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Liebe Leserin, lieber Leser,Liebe Leserin, lieber Leser,Chefredakteur Stefan Perey

Aus der Redaktion EDITORIAL

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…allerdings auf uns! Die braven, steuerzahlenden Bürger und legalen Waffenbesitzer in ganz Europa. Nach wie vor droht das Unheil der scharfen EU-Feuerwaffenrichtlinie, die über Nacht beispielsweise das Totalverbot von nahezu allen Selbstladegewehren (mit unliebsamen Begleiterscheinungen wie Enteignung ohne jeglichen � nanziellen Ausgleich) bedeuten würde. Auch wenn es in dieser Hinsicht erste minimal-positive Anzeichen der Vernunft zu verzeichnen gilt. Die britische EU-Parlamentarierin und Präsidenten des Ausschusses für Binnenmarkt und Verbraucherschutz, Vicky Ford, hatte ihren Entwurf zum EU-Waffenverbot Ende März dieses Jahr vorgelegt. Nach ihrem Vorschlag würde zumindest das Verbot von zivilen Selbstladegewehren der Kategorie B7 aufgehoben.

Die Jagd ist eröffnet…

In Germanien geht es derweil verstärkt den Grünröcken an den Kragen. Denn am 7. März 2016 hatte das Bundesverwaltungsgericht (BVerwG) ein Urteil gefällt, nach dem halbautomatische Büchsen, deren Magazine mehr als zwei Patronen aufneh-men, prinzipiell für die Jagd verboten sind. Würde sich die Interpretation des BVerwG verfestigen, drohen tausenden von Jägern der Entzug ihrer waffenrechtlichen Erlaub-nisse und der entschädigungslose Verlust ihres Eigentums. Der Deutsche Jagdverband e.V. (DJV) und viele Waffenrechtsexperten haben bereits das Urteil kritisiert. Um-fangreiche, detaillierte Informationen zu diesen Themen entdeckt man bei unserem Medienpartner: www.all4shooters.com. Widerstand ist heutzutage für einen legiti-mierten Waffenbesitzer erste Bürgerp� icht! Zum bevorstehenden Aufgang der Bock-Jagd hat Roman Grafe in der renommierten Süddeutschen Zeitung vom 12./13. März dieses Jahres mit seiner Meinung „Zu den Waffen“ den sprichwörtlichen Bock abge-schossen, zieht er doch Verbindungen zwischen der deutschen Waffenlobby – seiner Ansicht nach vertreten durch die drei großen Waffenfachzeitschriften caliber, DWJ und Visier – sowie den Parteien NPD und AfD. Hierbei zitiert er auch eine Passage meines caliber 1/2016-Editorials. Nun, dass der Sprecher der Initiative „Keine Mordwaffen als Sportwaffen“ ein verbohrter Anti-Waffen-Aktivist ist, dürfte hinlänglich bekannt sein. Dass Roman Grafe nun aber auch noch das Totschlagargument des Rechtsradikalismus bemüht und allen Ernstes behauptet, dass die genannten Waffenfachzeitschriften „ein Fall für den Verfassungsschutz“ seien, grenzt an Rufschädigung und Verleumdung.Nichts desto trotz, viel Vergnügen beim Lesen,

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TITELTHEMA

KOSM.O.S.: Test der neuen Glock G17/G19 Gen 4 MOS-Pistolen in 9 mm Luger.

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Jubel, Trubel, Heiterkeit: Lesen Sie unseren 25-seitigen Messebericht von der 5. Enforce Tac und 43. IWA OutdoorClassics 2016 in Nürnberg.

Seite 26

Ganzmetall-Gewehre: Test der neuen Savage Arms „Stealth“ in .308 Winchester und .338 Lapua Magnum.

Seite 16

Gut gerüstet: Test des neuen Molot Vepr 1V Tac-Selbstladegewehrs in .308 Win.

Seite 62Selbst ist der Mann: 3-D-Drucker für Prototypen-Entwicklung in der Waffenwelt. Seite 50

Ganzmetall-Gewehre: Test der neuen Savage Arms „Stealth“ in .308 Winchester und .338 Lapua Magnum.

Seite 16

Ausschlaggebend: Neues „Smith & Wesson Trigger Kit“ für Revolver.

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INHALTTITELTHEMAGlock G17/G19 Gen 4 M.O.S. Seite 6Nachdem der österreichische Pionier auf dem Gebiet der Polymerrahmenpistolen letztes Jahr die sportlichen Longslide-Modelle G34, G35, G40 und G41 in der neuen „Modular Optic System“ (M.O.S.)-Kon� guration auf den Markt brachte, ste-hen nun auch die G17 Gen 4- und G19 Gen 4 im Dienstpistolen- und Kompaktformat in M.O.S.-Ausführung zur Verfügung. Wir haben die besonders populären 9x19-Mo-delle getestet.

MESSEBERICHTEnforce Tac & IWA OutdoorClassics 2016 Seite 26„Action“ im ansonsten beschaulichen Frankenland war während der 5. Enforce Tac und 43. IWA Outdoor Classics vom 2. bis 7. März in Nürnberg angesagt. Wer ge-dacht hatte, alles Neue bereits auf der erst sechs Wochen vorher stattgefundenen US-Waffenfachmesse SHOT Show gesehen zu haben, musste sich eines Besseren be-lehren lassen. Lesen Sie unsere 25-seitige Messereportage.

KURZWAFFENSmith & Wesson Trigger Kit Seite 46Ein hohes Punkteresultat mit dem Revol-ver wird in statischen und dynamischen Schießsport-Disziplinen zumindest waf-fenseitig insbesondere durch die Quali-tät des Abzugssystems mitbestimmt. Der süddeutsche Büchsenmachermeister Karl Prommersberger fertigt aus diesem Grun-de seinen Abzugssystem-Nachrüstsatz für Smith & Wesson-Revolver.

LANGWAFFENSavage 10 BA/110 BA „Stealth“ .308 Win. & .338 LM Seite 16Mehrlader-Repetiergewehre mit Leichtme-tallchassis liegen voll im Trend. In diesem stetig wachsenden Feld mischt nun auch Savage direkt mit zwei neuen Gewehrmo-dellen mit. Wir konnten die Savage 10 BA „Stealth Ashbury“ in .308 Winchester und

Savage 110 BA „Stealth Drake“ in .338 La-pua Magnum bereits ausführlich erproben.

Molot Vepr 1V Tac .308 Win. Seite 62Auf technischer Basis des russischen Ma-schinengewehrs RPKS 74 im Originalkali-ber 7,62x39 hat Waffen Schumacher nach den bekannten Zivilversionen Molot 1V und Molot 1V Mini in .223 Remington mit dem Molot Vepr 1V Tac eine interessante, neue Variante in .308 Winchester im Pro-gramm.

WAFFENTECHNIKPrototyp-Entwicklung mit 3-D-Druckern Seite 503-D-Drucker gehören in der industriellen Waffenwelt längst zum guten Ton. Doch mittlerweile sind sie so erschwinglich und in jedem Elektrofachgeschäft erhältlich, dass sich jedermann mit den interessanten Möglichkeiten dieser Geräte beschäftigen kann. Wir erläutern, was die neuen, preis-werten Drucker im Vergleich zu den teuren Industrie-Modellen heutzutage zu leisten vermögen.

OPTIKLeupold VX-6 4-24x52 Seite 58Aktuell buhlen deutschsprachige Herstel-ler wie Swarovski und Zeiss schon mit gi-gantischem 8-fachem Zoom um die Gunst der Kunden. Doch nach dem Motto „darf’s auch etwas weniger sein?“ ist vor allem im Bereich des 6-fachen Zoomfaktors eine Menge los und hier hat der prominente US-Hersteller Leupold & Stevens aus Bea-verton, Oregon, Einiges zu bieten. Wir tes-teten das elegante Leupold VX-6 4-24x52.

SCHIESSPRAXISTrainings-System „Arrow Laser Shot“ Seite 68Nachdem wir uns kürzlich schon dem Tro-ckentraining mit Kurzwaffen widmeten (siehe caliber 10/2015), sind nun die klassischen Bock� inten an der Reihe. Ein bewährter Trainingspartner ist das „Ar-row Laser Shot System“ aus England. Wir machten über die Wintermonate den Pra-xistest.

Portrait IPSC-Topschützin Claudia Fricker Seite 84Die 35-jährige Schweizerin Claudia Fricker gehört zu den aufstrebenden Athletin-nen in der Damenwelt des IPSC/Action-Schießsports. Sie hat sich in der „Pro-duction Division“ für die bevorstehenden Level IV- und Level-V-Großwettkämpfe in Gestalt der Europameisterschaft 2016 in Ungarn sowie der Weltmeisterschaft 2017 in Frankreich viel vorgenommen.

DIES & DASDisziplin des Monats Seite 72Forum/Leserbriefe Seite 74Termine Seite 76Service Seite 78Magazin Seite 90Impressum Seite 98

Auf dem Titel erblicken Sie die brandneuen Glock G17 Gen 4 und G19 Gen 4 „M.O.S.“-Pistolen in 9x19 mit einem für die Montage von Minileuchtpunktvi-sieren vorbereitetem Verschluss sowie die ebenfalls hochaktuellen Savage Arms 10BA/110 BA „Stealth“-Gewehre mit Leichtmetallchassis in den Kalibern .308 Winchester und .338 Lapua Magnum. (Titelfotos von Uli Grohs, Michael Fischer)

Trockenes Training zu Hause mit der sportlichen Bockfl inte für Trap und Skeet.

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kosm.o.s.Letztes Jahr startete der österreichische Erfolgshersteller Glock die M.O.S.-Modellfamilie mit den langen Sportversionen G34, G35, G40 und G41 in den Kalibern 9 mm Luger, .40 S&W, 10 mm Auto und .45 ACP. Nun sind auch die besonders beliebten Glock-9x19-Urmodelle G17 und G19 im Standard- und Kom-paktformat in „Modular Optic System“ (M.O.S.)-Ausführung zu haben, die wir bereits erproben konnten.

TITELTHEMA Glock G17 und G19 Gen 4 Modular Optic System (M.O.S.) in 9 mm Luger6

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Schon vor einem Jahr konnten wir in caliber 4/2015 die beiden sportli-chen Longslide-Modelle G34 und G41

mit 135 mm Lauflänge in der M.O.S.-Kon-figuration in den in Europa bevorzugten Kalibern 9 mm Luger und .45 Auto in aller

Ausführlichkeit vorstellen. Es war abzuse-hen, dass der weltweit dominierende Her-steller von Polymerrahmenpistolen diese neue Linie Schritt für Schritt ausbauen würde und so konnte man schon auf der diesjährigen SHOT Show die G17 Gen 4 und

G19 Gen 4 in 9 mm Luger in M.O.S.-Aus-führung bestaunen. Auf der anderen Sei-te des großen Teiches konnte Glock zum gleichen Zeitpunkt zwei Jubiläen feiern, denn das Unternehmen ist seit nunmehr 30 Jahren auf dem US-Markt vertreten und der eigens gegründete Schießsportver-band „Glock Shooting Sports Foundation“ (GSSF) existiert nun auch schon ein Vier-teljahrhundert. Auf der üblichen, riesigen Glock-Party während der SHOT Show 2016 wurde der sichtlich vom Alter gezeichne-te Firmengründer Gaston Glock übrigens auf einem monumentalen Monitor live zugeschaltet. Der 87-jährige Pionier hielt anlässlich der USA-Jubiläen eine kurze, emotionale Ansprache für die geladenen Gäste. Gerade in den Vereinigten Staaten von Amerika ist der österreichische Produ-zent mit seiner Glock USA-Niederlassung in Smyma, Georgia, mit 65 Prozent Markt-anteil bei Behördendienstpistolen eine ganz große Nummer. Das wiederum ent-behrt nicht einer gewissen Ironie, wenn man bedenkt, dass die Glock-Pistole bei ihrer USA-Premiere als „Terroristenpisto-le“ diffamiert wurde, deren Baukompo-nenten man angeblich auf Flughafen-Kon-trollgeräten nicht erkennen könne. Lang ist’s her! Mit fast 11 Millionen gefertigten Exemplaren kann man die Glock-Pistole heutzutage wohl mit Fug und Recht als die „1911 des 21. Jahrhunderts“ bezeichnen.

Populäre Punktjäger

Die Flutwelle der modernen Dienstpistolen mit Minileuchtpunktvisieren (Mini Red Dot Sights; MRDS) auf der Verschlussoberseite schwappt vor allem in den USA immer hö-her. Kaum ein Hersteller oder Tuningspe-zialist, der solch eine Modellvariante nicht zumindest als Projektstudie oder als standardisierte Modellausführung im Programm führt. Die Gründe für diesen Trend sind vielschichtig. Zum einen weiß man schon länger aus Wettbewerben in sportlich-dynamischen Disziplinen wie

Alles neu macht der Mai! Nachdem „der“ öster-reichische Behördenausstatter seine sportlichen Modelle wie G34/35/40 und 41 für die schnelle Montage von Leuchtpunktvisieren ausgestattet hat, sind nun die Bestseller unter den Dienstpistolen dran. Wir machten den Praxistest mit der Glock G17/G19 Gen 4 M.O.S. im beliebten Kaliber 9 mm Luger. 7

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GanzmetallerMehrlader-Repetiergewehre mit Leichtmetallchassis – oftmals AR-kompatibel – liegen voll im Trend. In diesem stetig wachsenden Feld mischt nun auch Savage direkt mit zwei neuen Gewehrmodellen mit. Wir konnten die Savage 10 BA „Stealth Ashbury“ in .308 Winchester, bestückt mit ebenfalls brandneuem Leupold VX-3i-Zielfernrohr 6,5-20x50, und die Savage 110 BA „Stealth Drake“ in .338 Lapua Magnum, ausgerüstet mit einem Leupold VX-6-Zielfernrohr 7-42x56, bereits ausführlich testen.

So schnell kann’s gehen! Gestern noch in der caliber-Top-5-Auswahl der interessantesten Produkte der

SHOT Show 2016 vertreten (siehe ca-liber 3/2016), standen uns die neuen „Stealth“-Gewehre des großen US-Tradi-

tionsherstellers Savage Arms Company aus West� eld, Massachusetts, bereits für ausführliche Erprobungen zur Verfügung.

Ganzmetall-Gewehre: Links das Modell Savage 10 BA „Stealth Ashbury“ in .308 Winchester und rechts das Modell Savage 110 BA „Stealth Drake“ in .338 Lapua Magnum.

TITELTHEMA Savage Arms 10 BA/110 BA „Stealth“ in .308 Winchester und .338 Lapua Magnum16

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Der Marktsektor der Scharfschützen- und Präzisionsgewehre mit Zylinderverschluss und Leichtmetall-Trägersystem sowie ent-sprechender Umbausätze ist in den letzten Jahren nahezu explodiert und lässt sich in verschiedene Gruppen aufteilen.

Gruppe A:Modular aufgebaute Multikaliber-Scharf-schützengewehre in .308 Win./.300 WM/.338 LM für den Behörden-Einsatz wie Accuracy International AXMC, Remington MSR, Sako TRG M10, Unique-Alpine TPG-3 A4 oder Voere X3.

Gruppe B:Scharfschützengewehre für den Behör-den-Einsatz in einem Kaliber nach Wahl wie Accuracy International AT und AX, Haenel RS8 und RS9 (alias G29), Orsis T-5000, Sako TRG 22/42 oder Steyr SSG08 (A1).

Gruppe C:Präzisionsgewehre in einem Kaliber nach Wahl für den zivilen Sporteinsatz wie Bar-

nard Modell 7 und 10, Bergara BCR28 Com-petition Chassis, Mossberg MVP-LC (Light Chassis), Ruger Precision Ri� e, Weatherby Vanguard Modular Chassis.

Gruppe D:Umrüstsätze für bestehende Gewehre/Systeme wie Remington 700. Besonders populär sind zum Beispiel Accuracy Inter-national Chassis System (AICS), Reming-ton Accessory Chassis System (RACS),

Modular Driven Technologies (MDT) oder Cadex Defence.

Wir haben in der Vergangenheit einige Repetiergewehre mit Aluchassis aus allen vier Gruppen erproben können, doch der internationale Markt hat noch weitaus mehr zu bieten. Vornehmlich US-Firmen wie Accurate Ri� e Systems, American Built Arms, J. Allen, JP Enterprises, Master Pi-ece Arms, McRees Precision, Rock Solid Sports oder XLR Industries aber auch LARS aus der Slowakei und Lobaev Arms aus Russland bieten Komplettgewehre oder Umrüstsätze an.

Mitspieler aus Massachusetts

Im Langwaffen-Marktsegment der Alu-Chassis-Gewehre mischt zum wiederholten

Die in ihre Hauptbestandteile zerlegte Savage 10 BA „Stealth“ offenbart einen zweiteiligen Aufbau des APO-Chassis. Die Savage 110 BA „Stealth“ besitzt übrigens ein monolithisches Drake-Chassis mit integralem Handschutz-System.

Klein & Groß: Der „Short Action“-Zylinderverschluss der Savage 10 BA „Stealth“ in 7,62x51 mm (links) und der „Long Action“-Zylinderverschluss der Savage 110 BA „Stealth“ in 8,6x70 mm (rechts) im Vergleich.

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Jubel, Trubel, Heiterkeit„Action“ im ansonsten beschaulichen Frankenland war während der Enforce Tac und IWA Outdoor Classics

vom 2. bis 7. März in Nürnberg angesagt. Wer gedacht hatte, alles Neue bereits auf der erst sechs Wochen

vorher stattgefundenen US-Waffenfachmesse SHOT Show gesehen zu haben, musste sich eines Besseren

belehren lassen.

Kurz die üblichen, nüchternen Sta-tistik-Zahlen, die belegen, dass sich „die“ europäische Waffenfachmesse

weiterhin im Aufwind be� ndet. Die erst vor fünf Jahren etablierte Spezialmesse für behördliche Sicherheitsexperten Enforce Tac feierte in diesem Jahr ein kleines Ju-biläum, wofür es beispielsweise einen Empfang mit dem Schirmherrn der Veran-staltung, dem bayerische Staatsminister des Innern, für Bau und Verkehr, Joachim Herrmann (MdL), für geladene Gäste gab. Die am 2. und 3. März stattgefundene Si-cherheitsfachmesse boomt, was ein Vier-tel mehr Aussteller und ein Drittel mehr Fachbesucher eindrucksvoll beweisen. 152 anstatt wie im Vorjahr 123 Aussteller zeigten ihre spezialisierten Exponate und

2.759 Besucher, die sich dieselben ansa-hen, bedeuten eine 33-prozentige Steige-rung gegenüber dem Vorjahr. Dabei wird auch die Enforce Tac immer internationa-ler, waren es 2015 noch 53 teilnehmende Nationen, konnten dieses Jahr Teilnehmer aus 65 Ländern verzeichnet werden. „Seit ihrer Premiere als eigenständige Fachmes-se 2012 ist die Enforce Tac in Sicherheits-kreisen schon fast zu einer festen Größe geworden und erfreut sich stetig wachsen-

der Beliebtheit“, konstatierte der Schirm-herr der Veranstaltung. „Deshalb gilt mein besonderer Dank allen, die die Enforce Tac in Nürnberg in den vergangenen Jahren zu einer echten Erfolgsgeschichte gemacht haben. Denn die von hier ausgehenden Impulse sind ein wertvoller Beitrag für

Volles Haus: Die Enforce Tac und IWA Out-doorClassics konnten 2016 in allen Bereichen wieder neue Rekorde aufstellen. Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann hielt ein Plädoyer pro legalen Waffenbesitz und contra Waffenrechtsverschärfungen der EU-Kommission. (Fotos: NürnbergMesse)

MESSE-REPORTAGE 43. IWA OutdoorClassics und 5. Enforce Tac 201626

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die Sicherheit in unserem Land“, so Herr-mann weiter. Der Staatsminister betonte den sehr hohen Stellenwert der inneren Sicherheit und den auch international ausgezeichneten Ruf der Kriminalitäts-bekämpfung im Freistaat Bayern. „Dabei ist für die professionelle Arbeit unserer Polizei und anderer Sicherheitsbehörden die Ausstattung mit einer modernen und technisch hochwertigen Ausrüstung eine wesentliche Grundvoraussetzung. Deshalb investieren wir ganz gezielt in modernste Technik – bei uns gilt: professionelle Aus-stattung für professionelle Polizeiarbeit.“ Parallel zur Ausstellung fand auch in die-sem Jahr wieder die Europäische Polizei-trainer Fachkonferenz (EPTK) statt. Die zweitägige Kombination aus Vorträgen und professionellem Training vermittelt aktuelles Einsatz-Know-how für Angehöri-ge von Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben. Für die Durchfüh-rung der EPTK kooperiert PiD (Polizeitrai-ner in Deutschland e.V.) mit der Nürnberg-Messe.

Nürnberg-News

Im nahtlosen Übergang an die Enforce Tac öffnete die IWA OutdoorClassics vom 4. bis 7. März ihre Pforten und auch hier gab es Rekorde zu verzeichnen. In zehn Hallen auf fast 95.000  m2 Ausstellungs� äche zeig-ten 1.455 Austeller den 45.530 Fachbesu-chern ihre Waren. Im Vergleich dazu waren es im Vorjahr 1.379 Aussteller und 41.748 Besucher. Besonders beeindruckend war wohl dieses Jahr die in Insider-Kreisen als „Lüke-Halle“ bezeichnete, lichtdurch-� utete 3A mit führenden Unternehmen wie Blaser, Sauer & Sohn, SIG Sauer oder Mauser (allesamt zur L&O Holding von Michael Lüke und Thomas Ortmeier gehö-rend) sowie Leica, Minox, Schmidt & Ben-der und Carl Zeiss. Nur am Rande: Hierbei ist auch Minox durch die „German Sports Optics“ ein Teil des L&O-Clans. Giganto-manisch mutete der futuristisch gestylte Schmidt & Bender-Stand mit riesigem TV-Flachbildmonitor an. Besonders cooler Anziehungspunkt: An der Fensterfront der Halle hatte das Unternehmen „Schießti-sche“ mit (nicht schussfähigen) Gewehr/Optik-Kombinationen (vornehmlich aus der PM  II-Modellfamilie) aufgereiht, mit denen man eigens an einem Kran ange-

Gelungene Premiere: Erstmals gab es auf der IWA OutdoorClassics das „Trendcafé“. In Zusammenarbeit mit der NürnbergMesse gestaltete caliber die „Trendbox“ zum Thema Schalldämpfer. (Fotos: NürnbergMesse, Christian Will) 27

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Mach Druck!3-D-Drucker gehören in der industriellen Waffenwelt längst zum guten Ton. Doch mittlerweile sind sie dermaßen erschwinglich und in jedem Elektrofachgeschäft erhältlich, dass sich jeder-mann mit den interessanten Möglichkeiten dieser Geräte beschäftigen kann. Wir erläutern, was die neuen, preiswerten Drucker im Vergleich zu den teuren Industrie-Modellen heutzutage zu leisten vermögen.

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„3-D-Drucker in der Waffenwelt“ sind ein heißes Thema, zumindest wenn es darum geht, schussfähige Komplett-Konstruktionen mit ihrer Hilfe Realität werden zu lassen. Das hat die Vergan-genheit eindrucksvoll bewiesen, als bei-

spielsweise vor drei Jahren der 28-jähri-ge, ehemalige Jurastudent Cody Wilson seine Einzellader-Pistole „Liberator“ (Befreier) im Kaliber .380 ACP (9 mm kurz) ersann und den dazugehörigen 3-D-Drucker-Bauplan ins weltweite Netz

stellte. Innerhalb von 14 Tagen wurde er über 100.000 Mal heruntergeladen. Auf Weisung des US-Außenministeriums musste der Erfinder der für jeden zu-gänglichen, kostenlosen „Open Source Gun Designs“ oder auch „Wiki-Weapons“ die Bauanleitung aus dem Netz neh-men, nachdem er kurz zuvor auf einem Schießstand bewiesen hatte, dass seine „Liberator“-Kunststoffpistole einsatz-fähig ist. Daraufhin verklagte er und sein Unternehmen „Defense Distribut-ed“ kurzerhand das Außenministerium, weil die Lösch-Anordnung eines simplen Computer-Codes ein Verstoß gegen den Zusatzartikel zur Verfassung darstellen würde, der die freie Rede schützt (sie-he auch: www.defdist.org). Der Japa-ner Yoshitomo Imura hatte die gleiche, glorreiche Idee, eine Waffe mittels 3-D-Drucker zu erschaffen, was ihm in seiner Heimat prompt zwei Jahre Haft ein-brachte. Mit dem Thema haben wir uns übrigens erst kürzlich anlässlich eines Besuches eines Carl-Cranz-Seminars in Wien auseinandergesetzt (siehe hierzu: caliber 1/2016).

Sinnvoll nutzen!

Die Angst vor kriminellen oder terroris-tischem Missbrauch von „ausgedruck-ten“, schwer zu entdeckenden Kunst-stoffwaffen ist nachvollziehbar, wobei es zu bedenken gilt, dass der Aufwand für die Produktion eines experimentel-len Einzelladers im schwächlichen Ka-liber doch sehr hoch ist, wenn man für „kleines Geld“ vollautomatische AK-47 in 7,62x39 auf dem illegalen Schwarz-markt erstehen kann. Über Sinn oder Unsinn von kompletten Waffensystemen aus dem 3-D-Drucker kann man treff-lich streiten. Unbestritten bleibt aber die Tatsache, dass die neue Technologie eine klare Bereicherung für die Waffen-technik bedeutet, weil sich mit ihr nicht nur Prototypen schneller realisieren und 3-D-Daten kontrollieren lassen, sondern auch Kleinserien von Waffenkomponen-ten möglich sind.

Trautes Heim

Auch für den Heimanwender stehen mit dieser neuen Technologie ganz neue

Drucks nicht rum: caliber unternahm spannende Experimente mit einem preisgünstigen 3-D-Drucker und ausgedruckten Tuning- und Zubehörteilen aus ABS- oder PLA-Kunststoff.

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Gut gerüstetAuf technischer Basis des russischen Maschinengewehrs RPKS 74 im Originalkaliber 7,62x39 hat Waffen Schumacher nach den bekannten Zivilversionen Molot 1V und Molot 1V Mini in .223 Remington mit dem Molot Vepr 1V Tac eine interessante, neue Variante in .308 Winchester im Programm.

Die geschichtlichen Wurzeln der ge-nannten Gewehre reichen bis in das Jahr 1954 zurück. Aufbauend auf

dem weltbekannten Sturmgewehr AK-47, im Jahre 1947 vorgestellt und 1949 bei der Sowjetarmee eingeführt, entstand eine ganze Waffenfamilie, wozu auch die leich-

ten Maschinengewehre RPK/RPKS zählen. 1959 wurde das fünf Jahre zuvor entwi-ckelte RPK als zwei Kilogramm leichtere Al-ternative zum RPD-Maschinengewehr aus dem Jahre 1944 in Dienst gestellt. Die Ge-wichtsreduktion beruht vor allem darauf, dass anstatt eines stählernen Systemkas-

tens ein Blechprägegehäuse verbaut wur-de, das zur gleichen Zeit übrigens auch bei der modernisierten AKM-Ausführung des AK-47 zum Einsatz kam. Das zuschießen-de RPK mit AKM-Technik und reduzierter Dauerfeuerkadenz konnte mit den popu-lären 30-Patronen-Magazinen des AK-47/

LANGWAFFEN Molot Vepr 1V Tac im Kaliber .308 Winchester62

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AKM-30, 75-Patronen-Trommelmagazinen oder 40-Patronen-Stangenmagazinen gefüttert werden. Das leichte RPK-MG mit Schäftung aus Schichtholz oder Kunst-stoff sowie zusammenfaltbarem Stahl-blech-Zweibein verfügte aber nicht über eine Wechsellauf-Konstruktion, so dass es nur für kurze Feuerstöße konzipiert war. Höchstens 80 Schuss sollten in Serie verfeuert werden, weil ansonsten auf-grund des heißgeschossenen Rohres das Risiko der Patronenselbstentzündung be-standen hätte. Eine neue Generation der AK-Waffenfamilie entstand 1974, als man dem internationalen Trend der westlichen Armeen folgend die AK-74-Sturmgewehre

im neuen Kaliber 5,45x39 mm produzier-te. Damals erblickte auch das neue, leichte Maschinengewehr RPKS 74 mit klappbarer Schulterstütze und Kunststoff-Schaft im Kaliber 7,62x39 mm das Licht der Welt.

Molot Vepr 1V Tac im Detail

Alle bisher erwähnten, halbautomatischen Zivilversionen und auch das hier erstmals vorgestellte Molot Vepr 1V Tac basieren auf technischen Konstruktionsmerkmalen, die ursprünglich aus dem Entwicklungsbü-ro von Michael Kalaschnikow aus Ischevsk stammen. Sie bauen allesamt auf dem AK-47-Gasdruckladesystem mit langem Gas-

gestänge und Drehkopfverschluss mit drei Verriegelungswarzen auf. Der Neuling, der alternativ auch in den Kalibern .223 Re-mington und 7,62x54 zur Auswahl steht, ist hierbei im Vergleich zu den Vorgängern werksseitig im Detail praxisnäher ausge-stattet. Das beginnt schon damit, dass das sportliche Selbstladegewehr im AK-Design mit einer Optikmontageschiene auf dem Gehäusedeckel sowie auf der Handschutz-Oberseite ausgerüstet ist. Weil sich beide MIL-STD-1913-Picatinny-Montageschienen auf zwei unterschiedlichen Höhenebenen befinden, muss man bei der Anbringung eines Zielfernrohrs entsprechend Obacht geben oder direkt die höhere Handschutz-

Ost-West-Beziehung: Wir erprobten das brandneue Molot Vepr 1V Tac Selbst-ladegewehr im russischen AK-Design, das nun auch im westlichen Kaliber .308 Winchester (7,62x51 mm NATO) eingerichtet ist.

Die standardmäßige Druckpunkt-Abzugsein-heit kann relativ einfach nachträglich verbessert werden.

Das Scharniergelenk der klappbaren Metall-schulterstütze.

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Die 34-jährige Schweizerin Claudia Fricker gehört zu den aufstrebenden Athletinnen in der Damenwelt des

IPSC/Action-Schießsports. Sie hat sich in der „Production Division“ für die bevorstehenden Level IV- und

Level-V-Großwettkämpfe in Gestalt der Europameisterschaft 2016 in Ungarn sowie der Weltmeisterschaft

2017 in Frankreich viel vorgenommen.

Schweizer PräzisionSCHIESSPRAXIS Portrait der schweizerischen IPSC-Topschützin Claudia Fricker

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Schon in frühen Jugendtagen ent-deckte die am 12. November 1981 geborene Schweizerin ihr Interes-

se für die Waffenwelt: „Waffen üben auf mich eine ganz besondere Faszination aus. Das Sammeln von Waffen ist daher eine große Leidenschaft von mir, die auch in meinem Freundeskreis stark aus-geprägt ist. In meiner Sammlung finden sich Waffen verschiedenster Gattungen, aber es waren die Pistolen, die mich schon immer am meisten fasziniert haben“, be-kennt Claudia Fricker. Somit war es also nur eine Frage der Zeit, bis sie schließlich im Jahr 2007 ihre Faustfeuerwaffen auch im Feuer auf dem Schießstand praktisch ausprobieren wollte. Doch das klassische, statische Präzisionsschießen erschien ihr auf Dauer nicht sonderlich reizvoll, bis sie von einem Schützenkollegen ein Jahr

später auf das dynamische Schießen auf-merksam gemacht wurde.

Ehrgeizige Eidgenossin

Und da war es auch schon um sie gesche-hen, denn Claudia Fricker verspürte auf Anhieb pure Begeisterung für den IPSC-Schießsport: schnelle Bewegungen, hohe Präzision und abwechslungsreiche Parcours – und das alles auch „Outdoor“ möglich! Von da an gab es für die ziel-strebige, disziplinierte junge Frau kein Zurück mehr, denn von nun an lag ihr Fokus ausschließlich darauf, i n diesem Bereich ihre Leistungen immer weiter zu steigern. Die besonders teilnehmer-starke Waffenklasse „Production“ sagte ihr hierbei am meisten zu. Zum besseren Verständnis: Hier sind Dienstpistolen in 9x19 mit mechanischer Visierung behei-matet. Vorgeschrieben ist ein Abzugs-gewicht von mindestens 2.270 Gramm sowie eine Maximallauflänge von 5“/127 mm. Unabhängig von der originalen Ma-

gazinkapazität dürfen nur 15 Patronen geladen werden. Es existiert nur ein „Mi-nor Power Factor“ von 125, der mit han-delsüblicher 9 mm Luger Fabrikmunition aus den typischen Lauflängen erreicht wird. Alle zugelassenen Waffen wer-den auf der stets aktualisierten „IPSC Production Division List“ aufgeführt (siehe: www.ipsc.org). Die Erfolge lie-ßen bei Claudia Fricker nicht lange auf sich warten, wurde sie doch innerhalb eines Jahres nach IPSC-Karrierestart durch die Unterstützung vieler erfolg-reicher Wettkampfschützen auf Anhieb Schweizer Meisterin bei den Swiss Na-tionals 2009. Hierzu der Shooting Star: „Die Freude war zwar groß, aber mir war klar, dass das nur der Beginn meines Weges sein wird. Mittlerweile habe ich einen großen Sponsor mit KHS Tactical Watches gewonnen, der mich ab 2016 unterstützt und gesteigerte Trainings-einheiten ermöglicht, so dass ich mich für kommende große Titelwettkämpfe optimal vorbereiten kann.“

Ehrgeizige Eidgenossin: Die dreifache Schweizer Meisterin Claudia Fricker hat sich für die kommende IPSC-Europameisterschaft 2016 und IPSC-Weltmeisterschaft 2017 viel vorgenommen.

Die talentierte Schützin hat früh nach ihrem Start in den IPSC-Schießsport viele Level-3-Wettkämpfe in Europa bestritten, um die nötige Match-Erfahrung zu sammeln. Ihr erstes großes Match waren die „Munich Open“ 2009 in Philippsburg, das sie mit einem dritten Platz in der Damenklasse beendete.

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