C. G. Jung

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05.05.14 21:52 C. G. Jung Seite 1 von 10 http://www.sternenhimmelstuermer.eu/jung.htm Jung und Tarot Einleitung Wissen Sie, was ein Komplex ist? Können Sie die Begriffe Introvertierte oder extravertierte Persönlichkeit ihrem Erfinder zu ordnen? Wussten Sie das jeder Mensch einen Schatten hat? Dann seien Sie Willkommen im Weltbild von C. G. Jung. Für jeden geneigten Leser öffnet sich die Welt der Archetypen und Individuation, der Traumdeutung und dem kollektiven Unterbewusstsein... C. G. Jung gilt als der Mystiker unter den Psychologen. Ihn als den "Tarotkartenlegervorbild" hochzustilisieren ist falsch, da sein Weltbild und sein Individuationsprozess sich aus der Alchemie ableitet - nicht aus dem Tarot.Dennoch bieten seine Ansätze durchaus brauchbare Element für das Tarot. C. G. Jung ist leider für den Laien schwer verständlich und Sinn der folgenden Abhandlung ist es den geneigten Leser für das Lebenswerk C. G. Jungs zu begeistern. Der Sternenhimmelstuermer empfiehlt daher, in eine Bücherei zu gehen und sich dort ein Buch über C. G. Jung auszuleihen, um die komplexe Gedankenwelt von Jung unbeschwert zu begeben. Biografie von C. G. Jung C. G. Jung wurde am 26.07.1875 in Kesswil am Bodensee in der Schweiz geboren. Astrologisch mit Sonne im Löwen, Mond im Stier, Aszendent Wassermann und MC im Skorpion geboren verband er alle vier Elemente in den Eckpunkten seiner Persönlichkeit. Er ist unter allen Vätern der Psychoanalyse der Mystiker. Während Freud ( die langjährige Freundschaft zwischen Jung und Freud zerbrach an den fundamentalen Gegensätzen der Anschauungen über den Menschen), grob umrissen das menschliche Handeln vom Sexualtrieb ableitet ( gewachsen aus Freuds großbürgerlichen- eher verklemmten Herkunft), Adler wie auch Nietzsche den Machttrieb als Ursprung des Handelns ansahen, war nach Sicht C. G. Jungs (geprägt von seiner humanistischen, freigeistigen (protestantischen) Tradition) das Individuum in Verbundenheit mit den Ahnen ein heidnisches magisches Wesen. Seine Familie beschäftigte sich im weiteren Sinne mit „Geistern“. Der eine Großvater war Geistlicher. Der andere war Freimaurer und in esoterische Praktiken eingeweiht. Die Mutter fiel öfters in Trance und gab dann seltsame Töne von sich. In Trance begegnete sie Geister und blieb C. G. Jung immer eine Fremde. Sie war für eine rätselhafte und geheimnisvolle Person, anziehend und abstoßend zugleich. C. G. Jung glaubte ein unehelicher Nachfahre Goethes gewesen zu sein. Dieses wurde aber nie bestätigt. Bereits im Alter von vier Jahren begannen seine Traumvisionen , die ihn in die Tiefen des Unbewussten führten. Er vermutete, dass zwei Personen in seinem Inneren lebten. Die eine lebte in der Realität, und die andere reife „alte Person“ , die nur im Inneren erlebt wird. Diese war für ihn die wesentliche Person und sollte später in seinen Theorien über das Unbewusste eine große Rolle spielen. Schon mit 6 Jahren begann Jung Latein zu lernen. Dieses war der Ausgangspunkt für sein Interesse für Sprachen und Literatur. In der Schule hatte Jung gravierende Probleme, da er ständig gehänselt wurde und den Anforderungen des Wettbewerbs in der Schule nicht gewachsen war. Er begann Krankheiten vorzutäuschen und schließlich Ohnmachtsanfälle zu erleiden, die er unter starkem Druck vortäuschte (?) und seine Umgebung peinlich berührten. Nach einem abgeschlossenen Studium der Psychiatrie an der Universität in Basel arbeitete er in einem Züricher Krankenhaus. Bei seiner Beschäftigung mit

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Jung und TarotEinleitung

Wissen Sie, was ein Komplex ist? Können Sie die Begriffe Introvertierte oder extravertierte Persönlichkeit ihrem Erfinder zu ordnen?Wussten Sie das jeder Mensch einen Schatten hat? Dann seien Sie Willkommen im Weltbild von C. G. Jung. Für jeden geneigten Leseröffnet sich die Welt der Archetypen und Individuation, der Traumdeutung und dem kollektiven Unterbewusstsein...

C. G. Jung gilt als der Mystiker unter den Psychologen. Ihn als den "Tarotkartenlegervorbild" hochzustilisieren ist falsch, da sein Weltbildund seinIndividuationsprozess sich aus der Alchemie ableitet - nicht aus dem Tarot.Dennoch bieten seine Ansätze durchaus brauchbare Elementfür das Tarot.

C. G. Jung ist leider für den Laien schwer verständlich und Sinn der folgenden Abhandlung ist es den geneigten Leser für dasLebenswerk C. G. Jungs zu begeistern. Der Sternenhimmelstuermer empfiehlt daher, in eine Bücherei zu gehen und sich dort ein Buchüber C. G. Jung auszuleihen,um die komplexe Gedankenwelt von Jung unbeschwert zu begeben.

Biografie von C. G. JungC. G. Jung wurde am 26.07.1875 in Kesswil amBodensee in der Schweiz geboren. Astrologisch mit Sonne im Löwen, Mond imStier, Aszendent Wassermann und MC im Skorpion geboren verband er alle vierElemente in den Eckpunkten seiner Persönlichkeit. Er ist unter allen Vätern derPsychoanalyse der Mystiker. Während Freud ( die langjährige Freundschaftzwischen Jung und Freud zerbrach an den fundamentalen Gegensätzen derAnschauungen über den Menschen), grob umrissen das menschliche Handelnvom Sexualtrieb ableitet ( gewachsen aus Freuds großbürgerlichen- eherverklemmten Herkunft), Adler wie auch Nietzsche den Machttrieb als Ursprungdes Handelns ansahen, war nach Sicht C. G. Jungs (geprägt von seinerhumanistischen, freigeistigen (protestantischen) Tradition) das Individuum inVerbundenheit mit den Ahnen ein heidnisches magisches Wesen.Seine Familie beschäftigte sich im weiteren Sinne mit „Geistern“. Der eineGroßvater war Geistlicher. Der andere war Freimaurer und in esoterischePraktiken eingeweiht. Die Mutter fiel öfters in Trance und gab dann seltsameTöne von sich. In Trance begegnete sie Geister und blieb C. G. Jung immer eineFremde. Sie war für eine rätselhafte und geheimnisvolle Person, anziehend undabstoßend zugleich.C. G. Jung glaubte ein unehelicher Nachfahre Goethes gewesen zu sein. Dieseswurde aber nie bestätigt.Bereits im Alter von vier Jahren begannen seine Traumvisionen , die ihn in dieTiefen des Unbewussten führten.Er vermutete, dass zwei Personen in seinem Inneren lebten. Die eine lebte in derRealität, und die andere reife „alte Person“ , die nur im Inneren erlebt wird.Diese war für ihn die wesentliche Person und sollte später in seinen Theorienüber das Unbewusste eine große Rolle spielen.Schon mit 6 Jahren begann Jung Latein zu lernen. Dieses war derAusgangspunkt für sein Interesse für Sprachen und Literatur. In der Schule hatteJung gravierende Probleme, da er ständig gehänselt wurde und denAnforderungen des Wettbewerbs in der Schule nicht gewachsen war. Er begann Krankheiten vorzutäuschen und schließlich Ohnmachtsanfälle zuerleiden, die er unter starkem Druck vortäuschte (?) und seine Umgebungpeinlich berührten.Nach einem abgeschlossenen Studium der Psychiatrie an der Universität inBasel arbeitete er in einem Züricher Krankenhaus. Bei seiner Beschäftigung mit

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Assoziationsversuchen, die er unabhängig von Freud durchführte, erkannte ergroße Übereinstimmungen mit den Feststellungen Freuds.Zu einem Treffen kam es 1907 in Wien. Das erste Gespräch sollte dabei 13Stunden gedauert haben. Die Beziehung endete jedoch mit einem Angriff Freudauf Jung, während er auf einer Amerikareise war. Mit seinem 1912 erschienen Werk „ Über die Psychologie des Unbewussten“grenzte er sich von Freud ab. C. G. Jung begründete mit diesem Buch die analytische Psychologie. Nach demBruch mit Freud begann für Jung eine fünfjährige Phase der Selbstfindung, inder die tiefsten Teile seines Inneren analysierte. Seine Erkenntnisse über dasInnere des Menschen fasste er im „Roten Buch“ zusammen.Sein Leben lang beschäftigte er sich mit der Alchemie und suchte den STEIN DER WEISEN. Wegen des Todes seiner Frau im Jahre 1955 zog er sich aus dem öffentlichenLeben zurück. Er starb im Alter von 85 Jahren am 06.06.1961 in Kürsnacht undvollendete damit in astrosophischer Deutung die zwölf Septare des komplettenTierkreises. Seine letzte Veröffentlichung hieß „ Zugang zum Unbewussten.“Sein Verdienst war es sein Leben geistig kranken Seelen zu helfen und eineganzheitliche Theorie über den Menschen zu entwerfen, die sich auchinsbesondere mit der Erwachsenenwelt beschäftigt. Seine Traumdeutung besitztnicht die Dogmen von Freud und ist eine ernst zunehmende Alternative zursexualisierten Freudschen Traumdeutung.

Handout: C. G. Jung: Erklärung der analytischen/ komplexen PsychologieMan könnte die analytische Psychologie als Psychologie des Paradoxen bezeichnen oder als Psychologie des Tao. Jede These (Yin)zieht unweigerlich seine Antithese (Yang) mit sich und wird in der beides vereinigenden Synthese (Tao) zur Ganzheit transzendiert.Das Selbst ist Zentrum und Umfang der Psyche, es ist Beginn, Grund, und Ende, Ziel des Individuationsprozesses.

Jeder Bewußtwerdungsprozess wie die Individuation, aber auch jede Wissenschaft, führt als dialektischer Prozess, als Vereinigung vonThesis und Antithesis in der Synthese auf einer höheren Ebene, zur Transzendenz, zum Selbst, zum Gottesbild.

Individuationsprozess

„Individuation bedeutet: zum Einzelwesen werden, und, insofern wirunter Individualität unsere innerste, letzte und unvergleichbare Einzigartigkeit verstehen, zumeigenen Selbst werden. Man könnte ,Individuation' darum auch als ,Verselbstung' oder als,Selbstverwirklichung' übersetzen" (Jung 1933, S. 65) 1.

Kollektive Unbewusste

"Das kollektive Unbewusste ist ein Teil der Psyche, der von einempersönlichen Unbewussten dadurch negativ unterschieden werden kann, dass er seineExistenz nicht persönlicher Erfahrung verdankt und daher keine persönliche Erwerbung ist.Während das persönliche Unbewusste wesentlich aus Inhalten besteht, die zu einer Zeitbewusst waren, aus dem Bewusstsein jedoch entschwunden sind, indem sie entwedervergessen oder verdrängt wurden, waren die Inhalte des kollektiven Unbewussten nie impersönlichen Bewusstsein und wurden somit nie individuell erworben, sondern verdanken ihrDasein ausschließlich der Vererbung.""Das kollektive Unbewusste entwickelt sich somit nicht individuell, sondern wird vererbt. Esbesteht aus präexistenten Formen, Archetypen, die erst sekundär Bewusst werden können undden Inhalten des Bewusstseins festumrissenen Form verleihen." (aus: C.G.Jung - "Archetypen). Das kollektive Unbewusste ähnelt dem Überich der Theorie Freuds.

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Archetypen:

„Es gibt so viele Archetypen, als es typische Situationen im Leben gibt. EndloseWiederholungen hat diese Erfahrungen in die psychische Konstitution eingeprägt, nicht inForm von Bildern, die von einem Inhalt erfüllt wären, sondern zunächst beinahe nur alsFormen ohne Inhalt, welche bloß die Möglichkeit eines bestimmten Typus der Auffassungund des Handelns darstellen. Sie befinden sich im individuellen und kollektiven Bewusstsein.

Auswahl wichtiger Archetypen:

Persona

Persona, oder "Ego": Im antiken Theater bedeutete das Wort "Persona" die Maske,die von den Schauspielern getragen wurde. Jung schreibt, dass die Persona einAdaptationssystem ist, anhand dem man mit der Welt kommuniziert. Jeder Beruf besitzt seineeigene "Persona", die charakteristisch ist (...) Die Gefahr besteht jedoch darin, dass man sichmit seiner Persona identifiziert. Man kann also sagen, dass die Persona das ist, was jemandnicht in Wirklichkeit ist, aber das was er selbst und die anderen denken, was er ist.

Der Schatten

In der ersten Lebenshälfte entsteht als Folge der durch die Umwelt geboteneneinseitigen Entwicklung des Bewusstseins auch der Schatten als die im Ichaufbauvernachlässigte, abgelehnte Summe gleichgeschlechtlicher Eigenschaften. Der Schattenwächst parallel mit dem Ich, gleichsam als dessen ,Spiegelbild', und setzt sich zusammen ausden teils verdrängten, teils wenig oder gar nicht gelebten psychischen Zügen des Menschen,die von Anfang an aus moralischen, sozialen, erzieherischen oder sonstigen Gründenweitgehend vom Mitleben ausgeschlossen wurden und darum der Verdrängung bzw.Abspaltung anheim fielen. Dementsprechend kann der Schatten durch positive oder negativeQualitäten charakterisiert sein." (Jacobi 1971, S. 50)Bei Freud entspricht der Schatten weitestgehend dem „Es“.

Animus/a:

Es "ist eines der Hauptanliegen des zweiten Teils des Individuationsprozessesdie Auseinandersetzung mit den zumeist unbewussten weiblichen Zügen des Mannes, vonJung Anima genannt, bzw. mit den unbewussten männlichen Zügen der Frau, dem Animus.Beide sind archetypische Mächte und beinhalten außer persönlichen auch noch kollektivgeprägte Züge.

Anima

Anima:„Die Anima verkörpert alle weiblichen Seeleneigenschaften im Manne, Stimmungen,Gefühle, Ahnungen, Empfänglichkeit für das Irrationale, persönliche Liebesfähigkeit,Natursinn und als Wichtigstes die Beziehung zum Unbewussten" (Franz, in Jung 1968, S. 177) 3. "Der sozial ,starke Mann'.ist im ,Privatleben öfters ein Kind seinen eigenenGefühlszuständen gegenüber, seine öffentliche Disziplin (die er ganz besonders von denandren verlangt) wird privat jämmerlich zuschanden" (Jung 1933, S. 87) 4

Im positiven bewirkt die Anima-Figur, dass der Mann "überall im Halbdunkel des Unbewussten, wo seinVerstand weniger klar sieht, die richtigen Werte und Unwerte unterscheiden kann.

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Animus

Animus: "Wie die Anima Launen, so bringt der Animus Meinungen hervor [...]. Die Animus-Meinungen haben sehr häufig den Charakter von soliden Überzeugungen, die nicht leicht zuerschüttern, oder von Prinzipien, die anscheinend unantastbar gültig sind". "Der Animus istetwas wie eine Versammlung von Vätern und sonstigen Autoritäten, die ex cathedraunanfechtbare, ,vernünftige' Urteile aufstellen". "Animusmeinungen sind stets kollektiv undübergehen Individuen und individuelle Beurteilung, genau so wie die Anima mit ihrenGefühlsantizipationen und -projektionen sich zwischen Mann und Frau stellt" (Jung 1933, S.101 f). Aber auch der Animus hat positive Seiten, denn wenn die Frau ihn bewusst assimiliert,"verwandelt er sich in einen ,inneren Gefährten' von höchstem Wert, der ihr positivemännliche Eigenschaften, wie Initiative, Mut, Objektivität und geistige Klarheit, verleiht"(Franz, in Jung 1968, S. 194).

Komplexe

Der Ursprung innerseelischer Konflikte beruht nach Jung auf der Entstehung vonKomplexen (die ursprüngliche Bezeichnung für diesen Zweig der Psychologie war komplexePsychologie. –auch die Archetypen sind z. B. Komplexe unseres kollektivenUnterbewusstseins). Ein Komplex verursacht Störungen im bewussten Verhalten, weil er sichals abgespaltener Teil der Psyche wie eine separate Teilpersönlichkeit verhält, oft denbewussten Wünschen des betreffenden genau entgegengesetzt. Komplexe können jedochdurch Therapie (z. B. Assoziationsexperiment, Versprecher oder Träume) aufgedeckt werdenund dadurch aufgelöst.Autonome Komplexe im Bereich des persönlichen Unbewussten haben zwei weitere wichtigeMerkmale: Erstens hat der Komplex zwei Komponenten: eine veranlagungsbedingte und eineumweltabhängige. Komplexe sind also von der Umwelt und der individuellen Reaktionabhängig. Zweitens ist der Durchbruch eines Komplexes von bestimmten Konstellationenabhängig.

Legende

1 Jung, C. G.: Die Beziehungen zwischen dem Ich und dem Unbewussten, Rascher, Zürich 193318.05.20082 Jacobi, J.: Der Weg zur Individuation, Walter, Olten 1971;3 Jung, C. G.: Der Mensch und seine Symbole, Walter, Olten 19684 Jung, C. G.: Die Beziehungen zwischen dem Ich und dem Unbewussten, Rascher, Zürich 1933

Nach dieser doch eher komplizierten Abhandlung ein Bild zur vereinfachten Darstellung, dass der Sternenhimmelstuermer entwarf:

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Der Sternenhimmelstuermer schrieb auch mal einen Roman, der die Archetypen von Jung zum leben erweckt. Das Kennwort desgeschützten Dokumentes ist "Leser".

Weitere Erklärungen bekommen Sie unter dem Stichwort Archetypen im Wikibedia.

Die Typenlehre von C. G. Jung

Ein wenig unkomplizierter, aber für Tarotkartenleger interessanter ist die Typenlehre von C. G. Jung

Die Typenlehre Nach C. G. JungNach der psychologischen Typenlehre gibt es vier Hilfsmittel durch die das Bewusstsein eine Orientierung an der Wirklichkeit erhält:

1. Empfindung2. Denken3. Gefühl4. Intuition

Die ersten beiden werden als rationale Funktionen, die beiden anderen als irrationale Funktionen bezeichnet.

Zusätzlich zu diesen Funktionen existieren jeweils zwei Einstellungen bei jeder Funktion, die dem Charakter des Menschen entsprechen:Introvertiert und Exravertiert. Der extravertierte Mensch wird hauptsächlich von Ereignissen der äußeren Welt geprägt, während der

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introvertierte Mensch von der inneren Welt geprägt wird.

Um eine vollständige einfache Erklärung für die Bedeutung der Typenlehre im Tarot zu bekommen , bitte ich die Erklärung von HajoBanzhaf zu lesen.Wie Sie an der o. a. Tabelle erkennen können, sind bessere Aussagen zu den verschiedenen Typen unter Berücksichtigung derSternzeichen möglich. Der Sternenhimmelstuermer gibt zu bedenken, dass bei zwei Hauptfunktionen eine genaue Zuordnung umstrittenist.Zur Ergänzung eine Tabelle, die weitestgehend der Zuordnung entspricht:

Introvertiert/Extravatiert Typ Stichworte Sternzeichen

Extravertiert EmpfindungstypGenießen ihr Leben überschwänglich, Für den Augenblick leben,Sensationen suchend Schatten: Introvertierte Intuition ist die minderwertige Funktion Stier,

Jungfrau undSteinbock

Introvertiert Empfindungstypausgezeichnetes bildliches Auffassungsvermögen: guteAuffassungsvermögen in allen WahrnehmungskanälenSchatten: extravertierte Intuition: Negative Empfindungen : Schwarz sehen

Extravertiert Denktypintellektueller Mensch, Analyse von Strukturen, an Regeln gebunden,Schatten: Introvertiertes FühlenProbleme mit dem Ausdruck von Gefühlen, wirken Kühl Zwillinge

Waage undWassermann

Introvertiert DenktypMit seinen eigenen Theorien beschäftigt, eher Einsiedler und zurückgezogenSchatten: Extravertiertes Fühlen: Schwierigkeiten Gefühle zu teilen, schwerandere Gefühle wahrzunehmen

Extravertiert FühltypenÜbereinstimmung der Gefühle mit Freunden, sind nicht gern allein undbeliebt. Schatten: Introvertiertes Denken: Denken ist grob und das einesZynikers Krebs,

SkorpionFische

Introvertiert FühltypenIn eigenes Wertesystem für sich eingebunden, ebenfalls ruhig, manchmalschwer verständlich Schatten: Extravertiertes Denken: denken ist einfach, halten sich anobjektiven Fakten fest

Extravertiert Intuitionstypenschnelle Auffassungsgabe und voraussage von Entwicklungen. Schatten: introvertierte Empfindung: merkt nicht Empfindungen wie Hunger,Kälte oder Müdigkeit

, Löwe,Schütze undWidder

Introvertiert Intuitionstypen Gewinnen herausragende Ideen, können diese aber nur schwer vermittelnSchatten: extravertierte Empfindung: verliert Bezug zur Realität

Wiederholung der Definition von Archetypen

Archetypen:

„Es gibt so viele Archetypen, als es typische Situationen im Leben gibt. EndloseWiederholungen hat diese Erfahrungen in die psychische Konstitution eingeprägt, nicht inForm von Bildern, die von einem Inhalt erfüllt wären, sondern zunächst beinahe nur alsFormen ohne Inhalt, welche bloß die Möglichkeit eines bestimmten Typus der Auffassungund des Handelns darstellen. Sie befinden sich im individuellen und kollektiven Bewusstsein." Zitat C.G. Jung

Die Archetypen sind nicht nur im Mikrokosmos Mensch ein wichtiger Bestandteil der Lehre C. G. Jungs (viele Menschen verbinden damitnur die die einzelnen Instanzen von Animus bis Persona), sondern vielmehr der Ausdruck des unbewussten kollektiven Bewusstseinsder Menschheit auf der Makroebene.

Im Tarot sind die großen Arkana jeweils Archetypen zugeordnet:

Liste der großen Arkana und Deutung nach C. G. Jung

Zahl Name der Karte Deutung nach Jung - Archetyp

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0. Der Narr Das KindI Der Magier ZaubererII Die Hohepriesterin JungfrauIII Die Herrscherin MutterIV Der Herrscher VaterV Der Papst Der SinnVI Die Liebenden ArmorVII Der Wagen Aufbruch des HeldenVIII Die Kraft Kampf mit dem DrachenIX Der Eremit Der alte MannX Rad des Schicksals FortunaXI Gerechtigkeit Der RichterXII Der Gehängte Das GefängnisXIII Der Tod TodXIV Mäßigkeit HarmonieXV Der Teufel VersucherXVI Der Turm ZerstörungXVII Der Stern Der HoffnungXVIII Der Mond NachtXVIIII Die Sonne Das Licht

XX Das Gericht Die ErlösungXI Die Welt Das wiedergefundene Paradies

Quelle: Diverse Tarotseiten im Internet, u. a. von Hajo Banzhaf - Tarotwelten. Da die Tabelle aus den Beschreibungen einzelner Kartenentstand, kann es zu Abweichungen in Deutungen und Interpretation zu den Originalkartenbedeutungen von C. G. Jung kommen!

Hier das ganze nochmal als selbst gedrehter Film mit musikalischer Untermalung:

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Anmerkung: Es gibt viele Mythen und Legenden von der Entstehung des Tarot. Der Sternenhimmelstuermer beteiligt sich nicht an diesenSpekulationen. Ist es nicht wirklich einfacher 22 Archetypen sich über die Bilder der großen Arkana einzuprägen als stupide auswendigzu lernen? Genauso können sie über Tarot Wissen aus der Kabbala (Baum des Lebens), Astrologie oder der Numerologie erlangen.Deshalb ist das Lernen über Tarot nicht nur für esoterische Denker interessant. Vielmehr ist Tarot die Bewahrung der Mythen, Legendenaus der alten Zeit....

Die Welt der Archetypen versus Platons Theorie der ewigen Formen.Die Sternenhimmelstuermerhomepage zeichnet sich durch weiterführende Gedanken aus. Wer lieber am althergebrachten hängt, kanndieses Kapitel getrost überspringen, auch wenn ihm ein Teil der Weisheit verloren geht.

Bei genauerem Hinsehen fällt dem geneigten Leser auf, dass die Lehre der Archetypen der Welt der ewigen Formen Platons entspricht!Platons Theorie teilt die Welt in die sogenannte Sinnenwelt und die Welt der Ideen auf. Jostein Gardner beschreibt die Welt der Formenin Sofies Welt auf wenigen Seiten sehr schön:

Demnach sind die Ideen für z. B. das Pferd ein Teil der Ideenwelt. Die stoffliche Zusammensetzung von Atomen, die wir durchempirische Betrachtung wahrnehmen ist immer ein Pferd, egal, ob es ein braunes, weißes, kleines, großes usw. ist. Wir würden sogarein dreibeiniges Pferd erkennen - wüssten aber, dass etwas fehlt - z. B. durch einen Unfall. In uns abgespeichert ist aber immer das Bilddes Pferdes.

Platon behauptete nun, dass sämtliche Formen einer perfekten "Form" aus dem Reich der Ideen entsprächen. Der Vergleich mit derBackform und dem Kuchen erklärt dieses auch schon. Aus der Ideenwelt stammt die Backform, auf stofflicher Ebene (Sinnenwelt) - derKuchen.

Nun, sehen Sie sich die Definition der Archetypen von C. G. Jung an ".... nicht in Form von Bildern, die von einem Inhalt erfüllt wären,sondern zunächst beinahe nur als Formen ohne Inhalt, welche bloß die Möglichkeit eines bestimmten Typus der Auffassung und desHandelns darstellen..."

Danach verlegt C. G. Jung den Ort des Handelns von der Ideenwelt Platons in die Psyche des Menschen:..."Sie befinden sich imindividuellen und kollektiven Bewusstsein."

Damit sie den Sternenhimmelstuermer nicht falsch verstehen. Er will die Verdienste von C. G. Jung nicht schmälern, aber mit derErfindung der Archetypen wurde das Rad nicht neu erfunden. Es ist nur eine Weiterführung der Idee Platons auf der weltlichenpsychischen Ebene.

Zurück zu Platon: Platon sagt nun, dass unsere "Seele" gefangener unseres Körpers sei (Der Gehängte XII im Tarot, Archetyp: DasGefängnis). Jedoch hat diese im Gegensatz zu unseren Körper den transzendentalen Zugang zur Welt der ewigen Formen. Daher ist dieSeele erfüllt mit dem Verlangen in die Welt der ewigen perfekten Formen zurückzukehren (Der Tod XIII im Tarot).

Lustig ist, dass C. G. Jung in seiner Vorstellungsdefinition von Archetypen gleichzeitig Platons Vorstellung ein wenig negiert, wenn ersagt, das "...zunächst beinahe nur als Formen ohne Inhalt..." und sich damit aus gutem Grund ein wenig von der Formenlehre versuchtabzusetzen, um dann das ganze ein wenig vorzuverlegen, nämlich ...bloß die Möglichkeit eines bestimmten Typus der Auffassung unddes Handelns darstellen."

Dann kommen aber genau die Beispiele aus dem Reich der ewigen Formen wie Kind, Vater usw. Tut mir Leid, aber derAbgrenzungsversuch wird durch die Handhabung einfach negiert - ich hoffe man versteht den Sternenhimmelstuermer...

Wir fassen zusammen: Nach Jung gibt es ein kollektives Bewusstsein, dass die Mythen, Lehren und Vorstellungen der Menschheitzusammenfasst. Nach Platon existiert auf der transzendentalen Ebene die Welt der Ideen und ewigen Formen, in denen die Archetypeneine mystische Bedeutung erlangen. Ein Esoteriker würde dieses mit den Worten: "Oben, wie unten" und alles ist mind (hermetischeGesetze) zusammenfassen. Auch das Gesetz "Alles ist im Fluss" lässt sich für die Sinnenwelt in Einklang bringen, was jedoch nicht diedialektische Spannung zu alles ist Mind aufhebt...

Der Sternenhimmelstuermer hofft, mit diesem Artikel ein wenig zum Verständnis der Archetypenlehre beigetragen zu haben.

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