BundesUmweltWettbewerb V Wissen zum nachhaltigen Handeln · Herausgeber: BUW...
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Die Umwelt im Fokus
Naturentfremdung, Ackerbrachen und Ausgleichsflächen, Schleiereulennahrung, Hochwasserschutz und ein Pump speicherkraftwerk
Nr. 22
Vom Wissen zum nachhaltigen Handeln
Wissenschaft und Technik | Naturschutz und Ökologie | Politik | Gesundheit | Kultur | Wirtschaft und Konsum
BundesUmweltWettbewerb 2011 / 2012
Mit JahresSonderpreis
„Wir sind Wald“
Herausgeber:
BUW (BundesUmweltWettbewerb)
Leibniz-Institut für die Pädagogik
der Naturwissenschaften und Mathematik
an der Universität Kiel (IPN)
Olshausenstraße 62
24118 Kiel
Telefon: 0431 549700
Fax: 0431 880-3142
E-Mail: [email protected]
Internet: www.bundesumweltwettbewerb.de
Redaktion:
Dr. Marc Eckhardt (verantwortlich)
© 2013 BundesUmweltWettbewerb
Durch die Mitwirkung am BundesUmweltWettbewerb werden alle Nutzungsrechte
an Bildern und Texten der Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf den Veranstalter
übertragen.
Weitere: Aleksey Stemmer, flyinger (beide S. 9), ntnt (S. 10), m_reinhardt,
Andreas F. (beide S. 11), Erhan Ergin (S. 13), Kzenon, thingamajiggs (beide S. 17),
L_amica (S. 21), FOTOALEM (S. 23) – alle Fotolia.com; Michael Fiegle (S. 6);
EUROPARC Deutschland e. V. (S. 10 –11)
INhalT
4 Vorwort
5 Die Kampagne „Wir sind Wald“
6 Preisverleihung 2012
8 Festvortrag
Die haupt- und JahresSonderpreisarbeiten
BUW I
10 Hauptpreis
Schleiereulennahrung im Zeichen des Klimawandels
12 Hauptpreis
Akzeptanzprobleme durch Ackerbrache in Biene/Lingen –
Biodiversität einer Wildnisfläche unter besonderer
Berücksichtigung der Laufkäferfauna
22 Reisebericht INEPO 2012
24 Sponsoren und Preiskategorien
25 Die Preisträgerinnen und Preisträger
30 BUW kompakt
BUW II
14 Hauptpreis
Untersuchungen zur Schaffung von Ausgleichsflächen
im Sinne der Artenvielfalt im städtischen und ländlichen
Raum mit besonderer Rücksicht auf die Bioindikation
durch Schmetterlinge (Lepidoptera)
16 Hauptpreis
Bau eines Pumpspeicherkraftwerkes im Tagebau Hambach
18 Hauptpreis
Hochwasser – ein Zukunftsproblem für Hanau
und den Main-Kinzig-Kreis?
20 JahresSonderpreis
Naturentfremdung der Jugend & „Bürgerpark-App“
4
CO²=(KH/2,8)*10^(7,91-pH)
CCCCCOOOOOC²
=((KKH= K(KHH//2 8)***10^̂(77 91-pHH)H ^ 1 p )H/2 8)*10^(7 91 H)H/2 8)**1/ 00^(^̂10000000HHO (K *1 ^(22=(CCCOOOOOOOC
², ) (( , p )p===(KKKHH= K(KHCOO
²( H 8 1 ^(KH/2 8)*10^22222==(((=(=(
VorWorT
liebe leserinnen und leser,
Seit 2005 wird der Wettbewerb nach zwei Altersgruppen diffe-
renziert durchgeführt. In der BUW I-Kategorie befinden Ein-
zelpersonen oder Gruppen bis zu 20 Personen im Alter
zwischen 13 und 16 Jahren. Die BUW II-Kategorie umfasst
Einzelpersonen oder Gruppen bis zu 6 Personen im Alter zwi-
schen 17 und 21 Jahren. Die thematisierten Umweltprobleme,
die in Projektarbeiten schriftlich zu verfassen sind, sollen
Bezug zum Lebens- und Erfahrungsbereich der Teilnehmen-
den aufweisen. Ökologische, ökonomische, soziale, kulturelle
und technische Zusammenhänge der Umweltprobleme sollen
in der Arbeit dargestellt und entsprechende Problemlösungen
im Sinne eines gesellschaftlich verantwortlichen und nachhal-
tigen Handelns entwickelt werden. Diese Leitlinien des
BundesUmweltWettbewerbs fördern die Auseinandersetzung
mit Fragen einer gemeinsamen und nachhaltigen Gestaltung
von Lebensräumen.
Insgesamt wurden in dieser Wettbewerbsrunde 166 Arbeiten
von 472 Teilnehmerinnen und Teilnehmern beim BUW einge-
reicht. Wie in den vergangenen Jahren werden auch in dieser
Wettbewerbsrunde zahlreiche Umweltprobleme und deren
Lösungsansätze wieder facettenreich thematisiert. Die prä-
mierten Wettbewerbsbeiträge zeigen dabei ideenreiche
Lösungsansätze für aktuelle regionale und überregionale
Umweltprobleme und sind herausragende Beispiele für fach-
lich hochwertige Arbeiten im Umweltbereich außerordentlich
engagierter junger Menschen.
Ziel des vom BMBF geförderten und vom IPN seit 1990
jährlich bundesweit durchgeführten Wettbewerbs ist die
Förderung des Umweltwissens der Teilnehmenden sowie die
Förderung von Selbstständigkeit, Kreativität und Engagement
zur Problemlösung im Umweltbereich. Gemäß dem Wettbe-
werbsmotto „Vom Wissen zum nachhaltigen Handeln“ sollen
die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Ursachen und Zusam-
menhänge von Umweltproblemen erkennen, nachhaltige
Problemlösungen finden und diese im Rahmen ihrer Mög-
lichkeiten auch in die Tat umsetzen.
Zusätzlich zu den jährlich vergebenen Haupt-, Sonder- und
Förderpreisen in den zwei Wettbewerbskategorien wird seit
dem Jahr 2008 in jeder Wettbewerbsrunde ein zusätzlicher
JahresSonderpreis ausgelobt. Der JahresSonderpreis zur 22.
BUW-Runde wurde unter dem Titel „Wir sind Wald“ von EU-
ROPARC Deutschland e. V., dem Dachverband der Nationalen
Naturlandschaften, gestiftet.
Diese Zeitschrift dokumentiert die besten Projektarbeiten
der 22. Wettbewerbsrunde und soll Ihnen Einblicke in das 22.
Wettbewerbsjahr des BUW geben.
Das Team der BUW Geschäftsstelle am IPN in Kiel wünscht Ihnen viele interessante Eindrücke beim lesen dieser Zeit-schrift.
mit der 22. Wettbewerbsrunde 2011/2012 wurden alle umweltinteressierten und -engagierten jungen leute im alter von 13 bis 21 Jahren in Deutschland aufgerufen, ihre Projektarbeiten beim BundesUmweltWettbewerb (BUW) einzurei-chen. angesprochen sind somit Schülerinnen und Schüler aller allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen, junge Studierende sowie Teilnehmende an den Freiwilligendiensten wie dem Freiwilligen Ökologischen Jahr und dem Bundes-freiwilligendienst.
5
CO²=(KH/2,8)*10^(7,91-pH)
CCCCCOOOOOC²
=((KKH= K(KHH//2 8)***10^̂(77 91-pHH)H ^ 1 p )H/2 8)*10^(7 91 H)H/2 8)**1/ 00^(^̂10000000HHO (K *1 ^(22=(CCCOOOOOOOC
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EUroParC Deutschland e. V. stellt den Wald in den Mittelpunkt des JahresSonderpreises 2011/2012
Was hänschen nicht lernt …EUROPARC Deutschland e. V. weiß, wie wichtig es ist, bereits
Kinder und Jugendliche für Naturthemen zu begeistern. Mit
dem verbandseigenen Junior-Ranger-Programm werden Her-
anwachsende bereits im Alter zwischen acht und zwölf Jahren
spielerisch an die Nationalen Naturlandschaften herangeführt.
Gelebtes Wissen über die Natur und ihre Zusammenhänge
lässt in der Konsequenz das Bedürfnis nach dem Schutz be-
drohter Tier- und Pflanzenarten ganz selbstverständlich
wachsen. In der Mitwirkung im BUW sieht EUROPARC eine
große Chance, nun auch die Gruppe der „Ü12“ vermehrt zu
erreichen und für den Schutzgedanken zu sensibilisieren.
Multitalent WaldUnter dem Motto „Wir sind Wald“ fand die Kooperation mit
dem BUW im Durchgang 2011/2012 ihren Auftakt. Das The-
ma bietet eine Fülle an Projektmöglichkeiten und steht auch
bei EUROPARC Deutschland e. V. und seinen Mitgliedsgebie-
ten ganz oben auf der Tageordnung. Das Ökosystem Wald ist
unentbehrlich für den Wasserhaushalt des Bodens, als Klima-
regulierer und Erholungsoase für den Menschen. Zwei Drittel
aller Tier- und Pflanzenarten sind dort heimisch. Damit wird
deutlich: Wir brauchen den Wald und der Wald braucht uns.
Um diese existenzielle Bedeutung in der öffentlichen Wahr-
nehmung zu stärken, haben die Vereinten Nationen das Jahr
2011 zum „Internationalen Jahr der Wälder“ erklärt. Passend
hierzu bekam EUROPARC Deutschland e. V. die Chance, den
ersten Sonderpreis der Kooperation als JahresSonderpreis aus-
zuloben.
EUROPARC Deutschland e. V. erweiterte die mit dem The-
menjahr begonnene verbandseigene Kampagne „Wir sind
Wald“ um das „Jahrzehnt der Wälder“. Zehn Jahre lang steht
bei dem Dachverband der Nationalen Naturlandschaften das
Thema Wald nun im Fokus. Der Verband stellt deshalb im
BundesUmweltWettbewerb auch in den kommenden Jahren
einen Sonderpreis zum Thema Wald mit seiner ganzen Vielfalt
zur Verfügung.
Im Jahr 2012 hat EUroParC Deutschland e. V. im rahmen des BundesUmweltWettbewerbs den JahresSonderpreis „Wir sind Wald“ ausgelobt. Der Dachverband vereint die deutschen Nationalparks, Biosphärenreservate und Naturparks. In diesen geschützten landschaften wird unser Naturerbe bewahrt und entwickelt. Sie sind die spektakulärsten Schauplät-ze der Natur, die Deutschland zu bieten hat. Vereint unter dem Dach der „Nationalen Naturlandschaften“ eröffnen sie den Besuchern eine Welt voller Ursprünglichkeit – vom Wattenmeer über die mitteldeutschen Flusslandschaften bis zu den alpen. EUroParC Deutschland e. V. ist die arbeitsplattform für die gemeinsame Informations-, Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit, für Mittelbeschaffung, Projekt- und organisationsentwicklung sowie Forschung und Politikbera-tung.
DIE KaMPaGNE „WIr SIND WalD“
6
Preisverleihung 2012
Auch in diesem Jahr wurden beim BundesUmweltWettbewerb
(BUW) Schülerinnen, Schüler und junge Erwachsene aus ganz
Deutschland ausgezeichnet, die mit Ihren Projekten und
ihrem Engagement erfolgreich ihre Ideen zur Lösung von
Umweltproblemen in Handlungen umgesetzt haben. Die
engagiertesten Gewinnerinnen und Gewinner wurden am 15.
September 2012 feierlich für ihre Leistungen geehrt. Die Preis-
verleihung fand im Urwald-Life-Camp am Rande des Natio-
nalparks Hainich bei Eisenach in Thüringen statt. Die Veran-
staltung wurde von der Geschäftsstelle des BUW in
Zusammenarbeit mit EUROPARC Deutschland e. V. (dem
Dachverband der Nationalen Naturlandschaften) und dem
Nationalpark Hainich durchgeführt. Der jährlich ausgeschrie-
bene BundesUmweltWettbewerb zeichnet Teilnehmerinnen
und Teilnehmer aus ganz Deutschland aus, die mit ihren Pro-
jekten Ursachen von Umweltproblemen auf den Grund gehen
und den Problemen mit Kreativität und Engagement entge-
gentreten. Dafür steht das Wettbewerbsmotto: „Vom Wissen
zum nachhaltigen Handeln“. Das Spektrum der eingereichten
Projekte reicht dabei von wissenschaftlichen Untersuchungen,
umwelttechnischen Entwicklungen, über Umweltbildungs-
maßnahmen und -kampagnen bis hin zu aufwendigen Medi-
enprojekten.
Eröffnet wurde die Veranstaltung mit Grußworten von Man-
fred Großmann, dem Leiter des Nationalparks Hainich, und
dem Unternehmer Jürgen Dawo, Gründer der Town & Count-
ry Haus und Geschäftsführer der Town & Country Franchise
International GmbH, der sich in Kooperation mit EUROP-
ARC Deutschland e. V. für Nachhaltigkeits- und Umweltpro-
jekte einsetzt.
Die Haupt- und Sonderpreise in Höhe von 350 bis 1.500
Euro überreichten Prof. Dr. Gunnar Friege (Vorsitzender der
Wettbewerbsjury BUW I und Professor für Didaktik der
Physik an der Universität Hannover), Prof. Dr. Gerrit Schüür-
mann (Vorsitzender der Wettbewerbsjury BUW II und Leiter
der Abteilung Ökologische Chemie am Helmholtz-Zentrum
für Umweltforschung in Leipzig), Guido Puhlmann (Vor-
stands vorsitzender von EUROPARC Deutschland e. V. und
Leiter des Biosphärenreservats Mittelelbe) und weitere Son-
derpreis-Sponsoren.
Als kultureller Beitrag im Rahmenprogramm der Preisver-
leihung spielten Jazz-Talente der „Kreismusikschule Johann
Sebastian Bach“ aus Mühlhausen. Moderiert wurde die Preis-
verleihung von Mark Müller-Geers, Geschäftsführer des BUW.
Die Preisverleihung wurde durch ein Exkursionsprogramm
abgerundet, das von der Verwaltung des Naturpark Hainich
gestaltet wurde. Die Gewinnerinnen und Gewinner hatten die
Möglichkeit das Wildkatzendorf Hütscheroda kennenzuler-
nen und an einer Wanderung zur berühmten Betteleiche teil-
zunehmen.
Manfred Großmann Guido Puhlmann
22. Preisverleihung des BundesUmweltWettbewerbs im Urwald-life-Camp bei Eisenach
7
hauptpreiseBeim 22. BundesUmweltWettbewerb wurden insgesamt fünf
Hauptpreise vergeben: Beim BUW I (gerichtet an 13- bis
16-Jährige) wurden die zwei Hauptpreise an Projektteilneh-
mende aus Hessen und Niedersachsen vergeben. Das Preisgeld
in Höhe von jeweils 1.000 Euro, das vom BMBF zur Verfügung
gestellt wurde, erhielten Louisa Hildebrand und Miriam Kreß
von der Ökologischen Forschungsstation Schlüchtern für ihre
Untersuchungen zur „Schleiereulennahrung im Zeichen des
Klimawandels“ sowie Leon Büscher, Jana Freese, Nadine Ger-
ling, Jennifer Hamfeld, Jana Indenkämpen, Andreas Lübbers,
Anne Markus, Alina Robben, Mareike Tascke und Andreas
Tönns von der Marienschule Lingen für ihr Naturschutz-
projekt „Akzeptanzprobleme durch Ackerbrache in Biene/
Lingen“.
In der Altersklasse der 17- bis 21-Jährigen (BUW II) wur-
den drei Hauptpreise in einer Höhe von jeweils 1.500 Euro, die
das BMBF zur Verfügung gestellt hatte, vergeben. Gerrit Öhm
vom Artland-Gymnasium Quakenbrück in Niedersachsen er-
hielt diesen Hauptpreis für seine hochaktuelle Aufgabenstel-
lung und seine Untersuchungen zur Schaffung von Aus-
gleichsflächen zur Förderung der Biodiversität. Christian
Rinkens vom Inda-Gymnasium Aachen in Nordrhein-Westfa-
len wurde ein Hauptpreis überreicht für sein hochkomplexes
und aktuelles Thema zum Bau eines Pumpspeicherkraftwerks
im Tagebau Hambach, das einen Beitrag zur nachhaltigen Ent-
wicklung der Energiewirtschaft dienen kann. Max Wüstehube,
Jens Winarske und Paul Zeiger erhielten einen Hauptpreis für
ihre Arbeit „Hochwasser – ein Zukunftsproblem für Hanau
und den Main-Kinzig-Kreis?“. Mit ihrem Wettbewerbsbeitrag
zum vorbeugenden Hochwasserschutz setzten die drei Hoch-
wasserexperten ihre Sonderpreisarbeit vom Vorjahr erfolg-
reich fort.
JahresSonderpreisDen JahresSonderpreis Wir sind Wald sicherten sich die sechs
Projektmitglieder des Freiwilligen Ökologischen Jahres (FÖJ)
Judith Ahlers, Tim Bauermeister, Nadine Feldmeyer, Charlotte
Gengenbach, Imke Meyer zu Vilsendorf und René Wolf mit
ihrem Projekt „Naturentfremdung der Jugend & „Bürgerpark-
App“.
Das Preisgeld in Höhe von 1.250 Euro wurde durch EURO-
PARC Deutschland e. V. zur Verfügung gestellt. In der Alters-
klasse der 17- bis 21-Jährigen (BUW II) konnte das FÖJ-Team
aus Bremen erfolgreich seine Vorstellungen von einer zeit-
gemäßen Art der Umweltbildung umsetzen.
Den Festvortrag zur Preisverleihung hielt Prof. Dr. Michael
Succow. Herr Succow ist Träger des Right Livelihood Award –
auch „Alternativer Nobelpreis“ genannt – und er hat sich wie
kein anderer für die Ausweisung und Bewahrung des nationa-
len Naturerbes in Deutschland eingesetzt. Die von ihm
gegründete Michael Succow Stiftung zum Schutz der Natur
fördert nationale und internationale Naturschutzaktionen.
Jürgen Dawo (links) und Prof. Dr. Michael Succow (rechts)
gratulieren Julia Bloch, Imke Meyer zu Vilsendorf und René Wolf
(Mitte von links nach rechts) zum Gewinn des JahresSonderpreises.
8
FESTVorTraG
Mensch und Natur im 21. Jahrhundert Festvortrag von Michael Succow
Der Festvortrag zur Preisverleihung der 22. runde des BundesUmweltWettbewerbs stand inhaltlich ganz im Zeichen der ausschreibung des JahresSonderpreises 2011/2012 Wir sind Wald. Mit Prof. Dr. Michael Succow konnte ein Naturschüt-zer und Umweltaktivist mit herausragender Vorbildfunktion für die jungen Preisträgerinnen und Preisträger des BUW als Festtagsredner gewonnen werden. Mit seiner rede über die Schutzwürdigkeit der Natur und den nachhaltigen Um-gang mit den begrenzten natürlichen ressourcen gelang es ihm, das Publikum in seinen Bann zu ziehen. Prof. Dr. Michael Succow stellte in seiner langjährigen arbeit als Forscher und Naturschützer u. a. 12 Thesen zur Zukunfts-sicherung von Mensch und Natur im 21. Jahrhundert auf, die in seiner Festtagsrede inhaltlich und mit Beispielen verse-hen wiedergegeben wurden. Diese 12 Thesen sind im Folgenden aufgeführt.
1. Die wachsenden Bedürfnisse einer wachsenden Mensch-
heit zu befriedigen und dabei gleichzeitig den Naturhaushalt
als überlebensnotwendige Grundlage für unser Fortbestehen
zu sichern, stellen gegenwärtig für die menschliche Zivilisa-
tion die wohl größten Herausforderungen dar.
2. Die anthropogen ausgelösten, sich global dramatisch ver-
ändernden Umweltrahmenbedingungen, – besonders deutlich
im Klimawandel und Biodiversitätsverlust, – führen zwangs-
läufig zu tief greifenden Verwerfungen der menschlichen
Gesellschaft. In diesem Dilemma wird der Schutz der Natur,
d. h. unserer natürlichen Lebensgrundlage im ureigensten
Inte resse der Menschheit von fundamentaler Bedeutung.
3. Die Funktionstüchtigkeit der Biosphäre der Erde – als
Lebensraum von uns Menschen – wird entscheidend durch
die bislang noch nicht genutzten, noch nicht wesentlich beein-
trächtigten Ökosysteme gewährleistet. Hier gehören Recycling
und Kohlenstofffestlegung, Grundwasserbildung und Küh-
lung, Mehrung der Fruchtbarkeit durch Humusbildung und
kontinuierliche Erhöhung der Biodiversität im Ergebnis
evolutionärer Prozesse zu den Grundleistungen. Hier entfällt
jedes Reparieren und Renaturieren.
4. Bei allen Formen der Landschaftsnutzung muss deshalb
der Erhalt bzw. die Wiederherstellung der Funktionstüchtig-
keit der Ökosysteme absolute Priorität haben. Es gibt keinen
Grund, den Naturschutz, also die Sicherung unserer Lebens-
grundlagen, als Konfliktfeld der Gesellschaft zu kultivieren
und zu instrumentalisieren.
5. Ein entscheidender Schlüssel zur Zukunftssicherung wäre,
endlich die ökologischen Leistungen insbesondere der natür-
lichen Ökosysteme in Wert zu setzen, d. h. sie in unser Preis-
system einzubeziehen. (Zumal es sich im Ergebnis zunehmen-
der anthropogener Veränderung /Zerstörung um immer
knapper werdende Güter handelt.) Da das noch nicht der Fall
ist, bleibt uns vorläufig nur der Weg, die noch verbliebenen
natürlichen Ökosysteme durch weiträumige Schutzgebiete, in
denen bewusst auf jede materielle menschliche Nutzung und
Gestaltung verzichtet wird, unabdingbar zu sichern.
6. Der überwiegende Teil der Naturschutzgebiete in Deutsch-
land, wie in ganz Mitteleuropa, befindet sich derzeit jedoch in
„Pflegenutzung“ zum Erhalt historischer, oftmals den Stand-
ort degradierenden Nutzungsformen oder bei Wäldern in
Nutzungsformen, die im Vergleich zu ungeschützten Flächen
lediglich etwas naturverträglicher sind. Großräumige Schutz-
gebiete, die ganz der Eigendynamik der Natur überlassen blei-
ben, sind bislang noch immer Ausnahmen.
Prof. Dr. Michael Succow begeisterte beim Festvortrag
auf der Preisverleihung des 22. BUW das Publikum
9
7. Wir brauchen jedoch beides, dauerhaft tragfähige,
umweltgerechte Formen der Landschaftsnutzung mit stabilen,
sozialen Strukturen im ländlichen Raum und zum andern
Natur in Eigendynamik, die nicht unserem Herrschafts- und
Gestaltungswillen unterworfen ist, in der ihr „Kapitalstock“
unangetastet bleibt.
8. Höchsten Naturschutzwert haben die sogenannten
Stammlebensräume, das sind Ökosysteme die hier ihren
„Stammplatz“ haben. In ihnen haben sich Lebensgemein-
schaften entwickelt, die es anderswo auf der Erde so nicht
wieder gibt. In Mitteleuropa sind das Laubwälder, darin einge-
bettet Moore, Seen und Fließgewässer mit ihren Auen, sowie
die Naturräume der Küsten von Nord- und Ostsee und Hoch-
gebirge mit all ihren auf diese Lebensräume spezialisierten,
eingenischten Arten.
9. Das vorrangige Ziel des staatlichen, nichtstaatlichen und
eines zunehmend privaten Naturschutzes muss es sein, Natur-
entwicklungsgebieten mit werdender Wildnis mehr Raum zu
geben. Das jetzt in Deutschland auf den Weg gebrachte „Natio-
nale Naturerbe“ eröffnet erstmals die Möglichkeit, wenigstens
5 % der Landesfläche nutzungsfrei zu halten. Damit leistet
Deutschland seinen längst überfälligen Beitrag zur Erfüllung
der Biodiversitätskonvention.
10. Der bewusste Verzicht auf Nutzung, das Zulassen von
Wildnis, ist zumindest für das westliche Europa eine weit-
gehend neue Naturschutzstrategie, die tief in das Bewusstsein
der Menschen greift. Das 20. Jahrhundert war stärker als je
eines zuvor von fortschreitender Vernichtung bzw. Kultivie-
rung alles Natürlichen, von einer noch nie da gewesenen
Naturentfremdung geprägt - andererseits aber auch von einer
wachsenden Sehnsucht nach unberührter, unreglementierter
Natur, nach einem Miteinander von Zivilisation und Wildnis.
11. Wildnis, also Naturräume, die aus sich heraus existieren,
brauchen den Menschen nicht, aber der Mensch der techni-
sierten Welt braucht Wildnis auch als Maß und um seiner
Demut willen. Wildnis ist eine Alternative zur zunehmend
urbanisierten Welt. In einer Zeit wachsender Orientierungs-
losigkeit und Entwurzelung können wir im Erleben unverletz-
ter „heiler“ Natur zu geistig-seelischem Wohlbefinden, zu
künstlerischer Inspiration, zu Hoffnung, aber auch zu neuer
Ehrfurcht vor der Natur, zu neuer Spiritualität und zu
Bescheidenheit gelangen. In diesem Sinne ist der Erhalt von
Wildnis kein Luxus, sondern eine Kulturaufgabe der mensch-
lichen Gesellschaft.
12. Lassen wir die Natur unverändert, können wir nicht exis-
tieren; zerstören wir sie, gehen wir zugrunde. Der schmale,
sich verengende Gratweg zwischen Verändern und Zerstören
kann nur einer Gesellschaft gelingen, die sich mit ihrem Wirt-
schaften in den Naturhaushalt einfügt und die sich in ihrer
Ethik als Teil der Natur empfindet. Üben wir uns im Erhalten,
üben wir uns im Haushalten, gewähren wir der Natur Raum,
geben wir ihr Zeit – um ihrer und unserer eigenen Zukunft
willen!
10
haUPTPrEIS BUW I
hINTErGrUND
Die klimatischen Rahmenbedingungen sind ein entscheiden-
der Faktor für die Qualität eines Lebensraumes. Vor dem Hin-
tergrund der Diskussion um bisherige und prognostizierte
Klimaveränderungen haben Louisa Hildebrand und Miriam
Kreß das Nahrungsangebot für Schleiereulen untersucht.
Dazu war viel detektivisches Feingespür notwendig, denn nur
die aufwendige Analyse ihrer Gewölle ermöglicht einen Blick
in den Speiseplan der Schleiereulen. Die winzigen Knochen-
reste wie Schädel oder Unterkieferknochen in den Gewöllen
erlauben die Bestimmung der verspeisten Beutetiere.
UMSET ZUNG
Die jungen Naturforscherinnen untersuchten Schleiereulen-
gewölle aus sechs Brutkästen in den Regionen um Steinau und
Schlüchtern in Hessen aus den Jahren 2007 bis 2011. Für die
Analysen wurden die Gewölle zunächst aufbereitet um die
Knochen von dem übrigen Knochenmaterial zu trennen, das
für die Untersuchungen nicht gebraucht wurde. Die Bestim-
mung der Beutetiere erfolgte durch die Schädel bzw. Unterkie-
ferknochen, da sich die Mäusearten meist nur anhand der
Zähne unterscheiden ließen. Pinsel und Pinzetten dienten da-
bei als nützliche Instrumente um Material wie Haarreste zu
entfernen. Bestimmt wurden die Arten auch unter Zuhilfe-
nahme eines Auflichtmikroskops und mittels neuester Fach-
literatur.
ErGEBNISSE
Insgesamt und zum Teil bis auf die Art genau wurden 3844
Beutetiere bestimmt. Die Ergebnisse verglichen Louisa Hilde-
brand und Miriam Kreß mit Gewölleuntersuchungen aus den
Jahren 1969 und 1978 aus dem gleichen Gebiet. Dabei stellen
sie für die letzten 40 Jahre einen Rückgang im Spektrum der
verspeisten Arten von 16 auf 9 bis 12 Arten fest. Besonders
stark zurückgegangen sind die Funde von Hausmaus und
Schleiereulennahrung im Zeichen des Klimawandels lässt sich anhand von Gewölleuntersuchungen der Schleiereule feststel-len, ob sich das Nahrungsspektrum dieser art über mehrere Jahrzehnte verändert hat? Wenn ein verändertes Nahrungsspektrum der Schleiereule erkennbar ist, was könnten die Ursachen dafür sein? Diesen Fragen gin-gen louisa hildebrand (Jg. 1997) und Miriam Kreß (Jg. 1997) nach und führten Untersuchungen an Gewöllen der Schleiereule durch.
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(Die Nulllinie entspricht der Rangfolge 1928 –1938)
FeldmausHausmausWald-/ZwergspitzmausWald-/GelbhalsmausSchermausKleinvögelErdmausHaus-/FeldspitzmausWanderratteRötelmaus
Veränderung des Beutespektrums
der Schleiereule seit 1928 – 1938.
11
BETrEUEr : Dr . K arl-hE INZ SChMIDT
UlrICh -VoN -hUT TEN - GyMNa SIUM , SChlüChTErN
Haussperling, während die Funde der Hausspitzmaus, einer
wärmeliebenden Spitzmausart, stark zugenommen haben. Die
Zahl einer kälteliebenden Spitzmausart, der Waldspitzmaus,
nahm hingegen deutlich ab. Das Vorkommen der Brandmaus,
die nicht gut an feuchte und milde Winter angepasst ist, ist bis
1979 stark zurückgegangen und ist seit 2008 gänzlich aus dem
Nahrungsspektrum verschwunden.
Den Rückgang von Hausmaus und Haussperling führen
Miriam Kreß und Louisa Hildebrand mit hoher Wahrschein-
lichkeit auf Veränderungen und Intensivierung der Landwirt-
schaft zurück. Im Klimawandel sehen sie die Ursache für die
Zu- und Abnahme der Spitzmausarten sowie das Verschwin-
den der Brandmaus. Ein erfreuliches Nebenprodukt der
Untersuchungen war im Übrigen der Nachweis der seltenen
Sumpfspitzmaus, wodurch mit Hilfe des NABU die Einrich-
tung eines Schutzgebietes vorangebracht werden konnte.
WEITErE SChrIT TE
Die Erkenntnisse aus der Arbeit stießen bereits auf ein großes
Interesse in der Öffentlichkeit. So berichteten Zeitungen
mehr fach über das Projekt und auch der Hessische Rundfunk
berichtete im Fernsehen über die Arbeit. Die beiden Naturfor-
scherinnen Miriam Kreß und Louisa Hildebrand planen ihre
Arbeit in einer renommierten Wissenschaftszeitschrift zu ver-
öffentlichen.
Da S SaGT D IE JUry
Mit der Nahrungsanalyse der Schleiereule im Kontext des Kli-
mawandels haben Louisa Hildebrand und Miriam Kreß ein
naturschutzfachlich relevantes und sehr komplexes Thema
aufgegriffen. Hervorstechend sind das große Engagement und
das gute wissenschaftliche Arbeiten der beiden Schülerinnen.
Mit großem Fleiß haben sie ihre Bestimmungen durchgeführt
und sind methodisch zielorientiert, fachlich richtig und syste-
matisch an die Fragestellung herangegangen. Die Untersu-
chungsräume, Arbeitsschritte und Vergleichsoperatoren wer-
den mit differenzierten Erläuterungen schlüssig dokumentiert.
Ihre Daten haben die beiden Schülerinnen des Ulrich-von-
Hutten-Gymnasiums mit hoher Genauigkeit dokumentiert
und sehr überlegt ausgewertet. Die Ergebnisse sind übersicht-
lich präsentiert, gut nachvollziehbar analysiert und werden
mit kritischer Fehlerbetrachtung sorgfältig diskutiert. Die Ur-
sachen für die gefundene Verschiebung des Nahrungsspekt-
rums leiten sie aus eigenen Überlegungen unter Zuhilfenahme
geeigneter Literatur und durch Hinzuziehen von Experten her.
Es wird klar auf die benutzten Quellen verwiesen. Zahlreiche
Abbildungen, Graphen und Tabellen ergänzen den Text. Die
Ausdauer bei der Erfassung und Bestimmung der Proben, die
Genauigkeit in der Analyse des Materials, die sorgfältige
Ergebnisbewertung und der zukunftsweisende Blick für
Schutzmaßnahmen machen das Projekt zu einer sehr würdi-
gen Hauptpreisarbeit.
12
BETrEUEr : arNolD SENNhaUSEr MarIENSChUlE , l INGEN
akzeptanzprobleme durch ackerbrache in Biene/lingen – Biodiversität einer Wildnisfläche unter besonderer Berücksichtigung der laufkäferfauna
Das Vorhandensein von Wildnisflächen führt bei einem Teil der Bevölkerung häufig zu erheblichen akzeptanzproblemen, weil diese Flächen den Betrachtern oft ein ungepflegtes landschaftsbild vermitteln. Diese Flächen bieten jedoch zahl-reichen Tieren und Pflanzen wertvolle lebensräume. Ziel von leon Büscher (Jg. 1995), Jana Freese (Jg. 1995), Nadine Gerling (Jg. 1996), Jennifer hamfeld (Jg. 1996), Jana Indenkämpen (Jg. 1996), andreas lübbers (Jg. 1995), anne Markus (Jg. 1996), alina robben (Jg. 1996), Mareike Tascke (Jg. 1996) und andreas Tönns (Jg. 1996) ist es, durch eine Bestand-serfassung bestimmter Insekten, die als Bioindikatoren eine wichtige rolle spielen, auf die ökologische Bedeutung solcher Flächen hinzuweisen und damit für mehr akzeptanz bei der Bevölkerung zu sorgen.
hINTErGrUND
In unserer intensiv und oft einseitig genutzten Agrarlandschaft
sind Wildnisflächen wichtige ökologische Nischen. Dennoch
führt die Ausweisung von Ackerbrachen als Wildnisflächen bei
der Bevölkerung oft zu erheblichen Akzeptanzproblemen.
Gerade in ländlichen Gemeinden, wo oft viele ein eigenes
Haus mit Garten haben, den sie hegen und pflegen, gibt es
mitunter wenig Verständnis für die Einrichtung von Flächen,
auf denen sich die Natur frei entwickeln darf. Die Vorstellung,
dass solche Flächen dem Image der Gemeinde schaden, ist weit
verbreitet. Das beobachteten auch die Teilnehmerinnen und
Teilnehmer der Naturschutz-AG der Marienschule Lingen
nach der Ausweisung einer vormals als Acker genutzten Fläche
zur Wildnisfläche im Jahr 2008 durch die Untere Naturschutz-
behörde. Dieses wurde zum Anlass genommen, durch eine
Bestandsaufnahme der Heuschrecken, Schmetterlinge und vor
allem der Laufkäfer, denen als Bioindikatoren eine wichtige
Rolle zukommt, auf die Bedeutung solcher Flächen für die
Natur hinzuweisen und somit für Akzeptanz der Wildnisfläche
beim lokalen Ortsrat und bei der Bevölkerung zu sorgen.
UMSET ZUNG
Anfang 2010 begannen die 10 Schülerinnen und Schüler in
Absprache und Unterstützung der Unteren Naturschutz-
behörde der Stadt Lingen mit einer umfangreichen Bestands-
er fassung der Laufkäfer unter Einbeziehung der Heuschrecken
und Schmetterlinge. Da es sich bei der Wildnisfläche um eine
Pionierfläche vor allem für die Erstbesiedlung verschiedener
Insekten handelt, wollten sie die Untersuchungen auch auf
zwei weitere Pionierflächen im Wachendorfer Zipfel als Ver-
gleichsflächen ausdehnen, welche die Leiterin der Unteren
Naturschutzbehörde der Stadt Lingen empfohlen hatte. Im
Jahr 2011 wurde die Bestandserfassung, die ausschließlich
während der Freizeit erfolgte, fortgesetzt.
ErGEBNISSE
Ihre aussagekräftigen Ergebnisse zeigen bisher unter anderem,
dass sich auf den Brachflächen auch Tierarten wieder angesie-
delt haben, die auf der Roten Liste der gefährdeten Arten zu
finden sind. Von den untersuchten Flächen weist die Wildnis-
fläche beim Biener Busch eine besonders hohe Biodiversität
auf. Um die Öffentlichkeit zu erreichen und zu sensibilisieren,
wurden hier unter anderem Hinweisschilder mit Texten und
haUPTPrEIS BUW I
13
Fotos der Naturschutz-AG zur ökologischen Bedeutsamkeit
der naturnahen Wiederbesiedlung aufgestellt. Weiterhin wur-
den Begehungen mit Presse und Ortsrat durchgeführt und
Fachvorträge über die geleisteten Arbeiten gehalten. Mit der
detaillierten Freilanduntersuchung und mit fachkundiger
Unterstützung haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer
der Naturschutz-AG für die Bedeutung solcher Wildnisflächen
geworben und konnten somit einen Beitrag zum Tierarten-
erfassungsprogramm des NLWKN (Niedersächsischer Lan-
desbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz)
leisten.
WEITErE SChrIT TE
Um die weitere Entwicklung der Flora und Fauna zu beobach-
ten sind weitere Bestandserfassungen geplant. Des Weiteren
soll die Wildnisfläche zukünftig als ein außerschulischer Lern-
ort dienen.
Da S SaGT D IE JUry
Die zehn Schülerinnen und Schüler der Naturschutz-AG der
Lingener Marienschule haben an konkreten Flächenbeispielen
in ihrer Region Überzeugungsarbeit für die naturnahe Wie-
derbesiedlung von Brachflächen geleistet. Motiviert von der
Begeisterung ihres Lehrers, Herrn Sennhauser, haben sie von
Mai 2009 bis September 2011 umfangreiche Erhebungen von
Laufkäfern, Heuschrecken und Schmetterlingen durchgeführt.
Diese bauen auf einer fundierten literaturgestützten Beschrei-
bung der drei Untersuchungsgebiete und des dort zu erwar-
tenden Artenspektrums auf. Um ihre Untersuchungen metho-
disch korrekt umzusetzen, hat die Gruppe fachlich
kompetente Unterstützung hinzugezogen und einen guten
Austausch mit der Unteren Naturschutzbehörde gepflegt. Die
Arbeit besticht insgesamt durch ein ausgeprägtes Engagement
der Schülergruppe und ihren wissenschaftlichen Charakter.
Die Dokumentation ist klar gegliedert, aussagekräftig bebil-
dert und wird durch Tabellen und Graphen gut ergänzt. Der
Werdegang des Projektes wird gut beschrieben und es wird
deutlich erklärt, welche „Experten“ Anregungen gaben oder
Hilfestellung geleistet haben. Die Methoden und Bestim-
mungsverfahren, die Auswahl der Standorte und die erfassten
Daten werden ausführlich beschrieben, übersichtlich doku-
mentiert und umfassend diskutiert. Diese effektive Langzeit-
untersuchung mit differenzierter Vorarbeit, sorgfältiger
Bestandserfassung vor Ort, begründeter aussagekräftiger Aus-
wertung sowie einer gezielten Information der betroffenen
Öffentlichkeit erfüllt alle im Wettbewerb geforderten Leitlini-
en und Bedingungen auf herausragende Art und Weise.
von links: Alina Robben, Andreas Tönns, Leon Büscher,
Nadine Gerling, Jana Freese, Anne Markus, Jana Indenkämpen,
Andreas Lübbers, Mareike Tascke, Jennifer Hamfeld
Die Bestimmung der Laufkäfer, Schmetterlinge und Heuschrecken erfolgte
mit Hilfe von Stereomikroskopen und Bestimmungsliteratur
Laufkäferkasten
14
hauptpreis buw i
BETrEUEr : rolF WEll INGhorST arTl aND - GyMNa SIUM , QUaKENBrüCK
haUPTPrEIS BUW I I
Untersuchungen zur Schaffung von ausgleichsflächen im Sinne der artenvielfalt im städtischen und ländlichen raum mit besonderer rücksicht auf die Bioindikation durch Schmetterlinge (lepidoptera)
In den letzten hundert Jahren hat sich die landwirtschaft sehr stark verändert. auf Grund der Nut-zung bestimmter Pflanzenarten als erneuerbarer rohstoff stieg z.B. die anbaufläche von Mais in den letzten Jahren noch einmal auf 20% der anbaufläche im Jahr 2010 an. Die Ergebnisse sind meist artenarme Monokulturen, da durch die Veränderungen die lebensräume vieler Tier- und Pflanzen-arten bedroht sind und viele arten bereits selten geworden sind oder nicht mehr existieren. Gerrit Öhm (Jg. 1992) belegt mit seinen Ergebnissen die Bedeutung von Wildblumenwiesen und Saumbio-topen für den Erhalt der Biodiversität anhand des Nachweises von Schmetterlingsarten.
hINTErGrUND
Durch die landwirtschaftlichen Veränderungen wird auch der
Lebensraum vieler Tier- und Pflanzenarten bedroht. Der Ver-
lust von Saumbiotopen und Ackerrandstreifen verringert den
Lebensraum vieler Tier- und Pflanzenarten. Viele heimische
Arten sind seltener geworden oder vom Aussterben bedroht.
Weil ein ansteigender Teil von Ackerflächen gegenwärtig zur
Produktion von Biokraftstoffen dient, wird - neben der Welt-
ernährung - auch die Biodiversität gefährdet. Die landwirt-
schaftlichen Flächen sind begrenzt, jedoch gibt es kein Kon-
zept für deren bestmögliche Nutzung. Die Umwandlung von
artenreichem Grünland und Brachland wird beschleunigt,
zudem werden Saumbiotope mehr und mehr beeinträchtigt.
Es wurde anhand der Artenvielfalt von Schmetterlingen
untersucht, ob es möglich ist, durch die Anlage einer Wild-
blumenwiese auf öffentlichen Flächen oder in eigenem Garten
einen Ausgleich zu beeinträchtigten oder fehlenden Acker-
säumen und Feld-(weg-)Rainen zu schaffen. Schmetterlinge
eignen sich dabei als Bioindikatoren und werden zudem auch
in der Öffentlichkeit als eine beliebte Insektengruppe wahrge-
nommen.
UMSET ZUNG
Das Ökosystem Wiese wurde am Beispiel der Artenvielfalt von
Schmetterlingen auf einer in Wasserhausen in Niedersachsen
angelegten Wildblumenwiese untersucht. Von Januar 2010 bis
Dezember 2011 wurden die Schmetterlingsarten rund um den
Hof Öhm in Wasserhausen erfasst. Die Schmetterlinge wurden
im Untersuchungszeitraum meist morgens fotografiert und in
der Regel anhand der Fotos bestimmt. Neben der Erfassung
der Schmetterlingsarten wurde auch die sukzessive Entwick-
lung der Pflanzenarten beobachtet.
ErGEBNISSE
Viele Schmetterlinge, sowohl als Raupe als auch als fertiger
Schmetterling, sind auf den Lebensraum Wiese angewiesen.
Sie profitieren von der Neuanlage einer Wildblumenwiese,
wobei die Wiese vor allem als Pollen- und Nektarquelle für die
ausgewachsenen Schmetterlinge von großer Bedeutung ist.
Besonders deutlich wurde dies auch bei der Untersuchung der
Rote Liste Arten. Mehr als Dreiviertel dieser Arten sind auf
Pollen und/oder Nektar angewiesen. Insgesamt wurden 165
Schmetterlingsarten aus 33 verschiedenen Schmetterlingsfa-
milien bestimmt. Die Neuanlage einer Wiese ist daher ein
wichtiger Schritt zum Schutz der Artenvielfalt. Neben den
Schmetterlingen profitiert davon auch noch eine Vielzahl an-
derer Arten, unter anderem auch Bienen, die als Bestäuber
auch von wirtschaftlicher Bedeutung sind.
links: Die Wiese im ersten Jahr
rechts: Die Wiese im zweiten Jahr
15
Jeder Mensch genießt direkten Nutzen aus der Anlage einer
Wiese wie zum Beispiel als Erlebnisraum für Kinder und als
Erholungsfläche. Öffentliche Flächen wie beispielsweise Schul-
flächen und Parks sind genauso gut zur Wiesenanlage geeignet
wie fast jeder Garten – sei es im ländlichen oder im städtischen
Raum. Genügend Flächen sind daher vorhanden. Um die
Öffentlichkeit zum Thema Wiese zu sensibilisieren ist es sinn-
voll, im Dialog mit Kindern und Jugendlichen genauso wie
mit Erwachsenen die Notwendigkeit von Wiesen und Saum-
streifen zu verdeutlichen.
Da S SaGT D IE JUry
Die hochaktuelle Aufgabenstellung, durch Ausgleichsflächen
Biodiversität zu fördern, ist Gerrit Öhm auf beeindruckende
Weise gelungen. Er zeigt großartiges Engagement und beweist
ein hohes Problembewusstsein kombiniert mit viel Sachkunde
in Bezug auf die Notwendigkeit einer an Nachhaltigkeit und
Umweltverträglichkeit ausgerichteten Landwirtschaft.
Seine Ergebnisse belegen die Bedeutung von Wildblumenwie-
sen und Saumbiotopen für den Erhalt der Artenvielfalt. Die
Kartierung und Erfassung der Schmetterlingsarten seiner
Wildblumenwiese hat er fachlich sehr kompetent durchge-
führt und systematisch ausgewertet. Die Dokumentation der
Arbeit ist textlich und graphisch absolut überzeugend, metho-
disch sehr gut aufgebaut und zeigt – ausgehend von einer
souveränen Situations-Analyse – beispielhaft den Weg vom
Wissen zum Handeln.
Eine sorgfältige und kritische Quellenauswahl und -angabe
spiegelt die breite Informations- und Kenntnislage wider. Die
erworbene Artenkenntnis, verbunden mit den diversen Nah-
rungsansprüchen der Schmetterlinge (inklusive ihrer Para-
siten) ist mit bestechend schönen und aussagekräftigen Fotos
beispielhaft dokumentiert.
Sein Appell, Wiesen im öffentlichen und privaten Raum
zum Beispiel Park-, Sport- und Schulanlagen und privaten
Gärten partiell stärker der Artenvielfalt zu widmen, ist berech-
tig und ein wichtiges Anliegen dieser Arbeit. Seine Arbeit bie-
tet dazu praktische Lösungsansätze. Die Handlungsoptionen
werden vorbildlich umgesetzt, dabei werden Schönheit und
Vielfalt der Schmetterlingsarten bei der Vermittlung der Bot-
schaft hervorragend eingesetzt. Das Wettbewerbsmotto des
BUW „Vom Wissen zum nachhaltigen Handeln“ hat Gerrit
Öhm mit seiner Arbeit ideal umgesetzt.
Durch Vorträge und Pressearbeit wurde die Öffentlichkeit für das Thema Wiese sensibilisiert.
Hauhechelbläuling (Polyommatus icarus)
16
BETrEUEr : Kl aUS BUSChhüTEr INDa- GyMNa SIUM , a aChEN
haUPTPrEIS BUW I I
Bau eines Pumpspeicherkraftwerkes im Tagebau hambachBraunkohletagebau als Einstieg in eine nachhaltige Energienutzung? Dieser zunächst als widersprüchlich anzunehmenden Fragestellung widmete sich Christian rinkens (Jg. 1992) in seiner Projektarbeit. Er entwickelte verschiedene Varianten, in denen der Standort
„Tagebau hambach“ als ein möglicher langzeitenergiespeicher verwendet werden kann.
hINTErGrUND
Deutschland hat sich im Jahr 2011 zur Energiewende entschie-
den. Bei der künftigen Energieversorgung werden daher erneu-
erbare Energien immer mehr an Bedeutung gewinnen. Wind
oder Sonne, als Hauptenergiequellen der Zukunft, sind jedoch
nicht konstant verfügbar. Christian Rinkens vom Inda-Gymna-
sium in Aachen geht vor diesem Hintergrund der Idee nach, den
mittelfristig anstehenden Rückbau des Braunkohletagebaus
Hambach mit der Errichtung eines Pumpspeicherkraftwerkes
zu verbinden. In seiner Projektarbeit beschäftigt er sich mit den
Fragen, ob der Bau eines Pumpspeicherkraftwerkes im Tagebau
Hambach aus geologischer, energietechnischer und ökologi-
scher Hinsicht möglich ist und ob damit – bei künftig verstärk-
tem Gebrauch alternativer Energien – eine nachhaltige Energie-
versorgung der Region Aachen-Köln sichergestellt werden kann.
UMSET ZUNG
Methodisch setzt der junge Aachener auf die internetbasierte
Anfertigung von Geländeschnitten und dreidimensionalen
Geländemodellen (mit Google Sketch-Up) auf der Basis von
Kartenmaterial des Rahmenbetriebsplans und mittels Google
Earth. Des Weiteren wird für die Analysen ein selbstgebautes
Geländemodell verwendet. Er entwirft drei Varianten für die
mögliche zukünftige Verwendung des Standorts „Tagebau
Hambach“ als Langzeitenergiespeicher. Im Rahmen des Wett-
bewerbsbeitrags werden detailliert Fragen zum Standort, der
Effizienz, der Wasserzufuhr und der Rentabilität diskutiert.
Die Meinung der Bevölkerung wurde mittels einer Umfrage
erhoben.
ErGEBNISSE
Pumpspeicherkraftwerke werden meist in Gebirgsregionen
gebaut. Die Projektidee mit dem Plan, ein solches Kraftwerk in
einem ehemaligen Tagebau zu errichten, ist somit neu. Die
Einbeziehung genauer Daten vom Übertragungsnetzbetreiber
Amprion und der Strombörse European Energy Exchange
ergibt den Berechnungen zufolge eine Rentabilität des poten-
ziellen Kraftwerkbetriebs nach 30 Jahren. Christian Rinkens
konnte seine Ergebnisse auch öffentlich diskutieren. Er hat
Landes- und Bundespolitiker angesprochen, Zeitungsartikel
veröffentlicht und die Idee per Internet verbreitet. Auch
Braunkohletagebaubetreiber RWE wurde kontaktiert und hat
„sichtbares“ Interesse an dem Projekt gezeigt: Ein von Christi-
an Rinkens selbst gebautes Geländemodell konnte in der Kon-
zernzentrale aufgestellt werden.
Der Standort Tagebau Hambach wie er im Jahr 2055 durch den Bau
eines Pumpspeicherkraftwerkes aussehen könnte.
17
Da S SaGT D IE JUry
Christian Rinkens, ehemals Schüler des Inda-Gymnasiums
aus Aachen geht mit seinem Wettbewerbsbeitrag der innova-
tiven Überlegung nach, den Rückbau des Braunkohletagebaus
Hambach mit der Errichtung eines Pumpspeicherkraftwerkes
zu verbinden. Diese Idee wird zielstrebig, konsequent und
sachlich umgesetzt. In der Arbeit werden drei Planungsvarian-
ten des Pumpspeicherkraftwerkes entwickelt und diskutiert.
Diese werden gut nachvollziehbar in ihren Auswirkungen auf
den Wasserhaushalt der Umgebung, hinsichtlich der Dimen-
sionierung und Effizienz sowie der Realisierungsmöglichkei-
ten, analysiert. Christian Rinkens bearbeitet somit ein hoch
komplexes und aktuelles Thema und zeigt in allen Punkten
sein hohes Engagement, an einer nachhaltigen Entwicklung in
der Energiewirtschaft mitwirken zu wollen. Die Dokumenta-
tion ist sehr gut strukturiert und überzeugt durch die sorg fäl-
tigen, jederzeit nachvollziehbaren Analysen. Zahlreiche
Abbildungen und Tabellen tragen zum guten optischen
Gesamtbild und Verständnis der Arbeit bei. Nicht zuletzt zeigt
die Arbeit auf, wie aus einem ökologisch höchst bedenklichen
Projekt eines Braunkohletagebaus langfristig ein Einstieg in
eine nachhaltigere Energiezukunft gefunden werden kann!
Insgesamt erfüllt die vorgelegte Arbeit in besonders eindrucks-
voller Weise das Motto des BUW „Vom Wissen zum nachhal-
tigen Handeln“.
links und Mitte: Nachbau eines dreidimensionalen Geländemodells; rechts: Rohrleitungen eines Pumpspeicherkraftwerkes
Schematische Darstellung eines Pumpspeicherwerks
18
hINTErGrUND
Die Stadt Hanau liegt geografisch in der Untermainebene. Ein
erheblicher Teil des Stadtgebietes Hanau liegt nur wenige
Meter über dem mittleren Wasserstand der Flüsse Main und
Kinzig. Die in den letzten Jahren wiederholt auftretenden
Hochwasser blieben bisher ohne schwerwiegende Folgen. Den
Gründen für diesen momentanen Umstand einerseits und
einer potenziellen Hochwassergefährdung Hanaus anderer-
seits gingen Jens Winarske, Max Wüstehube und Paul Zeiger
in ihrer bereits Sonderpreis prämierten Vorjahresarbeit beim
BUW mit einer detaillierten geoökologischen Standortanalyse
auf den Grund. Sie sehen die bisher in der Region erfolgten
Schutzmaßnahmen, gemessen an Kriterien eines nachhaltigen
Hochwasserschutzes, eher kritisch. Die aktuelle Arbeit rückt
dabei ein Hochwasserschutzkonzept für das Einzugsgebiet der
Kinzig in den Vordergrund. Es wurde für das gesamte Kinzig-
Einzugsgebiet ein eigenes Konzept erarbeitet, welches ökono-
mische als auch ökologische Aspekte berücksichtigt und ein-
bezieht.
UMSET ZUNG
Da die Beschaffenheit der Einzugsgebiete von Flüssen für die Entstehung von Hochwassern bestimmend ist, wurde exem-plarisch das Einzugsgebiet der Kinzig auf Hochwasser beein-flussende Faktoren hin untersucht. Der geoökologisch ausge-richtete Untersuchungsansatz berücksichtigt dabei die Geofaktoren Gestein, Boden, Klima, Relief, Vegetation und Mensch sowie den Faktor Zeit und versucht deren Wechsel-wirkung im Rahmen der Problemstellung zu erfassen und zu verdeutlichen. Während des Januarhochwassers 2011 bot sich den drei Hochwasserspezialisten die Gelegenheit, unmittel-bar Betroffene in verschiedenen Stadtteilen von Hanau zu
ihren Erfahrungen mit dem gegenwärtigen und auch zu frü-heren Hochwassern zu befragen. Die konkrete Erfahrung des Januarhochwassers 2011 veranlasste sie zu einer Recherche historischer Hochwasserereignisse in Hanau. Des Weiteren führten sie Luftbildauswertungen und Ortsbegehungen durch, ermittelten wichtige Hochwassercharakteristika des Einzugsgebietes der Kinzig und berücksichtigten auch histo-rische Daten. Dadurch konnten sie sich einen genaueren Überblick über mögliche zukünftige Hochwasserstände verschaffen sowie exakte Aussagen über die mögliche Ausbreitung zukünftig zu erwartender Hochwasser und deren Auswirkungen treffen. In einem Modellversuch wur-den die Auengebiete von Main und Kinzig auf der Grund-lage eines geoökologischen Untersuchungsansatzes rekonst-ruiert und ein Hochwasser simuliert, um die potentiellen Überschwemmungsbereiche im Stadtgebiet von Hanau möglichst exakt zu ermitteln. In ihrer Arbeit wurde auch die Wirksamkeit verschiedener Hochwasserschutzmaßnah-men diskutiert.
haUPTPrEIS BUW I I
BETrEUEr : Dr . GüNTEr SE IDENSChWaNN hohE l aNDESSChUlE , haNaU
hochwasser – ein Zukunftsproblem für hanau und den Main-Kinzig-Kreis?
„Jahrhundertwasser“, „Jahrtausendflut“ und „Extremwetterereignisse“ ist nur eine geringe auswahl von Schlagworten, welche in den heutigen Medien immer wieder anzutreffen sind. Nachfolgend wird meist viel und ausgiebig von neues-ten Ergebnissen zum Thema Entwicklungen im Bereich der Klimaforschung berichtet. Trotz der regen Berichterstattung und Forschung bleibt das komplexe Thema Klimawandel für viele Menschen allerdings sehr abstrakt. Diesen Umstand nahmen Jens Winarske (Jg. 1995), Max Wüstehube (Jg. 1991) und Paul Zeiger (Jg. 1994) zum anlass, sich intensiv mit dem Thema hochwassergefährdung als mögliche Folge der Klimaveränderung in hanau zu befassen.
von links: Max Wüstehube, Paul Zeiger und Jens Winarske
19
ErGEBNISSE
In dem erarbeiteten Konzept wird die Kombination verschie-dener notwendiger Maßnahmen für einen effektiven Hoch-wasserschutz vorgeschlagen. Dazu zählt ein Bebauungsstopp der Auen, die Schaffung vieler kleiner Retentionsmulden, Retentionsräume, die Flussrenaturierung zur Herabsetzung der Fließgeschwindigkeit und die Anlage von Querrinnen in Forstwegen. Generell ist ein sinnvoller Hochwasserschutz durch viele kleine Maßnahmen, anstatt weniger großer, geprägt. Ihre Arbeitsergebnisse diskutierten Jens Winarske, Max Wüstehube und Paul Zeiger bereits mit vielen Entschei-dungsträgern in der Region, wie dem Landrat des Main- Kinzig-Kreises, dem Kreisumweltdezernenten, dem Wasser-verband Kinzig und dem Oberbürgermeister Hanaus um die politische Umsetzung dieser Maßnahmen anzuregen. Eben-falls nahmen sie Kontakt zu Fachleuten der Stadtplanung, des Hochwasserschutzes, Umweltaktivisten und Journalisten auf.
WEITErE SChrIT TE
Für die Zukunft plant die Hochwasserschutzgruppe eine möglichst breite Öffentlichkeit über die vorhandene Proble-matik zu informieren, zu sensibilisieren und die im Projekt erarbeiteten Ansätze auch in den tatsächlichen Hochwasser-schutz einzubringen.
Da S SaGT D IE JUry
Jens Winarske, Max Wüstehube und Paul Zeiger setzen mit dem aktuellen Wettbewerbsbeitrag ihre Sonderpreisarbeit vom Vorjahr zur Hochwasser-Problematik Hanaus logisch, systematisch und in sehr engagierter Weise fort. Der zentrale Inhalt der neuen Arbeit ist ein Maßnahmenpaket für einen vorbeugenden Hochwasserschutz und basiert u. a. auf um-weltgeschichtlichen Untersuchungen der Topographie der Talböden. Die Erkundungen der Bodenverhältnisse, die mit dem Entstehen und Abfließen von Hochwasser zu tun haben, sind sorgfältig und modellhaft durchgeführt worden. Die kritischen Anmerkungen zur Verschlimmerung der Gefähr-dungssituation, einerseits bedingt durch die Klimaänderung, andererseits verursacht durch Bebauung und Verfüllung, treffen den Kern der Sache und dies nicht nur für den Ein-zugsbereich von Kinzig und Main. Die Vorschläge der jungen Hochwasserexperten zur Verbesserung des gegenwärtigen Schutzkonzeptes basieren unter anderem auf geschickten Luftbildauswertungen und Modellberechnungen. Mit viel Einsatz gelang es den drei Schülern bzw. Studenten, die örtli-chen Entscheidungsträger für ihre Hochwasserschutzmaß-nahmen zu sensibilisieren. Die Arbeit ist beispielhaft für eine bestens informierte junge Generation, die der älteren „amtie-renden“ Generation zeigt, was in Sachen Gewässersystemen infolge von Klimaänderungen ansteht.
links: Karte des Einzugsgebietes
der Kinzig; rechts: Pegelganglinie
der Kinzig während des Hoch
wassers im Januar 2011
links: Retentionsmulde; unten: Projekt vorstellung
beim Landrat des MainKinzigKreises
20
hINTErGrUND
Die sechs jungen Projektmitglieder wollten mit ihrer Arbeit
untersuchen, ob es Möglichkeiten gibt, dem Trend der Natur-
entfremdung entgegenzuwirken oder vielleicht sogar den ver-
meintlichen Gegensatz Natur – Technik nicht gegeneinander
zu stellen, sondern Natur und Technik miteinander zu ver-
binden. Mit dem eigenen Smartphone sollen technikaffine
Naturfreunde ihre Naturkenntnisse durch Baum- und Vogel-
art bestimmungen verbessern. Dass also Technik- und Natur-
interesse sich nicht unbedingt widersprechen müssen, wollte
das FÖJ-Team mit ihrer eigenen Entwicklung beweisen: der
sogenannten „Bürgerpark-App“.
UMSET ZUNG
In Kooperationen mit dem Bremer Bürgerparkverein und mit Unterstützung durch econtur gGmbH, dem Träger des Freiwilligen Ökologischen Jahres in Bremen, haben die sechs Jugendlichen ihre Vorstellung einer zeitgemäßen Art der Umweltbildung umgesetzt. Dafür wurden zunächst Jugend-liche als potenzielle Zielgruppe zum Thema Naturentfrem-dung und zum modernen Mediengebrauch befragt und anschließend die Konzeption einer entsprechenden App-Struktur erstellt. Des Weiteren wurde auf Basis von Gesprä-chen mit Fachleuten und Kooperationspartnern eine Liste mit im Bürgerpark vorkommenden und ausgewählten Vogel- und Baumarten erstellt. Es wurden die Bestimmungsschlüs-sel angefertigt und die App designed. Über einen sogenann-ten Merkmalsfilter in der App gelangt man nach dem Prin zip „Was habe ich gerade gesehen?“ zu Arten-Steckbriefen, die in kompakter Form die häufigsten Vogel- und Baumarten im Bremer Bürgerpark beschreiben. Den Bestimmungsschlüssel sowie die Grafiken und Texte haben die Projektmitglieder selbst erstellt und die App dann von einem Fachmann pro-grammieren lassen.
ErGEBNISSE
Mit Hilfe finanzieller Unterstützung durch econtur gGmbH gelang es dem Team, einen digitalen Tier- und Pflanzenfüh-rer zu entwickeln. In der entwickelten App sind bislang 67 im Bremer Bürgerpark vorkommende Vogelarten und 25 Bau-marten des Parks erfasst. Zudem ist es möglich, das Nachtra-gen der in der Datenbank noch nicht erfassten Arten anzure-gen. Die Bürgerpark-App für das iPhone® gibt es bereits kostenfrei zum Download im Internet bei iTunes®.
JahrESSoNDErPrEIS
BETrEUErINNEN : JUl Ia BloCh UND NaDINE VoM ENDT, ECoNTUr GGMBh, BrEMEN
Naturentfremdung der Jugend & „Bürgerpark-app“„Die Jugend von heute denkt, dass Kühe lila und Enten gelb sind, kann mehr handyhersteller als Blumen benennen und setzt kaum noch einen Fuß in die grünen Gebiete der heimat“. Urteile wie diese begleiten die jungen Projektmitglieder schon seit Kindertagen. Doch ist es wirklich wahr, dass das Umweltwissen kontinuierlich abnimmt? Ist das grüne Erlebnis in Zeiten stetig wachsender Technik nur noch zweitrangig? Bewusst provokativ leitet das FÖJ-Team, bestehend aus Judith ahlers (Jg. 1990), Tim Bauermeister (Jg. 1992), Nadine Feldmeyer (Jg. 1991), Charlotte Gengenbach (Jg. 1992), Imke Meyer zu Vilsendorf (Jg. 1993) und rené Wolf (Jg. 1993) ihre Projektarbeit zur „Naturentfremdung der Jugend“ ein.
von links: Judith Ahlers, Tim Bauermeister, Nadine Feldmeyer,
Charlotte Gengenbach, Imke Meyer zu Vilsendorf und René Wolf
21
WEITErE SChrIT TE
Durch die Innovation sollte zunächst die Natur vor der Bre-mer Haustür vorgestellt werden, kann jedoch perspektivisch auch als Basis für Kooperationen in ganz Deutschland die-nen. Einen ersten Schritt dazu sind die Jugendlichen durch die Erstellung einer erweiterbaren Datenbank bereits gegan-gen. Damit könnten künftig mit der App auch anderenorts Daten zu Flora und Fauna standortbezogen angezeigt wer-den. Das FÖJ-Team freut sich über Partner, die Interesse haben, diese Datenbank mit zu füllen. Zudem ist das Team bestrebt, nachfolgende FÖJ-Jahrgänge in das Projekt einzu-beziehen, um weitere Tier- und Pflanzenarten in die App ein-pflegen zu können. Es ist geplant, die App in verschiedenen Medien und auch in Schulen bekannt zu machen, wobei Kooperationspartner auch die Distribution unterstützen.
Da S SaGT D IE JUry
Die Diskussion des Themas „Naturentfremdung der Jugend“ haben die sechs Projektmitglieder des FÖJ aus Bremen zum Auftakt für ihren Ansatz zur Förderung des Naturinteresses junger Leute gemacht: der Entwicklung einer Smartphone-Applikation zur Baum- und Vogelartbestimmung im Bremer Bürgerpark, der „Bürgerpark-App“. Ihre Idee der App-Ent-wicklung ist zeitgemäß, „hip“ und setzt auf Vereinbarkeit von
Natur und Technik als Lösungsmodell. Die vier FÖJ’lerinnen und zwei FÖJ’ler begründen ihren Ansatz empirisch anhand einer eigenen Jugendbefragung an einem Bremer Gymnasi-um. Die Dokumentation ihres Projektes enthält einen gut geschriebenen Wissensteil und eine gute Dokumentation der Materialien. Herausragend ist der Handlungsteil des Projek-tes. Das Konzept sowie die Grafiken und Texte wurden selbst erstellt. Die App wurde dann von einem Fachmann pro-grammiert, in enger Abstimmung mit dem Projektteam. Die verschiedenen Talente der Gruppe werden sinnvoll und ziel-orientiert eingesetzt. Auch die Zusammenarbeit mit der Ver-waltung der FÖJ-Einsatzstelle, dem Programmierer, dem Bürgerparkverein und den Experten für Flora und Fauna ist gut organisiert und erfolgt kooperativ und konstruktiv. Externes Wissen wird für das Projekt effektiv genutzt. Mit dem zeitgemäßen Medieneinsatz in der Natur- und Umwelt-bildung und dem sehr guten Projektmanagement hat sich die Gruppe den JahresSonderpreis Wir sind Wald mehr als ver-dient.
Ergebnisse der Erhebung zum Interesse
an Natur und Technik nach Altersklassen
6,46
NaturTechnik
6,26
5,815,67
6,656,59
7,15,95
6,356,54
links: Screenshot der App „Baumsuche über
den Merkmalsfilter“; rechts: Screenshot der App
„Liste der Vogelarten“
22
rEISEBErIChT
Vom 19. bis zum 22. Mai 2012 trafen sich mehr als 200 Jugend-
liche aus über 50 Ländern in Istanbul, um auf der 20. Interna-
tionalen Umweltprojekt-Olympiade (International Environ-
mental Project Olympiad INEPO) ihre Projektarbeiten einer
internationalen Jury vorzustellen.
Wer Deutschland auf dieser alljährlich stattfindenden Ver-
anstaltung vertreten darf, wird jeweils im Vorjahr bei der Aus-
tragung des BundesUmweltWettbewerbs (BUW) entschieden.
Für die 20. INEPO qualifizierten sich Justin Müller, Sven Ver-
laat sowie Thomas Marquardt durch hervorragende Leistun-
gen in der 21. Wettbewerbsrunde 2010/2011 des BUW. Auch
auf der 20. INEPO haben sie sich hervorragend geschlagen,
indem sie in drei Durchläufen die Poster mit ihren For-
schungsergebnissen den internationalen Jurymitgliedern auf
Englisch vorgestellt haben.
Begleitet wurden die drei jungen Forscher von Joachim
Stier (Lehrer am Gymnasium Rübekamp in Bremen), der
ihnen mit Rat und Tat zur Seite stand und von Mark Müller-
Geers, Geschäftsführer des BUW, der für Deutschland in der
internationalen Jury viele weitere Projekte zu begutachten
hatte.
Justin Müller (vom Gymnasium Westerstede) wurde auf
der INEPO für seine umfassenden Forschungs- und Natur-
schutzarbeiten rings um das Hollweger Moor bei Westerstede
mit einer Silbermedaille belohnt. Sven Verlaat und Thomas
Marquardt (vom Schulzentrum des Sekundarbereichs II am
Rübekamp in Bremen) haben sich mit der chemischen Be-
kämpfung von Ölunfällen befasst und wurden für ihre Projek-
tarbeit mit einem Sonderpreis der INEPO-Jury ausgezeichnet.
Silbermedaille und Sonderpreis für deutsche BUW-Projekte auf der 20. INEPo in Istanbul
In einem Interview berichtet Justin Müller seine Eindrücke
von der INEPO:
Als du die Nachricht zur Teilnahme an der INEPO erhal-ten hast, was waren deine ersten Gedanken?Ich war persönlich unheimlich überrascht, hätte niemals mit
der Teilnahme gerechnet und war glücklich. Weitere Gedanken
konnte ich in dem Moment gar nicht fassen.
War die INEPO so, wie du es erwartet hast, oder hat dich etwas besonders überrascht?Ich hatte es mir unpersönlicher und weniger locker vorgestellt.
Die ganzen Richtlinien etc., die im Vorfeld mitgeteilt wurden,
waren sehr formal. Es war dennoch eine sehr gelungene Veran-
staltung. Es hat mich jedoch überrascht, dass es grundsätzlich
keine gemeinsame Abendveranstaltung gab, auf der man sich
austauschen konnte.
Was waren deine Eindrücke vom Austragungsort der INEPO (Istanbul, Fatih Kollege, Hotel)?Das Fatih Kollege hat mir sehr gut gefallen. Es wirkte sehr
schick und ähnelt in keinster Weise den deutschen Schulen,
wie ich sie kenne. Istanbul selbst hat mir sehr gut gefallen,
wenngleich man vom eigentlich türkischen Feeling aufgrund
des großen Tourismusaufkommens wenig mitbekommen hat.
Daher waren einige Gespräche mit den türkischen Lehrern
und Schülern sehr aufschlussreich, um etwas über die Kultur
und das Leben in der Türkei herauszufinden.
Welches Bild konntest du dir von deinen Mitstreitern und deren Projekten aus den anderen Teilnehmerländern machen? Hast du Kontakte zu anderen Jugendlichen/ande-ren Teilnehmenden knüpfen können?Durchaus. Die Kontakte zu den Mitstreitern bestehen sogar
heute noch. Über Facebook etc. schreibe ich regelmäßig mit
den Leuten. Auch mit unserem türkischen Lehrer, den wir
getroffen hatten und der hervorragend die deutsche Sprache
23
beherrschte, tausche ich regelmäßig E-Mails aus. Auch hatte
man genügend Zeit, um sich über die einzelnen Projekte aus-
zutauschen und so auch wissenschaftliche Gespräche zu füh-
ren. Selbst zu den teilnehmenden Betreuern und Lehrkräften
konnte man einen guten Kontakt aufbauen. Der Kontakt zu
allen Teilnehmenden und Jugendlichen ging aber auch über
die naturwissenschaftliche Betrachtungsweise hinaus. Die öst-
licheren Kulturen kennenzulernen, war sehr spannend und ist
es auch heute noch.
Wie hast du die Befragung durch die Juroren empfunden? Welche Tipps zur Vorbereitung der Standpräsentation/Standinterviews würdest du zukünftigen INEPO-Teilneh-menden mit auf den Weg geben?Die Befragung durch die Juroren sollte am besten noch durch
einen Übersetzer begleitet werden. Gerade dann können
Sprachbarrieren aus dem Weg geräumt werden. Ich selbst
hatte beispielsweise mit einer Frage hinsichtlich eines Gerätes,
welches in meiner Arbeit nur eine untergeordnete Rolle spiel-
te, die Vokabeln nicht parat. Im anschließenden Gespräch mit
dem Juror, der sehr strikt wirkte, kritisierte er dies auch. Die
restlichen Juroren waren sehr interessiert und offen gegenüber
dem doch sehr speziellen Projekt.
Was waren deine Highlights der INEPO und der gesamtem Reise? Woran wirst du dich besonders gerne erinnern und woran eher nicht so gerne?Das Highlight war definitiv die Bootsfahrt, auf der man mit
Spaß und in entspannter Atmosphäre die anderen Teilneh-
menden etwas kennenlernen konnte. Ich erinnere mich auf-
grund meiner enormen Flugangst, die aber auf dem Rückflug
etwas besser geworden ist (J), nicht so gerne an den Flug.
Die Stimmung fand ich persönlich am besten. Die Preisver-
leihung war ähnlich wie andere Preisverleihungen auch. Die
persönlichen Kontakte und Gespräche mit den Teilnehmen-
den über deren Projekte, deren Kultur, deren Land und deren
individuelles Leben haben mich unheimlich fasziniert und das
fand ich das größte Highlight dieser Reise.
Welche Empfehlungen kannst du potenziellen Teilneh-menden der nächsten INEPO mit auf den Weg geben?Die Empfehlung, die ich machen kann: Bereitet Euch auf den
Vortrag vor und denkt auch an jede kleinste Kleinigkeit. Stellt
das Projekt Leuten vor, die davon keine Ahnung haben. Freun-
de und Bekannte, die in der Regel wenig mit dem eigenen
Projekt und der eigenen Arbeit zu tun haben, eignen sich am
besten. Die „dümmsten“ Fragen sind hierbei die besten. So
werdet Ihr darauf vorbereitet. Schaut Euch ruhig auch die ein-
zelnen Vokabeln hierzu an. Bezüglich des Standes sollte sich
früh genug über die Gestaltung Gedanken gemacht werden.
Wenn Ihr dann vor Ort seid: Geht ruhig auf die anderen Leute
zu und redet mit denen. Diese Kontakte sind wirklich toll.
Über den eigenen Schatten springen und mit den Leuten ins
Gespräch kommen. Wenngleich es evtl. nicht euer Ding ist,
macht es ruhig. Wenn es peinlich wird, werden euch die Leute
niemals im Leben wiedersehen und wenn es klappt, dann trifft
man sich gerne wieder.
Gute Stimmung und große Erfolge
für deutsche BUWProjekte auf der
20. INEPO in Istanbul – von links
nach rechts: Mark MüllerGeers,
Thomas Marquardt, Sven Verlaat
und Justin Müller
24
SPoNSorEN UND PrEISKaTEGorIEN
Die Preise der 22. Wettbewerbsrunde stiften:• Schroedel Verlag, Westermann Verlag
• Brot für die Welt
• Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e. V.
• Deutsche Umwelthilfe
• Dr. Steinfels Sprachreisen GmbH
• EUROPARC DEUTSCHLAND e. V.
• Evangelischer Entwicklungsdienst e. V. (EED)
• Exzellenzcluster „Ozean der Zukunft“
der Kieler Meereswissenschaften
• Heinz Sielmann Stiftung
• Hess Natur GmbH
• Hessische Landeszentrale für politische Bildung
• RÜTGERS Stiftung
• Stiftung Evolution
• Stiftung Forum für Verantwortung
• Studienstiftung des Deutschen Volkes
• Verband Deutscher Schulgeographen e. V.
• Zukunftsfähiges Schleswig-Holstein Förderung
der Bildung für nachhaltige Entwicklung e. V.
Die Preise werden aus den Projektmitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung BMBF und von den hier auf-
geführten Sponsoren finanziert. Neben den Geldpreisen werden weitere Preise in Form von Fortbildungsmöglichkeiten, Sprach-
reisen, Sachgutscheinen, Sachbüchern etc. vergeben. In der Summe ergeben die Preise einen Geldwert von ca. 25.000 Euro.
Die Preiskategorien:1. hauptpreiseWettbewerbsarbeiten, die gemäß dem BUW Motto „Vom
Wissen zum nachhaltigen Handeln“ sowohl hinsichtlich der
wissenschaftlichen Komponente „Wissen“ und der Umset-
zungs- bzw. Anwendungskomponente „Handeln“ als auch der
all gemeinen Leistungskriterien als hervorragend bewertet
werden. Kreativität und Interdisziplinarität werden besonders
berücksichtigt. Preisgeldhöhe: BUW I: 1.000 EUR und BUW II: 1.500 EUR
2. SonderpreiseWettbewerbsarbeiten zu ausgewählten Themen, die gemäß
dem BUW Motto „Vom Wissen zum nachhaltigen Handeln“,
sowohl hinsichtlich der wissenschaftlichen Komponente
„Wissen“ und der Umsetzungs- bzw. Anwendungskompo-
nente „Handeln“ als auch der allgemeinen Leistungskriterien
als gut bis sehr gut bewertet werden. Auch Arbeiten mit einer
besonderen Leistung in einem bestimmten Teilbereich können
mit einem Sonderpreis ausgezeichnet werden. Preisgeldhöhe: BUW I: 350 – 600 EUR und BUW II: 500 – 750 EUR
3. FörderpreiseWettbewerbsarbeiten, die gemäß dem BUW Motto „Vom Wis-
sen zum nachhaltigen Handeln“ in mindestens einer der bei-
den Komponenten „Wissen“ und „Handeln“ als gut bis sehr
gut bewertet werden und das Potenzial haben, durch eine
Fortführung der Projektarbeit hervorragende Ergebnisse zu
erzielen. Die Preisträger/-innen sollen mit dem Förderpreis
zur Weiterarbeit und nochmaligen Teilnahme am BUW ermu-
tigt werden. Preisgeldhöhe: BUW I: 200 EUR und BUW II: 250 EUR
4. anerkennungspreiseWettbewerbsarbeiten, die ein beträchtliches Engagement er-
ken nen lassen und wichtige Projektergebnisse im Sinne der
Wettbewerbskriterien enthalten. Sachpreise
5. TeilnahmeurkundenWettbewerbsarbeiten, die alle formalen Wettbewerbskriterien
erfüllen und in Teilbereichen bemerkenswerte Ergebnisse auf-
weisen. Urkunde
6. TeilnahmebestätigungenWettbewerbsbeiträge, die den formalen Wettbewerbskriterien
entsprechen. Teilnahmebestätigung
JahresSonderpreisDer JahresSonderpreis zur 22. Wettbewerbsrunde des BUW
wird in Kooperation mit EUROPARC Deutschland e. V., dem
Dachverband deutscher Großschutzgebiete und Träger der
Dachmarke „Nationale Naturlandschaften“ im Rahmen der
Kampagne Wir sind Wald vergeben. EUROPARC setzt sich
dafür ein, dass zukünftige Generationen einen Wald erleben,
der Gesetzen der Natur folgen kann oder der nach sinnvollen,
nachhaltigen Kriterien bewirtschaftet wird. Mit Wir sind Wald
sind vielfältige Aktivitäten verbunden: Der Ankauf von Walda-
realen durch Spenden, Baumpflanzaktionen und die Vergabe
dieses Sonderpreises für junge Menschen im Rahmen des
BundesUmweltWettbewerbs. Der Preis prämiert Arbeiten von
jungen Teilnehmenden am Wettbewerb, die mit Bezug zum
Motto „Baum – Wald – Zukunft“ ein Umweltproblem aus
ihrem Lebensbereich untersuchen. Preisgeldhöhe: BUW II: 1.250 EUR
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DIE PrEISTräGErINNEN UND PrEISTräGEr
BUW I – hauptpreise
Schleiereulennahrung im Zeichen des Klimawandels
Betreuer: Karl-Heinz Schmidt
Louisa Hildebrand (Jg. 1997),
Miriam Kreß (Jg. 1997)
Ökologische Forschungsstation Schlüchtern e. V.
Georg-Flemmig-Str. 6
36381 Schlüchtern, Hessen
akzeptanzprobleme durch ackerbrache in Biene/lingen.
Biodiversität einer Wildnisfläche unter besonderer
Berücksichtigung der laufkäferfauna
Betreuer: Arnold Sennhauser
Leon Büscher (Jg. 1995),
Jana Freese (Jg. 1995),
Nadine Gerling (Jg. 1996),
Jennifer Hamfeld (Jg. 1996),
Jana Indenkämpen (Jg. 1996),
Andreas Lübbers (Jg. 1995),
Anne Markus (Jg. 1996),
Alina Robben (Jg. 1996),
Mareike Tascke (Jg. 1996),
Andreas Tönns (Jg. 1996)
Marienschule Lingen,
Haupt- und Realschule in kirchlicher Trägerschaft
An der Marienschule 1
49808 Lingen, Niedersachsen
Das Preisgeld je Projekt in höhe von 1.000 Euro wird zur
Verfügung gestellt vom Bundesministerium für Bildung und
Forschung.
BUW I – Sonderpreise
Der Ökobold aus dem Klimaexperimentierkoffer
Betreuerinnen: Ingrid Löcke und Eva Nicolin-Sroka
Lukas Arenhövel (Jg. 1999),
Lennart Beck (Jg. 1999),
Annika Gembris (Jg. 1999),
Verena Hunstig (Jg. 1998),
Anna Hunstig (Jg. 2000),
Sven Kröger (Jg. 1998),
Fiona Loos (Jg. 1999),
David Löcke (Jg. 1995),
Judith Löcke (Jg. 2000),
Miriam Löcke (Jg. 1997),
Philipp Mersch (Jg. 1996),
Lisa Ruffing (Jg. 1999),
Julian Schlangenotto (Jg. 2000),
Julian Schmidt (Jg. 1998),
Marten Steins (Jg. 1998)
Epunkt e. und Gymnasium Schloss Neuhaus
Roeinghstraße 71
33102 Paderborn, Nordrhein-Westfalen
Das Preisgeld in höhe von 600 Euro wird zur Verfügung ge-
stellt von der rüTGErS Stiftung.
Deepwater horizon – Umweltverschmutzung auf hohem NiveauBetreuer: Henning Büchner
Jamal Jaber (Jg. 1997),
Gina Monov (Jg. 1997)
und Moritz Peters (Jg. 1997)
Altes Gymnasium
Kleine Helle 7 – 8
28195 Bremen, Bremen
Das Preisgeld in höhe von 500 Euro wird vom Exzellenz-
cluster „ozean der Zukunft“ der Kieler Meereswissenschaf-
ten zur Verfügung gestellt.
Vorschläge zur Energie- und rohstoffeinsparung bei der reinigung von MilchtanksBetreuerin: Anneliese Feuls
Luisa Kannenberg (Jg. 1998),
Felix Klaasen van Husen (Jg. 1998),
Pascal Jerome Schleuter (Jg. 1997),
Justin Simons (Jg. 1997),
Jaqueline van Laak-Schoofs (Jg. 1998)
Kath. Hauptschule Kalkar
Am Bollwerk 18
47546 Kalkar, Nordrhein-Westfalen
Das Preisgeld in höhe von 500 Euro wird zur Verfügung
gestellt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung.
BUW I
26
Gewässeruntersuchung an der Mühlenau: In welchem Bachabschnitt leben die Tiere am besten und wie kann man ihren lebensraum verbessern?Betreuerin: Dr. Astrid Wasmann-Frahm
Anna-Valeria Dilger (Jg. 1997),
Svea Alessa Lunding (Jg. 1997)
Elsensee-Gymnasium Quickborn
Heidkampstr. 10
25451 Quickborn, Schleswig-Holstein
Das Preisgeld in höhe von 500 Euro wird zur Verfügung
gestellt von der Deutschen Umwelthilfe e. V.
Phänomen MoorbodenBetreuer: Henning Büchner
Elsa Luise Paas (Jg. 1997),
Lara von Dobeneck (Jg. 1997)
Universität Bremen Cognium
Hochschulring 18
28359 Bremen, Bremen
Das Preisgeld in höhe von 350 Euro wir zur Verfügung
gestellt von der heinz Sielmann Stiftung.
BUW I – Förderpreise
Der luttergartenfilmBetreuerin: Doris Eberhardt
Pauline Donschen (Jg. 1997),
Andrea Mihaljevic (Jg. 1999)
Helmholtz-Gymnasium,
Städt. Gymnasium für Jungen und Mädchen
Ravensberger Str. 131
33607 Bielefeld, Nordrhein-Westfalen
Das Preisgeld in höhe von 200 Euro wird im rahmen der
Initiative „Mut zur Nachhaltigkeit“ zur Verfügung gestellt
von der Stiftung „Forum für Verantwortung“.
Biomüll – Wirklich Müll?Betreuerin: Doris Habich
Niklas Haerting (Jg. 1995),
Patricia Vogel (Jg. 1996)
PHÄNOMENTA Bremerhaven
Hoebelstraße 24
27572 Bremerhaven, Bremen
Das Preisgeld in höhe von 200 Euro wird zur Verfügung
gestellt von der Stiftung Evolution.
Der Biomülleimer der ZukunftFelix Hartenstein (Jg. 1997)
Heisenberg-Gymnasium, Privatgymnasium Karlsruhe e. V.
Tennesseeallee 111
76149 Karlsruhe, Baden-Württemberg
Das Preisgeld in höhe von 200 Euro wird zur Verfügung ge-
stellt von der Stiftung Evolution.
Kaisergarten – Urbanes Gärtnern in osnabrückBetreuer: Kai Crystalla
Isabel Enokian (Jg. 1996),
Hanna Kremer (Jg. 1996),
Ruth Pope (Jg. 1996)
Gymnasium Carolinum
Große Domsfreiheit 1
49074 Osnabrück, Niedersachsen
Das Preisgeld in höhe von 200 Euro wird zur Verfügung
gestellt von der Stiftung Evolution.
Vögel in Deutschland – Fröhlicher Gesang oder baldige Stille?Betreuerin: Claudia Schrauth
Fabian Schrauth (Jg. 1995)
Lessing-Gymnasium
Biedensandstraße 55
68623 Lampertheim, Hessen
Das Preisgeld in höhe von 200 Euro wird zur Verfügung
gestellt von der Stiftung Evolution.
ContainEnergy – Container gegen armutBetreuerin: Dr. Gabriele Waldkircher
Moriz Kühlberg (Jg. 1997)
Lessing-Gymnasium
Biedensandstraße 55
68623 Lampertheim, Hessen
Das Preisgeld in höhe von 200 Euro wird zur Verfügung ge-
stellt von der landeszentrale für politische Bildung des lan-
des hessen.
DIE PrEISTräGErINNEN UND PrEISTräGEr
27
Mit Umweltschutz zum TierschutzBetreuerin: Karin Fischer
Anna Greule (Jg. 1996),
Daniela Keppler (Jg. 1995),
Katharina Todt (Jg. 1996),
Claudia Waliczek (Jg. 1995),
Lisa Marie Weinhold (Jg. 1996)
Hermann Hesse-Gymnasium
Am Schießberg 9
75365 Calw, Baden-Württemberg
Das Preisgeld in höhe von 200 Euro wird zur Verfügung
gestellt von der rüTGErS Stiftung.
handyrecycling – richtig ist wichtigBetreuerinnen: Carmen Kirchhoff und Elke Wild-Siebert
Jonas Karius (Jg. 1997),
Hendrik Kirchhoff (Jg. 1998),
Josef Lorenz (Jg. 1995),
Tim Olbrich (Jg. 1999),
Jan Olbrich (Jg. 1998)
Edith-Stein-Gymnasium, Breitenbachweg 15
75015 Bretten
Baden-Württemberg
Das Preisgeld in höhe von 200 Euro wird zur Verfügung
gestellt von der rüTGErS Stiftung.
Kastanien waschWäschBetreuerin: Dr. Astrid Wasmann-Frahm
Anna-Valeria Dilger (Jg. 1997),
Svea Alessa Lunding (Jg. 1997)
Elsensee-Gymnasium Quickborn
Heidkampstr. 10
25451 Quickborn, Schleswig-Holstein
Das Preisgeld in höhe von 200 Euro sowie die Möglichkeit
zur Teilnahme an einem Seminar des „Bildungszentrums für
Natur, Umwelt und ländliche räume“ wird zur Verfügung ge-
stellt vom Verein Zukunftsfähiges Schleswig-holstein e. V.
BUW II hauptpreise
Untersuchungen zur Schaffung von ausgleichsflächen im Sinne der artenvielfalt im städtischen und ländlichen raum mit besonderer rücksicht auf die Bioindikation durch Schmetterlinge (lepidoptera)Betreuer: Rolf Wellinghorst
Gerrit Öhm (Jg. 1992)
Artland-Gymnasium
Am Deich 20
49610 Quakenbrück, Niedersachsen
Das Preisgeld in höhe von 1.500 Euro wird zur Verfügung
gestellt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung.
Zudem wird Gerrit Öhm zur Teilnahme am auswahlverfahren
der Studienstiftung des Deutschen Volkes vorgeschlagen.
Bau eines Pumpspeicherkraftwerkes im Tagebau hambachBetreuer: Klaus Buschhüter
Christian Rinkens (Jg. 1992)
Inda-Gymnasium, Städt. Gym. für Jungen und Mädchen
Gangolfsweg 52
52076 Aachen, Nordrhein-Westfalen
Das Preisgeld in höhe von 1.500 Euro wird zur Verfügung
gestellt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung.
Zudem wird Christian rinkens zur Teilnahme am auswahlver-
fahren der Studienstiftung des Deutschen Volkes vorge-
schlagen.
hochwasser – ein Zukunftsproblem für hanau und den Main-Kinzig-Kreis?Betreuer: Dr. Günter Seidenschwann
Jens Winarske (Jg. 1995),
Max Wüstehube (Jg. 1991),
Paul Zeiger (Jg. 1994)
Hohe Landesschule Gymnasium der Stadt Hanau
Alter Rückinger Weg 53
63452 Hanau, Hessen
Das Preisgeld in höhe von 1.500 Euro wird zur Verfügung
gestellt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung.
BUW I I
28
BUW II JahresSonderpreis
Naturentfremdung der Jugend & „Bürgerpark-app“Betreuerinnen: Julia Bloch und Nadine vom Endt
Judith Ahlers (Jg. 1990),
Tim Bauermeister (Jg. 1992),
Nadine Feldmeyer (Jg. 1991),
Charlotte Gengenbach (Jg. 1992),
Imke Meyer zu Vilsendorf (Jg. 1993),
René Wolf (Jg. 1993)
Freiwilliges Ökologisches Jahr Bremen – econtur gGmbH
Jakobistraße 20
28195 Bremen, Bremen
Das Preisgeld in höhe von 1.250 Euro wir zur Verfügung
gestellt von EUroParC Deutschland e. V., dem Dachverband
der Nationalen Naturlandschaften.
BUW II Sonderpreise
Umweltfreundliche Nutzung von Urin zur ressourcen-schonenden Gewinnung von PhosphatdüngerBetreuer: OStR Volker Simon
Tobias Pickert (Jg. 1993) und Marc Strohmann (Jg. 1994)
Städt. Gymnasium Petrinum
Herzogswall 29
45657 Recklinghausen, Nordrhein-Westfalen
Das Preisgeld in höhe von 750 Euro wird zur Verfügung
gestellt von der rüTGErS Stiftung.
aufwertung der attraktivität der Kurmeile unter Berück-sichtigung der sozioökonomischen Probleme TemplinsBetreuerin: Cornelia Hinz
Leif Büchner (Jg. 1993), Stefanie Damm (Jg. 1993)
und Isabel Sydow (Jg. 1994)
Gymnasium Templin
Feldstraße 1
17268 Templin, Brandenburg
Das Preisgeld in höhe von 750 Euro wird zur Verfügung
gestellt von der rüTGErS Stiftung.
Strampeln fürs KlimaBetreuerin: Doris Eberhardt
Franziska Beimdiek (Jg. 1994),
Anastasia Kerbs (Jg. 1993),
Merve Turan (Jg. 1993)
Helmholtz-Gymnasium, Städt. Gymnasium für Jungen und
Mädchen
Ravensberger Str. 131
33607 Bielefeld, Nordrhein-Westfalen
Das Preisgeld in höhe von 750 Euro wird im rahmen der
Initiative „Mut zur Nachhaltigkeit“ zur Verfügung gestellt
von der Stiftung Forum für Verantwortung.
alcanivorax borkumensis: Ein kleines Bakterium gegen ein weltweites ProblemBetreuer: Ralf Kammann
Alexandra Schwartz (Jg. 1992)
Hermann-Tast-Schule
Am Bahndamm
25813 Husum, Schleswig-Holstein
Das Preisgeld in höhe von 750 Euro wird vom Exzellenz-
cluster ozean der Zukunft der Kieler Meereswissenschaften
zur Verfügung gestellt. Zudem erhält alexandra Schwartz
die Möglichkeit zur Teilnahme an einem Seminar des
Bildungszentrums für Natur, Umwelt und ländliche räume,
zur Verfügung gestellt vom Verein Zukunftsfähiges
Schleswig-holstein e. V.
Untersuchungen zur Trauermückenfauna des südlichen Zeisigwaldes im Stadtgebiet von Chemnitz (Diptera: Sciaridae)Betreuer: Sven Erlacher
Linda Marx (Jg. 1994)
Museum für Naturkunde Entomologie
Moritzstraße 20
09111 Chemnitz, Sachsen
Das Preisgeld in höhe von 500 Euro wird von der heinz
Sielmann Stiftung zur Verfügung gestellt. Zudem wird
linda Marx zur Teilnahme am auswahlverfahren der Studien-
stiftung des Deutschen Volkes vorgeschlagen.
DIE PrEISTräGErINNEN UND PrEISTräGEr
29
BUW II – Förderpreise
Bestandssicherung der Schleiereule innerhalb Bielefelds
durch Bau von Nistkästen
Betreuerin: Doris Eberhardt
Julia Grube (Jg. 1993),
Josina Wittenberg (Jg. 1993)
Helmholtz-Gymnasium,
Städt. Gymnasium für Jungen und Mädchen
Ravensberger Str. 131
33607 Bielefeld, Nordrhein-Westfalen
Das Preisgeld in höhe von 250 Euro wird zur Verfügung
gestellt von der Stiftung Evolution.
Sieh mal, wer da knabbert!!!Betreuerin: Doris Eberhardt
Gerrit Anstoetz (Jg. 1994),
Dimitri Bennhäuser (Jg. 1995)
Helmholtz-Gymnasium,
Städt. Gymnasium für Jungen und Mädchen
Ravensberger Str. 131
33607 Bielefeld, Nordrhein-Westfalen
Das Preisgeld in höhe von 250 Euro wird zur Verfügung
gestellt von der Stiftung Evolution.
Die Farbstoffsolarzelle – von der Natur lernen – nachhaltig handeln!Betreuerin: Vera Bönsch
Anne Lena Bornkessel (Jg. 1992),
Jens Börnicke (Jg. 1991)
Städt. St. Michael-Gymnasium für Jungen und Mädchen
Markt 9 – 11
53902 Bad Münstereifel, Nordrhein-Westfalen
Das Preisgeld in höhe von 250 Euro wird zur Verfügung
gestellt von der Stiftung Evolution.
Biodiversität von arthropoden in Wasserhausen und ihre Bewertung durch SchwebfliegenBetreuer: Rolf Wellinghorst
Gerrit Öhm (Jg. 1992)
Artland-Gymnasium
Am Deich 20
49610 Quakenbrück, Niedersachsen
Das Preisgeld in höhe von 250 Euro wird zur Verfügung
gestellt von der Stiftung Evolution.
realisierung einer organischen bzw. FarbstoffsolarzelleBetreuer: Alois Schwarz
Benjamin Wilden (Jg. 1999)
Stadtgymnasium Detmold,
Gymnasium für Jungen und Mädchen
Martin-Luther-Str. 4
32756 Detmold, Nordrhein-Westfalen
Das Preisgeld in höhe von 250 Euro wird zur Verfügung
gestellt von der rüTGErS Stiftung.
Den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sehen, ist das in Zukunft überhaupt noch möglich?Fabio Feuß (Jg. 1996),
Kim Kühnel (Jg. 1993),
Leonie Schulze (Jg. 1994)
Bielefeld, Nordrhein-Westfalen
Das Preisgeld in höhe von 250 Euro wird zur Verfügung
gestellt von der rüTGErS Stiftung.
Weitere Preise zur Wettbewerbsrunde 2011/2012
Neben den Haupt-, Sonder- und Förderpreisen erhalten die
Autorinnen und Autoren von 58 weiteren Projekten Anerken-
nungspreise in Form von Sachpreisen. Diese werden aus Pro-
jektmitteln des Bundesministeriums für Bildung und For-
schung finanziert. Zusätzlich bekommen mehr als 200
Personen Teilnahmeurkunden oder Teilnahmebescheinigun-
gen für ihre Projekteinreichungen. Die Betreuerinnen und
Betreuer der Haupt- und JahresSonderpreis-Projekte erhalten
Einkaufsgutscheine von Hess Natur und dem Schrödel-Verlag.
Die Betreuerinnen der Haupt-, Sonder-, Förder- und Aner-
kennungspreis-Arbeiten bekommen Urkunden. Während der
Jurytagung in Kiel wurden die besten Projektposter im BUW I
und BUW II von den anwesenden Wettbewerbsteilnehmerin-
nen und -teilnehmern gewählt. Den Posterpreis in Höhe von
jeweils 100 Euro konnten sich im BUW I Felix Hartenstein für
sein Poster zum Thema „Der Biomülleimer der Zukunft“ und
im BUW II Alexandra Schwartz für ihr Poster über „Alcanivo-
rax borkumensis: Ein kleines Bakterium gegen ein weltweites
Problem“ sichern.
30
BUW KoMPaKT
Der BundesUmwelt Wettbewerb auf einen Blick
Welche Ziele verfolgt der Wettbewerb? Der BundesUmweltWettbewerb soll Jugendliche und jun-
ge Erwachsene dazu anspornen, Ursachen von Umweltpro-
blemen zu erkennen, nach Lösungen für diese Probleme zu
suchen und Umsetzungen der Lösungen auf den Weg zu
bringen. Das Motto des Wettbewerbs lautet daher „Vom
Wissen zum nachhaltigen Handeln“. Sowohl die inhaltliche
als auch die praktische Auseinandersetzung mit Umweltpro-
blemen sind also gefordert.
Wer kann teilnehmen? Teilnahmeberechtigt sind alle umweltinteressierten jungen
Leute im Alter zwischen 13 und 21 Jahren. Dazu zählen
Jugendliche und junge Erwachsene aller allgemeinbildenden
und berufsbildenden Schulen, Auszubildende, Wehr- und
Zivildienstleistende, Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Frei-
willigen Ökologischen Jahr, Jugendgruppen und junge Stu-
dierende. Der BundesUmweltWettbewerb wird in den zwei
Wettbewerbsbereichen BUW I (13- bis 16-Jährige) und BUW II
(17- bis 21-Jährige) durchgeführt. Wettbewerbsbeiträge kön-
nen beim BUW I von Einzelpersonen oder Gruppen bis zu 20
Personen und beim BUW II von Einzelpersonen oder Teams bis
zu 6 Personen eingereicht werden.
Welche aufgabe ist zu erfüllen? Mit einem Wettbewerbsbeitrag zum BundesUmweltWett-
bewerb sollen die Ursachen eines selbst gewählten Umwelt-
problems aus dem eigenen Lebensumfeld untersucht, dessen
Zusammenhänge dargestellt, Lösungswege entwickelt und
umgesetzt werden. Wichtig ist die Verbindung zwischen Wis-
sen und nachhaltigem Handeln, Theorie und Praxis, Plan und
Realität. Je nach Problemstellung und Lösungsansatz kön-
nen die Wettbewerbsbeiträge ihren Handlungsschwerpunkt
in allen für Umweltschutz und Umweltbildung relevanten
Bereichen haben. Dazu zählen unter anderem Naturschutz
und Ökologie, Technik, Wirtschaft und Konsum, Politik,
Gesundheit sowie Kultur.
Wie wird der Wettbewerb durchgeführt? Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer reichen bis zum 15.
März eines jeden Jahres eine schriftliche Arbeit bei der BUW-
Geschäftsstelle ein. Beim Auswahlverfahren wird im ersten
Schritt jede Arbeit von zwei bis drei Gutachterinnen und
Gutachtern bewertet. Die für Hauptpreise vorgeschlagenen
Arbeiten werden in einem zweiten Schritt auf einer Jury-
tagung (meist im Juni) in Einzelkolloquien der gesamten Jury
vorgestellt. Im Anschluss daran diskutieren die Jurymitglieder
auf der Jurytagung die Bewertung aller einzelnen Wettbe-
werbsbeiträge und legen die Preiskategorie fest. Die feierliche
Verleihung der Preise findet im Herbst jeden Jahres statt.
Information zur nächsten BUW-runde JahresSonderpreis 2012/2013Der JahresSonderpreis „CAMäleon“ wird als Jugend-
filmpreis von der Heinz Sielmann Stiftung ausgelobt. Es
können beim BUW kurze Filmbeiträge mit einer Länge
von maximal sieben Minuten eingereicht werden. Zu
gewinnen gibt es 750 Euro im BUW I und 1.250 Euro
im BUW II.
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Welche Preise und anerkennungen gibt es?Zu gewinnen gibt es beim BUW Geld- und Sachpreise sowie
Urkunden in einem Gesamtwert von ca. 25.000 EUR. Aus-
gewählte Preisträgerinnen und Preisträger werden zudem für
weitere Maßnahmen der Begabtenförderung vorgeschlagen.
Die Preiskategorien gliedern sich in Hauptpreise, Sonderprei-
se, Förderpreise, Anerkennungspreise, Teilnahme urkunden
und Teilnahmebescheinigungen.
Wie geht es international weiter?Zwei herausragende Preisträgerinnen und Preisträger bzw.
Projektteams des BundesUmweltWettbewerbs nehmen jähr-
lich an einer internationalen Umweltprojektolympiade teil.
Wer organisiert den Wettbewerb? Der BundesUmweltWettbewerb wird vom Leibniz-Institut für
die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik (IPN)
an der Universität Kiel durchgeführt. Der Träger des Wettbe-
werbs ist das Bundesministerium für Bildung und Forschung.