BUNDmagazin BaWü 2/2014 - 25 Jahre Grünes Band - Biotopverbund im BUND

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Baden-Württemberg BUNDmagazin  2-2014 BUND  Landesverband Baden-Württemberg www.bund-bawue.de Editorial Folgen des Klimawandels | 2 | Intern Neue Landesgeschäftsführerin, Fachtagung und Delegierten- versammlung | 2 | Aktuell Energiewende im Gegenwind | 3 | BUND-Meldungen | 4 | Aktiv Nachhaltige Mobilität | 6 – 7 | Naturschutz Biotopverbund | 8 – 9 | Jugend Manfred-Mistkäfer-Tipp, Preisverleihung Naturtagebuch | 10 | Schwerpunkt Suffizienz und Klimaschutz, BUNDjugend Vaihingen/Enz | 11 | Regionen Wildkatzenkorridor, Veggieday, Regionalmeldungen | 12 – 13 | Aktiv Barfußpfad, BUND-Gruppe Kinzigtal, Unken, Totholzpyramide, Schmetterlings- seminar | 14– 15 | Termine Veranstaltungen, Publikationen, MV’s | 16 | Inhalt Energiewende im Gegenwind Baden-Württemberg steckt mitten drin in der Energiewende. Der Atomausstieg ist beschlossen und im Land wurden erste, längst ver- altete fossilbefeuerte Kraftwerke abgeschaltet. Fast die Hälfte der Stromerzeugungskapazitäten geht damit in den nächsten Jahren vom Netz. An ihre Stelle soll Strom aus erneuerbaren Energien tre- ten. Die grün-rote Landesregierung hat sich vor allem den ener- gischen Ausbau der Windkraft auf die Fahnen geschrieben. Der BUND Baden-Württemberg unterstützt die Pläne und trägt vor Ort wie auf Landesebene zur Umsetzung der Energiewende bei. Wir schauen sorgfältig darauf, dass die Planungen für neue Anlagen möglichst naturverträglich gestaltet werden. Doch Gegenwind kommt aus Berlin. Denn die Bundesregierung will den weiteren Ausbau der Erneuerbaren bremsen. Fortsetzung auf Seite 3 Roland Schnell/Fotolia.de

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BUNDmagazin des BUND Landesverband Baden-Württemberg.

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Baden-WürttembergBUNDmagazin 2-2014

BUND Landesverband Baden-Württembergwww.bund-bawue.de

Editorial Folgen des Klimawandels | 2 | Intern Neue Landesgeschäftsführerin,

Fachtagung und Delegierten- versammlung | 2 |Aktuell Energiewende im Gegenwind | 3 |

BUND-Meldungen | 4 | Aktiv Nachhaltige Mobilität | 6 – 7 | Naturschutz Biotopverbund | 8 – 9 |Jugend Manfred-Mistkäfer-Tipp, Preisverleihung Naturtagebuch | 10 | Schwerpunkt Suffizienz und Klimaschutz, BUNDjugend Vaihingen/Enz | 11 | Regionen Wildkatzenkorridor, Veggieday, Regionalmeldungen | 12 – 13 | Aktiv Barfußpfad, BUND-Gruppe Kinzigtal, Unken, Totholzpyramide, Schmetterlings-seminar | 14– 15 |Termine Veranstaltungen, Publikationen, MV’s | 16 |

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ltEnergiewende im GegenwindBaden-Württemberg steckt mitten drin in der Energiewende. Der Atomausstieg ist beschlossen und im Land wurden erste, längst ver-altete fossilbefeuerte Kraftwerke abgeschaltet. Fast die Hälfte der Stromerzeugungskapazitäten geht damit in den nächsten Jahren vom Netz. An ihre Stelle soll Strom aus erneuerbaren Energien tre-ten. Die grün-rote Landesregierung hat sich vor allem den ener-gischen Ausbau der Windkraft auf die Fahnen geschrieben. Der BUND Baden-Württemberg unterstützt die Pläne und trägt vor Ort wie auf Landesebene zur Umsetzung der Energiewende bei. Wir schauen sorgfältig darauf, dass die Planungen für neue Anlagen möglichst naturverträglich gestaltet werden. Doch Gegenwind kommt aus Berlin. Denn die Bundesregierung will den weiteren Ausbau der Erneuerbaren bremsen. Fortsetzung auf Seite 3

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Liebe BUND-Mitglieder, im Juni trete ich meine Position als Landesgeschäfts-führerin des BUND Baden-Württemberg an und freue mich auf vielfältige Begegnungen in den nächsten Wo-chen und Monaten.

Zu meiner Person: Ich bin 1962 geboren, verheira-tet und lebe seit über 20 Jahren in Baden-Württem-berg. Meine beiden Töchter sind mittlerweile erwach-sen. Den BUND kenne ich aus meiner langjährigen Tätigkeit als ehrenamtliche Rechtsreferentin im Lan-desvorstand recht gut. Hier habe ich auch meine Er-fahrungen im Umwelt- und Naturschutz gewonnen.

Meine kommunikativen Fähigkeiten als Rechtsan-wältin und Mediatorin werde ich ebenso einbringen wie meine Erfahrungen in der politischen Lobbyarbeit als ehemalige Präsidentin des Bundesverbandes Wind-Energie. Einen Schwerpunkt meiner Aktivitäten möch- te ich künftig auf den Naturschutz legen.

Beim BUND beeindruckt mich die große Zahl der ehrenamtlich engagierten Mitglieder ebenso wie seine Vielfalt von der Orts- bis zur Bundesebene.

Als Landesgeschäftsführerin möchte ich zur Weiter-entwicklung des BUND Baden-Württemberg beitragen. Die große Herausforderung sehe ich darin, diejenigen mitzunehmen, die schon lange beim BUND aktiv sind und auch neue Menschen dafür zu begeistern. Ich freue mich sehr auf unsere gemeinsame Arbeit!Ihre Sylvia Pilarsky-Grosch

Liebe Leserinnen und Leser, die im April erschienene Prognose des Weltklima-rates (IPCC) zu den Folgen des Klimawandels ist ein-deutig wie nie zuvor. Die globale Erwärmung wird drastische Auswirkungen auf die Wasserversorgung und die Nahrungsmittelproduktion haben. Auch die Konflikte um Ressourcen werden sich weiter ver-schärfen. Wer sich nun in Deutschland oder Europa in Sicherheit wähnt und glaubt, diese Probleme be-träfen eher pazifische Inseln oder das ferne Afrika, der täuscht sich erheblich. Die IPCC-Prognosen sind mittlerweile, ergänzt durch weitere Studien, bis auf die regionale Ebene heruntergerechnet. So wird zum Beispiel angenommen, dass bereits ab 2020 in Stutt-gart mehr Wasser ver-dunstet, als es Nieder-schläge gibt. Nicht nur für die Vegetation hat das unmittelbare Fol-gen. Der Deutsche Städ-tetag wies bereits darauf hin, dass drohende Hit-zeperioden in unserem Land auch ernsthafte Gesundheitsprobleme für äl-tere Menschen, chronisch Kranke oder Kinder mit sich bringen werden.

Auch Tiere und Pflanzen sind vom Klimawandel betroffen. Viele Arten können lokalen Biotopver-schlechterungen immerhin ausweichen, wenn es da-für geeignete Strukturen gibt. Die Vernetzung ihrer Lebensräume durch den gesetzlich vorgeschrie-benen Biotopverbund ist dafür aber unabdingbar. Mit unserem Wildkatzenprojekt setzen wir hier seit Jahren Maßstäbe durch die Schaffung von Korri-doren für waldgebundene Tierarten. Nun wollen wir uns auch verstärkt für den Biotopverbund im Offen-land einsetzen, um etwa bedrohten Tagfaltern und anderen Tier- und Pflanzenarten Ausweichbewe-gungen zu ermöglichen und damit ihr langfristiges Überleben zu sichern. Wir brauchen diesen Biotop-verbund jetzt – nicht erst dann, wenn auch die letz-ten Zweifler feststellen, dass die Prognosen zum Kli-mawandel doch zutreffen.

BUND-intern gibt es Erfreuliches zu berichten: Wir haben mit Sylvia Pilarsky-Grosch eine hervorra-gende Besetzung als neue Landesgeschäftsführerin gefunden. Vorstand, Mitarbeiterinnen und Mitarbei-ter freuen sich auf die Zusammenarbeit und heißen sie herzlich willkommen!

Ihre

Dr. Brigitte DahlbenderVorsitzende des BUND Baden-Württemberg

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Fachtagung Klimawandel und Delegiertenversammlung

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Mit den Auswirkungen des Klimawandels auf Natur und Landschaft beschäftigte sich die diesjährige BUND-Fachtagung Ende April in Bad Boll. Einen glo-balen Blick auf das Thema bot der Eröffnungsvortrag von Martin Widmann, Universität Birmingham, der auch am IPCC-Bericht mitgewirkt hat. Gregor Stepha-ni aus dem Umweltministerium lenkte dann den Fo-kus auf Baden-Württemberg. In den folgenden Work-shops widmete sich etwa Dr. Wolfgang Fiedler, Vogel- warte Radolfzell, den Herausforderungen des Klima-wandels für die Vogelwelt. Norbert Höll von der Lan-desanstalt für Umwelt und Messungen stellte die Er-kenntnisse seiner Behörde für die Naturschutzarbeit vor Ort zur Diskussion.

Die Delegiertenversammlung folgte weitgehend den Empfehlungen des Vorstandes. Zustimmung fand der Antrag der BUNDjugend auf eine gemeinsame AG Suf-fizienz mit dem BUND. Die Delegierten verabschie-deten außerdem die Resolution »Energiewende«. Nicht zuletzt wurde Sylvia Pilarsky-Grosch als neue Landes-geschäftsführerin herzlich willkommen geheißen.

Die Resolution »Tschernobyl mahnt: Energiewende voran-bringen« finden Sie im Internet unter: www.bund-bawue.de/ pressemitteilungen

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Energiewende im Gegenwind

Es ist schon absurd: Ob Politiker, Energiekonzerne oder Industriebetriebe, jeder bekennt sich zur Ener-

giewende. Doch wenn es um konkrete Entscheidun-gen geht, sieht die Realität anders aus.

Der zügige Ausbau der Erneuerbaren wird infrage gestellt und gegen das bislang erfolgreiche Erneuer-bare-Energien-Gesetz (EEG) formiert sich heftiger Wi-derstand. Hauptangriffspunkt ist die Höhe der EEG-Umlage, die plötzlich zum Wohlstandsfaktor der Ge- sellschaft erhoben wurde. Die Bundesregierung will nun den Ausbau von Wind- und Solarstrom deckeln, um die Belastung der Bürgerinnen und Bürger durch steigende Strompreise in den Griff zu bekommen. Dieses Ziel wird sie damit aber nicht erreichen, zumal sie großzügige Ausnahmeregelungen für die Industrie beibehalten will. Auch der Eigenstromverbrauch von Kraftwerken soll weiterhin von der EEG-Umlage aus-genommen sein. Vielmehr wird die EEG-Novelle den zukunftsfähigen Umbau unserer Energieversorgung ins Stocken bringen. Durch die verpflichtende Direkt-vermarktung und den vorgesehenen Wechsel zu Aus-schreibungsverfahren werden insbesondere die klei-neren, von Bürgerinnen und Bürgern finanzierten An- lagen zukünftig aus dem Markt gedrängt.

Eine Ursache für die steigende EEG-Umlage sind sinkende Börsenstrompreise, weil Strom aus erneuer-baren Energiequellen immer preiswerter wird. Da-durch steigt die Differenz von Börsenstrompreis und EEG-Vergütung und somit auch die Umlage. Ver-schärft wird das Ganze durch den Flop des europä-ischen Emissionshandels. Der Preis für die Emission von Kohlendioxid ist auf wenige Euro pro Tonne ge-sunken. So liefern ineffiziente (Braun-)Kohlekraft-werke Strom zu Dumpingpreisen und blasen weiter-hin Unmengen an Treibhausgasen und Feinstäuben in die Luft. Damit ist die erhoffte Lenkungswirkung aus-geblieben. Doch auf eine Verknappung der Zertifikate konnten sich die EU-Länder bisher nicht einigen.

Erneuerbaren wird das Wasser abgegrabenIn der Solarbranche sind bereits im letzten Jahr vie- le tausend Arbeitsplätze in Deutschland verlorenge- gangen, nachdem die Vergütung für Solarstrom dras- tisch und kurzfristig zurückgefahren wurde. Durch die geplante Deckelung des Zubaus von Windstrom- und Solaranlagen wird dem Markt der Erneuerbaren jegliche Ausbaudynamik geraubt. Ein Verlust von Arbeitsplätzen in weiteren Branchen wird unweiger-lich die Folge sein.

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Wenn sich die politischen Rahmenbedingungen weiter so verschlechtern, ist die Energiewende massiv in Gefahr. Schon werden erste Stimmen laut, die Atomkraftwerke seien unverzichtbar für die Versor-gungssicherheit im Land. Doch diese Behauptung führt in die Irre, denn Deutschland hat im letzten Jahr so viel Strom ins Ausland exportiert wie nie zuvor. In schwierigen Zeiten Flagge zeigenFür die Länder wird es unter diesen Bedingungen schwieriger, ihre Ziele zum Ausbau der Erneuerbaren umzusetzen. Baden-Württemberg will den Verlust fos-siler und atomarer Energieerzeugung vor allem durch mehr Wind- und Solarenergie auffangen. Zusätzlich muss das Land erhebliche Anstrengungen zur Ener-gieeinsparung und Energieeffizienz unternehmen. Als traditionelles Stromimportland bezieht Baden-Würt-temberg etwa zehn Prozent seines Strombedarfs von Kraftwerken außerhalb der Landesgrenzen. Dieser An-teil wird zumindest zeitweise steigen, wenn der Zubau der Windkraftanlagen nicht wie geplant vorankommt.

Kann Windstrom von der Küste die Lösung sein? Ein Teil der Lösung schon, denn die neuen Hochspan- nungs-Gleichstrom-Übertragungsleitungen (HGÜ) kön- nen große Strommengen mit geringen Verlusten über längere Strecken transportieren. Aber nicht jede ge-plante Leitung wird für die erneuerbaren Energien be-nötigt, auch wenn sie gerne damit begründet wird. So ist zum Beispiel schwer nachvollziehbar, welche Wind- strommengen auf der geplanten HGÜ-Trasse zwi- schen dem rheinischen Overath und Philippsburg trans- portiert werden sollen. Denn im Rheinischen Braun-kohlerevier gibt es nur wenige Windräder, dafür aber eine ganze Reihe großer Braunkohlekraftwerke. Der BUND in Baden-Württemberg hat deshalb ein großes Fragezeichen an dieses Stromnetzprojekt gesetzt.

Der zunehmenden Demontage der Energiewende treten wir entschieden entgegen. Die großen Demons-trationen in diesem Frühjahr waren ein deutliches Si-gnal: Wir kämpfen weiter für die Energiewende. Franz Pöter, Referent für Umweltpolitik des BUND Baden-Württemberg

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Windenergie + Natur = Möglich?! Samstag, den 28. 6. 2014 Schwabenlandhalle in Fellbach bei StuttgartBegrüßungsvortrag: Ministerpräsident Winfried KretschmannMehr Infos auf Seite 16 Ve

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Demonstration für die Energiewende in Berlin

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Das Biosphärengebiet (BSG) Schwäbische Alb, das bisher einzige in Baden-Württemberg, soll zur Modellregion für nachhaltige Ent-wicklung in allen Lebens- und Wirt-schaftsbereichen werden. Der BUND ist von Beginn an dabei, egal ob es um Naturschutz, Mobilität oder Klimaschutz geht. Vor knapp zwei Jahren gab er eine Potenzial-studie für ein integriertes Klima-schutzkonzept in der Modellregion in Auftrag. Aus der Studie geht her-vor, dass die angestrebte vollstän-dige regenerative Energieversor-gung möglich wäre, wenn alle Po-tenziale zur Energieeffizienz und -einsparung genutzt würden. Genau hier setzt das neue BUND-Projekt »Energieeffizienzregion

BSG Schwäbische Alb« an. Ziel ist, den Energieverbrauch in der Regi-on zu senken und den sparsamen Umgang mit Energie gesellschaft-lich zu verankern. Dazu soll Neues erprobt und Bewährtes beschleu-nigt umgesetzt werden. Vorgesehen sind Dialog- und Diskursveranstal-tungen, der Aufbau von Netzwer-

ken sowie Unterstützung bei Ener-gieberatung und Förderanträgen. Die Erfahrungen aus dem Projekt sollen über die Modellregion hinaus wirken. Denn die Landesregierung verfolgt das Ziel, bis zum Jahr 2020 den Gesamtenergieverbrauch im Land um 20 Prozent zu senken und bis 2050 die Hälfte der Energie ein-zusparen.

Das BUND-Projekt entstand im Rahmen eines Aktionsplanes, der vom Beirat für nachhaltige Entwick-lung der Landesregierung beschlos-sen wurde. Es wird ab Frühjahr 2014 für drei Jahre vom Ministeri-um für Umwelt, Klima und Energie-wirtschaft Baden-Württemberg gefördert. www.energieeffizienzregion-alb.de

Das Biosphärengebiet Schwäbi- sche Alb geht in sein siebtes Jahr. Bei allen Fortschritten kam die Beteiligung der Naturschutzver-

bände eher zäh voran. Dank seiner Beharrlichkeit konnte der BUND jetzt ein paar Pflöcke einschlagen. Ab diesem Jahr dürfen die Natur-schutzverbände endlich einen Vertreter in den Lenkungskreis des Biosphärengebiets entsenden. Diese Aufgabe übernimmt Ralf Stolz, Geschäftsführer des BUND-Regio-nalverbands Donau-Iller. Er wird dort über Grundsatzfragen sowie Ausstattung und Arbeitsprogramm

BUND-Projekt zur Energieeffizienz startet

der Geschäftsstelle mitberaten. Auch in der Satzung des neu ge-gründeten Biosphärengebiets- Vereins wurde die Beteiligung der Naturschutzverbände in Vorstand und Beirat mit einer Mindestanzahl von Sitzen festgeschrieben. Der BUND wird im Beirat von Gerhard Störmer vom BUND-Ortsverband Bad Urach vertreten.

Biosphärengebiet Schwäbische Alb: BUND in Gremien

Am 1. Januar wurde der National-park im Nordschwarzwald aus der Taufe gehoben. Die Nationalpark-verwaltung auf dem Ruhestein hat ihre Arbeit aufgenommen. Der BUND gratuliert herzlich und bringt sich engagiert ein. Im März tagte erstmals der Nationalpark-beirat. Der BUND-Landesvorstand hat Karl-Ernst Rothfuß aus Baiers-bronn in den Beirat entsandt. Sein Stellvertreter ist Dr. Meinrad

Nationalpark Schwarzwald: Jetzt geht’s los!Heinrich vom BUND Renchtal. Der über 30-köpfige Beirat setzt sich gemäß Nationalparkgesetz aus einer Vielzahl von Stakeholdern zu- sammen, die insbesondere den Nationalparkplan fachlich beraten werden. Wesentliche Aufgabe wird die Festlegung der Kern-, Entwick-lungs- und Managementzonen und die Definierung der Umwelt-standards sein. Die BUND-Vertreter werden sorgfältig darauf achten,

Aktuell informieren und mitdiskutieren www. facebook.com/BUNDbawue

dass der Nationalpark hierbei seinem naturschutzfachlichen Anspruch gerecht wird. www.bund-bawue.de/Nationalpark

Vertreten die Naturschutz-bände: Ralf Stolz (links) und Gerhard Störmer (rechts)

Reden im Beirat mit: Karl-Ernst Rothfuß (links) und Dr. Meinrad Heinrich (rechts)

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Sparkassen. Gut für Baden-Württemberg.

Die Sparkassen in Baden-Württemberg stehen zu ihrer gesellschaftlichen Verantwortung. Deshalb fördern wir nachhaltige Projekte in den Städten und Ge-meinden mit besonderem Engagement und fairen Finanzierungen. Zum Beispiel einen Kindergarten, der seinen Energiebedarf fast ausschließlich mit Sonnenstrom deckt. Das ist schon heute gut für die Gemeinden und die Menschen – und morgen gut für die Zukunft unserer Kinder. www.gut-fuer-bw.de

Gutes Geld – gutes Gewissen.

Unsere Förderung von erneuerbaren Energien.

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Welche Rolle nimmt der BUND Baden-Württemberg in puncto Mobilitätspolitik für das Land ein? Kann er tatsächlich Einfluss nehmen?Unsere Rolle ist vielfältig. Wir sind Initiator, wo es nö-tig scheint, Mahner und Warner und immer wieder Ideen- und Impulsgeber.

Wichtig ist die Gremienarbeit. Unsere Vorsitzende Brigitte Dahlbender beispielsweise wirkt als stellver-tretende Vorsitzende des Beirats der Landesregierung für nachhaltige Entwicklung an der Ausgestaltung des Schwerpunktes Mobilität mit. Ich vertrete den BUND beispielsweise im Landesbündnis Pro Rad und im Fahrgastbeirat des Landes. In Ausschüssen des Ge-meinderats sind viele BUND-Aktive als sachkundige Bürgerinnen und Bürger zur Stelle. Wir machen Vor-schläge, erarbeiten Konzepte, treiben an.

Wir sind aber auch Warner vor Fehlentwicklungen, oft in Zusammenarbeit mit Bürgerinitiativen, wie bei Stuttgart 21. Wir verstehen uns jedoch nicht als Pro-testler, sondern kommen mit besseren Ideen für Ver-kehr und nachhaltige Mobilität.

Oft helfen pfiffige Aktionen, um Missstände aufzu-zeigen. In Ulm haben wir mal ein blaues Sofa an die Straße gestellt, weil die Ampelphasen für Fußgänger dort viel zu kurz waren. Die Stadt hat daraufhin die Taktung geändert.

Nachhaltige Mobilität: Viel angestoßen – einiges erreicht

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Hat sich durch den Politikwechsel auf Landesebene für den BUND Entscheidendes verändert?Ja sicher. Unsere Kompetenz ist viel gefragter. Wir wer-den zu Runden Tischen und Arbeitsgruppen eingela-den. Ob sich das tatsächlich niederschlägt, steht noch auf einem anderen Blatt.

Ministerpräsident Kretschmann steht eher für einen pragmatischen Kurs. Zu pragmatisch aus BUND-Sicht?Das ist diese Gretchenfrage: Ist das Glas halb leer oder halb voll? Ich neige zu der Sicht, dass es halb voll ist. Wir haben viel angestoßen und einiges erreicht. Die Handlungsspielräume auf Landesebene in der Ver-kehrspolitik sind ja begrenzt. Dass eine Koalition regiert, spielt auch eine Rolle – da ist der Kompromiss strukturell angelegt. Und vieles wird »ferngesteuert« durch die EU und durch den Bund. Die setzen den Rahmen für Abgas- und Lärmgrenzwerte. Die Finan-zierung von Fernstraßen und Schiene ist fast voll in Bundeszuständigkeit. Ob Straßengelder, Regionalver-kehr auf der Schiene oder gesetzliches Tempolimit – darüber entscheidet der Bund, die Länder haben hier nur Einfluss über den Bundesrat. Nicht zu vergessen die kommunale Planungshoheit. Hier kann das Land zwar als Ratgeber und über Fördergelder Einfluss neh-men, aber die Entscheidungen liegen bei den Kommu-nen. Fazit: Das Motto von Pipi Langstrumpf »ich mach’ mir die Welt, widewide wie sie mir gefällt« ist zu schön, um wahr zu sein. Wir müssen uns innerhalb der Rah-menbedingungen bewegen.

Wie bewertet der BUND die Verkehrspolitik unter Grün-Rot – wo bewegt es sich in die richtige Richtung?Wir haben uns erfolgreich dafür eingesetzt, den Ver- teilungsschlüssel für Finanzhilfen nach dem LGVFG (Landes-Gemeinde-Verkehrs-Finanzierungs-Gesetz) zu ändern: 60 Prozent gehen jetzt in den Umwelt- verbund, also in Bahnen, Busse und das Fahrrad und 40 Prozent in kommunale Straßen. Früher war es ge-nau anders herum.

Es gibt sehr viele Initiativen für den Radverkehr: das Landesbündnis Pro Rad, die Auszeichnung »Fahrrad-freundliche Gemeinde«. Ein Landesradverkehrskon-zept ist in Arbeit, in der Landesbauordnung wird das Fahrrad besser berücksichtigt. Erstmals gibt es auch Fördermittel.

Wer in der Mobilitätspolitik neue Konzepte umsetzen will, braucht einen langen Atem. Den hat der BUND Baden-Württemberg. Dank seiner hartnäckigen und phan-tasievollen Arbeit ist das Land einer nachhaltigen Mobilität ein gutes Stück näher-gekommen. BUND-Verkehrsreferent Klaus-Peter Gussfeld berichtet im Gespräch mit BUNDmagazin-Redakteurin Gisela Hüber von ersten Erfolgen und dicken Brettern, die noch zu bohren sind.

Die Breisgau-Bahn verbindet

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Im Verkehrsministerium wurde ein Referat für nach-haltige Mobilität eingerichtet. Es gibt Bundesratsiniti-ativen, um mehr Finanzmittel für den öffentlichen Verkehr zu bekommen. Das Land unterstützt Gemein-den besser bei innerörtlichen Tempolimits.

Bei den Landesstraßen wurde die Wunschliste »ent-rümpelt« und ein deutlicher Schwerpunkt für Sanie-rung und Erhalt gesetzt.

Und wo hakt es?Beim Auto. Baden-Württemberg ist eben ein Auto- land mit einer großen Automobilindustrie. Das wirkt sich aus. Umweltpolitischer Knackpunkt ist die Fra-ge, wie viele Bundesfernstraßen aus- und neu gebaut

werden sollen. Das Land hat 158 Fernstraßenprojekte beim Bund angemeldet. Das ist einfach zu viel. Aber Politik und Bürger wollen das mehrheitlich, oft entge-gen aller Rationalität, das sitzt tief. Das Geld reicht nicht für alles, das wissen alle, aber bei den Straßen soll nicht gespart werden. Beispiel B 31-West Freiburg-Breisach: Als das Land aus Kostengründen den Aus-bau stoppte, gab es einen interfraktionellen Aufschrei. Wir sehen es auch eher skeptisch, wie derzeit die Elek-tromobilität hochgejubelt wird. Entscheidend ist ja am Ende die CO2-Bilanz. Wenn da am Ende nur mehr Elektroautos herumfahren und der klassische Auto-verkehr nicht spürbar reduziert wird, stimmt die auch nicht mehr.

Baden-Württemberg ist zu einem großen Teil länd- lich geprägt. Sind Einschränkungen der individuellen Mobilität, sprich des Autoverkehrs, realistisch? Ein schwieriges Thema. Wir stellen Best-Practice-Bei-spiele zusammen, denn es gibt gute Ansätze. Zum Bei-spiel der Ringzug Baden-Württemberg auf der Baar, der verbindet sehr erfolgreich viele Orte im Nahver- kehr.

Erfolge gibt es auch beim Zulauf- oder Pendelver-kehr vom Land in die Zentren. Hier liegen große Po-tenziale für die Schiene, doch dafür gibt’s viel zu wenig Geld. Die große Offensive für die Schiene ist bis- her ausgeblieben. Wenn es zudem gelingt, die Bürger-schaft von einem besseren Verkehrskonzept zu über-zeugen, dann wird das ein Selbstläufer. Es muss Spaß machen, mit der Straßenbahn oder dem Velo zu fahren. In Freiburg und Tübingen ist das gelungen. Aber das sind langfristige Prozesse von der Idee über die Pla-nung bis zur Realisierung. Vor allem, wenn es nicht nur um Gesetze oder Verbote, sondern um neue Kon-zepte geht.

An welcher Stelle werden verkehrspolitisch noch dickere Bretter zu bohren sein?Ganz klar beim Straßenbau und dem Autoverkehr. Das Land muss in seiner Politik noch stringenter werden, übrigens auch bei seinem eigenen Fuhrpark. Und was besonders schmerzhaft fehlt, ist ein Gesamtkonzept für nachhaltige Mobilität, da gibt es noch zu viel Klein-Klein.

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Vorrang für Fahrräder in Freiburg (Mitte) und im Landkreis Göppingen (unten)

Fährt weiter: S-Bahn von Karlsruhe nach Bad Wildbad (oben); Vorbildliches Konzept: Ringbahn auf der Baar (rechts)

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Warum ein Biotopverbund …Augenfälliges Opfer zerschnittener Lebensräume sind die Tiere, die Jahr um Jahr auf unseren Straßen ster-ben. Andere Folgen sind weniger offensichtlich, aber genauso bedrohlich. So können Tiere oder Pflanzen, die als isolierte, kleine Populationen in einem Biotop leben, lokal aussterben, zum Beispiel durch gene-tische Degeneration, Nahrungsmangel oder lokale Er-eignisse, etwa eine Überschwemmung. Zwischen aus-geräumten Agrarfluren oder betonierten Siedlungs- landschaften können die Tiere Bedrohungen nicht ausweichen und Ersatzbiotope nicht erreichen.

Studien belegen, dass durch Schutzgebiete allein nur zirka 30 bis 40 Prozent der schützenswerten, selte- nen Arten erhalten werden können. Lokale Arten-schutzprogramme können sie notdürftig über die Runden bringen. Sie können aber häufig nicht verhin-dern, dass sich der Erhaltungszustand der Art trotz-dem verschlechtert. Es gilt also durch den Biotopver-bund Strukturen zu schaffen, die Ausweich- und Wanderungsbewegungen erlauben. Durch den Klima-wandel und die damit einhergehenden Verände-rungen der Lebensbedingungen wird dieser Bedarf noch verstärkt. … und wie funktioniert er?Idealerweise gleicht ein Biotopverbund einem engma-schigen Netz mit dicken Knoten. Die Netzknoten sind wertvolle größere Schutzgebiete oder Biotope und kleinere Verbindungselemente, zum Beispiel ein Ge- hölz. Diese Kerngebiete und Trittsteine gilt es lang- fristig zu sichern und naturschutzgemäß zu bewirt-schaften. Die »Löcher« im Netz bestehen aus den lebensfeindlicheren Landschaftsteilen: Monokulturen in Land- und Forstwirtschaft und versiegelte Flächen.

Die Zersiedelung und Zerschneidung der Land-schaften macht vielen Tieren und Pflanzen das Überleben schwer. In unserer Kulturlandschaft liegt die Lösung in der Erhaltung und Verbindung ihrer Lebensräume. Der BUND hat das früh erkannt und geht mit gutem Beispiel voran. Aber auch die Landesregierung muss ihr Versprechen einlösen und den Biotopverbund zügig umsetzen.

Apollofalter, Rebhuhn und Schachblume – das sind nur drei der Arten, die in Baden-Württem-

berg vom Aussterben bedroht sind. Jede dritte Tier- und Pflanzenart ist in Gefahr. Auch wichtige natur- nahe Lebensräume wie Alleen oder Bruchwälder, Streu- und Nasswiesen sind bedroht. Viele Tiere und Pflanzen sind auf eine enge Verzahnung verschiede-ner, strukturreicher Lebensräume angewiesen. Doch unsere Landschaft ist durch immer neue Wohngebiete zersiedelt, durch Verkehrswege zerschnitten. Land- und Forstwirtschaft tun mit der Monotonisierung ganzer Landstriche ein Übriges. Die verbleibenden Biotope sind häufig zu klein und isoliert.

Deshalb ist der landesweite Biotopverbund so wichtig. Die grün-rote Landesregierung hat sich die Umsetzung des Biotopverbundes selbst ins Aufga-benheft geschrieben. Laut Bundesnaturschutzgesetz ist sie auch dazu verpflichtet, es fordert zehn Prozent der Landesfläche für den Biotopverbund. In der Na-turschutzstrategie der Landesregierung werden von der Landschaftsplanung bis zur Flurneuordnung wichtige Instrumente und der landesweite Biotopver-bund als Schwerpunkt genannt. Doch in der Fläche ist noch so gut wie nichts geschehen.

Biotopverbund: Ein starkes Netz für d en Naturschutz

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werken, technischen Anlagen und Freizeitnutzung gilt es zu entschärfen. Dabei helfen der Rückbau von Tras-sen, Querungshilfen wie Wildbrücken und Durchlässe oder Besucherlenkung.

Von der Planung zur UmsetzungNach langer Planungsphase muss der landesweite Biotopverbund zügig umgesetzt werden. Das Netz aus Kern- und Verbindungsflächen unterschiedlicher Le-bensräume ist erst dann verwirklicht, wenn man es in der Landschaft erkennen kann und es nicht durch Überplanung gefährdet ist. Der Biotopverbund bleibt eine Daueraufgabe für das Land. Aber auch die Ge-meinden und andere Naturschutzakteure sind gefragt.

Aus Sicht des BUND reicht es nicht aus, dass das Land nur Planungsgrundlagen für den landesweiten Biotopverbund zur Verfügung stellt. Ohne ein finan- ziell gut ausgestattetes Landesprogramm zur Umset-zung wird es nicht gehen. Eine zentrale Stabsstelle der Naturschutzverwaltung muss zudem die rechtliche Sicherung und die Bereinigung von lokalen Fehl- und Konfliktstellen koordinieren.

Die Kommunen sollten mit Handreichungen und Fördermitteln vom Land unterstützt werden. Als Mo-tor für die regionale Umsetzung bieten sich die Land-schaftserhaltungsverbände an. Sie arbeiten besonders effektiv, weil sie alle Akteure an einen Tisch bringen und so die Voraussetzung für gut abgestimmte und nachhaltige Maßnahmen schaffen. Christine Fabricius, Naturschutzreferentin des BUND Baden-Württemberg

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Ziel muss es sein, auch sie lebensfreundlicher als bis-her zu gestalten: durch weniger Dünger und Pestizide und eine Steigerung der Vielfalt, etwa der Feldfrüchte. Bis dieses Ziel erreicht ist, sind die Netzstränge des Bio- topverbunds als Wander- und Ausweichkorridore zwi- schen den größeren Schutzgebieten umso wichtiger.

Bei der Umsetzung des landesweiten Biotopver-bunds kommt es darauf an, das Netz enger zu knüp-fen, mehr Stränge einzuziehen. Eine ausgeräumte Agrarlandschaft zum Beispiel gilt als Fläche mit »ho-hem Raumwiderstand« für Zielarten wie die Wildkat-ze. Je nachdem, auf welche Tier- oder Pflanzenart die Vernetzungsmaßnahmen ausgerichtet sind, kommen Entsiegelung, Anpflanzungen, Gewässerrenaturierun-gen, Extensivierungs- und Pflegemaßnahmen dafür infrage. Konfliktstellen mit konkurrierenden Nut-zungen wie Straßen, Bahntrassen, Siedlungen, Bau-

Biotopverbund: Ein starkes Netz für d en Naturschutz

Der BUND geht voran

Der größte existierende Biotopverbund-Korridor Deutschlands geht auf das politische und praktische Wirken des BUND zurück: das Grüne Band an der ehemaligen innerdeutschen Grenze (www.bund.net/gruenes_band). Aktuell realisiert der BUND Landesver-band Baden-Württemberg drei Modellprojekte mit Be-zug zum Biotopverbund: ■ Schmetterlingswiesen Stuttgart ■ Wildkatzenkorridor zwischen Schönbuch und Hecken-

gäu: vgl. S.12 und BUNDmagazin 1/2014■ Wildkatzen-Wegeplan in der Flurneuordnung: Pilot-

projekt im Landkreis RastattWeitere Informationen: www.bund-bawue.de/biotop-verbund und www.schmetterlingsland.de

Wildkatze (oben links), Rebhuhn (unten links) und Apollofalter (unten Mitte) brauchen vernetzte Lebensräume. Die Grünbrücke Aichelberg schafft Wildtieren einen Übergang über die A8 (rechts)

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10 BUNDmagazin Baden-Württemberg [2 - 14 ]

BUNDjugendBaden-WürttembergRotebühlstraße 86/170178 Stuttgartfon 0711-61970-20fax [email protected]

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Eine Pflanze als Blitz-

ableiter – Gibt’s das?

Auf den Dächern alter Bauern-höfe oder Scheunen kann man häufig die Dachwurz entde-cken. Diese Pflanze bildet mit ihren dickfleischigen Blättern niedrige Rosetten und schiebt im Sommer lange Blüten- stängel in die Höhe. Aber wie kommt die Dachwurz über-haupt aufs Dach?

Einen Hinweis geben Bei-namen wie Donnerwurz oder Donnerbart: Früher glaubten die Menschen nämlich, dass diese Pflanzen bei Gewitter – wenn es blitzt und donnert –

Blitze abwehren. Vor mehr als 1.000 Jahren befahl deshalb der Herrscher Karl der Große, sie auf alle Dächer zu pflanzen – als Schutz vor Blitzschlag. Ganz schön clever! Denn heute vermuten Wissen-schaftler hinter den vielen spitzen Blättern der Rosetten tatsächlich eine gewisse blitzabwehrende Wir-kung – vergleichbar mit dem Spit-zeneffekt moderner Blitzableiter. Zudem bieten die dicht bewimper-ten Blattränder eine enorme Ober-fläche, auf der ein Blitz abfließen könnte. Unsere Vorfahren waren also genaue Naturbeobachter. Da kann man nur staunen!

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Seit 21 Jahren bringt der Natur-tagebuch-Wettbewerb jedes Jahr hunderte Kinder dazu, sich spielerisch auf die Natur in ihrer Umgebung einzulassen. In die-sem März wurden die Gewinner des Jahres 2013 vorgestellt. Und auch der Wettbewerb selbst erhielt eine Auszeichnung.

Die Anziehungskraft des Projekts Naturtagebuch ist ungebrochen: Über 650 Kinder haben sich am Landeswettbewerb 2013 der BUND-jugend Baden-Württemberg betei-ligt. Über 100 von ihnen wurden am 29. März im Rahmen einer feier-lichen Preisverleihung im Linden-Museum in Stuttgart für ihre Arbei-ten ausgezeichnet. Im Beisein von Landwirtschaftsminister Alexander Bonde übergab Ursula Sladek, »Stromrebellin« aus Schö-nau und Trägerin des Deutschen Umweltpreises 2013, die Urkunden und Preise für die schönsten Natur-tagebücher. Ihre Themen – fast poe-tisch wie »Nordsee, Nachthimmel, Wiese und Teich« oder eher sachlich wie »Der Wanderfalke« – lassen erahnen, welche unendlichen Mög-lichkeiten zur Naturbeobachtung der Wettbewerb zutage fördert.

»Kinder wollen Beobachtungen und Erfahrungen in der Natur aus erster Hand erwerben. Sie wollen etwas bewirken und selbst nach Ursachen und Zusammenhängen suchen – das zeigen die Naturtage-bücher sehr eindrucksvoll«, sagte Minister Bonde in seinem Gruß-

wort. Als Vorsitzender der Stiftung Naturschutzfonds, die das Projekt von Beginn an fördert, hatte er noch eine gute Nachricht. Denn das Projekt Naturtagebuch erhielt am gleichen Tag in Berlin die Auszeich-nung als Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt. »Eine schöne Anerkennung für die seit Jahren engagierte Arbeit der BUNDjugend Baden-Württemberg und eine Bestätigung für die Stiftung Natur-schutzfonds«, so Bonde.

Auch Ursula Sladek war sichtlich beeindruckt von den Ergebnissen des Wettbewerbs, an dem sich Ein-zelpersonen, Gruppen und ganze Schulklassen beteiligen können. »Mit dem Umweltschutz muss man schon ganz früh anfangen«, sagte Sladek, »dafür ist es wichtig, den Kindern die Liebe zur Natur zu ver-mitteln – das Naturtagebuch tut das in besonderer Weise.«

» In 21 Jahren haben wir mit diesem Projekt über 100.000 Kinder erreicht«, freute sich auch Projekt-leiterin Ladi Oblak von der BUND-jugend Baden-Württemberg, die den Wettbewerb maßgeblich be-treut und die Veranstaltung gemein-sam mit FÖJ-Mitarbeiterin Leonie Dieck organisiert hat.

Naturtagebuch-Wettbewerb

Naturerfahrung aus erster Hand

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Bei der Preisverleihung oben rechts mit Landwirt-schaftsminister Alexander Bonde (vorne, 2. v. re.) und BUNDjugend-Geschäftsführer Rainer Baur (re. außen)

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Mit unseren Medien immer auf dem Laufenden BUNDjugend-Newsletter abonnieren: www.bundjugend-bw.de/aktiv-werden/klatschmohn BUNDjugend-Zeitschrift »kriZ« abonnieren: www.bundjugend-bw.de/aktiv-werden/kriz

Es hatte sich schon herumge-sprochen, dass es in Vaihingen/Enz eine tolle BUNDjugend-Gruppe gibt: Sehr aktiv soll sie sein und sogar eine eigene Zeitung herausgeben. Seit Dezember letzten Jahres gehört sie zur BUNDjugend Baden-Württemberg. Gründe genug, sie hier vorzustellen.

Fast vier Jahre gibt es die Gruppe schon, viele Projekte hat sie in die-ser Zeit auf die Beine gestellt. Ihr Treffpunkt ist eine alte Scheune. Von dort schwärmen die 17 Jugend-lichen im Alter von 13 bis 16 Jahren zu ihren Aktionen aus. Ein Kräuter-garten für die Ensinger Grundschu-le, ein Gewässererlebnis-Platz und ein Teich gehen auf ihr Konto. Auch Kindergeburtstage in der Natur be-treuen sie gerne. Und ganz viel Ar-beit steckt natürlich im »Kleiber«, ihrer Zeitung für Kinder, Jugend und Naturliebhaber.

»Die Idee für die Zeitung hatte Florian vor drei Jahren«, berichtet Susanne Häuser-Essig vom BUND-

Ortsverband Vaihingen/Enz, die die Kinder- und Jugendarbeit anstößt und zusammenhält, »die ersten Ausgaben haben wir noch kopiert und das Titelblatt angemalt. Dann hat eine Mutter ihre professionelle Hilfe für das Layout zur Verfügung gestellt.« Seitdem werden die drei Jahresausgaben mit einer Auflage von 250 Stück gedruckt. Die Artikel schreiben die Jugendlichen selbst. Alle Kinder der Kindergruppen bekommen eine Ausgabe, 50 Ex-emplare gehen an die Grundschule Ensingen. Auf dem Wochenmarkt verteilen sie die neueste Ausgabe gegen eine Spende. Auch die Ein-nahmen aus Kindergeburtstagsver-anstaltungen und einige Extraspen-den decken einen Teil der Kosten.

Höchst aktiv: die BUNDjugend-Gruppe Vaihingen/Enz»Weil man mit Freunden in der Natur sein kann«

Die Gruppe ist kein »Zufallspro-dukt«, sondern das Ergebnis einer kontinuierlichen Kindergruppen-arbeit, die der BUND-Ortsverband Vaihingen/Enz seit zwölf Jahren be-treibt. Von Klassenstufe 1 bis 6 sind über die Jahre insgesamt fünf Grup-pen entstanden – auf diese Weise rücken auch in die Jugendgruppe immer neue Gesichter nach.

Ziele für die Zukunft gibt es reich- lich: Die BUND-eigene Streuobst-wiese will gepflegt sein und ebenso der Schulkräutergarten. Ein neues Projekt heißt »unser Dorf soll bun-ter werden«. Dass ihnen die Ideen ausgehen könnten, diese Sorge ha-ben sie in Vaihingen/Enz nicht.

»Klimaschutz und Suffizienz« – mit diesem Schwerpunkt- thema beschäftigt sich die BUND- jugend ab jetzt zwei Jahre lang.

Wir suchen noch nach einem besse-ren Namen für dieses knifflige The-ma, aber die Idee ist ganz einfach. Man könnte Dinge wie Handys oder Möbel, Klamotten oder Computer von vornherein besser machen und sie länger nutzen. Sttattdessen pro-duzieren wir immer wieder Neues

Wie machen wir es besser?und oft Unbrauchbares und werfen es dann bald wieder weg. Das ver-braucht Ressourcen und schädigt das Klima. Damit wollen wir von der BUNDjugend uns nicht abfin-den.

Wir planen verschiedenste Ak-tionen und Veranstaltungen. Es gibt schon jede Menge Ideen, was man aus dem Thema »Klimaschutz und Suffizienz« alles machen kann: vom Umsonstregal über einen Klimakochkurs bis zur Suffizienz-

landkarte. Denn eins ist klar: Wenn es eine unendliche Ressource geben sollte, dann ist das die Fantasie und der Ideenreichtum. Und nur davon brauchen wir so viel wie möglich. Aus diesem Grund setzen wir gewaltig auf dich und deine Ideen. Melde dich bei Interesse einfach unter [email protected] oder häng dich ans Telefon: (07 11) 619 70-20. Wir freuen uns auf dich! www.bundjugend-bw.de/ schwerpunkt-klimaschutz- suffizienz

Ich bin bei der BUNDjugend dabei ...

weil es in Vaihin-gen sonst keine Möglichkeit für Jugendliche gibt, sich für die Um-welt einzusetzen. Bejna Yasar

Bezirksverband Vaihingen/Enz Jugendgruppe EnsingenAusgabe 1/2014Winter /Frühling

Ein Magazin für Kinder, Jugend und NaturliebhaberDer

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Unsere Serie:Lebensmittel aus der Region

mit

TierquizDer Armin Zeeb Preis

1. Preis für die BUND-Jugendgruppe Vaihingen/Enz

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Für den »Kleiber« bekam die Gruppe den Armin-Zeeb- Preis 2013 des Kreis-verbands Bündnis 90/Die Grünen in Ludwigsburg (unten)

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gierten Ehrenamtlichen sowie der Stadt Herrenberg und der Gemeinde Nufringen.

So wurden zum Beispiel Strom-masten in die Planung integriert, um die Trittsteine auch auf intensiv bewirtschafteter landwirtschaft-licher Fläche realisieren zu können. Da die Masten bei der Bewirtschaf-tung eher hinderlich sind, bietet sich die Verbindung mit einem Tritt- stein an. Auch die Landwirte kön-nen mit dieser Lösung besser leben. Ein mit dem Energiebetreiber abge-stimmter Pflegevertrag stellt sicher, dass am Fuße der Strommasten kleine Gehölzinseln gepflanzt wer-den können. Der Spatenstich auf der ersten BUND-eigenen Fläche im Gewann »Hasenwäldle« erfolgte Ende April, weitere Pflanzungen sind im kommenden Herbst geplant. Julia Taubmann, Projektleiterin

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Region StuttgartWildkatzenkorridor nimmt Gestalt an

Der Wildkatzenkorridor zwi-schen Herrenberg und Nufrin-gen macht weitere Fortschritte. Als Teil des BUND-Projekts »Wildkatzensprung« soll er den Tieren einen Zugang vom Schwarzwald zum Naturpark Schönbuch und später Richtung Schwäbische Alb eröffnen.

In der Korridor-Pilotregion im Landkreis Böblingen konnte der

BUND nun vier Trittsteine auf Her-renberger und Kuppinger Gemar-kung sichern. Eine Fläche kaufte er

Umwelttipps in vielen SprachenVor zwei Jahren brachte der BUND Heidelberg im Rahmen eines interkulturellen Projekts einen Ratgeber mit Umwelt-tipps für den Haushalt in deut-scher und russischer Sprache heraus. Der war erfolgreich und schnell vergriffen. Jetzt ist der zweisprachige Nachfolger »Geld sparen & Umwelt schüt-zen« gleich in Russisch, Spa-nisch und Koreanisch auf dem Markt. Allerdings nicht als ge-druckte Broschüre, sondern als PDF zum Herunterladen: www.bund-heidelberg.de

Der BUND-Regionalverband Neckar-Alb ist dem guten Hei-

delberger Beispiel gefolgt. Mit Unterstützung der Stadt Tübin-gen hat er in den Publikationen »Energie nutzen – Energie spa-ren« und »Konsumieren, ge- nießen und sparen« wirksame und einfach zu verwirklichende Tipps auf Russisch und

Deutsch zusammengestellt. Bei den Menschen aus den ehemaligen GUS-Staaten steht traditionell praktischer Um-weltschutz hoch im Kurs, zum Beispiel der Einkauf von saiso-nalen Produkten oder die Re-paratur defekter Geräte. Die Broschüre knüpft daran an und erschließt dieser Bevölkerungs-gruppe zugleich unsere kom-plexe Konsum-, Energie- und Abfallwirtschaftswelt. Sie ist gegen Versandkosten zu bestellen: (070 71)-94 38 85, www.bund-neckar-alb.de

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McMöhre im QuadratMcMöhre sorgt in Baden-Würt-temberg seit 2008 für ein gesun-des Pausenfrühstück. Zugleich befähigt das BUND-Projekt Schülerinnen und Schüler, ein Vorhaben von A bis Z zu organi-sieren und zielorientiert durch-zuführen. Dass gesundes Essen Spaß machen kann, vermittelt McMöhre jetzt auch in der »Quadratestadt« Mannheim. Gleich zwei Gruppen – Jugend-liche einer Berufsvorbereitungs-maßnahme und Schüler und Schülerinnen der »Förderband Privatschule« – nahmen dort an

dafür eigens an, drei weitere Tritt-steine werden auf öffentlichen Flä-chen im Rahmen der Flurneuord-nung realisiert. Trittsteine sind klei- ne »Inseln«, die den scheuen Wild-katzen in der offenen Landschaft Deckung bieten. Sie anzulegen ist ein Stück Arbeit und bedarf der Zustimmung vieler Akteure vor Ort. Tatkräftige Unterstützung kam in diesem Fall vom Flurneuordnungs- amt, den betroffenen Landwirten und Eigentümern, besonders enga-

12 BUNDmagazin Baden-Württemberg [ 2 - 14 ]

Stichwort: Wildkatzensprung BUND-Spendenkonto-Nr. 4 088 100Sparkasse Singen-Radolfzell | BLZ 692 500 35IBAN DE64 6925 0035 0004 0881 00BIC: SOLADES1SNG Online-Spende: www.bund-bawue.de/spenden

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Für den Kauf geeigneter Tritt-stein-Flächen wie im Bild oben rechts benötigt der Bund noch Unterstützung.

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BUND MACHT BUNT BUND MACHT BUNT

Region StuttgartAn einem Tag die Welt verbessern

denen Abteilungen vom Einkauf über Produktion, Ver-kauf und Finanzen bis zur Öffentlichkeitsarbeit sammeln sie zugleich Erfahrungen in einem möglichen Berufsfeld. Die Jugendlichen recherchie-ren, wo man saisonfrische Zutaten zu vernünftigen Prei-sen kaufen kann und kalkulie-ren die Preise für ihr Angebot. Auch Exkursionen, etwa zu einem Wochenmarkt und einem Hühnerhof mit Lege-hennen, gehören zum Pro-gramm. In Mannheim sind sich Schulleiterin Ulrike Gockel und jugendliche Teilnehmer einig: Das war Spitze!

Maren Schmid verstorbenMit dem Tod von Maren Schmid verliert der BUND eine engagierte Umwelt- und Natur-schützerin. Seit mehr als 25 Jahren hatte sie sich im Orts-verband Karlsbad/Waldbronn

in viele Projekte eingebracht. Herausra-gend war ihr Einsatz für den Wald-bronner Kräutergar-

ten, den sie mitplante, ausge-staltete und jedes Jahr zum Blühen brachte. Mehrere Aus-zeichnungen für den Ortsver-

band, darunter der Kreisum-weltschutzpreis 1990 und der Landesnaturschutzpreis 2006 für den Kräutergarten, sind auf Maren Schmids Engagement zurückzuführen und stärkten die Reputation des BUND. Schließlich wurde der Kräuter-garten Waldbronn 2008 in die Beispielprojekte für den grenz-überschreitenden Naturschutz aufgenommen, auch der SWR berichtete darüber. Maren Schmid wurde 2011 mit einer Urkunde durch den Regional-verband Mittlerer Oberrhein geehrt. Sie verstarb am 18. März nach schwerer Krank- heit. Der BUND gedenkt ihrer in großer Dankbarkeit.

dem Projekt teil. Projektleiterin Birgit Eschenlohr weiß aus Er-fahrung: Viele Schüler kommen ohne Frühstück zur Schule. Doch ohne vernünftiges Essen keine Leistung. Um ihren Mit-schülern und Lehrkräften einen gesunden Pausensnack anbie-ten zu können, gründen die Schülerinnen und Schüler eine Schülerfirma. In den verschie- N

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Am 14. März startete offiziell der Veggieday Stuttgart mit motivierten Unterstützern, elf teilnehmenden Restaurants und einer Reihe guter Gründe.

Vegetarisches Essen ist lecker, gesund und vielseitig. So lautet

die Botschaft des Veggieday. Wer mitmacht, tut außerdem etwas für Tier- und Klimaschutz und die glo-bale Gerechtigkeit. Fast ein Jahr hat der BUND-Kreisverband mit einer Kampagne die Einführung des Veggieday in Stuttgart vorbereitet. Unterstützung kam von Slowfood, Greenpeace und dem Vegetarier-bund Deutschland.

Erste Erfolge sind zu verzeich-nen: In der Schwabenmetropole halten sich bereits elf teilnehmende Restaurants und Kantinen an die Spielregeln des Veggieday. Einmal pro Woche bieten sie mittags und abends mindestens ein bis zwei ve-getarische oder vegane Gerichte an.

Für Thomas Burghoff, Leiter der AWO-Seniorenzentren Fasanenhof und Salzäcker, sind es vor allem die ökologischen Aspekte und der spar-same Umgang mit Ressourcen, die ihn am Veggieday überzeugen. Kat-inka Keller vom Café Stella liegt be-

sonders daran, ein Umdenken beim Fleischkonsum zu unterstützen.

»Natürlich ist niemand gezwun-gen, am Veggieday auf Fleisch zu verzichten«, betont die Vorsitzende des BUND-Kreisverbands, Clarissa Seitz. »Wir wollen den Menschen näherbringen, dass vegan-vegeta-rische Gerichte jeden Speiseplan genussvoll und vielseitig erweitern.«

Das Ziel der Auftaktveranstal-tung, noch mehr Gäste und Gastro-nomen für das fleischlose Angebot zu begeistern, kam gut an. Auf dem Markt der Genüsse kosteten etwa

150 Besucherinnen und Besucher die ganze Palette der vegetarischen Küche aus. Interessante Vorträge und Büchertische rundeten die Veranstaltung ab.

Wenn es nach den Leuten vom BUND Stuttgart geht, machen bis Ende des Jahres mindestens fünfzig Restaurants beim Veggieday mit.

Dafür werden sie in den kommen-den Monaten verstärkt werben. Silvia Hämmerle, Kreisgeschäftsführerin

Weitere Informationen erhalten Sie beim BUND Stuttgart, Tel.: (07 11) 619 70-30, [email protected], www.veggieday-stuttgart.de

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Zeigt her eure Füße!

Der Beilsteiner Barfußpfad ist ein toller Beleg dafür, was eine kleine BUND-Ortsgruppe auf die Beine stellen kann. Mit einer zündenden Idee, den richtigen Helfern und einem langen Atem.

Es war im August 2012, als die Aktiven des BUND Beilstein, Kreis Heilbronn, die Initiative ergriffen,

für die Beilsteiner Bürger einen Barfußpfad zu bauen. Als kleine Ortsgruppe mit sechs aktiven Helfern konn-te sie allein nicht die nötige Manpower aufbringen, so viel war klar. Doch der örtliche NABU, der Schwäbi-sche Albverein und der Förster ließen sich überzeugen und zogen mit. Als Standort war schnell ein städti-scher Platz am Schmidbach gefunden. Auch die Geneh- migungshürde im Gemeinderat ließ sich mit viel Über- zeugungsarbeit knacken – bei nur zwei Gegenstimmen konnten die BUND-Aktiven das 7.000-Euro-Projekt durchsetzen.

Nach einem langen Winter ging es im Mai 2013 endlich los. Mit Unterstützung des Bauhofes, der einen Bagger stellte, wurden die einzelnen Felder für den Pfad ausgehoben und ein wurzeldichtes Unkraut-vlies verlegt. Darauf kamen fünf Tonnen Schotter.

Im Juni dann ein herber Rückschlag: Starker Regen überflutete den Pfad und schwemmte den Kies he-raus. Doch die BUND-Aktiven ließen sich nicht ent-mutigen. Nach und nach nahm der Barfußpfad Ge-stalt an. Die örtliche Presse begleitete das Vorhaben mit amüsanten Geschichten, die Bevölkerung nahm regen Anteil. Ein Spendenaufruf der Stadt brachte genug Geld für die Füllstoffe. Auch die BUND-Natur-kindergruppe sammelte eifrig Material.

Sogar in das städtische Kinderferienprogramm baute die BUND-Gruppe den Barfußpfad mit ein. Die Nähe zum Bach wollten sie irgendwie nutzen. So hat-ten die Kinder großen Spaß daran, ein Wasserrad zu basteln und im Bach einzusetzen.

Am 13. September war es schließlich so weit: Bür-germeister Patrik Holl weihte den Barfußpfad ein. Über 60 Bürger und auch die regionale Presse ließen sich das Ereignis nicht entgehen. Joachim Maxeiner, Erster Vorsitzender der BUND-Gruppe, sah zufrie- den das Ziel erfüllt: der Barfußpfad als Treffpunkt für Alt und Jung und als originelles Naturerlebnis. Der Pfad wird auch in diesem Jahr wieder neu in Schuss gebracht.

»Wir laden alle Natur- und Umweltinteressierten herz-lich ein, bei uns mitmachen!« – mit diesem Motto geht die neue BUND-Gruppe »Mittleres Kinzigtal« an den Start. Auftaktveranstaltung war im Januar. Die neue Gruppe möchte für die Belange von elf Städten und Gemeinden rund um die Stadt Hausach im Schwarz-wald zuständig sein. Karl-Heinz Wössner aus Haslach, Angelika Kalmbach-Ruf aus Wolfach und Wolfgang Winterhalter aus Hausach bilden das Gründungsteam. Unterstützung für die Neugründung kam von Petra Rumpel, Leiterin der BUND-Kreisgeschäftsstelle Orte-nau und BUND-Regionalgeschäftsführer Axel Mayer. Sie berichteten, was der BUND in der Region so alles macht und erzeugten das nötige Wir-Gefühl. Die Gruppe will auf die Schulen und Gemeinden zugehen.

Ihre Schwerpunkte sieht sie in der Umweltbildung und der praktischen Hilfe für bedrohte Arten. Auch in der kommunalen Umweltpolitik will man mitmischen. Um sich bekannt zu machen, wollen die Aktiven auf Wochenmärkten und Veranstaltungen Präsenz zeigen.Gründungstreffen: Donnerstag, 3. Juli, 19.30 Uhr, Gast-haus Blume, Hausach. Kontakt zum BUND Mittleres Kinzigtal: [email protected]

Neue BUND-Gruppe im Kinzigtal

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14 BUNDmagazin Baden-Württemberg [ 2 - 14 ]

Natur hautnah erleben – der Barfußpfad lädt dazu ein.

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[2- 14] BUNDmagazin Baden-Württemberg 15

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Der sprichwörtliche »Unkenruf« klingt eher wie Glockengeläut. Dem Gesang der Tiere sagt man

wohl daher Schlechtes nach, weil ihr Ruf besonders häufig vor dem großen Regen ertönt. 2014 ist die Gelbbauchunke »Lurch des Jahres«. Anlass genug für die Aktiven der BUNDjugend Radolfzell, dieser euro-paweit geschützten Amphibienart vier Laichgewässer vorzubereiten.Nach Absprache mit dem Umwelt-amt entfernten sie Anfang März Müll aus mehre-ren Tümpeln. Sie befreiten die Gewässer vonLaub und faulen-dem Moos und schnitten Buschwerk zurück, damit die sonnenhungrigen Tiere beim Ablaichen im Früh-jahr beste Bedingungen vorfinden. Auch Grasfrösche und Libellen profitieren von der Arbeit der Aktiven. Und den jungen Leuten machte die Arbeit mit Harken, Spaten und Astschere sichtlich großen Spaß. Natur- und umweltinteressierte Jugendliche sind bei der erst kürzlich gegründeten Radolfzeller BUNDjugend übri-gens herzlich willkommen.

Not macht erfinderischLeben im Totholz

Was tun, wenn Streuobstbestände Opfer der Ket-tensäge werden? Wenn damit nicht nur ein

wertvoller Teil unserer Natur- und Kulturlandschaft verschwindet, sondern auch viele Tierarten ihren Le-bensraum verlieren? Die BUND-Aktiven in Wolperts-wende und Fronreute im Landkreis Ravensburg stan-den vor dieser Frage und beschlossen zu retten, was zu retten ist. Nach dem Vorbild eines Workshops der Naturschutztage 2012 bauten sie drei Totholz-Pyrami-den. Die Totholzstämme werden dazu pyramidenför-mig aufgestellt und solide im Boden verankert. In die-ser Anordnung bleibt das Holz oben trocken und kann sowohl Fledermäusen als auch anderen Bewohnern von Streuobstwiesen Unterschlupf bieten. Leichter geht es, wenn man passende Geräte, etwa einen Front- lader, zur Verfügung hat. Die BUND-Aktiven waren daher froh, dass sie auch Landwirte, Mitarbeiter der Gemeinde und freiwillige Helfer außerhalb des BUND für die Aktion gewinnen konnten. In einem Fall unter-stützten sie die Gemeinde Wolpertswende bei der Umwandlung eines nicht funktionsfähigen Fleder-maus-Habitats. Zwei weitere Totholzpyramiden er-richteten sie auf einer Streuobstwiese in Patenschaft des BUND-OV Schenkenwald und auf dem Privat-grundstück einer engagierten Fronreuter Bürgerin. Bauanleitung bei: Wilfried Scheremet, Mitglied des BUND-OV Schenkenwald und der AG Naturschutz des BUND-Landesverbands, [email protected]

Aktion der BUNDjugend RadolfzellZum Wohl der Unke

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Zukunft für die Natur, durch ein Vermächtnis an den BUND.

Danke für Ihre Unterstützung!

Wir haben gemeinsam viel erreicht. Und wir haben viel vor. Die Zukunft der Natur beginnt jetzt. Mit Ihnen?

Erbschaftsunterlagen unter www.bund-bawue.de/meine-erben ☎ 07732 1507-17

Schmetterlingsseminar

Schmetterlinge sind ein wunder-bares Thema, um Kinder mit heimi- scher Natur vertraut zu machen. Aus dem jüngsten BUND-Umwelt- bildungsseminar im März 2014 in Schwäbisch Gmünd, angeleitet von Naturpädagogin Angela Klein, nahmen 16 Natur-schutzaktive, Kindergärtnerinnen und Lehrerinnen einen vollen »Ideenrucksack« für ihre berufliche Praxis mit. Infos zu ähnlichen Angeboten des BUND Baden-Würt-temberg: [email protected]

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Totholzpyramiden lassen sich an vielen geeigneten Plätzen aufstellen.

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Page 16: BUNDmagazin BaWü 2/2014 - 25 Jahre Grünes Band - Biotopverbund im BUND

ImpressumHerausgeber: BUND Landesverband Baden-Württemberg e.V., Marienstraße 28, 70178 Stuttgart, Telefon (07 11) 62 03 06-0, Fax-77, [email protected], www.bund-bawue.deVerlag: BUND-Service GmbH, Mühlbachstraße 2, 78315 Radolfzell-Möggingen, Telefon (077 32) 15 07-0V.i.S.d.P.: Dr. Brigitte DahlbenderRedaktion: Gisela Hüber, [email protected]: Ruth Hansmann, Runze und Casper Werbeagentur GmbH, Telefon (030) 280 18-145, Fax: -400, [email protected]: Gorbach, Büro für Gestal-tung und Realisierung, Utting am Ammersee und AugsburgISSNO 722-3188 »BUNDmagazin« – E 3098 – Postvertriebsstück, Gebühr bezahlt.Das nächste BUNDmagazin erscheint am 16. 8. 2014

Mitgliederversammlungen KV EmmendingenDienstag, 8. Juli 2014, 19.00 Uhr Pizzeria Belvedere, Waldkircherstraße 36, DenzlingenTagesordnung: 1. Vorstandsbericht von 2013/2014, 2. Kassenbericht, 3. Entlas-tung von Kassierer und Vorstand, 4. Ausblick auf 2015, 5. VerschiedenesAnschließend berichtet Renate Hund anhand von Fotos über ihren drei-monatigen Aufenthalt in einem Projekt für biologischen Landbau in Panama. KV KonstanzMittwoch, 4. Juni 2014, 18.00 Uhr Besichtigung von Natur-schutzprojekten, Pestalozzi Erlenhof, Stockach-Wahlwies19 Uhr Mitgliederversammlung I-Treff, Pestalozzi Kinder- und Jugend-dorf, Stockach-Wahlwies, www.pestalozzi-kinderdorf.de/ ueber-uns/anfahrt/ Tagesordnung: 1. Begrüßung, 2. Fest-legung der Tagesordnung, 3. Bericht des Vorstandes, 4. Bericht des Kassen-führers und der Kassenprüfer, 5. Entlastung des Vorstandes, 6. Neu-wahl des Vorstandes, 7. Berichte aus den Ortsgruppen, 8. Verleihung der BUND-Regionalmedaille, 9. Verschiedenes

RV Mittlerer OberrheinMittwoch, 25. Juni 2014, 19.30 UhrJubez am Kronenplatz, Karlsruhe (neuer Termin aufgrund unvermeid-barer Verschiebung des April-Termins)Tagesordnung: 1. Begrüßung und Festlegung der Tagesordnung, 2. Vortrag, 3. Jahresbericht des Vor-stands, 4. Kassenbericht, 5. Bericht der Kassenprüferinnen, 6. Entlastung des Schatzmeisters und des Vorstands, 7. Nachwahlen (Delegierte und Vor-stand), 8. Haushaltsplan 2014, 9. Anträge, 10. Verschiedenes. Anträge sind bis spätestens 15. 6.14 an den Vorstand zu richten.

Faktencheck Windenergie in 2. AuflageNeuer Jahresbericht ist da

»Das BUND-Jahr 2013« präsentiert mit zahlreichen Fotos und Begleittexten Aktionen und Erfolge des BUND Baden-Württemberg – vom Naturschutz über Umwelt- und Energiepolitik, Nachhaltigkeit bis zu Umweltbildung und Kommunikation. Ausblicke auf 2014, ein Finanz- und ein Adressteil ergänzen den Bericht, kostenlos erhältlich unter: Telefon: (077 32) 150 70, [email protected]

Der Faktencheck Windenergie versammelt die häufigs-ten Einwände gegen die Windenergie und stellt die Antworten von BUND und NABU vor. Die aktualisierte Auflage ist als gedrucktes Exemplar kostenfrei gegen eine Versandkostenpauschale von 2 Euro zu bestellen unter: [email protected] oder als Online-Version abrufbar unter: www.bund-bawue.de/faktencheck

Das BUND-Jahr 2013in Baden-Württemberg

Am 9. März jährte sich zum dritten Mal die nukleare Katastrophe von Fukushima. Mit Demonstrationen am AKW Neckarwestheim und am Oberrhein, mitorganisiert vom BUND, erinnerten Tausende an den atomaren Super-GAU in Japan. Al-lein am Oberrhein versammelten sich über 8.000 Menschen aus Deutschland, Frankreich und der Schweiz auf neun grenzüberschrei-tenden Rheinbrücken von Straß-burg bis Schaffhausen und beim AKW Fessenheim. Bei schönstem

Frühlingswetter zeigten sie ihre Visi-on von einem solidarischen Europa ohne Atomanlagen.

Bis heute ist die Lage in Fukushi-ma nicht unter Kontrolle. Die zer-störten Reaktoren werden nach wie vor mit riesigen Wassermengen von außen gekühlt. Dabei gelangt täg-lich radioaktives Kühlwasser in den Pazifik und damit in den Nahrungs-kreislauf. Doch Fukushima scheint in den Köpfen vieler Politiker und Politikerinnen schon weit weg und vergessen.

Erinnerung an Fukushima

Samstag, den 28.6.2014, Schwaben- landhalle in Fellbach bei StuttgartWann geht’s endlich vorwärts mit dem Ausbau der Windenergie in Baden-Württemberg? Wie kann man den Ausbau vorantreiben und gleichzeitig die Natur schützen? Welche Widerstände gilt es zu überwinden, welche Lösungen zeichnen sich ab und welche Akteure spielen eine Rolle? Disku-tieren Sie darüber mit Umwelt- und Naturschutzaktiven, mit Ver-waltungsfachleuten und der Wind-

Ganztägige BUND-Veranstaltung:Windenergie + Natur = Möglich?!

energiebranche. Die ganztägige BUND-Veranstaltung soll einen wichtigen landesweiten Impuls für den naturverträglichen Ausbau der Windenergie setzen. Organisiert wird sie vom Dialogforum Erneuer-bare Energien und Naturschutz. Für den Begrüßungsvortrag konnten wir Ministerpräsident Kretschmann gewinnen. Informationen zum Programm unter: www.bund-bawue.de/moeglich. Anmeldung, Fragen und Anregungen unter: (07 11) 62 03 06-26 oder [email protected]

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