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Seite 1 Schleswig-Holstein 1/2005 Sybille Macht- Baumgarten, 1. Vorsitzende des BUND Schleswig- Holstein BUNDmagazin Schleswig-Holstein 1/2005 Jetzt haben Sie die Wahl! Am Sonntag wird ein neuer Landtag gewählt. Aus Sicht des Natur- und Umweltschutzes gibt es klare Alternativen. Auf der einen Seite die Landesregierung mit Umweltminister Klaus Mül- ler, der seine Sache insgesamt gut gemacht hat und mit jugendlichem Elan anpackte, dabei Rückgrat bewies und hielt, was er versprochen hatte: Er wollte ein parteiischer Minister für den Natur- und Umweltschutz sein. Auf der anderen Seite steht mit Peter Harry Carstensen als Kandidat ein altgedienter Agrar- lobbyist, der als Mitglied zahlreicher Aufsichts- räte in der Agrarindustrie offen für deren Interes- sen eintritt. Für eine Agrarpolitik, die einseitig die Großbetriebe begünstigt und trotz immenser Subventionen, in Schleswig-Holstein allein je- des Jahr über 340 Millionen , zum Sterben der vielen kleineren bäuerlichen Familienbetrie- be führt. Die Gentechnik soll auf den Äckern Einzug halten, die EU-Schutzgebiete reduziert werden, das Landesnaturschutzgesetz in Teilen aufgehoben und der Naturschutz den Grundei- gentümern überlassen werden. Statt des Aus- baus regenerativer Energien sollen die Atom- kraftwerke weiter betrieben werden. Ich gehe wählen! Sie hoffentlich auch. Und ich bitte Sie herzlich: Denken Sie dabei auch an den Schutz und Erhalt unser Natur und Umwelt. Unseren Kindern zuliebe! Ihre Landtagswahl: Angst vor dem Naturschutz? Wollen wir das wirklich? Kurz vor der Landtagswahl versprechen die Parteien gern eine bessere Zukunft - auch für Natur und Umwelt. Die Regie- rung legt eine positive Erfolgsbilanz vor, die Opposition bestreitet diese und will alles besser machen. Doch diesmal ist es in S-H ein wenig anders: Die Regierung kann in der Tat eine beachtliche (Natur- schutz-)Erfolgsbilanz aufweisen, die Op- position hingegen hat den Naturschutz als „größten Negativposten der rot/grü- nen Landesregierung“ entdeckt, dem die Wirtschaft und vor allem auch Bürgerin- nen und Bürger negativ gegenüberste- hen. Der „überzogenen Ideologisierung des Natur- und Umweltschutzes“ soll grundlegend ein Ende bereitet werden. Kannten wir bislang Ängste wie Klaus- trophobie oder andere neurotische Zwän- ge, so gibt es vor der Landtagswahl 2005 eine von der Opposition erfundene „Angst vor dem Naturschutz“. Zusammen mit dem Bauernverband und seinen haupt- amtlichen Funktionären wurde landauf, landab gegen die Umsetzung von EU- Recht, so die Ausweisung von Vogel- schutzgebieten, polemisiert und Ängste geschürt. Diese Ängste dürften dem überwiegen- den Teil der Menschen Rätsel aufgeben. Laut einer Studie im Auftrag des BMU aus dem Jahr 2004 sprechen rund 92 % der Bevölkerung dem Naturschutz eine große Bedeutung zu und halten diesen für not- wendig. Wie die neuen Prioritäten der Opposition aussehen sollen, erfahren wir auch: Das bun- desweit vorbildliche Landesnaturschutzge- setz, das die Opposition erfolglos beklagte, soll teilweise wieder abgeschafft werden. Beim Gewässerschutz und der sogar europa- weit als vorbildlich anerkannten Umsetzung der WRRL (Wasserrahmenrichtlinie) in Schleswig-Holstein will die Opposition die von der jetzigen Landesregierung geplan- ten Maßnahmen für intakte Gewässer stop- pen. Es soll nur noch umgesetzt werden, was den Nutzern und Flächeneigentümern, also der Landwirtschaft, entgegen kommt. Vor NATURA 2000, also der Schaf- fung und dem Erhalt eines zusam- menhängenden Biotopverbund- systems, hat die Opposition die größ- ten Ängste. Bereits gemäß EU-Vor- gaben gemeldete Gebiete sollen wie- der gestrichen werden. Insgesamt sol- len Umwelt- und Naturschutz nur auf freiwilliger Basis ihre Berechtigung haben. Bereits nach der letzten Kommunal- wahl wurden allerorts mit CDU-Mehr- heiten Baumschutzsatzungen abge- schafft und Gelder für den Natur- schutz und AGENDA 21 gestrichen. Bedient wurden dafür wenige Jäger, indem ihnen die Jagdsteuer, die ein- zige Kommunalsteuer der Kreise, ge- schenkt wurde. Brauchen wir in einem Land, das we- sentlich von seiner Natur und Landschaft lebt, wirklich weniger Naturschutz? Wollen wir im Naturschutz wirklich dreißig Jahre Rückschritt? Wollen wir die einseitige Aus- richtung von Naturschutz an den Interes- sen weniger Großbetriebe, die mit Massen- tierhaltung und intensivem Ackerbau mit Gentechnik eine industrielle Agrarprodukt- ion betreiben? Am Abend des 20. Februar werden wir wis- sen, welchen Stellenwert der Erhalt von Na- tur und Umwelt in Schleswig-Holstein dann noch hat. Hans-Jörg Lüth

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Seite 1Schleswig-Holstein 1/2005

Sybille Macht-Baumgarten,1. Vorsitzende

des BUNDSchleswig-Holstein

BUNDmagazinSchleswig-Holstein 1/2005

Jetzt haben Sie die Wahl!Am Sonntag wird ein neuer Landtag gewählt.Aus Sicht des Natur- und Umweltschutzes gibtes klare Alternativen. Auf der einen Seite dieLandesregierung mit Umweltminister Klaus Mül-ler, der seine Sache insgesamt gut gemacht hatund mit jugendlichem Elan anpackte, dabeiRückgrat bewies und hielt, was er versprochenhatte: Er wollte ein parteiischer Minister für denNatur- und Umweltschutz sein.Auf der anderen Seite steht mit Peter HarryCarstensen als Kandidat ein altgedienter Agrar-lobbyist, der als Mitglied zahlreicher Aufsichts-räte in der Agrarindustrie offen für deren Interes-sen eintritt. Für eine Agrarpolitik, die einseitigdie Großbetriebe begünstigt und trotz immenserSubventionen, in Schleswig-Holstein allein je-des Jahr über 340 Millionen €, zum Sterbender vielen kleineren bäuerlichen Familienbetrie-be führt. Die Gentechnik soll auf den ÄckernEinzug halten, die EU-Schutzgebiete reduziertwerden, das Landesnaturschutzgesetz in Teilenaufgehoben und der Naturschutz den Grundei-gentümern überlassen werden. Statt des Aus-baus regenerativer Energien sollen die Atom-kraftwerke weiter betrieben werden.Ich gehe wählen! Sie hoffentlich auch. Und ichbitte Sie herzlich: Denken Sie dabei auch anden Schutz und Erhalt unser Natur und Umwelt.Unseren Kindern zuliebe! Ihre

Landtagswahl:Angst vor dem Naturschutz?

Wollen wir das wirklich?

Kurz vor der Landtagswahl versprechendie Parteien gern eine bessere Zukunft -auch für Natur und Umwelt. Die Regie-rung legt eine positive Erfolgsbilanz vor,die Opposition bestreitet diese und willalles besser machen. Doch diesmal ist esin S-H ein wenig anders: Die Regierungkann in der Tat eine beachtliche (Natur-schutz-)Erfolgsbilanz aufweisen, die Op-position hingegen hat den Naturschutzals „größten Negativposten der rot/grü-nen Landesregierung“ entdeckt, dem dieWirtschaft und vor allem auch Bürgerin-nen und Bürger negativ gegenüberste-hen. Der „überzogenen Ideologisierungdes Natur- und Umweltschutzes“ sollgrundlegend ein Ende bereitet werden.

Kannten wir bislang Ängste wie Klaus-trophobie oder andere neurotische Zwän-ge, so gibt es vor der Landtagswahl 2005eine von der Opposition erfundene „Angstvor dem Naturschutz“. Zusammen mitdem Bauernverband und seinen haupt-amtlichen Funktionären wurde landauf,landab gegen die Umsetzung von EU-Recht, so die Ausweisung von Vogel-schutzgebieten, polemisiert und Ängstegeschürt.Diese Ängste dürften dem überwiegen-den Teil der Menschen Rätsel aufgeben.Laut einer Studie im Auftrag des BMU

aus dem Jahr 2004 sprechen rund 92 % derBevölkerung dem Naturschutz eine großeBedeutung zu und halten diesen für not-wendig.Wie die neuen Prioritäten der Oppositionaussehen sollen, erfahren wir auch: Das bun-desweit vorbildliche Landesnaturschutzge-setz, das die Opposition erfolglos beklagte,soll teilweise wieder abgeschafft werden.Beim Gewässerschutz und der sogar europa-weit als vorbildlich anerkannten Umsetzungder WRRL (Wasserrahmenrichtlinie) inSchleswig-Holstein will die Opposition dievon der jetzigen Landesregierung geplan-ten Maßnahmen für intakte Gewässer stop-pen. Es soll nur noch umgesetzt werden, wasden Nutzern und Flächeneigentümern, also

der Landwirtschaft, entgegen kommt.Vor NATURA 2000, also der Schaf-fung und dem Erhalt eines zusam-menhängenden Biotopverbund-systems, hat die Opposition die größ-ten Ängste. Bereits gemäß EU-Vor-gaben gemeldete Gebiete sollen wie-der gestrichen werden. Insgesamt sol-len Umwelt- und Naturschutz nur auffreiwilliger Basis ihre Berechtigunghaben.Bereits nach der letzten Kommunal-wahl wurden allerorts mit CDU-Mehr-heiten Baumschutzsatzungen abge-schafft und Gelder für den Natur-schutz und AGENDA 21 gestrichen.Bedient wurden dafür wenige Jäger,indem ihnen die Jagdsteuer, die ein-zige Kommunalsteuer der Kreise, ge-schenkt wurde.Brauchen wir in einem Land, das we-

sentlich von seiner Natur und Landschaftlebt, wirklich weniger Naturschutz? Wollenwir im Naturschutz wirklich dreißig JahreRückschritt? Wollen wir die einseitige Aus-richtung von Naturschutz an den Interes-sen weniger Großbetriebe, die mit Massen-tierhaltung und intensivem Ackerbau mitGentechnik eine industrielle Agrarprodukt-ion betreiben?Am Abend des 20. Februar werden wir wis-sen, welchen Stellenwert der Erhalt von Na-tur und Umwelt in Schleswig-Holstein dannnoch hat.Hans-Jörg Lüth

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Wir trauern um Hans-Georg Tomke

BUND Herbsttreffen in RendsburgDas diesjährige Herbsttreffenfand am 12. November imBUND Umweltzentrum "DerSpeicher" statt. Neben Gesellig-keit und Gedankenaustauschstand die Ergebnispräsentationder Mitglieder- und Spender-studie im Mittelpunkt, die vomBundesverband in Auftrag ge-geben und durch die AgenturMorgenwelt durchgeführt wur-de. Die Vorstellung dieser Stu-die übenahm Manfred Hellberg,unser stellvertretender Landes-vorsitzende. Er trug den Anwe-

senden die Kernpunkte derBefragung in angenehmlockerer aber dennoch äu-ßerst kompetenter Art undWeise vor.Ziel war die Erarbeitungdes BUND-Images unterBerücksichtigung derWahrnehmung der Kampa-gnen und Publikationendes BUND in der Öffent-lichkeit, seiner Zukunfts-fähigkeit und seiner Unter-scheidung zu anderen Na-

tur- und Umweltorganisationen.Weiter sollten die Wünsche, Be-dürfnisse und Erwartungen Mit-glieder und Förderer an denBUND aufgezeigt werden. Auchwurden Unterschiede zwischenverschiedenen Gruppen inner-halb des Verbandes untersucht.Die Ergebnisse dieser Interviewszeigen ein differenziertes, aberaufschlussreiches Bild. Die Mo-tivation der Mitglieder zur Mit-arbeit ist sehr unterschiedlich,daher sollte weiterhin eine gro-ße Spanne an Betätigungsmög-lichkeiten angeboten werden.Die große Mehrheit der Unter-stützer des BUND ist eher lok-ker an ihn gebunden - eine kon-tinuierliche Betreuungsarbeit istdringend erforderlich.Ziel des BUND wird auch wei-terhin sein, neue Mitglieder undFörderer zu werben und dieseebenso wie die alten dauerhaftzu binden. Der BUND muss sichwandeln von einem kompeten-ten, aber spröden Verband mithohem moralischen Anspruch an

VorstandsmitgliedManfred Hellbergführte durch dieBUND Studie

das Gewissen des Einzelnen ineinen Verband von erfolgreichenund kompetenten Umwelt-schützern, in und für den mansich gerne durch aktive Mitar-beit und/oder finanzielle Unter-stützung engagiert.Auf dem Herbsttreffen wurdeüber die Studie noch intensivdiskutiert, bevor der Abend dannnach einer Stärkung an ökolo-gischem Fingerfood und Ge-tränken mit vielen persönlichenGesprächen zu später Stundeausklang. Reinhard v. Gehren

Hans-Georg Tomke:Nicht nur am

Computer eine großeHilfe für alle

Kurz vor Weihnachten, am18.12.2004, ist unser langjäh-riger Landesvorsitzender Hans-Georg Tomke an den Folgenseiner schweren Krankheit ver-storben. Begleitet von Freunden,darunter zahlreiche Weggefähr-ten aus dem BUND, wurdeHans-Georg neben seiner Frauauf dem Waldfriedhof in Bad

Malente beigesetzt.Hans-Georg gehörte dem BUNDLandesvorstand seit 1986 an. Erwar von 1989-1997 Landesvor-sitzender, danach weiterhinStellvertreter. Für den BUND be-kleidete er zahlreiche Ehrenäm-ter, so gehörte er seit 1994 bisMärz 2004 Vorstand und Rat derStiftung Naturschutz Schleswig-Holstein an und war Mitglied imBeirat der Unabhängigen Lan-desanstalt für Rundfunkwesen.1993 verlieh ihm der damaligeUmweltminister Berndt Heyde-mann den Umweltpreis des Lan-des S-H. Auf Bundesebene ver-trat uns Hans-Georg im Ver-bandsrat.Seine Liebe zur Natur entdeck-te Hans-Georg bereits als klei-ner Junge, der nach dem Kriegs-tod seines Vaters und der Fluchtin Marne aufwuchs und dieländliche Umgebung erkunde-te. Nach Elektrolehre und Stu-dium arbeitete er als Fernmelde-ingenieur bei der Bundespost,wurde dann wegen Krankheitfrühpensioniert. Als Sportfischerwar Hans-Georg als Umweltbe-auftragter für die Naturschutz-ausbildung zuständig, bis er

bereits 1982 zum BUND fand.Hier baute er zunächst die Kreis-gruppe Ostholstein und vieleOrtsgruppen auf, bis er 1986 inden Landesvorstand kam. Dortwirkte er in schwierigen Zeitenals Beisitzer und war für diePressearbeit zuständig, bis er1989 als Nachfolger von UlrikeMehl Landesvorsitzender wurde.Er konnte in seiner liebenswür-digen Art keine Bitte abschla-gen, auch wenn er dadurch oftdie Grenzen seiner persönlichenBelastbarkeit erreichte. Wassonst keiner gern machen woll-te, das tat Hans-Georg. Eine Lei-denschaft galt der EDV, wobeier viele Stunden verbringenkonnte und abgestürzte BUND-Computer instandsetzte.Wir trauern um einen liebens-werten, immer hilfsbereiten undverständnisvollen Freund, dersich mit unermüdlichem Enga-gement für „seinen“ BUND undden Schutz von Natur und Um-welt einsetzte. Wir vermissenunseren Hans-Georg, wie wir ihnkannten und mochten, sehr.Hans-Georg wird uns bei unse-rer Arbeit und als Mensch sehrfehlen. Hans-Jörg Lüth

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BUND im Dauereinsatz gegen Gentechnik

Ein voller Saal imConvent-Garten in

Rendsburg

Ina Walenda übergibtMdL Günther

Neugebauer Unter-schriftenlisten

seiner Landtagsfraktion für dasBUND-Engagement gegen dieAgrogentechnik zu. Darüberhinaus bestätigte SPD ParteichefClaus Möller nochmals öffent-lich, für die von BUND und an-deren Organisationen initiierteVolksinitiative „GentechnikfreiesSchleswig-Holstein“ Stimmenzu sammeln. Die Unterschriften-listen würden auf Parteiveran-staltungen ausgelegt.In Lübeck hielten wir einen öf-fentlichen Vortrag. Interessantist, dass es vor allem Landwirtesind, die nach „alternativen“ In-formationsquellen suchen, sichvon ihrer Lobbyvertretung oft-mals einseitig informiert fühlen.Mit Organisationen und weite-ren Experten veranstaltete derBUND eine (mit ca. 180 Inter-essierten hervorragend besuch-te) Podiumsdiskussion - u. a.dabei: Umweltminister KlausMüller und Staatssekretär Alex-ander Müller vom Bundesver-

braucherschutzministerium.Wir initiierten und moderierteneinen Diskussionsabend mit Ver-braucherzentrale, Arbeitsge-meinschaft bäuerliche Landwirt-schaft (AbL), Bauernverbandund SPD in Fockbek. Erwähntsei noch unsere Unter-stützung des „Faire Nach-barschaft“-Standes aufder Internationalen Grü-nen Woche in Berlin.Ganz herzlich bedankenwir uns über die zahlrei-chen Rücksendungen vonUnterschriftenlisten zurVolksinitiative! Wir bittendringend, weiter zu sam-meln. Noch immer fehleneinige tausend Stimmen.Stimmlisten sind auchüber die BUND Homepage er-hältlich. Sicherlich wird uns derEinsatz gegen diese überflüssi-ge Risikotechnologie weiter be-schäftigen.Dr. Ina Walenda.

Auch in den letzten drei Mona-ten war der BUND aktiv, umüber potentielle Risiken derGentechnik in der Landwirt-schaft zu informieren: Mit demInstitut für Ökologische Tierhal-tung (Trenthorst), dem Bundes-institut für Forstgenetik (Groß-hansdorf) und Bauernverbandnahm der BUND an einer Exper-tendiskussion in Bad Oldesloevor dem Kreisumweltausschussteil. Diskutiert wurde das Fürund Wider, Stormans Felder zurgentechnikfreien Zone zu ma-chen.Mit Umweltminister Klaus Mül-ler und Prof. Dr. Frank Kempkensaßen wir auf dem „GrünenSofa“ in der Christian-Albrechts-Universität in Kiel im Gesprächmit Studenten. Hier waren vorallem Erstinformationen gefragt.Mit MdL Günter Neugebauer(SPD) gaben wir in Rendsburgeine Pressekonferenz. Neuge-bauer sagte die Unterstützung

BUND Seminar zur WRRL: „Erheblich veränderte Gewässer“Über vierzig z. T. bundesweitangereiste Teilnehmer, infor-mierten sich im November aufeinem vom BUND organisiertenGewässerschutz-Seminar inRendsburg, darunter Vertreterunseres Umweltministeriumsund von Umweltbehörden. An-lass war ein vom Landesamt fürNatur und Umwelt erstellterKriterienkatalog, der bestimm-te Gewässer als „erheblich ver-ändert“ definiert. Das Erreicheneines (laut WRRL) geforderten„guten ökologischen Zustands“soll für diese Wasserkörper da-

mit nicht gelten. Umweltvertre-ter fürchten, so könnte u. U. einHintertürchen geöffnet werden,um gesetzlich geforderte Ge-wässerschutz-Standards legalauszuhebeln.Wird „erheblich verändert“ dem-nach dazu führen, dass mancheGewässer irreversibel verändertbleiben werden oder soll das Be-stehen einer Vorrangnutzungfür andere Interessen dadurcherreicht werden? Licht in dieProblematik brachten BUNDBeirat Stefan Greuner-Pönicke,Michael Bender von der GRÜ-

NEN LIGA inBerlin, derstellv. Sprecherdes BUNDBAK Dr. RalfKöhler undProf. Dr. Vol-ker Lüderitzvon der Hoch-schule Magde-burg. BestenDank an Hans-H. Stamer von der BUND KGLauenburg für die gemeinsameModeration der Veranstaltung!Dr. Ina Walenda

BUND Erbe findet "umweltfreundliche" Käufer

Die Eheleute Schönunterzeichnen den

Kaufvertrag

Erinnern Sie sich: In unserervorletzten Ausgabe berichtetenwir, dass der BUND S-H einHaus in Ahrensburg geerbt hat-te. Wir boten es zum Kauf anund bei mehreren Besichtigun-gen fanden sich zahlreiche In-teressenten ein. Um einen fai-ren Preis zu ermitteln, stellte deramtliche Gutachterausschussden Wert fest. Die Wahl fiel aufdie Eheleute Schön, die ganz inder Nähe wohnten und sichgleich in das Haus verliebt hat-ten. Als erste Maßnahme wol-

len sie für eine bessere Wärme-dämmung sorgen. WolfgangSchön, als Ökomaler von Berufher mit der Verwendung ökolo-gischer Baumaterialien befasst,freut sich ebenso wie seine Frau,die in Hamburg unterrichtet,schon ganz besonders auf dasFrühjahr im großen Garten. Ersoll ein Naturparadies bleibenoder, wie Herr Schön bei der er-sten Besichtigung meinte: „Erkönnte noch etwas wilder sein“.Wir freuen uns, dass das uns vonFrau Herta Dirks anvertraute

Erbe in so gute Hände ge-kommen ist. Wir wünschenFrau und Herrn Schön vielGlück und Zufriedenheit,Entspannung und Freudeim herrlichen Naturgartenund stets einen guten Geistin ihrem neuen Heim.Für den BUND bleibt esweiter spannend: Wir su-chen in Kiel ein Haus mitgroßem Grundstück für einNatur- und Umweltschutzzen-trum, für das Herta-Dirks-Haus.Hans-Jörg Lüth

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Seite 4 Schleswig-Holstein 1/2005

Mehr frischer Wind für Schleswig-Holstein!Zweiter Teil des Rückblicks auf die Amtszeit von Klaus Müller

Klaus Müller beim 10jährigenJubiläum des BUND Garten in Husum

Im BUNDmagazin 4-2004 er-schien der erste Teil der Bilanzder Amtszeits von Umwelt- undLandwirtschaftsminister KlausMüller. Inhaltliche Schwerpunk-

te waren dieAuswe isungvon Natur-schutzgebie-ten und "NA-TURA 2000"-Flächen, dieU ms e t z u n gder EU-Was-s e r rahmen-richtlinie so-wie Boden-schutz und Alt-lastensanie-rung. Im zwei-ten Teil wer-den weitere

Aspekte des Umwelt- und Na-turschutzes erörtert.

In vielen Kommunen fallen dieBaumschutzsatzungen weg. DieUNBs setzen den Knickerlassnicht um, indem sie diese nichtkontrollieren.Die Folge: Im Frühjahr und Win-ter wird nun auffällig viel ab-geholzt. Im waldärmsten Bun-desland ist dieses besondersnachteilig für den Naturschutz.

BUND: Was wurde unternom-men, um den Baumschutz so-wie den Knickschutz zu stärken?

Müller: Der Schutz der Bäumeüber eine Satzung ist grundsätz-lich eine kommunale Aufgabe.Wir haben als Umweltministe-rium den Kommunen schon früh-zeitig als eine der ersten Bun-desländer eine Musterbaum-schutzsatzung zur Ausgestaltungder örtlichen Satzung an dieHand gegeben, die speziellefachliche und rechtliche Stan-dards des Baumschutzes aufzeigt.Seit dem haben wir zusammenmit der kommunalen Seite, mitden Naturschutzverbänden undanderen engagierten Baum-schützern Workshops und Semi-nare durchgeführt, bei denenWege zu einem modernenBaumschutz gemeinsam erarbei-tet wurden. Die Ergebnisse die-ses Dialoges haben wir in einemLeitfaden Baumschutz zusam-mengefasst, an dem der BUNDaktiv mitgewirkt hat. Baum-schutzsatzungen ersatzlos auf-zuheben, ist aus meiner Sichtunverantwortlich, da hiermit dieLebensqualität der Bürgerinnenund Bürger in den betreffendenKommunen aufs Spiel gesetztwird. Hier wird die Fachaufsichtin Zukunft eine größere Rollespielen müssen. Zum Knick-schutz: Knicks sind als wichtigeLandschaftsbestandteile gesetz-lich geschützt. Das Gesetz formu-liert Ver- und Gebote in sonst un-gewohnter Detailgenauigkeit, diewir auf dem Erlasswege nochweiter konkretisiert haben. Der-zeit sind wir dabei diesen Knick-erlass den aktuellen natur-schutzfachlichen und -rechtlichenRahmenbedingungen sowie denAnforderungen der EU-Agrar-förderung anpassen. Die Neu-ausrichtung der EU-Agrarför-derung, die Knicks und andereLandschaftselemente mit in dieprämienfähige Fläche und in dasSystem des Cross-Complianceeinbezieht, kommt dem Knick-schutz hierbei sehr entgegen.

Der Flächenverbrauch durchSiedlung und Verkehr in Schles-

wig-Holstein beträgt zur Zeitvier Hektar pro Tag. Eine Min-derung der Flächeninanspruch-nahme gehört zu den siebenprioritären Handlungsfeldern inder deutschen Nachhaltigkeits-strategie. Neben den direktenund undirekten Umweltfolgenwie Bodenversiegelung, Ver-kehrserzeugung mit Lärm, Ab-gasen und erhöhten Energiever-brauch mit klimaschädlichenCO2-Emissionen, hat diese an-haltende Flächeninanspruch-nahme auch ökonomische undsozial bedenkliche Folgen. Ins-besondere ein tourismus-orien-tiertes Land wie S-H wird da-durch massiv geschädigt.

BUND: Wieder und wieder wur-de seitens der Landesregierungbetont, den Flächenverbrauch inSchleswig-Holstein drastisch re-duzieren zu wollen. Was konn-te erreicht werden bzw. woranscheiterte die Zielerreichung?

Müller: Die Inanspruchnahmevon unbebauter Fläche für Sied-lung und Verkehr hat in den letz-ten Jahrzehnten leider kontinu-ierlich zugenommen. Ein Grunddafür ist beispielsweise der er-höhte Anspruch der Menschen anWohnraum. Der ist von 16 m2

Wohnfläche pro Einwohner imJahr 1960 auf heute über 40 m2

gestiegen. Ein weiterer Grundliegt in der zunehmenden Mobi-lität. So komplex dieser Entwick-lungsprozess ist, so vielschich-tig und vernetzt sind die Lösungs-ansätze zur Reduzierung derFlächeninanspruchnahme. Wirdürfen nicht von heute auf mor-gen mit einem Rückgang derZahlen rechnen. Vielmehr gilt es,mittel- bis langfristig im Zusam-menwirken der verschiedenenRessorts und Handlungsebeneneine die Reduzierung der Flä-cheninanspruchnahme zu errei-chen.Im ersten Schritt setzen wir aufAufklärung und Schaffung vonProblembewusstsein. Mit einerAuftaktveranstaltung des MUNLim April 2004 wurden die Ak-teure der verschiedenen Hand-lungsebenen angesprochen. Aufder Internetseite des Umweltmini-steriums wurde eine umfassen-

Auf der NORLA infor-miert sich MinisterKlaus Müller am

BUND Stand

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Seite 5Schleswig-Holstein 1/2005

UmweltministerKlaus Müller im

Gespräch mit demBUND

de Präsentation zur dieser The-matik eingerichtet. Ergänzendhierzu wird eine Ausstellung vor-bereitet. Entscheidend ist Bewe-gung in der Frage Eigenheimzu-lage und Entfernungspauschale beides fördert den Flächen-verbrauch mit der Unionsmehr-heit im Bundesrat ist das aberderzeit nicht zu bewegen. DasProgramm der Bundesregierungzur Altbaussanierung ist ein An-fang, wenn auch nur ein kleiner.

Der BUND lehnt einen verstärk-ten und gezielten Anbau vonlandwirtschaftlichen Kulturenzum Zwecke der Energiege-winnung ab, Priorität muss zu-nächst eine Restbiomasse-Ver-wertung haben.

BUND: Wie steht die Landesre-gierung zur Anbau-Biomasse,insbesondere zur Verwendungvon Getreide zu Heizzwecken?

Müller: Schon die Frage zeigtden Zwiespalt auf, vor dem diePolitik aber auch der BUND steht.Vorrang bei der Wärme- undStromgewinnung hat die Nutzungder ohnehin in der Land- undForstwirtschaft vorhandenenReststoffe wie Stroh, Holz undGülle. Hier stehen beträchtliche,weitgehend noch unausgeschöp-fte Potenziale zur Verfügung. Un-abhängig davon ist aber auchdie Nutzung von speziell ange-bauten Energiepflanzen möglichund sinnvoll. Denn im Rahmender Agrarreform soll der Land-wirt selbst entscheiden, ob er fürden schwierigen Nahrungsmittel-markt arbeitet, oder aber aufBioenergie setzt. Trotz der erheb-lichen Vorteile und Chancen istdie energetische Biomassenut-zung nicht an sich umweltver-träglich, sondern wir müssenökologische Konflikte früh erken-nen und durch angemesseneRahmenbedingungen minimie-ren. Aus Gründen der Umwelt-verträglichkeit müssen für denEnergiepflanzenanbau deshalbmindestens dieselben Anforde-rungen gelten wie für den Anbauvon Nahrungs- und Futtermitteln.Wenn Energiepflanzen speziellangebaut werden, dann sollen inerster Linie diejenigen mit einerbesonders positiven Ökobilanzgenutzt werden. Aus ethischenGründen halte ich eine Nutzung

brotfähigen Getreides für die En-ergieerzeugung für falsch.

BUND: Welche umweltpoliti-sche Vision/ Wunschvorstellunghat ein Grüner Umweltministerfür Schleswig-Holstein für dieZukunft Schleswig-Holsteins?

Müller: Na ja, da kann man jaeine riesige Wunschliste aufma-chen. Vielleicht vier Punkte, diein der kommenden Legislaturpe-riode auf der Agenda stehen: Damuss es heißen: Mehr Raum undFreiheit für unsere Flüsse undSeen. Gemeinsam mit den Was-ser- und Bodenverbänden undden Umweltverbänden wollen wirunsere Gewässer wieder in ei-nen guten ökologischen Zustandversetzen. Das verlangt die eu-ropäische Wasserrahmenricht-linie. Dann wollen wir in der Le-gislaturperiode 15 % Vorrang-flächen für die Natur. Vor allemdurch Vertragsnaturschutz, aberauch durch Flächenankauf oderNaturschutzgebiete wollen wir dieFFH- und Vogelschutzgebiete si-chern und entwickeln, damitschützen wir unsere Lebens-grundlagen. Für die Landwirte inNatura 2000 Gebieten könnendadurch zusätzliche Einkom-mensperspektiven entstehen.Dritter Punkt: Den Bioenergienzum Erfolg verhelfen. Nach derWindenergie haben Biomasseund -gas die besten Chancen ei-nen erheblichen Anteil zu derklimaverträglichen Energieerzeu-gung beizutragen. Bis 2010 wol-len wir 15 % des CO2 Aussto-ßes reduzieren. Unser Ziel ist es,dass zukünftig nicht mehr derTanklastwagen sondern derHolzpellet-Lieferant die Heizungs-tanks füllt. Das Potential derBiomassenutzung könnte inSchleswig-Holstein die Wärme-versorgung von über 600.000Wohnungen sicherstellen. Klima-schutz ist gleichzeitig präventi-ver Küstenschutz. Gesunde undgentechnikfreie Lebensmittel ausder Region wäre der vierte An-satz Mit klaren Haftungs- undKennzeichnungsregeln wollen wirfür konventionelle und ökologi-sche Landwirte das Recht aufgentechnikfreie Lebens- und Fut-termittel erhalten. Sie wissen,dass Schleswig-Holstein hier imVergleich zu anderen Bundeslän-dern eine sehr klare und kritische

Position vertritt. An unsere Akti-vitäten im Bereich Gentechnik-gesetz, eine konsequente Saat-gutüberwachung und die Zusam-menarbeit mit anderen europäi-schen Regionen werden wir an-knüpfen.Ich könnte diese Palette noch umviele Punkte erweitern, aber ichwill Ihnen nun nicht das Wahl-programm herbeten. Vielmehrwird deutlich: Wir haben eineMenge geschafft und wir habennoch eine Menge vor. In Ihrem,in unserem Interesse, aber auchim Interesse zukünftiger Genera-tionen.

BUND: Herr Minister Müller, wirdanken Ihnen herzlichst für die-ses Gespräch.Dr. Ina Walenda undHans-Jörg Lüth

Klaus Müller genießtden "Tag der Regionen"

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Energieforum 2005 für den

Kreis Pinneberg

Umweltpreis des Landes für die Ökologische SchleitourDer Umweltpreis 2004 des Lan-des Schleswig-Holstein wurde andrei Projekte im Norden über-reicht. Die mit je 3000 Euro do-tierten Hauptpreise gingen andie Initiative Natur erleben Schleiaus Schleswig, die Firma Kräu-ter Simon aus Langenhorn unddas Naturerlebniszentrum Maas-holm-Oehe-Schleimünde.Besonders gefreut haben sich dieMitglieder der Initiative Naturerleben Schlei über die Anerken-nung für ihr Projekt der „Öko-logischen Schleitour“ die seitzwei Jahren unter dem Titel „Fi-scher, Fische, Möwen und mehr“vom Schleswiger Stadthafen auseinmal wöchentlich während derSommersaison durchgeführtwird. Mit dem offenen Passa-gierschiff „Johannes“ der Schles-wiger Stadtwerke wird auf einemRundkurs die Schlei bis zurStexwiger Enge befahren, wobeies Informationen über die Na-turlandschaft an der Schlei, dasVogelschutzgebiet der Möwen-insel und das Naturschutzgebiet

Reesholm sowie die Wasser-qualität der Schlei gibt. Höhe-punkt der Fahrt ist aber der Be-such des Holmer Fischers JörgNadler an seiner Arbeitsstätte vorFahrdorf. Hier erlebendie Passagiere dannaus nächster Nähe dieBergung einer Reuse.Danach erklärt FischerNadler seinen Fangund gibt interessanteEinblicke in die Ge-schichte der Fischerei.Die Initiative Naturerleben Schlei , in derdie Schleswiger Na-turschutzgruppenBUND, IGU und Nabusowie Jörg Nadler zu-sammenarbeiten, hatsich zur Aufgabe ge-setzt, ein Naturinfor-mationszentrum in Schleswigeinzurichten. Die Federführungliegt bei der BUND-Kreisgrup-pe Schleswig. Das preisgekrön-te Projekt ist ein Vorgriff auf dieLeistungen, die ein solches Zen-

trum bieten kann. NächsterSchritt wird die Erarbeitung ei-ner ökologischen Schleikartesein. Die Initiative wird zwar mitMitteln aus dem Bingo-Lotto

gefördert, braucht aber das jetzteingegangene Preisgeld drin-gend, um die ÖkologischeSchleitour auch in den nächstenJahren weiterführen zu können.Fritz Lass, BUND Schleswig

Die BUND-Kreisgruppe Pinne-berg plant in der PinnebergerRathauspassage vom 19. bis 21.Mai 2005 unter der Schirmherr-schaft von Landrat Dr. Grimmedas kreisweite Energieforum2005 durchzuführen. Als Veran-stalterin der Solarmesse in We-del im Jahr 2002 sowie derEnergiemesse im Mai 2003 imSchenefelder Forum verfügt derBUND auf diesem Gebiet bereitsüber umfangreiche Erfahrun-gen. Zusätzlich wurde im Jahr2004 eine Recherche in Auftraggegeben, um ein Energieforumgrundsätzlich im Kreis Pinne-berg zu etablieren.Für das Energieforum 2005wurden jetzt mit der Rathaus-passage und dem PinnebergerRathaus zentrale Veranstal-tungsorte gewählt, um mög-lichst ein breites Publikum zuerreichen. Als Teilnehmer sowieKooperationspartner der Veran-staltung liegen zahlreiche Zu-sagen von lokalen Handwerkern,Betrieben sowie von Vereinenvor. Interessierte Bürgerinnen

„Fahr Rad - aber sicher!“

Die BUND Kreisgruppe Kiel lädt ein:

2. Kieler Fahrradtage im Sophienhof

16.-19.3.2005

Alles rund ums Thema „Sicherheit auf dem Fahrrad“

Öffnungszeiten: Mi-Fr 10-19 Uhr, Sa 10-18 Uhr

Susanne HeiseTel.: 0431-801312

[email protected]

Fritz Lass genießt dieÖkologische Schleitour

und Bürger können sich überaktuelle Themen informierenund beraten lassen. Energie-effizientes Bauen und Sanieren,Brennwerttechnik, Wärmepum-pen, Windenergie, Photovoltaik,Solarthermie, Erdwärme sowieFördermöglichkeiten, Finanzie-rung und Energieberatung spre-chen sowohl den Endverbrau-cher als auch den Fachbesucheran. Darüber hinaus vermittelnein pädagogisches Rahmenpro-gramm sowie ein breit angeleg-tes Vortrags- und Informations-programm, u. a. KlimaforscherProf. Latif allen Besuchern pra-xisorientiertes Basiswissen sowieeinen aktuellen Wissensstandüber die derzeitige Klimadebatte.

Veranstaltungsablauf19. Mai 2005,19.00 Uhr, Eröff-nungsveranstaltung im RathausPinneberg20. und 21. Mai 2005, ab ca.9.30 Uhr Energieforum in derRathauspassage PinnebergMarina Quoirin-Nebel,BUND KG Pinneberg

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Seite 7Schleswig-Holstein 1/2005

Siegerehrung in RellingenSiegerehrung in RellingenSiegerehrung in RellingenSiegerehrung in RellingenSiegerehrung in Rellingen

Ecopolicyade mit der BUNDjugendEcopolicyade mit der BUNDjugendEcopolicyade mit der BUNDjugendEcopolicyade mit der BUNDjugendEcopolicyade mit der BUNDjugend

Wie jedes Jahr hatte die BUNDjugend auch im vergangenenJahr kleine Naturforscher einge-laden, beim Kinderumwelttagmitzumachen.Auch Schüler aus Schleswig-Holstein waren der Einladunggefolgt und so konnte dieBUNDjugend Schleswig-Hol-stein am 16. Dezember die stol-zen 2. Sieger der Klasse L1 derFörderschule Rellingen ehren.Die Klasse hatte sich schon imUnterricht mit dem Thema Luftbeschäftigt und dann im Orts-zentrum von Rellingen eineUmfrage durchgeführt. Gemein-sam mit ihrer Lehrerin hatten siedie Ergebnisse ihrer Experimenteund der Umfrage zusammenge-fasst und für den Wettbewerb

eingereicht.Insgesamt hattensich am Wettbe-werb 25.000 Kin-der beteiligt. Dererste Preis ging aneine Gruppe ausNordrhein-Westfa-len. Den zweitenPreis gab es gleichfünfmal. Einer da-von ging nachRellingen im KreisPinneberg.Die Klasse freutesich über ein gro-ßes Paket derBUNDjugend vol-ler Bücher, Spiele,Schreibsets und T-Shirts.Julia Hoffmann

Die Kieler Nachrichten undLandeszeitung berichteten be-reits groß darüber: im Bundes-tag ging es am 19.1. hoch her.Eine Hauptschulklasse aus Mal-ente hatte die Bundestagsabge-ordneten in dem computersi-mulierten Wettstreit „Ecopolicy“herausgefordert - und gewon-nen. Denn zur Lenkung einesStaates braucht es viel Erfah-rung und gute Vorbereitung.„Ecopolicyade“ nennt sich daszweite, neue Projekt der BUNDJugend Schleswig-Holstein.Ziel dieses interaktiven PC-Plan-spiel-Wettbewerbs ist es, durchvernetztes Denken und Team-arbeit einen fiktiven Staat mög-lichst erfolgreich zu führen.„Außerdem“, so Lehrer Hans-Werner Hansen, „möchten wirmit diesem Spiel einer breitenÖffentlichkeit deutlich machen,dass Hauptschüler mehr kön-nen, als ihnen vielfach zugetrautwird“. 12 Spielrunden lang mus-sten Politiker und Schüler inBerlin ein Entwicklungs-, einSchwellen- und ein Industrie-land anhand der Parameter„Produktion“, „“Aufklärung“,„Lebensqualität“ und „Sanie-rung“ regieren und aus allendreien Paradiese schaffen. In 8Sektoren können die SchülerAktionspunkte investieren unddann sehen, wie sich das Landentwickelt. Wirklich gelungen istdas mit weitem Vorsprung aber

nur den Malenter Schülern.Denn die ökologischen, sozia-len und ökonomischen Zusam-menhänge können ganz schönkompliziert sein.Der Wettbewerb soll nun aufganz Schleswig-Holstein ausge-dehnt werden. Ab Mitte Febru-ar bekommen alle Schulen abKlasse 5 die kostenlose Softwarezugesandt und der Wettbewerbbeginnt mit einer Auftaktveran-staltung in Eutin am 9. Febru-ar. Im April finden schulinterneAusscheidungen statt und eswerden Teams für den Regional-entscheid im Mai ausgewählt.Im Juni findet dann der Landes-entscheid im Kieler Landeshausstatt, diesmal mit Landtagsab-geordneten aller Fraktionen.Um die Motivation der Schülernoch etwas zu steigern, winkenfür die Teams attraktive Preise.Die BUNDjugend Schleswig-Holstein ist der Ansprechpartnerfür alle interessierten Schulen,Schüler und Lehrer und freutsich über alle BUNDjugend-Mit-

glieder, die in ihrer Schule andem Spiel teilnehmen.Für Anmeldungen stehen wirmontags und donnerstags zwi-schen 15.00 und 16:00 Uhrunter der Rufnummer 0431 –6 60 60-60 telefonisch zurVerfügung. Nähere Infos undein Anmeldeformular findetihr auf der Website:www.ecopolicyade.info

Lust auf Freizeit mit der BUNDjugend?!?

Hallig Hooge-Freizeit, 6.-8.Mai 2005:Wenn Du schon immer Lust hattest, eine Hallig einmal haut nah zuerleben, bist du auf Hallig Hooge genau richtig.Auf der Volkertswarft werden wir zwei Tage und Nächte verbringenund während unseres Aufenthalts Bernsteine sammeln, eine Jap-sandwanderung unternehmen und einen Workshop zum Thema Glo-balisierung durchführen. (12-16 Jahre, Kosten ca.: 30,- €).

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Siegerteam aus Rellingen

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Seite 8 Schleswig-Holstein 1/2005

Herausgeber:BUND Schleswig-HolsteinLandesgeschäftsstelleLerchenstraße 2224103 KielTelefon:0431-6 60 60- 0telefax: 0431-6 60 60-33eMail: [email protected]

IMPRESSUMSpendenkonto:Sparkasse KielBLZ 210 501 70Konto: 92 006 006Redaktion und Layout:Martin MarquardtAuflage: 6.8001. Quartal; Heft 1/2005

Einladung zur gemeinsamenMitgliederversammlung der

BUND KG Nordfriesland, der OGHusum und der OG Südtondern

Am: Donnerstag, den 3. März 2005 3. März 2005 3. März 2005 3. März 2005 3. März 2005Um: 19.00 UhrWo: Naturkundemuseum Niebüll Hauptstr. 108, 25899 Niebüll

Es gilt die aufgeführte Tagesordnung:Im Anschluss findet um ca. 20.00 Uhr der Vortrag statt:

„Offshore-Windenergie: Kompromisszwischen Klima- und Naturschutz finden“

mit Dr. Hans-Ulrich Rösner, WWF.

*** BUND Termine *** BUND Termine *** BUND Termine ***

!!! Landesdelegierten- !!!versammlung des BUND

Schleswig-HolsteinAm: Sonntag, den 24. April 2004Um: 10.15 UhrWo: Hotel ConventGarten

Hindenburgstr. 38-4224768 Rendsburg

Einladung zurMitgliederversammlung der

BUND Kreisgruppe KielAm: Donnerstag, den 10. März 2005Um: 19.00 UhrWo: Kneipe „Storchennest“,

Gutenbergstraße 66 , Kiel

Es gilt die aufgeführte Tagesordnung:

Einladung zurMitgliederversammlung der

BUND KG Rendsburg-EckerfördeAm: Donnerstag, den 10. März 2005Um: 19.30 UhrWo: Umweltzentrum „Der Speicher"

Am Gymnasium 1, 24768 Rendsburg

Es gilt die aufgeführte Tagesordnung:

Tagesordnung der BUND Kreisgruppen-Mitgliederversammlungen:TOP 1: BegrüßungTOP 2: Genehmigung/

Änderung der TagesordnungTOP 3: TätigkeitsberichteTOP 4: KassenberichteTOP 5: Aussprache zu den BerichtenTOP 6: Kassenprüfberichte,

Entlastung des VorstandsTOP 7: WahlenTOP 8: Haushalt 2005TOP 9: Verschiedenes

Neu überarbeitetes Faltblatt desBUND Arbeitskreises Amphibien

Nächste Sitzung desBUND AK Verkehr

Um die aktuell-sten Aspekte desA m p h i b i e n -schutzes zu be-rücksichtigen,wurde das BUNDFaltblatt grund-legend überar-beitet. Es gibt ei-nen Überblicküber die wichtig-sten Themen,wie die Gefähr-dungssituation,die Auswirkun-gen von Zerstö-

Einladung zurMitgliederversammlung derBUND Kreisgr. Dithmarschen

Am: Sonnabend,den 12. März 2005Um: 14.00 UhrWo: Gaststätte „Zur Jägersburg“

Elpersbüttlerdonn (Zwischen Meldorf u. St. Michaelisdonn)

Es gilt die aufgeführte Tagesordnung:Im Anschluss berichten Dirk Koenig und ReinerBerlin über "Bedrohte Eulenarten in Dithmar-

schen und Möglichkeiten des Schutzes"

Die nächste Sitzungdes BUND Arbeitskrei-ses Verkehr findet amDonnerstag, den 10.März 2005 ab 18 Uhrbeim BUND BadSegeberg (direkt amZOB) statt. Es wird dieJahresplanung be-sprochen. Gäste sindherzlichst willkom-men, Interessentenmelden sich bitte beiMartin Marquardt Tel.0431-66060-40Der Arbeitskreis hat

die wichtigsten Positionen undForderungen zum Verkehr in SHals Kurzbetrach-tung zusam-mengestellt, das in der Landes-geschäftsstelle als Druckversiongegen Rückumschlag bestelltwerden kann.Es ist im Internet als downloadverfügbar unter:www.bund-sh.de

Zu Gast bei den Klimaforschern in HamburgDie BUND-Kreisgruppe Lübeckund der „ENERGIETISCH Lü-beck“ unternehmen am Sams-tag, den 23. April 2005 einenBesuch des Max-Planck-Insti-tuts/Atmosphärenforschung inHamburg. Prof. Dr. HartmutGraßl (Vorsitzender des Wissen-schaftlichen Beirates der Bun-desregierung) hält einen Vortragmit dem Thema „Globale Um-weltveränderungen“ und nimmtStellung zu allen Fragen des Kli-mawandels, der Klimamodelleund des Klimaschutzes.Im Anschluss daran ist evtl. eineBesichtigung des Rechenzen-trums möglich. Am Nachmittagifindet eine Fahrt mit dem welt-

größten solarbetriebenen Aus-flugsschiff auf der Alster statt.Beginn des Vortrages: 10.30 Uhrim Klimazentrum Hamburg.Anmeldung unterTel. 0451-86 16 50Hr. Heinrich

rung und Zerschnei-dung der Lebensräumeund gibt konkreteTipps zum Schutz un-serer heimischen Lur-che.Das Faltblatt kann inder Landesgeschäfts-stelle als Druckversionangefordert werden(Bitte DIN lang Frei-umschlag mit 0,55 €schicken) und ist imInternet als downloadverfügbar unter:www.bund-sh.de