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24 Management 6/2010 Business Intelligence hilft bei der systematischen Optimierung von Prozessen mit dem Ziel, in Krankenhäusern die Effizienz zu steigern und die Wirtschaftlichkeit zu verbessern Konzentration auf Kennzahlen Die ständig steigenden Kosten im Gesundheitswesen zählen seit Jah- ren zu den Dauerthemen in der öf- fentlichen Diskussion. Es gibt jedoch Bereiche, in denen erste Effizienz- steigerungen verzeichnet werden. Ein Beispiel sind Krankenhäuser. Um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu ver- bessern, haben sie begonnen, ein kennzahlenorientiertes Manage- ment einzuführen und nutzen dazu Business-Intelligence-Lösungen. K ostentreiber im Gesundheits- wesen gibt es viele: Da sind zu- nächst einmal die Patienten. Hier- zulande gehen die Menschen weit häufiger zum Arzt als in anderen europäischen Ländern. Aber auch die rund 250 verschiedenen gesetz- lichen Krankenkassen verursachen jede für sich hohe Verwaltungskos- ten. Mit Recht wird ferner darauf verwiesen, dass die Ärzte zu viele und häufig zu teure Medikamente verschreiben. Und last but not least sind auch die Krankenhäuser wesentliche Kosten- verursacher: Sie machen einen der größten Kostenblöcke im Gesund- heitswesen aus. Nahezu ein Drittel der Ausgaben gesetzlicher Kranken- versicherungen entfiel 2008 auf Be- handlungen in den rund 2.100 deut- schen Krankenhäusern. In diesem Sektor des Gesundheitswesens ist in den letzten Jahren vieles in Be- wegung geraten. 1991 gab es noch 2.400 Krankenhäuser. Die durch- schnittliche Verweildauer der Patien- ten betrug 14 Tage, 2007 waren es nur noch 8,3 Tage. Während die einen diesen Trend als Kliniksterben bezeichnen, sehen an- dere darin eher eine Entwicklung zu mehr Effizienz. Tatsächlich wurden in den letzten zehn Jahren aber nur wenige Einrichtungen geschlossen. Häufiger haben Gemeinden, Land- kreise und einzelne Bundesländer (zuständig beispielsweise für die Universitätskliniken) Krankenhäuser in wirtschaftlich kritischer Situation an private Betreiber verkauft. Kommt es zu keinen grundlegenden Reformen, werden die bisherigen Anstrengungen nicht ausreichen, meinte die Unternehmensberatung McKinsey in einer Studie zur deut- schen Krankenhauslandschaft. Jede dritte Einrichtung sei von Zusammen- legung oder Schließung bedroht. Allerdings gibt es auch Lichtblicke: Im internationalen Vergleich stehen die deutschen Kliniken nach der Studie inzwischen überraschend gut da. „Sie erweisen sich als über- durchschnittlich effizient und stehen für hohe Versorgungsqualität“, berichtete McKinsey. Performance-Management-Lösungen, etwa für Krankenhäuser, ermöglichen Soll-Ist-Vergleiche und verknüpfen dazu die Unternehmensstrategien mit Metriken und Analysen. Bild: Information Builders Die gesetzlichen Krankenkassen gaben 2008 fast jeden dritten Euro für Krankenhausbehandlungen aus. In den letzten zehn Jahren sind die Ausgaben immer weiter angestiegen. Bilder: Bundesministerium für Gesundheit

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Business Intelligence hilft bei der systematischen Optimierung von Prozessen mit dem Ziel, in Krankenhäusern die Effizienz zu steigern und die Wirtschaftlichkeit zu verbessern

Konzentration auf KennzahlenDie ständig steigenden Kosten imGesundheitswesen zählen seit Jah-ren zu den Dauerthemen in der öf -fentlichen Diskussion. Es gibt jedochBereiche, in denen erste Effizienz-steigerungen verzeichnet werden.Ein Beispiel sind Krankenhäuser. Umihre Wettbewerbsfähigkeit zu ver-bessern, haben sie begonnen, einkennzahlenorientiertes Manage-ment einzuführen und nutzen dazuBusiness-Intelligence-Lösungen.

Kostentreiber im Gesundheits -wesen gibt es viele: Da sind zu -

nächst einmal die Patienten. Hier -zulande gehen die Menschen weithäufiger zum Arzt als in andereneuropäischen Ländern. Aber auchdie rund 250 verschiedenen gesetz -lichen Krankenkassen verursachenjede für sich hohe Verwaltungskos-ten. Mit Recht wird ferner daraufverwiesen, dass die Ärzte zu vieleund häufig zu teure Medikamenteverschreiben. Und last but not least sind auch dieKrankenhäuser wesentliche Kosten-verursacher: Sie machen einen dergrößten Kostenblöcke im Gesund-heitswesen aus. Nahezu ein Drittelder Ausgaben gesetzlicher Kranken-versicherungen entfiel 2008 auf Be -handlungen in den rund 2.100 deut-schen Krankenhäusern. In diesem

Sektor des Gesundheitswesens ist in den letzten Jahren vieles in Be -wegung geraten. 1991 gab es noch2.400 Krankenhäuser. Die durch-schnittliche Verweildauer der Patien-ten betrug 14 Tage, 2007 waren esnur noch 8,3 Tage.Während die einen diesen Trend alsKliniksterben bezeichnen, sehen an -dere darin eher eine Entwicklung zumehr Effizienz. Tatsächlich wurdenin den letzten zehn Jahren aber nurwenige Einrichtungen geschlossen.Häufiger haben Gemeinden, Land-kreise und einzelne Bundesländer(zu ständig beispielsweise für dieUniversitätskliniken) Krankenhäuserin wirtschaftlich kritischer Situationan private Betreiber verkauft.Kommt es zu keinen grundlegendenReformen, werden die bisherigenAnstrengungen nicht ausreichen,meinte die UnternehmensberatungMcKinsey in einer Studie zur deut-schen Krankenhauslandschaft. Jededritte Einrichtung sei von Zusammen-legung oder Schließung bedroht.Allerdings gibt es auch Lichtblicke:Im internationalen Vergleich stehendie deutschen Kliniken nach der Studie inzwischen überraschend gut da. „Sie erweisen sich als über-durchschnittlich effizient und stehenfür hohe Versorgungsqualität“,berichtete McKinsey.

Performance-Management-Lösungen, etwa für

Krankenhäuser, ermöglichen Soll-Ist-Vergleiche

und verknüpfen dazu die Unternehmensstrategien

mit Metriken und Analysen. Bild: Information Builders

Die gesetzlichen Krankenkassen gaben 2008 fast jeden dritten Euro für Krankenhausbehandlungen aus.

In den letzten zehn Jahren sind die Ausgaben immer weiter angestiegen. Bilder: Bundesministerium für Gesundheit

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Produktivitätsfortschritte sind lautMcKinsey auf einigen Gebieten zuverzeichnen: Den Beratern zufolgewirtschaften kleine Häuser oft er folg -reicher als große Kliniken. In gut ge -führten Kliniken kommen rein rech-nerisch auf jeden Angestellten 80 Pa -tienten. Am anderen Ende des Spek-trums liegt das Verhältnis bei 1 zu 21. Als beispielhaft für effizienteresArbeiten hat das Beratungsunter-nehmen an der Uniklinik Freiburgeinen Lean-Management-Ansatzimplementiert. Statt eines starrenAbteilungsdenkens gibt es patien-tenzentrierte Abläufe mit der Folgetransparenter Prozesse. Die Unter-nehmensberater erwarten sich da -von kürzere Verweildauern, einebessere Planung der Arbeitsabläufeauf den Stationen und den Wegfallunnötiger Leistungen.Projekte dieser Art, wie sie in einigenKliniken bereits in Angriff genommenwerden, sehen das Krankenhaus alsDienstleistungsunternehmen undweniger als medizinische Einrichtung,was sie primär dennoch ist. Wer indiesem Markt langfristig bestehenwill, muss jedoch noch mehr tun alsbislang: Als Serviceorganisationenmüssen sich Krankenhäuser einerLeistungs-, Kosten- und Erfolgskon-trolle unterziehen. Das geht nur,wenn sie sich Methoden bedienen,wie sie in der Privatwirtschaft seitLangem üblich sind: nämlich eineskennzahlenorientierten Manage-ments. Die betriebswirtschaftlichenDaten bilden dabei nur die eineSeite der Medaille. Komplett wirddiese Methode erst durch die Zusam-menführung mit den medizinischenInformationen.

Management- und medizinischeInformationen zusammenführen

Insbesondere dort, wo Informationenin heterogenen Systemlandschaftenzusammengeführt werden müssen,bietet eine Business-Intelligence-Plattform wie WebFocus von Informa-tion Builders ein wichtiges Instrument.Damit lassen sich Daten über Applika -tionsgrenzen hinweg zusammenfüh-ren, strukturieren und in zu ver läs sigeInformationen als Basis für ge schäft -liche Entscheidungen um wandeln.Durch die Einbindung aller Unter-nehmensdaten und Akteure – vomManagement über die opera tiveEbene bis hin zu medizinischen Instru-menten, Lieferanten, Kunden undPartnern – werden Kosten transparent.

Der Kernpunkt bei solchen Projektenzur effizienten Unternehmenssteue-rung ist die Festlegung von Kenn-zahlen für das Performance-Mana ge -ment. Einen guten Startpunkt bietendie vier klassischen W-Fragen: wer,wie, wann, wo? Antworten auf die seFragen schaffen die Basis, um dienotwendigen Kennzahlen zu erarbei-ten: zu Flexibilität, Menge, Kosten,Qualität, Zeit und Zuverlässigkeit bei -spielsweise aus den Bereichen Am -bulanz, Aufnahme, Diagnostik, OP,Pflege, Personalbedarf, medi zinischerBedarf und Verwaltungs aufwand.Im nächsten Schritt gilt es, soge-nannte Key-Performance-Indika -toren (KPIs) für diese Bereiche zudefinieren. Im Idealfall gibt es aufder strategischen Ebene für alle Einsatzgebiete eine Planung mit

Für ein effektives Performance-Management bedarf es eines doppelten Closed-Loop-Ansatzes,

der die strategische und operative Ebene integriert. Bild: Institut für Business Intelligence

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Zielwerten, beispielsweise Kostenoder Mengen. Im operativen All -tagsgeschäft er folgt eine laufendeErfassung der Ist-Kosten. Diese werden mit den Soll-Werten ab -geglichen, um bei Bedarf zeitnah steuernd einzugreifen. Als rechtnützlich erweisen sich Abwei -chungsanalysen auf Basis eines Vergleichs der Monats-Ist-Werte mit den Monats-Soll-Werten, da sich daraus gute Hinweise für dieProzessoptimierung ergeben.Eine der Herausforderungen be-steht in der vorhandenen Daten -qualität, da vor allem die medizini-schen Systeme heterogene Datenerfassen – beispielsweise Laborinfor-mationssysteme, KIS und RIS. Die Zu -sammenführung der Daten in einemPerformance-Management-Systemist jedoch aufgrund unterschiedlicherSchnittstellen oft sehr schwierig.Notwendig an dieser Stelle sind Integrationslösungen, wie sie etwaiWay, die Tochtergesellschaft vonInformation Builders, zur Verfügungstellt. Der Aufwand wird erheblichreduziert durch das Bausteinkonzepteines derartigen Ansatzes mit vor -gefertigten und vorkonfiguriertenKomponenten für eine Zusammen-führung von Daten aus den unter-schiedlichen Quellen und Formaten,individuell erstellten Anwendungenund Standardapplikationen. Eineaufwendige Programmierung undteure Systemanpassungen entfallendadurch weitgehend.In einer Vorstufe zu einem umfas-

senden Performance-Management,das administrative und medizinischeInformation integriert, bedienen sichKrankenhausverwaltung und Medi-zincontrolling oft noch rein buch -halterischen Instrumenten undMethoden. Diese lassen aber keineAussagen über den Prozess und dieQualität der Versorgung zu. Vor -reiter unter den Kliniken haben mitder Etablierung klinischer Behand-lungspfade begonnen, um einevorausschauende Versorgungssteue-rung aufzubauen – über die bloßeVerwendung von Kennzahlen zurAnalyse der Vergangenheit (in Formdes Reportings) und der Gegenwart(in Form von Soll-Ist-Vergleichen)hinaus. Ein wichtiges Ziel dabei ist, dieWettbewerbsfähigkeit zu verbessern.

Business Intelligence macht auchvor Krankenkassen nicht Halt

Bekanntermaßen sind Krankenhäuserals Leistungserbringer von den Kran-kenkassen als Leistungsträger ab -hängig. Dort, wo Kliniken die erstenSchritte in Richtung eines kennzah-lenorientierten Managements gehen,prüft und diskutiert man be reits dennächsten Schritt: Um die Ausgabenbesser in den Griff zu be kommen,fordern die Krankenkassen beispiels-weise seit Langem, dass sie mit denKrankenhäusern Einzelverträge ab -schließen können. Der Grund dafürist, dass sie so besser kontrollierenkönnen, wer was wann getan hat.

Abschließend macht Business Intelli-gence auch vor den Krankenkassenund deren Abrechnungsstellen nichtHalt. Ein Beispiel dafür ist das Ab -rechnungszentrum Emmendingen,aktiv im Abrechnungs- und Doku-mentenmanagement der Betriebs-krankenkassen. Das Portfolio des inder Nähe von Freiburg ansässigenUnternehmens umfasst vielfältigeDienstleistungen – von A wie Arz -neimittel bis Z wie zahnärztlicheLeistungen. Bundesweit gehörenmehr als 110 Betriebs- und vier In -nungskrankenkassen zu den Kun-den. Jährlich werden 46 MillionenVerordnungen von mehr als sechsMillionen Mitgliedern bearbeitet.Mit knapp zehn Prozent aller gesetz-lich Krankenversicherten wird einGesamtvolumen von über 3,7 Mil -liarden Euro abgewickelt.Das Abrechnungszentrum erweitertseine Kommunikations- und Abrech-nungsplattform onlinePlus um einBusiness-Intelligence-Serviceportalmit einer Lösung von InformationBuilders. Über onlinePlus steht dasAbrechnungszentrum Emmendingenin engem Kontakt mit seinen Kunden.Die Krankenkassen haben über dieSoftware direkten Zugriff auf um -fangreiches Datenmaterial. Das Er -gebnis: Der gesamte Prozess derRechnungsprüfung, unter anderembei der Abrechnung mit Kliniken,lässt sich beschleunigen und wirdsomit effizienter.Damit schließt sich der Kreis von den Krankenhäusern als Leistungs -erbringer zu den Kassen als Leis-tungsträger. An vielen Stellen in diesem Prozess lassen sich Business-Intelligence-Lösungen einsetzen undsorgen für mehr Transparenz undEffektivität in den Workflows.

Klaus Hofmann zur Linden

Kontakt

Information Builders (Deutschland) GmbHMergenthaler Allee 35–3765760 EschbornTel.: 0 61 96 / 7 75 76-0Fax: 0 61 96 / 7 75 [email protected]

In einem Business-Intelligence-Dasboard sind die wichtigsten Key-Performance-Indikatoren

(KPIs) auf einen Blick erkennbar. Bei Bedarf besteht die Möglichkeit, detaillierte Analysen

vorzunehmen. Bild: Information Builders

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Software schützt das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Trier vor Virenattacken und Spam-Mails

Quarantänestation als Parkplatz

Wer weiß schon, was alles onlineüber die Datenleitung ins Kranken-haus kommt. Dieser Situation hatsich das Krankenhaus der Barm -herzigen Brüder Trier gestellt undseinen Anti-Spam-Schutz moder -nisiert. Heute werden viele E-Mailszuerst im Quarantänebereich ge -parkt. Die Empfänger können dannindividuell entscheiden, welche dervorhandenen Informationen sieüberhaupt benötigen.

Mit 557 Betten und rund 2.000Mitarbeitern ist das Kranken-

haus der Barmherzigen Brüder Trier(BKT) eine der größten Kliniken inRheinland-Pfalz. Seit 2005 verwen-det das BKT die Software Profi Anti-Spam zum Schutz vor Würmern,Viren und Trojanern sowie uner-wünschten E-Mails. Ein umfang -reiches Regelwerk und zusätzliche,individuell bestimmbare Kriteriensorgen dafür, dass unerwünschteSpam-Mails erkannt werden. Auf-grund seiner Lernfähigkeit bietetdas Programm auf Jahre hinauseinen sich ständig erweiterndenSchutz. Die steigende Zahl der An -wender und ein erhöhtes E-Mail-Aufkommen erforderten den Aus-bau des bestehenden Systems, umdie Ausfallsicherheit zu erhöhen

und die Handhabung für Benutzerund Administratoren zu erleichtern. Ursprünglich lief der gesamte E-Mail-Verkehr des BKT über einen zentra-len Server mit Virenscanning undWeb Shield. Sämtliche eingehendenE-Mails inklusive Spam-Mails wurdendabei an den jeweiligen Empfängerweitergeleitet. Die zentrale Verwah-rung mittels Quarantänebereich und

eine individuelle Auswertung je An -wender und Klinikbereich warennicht möglich.Ziel des Systemausbaus durch die IT-Experten der Profi EngineeringSystems AG waren eine zuverlässigeSpam-Erkennung und ein zuverläs -siger Virenschutz, ein geringer Ver-waltungsaufwand sowie eine hoheAusfallsicherheit. Weiterhin wünsch-ten sich die Mitarbeiter des BKT einesichere, individuelle und unkompli-zierte Spam-Verwaltung für die Be -nutzer sowie die Möglichkeit, dieNutzerzahlen kontinuierlich auszu-bauen.

Mandantenfähiges Hochverfügbarkeits-Cluster

Der Aufbau des Systems als Hoch -verfügbarkeits-Cluster (HA-Cluster)gewährleistet die erforderliche Ausfallsicherheit. Zwei vernetzteIBM-System-x-360-Intel-Server arbeiten im Cluster und erscheinennach außen hin als eine Rechner -einheit.

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Im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Trier brachte

die Systemerweiterung eine Eindämmung der Spam-Flut

sowie eine erhöhte Sicherheit und mehr Nutzerkomfort.

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Ein Vorteil der neuen Anlage ist die Mandantenfähigkeit, wodurch die einzelnen Krankenhäuser

ihre E-Mails eigenständig verwalten können. Bild: Profi Engineering Systems

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Durch die Mandantenfähigkeit istgewährleistet, dass die Verarbeitungder E-Mails für die einzelnen Kran-kenhäuser mit ihren unterschied -lichen E-Mail-Domänen vollständigvoneinander getrennt ist. Die ge sam -te Konfiguration und alle Auswer-tungen können dadurch un ab hängigvoneinander für die organisatorischeigenständigen Krankenhäuser vor-genommen werden.Profi AntiSpam basiert auf Open-Source-Komponenten mit Linux. Dasermöglicht, dass zu jeder Zeit neueMethoden der E-Mail-Content-Secu-rity mit neuen Methoden zur Spam-Erkennung und weiteren Filtern(zum Beispiel Dateinamen, MimeTypes) eingesetzt werden können.Zwei unabhängige Virenscanner prüfen den gesamten E-Mail-Ver-kehr. In Kombination mit der Linux-Basis erreicht die Software einenhohen Spam-Schutz. Der Grund:„Durch den Einsatz von Open-Source-Software profitiert das System vomKnow-how der größtmöglichen An -zahl an Entwicklern im Kampf gegenSpammer, wie es kein kommerziellerSoftwarehersteller leisten kann“, er -klärt Peter Hanft, Senior System inge -nieur für Securitylösungen der ProfiEngineering Systems AG. Ein weiteresPlus der Open-Source-Software istdas Entfallen benutzer abhängigerLizenzkosten.Vier Wochen nach dem Start desAusbaus zum mandantenfähigenHA-Cluster wurden die E-Mail-

Domänen ohne Beeinträchtigungder E-Mail-Verfügbarkeit schritt -weise in Betrieb genommen. Derneue HA-Cluster arbeitet in soge-nannter Active/Active-Kon figuration.Das heißt, ein Server übernimmt diegesamte E-Mail- Verarbeitung und -Prüfung mit doppeltem Virenscan-ning sowie Spam-Check, währendder zweite Server die Nutzerdaten-bank und den Webserver für dasQuarantänemanagement enthält.

Zwei-Stufen-Sicherheit plus Quarantänemanagement

Über das Netzwerk werden dieDaten auf beiden Servern gespie-gelt. Im Fehlerfall kann der be -triebsbe reite Server sämtliche Funk-tionen des Clustersystems bedienen.Kostspielige externe Speichersyste-me entfallen somit.Mit dem Ausbau von Profi AntiSpamzum mandantenfähigen HA-Clustermit zwei IBM-System-x-360-Servernverfügt das BKT über ein effizientesund ausbaufähiges Schutzsystemgegen Spam und Viren. Für die User selbst änderte sich auf den ersten Blick wenig: Der E-Mail-Ver-kehr funktioniert über die bekannteE-Mail-Client-Software.Beim Abrufen der E-Mails wird je -doch eine positive Veränderungsichtbar: Fortan trifft nur noch dieeigentliche digitale Post sowie eineÜbersicht der in Quarantäne befind-

lichen E-Mails ein. Über einen Linkhat der Nutzer die Möglichkeit, sich mit dem Windows-Passwort imQuarantänebereich anzumelden,seine Spam-Mails anzusehen, zulöschen oder an den eigenen Ac -count weiterzuleiten. Ein versehent-liches Öffnen von Webseiten oderautoma tisches Ausführen von Skript -elementen in HTML-Mails wird da -mit vermieden.Mit der Spam-Erkennung und demQuarantänemanagement auf demmandantenfähigen HA-Cluster er -füllt die neue Software den Wunschdes BKT nach einem hochverfügbarenE-Mail-Security-Gateway mit opti -maler Anpassungsfähigkeit an neuetechnische Anforderungen und denweiteren Ausbau der Nutzerzahl. ■

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Kontakt

Profi Engineering Systems AGOtto-Röhm-Straße 1864293 DarmstadtTel.: 0 61 51 / 82 90-0Fax: 0 61 51 / 82 90-76 [email protected]

Durch das neue System werden ein versehentliches Öffnen von Internetseiten und

das automatische Ausführen von Skriptelementen vermieden. Bild: IBM

Über ein Passwort können E-Mails im

Quarantänebereich eingesehen, gelöscht

oder an den eigenen Account weiter-

geleitet werden. Bild: IBM