen,Nacherzählungen und Inhaltsangaben. Protokoll

(zum Beispiel von Schülergesprächen). Kurzfas-sung vorgegebener Texte. Stoffsammlung fürAufsätze.

Lektüre und Literaturkunde:Märchen, Sage, Legende, Fabel Ballade. Ein-

fache Erzählungen, ein einfaches Drama als Ein-führung in die Lektüre von Ganzschriften. An-leitung zu angemessener Privatlektüre. Gegebe-nenfalls Verwertung von Schallplatte, Tonband,Schulfunk, Schulfernsehen und Film.

Schriftliche Arbeiten:Regelmäßig Schul- und Hausübungen.Sechs Schularbeiten, je drei im Semester.",

bb) hat im Unterrichtsgegenstand „Erstelebende Fremdsprache" „Englisch" an die Stelledes Klammerausdruckes „(5 Wochenstunden)" derKlammerausdruck „(6 Wochenstunden)" zu tre-ten,

cc) ist nach dem Unterrichtsgegenstand „Erstelebende Fremdsprache" folgender Unterrichts-gegenstand „Geschichte und Sozialkunde —Geographie und Wirtschaftskunde" einzufügen:

„GESCHICHTE UND SOZIALKUNDE —GEOGRAPHIE UND WIRTSCHAFTSKUNDE

(2 Wochenstunden, in Form einer Arbeitsgemein-schaft)

Aufbauend auf dem Lehrstoff der 8. SchulstufeBehandlung der Formen der Gemeinschaften(wie: Familie; Klassengemeinschaft; Gemeinde;Bundesland; Republik Österreich), der Arten undBedingungen ihres Funktionierens, ihrer Prin-zipien und ihres Zusammenwirkens, ihrer Rechte,Pflichten, Funktionäre und Rollen und ihrerwirtschaftlichen Bedeutung. Dabei sollen, vomErlebnisbereich der Schüler her, sinnvolle Mög-lichkeiten ihrer Selbsttätigkeit (Gespräch, Dis-kussion, Referat, Exkursion u. a. m.) in denVordergrund treten.",

dd) hat der Unterrichtsgegenstand „Mathe-matik, Geometrisches Zeichnen" zu lauten:

„MATHEMATIK

(6 Wochenstunden):

Grundrechenoperationen mit natürlichen,ganzen und rationalen Zahlen, auch unter Ver-wendung von Klammern. Grundbegriffe derMengenalgebra. Begriff der Variablen. Uniformenvon Termen. Gebrauch mathematischer Tafelnund des Rechenstabes.

Lineare Gleichungen und Ungleichungen miteiner Variablen über dem Körper der rationalenZahlen (Grundmenge, Lösungsmenge).

Beispiele von Funktionen, Funktionsbegriff;Diagramm, Wertetabelle, Graph; lineare Funk-tion; lineare Gleichungen mit zwei Variablen.

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Punktmengen. Geometrische Grundkonstruk-tionen. Schiebung, Drehung, Spiegelung. Strah-lensatz; zentrische Streckung. Dreieck, Viereck,Kreis. Flächenberechnungen. Satzgruppe desPythagoras. Oberfläche und Rauminhalt vonWürfel, Quader, Prisma, Pyramide, Zylinder,Kegel, Kugel. Schrägrißdarstellungen einfacherebenflächig begrenzter Körper.

Schriftliche Arbeiten:Hausübungen.Sechs Schularbeiten, je drei im Semester.",

ee) sind nach dem Unterrichtsgegenstand„Mathematik" die folgenden Unterrichtsgegen-stände „Biologie und Umweltkunde" und„Physik" einzufügen:

„BIOLOGIE UND UMWELTKUNDE

(2 Wochenstunden, in Form einer Arbeitsgemein-schaft)

Planmäßige Beobachtungen, Experimente undÜbungen in der Schule und nach Gelegenheitauch im Freien, durch die der Schüler Einblickein das Leben der Organismen und seine Bedin-gungen und damit Verständnis für die Naturund ihre Zusammenhänge gewinnen soll; dabeiauch einschlägige chemische und physikalischeAspekte. Planmäßiger Einsatz audio-visuellerUnterrichtsmittel, Diskussion und Auswertung,Protokollierung.

PHYSIK

(2 Wochenstunden, in Form einer Arbeitsgemein-schaft)

Planmäßige Beobachtungen und Versuche,durch die der Schüler sein Verständnis fürphysikalische Vorgänge festigt und weiterent-wickelt.

Die in der Unterstufe gegebenen grundlegen-den Begriffe der Physik sind anknüpfend anExperimente, die gegebenenfalb vom Schülerdurchzuführen sind, zu wiederholen. Das Ergeb-nis der Experimente ist zu diskutieren und ineinem Protokoll festzuhalten.",

ff) hat der Unterrichtsgegenstand „Instru-mentalmusik" zu entfallen,

gg) hat der Unterrichtsgegenstand „Hand-arbeit und Werkerziehung" zu entfallen;

f) Abschnitt V (Bildungs- und Lehraufgabesowie Lehrstoff der einzelnen Unterrichtsgegen-stände), Unterabschnitt „Übergangsstufe",„Didaktische Grundsätze", letzter Absatz, hatdie Bezeichnung „Handarbeit und Werkerzie-hung" zu entfallen;

g) Abschnitt V (Bildungs- und Lehraufgabensowie Lehrstoff der einzelnen Unterrichtsgegen-stände), „5. bis 8. Klasse", „Pflichtgegenstände",

aa) hat der Unterrichtsgegenstand „Mathe-matik, Geometrisches Zeichnen" zu lauten:

„MATHEMATIK

Bildungs- und Lehraufgabe:

Wie Lehrplan des Gymnasiums, Anlage a.

Lehrstoff am Oberstufenrealgymnasium mitInstrumentalmusik:

5. Klasse (5 Wochenstunden):

Im übrigen wie Lehrplan des HumanistischenGymnasiums, Anlage a.

6. b i s 8. K l a s s e :

Wie Lehrplan des Humanistischen Gymna-siums, Anlage a.

Lehrstoff am Oberstufenrealgymnasium mit Dar-stellender Geometrie und am Oberstufenreal-gymnasium mit ergänzendem Unterricht inBiologie und Umweltkunde sowie in Physik undin Chemie:

Wie Lehrplan des Realistischen Gymnasiums,Anlage a, mit folgender Abweichung:

Im Lehrstoff der 5. K l a s s e haben die Stoff-gebiete „Zahlen" und „Gleichungen" zu lauten:

„Zum Stoffgebiet .Zahlen':Grundbegriffe der Mengenlehre. Menge der

natürlichen und der ganzen Zahlen. Menge derrationalen Zahlen. Restklassen.

Verknüpfungen. Begriff der Gruppe, des Rin-ges und des Körpers. Potenzen mit ganzzahligenExponenten. Polyadische Zahlendarstellung (be-sonders Dualsystem).

Zum Stoffgebiet ,Gleichungen':Lineare Gleichungen mit einer Variablen über

dem Körper der rationalen Zahlen. LineareGleichungen mit zwei und drei Variablen(Grundmenge, Lösungsmenge). Zwei- und drei-reihige Matrizen."

Didaktische Grundsätze:Wie Lehrplan des Gymnasiums, Anlage a, mit

folgendem Zusatz:„In der 5. Klasse des Oberstufenrealgymna-

siums soll durch eine den Kenntnissen der Schülerangepaßte Wiederholung des wesentlichen Lehr-stoffs der Unterstufe gesichert werden, daß voneinem einigermaßen gleichen Kenntnisniveau zurBewältigung des Lehrstoffs ausgegangen werdenkann.

Im Oberstufenrealgymnasium mit Darstellen-der Geometrie und im Oberstufenrealgymnasiummit ergänzendem Unterricht in Biologie und Um-weltkunde sowie in Physik und in Chemie müs-sen im Vergleich zum Oberstufenrealgymnasiummit Instrumentalmusik nicht nur zusätzlicheStoffgebiete durchgenommen werden, sondern es

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soll auch in höherem Maße eine Vertiefung er-folgen, vor allem durch eine verstärkte Beweis-führung, durch vielfältigere Anwendungen, durchstärkere Betonung der Aspekte der NumerischenMathematik und durch teils schwierigere Auf-gabenstellungen."

bb) hat der Unterrichtsgegenstand „Natur-geschichte" zu lauten:

„BIOLOGIE U N D UMWELTKUNDE

Bildungs- und Lehraufgabe:

Wie Lehrplan des Gymnasiums, Anlage a.

Lehrstoff am Oberstufenrealgymnasium mitInstrumentalmusik und am Oberstufenreal-gymnasium mit Darstellender Geometrie:

Wie Lehrplan des Humanistischen Gymna-siums, Anlage a.

Lehrstoff am Oberstufenrealgymnasium mit er-gänzendem Unterricht in Biologie und Umwelt-kunde sowie in Physik und Chemie:

Wie Lehrplan des NaturwissenschaftlichenRealgymnasiums ohne Darstellende Geometrie,Anlage a.

Didaktische Grundsätze:

Wie Lehrplan des Gymnasiums, Anlage a.",

cc) hat der Unterrichtsgegenstand „Chemie"zu lauten:

„Bildungs- und Lehraufgabe:

Wie Lehrplan des Gymnasiums, Anlage a.

Lehrstoff am Oberstufenrealgymnasium mitInstrumentalmusik:

Wie Lehrplan des Humanistischen Gymna-siums, Anlage a.

Lehrstoff am Oberstufenrealgymnasium mit Dar-stellender Geometrie und am Oberstufenreal-gymnasium mit ergänzendem Unterricht in Bio-logie und Umweltkunde sowie Physik undChemie:

Wie Lehrplan des NaturwissenschaftlichenRealgymnasiums ohne Darstellende Geometrie,Anlage a, mit der Maßgabe, daß der Lehrstoffder 6. Klasse für die 5. Klasse Geltung findet.

Didaktische Grundsätze:

Wie Lehrplan des Humanistischen Gymna-siums bzw. des Naturwissenschaftlichen Real-gymnasiums ohne Darstellende Geometrie, An-lage a.",

dd) „Physik", hat an die Stelle der Überschrift„Lehrstoff" die Überschrift „Lehrstoff am Ober-stufenrealgymnasium mit Instrumentalmusik undam Oberstufenrealgymnasium mit Darstellender

Geometrie" zu treten und ist nach diesem Ab-schnitt folgender Abschnitt einzufügen:

„Lehrstoff am Oberstufenrealgymnasium mit er-gänzendem Unterricht in Biologie und Umwelt-kunde sowie Physik und Chemie:

5. u n d 6. K l a s s e :

Wie Lehrplan des NaturwissenschaftlichenRealgymnasiums mit Darstellender Geometrie,Anlage a, mit der Maßgabe, daß in der 5. Klassezwei Wochenstunden zu halten sind.

7. u n d 8. K l a s s e (einschließlich Arbeits-gemeinschaft Physik-Chemie):

Wie Lehrplan des NaturwissenschaftlichenRealgymnasiums ohne Darstellende Geometrie,Anlage a, mit der Maßgabe, daß in der 7. Klassezwei Wochenstunden zu halten sind.",

ee) hat der Unterrichtsgegenstand „Instru-mentalmusik" zu lauten:

„INSTRUMENTALMUSIK

Bildungs- und Lehraufgabe:

Ziel des Unterrichts sind Kenntnisse undFertigkeiten im Instrumentalspiel als praktischeErgänzung zu im Unterricht aus Musikerziehungerworbenen Einsichten und Fähigkeiten, die demSchüler vielfältige Möglichkeiten des praktischenMusizierens in eigenständiger Betätigung imSolo- und Ensemblespiel eröffnen, ihn damitauch zur aktiven Teilnahme am Musikleben be-fähigen und zu seiner Persönlichkeitsbildung bei-tragen sollen.

Lehrstoff:

(Klavier, Orgel, Gitarre, Blockflöte, Querflöte,Klarinette, Horn, Trompete, Posaune, Violine,Violoncello)

K l a v i e r

5. Klasse (2 Wochenstunden):

Elementartechnische Übungen (unabhängigesSpiel beider Hände; Gleichmäßigkeit des An-schlags in dynamischer Hinsicht; Entwicklungeines Fingersatzgefühls; Tonleiterubungen inParallelbewegung).

Intervall- und Motivübungen: Hören — Be-nennen — Spielen (Singen). Einfache Kadenz-übungen. Einfache Spielstücke.

Allenfalls einfache Improvisations- und Gestal-tungsversuche (Motivergänzungs- und -erfin-dungsübungen).

6. Klasse (2 Wochenstunden):

Fortführen der elementartechnischen Übungen(Fingerstudien; Fortführen der Tonleiter- undAkkordzerlegungs-Übungen in gebräuchlichenTonarten).

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Phrasierung; Fortsetzung der einfachenKadenzübungen, leichte Etüden.

Dreiklänge und Septakkorde mit ihren Um-kehrungen (zerlegt und akkordisch).

Fortführen der Intervall- und Motivübungen.Einfache Vortragsstücke und leichtere poly-phone Übungsstücke im Schwierigkeitsgrad vonJ. S. Bachs „Notenbüchlein für Anna MagdalenaBach".

Vierhändige Klavierliteratur zur Festigung desrhythmischen Empfindens.

Allenfalls Improvisations- und Gestaltungs-übungen.

7. Klasse (2 Wochenstunden):

Technische Übungen und Etüden (Dur- undMolltonleitern auch in Gegenbewegung, Finger-studien mit gesteigerten Anforderungen).

Einfache- Transpositionsübungen.Sonatinen, polyphone Spielliteratur im

Schwierigkeitsgrad von J. S. Bachs „KleinenPräludien und Fugen" bzw. entsprechende Spiel-stücke aus Béla Bartóks „Mikrokosmos".

Fortführen der Improvisations- und Gestal-tungsversuche.

8. K l a s s e (2 Wochenstunden):

Technische Übungen und Etüden mit gesteiger-ten Anforderungen. Fortsetzen der Tonleiter-und Akkordzerlegungsübungen (Tonleitern inTerzen, Sexten und Septimen). ChromatischeTonleiter.

Zyklische Klavierliteratur (leichte klassischeSonaten). Polyphone Spielliteratur im Schwierig-keitsgrad von J. S. Bachs „Zweistimmigen Inven-tionen". Schwierigere vierhändige Klavierlitera-tur. Übungen im Begleiten und im Ensemblespiel.

Improvisations- und Gestaltungsübungen übergegebene Themen. Gegebenenfalls Einführen indie Improvisation des Jazz.

S o n d e r s t u f e :

Schwierigere Übungs- und Spielliteratur nachBegabung des Schülers.

Erweitern der bisher erworbenen Kenntnisseund Fertigkeiten. Berücksichtigung des Solo* undEnsemblespiels.

Anleitung zu selbständigem Erarbeiten vonSpielliteratur.

Improvisations- und Gestaltungsübungen.

O r g e l

5. Klasse (2 Wochenstunden):

(Voraussetzung: siehe Didaktische Grundsätze.)Elementartechnische Übungen (Pedalübungen,

Übungen im Zusammenspiel von Manual undPedal). Grundsätze des Registrierens.

Mehrstimmige Liedsätze, leichte Präludien undVersetten.

Einfache Improvisations- und Gestaltungsver-suche.

6. Klasse (2 Wochenstunden):

Fortführen der technischen Übungen.Akkordverbindungs-Übungen.Spielliteratur im Schwierigkeitsgrad leichter

Choralvorspiele, Präludien und Fugen (Pachel-bel, Fischer, Buxtehude u. a.).

Fortführen der Improvisations- und Gestal-tungsübungen.

7. Klasse (2 Wochenstunden):

Fortführen der technischen Übungen mit gestei-gerten Anforderungen. Spielliteratur im Schwie-rigkeitsgrad leichter Choralvorspiele, Präludienund Fugen von J. S. Bach und aus verschiedenenStilepochen.

Fortführen der Improvisations- und Gestal-tungsübungen.

Improvisation einer mehrstimmigen Liedbe-gleitung, Modulationsübungen.

Grundsätze des Orgelbaus.

8. Klasse (2 Wochenstunden):

Übungen im Triospiel.Schwierigere Spielliteratur aus allen Stilepochen

(unter besonderer Berücksichtigung zeitgenös-sischer Litertaur). Fortsetzen der Improvisations-übungen: nach Möglichkeit Improvisation übergegebene einfache Themen.

S o n d e r s t u f e :

Wie bei Klavier.

G i t a r r e

5. Klasse (2 Wochenstunden):

Elementartechnische Übungen (1. Lage —Lagenwechsel; gebräuchliche Tonleitern; einfacheKadenzen ohne Quergrifftechnik; Daumenschlag).

Intervall- und Motivübungen: Hören — Be-nennen — Spielen (Singen). Melodiespiel nachNoten und nach dem Gehör, unterstützt durchMitspielen auf leeren Baßsaiten — Liedbegleiten.

Einfache ein- und zweistimmige Spielstücke(Lieder, Kanons), einzeln und in der Gruppe.

Allenfalls einfache Improvisations- und Gestal-tungsversuche (Motivergänzungs- und -erfin-dungsübungen).

Gemeinsames Musizieren auch mit anderenInstrumenten.

6. Klasse (2 Wochenstunden):

Fortsetzung der elementartechnischen Übungen(Lagenwechsel; Tonleiterübungen; Quergrifftech-nik und Bindetechnik; Kadenzen in gebräuch-lichen Tonarten).

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177. Stück — Ausgegeben am 16. November 1976 — Nr. 607 2629

Einfache Transpositionsübungen.Leichte Etüden.Solospiel mit gesteigerten Anforderungen.Zweistimmiges Spiel mit gegriffener Ober-

und Unterstimme.Begleiten mit einfachen Akkorden, eventuell

auch nach dem Gehör.Allenfalls Improvisations- und Gestaltungs-

übungen.Gemeinsames Musizieren, auch mit anderen

Instrumenten.

7. K l a s s e (2 Wochenstunden):

Fortsetzen der technischen Übungen (Lagen-wechselübungen; Quergriff- und Bindetechnikmit gesteigerten Anforderungen; erweiterteKadenzen in verschiedenen Lagen; Transpositions-übungen). Etüden.

Spielen von Melodien nach dem Gehör mitgesteigerten Anforderungen. Sololiteratur mitmittlerem Schwierigkeitsgrad (Beispiele aus ver-schiedenen Epochen und aus den verschiedenstenGenrebereichen: Folklore, E- und U-Musik, Jazz).

Akkordische Begleitung einfacher Melodien,auch nach dem Gehör.

Fortführen der Improvisations- und Gestal-tungsübungen.

Gemeinsames Musizieren, auch mit anderenInstrumenten.

8. Klasse (2 Wochenstunden):

Fortsetzen der technischen Übungen (Lagen-wechselübungen; Tonleiter- und Akkordübungen;Quergriff- und Bindetechnik mit gesteigertenAnforderungen; erweiterte Kadenzen in verschie-denen Lagen unter Einbeziehung alterierterAkkorde).

Sololiteratur mit mittleren und mittelschwerenAnforderungen aus allen Stilbereichen (einschließ-lich des 20. Jahrhunderts).

Ein- und mehrstimmiges Spiel aus demGedächtnis, auch mit Hinzufügen anspruchsvolle-rer Begleitakkorde.

Begleiten von Melodien nach dem Gehör.Fortführen der Improvisations- und Gestal-

tungsübungen mit gesteigerten Anforderungen.Gemeinsames Musizieren auch mit anderen

Instrumenten.

S o n d e r s t u f e :

Wie bei Klavier.

B l o c k f l ö t e

5. Klasse (2 Wochenstunden):

Elementartechnische Übungen (Haltung,Atmung, Tonbildung, Artikulation). Erarbeitendes Tonbereiches der Duodezime.

Tonleiter- und Dreiklangsübungen.Intervall- und Motivübungen: Hören — Be-

nennen — Spielen (Singen).

Lieder; leichte Tanzsätze und Spielmusik(einzeln und in der Gruppe).

Liedspiel aus dem Gedächtnis.Allenfalls einfache Improvisations- und Gestal-

tungsversuche (Motivergänzungs- und -erfin-dungsübungen).

6. Klasse (2 Wochenstunden):

Fortführen der elementartechnischen Übungenund leichten Etüden. Tonleiter- und Dreiklangs-spiel, Atem- und Tonbildungs-, Artikulations-übungen. Tonbereich von zwei Oktaven.

Liedspiel aus dem Gedächtnis.Fortsetzen der Intervall- und Motivübungen.Spielstücke in den gebräuchlichen Tonarten

(einzeln und in der Gruppe). Ausführen mehr-stimmiger Originalliteratur.

Einfache Transpositionsübungen.Allenfalls Improvisations- und Gestaltungs-

übungen.Grundzüge des Blockflötenbaus.

7. Klasse (2 Wochenstunden):

Fortführen der technischen Übungen; Über-tragen der bisher erworbenen Kenntnisse undFertigkeiten auf eine Blockflöte anderer Stimm-lage.

Volle Einbeziehung des chromatischen Ton-raumes, erweitert auf zwei Oktaven. Mittel-schwere Suiten und Sonaten aus dem Barock undder zeitgenössischen Literatur.

Zusammenspiel mit anderen Instrumenten.Fortführen der Improvisations- und Gestal-

tungsübungen.Die Blockflöte in ihren Erscheinungsformen

in Geschichte und Gegenwart.

8. K 1 a s s e (2 Wochenstunden):

Technische Übungen und Etüden mit gestei-gerten Anforderungen.

Spieltechniken zur Ausführung alter und neuerMusik.

Zunehmende Fertigkeit im Spiel auf Block-flöten verschiedener Stimmlagen. AusgewählteBeispiele aus der Literatur für Blockflöte, demtechnischen Können des Schülers entsprechend.

Kammermusik.Fortführen der Improvisations- und Gestal-

tungsversuche.

S o n d e r s t u f e :

Wie bei Klavier.

Q u e r f l ö t e

5. K l a s s e (2 Wochenstunden):

Elementartechnische Übungen (Ansatztechnik;Grundbegriffe der Artikulation; Atemtechnik;Übungen im Grundtonbereich, Überblasen in diezweite Oktave). Vorübungen zur Vibratotechnik.

307

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2630 177. Stück — Ausgegeben am 16. November 1976 — Nr. 607

Einfache Tonleiterstudien mit verschiedenenArtikulationsarten. Leichte Etüden.

Intervall- und Motivübungen: Hören — Be-nennen — Spielen (Singen).

Einfache Spielstücke und Tanzsätze (einzelnund in Gruppen).

Allenfalls Improvisations- und Gestaltungs-versuche.

6. Klasse (2 Wochenstunden):

Fortsetzen der elementartechnischen Übungen(Atemführung, Ansatztechnik, Intonation; Ton-leiterstudien, Akkordzerlegungen).

Der Tonraum der dritten Oktave.Leichte Etüden.Fortführen der Intervall- und Motivübungen.Spielstücke mit gesteigerten Anforderungen,

einzelne Sätze aus Sonaten, leichte Duos.Allenfalls Improvisations- und Gestaltungs-

übungen.

7. Klasse (2 Wochenstunden):

Technische Übungen und Etüden.Gesteigerte Anforderungen an Atemführung

und Ansatz.Einführung in die Verzierungspraxis der

barocken Musik.Mittelschwere Literatur verschiedener Stil-

richtungen.Fortführen der Improvisations- und Gestal-

tungsübungen.Die Querflöte in, ihren Erscheinungsformen

in Geschichte und Gegenwart.

8. Klasse (2 Wochenstunden):

Technische Übungen und Etüden (Spieltech-niken zur Ausführung von Musik des 20. Jahr-hunderts). Transpositionsübungen.

Ausgewählte Literatur verschiedener Stil-epochen mit gesteigerten Anforderungen.

Fortführen der Improvisations- und Gestal-tungsübungen.

S o n d e r s t u f e :

Wie bei Klavier.

K l a r i n e t t e

5. K l a s s e (2 Wochenstunden):

Elementartechnische Übungen (Atmung, Hal-tung, Tonbildung, Artikulation).

Tonleiterübungen im Umfang e bis c'".Intervall- und Motivübungen: Hören — Be-

nennen — Spielen (Singen).Einfaches Melodiespiel und Duoliteratur,

Tanzsätze (einzeln und in der Gruppe).Allenfalls einfache Improvisations- und Gestal-

tungsversuche.

Vermittlung instrumentenspezifischer techni-scher Kenntnisse und Handhabungen (z. B. derKlarinettenblätter).

6. Klasse (2 Wochenstunden):

Fortführen der elementartechnischen Übungenund leichten Etüden. Atmung, Tonbildung, Arti-kulation, Tonleiterspiel mit gesteigerten griff-technischen Übungen (Hilfsgriffe).

Fortsetzen der Intervall- und Motivübungen.Spielstücke in den gebräuchlichen Tonarten

(einzeln und in der Gruppe).Ausführen mehrstimmiger Originalliteratur.Allenfalls Improvisations- und Gestaltungs-

übungen unter Berücksichtigung der Volksmusik.

7. Klasse (2 Wochenstunden):

Fortführen der technischen Übungen; Etüden(Tonleiterspiel unter Einbeziehung der höchstenLage). Einfache Transpositionsübungen imRahmen der Klarinettenstimmungen. Spiellitera-tur (mit Klavierbegleitung oder in Duo-, Trio-und anderer Besetzung). Leichte Konzertliteratur.

Fortführen der Improvisations- und Gestal-tungsübungen.

8. Klasse (2 Wochenstunden):

Technische Übungen und Etüden mit gesteiger-ten Anforderungen.

Spieltechniken zur Ausführung von Musik des20. Jahrhunderts.

Ausgewählte Beispiele aus der Klarinetten-literatur.

Fortführen der Improvisations- und Gestal-tungsübungen.

Gegebenenfalls Einführen in die Artikulationund Improvisation des Jazz (Gruppenspiel).

S o n d e r s t u f e :

Wie bei Klavier.

H o r n

5. Klasse (2 Wochenstunden):

Elementartechnische Übungen (Zwerchfell-atmung und Atemstütze; Tonbildungs- undAnsatzübungen; Übungen mit Naturtönen; Ton-leiter- und Dreiklangsübungen; Staccato-Legato).

Intervall- und Motivübungen: Hören — Be-nennen — Spielen (Singen).

Lieder, Spielstücke, Choräle, Duos.Allenfalls einfache Improvisations- und Gestal-

tungsversuche (Motivergänzungs- und -erfin-dungsübungen).

6. Klasse (2 Wochenstunden):

Fortführen der elementartechnischen Übungenund leichten Etüden (Tonbildungsübungen;Erweitern des Tonumfanges; Artikulations-

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177. Stück — Ausgegeben am 16. November 1976 — Nr. 607 2631

Übungen; Tonleiter- und Dreiklangsübungen,auch in Moll).

Fortsetzen der Intervall- und Motivübungen.Lieder, Liedsätze, Spielstücke und Tanzsätze

(auch in Duo- und Triobesetzung). Zusätzlichpolyphone Spielstücke.

Allenfalls Improvisations- und Gestaltungs-übungen.

7. Klasse (2 Wochenstunden):

Technische Übungen und Etüden (Tonbildungs-übungen; Staccato- und Legato-Übungen in ver-schiedenen Rhythmen, auch gemischt; Technik desStopfens; Tonleiter- und Dreiklangsübungen).

Spielstücke mit gesteigerten Anforderungenaus alter und neuer Zeit; Sonatinen bzw. leichteSonaten mit Instrumentalbegleitung. Ensemble-spiel. Einführen in das Transponieren im Rahmender Hornstimmungen. Fortsetzen der Impro-visations- und Gestaltungsübungen.

8. Klasse (2 Wochenstunden):

Technische Übungen und Etüden mit gesteiger-ten Anforderungen (Tonleiter- und Akkord-übungen mit verschiedenen Artikulierungen,auch in komplizierteren Rhythmen; Signale; Ein-führung in Spieltechniken der Hornliteratur ver-schiedener Epochen).

Angemessene Literatur für Horn als Solo-instrument, für Horn- Ensemble und im Verbandmit anderen Instrumenten aus alter und neuerZeit. Fortführen der Transpositionsübungen mitgesteigerten Anforderungen. Fortsetzen derImprovisations- und Gestaltungsübungen imRahmen des Gruppenunterrichtes.

S o n d e r s t u f e :

Wie bei Klavier.

T r o m p e t e

5. Klasse (2 Wochenstunden):

Elementartechnische Übungen (Zwerchfell-atmung und Atemstütze; Tonbildung, Zungen-stoß; Übungen mit Naturtönen; Griffe in tieferLage; Tonleiter- und Dreiklangsübungen im Um-fang fis bis e"; Staccato-Legato). Intervallübun-gen: Hören — Benennen — Spielen (Singen).

Lieder, Spielstücke, Choräle, Duette.Allenfalls einfache Improvisations- und Gestal-

tungsversuche (Motivergänzungs- und -erfin-dungsübungen).

6. Klasse (2 Wochenstunden):

Fortführen der elementartechnischen Übungenund leichte Etüden (Tonbildungsübungen, Erwei-tern des Tonumfanges, Tonleiter- und Dreiklangs-übungen, auch in Moll; Artikulationsübungen).

Fortsetzen der Intervall- und Motivübungen.Lieder, Duos, Trios, auch polyphon.

Allenfalls Improvisations- und Gestaltungs-übungen.

7. K l a s s e (2 Wochenstunden):

Technische Übungen und Etüden (Tonleiter-und Akkordzerlegungsübungen, Tonbildungs-übungen, Staccato in verschiedenen Rhythmen,Lippenbindungen, Staccato-Legato gemischt).

Spielstücke und leichte Sonatinen für Trompeteund Instrumentalbegleitung. Ensemblespiel. Ein-fache Transpositionsübungen.

Fortführen der Improvisations- und Gestal-tungsübungen.

8. Klasse (2 Wochenstunden):

Technische Übungen und Etüden mit gesteiger-ten Anforderungen.

Tonleiter- und Akkordzerlegungsübungen(Zungenstoßübungen).

Signale.Geeignete Literatur für Trompete und Instru-

mentalbegleitung. Spielmusik für Bläser in Grup-pen.

Fortführen der Transpositionsübungen mitgesteigerten Anforderungen.

Gegebenenfalls Einführen in die Artikulationund Improvisation des Jazz.

Ensemblespiel.

S o n d e r s t u f e :

Wie bei Klavier.

P o s a u n e

5. K l a s s e (2 Wochenstunden):

Elementartechnische Übungen (Zwerchfell-atmung und Atemstütze; Tonbildung undAnsatzübungen).

Lagenstudium, leichte Tonarten; Naturbindun-gen.

Intervallübungen: Hören-Benennen-Spielen(Singen).

Lieder, Spielstücke, Choräle, einfache Übungenim Ensemblespiel.

Allenfalls Improvisations- und Gestaltungsver-suche (Motivergänzungs- und -erfindungsübun-gen).

6. Klasse (2 Wochenstunden):

Fortführen der elementartechnischen Übungenund leichte Etüden. Tonbildungsübungen. Lippen-bindungen; Tonbildung; Legato; Verfeinerungder Artikulation.

Tonleiter- und Dreiklangsübungen in ver-schiedenen Dur- und Moll-Tonarten.

Fortsetzen der Intervall- und Motivübungen.Spielstücke (auch in der Gruppe); alte und neue

Bläsermusik, auch polyphon.Allenfalls Improvisations- und Gestaltungs-

übungen.

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2632 177. Stück — Ausgegeben am 16. November 1976 — Nr. 607

7. Klasse (2 Wochenstunden):

Fortführen der technischen Übungen undEtüden.

Akkordübungen; Legato; Staccato; Vibrato;Glissando; der Dämpfer.

Spielstücke mit gesteigerten Anforderungen.Gruppenspiel mit anderen Instrumenten.Improvisations- und Gestaltungsübungen.

8. Klasse (2 Wochenstunden):

Technische Übungen und Etüden mit gestei-gerten Anforderungen. Tonleitern und Akkord-zerlegungen in verschiedenen Artikulierungen.Spiel in verschiedenen Schlüsseln.

Spieltechniken der Posaunenliteratur verschie-dener Stilepochen. Signale.

Geeignete Literatur für Posaune und andereInstrumente. Spielmusik für Bläser in Gruppen.

Fortführen der Improvisations- und Gestal-tungsübungen. Gegebenenfalls Einführen in dieArtikulation und Improvisation des Jazz(Gruppenspiel).

Sonderstufe:

Wie bei Klavier.

V i o l i n e

5 . K l a s s e (2 Wochenstunden):

Elementartechnische Übungen (1. Lage; ele-mentare Finger- und Bogentechnik; Saiten-wechselübungen; Grundstricharten).

Intervall- und Motivübungen: Hören — Be-nennen — Spielen (Singen).

Einfache Spielstücke, einzeln und in derGruppe.

Allenfalls einfache Improvisations- und Gestal-tungsversuche (Motivergänzungs- und -erfin-dungsübungen).

6. Klasse (2 Wochenstunden):

Fortführen der elementartechnischen Übungenund leichte Etüden (einfaches Lagenspiel; ge-mischte Stricharten; Tonleiterübungen; Vibrato-vorübungen).

Fortsetzen der Intervall- und Motivübungen.Spielstücke in den gebräuchlichen Dur-, Moll-

und Kirchentonarten (ein- und mehrstimmig,einzeln und in der Gruppe).

Ausgewählte mehrstimmige Spielstücke (Duos),auch der neuen Musik.

Allenfalls Improvisations- und Gestaltungs-übungen.

7. Klasse (2 Wochenstunden):

Technische Übungen und Etüden (Lagenspiel,Lagenwechselübungen; Fortführen der Tonleiter-und Akkordzerlegungsübungen; Vibratoübungen;Bogenstrichübungen; einfache Doppelgriffe).

Spielstücke in beliebigen Tonarten, auch inneuer Tonalität.

Spiel im Ensemble, auch mit anderen Instru-menten.

Studienkonzerte.Fortführen der Improvisations- und Gestal-

tungsübungen.

8. Klasse (2 Wochenstunden):

Technische Übungen und Etüden (Lagenspielmöglichst bis zur 5. Lage; bogentechnischeÜbungen; Fortsetzen der Tonleiter- und Akkord-zerlegungsübungen; Doppelgriffe).

Streichermusik (Spielstücke aus alter und neuerZeit, einzeln und im Ensemble), Zusammenspielmit anderen Instrumenten.

Sonatinen und leichte Sonaten, eventuell einKonzert mit Ensemblebegleitung.

Fortsetzen der Improvisations- und Gestal-tungsübungen.

S o n d e r s t u f e :

Wie bei Klavier.

V i o l o n c e l l o

S . K l a s s e (2 Wochenstunden):

Elementartechnische Übungen:Eng- und Weitgriff; grundlegende Stricharten;

Lagenwechselübungen; Spiel nach Noten in ein-fachen Tonarten; Tonleitern und Dreiklangs-brechungen.

Übungen in gebräuchlichen Tonarten.Vibratovorübungen.

Intervallübungen:Hören — Benennen — Spielen (Singen).Motivübungen (Vor- und Nachspielen) und

allenfalls erste Improvisations- und Gestaltungs-versuche.

Einfache Spielstücke (ein- und zweistimmig).

6. Klasse (2 Wochenstunden):

Fortsetzung der elementartechnischen Übun-gen.

Differenzierte Stricharten; Daumenaufsatz;Fortsetzung der Tonleiter- und Akkordbre-chungsübungen in gebräuchlichen Tonarten;Lagenwechselübungen (halbe bis vierte Lage);Vibratoübungen; leichte Etüden.

Allenfalls Motiv- und Gestaltungsübungen so-wie Improvisationsversuche.

Vortrag altersgemäßer Vortragsstücke alterund neuer Musik im Einzel- und Ensemblespiel.

7. Klasse (2 Wochenstunden):

Technische Übungen und Etüden. Fortsetzender bogentechnischen Übungen; 5. und 6. Lage;Daumenaufsatz; Fortsetzen der Tonleiterübungen

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177. Stück — Ausgegeben am 16. November 1976 — Nr. 607 2633

in allen gebräuchlichen Tonarten; Fortsetzen derAkkordzerlegungsübungen und Erweiterung aufdas Kadenzspiel.

Improvisations- und Gestaltungsübungen.Technisch angemessene Spiel- und Vortrags-

stücke (Sonaten) aus alter und neuer Zeit in Solo-und Ensemblespiel.

8. Klasse (2 Wochenstunden):

Technische Übungen und Etüden (Daumenauf-satz mit Wechsel auf allen Saiten; Daumen-vibrato). Fortsetzen der Tonleiter- und Akkord-übungen.

Improvisations- und Gestaltungsübungen.Dem Können des Schülers angemessene Vor-

tragsstücke (Sonaten, leichte Konzerte) aus alterund neuer Zeit, eventuell mit Instrumental-begleitung.

Sonderstufe:

Wie bei Klavier.

Didaktische Grundsätze:

Im Interesse eines ertragreichen Unterrichts istdie Zusammenarbeit der Musikerzieher und derInstrumentallehrer unerläßlich.

Für die Wahl des betreffenden Instruments isteine entsprechende Beratung notwendig; dabeiist festzustellen, ob die physischen Voraus-setzungen für das gewählte Instrument vor-handen sind. Auch die Übungsmöglichkeiten sindin Betracht zu ziehen.

Der Gruppenunterricht stellt den Instrumental-lehrer vor Aufgaben, die besondere didaktischeVorbereitungen erfordern, damit alle Schüler derGruppe ständig am Unterrichtsgeschehen Anteilnehmen können. Grundsätzlich ist zu vermeiden,daß der Gruppenunterricht als eine verkürzteForm des Einzelunterrichtes verstanden wird.

Da das Leistungsniveau bei den einzelnenSchülern einer Gruppe nach Maßgabe der Musi-kalität, der manuellen Geschicklichkeit, derÜbungsmöglichkeit, der Art der Instrumente undanderer Faktoren meist sehr unterschiedlich ist,sollen möglichst Schüler annähernd gleichenLeistungsstufe in einer Gruppe zusammen-gefaßt werden. Damit können auch Schüler ver-schiedener Klassen eine Gruppe bilden. Wenn einSchüler im Spielen eines Instrumentes Vorkennt-nisse aufweist, die über die angeführten Klassen-ziele hinausreichen, dann kann er, ein zustim-mendes Gutachten der Fachlehrer vorausgesetzt,auf Antrag der Erziehungsberechtigten von derDirektion in eine höhere Leistungsstufe (Lehr-stoff einer höheren Klasse oder der Sonderstufe)eingereiht werden. Auch während der Studien-zeit ist ein Übertritt in eine höhere Leistungs-stufe möglich. Aus diesem Grunde ist im An-

schluß an den Lehrstoff der 8. Klasse der Lehr-stoff einer Sonderstufe angeführt.

Ein Überblick über beispielgebende Werke istzu vermitteln. Auf Lehrinhalte des Pflichtgegen-standes Musikerziehung ist praktisch Bezug zunehmen. Gegebenenfalls sollen Meisterwerke fürdas betreffende Instrument zum Zweck musi-kalisch-technischer Studien und interpretato-rischer Beobachtungen gehört werden.

Bei den Instrumentalstunden ist immer wiederauf eine sinnvolle Art des häuslichen Übens hin-zuweisen und exemplarisch zu zeigen, wie diesesauch dann erfolgreich wird, wenn dafür wenigZeit zur Verfügung steht. — Gelegentliche Kon-trolle mit Hilfe des Tonbandes trägt dazu bei,Interesse und Freude am Üben zu fördern unddas kritische Urteilsvermögen zu schulen.

T a s t e n i n s t r u m e n t e

Das Instrumentalfach Orgel kann nur gewähltwerden, wenn im Klavierspiel Vorkenntnisse imSchwierigkeitsgrad von J. S. Bachs ZweistimmigenInventionen und J. Haydns Klaviersonaten nach-gewiesen werden.

Das Vorspiel der einzelnen Schüler erfolgt imRahmen des Gruppenunterrichts. Die Schülerverfolgen die Weisungen und Verbesserungen desLehrers, wobei sie sich aktiv einschalten und ihreBeobachtungen äußern (z. B. Fingersatz, Rhyth-mus, Phrasierung). Bei den praktischen Übungenzum Lehrstoff aus Musikerziehung bietet geradedie Gemeinschaftsarbeit willkommene Unter-richtssituationen (Motiverfindungs- und -ergän-zungsübungen mit verteilten Rollen, improvi-siertes Begleiten von Liedern, die die Gruppegemeinsam singt). Das Erfinden von Vor- undNachspielen ist von besonderer Bedeutung. Auchvierhändiges Klavierspiel und gemeinsames Musi-zieren mit Melodieinstrumenten sind zu pflegen.

Bei den Improvisations- und Gestaltungs-übungen sind auch zeitgemäße Formen zu be-rücksichtigen (Dialogspiel, rhythmische Inter-aktionen).

Ü b r i g e I n s t r u m e n t e

Gemeinsames Spiel und damit Beschäftigungder ganzen Gruppe bietet sich hier von selbstan, doch muß gerade deshalb auf die individuelleBetreuung besonders Bedacht genommen werden.Bei den praktischen Übungen aus der All-gemeinen Musiklehre erweist sich wieder dieGemeinschaftsarbeit in der Gruppe als besondersförderlich.

In der 5. Klasse sollen nach Möglichkeit dieeinzelnen Blockflötengruppen nur Instrumentegleicher Stimmlage umfassen.

Ausgehend von Melodieerfindungs- und -ergän-zungsübungen sollen Improvisations- und Gestal-

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tungsversuche in zeitgemäßer Form entwickeltwerden.

Außer dem gemeinsamen Musizieren ist auchauf die jeweiligen Lehrinhalte des GegenstandesMusikerziehung praktisch Bezug zu nehmen.",

ff) hat an die Stelle der Überschrift „Hand-arbeit und Werkerziehung" die Überschrift„Werkerziehung" zu treten;

h) Abschnitt V (Bildungs- und Lehraufgabensowie Lehrstoff der einzelnen Unterrichtsgegen-stände),

„ F r e i g e g e n s t ä n d e " ,

aa) hat der Abschnitt „Förderstunden (Deutsch,Erste lebende Fremdsprache, Mathematik)" zuentfallen,

bb) hat der Unterrichtsgegenstand "Zweitelebende Fremdsprache" zu lauten:

„LEBENDE FREMDSPRACHE

Kroatisch

S l o w e n i s c h

Engl isch, Französ i sch , I t a l i e n i s c h ,Russisch, Ungar i sch , T s c h e c h i s c h ,

Spanisch6. bis 8. Klasse (je 4 Wochenstunden):

Im übrigen wie BGBl Nr. 295/1967 in derFassung BGBl. Nr. 53/1970 (hinsichtlich derSchularbeiten: BGBl. Nr. 614/1974) für die„übrigen Oberstufenformen" (außer dem Rea-

listischen Gymnasium).".

cc) sind nach dem Unterrichtsgegenstand „La-tein" folgende Unterrichtsgegenstände „Grie-

chisch" und „Elektronische Datenverarbeitung"einzufügen:

„GRIECHISCHWie Lehrplan des Gymnasiums, Anlage a.

ELEKTRONISCHE DATENVERARBEITUNGWie Lehrplan des Gymnasiums, Anlage a.",

dd) hat an die Stelle der Überschrift „Hand-arbeit und Werkerziehung" die Überschrift„Werkerziehung" zu treten;

i) Abschnitt V (Bildungs- und Lehraufgabensowie Lehrstoff der einzelnen Unterrichtsgegen-stände), hat der Abschnitt „UnverbindlicheÜbungen" zu lauten:

„ U n v e r b i n d l i c h e Ü b u n g e nWie Lehrplan des Gymnasiums, Anlage a.";

j) ist dem Abschnitt V (Bildungs- und Lehr-aufgaben sowie Lehrstoff der einzelnen Unter-richtsgegenstände) folgender Abschnitt VI anzu-fügen:

„VI. FÖRDERUNTERRICHTWie Lehrplan des Gymnasiums, Anlage a."9. Nach Anlage b (Lehrplan des Oberstufen-

realgymnasiums) sind die Anlagen b/m1 (Lehr-plan des Oberstufenrealgymnasiums unter be-sonderer Berücksichtigung der musischen Aus-bildung), b/m2 (Lehrplan des Oberstufenreal-gymnasiums unter besonderer Berücksichtigungder musischen Ausbildung für Studierende derMusik) und b/sp (Lehrplan des Oberstufenreal-gymnasiums unter besonderer Berücksichtigungder sportlichen Ausbildung) einzufügen undhaben zu lauten:

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F r e i g e g e n s t ä n d e :

Wie Lehrplan des Oberstufenrealgymnasiums,Anlage b.

U n v e r b i n d l i c h e Übungen:

Wie Lehrplan des Oberstufenrealgymnasiums,Anlage b.

Förderunterricht:

Wie Lehrplan des Oberstufenrealgymnasiums,Anlage b.

II. ALLGEMEINES BILDUNGSZIEL

Wie Lehrplan des Oberstufenrealgymnasiums,Anlage b, unter Bedachtnahme auf die besondereBerücksichtigung der musischen Ausbildung.

III. ALLGEMEINE DIDAKTISCHE GRUND-SÄTZE

Wie Lehrplan des Oberstufenrealgymnasiums,Anlage b, unter Bedachtnahme auf die besondereBerücksichtigung der musischen Ausbildung.

IV. LEHRPLÄNE FÜR DEN RELIGIONS-UNTERRICHT

Siehe Anlage a.

V. BILDUNGS- UND LEHRAUFGABEN SO-WIE LEHRSTOFF DER EINZELNEN UNTER-

RICHTSGEGENSTÄNDE

Pflichtgegenstände:Wie Lehrplan des Oberstufenrealgymnasiums

mit Instrumentalmusik, Anlage b, mit folgendenAbweichungen:

MUSIKERZIEHUNG

Bildungs- und Lehraufgabe:Wie Lehrplan des Realgymnasiums unter be-

sonderer Berücksichtigung der musischen Aus-bildung, Anlage a/m2, wobei auf die Möglichkei-ten eines Oberstufenrealgymnasiums Bedacht zunehmen ist.

Lehrstoff:5. K l a s s e (2 Wochenstunden, wie Lehrplan

Anlage a); (5 Wochenstunden, wie LehrplanAnlage a, darüber hinaus):Wiederholung und Vertiefung der erworbenen

Kenntnisse und Fähigkeiten, Herstellen einesetwa einheitlichen Bildungsstandes der Schülerder Klasse.

Besonderes Gewicht ist auf das bewußte Er-fassen gestaltbildender Elemente (Metrum,Rhythmus, Melodik, Harmonik, Dynamik,Klangfarbe, Artikulation usw.) und ihr Zusam-menwirken in musikalischen Formen und Struk-turen zu legen. Dazu Gestaltungsübungen.

Hörerziehung und Satzlehre: intensivierteÜbungen im Erfassen von Intervallen, rhythmisch-motivischen Gestalten und Akkorden in Gesangund Niederschrift. Drei- und vierstimmige Dar-stellung von Dreiklängen und ihren Umkehrun-gen, einfache Kadenzen. Blattsingen von einfachenBeispielen ein- und mehrstimmiger Musik.

Chor und Spielmusik:Siehe 5. bis 8. Klasse.

6. K l a s s e (2 Wochenstunden, wie LehrplanAnlage a); (5 Wochenstunden, wie LehrplanAnlage a; darüber hinaus):Bei den Hörbeispielen zu allen vorgesehenen

Sachgebieten soll die Situation der Gegenwarts-musik ausreichend berücksichtigt werden.

Hörerziehung und Satzlehre: weitere Übungenim gehörsmäßigen Erfassen von rhythmischen undtonhöhenmäßigen Bezügen. Blattsingen von ein-und mehrstimmiger Musik.

Bei der Improvisation von Begleitstimmensind die in Instrumentalmusik erworbenenKenntnisse zu berücksichtigen.

Chor und Spielmusik:Siehe 5. bis 8. Klasse.

7. K 1 a s s e (2 Wochenstunden, wie LehrplanAnlage a); (5 Wochenstunden, wie LehrplanAnlage a; darüber hinaus):Zusätzlich ausgewählte Beispiele auch aus jenen

Epochen der Musikgeschichte, die im obzitiertenLehrplan nicht vorgesehen sind, einschließlichBeispielen aus der zeitgenössischen Musik.

Hörerziehung und Satzlehre: Fortführung mitgesteigerten Anforderungen. Ausführen von Ober-stimmen und leichten bezifferten Bässen. Ver-schiedene Arten von Begleitung. Formanalysenvon einfachen, möglichst von den Schülern selbstvorgetragenen Musikbeispielen. Anwendung derin Instrumentalmusik erworbenen Fähigkeiten.

Chor und Spielmusik:Siehe 5. bis 8. Klasse.

8. K l a s s e (2 Wochenstunden, wie LehrplanAnlage a); (4 Wochenstunden, wie LehrplanAnlage a; darüber hinaus):Die Entwicklung der Musik von der zweiten

Hälfte des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart.E- und U-Musik und ihre wechselseitigen Wir-kungen.

Fragen des Tonsystems, der Kunstbegriff imWandel der Zeit, kulturgeschichtliche Querver-bindungen und ihre Problematik, die Bedeutungder Technik für das Musikleben unserer Zeit.Probleme der Musiksoziologie und der Musik-ästhetik.

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177. Stück — Ausgegeben am 16. November 1976 — Nr. 607 2637

Hörerziehung und Satzlehre: Zusammen-fassung der erworbenen Kenntnisse. Form-analysen, Gegenüberstellung von Satztechnikenaus verschiedenen Epochen. Anwendung der inInstrumentalmusik erworbenen Kenntnisse undFähigkeiten.

Chor und Spielmusik:Siehe 5. bis 8. Klasse.

5. b i s 8. K l a s s eChor und Spielmusik:

Wie Lehrplan Anlage a/m2.

Didaktische Grundsätze:

Wie Lehrplan Anlage a. Darüber hinaus istanzufügen:

Die zusätzliche Unterrichtszeit soll vor allemfür die Intensivierung der Kenntnisse auf demGebiete der Hörerziehung sowie für eine gründ-lichere musiktheoretische Ausbildung (Satzlehre),ferner für Gestaltungsversuche genützt werden,letztere als Mittel zum Erwerben von wesent-lichen Einsichten in musikalische Prozesse zurFörderung von Urteilsfähigkeit und Kreativität.

Hiebei ist stets darauf zu achten, daß Verbin-dungen zu jenen Lehrinhalten, Kenntnissen undFertigkeiten hergestellt werden, die in derInstrumentalmusik sowie im Chorgesang und inder Spielmusik erworben werden.

Der Besuch von Konzerten, Ausstellungen,Vorträgen soll gefördert, Möglichkeiten zumKontakt mit Persönlichkeiten des Musiklebenssollen geschaffen, geeignete technische Mittler sinn-voll eingesetzt werden.

Der Chor kann auch die Aufgaben einesKirchenchors, die Spielgruppe kann Orchester-aufgaben für die Schulgottesdienste übernehmen.

BILDNERISCHE ERZIEHUNG

Wie Lehrplan des Realgymnasiums unter be-sonderer Berücksichtigung der musischen Ausbil-dung, Anlage a/m2, wobei auf die Möglichkei-ten eines Oberstufenrealgymnasiutns Bedacht zunehmen ist.

VI. FÖRDERUNTERRICHT

Wie Lehrplan des Öberstufenrealgymnasiums,Anlage b.

Anlage b/m 2

LEHRPLAN DES OBERSTUFENREALGYMNASIUMS UNTERBESONDERER BERÜCKSICHTIGUNG DER MUSISCHEN

AUSBILDUNG FÜR STUDIERENDE DER MUSIK

I. STUNDENTAFEL

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F r e i g e g e n s t ä n d e :

Wie Lehrplan des Realgymnasiums unter be-sonderer Berücksichtigung der musischen Aus-bildung für Studierende der Musik, An-lage a/m3.

U n v e r b i n d l i c h e Ü b u n g e n :

Wie Lehrplan des Realgymnasiums unter be-sonderer Berücksichtigung der musischen Aus-bildung für Studierende der Musik, An-lage a/m3.

F o r d e r u n t e r r i c h t :

Wie Lehrplan des Realgymnasiums unter be-sonderer Berücksichtigung der musischen Aus-bildung für Studierende der Musik, An-lage a/m3.

II. ALLGEMEINES BILDUNGSZIEL

Wie Lehrplan des Realgymnasitims unter be-sonderer Berücksichtigung der musischen Aus-bildung für Studierende der Musik, An-lage a/m3.

III. ALLGEMEINE DIDAKTISCHE GRUND-SÄTZE

Wie Lehrplan des Realgymnasiums unter be-sonderer Berücksichtigung der musischen Aus-bildung für Studierende der Musik, An-lage a/m3.

IV. LEHRPLÄNE FÜR DEN RELIGIONS-UNTERRICHT

Siehe Anlage a.

V. BILDUNGS- UND LEHRAUFGABE DEREINZELNEN UNTERRICHTSGEGEN-STÄNDE, LEHRSTOFF, DIDAKTISCHE

GRUNDSÄTZE

Wie Lehrplan des Realgymnasiums unter be-sonderer Berücksichtigung der musischen Aus-bildung für Studierende der Musik, An-lage a/m3.

VI. FORDERUNTERRICHT

Wie Lehrplan des Realgymnasiums unter be-sonderer Berücksichtigung der musischen Aus-bildung für Studierende der Musik, An-lage a/m3.

Anlage b/sp

LEHRPLAN DES OBERSTUFENREALGYMNASIUMS UNTERBESONDERER BERÜCKSICHTIGUNG DER SPORTLICHEN

AUSBILDUNG

I. STUNDENTAFEL

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177. Stück — Ausgegeben am 16. November 1976 — Nr. 607 2639

F r e i g e g e n s t ä n d e :

Wie Lehrplan des Oberstufenrealgymnasiums,Anlage b.

U n v e r b i n d l i c h e Übungen:Wie Lehrplan des Oberstufenrealgymnasiums,

Anlage b.

F ö r d e r u n t e r r i c h t :

Wie Lehrplan des Oberstufenrealgymnasiums,Anlage b.

II. ALLGEMEINES BILDUNGSZIEL

Wie Lehrplan des Realgymnasiums unter be-sonderer Berücksichtigung der sportlichen Aus-bildung, Anlage a/sp.

III. ALLGEMEINE DIDAKTISCHE GRUND-SÄTZE

Wie Lehrplan des Realgymnasiums unter be-sonderer Berücksichtigung der sportlichen Aus-bildung, Anlage a/sp.

IV. LEHRPLÄNE FÜR DEN RELIGIONS-UNTERRICHT

Siehe Anlage a.

V. BILDUNGS- UND LEHRAUFGABENDER EINZELNEN UNTERRICHTSGEGEN-STÄNDE. LEHRSTOFF, DIDAKTISCHE

GRUNDSÄTZE

Wie Lehrplan des Oberstufenrealgymnasiumsmit Instrumentalmusik, Anlage b, mit folgen-den Abweichungen!

MUSIKERZIEHUNG5. und 6. Klasse:

Wie Lehrplan des Gymnasiums, Anlage a.

BILDNERISCHE ERZIEHUNG

5. und 6. Klasse:Wie Lehrplan des Gymnasiums, Anlage a.

LEIBESÜBUNGENWie Lehrplan des Realgymnasiums unter be-

sonderer Berücksichtigung der sportlichen Aus-bildung, Anlage a/sp.

SPORTKUNDEWie Lehrplan des Realgymnasiums unter be-

sonderer Berücksichtigung der sportlichen Aus-bildung, Anlage a/sp.

VI. FÖRDERUNTERRICHT

Wie Lehrplan des Oberstufenrealgymnasiums,Anlage b."

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b) hat der Abschnitt V (Bildungs- und Lehr-aufgaben der einzelnen Unterrichtsgegenstände,Lehrstoff, didaktische Grundsätze) zu lauten:

„V. BILDUNGS- U N D LEHRAUFGABENDER EINZELNEN UNTERRICHTSGEGEN-STÄNDE, LEHRSTOFF, DIDAKTISCHE

GRUNDSÄTZE

Ü b e r g a n g s s t u f e

Wie Lehrplan des Oberstufenrealgymnasiums,Anlage b.

5. b i s 8. K l a s s e :

P f l i c h t g e g e n s t ä n d e

"Wie Lehrplan des Gymnasiums, Anlage a,mit folgenden Abweichungen,:

MATHEMATIK

Bildungs- nnd Lehraufgabe:Wie Lehrplan des Gymnasiums, Anlage a.

Lehrstoff am Aufbaugymnasium:Wie Lehrplan des Oberstufenrealgymnasiums

mit Instrumentalmusik, Anlage b.

Lehrstoff am Aufbaurealgymnasium:Wie Lehrplan des Oberstufenrealgymnasiums

mit Darstellender Geometrie, Anlage b.

Didaktische Grundsätze:

Wie für das Humanistische Gymnasium bzw.für das Naturwissenschaftliche Realgymnasium,Anlage a; anzufügen ist:

„In der 5. Klasse soll durch eine den Kennt-nissen der Schüler angepaßte Wiederholung deswesentlichen Lehrstoffes der Unterstufe gesichert

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werden, daß von einem einigermaßen gleichenKenntnisniveau zur Bewältigung des Lehrstoffesausgegangen werden kann.

Bei der Wiederholung und Zusammenfassungin der 8. Klasse soll durch stärkere Betonunglogischer und axiomatischer Gesichtspunkte einewesentliche Vertiefung der Einsichten angestrebtwerden. Dieser abschließende Überblick überdie Mathematik soll das Verständnis für ihremodernen Denkweisen und Arbeitsmethodenwecken.

Im Aufbaurealgymnasium müssen im Ver-gleich zum Aufbaugymnasium nicht nur zu-sätzliche Stoffgebiete durchgenommen werden,sondern es soll auch in höherem Maße eine Ver-tiefung erfolgen, vor allem durch eine verstärkteBeweisführung, durch vielfaltigere Anwendun-gen, durch stärkere Betonung der Aspekte derNumerischen Mathematik und durch teilsschwierigere Aufgabenstellungen."

F r e i g e g e n s t ä n d e :Wie Lehrplan des Oberstufenrealgymnasiums,

Anlage b.

U n v e r b i n d l i c h e Ü b u n g e n :Wie Lehrplan des Oberstufenrealgymnasiums,

Anlage b.c) ist nach Abschnitt V (Bildungs- und Lehr-

aufgaben der einzelnen Unterrichtsgegenstände,Lehrstoff, didaktische Grundsätze) folgender Ab-schnitt VI anzufügen:

„VI. FÖRDERUNTERRICHTWie Lehrplan des Oberstufenrealgymnasiums,

Anlage b."

11. In der Anlage d (Lehrplan des Gym-nasiums für Berufstätige und des Realgym-nasiums für Berufstätige)

a) hat Abschnitt I (Stundentafeln) zu lauten:

„I. STUNDENTAFELN(Gesamtwochenstundenzahl und Stundenausmaß der einzelnen Unterrichtsgegenstände)

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Förderunterricht:

1. bis 8. Halbjahrslehrgang:

Für alle Pflichtgegenstände fallweise Einzel-oder Doppelstunden nach Bedarf."

b) hat der Abschnitt V (Bildungs- und Lehr-aufgaben der einzelnen Unterrichtsgegenstände,Lehrstoff, didaktische Grundsätze) zu lauten:

„V. BILDUNGS- U N D LEHRAUFGABENDER EINZELNEN UNTERRICHTSGEGEN-STÄNDE, LEHRSTOFF, DIDAKTISCHE

GRUNDSÄTZE

Wie Lehrplan des Gymnasiums, Anlage a, mitfolgenden Abweichungen:

BIOLOGIE U N D UMWELTKUNDE

Bildungs- und Lehraufgabe:

Wie Lehrplan des Gymnasiums, Anlage a.

Lehrstoff:

4. H a l b j a h r s l e h r g a n g (4 Wochenstun-den):

Allgemeine Kennzeichen der Lebewesen. Un-terschiede zwischen Pflanze und Tier.

Die Zelle.Morphologisch, chemisch und funktionell be-

trachtet. Dabei eingehende Behandlung des Zell-

kerns, besonders seiner Bauelemente und ihrerBedeutung für das Vererbungsgeschehen.

Zelle — Zellkolonie — Gewebe — Organ.Anatomie von Lager und Sproß.Physiologie, insbesondere Stoff- und Energie-

wechsel und Fortpflanzung.Überblick über das natürliche System. Beson-

dere Hervorhebung der Einzeller (hygienisch be-deutsame Formen). Überblick über die Baupläneder Vielzeller und ihre verwandtschaftlichen Be-ziehungen (etwas ausführlichere Behandhing derInsekten und der Wirbeltiere). — Hinweise aufsolche Formen, die für Natur und Mensch vonbesonderer Bedeutung sind. In diesem Zusam-menhang Besprechung allgemein-biologischer Ka-pitel, wie Verhaltensweisen und Anpassungs-erscheinungen.

Generations- und Kernphasenwechsel.Die Lebewesen und ihre Umwelt.Einfache Geschichte des Kosmos.Gesteins- und Mineralbegriff. Eigenschaften

der Minerale (besonders kristallische Ausbil-dung), vom Gitterbau abgeleitet. Beispiele vonwirtschaftlich wichtigen Mineralen und Gestei-nen.

Boden und Grundwasser.

5. H a l b j a h r s l e h r g a n g (3 Wochenstun-den):

Humanbiologie.Stellung des Menschen und seine Besonder-

heiten.

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Eingehende Besprechung des Baues und derLeistungen des menschlichen Körpers, nach Or-gansystemen gegliedert. (Damit im Zusammen-hang ständige Hinweise auf die Gesunderhal-tung des Körpers sowie auf wichtige Krankhei-ten.) Erste Hilfe.

Embryonalentwicklung.Humangenetik.Überblick über die Vererbungsvorgänge unter

besonderer Beachtung der Veränderungsmöglich-keiten des Erbgutes.

Kurze Geschichte der Erde mit besondererBetonung der Heimat.

Kurze Übersicht über die Geschichte der Or-ganismenwelt unter Einschluß der Stammes-geschichte des Menschen.

Humanökologie.Mensch und Umwelt. Naturschutz.

Didaktische Grundsätze:

Wie Lehrplan des Gymnasiums, Anlage a,unter Bedachtnahme auf die besonderen Ge-gebenheiten der Sonderform."

c) ist dem Abschnitt V (Bildungs- und Lehr-aufgaben der einzelnen Unterrichtsgegenstände,Lehrstoff, didaktische Grundsätze) folgender Ab-schnitt VI anzufügen:

„VI. FÖRDERUNTERRICHT

Ziel des Förderunterrichts ist die Wieder-holung und Einübung des vorauszusetzendenoder des im Unterricht des betreffenden Pflicht-gegenstandes des betreffenden Halbjahrslehr-ganges durchgenommenen Lehrstoffs für an sichgeeignete und leistungswillige Studierende, dievorübergehend von einem Leistungsabfall be-troffen oder bedroht sind, insbesondere im Hin-blick auf den Eintritt in eine allgemeinbildendehöhere Schule für Berufstätige, oder in der An-fangsstufe des betreffenden Pflichtgegenstandes.

Der Förderunterricht darf grundsätzlich nichtzur Ausweitung, Ergänzung oder Vertiefungdes Unterrichts im betreffenden Pflichtgegen-stand verwendet werden.

Im Gymnasium bzw. Realgymnasium für Be-rufstätige ist für den Förderunterricht, den be-sonderen Bedingungen einer allgemeinbildendenhöheren Schule für erwachsene Berufstätige, desAbendunterrichts und der Führung der meistenPflichtgegenstände durch wenige Halbjahrslehr-

gänge entsprechend, eine flexible Form der Füh-rung nach Bedarf in Form von Einzel- oderDoppelstunden vorgesehen."

Artikel II

(1) Diese Verordnung tritt, sofern die Abs. 2bis 4 nichts anderes bestimmen, 1. September1976 in Kraft.

(2) Sofern durch Artikel I in den Unter-richtsgegenständen ein neuer Lehrstoff, eine neueBildungs- und Lehraufgabe oder neue didaktischeGrundsätze festgelegt werden, so treten diese

a) hinsichtlich der Übergangsstufe und der5. Klasse mit 1. September 1976, hinsicht-lich der 6. Klasse mit 1. September 1977,hinsichtlich der 7. Klasse mit 1. September1978 und hinsichtlich der 8. Klasse mit1. September 1979,

b) hinsichtlich des 1. Halbjahrslehrganges mit1. September 1976, hinsichtlich des2. Halbjahrslehrganges mit 1. Feber 1977,hinsichtlich des 3. Halbjahrslehrganges mit1. September 1977, hinsichtlich des4. Halbjahrslehrganges mit 1. Feber 1978,hinsichtlich des 5. Halbjahrslehrganges mit1. September 1978, hinsichtlich des6. Halbjahrslehrganges mit 1. Feber 1979,hinsichtlich des 7. Halbjahrslehrganges mit1. September 1979, hinsichtlich des8. Halbjahrslehrganges mit 1. Feber 1980und hinsichtlich des 9. Halbjahrslehrgangesmit 1. September 1980

in Kraft.

(3) Sofern jedoch ein Freigegenstand bzw.eine unverbindliche Übung in einer höheren alsder 5. Klasse begonnen wird, tritt die untersteStufe mit 1. September 1976 und die jeweilsnächsthöhere Stufe mit dem 1. September desjeweils folgenden Kalenderjahres in Kraft.

(4) Bezüglich des Oberstufenrealgymnasiumsmit Instrumentalmusik gilt bis zum Inkraft-treten des Lehrplanes des Oberstufenrealgym-nasiums jeweils der Lehrplan des Musisch-päd-agogischen Realgymnasiums, BGBl. Nr. 275/1970, in der Fassung der Verordnungen BGBl.Nr. 323/1972 und 614/1974 weiter.

Sinowatz