Campus Passau

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03/2005 Themen Schwerpunkt „Studentisches Engagement" Uni Passau erhält Europäisches Qualitätssiegel des DAAD Vor den Toren Bolognas: Zügige Umstellung auf Bachelor- und Masterstudiengänge Start für Forschungsprojekt „Integrierter eLearning Campus" das magazin der universität Campus Passau

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03/2005

Themen

Schwerpunkt „Studentisches Engagement"

Uni Passau erhält Europäisches Qualitätssiegel des DAAD

Vor den Toren Bolognas: Zügige Umstellung auf Bachelor- und Masterstudiengänge

Start für Forschungsprojekt „Integrierter eLearning Campus"

d a s m a g a z i n d e r u n i v e r s i t ä t

Campus Passau

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Passauer BWL-Student Finalist beim DZ Bank Karriere-Preis 37Doktorandin erhält für Wettbewerbsbeitrag dritten Preis 37Zwei Fakultäten der Universität Passau wählen neue Dekane 37IHK-Preise für praxisorientierte Diplomarbeiten 38Dr. Hauzenberger zum Honorarprofessor in Ungarn ernannt 38Preis für gute Lehre für Dr. Fritz Haselbeck 39Promotionen / Habilitationen 39Neue und ausgeschiedene Professoren 39

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Ausgabe 03/2005, Juli

Herausgeber:Der Rektor der Universität PassauInnstraße 41, 94032 PassauTel. 0851/509-1001Fax 0851/509-1002

Koordination, Redaktionsleitung und Schlussredaktion:Thoralf Dietz, Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

ISSN:1614-2985

Redaktion:Thoralf Dietz, Emerenz Magerl,Leo Schmidt

Mitarbeit:Ulrike Hente, Patricia Mindl, Brigitte Puttler

Kontakt:Universität Passau, Referat für Presse,Öffentlichkeitsarbeit, Veranstaltungen,Innstraße 41, 94032 Passau,Tel. 0851/509-1430, -1431,Fax 0851/509-1433,E-Mail: [email protected]

Fotos:Universität Passau, Julia Schambeck,Ulrich Schmitt, Toni Scholz,Thomas Jäger (PNP)

Gestaltung:Werbeagentur Hauer-Heinrich,Tel. 08 51/3 20 30

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Erscheinungsweise:4 x jährlich: (in Klammern ist der je-weilige Redaktionsschluss angegeben) 20. Januar (10. Dezember),20. April (10. Februar), 20. Juli (10. Juni),20. Oktober (10. September)

Namentlich gekennzeichnete Artikelgeben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Nachdruck (nur vollständig mit Quellenangaben und gegen Belegexemplar) ist nachAbsprache möglich.

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Campus Passau

[ Aus dem GWPiiiiiiii iii ii iiiii ii

Dr. Michael Taeger & Partner 35ifp Will & Partner 35

[ Et cetera iiiiiiiiiii iiiiiiiiiiiii iiiiiii iiiiiii iiMädchen mögen Technik 40

[ Veranstaltungen 41-42

[ Personalieniiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii

[ Aus der HochschulpolitikiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiUni Passau erhält Europäisches Qualitätssiegel 5Vor den Toren Bolognas 6Ehrensenatorenwürde für Dr. Dr. Axel Diekmann 6Universität Passau startet Fundraising-, Sponsoring- und Public-Private Partnership-Projekt 7Ehemaliger Vorsitzender des Vereins der Freunde und Förderer verstorben 7Studentisches Engagement

Praxiserfahrung durch fachbezogene Hochschulgruppen 8AIESEC und AEGEE in Passau 10Kulturraumbezogene Gruppen an der Uni Passau 12Studenten machen Theater! 14Musik-Gruppen an der Uni Passau 16Erweitertes Angebot im Sportzentrum 18s-Rat und Tatennetz 19Passauer Delegation bei Deutscher Debattiermeisterschaft 19

[ Aus Forschung und Lehre iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii iiiiiiii

Start für Forschungsprojekt „Integrierter eLearning Campus" 20Fremdsprachen in der Grundschule 21Weiterbildung an der Uni Passau 22Eine Reise zu den Flutopfern nach Indonesien 23Jura-Staatsexamen in Prag, St. Petersburg und Ohio 24Gabriele Schindler bei GROW-Hochschulideenwettbewerb erfolgreich 24Seminar zur „Existenzgründung und Unternehmensnachfolge“ 25Theologen aus Deutschland und Ungarn im Gespräch 26Passauer Delegation besucht Partnerhochschule in Esztergom 26DFG fördert Psychologie 27Gründung der Geographischen Gesellschaft „GeoComPass“ 28Interview mit erstem DSG-Absolventen in Budapest 29Forschungsinstitut arbeitet an der Sensordatenfusion im Automobilbereich 29Dozenten und Absolventen des Kunstlehrstuhles stellen aus 30Passauer Kunstgeschichte wirkt bis nach Paris 31EU-Netzwerkmitgliedschaften der Fakultät für Mathematik und Informatik 32Die Verbindung von Web-Ressourcen mit „linking on the fly” 33Aktive und ehemalige Dr.-Hans-Kapfinger-Stipendiaten feiern Jubiläum 34

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[ Alumni-Arbeitiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii iiiiiiiiiiiiiiiiiiEhemaligenverein wählt neuen Vorstand 36besser: WISSEN – Symposium des kuwi netzwerks 36

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Universität Passau erhält EuropäischesQualitätssiegel des Deutschen AkademischenAustauschdienstes

Auszeichnung für die internationalen Tätigkeiten der Universität Passau: Die Universität erhielt vor wenigen Wochen das „Europäische Qualitätssiegel2004 SOKRATES/ERAMUS“. Der Deutsche Akademische Austauschdienst würdigt damit „die besonders gute Umsetzung der Mobilitätsmaßnahmendes SOKRATES/ERASMUS-Programms“. Mit der Verleihung des Europäischen Qualitätssiegels will der DAAD einen Ansporn für die qualitativ bessere Durchführung von Mobilitätsmaßnahmen geben,entsprechende Leistungen der Hochschulen anerkennen und diese einer breitenÖffentlichkeit zugänglich machen. Eine Bewerbung für das im vergangenen Jahr erstmalig ausgeschriebene Qualitätssiegel war für die Universität Passau naheliegend:Ihre internationalen Kontakte und Angebote sind so stark ausgeprägt wie an kaumeiner anderen deutschen Universität. Gewürdigt wird mit der Verleihung diesesSiegels insbesondere die Betreuung der ausländischen Studierenden, die sich in Passau aufhalten, aber auch die Unterstützung der Passauer Studierenden,die ein Auslandsstudium absolvieren möchten. Das Akademische Auslandsamt bietetden ausländischen Studierenden einen umfassenden Service: Vor Beginn des Winter-semesters werden die „Großen Orientierungswochen“ (drei Wochen) angeboten;in dieser Zeit finden Exkursionen zu Unternehmen der Region, Ausflüge, aber auchjeweils ein Empfang durch den Rektor und den Oberbürgermeister der Stadt Passaustatt. Deutschkurse des Sprachenzentrums auf vier verschiedenen Niveaus,ein einwöchiges Kooperationsseminar als landeskundliche Vorbereitung und studien-begleitende Angebote wie „DaF und Landeskunde online“ als webbasierter Sprach-kurs für ERASMUS-Studierende runden das Angebot ab. Während der Orientierungs-wochen bieten zudem studentische Tutoren Unterstützung bei allen Formalitäten an,die zu erledigen sind.SOKRATES ist ein Aktionsprogramm der Europäischen Union für die grenzüber-schreitende Zusammenarbeit in verschiedenen Bereichen der allgemeinen Bildung.Innerhalb des Teilprogramms ERASMUS werden internationale Aktionen für denHochschulbereich unterstützt. Durch das SOKRATES/ERASMUS-Programm soll die Hochschulzusammenarbeit in Europa weiter intensiviert werden. Die EU unter-stützt mit diesem Programm beispielsweise Vorhaben der Hochschulen zurCurriculumentwicklung, die Durchführung von Intensivprogrammen, den Austauschvon Dozenten und Studierenden sowie die Einführung des European Credit TransferSystem (ECTS) zur Anrechnung von im Ausland erworbenen Leistungen.Neben der Universität Passau wurden die Hochschule Bremen, die Johannes-Gutenberg-Universität Mainz, die Philipps-Universität Marburg und die Fachhoch-schule München ausgezeichnet.

[email protected]

Thomas Werrlein (links), Leiter der Abteilung für studentische und akademische Angele-genheiten, und Professor Dr. Walter Schweitzer gratulieren Barbara Lehrmann, der Leiterindes Akademischen Auslandsamts: Ihre Bewerbung um das Europäische Qualitätssiegel desDAAD war erfolgreich.

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Politik beschert uns allen derzeit ein Wechselbad der Gefühle – warum sollte es da speziell in der Hochschulpolitik anders sein? Als das Bundesverfassungsgericht das Verbot vonStudiengebühren gekippt hatte, gingen alle davon aus, dass Studierende an Bayerns Hoch-schulen ab dem Wintersemester Studienbeiträge in Höhe von etwa 500 Euro pro Semesterbezahlen müssten. Die Signale der Politik wiesen zumindest in diese Richtung. Kurze Zeit späterhieß es, die Beiträge könnten wohl erst zum Sommersemester 2006 erhoben werden.Kurz vor der Unterzeichnung des Innovationsbündnis zwischen den bayerischen Hochschulen und der Staatsregierung erfuhren wiraus der Zeitung, dass die Beiträge doch erst im Jahre 2007 eingeführt werden könnten. Die jüngsten Ereignisse: Vermutlich wird esnun doch einen einheitlichen Beitrag in Höhe von 500 Euro pro Semester an allen Hochschulen und für alle Studiengänge geben.Die Möglichkeit, an einzelnen Hochschulen für verschiedene Studiengänge unterschiedliche Beiträge erheben zu können und damiteinen echten Wettbewerb zwischen den Hochschulen zu initiieren, sei verfassungsrechtlich problematisch – so ein vom bayerischenWissenschaftsministerium in Auftrag gegebenes Rechtsgutachten.

So hatte ich mir die von mir in der letzten Ausgabe von „Campus Passau“ an dieser Stelle angemahnten zügigen Entscheidungenund die damit verbundene Planungssicherheit eigentlich nicht vorgestellt.

Erfreulicher sind da schon die Inhalte des Innovationsbündnisses, das die Universität Bayern e. V. für die bayerischen Universitäten,die bayerischen Fachhochschulen und die bayerische Staatsregierung abgeschlossen haben. Die Hochschulen erhalten bis 2008mindestens die Finanzausstattung von 2004. Dass sich ein Finanzminister über einen Doppelhaushalt hinaus festlegt, ist sicher ein Novum – und darf getrost als ein Erfolg der bayerischen Hochschulen gewertet werden. Im Gegenzug bringen die Hochschulen insgesamt 600 Stellen in einen Innovationspool ein. Diese Stellen werden von der Staatsregierung geringfügig aufgestockt,die Hochschulen erhalten diese Stellen für innovative Konzepte in Forschung und Lehre zurück.

Wenn Sie sich wieder einmal genauer an der Universität Passau umsehen wollen, dann lade ich Sie ein, sich unter www.uni-passau.de umzuschauen: Anfang Juli ging unser neu gestalteter Internet-Auftritt online. Er ist zielgruppenorientiert aufgebaut und entspricht nun dem Corporate Design unserer Universität. Die bisherigen Rückmeldungen sind eindeutig positiv:Informationen sind von den Nutzern deutlich einfacher zu finden als dies bisher der Fall war.

Mit dieser Ausgabe von Campus Passau wollen wir einen Blick auf ein Thema werfen, auf das wir zu Recht stolz sein können:Auf das studentische Engagement an unserer Universität. Gerade Unternehmen bescheinigen uns immer wieder:Passauer Studierende gelten als besonders motiviert, engagiert, flexibel und leistungsbereit. Bei der Zusammenstellung der Beiträgefür dieses Heft mussten wir feststellen, dass wir ohne Probleme eine weiteres Heft hätten füllen können. Wir mussten uns daher auf eine kleine Auswahl an studentischen Initiativen und Gruppierungen beschränken. Das Engagement könnte vielseitiger kaumsein: Neben vielen fachbezogenen Gruppen gibt es eine unglaubliche Vielfalt an Initiativen, die das kulturelle Leben an unsererUniversität und in der Stadt Passau enorm bereichern. Nicht zuletzt dieses Engagement dürfte dazu beitragen, dass unsereStudierenden über die so oft geforderten „soft skills“ in hohem Maße verfügen.

Eine anregende Lektüre wünscht Ihnen

IhrProfessor Dr. Walter SchweitzerRektor

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Titelbild: Ausstellung „Unter freiem Himmel“:Bronzeplastiken von Heinrich Kirchner (1902–1984),noch zu sehen bis 30. September.Zu sehen sind beinahe sämtliche Großplastiken aus dem Spätwerk Heinrich Kirchners, von seinemSchüler Paul Fuchs aus Bronzeplatten geschweißtoder von seinem Sohn Fritz Kirchner im Wachs-ausschmelzverfahren in Bronze gegossen.

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K Weit vorangekommen ist die Universi-tät Passau bei der Umstellung ihrerStudiengänge auf die neue Bachelor-Master-Struktur. Bereits zum kommen-den Wintersemester wird die jüngstestaatliche Universität in Bayern einenGroßteil ihrer bisherigen Diplomstu-diengänge an die neue Struktur an-gepasst haben. Die BildungsministerEuropas haben im Jahre 1999 inBologna beschlossen, einen einheit-lichen europäischen Hochschulraum zuschaffen, ein zentrales Element wardie Vereinheitlichung der Studienab-schlüsse: Der sogenannte Bologna-Prozess war geboren. An der Uni-versität Passau ist zum Wintersemes-ter zum größten Teil nur noch eine Ein-schreibung in neu konzipierte, berufs-qualifizierende Bachelor- und Master-studiengänge möglich: Die niederbay-erische Universität steht nun sozusa-gen unmittelbar vor Bologna – undklopft bereits an die Pforte der Stadt.

„Die Universität Passau steht vor denToren Bolognas“, so Professor Dr. WalterSchweitzer, Rektor der Universität. Aller-dings geht es hier keineswegs um einefeindliche Belagerung dieser Stadt, viel-mehr will der Passauer Rektor mit diesemBild ausdrücken, dass die Universität beider Umstellung ihrer Studiengänge aufdie Bachelor-Master-Struktur schon sehrweit vorangeschritten ist. Die europäi-schen Bildungsminister hatten 1999 inBologna die europaweite Vereinheit-lichung des Studiensystems beschlossen– daher der Name „Bologna-Prozess“.Dazu gehört insbesondere die Umstellung

der bisherigen Studiengänge auf dasBachelor-Master-System. Bachelor undMaster haben an der Universität Passaudas Diplom weitgehend abgelöst: Die Wirt-schaftswissenschaftliche Fakultät wirdden Bachelorstudiengang „Business Ad-ministration and Economics“ anbieten,zusätzlich zu dem bereits seit einem Jahrlaufenden Studiengang „Business Com-puting“, die Fakultät für Mathematik undInformatik stellt ebenfalls ihren Diplom-studiengang ein – ab dem Wintersemesterist eine Einschreibung nur noch in denbereits seit einiger Zeit existierendenBachelorstudiengang Informatik möglich.Hinzu kommt zum Wintersemester derneue, bundesweit einmalige Bachelorstu-diengang „Internet Computing“, der aufdie zukunftsträchtigen „E-Technologien"wie E-Business, E-Commerce, E-Govern-ment, E-Health, E-Learning, E-Science,E-Security ausgerichtet ist, und ein Master-studiengang Informatik. In der Philoso-phischen Fakultät wird der zahlenmäßigstärkste Studiengang der Uni Passau, derbisherige Diplomstudiengang „Sprachen,Wirtschafts- und Kulturraumstudien“ebenfalls bereits als neu konzipierter,berufsqualifizierender Bachelor „Kultur-wirtschaft/International Cultural andBusiness Studies“ angeboten. In dieserFakultät existieren bereits die Bachelor-studiengänge „Medien und Kommunika-tion“ und „European Studies“. Für letzte-ren läuft seit einem Jahr auch ein Mas-terangebot. In Planung ist in dieserFakultät ein Bachelorstudiengang „Gover-nance and Public Policy – Staatswissen-schaften“; dieser soll ebenfalls bereitszum Wintersemester starten.

Erhalten bleibt zunächst der Diplom-studiengang Katholische Theologie. Dadie Katholische Kirche noch nicht ent-schieden hat, ob die Umstellung auf dieBachelor- und Master-Struktur tatsächlicherfolgen soll, und da auch die Zukunft derKatholisch-Theologischen Fakultäten inBayern noch ungeklärt ist, wurde hier aufeine Umstellung zunächst verzichtet. Ausähnlichen Gründen bleibt auch derErgänzungsstudiengang „Caritaswissen-schaft und Angewandte Theologie“zunächst als Diplomstudiengang erhal-ten. Und schließlich ist zum Winter-semester auch noch die Einschreibung inden Magisterstudiengang mit verschiede-nen Haupt- und Nebenfächern – wennauch mit eingeschränkten Kombinations-möglichkeiten – möglich.

Keinen eigenen Entscheidungsspielraumhaben die einzelnen Universitäten imRahmen der Studiengänge, die mit demStaatsexamen abschließen, im FallePassaus also Jura und das Lehramt für dieverschiedenen Schularten. Hier konntesich die Politik noch nicht auf eineUmstellung auf die neue Studienstrukturverständigen.

In den nächsten Jahren wird also derAnteil der Studierenden in Bachelor- undMasterstudiengängen deutlich ansteigen,der der Magister- und Diplomstudierendensinken – bis in vermutlich rund fünfJahren das letzte Diplom bzw. die letzteMagisterurkunde in Passau ausgehändigtwerden wird.

www.uni-passau.de/bologna.html

Hohe Auszeichnung für den Vorsitzendender Gesellschafterversammlung der NeuePresse Verlags GmbH: Dr. Dr. Axel Diek-mann erhält die Ehrensenatorenwürde derUniversität Passau. Die Universität würdigtdamit seine Verdienste als Vorsitzenderdes Stiftungsrates der Dr. Hans Kapfinger-Stiftung, aber auch als Vorsitzender der Ver-lagsgruppe, die die Universität bei zahl-reichen Vorhaben immer wieder unter-stützt. Die Verlagsgruppe ist Mitglied imNeuburger Gesprächskreis Wissenschaftund Praxis an der Universität Passau e. V.,Dr. Dr. Diekmann Mitglied im Vorstand desVereins der Freunde und Förderer derUniversität.

„Besonders herausheben möchte ich dieEinrichtung und Förderung des Institutsfür Journalistenausbildung und Kommu-nikationsforschung, das von der Dr. HansKapfinger-Stiftung finanziert wird undsich zu einem wichtigen Profilelement anunserer Universität entwickelt hat“, soRektor Professor Dr. Walter Schweitzer inseiner Würdigung. Mit Hilfe dieses Insti-tuts wurden mittlerweile eine große Zahlan hochqualifizierten Journalisten ausge-bildet, die in den unterschiedlichstenMedienunternehmen arbeiten und aufdiese Weise zum guten Ruf derUniversität Passau maßgeblich beitragen.(vgl. auch Artikel auf Seite 34)

Die Universität Passau will künftig ver-stärkt privatwirtschaftliche Mittel –Spenden, Gelder aus Stiftungen, Spon-sor- und Public-Private Partnerships –akquirieren. In den vergangenen Mona-ten wurden Zielgruppen analysiert,eine Image- und eine Wettbewerbs-analyse durchgeführt; in den nächstenMonaten sollen nun gezielt Sponsorenund Förderer angesprochen werden,um sie für eine Zusammenarbeit mitder Universität im Rahmen vonzunächst drei Projekten zu gewinnen.

„Nach Auswertung aller Analyse-Ergeb-nisse, die wir in Zusammenarbeit miteiner Agentur durchgeführt haben, zeich-net sich die Universität Passau durch eintrennscharfes Profil aus, das ihr viel ver-sprechende Chancen für die geplantenAktivitäten eröffnet“, zeigt sich ProfessorDr. Walter Schweitzer, Rektor der Uni-versität Passau, überzeugt. Das Profil derUniversität ist klar umrissen: Forschung,Lehre,Weiterbildung und Beratung mit denherausragenden Schwerpunkten in denRechts-, Wirtschafts- und Kulturwissen-schaften, der Informatik und der Lehramts-ausbildung. Das Leistungsversprechen derHochschule: Die Universität Passau ist eineinternational kooperierende, interkulturellausgerichtete, leistungs- und praxisorien-tierte, gut ausgestattete, moderne Campus-Universität an einem der attraktivstenUniversitätsstandorte in Deutschland.Sie gehört zu den fünf deutschen Spitzen-Universitäten in Jura, Wirtschaftswissen-schaften und Kulturwirtschaft, die Infor-matik erfährt immer höhere Anerken-nung. Der Aspekt der Internationalitätund Interkulturalität mit den umfangrei-

chen Sprach- und Studienaustausch-Angeboten ist so ausgeprägt wie ankaum einer anderen deutschen Universi-tät. „Unsere Studierenden, unsere Absol-venten, die zum weitaus größten Teil vonaußerhalb Niederbayerns kommen, verfü-gen aufgrund der leistungsorientierten,die Fächer interdisziplinär vernetzendenForschung und Lehre und der gutenAusstattung der Universität über hervor-ragende Berufs- und Karriereperspek-tiven“, so Professor Dr. Walter Schweitzer.Eine Umfrage unter Führungskräften, wiediese die Universität Passau sehen, ergabein deutliches Bild: Die Universität Passaugilt als Sprungbrett zu einer internationalausgerichteten Karriere.

In den vergangenen Monaten wurden ver-schiedene geeignete Projekte konzipiert.Von insgesamt 13 eingereichten Projekt-vorschlägen wurden drei ausgewählt, mitdenen das Fundraising- und Sponsoring-Projekt begonnen werden soll: die Schaf-fung eines Interdisciplinary Center for IT-Security (ICIS) mit einem Stiftungs-Lehr-stuhl und zwei Stiftungs-Gastprofessuren,die weitere Ausstattung der Forschungs-stelle für Rechtsfragen der Hochschul-und Verwaltungsmodernisierung (ReHMo)sowie die Erweiterung der Fach-spezifischen Fremdsprachenausbildung.

Im Rahmen ihrer Sponsoring-, Fundraising-und Public-Private-Partnership-Aktivitätensetzt die Universität Passau den Schwer-punkt auf Maßnahmen der 1:1-Kommuni-kation, beispielsweise auf Direkt-Marke-ting mit Info-Dienst, Event-Marketing,Multimedia-Kommunikation, persönlicherKommunikation und interner Kommuni-kation. Mit Hilfe einer Friendraising-Stra-tegie und mit dem Aufbau eines Board ofMentors zur Unterstützung bei der per-sönlichen Ansprache von Vermögendenund Top-Entscheidern in Unternehmen undStiftungen soll das Netzwerk weiter aus-gebaut werden. Gezielt individuell ange-sprochen werden sollen beispielsweisepotenzielle Großspender und Stifter. Miteiner konsequenten Sponsoring-/PPP-Stra-tegie mit dem integrierten Nutzen ausKnow-how-, Personal- und Kommunika-tionstransfer sollen Partner aus der Wirt-schaft zur gezielten individuellen Zusam-menarbeit gewonnen werden.Nur wer zur Universität Passau in einerengeren, emotionalen Beziehung steht,wird sich als Spender, Stifter oder Sponsorfür die Universität engagieren. ProfessorSchweitzer will insbesondere auch regio-nal verankerte Partner ansprechen undfür eine Partnerschaft gewinnen.In diesen Beziehungsaufbau (CRM: Custo-mer Relationship Management) ist lang-fristig zu investieren. Für die Zielgruppenwird ein Info-Dienst entwickelt, der sie drei-bis viermal im Jahr online erreicht. DieseZielgruppen erhalten ferner das Universi-täts-Magazin „Campus Passau“. Im Hin-blick auf die Kernzielgruppen werdengezielt Events/Tagungen ausgearbeitet.

www.uni-passau.de/[email protected]

Universität Passau: Vor den Toren Bolognas

Ehrensenatorenwürde der Universität Passaufür Dr. Dr. Axel Diekmann

Regierungspräsident a. D. Dr. GottfriedSchmid, zwischen 1979 und 1989 1.Vorsitzender des Vereins der Freunde undFörderer der Universität Passau, ist am12. Juni verstorben. Dr. Schmid unter-stützte die Universität in der wichtigenAuf- und Ausbauphase nach ihrerGründung und trug maßgeblich zur

Verankerung der Universität in Nieder-bayern bei. Wäherend seiner Amtszeitund lange darüber hinaus wirkte erzudem im Kuratorium des NeuburgerGesprächskreises für Wissenschaft undPraxis e. V. mit. Auch nach seiner Amtszeitals Regierungspräsident und 1. Vor-sitzender des Vereins der Freunde und

Förderer verfolgte er aufmerksam dieEntwicklung der Universität und unter-stützte sie, so gut er konnte.

Für seinen Einsatz und seine großenVerdienste um die Hochschule hat ihmdie Universität Passau am 26. November1987 die Ehrenbürgerwürde verliehen.

Ehemaliger Vorsitzender des Vereins der Freunde und Fördererverstorben

Universität Passau startet Fundraising-, Sponsoring- und Public-Private Partnership-Projekt

Professor Dr. Walter Schweitzer verleiht Dr.Dr. Axel Diekmann die Ehrensenatoren-würde der Universität Passau.

Die Positionierung

Das Akquisitions-Management

Sponsoring-, Fundraising-, PPP-Projekte

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Erklärtes Ziel von ELSA ist es, Jura-studenten zum Blick über den Tellerrandzu ermuntern, ein Gespür für internatio-nale Zusammenhänge zu entwickeln undsie auf das Berufsleben vorzubereiten.Das Veranstaltungsprogramm ist entspre-chend vielseitig: mit hitzigen Podiums-diskussionen, Kanzleibesuchen oder dem„Moot Court“, einer simulierten Gerichts-verhandlung im Landgericht Passau.

Den Austausch zwischen Universität undWirtschaft oder Politik haben sich auchdas Praxis Forum Passau sowie das Sym-posium Passau auf die Fahnen geschrie-ben. Das Praxis Forum wurde vor sechsJahren von drei BWL-Studenten gegründet,die den Praxisbezug des Studiums fördernwollten. Seither wurden 13 Vorträge ge-halten, die bis zu 700 Zuhörer anlockten.

„Natürlich reizt es, mit hochrangigenPersönlichkeiten aus Wirtschaft und Politikin Kontakt zu kommen“, erklärt TobiasKeil sein Engagement: „Aber das ganzeDrumherum macht Spaß: Die Akquisitionder Redner, die Organisation der Veran-staltungen und vor allem die Freude,wenn man auf großes Interesse in derStudentenschaft stößt.“

Der Einladung an die Universität Passausind in den letzten Jahren so hochkaräti-

ge Gäste gefolgt wie Dr. Michael Frenzel(Preussag AG), Ulrich Hartmann (E.ONAG), Dr. Lothar Späth (Jenoptik AG) oderRoland Berger (Roland Berger Consulting).Für das kommende Wintersemester konn-ten die Organisatoren mit den Vorstands-vorsitzenden Dieter Rampl (HypoVereins-bank), Dr. Thomas Fischer (WestLB) undProf. Dr. Wulf von Schimmelmann (Post-bank) drei führende Vertreter aus der

deutschen Bankenlandschaft als Rednergewinnen.

Vor dem Hintergrund des großen Erfolgsdes Praxis Forums gründete eine GruppeStudenten ein Jahr später den SymposiumPassau e.V., der sich an Führungskräfteaus Wirtschaft und Politik sowie Absol-venten und Studierende aller Fachrich-tungen richtet. Er soll den Transfer zwi-schen Praxis und Hochschule durch einjährliches Symposium zusätzlich fördern.Die Schirmherren sind allesamt hochkarä-tig: Nach Michael Rogowski (DisruptiveInnovation 2001), Dr. Hans-Olaf Henkel(Multimarket Competition 2003) undWolfgang Clement (Emerging Markets2004) übernimmt heuer Bundesfinanz-minister Hans Eichel die Schirmherrschaft.

Mit einem neuen Konzept wartet ab demWintersemester das Börsenforum Passau

(BfP) auf. Der eingetragene Verein, der1991 gegründet wurde, um das Interesseder Passauer Studenten am Kapitalmarktzu fördern, wird sein Angebot auf den all-gemeinen Finanzbereich erweitern. „Sosind auch Mitglieder willkommen, diesich eher für Bereiche wie Banken undVersicherungen interessieren“, erklärt dieVorstandsvorsitzende Lena Sztandera.

Die Mitglieder des Börsenforums nehmengemeinsam an Planspielen teil, organisie-ren Vorträge von führenden Unternehmenoder Exkursionen, zum Beispiel zur Deut-schen Börse AG nach Frankfurt. „Es be-steht auch die Möglichkeit, sich bei unsüber mögliche Praktika zu informieren“,fügt die Vorsitzende hinzu: „Und baldwird es an der Uni einen Raum geben, wounsere Mitglieder Fachzeitschriften ausdem Finanzbereich lesen oder im Internetsurfen können.“

Infos zu den Hochschulgruppen und ihrenVeranstaltungen:

www.instead.de www.elsa-passau.de www.symposium-passau.de www.praxisforum.comwww.boersenforum-passau.de

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Wer meint, dass das Studium nur graueTheorie sei, wird in Passau schnell einesBesseren belehrt. In einer Vielzahl fachbe-zogener Hochschulgruppen können Stu-denten aller Fakultäten Praxiserfahrungsammeln und Kontakte knüpfen.

Mit „Lösungsansätzen direkt von derUni” überzeugt INSTEAD ihre Kunden. Diestudentische Unternehmensberatung –„International Students for Economic andAcademic Dialogue“ – wurde 1989 ge-gründet und ist damit eine der ältestenHochschulgruppen in Passau. Inzwischenüben sich mehr als 80 Studenten allerFakultäten in ihrer Freizeit als Unter-nehmensberater. Und das mit Erfolg.

Die meisten INSTEAD-Kunden sind kleineund mittelständische Firmen in der Region.Wobei die Nachwuchsberater durchausauch Aufträge von Branchengrößen wieSixt, PalmOne oder BMW bekommen. Zugünstigen Konditionen erstellen sie Markt-analysen, durchleuchten Controlling undOrganisation oder arbeiten IT-Lösungenaus. So profitieren beide Seiten: Die Unter-nehmen bekommen unmittelbaren Zu-gang zu aktuellem Wissen, während dieStudenten Praxiserfahrung sammeln.

„Professionalität und Qualität steht beiuns an erster Stelle“, betont Fabian vonFeilitzsch, der ehemalige erste Vorsitzendedes eingetragenen Vereins. „An einemAuftrag arbeiten meist Studenten ausverschiedenen Fakultäten. Die unter-schiedlichen Denkansätze erhöhen daskreative Potenzial und fügen sich zu einerharmonischen Lösung.“ Für die wochen-lange Arbeit bekommen die Mitgliederwenig Lohn. Praxiserfahrung, Kontakteund ein umfangreiches Schulungsange-bot machen das allerdings mehr als wett.

Ebenfalls 1989 wurde an der Fakultät fürMathematik und Informatik eine Hoch-schulgruppe gegründet, die inzwischenzu den aktivsten deutschen Nachwuchs-zweigen des weltweiten Ingenieurs-verbands IEEE (Institute of Electrical andElectronics Engineers) zählt. Ziel der„Student Branch“ ist es, den Informa-≠tionsaustausch und die Kontaktpflegezwischen Studierenden, Professoren undFirmen zu fördern.

„Das Organisieren diverser Veranstal-tungen im lokalen und überregionalenRahmen macht Spaß“, sagt AndreasKoltes. Gleichzeitig bietet es den

Mitgliedern zahlreiche Möglichkeiten,ihre Soft-Skills zu trainieren und Kontaktezu knüpfen. Im September richtete diePassauer Gruppe den IEEE StudentBranch Congress 2004 aus. „Daran habenrund 120 Studenten und Berufseinsteigeraus drei Kontinenten und 32 Ländern teil-genommen“, erzählt Koltes: „Konferenzenwie diese sind als Publikationsplattformfür wissenschaftliche Mitarbeiter beson-ders interessant.“

Wobei sich das Engagement der Gruppenicht auf die Informatik beschränkt.Studierende verwandter Studiengängewie zum Beispiel der Wirtschaftsinfor-matik will sie künftig noch besser in dasFakultätsleben integrieren – welches sieschließlich maßgeblich mitgestaltet.

Was IEEE für angehende Ingenieure ist,ist die European Law Students' Associ-ation (ELSA) für Jurastudenten, Rechts-referendare und junge Juristen. Die inter-nationale Organisation mit 25.000Mitgliedern und Sitz in Brüssel ist anmehr als 220 Universitäten in 37 europä-ischen Ländern vertreten. Sie hat sogarBeraterstatus beim Europarat, der UNES-CO sowie der UNO.

Uni ist nicht allesIn fachbezogenen Hochschulgruppen sammeln Passauer Studenten Praxiserfahrung

S t u d e n t i s c h e s E n g a g e m e n tS t u d e n t i s c h e s E n g a g e m e n t

Sie gestalten das Leben an der Fakultät für Mathematik und Informatik mit: Die Mitglieder der Passauer Student Branch des weltweitenIngenieurverbands IEEE.

Randolf Rodenstock, Präsident der Vereinigung der bayerischen Wirtschaft, (4. von links) beim Praxis Forum Passau.

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Häufig werden sie miteinander ver-wechselt, dabei haben sie programma-tisch verschiedene Ausrichtungen: AIE-SEC und AEGEE. Die beiden Initiativenhaben aber zumindest eines gemein-sam – beide machen den Universitäts-standort Passau internationaler.

AIESEC ist weltweit die größte Studenten-organisation. Sie wurde nach dem 2.Welt-krieg von Studenten aus sieben verschie-denen Ländern gegründet, die mit inter-nationalem Austausch dazu beitragenwollten, dass es keine neue kriegerischeAuseinandersetzung gibt – Völkerver-ständigung statt Nationalismus. „Heutebeschäftigen wir uns in Projekten unteranderem auch mit Themen wie Nach-haltigkeit und Corporate Social Responsi-bility“, sagt Ann Kristin Barth, KuWi-Studentin und als AIESEC-Vorstandsmit-glied zuständig für „External Relations“.Jeder Mitarbeiter bei AIESEC kann sichvielseitig engagieren, Firmenkontakte auf-bauen, Projekte organisieren, aber auchauf der Vermittlung von Praktika behilf-lich sein. Ein Schwerpunkt der Arbeit derinternationalen Initiative, die Lokalkomi-tees in insgesamt 89 Ländern hat, liegtbei der Vermittlung von Praktika im Aus-land. „Gegen eine Vermittlungsgebührbieten wir Studenten einen Rundum-Service: Vor- und Nachbereitungsseminar,Abholung vom Flughafen, Organisationeiner Wohnung usw. Außerdem gibt esimmer eine AIESEC-Ansprechperson vorOrt.“ Das Wichtigste sei aber, dass detail-lierte Profile von Unternehmen mit ihrenAnforderungen an Praktikanten einerseitsund von den Studierenden mit ihren Fähig-keiten und Interessen andrerseits erstelltwürden. „So kann sichergestellt werden,dass beide gut zusammenpassen.“Darüber hinaus hat AIESEC Passau in diesem Jahr erstmals eine „Case Study

Competition“ (CSC) veranstaltet. Dabeitraten Ende Mai mehrere Studenten inGruppen gegeneinander an, die je eineFallstudie von einem der beiden teilneh-menden Unternehmen, Horváth und Part-ners und Ernst&Young, bearbeiteten. „DieCSC ist eine sehr gute Möglichkeit, dassUnternehmensvertreter Studenten unterrealistischen Arbeitsbedingungen kennen-lernen – so können Studenten direkt inKontakt kommen mit namhaften Firmen“,so Ann Kristin Barth. Bei AIESEC ist dieStudentin seit Beginn des Studiums enga-giert. „Von Anfang an habe ich sehr vielgelernt – eine tolle Ergänzung zur Uni!“

www.aiesec.de/pa

Auch der AEGEE-Vizepräsident ArminWilhelm ist seit seinem ersten SemesterMitglied bei der Passauer „Antenne“, dergrößten europäischen Studentenvereini-gung. Die Organisation wurde 1985 inParis gegründet und besteht heute auseinem Netzwerk von 17.000 Mitgliedernin 260 Lokalgruppen in über 40 europäi-schen Ländern. „An der Uni wollte ichmich aktiv für Europa engagieren“, er-zählt der Student der European Studies.

Die Liste der Aktivitäten von AEGEE istlang: „Wir unterstützen das AkademischeAuslandsamt bei der Betreuung der hiesi-gen Erasmus-Studenten. Damit sie sich inPassau einleben, veranstalten wir für sieu. a. eine Orientierungswoche mit Kneipen-bummel, Stadt- und Uniführung, sowieStädteausflüge nach München, Nürnbergund Wien.“ Neben diesen und zahlrei-chen weiteren lokalen Veranstaltungenwie Mitgliederfortbildungen, Diskussions-runden und Events im Rahmen ihres dies-jährigen Projekts „P15 – AEGEE-Passauwird 15“ bietet AEGEE auch die Mög-lichkeit zur Teilnahme an internationalenKongressen, Summer Universities undManagement-Trainingskursen in ganzEuropa, organisiert aber auch jährlicheine größere Konferenz vor Ort. So fandim Juni eine Veranstaltung zum Thema„Ethnic diversity: provoking conflicts? Aforward-looking analysis of the Kosovoconflict“ statt, die von Teilnehmern ausganz Europa besucht wurde.Zentrale Anliegen der Initiative, derenMitglieder sich nicht auf die EU-Staatenbeschränken, sind höhere Bildung, kultu-reller Austausch, Frieden und Stabilitätsowie aktive Staatsbürgerschaft. AEGEEgenießt beim Europarat und den Verein-ten Nationen Beraterstatus, sein europäi-scher Vorstand arbeitet in Brüssel.

Welchen guten Rufs sich die PassauerAEGEE-„Antenne“ erfreut, wird deutlichdurch einen Kommentar eines Teilneh-mers des Kosovo-Seminars: „I think youdid a great job, well done! I expectednothing less from AEGEE Passau, of cour-se, but it was a great pleasure to see anoutstanding antenna in action.”

www.students.uni-passau.de/aegee

Internationalität lebenAIESEC und AEGEE in Passau

S t u d e n t i s c h e s E n g a g e m e n t

Der aktuelle AIESEC-Vorstand: Susann Gerlach, , Katrin Kamin, BarbaraStrobel, Anne Stelzer und Ann Kristin Barth

Einige Teilnehmer und Organisatoren der AEGEE-Kosovo-Konferenz genießen die wohl-verdiente Pause.

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Kschon eine Tradition geworden sei, so einTeilnehmer. Die PLA sind der größteKongress seiner Art im deutschsprachigenRaum, der insgesamt 300 Teilnehmernach Passau lockte. In diesem Jahr konn-ten die Organisatoren wieder eine Reihenamhafter Experten aus mehreren Ländernals Referenten gewinnen. Und auch daskulturelle Rahmenprogramm kam nichtzu kurz: Neben einer Filmreihe, Aus-stellungen und einer Lesung stieg wiederdie legendäre „Fiesta Latina“ mit fetzigerkubanischer Livemusik von der Band„azucar cubana“.

www.pla-online.de

Go east: Im Mai fand bereits zum drittenMal das „FORUM Perspektive Osteuropa“statt. Höhepunkt war diesmal einePodiumsdiskussion zum Thema „KritischeBilanz der EU-Osterweiterung: Standort –Investition – Wirtschaftskultur in Mittel-und Osteuropa“. Bei der diesjährigenVeranstaltung hatten die größtenteils stu-

dentischen Organisatoren, die unterstütztwerden von mehreren Lehrstühlen, demAkademischen Auslandsamt und derPraxiskontaktstelle, den bisherigen Schwer-punkt Russland und Ukraine ausgeweitetauf die neuen EU-Mitgliedsländer inMittel- und Osteuropa. An der Tagungnahmen einige namhafte Unternehmen,Kanzleien und Banken teil.Ziel der Initiative ist es, für die Studentenund Absolventen der Universität Passau

eine Brücke nach Osten zu schlagen undKontakte zu Unternehmen in den ge-nannten Ländern zu fördern. Zu diesemZweck wurde eine Bewerberdatenbankaufgebaut für deutsche und osteuropäi-sche Jungakademiker. Arbeitgeber kön-nen in dieser Datenbank gezielt nach Ost-Mitteleuropa-erfahrenen Absolventen mitguten Sprachkenntnissen suchen, aber sokönnen sich auch Kontakte für Praktikaund Diplomarbeiten ergeben.

www.uni-passau.de/perspektive-osteuropa

Für Freunde des „Landes der Aufgehen-den Sonne“ und Chinesen gleichermaßengibt es den „Chinesischen Studenten-verein Passau“, der neben einer deut-schen auch eine ausführliche chinesisch-sprachige Homepage betreibt, die vorallem von chinesischen Gaststudenten alsvirtuelles Forum genutzt wird.

Chinesischstudenten können ihre Sprach-kenntnisse im ungezwungenen Rahmenbeim regelmäßigen Stammtisch vertiefen.Doch auch bei denen, die sich an dasErlernen der schwierigen chinesischenSprache nicht so recht herantrauen,erfreuen sich die Partys großer Beliebt-heit: Neben den Kennenlern-Festen immerzum Semesteranfang das traditionelleFrühlingsfest im Februar, das Sommerfestund das Weihnachtsfest, bei denen neben

kulturellen Darbietungen typische Musik,Getränke und gemütliches Beisammen-sein geboten werden. Außerdem gibt esFußball- und Basketballmannschaften fürMänner und Frauen, einen Chor, Theater-aufführungen, Kaligraphiekurse und Aben-de, am denen Interessierte das traditio-nelle chinesische Spiel Mahjong lernen undpraktizieren können. Um die Aktivitätenauszuweiten und um in Zukunft nochmehr deutsche Mitglieder zu gewinnen,soll im nächsten Semester in Zusammen-arbeit mit Dozenten und Lehrstühlen das„China-Forum Passau“ gegründet werden.

www.students.uni-passau.de/chinesen

1993 wurde das „Projekt Indonesia“ ge-gründet, das sich 2001 in „Projekt Südost-asien“ (PSOA) umbenannte und somit auchsein Interessengebiet verbreiterte. Es ver-steht sich als offenes Forum für Studentender Südostasienkunde und andere Inter-essierte, die sich für Zeitgeschehen, Politik,Menschenrechte und Kultur Asiens inter-essieren. Seit ihrem Bestehen kann dieInitiative auf eine lange Reihe an Aktivi-täten zurückblicken, darunter Ausstellun-gen, Vorträge und Diskussionsforen, Work-shops und Fundraising-Projekte. Im Som-mer 2004 fand ein Südostasien-Symposiumzum Thema „Momentaufnahmen: Aktu-elle Entwicklungen in Südostasien“ statt.Nicht zu kurz kommen Feste, Exkursionenund Videoabende. Aber auch ganz prak-tisch-pragmatische Aktivitäten führt dasPSOA durch: So beteiligten sich im Juni 25Südostasien-Studenten an einer Bücher-Aufräum-Aktion in der Südostasien-Abtei-lung der Universitätsbibliothek, wobeialle falsch einsortierten Bücher wieder anihren Platz zurückgestellt wurden undeinige verschollen geglaubte Standard-werke wiedergefunden werden konnten.

www.unispace.de/psoa

Dass die Passauer Universität nie denRuf einer „Provinz-Uni“ hatte, ver-dankt sie nicht zuletzt dem reichhalti-gen Fremdsprachenangebot, von demsehr viele der hiesigen Studierendenaller Studiengänge profitieren. Dochnicht nur Sprachen lernen wollen dieJungakademiker, sondern sich auchüber das Studium hinaus mit denKulturen und Möglichkeiten be-schäftigen, die dahinter stehen. Sokommt es, dass sich seit Bestehen derUniversität eine Vielzahl von „kultur-raumbezogenen“ Studentengruppengebildet hat, die jede Menge Möglich-keiten zum Engagement bieten undaus dem Unileben überhaupt nichtmehr wegzudenken sind. Das Beson-dere daran: Fast alle hier vorgestell-ten Initiativen werden ausschließlichin studentischer Regie geführt.

Eine der ältesten Passauer Studenten-initiativen ist „onde“, die vor elf Jahrenvon Italienbegeisterten gegründet wurde.„Onde“ bedeutet „Wellen“, und Wellenhat das Projekt geschlagen: Im Jahre1993 war der Kulturwirtschaft-StudentGerrit Meyer-Arndt auf der Suche nacheiner italienischsprachigen Zeitschrift mitVokabelhilfen, um seine Sprachkenntnisseauf Vordermann zu bringen und zu vertie-fen. Da es aber damals noch kein derarti-

ges Magazin gab, scharte Meyer-Arndtkurzerhand eine Gruppe Mitstreiter umsich und gründete ein solches. Das zwei-mal jährlich erscheinende Kulturmagazinbietet eine große Themenvielfalt: InBereichen wie Literatur, Kunst, Musik,Filme, Geschichte und Politik werdensowohl zeitlose als auch aktuelle Themender italienischen Kultur behandelt.1997 erfolgte die Vereinsgründung undmittlerweile gibt es onde-Mitarbeiter und-Gruppen in ganz Deutschland, Österreichund der Schweiz, wo auch das Magazinverkauft wird. Außerdem veranstaltetonde regelmäßig Layout-Workshops,Redaktionswochenenden und die jährli-che Bundestagung. Die lokale onde-Gruppe organisiert darüber hinaus italie-nischsprachiges Kino, Vorträge und daslegendäre Weinfest im Sommer.

www.onde.de

Auch die „Deutsch-Französische Kultur-werkstatt“ (DFKW) hat bereits einigeAusgaben der französisch- und deutsch-sprachigen Zeitschrift „Le coq gaulois“veröffentlicht, die vierte und aktuellewidmet sich schwerpunktmäßig der fran-zösischen Hauptstadt. Doch dort hört dasEngagement der frankophilen Studentennoch längst nicht auf: Bei der französi-schen Woche „Un air de France“ im Junigab es unter anderem das französische

Theaterstück „Voisinage“ von Jean Larrigazu sehen, außerdem französische Film-klassiker im Original und eine Live-Bandaus dem nordostfranzösischen Lille, dieeigens nach Passau angereist war. DaKultur auch durch den Magen geht,wurde alles abgerundet mit kulinarischenSpezialitäten unseres europäischen Nach-barlandes in der Mensa. Während desSemesters organisiert die DFKW Lesun-gen, Filmvorführungen und Veranstaltungs-reihen, wie über den Maghreb und zuletztüber das „Deutschlandbild in Frankreich“.

[email protected]@yahoogroups.de

Auch die Lateinamerika-Fans sind nichtuntätig: Zum fünften Mal veranstaltetensie in diesem Jahr mit großen Erfolg die„Passauer LateinAmerika-Gespräche“(PLA), diesmal zum Thema „¿Fuera deservicio? Probleme und Perspektiven derDemokratie in Lateinamerika“.

Der wochenendfüllende Kongress erfreutsich überregionalen Zuspruchs – unteranderem war eine Gruppe von KölnerStudenten der RegionalwissenschaftenLateinamerika angereist, was für sie

Kulturraum pur!Kulturraumbezogene Gruppen an der Uni Passau

S t u d e n t i s c h e s E n g a g e m e n tS t u d e n t i s c h e s E n g a g e m e n t

Die beiden „Ondianerinnen“ Tirzah Singer und Anna Cassel präsentieren stolz die neuesteAusgabe.

Sehr sommerlich: Das aktuelle Heft von „Le coq gaulois“.

Chinesische Cheerleaders feuern ihr Fußballteam an.

Ordnung machen und Spaß dabei haben:PSOA-Aktivisten bei der Bücher-Aktion inder Zentralbibliothek.

Draußen macht ein Workshop doppelt Spaß:Prof. Dr. Nikolaus Werz mit PLA-Teilnehmern.

onde DFKW

PLA

Perspektive Osteuropa PSOAChinesischer Studenten-verein Passau

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sie sozusagen als „Markennamen“ auchbei, als sie „Golds Dämmerung“ vonJonathan Tollins und zuletzt das Projekt„Voll Mond“ auf die Bühne brachte.

Pierre Soldatenko, der die Gruppe zusam-men mit Stephanie Kruse leitet, standbereits als 13-jähriger zum ersten Mal aufder Bühne, spielte schon zu Schulzeitenbeim Augsburger Unitheater mit undbesitzt schon einige Erfahrung als Masken-bildner. „Mein Ziel ist es, Theater zumachen, das sich nicht begnügt mit gän-gigen Konventionen, das Experimentierensteht an oberster Stelle.“ Dieser Anspruchwurde zuletzt deutlich bei „Voll Mond“,das Anfang Mai in der Studiobühne auf-geführt wurde und aus zwei „bewegtenMärchen ohne Worte“ bestand. Inszeniertwurden „Der Mond“ von den GebrüdernGrimm und „Die Mutter, die zu Staub zer-fiel“, herausgegeben von Nelson Mandela– heraus kam eine eindrucksvolle Mischungaus Theater, Improvisation, Pantomime,Ballett und Bewegungstheater.

Passenderweise wurde die Idee zurGründung von „Les Bavards Rois“ inFrankreich geboren. „Ich war im Sommer2002 mit ein paar Passauer Kommilitonenbei einem Textproduktionskurs in Nantes“,erinnert sich Inga Krefis. „Da fanden wir

alle, dass es doch jammerschade ist, dasses an unserem Studienort trotz der zahl-reichen Frankophilen kein französischesTheater gibt!“ Gesagt, gegründet: Bereitsin Semester darauf stellte die Gruppe daserste Stück auf die Bühne, „Huit fem-mes“, bekanntgeworden als Film vonFrançois Ozon. „Anfangs konnten wirüberhaupt nicht einschätzen, ob über-haupt annähernd genug Zuschauer zu

den geplanten Vorstellungen kommenwürden – aber am Ende mussten wirwegen der starken Nachfrage sogar nocheine weitere Aufführung ansetzen.“Nach Eric-Emmanuel Schmitts „Le liber-tin“ führten die „Bavards Rois“, derenName übrigens übersetzt etwa „RedseligeKönige“ bedeutet, zuletzt Jean Larriagas

„Voisinage“ auf. Das Stück wurde imRahmen der Französischen Woche MitteJuni gezeigt, alle Aufführungen wiedervor vollbesetztem Haus. Der PariserLarriaga, der auch als Drehbuchschreiberund Filmregisseur tätig ist, hat humorvol-le Szenen einer Nachbarschaft in allenLebenslagen und Schattierungen gezeich-net – denn aufgepasst, „Nachbar bedeu-tet nicht unbedingt Freund!“

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Versunken: Stella Voutta in „Die Mutter,die zu Staub zerfiel“ von Nelson Mandela.

Aufgebracht: Die fidelen Nachbarn in „Voisinage“: Hélène Fiers, Sebastian Hempen, IngaKrefis (von links).

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Sehr zahlreich und aktiv sind die stu-dentischen Mimen in Passau. Grup-pen bilden sich häufig neu, bildensich um, stellen die Aktivität ein,schließen sich zusammen... Hier derVersuch einer Bestandsaufnahme derüberaus vielfältigen studentischenTheaterszene.

Die wahrscheinlich älteste existierendeTheatergruppe an der Universität Passauist die „English Drama Group“ (EDG). InsLeben gerufen wurde sie vor 20 Jahrenvom Englisch-Dozenten Dr. Neil GrahamJackson, zuletzt wurde die EDG von sei-nem Kollegen Dr. Martyn Ford geleitet.Markenzeichen des Ensembles ist, dass esdie englischsprachigen Werke stets imOriginal aufführt. Im letzten Jahr führtedie EDG mit großem Erfolg das Stück„Silly Cow“ von Ben Elton auf. Darin gehtes um die gehässige Klatschpresse-Reporterin Doris Wallace, die auf ihremrücksichtslosen Weg nach oben einigeLeichen im Keller angesammelt hat, überdie sie dann aber irgendwann zu strau-cheln droht...

Jedoch ist ein Theaterensemble starkabhängig von seinem Leiter. Das langjäh-rige EDG-Mitglied Guta Rau, die derzeitin Germanistik promoviert, schildert dieaktuelle Lage: „Nachdem Martyn Fordleider kürzlich die Leitung abgeben mus-ste, hängt die traditionsreiche Gruppeetwas in der Luft!“

Seit dem Sommersemester 2005 berei-chert die „TheaterTruppe“ die PassauerTheaterlandschaft – viele ihrer Mitgliederkennen sich von der EDG, wo sie schonzusammen gespielt und inszeniert haben.Unter der Leitung von Maria Milisavljeviçund Franziska Strasser sind Theater-begeisterte zusammengekommen, umanspruchsvolle, deutschsprachige Stückeauf die Bühne zu bringen.

Als erstes Stück wurde Ende Juni undAnfang Juli die Tragikkomödie „DreiSchwestern“ von Anton Tschechow auf-geführt. „Eine besondere Herausforde-rung war es, die sehr komplexen Charak-tere in der Probenarbeit zu entwickeln –wirklich kein einfacher Stoff“, erinnertsich Maria Milisavljeviç, die Regie führte.Doch mit dem Ergebnis waren dann alle,Mitwirkende wie Zuschauer, vollaufzufrieden.Tschechow legt in seinen Stücken denSchwerpunkt vor allem auf die Darstel-lung des Seelenlebens seiner Charaktere.Im Stück geht es um die MoskauerSchwestern Olga, Mascha und Irina, diewegen einer Versetzung ihres Vaters ineinem Provinznest leben müssen. EtwasAbwechslung bringt nur das im Ort sta-tionierte Offizierskorps. Und doch bleibtes den drei Schwestern unmöglich, ausden erstarrten Verhältnissen ihres Land-lebens auszubrechen.

Mit leichteren Themen dagegen beschäf-tigt sich die Improvisationstheater-Gruppe „Impromenaden“. Die seit fünfJahren bestehende Gruppe zählt derzeitelf Mitspieler, die meisten davon Stu-denten, aber auch einige Mitglieder, dieschon im Berufsleben stehen. Der Lehr-amts-Student Henning Krüger ist seit2001 mit dabei: „Was mir am Impro-Theater am meisten gefällt, ist dass derSpaß am Spiel im Vordergrund steht – esgeht nicht darum, lange Texte auswendigzu lernen, sondern man kann seinerPhantasie einfach freien Lauf lassen!“ Beidieser Form des Theaterspielens könnenbeispielsweise vom Publikum Themen,Handlungen oder Schauplätze per Zurufvorgegeben werden. Gern gespielt wirdauch die Variante „Gummihirn“: „Dabeigibt es drei Spieler – Spieler A spielt sichselbst, spricht aber für Spieler B, dieserspielt ebenfalls sich selbst und spricht fürSpieler C, und so weiter... Das kann zusehr amüsanten Ausgängen führen“,erklärt Henning Krüger. „Bei Proben übenwir beispielsweise, wie man Gefühle dar-stellt oder pantomimisch arbeitet.“

Sehr beliebt sind bei den Improvisatorenund Zuschauern gleichermaßen die soge-nannten „Matches“, bei denen mehrereGruppen zu einem bestimmten Themagegeneinander antreten – das Publikumstimmt dann ab, welche der Darbie-tungen ihnen am besten gefallen hat. Zusehen waren die „Impromenaden“ zuletztbei der Passauer Kunstnacht am 8. Juli.

Das „Théâtre de l’absurde“ entstand„aus einer Zusammenballung von thea-terinteressierten Freunden, die mit demvorhandenen Angebot an Theatergruppennicht zufrieden waren – und die dann ein-fach ihre eigene Gruppe bildeten“,erinnert sich der KuWi-Student PierreSoldatenko. Ihren Namen hat die Gruppevon ihrem ersten Projekt, dem Stück desabsurden Theaters „Die kahle Sängerin“von Eugène Ionesco; den Namen behielt

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K Studenten machen Theater!

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Die Angst vor dem Elfmeter: Impromena-den-Mitglieder beim „Match“.

Wortlos: Florian Brummer als Soljonyj undFranziska Strasser als Mascha in „DreiSchwestern“.

Tätlichkeiten: Martin Reichinger alsDouglas Robertson und Ina Grimmer alsDoris Wallis in der EDG-Produktion „SillyCow“. Passaus historische

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Théâtre de l’absurde

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war „Super Chief“ – bis heute ist es dieErkennungsmelodie der Formation.

Die Uni Big Band besteht aus jeweilsmehreren Saxophonen, Trompeten,Posaunen und einer Rhythmusgruppe(Klavier, Bassgitarre, Schlagzeug). Tradi-tionell tritt sie jeweils zu Semesterendeim Zeughaus auf, so auch wieder AnfangJuli 2005.

www.students.uni-passau.de/uni-big-band

Der „Chor der Katholischen und Evange-lischen Studentengemeinden Passau“(KSG-ESG-Chor) ist hervorgegangen ausdem bereits 1977 gegründeten „Chor derphilosophisch-theologischen Hochschule“.Im Wintersemester 2000/2001 übernahmJürgen Härtig, damals Kantor des evange-lisch-lutherischen Kirchendekanats Passau,die Chorleitung.

Das Ensemble setzt sich aus Studierendenaller Fakultäten der Universität Passau so-wie anderen am Singen Interessiertenzusammen. Traditionell gestaltet der Chorin jedem Semester jeweils einen Gottes-dienst in der katholischen und der evan-gelischen Studentengemeinden. Außerdemfinden in der Regel mehrere Konzertestatt, meist zum Ende der Vorlesungszeit.

In den letzten Jahren erarbeitete sich derChor neben zahlreichen unbekannterenWerken unter anderem die Matthäus-Passion, die Johannes-Passion und dasWeihnachtsoratorium von Johann Sebas-tian Bach, The Messiah von Georg

Friedrich Händel, das Gloria in D von A.Vivaldi, die Große Messe in C-Dur (op. 86)von Ludwig van Beethoven und dasRequiem von W. A. Mozart. Anfang Juliführte der KSG-ESG-Chor zusammen mitdem Collegium Musicum PassavienseMozarts Krönungsmesse in der katholi-schen Pfarrkirche St. Nikola auf.

Regelmäßig stehen auch Konzertfahrtenins benachbarte Ausland auf dem Pro-gramm. So hatte der Chor bereits desÖfteren Gastauftritte in Tschechien undÖsterreich.

www.students.uni-passau.de/ksgesg-chor

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Blech satt: Die Uni-Big Band beim Swingen.

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K Musik ist die Sprache, die jeder ver-steht – und viele Passauer Studentensprechen diese Sprache, wie diegroße Zahl von Ensembles jeglicherMusikrichtung an der Universitätbeweist. Im Folgenden soll ein Über-blick über die größten und bekann-testen Musikgruppen ohne Anspruchauf Vollständigkeit gegeben werden.

Aus derzeit rund 60 aktiven Mitgliedernbesteht das Passauer Studentenorchester(PSO). Während es in seiner Anfangszeitmit kleinerer Besetzung musizierte, wuchses bald zu einem kompletten Symphonie-orchester aus, das zunehmende größereund anspruchsvollere Werke interpretier-te. Häufig wird romantische Sinfonikgespielt, wie beispielsweise in den letztenSemestern Tschaikowskys KlavierkonzertNr. 1 und Rokoko-Variationen oderDvoráks Symphonien Nr. 8 und 9 („Ausder Neuen Welt“). Jedes zweite Semesternimmt sich das Ensemble aber auchWerke von modernen oder zeitgenössi-schen Komponisten vor, wie „Kol Nidrei“von Bruch oder „The Lark Ascending“von Vaughn-Williams.

Mit der Zeit erlebte das Orchester einestetige Qualitätsverbesserung, einerseitsdurch das Abhalten von Probevorspielenfür neue Mitglieder und andrerseitsdadurch, dass zunehmend Profi-Dirigenten– häufig Musik-Studenten – zur musikali-schen Leitung engagiert wurden. Im Jahre1999 wurde erstmals ein Probedirigat mitmehreren Kandidaten veranstaltet, die sichauf Aushänge in nahegelegenen Musik-hochschulen hin beworben hatten. DieOrchestermitglieder selbst stimmen danndemokratisch über den neuen Leiter ab.

Ende Oktober 2004 wurde Joseph L.Trafton zum neuen Dirigenten des PSOgewählt, der die Leitung bis zum Endedes Sommersemesters innehatte. Dergebürtige Amerikaner, der in Rochester(USA), Miami und Wien studiert hat, ist

zur Zeit am Stadttheater Regensburg alsRepetitor mit Dirigierverpflichtung undLeiter der Schauspielmusik tätig. Unterseiner Leitung führte das Orchesterzuletzt im Juni 2005 in der StudienkircheDvoráks Konzert für Violoncello und dieSerenade Nr. 1 D-Dur von Brahms auf.

www.students.uni-passau.de/PSO

Das Akademische Kammerorchester (AKO)hingegen besteht im Kern aus Streich-instrumenten und Holzbläsern, je nachden aktuell gespielten Werken. Der„ruhende Pol“ des 1986 gegründetenEnsembles ist seine Leiterin Frauja See-wald, an der Musikhochschule in Hamburgausgebildet, die außerdem als Dozentinfür Klavier, Violine und Viola an derUniversität Passau tätig ist.

Das Repertoire reicht vom Barock bis zumZeitgenössischen. Als Kammer-Ensembleliegt der Schwerpunkt bei Werken fürStreichorchester, wobei „wir uns an fastalles herangewagt haben, was in diesemBereich existiert und spielbar ist“, wie aufder AKO-Homepage zu lesen ist. Beimletzten Konzert im Juli 2005 warenMozarts Klavierkonzert in Es-Dur (Solist:Peter Walchshäusl), Dvoráks Serenade E-Dur für Streichorchester und die Suite imalten Stil von Alfred Schnittke zu hören.Gerne führt das AKO Solokonzerte auf,wobei es die Solostimmen oft mitMusikern aus den eigenen Reihen besetztoder auch mit extern engagierten Profis.

Traditionellerweise tritt das AKO imPassauer Rathaussaal auf, spielte aberauch schon an zahlreichen anderen

Orten, darunter im Leipziger Gewand-haus. Das Ensemble reist sehr häufig undist seit seiner ersten Konzertreise 1992nach Frankreich mittlerweile in Italien,Portugal, Griechenland, Rumänien, Tsche-chien und vielen Ländern mehr aufgetre-ten.

www.ako-passau.de

Schwerpunktmäßig auf Blechblasinstru-mente setzt dagegen die Passauer Uni BigBand. Schon kurz nach der Geburtsstundeder Universität trafen sich Studenten, umzusammen zu musizieren, anfangs inRäumen der „Gmoa“. Zwischenzeitlichwuchs die Combo auch schon mal aufBig-Band-Größe an, allerdings verlief siedann wieder im Sande. Es fehlte anOrganisation und einer Führungsperson.

1997 dann wurde die Big Band in ihrerheutigen Form von Prof. Dr. Inka Stampfl,Inhaberin des Lehrstuhls für Musikpäda-gogik, und Prof. Joe Viera gegründet.

Die Münchner „lebende Jazzlegende“ JoeViera hat bis heute die Leitung inne. Erwar einer der ersten deutschen Jazz-pädagogen, spielte bereits in Ensemblesmit zahlreichen namhaften Musikern, gabunzählige Workshops, hatte eine Reihevon Lehraufträgen an Hochschulen undveröffentlichte wichtige Jazz-Lehrwerke.Außerdem ist er als Arrangeur undKomponist tätig. Er war einer der Initia-toren der Internationalen Jazz-WocheBurghausen und ist unter anderem Trägerdes Bundesverdienstkreuzes am Bande.Das erste Stück, das die Passauer BigBand mit Prof. Viera zusammen spielte,

Musik-Gruppen an der Uni Passau

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Vereinte Sangeskraft vor barocker Kulisse: Der KSG-ESG-Chor.

Eine „Kammermusiker-Pyramide“: Die Mitglieder des AKO.Schwelgen in der Sinfonik: Streichmusikerdes Passauer Studentenorchesters in Aktion.

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KSG-ESG-Chor

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Mit einem deutlich erweiterten Angebotist das Sportzentrum in die Sommersaisongestartet. Seit April laden die neuenAußenanlagen zum Inlineskaten, Boccia,Boule oder Beachvolleyball ein. Neu sindaußerdem die 400-Meter-Kunststofflauf-bahn, ein Kletterfelsen sowie eine Anlage,auf der angehende Golfer Abschläge undPutten üben können.

Damit stehen den Studenten und Ange-stellten der Universität inzwischen 42verschiedene Sportarten zur Wahl. DieMöglichkeiten zu freien Sportausübungsind erheblich erweitert worden, für diewenigsten Veranstaltungen ist eineVoranmeldung erforderlich: Die Kurse imFechten, Golf, Hatha Yoga, Kanu, Klettern,

Reiten, Rudern, Salsa, Sevillanas, Segeln,Step-Aerobic und Tauchen sind sehrbeliebt bei den Studenten, die Plätze heißbegehrt.

Besonders stolz ist die Universität auf ihreHochschulsportgruppen, die in Bayern fastschon exotisch anmuten und beachtlicheErfolge feiern: Den Passauer Lacrosse-Verein und die „Red Wolves“. Seit 1995steht Lacrosse – ein Mannschaftssportmit indianischem Ursprung – im Sport-programm der Uni, seit 1996 existiert einVerein. Dieser hat sich schnell als festeGröße in der deutschen Lacrosse-Szeneetabliert und ist mit mehreren Spielern inden jeweiligen Nationalmannschaftenvertreten.

Bei den Passau Red Wolves mit derzeitrund 20 Spielern und Spielerinnen stehtder „Spaß an der Sache“ im Vordergrund.Ihr Ziel ist es, zwei bis drei Turniere imSemester zu spielen und dort gutePlatzierungen zu erzielen. Gespielt wirdFlagfootball, die „abgeschwächte“ Versionvon American Football.

Anders als beim Original geht es beimFlagfootball nicht darum, den Gegner zuBoden zu reißen, sondern die „Flag“abzuziehen, die an seinem Gürtel befes-tigt ist. Die normale Aufstellung beimFlagfootball besteht aus sieben Spielern.Interessierte, die die Sportart kennen ler-nen und das Team verstärken möchten,können jederzeit – auch während desSemesters – einsteigen.

Das komplette Angebot und weitereInformationen:

www.uni-passau/de/sportzentrum www.passau-lacrosse.dewww.passau-red-wolves.de

Die Freizeit einem guten Zweck zuwidmen – für viele Studenten ist daseine Selbstverständlichkeit. BesteBeispiele sind der SprecherInnenrat,„s-rat“ genannt, oder das „Taten-netz“. Während sich im s-rat Stu-denten für Studenten stark machen,engagieren sich im Tatennetz Studen-ten zusammen mit Passauer Bürgernfür soziale Zwecke.

Wo kann ich helfen? Und wie? Seit 2001vermittelt Tatennetz zwischen Menschen,die sich sozial engagieren wollen, undOrganisationen, die Helfer brauchen.„Wir sammeln Kontaktdaten und Infos zumöglichen Tätigkeitsfeldern“, erklärtKathrin Pamp: „Auf www.tatennetz.dekönnen Freiwillige schnell und unkom-pliziert konkrete Aufgaben finden, für diesie gerne Zeit spenden möchten.“

Das Internetportal, der lebendige Treff-punkt aller Beteiligten, ist bemerkenswertprofessionell – wie das Auftreten derGruppe überhaupt. Möglich gemachthaben das unter anderem zwei Bera-tungsstipendien, die das Tatennetz beim„Start Social Wettbewerb“ gewonnenhat. Mit Aktionen wie dem Markt derMöglichkeiten, „Take away poetry“ beider Passauer Kunstnacht oder einem

Stand beim Christkindlsmarkt macht dieGruppe regelmäßig auf sich aufmerksam.

„Das Thema freiwilliges Engagement istin unserer Gesellschaft immer noch zuwenig präsent, obwohl es so wichtig ist“,erklärt Kathrin Pamp: „Wir wollen dasEhrenamt allgemein stärken. Und esmotiviert uns ganz stark, wenn wir mitunserer Arbeit vorankommen.“ Bei denOrganisationen, der Bevölkerung, denMedien und der Stadt stoßen sie aufdurchweg positive Resonanz.

“Nebenbei lernen wir eine Menge überdie Organisation, Vermarktung undFinanzierung von gesellschaftlichen Inter-essen“, fügt Pamp an. Manche Mitgliederfinden dabei sogar Anreize für ihre beruf-liche Laufbahn nach dem Studium. Kurzgesagt: „Tatennetz will jedem die Chanceund die Begeisterung schenken, mit ein-fachen Mitteln seine eigene und unseregemeinsame Welt ein wenig zu verbes-sern.“

Die „eigene Welt“ verbessern wollenauch die Studenten, die sich im Sprecher-Innenrat engagieren. Das bayerischePendant zum AStA gehört eigentlich derUniversitätsverwaltung an. Zu seinenAufgaben zählen die „Koordination derTätigkeit der Studierenden in den Hoch-schulgremien“, die „Vertretung der fach-lichen, wirtschaftlichen und sozialenBelange der Studierenden“ sowie die„Förderung geistiger, musischer undsportlicher Interessen der Studierenden“.

Der s-rat besteht aus höchstens acht Ver-tretern, die vom Studentischen Konventgewählt werden und für eigene Referatezuständig sind wie Finanzen, Öffentlich-keitsarbeit, Hochschulinnen- und -außen-politik oder Kultur. Ihre Vorgaben setzensie kreativ um: in den Erstsemesterinfo-heften, Quietschie-Rallies, s-rat-Parties,Kulturwochen und nicht zuletzt beim„dies academicus“.

Während dieses Event an anderen bayeri-schen Universitäten eine Veranstaltung derUniversitätsleitung ist, wird er hier vom s-rat ausgerichtet – mit einem bestimmtenThema, das aus unterschiedlicher Sichtbeleuchtet wird. Namhafte Persönlich-keiten aus allen Bereichen des öffent-lichen Lebens referieren an diesem vorle-sungsfreien Tag zu aktuellen politischen,wirtschaftlichen oder sozialen Themen.„Medien und Politik – braucht Politikmediale Vermittlung?" war das Mottodes diesjährigen „dies“ Anfang Juni, beidem der bayerische Ministerpräsident Dr.Edmund Stoiber die Schirmherrschaftübernommen hatte und hochkarätigeRedner wie Franz Maget, Vorsitzender derSPD-Landtagsfraktion oder Frauke Ancker,Geschäftsführerin des Bayerischen Journa-listenverbandes, über „die Mediatisierungder Politik“, die „Abhängigkeit der Medienvon der Profilierungssucht der Politiker"oder „Politische Zensur und Presse-freiheit" sprachen.

www.tatennetz.dew w w. s t u d e n t s. u n i - p a s s a u . d e /

SprecherInnenrat

S t u d e n t i s c h e s E n g a g e m e n t

Für das aktuelle Team der Red Wolves steht der Spaß am Spiel im Vordergrund.

Uni Passau präsentiert sich sportlichSeit dem Sommersemester stehen 42 Sportarten zur Wahl

Bis ins Viertelfinale der 5. Deutschen Debat-tiermeisterschaften Ende Mai hat es derPassauer Student Jascha Dopp geschafft.Als sogenannter „fraktionsfreier Redner“im Debattierformat der „Offenen Parlamen-tarischen Debatte“ setzte er sich gegen star-ke Gegner aus zahlreichen etablierten Clubsdurch. An der viertägigen Veranstaltung,die der Debattierclub München ausrichte-te, nahmen knapp 160 talentierte Redneraus ganz Deutschland teil.„Es waren ein schönes Event für uns“,erinnert sich Philipp Otto von der PassauerDebating Union, die bei einer starken Kon-kurrenz von 36 Teams im Mittelfeld land-ete. Motivation kam auch von den hoch-karätigen Ehrenjuroren: Neben der Bundes-

justizministerin a.D. Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, „ZEIT“-Verlag-Geschäfts-führer Dr. Rainer Esser und Martin Köhler,Senior Vice President der Boston Con-sulting Group, zeigte sich „ZEIT“-Chef-redakteur Giovanni di Lorenzo beein-druckt von den Rednern: „Wir brauchenIhre Kritikfähigkeit!“

Die Passau Debating Union trifft sichjeden Dienstag um 20 Uhr im Nikola-kloster, Raum 211, zu Übungsdebatten.Nähere Infos über den Club und denVerband der Debattierclubs an Hoch-schulen können per Mail angefordertwerden über

[email protected].

Passauer Delegation bei Deutscher Debattiermeisterschaft

Sie stehen mit Rat und Tat zur SeiteStudentisches Engagement an der Universität Passau

„Ein Netz für freiwilligesEngagement“

Uni – eine Welt für sich

Eine Passauer Besonderheit

Auf zu rhetorischen Höchstleistungen:die Passauer Debating Union beim 1.Deutschen Debattierball in München.

Die neuen Außensportanlagen wurden am 3. Junimit einem bunten Programm offiziell eröffnet.Bei hochsommerlichen Temperaturen weihtenStudierende das Beachvolleyballfeld ein,Rektor Professor Dr. Walter Schweitzer (Mitte),immerhin auch Vorsitzender der Sektion Passau des Deutschen Alpenvereins, testete den Kletter-felsen, Prof. Gerhard Waschler (links), MdL,und Günter Maier, Leiter des Sportzentrums,sicherten ihn. Höhepunkt war das Spiel einer Universitätsmannschaft gegen den 1. FC Passau, das dieser schließlich mit 3:2 für sich entscheiden konnte.

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Sprachen sind dieBrücken zur Welt –diese Erfahrungmachen zur Zeit vieleKinder im LandkreisPassau. Die Habilita-tionsstipendiatin Dr.Nadiane Kreipl vonder Universität Passauleitet ein bayernwei-tes Pilotprojekt: An

den Grundschulen in Hofkirchen, Ruder-ting, Ruhstorf und Tittling gibt es jeweilseine dritte Klasse, deren Schüler fürSprachen- und Kulturvielfalt sensibilisiertwerden. Dabei lernen die Kinder beispiels-weise, wie man sich auf Türkisch und aufTschechisch begrüßt, wie die Wochentageauf Portugiesisch und auf Kroatisch hei-ßen und entdecken, dass Obstsorten aufFranzösisch ein ganz anderes grammati-sches Geschlecht als auf Deutsch habenkönnen. Der Unterricht wird von engagier-ten Lehrern durchgeführt, das Materialfür das Projekt „Begegnung mit derSprachen- und Kulturvielfalt in der Grund-schule“ hat Dr. Kreipl zusammen mit Dr.Cornelia Glück entwickelt. Die „Paten-schaft“ für das Projekt haben die PassauerProfessoren Klaus Dirscherl (Institut fürInterkulturelle Kommunikation) undNorbert Seibert (Zentrum für Lehrer-bildung/Fachdidaktik) übernommen.

„Kinder sind in dem Alter sehr offen fürandere Sprachen und sehr neugierig“,erläutert die Romanistin Dr. NadianeKreipl. „So lernen sie spielerisch dieSprachen- und Kulturvielfalt kennen undwerden gleichzeitig sensibler für ihreeigene Sprache, sei es nun Hochdeutschoder ihr Dialekt.“ Schon 1987 habe derAmerikaner Eric Hawkins mit seinemBuch „Awareness of Language“ denForschungszweig begründet. Der Fran-

zose Michel Candelier führte dann dasmehrjährige Projekt „EVLANG“ durch mitanschließender Evaluation. „Dabei kamheraus, dass durch eine frühe Sprach-sensibilisierung die Toleranz anderenSprachen und Kulturen gegenüber steigt,die Bereitschaft wächst, eine Fremd-sprache zu erlernen und die Fähigkeitwächst, fremde Laute und Wörter zuunterscheiden und zu memorisieren“, soDr. Kreipl. Ihr Interesse für das Themawurde geweckt, als sie, die selbst zwei-sprachig aufgewachsen ist, vor Jahren

neben dem Studium Kindern Französischbeibrachte. „Es ist sicher sinnvoll, eineFremdsprache schon sehr früh zu erler-nen, doch besonders von Elternseite gibtes häufig ein hohes Anspruchsdenken ansprachliche Fähigkeiten. Es ist ein verbrei-teter Irrglaube, Kinder könnten unter denBedingungen eines zeitlich beschränktenFremdsprachenunterrichts eine ganz neueSprache mühelos-spielerisch und inWindeseile lernen“, erläutert sie. Neben

dem frühen Lernen einer Fremdsprachesei gerade das Entdecken des SystemsSprache und die Sensibilisierung für ver-schiedene Sprachen und Kulturen einwichtiger Schritt zur von der EU geforder-ten Mehrsprachigkeit.

Als Ergänzung zum frühen Englischunter-richt fordert Dr. Nadiane Kreipl deshalb,dass die Kinder auch Einblicke in dieSprachen- und Kulturenvielfalt erhaltensollten: „Gerade in einem Alter, woKinder so offen und aufnahmefähig für

Fremdes sind, sollten sie nicht nur miteiner einzigen – und ohnehin in unsererGesellschaft recht dominanten – Fremd-sprache in Berührung kommen, sofernman das Ziel der Offenheit gegenüber derSprachen- und Kulturenvielfalt anstrebt.“Durch die Sensibilisierung für verschiede-ne Sprachen lerne man auch die Kulturder ausländischen Mitschüler kennen undtolerieren. „In Hauptschulklassen mit vie-len ausländischen Kindern wurden mitdem Projekt sehr gute Erfahrungen ge-macht. Statt beispielsweise die Mutter-sprache eines Kroaten zu ignorieren,kommen die Schüler zum Nachdenkenüber die Sprache im Allgemeinen – undbegreifen dann, dass hinter jeder Spracheeine eigene Kultur und Identität steckt.“Das gelte auch für Kinder, die nur Bairischsprechen: Auch sie würden sich ihresDialekts als Teil ihrer Identität und damitals Wert bewusst. Somit sind Sprachennicht nur Brücken zur Welt, sondern auchzur Selbsterfahrung.

Weitere Informationen bei:[email protected]

Fremdsprachen in der Grundschule

Mit Fremdsprachen bauen sich Kinder eine Brücke zu fremden Kulturen.

Die Universität Passau erhält vomBundesministerium für Bildung undForschung 1,7 Millionen Euro für einneues interdisziplinäres Forschungs-und Entwicklungsprojekt zum ThemaeLearning und IT-gestütztes Hoch-schulmanagement. Beteiligt an demProjekt sind Wissenschaftler allerFakultäten. Die im Rahmen desInteLeC-Projekts für die UniversitätPassau erarbeiteten Konzepte und IT-Lösungen werden so angelegt sein,dass sie von Hochschulen ähnlicherGröße und Struktur problemlos über-nommen werden können. Durch dieFördermittel entstehen zehn neueStellen für wissenschaftliche Mit-arbeiter sowie rund 20 Stellen fürstudentische Hilfskräfte.

„InteLeC – Integrierter eLearning Campus“heißt ein neues Projekt der UniversitätPassau, das in Kooperation von Wissen-schaftlern aus allen fünf Fakultäten sowieder Hochschulverwaltung eine neue Infra-struktur für alle Bereiche des Lehrens undLernens schaffen soll. Das Projekt wirdvom Bundesministerium für Bildung undForschung (BMBF) im Programm„eLearning-Dienste für die Wissenschaft"als Teil des Förderschwerpunkts „NeueMedien in der Bildung" mit über 1,7Millionen Euro für drei Jahre gefördert.Die Universität steuert selbst noch einmalweitere Mittel sowie die Arbeitsleistungmehrerer Mitarbeiterinnen und Mitarbei-ter aus der Hochschulverwaltung bei.

Obwohl die neuen Technologien undMedien an der Universität seit Jahrenauch für das Lehren und Lernen genutztwerden und eLearning in manchen Be-reichen zur Normalität geworden ist, sindbis heute dennoch viele Verbesserungs-möglichkeiten zu erkennen. Ein For-schungs- und Entwicklungsprojekt solljetzt ein umfassendes Informationssystemerstellen, das die Besonderheiten einer

Universität speziell berücksichtigt. Sobenötigen verschiedene Zielgruppen auchunterschiedliche Anfragemöglichkeitenbei der Recherche nach Lehrveranstal-tungen oder Lehrmaterialien, z. B. gemäßdem gewählten Studiengang, der anbie-tenden Fakultät, dem Studienfach, derVertiefungsrichtung oder dem Semester.Ein ganz großes Thema sind das Ein-stellen und die Pflege der Informationenzu Studium, Lehre und Forschung. Vieledieser Informationen entstehen an deneinzelnen Lehrstühlen und werden dortverwaltet. Gleichzeitig werden sie aberauch in den Fakultätsdekanaten und imHochschulinformationssystem der Hoch-schulverwaltung benötigt. Umgekehrtsind viele Informationen wie beispiels-weise die Anmeldungen zu einer Prüfung,die zunächst im Prüfungssekretariat er-fasst werden, auch für die Durchführungder Prüfung erforderlich. Leitgedanke desInteLeC-Projekts ist es, dass hohe Quali-tät in der Lehre nicht allein durch guteLehrinhalte und gute Dozent(inn)en er-zielt werden kann. Vielmehr ist zusätzlichein durchgängiges Informationsmanage-ment erforderlich, das idealerweise alleAspekte des Studierens, des Lehrens unddes Forschens bedient.

„Ohne die an unserer Universität in derVergangenheit erarbeiteten Forschungs-ergebnisse und ohne unsere langjährigenpraktischen Vorarbeiten hätten wir eineFörderung in dieser Größenordnung nichterhalten“, ist sich Prof. Dr. BurkhardFreitag, der Initiator und Leiter des

InteLeC-Projekts, sicher. „Um unserenZielen wirklich ein Stück näher zu kom-men, ist sowohl informatische, als auchdidaktische, juristische und wirtschaftli-che Kompetenz notwendig. An einer klei-neren Universität wie unserer kann Inter-disziplinarität wirklich gelebt werden.Alle Fakultäten sind vertreten, und wirhaben sehr rasch zu einer gemeinsamenVision und einem gemeinsamen For-schungs- und Entwicklungsprogrammgefunden. Ein weiterer Pluspunkt war dieentschiedene Unterstützung durch dieHochschulleitung und die Verwaltung, diebeide von Anfang an in die Vorarbeiteneingebunden waren.“

Von der im InteLeC-Projekt entwickeltenInformationsinfrastruktur profitieren inder vollen Ausbaustufe zunächst alleStudierenden (ca. 8.000), Lehrenden (ca.100 Professoren, 300 wissenschaftlicheMitarbeiter, 170 Lehrbeauftragte) und eingroßer Teil des Verwaltungspersonals (ca.350) der Universität Passau, also allein inPassau ca. 9.000 Personen. Das InteLeC-Projekt wird jedoch Konzepte und moder-ne IT-Lösungen entwickeln, die daraufangelegt sind, von Hochschulen ähnlicherGröße und Struktur übernommen zu wer-den. Darüber hinaus unterstützt dasInteLeC-Projekt die Vernetzung und denAustausch mit anderen Hochschulen aufinternationaler Ebene.

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InteLeC: BMBF-Förderung für neues interdisziplinäres Forschungs-Projekt der Universität Passau

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Die Initiatorindes Projekts, Dr.Nadiane Kreipl.

Gaben den offiziellen Startschuss für den „Integrierten eLearning Campus“ (von links):Professor Dr. Norbert Seibert, Ludwig Bloch, Professor Dr. Dirk Heckmann, Dr. UlrichZukowski, Professor Dr. Franz Lehner, Dr. Rudolf Kammerl, Professor Dr. Walter Schweitzer,Professor Dr. Hans Mendl, Professor Dr. Burkhard Freitag.

©Susanne Winter

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Anfang März reiste eine Gruppe voneinem ehemaligen Dozenten und zweiStudenten der Passauer Südostasien-wissenschaften nach Sumatra. Dr. WernerKraus, Michael Asenkerschbaumer undGunnar Stange wollten sich selbst einBild zu machen vom Ausmaß der Zer-störungen durch die FlutkatastropheEnde 2004 und konkrete Hilfe für dieBetroffenen in Form von Bildungspartner-schaften organisieren. Dabei ließen siesich nicht verunsichern vom Gespräch mitdem deutschen Botschafter in Jakarta,der sich nicht vorstellen konnte, dass derInitiative Erfolg beschieden sein könnte.Auch die Helfer im „Base Camp“ derVereinten Nationen im sumatranischenMeulaboh machten den Passauern keinenMut: Zu groß seien die Unbeweglichkeitder lokalen Schulbehörden und auch diekulturellen Hürden.

Die große Stadt Meulaboh selbst bot eingrausames Bild der Zerstörung: „Ein end-loses Trümmerfeld, das gleichzeitig auchLeichenfeld und Todesacke, war, breitetesich vor unseren Augen aus. Eine unwirk-liche Stille lag über den Resten einer Stadt,die noch vor kurzem ein geschäftiges undlärmendes Handelszentrum gewesenwar“, erinnert sich Dr. Werner Kraus.

Von Anfang an suchten Asenkersch-baumer, Kraus und Stange den direktenKontakt zu den einfachen Menschen. Einwesentlicher Vorteil waren dabei ihreIndonesischkenntnisse. In Meulaboh gabman ihnen Unterschlupf im UN BaseCamp „in einem kleinen pakistanischenZelt in der Schmuddelecke des Lagers –eine hervorragende Ausgangssituation,um im Kontakt mit der Basis zu bleiben,denn die Überlebenden schliefen in dengleichen pakistanischen Zelten.“ Kontakt

wurde auch schnell hergestellt durch diekleinen Motorräder, die sich die Passauerzwecks Fortbewegung mieteten – einhöchst ungewöhnlicher Anblick für dieIndonesier, denn Ausländer fuhren nor-malerweise in großen Geländewagendurch das Elend.

Berührungsängste kamen auch nicht aufim Gespräch mit dem Bezirksschulleiter,der die Südostasienkundler sogleich insein Büro bat: „Nie vorher hatte er dieMöglichkeit, mit ‚Helfern’ in seiner Mutter-sprache zu sprechen. Immer musste ersich der englischen Sprache bedienen, dieer nur stockend sprach. Dabei entstandbei ihm, so sagte er, schnell das Gefühlvon Minderwertigkeit, er drohte seinGesicht zu verlieren.“ Dank der problem-losen Kommunikation lag der Entwurfeines Hilfsprogramms schnell vor: Diefinanzielle Unterstützung von 50 Schülernin der gymnasialen Oberstufe, die wegendes Verlusts von einem oder beidenElternteilen ohne Stipendien kein Abiturhätten machen können. Für den Zweckwurde für jeden einzelnen ein privatesKonto bei der lokalen Bank eingerichtet,das allein ihm zugänglich ist. Da viele derSchüler durch die Flut alles – also auchUrkunden und Ausweise – verloren hat-ten, war der bürokratische Aufwand großund sehr ermüdend. „Aber wir haben esgeschafft! Am Abend des fünften Tageswar unser Programm unter Dach undFach und genug Geld für die ersten dreiMonate auf der Bank. Am 1. April erhiel-

ten die Schüler ihre erste Rate. Wir aberlagen uns in den Armen“, erzählt Dr.Werner Kraus.

Als besonders beeindruckend empfandendie drei Deutschen den Zusammenhaltund den Überlebenswillen dieser Men-schen, die alles verloren hatten: „In unsentwickelte sich eine große Bewunderungund Demut vor der emotionalen Stärkeder Menschen von Meulaboh. Ihr Ge-schenk an uns war ihre Kraft. Und so ent-wickelte es sich denn, dass wir uns baldnicht mehr als ‚Helfer’ verstanden, son-dern als Beschenkte, beschenkt mit demwunderbaren Gefühl globaler Geschwis-terlichkeit.“

Wieder zurück in Passau konnte durchgroßzügige Spenden die Zahl derBildungspartnerschaften auf 100 erhöhtwerden. Außerdem wird Schutzkleidungan die Feuerwehrmänner in Meulabohgeschickt und ferner soll mitgeholfenwerden, die völlig zerstörte Stadtbiblio-thek neu aufzubauen.

Unterstützen kann man diese Projektemit einer Spende an das Konto desFreundeskreises Aceh e.V., Deutsche BankPassau, Kto-Nr. 5063920, BLZ 750 700 24.Die Organisatoren garantieren, dass 100Prozent der Spende die Flutopfer erreicht.

Weitere Informationen:[email protected]

Von Helfern zu Beschenkten Eine Reise zu den Flutopfern nach Indonesien

Wohnen im Trümmerfeld – das verwüstete Stadtbild von Meulaboh.

Gunnar Stange (rechts) beim Eröffnen derKonten für die Stipendiaten.

Vor nunmehr drei Jahren wurde dasKolleg für Weiterbildung an der Uni-versität Passau eingerichtet, das heutemit einem breitgefächerten Seminar-angebot aufzuwarten hat: Die The-men reichen von „Die GmbH – Vonder Gründung bis zur Auflösung“über „Erfolgreiches Stressmanage-ment“ bis hin zu „Grundlagen deserfolgreichen Projektmanagements“.„Unsere Schwerpunkte sind Betriebs-wirtschaft und Recht, aber auch Wirt-schaftsethik und Schlüsselqualifika-tionen“, erklärt Diplom-KauffrauSusanne Schmitt, Leiterin der Kon-taktstelle für Weiterbildung. „DieWeiterbildung ist neben Lehre undForschung das dritte Tätigkeitsfeldder Universität.“

Die Referenten sind Professoren und Do-zenten der Universität, externe Fachleute,aber mitunter auch Absolventen derPassauer Alma Mater. So im Fall von Dr.Michael Streng, der nach seinem BWL-Studium an der Uni Passau promovierte.Danach war er als Projektleiter in Italienund Deutschland tätig und gründete dar-

aufhin die „parameta Projektberatung“,die er seitdem als geschäftsführenderGesellschafter leitet. Am ersten Abend desdreitägigen Seminars zum Projektmana-gement galt es für die Teilnehmer, ein ganzbesonderes Projekt zum Erfolg zu führen:Innerhalb von zwei Stunden sollte ein drei-gängiges Menü zubereitet werden. Dr.Streng erläutert, was Kochen mit Projekt-management zu tun hat. „Bei dem ‚Pro-jektziel Abendmenü’ kann man denTagungsinhalt sehr schön in der Praxistesten – da muss man organisieren, sichabstimmen, Risiken und Terminvorgabenbeachten... Und nicht zuletzt kann mannatürlich das ‚Projektergebnis’ ganzgemütlich zusammen genießen.“

Die Weiterbildungsseminare finden stattauf Schloss Neuburg, zu dessen Angebotneben zahlreichen modern eingerichtetenSeminar- und Veranstaltungsräumen undFestsälen auch ein Hotel und ein Restau-rant gehören. Das besondere Flair des Ver-anstaltungsorts erwähnt die TeilnehmerinBarbara Wayrauch von der BrainLab AGlobend: „Dort tragen auch die stilvolleUnterbringung und die schöne Umgebungdazu bei, dass man mal vom ArbeitsalltagAbstand gewinnt und aufnahmefähig istfür die Tagungsinhalte.“ Frau Wayrauch,deren Unternehmen in Heimstetten beiMünchen Medizintechnik herstellt unddie mit drei weiteren Kollegen angereistwar, ist voll des Lobes für das Seminar.„Zum Projektmanagement habe ich auchschon andere Seminare besucht, die aberhäufig nur trübe Theorie boten. Diesesaber hat meine Erwartungen voll erfüllt,weil es auch Soft Skills behandelte undsehr praxisorientiert angelegt war.“

Vor allem um Soft Skills ging es auch beimSeminar „Wege zur Konfliktlösung“, dassvom Passauer Professor Dr. Dr. Peter Fonk,Inhaber des Lehrstuhls für Moraltheolo-gie und Leiter von „ethik WAW“, zusam-men mit dem Theologen Dr. ChristianBernreiter geleitet wurde. Dr. Bernreitermachte deutlich, warum ungelöste Kon-flikte ein enormes Problem in der Wirt-schaft darstellen: „Leider ist bei Füh-rungskräften noch kaum Sensibilität vor-handen für das Thema – obwohl schwe-lende Konflikte ein Unternehmen häufigsehr viel Energie und damit Produktivitätkosten. Oft ist in der Unternehmenskulturbei autoritärer Führung ein partnerschaft-liches Zusammensetzen zur Konflikt-lösung nicht vorgesehen. Dabei könnenKonflikte durchaus wertvoll sein, voraus-gesetzt, man weiß, wie man mit ihnenumgeht – andernfalls werden sie zu einemDemotivationsfaktor.“ Maria Schrallham-mer, Geschäftsführerin der PassauerFirma GKS, hat aus aktuellem Anlass amSeminar teilgenommen. „Vor kurzemwurden bei uns ‚Ethikrichtlinien’ einge-führt, in denen es unter anderem um dasVerhalten unter den Mitarbeitern, aberauch den Umgang mit Kunden und Zu-lieferern geht.“ Natürlich komme es hinund wieder zu Konflikten, doch manmüsse sie vor allem zum Anlass zurReflektion nutzen, denn jeder Konflikt hateine tiefere Ursache. „Sehr schön fandich, wie sich die beiden ReferentenProfessor Fonk und Dr. Bernreiter verbaldie Bälle zugespielt haben mit ihren zweiBetrachtungsperspektiven, also einmalaus moraltheologischer und einmal auspraktischer Sicht.“

www.uni-passau.de/weiterbildung

Lernen auf dem SchlossWeiterbildung an der Uni Passau

Teilnehmer bei der Zubereitung eines„schmackhaften Projekts“.

Anspruchsvolle Seminare in gehobenem Ambiente: Das Kolleg für Weiterbildung der Universität Passau auf Schloss Neuburg.

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Die dritte FerienAkademie war ein großerErfolg für GROW. Die „Gründungsinitia-tive der Region Ostbayern zur Wachstums-förderung“ hatte Anfang April ein sechs-tägiges Seminar zum Thema „Existenz-gründung und Unternehmensnachfolge“an der Universität Passau angeboten.Ihrer Einladung an die Universität Passauwaren so viele Gründungsinteressierte,Unternehmensgründer und -nachfolgergefolgt, dass die Akademie schließlich aufzwei Schichten erweitert werden musste.

GROW, ein Gemeinschaftsprojekt derUniversitäten Passau und Regensburgsowie der Fachhochschulen Amberg-Weiden, Deggendorf, Landshut undRegensburg soll Existenzgründungen ausHochschulen unterstützen. Das nötigeWissen können sich Interessierte kompri-miert in GROW-Kompaktseminaren wäh-rend der Semesterferien, aber auch inLehrveranstaltungen während desSemesters aneignen.

Die 37 Teilnehmer der ersten Ferien-Akademie in Passau setzten sich ausStudenten aller Fakultäten und angehen-den Gründern aus der näheren Umgebungzusammen. In Vorlesungen, Seminaren,Übungen und Fallstudien wurden sie sen-sibilisiert für die Probleme, die bei derExistenzgründung und Unternehmens-nachfolge zu bedenken sind – und moti-viert, diese Herausforderung anzugehen.

Höhepunkte des Seminars waren dieErfahrungsberichte dreier erfolgreicherExistenzgründer aus der Region: NachMax Reih, der die SpeditionsfirmaLogistix-4u gegründet hat und über seinepersönlichen Erfahrungen mit der EU-Osterweiterung sprach, stellten zweiAbsolventen der Universität Passau ihreNeugründungen vor: Diplom-KulturwirtThorsten Kirschner, der bereits Mitar-

beiter in der ganzen Welt beschäftigt(Außenwirtschaftsportal Virteo), undDiplom-Informatiker Stefan Huber, derebenfalls schon eingestellt hat (Ost-bayern-Tourismusportal eTourist.net).

Angespornt von den erfolgreichen Jung-unternehmern zeigten die Seminarteilneh-mer besonders großes Interesse an derGründungssimulation am PC. Die not-wendige Theorie in den Bereichen Grün-dungsmanagement, Businessplanerstel-lung, Marktforschung, Marketing, Grün-dungsfinanzierung und Unternehmens-nachfolge vermittelten GROW-Projekt-koordinator Prof. Dr. Lendner von der FHDeggendorf und Diplom-Kauffrau JuttaHübscher von der Projektstelle für Exis-tenzgründung am Lehrstuhl für Wirt-schafts- und Sozialpolitik von Prof. Dr.Kleinhenz an der Uni Passau.

Unterstützt wurden sie unter anderenvom stellvertretenden Hauptgeschäfts-führer der IHK Niederbayern Jürgen Karl,und von Otmar Hausfelder, Direktor der

Sparkasse Passau. Weitere namhafteExperten aus der Praxis brachten denTeilnehmern wesentliche Themen wiegewerbliche Schutzrechte, Verhandlungs-taktik, Mediation, öffentliche Finanzie-rungshilfen, Arbeitsrecht, Gründungs-formalitäten oder Insolvenz näher.

Studenten, Alumni, Hochschulbediensteteund wissenschaftliche Mitarbeiter derHochschulen sowie Interessierte, die sichim Bereich Selbständigkeit, Unterneh-mensgründung und -nachfolge weiterbil-den wollen, haben schon bald die Mög-lichkeit dazu: Im September findet dienächste GROW-FerienAkademie an derFH Deggendorf (12.-17. September) undan der FH Landshut (19.-24. September)statt und im Oktober an der UniversitätRegensburg (10.-15. Oktober).Interessenten können sich auf der Inter-net-Seite www.grow.org näher informie-ren oder direkt bei Herbert Lichtinger

([email protected]) oder Jutta Hübscher ([email protected])

anmelden.

Große Resonanz auf die GROW-FerienAkademie Seminar zur „Existenzgründung und Unternehmensnachfolge“ im April

Gefragt: Das Seminar zur Existenzgründung von GROW.

Zwei Semester an der renommierten Karls-Universität in Prag Jura zu studieren oderin den USA – diese Möglichkeit habenPassauer Studenten schon lange. Nochattraktiver wird dieses Angebot durcheinen Kooperationsvertrag, den die Uni-versität Passau im März mit der Karls-Universität geschlossen hat: Prüfungen,die Passauer Jurastudenten während ihresAufenthalts in Prag ablegen, könnenkünftig auf das bayerische Staatsexamenangerechnet werden. Im April wurde eineentsprechende Kooperation mit der Juris-tischen Fakultät der Staatsuniversität St.Petersburg, im Juni schließlich auch mitder Faculty of Law der Capital Universityin Columbus (Ohio) geschlossen.Dank der neuen Ausbildungs- und Prü-fungsordnung für Juristen von Oktober2003 darf sich jede bayerische Universitätein eigenes Profil schaffen und Schwer-punktbereiche definieren. Das heißt für dieStudenten, dass sie sich neben dem Pflicht-stoff auf bestimmte Rechtsgebiete spezi-alisieren und darin einen Teil ihrer ErstenJuristischen Prüfung ablegen. In Passaustehen den Studenten acht Schwerpunktezur Wahl.Mit dem Themenbereich „AusländischesRecht“ trägt die Universität Passau ihrem

guten Ruf Rechnung: Sie steht bundes-weit mit an der Spitze, was die Quantitätund Qualität ihrer ausländischen Partner-hochschulen betrifft. Passauer Studentenbefassen sich dort mit dem Recht des je-weiligen Landes und legen dort sogar Prü-fungen ab, die auf das bayerische Staats-examen angerechnet werden. Die Studien-inhalte und Prüfungsanforderungen sinddurch bilaterale Verträge mit den Partner-universitäten verbindlich geregelt – damitder hohe Standard der bayerischen Uni-versitätsprüfung sichergestellt bleibt.„Die Juristische Fakultät der Karls-Uni-versität Prag hat sich sofort bereiterklärt,die notwendigen Studienbedingungen zugarantieren und – soweit noch nicht vor-handen – sogar extra für die UniversitätPassau zu schaffen“, erklärt Professor Dr.Markus Stoffels. Der Inhaber des Lehr-stuhls für Bürgerliches Recht, Arbeits-,Handels- und Gesellschaftsrecht an derUniversität Passau hat den Kooperations-vertrag mit Prag initiiert.Die Vertragsunterzeichnung mit St. Peters-burg fand im April anlässlich des traditio-nellen deutsch-russischen Seminars statt,das gemeinsam mit der dortigen Juristi-schen Fakultät organisiert wurde und dasin diesem Jahr ganz im Zeichen der Inter-

nationalisierung der deutschen Juristen-ausbildung stand. Die in Zusammenarbeitmit der Staatsuniversität St. Petersburgveranstalteten Herbstschulen und Praxis-seminare wurden vom Lehrstuhl für Straf-recht, Strafprozessrecht sowie Ostrecht,Prof. Dr. Dr. h.c. Martin Fincke, Prof. Dr.AloisWoldan, früherer Inhaber der Professurfür Ost- und Mitteleuropastudien, und demLehrstuhl für Strafrecht und Strafprozess-recht, Prof. Dr. Werner Beulke, betreut.Mit der Capital University in Ohio einesolche Kooperation abzuschließen, warebenfalls naheliegend: Schon im viertenJahr organisiert Professor Dr. KlausSchurig, Inhaber des Lehrstuhls für Bür-gerliches Recht, Internationales Privat-recht und Rechtsvergleichung, gemein-sam mit der Capital University in Passaueine juristische „summer school“, an derStudenten aus ganz Amerika teilnehmen.Mit diesen Vertragsunterzeichnungenhaben Passauer Jura-Studierende an nun-mehr fünf ausländischen Partneruni-versitäten die Möglichkeit, einen Teil derjuristischen Universitätsprüfung abzulegen.Verträge mit der Westböhmischen Uni-versität Pilsen (Tschechien) und der Uni-versidad de Castilla-La Mancha in Toledo(Spanien) bestehen bereits.

Jura-Staatsexamen in Prag, St. Petersburg und Ohio

Bereits zum dritten Mal wurde der GROW-Hochschulideenwettbewerb an den ost-bayerischen Hochschulen angeboten, undwieder war ein Existenzgründungskonzepteiner Studentin der Universität Passauunter den Siegern: Gabriele Schindler, Stu-dentin der Kulturwirtschaft im 8. Semes-ter, hat die Jury mit einem sehr fundiertenKonzept zur Gründung einer „SchwarzwaldFeinkost GmbH“ überzeugt.Traditionell ver-

edelte Schwarzwälder Feinkost wie Obst-brände oder Konfitüren, die höchsten Quali-tätsanforderungen genügen müssen undgegenwärtig an Gourmet-Restaurants inDeutschland geliefert werden, können dannper Internet in der Firma von Gabriele Schin-dler aus ganz Deutschland bestellt wer-den. Die Obstbrände sind bereits jetzt unter

[email protected]ältlich.GROW, die Gründungsinitiative der RegionOstbayern zur Wachstumsförderung, ludAnfang des vergangenen Wintersemesters2004/05 wieder die Studenten aller sechsostbayerischen Hochschulen ein, Konzeptezur Gründung einer eigenen Firma zumIdeenwettbewerb einzureichen. 20 Kon-zepte wurden im März abgegeben undvon einer Jury, bestehend aus Gründungs-und Finanzierungsexperten sowie Unter-nehmern, bewertet. Alle Teilnehmer erhal-ten individuelles Feedback zu ihrerGeschäftsidee. Vor Abgabe wurden dieTeilnehmer durch die GROW-Mitarbeiterbei der Erstellung ihres Konzeptes indivi-duell sowie in Seminaren zu grün-dungsnotwendigen Themen wie Markt-forschung und Finanzierung beraten. Die

Prämierungsveranstaltung fand an derUniversität Regensburg statt und bildetegleichzeitig den Auftakt für die Durch-führung des Wettbewerbs im Sommer-semester 2005. Die Preise im Wert vonmehreren hundert Euro überreichte GROW-Koordinator Hans-Lindner-Stiftungsprofes-sor Dr. Christian Lendner. Sieger des Wett-bewerbs im Winter wurde ein Team derUniversität Regensburg, welches in derErdgaTec GmbH eine Technik zur Umrüs-tung von Benzinmotoren auf Erdgasantriebvertreiben möchte; den zweiten Platz be-legte der Erfinder eines Online-Fragebogen-Erstellungstools, das es kleinen und mittel-ständischen Unternehmen möglich macht,kostengünstig Umfragen durchzuführen.Infos zum gegenwärtigen Durchgang desGROW Hochschulideenwettbewerbs mitAbgabetermin Ende September sowieweitere Angebote zur Unterstützung vonExistenzgründern aus Hochschulen findenInteressierte unter

www.grow.org.Ansprechpartnerin an der UniversitätPassau ist Dipl.-Kffr. Jutta Hübscher,Projektstelle für Existenzgründung,

[email protected].

Gabriele Schindler holt 3. Platz beim GROW-Hochschulideenwettbewerb

Gabriele Schindler, Siegerin des GROW-Hochschulideenwettbewerbs (2. von links),mit (v. l.) Sandra Bielmeier, GROW Projekt-leiterin Ideenwettbewerb, David Rebmannund GROW-Koordinator Prof. Dr. ChristianLendner.

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Am 29.April 2005 fand an der Katholisch-Theologischen Fakultät der UniversitätPassau der 7. Deutsch-Ungarische Theo-logentag statt. Die wechselnd in Buda-pest und Passau stattfindende Tagungstand in diesem Jahr unter dem Motto„Monotheismus als theologische Problem-stellung im Alten Testament und NeuenTestament“. Mit der Tagung pflegt dieKatholisch-Theologische Fakultät der

Universität Passau ihre enge Partner-schaft mit der Katholischen Pázmány-Péter-Universität Budapest.

Begrüßt wurden die rund 50 Teilnehmer-innen und Teilnehmer von Dekan ProfessorDr. Anton Landersdorfer. Der Inhaber desPassauer Lehrstuhls für Kirchengeschichteerinnerte daran, dass der Monotheismusein hoch aktuelles und zugleich sehr bri-

santes Thema sei: „Dieser steht unterdem Generalverdacht, mit der Exklusivi-tät und Universalität des von ihm propa-gierten einen wahren Gottes Intoleranzund Gewalt hervorzurufen.“ Doch basierediese Kritik häufig auf einer profundenUnkenntnis der Bibel und der historischenResultate der Bibelwissenschaften.

Den ersten Hauptvortrag hielt ProfessorDr. Huba Rózsa: „Monotheismus im AltenTestament – aus ungarischer Sicht“.Professor Dr. Ludger Schwienhorst-Schön-berger erwiderte diesen aus deutscherSicht. Im zweiten Hauptvortrag sprachProfessor Dr. Otto Schwankl zum Thema„Monotheismus im Neuen Testament –aus deutscher Sicht“. Hierauf antworteteProfessor Dr. Belá Tarjányi aus ungari-scher Sicht. An die interessanten Aus-führungen schlossen sich jeweils lebhafteDiskussionen an.

Organisiert wurde die Veranstaltung vonProf. Dr. Hermann Stinglhammer, Inhaberdes Lehrstuhls für Dogmatik an derPassauer Katholisch-Theologischen Fakul-tät. Angereist waren sieben Theologenaus Ungarn. Zum vierten Mal bereits tra-fen sich damit Experten bei der deutsch-ungarischen Tagung in Passau, die hieralle zwei Jahre stattfindet.

„Die Entwicklung der Spielformen beimKind“ zu erforschen war ein hochgradigschwieriges Projekt, erinnert sich ProfessorDr. Hans Mogel. Er leitet den Lehrstuhl fürPsychologie an der Universität Passau undist stolz auf die Umsetzung: Es wurdeeigens ein Labor eingerichtet, das dieArbeit mit verdeckter Videographie ermög-lichte. Seine bahnbrechenden Forschungs-ergebnisse wird er in Kürze in der drittenAuflage seines Buches „Psychologie desKinderspiels“ veröffentlichen.

„Kinder beim Spielen zu filmen ist nichteinfach“, gibt Mogel zu bedenken: „Weilsie immer in Bewegung sind.“ Mit seinemMitarbeiter, Professor Dr. Peter Ohler, ent-schied er sich damals für drei vollautoma-tische Kameras mit Schwenkneigeköpfen,die mit Hilfe von Ultraschall-Sensorenund einem Mini-Sender an den Kinderngesteuert wurden. Damit sich die Proban-den, also die Kinder, beim Spielen unbe-obachtet fühlten, waren die Kameras hin-ter verspiegelten, schalldichten Scheibenversteckt.

Der Gesamt-Etat für Labor und Forschungs-projekt von rund einer Million Mark mus-ste von der Deutschen Forschungsgemein-schaft und dem Wissenschaftsrat geneh-migt werden. Diese gaben Ende 1993grünes Licht, und 1997 waren die Einbau-arbeiten abgeschlossen. „So ein innovati-ves System gab es vorher noch nirgendsauf der Welt“, erklärt Mogel: „DieUniversität hat hier Großes geleistet, dieForschungsvoraussetzungen waren opti-mal.“ Die deutsche Spielwarenindustriehat das Langzeitprojekt mit Spielzeug-spenden und Mobiliar im Wert von fast200.000 Mark großzügig unterstützt.

Probanden zu finden fiel den Forschernnicht schwer. Die „Passauer Neue Presse“hatte zur Mithilfe aufgerufen, und vieleEltern erklärten sich sofort bereit, gegeneine geringe Aufwandsentschädigung mitihren Kindern ab drei Monaten mitzuma-chen. Im Fokus der Untersuchung standdie Entwicklung der verschiedenen Spiel-arten sowie der Präferenzen bei der Wahldes Spielzeugs.

Als erste Spielform ab dem dritten Monatstellte Mogel das sogenannte Funktions-spiel fest: „Wenn Kinder zufällig Effekteerzeugen und ihnen das Spaß gemachthat, wollen sie das wiederholen.“ Ab demzehnten Monat sind Symbolspiele zubeobachten, Nachahmungen wie „wauwau“ oder „brumm brumm“. Sobald sieverschiedene Materialformen kennengelernt haben, wollen Kinder Natur-gesetze herausfinden. „Das sind dann dieExperimentierspiele, aus denen sich dieKonstruktionsspiele entwickeln“, erklärtMogel: „Hier stecken sich die Kinder zumersten Mal eigene Ziele, die sie in ihremSpiel erreichen möchten. Häufiges Schei-tern wird beeinträchtigend erlebt, Gelin-gen dagegen hebt das Selbstwertgefühl.“ Eltern sollten in dieser Phase durchausmithelfen und dem Kind das Gefühlgeben, etwas selbst geschafft zu haben.Auf das Rollenspiel, das besonders beiFünf- bis Achtjährigen beliebt ist, folgenschließlich hochentwickelte Regelspiele,wo es erstmals ums Gewinnen geht. Indiesem Zusammenhang hat der For-schungspartner, Prof. Dr. Peter Ohler, auchComputerspiele untersucht – „inwieweitGewaltszenarios Auswirkungen auf dasVerhalten haben.“ Sein Ergebnis: Geradedurch Gewaltspiele werden emotionale

Unruhe und Aggressionsbereitschaft sogarabgebaut. Allgemein fördern Computer-spiele die Intelligenz, psychomotorischeund kognitive Funktionen, die Geschick-lichkeit, Kombinationsfähigkeit, Ausdauerund Kreativität.

„Unser Labor eignet sich aber nicht nurzur Untersuchung des Kinderspiels, mankann hier jeder psychologischen Frage-stellung nachgehen“, stellt Mogel fest:„Zur Zeit werden die Räumlichkeitenallerdings ausschließlich für die Lehreverwendet.“ Doch bereits im nächstenWintersemester will er dort – in Kombi-nation von Lehre, Forschung und Praxis –Behandlungsstrategien gegen leichtereDepressionen erproben – die Volkskrank-heit Nr. 2 in Deutschland.

Mehr Infos im Internet:http://psych.phil.uni-passau.de

unter Forschung (Zusammenfassung desForschungsberichtes „Die Entwicklungder Spielformen beim Kind“)

Theologen aus Deutschland und Ungarn im Gespräch „Die Forschungsvoraussetzungen sind optimal“Großangelegtes Projekt des Psychologie-Lehrstuhls von der DFG gefördert

Die Theologen aus beiden Ländern stellen sich vor der Katholisch-Theologischen Fakultätdem Fotografen.

Seit elf Jahren besteht zwischen denHochschulen in Esztergom (Ungarn) undPassau ein Partnerschaftsvertrag. Aufdem Programm steht unter anderem einregelmäßiger Studierendenaustausch. Soverbrachte auch im vergangenen Semes-ter eine Gruppe von Grundschullehramts-studentinnen und Dozenten eine Woche

in Ungarn. Der Nationalitätenlehrstuhl fürdas Fach Deutsch an der Römisch-Katho-lischen Pädagogischen Hochschule Eszter-gom hatte ein anspruchsvolles und erleb-nisreiches Programm vorbereitet: EinenSchwerpunkt bildeten die Schulbesuche inEsztergom und Piliscsaba, bei denen dieTeilnehmer einen unmittelbaren Einblick

in das ungarische Bildungssystem erhiel-ten. Begegnungen mit der Hochschul-leitung, Dozenten und Studenten derungarischen Hochschule ermöglichteneinen ergiebigen Meinungs- und Erfah-rungsaustausch. Gemeinsame sportlicheAktivitäten belebten das kompakteWochenprogramm.

Einen nachhaltigen Eindruck hinterließenzahlreiche historisch bedeutsame Bau-werke. Im "Haus des Terrors" in Budapestwurden neben den Greueltaten der Nazi-zeit auch Gewalt und Folter im sozialisti-schen Ungarn in vielsinniger Weise doku-mentiert. Erlebnisreich gestaltete sich fürdie Gruppe der Besuch des Königspalastesund der Matthiasburg in Visegrad sowiedes reizvollen Städtchens Szentendre.

Zum Ende des jetzigen Sommersemesterssteht dann der Besuch einer Delegationungarischer Professoren der Pädago-gischen Hochschule Esztergom an derUniversität Passau an.

Exkursion ins Land der Magyaren Passauer Delegation besucht Partnerhochschule in Esztergom

Die Passauer Studentinnen und Dozenten auf dem Heldenplatz in Budapest mitExkursionsleiter Prof. h.c. Dr. Franz Hauzenberger (rechts).

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„Ein Stapellauf, um zu neuen Ufern auf-zubrechen“ – diese Formulierung wählteProf. Dr. Werner Gamerith bei seiner Redezur Gründungsfeier von GeoComPass, derGeographischen Gesellschaft Passau, am17. Juni. Der Passauer Professor für Regio-nale Geographie und 1. Vorsitzende derVereinigung, die bereits im Februar ge-gründet wurde, warb in seiner schwung-voll vorgetragenen Rede für den Geo-graphie-Standort Passau: „Das Fach stehthier in einem fächerübergreifenden Aus-tausch und an einer interdisziplinärenSchnittstelle wie kaum anderswo inDeutschland. Besonders gut kann sich dieGeographie in den bisherigen Diplom-studiengang ‚Sprachen, Wirtschafts- undKulturraumstudien’ (künftig Bachelorstu-diengang Kulturwirtschaft/InternationalCultural and Business Studies) und in denBachelorstudiengang ‚European Studies’einbringen. Die wissenschaftliche Erfor-schung von Kulturräumen in ihrer Ver-knüpfung von Mensch und Umwelt, vonKultur und Natur, von Ökonomie und Öko-logie zählt zu den Kernkompetenzen desFaches Geographie.“

Doch GeoComPass wolle sich keineswegsnur innerhalb der Universität betätigen,betonte der Initiator Gamerith: „Geogra-phen waren nie in den Elfenbeintürmender Wissenschaft zu finden. Dazu ist dieseDisziplin zu eng am Puls der Zeit, zu sehrmit den aktuellen und drängendenProblemen der Gegenwart verbunden, zusehr in das Netz von Gesellschaft, Politik,Wirtschaft und Kultur eingewoben.“ Auch

die Passauer Geographische Gesellschaftwill eine Brücke sein, zwischen derUniversität und einem interessierten brei-ten Publikum, der Schule, der beruflichenPraxis. Über allem stehe die Faszinationeiner Wissenschaft, die wie wohl kaumeine zweite die Belange von Mensch,Umwelt und Kultur zusammenzuführenund Lösungen für die Probleme des„Raumschiffs Erde“ aufzuzeigen versu-che, wie Gamerith betonte. Ihm zur Seitestehen die GeoComPass-VizepräsidentenProf. Dr. Ernst Struck, Lehrstuhl fürAnthropogeographie, Prof. Dr. DieterAnhuf, Lehrstuhl für Physische Geogra-phie, und der Oberstudienrat GuntramKraus vom Gymnasium Pocking.

Einen ersten Vorgeschmack auf dieBandbreite der Geographie vermitteltenden begeisterten Zuhörern im vollbesetz-ten Hörsaal 9 der Innsbrucker Prof. Dr.Gernot Patzelt in seinem Vortrag über„Klima und Mensch im alpinen Inntal seitder letzten Eiszeit“ und Prof. Dr. AlfredPletsch aus Marburg, der pointiert undschwungvoll über „Kanadas Norden –Gefährdeter Natur- und Kulturraum amRand der Ökumene?“ referierte. Darüberhinaus hat GeoComPass bereits miteinem umfangreichen Semesterprogrammab September 2005 aufzuwarten: Geplantsind unter anderem eine Exkursion durchdie Schlögener Schlinge (Prof. Dr. Ratusny,Passau), ein Vortrag zur urbanen Entwick-lung in Lateinamerika (Prof. Borsdorf,Innsbruck), über Italiens Mezzogiornoheute (Prof. Dr. Rother, Passau) und über

die Welthauptstadt New York vier Jahrenach ‚9/11’ (Prof. Dr. Gamerith, Passau).Doch auch Studierende kommen zu Wortin der Veranstaltungsreihe „GeoComPassReport“, wo sie beispielsweise in einemmultimedialen Exkursions- und Werkstatt-bericht die Kulturen und Stadtstrukturenvon Paris und Istanbul im europäischenVergleich betrachten.

Die jüngste Geographische Gesellschaftin Deutschland ist nach München, Erlan-gen, Würzburg und Augsburg die fünfteim Freistaat Bayern. Die weltweit berühm-teste ist bis heute die 1888 gegründeteNational Geographic Society in Washing-ton, doch bereits 1828 wurde die ersteGeographische Gesellschaft in Berlin als„Sprachrohr der geographischen Wissen-schaft“ gegründet, wie Prof. Dr. HorstKopp aus Erlangen in seiner Festrede re-ferierte. Auch wenn sich seitdem dieForschungsfragen und Fachinhalte deut-lich verändert hätten, sei jedoch dieFaszination einer Wissenschaft geblieben,deren Bedeutung in Zukunft noch zuneh-men werde. Und, wie es Prof. Dr.Gamerith ausdrückte, vielleicht könne jabei stetiger Nachfrage von Passagierendas „Expeditionsschiff“ GeoComPasseines Tages zum großen Kreuzfahrtschiffausgebaut werden.

www.geocompass.de

Die Passauer Geographie geht auf große FahrtGründung der Geographischen Gesellschaft „GeoComPass“

An Bord bei der GeoComPass-Gründungsfeier (v.l.): Prof. Dr. Alfred Pletsch (Marburg), Prof. Dr.Gernot Patzelt (Innsbruck), Prof. Dr. Werner Gamerith (Passau), Prof. Dr. Horst Kopp, der Präsi-dent der Deutschen Gesellschaft für Geographie Prof. Dr. Elmar Kulke (Berlin), Prof. Dr. ErnstStruck (Passau), der Rektor der Universität, Prof. Dr. Walter Schweitzer und Prof. Dr. DieterAnhuf (Passau).

Seit 1993 könnenungarische Stu-denten in Buda-pest ein zusätzli-ches Zeugnis desdeutschsprachi-gen StudiengangsB e t r i e b s w i r t -schaftslehre (DSG)erwerben. Diese

Kooperation der Universität Passau mitder Corvinius Universität (ehemals Wirt-schaftsuniversität) wurde 2003 weiter-entwickelt. Das neue Doppeldiplomab-kommen ermöglicht Studenten beiderUniversitäten den Erwerb des Wirtschafts-diploms der jeweiligen Partneruniversität.2004 studierten im Rahmen dieses Pro-gramms sieben ungarische Studenten inPassau und drei deutsche Studenten inBudapest, unter ihnen Ralf Loeber. Er hatsein Studium inzwischen erfolgreich ab-geschlossen und arbeitet bei einer inter-nationalen Strategie- und Marketingbera-tung in Bonn.

Herr Loeber, was hat Sie dazu bewogennach Ungarn zu gehen?Ausschlaggebend war, dass ich an derrenommierten Corvinus-Universität einenMasterabschluss machen konnte – ohnedass sich mein Studium dadurch nennens-wert verlängert hat. Erfahren habe ichvon dieser Möglichkeit über die Aushängedes Auslandsamtes.

Neben dem Studium haben Sie auch alsTutor des DSG gearbeitet…Ja, das war sehr interessant: Ich habe dieDozenten unterstützt, einen Konversa-tionskurs zum Thema „Wirtschaftsstruk-turen in Deutschland“ betreut und dieHomepage überarbeitet. So konnte ichauch viel für mich persönlich dazulernen.Dank meiner Kollegen im DSG habe ichmich auch schnell in Budapest und an derUni zurechtgefunden. Sie haben mir unteranderem geholfen eine Wohnung zu fin-den oder die richtigen Kurse für dasDoppeldiplom zu wählen.

Welchen Eindruck hat das Semester ander Corvinus-Universität hinterlassen?Ich habe dort einen anderen Lehransatzkennen gelernt: Es ist „verschulter“, mitvielen Hausarbeiten und Präsentationen.Was sehr lehrreich aber auch zeitaufwän-dig ist. Die Betreuung der Doppeldiplom-kandidaten war einwandfrei. Budapesthabe ich schätzen und lieben gelernt:Seine beeindruckenden Bauten, das ange-nehme Flair, die schönen Kaffeehäuser.Der erschreckende Gegensatz dort zwi-schen Arm und Reich ist mir allerdingsauch in Erinnerung geblieben.

Was hat Ihnen der Doppelabschlussgebracht?Bei der Jobsuche ist ein Doppelabschlusssicherlich hilfreich, weil er für überdurch-schnittliches Engagement und „Weltoffen-heit“ steht. Und vor allem wenn man sichim Ausland bewirbt, ist der Master-Ab-schluss sehr nützlich – insbesondere, wenner von einer so renommierten Hochschulewie der Corvinus-Universität kommt.

FORWISS Passau, das Institut für Soft-waresysteme in technischen Anwen-dungen der Informatik, hat im Rahmendes laufenden EU-Projekts PReVENT(vgl. Bericht in „Campus Passau02/2005, Seite 11) für das TeilprojektProfusion2 eine Bewilligung erhalten.Verbunden damit ist eine Forschungs-förderung in Höhe von 350.000 Euro.„PReVENT“ ist ein EU-Forschungspro-jekt und soll die präventive Sicher-heit im Automobilbereich verbessern.FORWISS kümmert sich bei Profusion2um die Sensordatenfusion im Auto-mobil, d. h. um die Zusammenführungder verschiedenen im Auto erfasstenDaten mittels derer dann halbautoma-tische bzw. automatische Sicherheits-maßnahmen ausgelöst werden können.

Bereits heute wird im Automobilbereicheine Vielzahl an Sensoren eingesetzt, diedie Verkehrssicherheit erhöhen sollen.Infrarotkameras können mögliche Hinder-nisse anhand von Wärmebildern erken-nen, Radar eignet sich besonders zurErfassung von metallischen Hindernissen– egal ob es sich um andere Fahrzeugeoder um Schranken bzw. Absperrungs-vorrichtungen handelt, und ist dabei weit-

gehend resistent gegen schlechte Witte-rungsbedingungen. Auch die Geschwin-digkeit der anderen Verkehrsteilnehmerlässt sich mit Radargeräten ermitteln.Eine Kamera kann sehr detailliert die Um-gebung wahrnehmen – allerdings nichtbei jedem Wetter; Laserscanner lieferneine hervorragende Winkelauflösung,geben ebenfalls Aufschluss über Entfer-nungen und ermöglichen auch Personenim Straßenverkehr zu detektieren, die vonRadarsensoren nicht erkannt werdenkönnen. Hinzu kommen eine Vielzahl wei-terer Informationen, die bereits heutevorliegen und weiter verarbeitet werdenkönnen, beispielsweise die Geschwindig-keit, das Spurverhalten, das Lenkungsver-halten oder mittels GPS die genauePosition des Fahrzeugs. „Unser gemeinsa-mes Projektziel sind neue Sicherheits-systeme, die Leben retten können – indemsie Unfälle vermeiden und in unausweich-lichen Crashsituationen schneller und bes-ser reagieren als der Mensch“, erklärt ErichFuchs, der stellvertretende Institutsleiter.

Um komplexe Fahrassistenzsysteme ent-wickeln zu können, ist die sinnvolle Zusam-menführung und Auswertung der jeweilsvorhandenen Daten nötig, die Aussage-

kraft von Daten einzelner Sensoren reichtzum automatischen Auslösen weitreichen-der Sicherheitsmaßnahmen, beispiels-weise einer Notbremsung, nicht aus: Soliefert die Kamera beispielsweise die Infor-mation „Baum“. In welcher Entfernung sichdieser Baum befindet, ob es sich tatsäch-lich um einen Baum handelt oder um dasBild eines Baumes auf einem Großflächen-werbeplakat am Straßenrand oder garum einen abgebildeten Baum auf einemWerbeaufdruck auf einem fahrenden Buskann die Kamera nicht erkennen – hierfürmüssen weitere Daten anderer Sensorenhinzugezogen werden. Zur Auswertung dereinzelnen Daten im Gesamtzusammenhangsind komplexe informationstechnischeSysteme nötig, die FORWISS entwickelnsoll. Erst diese zusammengeführten Datenbieten die Voraussetzungen, um Sicher-heitssysteme entwickeln zu können, diedie Fahrsicherheit weiter erhöhen. DieAutomobilindustrie hat natürlich größtesInteresse an den Ergebnissen. So ist esauch nicht verwunderlich, dass nahezualle großen europäischen Automobilher-steller Profusion2 unterstützen – so bei-spielsweise BMW, FIAT, Volvo, Daimler-Chrysler oder PSA Peugeot-Citroen.

www.forwiss.uni-passau.de

Beste Berufschancen dank DoppeldiplomInterview mit Ralf Loeber, dem ersten Passauer DSG-Absolventen in Budapest

350.000 Euro für mehr Sicherheit im StraßenverkehrForschungsinstitut arbeitet an der Sensordatenfusion im Automobilbereich

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Die „Gemeinschaft der Lehrendenund der Lernenden“ wurde als Leit-motiv der Ausstellung des Kunstlehr-stuhles von Prof. Oswald Miedl vor-angestellt. Sie fand auf Einladung desPassauer Kunstvereines anlässlichder Beendigung der Lehrtätigkeit vonProf. Miedl vom 10. Juni bis 17. Juli2005 in den Räumen der Sankt-Anna-Kapelle statt. Je 10 Dozenten undAbsolventen boten einen Einblick inihre Werkpositionen.

Diese Präsentation war eine von drei grö-ßeren Werkschauen im öffentlichen Raum,abgesehen von mehr als insgesamt 60Ausstellungen, die der Lehrstuhl unter derLeitung von Prof. Oswald Miedl währendseiner Lehrtätigkeit positionierte. Begin-nend 1996 mit dem Titel „Eine Ausstel-

lung der Lehrenden“ im Oberhausmuseum,im Jahr 2000 zum Thema „Lithographie“,die in regelmäßigen jährlichen Symposienzusammen mit Studierenden und Künst-lern grenzüberschreitend auf Schloß Sig-harting in Oberösterreich erarbeitet wurde,und nun 2005 eine Werkschau vonLehrenden und ehemalig Studierenden injeweils gleicher Anzahl, was auch pro-grammatisch zu sehen ist. Ergänzend er-schien ein Katalog, der die Reihe der zweiVorgängerkataloge zu oben genanntenAusstellungen zu einer Art „Trilogie“

abrundet. Der Katalog ist in der St.Anna-Kapelle oder am Lehrstuhl käuflich zuerwerben.Der Ansatz in der Ausbildung der Kunst-erziehung sieht in der künstlerischenTätigkeit vorrangig einen Gewinn anpraktischen Erfahrungen und Ausbildungvon Qualitätskriterien, deren ein Lehrerselbst im Umgang mit dem kreativenPotential von Kindern bedarf, um diesemgerecht zu werden und künstlerischeHandlungsweisen zu vermitteln. So sinddie Studiengänge hauptsächlich aufVermittlung künstlerischer Inhalte undPraktiken im schulischen Unterricht ange-legt, oder wie das Magisterstudium inBerufsfeldern, etwa der Museumspäda-gogik oder der Erwachsenenbildung.Viele Studierende gewinnen jedoch in derBegegnung mit künstlerischen Frage-stellungen einen für ihren weiteren Wegwichtigen Anstoß zu intensiver und ernst-hafter künstlerischer Auseinandersetzungüber das Studium hinaus. Das Magister-studium an sich fordert bereits ein sehreigenständiges Planen des eigenenStudienganges und setzt die Bereitschaftzur Vertiefung in der künstlerischen Praxisvoraus.

Die Lehrenden bieten am Lehrstuhl einbreites zeitgenössisches Spektrum derkünstlerischen Arbeitsweisen an – vonder Zeichnung, Druckgraphik, Malerei,

computergenerierten Bildern, Photogra-phie und Videographie bis zur Plastik (inverschiedenen Materialien wie Ton, Holz,Metall...) und sind Spezialisten ihrer Fach-bereiche: Pädagogen mit akademischkünstlerischer Ausbildung, die auch wei-ter konsequent künstlerisch tätig sindund KünstlerInnen mit pädagogischemImpetus. Sie gaben in der AusstellungEinblicke in ihr Schaffen, und gemeinsamund gleichwertig wurden die Werke ehe-maliger Studierender präsentiert, diemeist schon eigene künstlerische Wegegehen. Die Vielzahl der Positionengewährleistete somit auch die Vielfalt derAusstellung.

[email protected]

UNIVERSITAS MAGISTRORUM ET DISCIPULORUMDozenten und Absolventen des Kunstlehrstuhles stellen aus

Dass das Fach Kunstgeschichte an der Uni-versität Passau weit über Passau hinaus-reicht und auch international hohe Aner-kennung erfährt, ist bekannt. Einen wei-teren Höhepunkt gab es im April in Paris:Der Passauer Privatdozent Dr. EckhardLeuschner präsentierte auf Einladung des„Centre allemand d’histoire de l’art“ inParis die Druckfassung seiner PassauerHabilitation der Öffentlichkeit („AntonioTempesta. Ein Bahnbrecher des römi-schen Barock und seine europäischeWirkung,“ Imhof-Verlag 2005, 640Seiten). Die Präsentation stand im Mittel-punkt eines vom Pariser Institut aus die-sem Anlass veranstalteten Studientageszu Tempesta.Leuschners Werk ist die erste Monogra-phie über einen der wichtigsten italieni-schen Maler und Radierer um 1600.

Aufgrund langjähriger Recherchen in dengroßen Museen und Archiven Italiens,Frankreichs, Englands, Deutschlands undNordamerikas wird das Phänomen derenormen Produktivität und PopularitätTempestas mit einer Analyse des Werde-gangs und einer großen Zahl exemplari-scher, der kunsthistorischen Forschungvielfach unbekannter Werke nachvollzo-gen. Die innovative Rolle Tempestas beider Schaffung visueller Standards für dasBarockzeitalter in den Bereichen Mythos,Jagddarstellung, Schlachtenstück, Stadt-vedute und Heiligenvita wird vor demHintergrund der medialen Umbrüche sei-ner Epoche und der Arbeitsbedingungenin einer sich rapide internationalisieren-den europäischen Bildkultur studiert. DieMechanismen der Nutzung der Inven-tionen Tempestas durch Poussin, Rem-

brandt, Rubens, Velázquez, Giordano,Boucher, J.-L. David u.a. sind ebensodokumentiert wie die intensive Ausein-andersetzung Aby Warburgs mit demEinfluss des Künstlers. Gerade Warburg,der ‚Vater’ der modernen Kulturwissen-schaft, erkannte die zentrale PositionTempestas als Inspirator einer ganzenEpoche; wie anhand der erstmals veröf-fentlichten Archivalien aus dem LondonerWarburg Institute dokumentiert wird,nutzte er die in der Beschäftigung mitdem Italiener gewonnenen Erkenntnisseals Basis seines berühmten Mnemosyne-Projekts. Nach Warburgs Tod 1929 unter-blieben in Deutschland weitere For-schungen zu Tempesta.Die Publikation der Tempesta-Monogra-phie folgte dem im Dezember 2004 beiAbaris Books New York erschienenenersten Band des von Dr. Leuschner imRahmen der „Illustrated Bartsch Commen-taries“ verfassten Katalogs der ca. 1700eigenhändigen Radierungen des Künst-lers. Der zweite von insgesamt sechs Kata-logbänden kommt im Herbst 2005 dazu.Die „Illustrated Bartsch Commentaries“sind das weltweit wichtigste wissen-schaftliche Editionsprojekt zur europäi-schen Graphikgeschichte; sie fehlen inkeiner großen Bibliothek. Leuschner hatfür dieses Projekt die Tempesta-Beständevon mehr als 60 Museen in Europa undNordamerika studiert und wurde dabeidurch Fellowships des Max-Planck-Instituts für Kunstgeschichte (BibliothecaHertziana) in Rom und des MetropolitanMuseum of Art New York unterstützt.

www.phil.uni-passau.de/[email protected]

Passauer Kunstgeschichte wirkt bis nach Paris

Präsentierte seine Habilitationsschrift auf einem Studientag zu Antonio Tempesta in Paris:PD Dr. Eckhard Leuschner (Mitte) mit (v. l.) Dr. Peter Fuhring (Paris/New York), Dr. PhilippeRouillard (Kurator an der Bibliothèque Nationale de France, Collection des Estampes), Prof.Dr. Thomas Gaehtgens (Freie Universität Berlin; Direktor des Deutschen Forums fürKunstgeschichte Paris), Dr. Michael Imhof (Imhof-Verlag Petersberg).

Regina Kiel in der Keramikwerkstätte

„Prometheus“ (Melissa Wagner)

Farblithographie von Anja Trudel

„Schroffer Abbruch“ (Oswald Miedl)�

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Eine von Arthur D. Little im Auftrag desBundesministeriums für Bildung undForschung erstellte Studie zur „Zukunftder wissenschaftlichen und technischenInformation in Deutschland” untersuchtedas Nutzungsverhalten und die Zufrie-denheit mit der Versorgung mit wissen-schaftlichen Informationen in öffentlicherund privater Forschung. Demnach sindgegenwärtig nur knapp 37 Prozent derWissenschaftler/innen in öffentlicher For-schung und Lehre mit der Informations-versorgung und mit den Leistungen derentsprechenden Infrastruktur zufrieden.Als Gründe wurden angegeben, dasswichtige Informationen nicht vollständiggefunden werden, der Beschaffungs-prozess der Informationen und Quellen zulange dauert, dass die Informations-angebote nicht bedarfsgerecht aufberei-tet sind und hochwertige Mehrwert-Dienstleistungsangebote fehlen. Dergegenwärtige Trend ist durch einen hohenRecherche- und Beschaffungsaufwandgekennzeichnet, der zu Verlust von 25Stunden Arbeitszeit pro Monat führt.Mängel in Qualität und Vollständigkeitder genutzten Information führen zudemdazu, dass mehr als die Hälfte derWissenschaftler/innen angibt, teilweisenur durch Zufall auf neue Veröffentlichun-gen zu stoßen. Arthur D. Little leitet dar-aus die Forderung ab, dass nutzungs-freundliche Zugänge zur Information ent-wickelt werden müssen, klare grafischeBenutzeroberflächen angeboten werdenund eine Durchgängigkeit der Versorgungmit Information realisiert wird, d. h., dienahtlose, nicht unterbrochene Verknüp-fung von Recherche, Nachweis undBeschaffung im durchgängigen Prozesseiner Informationskette.

Die Universitätsbibliothek hat mit demEinsatz einer neuen Technologie, demDienst SFX des weltweit operierendenAnbieters Ex Libris einen ersten Schritt indieser geforderten Richtung unternom-men: SFX ermöglicht kontext-sensitivesLinking zwischen Web-Ressourcen in derwissenschaftlichen Kommunikation.OpenURL stellt dabei die Syntax für denTransport der bibliographischen Meta-daten und Identifier zwischen den Objek-ten eines Informationservices bereit, d. h.,es ist möglich einen „linking service“zwischen Objekten, die über Metadatenidentifiziert und beschrieben sind, herzu-stellen. In diesen Informationsraum kannjede Informationsressource integriertwerden – einzige Voraussetzung ist dieErfüllung des OpenURL-(quasi)Standards.Grundlage für das Verständnis der Funk-tionsweise des Dienstes SFX ist die Unter-scheidung in „Source” und „Target”: die„Source” ist dabei die web-basierte„Quelle”, in welcher ein Nutzer recher-chiert und dabei während dieser Recher-che mit anderen Ressourcen und/oderDiensten direkt über das Anklicken desSFX Button verbunden wird. DieserButton aktiviert eine OpenURL, welcheMetadaten zum SFX-Server sendet, dieserstellt die Verbindung zum „Target”, alsodem Ziel, bei welchem der Nutzer landet.Wie „tief” er dabei landet (wünschens-wert und vielfach realisiert ist das direkteAnkommen beim Volltext des gesuchtenAufsatzes), hängt von der Syntax ab, wel-che der Produzent des Targets anbietet.Die Vorteile einer OpenURL-Lösung beste-hen darin, dass es sich um eine technolo-gische und nicht sozial vermittelteLösung handelt, es sind also keine bilate-ralen Vereinbarungen mehr zwischen

Source und Target notwendig. Ein nicht-statisches, sondern dynamisches, aufeinen speziellen Nutzer bezogenes„Linking on the fly” ist das Ergebnis. Überein Webinterface kann die Bibliothek dieSFX KnowledgeBase (d.h., die „Samm-lung“ der für die Bibliothek verfügbarenDienste) selbst anpassen und erweitern.Dem Nutzer wird so eine einfache undintuitive Navigation durch eine komplexeInformationslandschaft angeboten. Überden SFX Button, der in einem Eintrageiner Datenbank oder des OPACs er-scheint, kann ein Menü mit Linkservicesaufgerufen werden. Die Zusammen-stellung der Services auf jedem Menürichtet sich nach den Metadaten desAusgangsdokuments, Informationen zumNutzer und der Ausgangsdatenbank.Dadurch ist jedes Menü kontext-sensitivund zeigt nur relevante Services für denNutzer, eben die dem fachlichen Profil derRecherche „passenden“ Datenbanken undDokumente an.Eine SFX-Freischaltung besteht an derUniversitätsbibliothek bisher für dieDatenbanken Proquest und MLA. Alsnächster Schritt wird die Integration von„wisonet“ und „Google Scholar“ erfol-gen. Über das Gateway Bayern sindzudem eine Vielzahl anderer Daten-banken und Dienste über SFX erreichbar.

www.ub.uni-passau.de/fernleih/fern-leih.htm#sfx

[email protected]

Kontext-Sensitives Linking (SFX)Die Verbindung von Web-Ressourcen mit „linking on the fly”in einem neuen elektronischen Dienst der UniversitätsbibliothekDie Fakultät für Mathematik und Infor-

matik ist in zwei neueren europäi-schen Forschungsverbünden, sog.Exzellenznetzen, vertreten. Das im 6.Rahmenprogramm der EuropäischenKommission verankerte Konzept des„Network of Excellence“ soll Spitzen-forscher in der Europäischen Union zu-sammenbringen, um gemeinsam einebestimmte Forschungsthematik vor-anzutreiben. Es unterstützt im Wesent-lichen bei Reise- und Integrations-kosten. Die eigentlichen Forschungs-tätigkeiten müssen von den Teilneh-mern anderweitig finanziert werden.

Die Gruppe von Prof. Christian Lengauer(Lehrstuhl für Programmierung) ist amNetzwerk CoreGRID (http://www.core-grid.net) beteiligt. Das GRID ist eineVision des Internet als riesiger, weltweitverteilter Superrechner mit einem hohenAnteil schlafender Kapazitäten – sei es anRechenkraft, Speichermedien oder spe-ziellen, kostspieligen Geräten, die manzum weltweiten Gebrauch anbietenkönnte, (es ist natürlich auch vorstellbar,für ihre Nutzung Gebühren zu berechnen.)Eine zentrale Herausforderung besteht inder hohen Diversität und räumlich undzeitlich wechselnden Verfügbarkeit dieserKapazitäten. Programme, deren Kompo-nenten über das GRID verteilt ablaufensollen, müssen daher besonders anpas-sungsfähig und robust, und dennoch hoch-effizient sein. Und es muss eine Benutzer-oberfläche bereitgestellt werden, die die

Verteilung solcher Programme auf geeig-nete Programme unterstützt.Das Exzellenznetz CoreGRID besteht aus42 Universitäten und Forschungsinstituten,in denen insgesamt etwa 165 Forscherbeteiligt sind. Der Verbund bearbeitet inverschiedenen Arbeitsgruppen sechsThematiken der Grundlagenforschung fürdas GRID: (1) das Wissens- und Daten-management, (2) das Programmiermodell,(3) die Systemarchitektur, (4) Überwa-chungsmechanismen, (5) die Verteilungund Verwaltung von Betriebsmitteln und(6) Benutzerumgebungen und Tools. DerLehrstuhl von Prof. Lengauer beteiligt sichan der Arbeitsgruppe zum Programmier-modell; es soll ein tragfähiges Komponen-tenmodell für das GRID erarbeitet wer-den. Die Laufzeit des Verbundes beträgt

vier Jahre; das Anfangsdatum warSeptember 2004. Der Finanzierungs-rahmen umfasst € 8,2 Mio.

EuroNGI wurde im Dezember 2003 insLeben gerufen und hat zum Ziel, eine füh-rende Rolle bei der Entwicklung der näch-sten Generation des Internet zu spielen.Das Netzwerk läuft für drei Jahre undwird mit € 8 Mio. finanziert. EuroNGI ver-bindet 58 Partner aus europäischen Ein-richtungen der Spitzenwissenschaft. NebenForschung in Arbeitsgruppen zu Themen,die von Sicherheit in Netzen über mobileund drahtlose Kommunikation bis zurEntwicklung und Bewertung neuartigerInternetdienste und Architekturen rei-

chen, ermöglicht und fördert EuroNGI dieMobilität von jungen Wissenschaftlern.Neben regelmäßigen Workshops undKonferenzen zu den jeweiligen Spezial-themen werden vor allem auch Sommer-schulen und europaweite Doktoranden-kurse („Joint PhD Programmes“) angebo-ten. EuroNGI zeichnet sich nicht nurdurch eine Verbreitung von Wissen undeiner Förderung der Exzellenz von Wissen-schaftlern aus, sondern Techniken undWerkzeuge der Integration und Rationali-sierung europäischer Wissenschaft selbststehen im Fokus. Das ExzellenznetzEuroNGI ist keine geschlossene Gesell-schaft, sondern ausdrücklich offen füreine Kooperation mit Nicht-Mitgliedern,insbesondere Ausstrahlung auf undZusammenarbeit mit der (örtlichen)Industrie sind ausdrücklich erwünscht.

Der Lehrstuhl von Prof. Hermann de Meeran der Universität Passau spielt einewichtige Rolle bei EuroNGI. Neben regerBeteiligung an den Forschungsprojekten,bei denen auch Studierende der Uni-versität willkommen sind, stehen dem-nächst drei größere Ereignisse unterPassauer Beteilung an. Im Rahmen derEuroNGI Summer School 2005 gibt Prof.De Meer von 26. bis 30. September einenKurs über Dienstgüte im Internet. DieSommerschule ist für Studierende derUniversität Passau offen zur Teilnahmeund frei von Gebühren. Anschließendwird von 3. bis 7.Oktober an der Universi-tät Passau der internationale PhD Kurs„Main Trends in Service Architectures“angeboten. Dozenten sind Prof. Hermannde Meer und Dr. Kurt Tutschku von derUniversität Würzburg. Weitere ähnlicheAktivitäten werden 2006 folgen. Mehrund aktuelle Information zu EuroNGI fin-det sich auf der Webseite:

www.eurongi.org.

EU-Netzwerkmitgliedschaften der Fakultät für Mathematik und Informatik

Noch mehr Service bietet die Universitätsbibliothek mit ihrem neuen Service SFX.

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Die ifp Institut für Personal- und Unter-nehmensberatung Will & Partner GmbH &Co. KG, Köln berät nationale wie interna-tionale Unternehmen und Organisationenaus unterschiedlichen Branchen bei der Re-krutierung und Beurteilung von Führungs-kräften. Mit acht Partnern und 80 Mitarbei-tern zählt ifp zu den größten und mit sei-nen 40 Jahren auch zu den ältesten deut-schen Personalberatungsgesellschaften.Die Personalberatung ist überwiegend inden Branchen Automotive, Banken &Sparkassen, Energiewirtschaft, Gesund-heitswesen, Handel, Immobilienwirt-schaft, industrieller Mittelstand, öffent-licher Sektor sowie der Versicherungs-wirtschaft tätig und unterstützt die

Kunden bei der Besetzung vonFührungspositionen im Top- und mittlerenManagement.Neben der Besetzung von Führungs-positionen bietet ifp Dienstleistungen imBereich der Managementdiagnostik, also

der Beurteilung des Potenzials bereits imUnternehmen tätiger Führungskräfte.Damit schafft ifp bei seinen Kunden einvertieftes Verständnis der für die berufli-che Leistung und Entwicklung zentralenAspekte der Persönlichkeit.

Seit längerem zeichnet sich eine zuneh-mende Internationalisierung der Führungs-kräftesuche und -auswahl ab und so enga-giert sich ifp bereits seit den 80er Jahrenals Mitbegründer und Mitglied eines inter-nationalen Netzwerkes und stellt damitden Zugang zu Märkten in weiteren 20Ländern sicher. Insbesondere die zahlen-mäßig kleiner werdende Gruppe vonhochqualifizierten Führungskräften machtes erforderlich, schon frühzeitig zu ambi-tionierten und engagierten AkademikernKontakt aufzunehmen und diese bei ihrerberuflichen Entwicklung zu begleiten.Vor diesem Hintergrund legt ifp großenWert auf ein gut funktionierendesNetzwerk – nicht nur zum Topmanage-ment sondern auch zu High Potentialsund herausragenden Young Professionals.Alle Berater des Hauses investieren vielZeit in die Kontaktpflege erfolgsverspre-chender (Nachwuchs-)Führungskräfte.Von der Mitgliedschaft im Neuburger Ge-sprächskreis der Uni Passau erwartet sichdie Personalberatung einen weiteren,exklusiven Zugang zu herausragendenAbsolventen und ehemaligen Studenten.Als Absolvent der Universität Passau(BWL-Examen 1992) und in der Funktiondes geschäftsführenden Gesellschaftersbei ifp vertritt Jörg Will (Jahrgang 1963)die Personalberatung im NeuburgerGesprächskreis.

www.ifp-online.de

Jörg Will, geschäftsführender Gesell-schafter der Personalberatung ifp.

Stammsitz des Unternehmens: das Blau-Gold-Haus an der Domplatte in Köln.

Neues Mitglied im Neuburger Gesprächskreis: ifp Will & Partner

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Dr. Michael Taeger & Partner – gegründetals Zusammenschluss von Leistungs-trägern einer traditionell führenden Top-Management Beratung – hat sich seit1996 zu einer erfolgreichen Unterneh-mensgruppe für Beratungsleistungen ent-wickelt. Tätigkeitsschwerpunkte sind u.a.Strategie, Organisation, Prozessoptimie-rung, Restrukturierung, M&A und Facility

Management. Dr. Michael Taeger & Partnersteht im kontinuierlichen Dialog mit seinenKunden, die von Branchen CompetenceCenters wie Automotive, Medien, FinancialServices oder Public Services betreut wer-den. Dazu gehören Marktführer aus denverschiedenen Börsensegmenten und gutgeführte Unternehmen des Mittelstands.Etwa 50 Mitarbeiter verteilen sich derzeitauf die Standorte Hannover und München.Kennzeichnend für den Beratungserfolg istdie Motivation der Mitarbeiter, eingefahre-ne Wege zu verlassen und in engerKommunikation mit Kunden und Kollegenindividuelle Ziele, Strategien und Maßnah-men für die Unternehmen zu entwickeln.

Der Neuburger Gesprächskreis ist für Dr.Michael Taeger & Partner die Chance zumDialog mit Persönlichkeiten aus Wissen-schaft und Praxis, wie auch zum direktenKontakt mit engagierten Studenten undAbsolventen. Ihnen bietet das Unter-nehmen die Möglichkeit, die Beratung fürsich zu entdecken.

Dr. Michael Taeger & Partner freut sich aufdiese Gespräche und ein persönlichesKennenlernen.

[email protected]. Michael Taeger, Unternehmensgründer

von Dr. Michael Taeger & Partner.

Neu im Neuburger Gesprächskreis: Dr. Michael Taeger & Partner

Neben dem Studium eine praktischeAusbildung als Journalist zu machen– diese Möglichkeit haben PassauerStudenten seit 1985. Während dervorlesungsfreien Zeit arbeiten die Sti-pendiaten der Dr. Hans Kapfinger-Stiftung in Lokal- und Mantelredak-tionen der „Passauer Neuen Presse“(15 Monate) sowie in externen Me-dienbetrieben (fünf Monate). DasPassauer Erfolgsmodell ist inzwi-schen 20 Jahre alt und bisher einzig-artig in Deutschland. Am 9. Juliwurde Jubiläum gefeiert.

„Ausbildung für ein sterbendes Medium?“Diese Frage stand im Mittelpunkt einerPodiumsdiskussion mit Klaus J. Lutz, Ge-schäftsführer des Süddeutschen Verlags,Dr. Uwe Zimmer, Chefredakteur der NeuenWestfälischen, Mercedes Riederer, Hörfunk-Chefredakteurin beim BR, sowie den Pro-fessoren Dr. Stephan Ruß-Mohl von der Uni

Lugano und Prof. Dr. Heinrich Oberreuter,Ordinarius für Politikwissenschaft an derUni Passau und Direktor des Instituts fürJournalistenausbildung und Kommunika-tionsforschung, das 1992 an seinem Lehr-stuhl gegründet wurde. Hier wird die prak-tische und theoretische Ausbildung derStipendiaten organisiert und zu kommuni-kationswissenschaftlichen Themen ge-forscht.

20 Jahre „Passauer Modell“ – 20 JahreGerd Brunner. Im Rahmen der Feierlich-keiten wurde der stellvertretende PNP-Chefredakteur als Geschäftsführer desInstituts verabschiedet. Ihm folgt HelmuthRücker, Redaktionsleiter der PassauerStadt-Redaktion der PNP, nach. Brunnerhat die Ausbildung der Stipendiaten nachdem Passauer Modell von Beginn an be-treut. „Damals hab’ ich mir nicht träumenlassen, dass das so eine Erfolgsgeschichtewird – und so viel Freude macht!“

Seither haben rund 100 Studenten dieZusatzausbildung absolviert. „Und allesind mit Erfolg ins Berufsleben gegan-gen“, stellt Brunner fest: „Sie finden sichin vielen großen Medienhäusern, bei Radiound Fernsehen, bei Magazinen und Fach-zeitschriften, aber auch an Universitäten,Hochschulen und in freien Berufen.“

Tobias Buck ist für die Financial Times inLondon tätig, während Stefanie vonWietersheim als freie Journalistin für einHochglanz-Magazin über Lifestyle, Archi-tektur und Mode schreibt. Dass derKontakt zu den ehemaligen Stipendiatenerhalten geblieben ist, freut Brunnerbesonders: „So ist ein tolles, funktionie-rendes Netzwerk entstanden.“ Die Juris-ten und ehemaligen Stipendiaten Dr.Claas-Hendrik Soehring (Jurist der„Frankfurter Allgemeine Zeitung“) undDr. Holger Weimann (Medienanwalt beider Kanzlei Beiten Burkhardt) beispiels-weise geben ihr Wissen weiter an dieaktiven „Stipis“ – als Referenten auf demalljährlichen Presserecht-Seminar.

„Um den journalistischen Nachwuchsmache ich mir überhaupt keine Sorgen“,sagt Brunner: „Unsere Stipendiaten sindmit Begeisterung bei der Sache, sie habendas besondere Feuer, um die Doppel-belastung der studienbegleitenden Aus-bildung auf sich zu nehmen.“ Interessebei potentiellen Stipendiaten, Abiturien-ten und Studenten, Anlässlich des Jubi-läums sollten verschiedene Info-Work-shops an der Universität Interesse wecken.

Für die Zukunft des Instituts wünscht sichBrunner „viele neue Impulse und dass diebisher gute Zusammenarbeit mit der Uni-versität nicht nur fortgesetzt, sondern mög-licherweise auch ausgebaut wird.“ Schließ-lich trage das deutschlandweit beispiello-se Modell auch zum guten Ruf der Uni-versität bei und gilt auch über die Grenzenhinweg als vorbildlich: Noch in diesemJahr wird das Konzept an den Universitä-ten Breslau, Prag und Brünn übernommen.

Die Ausschreibung erfolgt jeweils zuBeginn des Wintersemesters am Lehrstuhlfür Politikwissenschaft I. Bewerben kön-nen sich alle Studierenden, die an derUniversität Passau eingeschrieben undnicht älter als 24 Jahre sind.

www.institut-journalisten.de

Das Passauer Erfolgsmodell wird 20Aktive und ehemalige Dr.-Hans-Kapfinger-Stipendiaten feiern Jubiläum

Damit ihm im Ruhestand nicht langweilig wird: Zum Abschied schenkten „seine“ Stipendi-aten Gerd Brunner ein Fahrrad.

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LIEN„Männer und Frauen im Job-Interview:

Gleiche Chancen?“ Mit dieser interessan-ten Fragestellung hat sich Dr. Wawra,Mitarbeiterin am Lehrstuhl für EnglischeSprache und Kultur, in ihrem Wettbe-werbsbeitrag befasst und damit die Juryder Körber-Stiftung überzeugt. Am 2. Maiwurde ihr in Berlin der 3. Preis beim„Wettbewerb für junge Forschung“ zumThema „Mythos Markt? Die ökonomi-sche, rechtliche und soziale Gestaltungder Arbeitswelt“ im Rahmen des Deut-schen Studienpreises verliehen.Der Beitrag beruht auf einer empirischenStudie, die Daniela Wawra für ihreDoktorarbeit durchgeführt hat. Sie hatdazu authentische Bewerbungsgesprächemit Männern und Frauen aufgezeichnet,ausgewertet – und dabei deutlichegeschlechtstypische Unterschiede imSprachgebrauch festgestellt. Der Sprach-gebrauch von Frauen und Männern imJob Interview sei bisher kaum untersuchtworden, erklärt die junge Wissenschaft-lerin: „Denn es ist sehr schwierig, anauthentische Daten zu kommen.“ Ihr istes gelungen.Wawra wertete die Daten sprachwissen-schaftlich aus. Das Ergebnis: Die männ-

lichen Bewerber stellten sich insgesamtals kompetenter dar: Sie nannten mehrQualifikationen, die sie für den Job alsgeeignet erscheinen ließen, verwendetenmehr sprachliche Mittel, die Sicherheitausdrücken, und ihr Sprachgebrauch warsachlicher. Insgesamt ergab die Studie,dass sich die Frauen in den Job-Interviewsschlechter verkauften als die Männer.„Dabei ist das Job-Interview ganz zentralfür das berufliche Fortkommen“, gibtWawra zu bedenken: „Und wenn sehr gutgeeignete Bewerberinnen aufgrund ihressprachlichen Verhaltens im Bewerbungs-gespräch nicht eingestellt werden, ver-schlechtert das gleichzeitig die Wett-bewerbsfähigkeit der Unternehmen.“ Wawra beschreibt in ihrer Arbeit nicht nurden unterschiedlichen Sprachgebrauchvon Männern und Frauen, sondern erklärtdiesen auch aus den verschiedensten Per-spektiven: sowohl sozialwissenschaftlichund evolutionspsychologisch als auchwirtschaftswissenschaftlich. So will sie zumehr Verständnis für die geschlechtstypi-schen Besonderheiten beitragen – undDiskriminierung verhindern.„Den meisten Personalverantwortlichensind die Unterschiede im Sprachgebrauch

von Männern und Frauen noch nicht be-wusst“, stellt Wawra fest: „Die Fähig-keiten und Qualifikationen von Bewerbe-rinnen werden häufig unterschätzt, an dermännlichen Norm gemessen und Abwei-chungen als Schwäche ausgelegt, dabeikönnte die optimale Nutzung des Perso-nalangebots die Wettbewerbsfähigkeiteiner Organisation erheblich steigern.“Die Personalverantwortlichen müsstenmehr über die unterschiedliche Selbst-darstellung von Männern und Frauen ler-nen, „damit sie sich in Vorstellungs-gesprächen ein korrekteres Bild von denBewerbern machen und Frauen entspre-chend ihren Fähigkeiten einsetzen kön-nen – was wiederum dem Unternehmens-erfolg zu Gute kommt“. Wie praxisrele-vant ihre Arbeit ist, hat auch die Jury derKörber-Stiftung herausgehoben: „Wawrahat es geschafft, das Thema transparentdarzustellen, so dass ein gesellschaftlicherDiskurs ermöglicht wird.“ Wawra, Daniela. Männer und Frauen imJob-Interview: Eine evolutionspsychologi-sche Studie zu ihrem Sprachgebrauch imEnglischen. Münster, 2004: LIT-Verlag,ISBN: 3-8258-7283-1.

www.stiftung.koerber.de/

Deutscher Studienpreis für Kulturwissenschaftlerin Dr. Daniela Wawra„Mythos Markt?“ Doktorandin erhält für Wettbewerbsbeitrag dritten Preis

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EIN Auszeichnung für

den Passauer BWL-Absolventen Tim Ber-ger: Mit seiner beiProfessor Dr. JürgenSteiner am Lehr-stuhl für Finanzwirt-schaft und Bank-betriebslehre der

Universität Passau angefertigten Diplom-arbeit kam der 29-Jährige ins Finale umden DZ BANK Karriere-Preis, den die

DZ BANK und die Zeitschrift „karriere“gemeinsam ausschreiben. Der Preis ist mitinsgesamt 15.000 Euro dotiert, der aufdrei Preisträger verteilt wird. Zusätzlichwurden 12 weitere Finalisten ausgezeich-net, von denen jeder für seine Diplom-arbeit 250 Euro erhalten hat. Das Themavon Tim Bergers Diplomarbeit lautete„Dysfunktionalitäten der risikoadjustier-ten Gesamtbanksteuerung bei Integrationdes operational Value-at-Risk“.

Die DZ BANK schreibt ihren Karriere-Preisin Kooperation mit dem Job- und Wirt-schaftsmagazin Junge Karriere aus. Prä-miert werden herausragende Diplomarbei-ten. Die DZ BANK will damit leistungs-orientierte Nachwuchskräfte fördern:„Denn neben dem erfolgreichen Studien-abschluss bedeutet der Gewinn des DZBANK Karriere-Preises nicht nur einenweiteren Erfolg für Sie, sondern vielleichtauch den ersten Schritt auf Ihrer Karriere-leiter“, heißt es in der Ausschreibung.

Passauer BWL-Student Finalist beim DZ Bank Karriere-Preis

Die Katholisch-Theologische Fakultät unddie Fakultät für Mathematik und Infor-matik haben neue Dekane gewählt. NeuerDekan der Katholisch-Theologischen Fakul-tät ist ab 1. Oktober der bisherige Pro-dekan, Professor Dr. Hans Mendl. DerInhaber des Lehrstuhls für Religionspäda-gogik und Didaktik des Religionsunter-richts löst Professor Dr. Anton Landers-dorfer ab. Künftiger Prodekan ist der In-haber des Lehrstuhls für Dogmatik undDogmengeschichte, Professor Dr. HermannStinglhammer.

Der bisherige Prodekan der Fakultät fürMathematik und Informatik, ProfessorDr.-Ing. Gregor Snelting, Inhaber desLehrstuhls für Software-Systeme, wird ab1. Oktober Professor Dr. Burkhard Freitagals Dekan ablösen. Freitag, Inhaber desLehrstuhls für Informationsmanagement,wird neuer Prodekan.

Die Juristische, die Wirtschaftswissen-schaftliche und die Philosophische Fakul-tät der Universität Passau haben bereitsim vergangenen Jahr für die Amtszeiten

Oktober 2004 bis Oktober 2006 (Juris-tische Fakultät und Wirtschaftswissen-schaftliche Fakultät) bzw. November2004 bis November 2006 (PhilosophischeFakultät) neue Dekane gewählt.

Dekane, auch Fachbereichssprecher ge-nannt, stehen den Fakultäten vor undführen in diesen die laufenden Geschäfte.Der Dekan stellt das Bindeglied zwischenFakultät und Hochschulleitung dar, er istaußerdem beratendes Mitglied im Senat.

Zwei Fakultäten der Universität Passau wählen neue Dekane

Welches Wissen braucht die Welt? Eineganze Reihe von Antworten auf diese kom-plexe Frage gab vom 17.-19. Juni daszehnte Symposium des kuwi netzwerks.Schon der Eröffnungsvortrag des Schirm-herren Thomas Sattelberger, Personalvor-stand der Continental AG, zeigte, dass derBildungsstandort Deutschland noch viellernen muss, um international wiederwettbewerbsfähig zu werden. Aber auch,dass es durchaus Wege aus der Miseregibt. Weiterbildung, Flexibilität, Eliten-

bildung und Internationalität sollten nachHerrn Sattelberger in einem höheren Maßals derzeit gefördert werden – für Kultur-wirte sind diese Schlagworte längst mehrals leere Floskeln.Um den Anforderungen einer globalisiertenWelt noch besser entsprechen zu können,wurden in 12 Workshops internationalwichtige Fähigkeiten geübt: interkulturel-le Vermittlung (Dr. Benedikta von Deym-Soden), Knowledge-Managment in Firmen(Stefanie Kellner, CSC Ploenzke AG), Busi-ness-Knigge (Gitta Hoppe, UniversitätPassau) und Lebenslanges Lernen (Chris-tine Geißler, Deutsche Lufthansa AG).Bei strahlendem Sonnenschein genossendie knapp 300 Teilnehmer das Rahmen-programm aus Networking im Biergarten,Grillen, PISA-Quiz, Schlauchbootregattaund Geburtstagsfeier – das kuwi netzwerkist nun schon 10 Jahre alt! Anlässlich desJubiläums trafen sich zudem ehemaligeVorstände und Geschäftsführer zu einem„Forum netzwerk Zukunft“, in dem neue

Ideen für Verein und vor allem für dieAlumniarbeit gesponnen wurden.Im Rahmen des Symposium wurde auchdie Mitgliederversammlung des netzwerkabgehalten, auf der ein neuer Vorstandgewählt wurde: Das netzwerk Gremium2005/06 setzt sich aus Anette Linder(Vorsitzende), Tom Reineke (Stv. Vorsitz &EDV), Verena Wagner (Finanzen), ThomasKempf (Schriftführer & PR), Florence Burg-dorf (Career Services) und Silvia Deiler(Sponsoring) zusammen. Das frisch ge-kürte Führungsteam wurde gleich mit his-torischen Aufgaben betraut: Die anwe-senden Mitglieder stimmten für eine akti-ve Integration der Studenten der Studien-gänge European Studies und Kulturwirt-schaft (jeweils Bachelor und Master). InZukunft werden Projekte wie das Absol-ventenbuch also drei anstatt einem Stu-diengang repräsentieren. Somit hat auchdas kuwi netzwerk (der Name bleibt)seine Struktur-Anpassung im Rahmen desBologna-Prozesses vollzogen!

Der Ehemaligenverein der UniversitätPassau hat bei seiner Mitgliederver-sammlung einen neuen Vorstand ge-wählt. Mit großer Mehrheit ist derVorsitzende Dirk Morbitzer in seinemAmt bestätigt worden. Zu seiner Stell-vertreterin wurde Regina Dillis ge-wählt; Marcus Gahr löst den langjäh-rigen Schatzmeister Wilm Bodo Witzab, der als stellvertretender Schatz-meister weiterhin dem Vorstand ange-hört. Insgesamt umfasst das ehrenamt-liche Vorstands-Team zwölf Personen.Für seine vierjährige Amtszeit hat sich derVorsitzende Dirk Morbitzer vorgenom-

men, den Ehemaligenverein noch engermit dem universitären Leben zu verzahnen,denn die meisten Studierenden werdenaufgrund der anstehenden Umstellungauf Bachelor- und Master-Studiengänge(„Bologna-Prozess“) die Universität künf-tig frühzeitiger verlassen. Neben weiterenStipendien- und Mentorenprogrammensoll dies insbesondere durch Veranstal-tungen sowie Seminare geschehen, indenen erfahrene „Ehemalige“ ihre beruf-lichen Kenntnisse an die Studierendenweitergeben. Zudem möchte Morbitzer dasinterne Vereins-Netzwerk verstärken, etwadurch die Gründung neuer Stammtische

und Regionalgruppen sowie durch denAusbau der Mitgliederdatenbank zu einerinternen Kommunikations-Plattform. Fern-ziel Morbitzers ist die langfristige Bindungehemaliger „Passauer“ an ihre alte AlmaMater; Erfahrungen aus den USA zeigen,dass der Kreis der Alt-Absolventen durch-aus zu beachtlichen finanziellen undideellen Zuwendungen bereit ist.Der Ehemaligenverein der UniversitätPassau ist gemessen an der Gesamtzahlder bisherigen Absolventenzahl einer dergrößten in Deutschland. Alumni derUniversität Passau im In- und Auslandtreffen sich regelmäßig in Form von„Ehemaligen-Stammtischen“:Mittlerweile bringt es der Ehemaligen-verein auf weltweit 25 Stammtische. Sotreffen sich Passauer Absolventen nichtnur in Bonn, Dresden, Hamburg, Münchenoder Berlin, sondern auch im Ausland.Schon fast „naheliegend“ sind Stamm-tische in Wien oder Budapest, aber selbstin Shenzen, Jakarta, Singapur und NewYork ist eine so große Anzahl an PassauerAlumni vertreten, dass man sich dort zum„Networking“, zum Erfahrungsaustauschoder einfach zum Reden über „die gutenalten Zeiten in Passau“ zu einem Stamm-tisch treffen kann.

www.ehemaligenverein-uni-passau.de�

Ehemaligenverein wählt neuen Vorstand

besser: WISSEN – Symposium des kuwi netzwerks

Der alte und neue Vorsitzende Dirk Morbitzer (Mitte, vorne) mit seinem Vorstandsteam.

Der neue Vorstand im kuwi netzwerk (v. l.n. r.): Florence Burgdorf, Thomas Kempf,Verena Wagner, Tom Reineke, Silvia Deiler.

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Markus Griesbeck wurde promoviert mitdem Dissertationsthema „Betriebswirt-schaftliche Fusion in praktisch-theologi-scher Perspektive".Betreuer: Professor Dr. Isidor Baumgartner

Ronny Raith wurde promoviert mit demDissertationsthema „Verwaltungsermes-sen im kanonischen Recht".Betreuung: Katholische Pázmány PéterUniversität Budapest (Partneruniversität)

Elfriede Schießleder wurde promoviertmit dem Dissertationsthema „Das Ehren-amt von Frauen im Wandel. VerbandlichesEngagement am Beispiel des KatholischenDeutschen Frauenbundes".Betreuer: Professor Dr. Isidor Baumgartner

Markus Braun wurde promoviert mit demDissertationsthema „Die Schaffung US-amerikanischer Rechnungslegungsstan-dards zwischen Sachkunde, privatenInteressen und staatlicher Aufsicht".Betreuer: Professor Dr. Thomas Schildbach

Gerald Federhofer wurde promoviert mitdem Dissertationsthema „Preisdifferenzie-rung durch sequenzielle Produktdiffe-renzierung – Computergestützte Simula-tionsanalyse der zeitlichen Koordination

von preislich differenzierten Produkt-varianten".Betreuerin:Professorin Dr. Gertraud Moosmüller

Sonja Schmitt wurde promoviert mit demDissertationsthema „Die Existenz deshybriden Käufers – Verhaltenstheore-tische Analyse und empirische Unter-suchung der Preisbereitschaft der Konsu-menten".Betreuerin:Professorin Dr. Gertraud Moosmüller

Thomas Döring wurde promoviert mitdem Dissertationsthema „Die Arbeits-und Lebensbedingungen von Fabrik-arbeitern im südostbayerischen Raum im19. Jahrhundert – dargestellt am Beispielder königlichen Saline Reichenhall undder Privat-Eisengewerkschaft Achthal-Hammerau".Betreuer:Professor Dr. Maximilian Lanzinner

Dr. Adolf Palm habilitierte sich mit demThema „Model-theoretic Parsing withModal Logics for Trees" und erhält damitdie Lehrbefugnis für das Fachgebiet„Informatik".Betreuer: Professor Hugo Volger, Ph. D.

Verena Lauren wurde promoviert mit demDissertationsthema "Semilineare Appro-ximation in der Bildrekonstruktion".Betreuer: Professor Dr. Klaus Donner

Markus Ramsauer wurde promoviert mitdem Dissertationsthema "Energie- undqualitätsbewusste Einplanung von perio-dischen Prozessen in eingebetteten Echt-zeitsystemen".Betreuer: Professor Dr.-Ing. Werner Grass

Mirko Streckenbach wurde promoviertmit dem Dissertationsthema "KABA – ASystem for Refactoring Java Programs".Betreuer: Professor Dr.-Ing. Gregor Snelting

Dr. Marie-Luise Dietl vertritt ab 1.September 2005 die W2-Professur fürKunsterziehung. Frau Dr. Dietl kommt ausdem Bereich des Bayerischen Kultus-ministeriums.

Dr. Thomas Fritz, Philosophische Fakultät,wurde am 9. Juni 2005 zum Außer-planmäßigen Professor ernannt.

Professor Dr. Alois Woldan (Professur fürOst-Mitteleuropa-Studien) hat den Rufauf die Professur für Slawische Literaturenan der Universität Wien angenommen.

Promotionen / Habilitationen

Fakultät für Mathematikund Informatik

Katholisch-TheologischeFakultät

Wirtschaftswissenschaft-liche Fakultät

Philosophische Fakultät

Neue Professoren

Ausgeschiedene Professoren

Dr. Fritz Haselbeck, Akademischer Oberratin der Philosophischen Fakultät (Didaktikder Mathematik), erhielt im Juli den mit5.000 Euro dotierten „Preis für gute Lehre“

des Bayerischen Wissenschaftsministers.Für ihre hervorragenden Leistungen inder Hochschullehre wurden insgesamt 16Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler

an den bayerischen Universitäten ausge-zeichnet. Anlässlich der Verleihung derPreise hob der Amtschef des Wissen-schaftsministeriums, MinisterialdirektorUlrich Wilhelm, der selbst einige Zeit inPassau studiert hat, die Bedeutung vonSpitzenleistungen in der Lehre für dieerfolgreiche Ausbildung der Studenten fürgute Lehre hervor. „Auch wenn derHochschullehrer stets herausragendeFachkompetenz besitzen muss: ZumTragen kommt seine Fachkompetenz fürdie Studierenden nur dann, wenn er sie inder Lehre erfolgreich umsetzt.“ Deshalbzeichne die Staatsregierung mit denPreisen für gute Lehre Personen aus,denen der Wissenstransfer zum Studen-ten besonders erfolgreich gelungen sei.Erstmals fand die Verleihung der Preisean der Universität Passau statt.

Preis für gute Lehre für Dr. Fritz Haselbeck

Ministerialdirektor Ulrich Wilhelm überreicht Dr. Fritz Haselbeck (rechts) den „Preis fürgute Lehre“.

14 Studenten der Universität Passau,der Fachhochschule Deggendorf undder Fachhochschule Landshut erhiel-ten am 5. Juli in Landshut die IHK-Preise für ihre hervorragenden undpraxisorientierten Leistungen in ihrerDiplomarbeit überreicht.

„Die niederbayerischen Hochschulen ver-stehen den IHK-Preis als echte partner-schaftliche Unterstützung, als regionaleUnterstützung der niederbayerischenHochschulen, als Wertschätzung der wis-senschaftlichen Arbeit an diesen Hoch-schulen und besonders als Anregung, Lobund finanzielle Unterstützung für dieDiplomanden und Absolventen“, betonteder Präsident der Fachhochschule Lands-

hut, Prof. Dr. Erwin Blum, in seinem Gruß-wort. Wenn alles in Fluss sei wie bei derderzeitigen Entwicklung an den Hoch-schulen, könnten Fixpunkte und Konstan-ten besonders hilfreich, wohltuend undunterstützend sein. Dazu zählen nachMeinung von Präsident Blum die Unter-stützung durch Partner von außen, derWirtschaft, insbesondere durch Institu-tionen und Kammern.

Luise Althanns, München,„Markenbewusstsein in Russland“(Prof. Dr. Alois Woldan)

Christiane Bätz, Gilching„Risiko-Messung im Grundsatz I – Eine Beurteilung aus finanzierungs-theoretischer Sicht“(Prof. Dr. Jochen Wilhelm)

Tim Berger, Remagen„Dysfunktionalitäten der risikoadjus-tierten Gesamtbanksteuerung bei Inte-gration des operational Value-at-Risk“(Prof. Dr. Jürgen Steiner)

Florian Block, München„Notwendigkeit und Ausgestaltung der Regulierungsbehörde für Strom und Gas in Deutschland“(Prof. Dr. Gerhard Kleinhenz)

Torsten Oppel, Rodgau„Meta-Analyse zur Erfolgsfaktoren-forschung bei internationalen JointVentures“(Prof. Dr. Rolf Bühner)

Veronika Parzinger, Landau/Isar„Ein REDUCE-Paket zur Roboter-kinematik“(Prof. Dr. Volker Weispfenning)

Kristina Schwarting, Luchow„Chancen im Bereich institutionellerKinderbetreuung „for profit“? Eine SWOT-analytische Betrachtung des deutschen Marktes“(Prof. Dr. Rolf Bühner)

IHK-Preise für praxisorientierte Diplomarbeiten

Die 14 Preisträger zusammen mit (hintere Reihe v.l.) Präsident Prof. Dr. Erwin Blum (FHLandshut), IHK-Präsident Gerhard Thiele, Prorektor Prof. Dr. Klaus Dirscherl (UniversitätPassau) und Präsident Prof. Dr. Reinhard Höpfl (FH Deggendorf, rechts).

IHK-Preis 2005 – Die Preis-träger der Universität Passau

Akademischer Direktor Dr. Franz Hauzen-berger, Leiter des Praktikumsamtes für dieLehrämter an Grund- und Hauptschulenan der Universität Passau, wurde bei sei-nem jüngsten Aufenthalt an der ungari-schen Partnerhochschule zum Honorar-

professor ernannt. Prof. Dr. Endre Gaál,Generaldirektor der Römisch-KatholischenPädagogischen Hochschule „Vitéz János"in Esztergom, würdigte die herausragen-den Verdienste Dr. Hauzenbergers alsProgrammbeauftragter im Rahmen derlangjährigen partnerschaftlichen Bezie-hungen beider Hochschulen. Vor allem seies seiner engagierten Organisationsarbeitzu verdanken, dass seit vielen Jahren unga-rische Studentinnen und Studenten schul-praktische Studien an der UniversitätPassau absolvieren und im Gegenzug jähr-lich Passauer Studentinnen und Studen-ten an Studienprogrammen in Esztergomteilnehmen können. Zudem habe Dr.Hauzenberger durch seine freundliche Artund seine Persönlichkeit ganz wesentlichdazu beigetragen, dass sich die partner-schaftlichen Kontakte über die Wissen-schaft hinaus zu dauerhaften freund-

schaftlichen Beziehungen entwickelten.Die Partnerschaft zwischen beiden Hoch-schulen besteht seit 1994. Zahlreicheenge Kontakte zwischen Professoren undDozenten, jährliche Begegnungen deut-scher und ungarischer Studenten in Eszter-gom sowie regelmäßige Studienaufent-halte ungarischer Lehramtsstudenten ander Universität Passau, die zu deutschenNationalitätenlehrern ausgebildet wer-den, sind belebende Elemente der nun-mehr zehnjährigen Partnerschaft. Weitüber 100 Studierende beider Hochschulenhaben bisher an dem wechselseitigenAustausch teilgenommen. Gastvorträge,gemeinsame Lehrveranstaltungen undPublikationen, Mentorenschulungen, einejährlich stattfindende Sommeruniversitätsowie ein Stammtisch ehemaliger Stipen-diaten runden das Bild von den Aktivitä-ten dieser Partnerschaft ab.

Dr. Hauzenberger zum Honorarprofessor in Ungarn ernanntHohe Auszeichnung für Passauer Universitätsdozenten durch ungarische Partneruniversität

Professor Dr. Lajos Homor, Stellvertreten-der Generaldirektor der Römisch-Katho-lischen Pädagogischen Hochschule „VitézJános" in Esztergom, Dr. Franz Hauzen-berger, Professor Dr. Endre Gaál, General-direktor (von links nach rechts).

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Am Donnerstag, dem 28. April, fandder bundesweite „Girls’ Day 2005“statt – und die Universität Passauwar wieder mit dabei. Nicht zuletztaufgrund der großen Resonanz undder positiven Erfahrungen im vergan-genen Jahr hatte sich Eva MariaSchlattl, Gleichstellungsbeauftragteder Universität Passau, entschlossen,

auch in diesem Jahr ein Programm fürinteressierte Schülerinnen der Klas-sen 5 bis 10 zusammenzustellen.

So wurde insgesamt 52 Mädchen ein Ein-blick „hinter die Kulissen“ der Universitätgeboten: Unter anderem öffnete dieBetriebstechnik ihre Türen und zeigteHeizungs- und Lüftungstechnik sowie diezum Betreiben der Anlagen notwendigenArbeiten. In der Fakultät für Mathematikund Informatik (FMI) konnte das Innen-leben eines PCs in Augenschein genom-men werden und etwas gelernt werdenüber digitale Fotobearbeitung und dasErstellen einer Homepage. Nachmittagsinformierte die FMI über Studienmöglich-keiten. Für die Teilnehmerinnen gab esauch die Möglichkeit zu persönlichenGesprächen mit Professoren, Mitarbeiternund Studierenden.

Mit diesem „Technik-Schuppertag“ sol-len verstärkt junge Frauen für technischeBerufe interessiert werden, so die Organi-

satorin Eva Maria Schlattl. „Obwohl vieleMädchen für Technik begabt sind, ent-scheiden sie sich noch viel zu selten füreinen ‚technischen’ oder techniknahenBeruf oder Studienfach. Stattdessen wäh-len junge Frauen häufig ‚typisch weibli-che’ Berufsfelder wie beispielsweiseBibliothekarin. Damit schöpfen sie ihreKapazität nicht voll aus, was auch zuLasten von Unternehmen geht, denenzunehmend der technisch qualifizierteNachwuchs fehlt.“ Darüber hinaus forde-re das Bayerische Gleichstellungsgesetz,dass der Frauenanteil in technischenBerufen erhöht werden solle.

Auch in diesem Jahr war Schlattl sehrzufrieden mit dem Interesse der jungenTeilnehmerinnen: „Wir hatten deutlichmehr Bewerberinnen als freie Plätze –und ein Mädchen kam sogar schon zumzweiten Mal!“Weitere Informationen:

[email protected]

Mädchen mögen Technik

„Vorhang auf, Film ab“, wird es vom9. bis 12. November 2006 ungefähr60 mal heißen. In den Räumlichkeitender Universität und des Scharfrichter-Kinos werden dann in den BereichenLang-, Kurz- und Jugendfilmproduk-tion diverse Preise vergeben, die diejeweils besten Zelluloidkunstwerkeehren sollen.

„Doch bis es soweit ist, sind noch einigeVorbereitungen und viele Stunden Arbeitim Organisationsteam nötig“, so AndreasRiemann, Student der Universität Passau,der das Projekt „Filmfestival“ initiierteund jetzt organisiert. Zusammen mit Prof.Dr. Hans Krah (Lehrstuhl für NeuereDeutsche Literaturwissenschaft), der diewissenschaftliche Leitung des Festivals

übernehmen wird, plant Riemann schonseit einem Jahr die Veranstaltung.Dabei wird es neben dem Filmfestival imengeren Sinne, also Wettbewerb undWerkschauen, auch ein interessantesRahmenprogramm geben. Geplant sindneben einer Vortragsreihe zu Themen desbayerischen und deutschen Films, bei derReferenten von anderen Universitätennach Passau eingeladen werden, eineAusstellung über einen Filmemacher, dieergänzt wird durch einen Workshop fürJugendliche, eine Retrospektive, denJugendliteraturwettbewerb „Sprichcode3“und Feiern in der Drei-Flüsse-Stadt.

Entstanden ist die Idee bei Riemann zueinem Zeitpunkt, als gerade der neueStudiengang Medien und Kommunikation

an der Universität eingeführt wurde undso eine breite Basis an Medieninteres-sierten in Passau angewachsen war. „Wirwollen gerade die Einbindung v.a. derStudenten von Medien und Kommunika-tion erreichen, aber genau so die vonKulturwirten und anderen filmbegeister-ten Studentinnen und Studenten“, soRiemann. Er denkt dennoch realistischüber sein Vorhaben, wenn er einräumt,dass Passau kein zweites Cannes, Venedigoder Berlin werden kann. „Trotzdemhaben wir speziell in Passau die Chance“,sagt der Lehramtsstudent, „ein möglichstheterogenes Publikum in die Säle locken,wenn wir wirklich interessante Produk-tionen zeigen“.

Prof. Dr. Krah, der beim Festival in der Juryteilnimmt und das wissenschaftlicheBeiprogramm koordiniert, sieht einFilmfestival in Passau „v.a. in der Ver-bindung mit dem neuen Studiengang B.A.Medien und Kommunikation. Zum einenist es eine gute Außenwirkung, dass hierin Verbindung mit der Uni (und ja auchunter der Einbeziehung des neuen Stu-diengangs) eine solche Veranstaltung insLeben gerufen wird, zum anderen zeigt esden anderen Studierenden, dass auch aneiner eher kleinen Uni durchaus interes-sante Dinge möglich sein können.“Interessierte Studentinnen und Studentenkönnen sich laut Riemann und seinemOrganisationsteam bei ihnen melden undjederzeit bei der Umsetzung derKulturveranstaltung helfen.

www.filmfestival-passau.de

Ein Fest dem Film: 1. Internationales Filmfestival Passau im Spätherbst 2006

Prof. Dr. Hans Krah und der Student Andreas Riemann organisieren gemeinsam das Film-festival 2006.

Der Verein der Freunde und Förderer unterstützt die Universität in Forschung und Lehre, insbesondere durch finanzielle Unterstützung bei Beschaffungen und bei der Durchführung von wissenschaftlichen Veranstaltungen, er pflegt die Verbindungen der Universität mit den Bürgern der Stadt und der Region und fördert das studentische Leben. Umgekehrt werden die Mitglieder des Vereins regelmäßig über aktuelle Ereignisse an der Universität infomiert. So erhalten die Mitglieder kostenlos das Uni-Magazin „Campus Passau“ und werden zu den Veranstaltungen des Vereins eingeladen.

Beispielhaftes Engagement des Vereins für die Universität:• jährlicher Beitrag zur Unterstützung von Lehre und Forschung

an der Universität (2004): 40.000 Euro• Anmietungen für die Universität• Mithilfe bei der Unterbringung der Studenten, vor allem auch

von Studenten aus dem Ausland• Förderung studentischer Aktivitäten• Kontaktveranstaltungen, u. a. „Universitätstage" in Niederbayern,

Begrüßung der Studierenden beim "Erstsemesterempfang"

Verein der Freunde und Förderer der Universität Passau e.V.Geschäftsstelle RathausRathausplatz 294032 Passau

Telefon: 0851/396-220Fax: 0851/396-313

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Die Jahresmitgliedsbeiträge betragen mindestens:für Einzelpersonen: 15,- Euro,für sonstige Mitglieder (Firmen, Vereine, Körperschaften,sonstige Vereinigungen): 60,- EuroGemäß den Richtlinien über die Gemeinnützigkeit könnenSpenden u. Beiträge steuerlich abgesetzt werden. Der Verein ist als gemeinnützigen Zwecken dienend anerkannt.

Verein der Freunde und Förderer der Universität Passau e.V. Werden Sie Mitglied und unterstützen Sie die Universität!

Im Jahre 2004 wurde von den Kanzlernder bayerischen Universitäten die „Baye-rische Arbeitsgemeinschaft Suchtpräven-tion und Gesundheitsförderung“ insLeben gerufen.Als erstes gemeinsames Projekt wird amMittwoch, 26. Oktober, an allen bayeri-schen Universitäten ein Gesundheitstagstattfinden. Zielgruppe sind die Be-schäftigten und Studierenden der jeweili-gen Universität.Die Organisation des Gesundheitstages

liegt beim Arbeitskreis Suchtpräventionund -hilfe der Universität Passau. AnAktivitäten sind Vorträge zu allgemeininteressierenden Gesundheitsthemen,Info-Stände von Krankenkassen und vonSelbsthilfegruppen, Aktionstage bzw. eineAktionswoche in der Mensa und/oder denCafeterias sowie Vorführungen undInformationen des Sportzentrums vorge-sehen.

www.uni-passau.de/[email protected]

Gesundheitstag an der Universität Passau

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Mittwoch, 24.08.2005 bis Freitag, 26.08.2005McKinsey & CompanySummer Academy http://www.mckinsey.de

Montag, 05.09.2005 bis Freitag, 09.09.2005 Fourth Annual Network Meeting -RAAG2005Hörsäle 11-13, Innstraße 33http://www.fmi.uni-passau.de/lehrstueh-le/schwartz/projekt_rtn/raag2005

Donnerstag, 08.09.2005bis Samstag, 10.09.2005Arbeitsleben und biographische (Um-)Brüche in der späten Moderne Arbeits-tagung der Kommission Arbeitskulturenin der Deutschen Gesellschaft für Volks-kunde

Fach Europäische Ethnologie/Volkskunde,PD Dr. Manfred SeifertNikolakloster, Raum 403, Innstraße 40http://www.phil.uni-passau.de/volkskun-de/Tag2.htm

Donnerstag 22.09.2005 bis Freitag, 23.09.2005 1. Passauer Ost-/West-Forum: Investierenin Mittel- und Osteuropa – Lösungs-konzepte für kleine und mittelständischeUnternehmenLst. Prof. Dr. Rolf Bühner in Kooperationmit dem VBM (Verein der BayerischenMetall- und Elektroindustrie) und denbayerischen Volksbanken und Raiffeisen-bankenHörsaal 10, Audimax, Innstraße 31http://www.uni-passau.de/weiterbildung

Mittwoch, 28.09.2005 bis Freitag, 30.09.2005 26. Wirtschaftsphilologentag Bildungs-werk der Bayerischen Wirtschaft e.V.Hörsaal 5, Wirtschaftswissenschaften,Innstraße 27http://www.bbw.de/index.htm

Freitag, 14.10.2005Tag der WeiterbildungAudimax, Innstraße 31www.uni-passau.de/weiterbildung

Veranstaltungen August bis Oktober 2005

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