Campus Leben Nr. 10

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Campus Leben Nr. 10

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IMPRESSUM:

Herausgeber:Studentenvertretung der Hochschule

AschaffenburgWürzburger Straße 45, 63743 Aschaffenburg

Redaktion:André Gensler (V.i.S.d.P.), Pablo Calvo, Valérie Gensler, Alexander Jeppe, Cornelia Meyer-Olin, Fabian Pfenning, Alexander Radtke, Jasmin Reichle, Steffen Ronalter, Franka Schilbach, Marc Schmitt, Ann-Kathrin Zeisberger

Pablo Calvo, André Gensler, Alexander Jeppe, Alexander Radtke, Steffen Ronalter, Cornelia Meyer-Olin,401K, mark.o.m, Razza Mathadsa, VinothChandar, Baynham Goredema, PNNL Scientist Brian Riley

Druck: Media-Line-Services, Aschaffenburg

Zehn Semester CampusLeben – seit nunmehr fünf Jahren gibt es uns schon, um euch mit allerlei interessanten Infos rund um unser Studentenleben hier in Aschaffenburg zu informieren. Zehn Ausgaben – ein Grund zum Feiern und doch Aufbruchstim-

mung in der Redaktion. Für viele langjährige Redakteure wird dies die letzte Ausgabe gewesen sein, die sie bestritten haben. Eine neue Chance, neue Herausforderungen für

neue Gesichter, die die CampusLeben in Zukunft weiterhin entwickeln und prägen wer-den. Dafür brauchen wir EUCH! Meldet euch z.B. auf Facebook und werdet Mitglied in unserer Redaktion, helft uns, macht mit, gestaltet mit uns die Wahrnehmung der Hoch-schule in der Öffentlichkeit!

Auch abseits von Redaktionsinterna haben wir diesmal zahlreiche interessante Artikel für euch im Gepäck, wie zum Beispiel die große Checkliste für einen Auslandsaufent-

halt. Diejenigen unter euch, bei denen demnächst das Ende des Studiums ansteht, werden sich sicher für unseren „Bachelor, und dann?“ Artikel interessieren, in

dem auch eine aufschlussreiche Gehaltsübersicht enthalten ist. Politisch ge-prägte Naturen werden sich im Interview mit unserem Präsidenten, Prof.

der Hochschulverfassung zur Ermöglichung seiner Wiederwahl recht-fertigt. Auch sonst gibt’s wieder viel Neues vom Campus, Bartests,

Dispute, bildende Artikel und die Vorstellung der mysteriösen Deaddrop-Bewegung an unserer Hochschule. Viel Spaß beim

Lesen wünscht euch das CampusLeben-Team!

André Gensler, Chefredakteur

Editorial

facebook.com/campusleben.ab

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Inhalt

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Gefährliches Halbwissen

Das Härteste am Studentenda-sein ist wohl die Schreibtisch-platte, auf der man sich wäh-

rend einer Vorlesung mehr oder weniger freiwillig schlafen legt. Weil man während eines Vorlesungs-blocks wohl nicht auf die empfohlene Durch-schnittsschlafdauer von 6-8 Stunden kommt und die Bequemlichkeit der Pressspan-Kissen wohl zu wünschen übrig lässt, träumt sich vielleicht manch einer gerne in eine Welt ohne Prüfungsstress - z.B. in einen fernen Regenwald. Im Falle des Regenwaldes im Amazonasbecken be-steht hierbei natürlich die Gefahr, sich mitten in den wasserreich-

sten Fluss der Erde hineinzuträumen. Der Amazonas führt mehr Wasser als die sieben nächst-kleineren Flüsse der Welt zusammen. In diesem Fall träumt man sich also am be-sten direkt auf ein Floß, welches dann aber möglichst nicht aus Azobé-Holz ge-fertigt sein sollte, denn dieses ist schwe-

rer als Wasser und würde deshalb sofort sinken. Regenwälder gibt es im Übrigen

gen man beim Träumen auch durchaus in einen verregneten Wald in Nor-

damerika gelangen könnte. Vor den Prüfungen

könnte man

sich dann wenigstens auf den höchsten Bäumen der Welt, den Küstenmam-mutbäumen, verstecken, deren größter Vertreter über 115 Meter hoch in den Himmel ragt. Die nah verwandten Rie-senmammutbäume werden zwar nicht ganz so hoch, aber wesentlich dicker - aus dem Holz ihres voluminösesten Sprösslings alleine könnte man deshalb „Kopfkissen“ für ca. 69.000 Studenten machen. Um also jedem der 2,2 Millio-nen Studierenden in Deutschland einen angenehmen Schlaf bereiten zu können, müsste man 32 dieser Riesenbäume zu Pressspan verarbeiten. Ob man beim Schlafen dann tatsächlich jährlich bis zu sieben Spinnen unfreiwillig verspeist, wie es ein bekanntes Gerücht besagt, wissen wir jedoch nicht.

Fabian Pfenning

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Hot und SchrottVolleyballfeldUngezwungenes Freizeitvergnü-gen.

Vergünstigte TheaterkartenKultureller Ausgleich für den überanstrengten Bologna-Stu-denten.

Etikette-Training in PLVPraxisnäher geht nicht!

Erdbeertiramisu in der MensaJahrhundertwerk einerKochlegende!

Fehlende Parkplatzmarkierungen...und plötzlich passten doppelt so viele Autos auf den Park-platz.

Kein Studentenwerk AschaffenburgSolidaritätszuschlag Würzburg?

Scheiß Rasen...in gleich zweierlei Hinsicht!

K&D ProfsituationGefühlt ein einziger Professor für alle Vorlesungen eines gan-zen Semesters ...

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International Day

Am 23.05 war es wieder soweit. Die Hoch-schule Aschaffenburg lud in der Aula zum International Day ein. Hier konnten sich die

Studentinnen und Studenten rund um die Themen Auslandsstudium und Auslandspraktikum infor-mieren. Neben Vorträgen zur Planung, Förderung und Anerkennung der Studienleistungen sprachen Studierende in Kurzvorträgen über ihre Auslandser-fahrungen unter anderem in Brasilien, Finnland und Kanada. Abgerundet wurde das Programm mit In-formationsständen vom International Office, Back-packerpack, der Bibliothek und anderen Veranstal-tern. Hatte man sich dort über mögliche Wege ins Ausland informiert, konnte man einen Stock tiefer alles Mögliche rund um das Thema Schwerpunkte im Ausland in Erfahrung bringen. Hier erzählten Studierende und Professoren über Vorlesungsinhal-te, Seminararbeiten und Seminarvorträge sowie über die Prüfungen im jeweiligen Schwerpunkt. Auch hier war der Andrang trotz sommerlich heißen Tempe-raturen groß. Wer die Infoveranstaltungen verpasst haben sollte, kann sich über die Hochschulseite oder direkt beim International Office informieren.

Franka Schilbach

Mitfahrportal

Keine Lust mehr auf teure Benzinrechnungen? Genervt davon jeden morgen zum Zug zu hetzen? Oder habt ihr einfach genug davon

alleine im Stau zu stehen? Bald könnte euch geholfen werden. Ein Team vom SIFE Aschaffenburg plant ge-rade ein hochschuleigenes Mitfahrportal. Hier könnt ihr entweder Mitfahrer suchen oder in einer bestehen-den Fahrgemeinschaft mitfahren. Noch ist das Projekt in der Entwicklung, wir halten euch auf dem Laufen-den.

Pablo Calvo

Fusionslabor gesperrt

Aufgrund einer unplanmäßigen Kernschmelze ist der Bereich rund um das Fusionslabor für längere Zeit nicht begehbar. Bei dem Versuch

mit Hilfe einer kalten Fusion 1.21 GW zu erreichen, wurde leider der gesamte Laborbereich radioaktiv ver-seucht. Der zuständige Forschungsleiter Prof. Emmet Brown versicherte, dass zu keiner Zeit eine Gefahr für die Studierenden bestand. Prof. Brown hat unsere Hochschule mittlerweile verlassen.

Frerk Saxen

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Campus 2 – ein UpdateEs gibt einige Gerüchte um die Erweiterung der Hochschule Aschaffenburg im Hinblick auf einen neu-en Campus, auch als Campus 2 bekannt. Was ist Campus 2? Ab wann werden dort Studenten unterrichtet?

Campus 2 wird ab dem Win-tersemester 2012/13 Teil der Hochschule werden. Laut Vize-

präsident Prof. Dr. Stark sind die Räum-lichkeiten schon von der Hochschule übernommen und eingerichtet worden. Neben Büros für die Fakultäten, stehen zwei neue Hörsäle, zwei Computerräu-me und zwei Labore (IW) für Studenten beider Fakultäten zur Verfügung. Eine

dem Gebäude an der Würzburger Straße 164. Auch Parkplätze werden vorhanden sein. Damit das Pendeln vom „alten“ Campus zum neuen für die Studenten zeitlich einfach zu bewältigen ist, wer-den die Veranstaltungen entsprechend organisiert. Lediglich die Versorgung mit Koffein und Kohlenhydraten ist noch nicht ganz gelöst. Bis jetzt gibt es nur Fast Food in greifbarer Nähe. Auto-maten wären wenigstens für den kleinen

Hunger und Durst hilfreich. Alles in al-lem ist Prof. Dr. Stark jedoch überzeugt und sicher, dass sich die Studenten in den „schönen und klimatisierten Räumen“ wohlfühlen werden. Ein Blick durch die

Fenster scheint ihm Recht zu geben - und ab Oktober kann sich ohnehin jeder ein eigenes Bild machen.

Cornelia Meyer-Olin

Bibliotheksumbau

Die Hochschule Aschaffenburg muss durch die zusätzlich ge-schaffenen Studienplätze auch

die Bibliothekskapazitäten aufstocken.

Der Bibliotheksumbau wird in zwei

Obergeschoss im Februar und März 2012 umgestaltet. Die zweite Phase

umfasst das Untergeschoss, welches ab dem 23. Juli voraussichtlich 8 Wochen für die Studenten erneuert wird. Die Ausbauphase wird in die Semesterferi-en gelegt, damit die Studenten nicht zu sehr beeinträchtigt werden. Pünktlich zu Semesterbeginn wird der komplette Um-bau dann vollzogen und 120 m² mehr Raum geschaffen worden sein. Die Bi-bliothek wird dann 130 Arbeitsplätze (45 davon sind neu) sowie mehr Gruppen-arbeitsplätze und 10 Einzelarbeitsplätze zur stillen Arbeit vorweisen können, das sind immerhin 0,0038461 Arbeitsplätze pro Student. Des Weiteren wird aus dem jetzigen Zeitschriftenraum ein Raum für Präsentationstechnik, welcher, je nach Bedarf, als Lern-, Projektgruppen oder sogar Schulungsraum genutzt werden kann. Zusätzlich werden 25 neue Rega-

  Valérie Gensler

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Wenn dieses Jahr die Star Wars Saga nochmals in die Kinos kommt werden wieder unzäh-

lige Menschen mit aufblasbaren Licht-schwertern vor den Kinos campieren um den Mythos, die Saga, das Epos zu würdigen. Als Betriebswirtschaftler ver-folgen wir einen eher nüchternen An-satz, um uns des Themas Star Wars zu nähern. Denn auch wer so gar nichts mit der Star Wars Geschichte anfangen kann, aus ihr kann man einiges lernen. Aus rein wissenschaftlicher Sicht natürlich.

Organisationen nicht um Per-sonen herum aufgebaut werden

sollten

„Strategy follows Personnel Policy“, also auf Deutsch: eine Orientierung der Unternehmens-strategie an Hand der vorhandenen Mitarbeiter.

Natürlich ist es hilfreich eine bestimm-te Humanressource im Unternehmen zu haben, auf die man eine aussichtsrei-che Unternehmensstrategie aufbauen kann. Dies kann durchaus erfolgsver-sprechend sein; siehe Stefan Raab und Pro Sieben. Das Imperium hat hier aber kolossal versagt. Ersichtlich ist dies vor allem im letzten der Filme „Die Rück-kehr der Jedi Ritter“. Nach dem Tod des Imperators und Darth Vaders brach die ganze Organisation, auf Grund des Fehlens von Verantwortlichkeiten im

unteren und mittleren Management komplett in sich zusammen. Durch die Vereinnahmung von immer mehr Kom-petenzen auf sich und weg von seinen Untergebenen hat sich der Imperator selbst zur Organisation gemacht. Ohne ihn war diese zum Untergang verurteilt. Dies bringt uns direkt zu Punkt zwei.

Das mittlere Management wichtig ist

Das mittlere Management ist der Leistungsträ-ger vieler Unternehmen. Es übersetzt die Strate-gien des Topmanagements in operative Entschei-dungen und unternehmerisches Handeln.

Mit der Vereinnahmung von immer mehr Kompetenzen auf sich hat der Imperator nicht nur seine Organisation zum Untergang geführt. Er hat auch al-len seinen Mitarbeitern im unteren und mittleren Management jegliche Chancen und Hoffnungen auf mehr Kompeten-zen und einen Aufstieg im Unternehmen genommen. Motivation oder das Gefühl einer Teilnahme am Unternehmen war somit nicht mehr gegeben. Im Gegenzug wurden der Imperator und Darth Vader von den zusätzlichen Kompetenzen, die sie auf sich vereinnahmten, immer stär-ker korrumpiert. In „Eine neue Hoff-nung“ versuchte noch einer der Generäle eine Gegenrede zu Darth Vaders Plänen zu halten, wird jedoch von ihm durch

telepathischen Würgegriff daran gehin-dert. Ein solcher Umgang mit seinen Mitarbeiter ist natürlich, im Sinne eines guten Betriebsklimas, nicht unbedingt angebracht.

Unternehmensstrategien nicht zu eindimensional sein sollten

Strategieentwicklung basiert auf der Analyse der Ausgangssituation, der Darstellung der-selben in einem strategischen Portfolio und der anschließenden Ableitung von strategischen Op-tionen.

Der Strategieansatz des Imperiums ist so gesehen keiner. Eigentlich gibt es nur 1,5 Unternehmensziele: Zerstören wir alle Rebellen und wenn dieser Skywalker für uns arbeiten würde, wäre das auch nicht schlecht. Wenn er nicht will, töten wir ihn halt. So sieht keine vernünftige Unternehmensstrategie aus. Natürlich macht eine Konzentration auf die Kern-kompetenzen, in diesem Fall das Verskla-ven von Planeten, eines Unternehmens durchaus Sinn. Man sollte aber immer das Marktumfeld im Auge halten, sonst ist man ganz schnell seine Spitzenposi-tion los. Das sklavische Hinarbeiten auf ein dezidiertes Ziel kann somit, wie im Fall des Imperiums zum kolossalen Flop werden.

Pablo Calvo

Viel studieren du noch musst!Möge die Macht mit euch sein – wichtige Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre sind ist es leider nicht. Wir zeigen auf was ihr achten müsst, wenn ihr vorhabt, nach dem Studium die Galaxie zu versklaven. Als Beispiel dient uns das

Galaktische Imperium aus Star Wars.

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Wege ins Ausland

- Sprachkurs - Summer School- Auslandssemester - Auslandspraktikum- Double Degree - Abschlussarbeiten- Master

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Auslandserfahrung gesucht!Auslandserfahrungen und interkulturelle Kompetenzen werden immer wichtiger, doch wie bekommt man diese?

Welche Möglichkeiten gibt es, im Ausland Erfahrungen zu sammeln und wie wird der Auslandsaufenthalt geplant?

Wer möchte nicht gerne mal ei-nige Zeit im Ausland verbrin-gen? Sich mit einem Surfbrett

in die Fluten Australiens stürzen, über die Märkte Neu Delhis schlendern oder sich während der Siesta mit Freunden in einer spanische Bar treffen?

Doch wenn das Semester mit seinen Vorlesungen, Seminararbeiten und Prä-sentationen beginnt, sind Auslandsse-mester und Co. schnell wieder in weite Ferne gerückt. Wann hat man da noch Zeit, sich darum zu kümmern? Würde man überhaupt mit den ECTS hinkom-men? Was, wenn die Sprachkenntnisse nicht ausreichen? Eine Studie des Hoch-schul-informationssystems (HIS) hatte zu diesem Thema rund 14.000 Studenten befragt und gleich zwei der wichtigsten Probleme erkannt, mit denen sich die Studenten herumschlugen. Die Angst vor Zeitverlust und die Finanzierung. Dabei sind dies Probleme, die sich leicht lösen lassen, denn dazu bedarf es nur der richtigen Vorbereitung.

Neben der richtigen Absprache in Form von Learning Agreements oder Arbeitsverträgen gibt es verschiedens-te Förderungsmöglichkeiten, wie etwa Promos, Erasmus, MWKF und Aus-lands-BAföG, die dabei helfen sollen, dass mehr Studenten Auslandserfah-rungen sammeln können. Dabei reicht die Förderung von einem 4-wöchigen Sprachkurs bis hin zu verschiedensten Jahresstipendien. Weiterhin gibt es noch Auslandspraktika, Summer Schools, Double Degrees sowie die Möglichkeit, Abschlussarbeiten und den Master im Ausland zu machen.

Doch bleibt die Frage, wann das al-les geplant werden soll und was dabei beachtet werden muss? Aber auch das ist kein wirkliches Problem solange man rechtzeitig mit der Planung beginnt. Am Besten ist es natürlich, schon ein Jahr vor dem Auslandsaufenthalt zu begin-nen. Doch gibt es auch immer wieder Kurzentschlossene, die ihren Weg ins Ausland schaffen. Wichtig nach der Fra-ge, was man im Ausland machen möch-te, ist die Frage nach dem Gastland an sich. Ist das geklärt, heißt es, Informa-tionen über Land und Leute, eventuel-le Partnerschaften mit der eigenen Uni und Menschen zu besorgen, die bereits dort waren. Neben dem Internet sind das hiesige und das dortige Internatio-

und DAAD weitere hilfreiche Quellen. Ist auch das geschafft, fehlt nur noch, aktiv zu werden und sich zu bewerben, eine Wohnung zu suchen, die Koffer zu packen und den Auslandsaufenthalt zu genießen.

Lohnt sich ein Auslandsaufent-halt überhaupt?

Auch diese Frage ist leicht zu beant-worten: Ja, es lohnt sich auf jeden Fall. Denn unzählige Erfahrungen, eine Viel-zahl von neuen Eindrücken sowie neue Bekannt- und Freundschaften locken den Abenteuerlustigen. Vertiefte Spra-chenkenntnisse, interkulturelle Kompe-tenzen sowie neue Impulse für das Stu-dium und das spätere Berufsleben sind besonders für einen späteren Arbeitge-ber oder auch für eine spätere Selbst-

ständigkeit interessant. Neben einem lockeren Einstieg in das Bewerbungs-gespräch ist der Auslandsaufenthalt für den Arbeitgeber ein Hinweis, dass der

bel und mit anderen Kulturen vertraut ist. Besonders der letzte Punkt wird im-mer wichtiger, wurden doch allein 2011 nach Angaben des statistischen Bundes-amtes Waren im Wert von 1.060 Milliar-den Euro exportierte und Güter im Wert von 902 Milliarden importiert. Somit werden Auslandserfahrungen nicht nur persönlich, sondern auch in unserer glo-balisierten Berufswelt immer wertvoller.

Möchtest du auch ins Ausland?

Dann verschaff‘ dir zuerst einen Überblick über alles, was auf dich zu-kommen wird und beginne sofort mit der Planung, damit du keine Fristen ver-säumst. Damit du auch nichts vergisst,

alle wichtigen Fragen, die es vor einem Auslandsaufenthalt zu beantworten gilt. Mit Hilfe dieses Fahrplans kann dir nichts mehr passieren. Du kannst sie he-rausnehmen, aufhängen und nach jedem erledigten Punkt ein Häkchen setzen. Sei unbesorgt! Auch wenn es nach nach viel Arbeit aussieht: Es lohnt sich! Abenteu-er, Freunde und unvergessliche Erfah-rungen warten auf dich!

d

m

Franka Schilbach

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Ein Land lernt man bekanntlich am Besten

kennen, indem man es besucht und dort

aufregende Abenteuer erlebt und seine

ganz persönlichen Erfahrungen sammelt.

Aber wohin soll es gehen?

Und was erwartet mich dort?

Wir haben unsere Studenten im Ausland

befragt und sind auf spannende

Geschichten

gestoßen …

Postkarten aus ...

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Man hört nicht viel über das Land der 1000 Seen. Also kam ich ohne

große Erwartungen bei 34°C über Helsinki nach „Uusikaupunki“, mei-

ner Heimat für die nächsten 2 Monate. Mit knapp 16000 Einwohnern

auf 2000 km² (Aschaffenburg hat 70000 Einwohner auf 62km²) war

dort alles sehr ländlich gehalten. Man braucht schon ein Auto, um inner-

halb weniger Stunden in den nächsten größeren Ort zu gelangen. Aber

das macht Finnland aus. Die Menschen dort sind sehr gesellig und man

kommt in einer „Public Sauna“ recht schnell ins Gespräch. Alles auf

Englisch natürlich. Die Sprache dort zu lernen war für mich ein Ding

der Unmöglichkeit, mit angeblich 23 Zeiten und unaussprechbaren Wör-

tern wie beispielsweise „työskennellä“ für Arbeit. Also lernt man nur die

Standardsätze wie: „Minun nimeni on …“ (ich heisse), oder „meille vai

teille“ (zu mir oder zu dir). Auch durch Sport kommt man dort sehr schnell in Kontakt. Ich habe bei

Fußball-Turnieren mitgespielt, Frisbee Golf trainiert und vor allem beim

Eishockey den einen oder anderen kennen gelernt. Mit meinen Arbeits-

kollegen habe ich dann Finnland erkundet und ich kann sagen, ich war in den meisten großen Städten feiern.

Neben Helsinki, Tampere, Turku und weiteren habe ich auch ein Wochenende in Stockholm verbracht, welches

mit der „Party-Fähre“ einfach zu erreichen ist. Bis heute habe ich noch Kontakt zu meinen neuen Freunden aus

dem Norden und ich kann eine solche Erfahrung JEDEM nur ans Herz legen!!

Mein größtes Bedenken über China war, ob ich dort etwas zu Essen

sche Küche sehr und es gibt so einige Gerichte, die ich nun vermisse. Da-

mit meine ich natürlich nicht Hund oder Katze, das habe ich dann doch

boykottiert. Die Menschen sind unheimlich nett und hilfsbereit, jedoch

können nur die Jüngeren Englisch. Aber man kommt auch mit Zeigen

sehr weit ;-) Ich hatte vor, meine Chinesisch-Kenntnisse zu vertiefen,

Chinesisch I + II hatte ich schon in Aschaffenburg belegt. Ich habe auch

sicher viel dazu gelernt, aber weit nicht so viel wie ich wollte. Dafür bin

ich viel herumgekommen. Nach Abschluss meines Praktikums hatte ich

noch zwei Wochen Zeit, die ich mit einer Rundreise voll ausgenutzt habe.

Ob chinesische Altstadt, die große Mauer, Reisterassen, Yellow Mountain

oder die Tigersprungschlucht; keinen Besuch dieser Sehenswürdigkeiten

habe ich bereut. Man kann auch problemlos innerhalb von China günstig

eine englische Seite online möglich. Mein ständiger Begleiter war mein

Lonely Planet Reiseführer - randvoll gepackt mit hilfreichen Infos.

Mein Praktikum habe ich in Nanjing bei Siemens absolviert. Wohnung

leicht aus. Dadurch, dass ich viel gereist bin, habe ich dann jedoch etwas draufgezahlt. Das Klima hängt stark

davon ab, wo man ist (großes Land). Nanjing hat einen kalten, langen Winter und kurzen, schönen Frühling

und Herbst. Im Winter kann ich Hongkong nur empfehlen, dort konnte ich zu Weihnachten noch mit T-Shirt

rumlaufen, im Sommer wird man dort jedoch vermutlich gegrillt. Ich kann jedem nur empfehlen, ein Semester

schen Kollegen zum Karaoke zu gehen. Man muss es nicht mögen (mir hat‘s gefallen), aber eine Bildungslücke

ist es sonst wohl doch!

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Ihre nächste Apotheke, in Minuten erreichbar!

Würzburger Straße 28, 63739 Aschaffenburg (gegenüber Opel Brass am Kreisel zur Innenstadt)

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Warum ist es denn am Main so schön? Die Redaktion begibt sich auf Weinerkundungstour durch das schöne Maintal. Wir erlaufen uns 19 Weinsorten und stellen euch

die besten vor.

Gute Weine gibt es viele. Ob aus Itali-en, Spanien, Frankreich oder aus weiter entfernten Anbaugebieten wie Australi-en oder Südafrika, die Variationen sind beinahe grenzenlos. Betrachtet man sich allein die Auslage im Supermarkt, so ist das Angebot enorm. Aber warum in die Ferne schweifen? Schließlich besuchen wir ja eine unterfränkische Hochschu-le und nur wenige Minuten von dieser

Weinlagen. Allerdings bedeutet die Exis-tenz einer Weinlage nicht automatisch auch, dass dort guter Wein angebaut wird. Wir, als Redaktion, nehmen unse-ren journalistischen Auftrag sehr ernst und machen einen ausführlichen Test um

des lokalen Weins bestellt ist.Das komplette Spektrum an Franken-

wein auszutesten ist, selbst für wirklich trinkfeste Zeitgenossen, kein leichtes Unterfangen. Wir bleiben also in der

Region und beschränken uns auf zwei Lagen. Den Erlenbacher Hochberg und den Klingenberger Schlossberg. Beide liegen etwa 20 Kilometer mainabwärts von Aschaffenburg und sind mit Auto oder Zug in weniger als einer halben Stunde zu erreichen. Hier baut eine gro-ße Anzahl an größeren und kleineren Winzern eine noch größere Zahl an Wei-nen an. Genug Auswahl also für unser Vorhaben. Doch wir wollen den Wein nicht nur trinken. Wir wollen ihn erle-ben, ihm zu seinen Wurzeln folgen. Also macht sich die Redaktion an einem son-nigen Tag auf ins besagte Anbaugebiet, um sich den Wein zu erlaufen.

Auf einer Strecke von etwa vier Ki-lometern, von Erlenbach nach Klingen-berg, entlag am malerischen Main, wird am Erlenbacher Hochberg Wein ange-baut. Diese Weinlage wollen wir ablaufen

und an jedem Wingert, den wir passie-ren, den dort angebauten Wein trinken; und zwar den Ganzen. Schließlich müs-sen wir uns erst umfassend informieren, um ein Urteil über Qualität der hier an-gebauten Weine bilden zu können. Der Vollständigkeit halber werden wir auch noch einige Lagen des, sich in unmittel-

Schlossberges, verköstigen. Schließlich wollen wir uns nicht vorwerfen lassen zu eindimensional zu testen!

So liegen also insgesamt 19 Weine, 14 verschiedener Weingüter und Winzer, und ein Spatziergang im Sonnenschein vor uns. Die Impressionen der Wande-rung, sowie die fünf besten Weine stellen wir euch jetzt vor.

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Weinbau Möckl (Klingenberg)

2009er Weißherbst

Rosewein, aus einer einzigen Weinsorte und Weinlage gekältert. Trocken und lieblich.

Weinbau Stritzinger (Klingenberg)

2010er Terrassino

Als Perlwein aus Bio-Weinbau. ein Exot im Test. Am besten eiskalt trinken.

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Weingut der Stadt Klingenberg

2007er Portugieser

Der Klassiker. Hohe Qualität und sehr gut im Geschmack.

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Weinbau Zöller (Mechenhard)

2011er Bacchus

Süßer und fruchtiger Weiß- wein. Wird mit weißer Limo auch als kalte Ente getrunken.

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Freie Zeiteinteilung, wochentags bis in die Morgenstunden durch die Straße ziehen und Kontakt zu

vielen Kommilitonen. Gerade zum Ende der Studienzeit überkommt einen schon einmal die romantisch-verklärende Rück-schau und die Idee „Häng ich doch noch einen Master dran?“ wird immer attrakti-ver. Trotz des vorhandenen Angebots an unserer Hochschule zieht es so manchen Bachelor-Absolventen – aus vielschichti-gen Gründen – an die Uni. Nicht ganz ohne Grund bezeichnete einer unserer Professoren der Fakultät Ingenieurwis-senschaften das vergangene Semester Elektro- und Informationstechnik als „Fluchtsemester“. Wir haben mit zwei ehemaligen Kommilitonen gesprochen, die für ihr Aufbaustudium an eine Uni-versität gewechselt sind. José studiert seit

diesem Semester Elektrotechnik an der Technischen Universität in Berlin. Eben-falls für ein Studium in Berlin, allerdings an der Freien Universität, hat sich Ricar-da entschieden. Sie studiert Management und Marketing im zweiten Semester. Wir haben die beiden nach ihren Beweggrün-den, ihren persönlichen Zielen und vor allem ihren bisher gesammelten Erfah-rungen gefragt.

Generell stehen jedem Bachelorab-solventen die Türen zu einem Master-studium offen. Dabei spielt es zunächst einmal keine Rolle, ob dies an einer Fach-hochschule oder Universität, in Deutsch-land oder im (europäischen) Ausland ge-schieht. Nach den Bologna-Reformen ist zunächst einmal jeder in Europa erlangte Bachelor gleichgestellt. Dennoch versu-chen viele Hochschulen, besonders ihre

eigenen Absolventen in den weiterfüh-renden Studiengang zu bekommen, was angesichts der vorherrschenden Knapp-heit an Masterplätzen auch nicht verwun-derlich ist. Mit einem guten oder besser sehr guten Bachelorzeugnis ist es aber trotz aller Vorbehalte durchaus möglich, auch an der eigenen Wunschuniversität einen Platz zu erhalten. Die Gründe da-für können vielfältig sein. Wer eine wis-senschaftliche Karriere in der Forschung anpeilt, kommt ohne Master nicht weit. Bis auf ganz wenige Ausnahmen ist der Abschluss notwendig, um promovieren zu können. Hier bietet es sich besonders an, um einen Sitzplatz im Uni-Hörsaal zu kämpfen, da man dabei schon ein-mal seinen Doktorvater kennenlernen kann – trotz aller Gleichstellung haben nur Universitäten das Promotionsrecht.

Bachelor - und dann?Dreieinhalb Jahre arbeiten wir hier (mindestens) daraufhin. Die gesamte Zeit an der Hochschule ist es das Fernziel, für das man das gemütliche Sit-in um Mitternacht verlässt, um am nächsten Morgen in der Vorlesung zu sein oder den Tag am See absagt, weil noch dringend was für die Klausur zu pauken ist. Doch spätestens, wenn man in der Stadthalle sein Bachelorzeugnis in der Hand hält stellt sich obige Frage. Was jetzt? Wie geht es für mich weiter? Will ich in einem Praktikum noch etwas Erfahrung sammeln, schnellstmöglich vom Studium in den (festen) Job oder doch noch weiter-studieren? Eine konkrete Antwort können leider auch wir nicht geben, vielleicht aber eine kleine Orientierungshilfe.

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denen Unis nicht unverschämt hoch war, war Bürokratie die größte Hürde. Aber sie ist schaffbar. Früh informieren und notwendige Dokumente zusammenbrin-gen. Fristen einhalten. Am wichtigsten ist, den Mut aufzubringen es zu versu-chen, auch wenn man scheitern kann. Ich habe auch Absagen bekommen.

CampusLeben: Was gibt es über den Alltag an deiner Uni zu erzählen? Was ist der größte Unterschied zum Studium an der HAB?José: Die Schwerpunkte liegen anders. Das Niveau ist an manchen Stellen doch höher – besonders in Mathe und Physik.

dafür gibt es hier auch im Grundstudium viel mehr Wissensvermittlung und weni-ger Praktika.Ricarda: Das wissenschaftliche Arbeiten ist viel stärker ausgeprägt als in Aschaf-fenburg. Es wird mehr Wert auf Theorie als auf Praxis gelegt.

CampusLeben: Fühlst du dich durch unsere Hochschule gut vorbereitet? Was hätte besser laufen können?José: In Dingen wie Programmieren fühle ich mich sehr sicher im Vergleich zu den TU-Studenten und Leuten von anderen Hochschulen. In Aschaffenburg lief alles wie am Schnürchen.Ricarda: Ich fühle mich sehr gut vorbe-reitet. Man hätte allerdings die Studenten in Aschaffenburg anstatt mit Büchern verstärkt mit Papern arbeiten lassen kön-nen.

CampusLeben: Was hast du in Aschaf-fenburg studiert?José: Elektro- und InformationstechnikRicarda: Betriebswirtschaftslehre

CampusLeben: Was war die Motivati-on für dich, den Master an der Uni zu machen?José: Ich hatte nicht das Gefühl, dass ich jetzt mit einem festen Arbeitsplatz glück-lich werden würde. Natürlich hat mich auch das Fachliche interessiert, außer-dem: Wie ist es, an einer Uni zu studie-ren? Ist es wirklich so viel schwieriger?Ricarda: Ich wollte weiteres Wissen er-lernen und eine bessere Ausgangslage für zukünftige Berufe erlangen.

CampusLeben: Was war dein erster Eindruck von der Uni?José: Man muss vorwegnehmen, dass die TU Berlin nicht die hübscheste ist. Sonst war er doch recht positiv. Natürlich fühlt man sich am Anfang sehr ins kalte Was-ser geschmissen, aber das ist ja immer so. Was mich am meisten gefreut hat und ich

Aktivitäten, die von der Uni für die Frei-zeit angeboten werden, ist gigantisch.Ricarda: Eigentlich gut, wir waren nur mit 43 Studenten in dem Studiengang was doch sehr ähnlich wie in Aschaffen-burg ist. Jedoch war der Workload leider nicht vergleichbar mit Aschaffenburg. Der ist hier deutlich höher.

CampusLeben: Wie sah dein Weg bis zur Immatrikulation an der Uni aus?José: Solange der NC an den verschie-

CampusLeben: Thema Zeitbedarf: Wie viele Stunden/Woche hast du in etwa im Bachelorstudium und jetzt aufgewendet?José: Die Frage mag ich nicht. 45 und mehr. Bei beiden. Ist schwer einzuschät-zen. Ich habe meinen Bachelor innerhalb der Regelstudienzeit abgeschlossen, da war das letzte Semester kein Ponyhof. Und das mit dem faulen Studenten gibt es ja wirklich nicht. Vielleicht studiere ich da was Falsches, aber ich habe immer ge-nug zu tun. Zeitmanagment ist da das A und O.Ricarda: Im Bachelor etwa 30 Stunden in der Woche. Im Master ist es deutlich mehr. 70-80 Stunden sind die Regel.

CampusLeben: Wie sind die Uni-Profs gegenüber dir als FH-Absolvent einge-stellt?José: An der TU Berlin ist alles so bunt gemischt, da fällt man eher auf, wenn man Deutsch ist. Die Profs sind jetzt alle sehr nett. Und da muss ich auch gleich mal ein Vorurteil aus dem Weg räumen bzw. abdämpfen. Im Grundstudium kann es gut sein, dass in einer Vorlesung 1000 Leute sind, aber im Masterstudium sind selbst an der TU Berlin manchmal nur 10 Leute in einer Vorlesung. Ricarda: Sie sind schon generell gegen FHs negativ eingestellt. Ob jetzt auch persönlich gegenüber mir weiß ich nicht, meine Noten sind okay, da schlägt es sich auf jeden Fall nicht nieder.

CampusLeben: Vielen Dank, dass Ihr euch Zeit genommen habt.

Auch für einen Auslandsaufenthalt ist ein Masterstudiengang ein guter Rah-men. In jedem vierten Studiengang ist

-bei klar steigend. Wer dagegen nur auf ein höheres Einstiegsgehalt hofft, muss zunächst einen Dämpfer hinnehmen. Masterabsolventen verdienen zwar mitt-lerweile genauso viel wie Diplomer – in

-genüber den Bachelorabsolventen recht wenig für zwei Jahre Studium ohne Ver-dienst. Dennoch kann sich der Master auszahlen – die Aufstiegschancen sind gerade in den gut bezahlten Bereichen Management, Consulting und F&E klar

höher. Der Gedankengang von Prof. Webersinke: „Wenn eine Führungsauf-gabe zu vergeben ist und da sitzen fünf Bachelor und ein Master, hat der schon einmal sehr gute Chancen“ führt zu 25% mehr Gehalt nach 2-5 Jahren. Auch die Bewerbung für einige Berufe wird durch einen Master erleichtert oder überhaupt erst möglich. Gerade im Süden der Re-publik sind Unternehmen schon früh dazu übergegangen, gezielt nach Master-studenten zu suchen, auch wenn dieser Trend momentan wieder etwas abebbt und die akademischen Ansprüche an die Bewerber in der Breite eher wieder zu-rück gefahren werden.

Auf eine Besonderheit an unse-

rer Hochschule sei noch hingewiesen: Durch den siebensemestrigen Bache-lor steigt die Regelstudienzeit bei einem anschließendem viersemestrigen Master um ein halbes Jahr auf 5,5 Jahre. Dreise-mestrige konsekutive Master, wie sie un-sere Hochschule anbietet, gibt es leider noch selten.

Letztlich liegt es beim Einzelnen, wel-che Argumente er stärker gewichtet. Un-ser Tipp ist daher denkbar einfach. Redet mit Leuten, die sich bereits für einen Weg entschieden haben, vielleicht hilft dabei ja auch der hier abgedruckte Fragebogen ein klein wenig weiter.

Alexander Radtke und Steffen Ronalter

Interview: Erfahrungen aus erster Hand

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Page 22: Campus Leben Nr. 10

Laut einer Gehaltsstudie für Hoch-schulabsolventen beträgt das jähr-liche Durchschnittsgehalt für Ein-

Branchen, Funktionen, Regionen und Unternehmensgrößen hinweg.

Am meisten verdienen unsere Ab-solventen in den Bereichen Fertigung

Jahr). Die Kandidaten für Berufsfelder wie Marketing, Personalwesen und Trai-neeprogramme werden mit rund 38.000

lohnt

Frage in welchem Bereich man arbeiten

m ö c h -te auch die der

Unternehmensgröße – Kleinunternehmen, Mit-

telstand oder Großkon-zern. Entscheidet man sich

zwischen einem weltweit ope-rierenden Groß-

unternehmen oder einem kleinen Betrieb

mit eventuell besseren Aufstiegschancen? Am

Gehalt orientiert fällt die Antwort eindeutig aus: Unternehmen mit mehr als 5.000 Mitar-beitern bezahlen die Beschäftigten am besten. Es gilt die Faustregel „Je weni-ger Mitarbeiter ein Betrieb hat, umso weniger ist zu ver-dienen“. In Groß-konzernen liegt das durchschnitt-

darunter. Die Ingenieure und BWLer,

die sich nach dem Studium in der

Fahrzeug-Industrie sehen, werden die Entscheidung nicht bereuen: Mit46.000

Sektor, gleich gefolgt von der Elektro-technik- und Maschinenbau-Branche mit

ger zu empfehlen sind Berufseinstiege in die Schlusslichter Öffentlicher Dienst

che nur noch vom Tourismus unterboten

Wo genau es allgemein die besten Ge-hälter für uns Hochschulabsolvent gibt, erfahren wir in der Analyse nach Regio-nen, welche ein überraschendes Ergeb-nis liefert. Am meisten verdienen Ein-steiger demnach in Niedersachsen und Schleswig-Holstein, gefolgt von Bayern und Baden-Württemberg. In allen vier Bundesländern liegt der Mittelwert bei

men, allerdings liegt auch dort das arith-

Schaut man sich die Großstädte und Metropolen der Bundesrepublik genau-er an, stellt man fest, dass es auch hier, wenn auch kleine, Unterschiede nach den verschiedenen Abschlüssen gibt. Demnach sind die Verdienste für Bache-

besonders gut, während Master-Absol-venten in Frankfurt am Main am meisten verdienen können (jeweils etwa 42.600

ger über alle Abschlüsse hinweg in Düs-

Wie viel werde ich später verdienen ?„Was bringt das Studium tatsächlich und wo werden die höchsten Gehälter gezahlt“ – dies sind harte Worte, treff en aber ge-nau den Punkt eines jeden Studenten. Schließlich verfolgen wir alle das Ziel, durch unsere jetzt investierte Zeit und unseren Lernaufwand im späteren Berufsleben im Schnitt deutlich mehr zu verdienen als Kandidaten ohne einen Hochschulabschluss.

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Page 23: Campus Leben Nr. 10

seldorf, Mainz und Köln.

Eine we-s e n t l i c h größere Rolle spielt der Stu-dienabschluss bei den Ein-s t i e g s g e h ä l -tern in den Unternehmen selbst: Ba-chelorabsol-venten verdienen in Unternehmen mit 100-999

dem Durchschnitt entspricht. In dersel-ben Unternehmensgröße verdienen Ein-steiger mit dem Master-Abschluss 41.311

bei Kleinstunternehmen. Bachelorabsol-

Für unsere Studenten, die noch ein

Praxissemester vor sich haben, ist es vielleicht interessan zu wissen, dass die Vergütung von Praktika im Jahr 2012 bei

die kurz vor der Bachelorarbeit stehen und ihre Abschlussarbeit in einem Un-ternehmen schreiben werden, bezahlen

Aber Gehalt hin oder her, der Spaß am Studium und dem gewählten Studiengang sollten dabei immer im Vordergrund ste-hen! Und auch bei der Berufswahl sollte zuoberst das eigene Interessensgebiet stehen, selbstverständlich kombiniert mit guten Gehaltsaussich-ten.

Denn wie wir alle wissen ist Spaß an dem was man tut, neben dem Gehalt, der beste Antrieb – und damit unbezahlbar!

Jasmin Reichle

Quelle: alma mater Gehaltsstudie 2012

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Page 24: Campus Leben Nr. 10

Erfolgsgeschi

Jens KunkelWirtschaftsingenieurwesen

Enterprise Sales Manager D/A/CHPlanung, Organisation, Führung und Kontrolle desKey-Account-Vertriebsteams

seit 2/2010 bei Mindjet

Warum gerade Mindjet?Was schätzt du dort?

tolles Produkt

kein "Konzern", vieleEntfaltungsmöglichkeiten

Francis KremerBetriebswirtschaftslehre

Enterprise Account Manager D/A/CH

Betreuung von großenKunden (Potentialentwicklung,Workshops und Trainings)

Neukundengewinnung

seit 09/2010 bei Mindjet

Warum gerade Mindjet?Was schätzt du dort?

amerikanischer, dynamischerSpirit, sehr wenige festgetretenePrinzipien

Rückhalt durch das Management, schneller Draht nach oben

Annika KunkelBetriebswirtschaft und Recht

erst Praktikantin jetztWerkstudentin im Bereich HumanResources

Mitarbeit in der Personaladministration,-beschaffung, -entlohnung, -entwicklung

Personalmarketingprojekte

seit 08/2011 bei Mindjet

Warum gerade Mindjet?Was schätzt du dort?

außergewöhnlich kollegiales Umfeld - TOP Betriebsklima!

Praktikanten sind vollwertige Mindjetter

Einbringung eigener Ideen

Page 25: Campus Leben Nr. 10

chichten

Manager Marketing Operations EMEATeam Lead

EMEA-weite Sales Kampagnen

seit 01/2007 bei Mindjet

Warum gerade Mindjet?Was schätzt du dort?

Starker Teamspirit

wachsende Firma, Möglichkeiten zum Mitgestalten

Internationales Flair

Human Resources Specialist EMEAA - Z des Personalwesens z.B.Personalbetreuung, Personalbeschaffung,Vorbereitung der Gehälter usw.

seit 09/2004 bei Mindjet

Warum gerade Mindjet?Was schätzt du dort?

junges, dynamisches, internationales Team

sozialorientiertes Unternehmen

starke Förderung von Talenten

Welche Tipps würdest dujemandem geben, der diegleiche Richtung wie dueinschlagen möchte?

Erfahrungen sammelnz.B. durch Praktika, Auslandsaufenthalt

sich frühzeitig um Bewerbungsprozesskümmern

Andreas FriesBetriebswirtschaftslehre

Bachelorand im Bereich Human Resources

Unterstützung des HR-Teams in allen Belangen

Recherchen zu den Themen Social Recruitment,Web 2.0, Social Media im HR-Bereich,Businessnetzwerke z.B. LinkedIn,Personalmarketing 2.0

seit 02/2012 bei Mindjet

Warum gerade Mindjet?Was schätzt du dort?

super Betriebsklima

flache Hierarchien

Beate HofmannBetriebswirtschaftslehre

Olga ReisBetriebswirtschaft und Recht

Page 26: Campus Leben Nr. 10

CampusLeben: Zuletzt klang es so, als hätten Sie sich bereits mit dem Abschied aus dem Präsidentenamt abgefunden. Nun mussten Sie als Mitglied der Hoch-schulleitung selbst den Antrag einbrin-gen der eine weitere Amtszeit zumindest möglich macht. Woher der Sinneswan-del?Diwischek: Letztes Jahr war es noch nicht möglich eine andere Aussage zu machen. Die Initiative für eine weitere Amtszeit kam erst im letzten halben Jahr aus der Hochschule heraus von mehre-ren Leuten, von denen ich angesprochen wurde. Natürlich ist da im Vorfeld in den Gremien diskutiert worden. Das ist auch richtig so - aber wenn ich mich bereit er-kläre, mich nochmal zur Wahl zur stellen, ist es nur konsequent, wenn ich den for-mal erforderlichen Antrag zur Grund-ordnungsänderung auch unterstütze.

CampusLeben: Das heißt Sie werden damit im November auch noch einmal kandidieren?

Diwischek: Ich hatte seinerzeit gesagt, wenn die Möglichkeit bestünde, dass ich noch einmal antreten kann, dann würde ich mich nochmal zur Wahl stellen. Weil mir die Arbeit ja auch Spaß macht und wenn ich das weiterhin machen möchte, muss ich mich der Wahl stellen.

CampusLeben: Denken Sie, dass eine Amtszeitenbegrenzung für dieses Amt per se sinnvoll ist?Diwischek: Warum sollte man die Amtszeit begrenzen? Man würde der Hochschule die Möglichkeit entziehen völlig frei zu entscheiden. Man schließt durch eine Begrenzung sozusagen einen Kandidaten von vornherein aus. Warum sollte man einen Kandidaten ausschlie-ßen, wenn Personen im Hochschulrat grundsätzlich bereit sind, diesen zu wählen? Bei den unbegrenzten Amtszei-ten der Dekane fragt ja auch keiner nach, sofern die Fakultäten denken, dass diese ihre Arbeit gut machen.

Demokratie à la Putin?§3 Abs. 1 unserer Grundordnung sah lange vor, dass der Hochschulpräsident nur einmal wiedergewählt werden durf-

te. Am 25. April dieses Jahres hat der Hochschulrat dies auf maximal zwei Wiederwahlen geändert. An sich kein spannender Vorgang, jedoch mit prekären Timing. Der Antrag wurde kurz vor dem Ende der zweiten Laufzeit von

Prof. Dr. Diwischek als Präsident gestellt. Russische Verhältnisse an der Hochschule oder ein gewöhnlicher Vorgang? Wir haben mit Prof. Dr. Diwischek gesprochen.

CampusLeben: Die Dekane stehen je-doch auch nicht so in Kontakt mit Un-ternehmen und Kommunen wie Sie.Diwischek: Dass der Präsident ganz vorne steht ist klar. Ich habe ja auch die Außenvertretungsbefugnis der Hoch-schule. Aber auch die anderen Mitglieder der Hochschulleitung und die Dekane haben vielfältige Öffentlichkeitskontak-te.

CampusLeben: Dieser Kontakt kann zu Problem führen. Stimmen Sie zu, dass eine Amtszeitenbegrenzung Korrupti-onsaffären wie bei der EBS im vergange-nen Jahr verhindern kann?Diwischek: Es hat Vor- und Nachteile. Ohne Netzwerk passiert heutzutage gar nichts mehr. Je besser jemand vernetzt ist, desto mehr Vorteile hat es auch für die Institution. In den letzten 12 Jahren ist ein ganz gutes Netzwerk aufgebaut worden. Das ist zumindest nicht zum Nachteil der Hochschule. Der Fall bei der EBS war anders gelagert. Das Präsi-

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Page 27: Campus Leben Nr. 10

Sicherlich gibt es gute Gründe die Präsidentenamtszeit auch an unse-rer Hochschule nicht zu begren-

zen. Verlässlichkeit gegenüber Partnern, Professoren und Studenten und ein ausgebautes Netzwerk in Region und Hochschulwesen gehören dazu. Zudem ist es ja nicht einmal garantiert, dass “der Neue” auch positive Akzente setzen kann - womöglich ist es ein postengeiler Schaumschläger der viel redet und wenig macht. Oder noch schlimmer - er nimmt sein Amt sogar ernst aber versemmelt je-des Projekt von Vorne bis Hinten. Nein, dann doch lieber weiter wie bisher, denn es lief ja gut. Gut lief es wirklich. Ge-radezu herausragend ist die Entwicklung der Hochschule in den zwölf jahren seit ihrer Gründung. Studenteneinbindung, Lehrqualität, Ambiente, Rankings - wo man hinsieht nur Erfolgsgeschichten. Das ist nicht einmal Ironie.

Doch auch Frau Dr. Merkel weiß, dass für die “Kontinuität der Aufgabenerfül-

lung” nicht immer derselbe Mann am Ruder sein muss. Ein neuer Präsident mit neuen Ideen und vor allen Dingen frischen Schwung und Enthusiasmus stört die Bequemlichkeit, welche sich in großen Verwaltungsstrukturen wie der

einschleicht. Zwölf Jahre sind genug um Hochschulpolitik zu prägen und gestal-ten, um seine Ideen zu verwirklichen und an Problemen zu arbeiten. Vielleicht würde ein anderer Präsident weniger gute Arbeit machen, vielleicht auch nicht. Aber die bloße Angst, dass es schief ge-hen könnte ist kein guter Ratgeber um die Grundordnung der Hochschule zu ändern.

Natürlich ist das Bewerbungsverfah-ren prinzipiell offen, aber das Prof. Di-wischek noch einmal kandidiert macht es anderen Kandidaten fast unmöglich sich gegen ihn zu behaupten. Einige werden es gar nicht erst versuchen. Auch so schließt man also einige Kandidaten

aus, die gegen den Amtsbonus kaum bestehen können. Schließlich ist es kei-ne Bundestagswahl bei der man zuvor monatelang durch Talk Shows tourt um seine Standpunkte jedem klarzumachen, ob der es hören will oder nicht. Gewählt wird in kleinem Kreis, von und mit be-kannten Gesichtern. Ja, selbst wenn der Hochschulrat tatsächlich nach einge-hender Beratung und Bedenkzeit zum Schluss kommt, dass Amtszeitbegren-zungen nicht mehr zeitgemäß sind, ist das Timing denkbar schlecht. Das der gerade amtierende Präsident von seinem

-felhaftes Licht auf diesen Vorgang, ob berechtigt oder nicht. So drängt sich der Eindruck auf, dass man vor allem han-delte, weil man nicht wusste wer es denn sonst werden soll. Man schätzte die Risi-ken einer neuen Entwicklung größer ein als die Chancen und vermied sie daher lieber - das ist eine denkwürdige Ent-wicklung.

Kein gutes SignalUnabhängig von den Gründen für die Entscheidung sollte dabei jeder Anschein von „Geklüngel“ strengstens vermie-

den werden. Ein Kommentar von Alexander Radtke

dentenamt an unserer Hochschule lässt es gar nicht zu, noch Nebentätigkeiten auszuüben, wie es der Präsident der EBS tat. Insofern kann es gar nicht zu irgend-welchen Verquickungen mit persönlich-wirtschaftlichen Interessen kommen.

CampusLeben: Sie sind nun seit zwölf Jahren Präsident der Hochschule - wor-auf sind Sie besonders stolz?Diwischek: Ich denke da muss man nur über den Campus laufen und dann sieht man, was hier alles passiert ist. Aber da-rauf können wir alle stolz sein. Im üb-rigens sind wichtige Entscheidungen ja Gremienentscheidungen, insofern ent-scheide ich ja nicht alleine. Wir haben ge-meinsam dafür gesorgt, dass die Hoch-schule ein gutes Ansehen in der Region und bei den Unternehmen hat und dass wir eine hervorragende Lehre anbieten, die auch überregional anerkannt ist.

CampusLeben: Vorausgesetzt Sie wür-den im November noch einmal gewählt - worauf wären Sie in sechs Jahren be-sonders stolz?

Diwischek: Das ist nicht der Zeitpunkt ein Wahlprogramm auszugeben. Der Zeitpunkt solche Statements abzugeben wird sein, wenn der Hochschulrat da-nach fragt. Ich fände es zu diesem Zeit-punkt auch unfair anderen Kandidaten gegenüber.

CampusLeben: Gerade durch die Än-derung der Grundordnung könnten an-dere Kandidaten abgeschreckt worden sein sich gegen Sie für das Amt zu be-werben. Die Erfolgsaussichten für eine solche Kandidatur sind gesunken.Diwischek: Ein gewisser Amtsbonus ist möglicherweise da. Wenn der Amtsin-haber einen guten Job gemacht hat, hat er eine gute Chance nochmal gewählt zu werden. Wenn dagegen die Mehrheit des Hochschulrats meint, dass er den Job nicht gut gemacht hat, wird er nicht mehr gewählt. Aber die Präsidentenstel-le wird ja öffentlich ausgeschrieben, da kann sich jeder darauf bewerben, das muss nicht einmal jemand aus dem Haus sein.

CampusLeben: Verstehen Sie Vorbe-halte, dass für eine Grundsatzänderung nicht ein solcher konkreter Fall wie jetzt als Aufhänger dienen sollte?Diwischek: Eine Grundordnung ist ja nie für die Ewigkeit gemacht. Eine gan-ze Reihe von Hochschulen haben auch unbegrenzte Zeitrahmen, es ist nichts Besonderes was jetzt exklusiv an unserer Hochschule passiert. So eine Änderung wird immer in der Amtszeit eines Prä-sidenten liegen und ist somit immer ein Stück personenbezogen.

CampusLeben: Waren Sie selbst von dem Gang der Dinge überrascht?Diwischek: Für mich war bis vor einem halben Jahr auch nicht klar, dass die-se Entwicklung kommt. Ich hatte nicht unbedingt damit gerechnet, überrascht wäre aber übertrieben. So ungewöhn-lich ist dieser Vorgang nicht. Jetzt ist die Entscheidung über eine mögliche weite-re Amtszeit gefallen und jetzt liegt es an mir und den anderen Kandidatinnen und Kandidaten, sich zu bewerben.

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Page 28: Campus Leben Nr. 10

Fundierte Meinungen sind das Prinzip unserer Parteien. Wir müssen diese Meinungen weder

teilen noch unterstützen. Aber genau aus diesem Grund wählen wir ja eine bestimmte Partei, und die anderen eben nicht. Und jetzt kommen die Piraten.

Die schaffen es, den ganzen Mei-nungskosmos der deutschen Politikland-schaft inklusive aller seiner Facetten wie Frauenquote, Afghanistankrieg, Finanz-krise, Verschärfung der Schen-genvereinbarung und Zukunft unserer Energieversorgung jenseits von Atom und Öl auf einen einzigen politischen Inhalt zu re-duzieren: Mein Internet muss frei sein!

Man kann das konsequent nennen, vielleicht auch ergebnisorientiert. Mir persönlich ist das aber zu wenig. Diese Kernaussage lässt die Piraten nicht als Partei wirken, sondern als Verbund von Individuen, die zwar alle für freies Inter-net sind, denen aber der Rest der Welt noch herzlich egal zu sein scheint. Die Partei existiert mehr als Hülle, denn als eine homogene politische Gruppe.

-nierten und die, ebenfalls gewagte These „jede Meinung ist eine Meinung“, sind nicht gut für die Piraten. So fühlen sich viele eingeladen, dem sich noch im Auf-

persönliche Note zu geben. Ob das bis-her so gut funktioniert, darf angesichts der Berichterstattungen über rechtes Gedankengut oder den Umgang mit weiblichen Parteimitgliedern bezweifelt werden und ich wette, Maria Weisband hat an anderer Stelle schon freundlichere Kommentare über ihre religiöse Zugehö-rigkeit erhalten. Gleichzeitig werden auch viele, nennen wir sie mal illustre Persön-

lichkeiten, angezogen. Beispielhaft hier-für stehen der wegen des Besitzes von

-teilte Ex-SPD-Politiker Jörg Tauss oder der Spitzenkandidat in Mecklenburg-Vorpommern, Matthias Bahner, ein ehe-maliges NPD-Mitglied. Wenn dann auch noch das Wahlprogramm für Schleswig Holstein weniger durch eigene Inhalte, als durch einen guttenberg´schen Ar-beitsstil auffällt, bin ich mir nicht sicher, ob ich das wieder konsequent, traurig

ist ja eine der Kernforderungen der Pira-ten die Abschaffung des Urheberrechts.

Und dann noch diese Sache mit der „Liquid Democracy“. Theoretisch eine

tolle Sache, dass jeder von überall aus in den Alltag der Politik eingreifen kann. Ganz ohne Wahlen, Mandate und diese schrecklich langweiligen Bundestags-debatten. Dass aber in Zukunft jeder Bürger von zu Hause aus einfach so per Voting über die Verlängerung des Afgha-nistaneinsatzes abstimmen können soll, kann und will ich mir eigentlich nicht vorstellen.

Jetzt kann man natürlich argumentie-ren, dass es in den etablierten Parteien mindestens genauso viele Blindgänger gibt, wie sie

(was vermutlich auch stimmt), oder dass die Piraten eben nicht, wie die SPD, auf eine lange gewachsene Tradition zurück blicken können und dass das Ganze erst als Organisation wachsen muss. Den-noch bedeutet die Piraten jetzt zu wäh-len, nichts zu wählen. Dafür sind die Lücken im Programm noch zu groß, das Meinungsbild zu schwankend und die Entscheidungen, vor allem bei wichtigen Fragen, noch zu sprunghaft.

Aber nun ist ja nicht alles schlecht an den Piraten und mit ihren liberalen Ide-en haben sie eine mehr als gute Chance, die neue FDP zu werden. Wobei, die hat vorher eigentlich auch schon niemand gebraucht…

Pablo Calvo

„Mit ihren liberalen Ideen haben sie eine mehr als gute Chance, die neue FDP zu werden.“

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Page 29: Campus Leben Nr. 10

Im Umgang mit der Piratenpartei steht oft der Vorwurf im Raum, dass diese eigentlich keine Meinung

vertreten, mit Ausnahme des Themas “Freiheit im Internet”. Dieses Thema, welches Anlass der Parteigründung war, stellt mit Sicherheit die Kernkompetenz der Piraten dar.

Über die Bedeutung des Themas kann man natürlich unterschiedlicher Meinung sein. Für mich allerdings hat die Wah-rung der unterschiedlichen Facetten der Freiheit als wichtigste Bürgerrechte eine höheres Gewicht als irgendwelche tages-politischen Geschäfte. Integrale Bestand-teilel sind die Rechte auf Meinungs- und Informationsfreiheit sowie der Schutz der Privatsphäre. Diese gilt es vor Inter-ventionen und Einschränkungen durch staatliche oder privatwirtschaftliche In-stitutionen zu schützen, auch und im besonderen Maße im Internet. Nach-dem sich die FDP quasi in die Bedeu-tungslosigkeit ver-abschiedet hat, sind die Piraten die einzige Partei im derzei-tigen politischen Umfeld Deutschlands, welche sich den Schutz dieser Bürger-rechte als wichtigstes Ziel auf ihre Fah-nen geschrieben hat.

Natürlich ist es für eine Partei auch wichtig, Position zu bestimmten Themen abseits des Kernthemas zu beziehen. Diese Positionen, ob nun zur Energie- oder der Sozialpolitik, werden in der Re-gel, so auch bei den Piraten, auf Partei-tagen festgelegt. Ich gebe zu, dass das momentane Partei-programm der Pira-ten noch etwas dürftig ist und die Partei zu vielen Positionen erst noch Stellung beziehen muss.

Es stellt sich aber auch die Frage, ob das Parteiprogramm einer einzige Partei überhaupt geeignet ist, meine Meinungen und Positionen im gesamten politischen Spielfeld zu vertreten. Meine politischen Ansichten werden weder von den Pira-ten noch von einer anderen politischen

Partei Deutschlands in vollem Maße ver-treten. Das gängige Konzept der indirek-ten oder parlamentarischen Demokratie der westlichen Welt, alle paar Jahre eine Stimme abzugeben, und die politischen

Entscheidungen sodann den gewählten Entscheidungsträgern zu überlassen, ist meines Erachtens nach veraltet, und muss überarbeitet werden. Die Piraten schlagen ein System vor, dass sie als “li-

quid democracy” bezeichnen. Dieses System ermöglicht

Übergang zwi-schen direkter und

indirekter Demokratie. Themen die mir wichtig sind vertrete ich selbst und ver-gebe meine Stimme selbst. In anderen Themen, überlasse ich die Entscheidung gewählten Vertretern.

Um für notwendige Entscheidungen bei zukünftigen politischen und wirt-schaftlichen Herausforderungen und Krisen eine Akzeptanz in der Bevöl-kerung zu erreichen, erscheint mir ein solches System besser geeignet. Auch ist zu vermuten, dass mit der Beteiligung der gesamten Gesellschaft die für die Allgemeinheit beste Lösung gefunden werden kann. Von den Piraten sind keine Lösungen für die anstehenden Probleme außerhalb ihrer Kernkompetenz zu er-warten. Aber sie zeigen einen Weg auf, bei welchem die Bürger ein wichtiger Be-

Marc Schmitt

„Das gängige Konzept, alle paar Jahre eine Stimme abzugeben, ist

meines Erachtens veraltet.“

„Von den Piraten sind keine Lösungen zu erwarten, aber sie zeigen einen Weg auf, bei welchem die

Bürger ein wichtiger Bestandteil

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Page 30: Campus Leben Nr. 10

Name: Prof. Dr. Renate LinkAlter: Mitte 30Familienstand/Haustiere: ledig (s. Witz unten)Studiengang: BW + BWRProfessor für: Wirtschaftsenglisch

WerdegangStudium: BWL mit Schwerpunkt Tourismus-Management, Anglistik, Interkulturelle Kommunikation, Deutsch als Fremdsprache

Berufserfahrung: Trainerin und Dozentin für Sprachen und Interkulturelles Management bei verschie-denen Unternehmen und Institutionen

Auslandsaufenthalte: Incoming- und Outgoing-Betreuung internationaler Expatriates, u.a. in Japan

Bisherige Lehrerfahrung:über 10--jährige Erfahrung als Trainerin und Dozentin an verschiedenen Sprachschu-len, Fachhochschulen und Universitäten

Interessen/Freizeitgestaltung: fremdsprachige Literatur, Filme in der Originalversion, Reisen

Bester Witz/Schwank aus der Jugend:Teacher: „I’d like a room, please.“Hotel Receptionist: „Single, Sir?“Teacher: „Yes, but I am engaged.“

Was würden Sie tun, wenn Sie Bundeskanz

ler/in wären:

mehr Geld in den Bildungssektor investieren

Was ist Ihr Motto, wenn Sie morgens in den

Spiegel sehen:

Life is changing every day in every possible way.

Ein Rat an unsere Studenten:

Be more committed and enthusiastic!

An was denken Sie bei den Worten:

Student: Ein Student sollte das verkörpern, was er studiert.

Mensa: Für den Fall der Fälle gibt es ja zum Glück die

Bäckerei Wissel...Professor: Mentor

Facebook: Dafür bin ich schon zu alt ;-)

Bundesliga: Dieses Thema überlasse ich gerne den neu

berufenen männlichen Kollegen!

Was trifft eher auf Sie zu…

Burger oder Salat: warum oder?!

Theater oder Kino: sowohl als auch

Dirty Dancing, Stirb Langsam oder Da Vinci Code: weder noch

Doku- oder Serienjunkie: im Zweifel Serien

Klassiker oder Rockkonzertgänger: Rock

Neue ProfessorenDiese Ausgabe ist es endlich wieder soweit! Ihr könnt eure Professoren, die euch täglich in den Vorlesungen begegnen, nun

auch von einer etwas privaten Seite kennenlernen. Viel Spaß dabei!

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Page 31: Campus Leben Nr. 10

Name: Oliver A. HugoAlter: 40Studiengang: Kommunikation & DokumentationProfessor für:Medien- und Kommunikationsmanagement, Marketing

WerdegangStudium:Europäische Betriebswirtschaft (Reutlingen, London), Master und Promotion (Universität Cam-bridge, u.a. Ingenieurwissenschaftliche Fakultät)

Berufserfahrung:

(u.a. Begleitung der Markteinführung des Nintendo DS und der Nintendo Wii)

Auslandsaufenthalte: Drei Jahre Schule in USA (Connecticut), zwei Jahre London (Studium und Praktikum), ca. vier Jahre Cambridge (Studium)Bisherige Lehrerfahrung: Workshops und Seminare für die Privatwirtschaft, Lehrveranstaltungen zum Thema Unternehmertum und Innovation an der Universität Cambridge, Lehrauftrag der Hochschule Aschaffenburg im Fach Medienwissenschaft

Interessen/Freizeitgestaltung: Schwimmen, Lesen, Musik, Reisen

Bester Witz/Schwank aus der Jugend: Manche Dinge werden besser mündlich erzählt!

Was würden Sie tun, wenn Sie Bundeskanzler/in wären:

Die Hochschulen fördern, technologiebasiertes Unter

nehmertum ermuntern, die Innovationskraft des Landes

stärken

Was ist Ihr Motto, wenn Sie morgens in den Spiegel sehen:

Ich frage mich: Was möchte ich heute erreichen und wie?

Ein Rat an unsere Studenten:

Die einmalige Chance des Studiums voll nutzen!

An was denken Sie bei den Worten:

Student: Unvergessliche Zeit in meinem Leben.

Mensa: Kommt ganz darauf an.

Professor: Neuer Abschnitt in meinem Leben, lang gehegter

WunschFacebook: Wie verändert es die Welt? Was kommt danach?

Bundesliga: Ein gigantischer EventWas trifft eher auf Sie zu…Burger oder Salat: Im Sommer am liebsten Salat.

Theater oder Kino: Mal dies, mal das. Es kommt auf das An

gebot an.Dirty Dancing, Stirb Langsam oder Da Vinci Code: Da

Vinci Code der Symbolik wegen.

Doku- oder Serienjunkie: Derzeit lieber Dokumentationen

Klassiker oder Rockkonzertgänger: Bin eher selten auf

Konzerten - wenn dann Klassik

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Page 32: Campus Leben Nr. 10

Name: Malte KrügerAlter: 49Familienstand/Haustiere: verheiratet, 1 Kind, 2 Kaninchen Studiengang: BWL und BWRProfessor für: VWL

WerdegangStudium: VWL in Saarbrücken und Köln

Berufserfahrung: Unternehmensberater

Auslandsaufenthalte: Spanien, Kanada, Großbritannien

Bisherige Lehrerfahrung: Köln, London/Ontario, Durham/UK. Karlsruhe, Frankfurt

Interessen/Freizeitgestaltung:Fahrrad fahren, Krimis, kochen

Bester Witz/Schwank aus der Jugend: „Echt gut son Helm“ (Aber das ist was für Insider/Nordlichter)

Was würden Sie tun, wenn Sie Bundeskanzler/in wä-

ren:

täglich einige Paragraphen streichen

Was ist Ihr Motto, wenn Sie morgens in den Spie

gel sehen:

nur keine Hektik

Ein Rat an unsere Studenten:

Nicht nur an ECTS denken

An was denken Sie bei den Worten:

Student: Schön war die Zeit

Mensa: die Mensa Saarbrücken (keine gute Erfahrung)

Facebook: Es geht auch ohne

Bundesliga: ein Fernseher in Sevilla, Schalke ist eigent

lich schon Meister, der Bayern-Fan neben fängt fast an zu

weinen und dann …Was trifft eher auf Sie zu…

Burger oder Salat: Salat

Theater oder Kino: rein quantitativ: Kino

Dirty Dancing, Stirb Langsam oder Da Vinci Code:

Habe von den dreien nur Dirty Dancing gesehen

Doku- oder Serienjunkie: Doku

Klassiker oder Rockkonzertgänger: beides

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Page 33: Campus Leben Nr. 10

Name: Prof. Dr. Elisabeth Schütze Alter: 34Familienstand/Haustiere: verheiratet, leider keine, ich bin aber bekennende Katzenliebhaberin!Studiengang: Wirtschaft und RechtProfessor für: Bürgerliches Recht und Mediation

WerdegangStudium: in Rostock, Würzburg und Salamanca

Berufserfahrung: wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Würzburg und am Max-Planck-Institut für ausländi-sches und internationales Privatrecht in Hamburg, Referendarstationen bei diversen Großkanzleien (Fres-

und Wirtschaftsmediatorin bei FPS Rechtsanwälte und Notare (Schwerpunkt als Anwältin: Berufs- und

mensnachfolge), seit 1. März aufgrund der Professur in Teilzeit

Auslandsaufenthalte: diverse Praktika in den USA (Kanzlei, Stanford University), Studium in Salamanca, Referendarstation in Melbourne (Großkanzlei Allens Arthur Robinson)

Bisherige Lehrerfahrung: zweijährige Tätigkeit als wiss. Mitarbeiterin an der Universität Würzburg (Konversatorien zum BGB AT und Schuldrecht AT), Lehrtätigkeit im berufsbegleitenden Masterstudiengang für Betriebswirte an der FH Mainz „European Law“

Interessen/Freizeitgestaltung: Yoga, Qi Gong, Joggen, Wandern, gutes Essen und Trinken

Bester Witz/Schwank aus der Jugend: Die meisten dürften an meiner hoffentlich bestehenden Vorbildfunktion kratzen, deshalb behalte ich die lieber für mich…Wie wäre es aber mit dem hier: Schon mal kurzfristig gebeten worden, den Chef zu

Was würden Sie tun, wenn Sie Bundeskanzler/in wären:

Frau von der Leyen und Frau Schröder bei ihren

Bemühungen um die Stärkung von Frauen in

Führungspositionen unterstützen!

Was ist Ihr Motto, wenn Sie morgens in den Spiegel sehen:

Ich kenn Dich nicht aber ich wasch Dich trotzdem?

Nein mal im Ernst: „Carpe diem!“ „Seize the day“!

„Nutze den Tag“! (Der Club der toten Dichter fehlt de

Ein Rat an unsere Studenten:

Jura ist viel cooler als Sie denken! Und unglaublich pra-

xisrelevant! Also lassen Sie sich darauf ein: Sie werden

sehen, wie viel Spaß das bringen kann!

An was denken Sie bei den Worten:es doch so spannend!!

Mensa: kenn ich noch nicht! Ich bin gespannt...

Professor: sein wollte ich schon immer! Schön, dass es jetzt

geklappt hat!Facebook: meine privaten Daten vertrau ich denen nicht

an….Bundesliga: hoffentlich steigt der HSV nicht ab, sonst kriegt

mein Mann schlechte LauneWas trifft eher auf Sie zu…Burger oder Salat: Salat

Theater oder Kino: Kino Dirty Dancing, Stirb Langsam oder Da Vinci Code: Dir-

ty Dancing Doku- oder Serienjunkie: Serienjunkie (gerne in der engli

schen Orginalfassung)Klassiker oder Rockkonzertgänger: Rockkonzertgänger

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Page 34: Campus Leben Nr. 10

Name: Hansgeorg SpamerAlter: 44 JahreFamilienstand/Haustiere: Verheiratet, zwei Töchter, einen Sohn - und: ein Meerschweinchen.Studiengang: Betriebswirtschaft und RechtProfessor für: Bürgerliches Recht und Arbeitsrecht

Werdegang:Studium: Studium der Rechtswissenschaften an der Johann Wolfgang Goethe - Universität in Frankfurt am Main; hiernach Dissertation an der Technischen Universität Darmstadt

Berufserfahrung: Zweijährige Ausbildung zum Bankkaufmann beim Bankhaus Gebrüder Bethmann in Frankfurt am MainDreijährige Tätigkeit als wissenschaftliche Hilfskraft am Lehrstuhl für Zivil-, Wirtschafts- und Arbeits-recht, Prof. Dr. E. Nickel, Technische Universität DarmstadtEin Jahr Anstellung bei der international tätigen Rechtsanwaltssozietät Oppenhoff & Rädler (zwischen-zeitlich Linklaters LLP), hiernach ca. viereinhalb Jahre Partner der Rechtsanwaltssozietät Grünbaum Lachner Gruner Spamer & Kreitz, seit ca. acht Jahren Partner der Partnerschaftsgesellschaft Lachner Graf von Westphalen Spamer

Auslandsaufenthalte:Mehrmonatiges Praktikum an der Börse in Sydney (Australian Stock Exchange - ASX) - sowie intensives Studium des australischen Kontinents!Bisherige Lehrerfahrung:

Regelmäßiges Abhalten von Übungsstunden im Zivil- und Arbeitsrecht im Rahmen der Anstellung am Lehrstuhl für Zivil-, Wirtschafts- und Arbeitsrecht, Prof. Dr. E. Nickel, Technische Universität Darm-stadt; wiederholte Durchführung von Seminaren / Vorträgen im anwaltlichen Bereich

Interessen/Freizeitgestaltung:Meine Familie. Im Übrigen: Hockey, Tennis, Joggen, Skifahren. Bester Witz/Schwank aus der Jugend:Witze - kann ich mir einfach nicht merken …

Was würden Sie tun, wenn Sie Bundeskanzler/in wären:

Für einen Politiker fühle ich mich nicht „biegsam“ genug.

Was ist Ihr Motto, wenn Sie morgens in den Spiegel sehen:

Ich möchte auch morgen wieder in selbigen schauen können.

Ein Rat an unsere Studenten:

Zu erkennen, dass das Studium ein Privileg ist – und dieses

daher bestmöglich zu nutzen.

An was denken Sie bei den Worten:

Student: War ich auch einmal.

Mensa: Warum nicht.Professor: Nur keine Kanzel-Predigt!

Facebook: Nicht mein Ding.

Bundesliga: Bayern München (allerdings hat die Hockey-

Bundesliga Prioriät!).Was trifft eher auf dich zu…

Burger oder Salat: Ist auf dem Burger nicht Salat?

Theater oder Kino: „Überzeugter Cineast“ (wenn die Zeit

dafür reicht). Dirty Dancing, Stirb Langsam oder Da Vinci Code: Da

Vinci Code.Doku- oder Serienjunkie: Serien (wobei ich natürlich nicht

bestimmen darf welche ….)

Klassiker oder Rockkonzertgänger: Wenn, dann eher Klas

sik.

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Page 35: Campus Leben Nr. 10

Name: Prof. Dr. Christian FockeAlter: 36Familienstand/Haustiere: verheiratet /-Studiengang: IIMProfessor für:Immobilienbetriebswirtschaft und Immobilienbewertung

WerdegangStudium: (1996-2001) Betriebswirtschaftslehre mit den Schwerpunkten Immobilienökonomie und betriebliche Steuerlehre an der Universität Münster, der EUROPEAN BUSINESS SCHOOL (ebs), und der Georgia State University, Atlanta.

Berufserfahrung:seit 1995 selbständiger Immobilienkaufmann, von 2001 bis 2005 wissenschaftlicher Assistent/Promotionsstudent bei Prof. Dr. Karl-Werner Schulte an der ebs, 2006 bis 2011 Bereichsgeschäftsführer bei einem börsennotierten Immobilienkonzern –und ab 2012 Professor in Aschaffenburg.Auslandsaufenthalte: 1999-2000 in Atlanta, USA

Bisherige Lehrerfahrung: Diverse Lehrveranstaltungen zu Themen der Immobilienökonomie an der ebs, der ebs Immobilienakademie und der Universität Zürich.

Interessen/Freizeitgestaltung: Ackerbau & Forstwirtschaft, Musik (Trompete, Horn); Tennis, Outdoor-Aktivitäten wie Tauchen, Wandern etc., Lesen, Reisen & Fremdsprachen

Schwank aus der Jugend: Als Zweitklässler trieb ich meine Mathematiklehrerin mit einer mehr als halbstündigen Diskussion über die Grund-

der Begründung dagegen, dass die Multiplikation gegenüber der Addition die „stärkere“ mathematische Verknüp-

2. Die Diskussion hielt die ganze Klasse bis zum Ende der Stunde auf, ohne dass ich mit einem schlagkräftigen Gegenargument zu überzeugen gewesen wäre. Als ich mittags zu Hause angekommen war und meinem Vater die Sache berichtete, schaute der mich entgeistert an und sagte: „Christian, bring mir doch von dem Tisch da drüben bitte 1 mal einen Stift.“ Damit war die Sache dann klar – einfache Erklärungen sind halt das beste Mittel gegen zu kompliziertes Denken.

Was würden Sie tun, wenn Sie Bundeskanzler/in wären:

Den Fraktionszwang im Bundestag abschaffen und die Amts

zeit von nicht direkt gewählten Abgeordneten auf maximal zwei

Wahlperioden begrenzen, das Steuersystem so umgestalten, dass

Länder und Kommunen ein eigenständiges Zuschlagsrecht auf

Bundessteuern bekommen und in der EU die Etablierung einer

bundesstaatlichen Struktur durchsetzen, in der das Prinzip „one

man – one vote“ (bzw. one woman – one vote) unabhängig von

der Nationalstaatszugehörigkeit zum Tragen kommt und in der

Mehrheitsentscheidungen die Regel sind.

Was ist Ihr Motto, wenn Sie morgens in den Spiegel sehen:

In diesem Moment denke ich nie an ein Motto.

Ein Rat an unsere Studenten: Es ist weniger schlimm, ein zu

hoch gestecktes Ziel zu verfehlen als ein zu niedrig gestecktes zu

erreichen – traut Euch ruhig mehr zu.

An was denken Sie bei den Worten:

Student: Jugend, Neugier und den Luxus, sich nur mit weni

gen (selbstgewählten) Themen beschäftigen zu müssen.

Mensa: Gute Sache: Wenn es am Wetter einmal nichts mehr

auzusetzen gibt, kann man sich wenigstens noch über das Es

sen unterhalten.Professor: Früher dachte ich: „Das will auch mal werden!“,

heute denke ich: „Eine Herausforderung, aber ein schöner

und sinnvoller Beruf.“ Was werde ich wohl in 30 Jahren dar

über denken?Facebook: Lukas 23.34Bundesliga: Jürgen KloppWas trifft eher auf Sie zu…

Burger oder Salat: Burger. Theater oder Kino: Eher Kino.

Dirty Dancing, Stirb Langsam oder Da Vinci Code: A

Beautiful Mind (jippiayjeh…)Doku- oder Serienjunkie: TerraX!

Klassiker oder Rockkonzertgänger: Kommt drauf

an. Lieber Barbier von Sevilla als Tokio Hotel, lieber Queen

als Kaiserwalzer.

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Page 36: Campus Leben Nr. 10

Tote Briefkästen in Aschaffenburg

Seit dem vergangenen Winterseme-ster sind an unserer Hochschu-le und im gesamten Stadtgebiet

Aschaffenburg verdächtige Untergrund-aktivitäten zu beobachten.

Dies jedenfalls lässt sich vermuten, wenn man das Internet nach sogenann-ten Toten Briefkästen (engl. dead drops) in Bezug auf unsere Stadt durchforstet. So offenbart die Suchfunktion des Por-tals deaddrops.com gleich vier solcher doch eher ungewöhnlichen „Postkästen“ bei uns in Aschaffenburg. Doch was hat es damit auf sich?

Das Phänomen „Dead Drop“ grün-det auf der Idee des Berliner Künstlers Aram Bartholl, der mit der Umsetzung vor knapp zwei Jahren in New York City, USA begann. Der technologisch-künstlerische Grundgedanke ist einfach: Getreu des Vorbilds geheimer Organi-sationen und Erpresserbanden werden Nachrichten an bestimmten öffentlichen Orten hinterlassen, um einen Empfänger zu erreichen, der diesen Austauschort

ebenfalls kennt. Dem erwähnten Künst-ler geht es hierbei jedoch nicht um den illegalen, verdeckten Nachrichtenaus-tausch. Gesetztes Ziel ist vielmehr die

Filesharing-Netzwerks im öffentlichen Raum“. Dazu werden handelsübliche USB-Sticks fest an frei zugänglichen Or-ten angebracht, beispielsweise in Mauer-fugen einzementiert. In einem zentralen Verzeichnis werden all diese Orte erfasst und über Suchfunktion und Kartenan-sicht potentiellen Nutzern zur Verfü-gung gestellt. Im Laufe der Zeit sind so über 2.800 Gigabyte verteilter Speicher-kapazität zusammengekommen. Jeder kann einen solchen Dead Drop anlegen. Lediglich ein paar Bedingungen sind da-

eine Textdatei auf dem Drop abzulegen, die das eigene Pseudonym sowie das Da-tum der Installation enthält. Wert wird außerdem auf optisch ansprechende, or-dentliche Anbringung gelegt, schließlich soll am Ende ja Kunst dabei herauskom-

men. Für viele stellt sich an dieser Stel-le natürlich die Frage, wie es bezüglich der Sicherheit des eigenen Notebooks in einem solchen Fall aussieht. Einen Hinweis zur Viren-Problematik in Ver-bindung mit den immobilen Massenspei-chern gibt es daher im Kasten auf dieser Seite.

Mit derzeit vier Dead Drops steht unsere Stadt im nationalen Vergleich gar nicht mal so schlecht da: Die nahegele-gene Finanzmetropole Frankfurt/Main hat momentan ganze sieben Stück zu verzeichnen, in München sind es aktuell zehn. Aus der Reihe fällt natürlich, wie könnte es anders sein, unsere Bundes-hauptstadt Berlin mit mehr als 20 öffent-lich zugänglichen USB-Sticks.

Ein Blick auf den Inhalt der Daten-speicher hat im Rahmen der Recherche ganz erstaunliche Dinge zu Tage beför-dert, reinzuschauen lohnt sich daher auf jeden Fall. Ganz nebenbei haben wir für euch ein interessantes Gewinnspiel ent-wickelt, das direkt mit den vier Aschaf-fenburger Dead Drops zu tun hat: Auf

weils eine Bilddatei, die (im Gegensatz zum übrigen Material) von uns dort abgelegt wurde. Jede Datei ist für sich alleine gesehen wertlos, nur die Kombi-nation aller vier Bilder ergibt am Ende das Gewinner-Motiv. Um am Gewinn-spiel teilzunehmen, müsst ihr also loszie-hen, alle vier Bilddateien besorgen und zusammen auf unsere Gewinn-Website (siehe Weblink bzw. QR-Code) hochla-den. Waren die übertragenen Bilddaten korrekt, so erhaltet ihr als Ergebnis das Gewinnerbild, was ihr sofort mittels Button auf unsere Facebook-Pinnwand posten könnt. Der Erste, der das korrek-te Bild postet, erhält als Gewinn einen Gutschein über 25 (!) Coffee-to-Go von

Dead Drops: Ein Verbreitungsparadies für Viren und Trojaner? So sicherheits-kritisch es auch grundsätzlich sein mag, ein unbekanntes Speichermedium an seinem eigenen Rechner zu betreiben - von Dead Drops geht nicht prinzipiell eine Gefahr für das eigene Notebook aus. Schließlich muss potentiell schädli-cher Programmcode zuerst einmal aus-geführt werden, um Schaden auf dem System anzurichten. Die dafür notwen-dige Autorun-Funktion ist allerdings in allen aktuellen Betriebssystem-Vari-anten ab Werk deaktiviert. Grundsätz-lich sollte man natürlich jeglicher Art

von Daten aus unbekannter Quelle mit einer gesunden Portion Misstrauen gegenüberstehen. Das gilt ganz spezi-ell auch für öffentliche USB-Speicher. Aram Bartholl erklärt in einem Podcast der Sendung “Chaosradio Express”, dass beim Surfen im Internet grund-sätzlich mindestens die gleichen Gefah-ren wie auf Dead Drops lauern kön-nen. Die Leute fühlten sich allerdings weitaus sicherer und geborgener, wenn sie zu Hause am Rechner säßen, so Bartholl.

Virenproblematik

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der Bäckerei Wissel in der Würzburger Straße. Das heißt wie immer: Schnell sein lohnt sich. Abgesehen von der Chan-ce auf ein einmaliges Koffein-Erlebnis kann es nicht schaden, die Entwicklung um die Dead Drops im Auge zu behal-ten. Denn es bleibt abzuwarten, wie sich die Kultur der digitalen Toten Briefkäs-ten in Zukunft entwickeln wird. Womög-lich bietet sich durch das Konzept eine (vielleicht nicht immer ganz ernst zu nehmende) unkonventionelle Alternati-ve zu Cloud-Diensten wie Dropbox und Google Drive.

Steffen Ronalter

Wie du zum Gewinner wirst:1. Bilddateien von allen erwähnten Dead Dropssammeln. (4 Stück)

2. Dateien auf Gewinn-Website hochladen.(http://goo.gl/Zw34S)

3. Kombiniertes Gewinnbild auf unserer Facebook-Seite posten. facebook.com/campusleben.ab

4. Gutschein über 25 Kaffee absahnen.

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Page 38: Campus Leben Nr. 10

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Page 39: Campus Leben Nr. 10

E

Ingenieur erklärt:Danger! High Voltage: Hochspannung im Automobilbereich

Als Autofahrer kennst du wo-möglich das Problem: Du steigst morgens aus deinem Auto aus,

freust dich noch über den gerade er-gatterten Campus-Parkplatz, berührst von außen die Tür deines Fahrzeugs und kriegst erst mal satt eine gewischt. Na, schönen “Guten Morgen”. Jedesmal fragst du dich aufs Neue, woher dieser unangenehme Effekt eigentlich kommt und – viel wichtiger – wie er sich zuver-lässig vermeiden lässt. Vielleicht gehörst du sogar zu den Wenigen unter uns, die bereits in der Mittelstufe den Tipp be-kommen haben, doch gefälligst während des Aussteigens ein elektrisch leitendes (metallenes) Teil der Fahrzeugkarosserie zu berühren. Tatsächlich ist genau dies das Mittel der Wahl, um schmerzhafte elektrische Entladungen beim Ausstei-gen wirkungsvoll zu verhindern.

Alle Leser, die schon länger auf der Suche nach einer schnellen, unkompli-zierten Lösung für dieses lästige Alltags-problem waren und hier fündig geworden sind, sind damit vermutlich bedient. Der Rest darf gerne weiterfragen: Wodurch

-sätzlich passiert, lässt sich recht kompakt zusammenfassen: Die in Kleidung bzw. Autositzbezügen verarbeiteten Textilien unterscheiden sich oftmals hinsichtlich ihrer Elektronegativität, somit werden bei Reibung der beiden Stoffe aneinan-der Ladungen getrennt, wodurch wiede-rum eine elektrische Spannung zwischen den beiden Isolatoren(!) entsteht. Bestes Beispiel für diesen Effekt ist der allseits bekannte Schulphysik-Versuch, bei dem ein gläserner Stab so lange mit einem Stück Katzenfell bearbeitet wird, bis sich damit umherliegende Papierschnipsel aufheben lassen.

Bisher noch nicht klar geworden ist allerdings, warum beim Aussteigen ein „Funke“ am Finger überspringt, wo sich doch die eigentlichen Ladungsträger

auf der Kleidung. Hierfür ist ein anderer Effekt verantwortlich, die elektrische In-

-ter, so bewirkt ein von außen (in diesem Beispiel negativ) geladener Wollmantel, dass sich die negativen Ladungsträger innerhalb bzw. auf der Haut von diesem wegbewegen. Dadurch wird die Haut im

vorderen Bereich des Körpers negativer gegenüber der Umgebung, ist also elekt-risch geladen.

Nun bleibt bloß noch zu klären, wa-rum die zu Beginn angeführte Metho-de zur Vermeidung der schmerzhaften Entladung über-haupt zum Erfolg führt. Die einzige Erklärung dafür kann sein, dass die besagte Ladungstrennung in genau einem Moment besonders in-tensiv erfolgt: während des Aussteigens aus einem Fahrzeug. Durch das schnelle Reiben am Sitz entstehen mitunter Span-nungen von 10.000 Volt und mehr, wie in einschlägigen Versuchsreihen des Au-

tomobilherstellers Audi festgestellt wur-de. Durch das Berühren der metallenen

-ßen die Ladungsträger sofort nach der Trennung ab, sodass sich erst gar keine hohe Spannung aufbauen kann. Warum

der Effekt der sta-

übrigens nur spo-radisch auftritt, ist

oftmals des sich über das Jahr ändern-den Klimas geschuldet. Durch eine hohe Luftfeuchte beispielsweise wird eine Ladungstrennung erschwert, sodass zu bestimmten Jahreszeiten gar keine aus-reichend großen Spannungen entstehen können.

Steffen Ronalter

„Es entstehen Spannungen von 10.000 Volt und mehr.“

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Auf der Pressekonferenz nach dem erfolgreichen zweistündi-gen Testlauf des Reaktors ver-

kündete Professor Janssen, Leiter des Instituts, nicht ohne Stolz: “Die derzeiti-gen regenerativen Energiequellen haben das Problem, dass die meisten von ihnen die Energie nur in Abhängigkeit vom Wetter liefern. Binnen des nächsten Jahr-zehnts können wir mit zur Serienreife gebrachten CAMBR-Reaktoren effektiv Lastspitzen in unseren Netzen ausglei-chen und damit unsere Abhängigkeit von fossilen Energieträgern um bis zu 15% verringern.”

Alles nur Hokuspokus? Wir sind der Sache nachgegangen und erklären das Prinzip dieser neuartigen Energiequelle.

Im Kern funktioniert ein CAMBR-Reaktor ähnlich wie die herkömmliche Stromerzeugung. Über eine Welle wird ein Generator betrieben, der den gewon-nenen Strom direkt in das Hochspan-nungsnetz einspeist. Neu ist dabei die Antriebsquelle dieser Welle: Statt einer Turbine wird als zugegebenermaßen un-gewöhnliche Energiequelle eine Kombi-nation aus Katzen und Marmeladebroten

benutzt. Dabei wird die von Murphy’s Law beschriebene Eigenschaft, dass die eleganten Stubentiger es aus jeder noch so unmöglichen Lage schaffen, immer auf den Füßen zu landen mit der

Eigenschaft eines Marmeladebrotes, ohne Ausnahme ausschließlich auf der bebutterten Seite zu landen, kombiniert. Durch eine Anordnung der beiden Ener-gieerzeuger auf der jeweils gegenüberlie-genden Seite der Welle im 180° Winkel wird ein Antigravitations-Vortex er-

zeugt, welcher die Drehung der Welle er-möglicht. Durch Einstellen der Distanz

zwischen den beiden Energieerzeu-gern wird das Schwerkraft-

feld variiert und damit die Energiezufuhr

reguliert.

Dies ist auch notwendig, denn zum Einbinden in die bestehenden europäi-schen Stromnetze muss die Frequenz bei 50 Umdrehungen pro Sekunde gehalten werden.

Die Ergebnisse lassen Forscher in aller Welt aufhorchen. Prof. Janssen ist

deshalb auch optimistisch: “Derzeit ist die Energieaus-beute noch sehr gering. Weite-rer Gegenstand der Forschung ist deshalb die Weiterentwick-lung der CCR-Technik (Cat Cluster Rotation). Mit Mitteln des Bundes erwarten wir hier in den nächsten Jahren große Fortschritte.”

Tierschutzorganisationen wie die ALF laufen übrigens Sturm gegen diese neue Form der Energieerzeugung und ver-suchen gerichtlich ein Ende der Forschungen zu erwirken.

André Gensler

Regenerative EnergiegewinnungWissenschaftler des IFEU Heidelberg haben Mitte April 2012 erstmals den prototypischen Forschungsreaktor CAMBR (Cat And Marmelade Bread Reactor) zur Energiegewinnung im kleinen Stil eingesetzt. Das Event am Heidelberger Forschungsinstitut, dem große mediale Aufmerksamkeit gewidmet wurde, ist das Ergebnis langjähriger Forschung.

http://youtu.be/Z8yW5cyXXRc

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Allnächtliche Aktivitäten wie Kneipentouren und Trinkorgien, nicht nur am Wochenende, sondern auch unter der Woche, scheinen genau die Dinge zu sein, mit denen der typische Durchschnittsstudent als Er-stes assoziiert wird. Leider scheint dies, wie ihr sehen werdet, etwas an der (Hochschul-)Stadt Aschaffenburg vorbeigegangen zu sein.Unsere CampusLeben-Redaktion hat es sich zur Aufgabe gemacht, das vielfältige Gastronomieangebot der Stadt auf Studententauglichkeit zu prüfen und die Ergebnisse für euch festzuhalten. Allerdings wäre Cam-pusLeben nicht CampusLeben, würden wir uns mit einfachen 0815 Bewertungskriterien zufrieden geben. Ein hochwissenschaftlicher Be-wertungskatalog - Bedienintervalle, Länge der Wartezeiten auf die Be-stellung, Frusttoleranz der Bedienung bei komplizierten Bestellungen bzw. Rechnungsaufteilungen und Verweildauer bis zum Rausschmiss erwarteten die Testobjekte - mit überraschendem Ergebnis - ein Stu-dentengelage hält schließlich nicht jeder durch.

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auf das zu erwartende Spektakel, mach-ten sich an diesem Mittwochabend sechs Redakteure auf den Weg zum Ort des Geschehens, der Aloha Bar.

Man sollte vielleicht erwähnen, dass die Undercover Mission „Aloha“ kei-neswegs irgendwie geplant war. Sicher hatte man im Vorfeld einen Kriterienka-talog als Richtlinie entworfen, allerdings war man sich einig, die ganze Sache eher spontan anzugehen. Einzige Vorgabe: die Bedienung so richtig schön in den Wahnsinn treiben!

Still lag sie vor uns, die Aloha. Ohne auch nur den blassesten Schimmer einer Ahnung begrüßte uns der Barkeeper, welcher dank der gähnenden Leere, die in der Bar herrschte, auch gleichzeitig

unsere Bedienung war. Er ließ uns am Tisch unserer Wahl Platz nehmen, räum-te diesen ab und wischte zudem

trotz der noch allge-mein herrschenden

Unruhe unserer Sitz-platz-Erroierung ganz ordnungsgemäß sau-ber.

Nach einem Blick in die Karte

wussten alle, mehr oder weniger, was sie bestellen wollten. Naja - nicht alle. André zum Beispiel hatte ernsthafte Schwierig-keiten, sich zwischen zwei Biersorten zu entscheiden und ich war mir nicht sicher, welchen der 28 Cocktails ich nun trinken sollte. Die trotz leerem Laden als von uns als sehr kurz empfundene Geduldsspan-ne des Kellners, sein teilweise knurren-der Tonfall, der sich nicht einmal durch Lächeln und Wimpernklimpern großar-tig veränderte und sein mangelndes Ver-ständnis für weniger entscheidungsfreu-dige Menschen machten ihm an diesem

Abend keine Freunde. Allerdings muss man

ihm zugute halten, dass wir uns auch wirklich von einer sehr nervigen Seite zeigten. Trotz allem nahm er sich schließlich doch die Zeit, mich ausgiebig bei der Wahl eines Cocktails zu beraten und mir sämt-liche Fragen zu unbekann-ten Zutaten zu beantwor-ten. Er hielt sogar meinem

ständigen Meinungswechsel stand und verzog nicht einmal bei der Aussage “keine Sahne, ich muss auf meine Figur achten“ die Miene. Schließlich konnte er mich mit einem Spezial-Cocktail, der nicht auf der Karte stand, begeistern und traf damit auch voll meinen Geschmack. Leider ließ mich der Gute in Sachen Cocktail-Deko hängen - er vergaß das explizit bestellte Cocktail-Schirmchen! Selbst nach eingehendem Wunsch, mei-nen Cocktail mit einem Schirmchen zu versehen, erschien mein „Solero“ ohne besagtes Extra. Ich gab ihm unmissver-ständlich zu verstehen, dass ich meinen Cocktail so aber nicht bestellt hatte und ihn auch so nicht trinken würde - er ver-suchte mich zu beschwichtigen indem er mir gestand, dass die Schirmchen leider

aus waren (was das Ganze eher noch peinlicher machte) und dass ich doch erst mal probieren solle - der Geschmack solle mich sozusagen über den Verlust hinwegtrösten.

Auch bei der Beratung meiner Kom-militonen kann man sagen, dass der Mann wusste, von was er sprach, was sich vor allem für Alex’ Bestellung als sehr hilfreich erwies. Es ist nicht immer selbstverständlich zuzugeben, dass ver-schiedene Getränke aus sind und vor al-lem, dass kein guter Gin im Hause sei. Auch mit den Biergläsern scheint es in der Aloha nicht weit her zu sein. André (nach eingehender Überlegung hatte er sich schließlich für Frischbier, welches seinem Namen allerdings keine Ehre machte, entschieden) musste sein Bier nämlich aus dem gleichen „Caipi-Style“-Glas trinken, das auch Pablo für seinen Save-Surfer-Cocktail mit frischer Minze serviert bekam. Laut den Jungs ein abso-lutes No-Go. Wir Mädels enthielten uns dieser Kritik! Man muss sich schließlich nicht in allen Dingen auskennen.

So gegen 23:00 Uhr waren wir alle ein-stimmig hungrig und beklagten uns hin-reichend über die bescheidene Gerichte-Auswahl der Aloha - schließlich waren wir hungrige Studenten und die eine Portion Nachos, die es laut Karte gab, schien keine Aussicht auf Sättigung. Hier sorgte unser Kellner jedoch mit dem Satz

Mittwochabend, 09.05.2012, 20:30 Uhr, A

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Der zweite Testabend schien alles in allem sehr viel vielversprechender zu be-ginnen als der erste. Ein super Tisch in der Außenbestuhlung mit Heizstrahlern, die es uns ermöglichten, den schönen Abend an der frischen Luft zu genießen und einem vollen Restaurant ließen uns voller Elan Teil 2 des Projektes in An-griff nehmen.

Nicht nur die voll gefüllte Speisekarte und die Auswahl an Getränken begeis-terten uns, sondern auch die wirklich nette Bedienung. Wir hatten sogar Glück und fanden uns einem sehr preiswerten, selbst kombinierbaren Burger-Menü für Studenten gegenüber und das Bier der Jungs brachte kostenlose Nachos mit Salsa mit sich. Obwohl die nette Bedie-nung etwas überfordert war mit unserem plötzlich ausbrechenden Bestellchaos blieb sie sehr freundlich und zuvorkom-mend, vergaß keine Bestellung und lie-ferte uns relativ zügig all unsere Gerichte und Getränke.

Allerdings muss man sagen, dass die Dame kaum kommunizierte, ja man kann sogar sagen, dass sie uns richtigge-hend ignorierte, nachdem sie uns unsere Burger (die übrigens sehr lecker waren) serviert hatte.

Nach einer 30 minütigen Wartezeit auf unsere Bedienung wurden unsere bis dato längst leeren Teller abgeräumt, die Jungs wurden nochmals mit Bier und ei-ner frischen Portion Nachos versorgt, ich reklamierte erfolgreich meinen Kaffee, welcher mir tatsächlich nicht schmeckte und wir Mädels deckten uns mit heißer Schokolade für eine, so wie es aussah, sehr lange Nacht ein.

Um ca. 23:00 Uhr wurden wir überra-schenderweise nur so mit Aufmerksam-keit überschüttet. Leider war der Grund nicht etwa unser unglaublicher Charme oder die Aussicht, Geld an uns zu ver-dienen, sondern um uns nach drinnen zuschicken, um die Anwohner vor zu lauter Geräuschkulisse zu schützen. Dies wurde von Pablo mit der Aussage – „Ich

bleib hier sitzen, sollen die doch umzie-hen“ und von Alex mit einer weiteren Zigarette boykottiert.

Vielleicht war dies auch der Grund, weshalb wir die nächste volle Stun-de nicht mehr nach dem allgemeinen

Bestellung gefragt, bzw. nicht einmal mehr beachtet, wurden – weder von der Bedienung noch von sonst irgendjeman-den in der Bar (und zufällig wussten wir, dass der Chef heute persönlich im Hause war).

Jedenfalls wurden wir um Punkt 01.00 Uhr – sage und schreibe 105 Minuten (eine Zeit-spanne, die länger als ein Fussball-spiel andau-ert!!!) nach dem letzten p e r s ö n l i -chen Kon-takt mit dem Q-Bar-Personal - gebeten zu zahlen, was sich in diesem Fall als reiner Glücksfall erwies - wir dachten nämlich schon, man würde gar nicht mehr mit uns reden. Nicht einmal die Tatsache, dass Ann-Kathrin und ich irgendwann vor lauter Müdigkeit die Köpfe auf den Tisch leg-ten und tatsächlich für einige Minuten wegnickten, schien vom Personal unbe-merkt zu bleiben. Hätten wir es uns nicht zur Aufgabe gemacht, die Bar zu testen, hätten wir uns schon Stunden zuvor aus dem Staub gemacht. Dummerweise hielt uns die grausame Redaktionsleitung da-von ab, das Weite zu suchen.

Aus Trotz veranstalteten wir noch-mals ein kleines Chaos, ließen Bestellzet-tel verschwinden und geizten ziemlich mit dem Trinkgeld – was nach alledem nur gerechtfertigt war! Wir waren sogar so enttäuscht von dem Service, dass wir uns die Aufklärung schenkten und ein-fach nur so schnell wie möglich das Wei-te suchten!

Jasmin Reichle

Montagabend, 14.05.2012, 21:30 Uhr, Q-Bar

“Holt euch doch einen Döner und esst ihn hier” für allgemeines Erstaunen und ließ die Sympathiepunkte nur so purzeln. Nach einer ausgiebigen Dönerrunde in der Aloha schien uns der Kellner trotz allem dann wohl doch noch irgendwie ins Herz geschlossen (oder aber ein schlechtes Gewissen) zu haben und be-reicherte unsere kleine Runde mit vier Probegläschen Whisky Sour und lies uns tatsächlich noch eine Runde bestellen. Leider begann er direkt nach der Bestel-lung mit einer etwas fragwürdigen Raus-schmeißtaktik, bei der die Musik immer schlechter und seltsamerweise immer lauter wurde.

Genau wie erwartet wurden wir dann auch schon kurz danach zum Zahlen auf-gefordert oder auf gut Deutsch gesagt - rausgeschmissen - Lokale Ortszeit: 1:00 Uhr. Für eine Studentenstadt eine sehr fragwürdige Zeit!

Zu guter Letzt bereiteten wir dem Kellner noch einen epischen Abschluss, indem alle durcheinander redend, Chaos bei der Frage „Wer zahlt was?“ verur-sachten und eine Bewirtungskostenab-rechnung, die in allergrößter Sorgfalt auf einen Bestellungsblock geschmiert wur-de, (was zu unserer aller Enttäuschung von der Redaktionsleitung als völlig un-brauchbar eingestuft wurde) verlangten. Ganz besonders erwähnenswert ist hier

wegen des fehlenden Cocktail-Schirm-chens, die er unerwarteter Weise sogar hinnahm! Nicht mal Trinkgeld bekam der Arme von uns...

Im Nachhinein konnte uns auch die

Zweck unseres Besuchs nicht mehr ret-ten - er hatte uns wahrscheinlich bereits

als nur verdammt nervige Gäste abge-hakt!

Jasmin Reichle

, Aloha Bar

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Themen, die es nicht ins Heft geschafft habenkommentiert von Pablo Calvo

Fünf Jahre StudiengebührenNoch so ein Jubiläum. Dieses Mal aber ohne Party. Dabei wäre das doch so eine tolle Idee gewesen. Wir zahlen alle brav weiter, aber das Geld, welches am Ende des Semesters nicht verbraucht ist, wird in Form einer Party wieder ausgeschüt-

einfügen, machen wir aber nicht.) Schließlich hat unser Wissen-schaftsminister ja bereits angeregt, die nicht verbrauchten Stu-dienbeiträge zeitnah zu verwenden. Unsere Hochschulleitung

bleiben weiter dran.

Studentisches Engagement:Da wollten wir uns mal an ein richtig schweres Thema her-an wagen. Eines, mit sozial-kritischem Hintergrund, was die Leute wach rütteln sollte, ihnen einen Spiegel vor die Augen hält und sie zum Ver-zweifeln, ob der Sinnlosigkeit

ihres eigenen Handelns bewegt. Zu mehr Engagement wollten

Selbstlosigkeit. Mit stolz geschwellter Brust hatten wir schon all die neuen Ghandis und Mütter Teresa vor Augen, die bald aus unserer Hochschule kommen würden! So waren wir dann auch voller Sorgen, als der zuständige Redakteur sich auf einmal nicht mehr meldete. Ob er wohl selbst schon am Ende der Welt den Bedürftigen hilft? Aber zu früh gefreut. Auf die Frage wo denn der Artikel bliebe, gab es dann doch nur ein einfaches: „keine Lust“. Und keine Bundesverdienstkreuze für uns.

Fünf Jahre CampusLeben:Was hatten wir nicht alles ge-plant. Erst mal eine Festschrift, auf 200 Gramm Papier mit Blattgold gedruckt. Natürlich mit Grußwort des Bundes-präsidenten. Auch eine große Fernsehgala. Nicht so wie der RTL Jahresrückblick. Mehr

wie die Wiedergeburt von „Wetten Dass..?“. Tommy hatte auch schon zugesagt. Die letzten paar Formalitäten waren noch zu klären. Das würde großartig werden. In Großschrift. GROSS-ARTIG. Warum davon nur das Cover übrig geblieben ist? Nun ja, ganz einfach weil ... Oh, eine Banane...!

Das InterviewWas haben wir uns gefreut als die Zusage kam. Wir, die Hochschulzeitung, dürfen eine Person des öffentlichen Le-bens interviewen. Eine loka-le Berühmtheit, Mitglied der High Society, des politischen Adels der Stadt. Endlich raus

aus dem tristen Redakteursalltag und rein in die Zentren der Macht; akzeptiert als richtiges Magazin, gleichwertig neben Spie-gel, Stern und Bild der Frau. Wir verabreden ein Gespräch, man versteht sich gut. Es wird Kaviar und Champagner gereicht. Am nächsten Morgen das böse Erwachen. Authorisieren müssten wir das Interview erst, und einige der Antworten wären wohl doch zu ehrlich gewesen, die möchte man gerne nochmal selbst neu schreiben. Aber nicht mit uns. Wir sind schließlich ein un-abhängiges Magazin. Wenn wir gefälschte Interviews ins Heft setzen, dann fälschen wir die immernoch selbst!

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