Caparol: CapaCoustic Fine im Neubau der Ethianum- · 3/11 • 861272 klinik in Heidelberg. 2...

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Raumakustik Hohe Kunst im Foyer März 2011 3 3 Offizielles Organ des Bundesverbandes Ausbau und Fassade Sonderdruck Caparol: CapaCoustic Fine im Neubau der Ethianum- klinik in Heidelberg 3/11 • 861272

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RaumakustikHohe Kunst imFoyer

März 2011

33Offizielles Organ des Bundesverbandes Ausbau und Fassade

Sonderdruck

Caparol: CapaCoustic Fine im Neubau der Ethianum-klinik in Heidelberg

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ausbau+fassade 03 | 20112 www.ausbauundfassade.de

1 So prachtvoll werden die Besucher in der Rotundeder Privatklinik Ethianum in Heidelberg empfangen.Nicht nur die Optik, auch die Akustik stimmt, dankdes Akustik-Feinputzes Capacoustic Fine.

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Der Neubau mit einer Fassadengestaltungaus Sandsteinplatten strahlt schon vonaußen eine gewisse Noblesse aus. Ver-schiedene Fassadenelemente wie zumBeispiel Loggien, Fenster oder geschlos-sene Füllungen gliedern und strukturie-ren die Gebäudehülle. Das vierstöckigeGebäude, dessen Betreiber, die EthianumBetriebsgesellschaft (Heidelberg) ist,verfügt über 23 Zimmer und vier Suiten.Sie besitzen alle einen Balkon oder eineLoggia und orientieren sich hinsichtlichdes Komforts an gehobenen Hotelstan-dards. Die Operationssäle sind mit mo-dernster und innovativer medizinischerTechnik ausgestattet. Die Gebäudetech-nik setzt auf Nachhaltigkeit: Es wird mitGeothermie über Bauteiltemperierungund dezentrale Fassadengeräte geheizt,gelüftet und gekühlt. Durch eine sehrgute Außendämmung sowie die Nutzungvon vielen Wärmerückgewinnungen er-reicht das Gebäude eine hohe Energie-effizienz.

Die Rotunde mit Kuppel empfängt die BesucherDas Herz des Neubaus und repräsentati-ver Bereich ist die zentrale Eingangshallein der Mitte des quadratischen Bauwerks– die Rotunde. Von dort aus erreichtman die weiteren Nutzungen wie denPräventionsbereich, Fachpraxen, Pflege-stationen oder auch den ambulantenEingriffsbereich. Der Rundbau erstrecktsich über die vier Stockwerke des Klinik-gebäudes und mündet oben in eineKuppel. Dort befindet sich in der Mitteein Glasoberlicht. Jedes Stockwerk öffnetsich im Wechsel zum Foyer hin. Die inWeiß gehaltenen Wände wirken edel.Sie sind mit einem feinen Putz beschich -tet. Es ist kein herkömmlicher Putz, son-dern ein Akustikputz, dessen Auftrag anden runden Flächen eine Herausforderungfür die Handwerker war. Entstanden istein wahres Meisterwerk der Stuckateur-

kunst, das zum gehobenen Ambiente derKlinik passt.

Enorme NachhallzeitenDen Betreibern und dem Planer, derSchmucker und Partner Planungsgesell-schaft (Mannheim), war klar, dass hieraufgrund der Höhe und der Ausformungdes Foyers etwas für die Akustik gemachtwerden musste. Sie schalteten dasStuttgarter Bauphysikerbüro DS-Planein, das die akustischen Auswirkungenberechnete. »Wir hatten enorme Nach-hallzeiten, die Lärmschutzmaßnahmenerforderlich machten. Es waren im Mit-tel knapp drei Sekunden, im mittlerenFrequenzbereich lagen sie sogar über vierSekunden. Akzeptabel sind 1,5 Sekunden«,bestätigt Architekt Ingo Hayer.Zunächst gab es Überlegungen, dieWände der Halle mit Holzpaneelen oder -lamellen zu verkleiden. Durch die Bie-gung sowie Wölbung der Kuppel wäredies jedoch technisch sehr aufwändiggewesen. Stahlbinder, angeordnet inSegmenten, bilden das Tragwerk derKuppel. Deren Zwischenräume sind alsTräger für das Putzsystem mit Gipskarton -platten ausgekleidet. »Der Anschluss andie Stahlträger wurde mit einem PVC-Profil von Protektor ausgeführt. DiesesFlex-Profil wurde benötigt, da die Putz-flächen vor den Stahlträgern liegen«, er-läutert Wolfgang Eberhard, Key AccountManager Akustik bei Caparol.

Akustikputz: optisch ansprechend undfunktionalDas Akustiksystem sollte funktional, aberauch optisch ansprechend sein: Die Ge-samtfläche von 300 Quadratmeter, überdie der nach oben gerichtete Blick desBesuchers schweift, sollte als homogeneFläche erscheinen. Ein Anspruch, den dasAkustiksystem Capacoustic Fine sehr guterfüllt. Es besteht im Wesentlichen auseiner akustisch wirksamen vorbeschich-

teten Akustik-Putzträgerplatte, die miteinem offenporösen Putz beschichtetist. Der feinporige, nicht strukturierteWandputz wirkt schallabsorbierend. So lassen sich fugenlos verputzte undschallabsorbierende Flächen erstellen.Der verarbeitungsfertige, dispersions -gebundene Akustikputz in Weiß eignetsich als Grund- und Endbeschichtung.Aufgrund der feinen Körnung von 0,7 Mil -limeter lassen sich auch glatte Oberflä -chen herstellen, welche die offenporöse

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Hohe Kunst im FoyerUnweit des Neckars im Bereich des Altklinikums in Heidelberg liegt derNeubau des Ethianum, eine Privatklinik für Plastisch-Rekonstruktiveund Ästhetische Chirurgie, Handchirurgie und Präventive Medizin.Kernstück des Gebäudes ist die Rotunde mit Kuppel und einer Gesamt-höhe von rund 18 Metern. Dieser Empfangsbereich wurde innen mit einem Akustiksystem beschichtet. Es gelang, nicht nur die Akustik zuverbessern – die feinen Putzoberflächen wirken auch edel und schön.

2 Der Rundbau erstreckt sich über die vierStockwerke des Klinikgebäudes und mündetoben in eine Kuppel. Die in Weiß gehaltenenWände sind mit einem feinen Akustikputzbeschichtet. Ihn an den runden Flächen sauber aufzutragen, war für die Handwerkereine große Herausforderung.

(Fotos 1 + 2: Ethianum)

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innere Struktur nicht erkennen lassen.»Auf die Gipskartonplatten der Kuppelund die Betonwände im Foyer der Klinikin Heidelberg wurden zunächst die Ca-pacoustic-Fine-Putzträgerplatten mitdem Capacoustic-Pastöskleber verklebt.Die leichten und hochporösen Mineral-wolleplatten der Brandklasse B1 in 40und 60 Millimeter Dicke sind mit einerhydrophoben Vorbeschichtung vergütet.Nach dem Verspachteln der Fugen mitCapacoustic-Fine-Fugenspachtel erfolgteder zweilagige Auftrag von Capacous tic-Fine-Putz 07 im Spritzverfahren, wobeidas Material nachträglich geglättetwurde«, erläutert Caparol-Außendienst-mitarbeiter Werner Aumann. Insgesamtwaren 70 Quadratmeter in der Kuppelsowie 260 Quadratmeter Fläche im Rund -bau zu beschichten.

Handwerker meistern erschwerte BedingungenDie Applikation des Akustiksystems imFoyer bedeutete eine handwerklicheHerausforderung für die Handwerker derFirma Schnabel (Mosbach). Wegen derRundungen konnte weder eine Schnurgespannt, noch eine Latte zum Abziehendes Putzes eingesetzt werden. Auch derAnschlag war schwierig. Dennoch gelanges, den feinen Akustikputz ansatzfreiund streiflichttauglich auf die runden

Flächen aufzubringen. Fünf bis sechsMitarbeiter waren insgesamt drei Wochenan dem Objekt beschäftigt. »Dank desengagierten Einsatzes unserer bestenHandwerker gelang es, den Akustikputzsauber in die Wölbungen einzupassen.Bei so einem feinen Putz merkt man jede Unebenheit und das Streiflicht ausden Strahlern zeigt alles gnadenlos auf«,erläutert der zuständige Bauleiter RobertKeppler. Durch den Auftrag von Schrift -zügen auf die Putzbeschichtung entstandeine reliefartige Struktur, die kleine Un-ebenheiten kaschiert.Caparol-Außendienstmitarbeiter WalterRapp erläutert: »Es kommt immer aufden Radius an, eine engere Wölbunglässt sich leichter ansatzfrei beschichten.Und es ist eben nicht wie bei einemgrobkörnigen Spritzputz – die feine Optikvon Capacoustic Fine war im Ethianumgefragt, und da soll es nicht wie einStreuselkuchen aussehen. Das Ergebnisist super. Es ist hohe Stuckateurkunst, diedie Firma Schnabel hier leistete.«Natürlich stimmt auch die Akustik, wieArchitekt Hayer erfreut bestätigt: »Anden beiden Arbeitsplätzen am Empfangsind beste akustische Bedingungen ge-geben, die Atmosphäre im Empfangs -bereich ist gedämpft, Unterhaltungensind ohne Einschränkung möglich, dieNachhallzeiten in der Halle sind sehr gut.«

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6 Auf die Gipskartonplatten wurden die Putzträgerplatten geklebt und mit demAkustik-Feinputz verputzt. Die Oberfläche des Akustiksystems ist sehr glatt undwirkt edel. Die offenporige Struktur des Akus tikputzes ist nicht sichtbar.

(Fotos 5 + 6: Caparol)

5 Die Kuppel von oben: Zwischen die Stahlbinder, diedas Tragwerk der Kuppel bilden, wurden Gipskartonplat-ten eingebaut.

4 Die Detailzeichnung zeigt den Aufbau und die Anschlussgestaltung an die Stahlbinder.(Zeichnungen: Schmucker und Partner Planungsgesell-schaft)

3 Detailzeichnung der Wandverkleidung und des Anschlusses Putz/Kuppel.