Prof. Dr. Matthias BurischBurnout-Institut Norddeutschland (BIND)

www.burnout-institut.euUniversität Hamburg

Urlaub ist nicht genug!Burnout: Was man dagegen tun kann

ZWH Bildungskonferenz, Berlin, Oktober 2013

Kurzer Steckbrief

1970-2009 Hochschullehrer für Psychologie an der Universität Hamburg

2008 Gründung des Burnout-Instituts Norddeutschland (BIND; www.burnout-institut.eu)

2010 Burnout erkennen, verstehen, bekämpfen (Gratis-Download von www.burnout-institut.eu)

2012 Burnout vorbeugen. Wege zu gesunder Arbeit (Gratis-Download von www.burnout-institut.eu)

2013 Das Burnout-Syndrom — Theorie der inneren Erschöpfung (5. Aufl., Dezember 2013)

Zum Mitschreiben:

Urlaub ist nicht genug!

Darum soll es heute Nachmittag gehen:

WAS MAN GEGEN BURNOUT TUN KANN: •auf betrieblicher und zwischenmenschlicher Ebene •für sich selbst

TROST & RAT

Burnout-Basics• Burnout ist nicht einfach Alltags-Stress.

• Burnout-Prozesse kommen in Gang, wenn Dauerstress weder durch Kampf noch durch Flucht beendet werden kann — Falle!

• Die Falle kann überwiegend auf innere Faktoren zurück gehen (z. B. überhöhte Leistungsansprüche) oder überwiegend auf äußere (z. B. Konflikte mit Vorgesetzten).

• Burnout bricht nicht über Nacht aus.

• Burnout ist im Kern etwas Emotionales (Angst und Wut), wirkt sich aber auch auf Körper und Geist aus.

• Burnout kann in völlige Arbeitsunfähigkeit münden.

• Burnout kann im Betrieb „anstecken“.

• Burnout ist Leid.

• Burnout ist teuer.

WAS MAN DAGEGEN TUN KANN Das Zwiebelmodell von Burnout

Globale Ebene

Gesellschaftliche Ebene

Organisationsebene

Zwischenmenschliche Ebene

Individuelle Ebene

Was Unternehmen gegen Burnout tun können

WAS MAN DAGEGEN TUN KANN

WAS MAN DAGEGEN TUN KANN

Auf der Unternehmensebene:

Thema enttabuisieren

Belegschaft sensibilisieren

Führungskräfte schulen

Employee Assistance Programs anbieten

WAS MAN DAGEGEN TUN KANN

Was Chefs gegen Burnout tun können

Chefs sind in Burnout-Prozessen (wenn arbeitsbezogen) die wichtigsten Akteure!

Aber: Niemand kann zaubern!

WAS MAN DAGEGEN TUN KANN

WAS MAN DAGEGEN TUN KANN

• Auf der Team-Ebene:

•Arbeitstreffen oder mindestens regelmäßige Besprechungen

•Kontakt und Solidarität in der Belegschaft fördern

•Konflikte lösen oder entschärfen•Eskalationen (Mobbing) verhindern

Der/die burnout-präventive Vorgesetzte...

•hat selbst Spaß an der Arbeit, kommt gerne hin•gibt jeder(m) MA das Gefühl, dass ihr/sein Beitrag und sie/er wichtig ist•kennt jede(n) MA gut genug, um zu wissen, wie sie/er geführt werden möchte oder sollte•fordert jede(n), ohne zu überfordern•sagt klar, was sie/er will — oder ob sie/er selbst noch nicht weiß, was werden soll•stärkt Zusammenhalt und Solidarität in der Truppe (wichtig bei kämpfenden Verbänden!)•informiert so verständlich und rechtzeitig wie möglich, so vollständig, wie sachgerecht.•gibt Rückendeckung bei verzeihlichen Pannen• äußert Kritik in akzeptabler Form (und nie vor Publikum)• räumt eigene Fehler offen ein• fördert MA uneigennützig• gibt und erbittet Rückmeldung• ist ansprechbar, notfalls auch auf Allzu-Menschliches

• ...und bleibt selber Mensch (der auch für sich selber sorgt)...

Und wenn trotz allem jemand in die Krise gerät?

WAS MAN DAGEGEN TUN KANN

Wenn Sie sich‘s zutrauen:

Sprechen Sie‘s an, wenn Ihnen im Umfeld etwas auffällt!

Auf www.burnout-institut.eu/service gibt es ein Merkblatt für Vorgesetzte und ein Merkblatt für Betroffene zum Gratis-Download.

Andernfalls: Delegieren Sie‘s.

WAS MAN DAGEGEN TUN KANN

Was man gegen die eigene Burnout-Gefährdung tun kann

WAS MAN DAGEGEN TUN KANN

Nicht versuchen, das Unmögliche möglich zu machen, sondern: Grenzen setzen — anderen und sich selbst

Frühwarnsysteme installieren:

innen: Tagesbilanz, Tagebuch, Selbstaufmerksamkeit üben

außen: das Nah-Umfeld einbeziehen

außen: Coaching

Lernen, mit leerem Rucksack nach Hause zu gehen

WAS MAN DAGEGEN TUN KANN

Von www.burnout-institut.eu Broschüren herunterladen

Frühwarnsystem installieren

Überlegen: Wann komme ich wie zum ersten Mal mit leerem Rucksack nach Hause?

WAS MAN DAGEGEN TUN KANN Was gleich nach Tagungsschluss ginge:

Zum Schluss: Dr. Burischs Anti-Burnout-Universal-Tips

Mutig ändern, was zu ändern ist.

Gelassen akzeptieren, was nicht zu ändern ist.

Und zwischen beidem klug und sorgfältig unterscheiden!

Mögliche Diskussionsfragen:

Haben Sie eigene Erfahrungen mit Burnout-Bekämpfung?

Was haben Sie vermisst?

Was nehmen Sie mit?