Campus Dreispitz - Bauten für die Hochschule für Gestaltung und Kunst

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2 Campus Dreispitz Bauten für die Hochschule für Gestaltung und Kunst Christoph Merian Verlag

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Ab Herbst 2014 wird das ehemalige Zollfreilager im Dreispitz Basel-Münchenstein sämtliche Institute der Hochschule für Gestaltung und Kunst der Fachhochschule Nordwestschweiz vereinen. Die Bauten der Hochschule auf dem neuen ‹Campus Dreispitz› bilden das Herzstück des neuen kunstorientierten urbanen Freilager-Quartiers im Dreispitz und werden in diesem Band ausführlich vorgestellt. Das markante Hochhaus des Basler Büros Morger + Dettli entwickelt einen städtebaulichen Dialog mit dem aus dem Beginn des 20. Jahrhundert stammenden Altbau des Basler Zollfreilagers, in dem nach der Planung der Zürcher Architekten Müller Sigrist die Ateliers der Hochschule integriert sind. Zwischen diesem Gebäudeensemble spannt sich der Freilagerplatz – ein urbaner Raum, gestaltet von den Basler Landschaftsarchitekten Westpol.

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Campus Dreispitz

Bauten für dieHochschule für Gestaltung

und Kunst

Christoph Merian Verlag

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Campus Dreispitz Bauten für die Hochschule für Gestaltung

und Kunst

Bau- und Verkehrsdepartement des Kantons Basel-Stadt,

Städtebau & Architektur, Hochbauamt (Hg.)

Christoph Merian Verlag

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Christiane Gabler

Ein Campus als Pionierprojekt 4

Basels urbaner Paradigmenwechsel 5

‹Vision Dreispitz› 5

Initialprojekt ‹Campus des Bildes› 9

Wettbewerb für das ‹Kunstfreilager› 10

Neubau einer Landmarke 13

Ein Hochhaus als städtebaulicher Solitär 28

Robuste Gefässe für ein Kunst-Schul-Labor 29

Fassaden als geschichtete Struktur 30

Transformation eines Lagerhauses 43

Das ehemalige Basler Zollfreilager 45

Umnutzung eines Baudenkmals 52

Treppenbäume und Böden mit Patina 53

Verbundene Innen- und Aussenräume 64

Stadträume einer Kunsthochschule 83

Ein Platz als urbaner Freiraum 84

Pocket Park und Gleishof 98

Gespräche zur Eröffnung des Campus Dreispitz 103

Fritz Schumacher

«Was wir machen, ist eine Operation am offenen Herzen» 104

Kirsten Merete Langkilde

«Das Homogene ist nicht das Ziel, es geht um eine

Zusammenarbeit auf Grundlage der eigenen Stärken» 114

Peter Schmid-Scheibler

«Unser Land hat unglaubliche Angst vor gescheiten Leuten» 120

Bauherrschaft und Generalplanerteams Campus Dreispitz 126

Auswahlbibliografie 127

Bildnachweis 127

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Ein Campus als Pionierprojekt

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Der als Industrie- und Gewerbeareal seit Beginn des 20. Jahrhunderts ge-

wachsene Dreispitz im Süden von Basel befindet sich im Umbruch: Aus der

‹verbotenen Stadt› soll ein urbanes Quartier werden. Mit dem Einzug der

Hochschule für Gestaltung und Kunst FHNW (HGK) begann ein wichtiges

Kapitel dieses Transformations prozesses.

Basels urbaner Paradigmenwechsel

«Folgt den Baukränen!» titelte die in Basel erscheinende ‹Tageswoche› im Februar

2014 – eine Einladung zu einem Stadtspaziergang der besonderen Art, denn Basel

verändert sich massgeblich. Wurde die Stadt am Rhein in den 1980er-Jahren und bis

Mitte der 1990er-Jahre noch durch behutsame punktuelle Eingriffe in den gewachse-

nen Stadtorganismus weitergebaut, dominiert spätestens seit der Jahr tausendwende

der grosse Massstab in der Entwicklung der zweitgrössten Stadt der Schweiz. Der

urbanistische Paradigmenwechsel, der langfristig angelegte städtebauliche Leitbilder

durch medienwirksame Leuchtturmprojekte und projektbezogene Strategien ersetzt,

hat auch auf das Stadtbild Basels grosse Auswirkungen: Prägend sind beispiels weise

die beiden seit einigen Jahren laufenden Arealentwicklungen der in Basel ansässigen

Pharmakonzerne Roche und Novartis. Während Novartis mit der Idee des ‹Campus

des Wissens› in Zusammenarbeit mit namhaften internationalen Architekturbüros

einem Bild des traditionellen urbanen Quartiers folgt, arbeitet Roche bereits seit

mehreren Jahren mit dem Basler Architekturbüro Herzog & de Meuron zusammen.

Deren 175 Meter hohes Bürohochhaus für das Pharma unter nehmen wird bei seiner

Eröffnung 2015 das höchste Gebäude der Schweiz sein und die Stadtsilhouette

Basels prägen. Der zuvor offene und vom Hochhaus des Messeturms dominierte

Messeplatz in der Basler Innenstadt wird seit 2013 vom neuen Messegebäude mit

seinen gewaltigen Ausmassen – ebenfalls ein Entwurf von Herzog & de Meuron –

optisch geschlossen.

Die Basler Christoph Merian Stiftung arbeitete ebenfalls mit den Pritzker-Preis-

trägern zusammen, um ihr bedeutendstes städtebauliches Projekt, das Drei spitz -

areal, zu lancieren: 2001 beauftragte sie Herzog & de Meuron mit einer städtebauli-

chen Studie zum Dreispitzareal am südlichen Stadtrand von Basel, das sich im Besitz

dieser grössten gemeinnützigen Stiftung der Rheinstadt befindet. Für das 50 Hektaren

grosse, historisch gewachsene Gewerbegebiet entwickelten die Architekten erste

Konzepte für ein langfristig angelegtes Umnutzungsszenario.

‹Vision Dreispitz›

Helsinki, Oslo, Florenz – die Strassen im Dreispitz tragen Namen grosser europäi-

scher Städte. Sie verweisen auf das Logistik- und Lagerhaltungsgewerbe, das die bau-

liche Struktur von ‹Basels Estrich und Keller› im letzten Jahrhundert nachhaltig

prägte. Die Ausrichtung der Eisenbahngleise und der parallel dazu geführten An-

lieferungsstrassen definierten im Dreispitz ein dichtes Netz schmaler, lang gestreckter

Grundstücke, auf denen sich Lagerhallen und Industriegebäude aneinanderreihen.

Der dortige Stadtraum entwickelte sich allein über die pragmatische Erfüllung seiner

Funktionen. Er ist somit völlig autonom und kaum mit dem Stadt gefüge Basels und

seiner Nachbargemeinde Münchenstein vernetzt. Diese ein zig artige Struktur ist das

Ergebnis eines stetigen Wandels, der seit jeher zur Ge schichte des Dreispitzareals ge-

hört. Der Stiftungsgründer Christoph Merian (1800–1858) erwarb das damalige

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Zollfreilagerareal, 1925.

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Campus Dreispitz, 2014.

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Landwirtschaftsgebiet ab 1840 Stück für Stück. Die agrarische Nutzung der Flächen

hatte zu Beginn des 20. Jahrhunderts an Bedeutung verloren, nachdem sich das Areal

allmählich zu Basels wichtigstem Materiallagerplatz entwickelt hatte. Die baracken-

artigen, provisorisch wirkenden Holzbauten der Anfangs zeit wurden vor allem nach

dem Zweiten Weltkrieg durch mehrstöckige massive Lagerhäuser und Fabriken er-

setzt.

Die Ansiedlungsbedingungen für die Unternehmen waren bis zum Schluss opti-

mal, denn die vom Kanton Basel-Stadt eingesetzte Dreispitzverwaltung kümmerte

sich um die Bereitstellung und Pflege der Infrastruktur, die Unternehmen zahlten als

Unterbaurechtsnehmer einen entsprechenden Baurechtszins dafür. Mehr als 380

Firmen mit rund viertausend Arbeitsplätzen sind heute im Dreispitz ansässig. Lange

waren grosse Teile des Areals umzäunt und galten als ‹verbotene Stadt›. Doch nach-

dem der Sperrbezirk des ebenfalls im Dreispitz angesiedelten Basler Zollfreilagers

seit dem Jahr 1994 nach und nach aufgehoben wurde, erhielten die traditionell

hier ansässigen Gewer bebetriebe und Logistikfirmen eine Reihe neuartiger Nach-

barn. Kreative und Kulturschaffende entdeckten den Dreispitz zunehmend für sich.

Sein rauer industrieller Charme ist in Basel einzigartig, gibt es doch im Stadtkan-

ton – im Vergleich zu anderen Schweizer Städten – verhältnismässig wenige tradi-

tionelle Industriegebiete. Als 2003 das Schaulager der Laurenz-Stiftung in unmittel-

barer Nachbarschaft zum Dreispitzareal eröffnet wurde, wirkte das Gebäude von

Herzog & de Meuron inmitten der pragmatischen Industriebauten, Containerstapel

und Güterwaggons noch wie ein futuristischer Paradiesvogel.

Doch nicht nur der sich nun langsam ankündigende Strukturwandel war Anlass

für die Christoph Merian Stiftung, sich von der eher passiven Rolle des Land-

eigentümers zu verabschieden. Die Veröffentlichung der städtebaulichen Studie

‹Vision Dreispitz› im gleichen Jahr zielte auch darauf, im Dreispitz künftig eine hö-

here Bodenrendite zu erwirtschaften, da die Stiftung ihre umfangreichen sozialen,

kulturellen und ökologischen Unterstützungen vor allem über den eigenen Grund-

besitz finanziert. Neben den Untersuchungen zu neuen Erschliessungsstrukturen und

Verdichtungsmöglichkeiten zeichnet die Studie ein Zukunftsbild des Quartiers, das

mit dessen Monokultur bricht.

In einer Festschrift von 1951 – verfasst zum 50-jährigen Jubiläum des 1901 in

Betrieb genommenen ‹Kantonalen Industrie- und Lagerbahnhofs auf dem Dreispitz› –

wird die Trennung von Wohn- und Arbeitsstätten noch als eine der wichtigsten

Forderungen an die moderne Stadtplanung angemahnt. Dieses Bild ist noch heute tief

verwurzelt, sodass das Ziel, den ehemals abgeschotteten Stadtteil zu einem urbanen

Arbeits-, Kultur- und Wohnort zu entwickeln, auch auf eine gewisse Skepsis stiess.

Die Voraussetzungen für einen Aufbruch in eine neue Ära sind aber ideal, denn das

Quartier ist gut erschlossen. Zudem hat es eine wichtige Scharnierfunktion zur

Agglomeration, da sich ein Teil des Gebiets bereits auf dem Boden des Basler

Landkantons erstreckt. Die ‹Vision Dreispitz› von 2003 sah für die weitere Ent-

wicklung dieses Areals gezielt platzierte Initialprojekte vor, die geeignet waren, dem

Stadtteil zu einer ‹Adresse› zu verhelfen. Diese ‹Vision› gab den Startschuss für einen

der derzeit spannendsten urbanen Transformationsprozesse in der Schweiz.

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Initialprojekt ‹Campus des Bildes›

In der Folge fungierten die beiden Basler Kantone, die Christoph Merian Stiftung

und die Gemeinde Münchenstein als Planungspartner. Gemeinsam unternahmen sie

bis 2008 die Weiterentwicklung der ‹Vision Dreispitz› in einem aufwendigen und

kommunikativ sehr anspruchsvollen Verfahren. Diese Ergebnisse flossen in einen

städtebaulichen Rahmenvertrag von 2008, der die Entwicklungsziele nun näher be-

zifferte. Neben einer Verdopplung der Bruttogeschossfläche auf 800 000 Qua drat-

meter und der Ansiedlung zusätzlicher Arbeitsplätze sieht die ‹Genera tio ns aufgabe›,

wie die Christoph Merian Stiftung die Transformation bezeichnet, den Bau von etwa

tausend Wohnungen und die Anlage von ca. 70 000 Quadratmetern Grün fläche auf

der bis dahin zu 95 Prozent versiegelten Fläche vor.

In diesem Vertrag wurde bekräftigt, dass die Entwicklung des Areals als langfris-

tiger Transformationsprozess verstanden und behandelt werden muss und Gestal-

tungs möglichkeiten für zukünftige Entwicklungen offenlässt. Als Ziel wurde eine

Planung formuliert, die partnerschaftlich, grenzüberschreitend, interkommunal und

interkantonal erfolgen soll. Als Initialprojekt definierte die Christoph Merian Stiftung

das Areal des ehemaligen Zollfreilagers Basel. Bereits in der Studie ‹Vision Drei -

spitz› wurde das Gebiet unweit des Schaulagers durch die ursprüngliche Bezeich -

nung ‹Campus des Bildes› mit einem Kunst- und Studienort assoziiert. Davon

ausgehend entwickelte die Stiftung das Leitbild eines urbanen, kunstorientierten

Quartiers. Erfahrungsgemäss eignet sich die Ansiedlung einer öffentlichen Nutzung

gut als Impulsgeber für städtische Transformationsprozesse. Auf dem in der Folge

‹Kunst freilager› (jetzt ‹Campus Dreispitz›) genannten Areal sollten alle Institute der

Hochschule für Gestaltung und Kunst (HGK) ihren gemeinsamen neuen Standort

finden.

Die Plan ungspart ner erhofften sich davon einerseits eine hohe Belebung des öf-

fentlichen Raums durch die Studenten und Dozenten, andererseits – durch die

inhaltliche Nähe zu den anderen gewünschten Nutzungen, wie Atelierwohnungen

oder Ausstellungs- und Veran staltungsräume – einen regen inhaltlichen Austausch.

Die HGK setzte ihrerseits ebenfalls auf eine Ausstrahlung des Ortes auf die zukünf-

tige Nutzung, denn sie war zu diesem Zeitpunkt eher ein verwaltungstechnisches

Kon strukt als eine auch visuell präsente Institution. Bisher verteilt auf sieben zum

Teil örtlich weit auseinander liegende Standorte in der Nordwestschweiz bildet die

Fach hochschule Designer, Künstler und Lehrer für Gestaltung und Kunst aus. Sie

umfasst zehn Institute: Industrial Design, Ästhetische Praxis und Theorie, Design-

und Kunst forschung, Integrative Gestaltung /Masterstudio Design, Mode-Design,

Kunst, Visuelle Kommunikation, HyperWerk, Innenarchitektur und Szenografie so-

wie die Lehrerausbildung. Bereits 1796 als Zeichenschule gegründet, erfolgte später

die Umbenennung in Gewerbe- und schliesslich in Kunstgewerbeschule. Seit 1997

bietet sie Fachhochschulstudiengänge an und ist seit der Jahrtausendwende Departe -

ment der Fachhochschule beider Basel, die inzwischen in Fachhochschule Nord-

westschweiz umbenannt wurde.

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Wettbewerb für das ‹Kunstfreilager›

Der Startschuss zum damals ‹Kunstfreilager› genannten Projekt fiel im Jahr 2006

mit der Auslobung eines Wettbewerbs, den die Christoph Merian Stiftung gemein-

sam mit dem Baudepartement des Kantons Basel-Stadt initiierte. Für das zweistufige

Verfahren luden die Veranstalter 26 Planungsteams ein. Die erste Phase des Wett-

bewerbs diente zunächst dazu, neben den Räumlichkeiten der Hochschule die ge-

wünschte Nutzungsvielfalt aus Wohnungen, Kunst- und Dienstleistungsangeboten

und Gastronomie innerhalb des Perimeters zu definieren. Die primäre Aufgabe für

die Architekten bestand in der Herausbildung einer unverwechselbaren Struktur.

Diese sollte in der Lage sein, die vorhandene identitätsstiftende Bausubstanz zu inte-

grieren und sie in einen spannenden Dialog mit neuen städtebaulichen Elementen

treten zu lassen. Bereits in der Wettbewerbsauslobung war auch die Anlage eines

öffentlichen Platzes vorgegeben.

Die 35 Personen umfassende Jury bewertete die eingereichten Arbeiten, um aus

ihnen für die Weiterbearbeitung der zweiten Stufe des Wettbewerbs sechs Büros aus-

zuwählen. Bereits in dieser Phase unterschied sich das Projekt der Basler Architekten

Morger + Dettli, einem der führenden Architekturbüros der Schweiz, wesentlich von

den anderen Einreichungen: Ihr Entwurf ging von einer auf ein Minimum redu-

zierten Intervention aus. Die Architekten hatten erkannt, dass es dem Gelände mit

einer homogenen Gebäudehöhe von rund zwanzig Metern an archi tektonischer

Akzentuierung mangelte, um es als markantes Zeichen im Stadtkörper zu fixieren.

Mit der Platzierung eines Hochhauses am Freilager-Platz 1 und an der Emil Frey-

Strasse, dem einzigen Neubau, gelang den Architekten eine präzise Antwort auf

die gestellten Anforderungen. Die Suche nach klaren prägnanten Formen ist eines

der zentralen Motive in ihrer Arbeit. Der Solitär auf fast quadratischem Grundriss

schliesst das Areal zur stark befahrenen Strasse ab. Der ehemalige LKW-Parkplatz

daneben wird baulich gefasst und als öffentlicher Raum im Zentrum der Anlage

definiert. Das Hochhaus wendet sich sowohl der Strasse als auch dem Platz zu.

Mit den ihn umgebenden Altbauten bildet es eine kompositorische Einheit. Das eben-

falls grossmassstäblich lang gestreckte Gebäude des ehemaligen Transitlagers

erhält hierdurch ein gleichwertiges Gegenüber. Beide Gebäude bilden eine Tor-

situation für den Zugang zum Campus. Überzeugend meistert das Projekt von

Morger + Dettli ebenfalls die Strukturierung der Nutzungen. In dem in der zweiten

Phase des Wett bewerbs verlangten Projekt für die Nutzungen der Fachhochschule

schlagen die Architekten einen Dialog von zwei Gebäuden vor. Mit Ausnahme der

Werkstätten und Ateliers siedeln sie sämtliche Institute der Hochschule im Hochhaus

an; das 47 Meter hohe Gebäude definieren sie als urbanen Schul-Organismus. Durch

die räumliche Zusammenfassung vielfältiger Nutzungen und Aktivitäten verhilft es

der Fachhochschule zu Lebendigkeit und ermöglicht regen Austausch. Die HGK er-

hält durch dieses Gebäude die lang vermisste Adressierung im öffentlichen Raum

und zugleich ideale Voraussetzungen für die institutsübergreifende Zusammenarbeit.

Die Werkstätten und Ateliers der Hochschule fanden auch schon im Wett be werbs-

beitrag von Morger + Dettli ihren Platz im prägnanten Altbau des ehemaligen Zoll-

freilagers. Seine rationale industrielle Struktur kam diesem Nutzungsvor schlag

ent gegen. Das alte Lager erhält die Bedeutung eines öffentlichen Gebäudes und bin-

det die Hochschule geschickt in die Geschichte des Ortes ein.

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Performance ‹anders landen› im ehemaligen Zollfreilagergebäude, Cornelia Huber, 2009.

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Neubau einer Landmarke

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Hochhaus von Morger + Dettli Architekten, eröffnet im Oktober 2014.

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Blick von der Brüglinger Ebene auf die neue Landmarke am Rande des Dreispitzareals.

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Der Solitär im städtebaulichen Dialog mit den Bauten an der Oslo-Strasse.

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Chromnickelstahl-Bahnen wickeln sich um das Volumen des Hochhauses.

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White Cube im 8. Obergeschoss des Neubaus.

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White Cube mit vier unterschiedlich tiefen Raum-schichten.

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Black Box im 2. Obergeschoss.