butjer Ausg. 3-2011

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Der zielsichere Nostalgiker - Ingo Oschmann · Ein Tier in mir - Feuerengel Auswirkungen einer Fehlplanung – Das Calenberger Loch · Der Straßen- Zauberer – Cody Stone · Zum Geburtstag des Bieres – Der Biertest Musik · Kultur · Termine · Verlosungen ausgabe 3/ 2011 · 2. jahrgang · gratis www.der-butjer.de Helden in trauter Heimseligkeit Die Wohnraumhelden:

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butjer Ausg. 3-2011 vom 30.3.2011 er zielsichere Nostalgiker - Ingo Oschmann · Ein Tier in mir - Feuerengel · Auswirkungen einer Fehlplanung – Das Calenberger Loch · Der Straßen- Zauberer – Cody Stone · Zum Geburtstag des Bieres – Der Biertest · Hannover – Salzburg in nur zwei Stunden - Eine Frühlingstour · Nicht gesucht – aber gefunden - Zu Besuch auf dem Ricklinger Wochenmarkt · Eine waschechte Lindenerin – Das „Anna Limma“ · Ausserdem natürlich Musik · Kultur · Termine und wir verlosen wieder tolle Gewinne!

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Der zielsichere Nostalgiker - Ingo Oschmann · Ein Tier in mir - FeuerengelAuswirkungen einer Fehlplanung – Das Calenberger Loch · Der Straßen-

Zauberer – Cody Stone · Zum Geburtstag des Bieres – Der Biertest

Musik · Kultur · Termine · Verlosungen

ausgabe 3/ 2011 · 2. jahrgang · gratiswww.der-butjer.de

Helden in trauter Heimseligkeit

Die Wohnraumhelden:

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Herausgeber:butjer Nachrichten UG (haftungsbeschränkt)Am Holunder 830459 HannoverTelefon (0511) 866 41 15Telefax (0511) 866 41 16

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Chefredakteur: Björn Emanuelsson (V.i.S.d.P)

Art-Direction: Mario Neitzke

Redaktion: Dr. Cordula Mahr (com), Torsten Lippelt (tol), Mario Neitzke (man), Markus Golletz (mag), Holger Schnitter (hos), Helrik Bobke (heb), Dan Fried (daf), Björn Emanuelsson (bem), Thomas Ganskow (tg), Katrin van Herck (kvh), Volontärin: Gundula Kurowski (guk)

Fotos: Nancy Heusel, Stephanie Pistel, B. Emanuelsson, M. Neitzke, M. Golletz, Frank Dunker, Sven Sindt, Andreas Läsker, Hinnerk Rümenapf, Jim Rakete

Anzeigen: Björn Emanuelsson

Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 2 vom 1. 11. 2010

Der ‚butjer‘ ist kostenlos und wird in Linden, Limmer, Ricklingen, Ober-Ricklingen, Ahlem, Wettbergen, Badenstedt, Davenstedt, Mühlenberg und Bornum in vielen Haushalten, Cafés und Geschäften verteilt.

Auflage: 20 000 Exemplare

Druck: Nord-Ost Druck GmbH & Co. KG, Neubrandenburg

Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Bilder und Waren keine Haftung. Alle Angaben erfolgen nach bestem Wissen, aber ohne Gewähr. Nachdruck, Aufnahme in Online-Dienste oder Internet sowie Vervielfältigung auf Datenträgern etc. nur nach vorheriger schriftlicher Genehmigung des Verlages.

Ausgabe 3/ 2011

Mehr Termine & Infos: der-butjer.de. Termine an: [email protected]

* Datenschutz: Alle Daten werden umgehend nach der Verlosung gelöscht! Je Haushalt ist nur ein Gewinn pro Ausgabe möglich. Die Gewinne werden zugesandt (oder Abholung vor Ort). Der Rechtsweg ist ausgeschlossen!

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Terminkalender

Aprilkostenlos impressum

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Helden in trauter Heimseligkeit

Die Wohnraumhelden:

Titel dieser Ausgabe: Die Wohnraumhelden hoch über

Linden

Unsere Verlosungen: Kost‘ nix, ist gratis und gut!2 x 2 Eintrittskarten für die Wohnraumhelden am 22.4.11 im Chéz Heinz 2 Signierte Wohnraumhelden-Poster

2 x 2 Eintrittskarten für H.O.R.E. am 29.4.11 im Chéz Heinz 1 Kiste Herrenhäuser Bier 1 Kiste BUM-Bier 1 Feuerengel Fan-Paket inkl. Konzertkarten am 7.5. in Hamburg5 x 2 Cinemaxx-Gutscheine3 x 1 Buch aus der Reihe „Zaubern für Dummies“

Sende uns einfach eine E-Mail mit deinem Gewinnwunsch an: [email protected] – Name und Telefonnummer nicht vergessen!* Telefonisch unter (0511) 866 41 15

01.04.11 1600 Kurs „Biologisches Gärtnern“. Kleingärtnerver. Linden01.04.11 1600 Rag Revolution – Aufstand! - Kunsthalle Faust01.04.11 2000 Sappho küsst Shane - FZH Linden01.04.11 2000 HEINZ LEBT mit Günter Fortmeier u.a. - TAK01.04.11 2000 C. Brauckmann – Sappho küsst Shane - Ferry Eventhall01.04.11 2030 Dat Rosi räumt auf! - WGC-Theater02.04.11 1100 Tag der offenen Tür - Fahmoda02.04.11 1200 Auftakt im Stadtteilgarten Charlottenstraße - Stadtteilforum Linden-Süd02.04.11 2000 MARTIN BUCHHOLZ - TAK - Die Kabarett-Bühne02.04.11 2030 C. Heiland : Scheiße ist das schön! - WGC-Theater03.04.11 0900 Süntelwanderung - Kulturtreff Kastanienhof03.04.11 1100 CLF Behnsen liest: Voltaire - WGC-Theater03.04.11 1200 Scillablütenfest - Jazz Club Hannover03.04.11 1600 Bühne 93: „Die Hasendorf-Sisters“ FZH Ricklingen03.04.11 1100 Saisonauftakt im Gretchen – Biergarteneröffnung Faust03.04.11 1500 Hits für Kids - Kinderdisco - FZH Linden03.04.11 1830 SCHULTZING - „Jazz-Konzert“ - TAK - Die Kabarett-Bühne04.04.11 1500 Happy Kids - Kulturtreff Kastanienhof04.04.11 2000 Click Click Decker & Petulla - Sing Sing im TAK04.04.11 2015 MICHAEL SENS: „Das Casanova-Prinzip“ - Apollokino05.04.11 1700 LA DANSE - Das Ballett der Pariser Oper - Apollokino05.04.11 2000 NACHTBARDEN - „Lindens skurile Lesebühne“ - TAK06.04.11 2000 „Friedhelm Kändler lebend“ - TAK07.04.11 1800 Bruno Ganz: Das Ende ist mein Anfang - Apollokino07.04.11 1800 Volkszählung 2011, Info-Veranstaltung - Faust07.04.11 2000 ALIX DUDEL - „Alles passiert immer mir“ - TAK07.04.11 2000 Beobachtungsabend - Volkssternwarte Hannover07.04.11 David MacKee: Elmar spielt verstecken.08.04.11 0900 Gesprächskreis für Migrantinnen - FZH Linden08.04.11 1600 Kurs Gemüseanbau lohnt sich! - Kleingärtnerv. Linden08.04.11 1800 Bruno Ganz: Das Ende ist mein Anfang - Apollokino08.04.11 2000 Vernissage: Export im Kiosk. Ausstellung des Künstlerkollektivs Gruppe Export - Café Siesta08.04.11 1900 Der GiG Biersommelier - GIG08.04.11 1900 Kochkurs: „Indien“ - Weinhaus Feiter08.04.11 2000 KABARETT BUNDESLIGA - TAK - Die Kabarett-Bühne08.04.11 2030 Alex. G. Schäfer : „Schäfer’s Stündchen“ - WGC-Theater09.04.11 0900 Secondhand-Basar - St. Godehard Kirche09.04.11 1700 Federn, Samt und Seife - Stadtreisen Hannover09.04.11 1800 Kochkurs: „Toskana in 6 Gängen“ - Weinhaus Feiter09.04.11 2000 MARTIN BUCHHOLZ - „Mißverstehen Sie mich bitte richtig!“ - TAK - Die Kabarett-Bühne09.04.11 1930 Urknall. Afrikanischen Abend - Warenannahme Faust10.04.11 1100 CLF Behnsen liest: Hermann Löns - WGC-Theater10.04.11 1400 Vom Deisterkiez zur Hanomag - Stattreisen Hannover10.04.11 1400 Chic, aus 2. Hand - FZH Linden10.04.11 2015 VINO-KINO mit Weinprobe - Apollokino12.04.11 1800 4. Stiftungsversammlung - LindenLimmerStiftung12.04.11 2000 All-In-One: BACH! - Compagnie Fredeweß12.04.11 2000 DR. SKETCHYS ANTI – ART SCHOOL - Kulturpalast12.04.11 2000 Ein Truck-Stop-Abend - TAK - Die Kabarett-Bühne12.04.11 2015 HEINZ STRUNK Lesung - Apollokino13.04.11 1000 Kindertheater Theater Geist: Froschkönig - FZH Linden13.04.11 1530 Wir in Limmer Café - Kulturtreff Kastanienhof13.04.11 1900 Lesung Peter Behnsen über H. Hesse - Stadtb. Linden13.04.11 2000 BENGT KEINE - „Das Krisenfest“ - TAK 13.04.11 2015 Jedem Kind ein Instrument - Hannover-Premiere mit Regisseur Oliver Rauch - Apollokino14.04.11 2000 SEBASTIAN SCHNOY - „London * Paris * Hongkong - Hauptsache Europa“ - TAK - Die Kabarett-Bühne14.04.11 2000 Schritte auf dem Mond – die Apollo-Missionen - Volkssternwarte Hannover14.04.11 2000 Der Schwung der Wucht. Tobias Kunze solo! Warenannahme Faust15.04.11 2030 Peter Vollmer: Frauen verblühen, Männer verduften Hannover Premiere - WGC-Theater16.04.11 1430 Prächtige Villen – Üppiges Grün - Stattreisen Hannover16.04.11 2030 Frank Fischer: Deutsh als Fremdsprache - WGC-Theater16.04.11 2200 Balkan World Party - GIG17.04.11 1700 Fürsten, Färber, Fabrikanten - Stattreisen Hannover17.04.11 1100 Stöber-Sonntag. Sammler- und Tauschbörse - Faust18.04.11 1000 Osterferienaktion Das chem. Chamäleon - FZH Linden19.04.11 1800 PETER SHUB: „Für Garderobe keine Haftung“ - Apollo19.04.11 2000 In Transition 1.0“ Filmvorführung in der Reihe „Utopia“ Warenannahme Faust20.04.11 2000 DEEP ORBEAT - Kulturpalast21.04.11 2000 Literaturreihe ABC-Alarm Macht Worte! - der hannoversche Poetry Slam - Warenannahme Faust 23.04.11 1900 Lesung Heiko Postma: „Sei, was du bist, immer und ganz“ - Stadtbibliothek Linden23.04.11 Tag des deutschen Bieres23.04.11 1900 Osterfeuer - Parkplatz in der Leineaue Ricklingen23.04.11 1800 Osterfeuer am Regenrückhaltebecken Mühlenberg24.04.11 1800 Faust Lichterloh - Das Osterfeuer bei Faust23.04.11 1900 Osterfeuer auf dem Parkplatz in der Leineaue Ricklingen25.04.11 1700 Hannover unterm Hakenkreuz - Stattreisen Hannover25.04.11 2000 Tablequiz mit Splitti & Peter - Warenannahme Faust25.04.11 1730 DESIMOS SPEZIAL-CLUB - Apollokino28.04.11 2000 HENNING KOTHE & DETLEF WUTSCHIK - „Die Werner Momsen ihm seine nicht ganz Soloshow“ - TAK29.04.11 1700 Lindener Musiktage an der St. Benno-Kirche - AGLV29.04.11 2000 SALON HERBERT ROYAL - TAK - Die Kabarett-Bühne30.04.11 1500 Lindener Musiktage an der St. Benno-Kirche - AGLV30.04.11 1800 „Deutscher Weinabend“ - Weinhaus Feiter30.04.11 2000 HANS GERZLICH - „Mehr Bretto vom Nutto“ - TAK30.04.11 2200 Electro/Techno Party Tanz in den Mai” - GIG30.04.11 Tanz in den Mai - Restaurant Leinemasch01.05.11 1400 Internationales 1. Mai-Fest - Faust. Live-Bands, Kinderprogramm uvm. Eintritt frei

Einsendeschluß: 20.4.2011 bzw. 3 Tage vor Veranstaltungsbeginn!

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butjer 3/ 2011 · der-butjer.de | Seite 3

editorial / hq 100 / puppen / zauberer

was für ein kasperle-theater, den die Stadt beim Calenberger Loch

veranstaltet, finden wir, als wir uns mit der Stadtteil Bürgerinitiative „Calen-

berger Loch“ trafen und uns über das „HQ-100“-Vorhaben schlauer machten.

Leider müssen wir feststellen, dass ein Großteil der Bevölkerung nicht wirk-

lich viele Kenntnisse über das „Projekt“ hat. Klar, ein paar Bäume weniger (und

es folgen noch mehr), es wurde auch demonstriert, aber wer weiß wirklich dar-

über Bescheid? Spätestens, wenn das Projekt auch Linden erheblich tangiert

oder Folgekosten entstehen (hallo Steuerzahler!), wird es doch einen Aufschrei

geben. Das ist sicher. Das „Calenberger Loch“ auf zwei Seiten zu verarbeiten

scheint fast umöglich, deswegen empfehlen wir dringend die dazugehörigen

Webseiten. „Puppentheater“ veranstalten auch unsere Helden aus Hannover.

Genauer: die Wohnraumhelden. Zwei lustige Mannen, einer davon ein Ex-Fury

(ha, jetzt ist es doch raus), die unglaublich viel Spaß daran haben, ihre (aber)wit-

zigen und hochgeistigen Philosophien unter das Volk zu bringen. Wer sie nicht

kennt: am 22.4. ist im Chéz Heinz die Gelegenheit, bei der das neue Album

„Rock’n’Roll Puppentheater“ vorgestellt wird. Fast andächtig und lauschig war

es bei Ingo Oschmann im Apollokino. Nicht nur, dass der Mann eine unglaub-

liche Lache hat (schnauf, schnauf) und irre viel zu erzählen hat – das Publikum

war nach über drei Stunden Programm bestens unterhalten. Von wegen Come-

dians sind „nur“ lustig. Ingo schaffte es tatsächlich den Bogen von Comedy bis

zu Privatem zu spannen. Fast hatte man das Gefühl, ihn schon seit Jahren zu

kennen, so nett plauderte er aus dem Nähkästchen, machte nachdenklich um

gleich wieder „kiloschwere Bowlingkugeln“ aus dem ‚Nichts‘ zu zaubern. Wer

ihn live noch nicht gesehen hat: unbedingt hingehen! Ein Zauberer der ande-

ren Art ist Cody Stone. Was dieser Mann mit Alltagsgegenständen zaubert ist

unglaublich! Wir baten ihn einige Zauberkästen zu testen. Er liess es sich aber

bei der Gelegenheit nicht nehmen, ein paar seiner eigenen Tricks vorzuführen.

So – der Frühling steht vor der Tür und die Scilla blüht. Wir wünschen Euch bei

dieser Ausgabe viel Spaß, viel Sonne, einen netten April! Richtet Eure Worte an:

[email protected]

Sonne ab!

Hoch hinaus bin ich neulich, als ich mit Papa in unsere Bäume geklettert bin um einige Äste abzusägen. „Willkommen, schöner Jüngling! sagte Omma als sie uns vom Balkon im Baum arbeiten sah. Während wir so im Birnenbaum herumsägten

(oben ab, unten lassen wegen dem Saft), beobachtete ich Kalle, unser Eichhörnchen im Garten. Kalle streunte den ganzen Winter durch den Garten und kletterte immer wie-der den Birnenbaum hoch. Flink wie er ist, schaffte er sogar mit Leichtigkeit die fehlen-den zwei Meter zum Balkon in der zweiten Etage zu springen, um an das Vogelhäuschen zu kommen, das Opa aufgestellt hat um die Vögel zu füttern. Dumm nur, dass außer den doofen Tauben kein Piepmatz das Futter haben will. Und die Tauben sind zu dick und kommen in das Häuschen nicht rein. Aber Kalle ist da viel gewiefter: der sitzt frech auf dem Dach des Vogelhäuschens und verputzt munter alles, was darunter zu finden ist. Selbst vor dem Steckrübeneintopf, der neulich (statt im Kühlschrank) auf dem Balkon war, machte er keinen halt und bediente sich großzügig. Ja, hallo? Und ab da war dann Krieg angesacht. Mein Steckrübeneintopf! Den nimmt mir keiner. Ich hab’ den großen Ast zum Balkon hin dann etwas gekürzt – soll er doch zusehen, wo er sein Futter bekommt. Von mir jedenfalls nicht mehr. Das dauert jetzt wieder ein paar Jahre mit Kalles „Brücke“.

Der kleine Butjer schreibt hier ohne Punkt und Komma was ihm so einfällt. Rechtschreibung? Keine. Meinung? Unverbindlich.

nochwas...Der kleine Butjer schreibt:

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Café - Restaurant Silbervogel · Mercedesstraße 1 · 30453 HannoverTelefon/ Fax: (0511) 410 49 60 · www.restaurant-silbervogel.de

Café - Restaurant

SilbervogelÖ nungszeiten: Dienstag bis Freitag: 17– 23.00 UhrSamstag: 12 –14.30 Uhr & 17 – 23.00 UhrSonn- & Feiertag: 12 – 23.00 UhrMontag Ruhetag

Vorbestellungen / Reservierungen bitte telefonisch!

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28.05.11 Thomas Nicolai -Der Blonde EmilSein Markenzeichen ist die Wandlungsfähigkeit. Das hat ihn bekannt und beliebt gemacht. Er hat auf allen wichtigen Bühnen Deutschlands ge-spielt, ist dem Fernseh-Publikum bestens durch Auftritte bei „TV TOTAL“,dem „Quatsch Comedy Club“ oder bei „ Nightwash “ bekannt.

17.04.11 Schwarzblond – schön aber giftigDie beiden Berliner Ausnahmekünstler Mo-nella Caspar und Benny Hiller, alias Schwarz-blond, bringen wieder mal mit sprudelnden Phantasien, abgedrehten Kostümen und Songs zwischen Herzprickeln und Gänsehaut die Herzen zum leuchten.

Kleinkunstbühne im Kräutergarten

KIK - Kleinkunstbühne Im Kräutergarten · Gottfried-Keller-Straße 28 -3030655 Hannover · Kartenreservierungen: (0511) 5 39 10 20

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Seite 4 | butjer 3/ 2011 · der-butjer.de apps / fernsehen / comedy

test dir alles erkämpfen! Heu-te bekommst du alles über-all und das Wesentliche, die „Wertschätzung“ geht verlo-ren. Alles ist nur noch virtu-ell, löschbar und selbstver-ständlich. Ich denke, weniger ist mehr.

Heutzutage wachsen Kin-der vor Computern oder vor ihrer Playstation auf. Was OK ist, aber sie sollten lieber auch mal wieder rausgehen und kreativ sein. Wir sind damals noch in die Natur gegangen und haben Hütten gebaut und auf Bäume geklettert!

Bist du ein Technik-Freak? Kannst du gut ohne Internet, E-Mail und iPhone leben?

Ja, sehr gut sogar. Ich war kürzlich erst zwei Wochen in Namibia. Da gab es nur drei Stunden am Tag eine Trink-wasserausgabe, von Strom müssen wir erst gar nicht re-den – den gab es da halt nicht, genau so wenig, wie Handy-Empfang oder Wireless-LAN. Das war großartig! Dort ha-be ich den schönsten Sternen-himmel meines Lebens gese-hen, die Milchstraße, wilde Zebras und in „meinem Gar-ten“ hauste eine Giraffe. Das war der Hammer!

Im Moment habe ich auch noch Mühe hier in Deutsch-land, mir ist es zu laut, zu viel und zu doof. Ich würde jetzt nicht in das RTL-Dschungel-Camp gehen, aber ich benei-de die dort schon. Wenn man diese „Scheiße“ nicht essen müsste, wäre das schon eine gute Erfahrung.

Wobei entspannst du dich, wenn du mal keine Auftritte hast, oder ist dein Terminkalender immer ziemlich voll?

Es gibt zwei Möglichkei-ten. Einmal in meiner Bade-wanne, mit einem guten Buch und einem Gläschen Wein, oder beim„Geo-Cachen“. Das ist für mich Entspannung pur...

„Geo-Caching“ macht Bernhard Hoëcker auch...

Ja, stimmt. Ich liebe es durch den Wald zu rennen

schob noch nach, er hätte es so schon zweimal ins Fernse-hen geschafft. Ein Filmverbot für diesen „Dieb“ war schließ-lich die Konsequenz aus dem Gespräch.

Aber an den Auftritt erinnere ich mich heute noch sehr ger-ne. Gerne würde ich in naher Zukunft mal wieder in der „Marlene“ auftreten. Ich fin-de es immer gut, wenn man seine Wurzeln nicht vergisst und auch mal wieder zurück-kehrt.

Das vergessen viele, wenn sie spä-ter „groß“ sind, oder?

Ja, leider. Das sollte man aber nicht. Der Auftritt im „Marlene“ hat mir damals wirklich sehr geholfen und

mich stark unterstützt, alle waren freundlich, obwohl ich „ein Niemand“ war. Toller La-den! Gutes Essen.

Wo spielst du am Liebsten? Eher im Norden oder im Sü-den Deutschlands?

Das kann ich so nicht sagen. Jedes Publikum tickt anders. Ich finde, der „Norden“ ist nicht so ruhig wie man denkt, die kom-men genau so „aus dem Arsch“ wie die in Bayern oder sonst irgendwo.

Du gehst in deiner Show immer wieder auf die 80er Jahre ein. Inwiefern hat dich diese Zeit ge-prägt. Was vermisst du am meis-ten?

Na ja, die 80er würde man heute als „Event-Zeit“ bezeich-nen. Heutzutage gehst Du ins Internet und kannst dir al-les bestellen oder runterzie-hen. Zu jedem Scheiss gibt’s eine ‚App‘. In den Achtzigern gab es das so nicht, du muss-

ein Riesenerfolg, in einer fremden Stadt, weit weg von zu Hause. Ich stand aufge-regt am Eingang und hab das Publikum per Handschlag be-grüßt (lacht herzlich). Ein Typ mit Kamera kam auf mich zu. Ich fragte ihn, was er mit der

Kamera vor hätte. Freizü-gig teilte er mit, dass

er Alleinunterhalter sei und die Show filmen wolle. Die

besten Gags wür-de er sich her-aus schreiben um diese selber aufführen zu können (lacht). Perplex von sei-ner Antwort, viel mir nichts

mehr dazu ein. Er

Bielefeld auf“. Durch Zufall kam der Kontakt zur Klein-kunstbühne „Marlene“ zu-stande und die haben sofort gesagt: „Klar, wenn Du Lust hast, kannst Du bei uns auf-treten“. Das ist so ein lieber Laden, das weiß ich noch als wäre es gestern gewesen. Du kamst da an und warst ein-fach willkommen. Das war nicht überall so. Wenn Du in eine Stadthalle betreten hast, war denen alles egal, denn am nächsten Tag wird jemand an-deres dort spielen. Da ist von Herzlichkeit wenig zu spüren, das ist halt nur ein Business. In der „Marlene“ war es total herzlich. Obwohl nur eine so unbedeutende Pfeife wie ich um die Ecke gekommen war und gesagt hatte „Hier, ich bin witzig“.

Es waren ca. 30 Besucher an diesem besagten Abend erschienen – für mich

I m Lindener Apolloki-no zog der Ostwestfa-le alle Register und be-geisterte das Lindener

Publikum für Stunden mit Pointen, Geschichten und führte dieses, detailliert auf eine Zeitreise durch Musik, TV und „Leckmuscheln“ sei-ner Jugendzeit. Wir trafen den sympathischen Tausend-sassa direkt nach der Winter-pause vor seiner Show.

Ingo, du bist ein gebürtiger Bie-lefelder. Wenn du in Deutschland unterwegs warst, bist du froh, wieder nach Hause zu kommen?

Ja. Es heißt immer „Biele-feld ist eine blöde Stadt“. Aber ich bin viel unterwegs und se-he entsprechend viel. Da weiß man es auch durchaus zu schätzen, dass die Stadt sehr klein und sehr dörflich ist. Ich mag es zu reisen, aber ich bin froh, wenn ich auch mal zu Hause bin.

Gibt es eine Großstadt, in der du dir vorstellen könntest zu leben?

Hamburg! Hamburg finde ich großartig. Es ist genau so „piefig“ wie Bielefeld. Ein biss-chen muffig, aber trotzdem mit dem großen Blick auf die weite Welt. Also ich mag das, wenn es ein bisschen dörflich ist. Ich liebe die Reeperbahn, den Flair, das Verruchte. Das riecht dort auch irgendwie anders, das finde ich ganz geil und der ‚Quatsch Comedy Club‘ ist auch dort vertreten.

In Hannover hast du 2006 für zwei Monate im GOP moderiert. Was magst du an Hannover und welchen Bezug hast du zu dieser Stadt?

Mit Hannover verbinden mich insbesondere zwei Per-sonen. Zum Einen, bin ich mit dem Künstler „DeSimo“ gut befreundet und zum Ande-ren hat der Hannoveraner Co-median, Dietmar Bachmann, den Trailer am Anfang mei-nes Programms gesprochen. Die „Niki de Saint-Phalle-Pas-sage“ fasziniert mich sehr, von deren Künstlerin ich ein Gemälde besitze. Nicht zu letzt empfinde ich Hannover auch als die Comedy-Hoch-burg und ich mag Hannover sehr sehr gerne.

Erzähl uns bitte etwas über dei-nem ersten Auftritt in Hanno-ver!

Stelle dir vor, du bist Zauberkünstler. Du ar-beitest dein Abendpro-gramm aus. Dann rufst du bei den verschie-densten Theatern an, um Auftritte zu erhal-ten. Die meisten sag-ten damals: „Wat? In-go Oschmann? Noch nie gehört! Wenn sie so witzig sind, dann treten sie erstmal in

Der zielsichere NostalgikerDer Comedian Ingo Oschmann verzaubert sein Publikum mit einer bunten Wundertüte aus Stand-up, Improvisation und Zauberei. Mit uns plauderte er allerdings über Giraffen in Namibia, Apps und die Anfänge seiner Arbeit in Hannover

Heutzutage gehst Du ins Internet

und kannst dir alles bestellen oder

runterziehen. Zu jedem Scheiss

gibt’s eine ‚App‘.

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butjer 3/ 2011 · der-butjer.de | Seite 5

interview / geo-caching / stand-up / zaubern

Dach“ (HR3, d. Red.), wobei es ums Raten und nicht darum geht, doofes Zeug zu erzäh-len.

Mein zukünftiges Pro-gramm heißt „Zielsicher“. Dort habe ich eine Nummer mit „Leuchtkondomen“. Als „Merchendising“ gibt es pas-send „Ingo-Oschmann Leucht-kondome“, mit der Aufschrift „Zielsicher“, die auch wirk-lich leuchten. Davon muss-te ich aber so eine große Menge abnehmen, dass ich die gar nicht alle verkaufen kann. a bem/man/heb

Faktor? Wer darf in deine Texte reinreden?

Ich entwickle meine Texte eigenständig, reinreden darf mir keiner. Als erstes probie-re ich das „Programm“ vor Freunden aus. Relevantes und lustiges werden stichpunktar-tig notiert. Bei der Vorpre-

miere habe ich improvisiert und was nicht funktionierte, flog raus. Wie bei einem Uhr-macher. Da wird gefeilt und dann entwickelt es sich. Das Programm hat nichts mehr mit dem zu tun, wie es ein-mal war.

Welchen Comedian findest du persönlich richtig witzig, über wen kannst du richtig gut la-chen?

Jürgen von der Lippe amü-siert mich sehr. Ich finde es ganz wichtig, dass mich „Künstler“ berührt. Ich mag keine harte oder beleidigende „Comedy“. Als besonders her-ausragend empfinde ich Ha-pe Kerkeling, Jerry Lewis und Luis de Funés. Das sind meine Helden.

Von wem konntest du noch etwas lernen?

Jeder Comedian sollte seinen eigenen Stil haben und verfolgen. Ich finde es schlimm, wenn man jeman-den kopiert. Rein karriere-mäßig ist „Jürgen von der Lip-pe“ ein Vorbild für mich. 30 Jahre „on top“, immer dabei und unglaublich fleißig. Jür-gen hat Vorpremieren von seinem neuen Programm, schreibt aber jetzt schon für seinen Auftritt in vier Jahren.

len würde, oder irgendeinen Kram erzählen, in der Hoff-nung, das es dem Publikum gefällt. Letzteres amüsierte die Zuschauer.

2001 entschied ich mich die Köln Comedy Schule zu besuchen, packte vor Ort mei-nen Zauberkrempel aus und die sagten: „Hör mal auf mit dem zaubern, erzähl lieber was!“. Wie gewohnt improvi-sierte ich drauf los. Die haben sich total „weggeschmissen“ und einer stand sogar auf und rief: „Das war ein super Stand-up!“ Verwirrt antworte-te ich: „Vielen Dank, aber was ist das?“. Hierdurch beflügelt,

entwickelte ich mich zum heutigen „Standup-Comedi-an-Zauberer“.

Du plauderst gerne aus deinem Leben und sagst selber: alles, was ich erzähle ist wahr. Ist das deinen Mitmenschen, Eltern oder Freunden manchmal pein-lich, wenn du Anekdoten aus

deinem Umkreis erzählst?Nee. Ich halte Rücksprache

mit den betroffenen Mitmen-schen. Bei meinem aktuellen Programm „Wunderbar, es ist ja so“ rede ich unter anderem auch von meine Eltern, de-nen ich gesagt habe, was ich erzählen und wie ich es um-setzen werde. Es gab mal ein Thema, da wollte mein Vater nicht, dass ich darüber rede. Dann ist das auch überhaupt keine Frage.

Wer hört deine Gags als ers-tes und überprüft den Spaß-

und kleine „Döschen“ zu su-chen. Ich habe das auch in Namibia durchgeführt. Bei meinem Auftritt, im vergan-genen Jahr, in Shanghai ha-be ich sogar ein „Multi“, al-so über mehrere „Stationen“, gespielt. Dieser ging fast über eineinhalb Tage, wodurch ich die Stadt kennen lernen konn-te. Ich bin begeistert über die Kreativität dieser Menschen, die ein solch tolles Spiel über-haupt erst ermöglichen ha-ben.

Was ist dein Lieblingsbuch? Alles mögliche, oft drei oder vier Bücher zeitgleich. Biogra-

fien, Lexika und Krimis. Be-sonders Krimis. Speziell die Stieg Larsson-Trilogie fand’ ich gut.

Warum hast du den Beruf des Comedian gewählt? Wie kam es dazu und was war der Auslöser?

Geplant war das nicht. Ich habe Sozialarbeit und Elek-trotechnik studiert und im

Altenheim gearbeitet. Ich be-tätigte mich als Hobbyzau-berer. Nach und nach entwi-ckelte ich eigene Tricks und „verwandelte“ mich in einen Zauberkünstler. Mein Nach-teil allerdings ist meine Ver-gesslichkeit. So begab es sich, dass ich für 45 Minuten auf einer Hochzeit gebucht wur-de, hatte aber nur für 20 Mi-nuten Programm dabei, weil ich einen Teil meiner Requisi-ten vergessen hatte. Nun hat-te zwei Möglichkeiten, ent-weder langsamer reden, was wahrscheinlich jedem auffal-

Der Mann ist so toll und so klasse und dabei auf dem Bo-den geblieben.

Bist du privat anders als auf der Bühne?

Privat bin ich eher der Ruhige und höre lieber zu,

als dass ich rede. Jeder hat in seinem Leben spezielle Rollen die er spielt. Gegenüber dei-nen Eltern verhältst du dich anders als in Gegenwart dei-ner Frau oder Freunden. Bei meinen Bühnenauftritten ist allerdings ein großer Teil von mir präsent.

Wann dürfen wir dich wieder mit einer eigenen Show im Fern-sehen begrüßen?

Wir schreiben immer an vielen Shows, aber wir wissen nicht, was davon ins Fernse-hen kommt oder nicht. Mei-ne Welt sind „die Bretter der Bühne“ dort fühle ich mich wohler als beim TV.

Allerdings trete ich in ver-schiedenen Sendungen auf, wie z.B. beim Hessischen Rundfunk in „Dings vom

„Ich finde es immer gut, wenn

man seine Wurzeln nicht ver-

gisst und auch mal wieder

zurückkehrt.“

„Ich würde jetzt nicht in den RTL-Dschungel-

Camp gehen, aber ich beneide die dort schon.

Wenn man da diese „Scheiße“ nicht essen müss-

te, wäre das schon eine gute Erfahrung.“

Ingo Oschmann live:Samstag, 16. April 2011Langenhagen, TheatersaalTickethotline: (0511) 7 26 95 19www.mimuse.de

Montag, 29. August 2011Hannover, Desimos Spezial ClubMixedshowwww.desimos-spezial-club.de

Neue Show „Zielsicher!“Mittwoch, 9. November 2011Hannover, Apollo KinoTickethotline: (0511) 16 84 12 22www.apollokino.de

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EITZ

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Page 6: butjer Ausg. 3-2011

Seite 6 | butjer 3/ 2011 · der-butjer.de tribute / feuerengel / interview

ren Tribute-Bands. Davon gab es ganz lange nur sehr weni-ge. Wir waren jahrelang die Einzigen, die Rammstein ge-covert haben. Es ist einfach sehr schwer, so eine imposan-te Show auf die Beine zu stel-len. Bei youtube gibt es einige Coverbands zu sehen, aber sie sind teilweise echt schlecht.

Ihr steckt auch unglaublich viel Geld in Eure Shows, oder?

Das auf jeden Fall! Deswe-gen ist Feuerengel auch keine ‚Geldmaschine‘. Ganz im Ge-genteil, es ist immer noch ein Hobby, aber ein ziemlich kos-tenintensives.

Im Grunde verbrennt ihr, im wahrsten Sinne des Wortes, eine Menge Geld bei jedem Auftritt?

Ja, das ist wirklich so! Du brauchst für jedes Konzert einen 7,5-Tonner für Equip-ment, einen Bus in dem die Band fährt, „Pyros“, die rich-tig kosten und eine Crew, die alles zusammenbaut aber auch die „Pyros“ perfekt ab-feuert. Da kannst du nicht einfach irgendjemanden neh-men, du brauchst Leute, die das können, also echte Pyro-techniker.

Dazu dann noch den Ton- und Lichttechniker. Ohne ei-genen Lichttechniker funkti-oniert eine Rammstein-Show auch nur zur Hälfte. Der muss dass Timing der Show und der Songs perfekt beherrschen.

Das ist natürlich dann ein entsprechend großer Tross mit dem wir anreisen. Dafür

bekommen haben oder weil ihnen die echten Tickets ein-fach zu teuer sind.

Die Rammstein-Tickets fangen bei rund 80,– Euro an. Das ist kein „Schnapper“.

Deshalb kommen sie halt zu uns. Außerdem spielen wir auch in Gegenden, in de-nen Rammstein eher selten gespielt hat, wie zum Beispiel

in Istanbul. Das erklärt, zuge-gebenermaßen, auch etwas den Erfolg von Feuerengel. Nicht nur den von Feuerengel, sondern auch den von ande-

Aber ich denke wir profitie-ren davon, das ,Rammstein’-Tourneen grundsätzlich im Voraus ausverkauft sind. Die könnten auch fünf Mal in Hannover spielen und es wä-re grundsätzlich ausverkauft! Das machen sie aber nicht, dementsprechend gibt es ei-ne Nachfrage nach der Mu-sik. Die Leute wollen die Show erleben, um die Musik auch

laut und live und nicht nur zu Hause zu hören.

Ich denke wir sind so was wie die „Ersatzdroge“, weil die Fans keine Tickets mehr

der Andere um die Presse. Das kostet viel Zeit, auch außer-halb der Shows.

Wie kommt es, dass so eine star-ke Nachfrage für diese Musik bzw. Feuerengel existiert? Könnt ihr Euch das erklären?

Nicht ganz. Wir sind im-mer wieder überrascht, wenn wir auf einem Festival vor über 5000 Leuten spielen. Ich

denke dann immer: OK, 6000 sind eh da und 3000 davon ge-hen zu unserer Bühne und ha-ben tatsächlich Interesse an einer Tribute-Band. Ganz er-klären können wir uns das auch nicht, warum das so er-folgreich läuft.

F arp, wie macht ihr das mit der Band – ihr spielt ja nicht haupt-beruflich sondern

macht das nebenbei?Zwei von unser Band sind

Lehrer, zwei sind Erzieher für Behinderte, unser Schlagzeu-ger ist studierter Berufsmu-siker und Schlagzeuglehrer und ich arbeite freiberuflich als Journalist.

Wie koordiniert ihr das mit der Arbeit? Geht man da einfach zum Chef und sagt: „Ich bin jetzt zwei Tage auf Tour und brauche Urlaub“ oder wie darf man sich das vorstellen?

So, oder so ähnlich. Die Angestellten nehmen sich dann schon mal einen Tag frei, wenn eine Freitagsshow anliegt. Ich bin da, Gott sei Dank, recht flexibel und kann das gut im Voraus planen. Aber die meisten Shows fin-den sowieso am Wochenende statt.

Wie viele Gigs habt Ihr im Jahr? Ihr seid doch recht viel unter-wegs.

Auf ca. 30 Auftritte im Jahr kommen wir schon, das ist fast jedes zweite Wochenen-de. Eine ganze Menge, wenn du das nebenbei betreibst. Es ist ja nicht nur das Hinfah-ren, sondern auch die ganzen Vorbereitungen, das Booking und die Koordination für das Equipment. Da sind natürlich auch alle Bandmitglieder in-volviert. Der eine kümmert sich um den Mietwagen und

Feuerengel:

Ein Tier in mir

„Die Leute wollen die

Show erleben, um die

Musik auch laut und

live und nicht nur zu

Hause zu hören.“

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Florian Arp ist Gitarrist bei ,Feuerengel’, der dienstältesten Rammstein-Tribute-Band. Wie kann man diese Megastars ver-körpern, ohne dabei selber ein „echter“ Rockstar zu sein. Wie viel „Fan“ muss in einem stecken, um eine fast exakte Kopie einer der erfolgreichsten deutschen Bands zu sein? Wir gingen diesem Phänomen nach und baten zum Gespräch: Feuer frei!

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butjer 3/ 2011 · der-butjer.de | Seite 7

musik / rammstein / pyros / tickets

dass Rammstein alles andere als ‚rechts sind‘. Wenn man sich die Geschichte der Band anschaut...

In wieweit ist es hilfreich, Fan der Band zu sein? Sind denn alle bei ,Feuerengel‘ auch selber Fan? Oder wächst man da auch mit, wenn ein neues Album erscheint?

Seit dem ich dabei bin, war jeder begeistert von der Mu-sik, der Show und ,Ramm-stein‘ im Allgemeinen. Da ist keiner nur als „Bühnenmu-siker“ dabei. Man muss auch Verständnis für die Musik und die Show mitbringen, um das auf der Bühne vertreten zu können. Das muss einfach glaubhaft sein.

Wenn ein neues Rammstein- Album erscheint, wie schafft ihr es, den Sound, speziell der Key-boards umzusetzen? Werdet ihr von der Original-Band irgendwie sound-technisch unterstützt oder bekommt ihr vorab „Previews“ der neuen Stücke zu hören?

Wir hatten mal das große Glück, dass wir Rammstein nach einem Konzert in Ham-burg persönlich kennen ler-nen durften. Hierbei ist dann ein Kontakt zwischen „Flake“ dem Keyboarder und unse-rem Keyboarder entstanden. Sagen wir es mal so, er hat uns ein bisschen unterstützt. Aber bei den letzten drei Al-ben waren wir komplett auf uns gestellt.

Ansonsten kaufen wir uns das neue Album, setzen uns hin und hören sehr genau zu. Dabei erstellen wir gleich ei-ne Liste der Songs, die für uns in Frage kommen und für uns „machbar“ sind. Es gibt aber auch immer Lieder, die live einfach nicht funktionieren.

Ist es schon vorgekommen, dass euch ein Veranstalter gebucht hat und von eurem Gig so über-rascht war, dass ihr gleich wie-der gebucht wurdet?

Ja, das hat es schon oft ge-geben. Ein Beispiel von vielen ist Bochum. Direkt nach un-serer ersten Show dort kam der Veranstalter und hat uns gleich für ein Konzert ein Jahr später gebucht. Er war to-tal begeistert von uns. Das ist neben der Begeisterung des Publikums für uns das größte Lob überhaupt. a man

übungsintensiv? Ihr müsst ja un-glaublich präzise spielen.

Klar. Jeder einzelne von uns muss natürlich erstmal seinen Part üben und beherr-schen. Gott sei Dank sind wir alles Musiker, bei denen das funktioniert. Die Band hat sich über die Jahre entwi-ckelt. Es gab auch mal vor Jah-ren Mitmusiker, die es nicht „so drauf“ hatten und „eier-ten“. Die haben es dann aber auch nicht lange bei uns aus-gehalten.

Wie lange bist du schon dabei?Ich bin jetzt seit 2001 in

der Band.

Wie kam es dazu? Du wohnst in Hannover, die Band kommt aber aus Scheeßel.

Genau. Die Band kommt ursprünglich aus Scheeßel. Dort hat unser Sänger Boris, Rammstein zum ersten Mal beim ‚Hurricane‘-Festival ge-sehen. Er arbeitete dort als Techniker und hatte dabei dann die Idee, diese Band zu gründen. Schließlich fand Bo-ris auch ein paar Leute, mit denen er einige Jahre zusam-men arbeitete. Ich habe da-mals noch in Rotenburg ge-wohnt. Boris hatte gehört, dass ich Interesse hätte, die-

se Musik zu ma-chen. Als einer der Gitarristen bei Feuerengel ging, bin ich für dafür einge-stiegen.

So eine Band macht man nicht eben mal so. Be-ruflichTechniker gelernt und dann den Sänger mi-men? Immerhin kommt er mit dem Gesang ver-dammt nahe an das Original.Ich bin mir nicht sicher, ob er sich damals im Klaren war, dass er der Sän-

ger sein wird. Eigentlich ist Boris Schlagzeuger. Ich glau-be, er fand einfach die ganze Inszenierung geil: Die Musik, die Pyros...

Rammstein wurde am Anfang immer wieder vorgeworfen „rechts“ zu sein, obwohl einige der Mitglieder ehemalige Ost-Punks waren. Habt ihr diesen Ge-genwind auch mal gespürt?

Wir hatten bislang extrem selten das Problem, dass eini-ge Unbelehrbare auf unseren Konzerten ihre rechte Gesin-nung haben raushängen las-sen. Wenn wir so etwas sehen, fliegen die raus! Das ist ein-fach Scheiße. Die, die uns bu-chen und die, die zu unsern Konzerten kommen, wissen,

kannst du aber davon ausge-hen, dass die Show zu 100% funktioniert.

Das haben wir gesehen. Ihr seid schon verdammt nahe dran, an der Original-Show. Nach zwei Liedern vergisst man im Grunde, wen man vor sich hat.

Das ist der Sinn der Sache.

Etwas Tech-talk: Wie macht ihr es, dass ihr den Sound so präzi-se hinbekommt? Allein Richard Z. Kruspe, der Leadgitarrist, des-sen Part du übernimmst, hat ein unglaubliches Arsenal an Equip-ment für seinen Gitarrensound.

Wir werden von einigen Firmen unterstützt, die auch ,Rammstein’ supporten, z.B. ‚ESP-Guitars‘. Ich habe natür-lich das Signature-Model von Richard. Genau die Gitarre, die er auch spielt und deswe-gen klingt die auch so.

Aber das ist bei Weitem nicht al-les. Dazu gehört etwas mehr!

Ja, wir versuchen so dicht daran zu sein, wie nur mög-lich und checken, welches Equipment Rammstein nutzt. Wir fragen uns immer wieder, wie wir mit unseren Mitteln dem Original möglichst nahe kommen. Den Rest macht un-ser Frontmischer, der echt fit

ist. Bei Investitionen, wie z.B. teuren Verstärkern, schauten wir uns um und haben dann einen guten Deal mit der Fir-ma ,ENGL‘ umgesetzt. Zigtau-sende können wir nicht in un-sere Instrumente stecken, das ist einfach nicht drin.

Eines unserer Hauptanlie-gen war und ist immer, dass wir in erster Linie genau wie Rammstein klingen wollen. Alles Weitere kann man dann drum herum bauen: Licht, Py-ros und so weiter. Das ist re-lativ leicht, wenn auch teuer. Aber der Sound muss stim-men, damit die Leute beim Konzert stehen und sagen: „OK, die klingen genau so“.

Die Musik ist mit Sicherheit

VErLOSuNGWir verlosen ein Feuerengel Fan-paket bestehend aus zwei Ein-trittskarten für das Konzert in Hamburg plus Feuerengel-Hand-tuch und einem Schlüsselband. Mails an: [email protected] Stichwort „Feuer frei“

Feuerengel live:

07.05.11 Hamburg, Docks10.12.11 Bremen, AladinWeitere Tourdaten unter:www.feuerengel.de

www.marlene-hannover.de

Programm April 2011

Prinzenstraße 1030159 HannoverTelefon (0511) 3 68 16 87

Einlass und Kassen- öffnung: 19.00 Uhr

Beginn jeweils 20.00 Uhr

Reservierungen nur telefonisch unter: (0511) 3 68 16 87

marlene BAR & BÜHNE

02.04.2011 Stefanie Seeländer„Kneifen gilt nicht“

07.04.2011 Doppelkonzert:JAMIE AND THE MAGIC TORCH SONGKLEEMANN

08.04.2011 Teresa Weißbach „In der Bar zum CROKODIL“

09.04.2011 DIVENTOD„Der Klang der Freiheit“

13.04.2011 Christina LuxAcoustic Soul Philosophies

14.04.2011 Comedy Company„Allex dreht sich um das eine“

15.04.2011 MisstonesMusikkabarett

16.04.2011 Ü40 Party

20.04.2011 Barbara Ellen Erichsen„Sag Striptease, Please“

21.+23.04.2011 Die Bösen Schwestern„SEX & KREIM im Altenheim“

28.04.2011 „Blues Joint“ – SessionEintritt frei!

29.+30.04.2011 Die Bösen Schwestern„SEX & KREIM im Altenheim“

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Seite 8 | butjer 3/ 2011 · der-butjer.de tricks / zaubern / tv / interview

Dann kann ein Trick auch in die Hose gehen?

Genau. Aber das heißt nicht, dass die Zuschauer das mitbekommen. Mittler-weile bin ich so routiniert, dass selbst wenn ein Trick im „Close-up“ schief geht, die meisten es gar nicht mitbe-kommen, weil sie ja nicht wis-sen, was kommt. Das ist das Gute daran!

Mit 17 Jahren wurdest du zum Jugendmeister der Zauberkunst vom Magischen Zirkel Deutsch-lands gewählt. War das eine gro-ße Ehre bzw. dein Durchbruch?

Ja, das kann man in Zau-berfachkreisen so sagen. Wenn man eine Auszeich-nung erhält, wird man natür-lich eher beachtet. Bei diesem „Act“, bei dem ich die Prämie-rung bekommen habe, hat ge-wissermaßen die richtige Ar-beit begonnen und danach das richtige Kennenlernen an-derer Zauberkünstler, wie z.B. Desimo, der mich beim Auf-bau sehr unterstützt hat. An diesem achtminütigen Trick habe ich fast drei Jahre gear-beitet.

So habe ich gelernt, wie das alles läuft, wie man so ei-nen Act erarbeitet, weiterent-wickelt und die Choreografie abstimmt.

Wie dürfen wir uns den „Magi-schen Zirkel“ vorstellen? Elitäre Zauberer, die mit Umhang, wie bei Harry Potter, in „geheimnisvol-len Räumen“ sitzen, oder sind das eher ganz „normale“ Menschen?

Man ist in einer Höhle mit einem Raben auf der Schulter (lacht). Nein, das ist eigentlich ganz banal. Man trifft sich in einem Theater oder einer Gaststätte, isst eine Curry-wurst und tauscht sich dabei aus. Nur bin ich in den letzten Jahren eher selten bei diesen Meetings gewesen.

In Hannover finden diese Zu-sammenkünfte alle drei bis vier Wochen statt. Aber da-durch, dass ich so viel unter-wegs bin und eigene Projek-te habe, kann ich nicht sehr oft vorbeischauen. Der „ma-gische Zirkel“ arbeitet an Acts und Shows, sie tauschen sich aus, sprechen über neue Bü-cher, Videos und DVDs und so weiter.

Verratet ihr euch gegenseitig die Tricks?

Also es ist nicht so, dass man jetzt sagt: „Ah, du bist Zauberer, dann kann ich dir meine Tricks verraten“. Das kommt darauf an.

Manche behält man für sich, weil man stolz drauf ist, dass man sich das ausgedacht hat, manche tauscht man auch aus. Grundsätzlich aber schon, deswegen geht man ja auch zu so einem „Magi-

vornherein nicht alles klappt, man muss schon viel üben. Opa hat mich da sehr unter-stützt. Er war auch der ein-zige in der Familie, der auch mal ein bisschen was gezau-bert hat. So wurde halt immer mehr daraus.

Es gibt viele Arten zu zaubern. Wie bist du auf die Idee gekom-men „Street Magic“, also Stra-ßenzauberei zu betreiben?

Der Vorreiter ist David Blaine, er war eigentlich der Erste, der die „Straßenzaube-rei“ populär gemacht hat. Als ich mich 2006 bei Disney be-warb, hatte ich einige Street Magic-Tricks schon auf Video und genau das Format haben Sie gesucht. Da schließt sich dann der Kreis!

Erinnerst du dich noch an Dei-nen ersten gelungenen Trick?

Das war ein Kunststück, dass mir mein Großvater mit einem Glas Wasser und einem

50 Pfennig Stück gezeigt hat. Er legte ein Tuch über das Glas, ließ das Geldstück hineinfallen. Ich hörte das Geldstück auf dem Boden

treffen, er zog das Tuch weg – aber da war kein Geld im Glas!

Davon war ich total faszi-niert. Den Trick konnte ich mir gar nicht erklären. Ich hab’ ihn immer gelöchert bis er mir den Trick verraten hat – das war dann mein erstes Kunststück.

Bei „Magic Attack“ bist du als Straßenmagier unterwegs und dem Publikum zum Greifen na-he. Wie reagiert das Publikum auf Deine Tricks?

Das ist genau das, was die Zuschauer am meisten faszi-niert, weil sie direkt, hautnah dran sind. Die Zauberei pas-siert nur wenige Zentimeter vor Ihren Augen! Klar, macht es das ganze auch für mich schwieriger. Auf einer Bühne ist man weit weg, nutzt evtl. die Dunkelheit. Das ist hier nicht so. Dafür gibt es ande-re Vorteile, die ich jetzt natür-lich nicht verraten kann. Bei meiner Zauberei geht es viel mehr um Ablenkung, Schnel-ligkeit und die Story drum

herum. Das erfordert sehr viel Übung und geht halt nur vor Publikum. Ich studiere ein Kunst-

stück ein und führe es dann

einfach vor. Viele Din-

ge sieht man erst beim „Auf-

tritt“, wie man was umsetzen kann.

ner hervorzugehen. Bei „Ma-gic Attack“ zaubere ich auf der Straße, dem Supermarkt oder Kino, mit Kindern und Jugendlichen, direkt vor de-ren Augen und das mit All-tagsgegenständen. Nur weni-ge Wochen nach dem Casting ging es dann auch schon mit den Dreharbeiten zur ersten Staffel los.

Wann hast du mit dem Zaubern angefangen?

Ich war 7 Jahre alt, als ich zu Weihnachten meinen ers-ten Zauberkasten geschenkt bekommen habe. Damit hat bei mir alles angefangen.

Welcher Zauberkasten war das?Ein Ravensburger. Aber ich

hatte nicht nur einen, son-dern dann auch ein paar mehr. Wenn ich die Neuen jetzt mit denen von früher vergleiche, das ist schon der Ham-mer! Früher gab es so etwas nicht, mit Street Magic und „richtigen“ Tricks.

Mein Großvater war der, der mich sehr dar-in bestärkt hat. Wenn man sich mit Zauberei beschäftigt, lernt man

sehr schnell, dass von

tigkeit präsentierte, machte ganz deutlich, in welche Rich-tung es bei Cody geht: Jung, modern, dynamisch und et-was anders, als bei den klas-sischen Zauberkünstlern. Sei-ne Illusionen sind häufig mit lustigen und kuriosen Eigen-schaften bestückt. Er geht dabei auf nostalgische Zau-bertricks und die Geschich-te der Zauberkunst ein und „übersetzt“ die alten Ideen in die heutige Zeit. Dabei greift er bei seinen Tricks immer auf teilweise sogar nur aus-geliehene Alltagsgegenstän-de zurück und beweist dem Publikum, wie vielseitig und improvisierend er ist. Wir trafen den Hannoveraner bei Decius in Linden und schau-ten ihm auf die Finger.

Cody, wie und wann wurdest du vom Fernsehen, dem Disney-Channel, entdeckt?

Ich war 2005 bei einem Casting, bei dem einige Zau-berkünstler für das Format „Magic Attack“ gecastet wur-den. Ich hatte das Glück, daraus als Gewin-

M odern und lässig geklei-det verzau-bert Cody

jung und alt. Angefangen mit sieben Jahren, hat der heute 23-jährige schon einiges er-reicht. Seit 2006 zeigt Cody Stone erfolgreich seine Tricks für Kinder in seinen TV-Seri-en „Magic Attack“ im Disney Channel und auf Super RTL und in seiner seit September 2010 laufenden WebTV-Serie auf YouTube ist er Produzent und Künstler zugleich. Ne-ben vielen anderen nationa-len und internationalen Aus-zeichnungen wurde er schon mit 17 Jahren zum „Deut-schen Jugendmeister der Zau-berkunst“ und „Künstler des Jahres 2006“ (Newcomer Ma-gic) gekürt.

Mit seinem Skateboard-Act, in dem er Skateboardrollen verschwinden und erschei-nen ließ, Getränkeflaschen und Schweißbänder die Far-be wechselten und somit sei-ne unglaubliche Fingerfer-

Der Straßen- Zauberer

Passend zu der heutigen realitiy-Generation hat der Hannoveraner Cody Stone seine Magie der Neuzeit ange-passt: Er zaubert direkt vor der Nase des Publikums. Mit seiner Fingerfertigkeit hat er bewiesen, dass er als Straßenmagier

sehr gut beim Publikum ankommt

„Bei meiner Zauberei geht es viel

mehr um Ablenkung, Schnelligkeit

und die Story drum herum.“

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butjer 3/ 2011 · der-butjer.de | Seite 9

künstler / magie / idole / zauberkästen

schen Zirkel“, um sich auszu-tauschen.

Facebook, youTube und das Inter-net sind wichtige Medien. Zeigst du dort auch Kunststücke, die du noch nirgends vorgeführt hast?

Bei der Web-TV Serie bin ich nicht nur Zaube-rer, sondern zum ersten Mal auch Produzent. Das heißt, ich ent-wickle die Serie, beauftrage Kame-raleute und Regis-seure, die mich bei der Produktion unterstüt-zen. Von mir kommt immer die Grundidee. Das Konzept erarbeite ich mit dem Regis-seur. Da finden dann Kunst-stücke und Tricks statt, die bisher noch nirgends zu sehen waren.

Speziell an diesen Tricks ar-beite ich gerade, damit ich sie bald auch live auf der Büh-ne präsentieren kann. So kön-nen die Leute sehen das es sich

dabei nicht um Kameratricks handelt. Manche Kunststücke habe ich sowieso in meiner Show, aber zum Teil sind auch Backstage-Aufnahmen oder auch Aufnahmen aus New York dabei, wo ich auf dem

Times Square gezaubert habe. Hast du denn ein Vorbild?

Das ist nicht so einfach zu sagen. Vor ein paar Jahren, als ich jünger und neu im Ge-schäft war, hatte ich schon ein Idol wie David Copper-field. Das würde ich jetzt nicht mehr so sagen. Heute sind das eher Menschen, die einen eher inspirieren und mir gefallen. Ein Teil von Copperfield, ein Teil von Chris Angel, der ame-rikanische Zauberkünstler der

Neuzeit oder Hans Klock und andere Zauberkünstler, die noch nicht so bekannt sind. Aber das sind nicht nur Zau-berer, sondern auch Musiker. Wenn mir eine Show gefällt oder ein Element, dass ich ge-sehen habe, wie bei der Blue-Men-Group, versuche ich diese zu adaptieren.

Die Summe aller Teile sozusagen.Ja. Ich würde jetzt nicht

sagen, dass ich überall etwas rausziehe und daraus entsteht meine Zauberei, sondern über-all kleine Teile und diese wan-dele ich in etwas Eigenstän-diges um. Das ist mir sehr wichtig. Seit ein paar Jahren und jetzt noch viel aktiver, ar-beite ich daran, meinen Typ heraus zu stellen. Wer bin ich, was kann ich, was unterschei-det mich von Anderen? Das ist das entscheidende. Eigentlich will ich, das ich nicht wegen eines bestimmten Tricks ge-bucht werde, sondern wegen meiner Person.

Und wie kommst du auf Deine Tricks?

Wenn ich im Alltag unter-wegs bin und ich irgendetwas sehe, kommen mir die Ideen. Diese notiere ich auf meinem iPhone und arbeite sie zu Hau-se aus.

Hast du dir die Harry Potter- Filme angesehen?

Hättest du mich das noch vor ein paar Jahren gefragt, hätte ich gesagt, ich hasse die-sen Kerl. Das ist so: je jünger man ist, desto eher wird man mit ihm verglichen. Ich wur-

de auch schon mal in einer Zeitung als „Mr. Harry Potter“ angekündigt. Dementspre-chend war ich auf Harry Pot-ter nicht so gut zu sprechen. Mittlerweile hat sich das ge-ändert. Ich hab mir im Fernse-hen auch ein, zwei Filme ange-sehen und die waren ganz in Ordnung. Aber man wird halt automatisch immer damit in Verbindung gebracht. Sobald

ein neuer Band heraus kommt und das Thema „Zauberei“ in der Öffentlichkeit steht, wird man immer wieder gerne zu Interviews eingeladen und das „Zaubern“ wird stärker wahr-genommen. a man

Cody Stone im Internet:www.codystone.dewww.youtube.com/user/CodyStoneDE

Das Buch dazu hat

Werden Sie zum Magier und verblüffen Sie Ihre Zuschauer!

Mit Karten und Münztricks, einigen Kunststücken für Fortgeschrittene, Mentalmagie und Schwebeeinlagen werden Sie Ihre Zuschauer verblüffen. Das ist aber noch nicht alles: Oliver Erens zeigt Ihnen auch Zaubertricks für das schwie-rigste Publikum der Welt: Kinder. So ist Hexenwerk kein Hexenwerk mehr.

Wir freuen uns auf Ihr Erscheinen!

Oliver ErensZauberei für Dummies362 S. | TB | 19,95 €

Buchhandlung DECIUS | Marktstraße 52 | 30159 Hannover

„Eigentlich will man, dass man

nicht wegen einem bestimmten

Trick gebucht wird, sondern

wegen der Person.“

Street Magic Magic to go: Mit dem Zauberkasten „Street Ma-gic“ ab 8 Jahren kann man sein Publikum über-all begeistern. Ob auf dem Schulhof, zu Hau-se oder unterwegs. Denn für die insgesamt 60 Tricks werden keine zusätzlichen Hilfsmittel benötigt. Bei den Tricks könen die Zuschauer direkt vor oder sogar neben dem Zauberer ste-hen, ohne dass sie den jeweiligen Trick durch-schauen. Im Zauberkasten ist auch eine magi-sche Baseball-Cap enthalten. Street-Style und cooles Zauber-Utensil in einem. Fazit: Die be-gelegte DVD erklärt step-by-step wie die Tricks funktionieren. Empfehlenswert und der cool-nessfaktor ist wirklich hoch!

„Street Magic“ von KosmosAlter: ab 8 Jahren60 Tricks, inkl. DVDca. € 29,99

Zauberzylinder mit PlüschhaseWitzig: Der Zauberzylinder mit dem Plüschhasen als Handpuppe. Komplettes Zaubermaterial für viele Zaubertricks für Kids. Die ausführliche Zauberanleitung mit Rollenverteilung für Plüschhase und Zau-bermeister sorgt auf jeden Fall für Spaß. Der kleine „Zaubermeister“ hat den Zau-berzylinder in der Hand und kann den Plüschhasen mit der anderen Hand durch eine unsichtbare Öffnung zum „Leben er-wecken“. Fazit: Kleine Zaubereien für Kids, Spaßig aber durchschaubar. Bei dem Preis ist der Kasten ganz OK.

Zauberzylinder von NorisAlter: ab 6 Jahrendiv. Tricks, Zauberstabca. € 8,99

Die ZauberschuleAusführliche und bebilderte Anleitung für 130 verblüffende Tricks. Mit dieser reich ausgestatteten Sammlung von Zau-berutensilien, kombiniert mit Dingen aus dem eigenen Hauhalt, ist es spielend leicht, den staunenden Zuschauern un-glaubliche Zaubertricks und Illusionen vorzuführen. Fazit: Eine menge Zaube-reien für Kids ab 8 Jahren. Gut geübt wer-den auch Erwachsene über einige Tricks ziemlich staunen. Umfangreich, aber nicht ganz so „hip“.

„Die Zauberschule“ Magic Gold Edition von KosmosAlter: ab 8 Jahren130 Tricks, ink. Karten, Zauberstab uvm.ca. € 29,99

Der Zauberkasten-TestWann hat man denn schon mal die Gelegenheit Zauberkästen zu Tes-ten? Wir haben die Gelegenheit beim Schopf gepackt und uns ein paar der interessantesten Zauber-kästen rausgepickt.

Generell sind die Kästen natürlich für Kinder ab 6 Jahren gedacht, aber auch Erwachsene können durch-aus auf ihre Kosten kommen. Der Spaßfaktor ist aber, je nach Kasten, hoch. Speziell die Kartentricks sor-gen immer wieder für Verblüffung beim Publikum. Etwas geübt und „nebenbei“ vorgeführt ist das Über-raschungsmoment garantiert. Maxi-mal konnten vier Kaninchen verge-ben werden.

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Seite 10 | butjer 3/ 2011 · der-butjer.de bier / wissenswertes / gastronomie

Sultan AhmetGoethestraße 50 · 30169 Hannover

Telefon: (0511) 700 335 13E-Mail: [email protected]

www.sultan-ahmet.de

Kennen Sie Raki? Das türkische Traditionsgetränk wird eigentlich als Aperitif zu Vorspeisen gereicht. Raki wird aus Weintrauben gebrannt und erst bei der zweiten De-stillation wird der Anis zugefügt. Üblicherweise wird er kalt unter Hinzugabe von Wasser und Eis getrunken, wozu ergänzend Ayran und S,algam gereicht werden. Unbedingt erleben sollte man einmal eine „Raki sofrasi“, eine Rakitafel mit vielen verschiedenen Vor-speisen (Mezzes), die für alle auf dem Tisch bereitste-hen und an der man sich über Stunden unterhält und genießt...

Damit Sie selbst den Zauber eines solchen Abends ken-nen lernen können, bieten wir, im Rahmen eines orien-talischen Abends, an mehren Abenden jeweils 3 unse-rer insgesamt 14 Rakisorten zur Verkostung an. Das Tasting findet monatlich um 19 Uhr im Restau-rant Sultan Ahmet statt. In gemütlicher Runde und bei Live-Musik können Sie sich selbst einen Eindruck von der Vielfalt türkischer Genüsse machen!

Das Tasting ist am 30. April 2011. Um Voranmeldung wird gebeten.

Orientalischer Abend

mit Raki-Tasting

25 € pro Person inkl.

Vorspeisen, Raki-Tasting,

Ayran, Live-Musik

Ab 4 Personen nur 20 €/ Person

Jahr für Jahr feiern Brauer den „Geburtstag“ des Bie-res. Am 23.03.1516 wurde das deutsche Reinheits-

gebot erlassen, seitdem ist es amtlich und regelt die Zuta-ten des frisch prickelnden Ge-tränkes. Deutsches Bier darf hiernach ausschließlich aus Wasser, Hopfen und Gerste hergestellt werden. Hefe wur-de erst später erwähnt, als

man in der Lage war, diese herzustellen. An diesem Früh-lingstag im April ist erlaubt, was gefällt. Beispielsweise ei-

ne stärkende Grillparty im Garten mit Freunden, eine gesellige Schifffahrt oder ei-ne feucht fröhliche Brauerei-besichtigung. Egal – ein Bier passt zu vielen Anlässen.

Warum stoßen wir eigent-lich mit Freunden an?

Damals wurde überwiegend aus Tonkrügen getrunken. Mit den dickwandigen Gefä-

ßen, stieß man derart kräftig an, so dass der Inhalt über-schwappte und sich die Ge-tränke vermischen konnten. Hätte der Gastgeber nun die Getränke der Gäste vergiften lassen, so wäre er Gefahr ge-laufen, sich ebenfalls beim Anstoßen zu vergiften.

Qualitätskontrolle damalsEine rustikale Holzbank wur-

de gleichmäßig mit Bier be-strichen. Drei amtliche Prüfer mit Lederhose (ganz wichtig), hatten die Pflicht zweiein-

halb Stunden darauf Platz zu nehmen. Nach Ablauf der Zeit sprangen die Inspekto-ren gleichzeitig auf. Wenn der Brauer nicht an Malz gespart hat, klebte die Bank am Hin-terteil der Männer, der Sud war gelungen. Das Gebräu durfte sodann verkauft wer-den.

„Flüssiges bricht fasten nicht“

Damit Mönche während der Fastenzeit ohne feste Nah-rung ausreichend Nähr-stoffe aufnehmen konnten, brauten und tranken sie Dop-pelbockbier mit stark erhöh-ter Stammwürze. Das Gebräu war dadurch sehr sättigend und kräftigend.

Der MaibockWer diesen außergewöhnli-chen „Gerstensaft“ noch nicht probiert hat, sollte es nach-holen. Die „HBX Stadtbraue-rei“ am Aegi bietet hierzu die besondere Gelegenheit. Die Menge des „Hannover Mai-bock“ ist, je nach Ausschlag-menge, auf 500 l begrenzt, sodass Ihr nicht zu lange über-legen solltet. Denn hier gilt

das „Kölsche Gesetz: „wat fott es, es fott“. Außerdem wur-de im „HBX“ in Zusammen-arbeit mit dem „1. Hanno-verschen Hobbybrauer-Klub“ am 07.02.2011 das „Hannover Märzen“ eingebraut, um es pünktlich zum „Ehrentag des Bieres“ der Öffentlichkeit prä-sentiert zu können.

Unser Bier-TestFünf passionierte Biertrinker haben 40 verschiedene Bier-sorten für Euch – im Blindtest – vernascht. Die Gläser waren natürlich einheitlich, die Fla-schen und Etiketten bekamen die Tester nicht zur Ansicht. Zugegeben, es gibt durchaus schlimmere Aufgaben! Übri-gends kann man gute Bier-pakete mit Bieren aus aller Welt bei Amazon.de bestel-len. Rechts findet Ihr eine klei-ne Auswahl der Test-Biere. Zur Inspiration für Euren persön-lichen Test oder einfach zum Geniessen. Prost! a bem

www.bier-entdecken.dewww.bierportal.de

Bierverbrauch in Deutschland Jahr je Einwohner Gesamt1960 94,7 l 52.6331970 141,1 l 85.6031980 145,9 l 89.8201990 142,7 l 98.2832000 125,6 l 103.3092008 111,1 l 91.132

Gesamt x 1000 Hektoliter

Top 10-Länder Bierverbrauch 20082000 2007 2008

1 China 220.000 393.137 410.3012 USA 232.500 232.839 231.7723 Russland 54.900 115.000 114.0004 Brasilien 82.600 96.000 106.3005 Deutschland 110.429 103.970 102.8606 Mexico 57.812 81.000 82.3437 Japan 70.998 62.804 61.1118 Großbitannien 55.279 51.341 49.4a699 Polen 24.000 35.500 35.600

Spanien 26.400 34.350 33.400Bierproduktion x 1.000 Hektoliter

Ü-30 Party Sa 23. 4.11 · 21.30 Uhr

Zum Tag des Bieres: Einbecker Bier 0,33 l

nur 2,00 €

Windheimstr. 4 · 30451 Hannove www.ferry-eventhall.de

Einige Lindener Gastro-Betrie-be ehren den Tag des Deut-schen Bieres – teilweise mit re-duzierten Bierpreisen. Schaut doch einfach mal rein. Hier gibt’s in Linden das leckere „Einbecker“ serviert:

„Anna Limma“, Leinaustraße 1,„Ferry Eventhall“, Windheimstr. 4„Vogelfrei“, Elisenstraße 22„Stubenwechsel“ Köthenerholz-weg 30„11A“, Am Küchengarten 11 a

Der Tag des deutschen Bieres

Am 23. Apil feiert das älteste noch existierende Lebensmittel-gesetz der Welt seinen Geburtstag

Page 11: butjer Ausg. 3-2011

butjer 3/ 2011 · der-butjer.de | Seite 11

biere / test /

TAG DES BIERES23.04. ab 13hTerrasseneröffnung mit Live Band

Maibockanstich 0,2L 1 Euro

TagesgerichtPoulet à la bière 11,90 Euro

Spezial

Frühstück 10.00 - 17.00 Uhr

Mittagstisch 12.00 - 17.00 Uhr

Abendessen 18.00 - 23.00 Uhr

Christoph Elbert + Verena Schindler

Am Küchengarten 11 A

30449 Hannover

Telefon (0511) 590 11 11

Moderne Hausmannskost &

unkomplizierte Feinschmeckerküche

Becks BierViel Bitterhopfen aber we-nig Aroma, für ein Pils relativ herb. Das spüren wir auch im Abgang: leicht malzig und he-fig. Schöner heller, feinpori-ger Schaum, Krone fällt aber schnell zusammen. Ein typi-sches Pils, welches wir schon oft getrunken haben. Deswe-gen wurde es wohl auch im Test sofort „entlarvt“. Abzüge in der B-Note für den sauren, muffigen Geruch. Das Bier war definitiv mal anders (bes-ser), so die Jury. 4,9 % Vol.

Urteil: ddddd

Fendt Dieselross-ÖlDas Bier ist sehr spritzig mit fein stehendem Schaum. Startet kräftig, dann deut-lich würzig mit einem guten ‚Hub‘ Malz ohne schwere Süße. Säuerlich im Abgang, der nicht stört. Im Nachge-schmack sehr süffig. Schein-bar sehr weiches Brauwas-ser, sehr ausgewogen mit konstanten Aromen. Fendt baut nicht nur Traktoren, sondern überzeugt auch beim Bier. Vielleicht werden damit Bauern vor dem Kauf bestochen? Wer weiss es... 5,9 % Vol.

Urteil: ddddd

Herrenhäuser PilsDer Antrunk ist zunächst hopfig-herb, aber der Duft ist nicht berauschend und wirkt eher grob. Es bil-det sich eine mittelgroße Schaumkrone von nicht all-zulanger Lebensdauer. Im Nachgeschmack recht säu-erlich-bitter und Pils-ty-pisch. Der Einsatz von Hop-fenextrakt macht sich hier leider bemerkbar. 4,8 % Vol.

Urteil: ddddd

BUM BierTrotz Blindverkostung sorgt das BUM-Bier im Test spon-tan für Aufregung. Ist das ein Gilde? Nee, das ist etwas malziger. Stabile Schaum-krone, feinperlig, im Mittel-teil schön würzig aber nicht bitter. Steht nicht schnell ab und bleibt süffig. Gelun-genes Bier. Schön, dass das auch noch ein Lokalkolorit ist. Ohne Schummelei ein gutes Bier! 4,8 % Vol.

Urteil: ddddd

HBX 1303 PilsSüffiges Bier, gut spritzig und leicht würzig. Der Aro-mahopfen bietet eine gut ausbalancierte Note, das weiche Brauwasser schmei-chelt dem Gaumen. Im Nachgeschmack ist das Pils nicht aufdringlich und mun-det süffig. Feiner stehender Schaum im Glas, Farbe an-genehm bernsteinfarben. 4,5 % Vol.

Urteil: ddddd

Astra RotlichtIm Glas eine schöne Bern-steinfarbe mit schwacher Blume. Wenig CO2 und im Antrunk erstaunlich süffig und gut würzig, bietet es in der Mitte Hopfen-Aromen. Hopfenwürziger Nachge-schmack, leicht fuselig. „Ge-braut mit Liebe und mehr Alkohol“ sagt das Etikett. Gutes Marketing, aber ein durchschnittliches Bier. 6,0 % Vol.

Urteil: ddddd

Augustiner Bräu München EdelstoffDas Oktoberfestbier aus München. Der erste Schluck ist sehr hopfenbetont, im Nachgeschmack folgt ein deutliches Malzaroma. Im Mittelteil ist es gut wür-zig. Schöne Farbe, stabile Schaumkrone und sehr süf-fig. Die Flasche wirkt eher antik. Der Edelstoff ist ein durchaus trinkbares Bier mit mächtig Stammwürze (12,7%). 5,6 % Vol.

Urteil: ddddd

Aecht Schlenkerla RauchbierEin Bier, an dem sich die Geister scheiden. Klar und dunkel-rotbraun, im Ge-schmack würzig-malzig mit leichter Tendenz zur Säu-re, im Abgang dann rauchig mit Schinkenaroma. Kein Alltagsbier. Das Bier sucht förmlich nach der Schin-ken- oder Wurstplatte und passt gut zu Deftigem. Nur zum Wegtrinken ist es zu schade und wird auch nicht nur auf Gegenliebe stossen. 5,1 % Vol.

Urteil: ddddd

Budweiser/BudvarIm Antrunk weich und mal-zig. Üppiges Bukett. Im Nachgeschmack nicht auf-dringlich und dabei auch noch richtig süffig. Farblich etwas kräftiger als ein Pils, die Schaumkrone hält eini-germaßen gut. Ein Unglaub-lich gelungenes „Lager“ – kein Pils! Ein durch und durch komplettes Bier mit vollem und charakterstar-kem Aroma mit dezentem Malzkörper. 5,0 % Vol.

Urteil: ddddd

Einbecker Brauherren PilsBlass-goldenes Bier mit we-nig Perlung und relativ viel Schaum. Nicht sehr bestän-dige, grobporige Krone.Im Antrunk dezent würzig, fast grasig, dann leicht malzig mit einem Hauch Süße. Der Abgang länger anhaltend, schöne, nordische Herbe.Typischer Pilsgeschmack mit vollen Körper. Sehr er-frischend!. 4,9 % Vol.

Urteil: ddddd

Chimseer HellDas Bier wird in der Privat-brauerei Schnitzelbaumer hergestellt. Abgesetzt wird es jedoch durch die Chiem-seer Vertriebsgesellschaft GmbH. Hellgelbes Bier mit grünlichem Schimmer, grobporige Schaumkrone. Kaum blumig, leicht hop-fig. Geschmacklich weni-ger malzig als üblich, leicht herb. Es bleibt ein leicht blumiger, pappiger Nach-geschmack. Enttäuschend! 4,6 %

Urteil: ddddd

Spaten Münchener Hell„Das ist kein Bier!“ So uniso-no das Urteil der Jury. Helles muss man als Nordeutscher schon mögen, aber das Spa-ten glänzt primär mit Abzü-gen in der A- und B-Note. Langweilig und uncharmant ist noch nett formuliert. Kaum Schaum, wenig per-lig steht das Bier stumm vor sich hin. Geruch: Belanglos.Wir sind fassungslos, wie uneigennützig‚ Braukunst‘ sein kann. Pfui. 5,2 % Vol.

Urteil: ddddd

Der Biertest

Page 12: butjer Ausg. 3-2011

Seite 12 | butjer 3/ 2011 · der-butjer.de calenberger loch / glockseepark / aufreger

A ls 2003 die Deiche in Ricklingen vor der Überflutung standen, war unser

heutiger OB und damaliger Kämmerer Stefan Weil nicht weit entfernt. Er stand auf dem Deich und machte sich Gedanken, was für den Fall ei-nes so genannten „HQ100“ zu tun sei. Denn bei diesem the-oretisch alle 100 Jahre auftre-tenden Hochwasser würden der Deich nicht ausreichen und das dahinter liegende Land unter Wasser stehen. Dann kämen auf die Stadt Schadenersatzforderungen in Millionenhöhe zu, so dach-te er. Als Kämmerer wollte er da handeln. Denn das Geld – schon damals knapp – muss schließlich zusammengehal-ten werden.

So ging die Verwaltung an die Arbeit, dachte hin und her. Wo kommt das Wasser her, wie schnell kommt es wohl. Und kam zu einer erstaunli-chen Erkenntnis: Hochwasser in Hannover wird mehrheit-lich nicht durch die Schnee-schmelze im Harz verursacht. Nein, Starkregenfälle im un-mittelbaren Vorfeld Hanno-vers Süden sind die große Ge-fahr. Tauchen plötzlich und unerwartet auf und ganz schnell sind weite Teile Han-

novers metertief unter Wasser. Was kann man da nur tun?

Ganz klar, man verlängert die Deiche in Ricklingen, wei-tet die Benno-Ohnesorg-Brü-

cke – und gräbt den gesamten Glockseepark ab. Dann schafft man es doch glatt, das Wasser der Ihme, die ja nur die Funk-tion eines Bypasses für die Leine hat, um 7 qm3/sec. stär-ker ablaufen zu lassen. Und damit ist man alle Gefahren los. Die Idee des „Calenberger Loches“ war geboren, alterna-tivlos!

Doch ganz so einfach ist es nicht. Jedes Jahr haben wir nach der Schneeschmel-ze Hochwassersituationen in Hannover – ganz ohne Star-kregenfälle. Sinnvoll ist es al-

so dafür zu sorgen, dass gar nicht erst soviel Wasser in Hannover ankommt. Dazu be-darf es natürlich einer Zusam-menarbeit mit den Oberlieger-

gemeinden bis an den Harz. Denn die Ihme wird gespeist durch die Leine, die haupt-sächlich durch „Rhume“ und „Innerste“. Und entlang dieser Flüsse müssen Möglichkeiten

geschaffen werden, dass sich Wasser ausbreiten oder ersatz-weise versickern kann. Dies bspw. anhand von Techniken, die in Sachsen bereits erprobt sind, die es am Kronsberg gibt und die auch die Stadtwer-ke zur Grundwasserstabilisie-rung einsetzen wollen. Und nicht zu unterstützen, dass in natürlichen Überschwem-mungsgebieten Baugenehmi-gungen erteilt werden, dass durch Eindeichungen und Ka-nalisierung die Hochwasserge-fahr im nachfolgenden Gebiet verstärkt wird.

Das St. Florian-PrinzipAber was macht die grandi-os weitsichtige Stadtführung Hannovers? Sie betreibt eine

Politik des hydrologischen St.-Florians-Prinzips. Denn das Wasser, was man schnell aus Hannover herauszuschaffen meint, kommt umso stärker in Garbsen oder Seelze an. Da-ran denkt natürlich niemand. Und niemand denkt daran, was er den Menschen rund um den Glocksee-Park antut, denen in einem der dicht be-siedelsten Gebiete Hannovers die grüne Lunge mit einem Be-stand von rund 350 Bäumen – mehrheitlich in einem Alter zwischen 40 und 100 Jahren – genommen wird. Indem man auf einer Länge von ca. 1,5 Ki-lometern ein 80.000 m2 gro-ßes Loch gräbt und deshalb alles klein haut, was sich dar-auf befindet. Und durch eine Gras- und Betonlandschaft er-setzt, auf der sich dann verein-zelt insgesamt 190 kleine, ma-ximal 12 cm Stammumfang habende neue „Bäume“ verlie-ren. Klar, für den Rest gibt’s ei-nen Ausgleich: Am Lindener

Das „Calenberger Loch“ oder die Geschichte und Auswirkungen einer Fehlplanung für ein Jahr-hunderthochwasser Namens HQ 100

Das Loch im Bauch

Zeichnung: So stellt sich die Stadt den zukünftigen Zustand des Calenberger Loches vor - und ist ausnahmsweise mal ehrlich. Denn weit und breit ist kein ein-ziger Baum zu sehen. Und wie man er-kennt, ist die Toleranz, bevor ein HQ100 die Calenberger Neustadt überflutet, praktisch gar nicht vorhanden. Von Hoch-wasserschutz im eigentlichen Sinne kann hier also auf keinen Fall die Rede sein. Es ist lediglich ein Placeboeffekt, um die Stadt vor Regressforderungen zu schüt-zen, sollte tatsächlich einmal in ferner Zukunft eine deratige Situation eintreten.

6,0 m

Ihme Ist-Zustand

Soll-Zustand

Podest HQ 100 Hochwasser

12,0 m 19,0 m 25,0 m 39,0 m

Ihmeufer vor dem Umbau

Ihmeufer nach Umbau

Auf weiten Teilen der Ihme bringt diese Maß-

nahme eine Entlastung von 2 bis 5 cm, die ein

HQ 100 höher sein dürfte, als jetzt, bevor die da-

hinter liegenden Gebiete unter Wasser stehen.

FOTO

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Page 13: butjer Ausg. 3-2011

butjer 3/ 2011 · der-butjer.de | Seite 13

calenberger neustadt / hochwasser / stellungnahme

Berg und am Kloster Marien-werder.

Mal ganz abgesehen davon, dass die am Calenberger Loch geplanten Pflanzungen ein halbes Menschenleben brau-chen, bis sie wenigstens die aufgrund ihrer geringen Stückzahl auch nur halbe Luftreinigungswirkung er-zeugen, wie der bestehende Baumbestand. Dass darin sie-ben Fledermausarten, drei da-von auf der roten Liste, nach-gewiesen worden sind. Ebenso wie diverse gefährdete Pflan-

zenarten. Es ist einfach unmo-ralisch, Tausenden von Nut-zern der Parkanlage ihren Ort der Entspannung und Erho-lung zu nehmen.

Das „HQ 100“ vor der TürUnd es ist unmoralisch, wie Stimmung für dieses Projekt gemacht wird. Mit Bildern von 1946, um die Auswirkun-gen eines sogenannten „HQ 100“ darzustellen. Aus einer Zeit, als es noch keine Rück-haltebecken bspw. in Salzder-helden gab, als verschiedenste nicht mit natürlicher Hoch-wasserentwicklung in Ver-bindung stehende Ereignisse dafür verantwortlich waren, dass das Wasser tatsächlich bis zum Königsworther Platz stand. Es ist unmoralisch so zu tun, als stünde das nächs-te alles vernichtende Hoch-wasser direkt vor der Tür. Es ist unmoralisch, mit der Ge-fahr von Leib und Leben der Hannoveraner Panik verbrei-ten zu wollen! Und es ist un-moralisch, weil es überhaupt keinen Nutzen hat: Auf wei-ten Teilen der Ihme bringt diese Maßnahme eine Entlas-tung von 2 bis 5 cm, die ein „HQ 100“ höher sein dürfte, als jetzt, bevor die dahinter liegenden Gebiete unter Was-ser stehen. Wir wollen doch nicht, dass OB Weil bald wie-der auf einem Deich steht und Angst um die Kassen der Stadt haben muss. Schließlich hät-te er dann schon 30 Millionen Euro in den imaginären Flu-ten der Ihme versenkt.

Die „Standteil-Bürgeriniti-ative gegen das Calenberger Loch“, die sich für den Glock-see-Park einsetzt, sucht noch Unterstützer die Linden als le-benswertem Gebiet erhalten wollen. a tg

Am 6. April 2011, dem Tag des Erör-terungstermins zu den Einwendun-gen, treffen sich Gegner des Projektes von 9.00–10.00 vor dem Rathaus Hannover zur De-monstration.

Infos und Unterlagen unter:calenbergerloch.wordpress.com

Bild oben: Der aktuelle Zustand der dem Planfeststellungsverfahren unterliegenden Fläche kurz vor Ausbruch des satten und Sauer-stoff spendenden Grüns an den Bäumen. Bild unten: Der aktuelle Zustand des Sanierungsgebiets – die geöffnete Büchse der Pando-ra. Selbst das Umweltamt der Region sagte: „Man hätte schonender vorgehen können“.

Es stinkt zum himmel, und das nicht nur im über-tragenen Sin-

ne. Geht jetzt mal in den ehemali-gen Park an der Ih-me gegenüber dem „Mordor“ von Han-nover, dem Ihme-zentrum. Es stinkt bestialisch. Gesund ist das bestimmt nicht.

Aber was soll man auch erwar-ten, wenn Stadt und Baumafia zusammen ein sogennanntes „Hochwasserschutzprojekt“ planen. Sie zerstören unse-ren Stadtteil. Die denkmalge-

schützte Benno-Ohnesorg-Brücke abgerissen (gebaut

wird seit 2008), der Park an der Ihme zerstört. Das bisher ver-borgene Gift an die Luft geholt und die Konten der Baumafia ein wenig besser gefüllt. Da kann man doch mal wieder ein Gläss-chen Champagner

drauf nehmen. Prost!

CHRISTOF C.STEIN-SCHNEIDER wohnt in der Calenberger Neustadt und ärgert sich über das Calenber-ger Loch

Die Stadt Hannover gab auf unsere Anfrage zum Thema Calenberger Loch folgende Stellungnahme:

Hochwasserschutz ist sinn-voll und notwendig

Hannover ist eine grüne Stadt, eine Stadt mit Flüssen und Se-en. Das mögen die Hannovera-nerinnen und Hannoveraner an ihrer Stadt. Sie mögen es nicht, wenn das Grün verschwin-det, wenn das Wasser Straßen überflutet. Gegen beides strei-ten sie. Manchmal untereinan-der, gern aber gegen die, die im Rathaus nichts gegen das eine oder das Falsche für das ande-re tun. Die im Rathaus streiten gern mit - weil sie Argumente ernst nehmen, Fachwissen re-spektieren und auf Bedenken eingehen. Was sie nicht wol-len: entscheiden, wo die größ-ten Fans des heiligen Florian sit-zen – am Ober- oder Unterlauf der Flüsse oder mittendrin. Mit Moralkeulen geschlagen zu wer-den, wo es um Sachfragen geht. Die Ängste der einen gegen die Widerstände der anderen aus-zuspielen.

Hannover soll eine grüne, ei-ne schöne Stadt bleiben. Wenn Fachleute auf Ereignisse hin-weisen, die das gefährden,

müssen die Verantwortlichen reagieren. Für die kommenden Jahrzehnte prognostizierte stär-ker werdende Hochwasser sind solche Ereignisse. Die Warnun-gen zu ignorieren, wäre sträf-lich, weil nicht ausgeschlossen ist, dass es auch um Sicherheit und Gesundheit vieler Men-schen geht.

Rat und Verwaltung der Stadt haben reagiert und 2006 das Hochwasserschutzprogramm verabschiedet. Mit den Maß-nahmen, die in der geografi-schen und politischen Land-schaft Niedersachsens nach allen Verhandlungen mög-lich sind; die im Stadtgebiet nach Ansicht vieler Experten notwendig und sinnvoll sind; die Engpässe beseitigen und Schutzeinrichtungen optimie-ren. In diesem Zusammenhang sind die Arbeiten am Ihmezentrum besonders wichtig – und oh-ne Alternative. Könnten doch, wenn der alte „Flaschenhals“ an und hinter der Benno-Oh-nesorg-Brücke bestehen blei-ben würde, weite Teile der Calenberger Neustadt , von Ricklingen und Döhren vom Hochwasser betroffen sein.

In Linden entstehen neue Grün-flächen. Wieder einmal verän-

dert sich dieses Areal am Fluss, das noch vor wenigen Jahrzehn-ten pure Industrielandschaft war. Diesmal machen inzwi-schen liebgewonnene Gehölze Platz für eine Ufergestaltung, die den aktuellen Anforderun-gen an die Sicherheit des Was-serlaufs durch die Stadt ent-spricht. Und schon in kurzer Zeit wieder als Erholungsfläche zur Verfügung steht. Flussrand, Neubepflanzung vor Ort und Ausgleichsmaßnahmen an an-deren Stellen des Stadtgebiets kommen so auf mittlere und lange Sicht allen zugute – der Bevölkerung im Stadtteil und in der ganzen Stadt.

Das Hochwasserschutzpro-gramm ist damit ein Beispiel dafür, worum es bei Entschei-dungen im Rathaus auch geht: um das Große und Ganze eben-so wie um das Detail. Um die Fokussierung und um den Überblick. Manchmal ist es hilfreich, aus dem Loch herauszuklettern und eine andere Perspektive einzu-nehmen. Dazu laden wir herz-lich ein.

Informationen zum Hochwasserschutz-programm unter:www.hochwasserschutz- hannover.de

KOMMENTAr

Page 14: butjer Ausg. 3-2011

Seite 14 | butjer 3/ 2011 · der-butjer.de linden / helden / interview

Ich muss zugeben, dass ich momentan in Limmer wohne, aber Linden ist definitiv der interessanteste Stadtteil in Hannover! Sowohl was Wohn-qualität, als auch kulturelle Qualität angeht und was die Kiosk- und Kneipendichte be-trifft, hier kommt einfach al-les zusammen.

Hannover zeichnet sich nicht gerade durch städtische Schönheit aus, aber da muss man zumindest solche Vorzü-ge geniessen. Die sind in Lin-den, finde ich, am besten.

Gibt es eine Alternative zu Lin-den?

Beide: In Hannover nicht! Wenn überhaupt, dann am ehesten in der Nordstadt.

Wo treibt es Euch hin, wenn ihr unterwegs seid?

CSS: Nach Linden (lacht). Das ist ja das Schöne: Man muss hier einfach nicht weg. Ich meine, ich bleibe einfach hier, wo soll ich denn hin?

Also, wie oft ich im Jahr in die List gehe, kann ich an einer Hand abzählen. Dann muss da schon etwas ganz Spezielles geboten werden! Dass ich überhaupt auf die „falsche“ Seite des Flusses komme, ist schon selten. Ob-wohl es bei mir um die Ecke liegt.

B-Man: Ausserdem ist hier ja auch die Glocksee, ein recht zentraler Anlaufpunkt. An-sonsten in die Limmerstraße.Was ärgert Euch am meisten in der hannoverschen Politik?

CSS: Da gibt es viele Din-ge! Prinz Charles soll mal ge-sagt haben, dass die deutsche Nachkriegs-Architektur ver-

und zelebrieren das ganze mit einer trauten „Heimeligkeit“ unseres Wohnraumes.

Wir wurden auch oft an-gesprochen ob, es Parallelen zu „Zweiraumwohnung“ oder „Wir sind Helden“ gibt. „Wir sind Helden“ kommen ur-sprünglich auch aus Hanno-ver und hießen, als wir anfin-gen, nur „Helden“. Wir haben uns damals einen Proberaum geteilt. Zu dieser Zeit haben sie von unserem Projekt ge-hört und haben sich umbe-nannt (lacht).

Ratgeber im Geiste für „Schöner Wohnen“: Wo wohnt es sich in Hannover am schönsten?

CSS: Ich wohne eher im Speckgürtel von Linden, in

der Calenberger Neustadt. Ich mag Linden einfach, weil es so bunt gemischt ist. Um es mit dem blöden Modewort zu sagen: weil „Multikulti“ hier in Linden funktioniert. Wo sonst kann ich nachts um zwölf Toilettenpapier kaufen, wenn nicht bei Tante „Üzgür“, im Laden um die Ecke? Das finde ich wunderbar!

B-Man: Ich bin vor 18 Jah-ren nach Hannover gekom-men und in Linden abgestie-gen, seitdem hier immer, innerhalb Lindens, umherge-zogen.

Musiker, der auch die neue Platte produziert hat und ma-chen genau das: „Musik ohne Sinn und Verstand“, einfach weil es Spaß bringt und weil das die Idee war, weshalb wir mit der Musik angefangen ha-ben.

Veröffentlicht ihr das auch?CSS: Nein, das ist nur zur

eigenen Beglückung. Wir hat-ten schon überlegt, ob wir die modernen technischen Möglichkeiten nutzen und eine Webcam in den Übungs-raum stellen, um das per Livestream auf der Webseite zu veröffentlichen. Aber bis-her treffen wir uns nur zum Biertrinken, dummes Zeug und Musik machen.

Woher kommt der Name „Wohn-raumhelden“?

B-Man: Auf Grund der Tat-sache, dass wir uns bei mir in meinem „Wohnraum“ getrof-fen haben. „Wohnraumhel-den“ auch deshalb, weil wir dem Ganzen die Wichtigkeit nehmen wollten, aber auch weil wir unsere „vier Wän-de“ auf die Bühne transportie-ren. Auf der Bühne haben wir auch ein kleines Wohnzim-mer mit Tapetenwand, Kamin und Stehlampe. Wir mögen ir-gendwie auch nicht die klini-sche Atmosphäre einer Bühne

vor einigen Jahren bei B-Man im Wohnzimmer zum Kräu-terrauchen, Teetrinken und Musik machen getroffen. Das wichtigste Utensil war ein Kinderschlagzeug für 39,90 Euro von PLUS. Was nur ein Spaß sein sollte, wurde schnell zu einem motivieren-den Instrument. B-Man Major hat mich „gecastet“! Er suchte einen „gut aussehenden“ Sän-

ger. Bis zu diesem Tage hatte ich zwar noch nie gesungen, beschloss aber, diesen Zu-stand zu ändern, denn mei-ne Stimme scheint doch ziem-lich auffällig zu sein.

Ganz und gar Unspektakulär!CSS: Ja, völlig. Eigentlich

war das nur, wir treffen uns, machen ein bisschen Spaß und ein wenig Musik.

Nur für euch, erstmal nur allein?Ja, es ist bis heute unser

Hobby.

Na ja. Genug Auftritte habt ihr aber schon, oder?

CSS: Ja, viele. Aber eigent-lich ist es unser Hobby. Wir haben noch ein weiteres Pro-jekt namens „MOSUF“ – „Mu-sik ohne Sinn und Verstand“. Wir treffen uns im Probe-raum mit Felix Wolter, einem gestanden Schlagzeuger und

L inden, Anfang März. Kaum kommen die ersten Sonnenstrah-len durch, verab-

redeten wir uns den Wohn-raumhelden zum Interview und Fotoshooting. Typisch Linden, fahren Christof C-Punkt Stein Schneider und B-Man Major, ganz selbstver-ständlich, mit ihren Fahrrä-dern vor. Auf dem Dach der

enercity-Verwaltung soll das Fotoshooting dann statt fin-den. Mit Puppenkoffer, Leiter und in Begleitung, damit kei-ner vom Gebäude springt, fah-ren wird 20 Etagen aufwärts. Natürlich ist es ausgerechnet heute etwas zügig: gefühlte null grad, Wind böig bis stür-misch. Egal, Hauptsache die Haare fliegen!

In Linden und Umgebung seid ihr ein „bunter Hund“, aber für die, die euch tatsächlich noch nicht kennen: Wer sind die Wohnraumhelden und wie fing alles bei euch an?

CSS: Das kommt darauf an, wie lange Du die Geschich-te hören willst. Bei meinen Eltern fange ich jetzt aber nicht an. Die Wohnraumhel-den sind C.Stein-Schneider, „die Stimme der Vernunft“ und B-Man, „der Vulkan der Romantik“. Wir haben uns

Christof: „Bei mir ist es mittlerweile so, dass

mir dieses laute Rock’n Roll-„gebretter“, so wie

es meisten dargeboten wird, doch eher auf die

Nerven geht.“

Helden in trauter Heimseligkeit

Die Wohnraumhelden philosophieren über Alltägliches, Banales und den total normalen Wahnsinn des Seins. Pünktlich zur neuen Tour lässt das Duo die Puppen tanzen

Hoch oben über Linden, mit Ausblick auf die drei warmen Brüder, fanden sich die Wohnraumhelden für das Foto ein. FOTOS: NEITZKE

Page 15: butjer Ausg. 3-2011

butjer 3/ 2011 · der-butjer.de | Seite 15

musik / falaffel / wortwitz / internet

heerender für die deutschen Städte war, als die englischen Luftangriffe im zweiten Welt-krieg. Das beweist Hannover immer wieder auf s Neue. Das war jetzt mal grundlegend. Und jetzt das „Calenberger Loch“. Ein teures Projekt, dass mitten in der Stadt durchge-führt wird und tausenden Menschen und Tieren, wie Enten und bedrohten Fleder-maus Arten, die Lebensgrund-lage entzieht.

Für ein „halb gares“ Jahr-hundert-Hochwasser-Schutz-projekt bei dem ca. hundert Millionen ausgegeben werden, um in der Stadt ein Regen-rückhaltebecken zu schaffen! Also, wenn man schon so viel Geld ausgibt, dann soll das

Wasser vor der Stadt bleiben und nicht in die Stadt rein! Ein kostspieliges, schwachsinni-ges Unternehmen, das Tausen-den eine der schönsten Ecken in ihrem Stadtteil entzieht, nämlich der Calenberger Neu-stadt. In dem einzigen Park, den es dort gibt. Der wird ka-putt gemacht. Das sind Dinge, über die ich mich tierisch auf-rege. Aber ich will es mal mit den „Stones“ sagen: „Was will ein junger Mann tun, ausser in einer Rock’n‘Roll-Band spie-len?“.

Wie stellt ihr Euch, als Musiker, die ideale Wohnung oder den Wohnraum vor?

B-Man: Ehrlich gesagt fin-de ich meine Wohnung ganz hübsch! Ich habe sie Anfang letzten Jahres in ein paar Mo-naten renoviert, z.B. die alten Holztüren abgeschliffen und so weiter. Ich mag Altbauwoh-

nungen, ich mag lichtdurch-flutete Wohnungen. Ich könn-te bei „Schöner Wohnen“ auch als Berater fungieren.CSS: Ich nicht! Ich wohne jetzt in einer Männer-WG und mein Übungsraum ist nur fünf Mi-nuten weg. Völlig stressfrei.

Was hat bei Eurer Musik Priori-tät? Muss sie lustig sein oder ein-fach nur rocken?

B-Man: Sagen wir mal so: Wir sind im Namen der „Göt-tin der Musik“ unterwegs. Wir glauben an das Gute und wir kämpfen für das Gute! Un-ter diesem Credo schreiben wir auch unsere Texte. Wir möchten schon mal unsere Finger in die Wunden legen, aber nicht böswillig! Sondern

immer mit einem Verbesse-rungsvorschlag und der Op-tion, dass alles gut werden kann. Der Spaß steht schon im Vordergrund, aber wenn man sich mal die Texte der „Wohnraumhelden“ genauer anschaut, steht zwischen den Zeilen fast schon mehr, als in den Texten selbst. Wir haben auf der neuen Platte einen schönen Titel, der heißt: „He-ist heißt Heist, weil Heist He-ist heißt“. Heist ist eine Stadt in Norddeutschland...

CSS: Stadt ist gut!B-Man: ...na ja, halt ’n Dorf

und bietet sich für diese lyri-sche Atombombe fast an. An-sonsten geht es bei unseren Texten doch immer gerne um die kleinen Dinge, die gro-ße Kreise ziehen können, ver-packt in amüsante, kleine Ge-schichten.

CSS: Ich finde, ich habe meinen Job ganz gut erledigt,

wenn die Leute nach dem Kon-zert nach Hause gehen und das Grinsen im Gesicht grö-ßer ist als vorher. Dann habe ich das Gefühl, ich habe das, was ein Musiker tun kann, ge-tan. Aber ohne dabei „platt“ und „Comedy“ zu werden, wo-bei das immer mal passieren kann!

B-Man: Christof hat mal vor Jahren in einer recht un-bekannten „Nachwuchskapel-le“ gespielt. Ich habe damals auch in so einer Band gespielt, die sich sehr ernst nahm und sehr melodramatisch daher kam. So haben wir uns getrof-fen. Mit den „Wohnraumhel-den“ haben wir uns einfach mal die Freiheit gegönnt, uns als Künstler nicht so unfass-

bar ernst zu nehmen. Diese Witzigkeit ist schon ein Mar-kenzeichen der „Wohnraum-helden“, wir versuchen mit Wortwitz zu glänzen.

Wer schreibt bei Euch die Text, gibt es eine Arbeitsaufteilung? Wie läuft das bei Euch?

B-Man: Nee. Bei diesem Al-bum haben wir es geschafft, jeden Song gemeinsam zu sch-reiben. Ganz oft ist es so, dass Christof daherkommt und sagt, wir müssen jetzt unbe-dingt schreiben „über“... und dann schreiben wir einen Song „über“. Auf der neuen CD haben wir einen Song der aus-schliesslich aus Werbezitaten besteht, aber trotzdem eine in sich schlüssige Geschichte er-zählt.

Und wann wird die Platte endlich erscheinen?

CSS: Die Platte ist bereits fertig, aber wir sind noch sehr „Indie“ und wissen noch nicht, bei wem wir es veröf-fentlichen lassen. Zur Tour wird es sie auf jeden Fall ge-ben, damit die Fans auch et-was davon haben. Wir spielen die Songs von der neuen Plat-te aber auch schon die ganze Zeit.

Wenn man über „Falaffel“ singt – wie wichtig ist „Multikulti“?

B-Man: Offensichtlich sehr! CSS: Auch Nazis essen Dö-

ner oder Gyros! Es gibt doch nichts schöneres im Leben als möglichst viele, verschiede-nen Dinge auf einmal.

Wie ich schon vorhin sag-te, in Linden kannst du zehn Speisen aus zehn verschiede-nen Nationen im Umkreis von fünf Minuten zu Fuß zu dir

nehmen. Ich hoffe, dass das so bleibt.

Was empfiehlt der passionierte Biertrinker „Herri“ oder „Linde-ner“?

CSS: Wir sind grade „tro-cken“. Wir mussten nach der letzten Tour erstmal eine Fas-tenkur einlegen. Aber wenn, dann „Herri“. Das ist ja fast das einzige Bier, das noch in hannöverscher Hand ist. Oder „BUM Bier“. Finde ich auch sehr gut. Sehr unterstützens-wert. Ich finde auch die Idee sehr gut, auf diesem Weg et-was Kulturförderung und Pro-mo für Bands zu machen.

Welche Bands seht ihr Euch pri-vat an und welche schätzt ihr?

B-Man: Gar nicht viele, weil wir immer unterwegs sind. Jetzt aktuell ganz viel Torf-rock, da wir mit denen auf Tour waren. Ehrliche Musiker, wie ich es liebe. Ansonsten ha-be ich sehr wenig Zeit in Kon-zerte zu gehen.

CSS: Dieses „Liederma-ching“- Zeug wie im „SingS-ing“. Mir geht es mittlerwei-le so, dass mir dieses laute Rock’n Roll-”Gebretter“, so wie es meistens dargeboten wird, eher auf die Nerven geht.

Wie wichtig ist Euch das Inter-net und welche Rolle spielt es bei Euch?

CSS: Als kleine deutsche Indie-Band ist es für uns so ziemlich die einzige Möglich-keit überhaupt Promotion zu machen. Die ganzen Möglich-keiten, die es zu Anfang von „Fury“ noch gab, unglaublich viele live-Clubs, in denen du spielen konntest, Magazine und Radiosendungen, die sich für kleine, neue Bands interes-sierten. Die gibt es nicht mehr. Das Internet ist schon ein Se-gen und es raubt dir natürlich auch das Brot. Wobei das für unsere Alben nicht so das Pro-blem ist.

B-Man: Es vereinfacht aber doch schon eine Menge.

Ihr seid auf einem kleinen Indie-Label: Warum funktionieren die Major-Labels nicht mehr?

CSS: Die haben sich selber disqualifiziert. Spätestens bei der Umstellung von der LP auf CD haben sie riesige Apparate aufgebaut, sich auf die Schul-tern geklopft aber eigentlich nur altes Zeug, neu veröffent-licht und Millionen gemacht! Als sie angefangen haben, sich

ihre eigenen Händlerstruktu-ren zu entziehen, indem sie Media-Markt, also den Gro-ßen, die Platten für einen Ap-pel und ein Ei nachgeschmis-sen haben, um mit ihren Alben in die Charts einzustei-gen und es die neue „Michael Jackson“-LP für nur 8,99 DM in den Läden gab, aber im Plat-tenladen deines Vertrauens nicht unter 20,00 DM erhält-lich war, haben die sich alles kaputt gemacht, ihre komplet-te Basis. Es gibt keinen Grund mehr für Major-Label.

Veröffentlicht Ihr auch auf Vinyl?CSS: Nein. Wir gucken

zwar, aber eigentlich ist die Zeit dafür vorbei. Man braucht ja auch die Hardware dafür, und wer hat die noch? Auch beim CD-Kauf, ich glaube nicht, dass das noch eine gro-ße Zukunft hat.

Dann doch eher iTunes und MP3s?

B-Man: Ja, leider. Das ist ei-ne Entwicklung, die ich am Internet nicht so gerne mag. Der Trend geht auch dahin, dass keine Alben mehr veröf-fentlicht werden, sondern die Leute sich Einzel-Tracks run-terziehen. Für dich als Künst-ler ist es toll ein ganzes Album zu machen. Du legst unglaub-lich viel Arbeit und Liebe hi-nein, aber wenn die Entwick-lung wirklich so weiter geht, ist es absehbar das es bald kei-ne LP’s mehr geben wird. Ich mag es einfach, noch ganze Alben zu hören und nicht nur einzelne Tracks. Bei den jun-gen Hörern ist es schon gang und gebe nach dem ersten Re-frain weiter zu „skippen“, wie beim Fernsehen das „Zappen“. Sie packen drei, vier Titel auf ihren iPod und fertig! Auf ein komplettes Album lässt sich kaum noch einer ein.

CSS: Du gehst ins Studio und gibst dir Mühe, dass es gut klingt und dann hört man sich das auf einem Handy an. Aber das ist die Zeit, sie geht, wie sie geht, das kann man auch nicht zurückdrehen. a bem/man/heb

Das Album „Rock’n’Roll Puppen-theater“ erscheint am 20.05.2011Torutermine und Infos unter:www.wohnraumhelden.de

B-Man: „‚Wir sind Helden‘ kamen ursprünglich

auch aus Hannover und hießen, als wir an-

fingen, vorher nur ‚Helden‘. Die hatten sich

damals mit mir einen Proberaum geteilt.“

VErLOSuNGWir verlosen 2 x 2 Eintrittskarten für das Konzert in Hannover und zwei signierte Wohnraumhel-den-Poster. Mailt an: [email protected], Stichwort „Helden“

Die Wohnraumhelden live:22.April Hannover, Chéz Heinz

Page 16: butjer Ausg. 3-2011

Seite 16 | butjer 3/ 2011 · der-butjer.de

benachbarten Klosterkirche Wittenburg, von der sich ein weiter Blick bis zur Marien-burg und weit in das Leinetal hinein bietet. Einst stand ne-ben der prominenten Kirche auch eine Burg (daher der Na-me), doch von der sind im Lau-fe der Jahrhunderte nur noch Fundamente und einige Wirt-schaftsgebäude übrig geblie-ben. Wem der Magen schon wieder knurrt, kann auch im „Waldhaus Mehle“ um die Ecke einkehren. An Elze vor-bei taucht schon das nächs-te Ziel auf, das bei einer Rol-lertour nicht fehlen darf: Das

Schloss Marienburg der Wel-fen bei Nordstemmen. Die ehemalige Sommerresidenz von Georg V. wurde mehre-re Male umgebaut, war lange Jahre unbewohnt und ist nun an den Wochenenden ein ech-ter Besuchermagnet im Leine-

chen Ausblick auf den Ith und das Weserbergland genießen, von hier ist es auch nicht weit zur Sennhütte …

Was macht eigentlich der Roller unter mir? Der schnurrt mit seinem leisen Viertakter unauffällig und leise dahin. Die Tankuhr zeigt noch vier Balken, der Verbrauch scheint nicht viel-mehr als 3,2 Liter zu sein: Al-lerhand, das sind theoretisch 250 km Reichweite. Fährt man von hier aus nordöstlich um den Osterwald herum, nähert man sich den Lände-reien des ausgedehnten Klos-

ters Wülfinghausen, dessen Klosterkirche mit zwei Kreuz-gängen und der von mächti-gen Mauern umgebene Klos-terinnenhof sich besichtigen (10–17 Uhr) lässt. Wer es am Wochenende eher etwas stil-ler mag, fährt hinauf zu der

G anz einfach: Den Großstadtverkehr verlassen und Han-novers südliches

Hügelland erkunden. Schon das Entfliehen der Hauptver-kehrsstraßen gelingt mit dem Kymco People GT 125i ziem-lich gut. Nicht die 15 PS des Direkteinspritzers, sonders die direkte Leistungsabgabe des Automatikrollers lassen Autos im Rückspiegel schnell klein werden: italienisch schlängelt man sich schnell durch. Die Straßenlage ist su-per, dazu tragen die für den Großradroller 16 Zoll großen Reifen auf Alufelge bei.

Doch wer ist eigentlich Kymco? Seit gut 20 Jahren am deutschen Markt (gegründet: 1963) arbeiten für das Taiwa-nesische Unternehmen über 4000 Mitarbeiter und man produziert eine halbe Million Zweiräder pro Jahr. Auch die Qualität stimmt bei den Rol-lern, alles scheint auf hohem ‚japanischen‘ Standard. Der GT 125i ist rundum mit werti-gen Kunsstoffteilen bestückt, unter der Sitzbank, wo man auch den Tank findet ist Platz für Kleinkram, der Helm fin-det im serienmäßigen Top-case Platz. Vorne gibt es noch ein kleines Handschuhfach; alle Schlösser am Scooter las-sen sich mit ein und demsel-ben Schlüssel bedienen. Es kommt sogar italienisches Flair auf, denn zwischen den Beinen ist Platz genug, etwas Gepäck oder einen Hund mit-fahren zu lassen. Der Clou ist der Haken für die Einkaufstü-te, der seinerzeit schon Piag-gios frühe Vespas zierte.

Doch nun wird die Tour ge-startet und zwar am Linde-ner Berg, gleich neben dem ehemaligen Turmgarten, der Sternwarte und dem Jazz-Club. Es geht hinaus aufs Land und da bei gut 100 Sa-chen Schluss ist, begnügen wir uns mit den kleinen Ne-bensträßchen, die man auch gut mit dem Fahrrad bereisen könnte.

Über Stock und Stein geht es vorbei am Benther Berg über Northen zum Gehrdener Berg. An der dortigen Mühle, nahe dem exklusiven Bergg-asthaus, ist Zeit für ein erstes Resümee: Die Federung muss mit dem Bordwerkzeug etwas strammer gestellt werden.

frühlingstour / roller / reisen

People GT und ich nehmen bei schönem Frühlingswetter Kurs auf den Osterwald, der zum Naturpark Weserberg-land Schaumburg-Hameln ge-hört. Er ist im Herbst bekannt

für seine Pilze und bietet sei-nen Anwohnern, als eine der wenigen Gemeinden, noch eigenes Trinkwasser aus un-terirdischen Quellen. Auf sei-nem Gipfel, kurz vor Dörpe, kann man mit dem Roller die erste 3 Km lange Offroadein-

lage veranstalten. Die ‚Senn-hütte‘ erlaubt ihren Gästen ausnahmsweise den unbe-festigten Weg durch den Na-turpark einzuschlagen. Als Belohnung gibt es dort – drau-ßen serviert – leckere Torte mit Sahne.

In Dörpe, scharf links abge-bogen, kommt man vorbei an den berühmten Niedrig-energiehäusern und später an einer Lamaherde (!), in den schön gelegenen Weiler Salz-burg. Dort gibt es ein Antik-Café in schöner Lage am Wald-rand. Radfahrer nehmen von

hier aus den direkten Weg der über eine asphaltierte Forst-piste führt zum namensspen-denden Ort Osterwald. Der Roller muss gesetzeskonform den Umweg über die Bundes-straße 1 nehmen. Von Oster-wald kann man einen herrli-

Hannover – Salzburg in nur zwei Stunden

Der Frühling steht vor der Tür und das schöne Wetter lädt zu einer Spritztour durch das Hannover-sche umland ein. Ein ‚Mopedladen‘ in Hannover-Hainholz bietet einem „Kymco“-roller dafür an. Was tun?

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butjer 3/ 2011 · der-butjer.de | Seite 17

fahrbericht / hannover / salzburg

bergland. Auch aus der Ferne schön anzusehen. Viele sa-gen, dort hinauf findet man die ersten vernünftigen Stra-ßen-Kurven südlich von Han-nover und tatsächlich soll-te man sonntags aufpassen, denn dann geht es auf der kurvigen Strecke heiß her. Vornehmlich treffen sich hier vormittags Oldtimer-Fahrer verschiedenster Couleur.

An den People GT 125i habe ich mich schon fast gewöhnt. Er ist flott im Vergleich zu andern Leichtkrafträdern, sparsam und bietet auch ei-nem Sozius guten Komfort. Zu zweit wünscht man sich schon ein paar Pferdchen mehr, besonders wenn es auf einer Bundesstraße nach Hau-

se geht. Der Motor schafft zwar fast immer seine 100 Stundenkilometer, doch beim Überholen oder zu zweit wä-re eine Leistungsreserve nicht schlecht. Da es den gleichen Roller auch mit einem 300er Motor (21,1 Kw) gibt, kann dem abgeholfen werden. Die 300i Version soll sogar eine ABS Option haben. Auf den letzten Metern fällt mir noch das extrem gute Abblend- und Fernlicht aus dem Klarglas-scheinwerfer auf. Schön sind auch die LED- Front und Blin-kerleuchten, deren Technik wegen ihrer Langlebigkeit be-kannt ist.

Beim letzten Abblendlicht fal-len der Roller und ich über die ‚Zielgerade‘ Hildesheimer

Straße nach gut 130 km wie-der in Hannover ein. Nach dem wendigen Geschlängel durch moderaten Wochen-endverkehr muss ich mit dem nagelneuen Roller noch ei-nen kulinarisch-italienischen Schlusspunkt bei „Zanzarel-li“, dem Spezialitätenladen in der Hildesheimer Straße 72, setzen. Italienische Momente mit dem People GT bei Espres-so und Panino!

Übrigens: Wer seinen alten Autoführerschein vor dem 1. April 1980 gemacht hat, darf den Leichtkraftrad-Rol-ler sogar ohne extra Motor-radpatent fahren.

Die gesamte Strecke ist auch mit dem Fahrrad gut zu machen. Allerdings sollte man dann zwischen der Mari-enburg und Hannover die B3 meiden und über Koldingen, Reden und die Feldmark nach Hemmingen fahren. a mag

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An den Sonntagen 10.4. und 17.4. startet das Fahrgastschiff Lei-

neschloss in die Saison 2011. Am 10.4. singt der Lohnder Shantychor auf dem Mittel-landkanal und am 17.4. unter-hält Sie ein Akkordeonspieler live auf der Ihme. Bei Kaffee, Kuchen und hoffentlich früh-lingshaften Temperaturen wollen wir unsere Saison er-öffnen. Alle Eröffnungsfahr-ten zum Sonderpreis, bitte zu erfragen bei Anmeldung. Wir möchten heute schon auf folgende Konzerte beson-ders hinweisen: am Samstag 16.7. Schlagerparty mit Frank Morell, live, (für Schlagerfans ein Muss), am Sonntag 17.7. Heimatmusik live mit Peter Schünemann, außerdem un-terhält Sie am Freitag, 24.6. und Samstag 8.10. Hannovers beliebtes Countryduo „TWO U“. Genießen Sie bei fetziger Musik unser Westernbüffet.

Neu im Programm ist die Ta-gesfahrt zum Wilhelm Busch Museum in Wiedensahl so-wie die Drei-Städte-Rund-fahrt. Wir hoffen, dass auch

in diesem Jahr für jeden Ge-schmack etwas dabei ist und freuen uns auf Ihren Besuch bei uns an Bord. Alle Infor-mationen über unsere Fahr-ten gibt es im Flyer 2011 oder im Internet! Natürlich kön-nen Sie unser Schiff auch für Ihre Firmenveranstaltung, Vereinsfeiern oder Ihre priva-te Party chartern. Als Außen-stelle des Standesamtes Seel-ze können Sie sich bei uns an Bord auch trauen lassen. An-schließend gestalten Sie Ih-re Hochzeitsfeier nach Ihren Wünschen. Das Programm im April

So 10.04. Eröffnungsfahrt MLKMi.13.04. Hist. Schleusenfahrt LimmerSo.17.04. Eröffnungsfahrt IhmeMi. 20.04. SchleusenerlebnisfahrtDo.21.04. Leine/Ihme- ImpressionenFr. 22.04. Sylter FischbüffetSa. 23.04. Schokoland PeineSo. 24.04. OsterbüffetMo. 25.04. Hann. WasserstrassenMi.27.04. Besichtigung Hinden- burgschleuseFr.29.04. 2-Flüsse Erlebnisfahrt

Anmeldungen: Tel (0511) 388 87 97

Mehr Termine und Informationen im Internet unter:www.leineschloss-hannover.de

Saisoneröffnung beim Fahrgastschiff Leineschloss

Infos: Tourlänge: ca. 130 kmDer Mopedladen: mopedladen.deKloster Wülfinghausen www.kloster-wuelfinghausen.deSennhütte waldgaststaette-sennhuette.deGehrdener Bergberggasthaus-niedersachsen.deAntik Cafe Zauberquellzauberquell.deGehrdener Berg:berggasthaus-niedersachsen.de

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Page 18: butjer Ausg. 3-2011

Seite 18 | butjer 3/ 2011 · der-butjer.de markt / gemüse / ricklingen

ße ich auf den Marktwagen meines Namensvetters, Björn Schmitz. Der Herr vor mir, erhält beim Zahlen seines Lamm-Lachs-Stückes noch Grill-Tips: „...in Alufolie ein-wickeln, etwas zerdrück-

ten Knoblauch dazu und kräftig mit Olivenöl be-träufeln, langsam auf dem Grill garen lassen, sonst wird das Fleisch tro-cken!“. Gegrillt habe ich erst gestern, denke ich bei mir. Ich brauche et-was leckeres zu meinen „Topinambur“ beschreibe ich dem Besitzer höchst persönlich. Spontan wer-de ich gefragt, was ich von einem Kikok-Hähn-chen halten würde? Bit-te? Überlegend, was er mit Kikok (habe ich das wohl richtig verstan-den?) meint, folgt mein Blick seinem Finger, der

auf „gelbliche Hühner“ zeigt. Vermutlich teile ich erneut mit meiner Gestik völlige Rat-losigkeit offenkundig mit. Schmunzelnd, werde ich auf-geklärt: „Diese Tiere werden mit Weizen und Mais gefüt-tert, wodurch sie langsamer als anders gemästete Geflü-gelsorten aufwachsen. Das Er-

bestäubt! Die Umwelt wird durch kurze Transportwege geschont und wir bekommen die Tomate nicht, wie im Dis-counter, noch im grünen Sta-dium gepflückt, sonder erst im gereiften Zustand. Somit

haben sie das volle Aroma er-reicht!“ Verführerisch fordert sie mich zu einer Kostprobe auf.

Vom Geschmack überzeugt, kaufe ich mir eine volle Pa-piertüte dieser Köstlichkei-ten und verabschiede mich, beeindruckt von Ihrer Kom-petenz. Bestens eingeweiht schlendere ich weiter, auf der Suche nach etwas „Flei-schigem“ zu meinen „Kartoffeln“ mit dem tollen Namen. An kleinen Gruppen sich unterhal-tender und g r ü ß e nde r M e n s c he n vorbei, sto-

Auf der Suche nach Neuem, bleibe ich an dem ersten Stand, den

ich antreffe, stehen. „Frucht-handel Wisseroth“, dessen vielseitiges Sortiment von Äp-feln, über Möhren, Gelees und unterschiedlichsten Kohlsor-ten reicht. Von der anderen Seite der Auslage höre ich ei-ne freundliche Frauenstim-me fragen: „Kann ich Ihnen helfen, suchen Sie etwas Be-stimmtes?“. In diesem Mo-ment entdecke ich ein Körb-chen mit ca. 6–7 cm großen, rot-braunen „Erdknollen“ vor mir. Darauf zeigend fra-ge ich, was das für „Dinger“ seien? „Topinambur“, ein Kar-toffelersatz, antwortet sie be-hilflich, oft von Diabetikern verwendet, da diese „Erdbir-ne“ ca. 16% Kohlenhydrate beinhaltet, ein Mehrfachzu-cker, der aus Inulin besteht. Zählt zur selben Gattung wie die Sonnenblume, wird auch gerne in der Homöopa-thie als Mittel zur Hemmung des Hungergefühls und Ge-wichtsreduktion angewen-det. Außerdem ist die Frucht köstlich. Gewichtsreduktion, schmeckt? Probiere ich! Mir springen verschieden große, knallrote Tomaten ins Auge, etwas größer als Cocktailto-maten. Meinen fragenden Ge-sichtsausdruck bemerkt die geschulte Dame sofort und informiert mich erneut: „Das sind „Geschmackstomaten“ von „Herrmanns Tomaten“ aus Wettbergen, die sind kei-nerlei giftigen Schädlings-bekämpfungsmitteln ausge-setzt gewesen und wurden von glücklichen Hummeln

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Nicht gesucht – aber gefunden

Zu Besuch auf dem Ricklinger Wochenmarkt

Page 19: butjer Ausg. 3-2011

butjer 3/ 2011 · der-butjer.de | Seite 19 kochen / regional / topinambur

gebnis ist ein intensiverer Ge-schmack und mehr Fleisch!“ Bevor ich mir noch weiter die Blösse der Ahnungslosigkeit gebe, entschließe ich mich kurzerhand den Gockel käuf-lich zu erwerben und mich schnell vom „Acker“ zu ma-chen.

Mein Fazit nach der Zube-reitung der Leckerbissen: Der Einkauf auf dem Wochen-markt mit freundlichem Um-gang, der Kompetenz der Aus-

steller und die hervorragende Qualität der Waren, ist nicht vergleichbar mit einem Shop-ping in einem Discounter. Auf dem Markt erhältst Du darüber hinaus, wertvolle Informationen und Tips aus „Oma’s Küche“.

Die Preise sind dadurch, dass eine solche Qualität im Su-permarkt nicht erhältlich ist, keinesfalls vergleichbar. „Ki-kok“ und „Topinambur“ sind

unvergesslich und sicherlich nicht zum letzen Mal auf un-serem Tisch! Nun verabschie-de ich mich mit den Worten des Fleischermeisters Hennig Gothe aus Linden: „Ich muss nicht jeden Tag Fleisch/Geflü-gel essen, einmal die Woche ist völlig ausreichend, aber dann möchte ich unvergessli-che Qualität, die sich im Ge-schmack auszeichnet.“

Fortsetzung folgt a bem

Wer die Nebenkostenab-rechnung einfach hin-nimmt, verschenkt seine Rechte – und Geld

Eine ordnungsgemäße Nebenkostenabrech-nung zu erstellen, ist

hochkompliziert. Auch des-halb sind vier von fünf Ab-rechnungen fehlerhaft. Für den Mieter spielt es dabei zu-mindest finanziell keine Rol-le, ob diese Fehler versehent-lich, fahrlässig oder auch bewusst gemacht werden. Entscheidend ist es, die Feh-ler zu erkennen.

Wenn das aber schon den Vermietern nicht gelingt, obwohl diese meist Profis in den eigenen Rechtsabteilun-gen oder den Grundbesit-zerverbänden beschäftigen, wie soll dann der Mieter den Durchblick behalten? Das Schlechteste, was man ma-chen kann, ist nichts. Wer-den z.B. die Müllgebühren

einer vielköpfigen Familie nach Personen umgelegt, obwohl im Mietvertrag die Umlage nach m2 vereinbart ist, kann die schlichte Hin-nahme schnell dazu führen, dass die Mieter in Zukunft mit dem teuren Verteiler-schlüssel leben müssen. Vie-le Vermieter machen sich das zunutze. Deshalb im-mer nachprüfen, nachfra-gen oder direkt für „Waffen-

gleichheit“ gegenüber dem Vermieter sorgen und sich selbst an die Profis im örtli-chen Mieterverein wenden. Sie können Ihre Nebenkos-tenabrechnungen übrigens bis zu 12 Monate nach Zu-gang noch beanstanden. Sie verschenken sonst oftmals bares Geld und ermutigen den Vermieter zu weiteren „Fehlern“ gegenüber sich und anderen.

Mietrecht - Der Mieterschutz e.V. informiert

Das Schlechteste, was man machen kann, ist nichts tun

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Topinambur-Chicoree-Schiffchen Zubereitung: Den Topinambur waschen und in ca. 1 cm kleine Stückchen schneiden. Chicoree durchschneiden und die Blätter 5 Min. in gesal-zenem Wasser kochen. Die Zitrone auspressen. Die Knoblauchzehen schälen und fein hacken. Den Parmesan fein reiben. Jetzt den Backofen auf 220° Grad vorheizen (Umluft). In eine gro-ße Schüssel Zitronensaft, Crème fraîche, die Knoblauchzehen, Sahne, und ca. 3/4 des Parme-sans und 3 TL geriebenen Thymian geben und gut vermischen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Die Topinambur dazugeben und gut unterrühren. Die gesamte Masse in die Chicoree-Blätter geben. Die Semmelbrösel, den restlichen Parmesan und mit ei-nem TL Thymian zusammenrühren. Etwas salzen und pfeffern und über die Chicoree-Schiffchen gleichmäßig verteilen. Die Auflaufform mit Alufolie abdecken und 45–55 Minuten im Ofen garen lassen. Dann die Alufolie ent-fernen und noch mal rund 10 Minuten im Ofen lassen, da-mit sich oben eine schöne Kruste bildet.

Tipp: Zur Spargelzeit kann man das Rezept auch leicht als Auflauf mit Spargel variieren. Spargel nur 10 Min. kochen und mit der Masse vermengen und dann überbacken.

Zutaten (4 Personen):

850 g Topinambur2 Chicoree (alternativ 500 g weisser od. grüner Spargel)200 ml Crème fraîche100 ml Sahne1 Zitrone2 große Knoblauchzehen3 – 4 TL getrockneter Thymian200 g Parmesan60 g Semmelbröseletwas OlivenölSalz und PfefferPetersilie zum Garnieren

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Seite 20 | butjer 3/ 2011 · der-butjer.de

Po

p

konzerte / singles / cds / lauschgift

Laut & Live

02.04. Hi-Lo & In Between - Faust Country-Folk aus Tampere/Finnland02.04. Eläkeläiset - Faust„Random Humppa Machine“-Tour 201102.04. Bears and the woods + The Dashwoods - Béi Chéz HeinzEP-Release-Konzert03.04. KELLY ZULLO - GIG03.04. Magnum - Musikzentrum The Visitation 2011 Tour - Musikzentrum03.04. More than life - Béi Chéz Heinz+ Brutality will Prevail + Basement04.04. Click Click Decker & Petulla - Sing Sing04.04. HI.FLY JAZZ UNIT - Jazz Club Hannover06.04. Chixdiggit - Béi Chéz Heinz06.04. Itchy Poopzkid - FaustSupport: Attack! Attack!07.04. Heinz Rudolf Kunze - Capitol08.04. MARLA GLEN - Capitol Hannover08.04. Move Something - MephistoMit Suff Daddy, Jizzo und Olleck08.04. NILS WÜLKER - Jazz Club Hannover09.04. MARCIN WASILEWSKI TRIO - Jazz Club09.04. ONE STRIKE LEFT - Chéz Heinz10.04. Acoustic Poeten - GIGmit KUERSCHE, 2ERSITZ, LAURA MEYER11.04. Helloween - Capitol Hannover+ Pink cream 69. Special guest: Stratovarius11.04. Full blown Chaos - Chéz Heinz+ Smashface + A Traitor like Judas12.04. UTA FRICKE - Jazz Club12.04. Fischer-Z -CapitolSupport: John Watts & Zedheads12.04. Seth Lakeman - MusikzentrumSupport: Tony Furtado13.04. Bernd Begemann - Chéz Heinz

14.04. DIE RESTROMANTIKER - GiG14.04. Heiß & Laut - FaustHipHop-Dancehall-Reggae-Soul15.04. BEVERLEY MARTYN - Kulturpalast15.4. Das Bandfactory-Festival - MusikzentrumLive mit: Matthew Graye / Exit Inside / Denmantau / Fire in Fairyland / Maschgold / Rufus an the Drawbacks - Eintritt frei!16.04. Snuff - Faust Support: Couchdivers18.04. Daggers+Deadender - C. Heinz18.04. Reverend Schulzz - Sing Sin20.4. Killerpilze - MusikZentrum22.04. Wohnraumhelden - Chéz Heinz21.04. Sweety Glitter - Capitol21.4. Tanner / The Dashwoods - MusikZentrum 21.04. Sick Of It All - Faust 23.04. Beat! Beat! Beat! - MephistoSupport: Vierkanttretlager24.04. Piebald - Béi Chéz Heinz25.04. We invented Paris - Sing Sing26.04. Old man markley - Chéz Heinz26.04. Friska Viljor / William The Contractor - MusikZentrum„The Beginning Of The Beginning Of The End“ Tour. Tanzbare Losgehnummern mit schwedischen Pop-Appeal.27.04. We Butter The Bread With Butter - Faust 27.04. Street dogs + The Mahones - Béi Chéz Heinz28.04. Blockflöte d. Todes - Chéz Heinz28.04. Le Fly - Mephisto+Support: 56 Boys und Big Tune29.04. H.O.R.E. - Chéz HeinzCD Release-Party + Cosmic Tribe30.04. King automatic - Chéz Heinz30.04. Depeche Mode Party - live: Melotron / Blitzmaschine - MusikZentrum Die 20. „Can’t enjoy the silence“ Party. DJs: Crax / Lo-Renz30.04. Six Beat Under - Kulturpalast

Skin DiarySkin Diary

ccccCVÖ: 29.04.2010ASR/Soulfood

Seit 2004 tanzt und wütet das Quartett durch Berlin und ihre Show ist wie die Stadt

selbst: rough, sexy und voller Überraschungen. Erst hauen sie einem den Knüp-pel auf den Kopf à la „System of a down“, dann laden sie zum schwoofigen Tanz mit Blondie’s „Heart Of Glass“ (sehr geil!) ein. Schubladendenken ist hier komplett fehl am Platz, hier drapie-ren sich schwarz zu weiss an glitzer. Ihre Bühnenshow ist ein kleiner Exzess – da gibt es viel zu hören und viel zu glotzen. Frei nach dem Motto „Gute Miene zum bösen Spiel“, gibt es unter dem knappen Dompteurskleid-chen und den trashigen Paillet-tenleggings auch Tiefsinnigkeit.Sagen wir mal einen weichen und harten Kern. Wenn der – ach so böse – „Plüschhase“ am Bass den Geigenbogen zückt um schwer-mütige Melodien zu spielen oder

Mrs. Jekyll gegen Kinderschänder oder nach Mohnkuchen schreit, erkennt man: Kontraste sind Skin Diary‘s Programm.Produziert von Markus Reuter, wütet sich die Band im positi-ven Sinne durch das Album, dass einem der Kiefer nach unten klappt. Power pur. Wenn Sänge-rin Jessica „Jekyll“ lieblich zwit-schert, wartet ihr zweites Ego nur darauf rausgelassen zu wer-den und ‚röhrt‘ mit bravour. Bö-se? Ja, aber saugut! Die perfekt

groovende Band tut ihren Rest da-zu, verschafft ihr genug Spielraum umgleich in die Vol-len zu gehen. Die Band glänzt mit frischen Ideen, es hagelt vor Spiel-freude und innova-tiven Riffs. Herrli-che Tempiwechsel

und groovende Percussionein-würfe bei „American Castle“, Flamenco-Artige Gitarren bei „Brother in my belly“ und feins-ter Ska mit Pop-Qualität bei „Too late“. „Heart of glass“ von Blon-die ist neu interpretiert und bes-ser als das Original (!) – kaum zu glauben. Skin Diary geht unter die Haut und lässt die Haare so-fort aufrecht stehen. Facetten-reich, dynamisch, unangepasst. Man gut! Kaufzwang. hos

m. w

alki

ng

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sMilow „You And Me (In My Pocket)“CD-Single VÖ: 18.03.11 cccCCDer belgische Sänger und Songschreiber Jonathan Van-denbroeck alias „Milow“ schenkte uns die Coverversi-on des 50 Cent Hits „Ayo Technology“, danach den Rie-senhit „you Don t Know“ - beide Trakcs waren lange aus dem Radio nicht mehr wegzudenken.

Seine neue Single „you And Me (In My Pocket)“ hoppelt fröhlich durch die Lauscher und schafft spontan für gute Laune. Man darf gespannt sein auf das neue Album, das auf seinen vielen Reisen quer über den Globus ent-stand. Im Sommer wird Milow wieder auf deutschen Bühnen zu Gast sein und spielt bereits im Mai auf einer Clubtour in Deutschland. man

Herpes „Das Karnickel im Hut“CD-Single VÖ: 25.03.11 · ccccCDie Berliner legten schon groß vor mit ihrer Hitsingle „Fette Muttis“ und dem Debütalbum „Das kommt vom Küssen“. Nun legen Herpes nach. Vom bald erscheinen-dem Album „Symptome und Beschwerden“ heißt die neue Single „Das Karnickel im Hut“, Typisch „Herpes“,

liegt ihr Sound zwischen knochentrockenem Artschool-Punk à la „Devo“ oder „Gang of Four“ hier und dort mit deutlichen Krautrock-Einflüssen ver-feinert. Hier trifft „Suicide“ auf „Pere Ubu“. Man kann es nur gut finden oder hassen. Innovation! Respekt! daf

George Michael „True faith”CD-Single VÖ: 01.04.2011 · CCCCCDas wünscht sich eigentlich jeder Musiker: mit nur einer Single ausgesorgt zu haben. Das dürfte bei George Mi-chaels „Last Christmas“ zutreffen. Seitdem hat der Mann ausgesorgt. Der exzentrische Sänger sorgte über die Jah-re aber nicht nur durch erfolgreiche Alben und Singles für Aufmerksamkeit, sondern auch durch Depressionen,

Sex- und Drogenskandale. Letztere scheinen ihm arg zu Kopf gestiegen zu sein, anders kann man sich diesen Griff ins Klo nicht erklären. Covert ba-nal den „New Order“-Klassiker „True Faith“. Weiss man, wer da am Vocoder wirklich singt? Nein. Nix gegen Coverversionen, das hat Onkel George schon mit Barvour auf „Songs from the Last Century“ bewiesen, und da war er für mich noch „Gott“. Diese ‚One-Off‘ Single, die Herr Michael für einen wohltä-tigen Zweck herausbringt, ist jedoch ideenloser Schrott. Einmal Abzüge für alles, jeder Stern ist hier zuviel und beleidigt jeden ambitionierten Hörer und Fan. Ergo sum: null Sterne. man

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Avril LavigneGoodbye Lullaby

VÖ: 04.03.2011Sony Music

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Sexy Prinzessin

Als Avril Lavigne im Alter von 17 Jahren erstmals auf der Bildfläche er-

schien, machte sich die Kanadi-erin im Nu als junge, Punk-Pop-Wildfang einen Namen, die den Musikfans weltweit mit kraftvol-ler Stimme, eingängigen Melodi-en und straighten Texten in ih-ren Bann zog.

2002 machte sie ihr Debütal-bum „Let Go“ sofort zum inter-nationalen Shootingstar. Auch die beiden folgenden Alben „Un-der My Skin“ (2004) und „The Best Damn Thing“ (2007) ver-

kauften sich mehrere Millionen Mal. Darüber hinaus gelang Avril eine Serie von weltweiten Top-Hits – von „Complicated”, über „Don’t Tell Me”, bis zu „When you’re Gone”. Alles Hits, die gerne und oft im Radio und TV rauf- und runter gespielt wur-den. Angesichts ihrer beeindru-ckenden musikalischen Erfolge

muss man sich stets vor Augen halten, dass „die kleine Göre“ Lavigne gerade mal 26 Jahre alt ist. Im Vergleich zu Veteranen des Rock- und Pop-Genre blut-jung, doch hat die Musikerin in den vergangenen Jahren einen beachtlichen persönlichen und musikalischen Reifeprozess voll-zogen. Girlie-Punk-Look? Ja, ger-ne. Aber etwas Sex-Appeal darf jetzt durchaus dabei sein. Die Songs des Albums entstanden in verschiedenen Phasen der vergangenen Jahre und offen-baren eine große Bandbreite an Emotionen, wie man sie von ihr bislang noch nicht kannte.

Frech und überflüssig allerdings der erste Track, der, nanü, pure Werbung für das eigene Parfüm macht. Schade, dass man hier nicht „wegpixeln“ kann wie im Video zu „What The Hell“. An-sonsten bietet das Album eine nette Ansammlung von Songs für die tägliche Radiokost. Ob die hymnische Punkpop-Sing-le „What The Hell“ wirklich nö-tig tut, die perfekte Verbindung zu ihren früheren Veröffent-lichungen zu schlagen, sei je-dem selbst überlassen. Die klei-ne Dame kann mehr. Tracks wie „Everybody hurts“ oder „4 real“ (Anspieltipp) bringen jedenfalls mehr als nur Standardkost. Die etwas kindliche Stimme kann man natürlich nicht ausblenden, aber irgendein Merkmal braucht jede kleine Prinzessin. Und den hat sie.

Pop vom Punk-Girlie mit Qua-litäten. hos

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volles rockbrett

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r.E.M.Collapse into nowVÖ: 04.03.2011 Warner Bros. Records (Warner)Audio CD, Vinyl, MP3

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Das Ü-Ei aus Überlin

REM sind zurück. Seit 2008 hat die Band sich musi-kalisch rar gemacht und

tuscht jetzt famos mit einem fulminantem Album auf. Schon die Presseinfos vor Monaten liess unsereins aufhorchen. Der Vorab-Download-Track „Disco-ver“ verschaffte schon mal ei-nen kleinen Einblick in das neue Werk der Mannen aus Athens. Das letzte Album „Accelera-te“, hatte durchaus Qualitäten erreichte aber nicht die breite Masse. Nach immerhin 25 Jah-ren trieb es die Band wieder nach Europa, um in den legen-dären Berliner Hansa-Studios, in dem auch schon David Bo-wie „Heroes“, U2 „Achtung Ba-by“ und Depeche Mode und The Cure ihre Klassiker aufnahmen. Dass Berlin durchaus inspirie-rend sein kann, stellten schon andere fest.

„Wichtig ist aber eher die Stadt, nicht der Raum“ so Sän-ger Michael Stipe. Er ist hier nächtelang um die Häuser ge-zogen und hat die Atmosphäre der Stadt aufgesogen. „Berlin hat international den Ruf, dass man hier alles machen kann, wann immer man will. Stipe verbrachte als Kind einige Jah-re bei Frankfurt und fühlt sich in Deutschland wohl. „Als ich wieder hier war, habe ich sofort wieder diese irgendwie deut-

sche Mentalität angenommen. Ich musste nur meine Erinne-rung anzapfen.“

Mit befreundeten Künstlern, Fotografen und Musik-Kollegen zog er durch die Hauptstadt. Diese Erlebnisse und Erfahrun-gen bildeten die Grundlage für seine neuen Texte und die Mu-

sik auf „Collapse into now“.Der Opener „Discover“ zeigt

gleich, wo es langgeht. „I don’t have to be afraid“. Angst hat-ten REM jedenfalls nicht, wie-der „back to the roots“ zu ge-hen. Man merkt sofort, dass sie wieder frisch und ungestüm an die Lieder rangingen. Die ers-te Single, mit dem fast folkigen „Oh my heart“, beginnt fast mit einem „Element of Crime“-Int-ro und regt mit Akustik-Gitar-re, Akkordeon und Mandoline zum Schunkeln an. Der Refrain zeigt Potenzial zum Feuerzeug-schwenken und bei „ÜBerlin“ kommt fast „Automatic for the people“-Feeling (wie in „Loo-sing my Religion“) auf. Da hat die Band aber weit in der Ver-gangenheit gewühlt! Geändert hat sich nicht, dass Stipes’ Tex-te immer noch Platz für eigene Interpretationen lassen. Mit-denken und fühlen ist hier an-gesagt. Wunderschön auch „Every day is yours to win“. So kennt man REM. Platz für Träu-mereien –eingelullt in der Ver-gangenheit – um dann einen Gang höher zu schalten und in den Rockgefilden der Moderne („ÜBerlin“) abzutauchen. Rich-tig gerockt wird spätestens bei „Alligator aviator autopilot an-timatter“ mit Gastgesang von Sängerin „Peaches“. Mitsingen und abhotten ist angesagt. Neh-men sie einen auf die Reise mit? Ja, das tun sie. Hatten ihre letz-ten Alben teilweise Schwächen und waren unzugänglich für die Popwelt, tischen REM hier wie-der große Kost für das verwöhn-te Ohr auf. Wie Michael Stipe es selber beschreibt: „Ich ha-be das Gefühl, dass wir gut in Form sind. Ich habe mich selbst ein paar Mal überrascht und die

Band auch. Was sehr erfreulich ist.“ Dem stimmen wir absolut zu. Das Album insgesamt rund, rockig, REM.

Ein Ü-Ei, nicht nur zum Spie-len, sondern zum geniessen und für die Zeit bis zum nächs-ten Album. man

musik / now-alben / legenden / geniestreiche

Duran DuranAll you need is nowVÖ: 18.03.2011 Edel Records (Edel)

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Rio calling

Die „now“-Alben sind da und auch Duran Duran melden sich mit einem

„now“ zurück. Die Kultband der 80er, die nicht nur einen Hit nach dem anderen ablieferte, sondern perfekt Pop Musik mit Kunst und Mode verschmelzten: Jetzt veröffentlichten sie ihr 13tes Studioalbum, dass Gram-my Gewinner Mark Ronson (u.a. Amy Winehouse, Kaiser Chiefs) schon bei den Aufnahmen als „die imaginäre Fortsetzung“ des ’82er-Erfolg-Albums „Rio“, die niemals geschaffen wurde“ be-zeichnete. Ist dem so? Wir che-cken das.

Das Album wurde in einer ver-kürzten Version mit neun Titeln Ende 2010 über iTunes veröf-fentlicht und wird nun mit drei weiteren neuen Songs weltweit veröffentlicht. Als Gastmusi-ker sind Ana Matronic von den „Scissor Sisters“ und die R’n’B- Sängerin Kelis zu hören. „All you need is now“ ist eine deut-lich reifere Retro-Ansage ge-genüber dem Vorgänger „Red carpet massacre“, bei dem die Band von Timbaland und Jus-tin Timberlake „verjüngt“ wur-de. Die harten Disco-Rhythmen und Beats fanden und nicht bei Jedermann anklang – schnell stellten sich Abnutzungserschei-nungen beim Hören ein.

Kritiker und Fans sind glei-chermaßen überzeugt, dass der Band mit „All you need is now“ ein wahrer Geniestreich

gelungen ist. Nach dem Über-raschungsalbum von 2004, „Astronaut“, peitschten Duran Duran, deren Name einer Figur aus der TV-Serie „Barbarella“ entnommen ist, wieder in die Charts und meldeten sich nicht nur bei Freunden der gepflegten „Bols-Blue”-Generation zurück, sondern gewannen mit dem Al-bum auch neue Fans.

Während der zweite Track, „Bla-me the machines“ – mit futu-rischtischem Intro – beginnt, zeigt er nach wenigen Takten allen Teenie-Singern, die reich-lich gebrauch von Auto-Tune zur

Stimmverbesserung machen eine Harke: Simon le Bon kann singen, und das nicht schlecht! Fälschlicherweise wurden Du-ran Duran von den Rock Medi-en als Poster-Boys für eine neue Generation von kreischenden Teenies bezeichnet. Dabei wa-ren Duran‘s erste Alben ein gro-ßes Statement, ja die regelrech-te Antithese eines traditionellen Pop-Albums. Die Themen der Songs waren erwachsen und ih-re Musik teilweise düster – oh-ne allerdings die Melodie und Tanzbarkeit zu verlieren. Wie die Band selbst feststellte, gab es eine „dunkle, europäische Seite“ an ihren Alben. Songs wie

„Careless Memories“ waren in ihrer Stimmung nicht weit von Bands wie „The Cure“ und „Echo and the Bunnymen“ entfernt. Was Duran Duran allerdings vor dieser erdrückenden Sackgasse rettete, waren eben ihre tanzba-ren Rhythmen und Rhodes ex-perimenteller Elektro. Es waren eben Lieder wie „Save A Prayer“, „The Reflex“ oder „Hungry Like the Wolf“ die im Radio rauf- und runter dudelten. Leider.

Bei „Safe (In the heart of the Moment)“ sieht man tatsäch-lich parallelen zu „Hungry like a Wolf“, es groovt und man muss unweigerlich mitsingen. Selbst Tracks wie „Girl Panic“ und „The man who stole a leopard“ über-zeugen auf ganzer Linie, grade weil sie ungewöhnlich und et-was schräge Nuancen haben. Lieder wie „Other peoples lives“ und „Runaway runaway“ laden zur Party ein, ruhiger und weh-leidiger geht es bei „Before the rain“ zu, es erinnert fast an Pe-ter Gabriels frühe Lieder. Ein-fach erste Sahne.

„Leave a light on“ dürfte gra-dezu im Radio glänzen, bei „Me-diterranea“ stutzt man. „Ist das Duran Duran“? Ja, das ist Pop in Perfektion. Die Messlatte liegt 2011 mit Sicherheit sehr hoch bei der Fülle der neuen Ange-bote, aber was die vier Duran‘s, alle im doch durchaus fortge-schritteneren Alter, hier bie-ten ist echt feinste „Schweizer Schoki“: süß, anhaltend, lecker mit einem Abgang, der anhal-tend plaisiert. Und Abgang ist hier nur im Sinne von „munden“ gemeint!

Die Band muss sich nichts mehr beweisen, dafür volle fünf Punkte! man

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Page 22: butjer Ausg. 3-2011

Seite 22 | butjer 3/ 2011 · der-butjer.de konzerte / gastro / tipps

Phrasenmäher PHRASENMÄHER … auffällig an der musikalischen Band-breite dieser Gruppe ist die nicht nur horizontale, son-dern vielmehr auch vertikale Ausrichtung. Dies ermöglicht eine musikalisch-dreidimen-sionale, freie Bewegung in ver-schiedenen Genres. Das alte Sprichwort „Wenn drei Musik machen, sollte immer darauf geachtet werden, dass der Ge-sang schön klingt und man die

Texte versteht wobei die Lieder irgendwie auch nicht alle gleich klingen sollten, also irgend-wie mal folkig aber auch zum rocken und dann wieder ganz was Anderes und so“ findet hier ganz konkrete Anwendung. Sonntag, 10.04.2011, Béi Chéz Heinz · Eintritt € 11,– · www.hochklappdings.de

Bernd Begemann Genug gejammert! Bernd Be-gemann schenkt der Welt ein musikalisches Konjunkturpa-ket. „Ich erkläre diese Krise für beendet“, lässt Begemann uns wissen und zeigt sich gerade-zu verschwenderisch mit gro-ßen Gefühlen, wunderschönen Melodien und schonungslo-sen Betrachtungen! Er erzählt von Sehnsucht und Schmerz und berührt kein einziges Kli-schee, er lässt Chöre singen und Glockenspiele klingeln und versinkt nicht ansatzweise im Kitsch, er textet sin-nige Zeitgeist-Kommentare und gefühlvolle Lyrik und wirkt nie affig. Daneben erscheint

das allermeiste an deutscher Popmusik schlicht wie abgeschmacktes Kunsthand-werk oder billige Konfektionsware. Mittwoch, 13.04.2011, Béi Chéz Heinz Eintritt 15,– € · www.bernd-begemann.de

Christina LuxAtemberaubende Stimme und faszinierendes Spiel… Seit Anfang der Neunziger Jahre ist Christina Lux als Solokünstlerin unterwegs und berauscht und be-seelt Konzertpublikum, wie auch die Presse. Christi-na Lux lässt sich noch immer in keine Schublade pa-cken und das ist gut so. Wäre doch zu schade, wenn die Vielfarbigkeit und die wunderbare Kraft und Be-weglichkeit ihrer Stimme sich in irgendeinem „Pop-mainstreamkleid“ verheddern würden.

So bleibt sie 100% Lux, mit einer Musik, die der Be-griff Acoustic Soul Philosophies treffend beschreibt und in denen funky-folkige Klänge, herrliche Scat-Improvisationen, sowie zauberhafte, sanfte Balla-den zelebriert werden. In ihren Texten kann man sich verlieren und wiederfinden. Sie singt Geschich-ten über die inneren Begegnungen mit den Dingen, schaut genau hin und stellt gern auch mal ganz und

gar unbequeme Fragen. All das schafft sie mit einer guten Prise Humor und einer umwerfen-den Ausstrahlung. Sie kann auf gemeinsame Arbeiten mit Jon Lord, Pe Werner, Purple Schulz, Edo Zanki u.a. zurückblicken.Mittwoch, 13.04.2011, Marlene · Eintritt 15,- € · www.marlene-hannover.de

H.O.r.E.CD-Release-Party. Mit der von Time Tools remasterten Versi-on der neuesten Scheibe, will die Lindener Band HORE nun ordentlich Alarm machen. Der bundesweite Veröffent-lichungstermin ist der 29.04. was mit einer gepflegten „La-bel-CD Release-Party“ im Kel-ler deines Vertrauens gefeiert werden soll. Vorweg werden Euch COSMIC TRIBE… aus Han-nover mit Ihrem Neo-Hippie Space Rock ordentlich die Gehörgänge durchblasen. Ein empfehlenswerter Abend für Freun-de handgemachter Rockmusik. Support: Cosmic Tribe.Freitag, 29.04.2011, Béi Chéz Heinz · Eintritt € 8,– · www.hore-rock.de

Mister QNicht nur nach dem Kinobesuch oder als Anlaufstelle, zum Auftakt einer „Partytour“ sondern auch in der Mittagspause ist das Mister Q am Rasch-platz eine gute Adresse. Parterre findet der Durstige eine kubanische Bar und einen englisches Pub, eine Etage höher trifft er auf die „Luxussuite“ des „Orientexpresses“, ein Pariser Bistro mit unzähligen Variationen der asiatischen Nudelküche. Der wöchentlich wechselnde Mittagstisch bietet über Wok-Gerichten aus Asien, Burger und Burritos von dem amerikani-schen Kontinent, auch Currywurst und Nudeln, sowie Schnitzel-Gerichte aus Europa. Lassen Sie sich durch die Vielfältigkeit und Variationen der Speisen und Getränke aus aller Herrenländer an Wochenenden bis zwei Uhr morgens verführen. Zentral gelegen bietet das „Mister Q“ an Wochen-enden zusätzlich ein üppiges und schmackhaftes Brunch zu einem hervor-ragendem Preis-Leistungsverhältnis.

Anzahl Sitzplätze: 280 innen, 60 außenHauptgericht: 6 € –15 €Öffnungszeiten: Mo–Do 11.00–01.00, Sa 09.30–02.30, So 09.30–01.00 Uhr

Mister Q · Raschplatz 6 · Hannoverwww.misterq.de

Café-restaurant SilbervogelIm Jahre 1953 waren die ersten Fluggäste der „Vickers 814 Viscount“ vom Komfort und dem Fluggefühl begeistert. Schon beim Betreten der „Gang-way“, entsteht ein angenehmes Gefühl des Fernweh, vorbei am original erhaltenen Cockpit, gefüllt mit so vielen, interessanten, technischen Män-nerspielzeugen, schreiten wir in das Innere des Fliegers. Wir setzen uns, der Kapitän begrüßt uns am Tisch in voller Montur. Er bemerkt unsere Fas-zination, überreicht die Speisekarte und fragt: „Wissen Sie schon, was sie trinken wollen?“ Tomatensaft, was sonst?! Dieser wird nach kurzer Zeit, ordnungsgemäß, mit Salz und Pfeffer gereicht. Nun sind wir sicher, dass wir in der „Luft“ sind. Nachdem wir uns erkundigt haben, wie lange die Flugzeit beträgt – Kapitän Friedrich dazu: „Wir landen erst, wenn Sie aufge-gessen haben“ – schätzen wir ab, wie viel wir während dieser Zeit an Vor-, Haupt- und Nachspeisen essen können. Der „kleine butjer“ und drei weitere Personen beschließen, dass gerös-teter Feta-Käse, gebackene Champignons, Muschel-Pfännchen, Piloten- teller, Gyros, Schweinefilets auf Blattspinat und Joghurt mit Honig und Walnuss, für den „ersten Hunger“ reichen sollten. Auf der Karte sieht es „so wenig“ aus, auf dem Tisch und in dem Mund, nur noch köstlich, gefolgt von „wunderbar“ Die Gerichte waren ja so furchtbar lecker, aber auch so furchtbar viel! Selbst der Griff zum Portemonnaie hat geschmerzt– nicht wegen des Preises, überhaupt nicht – der Bauch war bis zum „geht nicht mehr“ gefüllt. Der kostenlose „Kurze“, danach war eine nette Aufmerk-samkeit, aber wir würden uns dann doch bei unserem nächsten Besuch eher über ein Schlafabteil oder zumindest einen Notausstieg mit „Luft-matten“ zum runterrollen freuen...! Fazit: Mehrmals den „Silbervogel“ be-suchen, nicht alles beim ersten Flug bestellen – es gibt auch noch einen Rückflug. Super lecker(e), Preise.

Öffnungszeiten: Di bis Fr 17.00–23.00 Uhr, Sa 12.00–14.30 & 17.00–23.00 UhrSo und Feiertage 12.00–23.00 Uhr. Montag Ruhetag

Café-Restaurant Silbervogel · Mercedesstraße 1 · 30453 Hannoverwww.restaurant-silbervogel.de

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Konzert-Tipps im April

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butjer 3/ 2011 · der-butjer.de | Seite 23 regionales / vernissage

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Kenner wissen es schon länger: Man kauft am besten bei

Öffnungszeiten: Mo.- Fr. 9 bis 19 Uhr, Sa. 9 bis 16 Uhr

Hannover-Bothfeld Klein-Buchholzer Kirchweg 56 Telefon (05 11) 6 49 03 46Hannover-Linden Badenstedter Straße 46 Telefon (05 11) 9 21 51 22Langenhagen Bothfelder Straße 11 Telefon (0511) 98 43 16 60Garbsen-Berenbostel Heinkelstraße 1 Telefon (0 51 31) 46 44 41Celle-Altencelle Burger Landstraße 6 Telefon (0 51 41) 88 23 66Hambühren Hehlenbruchweg 5 Telefon (0 50 84) 91 11 77Bemerode Hinter dem Dorfe 10 Telefon (0 511) 8 97 23 04

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Zu einer besonderen Ver-anstaltung mit Male-rei, Fotografie und Mu-

sik lädt Henning Gothe am Donnerstag, den 21.04.2011 ab 16.00 Uhr ein.

Norbert Hölscher eröffnet seine Ausstellung zum The-ma Music & Art und beglei-tet die Fotoserie von Frank

Dunker durch Äthiopien auf der Gitarre. Mit seiner Male-rei spannt Norbert Hölscher einen Bogen zwischen „Klas-sischer Malerei“ und „Frei-er Moderne“. Mit seiner Gi- tarre nimmt er den Zuhö-rer mit auf eine musikali-sche Reise jenseits gängiger Klischees. Begleitet wird er

dabei von seinen musikali-schen Freunden.

Frank Dunker zeigt ab 20.00 Uhr fotografische Im-pressionen, die auf einer Äthiopienreise im Februar/März 2011 entstanden.

Gaststätte LorbergPavillonstr. 12, 30451 Hannover

Kunst bei Lorberg

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Seite 24 | butjer 3/ 2011 · der-butjer.de kickern / currywurst / linden

Das mag auch daran liegen, dass mit die-sem Laden Anfang 2010 nicht einfach

eine weitere Kneipe eröffnet, sondern ein außergewöhnli-ches Konzept umgesetzt wur-de. Wandel und Vielfalt sind hier Programm.

Schon die knallig türkise Fassade sticht aus den sonst eher gedeckten Tönen der um-gebenden Altbauten hervor. Auch das Innenleben der „An-na“, wie Stammgäste sie fast liebevoll nennen, ist irgend-wie anders.

Auf drei Etagen bieten sich vielfältige Möglichkeiten zur Abendgestaltung. Der Barbe-reich im Erdgeschoss ist ein-ladend und gemütlich - nicht zuletzt durch die kuscheli-ge Sofaecke mit Kamin. Im ersten Stock herrscht hinge-gen ein eher klassisches Res-taurant-Ambiente. Der Keller lässt schließlich Erinnerun-gen an Jugendzentrums-Zei-ten aufkommen. Dort darf geraucht werden und hier steht das Schmuckstück des „Anna Limma“: ein original Kicker aus der Kickerschmie-de Leipzig. Fast ein Unikat, denn es wurden nur zwei Exemplare angefertigt. Da zudem kostenlos gespielt werden kann, herrscht regel-mäßig großer Andrang.

Als die Räumlichkeiten des ehemaligen Klim-Bim nach verschiedenen Pächterwech-seln mehr als ein Jahr leer standen, fassten sich drei Lin-dener ein Herz. Ihre Idee: Hier sollte ein Ort entstehen, der Gaststätte, Kulturprogramm, gutes Essen und ausgelasse-nes Feiern miteinander ver-bindet. Mit viel Herzblut und Eigeninitiative wurde das

„Anna Limma“ Ende 2009 sa-niert, renoviert und ausge-baut.

Die Arbeiten liefen nach Plan, der Termin für die Er-öffnungsparty stand, die Gäs-te waren geladen. Doch bei eisigen minus 18 Grad platz-te wenige Stunden vor der Eröffnung eines der Wasser-rohre und flutete den gesam-ten Keller samt Toiletten. Was

tun? Für eine Absage war es zu spät. Die Pächter mach-ten aus der Not eine Tugend, kramten Skianzüge und eine Kochplatte raus und schenk-ten vor dem Anna Limma kos-tenlosen Glühwein aus. Der spontan improvisierte Abend wurde ein voller Erfolg.

Außergewöhnliche Events sind auch heute noch Kon-zept. Wenn eines der Schau-fensterkonzerte stattfindet, wird kurzerhand der gro-ße Tisch im Erdgeschoss in eine winzige Bühne umfunk-tioniert.

Wer drinnen keinen Platz mehr findet, hat von au-ßen ebenfalls einen guten Blick durch die bodentiefen Fenster – daher der Name. Auch Freunde anderer Ver-gnügungen kommen auf ih-re Kosten: Lesungen, Partys, DJ-Auftritte und natürlich die Live-Übertragungen aller

96-Spiele gehören regelmäßig zum Programm.

Beim ersten Indoor-Floh-markt im Herbst letzten Jah-res war das „Anna Limma“ kaum wieder zu erkennen. Überall voll beladene Tische, zwischen denen sich zahlrei-che Besucher drängten. Eine tolle Atmosphäre. Ende März gibt es eine Wiederholung.

„Anna ist anders – Anna bleibt anders“ ist mehr als nur ein Slogan. Von der Lust am Ausprobieren bleibt auch die Küche nicht verschont. Jon-tes Küchenwerkstatt ist Ende Februar ausgezogen. Die Zu-sammenarbeit war von vorn-herein nur befristet geplant. Nun sind rustikalere Gau-menfreuden zu erschwing-lichen Preisen angesagt. Viele Bio-Komponenten und re- gionale Spezialitäten finden sich auf der neuen Karte und auch der Mittagstisch wur-de wieder belebt. In Zusam-menarbeit mit dem „Lindener Pfefferhaus“ wird die gute al-te Currywurst in drei Schär-fegraden angeboten: hot, hot-ter und the fucking hottest. Letztere ist nach eigenen An-gaben das schärfste Exemplar der Stadt. a kvhAnna Limma, Leinaustraße 130451 Hannoverwww.anna-limma.de

Eine waschechte Lindenerin

Gerade hat das „Anna Limma“ seinen ersten Geburtstag gefeiert – und sich bereits fest in Linden etabliert

Leinaustrasse 1 30451 Hannover Tel: 0511/70038660 www.anna-limma.de