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Edition ProfiFoto Canon EOS 5D Mark II - Edition ProfiFoto Digitale Fotos und Videos professionell erstellen von Dirk Böttger 1. Auflage Canon EOS 5D Mark II - Edition ProfiFoto – Böttger schnell und portofrei erhältlich bei beck-shop.de DIE FACHBUCHHANDLUNG mitp/bhv 2009 Verlag C.H. Beck im Internet: www.beck.de ISBN 978 3 8266 5074 1 Inhaltsverzeichnis: Canon EOS 5D Mark II - Edition ProfiFoto – Böttger

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Edition ProfiFoto

Canon EOS 5D Mark II - Edition ProfiFoto

Digitale Fotos und Videos professionell erstellen

vonDirk Böttger

1. Auflage

Canon EOS 5D Mark II - Edition ProfiFoto – Böttger

schnell und portofrei erhältlich bei beck-shop.de DIE FACHBUCHHANDLUNG

mitp/bhv 2009

Verlag C.H. Beck im Internet:www.beck.de

ISBN 978 3 8266 5074 1

Inhaltsverzeichnis: Canon EOS 5D Mark II - Edition ProfiFoto – Böttger

18 PROFESSIONELLE FOTOGRAFIE MIT DEM CANON-EOS-SYSTEM© des Titels »Canon EOS 5D Mark II - Edition ProfiFoto« (ISBN 978-3-8266-5074-1) 2009

by Verlagsgruppe Hüthig Jehle Rehm GmbH, Heidelberg Nähere Informationen unter: http://www.it-fachportal.de/5074

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19CANON EOS 5D MARK II – EDITION PROFIFOTO

KAPITEL 1Einstellungssache – Die EOS 5D Mark II und ihre Aufnahmeparameter

1.1 Schnell, schneller – Schnelleinstieg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 201.2 Pixel-Einmaleins . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 251.3 Bildgröße/-qualität einstellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 311.4 Ordnung muss sein – Daten speichern . . . . . . . . . . . . . . . . . . 371.5 Speichermedien: Alles auf eine Karte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 401.6 Von P zu M – Belichtungsprogramme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 431.7 Richtig belichten – Funktionsweise der Belichtungssteuerung 511.8 Belichtungskorrektur, Belichtungsreihe und

Belichtungsspeicherung – Schwierige Lichtsituationen unter Kontrolle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56

1.9 Wieso ISO? – »Film«-Empfindlichkeit einstellen . . . . . . . . . . . . 601.10 Bilder mit Stil – Picture Styles. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 661.11 Weiß ist bunt – der Weißabgleich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 721.12 Platz für Farbe – der Farbraum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 791.13 Betriebsart – Einzelbild, Reihenaufnahme oder Selbstauslöser 811.14 Autofokus – eine scharfe Sache. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 821.15 Alles im Blick: Sucher- und Monitoranzeige . . . . . . . . . . . . . . . 871.16 LiveView . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 951.17 Gut eingestellt: Individualfunktionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 981.18 Nicht nur für Individualisten – My Menu . . . . . . . . . . . . . . . . . 1001.19 Vignettierungs-Korrektur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1021.20 EOS-Integrated-Cleaning-System – das große Reinemachen 1041.21 »Up to Date« mit Firmeware-Updates . . . . . . . . . . . . . . . . . . 107

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20 CANON EOS 5D MARK II – EDITION PROFIFOTO

Einstellungssache – Die EOS 5D Mark II und ihre AufnahmeparameterKapitel 1

Dieses erste Kapitel soll nicht das Handbuch Ihrer EOS ersetzen, sondern vielmehr die auf-nahmerelevante Technik entschlüsseln und verständlich machen, damit Sie im Endeffekt inder Lage sind, die Technik für Ihre kreativen Ideen zu nutzen. Die Technik soll nicht belas-ten, sie ist Mittel zum Zweck und aus diesem Grund wird die digitale Technik nicht bis inskleinste Bestandteil zerlegt und wissenschaftlich analysiert, sondern nur insofern beschrie-ben, wie es für das Fotografieren an sich relevant ist.

1.1 SCHNELL, SCHNELLER – SCHNELLEINSTIEG

Die EOS 5D Mark II ist keine Einsteigerkamera und aus diesem Grund verzichtet diesesBuch weitgehend auf Hinweise, wie die Kamera zu halten beziehungsweise der Auslöserzu drücken ist, damit ein Foto entsteht. Die EOS 5D Mark II verzichtet auf die für die Ein-steigerklasse so typischen Motivprogramme, wie Landschaft, Sport oder Porträt. Aller-dings bietet sie zwei vollautomatische Modi, mit denen man erste Schritte in SachenKameraeingewöhnung unternehmen und auch mal den ein oder anderen Schnappschussmachen kann. Besser ist aber, wenn man weiß, was man einstellt, und diese Entscheidun-gen auch bewusst einsetzt.

Grundlagen der Kameraeinstellung

Abbildung 1.1Die EOS 5D Mark II

mit ihren Bedienelementenin der Aufsicht

Drei Bedienelemente stehen zur Einstellung der Kamera zur Verfügung. Neben demHauptwahlrad, das mit dem Zeigefinger der rechten Hand bedient wird, die auf derKamerarückseite zu findenden Multikontroller und das Daumenwahlrad.

Stichworte zum Inhalt:Vollautomatik

KreativautomatikBedienelemente

SchnelleinstellungHauptwahlrad

DaumenwahlradMultikontroller

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21CANON EOS 5D MARK II – EDITION PROFIFOTO

Schnell, schneller – Schnelleinstieg 1.1

Abbildung 1.2Das Moduswahlrad der EOS 5D Mark II

Mit dem Hauptwahlrad werden unter anderem die wichtigsten Aufnahmeparameter wiebeispielsweise die Messmethode, der ISO-Wert, die AF-Methode oder das AF-Messfeldeingestellt. Alle diese Funktionen lassen sich über einen entsprechenden Funktionsknopfoberhalb des kleinen LCDs aufrufen. Ist der entsprechende Knopf gedrückt, bleibt diejeweilige Einstellung für sechs Sekunden im LCD sichtbar und kann mit Hilfe des Haupt-wahlrads verändert werden. Außerdem kann mit dem Hauptwahlrad je nach gewähltemKreativprogramm die Zeit (TV) oder die Blendeneinstellung (AV) verändert werden. BeimNavigieren auf dem LCD auf der Kamerarückseite – also im Hauptmenü – kann man mitdem Hauptwahlrad von Karteikartenreiter zu Karteikartenreiter springen. Für die Auswahleinzelner Unterpunkte eines solchen Karteikartenreiters ist das Daumenwahlrad zuständig.Die Auswahloptionen eines Unterpunktes erhält man durch das Drücken der Set-Taste, dieauch als Bestätigungstaste bei Auswahlmöglichkeiten wie »OK« oder »Abbruch« dient.Außerdem lassen sich per Daumenwahlrad weitere wichtige Aufnahmeparameter anspre-chen, die, wie bereits unter dem Punkt Hauptwahlrad geschildert, eigene Funktionsknöpfeam oberen LCD belegen. Genauer ausgedrückt haben die drei Funktionsknöpfe am obe-ren Display eine Doppelbelegung, die sich wie beschrieben mit dem Hauptwahlrad aufru-fen lassen, beziehungsweise können die Einstellungen für Weißabgleich, Blitzbelichtungs-korrektur und Betriebsart sowie das AF-Messfeld über das Daumenwahlrad eingestelltwerden. Auch die Belichtungskorrektur erfolgt nach der Fokussierung über das Daumen-wahlrad beziehungsweise die Blendeneinstellung im manuellen Aufnahmemodus – voraus-gesetzt, es ist über den On/Off-Schalter auch für diese beiden Funktionen aktiviert.

Abbildung 1.3Die Vorderseite der EOS 5D Mark II mit ihren Bedienelementen

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22 CANON EOS 5D MARK II – EDITION PROFIFOTO

Einstellungssache – Die EOS 5D Mark II und ihre AufnahmeparameterKapitel 1

Abbildung 1.4Die Rückseite der EOS 5D

Mark II mit ihrenBedienelementen

Der Multikontroller lässt sich in acht Richtungen verschieben und ist zudem noch druck-empfindlich. Mit ihm kann man schnell durch das Hauptmenü samt Karteikartenreitern undUntermenüs navigieren und Einstellungen auswählen und auch die Aufnahmeparameterwie die Wahl des AF-Messfeldes, die Weißabgleichskorrektur oder der Vergrößerungsrah-men bei Livebild-Aufnahmen lassen sich beispielsweise mit dem Multikontroller verändern.

Zwei Funktionen innerhalb des Kameramenüs lassen sich allerdings nicht durch Drückendes Multikontrollers aktivieren. Dies sind die Punkte »Formatieren« aus dem gelben Funkti-onsmenü I und »Bilder löschen« aus dem blauen Wiedergabemenü 1. So soll einemDatenverlust durch ein versehentliches Drücken des Multikontrollers vorgebeugt werden.

Schnell, schneller, Schnelleinstellung Durch das Runterdrücken des Multikontrollers erwacht das große Display auf der Rück-seite der Kamera zum Leben. Die Übersicht zur Schnelleinstellung wird für zehn Sekundeneingeblendet. Dort können mittels des Multikontrollers, dem Daumen- oder Hauptwahlradund der Set-Taste die wichtigsten Aufnahmeparameter geändert werden, ohne dass mansich durch irgendwelche Untermenüs hangeln muss. Die Anzahl der Einstelloptionen vari-iert entsprechend dem gewählten Aufnahmeprogramm. In der Vollautomatik können ledig-lich die Betriebsart und die Bildqualität/-größe verändert werden, bei der Creativ-Automatikkommen die Punkte Bildhelligkeit, Schärfentiefe, Picture Style hinzu und in den Program-men AV, TV, P, M und B können darüber hinaus noch Blende, Verschlusszeit, ISO-Emp-findlichkeit, Weißabgleich, Belichtungskorrektur, Blitzbelichtungskorrektur, AEB (Belich-tungsreihe), Messmethode, Autofokusmessfeld, AF-Modus eingestellt werden.

Abbildung 1.5Die Monitoranzeige der

Schnelleinstellung

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23CANON EOS 5D MARK II – EDITION PROFIFOTO

Schnell, schneller – Schnelleinstieg 1.1

Und so funktioniert die Schnelleinstellung:

b Drücken Sie den Multikontroller, um die Anzeige der Schnelleinstellungsoptionen zuaktivieren.

b Wählen Sie mit Hilfe des Multikontrollers einen Parameter aus. Am unteren Rand desDisplays werden Informationen zu dem jeweiligen Aufnahmeparameter angezeigt.

b Mit Hilfe des Daumen- oder Hauptwahlrads können die Einstellungen verändert wer-den.

b Als Alternative zum Daumen- oder Hauptwahlrad kann auch die Set-Taste gedrücktwerden. Die Anzeige des Schnelleinstellungsmonitors weicht dann dem jeweiligenMonitor für den Aufnahmeparameter, in dem dann wiederum Daumen- oder Haupt-wahlrad und zur Bestätigung die Set-Taste eingesetzt werden. Danach kehrt man auto-matisch in die Anzeige für die Schnelleinstellung zurück.

b Werden bei aktivierter Schnelleinstellung die Tasten für Picture Styles, AF-Feldauswahl,Belichtungsmessmethode/Weißabgleich, AF/Drive oder ISO/Blitzbelichtungskorrekturgedrückt, so können diese Aufnahmeparameter ebenfalls sofort über den großen rück-seitigen Monitor eingestellt werden.

Abbildung 1.6Bei aktivierter Schnell-ansicht können auch über den Druck des entspre-chenden Funktionsknopfes am Kameragehäuse die Einstellungen für die Mess-methode, Weißabgleich, AF-Funktion, Betriebsart, ISO-Wert, Blitzbelichtungs-korrektur, AF-Messfeld-vorwahl und Bildstil geändert werden.

HinweisDie Anzeige für die Schnell-einstellung kann nicht ange-zeigt werden, wenn in den Individualeinstellungen III-3 unter dem Punkt »Wahlme-thode f. AF-Messfeld« die erste Option Multikontroller ausgewählt wurde.

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Einstellungssache – Die EOS 5D Mark II und ihre AufnahmeparameterKapitel 1

Einfach gut – Aufnahmen mit den VollautomatikenGut, aber nicht sehr gut – so könnte man die Aufnahmeergebnisse mit den Vollautomati-ken zusammenfassen. Grundsätzlich gilt ja der zugegebenermaßen abgedroschene, abernichtsdestotrotz zutreffende Spruch, dass Fotos zuerst im Kopf entstehen, und wenn manso ein Bild umsetzen will, weiß man bereits, bevor die Aufnahme gemacht wird, mit wel-chen Kameraeinstellungen man zum gewünschten Ergebnis kommt, und stellt diese ent-sprechend manuell ein. Eine Automatik weiß nichts von Bildgestaltung oder Staffelung vonMotiven im Bildraum, geschweige denn von bewusster Gestaltung mit Schärfentiefe. Krea-tiv gesehen bringen die Vollautomatiken keinen Vorteil, allerdings helfen sie bei derSchnappschussjagd, die Ausbeute an richtig belichteten Aufnahmen zu erhöhen. Die EOS5D Mark II hat gleich zwei Vollautomatiken zu bieten.

Abbildung 1.7Die Vollautomatik bietet

nur wenige Einstell-möglichkeiten.

Die Grüne VollautomatikModuswahlrad auf »Grün« stellen und fotografieren. So einfach ist das mit der Vollautoma-tik. Die wichtigsten Aufnahmeparameter wie Weißabgleich, ISO-Wert, Zeit und Blende,Autofokus, AF-Messfeld etc. bestimmt die Kamera selber – lediglich die Wahl der Bild-größe/-qualität obliegt dem »Fotografen«. Der kreative Prozess des Fotografierensbeschränkt sich hierbei auf das Wählen des passenden Bildausschnitts.

Über die Menü-Taste auf der Kamerarückseite können einige grundlegende Kamera-Ein-stellungen ausgewählt werden, die gegenüber den Möglichkeiten in den anderen Aufnah-meprogrammen allerdings stark reduziert sind. Die Funktionen der einzelnen Menüpunktewerden an anderer Stelle im Detail erklärt.

Abbildung 1.8Die Kreativ-Automatik

erlaubt mehr Einstellungenals die Vollautomatik.

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25CANON EOS 5D MARK II – EDITION PROFIFOTO

Pixel-Einmaleins 1.2

Die Kreativ-Automatik (CA)Der Widerspruch liegt eigentlich schon in der Bezeichnung: Entweder man ist kreativODER man fotografiert mit Automatik – beides geht nur schwer zusammen. Nun gut –immerhin hat der Anwender bei der CA schon mehr Einflussmöglichkeiten auf das Aufnah-meergebnis. Neben der Bildgröße/-qualität können Farben (über die Picture Styles), Hellig-keit/Kontrast, Schärfe sowie der Bildaufnahmemodus (Einzelbild, Serienaufnahme, Selbst-auslöser Fernbedienung) eingestellt werden. Dies geht ausschließlich über dieSchnelleinstellung. Die Einstellung der Helligkeit und der Schärfe erfolgt über zwei stilisierteSchieberegler, die mit Hilfe des Multikontrollers aktiviert und dann mit dem Daumen- oderHauptwahlrad verändert werden können. Im Falle der Schärfe kann sich der Anwenderdurch Verschieben dieser Regler je nach Wunsch einen scharfen oder unscharfen Hinter-grund einstellen, ohne dass er jemals mit Blendeneinstellungen gearbeitet hat. Diese Funk-tion kann allerdings nicht genutzt werden, wenn ein Blitzgerät angeschlossen wird.

1.2 PIXEL-EINMALEINSDie Aussage der Werbeindustrie ist einfach: »Je mehr Pixel, desto höher die Auflösung unddesto besser die Bildqualität.« So einfach ist es aber nun auch wieder nicht. Ein Argument,das bei der Diskussion um die Qualität digitaler Aufnahmen immer ein wenig zu kurzkommt, ist, dass nicht allein die Menge der Bildpixel ausschlaggebend ist, sondern auchihre Größe. Die Megapixel-Gigantomanie ist also in Relation zu setzen mit der Größe derPixel und mit der Größe des Sensors, auf dem die Messzellen sitzen, die den Verarbei-tungsprozess anstoßen, an dessen Ende dann das Pixel steht. Ein großer Vollformatsensorwie der der EOS 5D Mark II bietet gegenüber einem kleineren Pendant Platz für mehr Sen-sorzellen oder für größere Sensorzellen oder für beides. Bei der EOS 5D Mark II sind dieeinzelnen Sensorzellen mit 6,4 µm2 relativ groß. Größere Sensorzellen bieten den Vorteil,lichtempfindlicher zu sein, und vergrößern somit den Dynamikumfang des gesamtenBildsensors, wodurch dieser im Zusammenspiel mit dem Bildprozessor weniger anfällig fürBildfehler wie beispielsweise das Bildrauschen ist. Der 21,1-Millionen-Pixel-CMOS-Sensorder EOS 5D Mark II beeindruckt mit einer ISO-Empfindlichkeit von 100–6.400, die nachunten auf ISO 50 und nach oben bis ISO 25.600 erweitert werden kann.

Abbildung 1.9Der CMOS-Sensor der EOS 5D Mark II

Der Sensor ist nur einer von drei maßgeblichen Faktoren für die Qualität eines digitalen Bil-des. Zunächst bestimmt das Objektiv, in welcher Qualität und Präzision das Licht auf denSensor trifft. Erst dann wird der Sensor mit seinen Dioden aktiv und wandelt möglichst prä-zise das Licht in elektrische Signale um. Diese Signale werden im Bildprozessor schließlich

Stichworte zum Inhalt:AuflösungBildgrößePPIDPIDateigrößeKompression SensorBildprozessor

HinweisDer Dynamikumfang beschreibt die Fähigkeit (eines CCDs oder Films), Tonwerte darzustellen. Ein großer Dynamikumfang heißt, dass eine große Palette von Tonwerten dar-gestellt wird. Der Vorteil: In besonders hellen oder besonders dunklen Bildbe-reichen ist noch Zeichnung vorhanden, das Bildrau-schen wird verringert.

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26 CANON EOS 5D MARK II – EDITION PROFIFOTO

Einstellungssache – Die EOS 5D Mark II und ihre AufnahmeparameterKapitel 1

zu einem sichtbaren Bild umgewandelt. Der neue Bildprozessor, der in der EOS 5D Mark IIzum Einsatz kommt, steht in der Tradition der Canon-DIGIC-Bildprozessoren und trägt dieBezeichnung DIGIC 4.

Abbildung 1.10Der DIGIC-4-Bildprozessor

Im Zusammenspiel mit dem optimierten Canon-CMOS-Sensor ermöglicht er schnelle Rei-henaufnahmen mit bis zu 3,9 Bildern pro Sekunde und Bildfolgen von bis zu 310 JPEG-komprimierte Bildern auf einer UDMA-kompatiblen Karte ab zwei Gigabyte Speicherkapa-zität. Und das bei einer internen Datenverarbeitung mit 14 Bit Farbtiefe. Die Farben wirkendeshalb besonders homogen abgestuft und natürlich. Die schnelle Aufnahmebereitschaftund die beinahe augenblickliche Kontrolle der Aufnahmen über den LC-Monitor sind wei-tere Vorteile des neuen Prozessors. Mehr Informationen zum dynamischen Duo aus Sen-sor und Bildprozessor bietet das gleichnamige Digital-Know-how, das im Anschluss andiesen Abschnitt angehängt ist.

Pixel, Auflösung und BildgrößeNachdem der vorherige Abschnitt gezeigt hat, dass es nicht nur auf die Anzahl der Pixelankommt, sondern auch auf deren Größe, erläutert dieser Abschnitt den Zusammenhangzwischen Pixel, Auflösung und Bildgröße.

Die Auflösung scheint das alles bestimmende Thema in der digitalen Fotografie zu sein. Sieist das Kaufkriterium Nummer 1 und steht in unmittelbarem Zusammenhang mit der Größeund Qualität der produzierten Bilddateien. Für den Ausdruck oder das professionelle Aus-belichten der Bilddaten ist die Auflösungsangabe ebenfalls von entscheidender Bedeu-tung.

Die CMOS-Sensor der EOS 5D Mark II liefert Fotos mit einer Auflösung von 21,1 MillionenPixeln. Diese Auflösungen errechnen sich aus der maximalen Anzahl der Bildpixel in derBreite mal der Anzahl der Pixel in der Höhe. Bei der EOS 5D Mark II sind dies 5616 x 3744.Multipliziert ergibt sich ein Wert von etwa 21 Millionen. Dies sind die so genannten effekti-ven Pixel, die sozusagen aktiv an der Aufzeichnung des Bildes mitwirken. Mit der Anzahlder Pixel alleine wissen wir allerdings noch nicht, wie groß ein Bild gedruckt werden kann.Es kommt ein weiterer Faktor hinzu: die so genannte Dateiauflösung ppi (pixel per inch).Diese Dateiauflösung gibt Auskunft darüber, wie viele Pixel des Bildes auf einer Streckevon einem Inch (Inch = Zoll, entspricht 2,54 Zentimetern) angezeigt werden. Sie wird in denjeweiligen Bildbearbeitungsprogrammen in der Regel über die Option Bildgröße eingestellt.

HinweisDer Vollformatsensor der

EOS 5D Mark II unterstütztdas klassische Foto-Seiten-

verhältnis von 3:2.

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27CANON EOS 5D MARK II – EDITION PROFIFOTO

Pixel-Einmaleins 1.2

Abbildung 1.11Die Pixel sind der Grund-baustein der digitalen Bilder, vergleichbar mit dem Korn bei der analogen Fotografie.

Die Dateiauflösung beeinflusst zwar nicht die physische Auflösung des Druckers, aber siegibt vor, wie die Bildpunkte des digitalen Bildes in Druckpunkte umgesetzt werden sollen.Je höher die Dateiauflösung – also die ppi-Zahl –, umso dichter werden die Bildpunkte vomDrucker wiedergegeben. Feine Strukturen und Details werden detailgetreu gezeigt. Bei derfür den klassischen Druck empfohlenen Dateiauflösung von 300 ppi werden vom Drucker300 Bildpunkte auf einer Länge von einem Inch auf das Papier gebracht. Wie viele Druck-punkte (dpi) er dafür benutzt, ist eine andere Geschichte und hängt von den Drucker-einstellungen ab.

Zurück zu unserem Beispiel: Mit der EOS 5D Mark II haben wir bei maximaler Auflösungein Foto mit den Pixelmaßen 5616 x 3744 gemacht. Um daraus ein Foto in bester Qualitätzu drucken, werden Werte um die 300 ppi empfohlen. Nun haben Sie alle Angabenzusammen, um eine Berechnung der maximalen Bildgröße durchzuführen. Die Formel lau-tet: Bildgröße (cm) = Bildpunkte : Bildpunktauflösung x 2,54 cm oder in Zahlen ausge-drückt: 5616 : 300 x 2,54 = 47,55 cm; 3744 : 300 x 2,54 = 31,70 cm. Die maximale Größefür dieses Bild bei bester Druckqualität liegt also bei etwa 45 x 30 Zentimetern. Wenn manvom unteren Ende der Qualitätsskala mit 150 ppi ausgeht, lassen sich – mit Qualitätsab-strichen – Formate bis maximal 90 x 60 cm realisieren. Diese Aussagen gelten in ersterLinie für das unkomprimierte JPEG, mit dem RAW-Format können mit zusätzlichenArbeitsschritten auch größere Formate gedruckt werden.

HinweisDie Dateiauflösung ppi wird oft mit der Auflösung eines Druckers dpi (dots per inch) verwechselt. Die so genannte Druckpunktauflö-sung gibt an, wie viele Druckpunkte ein Drucker pro Inch drucken kann. Diese Einstellung wird über den jeweiligen Druckertrei-ber eingestellt.

HinweisFür die Darstellung von Bil-dern am Monitor reicht eine Bildpunktauflösung von 72 ppi. Höhere Auflösungen können die meisten Bild-schirme nicht wiedergeben.

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Einstellungssache – Die EOS 5D Mark II und ihre AufnahmeparameterKapitel 1

Digital-Know-how: Das dynamische Duo – CMOS-Sensor und DIGIC-BildprozessorDas Herzstück der EOS 5D Mark II ist der Bildsensor. Er ist der eigentliche »Pixel-Lie-ferant« und besteht aus vielen winzigen Zellen, so genannten Photodioden, die beimLichteinfall durch das Objektiv kleine Elektrizitätsmengen abgeben. Die Höhe derSpannung bestimmt die Helligkeit der einzelnen Bildpunkte. So weit das Grundprin-zip, das bei allen Sensoren – egal welcher Bauart – gleich ist. Die durch ihren Einsatzin Kompaktkameras am weitesten verbreitete Sensorart ist der CCD-Sensor. Aus die-sem Grund wird oft auch allgemein vom CCD-Sensor gesprochen, obwohl Foveon-,CMOS- oder Live-MOS-Sensoren gemeint sind. Diese Weiterentwicklungen basierenalle auf der CCD-Technologie – aber der Teufel steckt auch hier im Detail.

Abbildung 1.12Der Sensor bildet das

zentrale Aufnahmeelementder Kamera. Unterstütztwird er bei seiner Arbeit

vom DIGIC-Bildprozessor.

Aufbau und Funktionsweise von CCD-SensorenEin CCD-Sensor (Charge Coupled Device) wie der CMOS besteht aus einer Vielzahllichtempfindlicher Photodioden, die das vom Motiv reflektierte Licht aufnehmen. DiesePhotodioden, die auch als Sensorzellen bezeichnet werden, sind meistens quadra-tisch und werden wie ein Mosaik nebeneinander angeordnet. Da sie zwar licht-, abernicht farbempfindlich sind, werden sie zusätzlich mit einer Farbfilterschicht versehen,deren einzelne Elemente in einem so genannten Bayer-Muster angeordnet sind. DieFilterschicht ist in den so genannten RGB-Farben gehalten, das heißt, jede Diodebekommt entweder einen Rot-, Grün- oder Blaufilter. Die Anzahl der grünen Diodenist doppelt so hoch wie der der blauen und roten, da das menschliche Auge seinEmpfindlichkeitsmaximum im Bereich des grünen Lichts hat und deshalb Helligkeits-abstufungen in Grüntönen am besten wahrnehmen kann.

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29CANON EOS 5D MARK II – EDITION PROFIFOTO

Pixel-Einmaleins 1.2

Abbildung 1.13Ein CCD besteht aus einem Mosaik von lichtempfind-lichen Photodioden, die jeweils für eine der drei Grundfarben des Lichts, Rot, Grün oder Blau, empfindlich sind.

Aus der Kombination mehrerer Photodioden werden mit komplizierten Rechenalgo-rithmen die vollständigen Farbinformationen für jede einzelne Photozelle berechnet(interpoliert) und es entsteht schließlich ein Pixel. Ein Pixel ist definiert als die kleinsteEinheit eines digitalen Bildes, der noch die volle Farbinformation besitzt.

Der Sensor basiert vereinfacht ausgedrückt auf einer photovoltaischen Reaktion, dieeintritt, wenn Licht auf Silizium trifft. Dadurch wird ein komplexer Prozess angestoßen,bei dem die Photonen des Lichts im Silizium des Sensors Elektronen freisetzen. Jemehr Licht oder Photonen auf das Silizium treffen, desto höher ist die Anzahl derElektronen. Die Anzahl Elektronen ist als elektrische Spannung messbar und wird ineiner Speicherzelle, die unter jeder Sensorzelle liegt, gespeichert. Von dort aus wird,zumindest bei den CCD-Sensoren, die elektrische Ladung »in Reihe« über die Nach-barzellen an die Ränder des Sensors weitergegeben. So wird die elektrische LadungSensorzeile für Sensorzeile ausgelesen und mittels so genannter Analog/Digital-Wandler in Zahlenwerte umgerechnet, die dann vom Computer weiterverarbeitet wer-den können. Bei einer Informationstiefe von acht Bit stehen dem A/D-Wandler 256unterschiedliche Zahlenwerte zur Verfügung, um die unterschiedlichen Helligkeits-werte zu kodieren. Die EOS 5D Mark II arbeitet intern im RAW-Format sogar mit 14Bit, was 16.384 Helligkeitsabstufungen pro Farbkanal entspricht.

Das Herz der EOSBei den CMOS-Sensoren (Complementary Metal Oxide Semiconductor) befindet sichunter jeder Photodiode ein A/D-Wandler. Dies ist ein wesentlicher Unterschied zu denCCD-Sensoren, der entscheidende Vorteile bringt. Jede Photodiode kann direktangesteuert werden. Das Auslesen und Weiterverarbeiten der elektrischen Ladunggeht wesentlich schneller bei einem geringeren Energieverbrauch. Der Akku der Digi-talkamera hält somit bedeutend länger. Die direkte Ansteuerung der einzelnen Senso-relemente hat noch einen weiteren Vorteil: Der Effekt des Bloomings, einer partiellenÜberbelichtung, bei der Ladungen beim Auslesen in Reihe von einer Diode auf dieandere überspringen, wird weitgehend unterbunden. Zudem liegt ein ganz entschei-dender Vorteil bei der Herstellung der CMOS-Sensoren: Diese können kostengünstigproduziert werden und sind zudem flexibel erweiterbar. Beispielsweise können aufdem Sensor zusätzliche Funktionen wie Belichtungskontrolle, Kontrastkorrektur oderÄhnliches untergebracht werden. Dies bedeutet gleichzeitig, dass Platz gespart undDigitalkameras noch kompakter gebaut werden können. Da Canon zugleich Entwick-ler und Hersteller der CMOS-Sensoren ist, können optische Komponenten und Sen-sortechnologie optimal aufeinander abgestimmt werden.

Abbildung 1.14Die EOS 500D bringt auf ihrem APS-C-Sensor 15 Millionen Pixel unter.

© des Titels »Canon EOS 5D Mark II - Edition ProfiFoto« (ISBN 978-3-8266-5074-1) 2009 by Verlagsgruppe Hüthig Jehle Rehm GmbH, Heidelberg

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30 CANON EOS 5D MARK II – EDITION PROFIFOTO

Einstellungssache – Die EOS 5D Mark II und ihre AufnahmeparameterKapitel 1

Gegenüber den CCD-Sensoren hat die CMOS-Technologie auch einige Nachteile:Diese betreffen vor allem die geringe Lichtempfindlichkeit, die hohe Anfälligkeit gegen-über Bildrauschen und den reduzierten Dynamikumfang. Hier mussten sich die Inge-nieure von Canon einiges einfallen lassen, um diese Nachteile wettzumachen.

Ursprünglich als Basis-Sensoren für das Autofokussystem in analogen Modellen ent-wickelt, kam der CMOS-Sensor erstmals im Jahr 2000 in der EOS D30 zum Einsatz.Damals wurden rund drei Millionen effektive Pixel auf dem Sensor im so genanntenAPS-C-Sensorformat untergebracht. Beim Nachfolger 300D waren es schon 6,3 Mil-lionen, bei der 350D acht Millionen und bei der 500D sogar 15 Millionen. Da das Sen-sorformat nicht mitwuchs, mussten zwangsläufig die Pixel kleiner werden. Auch beiden Vollformatsensoren, wie sie in der EOS 5D Mark II zu finden sind, stieg die Pixel-zahl von 16,7 auf 21 Millionen. Und dieser Schritt führte auf die oben erwähnten Pro-bleme zurück: Kleinere Pixel sind weniger lichtempfindlich und deren elektrische Sig-nale müssen verstärkt werden, was wiederum zu unerwünschtem Bildrauschenführen kann. Die Ingenieure von Canon entwickelten eine neue Art von Signalverstär-ker, der zugleich das Rauschen kontrolliert, indem dieser eventuell auftretende Restla-dungen vor der Aufnahme ableitet und, im Falle von Langzeitbelichtungen, das Bildunmittelbar ausliest. Dabei wird eine spezielle Methode verwendet, die das Bild desunbelichteten Sensors vom Bild subtrahiert. Bildstörungen, das so genannte Signal-rauschen, werden so verhindert und Farben sowie Tonwertübergänge richtig ange-zeigt. Zusätzliche Elemente auf dem CMOS-Sensor reduzieren Störstrukturen undZufallsrauschen, so dass ohne Bedenken auch Langzeitbelichtungen bis 30 Sekun-den beziehungsweise Aufnahmen mit dauerhaft geöffnetem Verschluss (BULB)gemacht werden können.

Mikro-TechnologienEin weiterer Fakt half den Ingenieuren von Canon bei der Weiterentwicklung derCMOS-Technologie. Durch den Einsatz neuer elektronischer Komponenten gelang esnicht nur, die Pixel kleiner zu machen und zugleich die Anzahl der Elemente, die einePhotodiode bilden, zu verringern, sondern auch, die lichtempfindliche Fläche derFotodioden zu vergrößern. Das klingt paradox: Obwohl die Pixel kleiner wurden, ver-größerte sich deren Lichtempfindlichkeit. Das Geheimnis liegt in der Verwendung vonneuartigen Mikrolinsen, die auf jede Photodiode aufgesetzt sind. Ein Weitwinkelele-ment sammelt effektiv mehr Licht, das dann direkt und ohne Streuverluste in denlichtempfindlichen Teil der Diode weitergeleitet wird. Aufgrund der höheren Helligkeitdes empfangenen Bildes kann der Sensor die Informationen an den Bildprozessorweiterleiten, ohne die elektrischen Signale übermäßig verstärken zu müssen. DasBildrauschen wird durch die beiden beschriebenen Techniken also fast vollständig eli-miniert. Das Ergebnis sind farbgetreue Aufnahmen mit geringeren technischen Bild-fehlern.

Und noch ein Paradoxon, das die Canon-Ingenieure im Zuge der höheren Sensorauf-lösung lösen mussten: Höhere Sensorauflösungen führen zu einer genaueren Detail-wiedergabe, die beim Fotografieren regelmäßiger Muster, wie beispielsweise bei Texti-lien zu Kantenartefakten beziehungsweise Farbsäumen – auch Moiré-Effekt genannt –führen. Der Grund liegt in der Überlagerung des schachbrettartigen »Vier-Pixel-Lay-outs« mit den Strukturen des fotografierten Musters.

Dem Moiré-Effekt soll der dreischichtige Filter, der dem eigentlichen Sensor vorgela-gert ist, entgegenwirken. Die erste Schicht besteht aus einem Infrarot-Sperrfilter. Die-ser blockiert die Lichtwellen, die für das menschliche Auge nicht sichtbar sind, undverbessert die Zeichnung in den Rottönen. Die beiden weiteren Schichten setzen sichaus einem Polarisator und einzelnen Kristallsubstraten zusammen, die die Lichtwellenso ausrichten, dass sie optimal auf die Photodioden des Sensors treffen. Mit Hilfe desTiefpassfilters wird das Licht so organisiert, dass feine Strukturen bei der Aufnahmesich nicht störend mit den Elementen des Sensors überlagern.

HinweisAls Bildrauschen bezeich-net man die Verschlechte-rung der Bildqualität durchdie Überlagerung von Bild-punkten, die keinen Bezug

zum Bildinhalt haben unddurch technische Fehler bei

der Signalverstärkungentstehen.

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31CANON EOS 5D MARK II – EDITION PROFIFOTO

Bildgröße/-qualität einstellen 1.3

Interne Signalverarbeitung – Der DIGIC-IV-BildprozessorNachdem die Bilddaten vom CMOS-Sensor an den A/D-Wandler weitergereicht undbei einer Informationstiefe von 14 Bit als digitale Helligkeitswerte von 0 bis 16.384vorliegen, kommt die Farbe ins Spiel. Wie bereits eingangs geschildert, ist jede Photo-diode eines Sensors aufgrund der über ihr liegenden Farbfilterschicht nur für eine derdrei RGB-Grundfarben empfindlich. Die restlichen Farbinformationen werden aufGrundlage der Informationen aus den benachbarten Dioden interpoliert. Diese Auf-gabe übernimmt der DIGIC-Prozessor.

Weitere Aufgaben, die der DIGIC-Prozessor noch so nebenbei zu lösen hat, sind dasSpeichermanagement, die Umrechnung und Konvertierung der Bilddaten und dieSchnittstellensteuerung.

Schneller als seine Vorgänger errechnet der in der EOS 5D Mark II eingesetzte DIGIC4 eine präzise Farbwiedergabe in Echtzeit. Dabei ist der Prozessor Teil der Hardwareund wird nicht wie bei einigen Kameramodellen anderer Hersteller durch Softwareersetzt. Der Vorteil bei der Integration als Hardware direkt in die Schaltkreise derKamera liegt darin, dass der Prozessor mehrere Rechenoperationen gleichzeitig über-nehmen kann und somit das Nadelöhr bei der Bildverarbeitung – das Speichern derDaten im Pufferspeicher – vergrößert. Der DIGIC 4 kann die Bilddaten zwischen denAufnahmen auf dem Puffer lesen, verarbeiten, komprimieren und schreiben, so dasses zu keinem Bearbeitungsstau kommt, der die nächste Aufnahme und damit dieKamera blockiert. Als Bestmarke schafft der DIGIC 4 Reihenaufnahmen mit bis zu 3,9Bildern pro Sekunde und Bildfolgen von bis zu 310 JPEG-komprimierten Bildern

Der DIGIC 4 sorgt nicht nur für eine hohe Geschwindigkeit bei der Datenverarbeitung,die quasi sofortige Kontrolle der Aufnahmen über den Monitor und eine schnelle Auf-nahmebereitschaft – er verbessert auch die Bildqualität, indem er der Kamera hilft, dieMotivsituation zu analysieren. Dabei wird das Bild in mehrere 10.000 Messsegmenteunterteilt und die Lichtquellen analysiert. So kann der automatische Weißabgleich aufdie jeweiligen Lichtquellen im Bild optimal abgestimmt werden. Zudem werden Farb-stiche im Bild korrigiert, ohne die natürliche Lichtstimmung eines Sonnenuntergangsoder »Candle-Light-Dinners« zu zerstören.

Und noch ein Vorteil: Da der DIGIC 4 sehr schnell die Bilddaten berechnet, ist er auchschneller mit der Arbeit fertig. Das spart Strom und erhöht die Akkulaufleistung derKamera.

1.3 BILDGRÖßE/-QUALITÄTEINSTELLEN

In den beiden Vollautomatiken stehen im Menü mit den Optionen Bildgröße/-qualität, Vig-nettierungs-Korrektur und einiger Speicheroptionen nur wenige Punkte zur Auswahl. MehrFunktionalität bieten die Programme P, M, B, AV und TV. Doch zunächst die wichtigstenAufnahmeparameter und deren optimale Einstellung. Ein wichtiger Tipp noch vorweg: Wieam ersten Tag – Zurücksetzen der Kameraeinstellungen: Wenn Sie nun dem Buch folgenund die ein oder andere Einstellung ausprobieren und aus irgendeinem Grund den Über-blick verlieren – kein Grund zur Panik. Die Kamera kann ganz einfach auf die Werkseinstel-lung zurückgesetzt werden: Drücken Sie die Menü-Taste und wählen Sie mit dem Haupt-wahlrad das dritte gelbe Funktionsmenü. Dort gehen Sie mit Hilfe des Daumenwahlradsauf den Punkt »Einstellungen löschen« und drücken zum Aktivieren die Set-Taste. WählenSie nun mit dem Daumenwahlrad »Alle Kamera-Einst. Löschen« und drücken Sie erneutdie Set-Taste und zur Bestätigung »OK«. Die EOS wird dann auf die in der Tabelle aufgelis-teten Grundeinstellungen zurückgesetzt.

HinweisDIGIC steht für Digital Image Core, was grob übersetzt digitaler Bildprozessor bedeutet.

HinweisDie Einstellungen in der Kreativautomatik gehen verloren, wenn die Kamera ausgeschaltet wird – ausge-nommen sind die Werte für Bildgröße/-qualität und Selbstauslöser/Fern-bedienung.

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32 CANON EOS 5D MARK II – EDITION PROFIFOTO

Einstellungssache – Die EOS 5D Mark II und ihre AufnahmeparameterKapitel 1

Grundeinstellungen der EOS 5D Mark II

Tabelle 1.1Aufnahmeeinstellungen

Tabelle 1.2Bildspeicherungs-

einstellungen

Tabelle 1.3KameraeinstellungenI

Tabelle 1.4Kameraeinstellungen II

AF-Funktion One-Shot AF

AF-Messfeldwahl Automatische Wahl

Messmethode (Mehrfeldmessung)

Betriebsart (Einzelbild)

Belichtungskorrektur 0 (null)

AEB Deaktiviert

Blitzbelichtungskorrektur 0 (null)

Livebild-Aufnahme Unterdrückt

Individualfunktionen Keine Änderungen

Qualität

ISO-Empfindlichkeit Automatisch

Picture Style Standard

Farbraum sRGB

Weißabgleich (Automatisch)

WB-Korrektur Deaktiviert

WB-BKT Deaktiviert

Vignettierungs-Korrektur Aktivieren/Korrekturdaten gespeichert

Datei-Nummer Reihenauf.

Autom. Reinigung Aktiv

Staublöschungsdaten Gelöscht

Auto. Absch. Aus 1 Minute

Piep-Ton Ein

Auslö. m/o Card Ein

Rückschauzeit 2 Sekunden

Überbelichtungswarnung Unterdrückt

AF-Feldanzeige Unterdrückt

Histogramm Helligkeit

Bildsprung mit/ 10 Bilder

Autom. Drehen Ein

LCD-Helligkeit Automatisch: Standard

Datum/Uhrzeit Keine Änderungen

Sprache Keine Änderungen

Videosystem Keine Änderungen

Kamera-Benutzereinstellungen Keine Änderungen

My Menu Einstellungen Keine Änderungen

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33CANON EOS 5D MARK II – EDITION PROFIFOTO

Bildgröße/-qualität einstellen 1.3

Einstellen der Speicherformate

Abbildung 1.15Die Einstellung für die Bildgröße und -qualität findet sich im ersten roten Kameramenü direkt als erster Unterpunkt.

Die EOS 5D Mark II bietet zwei Speicherformate beziehungsweise Dateiformate zur Aus-wahl. Zum einen das so genannte JPEG-Format, bei dem insgesamt sechs verschiedeneBildqualitäten zur Auswahl stehen, und zum anderen das so genannte RAW-Format, beidem drei Qualitätsstufen eingestellt werden können. Eine Qualitätsstufe, egal ob im RAW-oder JPEG-Speicherformat, umfasst die Einstellungen für Bildgröße – also der Megapixel-zahl – und die Einstellung einer Kompressionsstufe, die dann letztendlich die Dateigrößebeeinflusst.

Abbildung 1.16Die Einstellungen für RAW erfolgen per Zeigefinger über das Hauptwahlrad, die JPEG-Einstellungen werden über das Daumenwahlrad durchgeführt.

Die beste Bildqualität ergibt im JPEG-Format die Einstellung »L« (Large für Groß) mit 21Megapixeln Bildgröße und mit einem so genannten stilisierten glatten »Tortenstück«, dasfür eine geringe Kompression (Fein) und damit für eine große Dateigröße steht. In dieserQualitätsstufe sind hochwertige Ausdrucke bis zum Format DIN A2 möglich. Alternativkönnte die Qualitätsstufe »L« mit gezacktem Tortenstück (Normal) eingestellt werden. DieBildgröße bleibt bei den 21 Megapixeln, allerdings wird das JPEG-Bild stärker komprimiertund die Dateigröße wird im Schnitt halbiert. Ergo passen mehr Bilder auf eine Speicher-karte.

Wird statt »L« die Qualitätsstufe »M« (Mittel) gewählt, reduziert die EOS die Bildgröße von21 auf etwa elf Megabyte. Damit können dann immerhin noch qualitativ hochwertige Aus-drucke bis DIN A3 gefertigt werden. Auch in dieser Qualitätsstufe kann die Dateigröße vari-iert werden. Gleiches gilt für die »S«-Qualitätsstufe (Klein), die lediglich fünf der 21 MillionenPixel für die Bildaufzeichnung nutzt.

Die beste Bildqualität erzielt man also mit der Qualitätsstufe L (Groß) und dem glattenTortenstück (Fein). Warum sich also mit weniger zufriedengeben? Andere Qualitätsstufenermöglichen nur den Ausdruck kleinerer Bildformate und die gezackten Tortenstücke

Stichworte zum Inhalt:SpeicheformatDateiformatJPEGRAWCr2BildgrößeBildqualitätKompressionRAW-Workflow

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34 CANON EOS 5D MARK II – EDITION PROFIFOTO

Einstellungssache – Die EOS 5D Mark II und ihre AufnahmeparameterKapitel 1

verschlechtern durch die höhere Kompression die Bildqualität. Der einzige Grund, mitgeringerer Bildqualität zu fotografieren, ist die Speicherkartenkapazität: Sollten Sie bei-spielsweise mitten in der Wüste stehen, weit weg von neuen Speichermedien und IhreSpeicherkartenkapazität nähert sich dem Ende – nun dann macht eine geringere Quali-tätsstufe Sinn, um noch möglichst viele Aufnahmen machen zu können, oder manbraucht die Fotos nur für das Internet für ebay und Co – dann reicht auch die geringereQualitätsstufe –, ansonsten lieber auf Nummer sicher gehen und sich mit der höchstenQualitätsstufe alle weiteren Optionen in der Bildbearbeitung und bei den Druckformatenoffenhalten.

Das digitale NegativDas Abspeichern von Bilddaten im JPEG-Format (Joint Photographers Expert Group)führt grundsätzlich zu Qualitätsverlusten. Die Kameraelektronik rechnet Farbinformatio-nen ins Bild, optimiert den Weißabgleich, reguliert die Schärfe und komprimiert die Bilderauch. Dies gelingt ihr im Regelfall auch in bestechender Qualität, die für die meisten Bild-anwendungen völlig ausreichend ist. Wer aber auf der Suche nach der bestmöglichenQualität ist, der sollte sich fragen: Warum also Qualität verschenken? Hier lautet derGrundsatz: die bestmöglichen Bilddaten bei der Aufnahme erzeugen und bei höchsterQualität weiterverarbeiten. Wer also auf höchste Abbildungsqualität Wert legt und eineanschließende Bildbearbeitung nicht scheut, der fotografiert und speichert seine Fotosim RAW-Format. Das RAW-Format umgeht die interne Bildbearbeitung der Kamera undlässt nachträgliche Veränderungen der Aufnahmeparameter wie Weißabgleich, Schärfe,Farben und Kontraste zu.

Bei JPEG- oder TIFF-Dateien mit einer geringen Farbtiefe kann es schon bei kleinstenFarb- oder Helligkeitskorrekturen zu Tonwertlücken kommen. RAW-Dateien mit ihrengrößeren Farbtiefen bieten da bedeutend mehr Spielraum.

Drei RAW-Qualitätsstufen stehen bei der EOS 5D Mark II zur Auswahl. Die Einstellung»RAW« nutzt die vollen 21 Megapixel des CMOS-Sensors, während »SRAW1« etwa 10Millionen und »SRAW2« zirka 5,2 Millionen Pixel nutzt. Das macht sich natürlich in derDateigröße bemerkbar: Eine »RAW«-Datei bringt es auf etwa 25 MB an Bildinformationen– abhängig davon, was fotografiert wurde und welche Aufnahmeparameter an derKamera eingestellt wurden. Ein SRAW1 hat immerhin noch eine Dateigröße um die 15Megabyte und ein SRAW2 bringt es auf 10 Megabyte. Im Vergleich dazu ist ein JPEG inder höchsten Qualitätsstufe mit 6 Megabyte geradezu ein Speicherzwerg. Wird es stär-ker komprimiert (L mit gezacktem Tortenstück), reduziert sich die Dateigröße um dieHälfte auf zirka 3 Megabyte.

RAW- und JPEG-Formate können auch parallel zueinander und mit jeder erdenklichenQualitätsstufenkombination gespeichert werden. So erhält man das Beste aus beidenWelten. JPEGs für eine schnelle Übersicht und Präsentation beim Kunden, und RAW alsSicherheit beziehungsweise Basis für die besten Vergrößerungen und Prints. BeideDateien werden im gleichen Speicherordner auf der Speicherkarte abgelegt, haben iden-tische Namen – lediglich die Endungen (.jpg für JPEG und .cr2 für RAW) unterscheidensich.

So stellen Sie das Aufnahmeformat für die Bildqualitätsstufen ein:

b Drücken Sie die Menü-Taste und navigieren Sie mit Hilfe des Multikontrollers in das roteAufnahmemenü I. Dort finden Sie als ersten Unterpunkt »Qualität« und die aktuelle Aus-wahl wird angezeigt.

b Über die Set-Taste können Sie die aktuelle Auswahl verändern. Mit dem Hauptwahlradwählen Sie die JPEG-Qualitätsstufen, mit dem Daumenwahlrad können die RAW-Ein-stellungen verändert werden.

b Durch erneutes Drücken der Set-Taste gelangen Sie zurück ins Aufnahmemenü I.

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35CANON EOS 5D MARK II – EDITION PROFIFOTO

Bildgröße/-qualität einstellen 1.3

Digital-Know-how: RAW-DatenRAW bedeutet, aus dem Englischen übersetzt, roh. Im Zusammenhang mit demSpeicherformat spricht man entsprechend von Rohdaten. Äußerst treffend ist dieBezeichnung »digitales Negativ«. Ein solches digitales Negativ entsteht folgenderma-ßen: Jede Sensorzelle eines CCDs zeichnet nur einen Teil der RGB-Farbinformationauf, entweder nur den Rot-, den Grün- oder den Blauanteil. Später wird von derKameraelektronik für jeden Bildpunkt die vollständige Farbinformation über dieangrenzenden Bildpunkte berechnet. Diese so genannte Farbinterpolation, einemathematische Mittel- und Näherungswertberechnung, ist mit Informationsverlustenbehaftet und ergibt im Endeffekt JPEG-Dateien mit einer maximalen Farbtiefe von 24Bit. Die Speicherung der RAW-Datei setzt vor der Bearbeitung durch die Kamera-elektronik ein. Das Originalbild, das ein Bildsensor ohne Farbinterpolation aufzeichnet,weist nicht 24 Bit Farbtiefe auf, sondern bei den EOS 5D Mark II-Modellen 14 Bit proPixel.

Qualität Pixel(Megapixel)

Drucken Größe

Dateigröße Mögliche Aufnahmen

Maximale Anzahl von ReihenaufnahmenWert bei Verwendung von UDMA-Karten in Klammern

JPEG Fein Groß ca. 21,0

(21,0 M)

A2 oder größer 6,1 310 78 (310)

Normal Groß 3,0 610 610 (610)

Fein Mittel ca. 11,1

(11,1 M)

ca. A3 3,6 510 330 (510)

Normal Mittel 1,9 990 990 (990)

Fein Klein ca 5,2

(5,2 M)

ca. A4 2,1 910 910 (910)

Normal Klein 1,0 1680 1680 (1680)

RAW RAW ca. 21,0

(21,0 M)

A2 oder größer 25,8 72 13 (14)

S RAW 1 ca. 10,0

(9,9 M)

ca. A3 14,8 120 15 (15)

S RAW 2 ca. 5,2

(5,2 M)

ca. A4 10,8 170 20 (20)

RAW + JPEG

RAW

Fein Groß

ca. 21,0

ca. 21,0

A2 oder größer

A2 oder größer

25,8 + 6,1 57 8 (8)

S RAW 1

Fein Groß

ca. 10,0

ca. 21,0

ca. A3

A2 oder größer

14,8 + 6,1 89 8 (8)

S RAW 2

Fein Groß

ca. 5,2

ca. 21,0

ca. A4

A2 oder größer

10,8 + 6,1 110 8 (8)

Tabelle 1.5Übersicht: Bildaufnahmequalitäten. Die Angaben sind Zirka-Angaben und beruhen auf einem Canon-Teststandard. Die Angaben zur Dateigröße, der Anzahl der möglichen Aufnahmen und der maximalen Anzahl von Reihenaufnahmen basieren auf ISO 100 und Picture Style »Standard« bei Verwendung einer 2-GB-Speicherkarte. Diese Angaben sind je nach Motiv, Kartentyp, ISO-Empfindlichkeit, Picture Style, Individualfunktionen usw. unterschiedlich. Tabelle: Canon.

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36 CANON EOS 5D MARK II – EDITION PROFIFOTO

Einstellungssache – Die EOS 5D Mark II und ihre AufnahmeparameterKapitel 1

Das RAW-Format unterliegt keinem allgemeinen Standard. Dies erschwert die Einbin-dung von RAW-Konvertern in Bildbearbeitungsprogramme, denn für jede RAW-Vari-ante muss ein eigenes Unterprogramm geschrieben werden. Je nach Kameraherstel-ler werden zudem unterschiedliche Dateiendungen verwendet. Bei Canon steht dieEndung .CR2 für die »Canon RAW Version 2«.

Abbildung 1.17Für feinste Bilddetails und

höchste Bildqualität istdas RAW-Format die

erste Wahl.

Das RAW-Bild besteht neben den eigentlichen Bildinformationen aus den getrenntabgespeicherten Aufnahmedaten. Darunter finden sich dann Informationen wie Farb-werte, Schärfe, Weißabgleich und Farbtiefe, die sonst in die Berechnung des Bildesmit einfließen würden. Prinzipiell wird also zunächst fotografiert und erst später wer-den die Aufnahmeparameter bestimmt. Was paradox klingt, bringt aber durchausVorteile. Selbst nach der Belichtung lassen sich die eben genannten Aufnahmepara-meter verändern: Überbelichtungen können korrigiert, verschiedene Weißabgleichop-tionen getestet oder Farbstiche reduziert werden. Um die Korrekturen ohne Qualitäts-verlust durchzuführen, ist allerdings eine Software nötig, die die RAW-Verarbeitungunterstützt. Diese Aufgabe übernehmen spezielle herstellerspezifische Importpro-gramme – bei Canon ist dies Digital Photo Professional – oder Bildbearbeitungspro-gramme wie Photoshop, Photoshop Elements und Co.

Das RAW-Format sollte vor allem dann zum Einsatz kommen, wenn vor Ort wenigZeit für fotografische Experimente ist und die Aufnahmeparameter schwierig einzu-stellen sind – wie das beispielsweise bei Gegenlicht oder Nachtaufnahmen der Fall ist.

Um mit RAW-Daten in der Praxis arbeiten zu können, wählen Sie im Menü Ihrer EOSstatt JPEG die Einstellung RAW. Fast alle EOS-Modelle bieten sogar das gleichzeitigeAbspeichern von JPEG und RAW an. Im RAW-Modus zeichnet die Kamera die Bildergrundsätzlich in der höchsten Auflösung auf, die das jeweilige Gerät zu bieten hat.Kamerainterne Bearbeitungen wie die Einstellung von Schärfe- oder Farbparameternwerden nicht berücksichtigt. Beim Konvertieren der Daten dienen diese allerdings alsRichtwerte für eine erste Darstellung der Bilddaten.

Vor der Übertragung auf den Computer sehen die Bilder »matschig«, flau undunscharf aus, was sich aber bereits mit den nächsten Schritten ändert. Beim Öffnender RAW-Datei wird die gesamte Verarbeitung der Sensordaten inklusive der Farbin-terpolation nachträglich am Computer vollzogen. Bei diesem Bearbeitungsschritt ste-

HinweisMit dem Zoombrowser EX

von Canon können Sie auchRAW-Daten konvertieren,

aber nicht bearbeiten.

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37CANON EOS 5D MARK II – EDITION PROFIFOTO

Ordnung muss sein – Daten speichern 1.4

hen erste Entscheidungen an, die beispielsweise die Konvertierung in ein Zielformat,die Schärfe und Farbabstimmung des späteren Fotos betreffen. Diese Entscheidun-gen können dank der Bearbeitungssoftware deutlich genauer getroffen werden, alseine Kamera dies bei der Aufnahme leisten könnte. Zudem treten keine Qualitätsver-luste oder Tonwertlücken auf. Ein kleiner Nachteil ist die etwas längere Bearbeitungs-zeit – je nachdem, wie groß Ihre Dateien sind und wie schnell oder langsam Ihr Com-puter rechnet.

Die Verarbeitung von RAW-Daten mit Digital Photo Professional, dem RAW-Konver-tierungsprogramm von Canon, ist sehr einfach. Alle wichtigen Tonwert- und Schärfe-einstellungen können Sie in einem Fenster vornehmen. Dazu gehören Farbtempera-tur, Farbraum, Belichtung, Schattierung, Helligkeit, Kontrast und Glättung beiauftretenden Moiré-Artefakten. Beim Speichern im JPEG- oder TIFF-Format legen Siedie Farbtiefe und die Komprimierung fest. Für verschiedene Kameras lassen sich dievordefinierten Einstellungen jeweils anpassen und speichern und so schnell auf meh-rere Dateien anwenden. Im weiteren Verlauf des Buches wird im Kapitel Die EOS inder Praxis der RAW-Workflow mit der Canon-DPP-Software skizziert.

Fazit: Das RAW-Format im Überblick+ Keine Qualitätsverluste durch Komprimierung

+ Gezielte Einflussnahme auf Aufnahmeparameter wie Farbe, Kontrast und Schärfe –ohne Qualitätseinbußen

+ Ausgabe in 48-Bit-Dateien

– Größerer Speicherbedarf als JPEG-Dateien

– Die Bilddaten liegen nur als »digitale Negative« vor und müssen erst bearbeitet wer-den

1.4 ORDNUNG MUSS SEIN – DATEN SPEICHERN

Die digitale Fotografie verführt zum Bildermachen. Und das ist auch gut so. War früher eindurchschnittliches Porträtshooting nach einem Dutzend Filmen beendet, so können heuteleicht 500 bis 1.000 Fotos pro Session entstehen. Macht das Fotografieren noch im Eiferdes Gefechtes Spaß, so kommt der Frust doch sehr schnell beim Organisieren, Archivierenund Sichten des Bilderbergs. Um ein wenig Ordnung im Datenchaos zu schaffen, bietetdie EOS 5D Mark II die Möglichkeit, neue Ordner anzulegen und die Dateien logisch zubenennen.

Der Ordnercode Abbildung 1.18Im Funktionsmenü I ist der Unterpunkt »Ordner wählen« zu finden.

Stichworte zum Inhalt:Daten speichernOrdnercodeDateicode

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38 CANON EOS 5D MARK II – EDITION PROFIFOTO

Einstellungssache – Die EOS 5D Mark II und ihre AufnahmeparameterKapitel 1

Die Namensvergabe bei den Ordnern wie »100EOS5D« verläuft nach einem vorgegebenenMuster. Zuerst kommt eine dreistellige Zahl von 100 bis 999, gefolgt von fünf alphanumeri-schen Zeichen. Ein Ordner kann bis zu 9.999 Fotos enthalten, danach wird automatischein neuer Ordner »101EOS5D« mit einer um den Wert 1 erhöhten Zahl angelegt. DiesenAutomatismus kann man aber auch durchbrechen und selber neue Ordner anlegen.

So legen Sie einen individuellen Ordner an:

b Über das Funktionsmenü I aktivieren Sie den Unterpunkt »Ordner wählen«.

b Mit dem Daumenwahlrad navigieren Sie auf Ordner erstellen.

Abbildung 1.19Das erste Fenster im

Unterpunkt »Ordner wäh-len« zeigt die vorhandenen

Ordner an und bietet dieOption »Ordner erstellen«.

Das erste und das letzteBild im ausgewählten

Ordner werden alsMiniaturen angezeigt.

b Es erscheint die Statusmeldung »Ordner 101 erstellen«, die Sie mit »OK« bestätigenkönnen.

Abbildung 1.20Ordner 101 wird erstellt.

b Wenn Sie weitere neue Ordner anlegen, erhöht sich der numerische Wert des Ordnersjeweils um 1, also Ordner 102, 103 usw.

b Stehen mehrere Ordner zur Auswahl, dann wird der gewünschte Ordner mit dem Dau-menwahlrad und der Set-Taste ausgewählt. Hinter dem Ordnernamen wird die Anzahlder Bilder im jeweiligen Ordner angezeigt. Eine Miniaturansicht zeigt das auf der Kartezuerst und zuletzt in dem jeweiligen Ordner abgespeicherte Bild.

© des Titels »Canon EOS 5D Mark II - Edition ProfiFoto« (ISBN 978-3-8266-5074-1) 2009 by Verlagsgruppe Hüthig Jehle Rehm GmbH, Heidelberg

Nähere Informationen unter: http://www.it-fachportal.de/5074

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39CANON EOS 5D MARK II – EDITION PROFIFOTO

Ordnung muss sein – Daten speichern 1.4

Abbildung 1.21Ordner 101 erscheint – wenn auch noch mit 0 Bildern recht leer – in der Ordnerauswahl.

Leider gehen die Einstellmöglichkeiten nicht so weit, dass man eigene Ordnernamen in derKamera vergeben kann – das geht nur mit der Unterstützung eines Computers. So ist derNutzen dieser Funktion darauf beschränkt, dass man bei einem neuen Motiv/Sujet/Themawährend eines Shootings die Dateien in jeweils separaten Ordnern speichern kann. Bei-spielsweise bei einem Fashionshooting mit zwei Modellen können zwei Ordner angelegtwerden und so die jeweiligen Bilder direkt im richtigen Ordner gespeichert werden. Dasspart dann im Endeffekt Zeit beim Sortieren.

Der DateicodeJeder der EOS-Bildordner kann bis zu 9.999 Dateien speichern. Die Bilder werden imStandard »IMG0001.jpg« abgespeichert und in der Regel fortlaufend nummeriert. Ausnah-men von der Regel lassen sich über das gelbe Funktionsmenü I einstellen. Unter demPunkt »Datei-Nummer« stehen drei Methoden der Dateinummerierung zur Auswahl.

»Reihenauf.« setzt die Nummerierung der Dateien in jedem Fall fort, auch wenn die Spei-cherkarte ausgetauscht oder ein neuer Ordner angelegt wird. Diese Einstellung ist dannsinnvoll, wenn Sie ein großes Archiv haben und die Bilddaten aus den Kameraordnerneinem anderen Archivordnersystem zuordnen. Durch »Reihenauf.« kann es nicht zu Dopp-lungen bei den Dateinamen und somit zum unbeabsichtigten Überspielen von Daten kom-men.

Hat man mehrere Kameras im Einsatz, sollte man die Speicherkarten formatieren, da sonstunter Umständen alte Orderbezeichnungen und andere Dateinummerierungen von deranderen Kamera übernommen werden könnten.

»Auto reset« setzt die Dateinummerierung bei jedem Speicherkartentausch und beim Anle-gen eines neuen Ordners auf null zurück. Das ist vor allem dann sinnvoll, wenn Sie Auf-träge und Shootings ordnerbasiert verwalten. Vorheriges Formatieren der Speicherkartenist auch hier zu empfehlen.

TippAm PC können Ordnerna-men individuell vergeben werden. Diese müssen den Namenskonventionen der Ordner entsprechen. Unter dem übergeordneten Ord-ner »DCIM« können dann auf Speicherkarte beliebig viele und individuell benannte Ordner erschaf-fen und gespeichert wer-den. Bei der Namensver-gabe ist darauf zu achten, dass das Format aus einer dreistelligen Zahl plus fünf beliebigen alphanumeri-schen Zeichen (Unterstrich ist erlaubt) bestehen muss, z.B. 107Katja, 108Reise, 109_Fun_ usw. Leerzeichen sind nicht erlaubt und die dreistellige Ordnerzahl darf sich nicht wiederholen, auch wenn sich die fünf Zei-chen dahinter nicht gleichen.

Abbildung 1.22Unter dem Punkt »Datei-Nummer« wird die Zählweise der Bilddateien festgelegt.

© des Titels »Canon EOS 5D Mark II - Edition ProfiFoto« (ISBN 978-3-8266-5074-1) 2009 by Verlagsgruppe Hüthig Jehle Rehm GmbH, Heidelberg

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40 CANON EOS 5D MARK II – EDITION PROFIFOTO

Einstellungssache – Die EOS 5D Mark II und ihre AufnahmeparameterKapitel 1

»Man. reset« setzt die Dateinummerierung dann auf Start, wenn Sie es so wollen. Wird einneuer Ordner angelegt, so beginnt auch dort die Dateinummerierung von vorn.

1.5 SPEICHERMEDIEN:ALLES AUF EINE KARTE

Die EOS 5D Mark II verwendet ausschließlich CompactFlash-Karten (CF) des Typs I oder II.Karten des Typs II sind so genannte festplattenartige Speicherkarten, auch Microdrivesgenannt, die, einst von IBM erfunden, nun lediglich noch von Hitachi vertrieben werden. Indem im Vergleich zum Typ I etwas dickeren Microdrive-Laufwerk arbeitet neben anderermechanischer Teile eine kleine Festplatte, die gegenüber der CompactFlash-Karte desTyps 1 störungsanfälliger und langsamer ist. Dies sagt eigentlich auch schon alles überdieses Speichermedium aus. Es ist schlichtweg antiquiert und bremst die Kamera beimSchreiben oder Lesen der Bilddaten aus und verbraucht zudem auch noch mehr Energie.

Ganz anders der Typ I: Zu den Vorzügen der CompactFlash-Karte gehört insbesondereihre Robustheit. Sie ist unempfindlich gegenüber Temperaturschwankungen und verkraftetsogar Stürze aus ein paar Metern Höhe. Die einzige Möglichkeit, CF-Karten dieses Typskaputt zu kriegen, besteht darin, die Karte während des Schreibvorgangs aus der Kamerazu ziehen. Aus diesem Grund hat die EOS ein kleines rotes LED neben dem Daumenwahl-rad, das immer dann leuchtet, wenn die Kamera etwas auf die Karte schreibt. Wird dieAbdeckung zum Kartenfach geöffnet und die Karte während eines angezeigten Schreib-vorgangs herausgezogen, sind die Bilddaten verloren.

Beim Wechseln einer Speicherkarte sollte die Kamera immer ausgeschaltet werden. Ach-ten Sie nach dem Ausschalten der Kamera darauf, ob das rote Speicherkarten-Zugriffs-LED noch leuchtet. Auch nach dem Ausschalten der Kamera speichert diese die noch imPuffer befindlichen Daten ab, um sich dann erst automatisch auszuschalten. Ist das roteLED erloschen, kann mit Hilfe der Auswurftaste die Karte gewechselt werden. Die mit derfrischen Speicherkarte mögliche Anzahl Aufnahmen wird dann auf dem LCD der EOSangezeigt.

Noch ein Wort zum Thema Geschwindigkeit: Die Geschwindigkeitsangaben 40x, 80x,133x oder 300x beziehen sich auf die Verarbeitungsgeschwindigkeit des Controllers. Eine80x-Karte verarbeitet beispielsweise 80 x 150 Kilobyte pro Sekunde, also zwölf Megabyte.Diese Werte sind quasi Maximalwerte, die aber auch davon abhängen, wie schnell dieKamera die Daten an die Karte weiterleitet, also Kamera und Kartencontroller zusammen-arbeiten. Dabei wird auch noch zwischen Lese- und Schreibgeschwindigkeit unterschie-den, die durchaus unterschiedlich ausfallen können. Wichtig ist eine schnelle Schreibge-schwindigkeit, damit die EOS 5D Mark II Serienbilder beziehungsweise die großenDatenmengen von Full-HD-Movies schnell und störungsfrei verarbeiten kann. Betreibt manbeispielsweise die EOS 5D Mark II mit einem Microdrive oder einer 40x-CF-Karte des Typs1, dann setzt nach zehn Sekunden Full-HD-Movie ein »Bearbeitungsstau« ein. Es kommenmehr Bildinformationen rein, als auf die Karte geschrieben werden können, und das filmi-sche Ergebnis ist alles andere als ruckelfrei.

Abbildung 1.23SanDisk Extreme IV-

Speicherkarten sind denAnforderungen der EOS 5D

Mark II gewachsen.

Geschwindigkeit ist also gerade bei den Karten für diegigantischen Datenmengen der EOS 5D Mark II Trumpf. Mitder IV-Serie der CompactFlash-Speicherkarten stellt San-Disk ein Speichermedium bereit, das speziell für professio-nelle Fotografen entwickelt wurde, die trotz höchstmöglicherSpeicherkapazität nicht auf starke Leistung und hoheGeschwindigkeit verzichten können. Mit einer Lese- undSchreibgeschwindigkeit von mindestens 40 Megabyte proSekunde zählen die Karten zu den schnellsten ihrer Art und

sind dabei fast doppelt so schnell wie die SanDisk-Extreme-III-Karten. Die Speicherkapazi-

Stichworte zum Inhalt:CompactFlash-Speicher-

kartenLese- und Schreibge-

schwindigkeitenUDMA-Standard

Speicherkarten formatieren

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