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Seite 1 Schleswig-Holstein 3/2004 Sybille Macht- Baumgarten, 1. Vorsitzende des BUND Schleswig- Holstein BUNDmagazin Schleswig-Holstein 3/2004 Was bleibt, wenn wir gehen? Obwohl wir wissen, dass unser Leben endlich ist, befassen wir uns nicht gern mit dem Tod. Denn der Tod ist endgültig, unumkehrbar, er be- deutet Schmerz und Abschied, manchmal auch Erlösung. Die Frage, was geschieht nach unse- rem Tod, was bleibt von uns, was hinterlassen wir dieser Welt, betrifft uns alle. Was mit uns geschieht, wissen wir nicht. Vielen hilft dabei ihr Glaube an Gott oder an Wertvorstellungen. Was wir hinterlassen, wissen wir zumeist. Gedenken bei Familie, Freunden, Nachbarn und Bekannten. Unsere Taten und die Spuren, die wir damit hin- terlassen haben. Und was wird mit unserem ma- teriellen Nachlass? Gesetzliche Erben sind nahe Verwandte, mit einem handschriftlichen Testament können andere Erben bestimmt werden, anson- sten erbt alles der Staat. Frau Dirks wollte dies nicht. Sie hat ihren Nachlass frühzeitig geregelt und den BUND S-H zum Er- ben bestimmt. Sie wollte, dass ihr Erbe in gute Hände kommt. Wir, der BUND S-H, werden ihren Willen erfüllen und Frau Herta Dirks immer in guter Erinnerung behalten. Ihr Vermächtnis bleibt über ihren Tod hinaus. Für sich hat sie die Frage beantwortet: Was bleibt, wenn wir gehen? Ihre BUND erbt Haus in Ahrensburg Die Nachricht vom Nachlassgericht Ahrensburg kam für uns völlig unerwar- tet: Der BUND S-H sei von der am 23. Mai 2004 verstorbenen Frau Herta Dirks in ihrem handschriftlichen Testament als Erbe eingesetzt worden. Herta Dirks trat zum 1. Februar 1992 in den BUND ein und regelte auch gleich ihren Nachlass. Ihr Ehemann war bereits früh verstorben, sie hatte weder Kinder noch nahe Verwandte. Sie setzte in ihrem handschriftlichen Testament den BUND S-H als Erben ein, zwei Geldvermächtnisse sollten weitere Naturschutzvereine erhal- ten. Wichtig war ihr, dass ihr Haus und der wunderschöne Naturgarten mit vie- len alten Bäumen und einem Teich in gute Hände kommt. So bestimmte sie, dass das gut 1000 qm große Eckgrundstück nicht geteilt und mit einem weiteren Gebäude bebaut werden soll. Das Haus soll nicht über einen Makler, sondern direkt durch den BUND verkauft werden und der neue Eigentümer sollte BUND-Mitglied sein. Der BUND-Landesvorstand beschäftigte sich mit dieser neuen Situation (der BUND S-H hat vorher zwar schon Geld, aber noch nie ein Haus geerbt) und be- auftragte den Landesgeschäftsführer mit der Umsetzung des Erbes. Sofort haben wir die Beisetzung, so wie es Herta Dirks schriftlich gewünscht hatte, veranlasst und Freunde und Bekannte benachrich- tigt. Inzwischen haben wir den Hausstand aufgelöst, die Möbel erhält die Be- schäftigungsgesellschaft des Kreises für Bedürfti- ge, Bettwäsche, Handtü- cher sowie einen Teil des Geschirrs übernimmt das BUND Umwelthaus Neu- städter Bucht, einige Er- innerungsstücke waren Nachbarn versprochen, den Hausrat gaben wir ei- ner polnischen Familie (Frau Dirks wurde im heu- tigen Polen geboren), die Kleidung erhielt ein Ver- ein für alte Menschen in Lettland. Papier und Kunststoffe und einige Gläser kamen in die Wert- stoffsammlung und fast nichts, außer einigen pri- vaten Dingen und ge- brauchten Matratzen, kam in den Restabfall. Der Erlös soll einen lang ersehnten Traum erfüllen und den Grundstock für ein Natur- und Umwelt- schutzzentrum in Kiel bil- den. Ein großes Grund- stück mit einem Garten für Kinder, große Bäume, eine lebende Hecke und Fassadengrün, ein kleiner Teich, viel Le- bensraum und Nahrung für Tiere ebenso wie eine Solaranlage und viele andere Bei- spiele, wie Natur- und Umweltschutz in Haus und Garten umgesetzt werden kann, sollen dazu gehören, - gleichfalls ein Veranstaltungsraum und Räumlich- keiten für die Landesgeschäftsstelle, um die bisherigen Mietkosten einzusparen. Es soll ein zentraler Anlaufpunkt für alle Ak- tivitäten des BUND S-H werden. Einen Namen hat das Haus für den BUND auch schon: Herta-Dirks-Haus. Hans-Jörg Lüth Zu verkaufen: Solides Wohn- haus in bester Lage in Ahrensburg (Schimmelmann- straße), 105 qm ausgebaute Wohnfläche, voll unterkellert, zusätzliches Garagenhaus, herr- licher Naturgarten mit gut 1000 Herta Dirks qm Grundstück und Teich, nette Nachbarn an BUND-Mitglied zu verkaufen. Preis nach z.Zt. erstelltem Wert- gutachten, Näheres bei Hans-Jörg Lüth, 0431-66060-10 oder [email protected]

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Seite 1Schleswig-Holstein 3/2004

Sybille Macht-Baumgarten,1. Vorsitzende

des BUNDSchleswig-Holstein

BUNDmagazinSchleswig-Holstein 3/2004

Was bleibt, wenn wir gehen?Obwohl wir wissen, dass unser Leben endlichist, befassen wir uns nicht gern mit dem Tod.Denn der Tod ist endgültig, unumkehrbar, er be-deutet Schmerz und Abschied, manchmal auchErlösung. Die Frage, was geschieht nach unse-rem Tod, was bleibt von uns, was hinterlassenwir dieser Welt, betrifft uns alle. Was mit unsgeschieht, wissen wir nicht. Vielen hilft dabei ihrGlaube an Gott oder an Wertvorstellungen. Waswir hinterlassen, wissen wir zumeist. Gedenkenbei Familie, Freunden, Nachbarn und Bekannten.Unsere Taten und die Spuren, die wir damit hin-terlassen haben. Und was wird mit unserem ma-teriellen Nachlass? Gesetzliche Erben sind naheVerwandte, mit einem handschriftlichen Testamentkönnen andere Erben bestimmt werden, anson-sten erbt alles der Staat.Frau Dirks wollte dies nicht. Sie hat ihren Nachlassfrühzeitig geregelt und den BUND S-H zum Er-ben bestimmt. Sie wollte, dass ihr Erbe in guteHände kommt. Wir, der BUND S-H, werden ihrenWillen erfüllen und Frau Herta Dirks immer inguter Erinnerung behalten. Ihr Vermächtnis bleibtüber ihren Tod hinaus. Für sich hat sie die Fragebeantwortet: Was bleibt, wenn wir gehen? Ihre

BUND erbt Haus in AhrensburgDie Nachricht vom NachlassgerichtAhrensburg kam für uns völlig unerwar-tet: Der BUND S-H sei von der am 23.Mai 2004 verstorbenen Frau Herta Dirksin ihrem handschriftlichen Testament alsErbe eingesetzt worden.Herta Dirks trat zum 1. Februar 1992 inden BUND ein und regelte auch gleichihren Nachlass. Ihr Ehemann war bereitsfrüh verstorben, sie hatte weder Kindernoch nahe Verwandte. Sie setzte in ihrem

handschriftlichen Testament den BUNDS-H als Erben ein, zwei Geldvermächtnissesollten weitere Naturschutzvereine erhal-ten. Wichtig war ihr, dass ihr Haus undder wunderschöne Naturgarten mit vie-len alten Bäumen und einem Teich in guteHände kommt. So bestimmte sie, dass dasgut 1000 qm große Eckgrundstück nichtgeteilt und mit einem weiteren Gebäudebebaut werden soll. Das Haus soll nichtüber einen Makler, sondern direkt durchden BUND verkauft werden und der neueEigentümer sollte BUND-Mitglied sein.

Der BUND-Landesvorstand beschäftigtesich mit dieser neuen Situation (derBUND S-H hat vorher zwar schon Geld,aber noch nie ein Haus geerbt) und be-auftragte den Landesgeschäftsführer mitder Umsetzung des Erbes. Sofort habenwir die Beisetzung, so wie es Herta Dirksschriftlich gewünscht hatte, veranlasstund Freunde und Bekannte benachrich-tigt. Inzwischen haben wir den Hausstandaufgelöst, die Möbel erhält die Be-

schäftigungsgesellschaftdes Kreises für Bedürfti-ge, Bettwäsche, Handtü-cher sowie einen Teil desGeschirrs übernimmt dasBUND Umwelthaus Neu-städter Bucht, einige Er-innerungsstücke warenNachbarn versprochen,den Hausrat gaben wir ei-ner polnischen Familie(Frau Dirks wurde im heu-tigen Polen geboren), dieKleidung erhielt ein Ver-ein für alte Menschen inLettland. Papier undKunststoffe und einigeGläser kamen in die Wert-stoffsammlung und fastnichts, außer einigen pri-vaten Dingen und ge-brauchten Matratzen, kamin den Restabfall.Der Erlös soll einen langersehnten Traum erfüllenund den Grundstock fürein Natur- und Umwelt-schutzzentrum in Kiel bil-den. Ein großes Grund-stück mit einem Gartenfür Kinder, große Bäume,eine lebende Hecke und

Fassadengrün, ein kleiner Teich, viel Le-bensraum und Nahrung für Tiere ebensowie eine Solaranlage und viele andere Bei-spiele, wie Natur- und Umweltschutz inHaus und Garten umgesetzt werdenkann, sollen dazu gehören, - gleichfallsein Veranstaltungsraum und Räumlich-keiten für die Landesgeschäftsstelle, umdie bisherigen Mietkosten einzusparen. Essoll ein zentraler Anlaufpunkt für alle Ak-tivitäten des BUND S-H werden. EinenNamen hat das Haus für den BUND auchschon: Herta-Dirks-Haus. Hans-Jörg Lüth

Zu verkaufen: Solides Wohn-haus in bester Lage inAhrensburg (Schimmelmann-straße), 105 qm ausgebauteWohnfläche, voll unterkellert,zusätzliches Garagenhaus, herr-licher Naturgarten mit gut 1000

Herta Dirks

qm Grundstück und Teich, netteNachbarn an BUND-Mitglied zuverkaufen.Preis nach z.Zt. erstelltem Wert-gutachten, Näheres bei Hans-JörgLüth, 0431-66060-10 [email protected]

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Seite 2 Schleswig-Holstein 3/2004

Internationales Gewässerschutz-Seminar in RendsburgFür am Gewässerschutz Interes-sierte aus Schleswig-Hostein und

Europa galt es am 4. und 5. Juni2004 mehr oder weniger an-gestaubte Englischkenntnisse zuaktivieren. Zusammen mit demEuropean Environmental Bureau(EEB) aus Brüssel und dank Un-terstützung und Beteiligung desMinisteriums für Umwelt, Naturund Landwirtschaft veranstalteteder BUND S-H ein internatio-nales Seminar zur Umsetzungder EU-Wasserrahmenrichtlinie(WRRL). Umweltorganisationenaus 14 Ländern kamen zum Ge-spräch mit Vertretern der EU-Kommission, mit Vertretern desLandes S-H sowie Dänemarksund anderen Interessenver-tretern nach Rendsburg. Hinter-grund: In diesem Jahr werdenentscheidende Weichen für diezukünftige Wasserpolitik in Eu-ropa gestellt. Trotz der Vorga-ben der WRRL ist die Mehrzahlder EU-Staaten noch nicht aufdem Weg zu einem nachhalti-gen Gewässerschutz.Während der Vortragsreihe amersten Seminartag hob Minister

Klaus Müller dieVorteile der umfang-reichen Öffentlich-keitsbeteiligung inS-H hervor: In diesezu investieren, wer-de sich am Ende deslangen Planungs-prozesses auszahlen,nämlich dann, wennes darum gehe, kon-krete Maßnahmen inAngriff zu nehmen.Mit Blick auf die Da-ten zur Eutrophie-rung von Seen undvon Küstengewäs-sern sei, so Müller,

insbesondere eine Anpassungder landwirtschaftlichen Praxisan die Ziele der EU-WRRL hinzu höheren ökologischen Stan-dards unausweichlich. Dem wi-dersprach niemand – dies wohlschon deshalb nicht, weil klas-sische Landwirtschaftsvertreter(trotz persönlicher Einladung)eine Teilnahme verweigerten. Soverpaßten diese dann auch denGenuß, zwei Tage lang an dervon den Veranstaltern spendier-ten Bio-Verköstigung (mit Zu-taten aus der Region) teilzuneh-men.Für den BUND referierten unserWissenschaftlicher Beirat „Ge-wässer“ Stefan Greuner-Pönickeund Hans-Heinrich Stamer vonder KG Lauenburg. Beide bestä-tigten die positiven Erfahrungenbei der Umsetzung der WRRL inS-H.Zum Thema „WRRL und Land-wirtschaft“ sprachen MatthiasStührwohlt von der AbL, Joa-chim Voss vom LANU sowie eineBehördenvertreterin aus Däne-mark und eine Vertreterin einerpolnischen Umweltorganisation.Alle sahen einen akuten Hand-lungsbedarf für Maßnahmen zurBegrenzung der Nährstoff-Aus-träge von landwirtschaftlich ge-nutzten Flächen. In intensiv

wirtschaftenden Regionen Euro-pas seien in den vergangenenJahren zwar Verbesserungen er-zielt worden. Zur Beseitigungder Nährstoffproblematik reich-ten sie allerdings nicht aus.

Europaweit bestehe eine (stati-stisch stark positive) Beziehungzwischen der Anzahl der pro Flä-che gehaltenen Nutztiere undder Stickstoff-Konzentration inden Gewässern – mit Blick aufdie Ziele der WRRL also eine kla-re Absage für eine fortschreiten-de Konzentration der Nutztier-haltung bzw. große Intensiv-Tierhaltungsanlagen. Die polni-

schen Gewässer haben die glei-chen Probleme wie die hiesigen.Die Ursachen jedoch liegen dortjedoch in fehlenden Umwelt-Kenntnissen der Bauern und er-schütternd dürftigen ökologi-schen Standards. Die WRRL seiein exzellentes Instrument, Ver-besserungen zu erzielen.Den zweiten Seminartag bildeteeine interne Strategiesitzung zurAbstimmung der Lobbyarbeit.Dank dafür an Stefan Scheuer,EU-Policy Director vom EEB,dessen Fachkenntnisse und Er-fahrungen in der Umwelt-Netz-werk-Arbeit inspirierten, denneuen Kontakt zur WRRL-“Eu-ropa-Ebene“ nun auszubauen.Als Seminar-Abschluss gab eseine Exkursion zum Natur-schutzprojekt WeidelandschaftEidertal. Dank dafür an UweLeiner vom StUA Kiel und Dr. KaiJensen vom Ökologiezentrumder Uni Kiel.Wer an der Veranstaltung nichtteilnehmen konnte, hat viel ver-säumt. Die Vorträge und Ergeb-nisse des Seminars sind auf denHomepages von EEB, GRÜNELIGA und BUND einzusehen.Dr. Ina Walenda

Michael Bender(GRÜNE LIGA),

Stefan Scheuer (EEB),Dr. Ina Walenda (BUND)

Stefan Scheuer vom EEB

Vormittags-Podiumder EEB-Tagung

(Matthias Rhode, Hans-Heinrich Stamer, Stefan-Greuner-Pönicke, Stefan

Scheuer, Dr. Ina Walenda,Sabine Rosenbaum)

Exkursion ins Eidertal

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Seite 3Schleswig-Holstein 3/2004

In Zeiten knapper Kassen wer-den so manche Umweltgesetzeim Bereich Altlasten und Boden-schutz von den Behörden igno-riert. Dieses ist die traurige Er-fahrung von Wulf Schwarz, wel-che er im Rahmen der Tätigkeit(mit seiner 1997 gegründeten)Firma „BTU – Büro für techni-schen Umweltschutz“ häufigmacht. Der Praktiker erlebt im-mer wieder, dass umfangreicheBeeinträchtigungen im BereichBoden und Grundwasser vorlie-gen, jedoch vom Gesetzgebergeforderte Maßnahmen aus Ko-stengründen nicht eingehaltenoder auf alle Ewigkeit nach hin-

ten geschoben werden. DieseHinhalte-Taktik verschärft sichmit zunehmend kritischer Fi-nanzlage der öffentlichen Handauf Kosten der Schutzgüter Bo-den und Grundwasser.Für den Fischerei- und Umwelt-biologen aus Grevenkrug, dernach seinem Studium lange Jah-re in verschiedenen Ingenieur-und hydrogeologischen Bürostätig war, ein umweltpolitischerSkandal, von dem nur relativwenig an die Öffentlichkeitdringt. Diese inakzeptable Situa-tion ist der konkrete Anlaß, eineschon lange gehegte Absichtumzusetzen, nämlich beim

EU-Wasserrahmenrichtlinie:Unterstützung aus S-H für Sachsen-AnhaltWährend die Einbeziehung derÖffentlichkeit in die Umsetzungder EU-Wasserrahmenrichtliniein Schleswig-Holstein zur allge-meinen Zufriedenheit erfolgt, er-fährt in Sachsen-Anhalt kaumjemand überhaupt etwas zurWRRL – weder gibt es lokale Ar-beitsgruppen, noch Info-Veran-staltungen oder Info-Material.Die Bürgerinitiative „Pro Elbe“Magdeburg, die sich seit dreiJahren für den Erhalt der Elbeals naturnahe Flußlandschafteinsetzt, will sich damit nicht ab-finden: Die Schiffahrt gehe im-mer weiter zurück. Dennochwerde der Ausbau der Flüsse,auch der Elbe, permanent vor-angetrieben.Zur argumentativen Unterstüt-zung der Wünsche nach Mit-sprache einer breiten Öffentlich-keit beim Gewässerschutz ludendie BI und der BUND Sachsen-Anhalt, den BUND S-H nachMagdeburg zum Vortrag und zurPodiumsdiskussion mit Umwelt-und Landwirtschaftsministerin

Petra Wernicke (CDU) ein. DerBUND war gefragt, um alsNaturschutzverband von denpositiven Erfahrungen in S-H zuberichten. Die Ministerin vonSachsen-Anhalt hielt eine früh-zeitige Öffentlichkeitsbeteili-gung (vor 2006) für überflüssig,zeigte kaum Einsicht, Fach-kenntnisse außerhalb von Behör-den oder Institutionen einzube-ziehen und pflegte vor allem ihreAbwehrhaltung. Daten wärenDaten, schlichtweg nur Fakten,an denen auch ein Grüner Um-weltminister in S-H nichts dre-hen könne. Den Vorteil, u. a.Ortskenntnisse und Ideen zurBestandsaufnahme von Umwelt-gruppen kostenlos zu ihrem ei-genen Vorteil und dem der Na-tur zu nutzen, stellte sie in Zwei-fel. Unter dem Druck der anwe-senden Elbe-Interessierten ver-sprach sie dennoch, bis Mitte desJahres 2004 zwei sogenannteGebietsforen in den zwei Fluß-gebietseinheiten des Landes zuetablieren.

Neuer Wissenschaftlicher Beirat

In der Großen Sakri-stei des Magdeburger

Domes: Dr. InaWalenda, BUND S-H,

MinisterinPetra Wernicke (CDU),Dr. Angela Stephan,

„Pro Elbe“

BUND Forderungen zur Sicherheit auf See vorgestellt

BUND aktiv zu werden. Seit Juli2004 ist Wulf nun (vom Landes-vorstand kommissarisch einge-setzt) unserer WissenschaftlicherBeirat für Altlasten, Bodenschutzund Grundwasser. Auch im Zu-sammenhang mit der Umset-zung der EU-Wasserrahmen-richtlinie steht dem BUND jetzt,für den Bereich Grundwasser,weitere fachliche Unterstützungzur Verfügung.Kontakt: Wulf SchwarzWaldsiedlung,24241 GrevenkrugTel. 04322-692515,[email protected]. Ina Walenda

Das Land Schleswig-Holstein ludam 3. und 4. Mai 2004 in Kielzur internationalen „MaritimeSafety Conference Baltic 2004“.Der Este Valdur Lahtvee, Vorsit-zender der Coalition Clean Baltic(CCB), stellte dabei zentrale For-derungen des BUND AK Meerund Küste zu mehr Sicherheitauf See vor. Der BUND ist Grün-dungsmitglied des ostseeweiten

Umweltverbandsnetzwerks CCB.Das zur Konferenz aktualisierteBUND Hintergrundpapier zurSchiffssicherheit kann beimBUND Schleswig-Holstein be-stellt werden und steht Ihnenunter www.bund-sh.de alsdownload zur Verfügung.Wolfgang Günther,BUND AK Meer & Küste

Wulf Schwarz amBohrgerät

„Ein demokrati-scher Prozeß beider Umsetzungvon Gewässer-schutzvorhabenwie in Schleswig-Holstein jetztetabliert, sollte inden Ostländernerst recht prakti-ziert werden“, sodie Forderung ei-nes anwesendenBürgers aus Mag-deburg. „VierzigJahre Nicht-De-mokratie in Sach-sen-Anhalt ha-ben auch vierzehn Jahre nachder Wiedervereinigung noch ihreSpuren hinterlassen – bei denBehörden und bei der Bevölke-rung. Insbesondere die hier le-benden Menschen müssen sichihrer Rechte noch stärker bewußtwerden!“ Die gut besuchte Ver-anstaltung war sicherlich einSchritt in diese Richtung.Dr. Ina Walenda

Erhältlich beim BUNDgegen Freiumschlag -

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Seite 4 Schleswig-Holstein 3/2004

Start der Klimastaffel 2004Mit der internationalen Konfe-renz für Erneuerbare Energien inBonn (renewables2004) soll einneuer Weg für ein nachhaltiges

Energiesystem be-schritten werden.Um vorher dieDringlichkeit ins öf-fentliche Bewusst-sein zu rücken undGelegenheit zumMitmachen zu ge-ben, fand vom 10.Mai – 01. Juni einespektakuläre Kli-mastaffel durch alle16 Bundesländerstatt, der Start-schuss war in KielZum Auftakt über-reichte die Exeku-tivsekretärin des

UN-Klimasekretariats undSchirmherrin der Klimastaffel2004, Joke Waller-Hunter, diemit einer historischen Hanse-

kogge anreiste, denStaffelstab an Um-weltminister KlausMüller. Anschlie-ßend startete dieStaffel auf die ersteEtappe in RichtungBonn. Tausendevon Teilnehmerbrachten den Stabk l ima s c hon enddurchs Land – lau-fend, radelnd, ru-dernd, skatend, rei-tend...Verpackt in demStaffelstab trugendie Teilnehmer eineDeklaration von

Bundesland zu Bundesland, diedie Politiker in die Pflicht nimmt:die Umweltminister aller Bun-desländer und die Vertreter der

Landesregierungensollen mit ihrer Un-terschrift bekräfti-gen, dass sie ihrenBeitrag zum Schutzdes Erdklimas lei-sten und sich fürden Ausbau alter-nativer Energie-systeme einsetzenund die Einsatz-möglichkeiten neu-er Technologien zureffektiven Nutzungvon Sonne, Wind,Wasser, Biomasseund Erdwärme inEntwicklungslän-

dern fördern.Ziel der Aktionwar die Interna-tionale Konfe-renz für er-neuerbare Ener-gien in Bonn,wo der weit ge-reiste Staffelstaban Bundesum-we l tm in is t e rJürgen Trittinübergeben wur-de.Startläufer fürden BUND inKiel waren - unter vie-len anderen - die Lan-desvorsitzende SybilleMacht-Baumgartenund Landesgeschäfts-führer Hans-Jörg Lüth.Auch die BUND Natur,Umwelt- und Abfall-beratungsstelle inPreetz und die BUNDKreisgruppe Plön habensich an der Klimastaffel2004 mit der Bewälti-gung einer Etappe beteiligt.Fortbewegungsmittel der Wahlwaren Solarmobile, die mit einwenig zeitlicher Verzögerungaber abgasfrei auf dem PreetzerMarktplatz eintrafen, wo dieTeilnehmer der nächsten Etap-pe schon mit ihren Drahteselnund - weit sichtbar - in ihrengelben T-Shirts warteten. In Zu-sammenarbeit mit der StadtPreetz, die durch die Bürger-vorsteherin Renate Müller-Lönnies und den Bürgermeistervertreten war, wurden die An-kömmlinge, angeführt vom Um-weltminister Klaus Müller herz-lich begrüßt. Weiter ging esdann mit Volldampf in die zwei-te Etappe vonPreetz nach Plön,mitten durch blü-hende Rapsfelder.Unterstützt durcheinige Teilnehmerdes FreiwilligenÖkologischen Jah-res (FÖJ) und be-gleitet durch einePolizeieskorte undSanitäter wurdedas Staffelholz amKoppelsberg andie nächste Rad-lergruppe überge-ben.Martin Marquardt,Sabine Untiedt,Kirsten Marquardt Staffelübergabe am Koppelsberg

Die Staffel erreicht Kiel

Minister Müllermit Familie

Aktion auf dem Markt in Preetz

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Neues BUND Projekt zum „Tag der Regionen“Um die Identität und Wirtschaftder Regionen zu stärken, wirdseit mehreren Jahren der bun-desweite „Tag der Regionen“durchgeführt. Es soll für heimi-sche Produkte und Dienstlei-stungen der jeweiligen RegionenWerbung gemacht werden, umzu zeigen, dass auch in Zeitender Globalisierung der ‚RegionaleMarkt’ blühen kann und sehrproduktiv ist. Das diesjährigeMotto des "Tags der Regionen"lautet: Nachbar wir brauchenuns!Kerntag ist der Erntedanktag,dieses Jahr der 3. Oktober, andem die Aktionen stattfindensollen, als Zeitfenster sind Akti-vitäten vom 26.9.–10.10.2004möglich.Damit die ganze Sache in Fahrtkommt, ist, gefördert durch

BINGO-Lotterie, zusammen mitdem „Bündnis Entwicklungs-politischer Initiativen“ (B.E.I.)zum 1.7.04 beim BUND eine Ko-ordinationsstelle eingerichtetworden. Zuständig für dieInitiierung und Koordinierung istder Landschaftsplaner DietmarLippke, bei dem alle Fäden zu-sammenlaufen sollen. Unter-stützt von Martin Weber vomB.E.I. soll das in den anderenBundesländern seit einigen Jah-ren sehr erfolgreiche Aktions-bündnis auch hierzulandezum Leben erweckt wer-den.

Wer Aktionen plant oderkennt, die thematisch zum„Tag der Regionen“ pas-sen, setzt sich bitte mitDietmar in Verbindung.Solltet Ihr konkrete Aktio-nen geplant haben, ver-sucht doch diese auf denentsprechenden Zeitraumzu schieben. Wir könnensie dann über verschiede-ne Medienträger für Euchin größerem Rahmen be-werben.Informationen über den „Tagder Regionen“ findet ihr auchunter www.tag-der-regionen.deKontakt:BUND S-H "Tag der Regionen"Dietmar LippkeLerchenstr. 22, 24103 KielTel 0431-660 60-41, Fax [email protected]

Volksinitiative für ein gentechnikfreies S-HLeider versagt das geltende EU-Recht den Mitgliedsstaaten odereinzelnen Regionen eine eigen-ständige Entscheidung zumNicht-Anbau von gentechnischveränderten Kulturpflanzen zutreffen. Im krassen Widerspruchzu dieser Gesetzeslage bestehteine übergroße europaweite Ab-lehnung dieser Risiko-Technolo-gie durch die Bevölkerung: Die-se hält genmanipulierte Lebens-mittel für schädlich und über-flüssig. Deshalb haben BUNDund die Bündnis-Organisationen

im Aktionsbündnis „Gentechnik-freies S-H“ (denen neben AbLund BIOLAND inzwischen auchVuN, B.E.I., I.N.E., PROVIEH,LNV und Die Grünen angehö-ren) eine Volksinitiative gestar-tet. Ziel ist es, S-H gesetzes-konform zur gentechnikfreienRegion erklären zu können. Umdiesen Prozeß in Gang zu set-zen (im Idealfall parallel mit an-deren Bundesländern), werdenbinnen eines Jahres mindestens20.000 Unterschriften von Bür-gern mit Wohnsitz in Schleswig-

Holstein benötigt.Die Unterschriften-Listen liegen in denjeweiligen Ge-schäftsstellen sowieauf Veranstaltungenaus. Wer den Erhalt ei-ner Umwelt und Naturohne Gene aus dem La-bor unterstützen möch-te, kann die Unterschrif-tenliste auch von derBUND Homepage her-unterladen.Dr. Ina Walenda

Dietmar Lippke

Löwenzahnfest in SchwabstedtNachdem sich einige Anliegerder Obstwiese über den Samen-flug des Löwenzahns beschwer-ten, beschloss die BUND Orts-gruppe Husum ein buntes Festzu Ehren des gelben Frühlings-boten abzuhalten. Viele folgtendem Ruf und genossen den Blicküber ein Meer von gelben Blü-ten, probierten ungewohnteGerichte, ließen sich informieren– über eine Pflanze, die gemein-hin als „Unkraut“ bekannt ist.„Ja gelegentlich ist sie einbisschen lästig“, gab BUND-Landesvorstand Geert Leimichzu, „aber sie hat viele Vorteile.Als Salat regt sie beispielsweiseden Gallenfluss und die Nieren-tätigkeit an.“Wer probieren mochte, konntesich einen Löwenzahnsalat ge-

nussvoll auf der Zunge zerge-hen lassen und mit einem himm-lisch anmutenden Löwenzahn-sirupsaft „nachspülen“. Freundedeftiger Kost kamen ebenfallsauf ihre Kosten: Telse Ronne-burger, die Sprecherin derHusumer Ortsgruppe, bot ausder großen Pfanne in Butter ge-bratene Löwenzahnknospen undLöwenzahnkapern an. Für Inter-essierte lagen Rezepte undInformationshefte im neuenInfohäuschen aus.Kinder entdeckten die Pflanzeauf ihre Art – flochten Kettenund Kränze, pflückten leuchtendgelbe Sträuße. Auf der Wieseflammte ein Feuer, hatten Kin-der Freude am Stockbrotbacken.„Umweltschutz ist schön undköstlich,“ rief ein Kind.

„Welcher Werbeslo-gan könnte unserenEindruck besser wie-dergeben?“ fragtGeert Leimich.Telse Ronneburger,BUND OG Husum

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Kindergeburtstag im BUND-GartenDie BUND Orts-gruppe Husum er-lebt mit einer ein-fachen Idee sehr re-gen Zuspruch undhat viele neueFreunde gewonnen.Eltern können dieAusrichtung einesKindergeburtstagesim naturnahenBUND-Garten inHusum „buchen“.Der BUND besorgtalles, was für das

leibliche Wohl beim Geburtstagerforderlich ist, und dann gehtes richtig los. Es wird gebastelt,Kräuterpizza imLehmofen gebak-ken, XXL-Seifenbla-sen hergestellt undviel gespielt, mitoder ohne Eltern, je-der wie er es mag.Dies ist ein Spaß füralle, und die Elternbedanken sich miteiner Spende für dieKindergruppe des

Flensburg im EisvogelfieberDer BUND Flensburg hat mit fi-

nanzieller Hilfe derStadt und demEisvogelexpertenHorst Boedler ei-nen der schönstenund seltensten Vö-gel wieder heimischgemacht. In diesemJahr konnten sechsJungvögel beringtwerden. Über 50Besucher waren beider ersten Führungvon den Natur-schutzmaßnahmender BUND Flächenund dem Vogel be-

geistert. Thomas Jarstorff, Vor-

sitzender der BUND Kreisgrup-pe, erläuterte den Exkursions-teilnehmern die Entwicklung desGebietes im Scherrebektal. Dorthat der BUND Flensburg seitüber 15 Jahren aus einer ehe-maligen Müllkippe ein Kleinodfür viele Tier- und Pflanzenartengeschaffen. Die vermüllten Tei-che wurden soweit wieder her-gestellt, dass sich Amphibienwieder angesiedelten. Das Ge-lände ist ein kleines Paradies miteinem Wildbach, Knicks, Urwaldund Vielem mehr. Den langjäh-rigen Bemühungen von ErhardWende ist es zu verdanken, dassjetzt der Eisvogel zum dauern-den Gast der Teiche wurde. Tho-

mas Jarstorff und Gudrun Beuckvom BUND hielten nach verbes-serten Brutmöglichkeiten Aus-schau. Als Horst Boedler anbot,nun auch eine Brutwand für dieEisvogel zu errichten, griff derBUND zu. Mit Hilfe der Stadtwurden mittlerweile vier Brut-wände errichtet, in dem dieprächtigen Eisvögel sofort be-gannen, Brutröhren zu bauen.Insgesamt sind seit Beginn derMaßnahme über 30 Jungvögelaus den Eisvogelquartieren aus-geflogen, die Eisvögel habeneine zweite Brut begonnen.Thomas Jarstorff,BUND KG Flensburg

Grünholzschnitzen im BUND Garten für KinderIm BUND “Garten für Kinder“in Schleswig am Haydnweg fan-den Schnitznachmittage für Kin-der statt. Selbst bei strömendemRegen waren zahlreiche Kindergekommen. Mit großem Eifermachten sie sich an die Arbeitmit dem Grünholz (d.h. unge-trocknetes Holz). Michael Kruse,Grünholzschnitzer aus Leiden-schaft, hatte seine nach altemVorbild selbstgebauten Zieh-bänke, eine Wippdrehbank zumHolzdrechseln, Zugmesser, Sä-

gen uvm. mitge-

bracht. Alles wurde von den Kin-dern sofort ausprobiert. Es warschon erstaunlich, was die Kin-derhände und –beine ohne denEinsatz von elektrischem Gerätalles zauberten: Die Drehbankwurde mit den Füssen betrieben,der Bohrer mit der Hand. So hat-te jedes Kind sein Erfolgserleb-nis: Luca und Kevin fertigteneine rustikale Holzbank, Vivienund Cornelia entschieden sichfür einen Schlegel (Holzham-mer), andere schnitzten Speereoder Löffel.

Nun ist wieder jeden Mittwoch-nachmittag Gartenarbeit im„Garten für Kinder“ angesagt,was nicht heißt, dass dies weni-ger spannend sein muss: Dennjede Woche ist in den Beeten zubestaunen, wie die selbst aus-gesäten Bohnen und Erbsengrößere Früchte bekommen undmehr und mehr Ringelblumenblühen. Außerdem möchte jedesKind wissen, wer dieses Jahrwohl die größte Feuerbohne zie-hen wird?Nicole Teichert, BUND KG Schleswig

Fledermaus-Ausstellung in ReinbekBis zum Samstag, 28.08.04,zeigt der BUND Reinbek/ Wen-torf in der Stadtbibliothek diegroße Fledermaus-Sonderaus-stellung des BUND Hannover.Dank der günstigen Öffnungs-zeiten der Stadtbibliothek (Mo,Di, Do und Fr bis 18.30 Uhr so-wie Sa bis 13.00 Uhr) müssenBerufstätige auf die Ausstellung

nicht verzichten. Zu sehen sindu.a. neben zahlreichen Schau-tafeln vier große, interaktiveAusstellungsobjekte, die die Be-sucher zum Mitmachen animie-ren – lassen Sie sich überraschen!– Fledermausmodelle in Origi-nalgröße und ein Kurzfilm überdie Rettung einer jungen Breit-flügelfledermaus durch ihre

Mutter und vieles mehr...Geplant ist ferner eine Fleder-mausführung (mit Ultraschall-Detektor!), und zwar am Don-nerstag, 19. August 2004. Treff-punkt um 20.30 Uhr beim Mu-seum Rade (gegenüber demSchloss Reinbek).Lutz Wiederholz,BUND OG Reinbek

BUND in Husum.Telse Ronneburger,BUND OG Husum

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Kinderfreizeit der BUNDjugend auf Sylt

Neue BUNDjugend Mitstreiter in RendsburgVier Schüler und eine FOJIerinaus Rendsburg sind als BUND-jugend-Gruppe im Kreis Rends-burg-Eckernförde wieder aktiv.

Im letzten Dezember setzten wiruns für ein umweltfreundlichesWeihnachten ein und verteiltenFlyer in der Rendsburger Fuß-

gängerzone. Zu-sammen mit derKieler BUND-jugend habenwir die Gen-technik-Aktio-nen im März or-ganisiert. Da diesso gut geklappthat, werden be-stimmt nochweitere gemein-same Aktionenfolgen.In Anlehnung andie Kieler Fahr-radtage, bei de-

nen wir am BUND-Stand mit-halfen, stand unsere nächsteAktion in Rendsburg unter demMotto: „Fahrrad statt Auto“.Während einer großen Auto-verkaufsveranstaltung prote-stierten wir mit einem Fahrrad-zug und Bannern gegen dieUmweltzerstörung durch Autos.Im Moment beschäftigen wiruns besonders mit dem ThemaEnergie, Klima und den folgender Gentechnik.Weitere neue Mitstreiter bei derBUNDjugend sind natürlich je-derzeit herzlich willkommen,ruft doch mal an (Tel.: 04331-25865), die nächste aufregendeAktion folgt sicher schon bald.Julia Huscher

Vom 28.6-2.7.2004 fand eineKinderfreizeit der BUND jugendin Hörnum auf Sylt statt.Die Kinder im Alter von 6-12Jahren konnten gemeinsam vielerleben: Bei einer Wattwande-rung wurden Muscheln undKrebse gesammelt, einige Kin-der fanden die glibschigen Watt-würmer doch sehr eklig, anderehätten sie gerne als Haustier.Ein besonderer Höhepunkt wardie Kutterfahrt, bei der vieleMeerestiere mit einem Netz ansTageslicht geholt wurden. Dieinteressanten Tiere konntendann direkt beobachtet werden- später wurden sie dem Meerzurückgegeben. Auf den See-hundsbänken herrschte großesGedrängel, die jungen Seehun-de waren zu süß - da vergaßendie Kinder schon, dass das Schiffein wenig schaukelte. Große Be-geisterung gab es bei den Na-turerlebnisspielen am Dünen-rand, wo der Bewegungsdrangausgetobt wurde. Allen bekamdie frische Nordseeluft sehr gut,der Appetit wurde beträchtlich

gesteigert und die leckerenSpeisen waren dann im Nuweggeputzt. Abends kehrteschnell eine schläfrige Ruheein, wenn nicht einige derKleineren doch etwas vomHeimweh gequält wurden.

Viel zu schnell gingen die erleb-nisreichen Tage an Nordsee undWattenmeer zu Ende, etwaswehmütig, aber auch glücklichund zufrieden, fuhren alle wie-der gern nach Hause.

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IMPRESSUM

Herausgeber:BUND Schleswig-HolsteinLandesgeschäftsstelleLerchenstraße 2224103 KielTelefon:0431-6 60 60- 0telefax: 0431-6 60 60-33eMail: [email protected]

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Redaktion und Layout:Martin MarquardtAuflage: 6.9003. Quartal; Heft 3/2004

Serengeti hinterm DeichDer Oostvaarderplassen ist einca. 5.000 ha großes Areal in denNiederlanden. Hier leben in freierWildbahn mehr als 600 Konik-pferde, 800 Auerochsen und1.200 Rothirsche sowie zahlrei-che Vogelarten, deren Vorkom-men im Norden Europas einma-lig ist. Ein Besuch dieses einma-ligen Projektes in Europa ist einspezieller Leckerbissen derBUND-KG Pinneberg für alleNaturfreunde. Zumal im HerbstTausende von Zugvögel diesesGebiet besuchen.Die Fahrt findet vo 8. - 10. Ok-tober 2004 statt, Kosten: 78 €pro Person plus Übernachtungund Verpflegung (Doppelzimmer

mit Frühstück ca. 72 €).Der Tierökologe Micha Dudek,der dieses einmalige Gebiet mit-entwickelt hat, wird die Teilneh-merinnen und Teilnehmer andiesem Wochenende kompetentführen. Sicher wird die geplanteAbend- und/oder eine Morgen-wanderung unvergessliche Ein-drücke bei allen hinterlassen.Da die Gruppe bewusst klein ge-halten wird (max. 18 Personen),werden die Anmeldungen nurnach Eingang berücksichtigt.Anmeldungen und weitere Fra-gen bei der BUND-KG Pinne-berg, Marina Quoirin-Nebel, Tel.:04123-685213 oder per email:[email protected]

Teilnehmer gesucht: Seminar zu historischen ObstsortenHaseldorfer Prinz - nie gehört,Lord Grosvenor - sagt mirnichts, Minister von Hammer-stein - kriegen die Geld?Diese Antworten bekam die

Moderatorin des Hörfunks,als sie Bürgerinnen undBürger auf der Straße nachdem Kenntnisstand alterObstsorten befragte. DieModeratorin recherchiertefür ihre Reportage über daslandesweite Projekt derBUND-KG Pinneberg undder KoordinationsstelleÖkologische Baumschul-wirtschaft zum Erhalt hi-storischer Obstsorten undlag mit ihrer Erkenntnis,dass Apfelkundler Sortenam Geschmack erkennen,

nicht daneben. Geschmacks-proben haben die Teilnehmerin-nen und Teilnehmer der Semi-nare in Sörup zur Bestimmungalter Apfelsorten mit demPomologen Meinolf Hammer-schmidt noch nicht durchführen

können. Nach einer Einführungin die Technik der Sortenbe-stimmung und der Veredelungwurden im Folgeseminar derAufbau und die Funktion derBlüte von Herrn Hammerschmidtinteressant und aufschlussreichvermittelt. Dass für eine erfolg-reiche Ernte die Befruchtungs-verhältnisse stimmen müssen,wissen viele ja noch. Aber be-obachten Sie doch mal im näch-sten Frühjahr dieApfelblüten alter Sor-ten. Fast jede alte Sor-te hat ihr eigenes Aus-sehen und ihren spe-ziellen Duft. WelcheVielfalt!Nachdem die erstenbeiden Blöcke zurKenntnis der Pomo-logie: „Alte Sorten undihre Bestimmung“ und„Alte Apfelsorten undihre Blüte“ erfolgreichdurchgeführt werdenkonnten, wird es nun

Der letzte Wille!Die Broschüre Was bleibt, wennwir gehen - Wie Sie ein gutesErbe hinterlassen kann überden BUND S-H bezogen werden.Bei persönlichen Fragen - auchwie Sie Ihren Nachlass individu-ell regeln können - wenden Siesich bitte direkt an unseren Lan-desgeschäftsführer Hans-JörgLüth, Tel. 0431-66060-10 [email protected]

ein Folgeseminar am 10. Sep-tember 2004 und im Frühjahr2005 geben. Vielleicht dannauch mit einer Bestimmung amGeschmack?Interessierte (wenn möglich mitleichten Vorkenntnissen) könnensich bei Marina Quoirin-Nebelvon der BUND-KG Pinnebergunter 04123-685213 anmelden.BUND-KG PinnebergMarina Quoirin-Nebel