Buoch Geradstetten Kommunale Hebsack Rohrbronn ... · liche Umsetzung des Konzepts einer gebundenen...

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Buoch Geradstetten Grunbach Hebsack Rohrbronn Kommunale Leistungsbilanz 2011/2012

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Kommunale Leistungsbilanz 2011/2012

2 25.4.2013 | Kommunale Leistungsbilanz

Liebe Remshaldener Mitbürgerinnen,liebe Remshaldener Mitbürger,

seit vierzehn Jahren halten wir mit der Kommunalen Leistungsbilanz in kompakter Form rückblickend fest, was in Remshalden gebaut, geschaffen und ins Leben gerufen worden ist.

Vor Ihnen liegt die siebte Ausgabe mit Berichten, Zahlen, Grafi ken und Bildern zu den Leistungen der Gemeinde in den Jahren 2011/2012. Mit diesem Streifzug durch das kommunale Geschehen wollen wir Sie ausführlich über die Arbeit der Gemeindever-waltung und des Gemeinderats in den vergangenen beiden Jahren informieren.

Trotz schwieriger gesamtwirtschaftlicher Rahmenbe-dingungen ist es gelungen, in zwei ereignisreichen Jahren wichtige Projekte und Vorhaben umzusetzen, die unsere Gemeinde langfristig stärken und unsere Infrastruktur sinnvoll ergänzen. So konnte beispiels-weise mit der Erweiterung des Kinderhauses in Gerad-stetten die Kinderbetreuung weiter ausgebaut werden. Ein herausragendes Projekt war der Bau des Remshal-dener Rathauses. Seine Realisierung ist ein Meilen-stein in der Geschichte Remshaldens und ein wichtiger Beitrag zum weiteren Zusammenwachsen unserer Gemeinde.

Die erfolgreiche Zusammenarbeit im Gemeinderat, das breit angelegte und verlässliche Ehrenamt unserer Ver-eine, Kirchen und sozialen Organisationen sowie eine leistungsfähige Wirtschaft tragen dazu bei, dass Rems-halden eine zukunftsfähige und lebenswerte Gemeinde bleiben wird.

Ich lade Sie, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger herzlich ein, sich mit dem kommunalen Geschehen in Remshalden vertraut zu machen und sich an der Mit-gestaltung und Weiterentwicklung unserer Gemeinde zu beteiligen.

Dieter SchienmannTechnischer Beigeordneter

Inhalt der Kommunalen Leistungsbilanz

01. Zahlen, Daten, Fakten

02. Gemeinderat und Gemeindeverwaltung

03. Finanzen

04. Steuern, Gebühren, Beiträge

05. Öffentliche Einrichtungen

06. Planen und Bauen

07. Infrastruktur, Versorgung und Verkehr

08. Wirtschaft

09. Natur und Umweltschutz

10. Im Ehrenamt für Remshalden

11. Jung und Alt

12. Kultur und Veranstaltungen

13. Remshalden – Partner in Europa

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1. Zahlen, Daten, Fakten1.1 EinwohnerentwicklungZum 31.12.2011 betrug die Einwohnerzahl in Remshalden nach der Fortschreibung des Kommunalen Rechenzentrums 13.537 Personen. Zum 31.12.2012 lag die Zahl bei 13.550 Einwohnern.834 Personen sind im Jahr 2011 nach Remshalden gezogen, 785 Per-sonen kehrten der Gemeinde 2011 den Rücken. 315 Personen mel-deten sich im Jahr 2011 innerhalb Remshaldens um.Im Jahr 2012 zogen 839 Personen nach Remshalden und 797 Per-sonen aus Remshalden weg. Außerdem waren 379 Ummeldungen innerhalb Remshaldens zu verzeichnen.

Im Standesamt wurden folgende Zahlen gemeldet: 2011 2012Geburten: 110 89Sterbefälle: 96 118Eheschließungen: 72 80davon im Wengerthäusle: 33 31

1.2 Beschäftigung und KaufkraftIn Remshalden arbeiten 3.185 sozialversicherungspfl ichtige Beschäf-tigte und wohnen 5.147 sozialversicherungspfl ichtige Beschäftigte. 2.505 davon sind Berufseinpendler und 4.467 sind Berufsauspendler. Somit wird über 4 von 10 Einwohnern zwischen 18 und 60 Jahren rechnerisch ein Arbeitsplatz in Remshalden geboten. In Baden-Württemberg lag die Arbeitslosenquote im Juni 2012 bei 3,7 Prozent (213.013 Arbeitslose). Im Rems-Murr-Kreis waren im Juni 2012 8.191 Menschen arbeitslos gemeldet. Dies entspricht einer Arbeitslosenquote von ebenfalls 3,7 %. In Remshalden waren nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit (Statistik Juni 2012) 199 Menschen ohne Arbeit (92 Personen erhielten Arbeitslosengeld I und 107 Personen Arbeitslosengeld II). Dies entspricht einer Arbeitslosen-quote von 1,5 Prozent.Die zweithöchste Einzelhandelskaufkraft je Kopf im Rems-Murr-Krei-ses haben die Remshaldener Bürger, zu dieser Erkenntnis kam die IHK in ihrer aktuellen Broschüre zum Rems-Murr-Kreis. Die Einzel-handelskaufkraft von Remshalden beträgt pro Kopf 6.303 EUR und ist damit weitaus höher als der Bundesdurchschnitt von 5.413 EUR. Die Menschen in Remshalden geben somit 16 Prozent mehr im Ein-zelhandel aus als der bundesweite Durchschnitt. Ein ganz anderes Bild hingegen verzeichnet der Einzelhandelsumsatz. Gerade drei Städten gelingt es im Rems-Murr-Kreis die Kaufkraft im Ort zu halten. In Remshalden liegt die Kaufkraftzentralitätsziffer beim Einzelhan-delsumsatz bei 40 %, d.h. 60 % der Kaufkraft fl ießt aus dem Ort ab. Hier gestaltet sich die Situation in Remshalden wie in vielen struk-turgleichen Kommunen auch, denn wo der Geldbeutel gut gefüllt ist, wird nicht automatisch im Ort mehr ausgegeben. Meist profi tiert der Einzelhandel in der nächstgrößeren Einkaufsstadt.

1.3 WahlenAm 27.3.2011 fand die Landtagswahl statt. Die Wahlbeteiligung in Remshalden betrug 76,41 %. Am 27.11.2011 fand die Volksabstimmung über das S 21-Kündi-gungsgesetzes statt. 6.992 Bürgerinnen und Bürger (68,18 %) gaben hierbei ihre Stimme ab. Im Jahr 2012 wurden keine Wahlen durch-geführt.

2. Gemeinderat und Gemeindeverwaltung

2.1 Zusammensetzung und Arbeit des GemeinderatsDer Gemeinderat ist das Hauptorgan einer Gemeinde. Der Remshal-dener Gemeinderat besteht aus 22 Ratsmitgliedern sowie dem Bür-

germeister als Vorsitzender. Alle fünf Jahre wird der Gemeinderat neu gewählt (zuletzt am 7.6.2009). Überblick über die derzeitigen Gemeinderäte der Gemeinde Rems-halden:

Name Fraktion Mitglied in

Angele, Karl BWV TA

Bay, Harald* SPD TA, GA, PA

Beck, Volkmar BWV VA, GKA

Frank, Christian CDU TA, ZWL

Gaupp, Sandra SPD VA, GKA

Hagenlocher, Jürgen BWV TA

Haßmann, Michael* CDU TA, GA, PA

Holzwarth, Gabi CDU VA, GKA

Läpple, Wolfgang CDU VA

Payr, Karl-Heinz FW/FDP TA, PA

Pressel, Sigrid* FW/FDP VA, GKA

Schaal, Dietmar CDU TA, PA

Schanbacher, Roland BWV TA, PA

Schnabel, Helmut FW/FDP TA, PA

Schnabel, Werner BWV TA, ZWL

Schondelmaier, Michael

SPD VA

Siegle, Karl-Heinz BWV VA

Single, Margret SPD TA, PA

Wachter, Friedrich FW/FDP VA

Wellinger, Rolf* BWV VA, PA

Wiesner, Armin SPD TA

Wochinger, Jürgen CDU VA

VA = VerwaltungsausschussTA = Technischer AusschussGA = GutachterausschussPA = PlanungsausschussGKA = GesamtkindergartenausschussZWL = Zweckverband LandeswasserversorgungDie Fraktionsvorsitzenden sind mit einem Stern gekennzeichnet.

Bürgermeister-StellvertreterBewährt hat sich in den vergangenen beiden Jahren die Bestellung von drei ehrenamtlichen Bürgermeistern. Die in der Hauptsatzung vorgesehene und bereits seit vielen Jahren im kommunalpolitischen Alltag umgesetzte Möglichkeit war nicht nur in der Interimszeit zwi-schen Verabschiedung von Altbürgermeister Norbert Zeidler und der anstehenden Amtseinsetzung des künftigen Bürgermeisters Stefan Breiter ein großer Vorteil. Auch sonst waren die Termine, welche die stellvertretenden Bürgermeister in den vergangenen beiden Jahren wahrnehmen durften, zahlreich. Bei 35 Veranstaltungen übernah-men die ehrenamtlichen Bürgermeister in Vertretung des hauptamtli-chen Bürgermeisters die Repräsentation der Gemeinde.

SitzungsstatistikDie Jahre 2011 und 2012 waren für die kommunalen Mandats-träger gefüllt mit zahlreichen Terminen. Die Gemeinderätinnen und Gemeinderäte absolvierten in dieser Zeit 9 (11) Sitzungen des Gemeinderats, 9 (9) Sitzungen des Technischen Ausschusses, 7 (5) Sitzungen des Verwaltungsausschusses. In beiden Jahren wurde jeweils eine zweitägige Klausurtagung abgehalten. Dazu kamen für die jeweiligen Fraktionsvertreter 5 (6) Sitzungen des Ältestenrats. Weitere Termine waren u.a. eine Waldbegehung, das Forum Haupt-

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schule bzw. das Forum Schulentwicklung. Der Gutachterausschuss tagte 6 (6) Mal, die Verkehrskommission 1 (1) und der Gesamtkin-dergartenausschuss 1 (2) Mal. In Besprechungen zur Vorbereitung des Abschlusses der Stromkonzessionen waren die Gemeinderäte 2 (6) Mal eingebunden. Der Blick über den Tellerrand wurde in den beiden zurückliegenden Jahren zudem durch je einen kommunal-politischen Austausch gewährleistet. Im November 2011 tauschten sich Verwaltungsspitze und Gemeinderatsvertreter bei einem Besuch durch Landrat Johannes Fuchs in Remshalden mit dem Landrat über aktuelle kommunalpolitische Themen aus.

KlausurtagungenIm Jahr 2011 war der Gemeinderat zu Gast im Sitzungssaal der Stadt Fellbach. Im Jahr 2012 wurden in den eigenen Räumlichkeiten im Rathaus Remshalden wichtige kommunalpolitische Themen intensiv erörtert, um eine solide Basis für die Entscheidungsfi ndung zu legen.

Klausurtagung des Gemeinderates 2011 in Fellbach

BetriebsbesichtigungenDie fi nanzielle Ausstattung der Gemeinde ist eng mit der wirtschaftli-chen Situation im Großen, aber ganz speziell mit dem Erfolg hiesiger Unternehmen verbunden. Im Rahmen von Betriebsbesichtigungen nutzt der Gemeinderat einmal im Jahr die Möglichkeit, unmittelbare Einblicke in den Betriebsablauf ausgewählter Betriebe zu bekommen. Neben einer Besichtigung der Räumlichkeiten nimmt das Gespräch zwischen Unternehmer und Gemeinderat einen wichtigen Platz in dieser Form der Begegnung ein. 2011 öffneten die Firmen Germoss-Fessmann und die Firma LRP electronic ihre Pforten. Die Firma Ger-moss-Fessmann fertigt für den internationalen Markt Anlagen für die Nahrungsmittelindustrie, LRP agiert weltweit im Bereich elektroni-schen Zubehörs für den technischen Modellbau. Im Jahr 2012 folgte der Gemeinderat einer Einladung der Firma Rainbow International und der Firma Display Müller. Rainbow International ist spezialisiert auf Schadenssanierung im Bereich Wasser- und Brandschäden. Das Unternehmen Display Müller hat sich seinen Namen im Bereich Messebau, Planung und Werbetechnik erarbeitet.

EhrungenNach dem Wechsel des ehemaligen Gemeinderats und stellvertre-tenden ehrenamtlichen Bürgermeisters Gottfried Rommel in die Gemeindeverwaltung wurde er für seine gut 16jährige Tätigkeit im Gemeinderat beim Neujahrsempfang 2012 mit der Bürgermedaille der Gemeinde ausgezeichnet.

Interkommunale ZusammenarbeitKostenbewusstsein war auch in den vergangenen beiden Jahren Motivation für interkommunale Zusammenarbeit. Darüber hinaus ging es aber auch um die Weitergabe von Ideen und den Erfahrungs-austausch bei der Bewältigung kommunaler Aufgaben. Der inter-kommunale Austausch von Gemeinderat und Verwaltungsspitze mit Winterbach im März 2011 stand u.a. im Zeichen neuer Schulfor-men: Bei der Besichtigung der Lehenbachschule konnte die räum-liche Umsetzung des Konzepts einer gebundenen Ganztagesschule begutachtet werden. Weitere Themen waren u.a. der Hochwasser-

schutz und die Einführung einer Kombikarte für das Winterbacher und das Remshaldener Freibad. Zusätzlich zu Einzelaktionen wurden in den vergangen beiden Jahren auch bewährte Kooperationen im Arbeitsalltag, wie z.B. die gemein-same Anstellung von Feldschütz Vogt von den Gemeinden Winter-bach und Remshalden, fortgesetzt. Ein Großprojekt interkommunaler Zusammenarbeit gleich mehrerer Kommunen stellte die Gründung des Remstalwerks (siehe 7.1) dar. Derzeit wird in interkommunaler Zusammenarbeit der Remstalkom-munen an der Konzeption des geplanten interkommunalen Grünpro-jektes ‚Remstal‘ im Jahr 2019 gearbeitet (siehe 9.1).

Interkommunaler Austausch mit Winterbach, hier: Besichtigung der Lehenbachschule

2.2 Gemeindeverwaltung PersonalausstattungDie Personalausstattung der Gemeinde Remshalden stellte sich zum Jahresende 2012 (einschließlich der geringfügig Beschäftigten und der Aushilfskräfte) wie folgt dar: Von den insgesamt 226 Beschäftigten waren 95 vollbeschäftigt, der Anteil der Teilzeitbeschäftigten betrug 131. Das Durchschnittsalter aller Beschäftigten lag bei 46,14 Jahren. Der Altersschnitt in den Füh-rungspositionen betrug 42,14 Jahre.

Einrichtung

Vollzeit Teilzeit

Beamte Beschäf-tigte Beamte Beschäf-

tigtem w m w m w m w

Verwaltung 7 2 11 5 0 5 1 39

Kinder/Jugend/Soziales 0 0 1 28 0 0 1 40

Gewerblicher Bereich 0 0 27 0 0 0 7 34

Kläranlage/Wasserwerk 0 0 6 0 0 0 0 0

Ausbildung 0 0 0 4 0 0 0 0

Elternzeit/ATZ Freizeitphase

0 2 0 2 0 1 0 3

GESAMT 7 4 45 39 0 6 9 116

Wechsel in der FührungsebeneAm 7.5.2012 wurde Dieter Schienmann aus Kernen vom Gemein-derat zum neuen Technischen Beigeordneten für acht Jahre Amts-zeit gewählt. Am 2.7. trat er sein Amt in Remshalden als Nachfolger des nach Filderstadt gewechselten Reinhard Molt offi ziell an. Zuvor war Dieter Schienmann als Leiter des Stadtbauamtes bei der Stadt Wernau (Neckar) beschäftigt.

Remshaldens Bürgermeister Norbert Zeidler wurde am 30.9.2012 in Biberach an der Riß zum neuen Oberbürgermeister gewählt. Zeid-ler setzte sich als parteiloser Kandidat mit 70,3 Prozent der Stim-men im ersten Wahlgang gegen seine Mitbewerber durch. Nach 13 Jahren und genau 11 Monaten im Amt sagte er der Gemeinde Rems-halden am 18.12.2012 in einer Feierstunde im Rathaus Lebewohl. Rund 200 Wegbegleiter aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft waren gekommen, um die Verdienste des Bürgermeisters um die

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Gemeinde zu würdigen. Am 10.1. wurde der neue Oberbürgermeis-ter der Stadt Biberach in sein Amt eingesetzt. Während der „bürger-meisterlosen“ Zeit bis zum Amtsantritt des am 3.2.2013 gewählten neuen Gemeindeoberhauptes nimmt der Technische Beigeordnete Dieter Schienmann als hauptamtlicher Stellvertreter des Bürgermeis-ters entsprechend der Gemeindeordnung die Amtsgeschäfte wahr.

3. FinanzenDie Wirtschaft der öffentlichen Hand umfasst alle Einrichtungen und Tätigkeiten, die auf die Beschaffung, Verwaltung und Verwendung von Mitteln für öffentliche Zwecke gerichtet sind. Die fi nanziellen Ent-scheidungen der Gemeinde (wie z.B. der Erwerb oder die Veräußerung von Vermögen, Investitionen zur Erfüllung von Pfl ichtaufgaben und freiwilligen Aufgaben, usw.) hängen ganz wesentlich davon ab, wie es um die Finanzen der Gemeinde im jeweiligen Haushaltsjahr steht. Im Haushaltsjahr 2011 machte sich der konjunkturelle Aufschwung deutlicher bemerkbar als vorher gesehen, sodass die Zuführungsrate an den Vermögenshaushalt auf 3,06 Mio. EUR nach oben korrigiert wurde, Kredite nur in Höhe von 1,19 Mio. EUR aufgenommen wurden, auf eine Rücklagenentnahme verzichtet werden konnte und stattdessen der Allgemeinen Rücklage 2,73 Mio. EUR zugeführt werden konnten.

Zuführung an den Vermögenshaushalt sowie Tilgung und Investitionsrate

HaushaltsvolumenFür die Aufgabenerfüllung der Gemeinde Remshalden stand im Haus-haltsjahr 2011 ein Haushaltsvolumen von insgesamt 32.223.600 EUR (ohne Eigenbetriebe) zur Verfügung. Davon entfi elen auf den Verwaltungshaushalt 27.658.750 EUR und auf den Vermögenshaus-halt 4.564.850 EUR.

Darlehen, SchuldenstandIm Jahr 2011 wurden Kredite in Höhe von 1,79 Mio. EUR aufge-nommen.

Schuldenstand zum 31.12.2011Gesamtverschuldung 3.819.750 EURVerschuldung je Einwohner 285 EURLandesdurchschnitt in der Gemeindegrößenklassevon 10.000 bis 20.000 Einwohner 409 EURSomit liegt Remshalden bei der Pro-Kopf-Verschuldung im Kernhaus-halt unter dem Landesdurchschnitt.

Rücklagenbestand zum 31.12.2011Rücklagenbestand 4.306.038 EURRücklagenbestand je Einwohner 321 EUR

4. Steuern, Gebühren, BeiträgeGrundsteuer A und BBei der Grundsteuer und der Gewerbesteuer kommt das kommu-nale Selbstverwaltungsrecht in besonderem Maße zum Ausdruck. Das Grundgesetz weist diese Steuern als eigene Steuerquelle den Gemeinden direkt zu und räumt ihnen darüber hinaus das Recht ein, die Hebesätze selbst festzusetzen. Die Grundsteuer ist eine sehr verlässliche Einnahmequelle der Gemeinde, die im Gegensatz zur Gewerbesteuer kaum Schwankungen unterliegt. In Remshalden gibt es rd. 5700 Grundsteuerkonten. Steuerpfl ichtigen, die in mehreren Ortsteilen Grundbesitz haben, werden mehrere Konten zugerechnet. Der Hebesatz für die Grundsteuer A (für land- und forstwirtschaftli-che Betriebe) beträgt derzeit 300 v.H., der Hebesatz für die Grund-steuer B (für bebaute Grundstücke) beträgt 350 v.H. Die Änderung der Hebesätze erfolgte letztmalig zum 1.1.2010. Das Aufkommen aus der Grundsteuer A lag in 2012 bei rd. 18.700 EUR und bei der Grundsteuer B bei rd. 1.919.000 EUR. Die Durchschnittshebesätze aller Kommunen in Baden- Württemberg betrugen im Jahr 2011 bei der Grundsteuer A 347 v.H. und bei der Grundsteuer B 356 v.H. und lagen somit über den Remshaldener Hebesätzen.

GewerbesteuerDie Gewerbesteuer ist konjunkturbedingt und durch die Struktur der örtlichen Betriebe ständigen und teilweise starken Schwankungen unterworfen. Diese Einnahmequelle stellt das höchste Veranschla-gungsrisiko im Haushaltsplan dar. Im Rechnungsjahr 2012 fi elen die Gewerbesteuereinnahmen um rd. 2,2 Mio. EUR höher aus als im Haushaltsplan veranschlagt – sie betrugen somit 6,29 Mio. EUR. Für das Haushaltsjahr 2011 waren 4,0 Mio. EUR eingeplant, die aller-dings aufgrund der weiter anziehenden Konjunktur um 1,4 Mio. EUR überschritten wurden.In Remshalden gibt es 600 Gewerbesteuerfälle aus sehr unterschied-lichen Bereichen. Der Hebesatz für die Gewerbesteuer beträgt seit dem 1.1.2005 350 v.H.. Der Gewerbesteuerhebesatz betrug in den Gemeinden Baden-Württembergs im Jahr 2011 durchschnittlich 347 v.H.. Bei dieser Finanzposition liegt Remshalden leicht über dem Durchschnitt.

UmsatzsteuerZum Ausgleich der Einnahmeausfälle, die durch den Wegfall der Gewerbekapitalsteuer entstanden sind, erhalten die Gemeinden einen Anteil von 2,2 Prozent am Aufkommen der Umsatzsteuer. Die Verteilung auf die einzelnen Gemeinden erfolgt über eine Schlüssel-zahl, die alle drei Jahre vom Statistischen Landesamt festgelegt wird. In den Jahren 2011 und 2012 betrug der Anteil an der Umsatzsteuer im Schnitt 506.000 EUR.

EinkommensteuerDie größte und verlässlichste Einnahmequelle der Gemeinde ist der Gemeindeanteil an der Einkommenssteuer. Seit 1969 erhalten die Gemeinden nach dem Grundgesetz zur Verbesserung ihrer Einnah-men einen Anteil aus dem Einkommensteueraufkommen. Der Vor-teil der Einkommensteuer ist, dass diese Einnahmen nicht derart schwankungsanfällig und konjunkturabhängig sind, wie z.B. die Gewerbesteuer.

Die Höhe des Einkommensteueranteils hängt von drei Faktoren ab:1. von der Höhe des bundesweit im Haushaltsjahr eingehenden

Lohn- und Einkommensteueraufkommens, wovon die Gemein-den direkt einen Anteil von 15 Prozent erhalten,

2. von dem Anteil in Höhe von 12 Prozent aus dem Aufkommen der Zinsabschlagsteuer,

und

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3. von der Schlüsselzahl, welche sich nach der Zahl der steuer-pfl ichtigen Einwohner und deren zu versteuernden Einkommen berechnet.

2011 erhielt die Gemeinde rd. 6,5 Mio. EUR. 2012 gingen ebenfalls 7,1 Mio. EUR bei der Gemeindekasse ein.

WassergebührenDie Wasserversorgung in der Gemeinde Remshalden erfolgt durch den Eigenbetrieb „Gemeindewerke Remshalden“. Der Wirtschafts-plan 2012 umfasst im Ergebnishaushalt ein veranschlagtes Gesamt-ergebnis i.H.v. 550 EUR. Dies entspricht Erträgen i.H.v. 1.548.550 EUR und Aufwendungen i.H.v. 1.548.000 EUR. Die Wasserge-bühren betragen seit dem 1.1.2012 2,35 EUR je m3 Frischwasser zzgl. MwSt. Aufgrund der Ortslage und der fünf Teilorte besitzt die Gemeinde ein sehr umfangreiches, heterogenes Leitungsnetz mit zahlreichen Außenstationen (12 Hochbehälter, 1 Wasserturm, 2 Pumpwerke, 2 Druckerhöhungsanlagen). Die Wasserversorgung ist dadurch äußerst komplex und mit einer Wasserversorgungsleitungs-länge von rd. 68.000 Metern auch sehr unterhaltungsaufwendig. Um eine zentrale Überwachung und Steuerung der Trinkwasseran-lagen zu gewährleisten, wurde in den Vorjahren mit dem Aufbau einer Steuer- und Überwachungszentrale begonnen. Die Zentrale dient u.a. auch der schnelleren Erkennung und Behebung von Rohr-brüchen, die letztendlich zur Reduzierung von Wasserverlusten bei-tragen.

AbwassergebührenDie Abwasserbeseitigung in der Gemeinde Remshalden erfolgt seit 2009 durch den Eigenbetrieb „Abwasserbeseitigung Remshalden“. Der Eigenbetrieb ist bestrebt eine volle Kostendeckung zu erreichen. Zur Finanzierung der Kosten für die Einrichtung der Abwasserbesei-tigung (Kanäle, Kläranlage, Regenüberlaufbecken, Pumpwerk, usw.) erhebt die Gemeinde eine Schmutzwasser- und Niederschlagswas-sergebühr. Am 4.10.2010 fasste der Gemeinderat den Beschluss die gesplit-tete Abwassergebühr in Remshalden einzuführen. Rückwir-kend zum 1.1.2010 wurde Abwasser somit in Schmutzwasser und Niederschlagswasser getrennt. Der Gebührenmaßstab für die Schmutzwassermenge ist weiterhin die Frischwassermenge, das Niederschlagswasser wird über die versiegelte Grundstücksfl äche berechnet. Die Schmutzwassergebühr zum 1.1.2012 betrug 2,31 EUR/m³. Die Niederschlagswassergebühr zum 1.1.2012 lag bei 0,63 EUR/m².

ImmobilienbestandDie Gemeinde Remshalden ist Eigentümerin von 84 Wohnungen in 30 Gebäuden. Davon sind 68 Wohnungen vermietet, 16 Wohnungen werden als Obdachlosenunterkünfte genutzt. Desweiteren bestehen 7 gewerbliche Mietverhältnisse, 62 sonstige Mietverhältnisse (Stell-platz, Garage, usw.) und ca. 350 Pachtverhältnisse. Die Gemeinde veräußert neben Bauplätzen auch Wohnungen und Häuser an Pri-vate.

Beiträge, Zuweisungen, Zuschüsse– Auszug –

Bereich2012

in Eurofür die Freiwillige Feuerwehr 10.000für die Volkshochschule Schorndorf 16.500für musiktreibende Vereine 3.600für Sportvereine 26.350für den Öffentlichen Nahverkehr 41.000für die Jugendmusikschulen 51.400Abmangelbeteiligung an die kirchlichen Kindergärten

727.000

Remstal-Route 7.200Rohrbronner Bädle 15.500

Kostenrechnende EinrichtungenIn der nachfolgenden Tabelle werden die Kostendeckungsgrade der Kostenrechnenden Einrichtungen der Gemeinde Remshalden darge-stellt.

5. Öffentliche Einrichtungen5.1 Kindergärten und SchulenKindergärtenDie Gemeinde Remshalden betreibt derzeit sieben kommunale Kin-dergärten mit 12 Gruppen. Von den Kirchengemeinden werden vier Kindergärten mit sieben Gruppen betrieben. Diese Einrichtungen werden von der bürgerlichen Gemeinde mitfi nanziert. In kommu-naler Trägerschaft stehen die Kindergärten in den Ortsteilen Buoch, Hebsack und Rohrbronn. In Geradstetten betreibt die Kommune das Kinderhaus in der Fronäckerstraße, in Grunbach die Kinder-gärten in der Jahnstraße und der Lehenstraße sowie den Kindergar-ten für 6 – 7jährige Kinder, welcher im Gebäude der Grundschule Grunbach untergebracht ist. Von der Evangelischen Kirchenge-meinde Grunbach werden die Kindergärten in der Blumenstraße und der Ernst-Heinkel-Straße betrieben. Die Katholische Kirchen-gemeinde Remshalden ist verantwortlich für die Kindergärten St. Elisabeth in der Peter-Rosegger-Straße in Geradstetten-Süd und St. Michael in der Goethestraße in Grunbach-Süd. Mit der Trägerschaft dieser Kindergärten leisten die Kirchengemeinden einen wertvollen und dankenswerten Beitrag dazu, dass Remshalden über ein brei-tes und attraktives Betreuungsangebot verfügt. Gemeinsam sorgen Kirchengemeinden und Kommune dafür, dass für alle Kinder der Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz ab dem vollendeten dritten Lebensjahr erfüllt werden kann. Um der – wieder gestiege-nen – Nachfrage nach Kindergartenplätzen gerecht zu werden und wieder Kapazitäten für Zuzüge bereitstellen zu können, wurde im

Einblicke unter:www.remshalden.de

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kath. Kindergarten Peter-Rosegger-Straße in Geradstetten vor andert-halb Jahren die Kleingruppe zu einer Regelgruppe aufgestockt. In den letzten beiden Jahren wurde das Bildungs- und Betreuungsan-gebot für jüngere Kinder – auch im Hinblick auf den ab 1.8.2013 gül-tigen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für einjährige Kinder – stark ausgebaut. Zusätzlich zur bereits etablierten vorgezogenen Aufnahme von Kindern von berufstätigen Eltern ab zwei Jahren und neun Monaten ist seit fast fünf Jahren im Kindergarten in der Goethe-straße, der Jahnstraße sowie in Hebsack die Aufnahme von Kindern ab dem vollendeten zweiten Lebensjahr möglich. Seit September 2011 ist die Aufnahme von Zweijährigen auch in den Kindergärten in Buoch, Rohrbronn und Geradstetten-Süd möglich.Von den insgesamt 448 Kindergarten-Plätzen in Remshalden werden gegen Ende des Kindergartenjahres 2012/2013 rund 430 Plätze belegt sein. Das bedeutet, es sind – auf ganz Remshalden bezogen – sogar zum Ende des Kindergartenjahres noch geringe Puffer für Zuzüge vorhanden.

Kleinkind- und Ganztagesbetreuung im Kinderhaus GeradstettenNach der Eröffnung des Kinderhauses Geradstetten im September 2009 folgte der Abschluss des 2. Bauabschnittes zum Kindergarten-jahr 2012/2013. Die Kleinkindbetreuung mit bisher 15 Betreuungs-plätzen ist in den 2. Bauabschnitt umgezogen und wurde um weitere 15 Betreuungsplätze auf insgesamt 30 Betreuungsplätze für Kinder ab einem Jahr erweitert. Der zuvor von der Evangelischen Kirchengemeinde Geradstetten betriebene, zweigruppige Kindergarten Wilhelm-Enßle-Straße wurde zum Ende des Kindergartenjahres 2011/2012 geschlossen und mit dem 2. Bauabschnitt in das Kinderhaus integriert. Da eine Ganz-tagsbetreuung für 3 – 6 jährige Kinder zuvor nur im Wilhelm-Enßle-Kindergarten angeboten wurde, hat das Kinderhaus dieses Angebot aufgenommen und auf 30 Ganztagsplätze aufgestockt. Das Kinderhaus ist im Zeitraum 7 – 17 Uhr geöffnet und bietet durch diverse Betreuungszeitmodelle den Eltern ein hohes Maß an Flexi-bilität. Durch die Größe des Hauses sowie das teiloffene Konzept steht den Kindern eine Vielzahl unterschiedlicher Räumlichkeiten zur Verfügung. Auch eine großzügig angelegte Außenanlage bietet den Kindern vielfältige Bewegungsmöglichkeiten. Eine Grundlage des teiloffenen Konzepts ist, an den Stärken des einzelnen Kindes anzusetzen. Den Kindern soll ein breites Spektrum an Bewegungs-, Erfahrungs-, und Entwicklungsräumen angeboten werden. Die Jüngs ten haben im Kinderhaus deshalb die Möglichkeit sich eigen-verantwortlich für oder gegen Spielorte, Spielpartner und Aktivitäten zu entscheiden. Dass sich Konzeption und Bauweise bestens bewährt haben, zeigt nicht nur der funktionierende Alltagsbetrieb im Kinder-haus: Mit seiner gut gestalteten und den kindgerechten Maßstab hervorragend zur Geltung bringenden Architektur wurde das Kinder-haus 2011 im Rahmen des Auszeichnungsverfahrens „Beispielhaftes Bauen Rems-Murr-Kreis 2005 bis 2011“ der Architektenkammer Baden-Württemberg als eines von 19 Objekten im Landkreis prämiert.

Außenbereich der „TigeR“-Betreuung

Weichenstellung für den Ausbau der Kleinkindbetreuung Für den Ausbau von weiteren Kleinkindbetreuungsplätzen hat der Gemeinderat im Januar 2012 beschlossen, in Grunbach weitere 20 Kleinkindplätze zu schaffen, indem ein Gebäude als Kombination eines Mehrfamilienhauses mit einer Kinderbetreuungseinrichtung in der Schulstraße, nahe der Grundschule Grunbach, errichtet wird. Auf rund 225 m² Nutzfl äche im Erdgeschoss wird eine zweigrup-pige Einheit als Kindertagesstätte für 20 Kinder unter 3 Jahren mit Gruppen-, Schlaf- und Nebenräumen hergestellt werden. Die neue Einrichtung mit zwei Kleinkindgruppen soll Anfang 2014 in Betrieb genommen werden.

Weitere BetreuungsangeboteEin weiteres Projekt, das in Remshalden für zusätzliche Kleinkind-plätze sorgt und eine fl exible Betreuungsalternative zu den Einrich-tungen darstellt, wurde im Frühjahr 2011 in Zusammenarbeit der Gemeinde und des Tagesmütter- und Elternvereins Schorndorf und Umgebung e.V. umgesetzt. Bei der „Tagespfl ege in anderen geeigne-ten Räumen“, kurz „TigeR“ genannt, wurde einer Tagesmutter von der Kommune eine Wohnung zur Verfügung gestellt, in der Kinder aus dem Kleinkindbereich bis ins Grundschulalter betreut werden. Im April 2011 ging in der ehemaligen Hausmeisterwohnung der Grundschule Grunbach das erste TigeR-Projekt im Umkreis an den Start. Darüber hinaus unterstützt die Gemeinde Remshalden fi nanzi-ell den Verein „Aktiv für Kinder“, welcher seit Jahren die Kleinkind-gruppe „Remshaldener Nesthäkchen“ in der Ernst-Heinkel-Straße für Kinder ab einem Jahr betreibt, sowie den Tagesmütter- und Eltern-verein Schorndorf und Umgebung e.V., der für jedes in Tagespfl ege betreute Kind in Remshalden einen Zuschuss erhält.

Kleinkindbetreuung im Kinderhaus

FerienbetreuungDie Ferienbetreuungen fi nden bei entsprechender Teilnehmerzahl während der Oster- und Pfi ngstferien eine Woche lang und in den Sommerferien drei Wochen (Schulkinder) bzw. zwei Wochen (Kin-dergartenkinder) lang statt. Es werden Kinder im Alter von 3 – 10 Jahren jeweils in der Zeit von 7 – 13 Uhr betreut.

SchulstatistikIn der nachfolgenden Statistik sind die Schülerzahlen der drei Rems-haldener Schulen von 2002 bis zum Stichtag der amtlichen Schulsta-tistik im Schuljahr 2012/2013 (Oktober 2012) abgedruckt. Die jeweils 1. Spalte gibt die Gesamtzahl der Schüler je Schule und Schuljahr an, die 2. Spalte die neu aufgenommenen Schüler.

8 25.4.2013 | Kommunale Leistungsbilanz

Schuljahr GrundschuleGrunbach

GrundschuleGeradstetten

HauptschuleGeradstetten

Ernst-Heinkel-Realschule

gesamtdavon neu

gesamtdavon neu

gesamtdavon neu

gesamtdavon neu

2002/2003 268 71 333 94 198 46 603 95

2003/2004 305 88 323 71 184 29 581 67

2004/2005 293 71 315 77 172 26 562 77

2005/2006 283 56 311 64 174 37 565 80

2006/2007 281 67 278 62 156 37 561 79

2007/2008 259 58 255 54 146 27 542 84

2008/2009 236 44 249 66 134 21 534 85

2009/2010 232 63 228 48 135 27 530 66

2010/2011 214 52 215 50 111 17 520 72

2011/2012 219 58 210 49 58 6 500 65

2012/2013 235 49 184 40 32 0 490 74

SchulentwicklungDer Gemeinderat hat im Dezember 2011 die Beendigung der Trä-gerschaft der Hauptschule in Geradstetten beschlossen. Nach dem Schuljahr 2012/2013 wird die Hauptschule aufgelöst werden. Durch den Wegfall der Hauptschule verliert die städtebauliche Naht-stelle für Bildung in Remshalden eine wertvolle Stütze. Durch das benachbarte Kinderhaus und die in unmittelbarer Nähe liegende Grundschule war bisher eine durchgängige schulische und bildungs-technische Entwicklung der Kinder und Jugendlichen an einem zentralen Punkt in Remshalden möglich. Um auch künftig eine wei-terführende Schule an diesem zentralen und für Remshalden wich-tigen Bildungsstandort anbieten zu können, soll das freiwerdende Hauptschulgebäude auf die Bedürfnisse einer Realschule umgebaut werden um so einen Umzug der Ernst-Heinkel-Realschule von Grun-bach nach Geradstetten zu ermöglichen. Das Schulgebäude der EHR in der Goethestraße in Grunbach ist räumlich für die Bedürf-nisse der rund 500 Schüler nicht mehr ausreichend und müsste an vielen Stellen saniert werden. Für die Entwicklung der Remshalde-ner Schullandschaft hat der Gemeinderat bereits 2009 das Forum Hauptschule, bestehend aus Gemeinderat, Verwaltung, Elternvertre-ter sowie Rektoren, gegründet. Dieses wurde Anfang 2012 durch das Forum Schulentwicklung abgelöst, welches sich mit dem Thema Gemeinschaftsschule auseinandersetzt.

Grundschulbetreuung Die Grundschulbetreuung in Remshalden (für die Klassen 1 – 4) setzt sich aus den Modellen der Verlässlichen Grundschule (Betreuung von 7 bis 13 Uhr) und der Flexiblen Nachmittagsbetreuung (Betreuung bis 14/17 Uhr) zusammen. Eltern können zwischen einer Betreuung an drei bzw. fünf Tagen in der Woche zu den entsprechenden Betreu-ungszeiten wählen. Die Einnahme eines gemeinsamen Mittagessens ist bei der Flexiblen Nachmittagsbetreuung fester Bestandteil. Dieses wird tagesfrisch zubereitet und geliefert. Die Flexible Nachmittags-betreuung wird in Geradstetten seit 2007 angeboten. Für Grunbach wurde in 2011 die Grundschulbetreuung bis 14/17 Uhr aufgestockt.Für das Schuljahr 2012/2013 haben sich insgesamt 113 Schüler für die Grundschulbetreuung angemeldet. Im vorangegangenen Schul-jahr waren es 101 Schüler. Demnach besuchen in Grunbach 73 Schüler (Vorjahr 65 Schüler) die Grundschulbetreuung, in Gerad-stetten sind es insgesamt 40 Schüler (Vorjahr 36 Schüler). Maßgeb-lich für die Aufnahme in der Grundschulbetreuung ist aufgrund der großen Nachfrage die Berufstätigkeit beider Elternteile. Die Grundschulbetreuung Grunbach fi ndet im 1. Stock des Neubaus der Grundschule Grunbach statt. Neben den Räumlichkeiten der Mensa stehen der Grundschulbetreuung zwei weitere Klassenräume zur alleinigen Verfügung sowie der Religionsraum in gemeinschaftli-cher Nutzung mit der Grundschule und der Hausaufgabenhilfe am Nachmittag. Die Grundschulbetreuung Geradstetten ist zurzeit im Hauptschulgebäude untergebracht.

5.2 Freibad

Badespaß in Remshalden auch für die Kleinsten

Die Besucherzahl lag im Sommer 2011 mit rd. 48.400 Besuchern auf einem ähnlich niedrigen Niveau wie im Jahr 2010. Die Badesai-son 2012 war gemessen an den Besucherzahlen vergleichbar mit den vergangenen Jahren. In den wenigen Wochen mit gutem Wetter haben rd. 49.800 Gäste das Freibad Remshalden besucht.Das Freibad war 2011 an 134 Tagen geöffnet. Das entspricht rd. 362 Besuchern je Öffnungstag. Die meisten Besucher kamen am 12.7.2011 mit 2.472 Badegästen. Der Kostendeckungsgrad betrug im Jahr 2011 rd. 25,8 Prozent. Die Remshaldener Schulen kamen 2011 und 2012 mit je ca. 500 Schülern zum Sportunterricht ins Freibad. Die DLRG leistete durchschnittlich 30 Wachstunden und absolvierten 12 Trainingseinheiten. Rund hundert Mal wurde das Sportabzeichen durch den SV Remshalden abgenommen.Im Zuge der interkommunalen Zusammenarbeit wurde ab der Frei-badsaison 2011 die Möglichkeit angeboten eine Kombikarte für das Freibad der Gemeinde Winterbach und der Gemeinde Remshalden zu erwerben. Diese Neuerung wurde von den Remshaldener Bür-gern rege genutzt.

ÖffnungszeitenDie Öffnungszeiten des Freibads blieben unverändert.

Öffnungszeiten im Mai und September:Montag, Dienstag, Donnerstag, Freitag 10 – 19 UhrMittwoch 7 – 19 UhrSamstag, Sonntag 9 – 19 Uhr

Öffnungszeiten Juni, Juli und August:Montag, Dienstag, Donnerstag, Freitag 10 – 20 UhrMittwoch 7 – 20 UhrSamstag, Sonntag 9 – 20 Uhr

Öffnungszeiten bei Anwendung der Schlechtwetterregelung:Montag, Dienstag, Donnerstag, Freitag 10.00 – 12.15 Uhr und 17.00 – 18.30 UhrMittwoch07.00 – 12.15 Uhr und 17.00 – 18.30 UhrSamstag, Sonntag09.00 – 12.15 Uhr und 17.00 – 18.30 Uhr

UnterhaltungFolgende Instandhaltungs- und Instandsetzungsmaßnahmen wurden seitens der Verwaltung in den Jahren 2011 und 2012 vorgenommen:• Sanierung Planschbecken und Beschattung durch ein Sonnensegel• Neue Wickelstation• Beschaffung eines Defi brillators • Erneuerung der Solarabsorberanlage zur Erhöhung der Becken-

temperatur: Rechtzeitig zur Saisoneröffnung 2012 wurde das Freibad mit

einer neuen solaren Badewassererwärmungsanlage ausgestattet.

25.4.2013 | Kommunale Leistungsbilanz 9

Die alte Anlage war mittlerweile 13 Jahre alt und war immer stär-ker reparaturanfällig, zudem hatte die Leistung spürbar nachge-lassen. Die Firma Borck Haustechnik aus Weinstadt erhielt den Auftrag für die Lieferung und Installation der insgesamt 525 m² großen Solarabsorberanlage, die auf drei Dachbereiche verteilt ist. Die Anlage hat einen Wirkungsgrad von 85 Prozent und es zeigte sich schon in den ersten Betriebstagen, dass die Anlage das Badewasser im großen Sportbecken und auch im Planschbecken sehr viel schneller erwärmen kann und im Planschbecken auch eine höhere Temperatur erzielbar ist. Zeitweise konnten bei ent-sprechender Sonneneinstrahlung Badewassertemperatursteige-rungen von über 3° C innerhalb eines Tages festgestellt werden. Pro Stunde fl ießen rund 70 m³ Badewasser durch die Absorber-module.

5.3 Öffentliche Bibliothek RemshaldenJahresstatistik

Jahr 2011 2012 Veränderung

Medienbestand 20033 20184 + 0,74

Entleihungen 82936 81336 - 1,93

Printmedien 18473 18350 - 0,67

Entleihungen 68761 71262 + 3,64

Kinder- u. Jugend 7521 7578 + 0,76

Entleihungen 39543 37825 - 4,35

AV-Medien 1683 1711 + 1,66

EntleihungenDVD, MC, HB, CDK, PC

11674 12575 + 7,72

Zugang an Medien 1715 1979 + 15,39

Abgang an Medien 2156 1796 - 16,69

Aktive Kunden 1477 1445 - 2,17

davon bis 12 Jahre 515 484 - 6,02

davon ab 60 Jahre 100 107 + 7,0

Neuanmeldungen 198 214 + 8,08

Bei den Entleihungen der Print- und AV-Medien war 2012 ein Anstieg zu verzeichnen, bei den Kinder- und Jugendbücher ist hingegen ein Rückgang hinzunehmen. Dies ist vermutlich auf die sinkende Zahl der Kinder zurückzuführen. Insgesamt ist die Anzahl der Kunden der Öffentlichen Bibliothek Remshalden in den letzten Jahren nahezu konstant geblieben. Der demografi sche Wandel zeigt sich in der Struktur: Kinder unter 12 Jahren waren leicht rückläufi g, die Anzahl der Nutzer über 60 Jahren hingegen nahm zu. Außer Privatpersonen nutzten 35 Institutionen wie Kindergärten und Schulen die Möglich-keit, die Angebote der Bibliothek kostenfrei zu nutzen. Rund 55 Aus-wärtige sind Kunden der Bibliothek.Im Jahr 2012 war die Bibliothek an 205 Öffnungstagen rund 705 Stunden geöffnet. Außerhalb der Öffnungszeiten steht allen der webOPAC (www.remshalden-bibliothek.de) für Auskünfte zum Bestand oder dem Benutzerkonto zur Verfügung. Zusätzlich gab es die bewährten Angebote wie Oster- und Weihnachtsbasteln, Bil-derbuchkino, die Aktion „ABC-Tüte“ für die Erstklässler in Zusam-menarbeit mit vielen anderen Bibliotheken im Rems-Murr-Kreis, Autorenlesungen für Schulklassen, Bibliothekführungen, Teilnahme am Ferienprogramm, Aktion „Buchprüfer gesucht“ und Vorlesestun-den. Die Vorlesestunde in englischer Sprache wurde wegen mangeln-der Teilnahme eingestellt. Der Büchermarkt, jetzt auf den letzten Samstag im September verlegt, fand im Jahr 2012 zum letzten Mal mit Bewirtung von Schülern der Hauptschule statt. Erstmalig gab es in Zusammenarbeit mit dem BUND Gartengeschichten im Weltgar-ten wie „Aufruhr im Gemüsebeet“ mit Findus und Petterson.

Lesung im Weltgarten am 5.6.2012

Im Dezember 2012 fi el die nicht unumstrittene Entscheidung, die Bibliothek in das Bürgerhaus nach Grunbach zu verlegen. Zuvor waren im Rahmen einer Informationsveranstaltung am 12.12.2012 die Planungen von der Verwaltung vorgestellt, mögliche Alternati-ven beleuchtet und die jeweils zu erwartenden Kosten gegenüber gestellt worden. Ein neuer Standort für die Bibliothek war aufgrund der geplanten Weiterentwicklung des Hauptschulgeländes zum neuen Realschul-Standort zwingend erforderlich. Darüber hinaus rei-chen die bisherigen Räumlichkeiten angesichts neuer Entwicklungen und Angebote nicht mehr aus, um den Medienbestand der Bibliothek bedarfsgerecht darzustellen. In den Räumen des Bürgerhauses Grun-bach wird die Bibliothek Remshalden ihre Nutzfl äche künftig verdop-peln können. Nach dem Umzug wird die Bibliothek ihr Angebot auf drei Ebenen präsentieren, thematisch getrennt nach Kinder-, Jugend- und Erwachsenenbereich. Hierdurch ergibt sich auch die Möglich-keit einer individuellen und altersgerechten Gestaltung der einzelnen Räume, mit großzügigen Präsentationsfl ächen, gemütlichen Lese-ecken und einem ruhigen Lernbereich. Damit das Bürgerhaus künf-tig den Anforderungen einer Bibliothek entsprechen kann, erfolgen im Jahr 2013 umfassende Brandschutz- und Instandhaltungsmaßnah-men inklusive einer statischen Ertüchtigung.

5.4 Museum RemshaldenDas Museum Remshalden ist als Geschichtsmuseum in historischen Räumen zugleich Aufbewahrungsort für überlieferte Zeugnisse und Ort symbolisierter Präsentation, insbesondere für die Geschichte der Gemeinde Remshalden. Dass das Museum wahrgenommen wird, zeigen die hohen Besucherzahlen: Allein im Jahr 2012 wurden 1.300 Museumsbesucher gezählt. Am 28.3.2011 hat sich die Gemeinde Remshalden mit dem Museum am „Wettbewerb zur Auszeichnung vorbildlicher Heimatmuseen im Jahr 2011“ des Arbeitskreises Heimatpfl ege im Regierungsbe-zirk Stuttgart e.V. beworben. Das Museum Remshalden wurde in die engere Wahl für die Auszeichnung einbezogen, am 13.7.2011 besuchte eine Jury des Arbeitskreises Heimatpfl ege das Museum. Zu einer Auszeichnung des Remshaldener Museums (drei Museen wurden 2011 ausgezeichnet) reichte es am Ende leider nicht. Am Pfi ngstsonntag 2011 war das Museum Mittelpunkt der Ver-anstaltung „Automobilsommer – Zeitreise Remstal“ in Remshal-den, Schwerpunkt am Ort war das Thema „Wirtschaftswunder in Deutschland“. Unterstützt wurde die kommunale Veranstaltung in hervorragender Weise vom Museumsverein Remshalden e.V. Prä-sentiert wurde dabei auch die neue Ausstellung „Zeitspiegeleien: gleicher Ort – andere Zeit“, ein Bilderbuch zur Ortsgeschichte. Zahlreiche historische Fotografi en von Häusern und Straßenzügen wurden hierfür vom Museumsverein gesammelt und passenden Motiven „aus dem Heute“ gegenüber gestellt. Einen kleinen Vorge-schmack auf die „Zeitreise Remstal“ hatten bereits die Dreharbeiten des SWR in der ersten Maiwoche geliefert. An zwei Tagen wurde vor

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und im Museum für die SWR-Sonntagstour mit den Schwerpunktthe-men Heinkel und Holder gedreht.

„Zeitreise Remstal“ rund um das Museum Remshalden

5.5 Linie R und RufautoLinie R Die Linie R, die in einem Vertrag zwischen dem Verband Region Stuttgart, den Verkehrsunternehmen Dannenmann und Knauß und der Gemeinde Remshalden zum 1.1.1997 ins Leben gerufen wurde, verbindet montags bis freitags in der Zeit von 5.45 Uhr bis 19.55 Uhr im Stundentakt die fünf Ortsteile und stellt die Anschlussmöglichkeit von und zur S-Bahn sicher. Die Innerortslinie ist als Linie 217 in den Stuttgarter Verkehrsverbund integriert. Die Linie R ist eine Freiwillig-keitsleistung der Gemeinde Remshalden. Ein kommunaler Zuschuss von zuletzt ca. 34.400 EUR pro Jahr gewährleistet ihre Bedienung im Rahmen des VVS. Eine Anfang 2012 durchgeführte Fahrgastzählung hatte ergeben, dass die „Linie R“ mit hochgerechnet 2.326 Fahrgäs-ten pro Woche knapp 50 Fahrgäste weniger aufwies als bei einer 2009 durchgeführten Zählung. Im April 2012 beschloss der Gemein-derat einstimmig, den Vertrag zum Betrieb der Linie R um weitere zweieinhalb Jahre, bis zum Fahrplanwechsel im Dezember 2014, zu verlängern.Seit April 2011 bietet am Wochenende die Buslinie 210 eine Ergän-zung zur Linie R zwischen Buoch und Grunbach. Die bestehende Linie, die zuvor noch in Buoch endete, wurde um einen weiteren Streckenabschnitt von der Buocher Höhe ins Remstal erweitert, um den Bürgerinnen und Bürgern auch am Wochenende eine Anbin-dung ins Tal zu ermöglichen. Zudem wurde im Hinblick auf den Naherholungsraum Buoch eine wichtige Lücke im Freizeitverkehr geschlossen. Die Einrichtung der Busverbindung geht auf eine Initia-tive der Gemeinde Remshalden zurück, gemeinsam mit den loka-len Busunternehmen und dem Rems-Murr-Kreis ein attraktives und kostengünstiges Fahrplanangebot zu schaffen. Die Finanzierung der Verbindungen wurde zunächst auf eine Probephase von zwei Jahren befristet, mit einer Bezuschussung von 50 % durch den Landkreis bis Dezember 2012. Die erweiterte Linie 210 bietet nicht nur den Buo-chern Anschluss an die S-Bahn, sondern darüber hinaus auch eine umsteigefreie Direktverbindung zwischen Grunbach und Winnen-den. Der Gemeinderat hat daher am 22.10.2012 beschlossen, das Angebot auch ohne weitere Unterstützung durch den Rems-Murr-Kreis bis zum Ende der Fahrplanperiode 2014 zu verlängern.

RufautoAls Ergänzung zur Linie R bindet in den Abend und Nachtstunden das Rufauto die Ortsteile Buoch und Rohrbronn vom Bahnhof Grun-bach aus an das S-Bahnnetz an. Das Remshaldener Rufauto ist eine reine Freiwilligkeitsleistung. Die Nutzung des Rufautos beschränkt sich auf Schüler, Studenten und Auszubildende, unter Vorlage eines gültigen Schüler- oder Studentenausweises, sowie schwerbehinderte Personen mit entsprechendem Ausweis und deren Begleitperson.

5.6 MitteilungsblattDas Remshaldener Mitteilungsblatt zur Bekanntgabe amtlicher Mit-teilungen wird an 50 Wochen im Jahr an 6.600 Remshaldener Haus-halte kostenlos verteilt. Diese Dienstleistung kostet die Gemeinde Remshalden im Jahr rd. 35.000 Euro. Neben der Gemeindeverwal-tung einschließlich deren Einrichtungen nutzen Kirchen, Vereine und Institutionen regelmäßig das Medium Mitteilungsblatt, um die Bürgerinnen und Bürger über Aktuelles zu informieren. Im Februar 2011 wurde durch die Gemeindeverwaltung ein neues Redaktions-system für Veröffentlichungen im Mitteilungsblatt eingeführt, um die Berichterstattung für alle Autoren einfacher und fl exibler zu gestal-ten. Seitdem ist es Vereinen und Organisationen möglich, ihre Bei-träge über ein Online-Redaktionssystem sowohl im Internetauftritt als auch im Mitteilungsblatt der Gemeinde Remshalden zu veröffent-lichen. Neue Eingaben und Änderungen von Beiträgen sind bis Redaktions-schluss rund um die Uhr möglich.

6. Planen und Bauen6.1 Rathaus Remshalden Fertigstellung des NeubausIm Sommer 2011 war es endlich soweit: Eines der größten kommu-nalen Bauvorhaben in der Gemeinde Remshalden wurde vollendet: Das neue Rathaus Remshalden wurde, knapp 37 Jahre nach Grün-dung der Gemeinde, nach eineinhalb Jahren Bauzeit fertiggestellt. Im Juli konnten Gemeindeverwaltung und Gemeinderat ihre neue Wir-kungsstätte beziehen. Die Neubaumaßnahme führte erstmals in der Gemeindegeschichte die komplette Verwaltung unter einem Dach zusammen – ein Meilenstein für Remshalden und seine Bürgerinnen und Bürger.

Nach vielen Jahren unterschiedlichster Planungen, einer umfas-senden Bürgerbeteiligung und schließlich einem europaweit ausge-schriebenen Wettbewerb waren am 29.6.2009 der Beschluss zur Auftragsvergabe gefasst und die Gesamtbaukosten in Höhe von 7,6 Mio. Euro bewilligt worden. Seit der Grundsteinlegung im Früh-jahr 2010 war kontinuierlich mit Hochdruck am neuen Rathaus nebst Marktplatz gearbeitet worden. Fast täglich konnte beobach-tet werden, wie das Rathaus Stück für Stück in die Höhe wuchs. Im Februar 2011 wurden schließlich die letzten Fenster eingesetzt und die Glasfront des Sitzungssaals fertig gestellt. Im Gebäude waren derweil bereits die Installateure am Werk und verlegten Heizungs-, Sanitär-, Lüftungs- und Elektroleitungen. Von außen betrachtet ließ sich von da an kaum mehr etwas von dem erahnen, was sich im Gebäudeinneren abspielte. Parallel zum Innenausbau wurde mit der Fertigstellung der Außenanlagen begonnen. Anfang Juli konnten die letzten Arbeiten auf dem neuen Marktplatz planmäßig abgeschlossen werden. Eine großartige Resonanz erfuhr das im Februar 2011 ins Leben gerufene „Bürgerprojekt“. Unternehmen, Vereine und zahl-reiche Einzelpersonen unterstützten mit Spenden die Finanzierung von Spielgeräten für den Außen- und Innenbereich des Rathauses sowie die Realisierung des Baumquartiers. Nach der Gebäudefer-tigstellung konnte die Gemeinde Remshalden ein hochmodernes Rathaus in Betrieb nehmen – rund 8.400 t schwer, mit einer Netto-nutzfl äche von 2.300 m². Das rund 14 m hohe Gebäude erhielt eine moderne Brauchwassernutzung für alle Toiletten und deckt seinen durchschnittlichen Wärmebedarf zu 80 % mit Erdwärme und mittels Wärmerückgewinnung. Mit dem Bau hat die Gemeinde Remshalden ein Rathaus in Betrieb genommen, das ganz im Zeichen der ökologischen Weiterentwick-lung der Kommune steht. Durch den Einsatz innovativer Technolo-gien gelingt es, die Betriebskosten des Gebäudes auf ein Minimum zu reduzieren.

25.4.2013 | Kommunale Leistungsbilanz 11

Der Gesamtrealisierungszeitraum im Überklick:Bau- und Vergabebeschluss 29. Juni 2009Beginn Erdaushub Februar 2010 Beginn Gründungsarbeiten März 2010 Grundsteinlegung 18. März 2010 Beginn Rohbauarbeiten April 2010 Fertigstellung Rohbau und Beginn Fassadenarbeiten Oktober 2010 Richtfest 22. Oktober 2010 Fertigstellung Gebäude Mai 2011 Fertigstellung Marktplatz Juli 2011 Übergabe des Rathauses 30. Juni 2011

Umzug und EröffnungDer Umzug in das Rathaus Remshalden war ein logistischer Kraft-akt und der aufwändigste Umzug in der Geschichte der Gemein-deverwaltung. Bevor die große Ämterwanderung in den Neubau starten konnte, war eine lange Planung erforderlich. Mit großem Aufwand war bereits Monate zuvor ein Möblierungskonzept erstellt worden, der Platzbedarf für Registratur und Archiv genau ermittelt

und ein detaillierter Zeitplan für das Umzugswochenende ausgear-beitet worden. Mehrere Wochen vor dem Umzug waren zudem die Vorbereitungen für den Umzug der Archive und Registraturen ange-laufen, schließlich galt es rund 1.300 laufende Meter an Sach-, Regis-tratur- und Archivakten unter einem Dach zusammenzuführen. Am Mittwoch, 6.7. wurde mit dem Umzug begonnen. Die Spedition Siegmann aus Bopfi ngen meisterte den Transport der zahlreichen Kisten mit viel Professionalität und noch dazu schneller als erwartet. In drei Etappen ging der Umzug in den folgenden Tagen weiter. Von morgens bis spät abends wurden Büro für Büro die Möbel abgebaut, verladen und an ihrem neuen Platz im Rathaus Remshalden wieder aufgestellt. Über das folgende Wochenende wurden das Gebäude des Sozial- und Ordnungsamtes in der Wilhelm-Enßle-Straße und die Räumlichkeiten der Bauverwaltung in der Schillerstraße geräumt. Zum Einsatz kam dabei auch ein Autokran, mit dessen Hilfe größere Möbel und Archivschränke aus dem Dachgeschoss der Bauverwal-tung direkt auf den LKW des Bauhofes verladen wurden. Fast rund um die Uhr im Einsatz war schließlich die EDV-Abteilung, die Server und Telefonanlage, Drucker und 65 Arbeitsplätze einrichten und installieren musste. Nach einem reibungslos verlaufenden Umzug konnten am Dienstag, 12.7. die letzten Restarbeiten in den neuen Räumlichkeiten verrichtet werden, bevor das Rathaus Remshalden am Nachmittag erstmals seine Türen für die Bürgerinnen und Bürger öffnete. Im neuen Rathaus ist neben den Ämtern der Gemeindever-waltung auch die Verwaltung der beiden kommunalen Eigenbetriebe angesiedelt. Neu entstanden ist ein zentrales Bürgerbüro, in dem Dienstleistungen des Einwohnermeldeamtes, des Ordnungsamtes sowie des Standesamts und der Ortsbehörde in Anspruch genommen werden können. Sitzungssaal und das Trauzimmer bieten zusam-men einen Veranstaltungsraum von rund 280 m² Grundfl äche und wurden seit der Rathauseröffnung bereits für verschiedenste kultu-relle Veranstaltungen genutzt.Vom 29. bis 31.7. wurde das Gebäude feierlich eingeweiht. Dass die Freude über das zentrale Rathaus groß war, dass es nicht nur im Ort, sondern auch in der Bürgerschaft seinen Platz gefunden hat, stell-ten an diesem Wochenende unzählige Gäste der Einweihungsfeier-lichkeiten unter Beweis. Am Freitagabend, 29.7., erlebten rund 430 geladene Gäste in der Wilhelm-Enßle-Halle einen Abend mit Gruß-worten, musikalischer Unterhaltung und anschließendem Stehemp-fang in den neuen Räumlichkeiten. Das Festprogramm am Samstag wurde mit Böllerschüssen, Fassanstich, Luftballonstart, Grußworten der Partnergemeinden und der gemeinsamen Eröffnung des neuen Marktplatzes durch die Remshaldener Bürgerinnen und Bürger eröff-net. Am Sonntagmorgen bildete ein ökumenischer Gottesdienst den Auftakt. Auf einer Bühne boten Remshaldener Vereine den Tag über ein buntes Programm, von sportlichen Vorfüh-rungen über Gesang und Tanz. Die stündlich statt-fi ndenden Führungen zu den Themen Architek-tur und Technik stießen auf ein enormes Inte-resse und der hohe Besu-cherstrom riss zu keinem Zeitpunkt ab. Ein Höhe-punkt zum Abschluss des Bürgerfestes bildete am Sonntagabend die Versteigerung alter Orts-schilder.

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6.2 Plangebiet „Neue Mitte Remshalden“ Nach der Realisierung des Rathauses Remshalden als markanter Bau-stein und Impuls für das Areal „Neue Mitte Remshalden“ steht die Gemeinde mit der Entwicklung eines zentralen Versorgungsberei-ches und Einzelhandelsstandorts für alle Ortsteile Remshaldens vor dem nächsten Planungsschritt und einer weiteren richtungsweisen-den Projektentwicklung. Neben dem Pfl egeheim sowie dem bereits begonnenen Neubau „Betreutes (Senioren-)Wohnen“ sollen in den kommenden Jahren ins-besondere Dienstleistungs- und Einzelhandelsbetriebe in der geogra-phischen Mitte und dem zentral gelegenen Plangebiet der Gemeinde angesiedelt werden. An die Fortführung der vorhandenen Achse von öffentlichen und sozialen Einrichtungen und deren Ergänzung mit privaten Investitionen im Bereich von Handel, Dienstleistung und Wohnen knüpfen sich Erwartungen an eine Belebung des ortsan-sässigen Handels und Gewerbes in Verbindung mit einer weiteren Aufwertung des öffentlichen Raums. Erklärtes Ziel ist es, die „Neue Mitte“ mit einer für Remshalden maßgeschneiderten und zukunfts-fähigen Lösung zu einem lebendigen Mittelpunkt für die Gesamtge-meinde zu machen. Durch die Ansiedlung von Einzelhandel erhofft sich die Gemeinde neben einer Belebung des neuen Zentrums auch eine generelle Stärkung des Einzelhandels in Remshalden. Mit den Neuansiedlungen soll deshalb in erster Linie der bestehende Einzel-handel ergänzt werden. Um eine kurz-, mittel- und langfristig qualitative städtebauliche Ord-nung zu gewährleisten, wurde bereits im Jahr 2008 ein Rahmenplan für den zentralen Entwicklungsbereich aufgestellt. Auf Grundlage des Rahmenplans „Neue Mitte Remshalden“ (Entwurfsverfasser: Freie Planungsgruppe 7, Stuttgart) hat die Gemeinde Remshalden ebenfalls in 2008 das Stuttgarter Marktforschungsinstitut Schütz und Hirsch Research beauftragt, eine Einzelhandelsanalyse für Remshal-den durchzuführen und ein Nutzungskonzept für das Areal „Neue Mitte“ zu erstellen. Hierzu hat das Institut noch im selben Jahr eine repräsentative telefonische Bürgerbefragung zum Einkaufsverhalten der Remshaldener Bürgerinnen und Bürger, zur Bekanntheit und Akzeptanz der „Neuen Mitte Remshalden“ sowie zu den Vorstel-lungen in Bezug auf die „Neue Mitte Remshalden“ durchgeführt. Die Ergebnisse bildeten neben einer Totalerhebung des Remshalde-ner Einzelhandels und des Einzelhandels in der Region die Grund-lage für diese Einzelhandelsmarktanalyse. Aus dem Ergebnis dieser Einzelhandelsmarktanalyse wurde ein Nutzungskonzept für den Planbereich „Neue Mitte Remshalden“ abgeleitet und dessen Aus-wirkungen u.a. in Bezug auf künftigen Einzelhandelsumsatz und Kaufkraftbindung untersucht. Die im Rahmen der Untersuchung entwickelten Einzelhandelsszenarien zeigen deutlich auf, dass gute Vo raussetzungen bestehen, durch das Nutzungskonzept „Neue Mitte“ bisher nicht abgeschöpfte Kaufkraft in Remshalden zu binden und die Versorgungssituation der Remshaldener Verbraucher deutlich zu verbessern. Es wurde der Gemeinde daher empfohlen, eine aktive Standortentwicklung zu betreiben und zugunsten einer zeitgemäßen und zukunftsorientierten Einzelhandelsstruktur im Plangebiet „Neue Mitte Remshalden“ Flächen für den Einzelhandel sowie die Ansied-lung eines „Magnetbetriebs“ im Lebensmittelbereich anzubieten. Anfang des Jahres 2012 hatte der Remshaldener Gemeinderat die Vor-planung für die Erschließung des Quartiers „Neue Mitte“ beschlos-sen (einschließlich des Entwässerungskonzeptes). Damit konnte der bereits vorliegende Rahmenplan „Neue Mitte Remshalden“, welcher eine Grundstruktur für die weitere (bauabschnittsweise) Entwicklung des Areals liefert und jeweils einer projektbezogenen Konkretisierung und Fortschreibung bedarf, in Bezug auf die erschließungstechni-schen Belange weiterentwickelt werden (siehe 7.3).Die Entwicklung der „Neuen Mitte“ stellt eine bedeutende Zukunfts-aufgabe in Remshalden dar. Der Gemeinde Remshalden ist es des-halb wichtig, Bürgerschaft und Gewerbetreibende vor Ort frühzeitig in den Planungsprozess zur Gestaltung dieses neuen und allen Orts-

teilen dienenden Zentrums einzubinden. Aus diesem Grund wurde beispielsweise bereits im Juni 2008 (in Verbindung mit den Planun-gen zum „Neubau Rathaus“) die Rahmenplanung für dieses Quartier in einer Bürgerversammlung präsentiert. Ziel ist es auch weiterhin, die Bandbreite der Vorstellungen und Wünsche aus der Bürger-schaft zu ermitteln und somit ein Meinungsbild zu erhalten, welche dieser Ideen und Nutzungskonzepte in die folgenden Planungen der „Neuen Mitte Remshalden“ einfl ießen könnten. Die Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Remshalden waren deshalb im Zeitraum von Mai bis Juli 2012 über einen Aufruf im Mitteilungsblatt erneut eingeladen worden, ihre Anregungen für das geplante Dienstleis-tungs- und Einzelhandelszentrum an die Gemeindeverwaltung her-anzutragen. Diese (nicht repräsentativen) Rückmeldungen aus der Bürgerschaft, welche (selbstverständlich anonymisiert) ausgewertet und dem Gremium des Gemeinderates vorgetragen wurden, bieten weitere Ansätze für künftige Planungen. Als beispielhafte Anregungen und Wünsche zum Einzelhandelsange-bot können die Ansiedlung eines Lebensmittel- und Drogeriemarktes, aber auch Fachgeschäfte (z.B. Parfümerie, Feinkostgeschäft, Schuhe/Bekleidung, Apotheke) und eine Postfi liale genannt werden. Somit wurden die im Zuge der Bürgerbefragung aus dem Jahr 2008 ermit-telten Ergebnisse der Einzelhandelsanalyse weitestgehend bestätigt. Ergänzend wurde auch der Wunsch einer besseren ÖPNV-Anbin-dung (bspw. höhere Taktfrequenz der Ortsbuslinie) geäußert. Leider war der Rücklauf nicht so umfangreich wie erhofft, sodass weitere Formen der Bürgerbeteiligung in nachfolgenden Plan- und Wettbe-werbsverfahren folgen werden. Gleichzeitig wurden in Zusammen-hang mit dieser Bürgerbeteiligung Remshaldener Gewerbetreibende angesprochen, ihr potenzielles Interesse an einer Ansiedlung im Areal „Neue Mitte“ zu bekunden (bspw. in Bezug auf die Art der Nutzung und den damit verbundenen Flächenbedarf). Das Ziel nachfolgender Planverfahren muss sein, qualitativ hochwer-tige Entwurfskonzepte zu erhalten, die den städtebaulichen Rahmen-bedingungen und vorgegebenen Nutzungsvorstellungen (im Sinne einer Nutzungsmischung von Handel, Dienstleistung und Wohnen) Rechnung tragen.

6.3 KindergärtenIn zwei Remshaldener Kindergärten wurden in den Jahren 2011 und 2012 die Außenspielbereiche komplett umgestaltet, erneuert und bestückt. Im Sommer 2011 waren die Mitarbeiter des Bauhofes im Kindergarten Hebsack tätig. Das Gelände wurde dort komplett neu modelliert, vom Altbestand blieb nicht mehr viel übrig. Hinter dem Gebäude wurde ein neues Seilspielgerät errichtet und im Hauptbe-reich konnte eine wunderschöne Natursteinwand den Kindern zum Spielen übergeben werden. Mit einem großen Fest wurde die Anlage im Juli 2011 eingeweiht. Um die Jahreswende 2011/2012 erhielt das Hebsacker Kindergartengebäude ein neues Dach, da das alte Dach an einigen Stellen undicht war und es auch an der nötigen Wär-medämmung gemangelt hatte. Unter der Federführung des Remshal-dener Architekten Florian Stocker wurde dem Gebäude ein neues hochwärmegedämmtes Metalldach aufgesetzt. Neue Regenrinnen wurden ebenfalls angebracht. Die Maßnahme wurde mit Mitteln aus dem Landessanierungsprogramm „Sanierung Hebsack“ bezuschusst.Außerdem wurden die Mitarbeiter des Bauhofes im Außenbereich des Kindergartens in der Grunbacher Grundschule tätig. Im oberen Bereich wurden der Sandkasten sowie die Rutschenmündung neu anlegt. Für das Sonnensegel wurden bessere Platzierungsmöglichkei-ten geschaffen und die Spielfl äche im Gesamten vergrößert.

6.4. Kinderhaus Remshalden – 2. BauabschnittZur Aufstockung der Kleinkindbetreuungsplätze auf insgesamt 30 Plätze wurde von Spätherbst 2011 bis Sommer 2012 der „alte Pavil-lon“ in der Fronäckerstraße im Erdgeschoss komplett erneuert. Die alte Fassade und die Wände sowie das alte Dach wurden vollstän-

25.4.2013 | Kommunale Leistungsbilanz 13

dig abgebrochen und entfernt. Die neue hochwärmegedämmte und energiesparende Bauweise gleicht der des 1. Bauabschnittes des Kin-derhauses. Zwischen den beiden Bauwerken wurde ein Zwischen-bau errichtet, der mit einem behindertengerechten Schrägaufzug versehen ist. Der 2. Bauabschnitt des Kinderhauses wurde wie auch der 1. Bauabschnitt ebenfalls vom Fellbacher Architekturbüro D´Inka Scheible Hoffmann geplant und realisiert. An der verglasten Südseite des Pavillons wurde eine Veranda hergestellt, die bei wärmerer Wit-terung auch zum Spielen genutzt werden kann. Von dort gelangen Kinder und Erzieherinnen über eine Treppe in den großen Außen-spielbereich des Kinderhauses. Das Kinderhaus beinhaltet nach der Erweiterung nun insgesamt sieben Kindergartengruppen und zählt somit zu den größten Betreuungseinrichtungen im Umkreis.

6.5. KinderspielplätzeNachdem zum Jahreswechsel 2011/2012 die behindertengerechte Fußgängerunterführung im Bahnhof Grunbach fertiggestellt war, wurde zwischen der Uhlandstraße und den Bahngleisen wieder ein öffentlicher Kinderspielplatz angelegt. Wegen des Unterführungsbau-werkes musste der Spielplatz einige Meter weiter östlich angelegt werden als die alte Anlage. Ausgestattet mit Sandkasten, Rutsche, Schaukel (auch für Kleinkinder), Schaukelroulette, Klettersechseck und Bänken erfreut er nun die Kinder im dortigen Wohnbereich. Ebenfalls in Grunbach befi ndet sich der Spiel- und Bolzplatz in der Waiblinger Straße. Unterstützt durch eine Spende der „benachbar-ten“ Schnaithmann Maschinenbau GmbH und ein Fest der dorti-gen Nachbarschaftspielplatzinitiative konnten hier gleich drei neue Spielgeräte aufgestellt werden. Eine Liege-Wippe „Dragon-Fly“, ein großes quadratisches Seilspielgerät und eine neue Lokomotive tragen seitdem zur Spielfreude der Kinder bei. Zuletzt wurde außerdem der Ballfangzaun entlang der Straße auf einer Länge von mehr als 50 Metern erneuert.

6.6. Grundschule GrunbachNachdem 2009/2010 die Grundschule energetisch saniert wurde, ging es 2011 mit der Neuordnung der Räumlichkeiten weiter. Da im Obergeschoss des Gebäudeteils Lehenstraße 19, dem sogenann-ten „Neubau“, die Grundschulbetreuung untergebracht wird, war es notwendig, dass sich die Schule in das Hauptgebäude (Lehenstraße 17) und den Festsaal zurückzieht. Hierzu wurden in den drei EG-Räumen des Hauptgebäudes der Bodenbelag sowie die Elektroin-stallationen erneuert. Außerdem erhielten die Räume einen neuen Farbanstrich. Die größten Umbauarbeiten waren im UG notwendig. Die alte, seit Jahren nicht mehr genutzte Schulwaschküche wurde zum Werkraum und die beiden Räume unter dem Festsaal zu Kunst- und Musikraum umgebaut. Unterm Strich beliefen sich die Kosten für diese Maßnahmen auf ca. 140.000 EUR.

Neuer Kunstraum

6.7. Grundschule GeradstettenVon Februar bis Mai 2011 wurden im Rahmen der inneren Reno-vierung der Grundschule Geradstetten Maler-, Akustik-, Putz- und Elektroinstallationsarbeiten durchgeführt. Insgesamt wurden 13 Klas-senräume, Medienraum, Lehrerzimmer sowie das Büro der Schulso-zialarbeit und mehrere Nebenräume renoviert. Nach der energetischen Sanierung der Grundschule Geradstetten hatten bereits im Sommer 2010 die Arbeiten für die Renovierung der Schulräume begonnen. In einem ersten Abschnitt wurde in den Klassen- und Nebenräumen ein neuer Kautschukbodenbelag verlegt. Anschließend wurden die weiteren Renovierungsarbeiten durchge-führt. Die Arbeiten in den Klassenzimmern erstreckten sich jeweils über eine Dauer von zwei Wochen und wurden etappenweise ver-richtet. Während dieser Zeit musste die betroffene Klasse in einem anderen Raum unterrichtet werden, was jedoch aufgrund freier Raumkapazitäten möglich war, ohne dass eine Klasse zeitweise aus dem Gebäude ausquartiert werden musste. Nach 14 Tagen Renovie-rungsphase konnten die Schüler schließlich ihr „neues altes“ Klas-senzimmer wieder beziehen. Die innere Renovierung erstreckte sich über Stuckateur-, Elektro-, Maler- und Schreinerarbeiten. Neu instal-liert wurde in den Klassenräumen auch eine Deckenbeleuchtung mit Bewegungsmeldern. Diese wird nicht nur automatisch abgeschaltet, wenn keine Nutzung des Raumes stattfi ndet, darüber hinaus wird die Beleuchtungsintensität an die Stärke des Tageslichts angepasst. Einge-baut wurden ferner neue Steckdosen mit Sicherungskontakt und ein neuer Sicherungskasten pro Stockwerk. Neben Decken und Wänden wurden die Türen gestrichen und neue Pinnwände angebracht. Ein besonders wichtiger Baustein der Renovierung war die Montage von Akustikelementen in den Klassenzimmern. Eine dezente Holzlamel-len-Fassade, die vom Architekturbüro Stocker entworfen und bauphy-sikalisch geprüft wurde, verbessert als schallabsorbierende Wand nun die Raumakustik. Frühere Messungen in den Zimmern hatten sehr lange Nachhallzeiten ergeben. Nach Ausführung der Optimierungs-maßnahme in Form der Akustikelemente belegten neue Messungen eine deutlich verkürzte Nachhallzeit, die auch im Schulbetrieb spür-bar wahrgenommen werden kann.

14 25.4.2013 | Kommunale Leistungsbilanz

6.8. Turnhalle Ernst-Heinkel-Realschule – Sanierung der Hallenbeleuchtung In der Turnhalle der Ernst-Heinkel-Realschule wurde die Hallenbe-leuchtung saniert. Es wurden alle brüchigen Fassungen ausgetauscht und die brummenden Vorschaltgeräte ersetzt. Die Lampen in der Farbe „Daylight“ tauchen die Halle seither in ein angenehmes Licht. Mittels zweier Fahrgerüste und entsprechenden Arbeitsteams konnte die Maßnahme innerhalb von drei Tagen durchgeführt werden. Die Kosten hierfür beliefen sich auf rund 11.000 EUR.

Arbeiten bei einer Hallenhöhe von 6,00 m

6.9. Jahnhalle – Neuer SportbodenNachdem sich der alte Sportboden in einzelnen Bereichen abgesenkt und sich zudem im PVC-Belag zahlreiche Risse gebildet hatten, war es in den Sommerferien 2012 so weit, dass der nunmehr fast 40 Jahre alte Sportboden der Jahnhalle erneuert wurde. Hierzu wurde für ca. 140.000 EUR der gesamte Boden inklusive Unterbau entfernt und durch einen neuen Sportboden mit PUR-Beschichtung ersetzt. In diesem Zuge wurden auch nicht mehr benötigte Befestigungspunkte für Sportgeräte sowie dazugehörige Spielfeldmarkierungen entfernt bzw. nicht mehr aufgebracht. Darüber hinaus wurde vom Gemein-derat beschlossen, dass ab den Sommerferien 2013 keine Handball-Haftmittel mehr in der Jahnhalle verwendet werden dürfen.

Jahnhalle mit neuem Sportboden

6.10. Renovierung Backhaus RohrbronnIm Jahr 2012 fand eine umfangreiche Außenrenovierung des Backhau-ses zur Verschönerung der Außenansicht statt, gemeinsam fi nanziert von der Dorfgemeinschaft Rohrbronn und der Gemeinde Remshal-den. Voraussetzung war die Erteilung der denkmalschutzrechtlichen Genehmigung. Hierzu wurde bereits 2010 ein Renovierungskonzept erstellt und dem Landesdenkmalamt vorgelegt. Wichtige Bausteine der Renovierung waren die Eigenarbeit von Mitgliedern der Dorfge-meinschaft und die materielle Unterstützung örtlicher Firmen und Privatpersonen. Die Außenrenovierung umfasste Mauerwerkssanie-rung, Gipserarbeiten, Zimmermann- und Dacharbeiten sowie Ergän-

zung der Pfl asterfl äche. Abgeschlossen wurde die Renovierung mit einer Streichaktion der Dorfgemeinschaft Rohrbronn am Gesamt-komplex. Die Kosten belaufen sich insgesamt auf rund 15.000 EUR, von denen je die Hälfte von der Gemeinde Remshalden und der Dorf-gemeinschaft getragen wurden, weitere rund 4.000 EUR Bauhofkos-ten hat die Gemeinde getragen. Die Maßnahme soll dazu beitragen, dass das Backhaus wieder regelmäßig genutzt und als dörfl icher Treff-punkt wahrgenommen wird. Mit der Renovierung des Backhauses wurde auch eine Infotafel angebracht, die gleichzeitig eine Möglich-keit zur Plakatierung bietet.

Enthüllung der neuen Infotafel

6.11. Städtebauliche ErneuerungsmaßnahmenAbschluss des Sanierungsgebietes „Ortskern Hebsack“ und Programmaufnahme des Sanierungsgebietes „Ortsmitte Geradstetten II“Die städtebauliche Erneuerung der Ortsteile stellt auch weiterhin eine wichtige kommunalpolitische Aufgabe in der Gemeinde Remshalden dar, nicht allein aufgrund des hohen Anteils an historischer Bausub-stanz in den Ortskernen. Die bislang durchgeführten Sanierungs- und Erneuerungsmaßnahmen wie auch das aktuell abgelaufene und abzu-rechnende Sanierungsgebiet „Ortskern Hebsack“ sowie das neu auf-genommene Sanierungsgebiet „Ortsmitte Geradstetten II“ belegen dies. Mit den vom Land Baden-Württemberg bereitgestellten För-dermitteln aus dem Landessanierungsprogramm wird die Gemeinde Remshalden in die Lage versetzt, auf die im Rahmen von sog. „vor-bereitenden Untersuchungen“ nachgewiesenen Sanierungsnotwen-digkeiten zu reagieren und städtebauliche Missstände zu beheben.

Wesentliche Sanierungsziele der Erneuerungsmaßnahmen sind: • Modernisierung und Instandsetzung von Gebäuden, • Entkernung bzw. Abbruch von Gebäuden zur Errichtung von

Neubauten, • Grunderwerb für eine Neuordnung bzw.

Neubebauung von Grundstücken, • Gestaltungsmaßnahmen im öffentlichen und privaten Bereich

sowie • Schaffung von Gemeinbedarfseinrichtungen in historischer (und

denkmalgeschützter) Bausubstanz mit besonderem Wert für die jeweiligen Ortsteile sowie für die Gemeinde Remshalden insge-samt.

Mit den Mitteln aus der Städtebauförderung können sowohl die Gemeinde als auch private Eigentümer für städtebauliche Erneue-rungs- und Ordnungsmaßnahmen eine Zuwendung erhalten. Die Fördersätze für (private) Erneuerungsmaßnahmen werden jeweils vom Gemeinderat unter Berücksichtigung der Städtebauförderungs-richtlinien (StBauFR vom 23.11.2006) festgelegt und beschlossen.

Sanierungsgebiet „Ortskern Hebsack“ – Ablauf des Bewilligungszeitraums und Abrechnung der städtebaulichen ErneuerungsmaßnahmeGebietsgröße: ca. 4,9 ha, Förderrahmen: ca. 2,06 Mio. Euro, Bewilligungszeitraum: 1.1.2000 bis 31.1.2013 (unter Berücksichti-gung der von der Gemeinde jeweils beantragten Verlängerung der Laufzeit) im Landessanierungsprogramm

25.4.2013 | Kommunale Leistungsbilanz 15

Vorrangiger kommunaler Handlungsbedarf im Ortsteil Hebsack bestand im Umfeld der denkmalgeschützten „Alten Kelter“, des alten Rathausgebäudes und des Backhauses, dem bereits nachgekommen wurde. Weitere Sanierungsnotwendigkeiten sind im Bereich des orts-bildprägenden Lindenplatzes und den daran angrenzenden Straßen-räumen vorhanden. Mit den bereits abgeschlossenen kommunalen Projekten ist es gelungen, Anreize und Impulse für private Erneuerungsmaßnah-men zu geben, da der Erfolg der städtebaulichen Erneuerung auch entscheidend von der Akzeptanz und dem Engagement der Eigen-tümer und Bewohner im Sanierungsgebiet abhängt. In den vergange-nen zwei Jahren des Bewilligungszeitraums haben nochmals einige Bürgerinnen und Bürger die sich aus den Fördermöglichkeiten des Sanierungsprogramms ergebenden Potentiale genutzt, wie die nach-folgende Aufl istung zeigt.

In den Jahren 2011 und 2012 wurden 10 private Maßnahmen soweit abgeschlossen, dass sie abgerechnet werden konnten oder kurz vor der Abrechnung stehen:• Modernisierung des Gebäudes „Odenwald 5“• Modernisierung des Gebäudes „Odenwald 8“• Modernisierung des Gebäudes „Pfarrweg 5“• Modernisierung des Gebäudes „Winterbacher Straße 33“• Abbruch des Gebäudes „Winterbacher Straße 18“• Abbruch des Gebäudes „Hofweg 9+11“• Abbruch des Gebäudes „ Hofweg 10“• Abbruch des Gebäudes „Odenwald 2“• Modernisierung des Gebäudes „Geradstettener Straße 15“• Modernisierung des Gebäudes „Pfarrweg 7“.

Beispiel einer privaten Sanierungsmaßnahme im Ortskern Hebsack (hier: Odenwald 8)Fotografi e: die STEG Stadtentwicklung GmbH, Stuttgart

Insgesamt ist die Sanierungsmaßnahme „Ortskern Hebsack“ seit dem Beginn im Jahr 2000 auf eine sehr gute Resonanz gestoßen, was sich an den sanierten Objekten belegen lässt. Mehr als 21 private Gebäude wurden bislang modernisiert, 14 private Gebäudeabbrüche vorgenommen sowie diverse kommunale Maßnahmen begleitend bzw. als „Impulsprojekte“ durchgeführt (beispielhaft seien in diesem Zusammenhang die Neugestaltung der Erschließungsstraße „Oden-wald“ und die bereits im Jahr 2005 abgeschlossene Sanierung der „Alten Kelter“ erwähnt). Im Regelfall erhielten die privaten Eigentümer, die im Rahmen der Sanierung eine Gebäudemodernisierung durchführten, 30 % der berücksichtigungsfähigen Baukosten erstattet. Bei Abbruchmaßnah-men wurden sogar die gesamten Aufwendungen des Eigentümers übernommen, wobei für die anschließende Neubebauung (als För-dervoraussetzung) keine Förderung möglich war. Der Bewilligungszeitraum endete zum 31.1.2013, sodass keine Sanierungsmittel mehr zur Verfügung stehen. Die Maßnahme muss jedoch noch gegenüber dem Fördermittelgeber abgerechnet werden. Nach Freigabe der Abrechnung durch das Regierungspräsidium Stutt-gart kann die Sanierungssatzung schließlich durch den Gemeinderat aufgehoben werden.

Sanierungsgebiet „Ortsmitte Geradstetten II“ – wiederholte Antragstellung für ein neues Sanierungsgebiet im Ortsteil Geradstetten zur Aufnahme im Programmjahr 2011 endlich erfolgreichGebietsgröße: ca. 9,4 ha, Förderrahmen: 1,00 Mio. Euro, Bewilligungs-zeitraum: 1.1.2011 bis 31.1.2019 im LandessanierungsprogrammBereits seit Ende der 70er-Jahre wird in Geradstetten die städtebauli-che Erneuerung betrieben. Der vierte Antrag im Jahr 2010 zur Auf-nahme in das Städtebauförderprogramm für den Bereich „Ortsmitte Geradstetten II“ war schließlich erfolgreich, um die städtebauliche Erneuerung auch in diesem Ortsteil fortsetzen zu können. Es han-delte sich somit um einen „Wiederholungsantrag“, nachdem die Gemeinde Remshalden bedauerlicherweise in den Programmjah-ren 2008, 2009 und 2010 nicht berücksichtigt bzw. aufgenommen worden war. Mit Bescheid vom 4.3.2011 des Regierungspräsidiums Stuttgart erhielt die Gemeinde eine Landesfi nanzhilfe in Höhe von 600.000 EUR als Förderrahmen für die Durchführung der Erneue-rungsmaßnahme „Ortsmitte Geradstetten II“. Mit dem kommunalen Anteil von 400.000 € ergibt sich ein verfügbarer Förderrahmen von 1.000.000 EUR, der für die Förderung von öffentlichen und privaten Maßnahmen verwendet werden kann. Im Rahmen der vorbereitenden Untersuchungen gemäß § 142 BauGB wurden Entscheidungsgrundlagen für die Notwendigkeit, die Art und Durchführbarkeit einer Sanierungsmaßnahme gewonnen. Dazu gehörte insbesondere die Einbeziehung der unmittelbar Betrof-fenen im Gebiet. Es wurden Vorschläge für eine Neuordnung erar-beitet und die Voraussetzungen für die förmliche Festlegung eines Sanierungsgebietes geschaffen. Dazu gehören eine Analyse der struk-turellen und städtebaulichen Verhältnisse sowie eine Darstellung der anzustrebenden Sanierungsziele. Das Neuordnungskonzept zeigt Möglichkeiten der Sanierung auf und dient als Grundlage der anschließenden Sanierungsdurchführung. Im Einzelnen wurden nachfolgend aufgeführte Neuordnungs- und Sanierungsaufgabenbereiche empfohlen:

Die räumliche Abgrenzung des Sanierungsgebiets „Ortsmitte Gerad-stetten II“ (am Beispiel des Neuordnungskonzepts)Plan: die STEG Stadtentwicklung GmbH, Stuttgart

Erneuerung von Gebäuden • Erneuerung von Gebäuden, die eine Häufung von Mängeln in der

Bausubstanz aufweisen. Von besonderer Bedeutung ist dabei die Instandsetzung der Ortsbild prägenden, typischen Baustruktur.

• Modernisierung und Instandsetzung bestehender Gebäude unter dem Gesichtspunkt der energetischen Bilanz. Eine Wärmedäm-mung der Fassaden und Dächer in Verbindung mit einer Überprü-fung der Effi zienz der Heizungsanlagen hat hohe Priorität.

16 25.4.2013 | Kommunale Leistungsbilanz

• Beseitigung konstruktiver Mängel, die Verbesserung der Woh-nungsausstattung in den Bereichen Sanitär- und Elektroinstal-lation, aber auch sonstige bauphysikalische Mängel bis hin zu Verbesserungen der Grundrisse. Wohnungsabschluss, Wohnungs-zuschnitt oder Wohnungsergänzung mit Anbauten sind wichtige Ziele zur Erhaltung und Verbesserung der Wohnqualität.

Abbruch und Neubau • Neuordnung des ehemaligen Rathaus-Areals und Schaffung einer

Neubaufl äche für zeitgemäßes und zentrumsnahes Wohnen, • Abbruch und Neubebauung der gemeindeeigenen Grundstücke

Wilhelm-Enßle-Straße 17 und 19 sowie Kirchgasse 32 und 34, • Schließung von Baulücken zur Ergänzung des Raumgefüges und

Verbesserung des Ortsbildes, • Erweiterung des Kinderhauses durch Verbindung und Moderni-

sierung des Objektes „Fronäckerstraße 15“ mit Vereinsräumlich-keiten,

• im Festsaal der Grundschule soll eine adäquate Mehrzwecknut-zung ermöglicht werden, wofür verschiedene (energetische) Erneuerungsmaßnahmen notwendig sind,

• die Gemeindekelter soll evtl. um einen Toilettenanbau (mit Zugang von außen) ergänzt werden.

Straßenraum und Wohnumfeld• Allgemeine gestalterische und funktionale Verbesserung des

öffentlichen Straßenraumes (Glockengasse, Fronäckerstraße, Weinbergweg u.a.),

• Gestaltung von Platzbereichen in der Rathausstraße und an der Gemeindekelter,

• potenzielle Umgestaltung der Ortsdurchfahrt K 1866, • Begrünungen im Innenbereich zur Erhöhung der Wohnqualität.

Die Vorbereitenden Untersuchungen und die Sanierungsabsichten wurden den Beteiligten und der interessierten Bürgerschaft anlässlich einer Beteiligtenversammlung am 24.5.2011 in der Wilhelm-Enßle-Halle vorgestellt. Im Zuge der anschließenden Befragung wurden die betroffenen Bürger nach ihren Sanierungsabsichten und insbe-sondere nach ihrer Mitwirkungsbereitschaft befragt. Die Befragten äußerten sich grundsätzlich positiv zur bevorstehenden Sanierung. Dies zeigt sich auch an der hohen Rücklaufquote der an die Eigen-tümer versandten Befragungsbögen, die bei sehr guten 72 % lag. Aufgrund des nachgewiesenen städtebaulichen Erneuerungsbedarfs hatte der Gemeinderat am 26.9.2011 die förmliche Festlegung des Sanierungsgebiets „Ortsmitte Geradstetten II“ (Öffentliche Bekannt-machung und Rechtskraft am 29.9.2011) beschlossen. In diesem Zusammenhang wurden auch die Förderbestimmungen festgelegt und mit der Sanierungsbetreuung die STEG Stadtentwicklung GmbH aus Stuttgart beauftragt. Private Erneuerungsmaßnahmen werden demnach mit einer Förderquote von 25 % bezuschusst, jedoch auf max. 30.000 EUR je Maßnahme begrenzt (sog. Förderobergrenze). Für besonders erhaltenswerte bzw. denkmalgeschützte Gebäude ist eine Erhöhung der Förderquote um 5 % bis max. 36.000 € bzw. 10 % bis max. 42.000 EUR vorgesehen. Abbruch- und Abbruchfolgekosten werden mit einer Förderquote von 80 % erstattet (eine Erstattung des Substanzverlustes ist ausgeschlossen).Alle Eigentümer erhielten ein Faltblatt zugeschickt, in dem die wich-tigsten Förderinformationen enthalten sind. Damit war das Ziel verbunden, möglichst viele Bürger zur Beteiligung an der Sanie-rungsmaßnahme zu motivieren. Auch hier war eine sehr gute Reso-nanz zu verzeichnen. Zahlreiche Interessenten meldeten sich bei der Gemeindeverwaltung oder bei der STEG und ließen sich umfassend beraten, so dass ca. 30 Gebäude bereits in den Jahren 2011 und 2012 durch den Sanierungsträger näher begutachtet werden konnten. In weiteren Verhandlungen verdichteten sich zum Teil die Sanierungs-absichten dahingehend, dass es zu einer vertraglichen Vereinbarung mit Förderzusage kam. Im Vordergrund standen immer die sinnvolle Modernisierung der Gebäudesubstanz, eine ansprechende äußere Gestaltung sowie die energetische Erneuerung. Zwischenzeitlich wurden 14 Baumaßnahmen begonnen:

• Modernisierung des Gebäudes „Hirschgasse 21“, • Modernisierung des Gebäudes „Kirchgasse 19/1“, • Modernisierung des Gebäudes „Untere Hauptstr. 1“, • Modernisierung des Gebäudes „Fronäckerstraße 2 und 4“, • Modernisierung des Gebäudes „Gaisgasse 2“, • Modernisierung des Gebäudes „Obere Hauptstr. 2“, • Modernisierung des Gebäudes „Rathausstraße 21“, • Modernisierung des Gebäudes „Schmalzgasse 4“, • Modernisierung des Gebäudes „Untere Hauptstr. 14“, • Modernisierung des Gebäudes „Untere Hauptstr. 31+31/1“, • Modernisierung des Gebäudes „Weinbergweg 8“, • Modernisierung des Gebäudes „Kirchgasse 22“, • Modernisierung des Gebäudes „Rathausstraße 10/3“, • Modernisierung des Gebäudes „Untere Hauptstr. 28“,

Beispiel einer laufenden privaten Sanierungsmaßnahme Geradstetten (hier: Rathausstr. 10/3) Fotografi e: die STEG Stadtentwicklung GmbH, Stuttgart

Mit mehreren Eigentümern werden derzeit konkrete Gespräche über weitere Vorhaben geführt, die in den nächsten Jahren zur Umsetzung kommen sollen:• Modernisierung des Gebäudes „Rathausstraße 29“, • Modernisierung des Gebäudes „Klause 22“, • Modernisierung des Gebäudes „Gaisgasse 1“, • Modernisierung des Gebäudes „Schmalzgasse 14“, • Modernisierung des Gebäudes „Untere Hauptstr. 20“, • Modernisierung des Gebäudes „Obere Hauptstr. 4“, • Modernisierung des Gebäudes „Hirschgasse 5“, • Modernisierung des Gebäudes „Klause 16“, • Modernisierung des Gebäudes „Obere Hauptstr. 23/1“, • Modernisierung des Gebäudes „Untere Hauptstr. 26“

Auch die Gemeinde trägt mit eigenen Projekten zur Entwicklung des Sanierungsgebietes bei:• Neuordnung des Rathausareals in Zusammenarbeit mit der

Wohnbau Treuhand GmbH aus Schorndorf und Schaffung von 18 neuen, zentral gelegenen und „barrierefrei erschlossenen“ Wohneinheiten sowie Gestaltung des Wohnumfeldes,

• kleinere Platzgestaltung in der Glockengasse zur Aufwertung der Aufenthaltsqualität,

• weiterhin schreiten die Planungen zur Entwicklung des alten Kin-dergartenareals in der Wilhelm-Enßle-Straße voran, so dass auch hier die Umnutzungsabsichten konkretisiert werden können.

Zusammenfassend kann ein guter Start der städtebaulichen Erneue-rungsmaßnahme „Ortsmitte Geradstetten II“ bescheinigt werden und auch die Zukunftsprognose gestaltet sich angesichts des vor-handenen Engagements bei den Bürgern positiv. Letztlich wurde mit der Bereitstellung von Finanzhilfen durch das Land Baden-Württem-berg und den Komplementärmitteln der Gemeinde Remshalden eine Entwicklung in diesem Bereich angestoßen, die in den nächsten Jahren zu einer spürbaren Verbesserung der städtebaulichen Situa-tion führen dürfte.

6.12. BebauungsplanverfahrenBebauungsplan „Betriebserweiterung Fa. Schnaithmann – östlicher Teil“Zum Zwecke der Erweiterung des Gewerbebetriebes der Fa. Schnaithmann Maschinenbau GmbH sollen auf Grundlage des Flä-chennutzungsplans „Remshalden 2020“ und unter Berücksichtigung

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der Gewerbegebietsentwicklung „Breitwiesen“ östlich des bereits bestehenden Betriebsgeländes in der Waiblinger/Fellbacher Straße zusätzliche Produktionshallen (einschließlich Büro-/Sozialräumen) errichtet werden. In einem ersten Bauabschnitt ist die Errichtung einer Produktionshalle als Anbau an den derzeitigen Gebäudebestand im nordöstlichen Teil des Geltungsbereichs beabsichtigt. Gleichzei-tig soll eine Betriebserweiterung im südlichen Teil des Plangebietes offen gehalten werden, um zukünftig kurzfristig auf produktions- und auftragsbedingten Erweiterungsbedarf reagieren zu können. Am 23.7.2012 beschloss der Gemeinderat den Entwurf des Bebauungs-planes als Satzung.

Bebauungsplan „Hohenstein“Mit der Aufstellung des Bebauungsplans „Hohenstein“ (Gemarkung Hebsack) wird die Arrondierung der bisher einseitigen Bebauung der Straße „Am Hohenstein“ gemäß den Darstellungen des Flächennut-zungsplans „Remshalden 2020“ ermöglicht. Ziel und Zweck der Pla-nung ist somit die Schaffung der planungsrechtlichen Grundlagen zur Entwicklung einer Wohnbaufl äche im Ortsteil Hebsack. Das geplante Baugebiet nördlich der Straße „Am Hohenstein“ ist im Flächennutzungsplan „Remshalden 2020“ als Wohnbaufl äche (Pla-nung) ausgewiesen. Auf einer Fläche von ca. 0,2 ha ist die Realisie-rung von 5 Wohngebäuden beabsichtigt. Aufgrund der naturschutzrechtlichen Bedeutung des Plangebietes (Landschaftsschutzgebiet, Trockenmauern als „besonders geschützte Biotope“ gem. § 32 NatSchG, lokale Populationen von Zauneidech-sen als nach Bundesartenschutzverordnung „streng geschützte“ und auf Anhang IV der FFH-Richtlinie aufgelistete Art etc.) war eine umfangreiche und damit zeit- und kostenintensivere Umweltprüfung erforderlich. Im Rahmen der Umweltprüfung wurden bspw. eine Vegetationskartierung und Fachbeiträge zur Tierökologie (Relevanz-prüfung, FFH-Erheblichkeitsprüfung, Detailuntersuchung zu beson-ders geschützten Arten/„spezielle artenschutzrechtliche Prüfung“) erarbeitet. Der Umweltbericht mit integriertem Grünordnungsplan und die Fachgutachten wurden im Jahr 2006 begonnen und aufgrund der Verfahrensdauer (insbesondere bedingt durch Verzögerungen im Umlegungsverfahren) im Jahr 2010/2011 fortgeschrieben. Zum Sat-zungsbeschluss wurde der Umweltbericht an die aktuell geltenden naturschutzrechtlichen Anforderungen angepasst. Hierzu wurden die Ergebnisse der ebenfalls durchgeführten „speziellen artenschutz-rechtlichen Prüfung“ eingearbeitet und zudem eine Aktualisierung der Biotopkartierung vorgenommen.

Bebauungsplan „Grabenwiesen I“ – Betreutes (Senioren-) WohnenAngesicht der demografi schen Entwicklungsprognosen und des bereits heute erkennbaren steigenden Bedarfs an betreuten Wohnfor-men müssen die vorhandenen Angebote weiter ausgebaut werden. Nach dem Landespfl egeplan für Baden-Württemberg müssen auf der kommunalen Ebene qualifi zierte Angebote für Betreute (Senioren-) Wohnungen rechtzeitig und in ausreichendem Umfang, das heißt bedarfsgerecht, zur Verfügung stehen. Gemäß den Richtwerten des Kreispfl egeplans vom Jahr 2009 wird empfohlen, Betreute (Senioren) Wohnungen für ca. 1,5 % bis 2 % der über 70-jährigen Personen vorzuhalten. Bei einem Anteil von 2 % der über 70-jährigen wurde für die Gemeinde Remshalden ein Gesamtbedarf von ca. 41 Wohneinheiten ermittelt. Bei Berücksich-tigung des vorhandenen Angebots von 24 Wohneinheiten ergab sich zum Zeitpunkt des Wettbewerbsverfahrens ein aktueller Bedarf von ca. 20 neuen „Betreuten“ Wohnungen. Danach besteht in der Gemeinde Remshalden ein dringender Bedarf für die Erstellung von Betreuten (Senioren-) Wohnungen. Einen wichtigen Baustein bildet dabei die Planung und Realisierung des „Betreuten (Senioren-) Woh-nens“ auf der Fläche südlich des neuen Rathauses und nördlich des Pfl egeheims „An den Weinbergen“ – ein bedeutendes kommunales Projekt, welches sich insbesondere durch seine Integration in das städtebauliche Umfeld und seine Wohnqualität auszeichnen wird.

Die neu entstehende Wohnanlage in unmittelbarer Nachbarschaft zum neu errichteten Rathaus und Marktplatz soll zum einen von Synergien des benachbarten Pfl egeheims „An den Weinbergen“ und zum anderen von der Konzentration an öffentlichen Einrichtungen im Quartier „Neue Mitte Remshalden“ profi tieren. Der Gemeinderat der Gemeinde Remshalden hatte sich daher nach eingehender Abwä-gung für diesen Standort entschieden. Im Rahmen eines zweistufi gen Realisierungswettbewerbes (hierüber wurde bereits in der kommunalen Leistungsbilanz 2009/2010 aus-führlich berichtet) im Jahr 2010, zu dem drei Investoren ihre Ent-würfe und Angebote eingereicht haben, hat der Gemeinderat den Planentwurf, gefertigt von der „SCHATZ projectplan GmbH“, für die weitere Bearbeitung ausgewählt. Die Betreuten (Senioren-)Wohnungen mit ca. 30 Wohneinheiten werden gemäß dem Grund-satzbeschluss des Gemeinderates vom 13.12.2010 von dem Inves-tor „SCHATZ projectbau GmbH“ (Schorndorf) als Erstplatzierter des Wettbewerbsverfahrens und somit Vorhabenträger realisiert. Die Beschlussfassung des Gemeinderates basierte dabei auf der am 30.11.2010 ausgesprochenen Empfehlung der Bewertungskom-mission zum Wettbewerbsverfahren. Die Aufstellung des Bebau-ungsplans erfolgte als vorhabenbezogener Bebauungsplan gemäß § 12 BauGB. Die Rechtsgrundlage für die Realisierung des Vorha-bens wurde also durch die Aufstellung eines Vorhaben- und Erschlie-ßungsplans (mit dazugehörigem Durchführungsvertrag) geschaffen. Der Vorhaben- und Erschließungsplan „Grabenwiesen I (Betreutes Wohnen)“ wurde dabei weitgehend aus dem Flächennutzungsplan „Remshalden 2020“ entwickelt. Als landschaftspfl egerischer Bei-trag für die Aufstellung des Vorhaben- und Erschließungsplans „Gra-benwiesen I (Betreutes Wohnen)“ im Plangebiet der „Neuen Mitte Remshalden“ war außerdem die parallele Erarbeitung eines Grünord-nungsplans (GOP) mit entsprechenden Ausgleichs- und Ersatzmaß-nahmen erforderlich. Der Geltungsbereich des Bebauungsplans „Grabenwiesen I (Betreu-tes Wohnen)“ befi ndet sich im Plangebiet „Neue Mitte Remshalden“ zwischen dem neuen Rathaus Remshalden und dem bestehenden Pfl egeheim (mit seinem zwischenzeitlich fertiggestellten Erweite-rungsbau) unmittelbar westlich der Vom-Stein-Straße. Im Süden grenzt das Baugrundstück somit unmittelbar an das Pfl egeheim, im Norden an das neue Rathaus Remshalden und im Westen befi nden sich derzeit noch landwirtschaftlich genutzte Grundstücke.

Auszug des Bebauungsplans „Grabenwiesen I (Betreutes Wohnen)“

18 25.4.2013 | Kommunale Leistungsbilanz

Im Vertragsgebiet ist die Errichtung von ca. 30 Betreuten (Senioren-) Wohnungen mit altersgerechten Ergänzungsnutzungen in der Erd-geschosszone (wie bspw. Arztpraxen, Café und/oder kleinfl ächiger Einzelhandel) vorgesehen, um insbesondere die hohe Nachfrage an dieser Wohnform decken zu können. Mit dem vorhabenbezogenen Bebauungsplans wird eine geordnete städtebauliche Entwicklung des bedarfsorientierten Angebotes an Betreuten (Senioren-) Woh-nungen gewährleistet und die Erschließung der o.g. (Teil-) Grund-stücke über die teilweise bereits realisierte (hier: erster Bauabschnitt mit einer Länge von ca. 60 m) und im Zuge der Vorhabenrealisierung zu verlängernde Planstraße „Anger“ gesichert. An das örtliche und überörtliche Verkehrsnetz wird das Plangebiet vorrangig über die Vom-Stein-Straße und die Untere Hauptstraße (K 1866) angebunden.Im Sondergebiet „Betreutes Wohnen“ erstellt der Vorhabenträger ein viergeschossiges Wohngebäude mit 30 Wohneinheiten (erschlossen über drei separate Zugänge/Treppenhäuser) gemäß den Anforderun-gen des Qualitätssiegels „Betreutes Wohnen für Senioren“ in Baden-Württemberg, die dafür notwendigen Funktions- und Nebenräumen (einschließlich „Gemeinschaftsraum“) sowie die notwendigen Stell-plätze (davon 30 TG-Stellplätze) und Außenanlagen. Der Vorhaben-träger hat sich vertraglich verpfl ichtet, die „Betreuten Wohnungen“ baulicherseits so zu errichten, dass sie den für „betreute Wohnfor-men“ und barrierefreie Wohnkonzepte gültigen gesetzlichen Bestim-mungen und Richtlinien entsprechen. Des Weiteren sind die gemäß Qualitätssiegel „Betreutes Wohnen für Senioren“ in Baden-Württem-berg defi nierten Anforderungen an „betreute (Senioren-) Wohnun-gen“, insbesondere für die Bereiche „Bauwerk und Umfeld“ sowie „Betreuungskonzept (Grund- und Wahlservice)“, einzuhalten.Das Qualitätssiegel Baden-Württemberg formuliert (Mindest-)Anfor-derungen an Betreutes Wohnen für Senioren. Demzufolge werden beim Betreuten Wohnen Anforderungen an „eine barrierefreie, wohnliche und komfortorientierte Bauweise, das Angebot persönli-cher und kontaktfördernder Hilfen und die Sicherheit koordinierter Dienst- und Hilfeleistungen“ gestellt. Die Seniorenwohnanlage soll nach derzeitigem Stand bis Ende 2013 fertiggestellt werden.

Bebauungsplan „Lange Wiesen I“Der Bebauungsplan „Lange Wiesen I“ leitet die geordnete städte-bauliche Entwicklung im nördlichen Bereich des Gewanns „Lange Wiesen“ ein (Neubau Rathaus) und orientiert sich dabei an den Vor-gaben des Rahmenplans „Neue Mitte Remshalden“ (gemäß Beschluss des Gemeinderates vom 7.4.2008). Ebenso beinhaltet der Bebau-ungsplan einen ausreichend dimensionierten Erschließungsansatz an der Vom-Stein-Straße, um kurz-, mittel- bis langfristige Entwicklungs-perspektiven im Areal offen zu halten. Am 28.2.2011 beschloss der Gemeinderat den vorhabenbezogene Bebauungsplan „Lange Wiesen I“ als Satzung.

Bebauungsplan „Ostergasse – Lehenweg, Änderung Schul straße 29 – 31“Im Plangebiet ist die Realisierung eines Mehrfamilienhauses mit einer Kindertagesstätte (Kleinkindbetreuung, U-3-jährige; im Erdgeschoss) vorgesehen. Die Neubebauung soll den städtebaulichen Übergang zwischen der Bebauungsstruktur auf dem Schulgelände und der nördlich angrenzenden Wohnbebauung defi nieren und ein vertret-bares Maß an (Nach-)Verdichtung zulassen. Am 15.10.2012 fasste der Gemeinderat den Aufstellungsbeschluss des Bebauungsplanes „Ostergasse – Lehenweg, Änderung Schulstraße 29 – 31“.

Bebauungsplan „Pfl egeheim Remshalden – Erweiterung“ Bereits seit März 2007, ein knappes Jahr nach der Eröffnung, gab es die ersten Überlegungen, das bestehende Pfl egeheim „An den Weinbergen“ insbesondere im Demenzbereich zu erweitern. Eine konkrete Entwurfsplanung, die im September 2011 vom Gemein-derat genehmigt wurde, sah die Errichtung eines Erweiterungsbaus (einschließlich Verbindungsbau zum Gebäudebestand) für das Pfl e-geheim vor, um insbesondere den Bedarf an weiteren Pfl egeplätzen

für Demenzkranke decken zu können. Die bauliche Erweiterung erfolgte auf Grundlage des Flächennutzungsplans „Remshalden 2020“ und unter Berücksichtigung der Rahmenplanung „Neue Mitte Remshalden“. Sie wurde vom selben Vorhabenträger durch-geführt, der bereits 2005 das bestehende Pfl egeheim erstellt hatte, der SCHATZ projectbau GmbH. Am 31.1.2011 hatte der Gemeinde-rat in öffentlicher Sitzung den vorhabenbezogenen Bebauungsplan „Pfl egeheim Remshalden – Erweiterung“ und die zusammen mit dem Bebauungsplan aufgestellten örtlichen Bauvorschriften jeweils als Satzung beschlossen. Im Januar 2012 waren die Bauarbeiten gestartet, am 3.7.2012 wurde Richtfest gefeiert. Zu den seither bestehenden 76 Pfl egeplät-zen kommen durch die Erweiterung weitere 30 Pfl egeplätze hinzu, davon 24 Plätze im eigenen Demenzbereich mit einem speziellen Wohngruppenkonzept besonders für Menschen mit Demenz. Viel Wert gelegt wurde auf eine an den speziellen Bedürfnissen der Bewohner ausgerichtete architektonische Gestaltung und bauliche Ausstattung. So wurde großzügig Bewegungsraum geschaffen und viel Licht ins Haus gebracht. Das Konzept beinhaltet auch einen ebenerdiger Zugang zum beschützen „Demenzgarten“ mit Terrasse, Rundweg und Bänken.Bebauungsplan „Quartier Rathausstraße“Nach Fertigstellung des neuen Rathauses Remshalden (Marktplatz 1) und dem damit verbundenen Umzug der Gemeindeverwaltung stehen die kommunalen Flächen in der Rathausstraße/Wilhelm-Enßle-Straße einer Nachfolgenutzung zur Verfügung. Der Gemeinderat hatte sich nach eingehender Vorberatung im Pla-nungsausschuss und im Technischen Ausschuss für eine Wohn-bauentwicklung auf dem Areal des ehemaligen Schul-/Rathauses Geradstetten (ohne Erhalt der Gebäudesubstanz) entschieden. Im Rahmen einer extern beauftragten Projektentwicklung (die STEG Stadtentwicklung GmbH), bei der vier potenzielle Investoren ihre Entwürfe und Angebote eingereicht haben, hat der Gemeinderat in seiner Sitzung am 12.12.2011 den Planentwurf, gefertigt von der „j + j Planconcept GmbH“ im Auftrag der Wohnbau-Treuhand GmbH, für die weitere Bearbeitung und Realisierung beschlossen. Nachdem in der Sitzung des Gemeinderates am 12.12.2011 die Ent-scheidung über das zu konkretisierende Bebauungskonzept getroffen wurde und die damit verbundene Auswahl des Investors erfolgt ist, konnten die Planungen seitens des ausgewählten Investors weiter ausgearbeitet werden. Das Neubauvorhaben beinhaltet drei Mehrfamilienhäuser (mit jeweils maximal 6 Wohneinheiten) mit einer gemeinsamen Tiefga-rage und wird von der Wohnbau-Treuhand GmbH als Bauherr und Investor erstellt. Zum Zwecke einer geordneten städtebaulichen Ent-wicklung der Wohnbebauung in Verbindung mit der Platzgestaltung im öffentlichen Straßenraum und der beabsichtigten Neuordnung der Erschließung im nördlichen Teil des Plangebiets wurde ein Bebau-ungsplan aufgestellt. Die Aufstellung erfolgte als Bebauungsplan der Innenentwicklung gemäß § 13 a BauGB. Die zur Bebauung vorgesehenen Flächen lagen bisher im unbeplanten Innenbereich des Ortskerns Geradstet-ten. Die Flurstücke (und deren Teilfl ächen) für das neu zu bildende Baugrundstück der geplanten Wohnbebauung gehörten bislang der Gemeinde und wurden erst nach Abschluss eines städtebaulichen Vertrages zum Bebauungsplanverfahren an den Investor veräußert. Durch die vorangegangene Projektentwicklung war gewährleistet, dass die für die Wohnbauentwicklung notwendigen Flächen nach-frageorientiert vermarktet werden. Die Wohnbaufl äche wurde bisher von der Gemeindeverwaltung (Rathaus, sonstige Dienststellen) als „Gemeinbedarfsfl äche (öffentliche Verwaltung)“ genutzt und wurde freigeräumt (d.h. nach Abbruch der Gebäude) übergeben. Das Plangebiet liegt im Bereich westlich der Rathausstraße und nördlich der Wilhelm-Enßle-Straße auf Gemarkung Geradstetten. Das Einfügen in die Eigenart der näheren Umgebung (Misch- und Wohngebiete) ist gewährleistet. Das Bebauungskonzept für das allge-

25.4.2013 | Kommunale Leistungsbilanz 19

meine Wohngebiet beinhaltet drei Mehrfamilienhäuser (mit maximal sechs Wohneinheiten) mit jeweils zugeordnetem Tiefgaragen- und Stell-platzangebot (direkter Zugang von der Tiefgarage in die Wohn-gebäude, innere Erschließung der Wohnungen jeweils mit Aufzug). Die Erschließung des neuen Wohnquartiers erfolgt vorrangig über die Wilhelm-Enßle-Straße (Tiefgarage und 4 Stellplätze), während die öffentlichen Verkehrsfl ächen im nördlichen Geltungsbereich an die Rathausstraße angebunden werden.

Auszug des Bebauungsplans „Quartier Rathausstraße“

Neben der städtebaulichen Zielsetzung, eine attraktive Ersatzfl äche für den entfallenden Rathausvorplatz in der Rathausstraße (im Sinne einer Gliederung und Aufweitung des Straßenraumes) anzubieten und gleichzeitig auf den Bedarf an öffentlichen und privaten Stell-plätzen in Ortskernlage zu reagieren, soll der nördliche Bereich des Plangebiets als öffentliche Platzfl äche umgestaltet und neu geordnet werden. Die Gemeinde hat aus diesem Anlass im Zeitraum vom Juli 2012 bis März 2013 das Bebauungsplanverfahren „Quartier Rath-ausstraße“ durchgeführt. Zuvor hatte der Gemeinderat in seiner Sitzung am 26.7.2010 beschlossen, die STEG Stadtentwicklung GmbH mit der Projektentwicklung des Areals „Rathausstraße 24/ Wilhelm-Enßle-Str. 7“ zu beauftragen, um auf diese Weise eine nachfrageorientierte Nachnutzung zu gewährleisten und unter unterschiedlichen Bebauungsvorschlägen die attraktivste Lösung aus-wählen zu können. Im Rahmen der Projektentwicklung wurden in einem ersten Planungsschritt alternative Bebauungskonzepte vorge-stellt, welche auf Grundlage einer Standortanalyse und Bestandsauf-nahme entworfen und in enger Abstimmung mit Gemeinderat und Gemeindeverwaltung weiterentwickelt wurden. Des Weiteren zeigte sich aufgrund aktueller Anfragen aus der Bevölkerung der Bedarf an „barrierefreien“ Wohnformen für unterschiedliche Generationen, d.h. mit Aufzug erschlossenen Wohneinheiten mit unterschiedlich großen Wohnfl ächen. Die intensive Abstimmung mit dem Gremium des Gemeinderates im Rahmen der Projektentwicklung mündete schließlich in einem Planungs- und Nutzungskonzept, welches im Mai 2011 vom Technischen Ausschuss beschlossen worden war und die Grundlage für die daran anschließenden Investorengespräche gebildet hatte. Mit folgenden stichwortartigen Erläuterungen kann das Planungskonzept charakterisiert werden: – kleiner öffentlicher Platz mit ca. sieben öffentlichen Parkplätzen

(zuzüglich 7 neue private Stellplätze, ggf. als Garagen und/oder Carports),

– Neuordnung der Flurstücke 34/1 (Garagen Rathausstr. 10), Flst. 2688 (Straßenverlauf), Flst. 33 (ehemals denkmalgeschützter Schuppen), Flst. 33/2 und Flst. 2705/2 (Wohngebäude)

– 2 Mehrfamilienhäuser entlang der Rathausstraße mit jeweils 3 – 4 Wohneinheiten (mit Wohnfl ächen von ca. 50 bzw. 80 bis 100 m²),

– Doppelhaus in der Wilhelm-Enßle-Straße, – in der über die Wilhelm-Enßle-Straße erschlossenen Tiefgarage

wird eine ausreichende Anzahl an Stellplätzen (ca. 18 Stellplätze, zzgl. Kellerräume) angeboten

Dieses als Rahmenvorgabe für potenzielle Bauträger beschlossene Planungskonzept ging dabei auch auf die Bedürfnisse und Anre-

gungen der unmittelbar angrenzenden und betroffenen Nachbarn / Eigentümer ein, deren Interessen und Belange in gemeinsamen Besprechungen seitens der Verwaltung abgefragt wurden. Unter Berücksichtigung des beschriebenen Rahmenplans „Quartier Rat-hausstraße“ hatten vier interessierte Bauträger ihre Bebauungskon-zepte entwickelt und in Verbindung mit einem Kaufpreisangebot fristgerecht zum 21.11.2011 bei der Gemeinde eingereicht. Es war festzustellen, dass lediglich ein Bauträger bereit war, den vom Tech-nischen Ausschuss am 23.5.2011 verabschiedeten Rahmenplan (mit 2 Mehrfamilienhäusern und einem Doppelhaus) wie vorgegeben umzusetzen. Zwei Bauträger beabsichtigten ausschließlich die Reali-sierung von Mehrfamilienhäusern (mit zentraler Tiefgarage), ein Bau-träger schlug eine reine Einfamilienhaus-Bebauung (ohne Tiefgarage) vor. Nachdem in der Sitzung am 12.12.2011 die Entscheidung über das zu konkretisierende Bebauungskonzept getroffen wurde und die damit verbundene Auswahl des Bauträgers erfolgt ist, konnten die Planungen seitens des Bau-/Vorhabenträgers weiter ausgearbeitet und schließlich das Bebauungsplanverfahren durchgeführt werden.

Bebauungsplan „Schlarth (westlicher Teil) III. Änderung“ Nach Nutzungsaufgabe und Abbruch des Seminarhotels der ansässi-gen IHK-Bildungsstätte soll das Areal im Sinne einer geordneten städ-tebaulichen Entwicklung einer Neubebauung zugeführt werden. Da die gewerbliche Nutzung (Seminarhotel) im nördlichen Teil des Flur-stücks Nr. 5316 zukünftig seitens der Industrie- und Handelskam-mer (IHK) Region Stuttgart aufgegeben wird, kann das von Bebauung geräumte Gelände baulich neu geordnet werden. Im Plangebiet ist die Errichtung von Wohngebäuden beabsichtigt. Für eine Wohnnut-zung besteht in der Gemeinde Remshalden aktueller Bedarf. Das Plangebiet liegt im Bereich zwischen Goethestraße und Daimler-straße auf Gemarkung Grunbach. Es ist aufgrund seiner Einbindung in das von einer überwiegenden Wohnnutzung geprägte Umfeld sehr gut als Wohngebiet geeignet. Am 23.7.2012 beschloss der Gemein-derat den Entwurf des Bebauungsplanes „Bebauungsplan „Schlarth (westlicher Teil) III. Änderung“ als Satzung.

Bebauungsplan „Uferstraße“, Gemarkung GrunbachZur kurzfristigen Realisierung von zusätzlicher gewerblicher Nut-zungsfl äche und der langfristigen Sicherstellung von Entwick-lungsmöglichkeiten für den angrenzenden Gewerbebetrieb soll auf Grundlage der Flächennutzungsplanung das Gewerbegebiet „Ufer-straße“, Gewann „Rank“ in westlicher Orientierung bis zur Kläran-lage erweitert werden. Mit dem Bebauungsplan soll eine geordnete städtebauliche Entwicklung von Gewerbefl ächen zur Erweiterung des Gewerbegebietes „Uferstraße“ entstehen. Dieser förmliche Auf-stellungsbeschluss ist deshalb erforderlich. Hierbei soll für den in westlicher Richtung angrenzenden Gewerbetrieb Entwicklungs-potential geschaffen werden und damit auch dessen Bestand gesi-chert werden. Weiterhin soll durch den Ausbau der Infrastruktur eine nördliche Andienung des Kläranlagenareals zur effi zienten Klär-schlammbeseitigung ermöglicht werden. Am 26.9.2011 beschloss der Gemeinderat den Bebauungsplan „Uferstraße“ als Satzung.

Aktuelle und laufende Bebauungsplanverfahren:

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Da die gewerbliche Nutzung auf dem Betriebsgelände „Franz-Schu-bert-Straße 16“ aufgegeben wurde und eine Folgenutzung durch „das Wohnen nicht wesentlich störende“ Gewerbebetriebe am Standort nicht nachgefragt wird und zudem konfl iktträchtig scheint, ist eine bedarfsgerechte Umnutzung als Wohnbaufl äche beabsichtigt. Im Plangebiet ist die Realisierung einer Wohnnutzung in Form von vier Mehrfamilienhäusern vorgesehen. Die Wohnbebauung trägt mit ihrem Maß der baulichen Nutzung dem Ziel der Nachverdichtung Rechnung und reagiert auf die Umgebungsbebauung. Der Geltungs-bereich des Bebauungsplans umfasst ausschließlich das Grundstück Flst. Nr. 3240/2 im Erschließungsbereich der Kurzen Straße.

Auf dem kommunalen Grundstück Hößlinswarter Weg 11 und 13 befand sich ursprünglich ein Kindergarten mit Wohnung und Dop-pelgarage. Der Bebauungsplan „Maurer“ weist für das gesamte Grundstück „Fläche für den Gemeinbedarf“ aus. Nach Abbruch der angebauten (Hausmeister-)Wohnung sind eine Grundstücksteilung und eine Überplanung des nördlichen Grundstücksteiles als private Wohnbaufl äche beabsichtigt. Für die geplante Neubebauung ist vorab eine Bebauungsplanänderung erforderlich.

Der Gemeinderat der Gemeinde Remshalden hat bereits am 28.9.2009 in öffentlicher Sitzung den Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan „Breitwiesen“ im Ortsteil Grunbach gefasst. Der räumliche Geltungsbereich des Bebauungsplanes ist im Flächennut-zungsplan als „Gewerbliche Baufl äche in Planung“ (Gb 4) dargestellt. Der Bebauungsplan wird damit aus dem Flächennutzungsplan ent-wickelt. Mit dem Aufstellungsbeschluss soll eine geordnete städte-bauliche Entwicklung von Gewerbefl ächen entstehen. Vordringliches Ziel der Gemeinde Remshalden ist eine ausreichende Bereitstellung von gewerblichen Bauplätzen in topographisch günstiger Lage. Ferner soll durch eine möglichst geschlossene Bebauung für die Hinterlie-ger ein passiver Lärmschutz entstehen. In diesem Zusammenhang soll auch eine direkte Anbindung an die Brückenstraße (Stuttgarter Straße, B 29) geschaffen werden, um das vorhandene Straßennetz vom gewerblichen Verkehr zu entlasten und einen leistungsfähigen Anschluss an das überörtliche Verkehrsnetz bieten zu können. Dies erfordert jedoch weitergehende, von den beteiligten Behörden im Rahmen der frühzeitigen Beteiligung zum Bebauungsplanverfahren geforderte verkehrstechnische (Leistungsfähigkeits-)Nachweise.

7 Infrastruktur, Versorgung und Verkehr

7.1. RemstalwerkZum Jahresende 2012 sind die bestehenden Konzessionsverträge zwischen den Kommunen und Energieversorgungsunternehmen ausgelaufen. Zahlreiche Gemeinden im Remstal standen somit vor der Entscheidung, wie die Energieversorgung für die kommenden 20 Jahre weitergehen soll.Remshalden hat sich dazu entschlossen gemeinsam mit den Gemein-den Kernen, Urbach und Winterbach die Energieversorgung ihrer Bürger in die eigenen Hände zu nehmen und ein eigenständiges, kommunal dominiertes Regionalwerk zu betreiben. Bereits 2009 war deshalb im Interesse einer sachgerechten, sicheren und nachhal-tigen Energieversorgung eine interkommunale „Arbeitsgemeinschaft Strom“ gegründet worden. Ende Juli 2012 hatten sich die Gemein-deräte dieser vier Kommunen für ein integriertes Regionalwerk ent-schieden. Bereits im Mai war die Entscheidung für die Strategischen Partner Alb-Elektrizitätswerk Geislingen-Steige e.G., Stadtwerke Fellbach GmbH und Stadtwerke Schorndorf GmbH gefallen. Am 9.10.2012 wurde nach drei Jahren Vorbereitungsphase das Remstal-werk offi ziell gegründet. Sitz der Remstalwerk GmbH & Co. KG ist Remshalden. Zum Vorsitzenden des Aufsichtsrats wurde der Bürger-meister von Kernen, Stefan Altenberger, gewählt. Die vier Remstal-gemeinden Kernen, Remshalden, Winterbach und Urbach halten am neuen Unternehmen 51 %. Die übrigen 49 % liegen in den Händen der Stadtwerke in Fellbach und Schorndorf sowie des Alb-Elektrizi-tätswerks aus Geislingen.Die vier Kommunen Remshalden, Winterbach, Urbach und Kernen haben die Konzessionen für die Versorgung der Gemeindegebiete mit Strom öffentlich ausgeschrieben, mittels sogenannter Verfah-rensbriefe. Mit Verfahrensbrief vom 29.10.2012 wurden den Unter-nehmen, die auf die Bekanntmachungen im Bundesanzeiger hin ihr Interesse an der Stromkonzession in Remshalden bekundet hatten, die Entscheidungskriterien mitgeteilt, die der Gemeinderat Rems-halden in einer Sitzung am 22.10.2012 beschlossen hatte und nach welchen die Auswahlentscheidung zu Gunsten des künftigen Kon-zessionsvertragspartners zu treffen war. Beworben hatten sich die SÜWAG, die EnBW und das Remstalwerk. In einem transparenten und diskriminierungsfreien Verfahren wurden die Konzessionsver-tragsangebote bewertet. Das Remstalwerk ist hierbei mit Abstand auf dem ersten Platz gelandet. Sein Angebot war in jedem der sechs Kriterien Netzsicherheit, Versorgungszuverlässigkeit und Investi-tionen (Gewichtung 20 %), Preisgünstigkeit und Kosteneffi zienz (15 %), Verbraucherfreundlichkeit (10 %), Umweltverträglichkeit (15 %), Gewährleistung der effektiven Umsetzung der Ziele des Ener-giewirtschaftsgesetztes durch die Gemeinde (20 %) sowie Inhalte des Konzessionsvertrags (20 %) besser zu bewerten. Ausgesprochen wurde somit eine entsprechende Vergabeempfehlung für die Strom-konzession an das Remstalwerk. Damit bestätigte sich die Projektar-beit der vier Kommunen nochmals, weil nicht nur für die Region ein vielfältiges Unternehmen wie das Remstalwerk geschaffen wird, son-dern sich auch tatsächlich für die Kommunen Vorteile durch bessere Konzessionsverträge ergeben. Am 17.12.2012 beschloss der Rems-haldener Gemeinderat, die Stromkonzession ab 1.1.2013 gemäß § 46 Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) an die Remstalwerk GmbH & Co. KG zu vergeben.Um das Remstalwerk ins Laufen zu bringen waren, bisher unbe-merkt von der Öffentlichkeit, verschiedene Arbeitsgruppen tätig. Die Arbeitsgruppe Netzübernahme wird, nach der erfolgten Vergabe der Konzessionen, mit den abgebenden Netzbetreibern, der EnBW und der SÜWAG, in Netzübernahmeverhandlungen einsteigen. Ein wei-terer wichtiger Meilenstein ist der Eintritt in den Markt. Ab April 2013 geht das Remstalwerk mit wettbewerbsfähigen Strom- und Gasprodukten an den Markt. Die Kundenberatungen werden für die Remshaldener Bürger im Rathaus erfolgen.

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Das Remstalwerk steht für Bürgernähe und regionale Wertschöpfung und hat sich die Energiewende auf die Fahne geschrieben: Mit jeder Kilowattstunde Strom oder Gas, die das Remstalwerk verkauft, fl ießt ein Teil direkt an die Gemeinden zurück. Das stärkt die Wertschöp-fung vor Ort. Das Remstalwerk wird sich außerdem in der Region engagieren. Die Zusammenarbeit mit Bürgerinitiativen, Genossen-schaften und das Vorantreiben der Energiewende vor Ort sind dabei selbstverständlich. Das Unternehmen wird zudem einen Energiebei-rat gründen, der als Plattform für Austausch und gemeinsame Pro-jekte dienen kann.Das Remstalwerk wird im regionalen Preisvergleich absolut kon-kurrenzfähig sein und faire Produkte anbieten. Je schneller sich die Bürger der Kommunen für das Remstalwerk entscheiden, desto eher wird sich dieses als starkes und unabhängiges Unternehmen in der Region etablieren. Alle Bürgerinnen und Bürger Remshaldens werden deshalb vom Remstalwerk aufgerufen, das Energieversor-gungsunternehmen beim Aufbau zu unterstützen – Ein Unterneh-men in der Region, für die Region, im Eigentum der Kommunen und damit der Bürger.

7.2. Aktuelles Thema ‚Windkraft‘ – Teilfortschreibung des Regionalplans und Planungsabsichten der KommunenDie von Bund und Land auf politischer Ebene ausgerufene Ener-giewende stellt eine zentrale Herausforderung der nächsten Jahre dar. Der Verzicht auf die Nutzung von Kernenergie und die Scho-nung fossiler Ressourcen durch den Ausbau der Nutzung regene-rativer Energien erfordern eine grundlegende Umgestaltung der Energieversorgung. Insbesondere bei der Nutzung der Windenergie gibt es derzeit noch erhebliche Ausbaupotentiale. Die Landesregie-rung verfolgt daher das Ziel, dass bis zum Jahr 2020 mindestens 10 Prozent des Strombedarfs im Land Baden-Württemberg aus „heimi-scher“ Windkraft gedeckt werden sollen. Im Auftrag des Ministeri-ums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft hatte der TÜV SÜD eine Windkartierung für ganz Baden-Württemberg vorgenommen. Mit diesem Windatlas ist eine genaue Windpotenzialanalyse gegeben, welche die Datengrundlage im Hinblick auf die Windenergienutzung verbessert und eine wichtige Planungshilfe bei der Ausweisung von Vorranggebieten darstellt. Der Windatlas weist die mittleren Windge-schwindigkeiten für jeden Standort in Baden-Württemberg in einem Rastermaß von 50 mal 50 Meter für verschiedene Nabenhöhen aus. Hierdurch konnten erste Orientierungswerte auch für potenziell geeignete Flächen für Windenergienutzung auch auf der Gemarkung der Gemeinde Remshalden gewonnen werden.

Änderung der Gesetzeslage: Aufhebung von AusschlussgebietenIn Verbindung mit der Zielsetzung, die Windenergie zu einem wesentlichen Bestandteil der Nutzung erneuerbarer Energien in Baden-Württemberg zu machen, wurde am 9.5.2012 das novel-lierte Landesplanungsgesetzes als neue gesetzliche Grundlage für den umfassenden Ausbau der Windenergie in Baden-Württemberg beschlossen. Zum 1.1.2013 wurden die alten, in den Regionalplä-nen bisher festgelegten Vorrang- und Ausschlussgebiete gesetzlich aufgehoben. Nach der bisherigen Gesetzeslage wurden regional-bedeutsame Standorte für die Errichtung von Windkraftanlagen in Baden-Württemberg in den Regionalplänen dargestellt. Außerhalb darin festgelegter, sogenannter „Vorranggebiete“ waren die Errich-tung und der Betrieb von regionalbedeutsamen Windenergieanlagen bislang ausgeschlossen. Wesentlicher Inhalt der Novelle des Lan-desplanungsgesetzes ist, dass die Vorrangfl ächen für Windkraftanla-gen in den Regionalplänen künftig keine Ausschlusswirkung mehr für Windkraft außerhalb dieser Flächen entfalten. Da diese „Aus-schlussgebiete“ in Zukunft nicht mehr zulässig sind, ist die Errich-tung von Windkraftanlagen grundsätzlich im Außenbereich möglich, sofern öffentliche Belange nicht entgegenstehen und eine Erschlie-ßung gesichert werden kann. Die Kommunen haben jedoch die

Möglichkeit, in ihren Flächennutzungsplänen (FNP) sogenannte „Konzentrationszonen“ für Windkraft darzustellen. Außerhalb dieser Zonen ist der Bau von Windkraftanlagen ausgeschlossen. Damit kann die Steuerung der Standorte für Windkraftanlagen planungsrechtlich künftig auf der kommunalen Ebene erfolgen. Sofern keine Konzen-trationszonen im Flächennutzungsplan dargestellt werden, müsste eine Genehmigung für Windkraftanlagen alleine über ein immissions-schutzrechtliches Genehmigungsverfahren erfolgen. Von Bedeutung ist hierbei jedoch, dass im Plangebiet des Regionalverbandes „Ver-band Region Stuttgart“ und insbesondere im Remstal eine raumspezi-fi sche Besonderheit in der Form vorliegt, dass der – gemäß Windatlas Baden-Württemberg – für Windkraftanlagen geeignete Freiraum wei-testgehend über sogenannte „Regionale Grünzüge“ (als verbindliche regionalplanerische Zielvorgaben) geschützt ist. Denn diese Grün-züge stellen quasi selbst ein „Ausschlusskriterium“ für die Errichtung von Windkraftanlagen dar. Im Falle einer gewünschten Errichtung von Windkraftanlagen außerhalb eines dafür vorgesehenen Vorrang-gebietes im Regionalplan, jedoch innerhalb eines „Regionalen Grün-zuges“, wäre ein so genanntes „Zielabweichungsverfahren“ nach dem Raumordnungs- bzw. Landesplanungsgesetz erforderlich. Da es sich hierbei um ein komplexes Verfahren handelt, dessen Erfolgsaus-sichten mit Blick auf die regionalplanerischen Zielvorgaben zudem gering sein dürften, ist davon auszugehen, dass potenzielle Wind-kraftbetreiber und Investoren diese Vorgehensweise meiden werden und stattdessen vorzugsweise auf ausgewiesene Vorranggebiete der Regionalplanung und/oder „Konzentrationszonen“ auf Ebene der kommunalen Bauleitplanung ausweichen werden. Für Remshalden bedeutet dies, dass potenzielle Windkraftstandorte auf der Gemar-kung bereits über die Regionalplanung in Form von Vorranggebie-ten sowie über die „Regionalen Grünzüge“ ausreichend gesteuert werden dürften. Sollten Investoren auftreten, die über das gemeldete Vorranggebiet hinaus Windkraftanlagen errichten wollen, würde die Verwaltung gemäß § 5 BauGB den Flächennutzungsplan „Remshal-den 2020“ ändern bzw. teilfortschreiben und gegebenenfalls auch eine Veränderungssperre (gemäß § 14 bzw. § 15 Abs. 3 BauGB) erlas-sen. Diese Vorgehensweise wurde vom Gemeinderat in öffentlicher Sitzung am 12.3.2012 beschlossen.

Potenzialanalyse „Windenergiestandorte“Der Gemeinde Remshalden liegt seit Februar 2012 eine Potenzial-analyse vor, d.h. eine Grundlagenuntersuchung potenziell geeigneter Flächen für Windkraft im Raum Schorndorf. Diese Potenzialanalyse „Windenergiestandorte“ der theolia Naturenergien GmbH wurde für das ca. 3 km nordwestlich der Stadt Schorndorf und nördlich der Ortslagen von Remshalden liegende „Teilgebiet IV Grafenberg“ erstellt und in öffentlicher Sitzung des Gemeinderates am 12.3.2012 vorgestellt. Als potenziell für Windkraft geeignete Fläche hat sich ein Gebiet östlich der Ortslage von Buoch, entlang der Markungsgrenze der Gemeinden Remshalden und Berglen herausgestellt. Gemeinsam mit der Raumschaft Schorndorf wurde dieses Gebiet als näher zu untersuchende Potenzialfl äche im Rahmen der Teilfortschreibung des Regionalplans zur Nutzung der Windenergie bereits als Vorrangfl äche an den Regionalverband gemeldet. Das Untersuchungsgebiet weist große Flächen mit entsprechender Windhöffi gkeit auf, die Windge-schwindigkeiten liegen bei 4,5 m/s bis 6,5 m/s in 140 m über Grund und bieten damit ein hohes Potenzial für Windenergienutzung. Aller-dings sorgen mehrere Siedlungsbereiche zuzüglich der einzuhalten-den Abstandsfl ächen für große Ausschlussgebiete. Einzelgehöfte, deren Abstandsfl ächen sowie zur Erholung genutzte Sonderbaufl ä-chen schließen weitere Flächen aus. Lediglich westlich von Höß-linswart sowie auf den östlich davon gelegenen Höhen ergeben sich laut den Ergebnissen der Studie potentiell geeignete Flächen. Zudem liegen innerhalb dieser Potenzialfl äche großfl ächig Landschafts-schutz-, Vogelschutz- sowie Wasserschutzgebiete, die sich zum Teil auch überlagern. So sind beispielsweise Fledermäuse und Vögel, wie der unter Artenschutz stehende rote Milan, von Windkraftanlagen gefährdet. Diese Kriterien müssten im Falle einer Inanspruchnahme

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der Flächen für Windkraftanlagen einzeln und detailliert geprüft werden. Neben dem Naturschutz (Naturschutzgebiete und Vogel-schutzgebiete) sind bei der Errichtung von Windkraftanlagen weitere Abstandsfl ächen und -korridore, insbesondere gegenüber Wohn-nutzung und sonstigen Infrastruktureinrichtungen, einzuhalten. Der Gemeindeverwaltungsverband Winnenden und die Gemeinde Berglen haben zwischenzeitlich ein Verfahren zur Änderung des gemeinsamen Flächennutzungsplans (FNP) 2000 – 2015 eingeleitet. In dem Plangebiet des Gemeindeverwaltungsverbandes wurden drei Standorte ermittelt, die im weiteren Planverfahren auf ihre Eignung als „Vorrangfl ächen für Windkraftanlagen“ untersucht werden sollen. Eine Betroffenheit der Gemeinde Remshalden ist ausschließlich bei dem Standortbereich bzw. der Potenzialfl äche „Höhe“ auf Gemar-kung Berglen-Hößlinswart aufgrund der unmittelbaren Lage an der Gemeindegrenze und der topografi schen Situation (weithin sichtbare Kammlage zum Remstal) gegeben. Grundsätzlich deckt sich diese Flächenausweisung allerdings mit den Entwicklungsabsichten der Gemeinde Remshalden, nach denen der südwestlich angrenzende Bereich auf der Gemarkung Geradstetten (Gewann „Oberholz“) ebenfalls eine näher zu untersuchende Potenzialfl äche darstellt.

„Windkraftpotenzial in Remshalden“

Projekt „Windpark Buocher Höhe“Die Stadt Waiblingen hatte bereits im Sommer 2011 ein Ingeni-eurbüro mit der Untersuchung beauftragt, welche Flächen auf der Waiblinger Gemarkung grundsätzlich für den Bau von Windkraftan-lagen in Betracht kommen könnten. Als geeigneter Standort hatte sich im Rahmen dieser Potenzialanalyse ein etwa 233 Hektar großes Gebiet im Waiblinger Stadtwald herausgestellt. Es handelt sich hier-bei um Waldbereiche, die auf dem Höhenzug zwischen Korb und Remshalden-Buoch liegen. Die Besonderheit dabei: Das Gelände, welches sich auf einem Höhenrücken vom Kleinheppacher Kopf bei Korb-Steinreinach bis kurz vor Buoch erstreckt, liegt als „exterrito-riales Stadtgebiet“ auf Waiblinger Gemarkung „inselartig“ inmitten des Waldes der Buocher Höhe. Es ist somit umgeben von Flächen der Nachbarkommunen. Die Planungen der Stadt Waiblingen sind aus Remshaldener Sicht daher von besonderem Interesse. Die Ergeb-nisse der Potenzialanalyse wurden erstmals im Dezember 2011 den Waiblinger Umlandkommunen Weinstadt, Winnenden, Korb, Remshalden, Winterbach, Berglen und Kernen vorgestellt. Nach Vorstellung der Ergebnisse im Gemeinderat der Stadt Waiblingen am 15.12.2011 hatte sich dieser entschieden, in die Planung eines Windkraftparks mit mehreren Windkraftanlagen im Stadtwald auf der Buocher Höhe einzusteigen. Ursprünglich wurde von einem Flä-chenpotenzial für ca. 10 Windkraftanlagen ausgegangen – eine Zahl, die sich im Rahmen der konkreteren Standortuntersuchungen redu-zieren dürfte. In der öffentlichen Sitzung des Gemeinderats Rems-halden am 12.3.2012 wurden die Waiblinger Überlegungen von Oberbürgermeister Andreas Hesky vorgestellt. Hierbei machten die Vertreter beider Kommunen deutlich, dass die weitere Vorgehens-weise in enger Abstimmung der von den Planungen tangierten Kom-munen erfolgen soll. Darüber hinaus hatte OB Hesky in der Sitzung

betont, dass die Stadt Waiblingen auf eine Beteiligung seitens der Kommunen und der Bürgerschaft an einem potenziellen „Windpark Buocher Höhe“ setzen wolle. Am 18.6.2012 fand außerdem eine separate Informationsveranstal-tung für die Remshaldener Bürgerinnen und Bürger zum Thema „Windkraft“ im Gemeindehaus Buoch statt. Inhalte der Veranstal-tung waren die aktuellen Standortüberlegungen der Gemeinde Rems-halden sowie der Planungsstand der Stadt Waiblingen (innerhalb des Planungsverbandes Unteres Remstal). Am 23.7.2012 hat der Gemeinderat schließlich eine förmliche Stellungnahme der Gemeinde Remshalden im Rahmen der frühzeitigen Beteiligung zum Ände-rungsverfahren 08 des Flächennutzungsplans 2015 des Planungsver-bandes Unteres Remstal (d.h. einschließlich Waiblingen) beschlossen. Darin wird auf die Betroffenheit der Gemeinde Remshalden bei den geplanten Flächenausweisungen „Ver-/Entsorgungsfl äche (Standort für erneuerbare Energie/Windkraftanlagen)“ mit den lfd. Nr. WA 64 „Buocher Höhe“ (Waiblingen), WE 65 „Nonnenberg“ (Wein-stadt-Schnait) und WE 66 „Roter Stich“ (Weinstadt-Großheppach) jeweils aufgrund deren Lage in unmittelbarer Nähe zu den Gemar-kungen Buoch, Grunbach und Geradstetten sowie der topografi schen Situation (exponierte Höhenlagen) hingewiesen. Die angemeldeten Bedenken wurden standortbezogen konkretisiert und begründet.

Weiteres Vorgehen auf dem Gemeindegebiet RemshaldenSeitens der Gemeinde Remshalden ist beabsichtigt, zunächst die Teilfortschreibung des Regionalplans Region Stuttgart zum Thema Windenergie konstruktiv zu begleiten, um die daraus resultierenden Erkenntnisse bezüglich der Standorteignung auf kommunaler Ebene nutzen zu können. Erst nach Abschluss dieses regionalplanerischen Verfahrens sollen demnach die nächsten Schritte für konkretere Standortuntersuchungen – wie beispielweise Windmessungen und artenschutzrechtliche Fachgutachten – im Gemeindegebiet folgen. Die Regionalversammlung des Verbandes Region Stuttgart hat am 25.7.2012 den Entwurf zur Teilfortschreibung des Regionalplans für die Festlegung von Vorranggebieten für Standorte regionalbedeutsa-mer Windkraftanlagen beschlossen und die Geschäftsstelle beauftragt, die formale Anhörung zum Entwurf (gemäß § 12 LplG) durchzufüh-ren. Mit dem am 5.9.2012 bei der Gemeindeverwaltung eingegange-nen Schreiben erhielten somit die Planungsträger, andere öffentliche Stellen und Privatpersonen (gem. § 4 Abs. 3 LplG) sowie die aner-kannten Naturschutzvereine die Gelegenheit, bis 30.11.2012 zu den vorliegenden Planungen Stellung zu nehmen. Gegenstand der Anhörung war der Entwurf der Teilfortschreibung des Regionalplanes, bestehend aus der Raumnutzungskarte mit den dargestellten Vorranggebieten für Standorte regionalbedeutsamer Windkraftanlagen und Textteil mit Begründung, sowie der Umwelt-bericht, in welchem die Vorgehensweise und die der Planung zu- grunde gelegten Ausschlusskriterien beschrieben werden.

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„Teilfortschreibung Regionalplan“, Quelle: Verband Region Stuttgart

Die Gemeinde Remshalden gab – unter Berücksichtigung der bereits in laufenden Änderungsverfahren der Flächennutzungspläne angren-zender Kommunen vorgebrachten Anregungen und Bedenken – eine vom Gemeinderat am 26.11.2012 beschlossene Stellungnahme im Rahmen der formalen Anhörung zum Entwurf der „Teilfortschrei-bung des Regionalplans für die Region Stuttgart zur Festlegung von Vorranggebieten für die Nutzung der Windenergie“ ab:

„Die Gemeinde Remshalden steht den mit der Änderung des Lan-desplanungsgesetzes einhergehenden Entwicklungsoptionen beim Ausbau der erneuerbaren Energien im Bereich „Windkraft“ grund-sätzlich positiv gegenüber. Wichtig erscheint ihr jedoch ein maßvoller und verantwortungsbewusster Umgang mit dieser planungsrechtli-chen Steuerungskompetenz – insbesondere in Bezug auf die Schutz-güter Mensch (Gesundheit/Erholung), Pfl anzen und Tiere sowie Landschaft (Landschaftsbild). Eine Betroffenheit der Gemeinde Remshalden ist bei den geplanten Vorranggebieten „für Standorte regionalbedeutsamer Windkraftanla-gen“ mit den Ordnungsnummern WN-25 „Buocher Höhe 1“ (Waib-lingen, Korb), WN-26 „Buocher Höhe 2“ (Berglen, Remshalden) und WN-33 „Nonnenberg“ (Weinstadt) jeweils aufgrund deren Lage in unmittelbarer Nähe zu den Gemarkungen Buoch, Grunbach und Ge-radstetten sowie der topografi schen Situation (exponierte Höhenla-gen) gegeben, weshalb Bedenken angemeldet werden.

Die Bedenken lassen sich in Bezug auf die einzelnen Flächenauswei-sungen wie folgt konkretisieren:

• WN-25 „Buocher Höhe 1“ (Waiblingen, Korb) – Die nördlich des Ortsteils Buoch im seit 12.05.2005 rechts-

wirksamen Flächennutzungsplan „Remshalden 2020“ aus-gewiesenen Sonderbaufl ächen „Freizeit und Erholung“ / „Erholungs- und Bildungsstätte“ beinhalten schutzbedürftige Wohnnutzungen sowie ein Gesundheitszentrum (für ganz-heitliche Therapien, Im Salenhäule 10), welche zudem über rechtsverbindliche Bebauungspläne („Salenhäule“, „Salen-häule II“ und „Salenhäule III“) festgesetzt sind.

Unter Berücksichtigung der planerischen Vorsorgeabstände gemäß Windenergieerlass Baden-Württemberg dürfte somit die nordöstliche Teilfl äche von „WN-25“ zu Konfl ikten führen (hier: Abstand < ca. 500 m) und müsste unseres Erachtens insbesondere aus Gründen des Lärm-/ Immissions-schutzes herausgenommen werden.

– Bei dem Vorranggebiet „WN-25“ ist darauf hinzuweisen, dass der westliche Ortsrand von Buoch bauplanungsrechtlich als „Reines Wohngebiet“ festgesetzt ist (gem. Bebauungsplan „Garten- Waiblingerstr.“, rechtsverbindlich seit 25.01.1968) und daher erhöhte immissionsschutzrechtliche Anforderungen bei der Genehmigungsfähigkeit konkreter Vorhaben zu beachten sind.

Die Gemeinde Remshalden geht davon aus, dass es sich bei den derzeit berücksichtigten Abständen auf der Ebene der Regio-nal- und Flächennutzungsplanung um „Orientierungswerte“ (gem. Kapitel 2.3 des Umweltberichts) handelt, welche „bei der Umsetzung der Flächen auf den nachgelagerten Ebenen“ (bspw. im nachfolgenden immissionsschutzrechtlichen Ge-nehmigungsverfahren) für die Windenergieanlagen konkreter untersucht und geprüft werden müssen.

– Ebenso sind die im Flächennutzungsplan „Remshalden 2020“ ausgewiesenen geplanten Wohnbaufl ächen im Orts-teil Buoch, hier insbesondere die geplante Wohnbaufl äche „B 1a“ (Winnender Weg), sowie die Aussiedlerhöfe bei den Vor-sorgeabständen angemessen zu berücksichtigen.

– Das Waldgebiet „Buocher Höhe“ stellt mit seinen Schutzfunk-tionen einen bedeutenden Natur- und Naherholungsraum sowohl für die örtliche Bevölkerung als auch in der Region Stuttgart dar (Schutzgut Mensch), welchem in Bezug auf die Eingriffe (nach § 14 Abs. 1 BNatSchG) vorrangig durch Ver-meidung und Minimierung Rechnung zu tragen ist.

– Weitere gewichtige Bedenken beziehen sich auf das Schutz-gut Landschaft, da das Landschaftsbild durch die Errichtung von Windkraftanlagen erheblich verändert und beeinträchtigt werden wird. Hierbei ist die exponierte Höhenlage des Sied-lungsbereichs Buoch gegenüber den topografi sch tiefer liegen-den Windkraftanlagen zu beachten, welche in Abhängigkeit der konkreten Standortwahl eine dringend zu vermeidende Galeriewirkung auf Rotorebene entfalten könnten. Um dies-bezüglich eine Beurteilung vornehmen zu können, erscheint es nach Auffassung der Gemeinde Remshalden zwingend erforderlich, entsprechende Simulationen des Landschafts-bildes von der Buocher Ortslage und mit Orientierung nach Westen zu erstellen.

Dieser landschaftsbildbezogene Aspekt erscheint umso bedeutender aufgrund der Höhenverhältnisse des bebau-ten Siedlungsbereichs (im Mittel ca. 500 m ü. NN.) zu den geplanten Nabenhöhen der Windkraftanlagen (von ca. 135 m) auf einer Geländehöhe von ca. 450 m ü. NN. Dies hat nämlich zur Folge, dass das Landschaftsbild um den Ortsteil Buoch weniger von den Masten als vielmehr von den Roto-ren dominiert wird, welche bedingt durch die Rotorendurch-messer und die konstanten Drehbewegungen eine nahezu geschlossene Silhouette erzeugen. Diese Zusammenhänge stellen nach unserer Auffassung einen Sonderfall bei dem Vorranggebiet „WN-25“ dar, welcher daher einer besonde-ren Berücksichtigung bedarf (bspw. in Bezug auf die Stand-ortwahl und die Anzahl der Windkraftanlagen).

24 25.4.2013 | Kommunale Leistungsbilanz

– Wie in den Kapiteln 5, 6 und 7 des Umweltberichts unter „Flora, Fauna, Biodiversität“ bereits dargestellt kommt dem Artenschutz eine besondere Bedeutung zu, da dieser nicht der planerischen Abwägung unterliegt. In diesem Zusam-menhang wird auf die bereits vorliegenden Informationen des Landratsamtes Rems-Murr-Kreis über die Verbreitung des Rotmilans (Brut- und Revierpaare) hingewiesen und um eine frühzeitige Berücksichtigung im Zuge der Umweltprüfung bereits auf der Ebene der Regionalplanung gebeten.

– Hinweis auf vorhandene Richtfunkstrecken (ausgehend vom Standort „Wasserturm Buoch“ und zwei weiter östlich gele-genen Standorten im Gewann „Oberholz“, Gemarkung Geradstetten) – zwecks Vermeidung von Störeinfl üssen sind ggf. weitere Prüfungen erforderlich.

Die Gemeinde Remshalden bittet außerdem darum, im weiteren Verfahren die bereits begonnene Form einer intensiven Öffent-lichkeitsbeteiligung und eine umfassende Information der Bevöl-kerung fortzusetzen.

• WN-33 „Nonnenberg“ (Weinstadt) – Grundsätzlich deckt sich diese Flächenausweisung mit den

Entwicklungspotenzialen der Gemeinde Remshalden, nach denen der nordöstlich angrenzende Bereich (Gemarkung Geradstetten) ebenfalls eine näher zu untersuchende Poten-zialfl äche darstellt, welche hiermit im Rahmen der Teilfort-schreibung des Regionalplans zur Nutzung der Windenergie nachgemeldet wird und eine Erweiterung dieses Vorrangge-bietes ermöglicht (unter Berücksichtigung des Mindestab-standes zu den Siedlungsgebieten und unter Ausschluss des FFH-Gebietes). Somit entspräche diese Gemeindegrenzen überschreitende Ausweisung auch der regionalplanerischen Zielsetzung einer räumlichen Konzentration der „Vorrangge-biete für Windkraftanlagen“.

– Wichtig ist für die Gemeinde Remshalden – neben der Gewährleistung einer breiten (d.h. die Gemeindegrenzen überschreitenden) Öffentlichkeitsbeteiligung – auch hier die Berücksichtigung der Belange des Landschaftsbildes (bspw. in Form von Simulationen). Eine intensive interkommunale Abstimmung im Rahmen der konkreten Standortfestlegungen in nachgelagerten Verfahren ist anzustreben, um einen best-möglichen Windertrag im Zuge der angestrebten Bündelung mehrerer Windkraftanlagen am betreffenden Standort „Non-nenberg“ (Weinstadt)/„Lochshau“ (Remshalden) für beide Kommunen zu erzielen und auch langfristig zu gewährleisten.“

Der Verband Region Stuttgart weist in seinem Anschreiben zur for-malen Anhörung bezüglich des weiteren Vorgehens darauf hin, dass die eingegangenen Stellungnahmen „nach Zusammenstellung und inhaltlicher Aufbereitung mit den jeweiligen Absendern erör-tert“ werden“. Diese Erörterungstermine fi nden voraussichtlich im 1. Quartal 2013 statt. Im Anschluss daran erfolgt die Beratung und Be-schlussfassung in den Gremien des Verbandes Region Stuttgart.

7.3 Erschließung „Neue Mitte“ Remshalden – Planung der EntwässerungDer Rahmenplan „Neue Mitte Remshalden“ (Verfasser: Freie Pla-nungsgruppe 7, Stuttgart) umfasst ein Areal, welches durch die Untere Hauptstraße (K 1866) im Norden, Vom-Stein-Straße im Osten, Mittelquerspange (K 1866) im Westen und Bundesstraße B 29 im Süden begrenzt wird. In der Entwässerungskonzeption (Stand Juli 2008) wurde eine Fläche von 6,53 ha betrachtet. Die Entwäs-serungseinrichtungen der neuen Gebäude (Rathaus Remshalden, Erweiterung Pfl egeheim) wurden für ein Trennsystem konzipiert. Die Gemeinde Remshalden beabsichtigt, weitere Flächen, zunächst im nördlichen Teil des Gebiets, zu erschließen. Die Flächen schließen im Osten an das Rathaus an und werden im Norden durch die Untere Hauptstraße, im Westen durch die Mittelquerspange und im Süden durch den geplanten „Anger“ begrenzt. Das Planungsareal 2012 für die Ausarbeitung des Angers (Verkehrsplanung) und die Entwässe-

rung hat eine Gesamtfl äche von 3,65 ha und reicht im Süden bis zur Straße Am Kelterwiesenbach. Die Entwässerungsplanung sieht grundsätzlich eine Trennentwässe-rung vor. Dies bedeutet, dass das Schmutzwasser über den zum Teil bereits neu verlegten Kanal in der Angerstraße über die Vom-Stein-Straße zur Straße am Kelterwiesenbach (über ein Pumpwerk am Kel-terwiesenbach) in Richtung Kläranlage Grunbach abgeleitet wird. Das Regenwasser aus den Dachfl ächen und evtl. der Straßen und Hoffl ächen soll über einen separaten Regenwasserkanal in Richtung Westen zur Rems entwässert werden. Hierfür wurden verschiedene Varianten untersucht. In der Summe wurden 9 Kanalbauvarianten untersucht, die sich im Wesentlichen an der unterschiedlichen Tras-senführung unterscheiden. Alle diese Varianten leiten das Regenwas-ser direkt oder indirekt über den Hattlesbach in die Rems ein. In der Ableitungsvariante V0.1 wird das Oberfl ächenwasser aus dem Gebiet „Neue Mitte“ (Planungsareal 2012) unbehandelt in den Hattlesbach eingeleitet. Zur Vermeidung von zu hoher hydraulischer Belastung des Hattlesbach wird voraussichtlich ein Rückhaltebecken erforder-lich. Aus technischer Sicht ergeben sich für diese Variante etliche Vor-teile wie z.B.: kein Rückstau von Rems-Hochwasser über den Kanal in das Gebiet „Neue Mitte“, Trassierung des Ableitungskanals vor-wiegend auf öffentlichen Grundstücken und kein Bedarf an Flächen im Gebiet „Neue Mitte“ außerhalb der Straßenfl ächen, „erprobte“, unkomplizierte und langlebige Bauwerke (Kanal- und Schachtbau-werke). Außerdem wurde noch eine weitere Variante untersucht, die das Oberfl ächenwasser aus dem Gebiet „Neue Mitte“ (Pla-nungsareal 2012) über eine Zentralen Rigolen-Versickerungsanlage in den Untergrund versickern lassen. Das Oberfl ächenwasser wird im Gebiet gesammelt, in Absetzschächten behandelt und der Zen-tralen Rigolen-Versickerungsanlage zugeleitet. Eine solche Versicke-rung ins Grundwasser hätte den Vorteil, dass dies dem Anspruch an einen naturnahen Umgang mit Regenwasser am nächsten kommt, da ortsnah versickert und nicht abgeleitet wird. Allerdings zeigt diese Variante auch deutliche Nachteile, wie z.B. dass im Zuständigkeitsbe-reich des Landratsamts Rems-Murr-Kreis keine vergleichbare Anlage besteht, aus der entsprechende Erfahrungswerte abgeleitet werden könnten. Somit hätte die Versickerungsanlage „Pilotcharakter“, was ein gewisses Risiko für die Gemeinde Remshalden darstellt, hinsicht-lich Ausführung und Bemessung, sowie Betrieb und Dauerhaftigkeit (Verschließen der Sickerfl äche). Weiter wäre hier ein hoher Flächen-bedarf im Gebiet „Neue Mitte“ außerhalb der Straßenfl ächen erfor-derlich. Durch den Standort der Versickerungsanlage im Anger und bei länger andauerndem Remshochwasser steigt der Grundwasser-spiegel an und dies kann zu Versickerungs- bzw. Abfl ussproblemen des Regenwassers aus dem Gebiet führen.Schließlich entschied man sich im Jahr 2012 dafür, die Kanalbauvari-ante V0.1 (Regenwasserableitung über einen Kanal zum Hattlesbach und weiter zur Rems) aufgrund ihrer Vorteile und geringer Ausfüh-rungskosten weiter zu verfolgen. Derzeit wird für die Variante 0.1 – Vorzugsvariante mit Baukosten von ca. 963.000 EUR gerechnet.

Entwässerung Neue Mitte Remshalden

25.4.2013 | Kommunale Leistungsbilanz 25

7.4 Barrierefreiheit am Bahnhof GrunbachAm 13.1.2011 erfolgte der „Baggerbiss“ für die Baumaßnahmen, am 4.10.2011 wurden die beiden neuen Aufzüge und Rampen zur ver-längerten Fußgängerunterführung in der S-Bahn-Station Grunbach in Betrieb genommen. Die S-Bahnstation ist nach dem Umbau für Rollstuhlfahrer und mobilitätseingeschränkte Reisende wie auch für Fahrgäste mit schwerem Gepäck, Kinderwagen oder Fahrrad stufen-los zugänglich. Um dies zu erreichen, wurden zwei Aufzüge von der bestehenden Fußgängerunterführung zu den Bahnsteigen an Gleis 1 und Gleis 2 sowie eine 14 Meter lange Rampe vom Bahnhofsvorplatz zum Bahnsteig an Gleis 1 erstellt. Darüber hinaus wurde die Fußgän-gerunterführung Richtung Süden um elf Meter verlängert und durch eine 63 Meter lange Rampe sowie eine neue Treppenanlage mit der höher gelegenen Uhlandstraße verbunden, sodass die Erreichbarkeit für Grunbacher Bürgerinnen und Bürger von Süden her verbessert werden konnte. Den rund 2.200 Fahrgästen, die täglich in Grunbach ein- und aussteigen, steht seitdem ein seit langem erwarteter barrie-refreier Zugang zur Verfügung. Insgesamt wurden rund 2,5 Millio-nen Euro in die Modernisierung der Grunbacher Station investiert. Die Aufzüge und Rampen wurden im Rahmen des 5. Ausführungs-vertrags zur behindertengerechten Nachrüstung von S-Bahn-Statio-nen im Mittleren Neckarraum erstellt.

7.5 Neubau Kanal von Buoch nach Grunbach und Rückbau der Kläranlage in BuochHintergrund für den Neubau des Kanals bildet die Stilllegung der Klär-anlage Buoch. Die abwasserrechtliche Betriebserlaubnis der bereits im Jahr 1969 in Betrieb genommenen Kläranlage Buoch lief zum 31.12.2012 aus. Nach einer Betriebszeit von über 40 Jahren hätte die Anlage sowohl verfahrenstechnisch als auch baulich umfang-reich saniert werden müssen, um diese auch weiterhin betreiben zu können. Langfristig gesehen war es deshalb kostengünstiger für die Gemeinde, die Kläranlage in Buoch aufzugeben und einen neuen Anschlusskanal nach Grunbach zu bauen. Im Zuge des Kanalbaus wurde auch ein Leerrohrdrilling für eventuell später benötigte Kabel-anschlüsse sowie ein Wasserleitungsschlauch zur späteren Speisung des Hochbehälters Ruit durch das Überschusswasser der Hirschquelle mit verlegt. Nach erfolgreicher Fertigstellung wurde der neue Misch-wasserkanal im April 2012 in Betrieb genommen. Die Bauwerke der ehemaligen Kläranlage wie Oxidationsgraben, Nachklärbecken, Rücklaufschlamm Pumpwerk, Schlammspeicher und Rechengerinne mit anschließendem Sandfang sowie des Auslaufschachts der Kläran-lage wurden rückgebaut. Das Ende der 1980er Jahre erstellte Regen-überlaufbecken (RÜB) Buoch mit Drosselschacht am Standort der Kläranlage Buoch wurde in seiner derzeitigen Funktion und Betriebs-weise erhalten. Die Drosselwassermenge des RÜB Buoch von 7,5 l/s wird über den neuen Ableitungskanal nun nach Grunbach abgelei-tet. Ein belüfteter Sand- und Geröllfang im Anschluss an den Dros-selschacht fängt grobe Sinkstoffe wie Sand und Kies ab. Im Zuge der Herstellung des Ableitungskanals wurde auch der Entlastungskanal

des RÜB Buoch, der hydraulisch überlastet war und regelmäßig über-staute, neu dimensioniert. Neben Regenrückhaltebecken und Entla-stungskanal blieb das Betriebsgebäude, in welchem die Steuerung der Geröllfangbelüftung sowie der Kompressor untergebracht sind, ebenfalls erhalten. Das Betriebsgebäude wurde saniert und erhielt ein neues Pultdach. Die Gesamtkosten für den Bau des 1,5 km langen Kanals nach Grunbach, zusammen mit dem Rückbau der Kläranlage, sowie die Erneuerung der Elektrotechnik des Regenüberlaufbecken Buoch beliefen sich auf rund 850.000,00 EUR. Diese Baumaßnahme wurde vom Umweltministerium des Landes Baden-Württemberg mit 28 % gefördert.

Bauarbeiten für den neuen Kanal

7.6 Generalsanierung Trinkwasserhochbehälter Nonnenkopf in HebsackDie Gemeindewerke Remshalden betreiben im Ortsteil Hebsack den Hochbehälter Nonnenkopf. Der Trinkwasserbehälter Nonnenkopf versorgt den Ortsteil Hebsack mit Trinkwasser des Zweckverbandes Landeswasserversorgung. Aufgrund von umfangreichen Korrosionen an den Rohrleitungen im Behälter ist eine Instandsetzung erforder-lich. Über den daraus resultierenden Instandsetzungsbedarf in der technischen Einrichtung hinaus werden die Betriebsabläufe verbes-sert. Von April 2012 bis Juni 2012 wurde vom Ingenieurbüro RBS Wave GmbH das Gutachten „Ausarbeitung eines Sanierungs- und Ausbau-konzeptes“ erstellt. In diesem Gutachten wird neben der Beurteilung des baulichen und technischen Zustandes der Wasserversorgungs-anlagen auch die Bedeutung dieser Anlagen für die Versorgung der Gemeinde betrachtet. In diesem Gutachten wird die Notwendig-keit bestätigt den Hochbehälter Nonnenkopf grundlegend instand zu setzen. Der Hochbehälter wurde in den 60er Jahren des letzten Jahrtausends als einkammriger Wasserbehälter für den Gemeindeteil Hebsack gebaut. Der bestehende Behälter Nonnenkopf ist mit einer Speicherkapazität von 620 m³ optimal für gesamt Hebsack ausge-stattet. Wegen der starken Korrosionserscheinungen sind sämtliche Stahlteile im Bedienungshaus und in der Wasserkammer zu ersetzen. Der bestehende Zugang in die Wasserkammer erfolgte durch eine Öffnung in der Kammerdecke über der Wasserfl äche und eine ca. 8 m lange Stahlleiter. Die korrodierte Stahlleiter wurde demontiert und die Öffnung verschlossen.Der neue Zugang in die Wasserkammer wurde von Ebene des Zwi-schenpodestes aus hergestellt. Hierzu wurde eine Türöffnung in die Wasserkammerwand und anschließend in der Wasserkammer eine Zugangskanzel aus Beton gebaut. Von der Zugangskanzel aus kann dann die gesamte Wasserspiegelfl äche eingesehen und kontrolliert werden. Das stark korrodierte Zwischenpodest im Rohrkeller wurde durch eine neue Stahlkonstruktion aus verzinkten Profi len ersetzt.

26 25.4.2013 | Kommunale Leistungsbilanz

Die ebenfalls stark korrodierten Geländer im EG, der Spindeltreppe und dem Zwischenpodest werden durch neue ersetzt. Die Sichtbe-tonfl ächen der Deckenuntersicht und die Flächen im Bereich der Zugangsöffnung weisen viele freiliegende Bewehrungseisen auf. In der Gewölbefl äche war bei einer Besichtigung eine feuchte Stelle sichtbar, die auf einen Riss hindeutet, durch den Oberfl ächenwas-ser eindringt. Daher wird die Decke von außen frei gelegt und die Deckenabdichtung kontrolliert und erneuert. Da zudem die gesamte Deckeninnenfl äche instand gesetzt wird, müssen im Rahmen dieser Maßnahmen auch die gesamten Wand- und Bodenfl ächen neu beschichtet werden. Die verfahrenstechnische Ausstattung des Hoch-behälters Nonnenkopf muss in der Wasserkammer und im Rohrkel-ler vollständig erneuert werden. Im Jahr 2012 wurden bereits die Rohbauarbeiten und zum Teil die Rohrleitungs – und Metallbauar-beiten durchgeführt. Im Frühjahr 2013 werden noch weiter Maler-, Fliesenleger-, Flachdachabdichtungs- und Betoninstandsetzungs-arbeiten ausgeführt, sodass der generalsanierte Trinkwasserspeicher im Sommer 2013 in Betrieb gehen kann und den Ortsteil Hebsack wieder zuverlässig mit Trinkwasser versorgt wird.

7.7 Sanierung der Sammelkläranlage GrunbachInstandsetzung von BetonbauwerkenDie Kläranlage Remshalden-Grunbach wurde 1964 in Betrieb genommen und in den Jahren 1983 und 1995/96 erweitert. Viele der Betonbauwerke aus dem Jahre 1964 sind noch heute in Betrieb und auch langfristig noch von Bedeutung. Durch die Stilllegung der Kläranlage in Buoch vergrößert sich das Einzugsgebiet der Kläran-lage Grunbach und die Abwasserreinigung von Remshalden konzen-triert sich nun vollständig auf das Klärwerk in Grunbach. Somit sind Investitionen in diese Anlage umso mehr von Bedeutung, damit lang-fristig eine hochwertige Abwasserreinigung vorgenommen werden kann, die letztendlich auch einen wichtigen Beitrag für den Umwelt-schutz (Gewässerschutz) darstellt. Zunächst wurden durch einen beratenden Bauingenieur in enger Abstimmung mit dem Bauamt eine betontechnologische Unter-suchung an den Bauwerken wie Rechengebäude, Schlamment-wässerungsgebäude, Regenüberlaufbecken, Schneckenhebewerk, Verteilerschacht, Sandfang einschl. Gerinne, Schlammbehälter und Nachklärbecken durchgeführt. Anschließend wurden die Sanierungs-arbeiten an den verschiedenen Bauwerken nach Dringlichkeiten eingestuft und schließlich eine konkrete Sanierungsplanung ausge-arbeitet. So konnten die Bauwerke, die mit einem dringlichen Hand-lungsbedarf eingestuft wurden, im Jahr 2011 instand gesetzt werden. Nach erfolgter beschränkter Ausschreibung und Vergabe an die Firma Resabau aus Freiburg wurde im Sommer 2011 die Betonsanierung der Bauwerke Schlammentwässerungsgebäude, Schneckenhebe-werk und der zwei Schlammbehälter ausgeführt. Außerdem wurde in diesem Zuge die Maschinentechnik des Schneckenhebewerks erneu-

ert. Diese große Hebeanlage fördert zu Beginn der Abwas-serreinigung die gesamte Was-sermenge um ca. 10 m nach oben, sodass das Abwasser anschließend im freien Gefälle die Anlage durchläuft.

Aufbau einer Wasserhaltung

Instandsetzung der Schlammbecken

Modernisierung der Schlammbehandlung Im Jahr 2009 wurde eine Studie über den langfristigen Sanierungs – und Ausbaubedarfs auf der Kläranlage Grunbach durch externe Fachingenieure in enger Abstimmung mit dem Bauamt/Sachgebiet Tiefbau ausgearbeitet. So konnte im Jahr 2010 mit der schrittwei-sen Gesamtsanierung der Sammelkläranlage Grunbach begonnen werden. Dabei wurde neben den Themen Bauwerkssanierungen, Anschluss Ortsteil Buoch und Erneuerung der Elektrotechnik auch das Thema Modernisierung der Schlammentwässerung und Neubau einer Schlammfaulungsanlage aufgegriffen. Im Herbst 2012 wurde zu diesem Thema die Vorplanung mit einer detaillierten Wirtschaft-lichkeitsuntersuchung ausgearbeitet. Auf der Kläranlage Grunbach entstehen jedes Jahr durch den Abwasserreinigungsprozess ca. 1.500 Tonnen entwässerter Klärschlamm. Dieser Schlamm ist nicht aus-gefault, dies bedeutet, dass der Schlamm fast mit seiner vollständi-gen biologischen Energie entsorgt wird und keine Nutzung für die Erzeugung von elektrischer Energie und Wärme stattfi ndet. Weiter ist der Schlamm durch die aktuell betriebene Schlammbehandlung nur teilstabilisiert. Dies hat zur Folge, dass der Schlamm noch sehr geruchsintensiv ist. Die Verwertung bzw. Entsorgung nicht ausrei-chend stabilisierter Klärschlämme bedingt seitens der Entsorgungs-unternehmen meist Mehrkosten. Daher wurde nun mit der Planung begonnen den Klärschlamm in einem Faulbehälter auszufaulen, ähn-lich wie in einer Biogasanlage, und anschließend das gewonnene Biogas in einem Gasmotor in einem Blockheizkraftwerk zu verbren-nen. Mit diesem Blockheizkraftwerk kann dann Strom für den Eigen-verbrauch auf der Kläranlage erzeugt werden. Somit lässt sich der Strombezug vom Stromversorger künftig deutlich senken. Außerdem entsteht am Gasmotor Abwärme, die zur Beheizung der Betriebs-gebäude und des Faulgasbehälters genutzt werden kann. So wird zukünftig der Verbrauch von Heizöl erheblich gesenkt. Durch die Faulung werden die Verwertungsrisiken reduziert, die Verringe-rung der Schlammmenge beträgt etwa ein Drittel der ursprünglichen Menge ohne Faulung. Es muss damit weniger Schlamm behandelt und vor allem entsorgt werden. Nach der Faulung ist der Schlamm stabilisiert, d.h. die geruchsbildenden Inhaltsstoffe sind weitgehend abgebaut. Stabilisierter entwässerter Klärschlamm kann ohne weitere Behandlungsschritte einfacher entsorgt werden. Im Jahr 2013 wird die Vorplanung weiter ausgearbeitet werden.

7.8 Kanalsanierung in den Ortsteilen Buoch und RohrbronnIm Jahr 2011 wurde im Ortsteil Buoch mit der Sanierung des Rems-haldener Kanalnetzes mittels Inliner- und Robotertechnik begonnen. Im Jahr 2012 wurde diese im Ortsteil Rohrbronn fortgesetzt.Mittels Robotertechnik wurden die zu sanierenden Kanalrohre für den Inlinereinbau vorbereitet bzw. nach dem Inlinereinbau die

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Zuläufe aufgefräst und in den Inliner eingebunden. Der Inliner bestand in beiden Ortsteilen aus einem lichtaushärtenden, glasfaser-verstärkten Kunststoff, welcher die optimale Auskleidung des Kanal-rohres gewährleistet. Die Sanierung einer Kanalhaltung mittels Inliner- und Robotertechnik ist deutlich kostengünstiger als eine konventionelle Kanalsanierung, da auf einen Aushub komplett verzichtet werden kann. Sie bean-sprucht zudem nur wenige Stunden Zeitaufwand vor Ort. Die Quali-tät des sanierten Rohrs entspricht der eines völlig neuen. Die Kosten für die Kanalsanierung inkl. derer Planung und Kamerabefahrung der Kanäle in Buoch beliefen sich auf rund 250.000 EUR und in Rohr-bronn auf 365.000 EUR.2013 werden noch weitere Kanalstrecken im Ortsteil Rohrbronn sowie das Kanalnetz in Hebsack saniert. In den Folgejahren erfolgt die Kanalsanierung in den Ortsteilen Geradstetten und Grunbach.

7.9 Erneuerung von Wasserversorgungsleitungen und Reparatur von RohrbrüchenIm Jahr 2012 wurden in der Friedensstraße im Ortsteil Geradstetten ca. 60 m Hauptwasserleitung sowie in Grunbach im Wiesengrund ca. 60 m Hauptwasserleitung inklusive deren Hausanschlussleitungen erneuert. Im Zuge der Wasserleitungserneuerung im Wiesengrund wurde in der Alemannenstraße ein Ringschluss mit weiteren ca. 50 m Hauptwasserleitung hergestellt. Die Auswechselungen wurden erforderlich, da es in diesen Bereichen an den alten Graugussleitun-gen vermehrt zu Rohrbrüchen gekommen war.Des Weiteren waren die Gemeindewerke Remshalden auch in den Jahren 2011 und 2012 wieder mit zahlreichen Reparaturen von Was-serleitungsbrüchen beschäftigt. Im Jahr 2011 wurden 52 Rohrbrüche im öffentlichen Bereich verzeichnet, wobei 20 hiervon auf die Haupt-wasserleitungen entfi elen. Im Jahr 2012 wurden 39 Rohrbrüche im öffentlichen Bereich verzeichnet, wobei 18 hiervon auf die Haupt-wasserleitungen entfi elen.

Reparaturstelle nach einem Rohrbruch

7.10 Sanierung der Wege und GemeindestraßenIn den Jahren 2011 und 2012 wurde der Schwerpunkt auf die Sanierung der Gemeindestraßen gelegt. Nach der Fertigstellung des Anschlusskanals von Buoch nach Grunbach soll im Jahr 2013 eine umfangreichere Sanierung von Feldwegen mittels einer Oberfl ächen-behandlung erfolgen. Ein Großteil der Feldwegreparaturen, wie das Verschließen von Schlaglöchern, wurde durch den gemeindeeigenen Bauhof ausgeführt. Das Jahresbauunternehmen kam lediglich bei der Entsiegelung des Fuß- und Radweges am Kelterwiesenbach, hinter der Firma Palmer Bleche und bei der Sanierung des Fuß- und Rad-weges hinter dem AWO-Pfl egeheim in Geradstetten zum Einsatz. Bei der Sanierung der Gemeindestraßen hingegen hatte die Firma Fischer Bau GmbH alle Hände voll zu tun. So wurden beispiels-weise im Markgraben, der Silcherstraße und in der Wilhelm-Enßle-Straße punktuelle Reparaturen in der Asphaltdecke durchgeführt. In der Bahnhofstraße wurde das schadhafte Pfl aster ausgebaut und durch einen neuen Asphaltbelag ersetzt. Des Weiteren wurden in der Jahnstraße (Bereich von der Mühlstraße zum Kindergarten), in der Blumenstraße, in der Lutherstraße sowie im Wiesengrund neue Asphaltbeläge eingebaut.

Sanierung in der Blumenstraße

7.11 Instandsetzung der Brücke über die Remstalbahn nach Geradstetten-SüdDas Bauwerk wurde von der Deutschen Bahn im Jahre 1961 im Zuge der Elektrifi zierung der Bahnstrecke Stuttgart – Aalen erstellt. Zwi-schenzeitlich wurde das Bauwerk einmal im Fahrbahnbereich mit einer neuen Abdichtung versehen. Nach einer Nutzungszeit von 50 Jahren stand nun eine Gesamtsanierung (Fahrbahn, Gehwege, Vordächer und Untersicht) an. Der Verwaltung liegt eine Vereinba-rung vor, nach der im Jahre 1962 das Brückenbauwerk inkl. seiner Anschlusswege, die nördliche Treppenanlage sowie Parallel- und Verbindungswege aufgrund ihrer Zweckbestimmung nach Fertig-stellung in das Eigentum der Gemeinde übergehen. Dadurch liegt heute die Zuständigkeit bei der Gemeinde Remshalden. Die Brücke hatte erhebliche Mängel im Bereich der Geländer, Abdichtungen, Fahrbahnbelag und Betonoberfl ächen. Um die Dauerhaftigkeit des Bauwerks langfristig zu erhalten, war kurzfristig eine Sanierung erfor-derlich. Hierzu war bereits im Jahr 2010 eine Planung durch einen Brückenbauingenieur in enger Abstimmung mit dem Bauamt/Sach-gebiet Tiefbau Remshalden ausgearbeitet worden. Die Ausführung erfolgte in halbseitiger Bauweise, sodass der Verkehr zwar einge-schränkt, aber trotz der Baumaßnahme fl ießen konnte. Im Sommer 2012 wurden der Fahrbahnbelag einschließlich Abdichtung und Randsteine komplett abgetragen und Fahrbahnplatte, Gehwege, Vor-dächer und Untersicht mittels Hochdruckwasserstrahlen und/oder Sandstrahlen gereinigt. Die Brücke inkl. Gehwege und Vordächer erhielt eine neue Abdichtung. Der Treppenabgang in der Böschung zum Bahnsteig mit seinem Geländer wurde ebenfalls instand gesetzt. Sowohl das Hochdruckwasserstrahlen als auch die Instandsetzung der Untersicht konnten nur in Sperrpausen mit Stromabschaltung und Nachtschichten ausgeführt werden. Die Instandsetzungsarbei-ten der Brücke Badstraße wurden durch die Fa. Lukas Gläser aus Aspach ausgeführt. Die Bauarbeiten konnten im November 2012 abgeschlossen werden. Allerdings musste die Beschichtung für die Geländer (Schutzanstrich) aufgrund der Witterung und Überkapazität des Nachunternehmers auf das Frühjahr 2013 verschoben werden.

28 25.4.2013 | Kommunale Leistungsbilanz

7.12 Bauhof RemshaldenDer Bauhof der Gemeinde Remshalden konnte am 8.8.2011 einen leistungsfähigen und schadstoffarmen neuen Lkw in Betrieb nehmen. Er ersetzte einen 20 Jahre alten Bauhof-Lkw, welcher nach einem Getriebeschaden nicht weiter genutzt werden konnte. Der mit modernster Technik ausgerüstete Lkw übertrifft die Anforderun-gen der Schadstoffklasse 5 (EURO 5) und wird damit als besonders umweltfreundliches Fahrzeug eingestuft. Das 14-Tonnen-Fahrzeug hat eine Leistung von 250 PS und kann Lasten bis zu einem Gewicht von 7.500 kg befördern. Es wird vom Bauhof insbesondere für den Transport von verschiedenen Baumaterialien eingesetzt. Außerdem wurde das Fahrzeug vor seiner Zulassung für den Einsatz im Winter-dienst ausgerüstet, bei dem er eine zentrale Rolle einnimmt.

8 WirtschaftWirtschaftsforum

Gäste beim Wirtschaftsforum 2012

Informative Vorträge und gute Gespräche erlebten die rund 140 Besucher des 7. Remshaldener Wirtschaftsforums im Oktober 2011. Neben zahlreichen örtlichen Unternehmern, Gemeinderäten und Vertretern der Gemeindeverwaltung machte der inzwischen schon traditionellen Veranstaltung auch politische Prominenz ihre Aufwar-tung, darunter die Landtagsabgeordneten Jochen Haussmann und Petra Häffner sowie IHK-Bezirkspräsident und MdL Claus Paal. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand der Vortrag von Trendbeobach-ter Mathias Haas, der unter dem Titel „Wissen, wie der Hase läuft“ bekannte Megatrends entschlüsselte und den Geschäftsleuten drin-gend riet, sich schon heute mit Zukunftsaufgaben wie dem demogra-fi schen Wandel auseinander zu setzen. Im Rahmen der Firmenpräsentation stellte Dr. Jan Klingele, geschäfts-führender Gesellschafter der Klingele Papierwerke, das seit 1936 in Remshalden ansässige Unternehmen vor. Am Stammwerk in Grun-bach stellt das Familienunternehmen Qualitätspapier, Wellkisten, Stanzverpackungen sowie zahlreiche optimierte Speziallösungen für Verpackungen her. Geschäftsführer Michael Haufl er stellte das erst 2008 gegründete und sehr erfolgreiche Jungunternehmen scireum GmbH vor. Das Geschäftsfeld der Firma ist die Softwareentwicklung mit den Schwerpunkten Handelsinformationssysteme und E-Com-merce, die auf die speziellen Bedürfnisse und Anforderungen im Mit-telstand ausgerichtet sind. Für ihre Leistungen hatten die Inhaber Andreas und Michael Haufl er im Jahr zuvor mit dem Technologie-transferpreis 2010 eine besondere Auszeichnung erhalten.Landtagspräsident Guido Wolf war der Hauptredner beim Wirt-schaftsforum 2012. Er gratulierte der Gemeinde zu einer „unheimlich lebendigen, dynamischen, innovativen Wirtschaftskraft“. Kennzeich-nend für die Wirtschaft hierzulande sei das „Fabrikle“ als respektvol-ler Sammelbegriff für Orte, an denen getüftelt und geschafft wird,

mit modernster Technik und nur scheinbar altmodischen Tugenden. Christian Imle, der mit seiner Firma erst Anfang des Jahres vom bis-herigen Standort in Miedelsbach nach Remshalden umgezogen war, stellte sein Unternehmen für Brand- und Wasserschadenssanierung vor. Außerdem präsentierte sich das Unternehmen Konnerth & Co GbR als Spezialist für Teilemanagement, der in Remshalden Sonder-maschinen für branchenunabhängige und -übergreifende Anwen-dungen produziert. Die Reihe Wirtschaftsforum wird auch 2013 eine Fortsetzung fi nden.

9 Natur und Umweltschutz9.1 Interkommunales Grünprojekt „Remstal“ im Jahr 2019Seitdem das Land Baden-Württemberg im Jahr 2009 seine Zusage für ein sog. „Grünprojekt“ erteilt hat, wird in interkommunaler Zusam-menarbeit an der Konzeption für das Ausstellungsjahr 2019 sowie darauf aufbauend in den beteiligten Kommunen an der Durchfüh-rung von konkreten Umsetzungsmaßnahmen gearbeitet. Der Mini-sterrat hatte zunächst im Dezember 2009 über die Vergabe der Landesgartenschauen und Grünprojekte für den Zeitraum 2015 bis 2018 entschieden und dabei die Bewerbung der „Remstal“-Kommu-nen nicht berücksichtigt. Aus diesem Grund war es – wie bereits in der kommunalen Leistungsbilanz 2009/2010 berichtet – umso erfreulicher, als im Juni 2010 bekannt gegeben worden war, dass für das Jahr 2019 ein „Grünprojekt“ an die 16 beteiligten Kommunen im Remstal vergeben wurde. Der Zuschlag für diese modellhafte Form einer interkommunalen Gartenschau ist umso höher zu gewichten, da sich für den Vergabezeitraum 2015 bis 2018 insgesamt 18 Städte um eine Landesgartenschau und 23 Städte und Gemeinde um ein Grünprojekt beworben hatten. Dies dokumentiert somit auch den Stellenwert, der zwischenzeitlich seitens der Kommunen der Auf-wertung von Frei- und Grünfl ächen sowie den damit verbundenen Chancen und Impulsen für die Stadtentwicklung beigemessen wird. Die Durchführung der Interkommunalen Gartenschau Remstal 2019 hat zum Ziel, landschaftliche Besonderheiten des Remstals zu beto-nen, städtebauliche Akzente hervorzuheben, ökologische Konzepte zu verwirklichen, Angebote zur (Nah-)Erholung zu entwickeln sowie die Rems nachhaltig „in Szene“ zu setzen. An der Konzeption der Interkommunalen Gartenschau beteiligt sind die Städte und Gemein-den des Remstals und der Verband Region Stuttgart. Der Planungs-raum erstreckt sich somit über drei Landkreise (Rems-Murr-Kreis, Ludwigsburg und Ostalbkreis), zwei Planungsregionen (Verband Region Stuttgart, Regionalverband Ostwürttemberg) und einen Regierungsbezirk (Stuttgart). Alle beteiligten Kommunen hatten im Frühjahr 2011, d.h. nach der Vergabe dieses sogenannten „Grün-projektes“, eine vom Land Baden-Württemberg gewünschte gemein-same Zielvereinbarung abgeben. Mit dieser Vereinbarung wird zum Ausdruck gebracht, dass „alle beteiligten Kommunen weiterhin geschlossen hinter diesem innovativen Vorhaben stehen und bereit sind, das interkommunale Grünprojekt gemeinsam mit allen ver-fügbaren Mitteln vorzubereiten und im Zieljahr 2019 durchzufüh-ren.“ Dieser nochmaligen Willensbekundung hat der Gemeinderat in seiner Sitzung am 28.02.2011 zugestimmt.

KonzeptionDie Konzeption der Interkommunalen Gartenschau Remstal 2019 basiert auf der Idee, die gemeinsamen Themen und Herausforderun-gen des Remstals zu bearbeiten und zu präsentieren. Diese werden als Klammerthemen bezeichnet. Zusätzlich setzt jede Stadt und Gemeinde ein individuelles Thema, das sog. „Perlenthema“, um. Die gemeinsame, interkommunale Bearbeitung der Klammerthe-men erfolgt in sechs Themenblöcken: Mobilität & Verkehr, Kultur-landschaft, Kunst & Kultur, Erholung & Freizeit, die Rems sowie Wein & Kulinarik. Diese im Ausführungsjahr 2019 zu präsentieren-

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den Themen werden aktuell in verschiedenen Arbeitsgruppen (z.B. „Rems“, „Wein & Kulinarik“, „Mobilität“, „Kulturlandschaft“, „Kunst & Kultur“, Freizeit & Erholung“) diskutiert und konkretisiert. Inner-halb dieser Arbeitsgruppen stimmen sich kommunale Vertreter zu den einzelnen Themen ab und entwickeln neue Maßnahmenideen. So gibt es neben dem Radwegekonzept beispielsweise den Ansatz eines Tourismuskonzeptes für „Flusswandern“ auf der Rems (mittels Kajaks und Kanadiern), welches insbesondere auch auf naturschutz-bezogene Belange abgestimmt werden muss. Damit könnte neben dem bereits bestehenden und in Teilabschnitten zu verbessernden bzw. auszubauenden Radwegekonzeptes ein weiteres Rückgrat für die Naherholung im Remstal angeboten werden. Auch in der Arbeits-gruppe „Kulturlandschaft“ beteiligt sich die Gemeinde Remshalden aktiv, da hier insbesondere das Thema „Streuobst“ (bspw. interkom-munales Pfl egekonzept, Vermarktung u.a.) behandelt wird. Eine zentrale Herausforderung in der Umsetzung der Interkommu-nalen Gartenschau ist außerdem die Erarbeitung und Umsetzung eines abgestimmten Mobilitätskonzeptes. Dazu erarbeitet die AG Mobilität verschiedene Szenarien für die einzelnen Mobilitätsfor-men: Radwege, Pedelecs, Remsbahn und Bus. In Form der Perlenthe-men setzen die Städte und Gemeinden eigene thematische Akzente und präsentieren sich beispielsweise zu Themen wie „Stadtgrün und Parks“ (Schwäbisch Gmünd), „Wasser“ (Plüderhausen) oder „Ortser-neuerung“ (Remshalden).

Übersichtskarte der beteiligten „Remstal“-Kommunen mit Perlenthe-men und interkommunalen Klammerthemen

Die im Rahmen der Klammerthemen entwickelten Projekte und Maßnahmen sollen schließlich in möglichst gebündelter Form zu Fördermittelanträgen zusammengefasst (z.B. Radwegekonzeption oder Kanuroute) werden. Eine weitere Fördermöglichkeit auch für die individuellen Projekte der Kommunen ist das Co-Finanzierungs-konzept des Verbandes Region Stuttgart. Über dieses Instrument sind bislang bereits 1,5 Mio. Euro in die Freiraumentwicklung des Remstals gefl ossen – so profi tierte auch das „Rems-Deck“ im Orts-teil Grunbach von diesen regionalen Fördermitteln. Ein Ziel für die zukünftigen Beantragungszeiträume der regionalen Co-Finanzierung ist die Bündelung von kleinen Einzelprojekten einer Maßnahmen-kategorie zu einem Gesamtantrag. Ausreichend konkretisierte inter-kommunale wie auch kommunale Projektbausteine sollen außerdem nach Erreichen eines aussagekräftigen Planungsstandes der Öffent-lichkeit präsentiert werden und auf diese Weise in einen Bürgerbetei-ligungsprozess eingebunden werden.

Diskussion und Konkretisierung der Projektvorschläge der Gemeinde Remshalden Die Gemeinde Remshalden beabsichtigt, den zentral gelegenen, unmittelbar südlich an den noch zu erweiternden neuen Marktplatz und den Rathausneubau angrenzenden Freiraum (gemäß Rahmen-plan „Neue Mitte Remshalden“, sog. Anger) einschließlich seiner

westlichen Fortsetzung im bisher landwirtschaftlich dominierten Landschaftsraum zwischen den Ortsteilen Geradstetten und Grun-bach als potenzielle Projekt- und Aktionsfl ächen im Rahmen der interkommunalen Gartenschau „Remstal 2019“ zu entwickeln und für diverse Veranstaltungen zur Verfügung zu stellen.Das Quartier „Neue Mitte Remshalden“ stellt in diesem Zusammen-hang eine städtebauliche Herausforderung dar, weil die zeitgemäße Architektursprache einen bewussten Kontrast zu den historischen Ortskernen der Gemeinde bilden wird. Deren Erhalt kann insbeson-dere mittels (weiterer) Städtebauförderprogramme gelingen und als eine kontinuierliche Aufgabe bezeichnet werden. Aus diesem Grund ist das von der interkommunal besetzten Arbeits- und Lenkungs-gruppe vorgeschlagene „Perlenthema“ ORTSERNEUERUNG für die Gemeinde Remshalden passend zugeschnitten.

Potenzial für eine landschaftsarchitektonische Gestaltung im beispiel-haften Projektraum „Geradstetten – Grunbach“

Des Weiteren ist die Erlebbarkeit der Rems eine wichtiges Hand-lungsfeld für die Gemeinde Remshalden bis zum Programmjahr 2019 – und natürlich darüber hinaus, nicht zuletzt weil der Fluss „Rems“ zwar ein Namensbestandteil der Gemeinde ist, jedoch bis-lang nicht in der Form erlebt und wahrgenommen werden kann wie die ebenso landschaftsprägenden (Wein-)„Halden“. Neben einer landschaftsarchitektonischen Aufwertung der wohnortnahen Erho-lungsfl ächen sowohl im Plangebiet „Neue Mitte Remshalden“ als auch im Freiraum zwischen den Ortsteilen Geradstetten und Grun-bach könnte der Lärmschutz entlang der Bundesstraße B 29 einen weiteren Schwerpunkt des Freiraumkonzeptes bilden. Im Rahmen der Zusage des Landes Baden-Württemberg für das „Grünprojekt“ Remstal 2019 haben sich die beteiligten Kommunen darauf geeinigt, dass mit Beginn des Jahres 2014 eine verbindliche Durchführungs-vereinbarung zwischen dem Land und den durchführenden Kommu-nen geschlossen werden soll. Im Vorfeld sind selbstverständlich die (kommunalen) Projektvorschläge nochmals zu diskutieren und ent-sprechende Beschlüsse in den Gemeinderäten zu fassen. Die Gemeindeverwaltung steht diesem innovativen und interkom-munalen Grünprojekt äußerst aufgeschlossen gegenüber, wie dies auch bereits der Gemeinderat am 6.4.2009 mit der Befürwortung der interkommunalen Bewerbung und der Diskussion der Projekträume – zuletzt in der Sitzung am 7.5.2012 – zum Ausdruck gebracht hat.

9.2 Streuobstförderprogramm Remshalden Streuobstwiesen dienen unzähligen Tier- und Pfl anzenarten als wertvolle Lebensräume und gelten darüber hinaus als besonders attraktive und prägende Landschaftselemente, die unserer Region einen besonderen Reiz verleihen. Noch immer wird auch im Remstal aus den Streuobstbeständen ein Großteil für die jährliche

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Fruchtsaftproduktion geerntet. Gleichzeitig ist aber wie andernorts auch hier auf den zweiten Blick feststellbar, dass viele Streuobst-wiesen in den vergangenen Jahren zum „Pfl egefall“ geworden sind. Immer öfter wurde die Pfl ege und Bewirtschaftung der Stückle auf-gegeben, zahlreiche Bäume sind veraltet und nicht geschnitten. Angesichts dieser Pfl egerückstände hat die Gemeindeverwaltung in enger Abstimmung mit den Vorständen der ortsansässigen Obst- und Gartenbauvereine (OGVs) ein Förderprogramm zur Pfl ege und zum Erhalt von Streuobstwiesen entwickelt. Am 24.10.2011 hat der Gemeinderat ein Maßnahmenpaket, verbunden mit entsprechenden Fördermöglichkeiten, beschlossen.

„Runder Tisch Streuobst“Zur weiteren Planung und Umsetzung des Maßnahmenpaketes wurde mit den Vorständen aller OGVs in Remshalden ein „Runder Tisch Streuobst“ gebildet, welcher sich im Abstand von ca. zwei bis drei Monaten regelmäßig im Rathaus trifft, um gemeinsame Aktionen zum Thema „Streuobstförderprogramm“ zu planen und einen Aus-tausch zwischen den Vereinen untereinander und der Gemeinde zu fördern. Bis Ende 2012 hatten insgesamt fünf Sitzungen des „Runden Tisches“ stattgefunden. Fachliche Unterstützung wurde begleitend im ersten Jahr bei einem externen Fachbüro eingeholt.Die bislang erzielten Ergebnisse können sich sehen lassen. So wurde im Frühjahr 2012 in Zusammenarbeit zwischen der Grundschule Grunbach und dem OGV Grunbach mit Unterstützung der Gemeinde erfolgreich ein „Schulgartenprojekt“ umgesetzt. Als Ort, an dem praktisches und kooperatives soziales Lernen ermöglicht wird, ist der von Schülern der Grundschulbetreuung (Schulgarten-AG) aufge-baute und gepfl egte Schulgarten ein besonderes Bildungsangebot und bietet mit seinem Raum für Projektarbeiten darüber hinaus Synergie-effekte für das Streuobstprojekt der Gesamtgemeinde.Teil des geplanten Maßnahmenpakets sind auch die Remshaldener Apfelsafttage, die am 26. und 27.9.2012 ihre Premiere feierten, und das mit durchschlagendem Erfolg. Neben zahlreichen „Stücklesbe-sitzern“ ließen rund zweihundert Schülerinnen und Schüler aus allen Remshaldener Schulen die zuvor auf kommunalen und priva-ten Streuobstwiesen selbst gesammelten Äpfel bei der „Mobile Saft-moschte“ auf dem Parkplatz der Wilhelm-Enßle-Halle zu eigenem Apfelsaft pressen. Für Herbst 2013 ist eine Wiederholung der Apfel-safttage und deren Erweiterung um einen „Streuobstmarkt“ mit Rah-menprogramm geplant.

Die „Mobile Moschte“ zu Gast in Remshalden

In einem Klassenzimmer der Ernst-Heinkel-Realschule ist im Herbst 2012 das neue „Streuobstwiesen-Logo“ der Gemeinde entstanden. Das Logo soll künftig eingesetzt werden als Erkennungszeichen für Projekte und Veranstaltungen im Rahmen der Remshaldener Streu-

obstförderung und sich dabei wiederfi nden u.a. auf Informations- und Werbematerial. Der Gestaltungsentwurf mit einprägsamem Wieder-erkennungseffekt stammt von Paul Breitmaier. Er war im Rahmen der 1. Remshaldener Apfelsafttage am 26. und 27.9.2012 zum künf-tigen Streuobst-Logo gekürt worden. Zehn Vorschläge hatten damals zur Wahl gestanden. Sie waren im Vorfeld von Schülerinnen und Schülern der neunten Klasse der Ernst-Heinkel-Realschule erarbei-tet worden. Besucher und Teilnehmer der Remshaldener Apfelsaft-tage konnten an beiden Projekttagen ihre Stimme abgeben. Am Ende war der Sieg recht deutlich: Paul Breitmaier erreichte mit 33 Prozent der Stimmen den ersten Platz mit seinem grafi sch gestalteten Schrift-zug „Streuobstwiesen Remshalden“, verbunden mit einem Apfel. Die drei siegreichen Logoentwickler waren bereits zum Abschluss der Apfelsafttage mit einer Siegerehrung und Sachpreisen gewürdigt worden – für das Gewinnerlogo ging der Weg zudem weiter ins Büro für Grafi kdesign von Bettina Groß-Schnaidt. Dort wurde der Logo-entwurf professionell umgesetzt und Schüler Paul Breitmaier bekam Gelegenheit, der Grafi kerin bei ihrer Arbeit über die Schulter zu schauen, Schrift- und Farbvarianten zu begutachten und am Ende zu entscheiden, wie das Logo letztendlich aussehen soll. Ebenfalls in Vorbereitung ist eine Art Tauschbörse (Suche-Biete) für Streuobstgrundstücke im Internet. Weitere, bereits bestehende För-derprojekte der Gemeinde Remshalden wie die Vermittlung von Obstbäumen über die OGVs oder die fi nanzielle Unterstützung des Projektes „Remshaldener Apfelsaft“ sollen parallel zu den neuen För-dermaßnahmen auch künftig weitergeführt werden.

9.3 Projekt Weltgarten RemshaldenDie ganze Welt auf einem Feld – Gemeinsam eine sichtbare, wach-sende und mit allen Sinnen begreifbare Welt erschaffen war das große Ziel des Weltgartenprojektes in Remshalden. Nach einem ersten Workshop im Mai 2010 war ein Lenkungsgremium gebildet worden, in dessen Rahmen sich ein Kreis von Ehrenamtlichen um die Koordi-nation des Projektes Weltgarten kümmerte. Am 14.6.2010 hatte der Verwaltungsausschuss beschlossen, den BUND bei der Umsetzung des Projekts Weltgarten im Gewann Spitzäcker einerseits fi nanziell und andererseits mit Sachleistungen zu unterstützen. Ein wichtiger Aspekt des kreisweit einmaligen Weltbeetes als Koope-rationsprojekt von Gemeinde und dem BUND als Initiator ist die Ein-beziehung von Kindern und Jugendlichen. Neben Sponsoren hatten zahlreiche helfende Hände, u.a. aus Kindergärten und Schulen sowie dem Ausbildungszentrum BAU, die erfolgreiche Umsetzung des Pro-jektes ermöglicht. Mit einem symbolischen Spatenstich wurde am 14.5.2011 die erste Pfl anzsaison im Weltgarten Remshalden eröffnet. Am 3.7. konnte die Eröffnung des Gartens gefeiert werden. Innerhalb des rund 20 m x 30 m großen Geländes sind die Erdteile in ihren Umrissen in Form von Beeten nachgebildet und mit typi-schen Gewächsen der jeweiligen Kontinente bepfl anzt. Sie machen die Vielfalt der Welt im Kleinformat für Jung und Alt erlebbar. Für das Gemeinschaftsprojekt konnten Mitstreiter aus allen Altersklas-sen gewonnen werden, vom Kind bis zum Senior, außerdem Vereine, Kindergärten und Schulklassen. Unter Federführung der Ortsgruppe Remshalden des BUND wurden Kontinente und Ozeanfl ächen ange-legt, Gebirge modelliert und eingepfl anzt, von kleinsten Kräutern bis hin zum Obstbaum. Zu Beginn der Gartensaison 2012 haben Mitglieder des CVJM Grun-bach am 17.3.2012 ein Besucherpodest für den Weltgarten errichtet. Spontan hatten die Jugendlichen und ihre Betreuer dies zugesagt – ein weiterer Beweis für die Bereitschaft vieler, an dem Projekt mit-zuwirken. Nachdem die Gemeinde für die Gründung gesorgt hatte, konnte es mit dem Bau losgehen. Das Podest ermöglicht den Welt-gartenbesuchern, den Garten auch aus einer etwas erhöhten Per-spektive zu betrachten. Wer aktiv und mit allen Sinnen der Natur auf der Spur sein möchte, kann den Weltgarten jederzeit bei einem Besuch auf eigene Faust entdecken.

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9.4 Das E-Bike hält EinzugIm April 2011 erhielt die Gemeindeverwaltung ein neues von der EnBW subventioniertes Dienstfahrzeug: Mit dem „Elmoto“, einem Elektro-Leichtkraftrad, kommen Mitarbeiter nun schnell, leise und umweltfreundlich ans Ziel. Als lärmfreies und kostengünstiges Klein-kraftrad – eine Akkuladung kostet nur knapp 40 Cent – ist das E-Bike für den Innerortsverkehr ideal und schont vor allem die Umwelt. Im November 2010 hatte sich die Gemeinde Remshalden um das von der EnBW subventioniertes E-Bike zum Einsatz für Dienstfahrten beworben. Das Remshaldener E-Bike, das mit Strom aus der Steck-dose fährt (Ladezeit 6 Std. bei einer Reichweite bis zu 60 km) ver-ursacht im Vergleich zu einem herkömmlichen Kraftrad nur halb so viele Emissionen. Seit September 2011 ergänzt ein zweites E-Bike den Fahrzeugpool der Verwaltung.

9.5 Carsharing in RemshaldenSeit August 2012 steht eines der roten Fahrzeuge des Vereins Stadt-mobil e.V. am Grunbacher Bahnhof. Am 25.9.2012 gaben der Technische Beigeordnete Dieter Schienmann und Edgar Augel, ehrenamtlicher Leiter der Filiale Weinstadt des Vereins Stadtmobil e.V., im Rathaus offi ziell den Startschuss für das Carsharing-Projekt in Remshalden. Bis Ende des Jahres konnte das Stadtmobil im Rahmen von „Carsharing-Schnupperwochen“ unverbindlich getestet werden. Carsharing will es ermöglichen Autos zu fahren ohne sie zu besitzen – fl exibel, bequem und umweltfreundlich.

10 Im Ehrenamt für Remshalden10.1 Freiwillige Feuerwehr RemshaldenMit eines der herausragenden Ehrenämter ist die Tätigkeit als freiwillige(r) Feuerwehrfrau oder -mann. In Freiwilligen Feuerwehren verrichten Frauen und Männer einen lebensnotwendigen Dienst für die Bürgerinnen und Bürger unserer Gemeinde. Ihnen gebührt nicht nur wohlwollende Anerkennung, sondern auch ein besonderer Dank.

Personalsituation FeuerwehrIn Remshalden leisten derzeit 127 Aktive der Freiwilligen Feuerwehr ihren Dienst. Die Jugendabteilung hat derzeit 34 Mitglieder. Eine Aufnahme in die Einsatzabteilung der Feuerwehr ist ab dem 17. Lebensjahr möglich, eine Teilnahme an Einsätzen jedoch erst ab dem 18. Lebensjahr.

FeuerwehreinsätzeIn 2011 musste die Feuerwehr 29 Mal und in 2012 44 Mal aus-rücken. Die Einsätze teilen sich wie folgt auf: 2011 2012Kleinbrände 9 8Mittelbrände 5 15Großbrand 0 1Hilfeleistungen 8 12Fehlalarme 7 8

10.2 BürgerbörseDie seit 1996 (Seniorentreff schon 1991 – 95 im Alten Rathaus Grun-bach) größtenteils ununterbrochen angebotenen Aktivitäten im Treff-punkt im Bürgerhaus sowie im Bürgertreff Bürgerbörse haben 2011 und 2012 „Zuwachs“ bekommen. In Grunbach kam die Selbsthilfe-gruppe Histamin-Intoleranz und in Geradstetten kamen der Tausch-ring Nehmen & Geben sowie der Internationale Frauentreff Fit für mein Kind dazu. Über 50 ehrenamtlich tätige Bürgerinnen und Bürger engagieren sich in den mittlerweile 16 Angeboten für eine breit gefächerte Anzahl von Zielgruppen. Alle Gruppen erfreuen sich reger Teilnahme. Bei den jeweiligen Straßenfesten und Weihnachtsmärkten waren die Gruppen mit einem schönen Kuchen- und Kaffeeangebot im Einsatz, zweimal jährlich fanden Dankeschön-Veranstaltungen für die Akti-ven statt. Im Mai 2011 wurde das 20-jährige Bestehen des Senio-rentreffs im Bürgerhaus in einem festlichen Rahmen gefeiert. Mit einem besonderen Menü, zu dem auch alle ehemaligen Helferinnen kamen, beging der Mittagstisch für Senioren im Januar 2012 seinen 15. Geburtstag. Um den „Generationenwechsel“ sowohl bei dem ehrenamtlichen Personenkreis wie auch bei der Angebotspalette nicht nur aus eige-nem Wissen und Empfi nden zu gestalten, ist die Gemeinde Rems-halden am 27.10.2011 dem Gemeindenetzwerk Bürgerschaftliches Engagement Baden-Württemberg beigetreten. Aus mehrfacher Bera-tung vor Ort im Rahmen dieser Mitgliedschaft resultierte u.a. ein offener Gedankenaustausch über den Stand und die Zukunft des bür-gerschaftlichen Engagements in Remshalden am 23.7.2012 im Rat-haus. Bei diesem Treffen wurde, wie schon bei der Vorbereitung und Durchführung der großen Informations- und Ideenbörse Senior aktiv am 12.2.2012 im Rathaus, der Wille zu einer demografi esensiblen Weiterentwicklung der Angebote mehrfach zum Ausdruck gebracht.

Neben unterschiedlichen Sonderveranstaltungen fi nden regelmäßig folgende Aktivitäten statt.

Bürgertreff, Fronäckerstraße 1, GeradstettenMontag 16 – 18 Uhr Tauschring (nur an Schultagen) Nehmen & GebenDienstag 19.30 – 22 Uhr SpieletreffMittwoch ab 14 Uhr Kaffee- und SpielenachmittagDonnerstag 9.30 – 11 Uhr Sprachcafe (nur an Schultagen)Freitag 14.30 – 17 Uhr Marktcafe für Alt und Jung

14-tägig (in den geraden Kalenderwochen)Montag 9.30 – 11 Uhr Fit für mein Kind (nur an Schultagen) Internationaler Frauentreff

Monatlich: Erster Montag 13.30 Uhr Wandern (Treffpunkt P&R Platz Geradstetten)Donnerstag 19.30 – 21 Uhr Trauerbegleitgruppe

Treffpunkt im Bürgerhaus. Schillerstraße 30, GrunbachDonnerstag 12 Uhr Gemeinsam statt einsam – Mittagstisch für Senioren

14-tägig (in den geraden Kalenderwochen)Dienstag 14.30 – 17 Uhr Senioren-Treff im Bürgerhaus

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14-tägig (in den ungeraden Kalenderwochen)Mittwoch ab 14 Uhr Treffpunktcafe für Jedermann

Monatlich (Termine fi nden Sie im Mitteilungsblatt der Gemeinde Remshalden)Erster + Dritter Montag 9 – 11 Uhr AmiKi-Treff Alltag mit KindMontag 16.30 Uhr Gesprächskreis LiteraturMittwoch ab 19.30 Uhr Klöppeln, Patchen und mehr1. Freitag 15 – 17 Uhr Selbsthilfegruppe Aphasiker und Angehörige3. Freitag ab 19 Uhr Selbsthilfegruppe Histamin-Intoleranz

10.3 BürgerforumDas Bürgerforum befasst sich schon seit 13 Jahren mit Initiativen, die insbesondere die Interessen älterer Mitbürger und Mitbürgerinnen im Blickfeld haben, aber auch dem Zusammenleben von Jung und Alt in der Gemeinde gewidmet sind. In dieser Zeit wurden viele soziale Projekte auf ehrenamtlicher Basis initiiert und fortgeführt. Schwer-punkte des Bürgerforums Gesellschaft bilden unter anderem die Initiativen „PC und Internet für Senioren und 50+“, „Hilfe für Schü-ler“ an der Hauptschule Geradstetten sowie die Mitwirkung beim Kinderferienprogramm der Gemeinde. In den vergangenen beiden Jahren nahmen erneut zahlreiche Seniorinnen und Senioren an den PC-Kursen des Bürgerforums im EDV-Fachraum der Grund- und Hauptschule Geradstetten teil. Da die laufenden Kosten aufgrund des ehrenamtlichen Engagements gering sind, ist das Bürgerforum in der Lage, seine Kurse zu sehr günstigen Preisen anzubieten und darüber hinaus weitere Projekte fi nanziell zu unterstützen. Die Initiative ist zudem Mitglied im „Netzwerk für Senior-Internet-Initiativen Baden-Württemberg e.V.“. Geplant ist, dass das Bürgerforum nach dem Umzug der Öffentlichen Bibliothek Remshalden in das Bürgerhaus Grunbach den dort vor-gesehenen Lernbereich für Jugendliche im Dachgeschoss außerhalb der Öffnungszeiten der Bibliothek als Schulungsbereich für PC-Kurse nutzen kann. Dort sollen mehrere Arbeitsbereiche mit Anschluss-möglichkeiten für Laptops eingerichtet werden. Das Bürgerforum will seine Aktivitäten künftig noch mehr in Richtung individuelle Beratung ausrichten, den Unterricht in Kursform jedoch nach Bedarf aufrecht erhalten.

10.4 KulturforumSeit 12 Jahren unterstützt das Kulturforum Remshalden als bürger-schaftliche Initiative, die ehrenamtlich im Auftrag der Gemeinde tätig ist, die Gemeinde Remshalden bei der Gestaltung und Durchführung eines ausgewogenen örtlichen Kulturprogramms. Das Veranstaltungs-angebot war auch in den letzten beiden Jahren ein vielfältiges. Es umfasste 2011 im Bereich musikalische Veranstaltungen das tradi-tionelle Neujahrskonzert, in diesem Jahr mit dem Alt-Wiener Strauß-Ensemble, und das Muttertagskonzert mit dem „Trio Nobile“. Eine Ausstellung mit Werken von Roger Capron im Bürgerhaus zog im Frühjahr 2011 zahlreiche Besucher an. Zwei Kinderveranstaltungen gab es im März und November mit dem Theater Goissahannes und dem Kindertheater Sturmvogel. Abgerundet wurde das Veranstal-tungsjahr durch einen „Karl Valentin-Abend“ sowie ein Kabarett mit Thomas Schreckenberger. Den Auftakt im Jahr 2012 bildete das Kon-zert im Neuen Jahr mit Olivier Leclerc in Zusammenarbeit mit Part-nerschaftskomitee, gefolgt von der Ausstellung „Träume, Mythen, Allegorien“ mit den mexikanischen Künstlern Francisco Toledo und Victor Mohedano, die große Beachtung gefunden hatte. Im Mai war das Salonorchester „Mélange“ zur Muttertagsmatinee zu Gast. Es

folgten im Herbst ein Konzert des Signum-Chors Etyek in Koope-ration mit dem Partnerschaftskomitee sowie ein Bajan-Konzert mit Viktor Romankow. Das Kindertheater Ypsilon und das Kinderthea-ter Mika und Rino luden zu Auftritten in Buoch und Grunbach ein. Kabarettist Christof Altmann sorgte im Februar 2012 für einen voll besetzten Sitzungssaal im Rathaus und ein begeistertes Publikum. Die Freilichttheaterfahrt führte 2011 nach Schwäbisch Hall und 2012 ins Naturtheater Heidenheim zu der Komödie „Das Wirtshaus im Spessart“. Auf Reisen ging das Kulturforum außerdem mit der Kul-turfahrt nach Lissabon und in die Algarve.

10.5 Vereine Bürgerpreis Rems-Murr für den Verein Aufbruch Remshalden Der Verein Aufbruch Remshalden e.V. wurde am 10.7.2012 von der Kreissparkasse Waiblingen mit dem 1. Preis des Bürgerpreises Rems-Murr 2012 ausgezeichnet. Mit überwältigender Mehrheit hatte die Jury den Verein unter 35 Bewerbern als ersten Preisträ-ger ausgewählt, da er sämtliche Kriterien in vorbildlicher Weise erfüllt hatte. So stelle sich der Verein mit beispielhaftem Engage-ment den Herausforderungen einer sich verändernden Gesellschaft, sagte Landrat Fuchs in seiner Laudatio. Die Arbeit des „Aufbruch Remshalden e.V. – Kinder und Jugendfonds “ steht auf drei Säulen: Finanzielle Unterstützung, ehrenamtliche Projektarbeit und die Zusammenarbeit mit anderen Institutionen. 2012 startete auch das vom Verein initiierte und fi nanzierte Projekt „Fair kämpfen“. Dabei lernen Kinder aus verschiedenen Remshaldener Betreuungseinrich-tungen das „Kämpfen nach Regeln“. Für sein Engagement zugunsten Kinder und Jugendlicher gebührt dem Verein ein besonderer Dank.

Turnverein Hebsack feiert 100-jähriges Jubiläum100 Jahre alt und doch rundum fi t und jung geblieben – so präsen-tierte sich der TV Hebsack im Juli 2012 mit einem großen Jahrhun-dertfest rund um die Kurt-Leppert-Halle. Ungezählten Festgästen wurde ein unvergessliches Wochenende beschert, das alle Facetten in sich vereinte: ein buntes Programm für Jung und Alt, beeindruk-kende Vorführungen der Abteilungen, musikalische Unterhaltung, ökumenischer Gottesdienst und vieles mehr. Unbestrittener Höhe-punkt im veranstaltungsreichen TVH-Jubiläumsjahr war der große Festumzug am 22.7.2012 mit 40 beteiligten Vereinen und Grup-pierungen durch ein fahnenreich geschmücktes Hebsack und ins benachbarte Geradstetten.

11 Jung und Alt11.1 Freizeitmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche Für die Freizeitgestaltung junger Menschen in Remshalden bieten zahlreiche Vereine und Verbände sowie Kirchen und christliche Organisationen viele Möglichkeiten an. Ergänzend dazu gibt es eine Vielzahl von kommunalen Angeboten und Einrichtungen für alle Altersgruppen. Neben zahlreichen Kinderspielplätzen stehen auch spezielle Freizeitmöglichkeiten für Jugendliche bereit. Ergänzend zu den Bolzplätzen in allen Ortsteilen, bietet das Freizeitgelände an der Mittelquerspange eine Skateanlage, nebst Bolz- und Basketballplatz.

11.2 Ferienprogramm und Suchspiel Seit über 30 Jahren engagieren sich Remshaldener Vereine, Organi-sationen und Einzelpersonen sowie die offene Kinder- und Jugend-arbeit (OKJA), um in den Sommerferien ein abwechslungsreiches Programm für Kinder anbieten zu können. Im letzten Jahr umfasste das Ferienprogramm über 80 Aktionen. Nach der Zusammenstellung der Angebote, dem Druck und der Verteilung des Programmheftes begann die heiße Phase der Anmeldung. Allein 2012 hatten sich bei den über das Rathaus anzumeldenden Aktionen über 300 Kinder angemeldet. Leider konnten nicht alle Kinder an ihrem Wunschange-

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bot teilnehmen. Besonders beliebt waren bei den 6 – 14 Jahre alten Teilnehmern Ausfl üge, Basteln, Sport und sämtliche Angebote rund ums Tier. Eine weitere Attraktion in den Ferien war das bei Kindern und Eltern gleichermaßen beliebte Remshaldener Suchspiel. Nach-dem es im Jahr 2012 das 25. Jubiläum feiern konnte, hat sich das Suchspiel nun in den „Ruhestand“ verabschiedet. Von Beginn an war das Suchspiel jedes Jahr von den Herren Konrath und Kirchmaier ausgearbeitet worden. Diese hatten die Kinder auf eine Entdeckungs-tour quer durch die Gemeinde geschickt. Im Jubiläumsjahr nahmen 59 Kinder am Suchspiel teil. 2011 konnte es krankheitsbedingt leider nicht stattfi nden.

11.3 Offene Kinder- und Jugendarbeit RemshaldenIm Oktober 2011 wurde ein weiterer Schritt der 2007 auf den Weg gebrachten Neukonzeptionierung der Kommunalen Offenen Kinder- und Jugendarbeit (OKJA) begangen. Die drei sehr enga-gierten pädagogischen Fachkräfte (Teilzeitbeschäftigte zwischen 70 – 80 %) bilden seitdem ein gemeinsames Team unter der Leitung von Matthias Wiedenmann. Unter Beibehaltung der Schwerpunkt-setzungen (Wencke Stappen auf dem Aktivspielplatz; Diana Biekert im Jugendhaus) entwickelten sie auch eine ganze Reihe von über-greifenden Angeboten (insbesondere für Mädchen). Diese Projekte förderten u.a. die nach wie vor recht gute Frequentierung der Ein-richtungen. Bei Jugendlichen besonders beliebt sind die offenen Sportangebote in der Stegwiesenhalle. Als im Oktober 2012 Marius Fischer, der 1. Remshaldener BUFDI (Bundesfreiwilligendienstlei-stender), seinen 12-monatigen Dienst begann, konnte auch wieder eine leichte Ausweitung der Öffnungszeiten in den Einrichtungen und die Realisierung von mehr Kleingruppenangeboten umgesetzt werden. Die Arbeit an den Schulen (wöchentliche soziale Stunden in allen 2. Klassen der Grundschulen sowie in den 5. Klassen der Real-schule) wurde nach Ausweitung der Schulsozialarbeit auf die Ernst-Heinkel-Realschule beschränkt. Einzelne Pausenhofangebote fi nden noch in den Grundschulen statt. Einen Höhepunkt in der Arbeit der OKJA bildet die Ortsranderho-lung auf dem Aktivspielplatz. Auch die 13. und 14. Aufl age dieses fünftägigen Angebots waren für die jeweils 50 Kinder im Alter von 6 – 12 Jahren ein toller Abschluss in der letzten Sommerferienwo-che. Leider mussten in beiden Jahren wieder einer größeren Zahl von Kindern abgesagt werden. Das engagierte Team (pädagogische Fachkräfte von Aktivspielplatz und Jugendhaus, 6 – 8 junge Erwach-sene und zwei Erwachsene als ehrenamtliche Betreuer/innen und im Küchenteam) bot jeweils ein vielseitiges Programm, immer auch mit einem Tagesausfl ug und vielen Angeboten in Kleingruppen. Um auch weiterhin ein solch attraktives Angebot bieten zu können, ist eine Ausweitung der Teilnehmerplätze (auch aus pädagogischen Gründen) derzeit nicht angedacht.

11.4 Schulsozialarbeit Seit September 2011 gibt es an allen Remshaldener Schulen das Angebot der Schulsozialarbeit. Aufgrund einer Personalveränderung wurde die anfängliche Besetzung (an den Grundschulen eine Person mit je 40 %; an Hauptschule und Realschule eine Person mit je 50 %) umgestellt auf eine Person mit 100 % an der Realschule; eine Person mit je 40 % an den Grundschulen und zwei Personen mit 30 % bzw. 10 % an der Hauptschule. Ein weiterer Personalwechsel führte leider zu einer vorübergehenden Vakanz der Stelle an den Grundschulen, die durch Einzelprojektfi nanzierungen von zusätzlichen Schulan-geboten mit externer Begleitung im Rahmen ihres eigenen Sozial-curriculums teilweise ausgeglichen wurden. Die dabei begonnene erfolgreiche Kooperation mit der Evangelischen Gesellschaft Stutt-gart (eva) wird fortgesetzt und ausgebaut.

11.5 Angebote für SeniorenSeniorenRat Remshalden Zur Rathauseinweihung im Juli 2011 konnte die Neuaufl age der erstmals 2002 vom Bürgerforum Gesellschaft zusammen gestell-ten Broschüre „Senior aktiv“ der Bevölkerung präsentiert werden. Diese Broschüre bildete gleichzeitig den „Ausstellungskatalog“ für die 1. Remshaldener Informations- und Ideenbörse „Senior aktiv“ im Februar 2012 im Rathaus. Fast alle in der Broschüre aufgeführten Anbieter von Angeboten für ältere Remshaldener präsentierten sich an 30 Ständen den über 1000 Besuchern. Dieses Projekt gab dem Wunsch nach Intensivierung der (auch Generationen übergreifenden) Vernetzung mit allen Remshalde-ner Vereinen Aufschwung. Im April wurde der Vorstand (nach der ersten Amtsperiode von drei Jahren) mit nur einem Personenwech-sel neu gewählt. Dem ging eine Veränderung der Grundsätze (Sat-zung) voraus, in der eine Öffnung zur unbegrenzten Mitgliederzahl bei gleichzeitiger Aufhebung der Quotenregelungen bezüglich der Gruppierungen/Sparten und Ortsteile vom Gemeinderat beschlos-sen wurde. Dadurch konnte die Zahl der Mitglieder nahezu verdop-pelt werden.

Informations- und Ideenbörse „Senior aktiv“

SeniorenfreizeitIm August 2011 genossen 14 Frauen und Männer (sowie zwei ehren-amtliche Betreuerinnen) in Bad Waldsee die 30. und leider vorerst letzte Seniorenfreizeit der Gemeinde Remshalden. 2012 kam durch mehrere krankheitsbedingte Abmeldungen letztendlich keine aus-reichend große Gruppe für eine Freizeit im seitherigen fi nanziellen Rahmen zusammen. Erste Überlegungen zu einer Neukonzeptionie-rung werden, u.a. in Zusammenarbeit mit dem SeniorenRat Remshal-den, weitergeführt.

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Urlaub ohne Koffer packenWas für Kinder die Ortsranderholung, das ist für Senioren dieses ein-wöchige Tagesangebot in den Sommerferien, das auch 2011 und 2012 mit jeweils 30 Teilnehmer/innen stattfand. „Urlaub ohne Koffer packen“ ist außerdem eines der gut funktionierenden inter-kommunalen Projekte mit Winterbach (ein Drittel der Teilnehmer kommen aus Winterbach; die Gemeinde und weitere Winterbacher Organisationen unterstützen das Projekt fi nanziell). Besonders für Menschen mit Einschränkungen bringt diese Freizeit seit 2002 viel Abwechslung in den Alltag. Auch betreuende bzw. pfl egende Ange-hörige schätzen die dadurch entstehende Entlastung sehr. Ein Team von rund 30 Ehrenamtlichen ist in der Programmgestaltung, Betreu-ung und im Fahrdienst aktiv.

Sonntag-Nachmittag-KaffeeDieses 2006 eingeführte Angebot an fünf Sonntagen von Oktober bis März erfreut sich noch immer regem und steigendem Zuspruch. An fünf Veranstaltungsorten (leider noch nicht in allen Ortsteilen) lädt jedes Mal ein anderes Team von in der Seniorenarbeit ehrenamtlich tätigen Bürgerinnen und Bürger ihre älter gewordenen Mitbürger/innen zu Kaffee und Kuchen sowie einem netten Unterhaltungspro-gramm ein. Zum Angebot gehört immer auch ein Fahrdienst.

Betreutes WohnenDie 24 von der Gemeinde betreuten Wohnungen (Kelterstr. 1 in Grunbach: 19 Wohnungen; Fronäckerstr. 1 in Geradstetten: 5 Woh-nungen) sind seit Sommer 2012 nach einzelnen längeren Leerständen von Kaufwohnungen wieder alle belegt. In Grunbach konnte dank einer großzügigen Spende des Krankenpfl egefördervereins Grun-bach/Buoch die Gruppengymnastik auf ein wöchentliches Angebot aufgestockt werden. Ein Großteil der Grunbacher Bewohner/innen nimmt auch am wöchentlichen Mittagstisch im Treffpunkt im Bür-gerhaus teil. Ein Sommer-Grillfest und die Weihnachtsfeier fi nden gemeinsam statt. Betreutes Wohnen „Weinbergblick“ nennt sich das neue Objekt, das die Schatz Projectbau GmbH derzeit neben dem Rathaus (Marktplatz 3 – 7) baut und das von der AWO betreut werden wird. Für Rems-haldener Bürger/innen hat sich die Gemeinde ein Mietervorschlags-recht eintragen lassen.

Soziale Angelegenheiten2012 wurde die Sachbearbeitung für soziale Angelegenheiten, wie u.a. Wohngeld, Grundsicherung, Renten, Elterngeld, Landesfamilien-pass, Schwerbehindertenausweise, Bildungs- und Teilhabeprogramm, GEZ/Rundfunkgebührenbefreiung, organisatorisch und räumlich vom Bürgeramt (früher Sozial- und Ordnungsamt) dem Hauptamt zugeordnet. Eine rasche und umfängliche Bearbeitung der großen Schnittmenge gemeinsamer Fälle wird dadurch gefördert.

12 Kultur und Veranstaltungen12.1 Neujahrsempfänge und Verleihung der BürgermedailleIm Mittelpunkt des Neujahrsempfangs stand in beiden Jahren tradi-tionell die Verleihung der Bürgermedaille. Geehrt wurden im Jahr 2011 Ulrich Heinrich für sein langjähriges ehrenamtliches Enga-gement im Gesangverein Buoch und Wolfgang Kircher für großes ehrenamtliches Engagement insbesondere im Dienst der Freiwilligen Feuerwehr Remshalden, im CVJM Grunbach und im Kulturbereich. Im Rahmen des Neujahrsempfangs 2012 wurden mit Rosemarie und Hermann Kull sowie Hans Reiniger und Gottfried Rommel gleich vier außerordentlich engagierte Persönlichkeiten für ihre langjähri-gen ehrenamtlichen Verdienste geehrt. Darüber hinaus wurde Herr Hermann Frank am 26.11.2012 für seine herausragenden ehrenamt-lichen Verdienste um die Weingärtnergenossenschaft Remshalden-Schorndorf und die Feuerwehr Remshalden mit der Bürgermedaille ausgezeichnet.

Verleihung der Bürgermedaille beim Neujahrsempfang 2012

12.2 Ehrenamtsfest Gesellige Stunden erlebten rund 240 Ehrenamtliche beim 6. Ehren-amtsfest der Gemeinde, das erstmals vor dem neuen Rathaus stattfand – Rekordbeteiligung seit der ersten Aufl age im Jahr des Ehrenamts 2001. Seitdem lädt die Gemeinde regelmäßig ihre ehrenamtlich täti-gen Mitbürger zum sommerlichen Treff ein, um deren freiwilliges Engagement in den Mittelpunkt zu rücken und ihnen Dank und Anerkennung für zahlreiche Stunden geschenkter Zeit auszuspre-chen. Dabei soll das Fest vor allem Gelegenheit bieten, miteinan-der ins Gespräch zu kommen. Allein seit dem letzten Ehrenamtsfest 2009 hatte sich wieder einiges getan: Erfolgreich gestartet waren der Verein Aufbruch Remshalden, der Verein für Diakonie und Seelsorge Hebsack-Rohrbronn und das Projekt Tauschring Remshalden. Nach Lob und Dank für die starke Gemeinschaft in Remshalden lud der Bürgermeister zu Speis und Trank, traditionell serviert von Gemeinderäten und leitenden Mitarbeitern der Verwaltung.

12.3 SeniorenfeiernWie bereits bei der ersten gemeinsamen Seniorenfeier im Jahr 2010 tat die Zusammenlegung der vormals getrennten Feiern in den Orts-teilen Geradstetten und Grunbach der guten Stimmung und dem Besuch keinen Abbruch. Ausgiebig wurde in der Wilhelm-Enßle-Halle gemeinsam gefeiert, gesungen und gelacht, wurden gute Gespräche geführt und das eine oder andere Viertele zusammen genossen. Für die Unterhaltung sorgte ein abwechslungsreiches Pro-gramm, die Bewirtung wurde von ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern, den LandFrauen Grunbach sowie von Hauptschülern der Klasse 9 übernommen. Das Ausschenken des „Viertele“ übernahmen traditionell Gemeinderäte und der Bürgermeister. Auch die Feier im Jahr 2012 in der Jahnhalle belegte den immer größeren Zulauf zur Remshaldener Seniorenfeier. Traditionell am ersten Samstag im März fand auch 2011 und 2012 wieder die Buocher Seniorenfeier unter der Federführung der Buocher LandFrauen statt.

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12.4 SportlerehrungenMit der Verleihung von Medaillen und Ehrenurkunden am 28.10. 2011 an jugendliche Sportlerinnen und Sportler und am Sonntag, 30.10.2011 an die aktiven Erwachsenen wurden stolze 130 Jugend-liche und 102 Erwachsene von Bürgermeister Norbert Zeidler für ihre sportlichen Erfolge in der Saison 2010/2011 ausgezeichnet. Auch im Jahr 2012 war die Sportlerehrung ein beeindruckendes Spiegelbild der Leistungskraft Remshaldener Sportler auf allen nur denkbaren Ebenen. Höchst rekordverdächtig war die Zahl von 289 Sportlerinnen und Sportlern, die in diesem Jahr die Richtlinien für die Ehrung erfüllten und von Bürgermeister Norbert Zeidler geehrt wurden. Am 26.10. wurden 115 jugendliche Sportlerinnen und Sportler und stolze 174 aktive Erwachsene für ihre sportlichen Erfolge in der Saison 2011/2012 ausgezeichnet. Ein Höhepunkt des Abends war die Verleihung des Sportehrenbriefs an Herrn Helmut Braun, der für sein jahrzehntelanges außergewöhnliches Engage-ment für den Sport beim Turnverein Hebsack ausgezeichnet wurde. Bei den jeweiligen Ehrungen der erfolgreichen Nachwuchssportler beeindruckten nicht nur die erzielten Erfolge der jugendlichen Sport-lerinnen, sondern auch das Rahmenprogramm, gestaltet u.a. von den Rope Skipperinnen der SV Remshalden (2011) und der SVR-Gymnas-tikabteilung (2012).

12.5 50 Jahre Ernst-Heinkel-Realschule – Schulfest zum Jubiläum50 Jahre EHR – Im Rahmen eines Festaktes zum 50-jährigen Beste-hen der Ernst-Heinkel-Realschule am 13.10.2012 wurde mit Schü-lern, Eltern, Lehrern sowie vielen Ehemaligen, Freunden und Förderern der EHR, Vertretern der Gemeinde und der umliegenden Schulen auf die letzten 50 Jahre EHR zurück geblickt. Ein buntes Pro-gramm sorgte den ganzen Tag über für Unterhaltung, weckte zahlrei-che Erinnerungen und verdeutlichte, was sich über den „normalen Unterricht“ hinaus an der EHR abspielt.

Im Jahr 1962 war der Betrieb der Mittelschule Grunbach gestar-tet – damals allerdings noch im CVJM-Haus. Höchste Zeit für eine Schulgründung am Standort war es gewesen, schließlich hatten sich die Mittelschulen in Schorndorf und Waiblingen, die hoffnungslos überfüllt waren, aufgrund des Platzmangels nicht mehr in der Lage gesehen, weiterhin auch die Kinder des Mittleren Remstals zu unter-richten. Los ging der Betrieb in Grunbach mit gerade einmal drei Klassen und 101 Schülern. Bereits im Frühjahr 1963 kam eine wei-tere Klasse hinzu, die im Kindergarten in der Ernst-Heinkel-Straße unterrichtet wurde. Im Mai konnte schließlich das Richtfest gefeiert werden, knapp ein Jahr später zog man in die neue Schule ein. Die Grunbacher Mittelschule bekam nun auch einen Namen, sie wurde erst zur Ernst-Heinkel-Mittelschule, im Jahr 1966 zur Ernst-Heinkel-Realschule. Ebenfalls 1966 wurde bereits der Grundstein für einen Neubau gelegt – er war nötig, um die vielen Schüler der Jahre des

„Babybooms“ unterzubringen. Weitere Verbindungs- und Anbau-ten waren seitdem notwendig – weil der Klassenteiler herabgesetzt wurde, aber auch weil sich die pädagogische Arbeit in den vergan-genen Jahren immer mehr in Richtung Gruppen- und Projektarbeit entwickelt hat und zusätzliche Fachräume erforderlich waren. Man freut sich deshalb in der EHR auf den anstehenden Standortwechel ins derzeit noch durch die Hauptschule genutzte Schulgebäude in Geradstetten.

12.6 KulTOUR in der FabrikZum vierten Mal in Folge führte die Kulturnacht im April 2011 heraus aus klassischen Veranstaltungsräumen hinein in gewerblich genutzte Räumlichkeiten. Ob Kabarett, Rock’n’Roll, Blues, Rock und Pop, Oldie Schwof oder 90er Party – den über 2.000 Nachtschwär-mern wurde an sieben Standorten (Autohaus Nuding, Irmscher, Klingele Papierwerke, Mi-Mobile, Palmer Bleche, Schnaithmann Maschinenbau sowie Weingut Häfner) eine lange und unterhaltsame Nacht beschert. Im Jahr 2012 war erstmals auch das Rathaus als Ver-anstaltungsort mit von der Partie, außerdem die Firmen AMS Trü-benbach, Autohaus Nuding, Klingele Papierwerke, Palmer Bleche und Schnaithmann Maschinenbau. Shuttlebusse trugen erneut Sorge dafür, dass die Gäste alle Veranstaltungsorte erreichen und im Laufe der Nacht gleich mehrere Angebote genießen konnten. In bewährt hervorragender Weise für die Bewirtung mit Speisen und Getränken sorgten in beiden Jahren Remshaldener Vereine und Weingüter.

12.7 Zeitreise RemstalVom 9. bis 13.6.2011 stand das Remstal ganz im Zeichen der Mobilität. Im Rahmen des „Automobilsommers“ wurden in insge-samt acht Städten und Gemeinden im Remstal die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Autos präsentiert. Die Veranstaltungs-reihe „Zeitreise Remstal“ beleuchtete die 125-jährige Automobilge-schichte auf ganz unterschiedliche Weise, unterhaltsam, spannend und vergnüglich. Das interkommunale Projekt wurde zu einem von neun Leuchtturmprojekten innerhalb des Automobilsommers 2011 gekürt. Landesweit hatten sich rund 100 Veranstaltungen beim Wirt-schaftsministerium um diese Auszeichnung beworben. In Remshal-den wurde am 12.6. die Wirtschaftswunderzeit der 1950er Jahre lebendig. Im Mittelpunkt stand selbstredend der „Heinkel-Roller“. Im Rahmen der Sternfahrt des Heinkel-Club Deutschland e.V. von Lauterburg bei Schwäbisch Gmünd nach Grunbach prägten Hein-kel-Perle, Heinkel-Tourist und Kabinenroller aus der Schmiede des Grunbacher Konstrukteurs das Straßenbild rund um das Museum „Heimat, Wirtschaft, Heinkel“. Nicht nur im Museum, auch rund herum wurden die 50er Jahre erlebbar gemacht. Gemeinsam mit den berühmten Heinkel-Rollern waren mehrere Holder-Schlepper ent-lang der Schillerstraße zu bewundern. Auch für das leibliche Wohl war bestens gesorgt: Remshaldener Vereine präsentieren sich ganz im Stil der 50er Jahre und servieren kulinarische Highlights aus der Zeit des Wirtschaftswunders. Für die Ohren gab es dazu schmissige Rock’n’Roll-Musik.

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12.8 Remshaldener StraßenfesteStimmung, Spaß und gute Laune bot das Straßenfest 2011 wie 2012 – und auch das Wetter zeigte sich dabei überwiegend von seiner schönen Seite. Unverhüllte „Zeidlersche gereimte Ungereimthei-ten“, krachende Böllerschüsse, bunte Luftballons und der obligatori-sche Fassanstich bildeten jeweils den Auftakt für ein unbeschwertes Fest. Zahlreiche Vereine und Organisationen boten an ihren Stän-den kulinarische Köstlichkeiten für große und kleine Festbesucher. Im Jahr 2012 lockte neben einem von schwungvoller Blasmusik bis hin zu rockigen Partykrachern reichenden Musikangebot auch das Public Viewing auf den Bühnen und an Ständen begeisterte Besucher jeden Alters in den Grunbacher Ortskern. Mit Fahnen und Trikots ausgerüstet fi eberten diese mit beim ersten EM-Spiel der deutschen Mannschaft. Zum Programm am Sonntag gehörten traditionell ein ökumenischer Gottesdienst, der Infomarkt des Handels- und Gewer-bevereins und der bei Trödlern beliebte Flohmarkt. Guten Zulauf fand in beiden Jahren auch das Bühnenprogramm mit Vereinsdarbietun-gen. Ein voller Erfolg in 2011 war der Malwettbewerb „Mein Rems-halden“ des Handels- und Gewerbevereins Remshalden e.V., dessen Sieger von den Festbesuchern per Stimmabgabe gekürt wurde.

12.9 WeihnachtsmärkteVorweihnachtliches Markttreiben und eine stimmungsvolle Atmo-sphäre herrschten auf dem Weihnachtsmarkt 2011 rund um die Schiller-, Kelter- und Jakob-Deile-Straße im Herzen Grunbachs. Ins-gesamt 36 Stände lockten mit Kunsthandwerk, Kulinarischem und vielem mehr. Für leuchtende Kinderaugen sorgten, wie auch im dar-auffolgenden Jahr, der Besuch des Weihnachtsmanns, das Bilder-buchkino der Bibliothek Remshalden sowie eine Ausstellung des Jugend-Modellbahn-Clubs. Auch ein Bus aus der Partnerstadt Gour-nay war mit 30 Gästen angereist. Seite an Seite mit dem Remshalde-ner Partnerschaftskomitee vervollständigte das Gournayer Komitee das internationale Angebot auf dem Weihnachtsmarkt. Bei klirrender Kälte und Schnee luden auf dem Weihnachtsmarkt 2012 zu Füßen der Konradskirche über 30 Teilnehmer mit liebevoll gestalteten Stän-den und einem vielfältigen Angebot zum Besuch und gemütlichen Verweilen ein. Erneut zu Gast war eine französische Delegation um den Gournayer Bürgermeister M. Jean-Lou Pain.

13 Remshalden – Partner in EuropaBesonders wichtig für die Städtepartnerschaften mit Gournay und Etyek ist der Schüleraustausch, bei dem sich junge Menschen kennen und verstehen lernen. Auch in den beiden vergangenen Jahren besuchten sich Schüler während jeweils einer Woche. Neben der Teilnahme am Unterricht gab es jeweils auch ein buntes Freizeitpro-gramm der Schulen. Während des Aufenthalts in Remshalden trafen sich Gastschüler und gastgebende Schüler auf Einladung des hiesi-gen Partnerschaftskomitees zudem jeweils einmal zum gemeinsamen

Mittagessen. Diese Begegnung fand traditionell im Anschluss an den Empfang beim Bürgermeister statt. Als Leitgedanken für alle Aktivi-täten hat sich das Partnerschaftskomitee im Jahr 2011 für „Gemein-samkeit durch Partnerschaften“ entschieden. Rückblickend gab es zahlreiche Möglichkeiten, Gemeinsamkeiten zu entdecken und zu erleben. Die gemeinsame Liebe zur Blasmusik konnte z.B. beim Stra-ßenfest in Geradstetten geteilt werden: Die Edecker Musikanten spielten zur Freude vieler Komiteemitglieder und Festbesucher auf. Bereits im Juli folgte mit der Rathauseinweihung die nächste Begeg-nung mit Gästen aus den Partnergemeinden. Aus Elterlein, Etyek und Gournay waren Delegationen angereist, um die feierliche Eröff-nung des Rathauses mitzuerleben. Die Verbundenheit mit den Partnergemeinden bringen seitdem auch die damals vorgestellten neuen Partnerschaftsvitrinen und Partner-schaftsringbücher zum Ausdruck. Nicht zuletzt stellt die Benennung der Besprechungsräume im neuen Rathaus nach den Partnergemein-den (2. OG: Elterlein, 1. OG Gournay, EG: Etyek) eine Hommage an die jeweiligen Partnerstädte dar. Bilder aus den Partnergemeinden, die der Gemeinde Remshalden als Gastgeschenk überlassen wurden, zieren seitdem die entsprechenden Räume. Auch unter freiem Himmel werden die Partnergemeinden z.B. durch entsprechende Plätze gewürdigt. In den vergangenen beiden Jahren wurde der Gournayer Platz vor der Wilhelm-Enßle-Halle durch ein neu ange-legtes und mit Blumen in den französischen Nationalfarben gepfl anz-tes Beet aufgewertet. Die Pfl ege wird ehrenamtlich vom Komitee übernommen. Trotz vollem Remshaldener Terminkalender war auch 2011 das St. Clair Fest für den harten Kern des Partnerschaftsko-mitees um Familie Single sowie eine Delegation der Ernst-Heinkel-Realschule als nicht zu verpassendes „Event“ gesetzt. In Elterlein fand außerdem im Sommer ein Jugendfeuerwehrtreffen unter Rems-haldener Beteiligung statt. Für ihre jahrzehntelange unschätzbare Aufbauarbeit in der Partnerschaft Etyek-Remshalden wurde der Remshaldenerin Maria Fenyvesi am 2.7.2011 im Rahmen einer Fei-erstunde in Etyek, umrahmt von deutschen und ungarischen Lied-vorträgen, die Ehrenbürgerwürde verliehen. Das Jahr 2012 stand unter dem Motto „Partnerschaften verbinden“. Den Auftakt machte im Rahmen des von Kulturforum und Part-nerschaftskomitee gemeinsam organisierten Neujahrskonzerts das Jazz Trio um den Gournayer Olivier Leclerc. Verbindungen wurden auch wieder über die Schüleraustauschprogramme, aber auch durch Begegnungen Menschen jeden Alters geschaffen. Neben regelmäßi-gen Veranstaltungen des Komitees wie der Teilnahme am Straßen-fest, am Weihnachtsmarkt und der Beteiligung am Festumzug beim St. Clair Fest, stand 2012 ein Besuch der Elterleiner Feuerwehr in Remshalden auf dem Programm. Ein weiterer Höhepunkt war der hochkarätige Gastauftritt des Etyeker Signum-Chores in der katholi-schen Kirche St. Michael im Oktober 2012.

Stand auf dem Weihnachtsmarkt 2012