Burg Großsonntag

3
Burg Großsonntag Ansicht der Burg Großsonntag von Südosten Die Burg Großsonntag (slowenisch Grad Velika Nede- lja) ist eine Burg oberhalb des Dorfes Großsonntag in Slowenien, das zur Gemeinde Ormož (deutsch Friedau) gehört. 1 Geschichte Stich der Burg von Georg Matthäus Vischer, 1681 Auf dem Gebiet des heutigen Dorfes Velika Nedelja fand am Ostersonntag, dem 18. April 1199, die Schlacht auf den Pettauer Feldern statt. Friedrich III. von Pettau be- siegte hier mit Unterstützung durch Ritter des Deutschen Ordens die Ungarn und konnte somit sein Territorium bis nach Friedau (Ormož) sichern. Diese Ostgrenze zum Königreich Ungarn hatte bis 1918 Bestand. Bereits 1198 wird von einer Kapelle auf dem späteren Burgberg be- richtet, die vom Deutschen Orden betreut wurde. [1] Als Dank für die Unterstützung schenkte Friedrich III. dem Deutschen Orden diese Kapelle, die neben dem Schlachtfeld lag, mit dem Auftrag, eine Pfar- rei zu errichten und das Gebiet zu sichern. Friedrich III. von Pettau gründete um 1210 die Kommende des Deutschritterordens [2] mit dem Hospital der Jungfrau Maria in Pettau und überließ den Rittern das Patronat über dieses Gebiet. Daraufhin bauten die Deutschherren eine Burg neben der Kapelle, die sie Großsonntagsburg nannten, [3] und richteten eine Kommende ein. Die ers- te schriftliche Erwähnung der Burg stammt aus dem Jahr 1273. [4] Die Burg gehörte zu einer Reihe von Befestigun- gen (unter anderem Burg Friedau in Ormož, Burg Mer- etinzen (slowenisch Grad Muretinci), Burg Pettau, Burg Luttenberg), mit der das Land gegen die Ungarn geschützt werden sollte. Von der Burg aus wurde der Besitz des Deutschen Ordens verwaltet, der 1259 als terra Nedelk et Zunk sita inter Drauam et Mura [5] bekannt war. 1321 wird in österreichischen Quellen die Burg als haus Suntag erwähnt. Bis 1410 wurde die Burgkapelle Sankt Katharina errichtet. Von 1610 bis 1612 wurde die Burg unter dem Landkomtur Markwart Freiherr zu Eckh und Hungersbach umgebaut und erweitert. [2] Anfang des 18. Jahrhunderts wurde die Großsonntagsburg renoviert. Seit dieser Zeit wurde die Burg nicht mehr baulich verändert. Von 2007 bis 2008 wurden Teile der Burg restauriert. Die Burg blieb bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs in Be- sitz des Deutschen Ordens, danach wurden die Burg und die zugehörigen Ländereien verstaatlicht. Seit 1991 ge- hört die Burg dem Staat Slowenien. 2 Architektur Innenhof der Burg Großsonntag Seit dem letzten Umbau 1612 handelt es sich um einen barocken Vierflügelbau mit kleinen runden Ecktürmen. In den Mauern und den Kellern existieren noch Reste der alten Anlage. 1

description

eine Burg oberhalb des Dorfes Großsonntag in Slowenien, das zur Gemeinde Ormož (deutsch Friedau) gehört.

Transcript of Burg Großsonntag

  • Burg Grosonntag

    Ansicht der Burg Grosonntag von Sdosten

    Die Burg Grosonntag (slowenisch Grad Velika Nede-lja) ist eine Burg oberhalb des Dorfes Grosonntag inSlowenien, das zur Gemeinde Ormo (deutsch Friedau)gehrt.

    1 Geschichte

    Stich der Burg von Georg Matthus Vischer, 1681

    Auf dem Gebiet des heutigen Dorfes Velika Nedelja fandam Ostersonntag, dem 18. April 1199, die Schlacht aufden Pettauer Feldern statt. Friedrich III. von Pettau be-siegte hier mit Untersttzung durch Ritter des DeutschenOrdens die Ungarn und konnte somit sein Territoriumbis nach Friedau (Ormo) sichern. Diese Ostgrenze zumKnigreich Ungarn hatte bis 1918 Bestand. Bereits 1198wird von einer Kapelle auf dem spteren Burgberg be-richtet, die vom Deutschen Orden betreut wurde.[1]

    Als Dank fr die Untersttzung schenkte FriedrichIII. dem Deutschen Orden diese Kapelle, die nebendem Schlachtfeld lag, mit dem Auftrag, eine Pfar-rei zu errichten und das Gebiet zu sichern. Friedrich

    III. von Pettau grndete um 1210 die Kommende desDeutschritterordens[2] mit dem Hospital der JungfrauMaria in Pettau und berlie den Rittern das Patronatber dieses Gebiet. Daraufhin bauten die Deutschherreneine Burg neben der Kapelle, die sie Grosonntagsburgnannten,[3] und richteten eine Kommende ein. Die ers-te schriftliche Erwhnung der Burg stammt aus dem Jahr1273.[4] Die Burg gehrte zu einer Reihe von Befestigun-gen (unter anderem Burg Friedau in Ormo, Burg Mer-etinzen (slowenisch Grad Muretinci), Burg Pettau, BurgLuttenberg), mit der das Land gegen die Ungarn geschtztwerden sollte. Von der Burg aus wurde der Besitz desDeutschen Ordens verwaltet, der 1259 als terra Nedelket Zunk sita inter Drauam et Mura[5] bekannt war.1321 wird in sterreichischen Quellen die Burg als hausSuntag erwhnt. Bis 1410 wurde die Burgkapelle SanktKatharina errichtet. Von 1610 bis 1612 wurde die Burgunter dem Landkomtur Markwart Freiherr zu Eckh undHungersbach umgebaut und erweitert.[2] Anfang des 18.Jahrhunderts wurde die Grosonntagsburg renoviert. Seitdieser Zeit wurde die Burg nicht mehr baulich verndert.Von 2007 bis 2008 wurden Teile der Burg restauriert. DieBurg blieb bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs in Be-sitz des Deutschen Ordens, danach wurden die Burg unddie zugehrigen Lndereien verstaatlicht. Seit 1991 ge-hrt die Burg dem Staat Slowenien.

    2 Architektur

    Innenhof der Burg Grosonntag

    Seit dem letzten Umbau 1612 handelt es sich um einenbarocken Viergelbau mit kleinen runden Ecktrmen.In den Mauern und den Kellern existieren noch Reste deralten Anlage.

    1

  • 2 5 EINZELNACHWEISE

    Gedenktafel von fr Markwart Freiherr von Eckh und Hungers-bach

    Im Nordgel der Burg liegt die ursprnglich gotischeund dann barockisierte Burgkapelle Sankt Katharina. Siewurde von Martino Altomonte 1724 ausgestaltet. SeinHauptwerk Maria mit dem Heiligen Florian bendet sichheute ebenso im Landesmuseum Pettau (Ptuj) wie diebeiden StatuenHeilige Katharina undHeilige Barbara ausdem Jahr 1410.Im Burghof ist vor dem barocken schmiedeeisernenBrunnen ein Tatzenkreuz als Symbol der Herrschaft desDeutschen Ordens eingelassen. An der Nordseite imInnenhof bendet sich das Wappenrelief des KomtursMarkwart Freiherr von Eckh und Hungersbach von 1612,wahrscheinlich das Werk des italienischen BildhauersPhilibert Pacobello mit der Inschrift:IM IAHR 1612 HAT D(E)R HO(C)HWRD(I)GE UNDWO(L)G(E)B(O)RNE HERR HERR MARQUARDTFREYHE(RR)ZUE EC(K)H UND HUNG(E)R(S)BACHT(E)T(S)CHO(R)DENS R(I)TT(E)R L(A)NT(C)OMME(N)T(H)UR D(E)RN O BAL(L)EF()RST(L)ICHER D(V)RCHL(AUCHT)MAX(I)MILIANI D(E)S E(L)T(E)RNE(R)T(Z)HE(R)T(Z)OG ZV ST(E)RR(E)I(CH)G(E)HE(I)MER R(A)TH O(B)RISTHO(F)MAIST(ER) D(I)SES G(E)BAI(DE)AVFF()R(EN) VND V(E)RF(ER)T(I)G(EN) LAS(SEN).Die Burganlage ist seit 2008 slowenischesNationaldenkmal.[6]

    3 NutzungIn der Grosonntagsburg bendet sich als Auenstelle desMuseums Ormo die Ethnologische Abteilung des Lan-desmuseums Ptuj. Die Sammlung umfasst ber 900 Ex-ponate aus dem Alltag der Landbevlkerung ber neunJahrhunderte hinweg. Berhmt ist das Museum fr sei-ne Sammlung von historischen Faschingsmasken.[7] Wei-terhin ist die Dauerausstellung Velika Nedelja durch die

    Jahrhunderte sowie das Archiv hier untergebracht. DerSdgel der Burg wird als Wohnanlage genutzt.

    4 WeblinksCommons: Burg Grosonntag Sammlung von

    Bildern, Videos und Audiodateien

    5 Einzelnachweise[1] Katholische Kirche Krnten. In: kath-kirche-kaernten.at.

    Abgerufen am 30. April 2015.

    [2] Mesta in kraji v Sloveniji Slovenia Ocial Travel Guide.In: slovenia.info. Abgerufen am 30. April 2015.

    [3] Schloss Velika Nedelja Volkskundliche Sammlung Mu-seen und Galerien Slovenia Ocial Travel Guide. In:slovenia.info. 7. Juli 2005, abgerufen am 30. April 2015.

    [4] Zisterziensisches Schreiben imMittelalter das Skriptoriumder Reiner Mnche. Herausgegeben von Anton Schwobund Karin Kranich-Hofbauer, S. 56, ISBN 3-03910-416-0, Peter Lang Verlag, Bern

    [5] Mesta in kraji v Sloveniji Slovenia Ocial Travel Guide.In: slovenia.info. Abgerufen am 30. April 2015.

    [6] Opis enote nepremine kulturne dediine, evidennatevilka 6310. Register kulturne dediine, Ministrstvo zakulturo Republike Slovenije (Zakon o varstvu kulturnedediine, Uradni list RS, t. 16/2008)

    [7] Grad v Veliki Nedelji Arhitekturna dediina Slovenia Ocial Travel Guide. In: slovenia.info. 15. Dezember2014, abgerufen am 30. April 2015.

    Koordinaten: 46 25 8 N, 16 6 42 O

  • 36 Text- und Bildquellen, Autoren und Lizenzen6.1 Text

    Burg Grosonntag Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Burg_Gro%C3%9Fsonntag?oldid=142662988 Autoren: Mike Krger, J. 'mach'wust, Sir Gawain, Nicola, Hydro, AxelHH, Thgoiter, Baumfreund-FFM, Elmo rainy day, Giorgio Michele, Bjrn Hagemann, Sterntreter,JamesP, Christian1311 und Anonyme: 5

    6.2 Bilder Datei:Burg_Grosonntag,_Innenhof_(Velika_Nedelja)_Slowenien.JPG Quelle: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/1/

    13/Burg_Gro%C3%9Fsonntag%2C_Innenhof_%28Velika_Nedelja%29_Slowenien.JPG Lizenz: CC BY-SA 4.0 Autoren: Eigenes WerkUrsprnglicher Schpfer: Christian1311

    Datei:Burg_Grosonntag,_Velika_Nedelja;_Slowenien.JPG Quelle: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/e/e5/Burg_Gro%C3%9Fsonntag%2C_Velika_Nedelja%3B_Slowenien.JPG Lizenz: CC BY-SA 4.0 Autoren: Eigenes Werk Ursprnglicher Schpfer:Christian1311

    Datei:Burg_Grosonntag_(Velika_Nedelja)_Slowenien.JPG Quelle: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/c/c5/Burg_Gro%C3%9Fsonntag_%28Velika_Nedelja%29_Slowenien.JPG Lizenz: CC BY-SA 4.0 Autoren: Eigenes Werk Ursprnglicher Schpfer:Christian1311

    Datei:Commons-logo.svg Quelle: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/4/4a/Commons-logo.svg Lizenz: Public domain Au-toren: This version created by Pumbaa, using a proper partial circle and SVG geometry features. (Former versions used to be slightlywarped.) Ursprnglicher Schpfer: SVG version was created by User:Grunt and cleaned up by 3247, based on the earlier PNG version,created by Reidab.

    Datei:Vischer_-_Topographia_Ducatus_Stiria_-_140_Gro-Sonntag_bei_Friedau_-_Velika_Vedelja.jpg Quelle:http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/4/4d/Vischer_-_Topographia_Ducatus_Stiria_-_140_Gro%C3%9F-Sonntag_bei_Friedau_-_Velika_Vedelja.jpg Lizenz: Public domain Autoren: Topographia Ducatus Stiriae Ursprnglicher Schpfer: GeorgMatthus Vischer

    6.3 Inhaltslizenz Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0

    Geschichte Architektur Nutzung Weblinks Einzelnachweise Text- und Bildquellen, Autoren und LizenzenTextBilderInhaltslizenz