Canut

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Universidad Nacional Autónoma de México Facultad de Filosofía y Letras Colegio de Letras Modernas Letras Alemanas Historia Literaria VI: Aufklärung Dr. Nils Bernstein Canut von Johann Elias Schlegel Por: Ana Patricia Gómez Pérez 13. November 2012. Einleitung In dem folgenden Text geht es um einige besonderen Merkmale des Trauerspieles Canut von Johann Elias Schlegel. Zuerst möchte ich über kleine Information von dem Autor sprechen und dann ein bisschen Kontext der Epoche geben. Der Schriftsteller war am 17. Januar 1719 in Meiβen geboren und am 13. November 1749 gestorben. Er galt nicht nur als Dramatiker sondern auch Übersetzer und Jurist. Schlegel erweiterte autodidaktisch (d.h. allein und zu Hause) seine Kenntnisse der alten Kultur (Sprache und Literatur), Philosophie und Rethorik. In Lepzig lernte er den berühmten Professor Johann Christoph Gottsched kennen aber Schlegel folgte während kurzer Zeit die Regeln von Versuch einer critischen Dichtkunst vor die Deutschen. »Doctrine classíque«, den Gottsched streng hielt. Als Literaturtheoriker beschäftigte sich sehr mit kontroversen Dichtungsfragen. Einerseits war er mit “den Prinzipien des 1

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Page 1: Canut

Universidad Nacional Autónoma de MéxicoFacultad de Filosofía y Letras

Colegio de Letras ModernasLetras Alemanas

Historia Literaria VI: AufklärungDr. Nils Bernstein

Canut von Johann Elias SchlegelPor: Ana Patricia Gómez Pérez

13. November 2012.

Einleitung

In dem folgenden Text geht es um einige besonderen Merkmale des Trauerspieles Canut

von Johann Elias Schlegel. Zuerst möchte ich über kleine Information von dem Autor

sprechen und dann ein bisschen Kontext der Epoche geben. Der Schriftsteller war am 17.

Januar 1719 in Meiβen geboren und am 13. November 1749 gestorben. Er galt nicht nur

als Dramatiker sondern auch Übersetzer und Jurist. Schlegel erweiterte autodidaktisch

(d.h. allein und zu Hause) seine Kenntnisse der alten Kultur (Sprache und Literatur),

Philosophie und Rethorik.

In Lepzig lernte er den berühmten Professor Johann Christoph Gottsched kennen aber

Schlegel folgte während kurzer Zeit die Regeln von Versuch einer critischen Dichtkunst

vor die Deutschen. »Doctrine classíque«, den Gottsched streng hielt. Als Literaturtheoriker

beschäftigte sich sehr mit kontroversen Dichtungsfragen. Einerseits war er mit “den

Prinzipien des französischen Dramas [einverstanden aber andererseits] relativierte er

aber die Ständeklausel und die Lehre von den drei Einheiten im Hinblick auf die

Intensivierung der Publikums Wirkung.”1

Man erkannte ihn an seiner reichen Einbildungskraft und tiefen Verstand aber seine

Theaterstücke und theologische Schriften wurde seit Beginn der Klassik vergessen. In

dramatische Werke zeichnete er sich durch die Wahl des nationalhistorischen Stoffes und

durch die Beherrschung der Sprache.

1 Bernd/Jeβing (Hg.) 2010: S. 683

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Hauptteil

1746 erschien die zweite Tragödie Canut, die „ ganz dem Glauben an die Erziehbarkeit des

Menschen verplichtet ist, in dem sie der Staatsidee des aufklärten Absolutismus und dem

Ideal der Menchlichkeit huldigt (»Er muüsse durch sein Blut der Welt die Lehre geben:

/Wer nicht will menschlich sein,sei auch nicht wert zu leben«)“.2 Die Canuts Geschichte ist

eine Episode aus der Regentschaft des Knud II. (um 995-1035).

Obwohl die Geschichte real und historisch ist –d.h. Canut existierte -, traf der Dramatiker

die Entscheidung darüber, anderen roten Faden hier zu erfinden und so formulierte auch in

Gedanken zur Aufnahme des dänischen Theaters wichtige dramentheoretische Grundlage

am Nationalcharakter zur Erhöhung der Wirkung . Das nächste Zitat drückt deutlich den

Grund aus, warum Schlegel diese dänische Figur auswählte. Im Vorbericht schrieb der

Autor:

Es erzählt Torfäus ganz andre Umstände der Sache, denen ich gefolgt sein würde, wenn ich eine Geschichte und nicht ein Trauerspiel schreiben wollen. Ich habe diejenigen Umstände gewählet, die mir am beqvemsten geschienen, Caraktere ins Licht zu setzen und Gemüthsbewengungen zu erwecken, und dieses mit einer Freiheit, die schon längstens in Gedichten vergönnet gewesen. Ich habe Umstände dazu erdichtet, wie cih für dienlich erachtet, und andre wiederrum verändert, weil sie ohne weitläufige Erklärung unwahrscheinlich ausgesehen haben würden, und diese Erklärungen mich von der Hauptfabel abgeführet hätten.3

Die Handlung ist das Folgende: König Canut sieht die Rückkehr des Vasallen Ulfo,

nachdem er Canuts Schwester durch Falschung des Briefes zur Gattin gewann hat. Ulfo

sucht erfolglos einen Aufstand gegen Canut zu erheben aber scheitert. Der Gefolgsmann

Godewinn hat in Estrithe verliebt und fordert er dem Ulfo ein Duell aber in diesem

Moment trat Canut für die Ehre von allen ein und vermeidet die Kampf, als er dem Ulfo

die Führung der slawischen Truppen (von Prinzen Godschlank) gibt. Aber Canut entdeckt

2 Bernd/Jeβing (Hg.) ibíd. 3 (Schlegel 1963: 173-176) http://www.zeno.org/Literatur/M/Schlegel,+Johann+Elias/Dramen/Canut/Vorbericht Stand 12. November 2012.

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die List und verurteilt Ulfo zum Tode. Am Ende benagdigt er ihn aber sowieso kam Ulfo

um (für ein Degen).

Ein anderer wesentlicher Punkt ist der Alexandriner: der Versmaβ, in dem das Werk

geschrieben ist. Solche Versmaβ verwendet man in Barock für Paralellismen, Antithese,

Kontraste und Vergleiche beschreiben. Dieser Reimvers ist sechshebiger und

steigendalternierend mit deutlicher, stehender Zäsur nach der 3. Hebung, 12 (männlich/

stumpf) oder 13 (weiblich/ klingend) Silben. Zum Beispiel:

CANUT: So glaubst du, dass in ihr / Zäsur die Zärtlichkeit sich rühre?Daβ nicht ihr Unglück bloβ / sie wieder zu mir führe,Daβ ihre Wiederkunft / nicht bloβ erzwungne Reu,Sie selbst mir noch geneigt/ und noch Estrithe sey.Ihr Herz war nicht gemacht, den Bruder stets zu hassen;Die Tugend konnte sie auf immer nicht verlassen.Ein Geist, der denkt und fühlt, der irrt nur kurze Zeit.Dieβ hofft ich.

(Schlegel, Canut: 2. Akt/ Erster Auftritt)

Man sieht die Alexandriner wie antithetisch wegen seiner Mitteldiäresse gegebene Neigung

zum Aufspalten in zwei gleiche Halbverse aus. Wenn wir eine kleine narratologische

Analyse, können wir zwei getrennte Wortfelder finden:

Antagonismus

Canut

Tugen

Vernuft

Verantwortung

Ulfo

Laster

Leidenschaft

Egozentrik

Schluss

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Zusammenfassend kann man sagen, dass der Monarch erscheint als Representant der

Ordnung und der Gerechtigkeit, dem allerdings miβlingt, Ulfo in die Gemeinschaft der

Guten zu integrieren. Dieser Konflikt ist ein tragisches Dilemma. Mit seiner ruhelosen

Egozentrik und heroischen Unbedingtheit ist Ulfo fraglos eine interesanntere Figur als der

passiv-souveräne Canut.4

Literaturverzeichnis

Heinz Ludwig, Arnold (Hg.): Kindlers Literatur Lexikon. Weimar J.B. Metzler Verlag,

2009.

Luzt Bernd und Benedikt Jeβing (Hg.): Metzler Lexikon Autoren: Deutschsprachige

Dichter und Schriftsteller vom Mittelalter bis zur Gegenwart. 4. Auflage 2010.

Schlegel, Johann Elias: Ausgewählte Werke. Weimar 1963.

http://www.zeno.org/nid/20005619890 Stand: 12. November 2012.

Wilpert, Gero von (Hg.): Sachwörterbuch der Literatur. ,,Das klassische Drama der

Frühaufklärung”. Stuttgard: 2001.

4 Wilpert 2001: 66.

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