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„Unser Compass zeigt den richtigen Daten-Kurs“ medianet career network Eisenstadt. Marcus Wieschhoff leitet seit Kurzem den Masterstudien- gang Internationales Weinmarke- ting. „Ich wollte das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden und habe die einzigartige Kombination von Wein und BWL an der FH Bur- genland gefunden.“ Singulär in Österreich Das Studium bietet die hierzulan- de einzigartige Möglichkeit, sich für eine Karriere in der Wein- und verwandten Branchen auf Master- Niveau auszubilden. (pj) www.fh-burgenland.at ENDE DER PERSONALBERATER? Schon heute entscheiden immer öfter Software-Tools über die Mitarbeiter Seite 69 DAS „GELOBTE LAND“ ERASMUS Wer einen Teil des Studiums im Ausland absol- viert, hat weniger Arbeitslosenrisiko Seite 71 PETER SEDLMAYER AWA/WKÖ © Robin Cons./Roznovsky © Panthermedia/Berold INSIDE YOUR BUSINESS. TODAY. FREITAG, 26. SEPTEMBER 2014 – 67 Profil Seit fast drei Jahrzehnten agiert Hermann Futter (47) als Info-Dealer ersten Ranges und hilft außer- dem zahlreichen Start-ups. Seite 68 Lehrlinge als Chefs Eine Woche lang führten Nordsee-Lehr- linge in Eigenregie eine Filiale in Linz. Seite 69 © Panthermedia.net/Arne Trautmann TOP-RECRUITING Die neuesten Trends bei der Personalsuche: Von Recrutainment über Active Sourcing bis zum Speed Dating. Seite 70 Wien. Lediglich 18,6% der Sitze in den höchsten Entscheidungsgre- mien der Konzerne besetzen Frauen, meldet die EU-Kommissi- on; Österreich liegt dabei mit 11,8% noch deutlich darunter. Spitzenreiter Lettland kratzt da- bei mit 31,4% fast am Drittelanteil, wohingegen am anderen Ende der Skala Malta mit 2,7% abgeschlagen hinter Tschechien (6,7%) liegt. Wenigstens gibt es Zeichen für eine Trendumkehr: Die nunmeh- rigen 18,6% Frauenanteil entspre- chen einem Anstieg um 0,8 Pro- zentpunkte innerhalb eines Jahres. Auch stieg zwischen Oktober 2010 und April 2014 der Frauenanteil in Chefetagen in 23 von 28 Mitglieds- ländern. Österreich kann hier ein Plus von 3,1 Prozentpunkten verbuchen – liegt damit aber weit hinter den Spitzenreitern Frankreich, Italien und Slowenien. Noch dünnere Luft Blickt man an die absolute Spit- ze, wird die Luft für Frauen noch dünner: Lediglich 3,3% beträgt der weibliche Anteil im Vorstand bei den börsennotierten Unternehmen Europas. (pj) Europa im Vergleich EU-weit dominieren nach wie vor Männer in den Chefetagen Wir haben zu wenige Chefinnen In Österreich gibt es besonders wenige Frauen in echten Führungspositionen. Marcus Wieschhoff leitet Internationales Weinmarketing an der FH Burgenland. © Panthermedia.net/Rehan Qureshi © FH Burgenland FH Burgenland Internationales Weinmarketing Den Wein studieren © Aussenwirtschaft Austria © Bettina Futter

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„Unser Compass zeigt den richtigen Daten-Kurs“

medianet

careernetwork

Eisenstadt. Marcus Wieschhoff leitet seit Kurzem den Masterstudien-gang Internationales Weinmarke-ting. „Ich wollte das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden und habe die einzigartige Kombination von Wein und BWL an der FH Bur-genland gefunden.“

Singulär in Österreich

Das Studium bietet die hierzulan- de einzigartige Möglichkeit, sich für eine Karriere in der Wein- und verwandten Branchen auf Master-Niveau auszubilden. (pj) www.fh-burgenland.at

ENDE DER PERSONALBERATER?

Schon heute entscheiden immer öfter Software-Tools über die Mitarbeiter Seite 69

DAS „GELOBTE LAND“ ERASMUS

Wer einen Teil des Studiums im Ausland absol-viert, hat weniger Arbeitslosenrisiko Seite 71

PETER SEDLMAYER

AWA/WKÖ

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Profil Seit fast drei Jahrzehnten agiert Hermann Futter (47) als Info-Dealer ersten Ranges und hilft außer-dem zahlreichen Start-ups. Seite 68

Lehrlinge als Chefs Eine Woche lang

führten Nordsee-Lehr-linge in Eigenregie eine Filiale in Linz. Seite 69

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TOP-RECRUITING

Die neuesten Trends bei der Personalsuche: Von Recrutainment über Active Sourcing bis zum Speed Dating. Seite 70

Wien. Lediglich 18,6% der Sitze in den höchsten Entscheidungsgre- mien der Konzerne besetzen Frauen, meldet die EU-Kommissi-on; Österreich liegt dabei mit 11,8% noch deutlich darunter.

Spitzenreiter Lettland kratzt da-bei mit 31,4% fast am Drittelanteil, wohingegen am anderen Ende der Skala Malta mit 2,7% abgeschlagen hinter Tschechien (6,7%) liegt.

Wenigstens gibt es Zeichen für eine Trendumkehr: Die nunmeh-rigen 18,6% Frauenanteil entspre-chen einem Anstieg um 0,8 Pro-zentpunkte innerhalb eines Jahres. Auch stieg zwischen Oktober 2010

und April 2014 der Frauenanteil in Chefetagen in 23 von 28 Mitglieds-ländern.

Österreich kann hier ein Plus von 3,1 Prozentpunkten verbuchen – liegt damit aber weit hinter den Spitzenreitern Frankreich, Italien und Slowenien.

Noch dünnere Luft

Blickt man an die absolute Spit-ze, wird die Luft für Frauen noch dünner: Lediglich 3,3% beträgt der weibliche Anteil im Vorstand bei den börsennotierten Unternehmen Europas. (pj)

Europa im Vergleich eu-weit dominieren nach wie vor Männer in den Chefetagen

Wir haben zu wenige Chefinnen

In Österreich gibt es besonders wenige Frauen in echten Führungspositionen.

Marcus Wieschhoff leitet Internationales Weinmarketing an der FH Burgenland.

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Wien. Im Gespräch mit Hermann Futter fühlt man sich unwillkürlich an die Zeiten eines William Baffin, John Franklin oder Robert McClure auf der Suche nach der Nordwest-passage erinnert: Auf der Suche nach neuen Wegen, nach frischen Möglichkeiten, nach innovativen (Geschäfts-)Chancen … Pionier-geist pur, in allen Lebenslagen.

„Neben dem KMU-Portal firmen-info.at und unserem Kernprodukt Firmen-Compass sind wir mit un-serer Tochter HF Data Gmbh auch die größte Verrechnungsstelle der Republik für Firmenbuch- und Grundbuchabfragen mit einem Jah-resumsatz von mehr als 12 Millio- nen € und einem Marktanteil von rund 40%“, fasst Futter „sein“ ganzes Business in einem Satz zusammen.

Sein ganzes im Sinne von „kom-plettes“ Business? Bei Weitem,

nein! „Mit unserer Tochter punkt.wien GmbH sind wir der Betrei-ber der neuen top-level-domain (tld) .wien, die im Juli gestartet ist und bereits mehr als 10.000 Anmel-dungen hat – und als Business An-gel haben wir es bereits Dutzenden Start-ups ermöglicht, unternehme-risch tätig zu werden.“

Denn seit 2009 beschäftigt sich die Firmengruppe auch mit der Fi-nanzierung junger Unternehmen, um diesen die Möglichkeit zu bie-ten, ihre Visionen von Produkten und Dienstleistungen wahr werden zu lassen. „Gleichzeitig ergibt sich immer wieder die Möglichkeit, aus den Erfahrungen mit diesen neuen Entwicklungen die eigenen Pro-dukte des Verlagshauses zu ver-bessern“, agiert Futter (auch hier) nach dem Prinzip „Geben und Neh-men“.

Als Beteiligungsbeispiele nennt er etwa 123people, CYAN Net-works, adaffix, ciuvo, payolution oder die wikitude GmbH – immer-hin Weltmarktführer im Bereich Augmented Reality. „Um die start-up Finanzierungen strukturierter abhandeln zu können, haben wir uns auch am Aufbau des early-stage-Investors speedinvest betei-

ligt, der mittlerweile seinerseits Anteile an zahlreichen Start-ups hält.“

Die „Internet-Passage“

Bleibt man beim Beispiel der Nordwestpassage, war der tradi-tionsreiche Compass Verlag so-gar deutlich früher „im Geschäft“. Während die erste komplette see-männische Durchfahrt erst Anfang des vergangenen Jahrhunderts ge-lang (Roald Amundsen, 1903–06, ja genau: dem Roald Amundsen), besteht das Familienunternehmen bereits seit 1867. Dennoch hat Her-mann Futter gemeinsam mit sei-nem Bruder Nikolaus schon in den 1990er-Jahren echten Pioniergeist bewiesen und 1994 das Traditions-angebot „Firmeninformationen“ ins damals noch blutjunge Inter-net gebracht. „Wir haben in Öster-reich Tag für Tag durchschnitt-lich knapp 90 Neugründungen und Hunderte Änderungen“, sagt Futter. „Um hier wirklich auf dem Laufenden zu bleiben, gibt es keine Alternative zu einem webbasierten Produkt. Jede Wirtschaftsinforma-tion muss immer aktuell verfügbar sein, sonst bringt sie nichts. Des-halb ist firmeninfo.at ein tagesak-tueller Service – und wenn es nach uns geht, bleibt es auch für die nächsten 150 Jahre der schnellste

und verlässlichste Auskunftsdienst bei Firmeninformationen.“

firmeninfo.at offeriert Unter-nehmern, Auftraggebern und -nehmern kostenfreie Basis-In-formationen über 230.000 Firmen – das sind alle protokollierten Un-ternehmen Österreichs und noch einige mehr. Branche, Adressdaten, Firmenbezeichnung und Telekom-munikationsdaten sind frei abruf-bar, „tiefere“ Informationen stehen registrierten Kunden zur Verfü-gung – online, rund um die Uhr, jederzeit von überall und täglich aktualisiert.

Viele Wege zu neuen Zielen

Wer darf mit zur Passage bzw. – in medianet-Semantik – an wen richtet sich Ihr Angebot, Herr Fut-ter? „In erster Linie an kleine und

mittlere Unternehmen, aber auch an Einpersonenunternehmen, die vermehrt auf der Suche nach Part-nern oder Firmenkunden sind. Na-türlich sind Hintergrundinforma-tionen über Ansprechpartner und Produkte auch für Stellenbewerber oder Consulter interessant, Haupt-zielgruppe sind aber immer Unter-nehmer!“

Und ständig findet Futters Infor-mationskonzern neue, frische „Pas-sagen“: Nach der kostenfreien Fir-mensuche für die grundlegenden Informationen und dem „Profiler”, der vertiefende Details über Ent-scheider und Verflechtungen an-bietet, wurde der „Monitoring”-Ser-vice „entdeckt“. „Damit können Sie Firmen und Personen definieren, über die Sie auf dem Laufenden bleiben wollen; wann immer es hier Änderungen gibt, erhalten Sie einen Hinweis darüber per E-Mail.“

Ein weiterer Erfolgsweg gelang mit „Selection”, einem Filtertool für kleine und mittlere Unterneh-men, mit dem schnell und effizient die richtigen Partner, Kunden oder Lieferanten gefunden werden kön-nen. „Darüber hinaus haben wir noch einige weitere Ideen“, garan-tiert Futter. „Es gilt unsere Maxi-me: Wir sind erst zufrieden, wenn unsere Kunden durch den Einsatz unserer Informationen echte Vor-teile erzielen!“ www.compass.at

68 – careernetwork Career portrait Freitag, 26. September 2014

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Compass bleibt auf KursCompass-CEO Hermann Futter (47) ist ein Informations-Generator des dritten Jahrtausends.

PAUL CHRISTIAN JEZEK

10 Fragenan HerMann FUtter

Als Kind wollte ich immer schon … … neue Wege gehen.

Erfolg ist … … wenn man aus eigener Kraft etwas erreicht, was man eigentlich nicht einmal zu träumen gewagt hat.

Für die Karriere ist wichtig … Fleiß, Ausdauer, Vertrauen in die richtigen Leute, Vertrauen auf die eigene Kraft; zum richtigen Zeitpunkt schadet ein wenig Glück nicht!

Mein Lebensmotto … Wer aufgibt, hat schon verloren.

Jungen Menschen würde ich raten … Habt Spaß und lasst euch von niemandem erklären, wie man erfolgreich wird. Die wenigsten Menschen, die ihr trefft, sind wirklich erfolgreich!

Die Bedeutung von Geld ist … … ein reines Mittel zum Zweck. Glücklich wird man nicht durch Geld, sondern durch das Erreichen persönlicher Ziele.

Ein Buch, das mich berührt hat, ist … Das „Handbuch zur intellektuellen Selbst-verteidigung“ von Franz Schellhorns Agenda Austria – ein absolutes Muss!

Wohin ich reisen will? Der Weg ist das Ziel; insofern ist die Frage falsch. :-)

Woran ich glaube? An die schöpferische Kraft des Unter-nehmertums.

In 20 Jahren werde ich … … noch viel vorhaben.

„Die besten Chancen

sind nicht die

offensichtlichen.“

HERMANN FUTTER

„Wir haben bereits

Dutzenden Start-ups

die unternehmerische

Tätigkeit ermöglicht.“

HERMANN FUTTER

ZUR PERSoN

Hermann Futter begann vor 28 Jahren für den Compass-Verlag zu arbeiten. Zuerst baute er ab 1988 Unternehmen in den Ländern des ehemaligen Ostblocks auf, die Mitte der 90er- Jahre wieder verkauft wurden. Mit dem Erlös wurde der frühzeitige Einstieg ins Internet finanziert. Ab 1998 war er auch der erste Gerichtssach-verständige für das Internet in Österreich und betreibt das älteste Kulturprojekt Österreichs im Internet unter www.schuettelreime.atFutter ist verheiratet und hat drei Kinder.

dAS UNTERNEHMEN

1867: Gründung des Compass-Verlags durch Gustav Leonhardt1977: Übernahme durch Werner Futter im Rahmen eines Management-Buy-outs aus dem Besitz der Familie Hanel1983: Gründung des ersten Tochter-unternehmens CMD, Aufbau der ersten Handelsregisterdatenbank in Österreich1989: Beginn der Ostexpansion, Grün-dung der „CompAlmanach-Gruppe“: Innerhalb von drei Jahren wurden insge-samt zehn Töchter gegründet und Betei-ligungen eingegangen1993: Nach 66 Jahren im 1. Bezirk ne-ben der Börse Übersiedlung in das neue, größere Verlagshaus im 14. Bezirk1994/95: Internet-Einsatz, erste kom-merzielle Internetdatenbank Österreichs online1995–2014: Diverse Akquisitionen, Gründungen und Beteiligungen2005: Datenbanken werden ausschließ- lich mittels Online-Zugriff zur Verfügung gestellt, Neustrukturierung der kom-pletten Firmengruppe; am 20.3. stirbt Vater Werner Futter völlig unerwartet – 40 Jahre war er im Unternehmen tätig, 28 davon in der Funktion des Eigentümers 2009: Beginn der Start-up-Finanzie-rungen2010: Marktführerschaft im Verrech-nungs-Business, Etablierung einer eige-nen Forschungsabteilung.2011: CMDcomplete: ein völlig neues Produkt für Direktmarketing-Selektionen2013: Relaunch der KMU-Plattform firmeninfo.at

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careernetwork – 69personal & managementFreitag, 26. September 2014

Georg Droschl

Microsoft Österreich

Georg Droschl (41) über-nimmt als neuer Leiter

des Geschäftsbereichs Cloud & Enterprise einen der wichtigsten Wachs-tumsbereiche bei Micro-soft Österreich. Davor war er u.a. bei Hyper-wave Software und bei der update software AG.

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Josef Grill

LTK Burgenland

Josef Grill (47) wurde vom Lagerhaus Technik-

Center (LTC) zum Leiter des Landtechnik-Kom-petenzzentrums (LTK) Großpetersdorf ernannt, das voraussichtlich 2015 eröffnet wird. Grill war zuvor Geschäftsführer der LTC-Tochter RKM.

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Christian Renk

Klarna Austria GmbH

Klarna hat mit Christian Renk (45) einen neuen

Country Manager. Vor seinem Eintritt beim Zah-lungsdienstleister arbei-tete Renk mehr als zehn Jahre für internationale Internet-Unternehmen mit Schwerpunkt auf Gaming & Sportwetten.

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Peter Sedlmayer

AWA/WKÖ

Peter Sedl-mayer (58) ist neuer Wirtschafts-

delegierter in Chicago. Seit 1984 in der Aussen-wirtschaft Austria beschäftigt, waren seine bisherigen Auslands stationen Riad, Moskau, Stock-holm und Ankara.

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Die Auf- und Umsteiger der Woche im Kurz- porträt.

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recruiting-revolution Müssen die Top-Spezialisten schon sehr bald für sich selbst auf Jobsuche gehen?

ende der personalberater?Wien. Ist der Personaler ein Aus-laufmodell? Am 10. September lud das Wiener Start-up Prescreen by MercuryPuzzle zu einer hochkarä-tig besetzten Diskussion über die Zukunft des Personalwesens in die Räumlichkeiten von Microsoft Österreich.

„Die Digitalisierung des Recrui- tings war für KMUs bis dato zu komplex und zu teuer“, sagte Gastgeber Nicolas Vorsteher von Prescreen by MercuryPuzzle. „Nur Großunternehmen konnten sich maßgeschneiderte Systeme leisten. Der technische Fortschritt ermög-licht es aber, einfache Lösungen in der Cloud jedem ohne großen Integrationsaufwand anbieten zu können. Der digitale ,all-in-one Recruitingshop` wird in den nächs- ten fünf Jahren Personalberater und Agenturen – ausgenommen Top-Level Headhunter – ersetzen.“ Unternehmen wie die UniCredit Bank Austria oder die EVN setzen schon heute Software-Lösungen im Personalbereich ein.

Brutale Geschwindigkeit

Für Doris Tomanek (Vorstands-mitglied Human Ressources AT&CEE, UniCredit Bank Austria AG) ist Innovation weniger tech-nisch als inhaltlich getrieben: „Die Software von Prescreen hilft uns in erster Linie beim internen Rec-ruiting. Warum wir das benötigen, liegt am demografischen Wandel: In den nächsten Jahren gehen 40% unserer Mitarbeiter in Pension und wir brauchen interne Mobilität.

Ein großes Unternehmen kann es sich nicht leisten, eine starre HR-Abteilung zu haben.“

Für Sandra Micko (HR Director, Microsoft Österreich) muss HR nicht nur innovativ, sondern vor allem auch immer strategisch aus-gerichtet sein. „Wir forcieren das Inhouse Recruitment. Abgelehnte Kandidaten beobachten wir die nächsten Jahre weiter.“

Ihr widersprach Mathias Hie-beler (Managing Partner Heads! Executive Consultancy): „Heute

funktioniert es nicht einmal mehr, einen Kandidaten zwölf Monate zu beobachten, die Geschwindig-keit wird immer brutaler.“ Für den Headhunter steht das Personal- wesen bei den Unternehmen nicht auf der Prioritätenliste. „Da sind die Quartalszwänge, gute Ergeb-nisse zu liefern, stärker.“ Dazu komme, dass sich Toptalente auch nicht immer für Top-HR-Positi-onen entscheiden. Um ein stärkeres Business-Verständnis in HR-Arbeit zu integrieren, ist es für Hiebeler

sinnvoll, Manager aus dem opera-tiven Geschäft zumindest vorüber-gehend in HR-Verantwortungen zu bringen.

Ihm stimmte der Recruiting-Coach Henrik Zaborowski zu: „Die Unternehmen haben zwar gelernt, Stellenanzeigen, zu schalten, aber die richtigen Bewerber haben sich nicht gemeldet. Wenn es dann die Headhunter auch nicht geschafft haben, hat man die Schuld bei sich selbst gesucht.“ Für Zaborowski passen HR und Innovation kaum zusammen. Er sieht die Zukunft des Recruitings vor allem bei den Führungskräften. „Durch die im-mer größere Transparenz – z.B. durch Social Media – sind Kandi-daten leichter zu finden oder mel-den sich gleich direkt in der Chef-etage.“

Für Christian Göttinger (Leiter Business Partner A1 Telekom Aus-tria) muss Personalwesen innova-tiv sein. „Innovation bedeutet bei Microsoft etwas anderes als z.B. im Bankenbereich. HR ist aber vor allem Führungsarbeit. HR-Tools sollen helfen, Prozesse zu beschleunigen und zu verbessern.“

Ein Auslaufmodell?

Und wie sieht für Hiebeler die Zukunft für Personalberater aus? Nicht ganz so rosig: „Personalbe-rater auf Topebene mit profundem Verständnis für Märkte, Unterneh-men und Geschäftsmodelle haben nach wie vor Zukunft; der klas-sische Personalvermittler wird wegfallen.” www.prescreen.io

Schon heute entscheiden immer öfters Software-Tools über den perfekten Mitarbeiter.©

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Mathias Hiebeler, Doris Tomanek (UniCredit Bank Austria), Sandra Micko (Microsoft), Recruiting-Coach Henrik Zaborowski, Christian Göttinger (A1 Telekom Austria, v.l.)

lehrlingswoche Umfassendes Know-how und Eigenverantwortung soll den Karriereweg zum Store Manager bahnen

In der nordsee waren lehrlinge am ruderLinz. Vom 8. bis zum 12. September übergab Nordsee seinen Lehrlingen eine Woche lang das komplette Ma-nagement der neu designten Filiale in der Landstraße. Das Unterneh-men gibt hohe Ausbildungsstan-dards vor: „Nur so können wir un-seren Lehrlingen motivierende Kar-rierechancen bieten“, sagt Country Manager Alexander Pietsch. „Damit sichern wir letztlich unseren Un-ternehmenserfolg.“

Im Zuge der Lehrlingswoche übernahmen die Nachwuchs-Experten alle Aufgaben des Store Managements, von der Bestellung der Fische und der Kontrolle der Ware bei der Anlieferung über die Personaleinteilung im Store bis zur Verantwortung über das gesamte Bargeld u.v.m.

Auch Kreativität war gefordert: Z.B. wurden Promotion-Aktivitäten geplant, Flyer und T-Shirts ent-worfen sowie ein Gewinnspiel ent-wickelt, um die Linzer Kunden und Passanten auf die Lehrlingswoche aufmerksam zu machen. Bei der „Rückgabe“ der Filiale am Freitag wurde es spannend: Country Ma-nager Pietsch gab den Lehrlingen Feedback, welche der vorab defi-nierten Ziele erreicht wurden, so-wie hilfreiche Optimierungstipps.

Neben den Aufgaben in der Fili-ale hatte Nordsee ein umfassendes Rahmenprogramm in Linz organi-siert – von diversen Coachings bis zu gemeinsamen Freizeitaktivi-täten, um auch die Gemeinschaft unter den Lehrlingen zu stärken.

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Eine Woche lang führten die Lehrlinge die Filiale an der Linzer Mozartkreuzung.

Harte FrontenDer blaue Dunst erhitzt die Gemüter – nicht nur in Res-taurants und Bars. War es früher die unmittelbare Beläs- tigung durch den Qualm, so steht heute häufig die Zeit für Rauch-Timeouts im Fokus der Diskussionen.

Ein Online-Stimmungsbild unter 611 karriere.at-Usern zeichnet ein angespanntes Bild zwischen Rauchern und Nichtrauchern. Mehr als die Hälfte der Arbeitnehmer hat eine kritische Meinung zu Zigarettenpausen: 24% sagen, dass Rauchen allein deshalb schon unproduktiv macht, weil Arbeitszeit verloren geht.

Ein knappes Drittel (30%) glaubt, dass sich Unterbre-chungen des Arbeitsflusses negativ auf den Output aus-wirken. Mit 30% meinen ge-nauso viele, dass Rauchpau-sen die Kreativität fördern und Ideen hervorbringen. 16% finden sogar, dass sie Zeit – nämlich Besprechungs-zeit – einsparen.

Naturgemäß kritischer se-hen diese Frage Unterneh-mensvertreter: Zwei von drei Managern (196 Befragte) se-hen diese als Produktivitäts-killer an.

„Am Raucher-Thema zeigt sich, wie wichtig eine transparente und vor allem gerechte Einteilung der Ar-beitspausen ist“, kommen-tiert karriere.at-Geschäfts-führer Jürgen Smid das Er-gebnis. Gibt es keine fixen Pausenzeiten, so sollten alle Mitarbeiter gleichermaßen die Chance haben, sich zwi-schendurch Auszeiten zu gönnen – egal ob Raucher oder nicht. „Es sollte kei-nesfalls von Nichtrauchern erwartet werden, dass diese durchgehend die Stellung halten, während ihre Kol-legen mehrmals täglich auf Zigarettenpause sind“, rät Smid.

Karriere-Inside mit: Christoph Weissenböck

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Köln/New York. In Zeiten, in denen der Fachkräftemangel längst Ein-zug in den Joballtag der Persona-ler gehalten hat, landen jene Fir-men, die weiterhin „nur“ auf die klassische Personalsuche setzen, sehr schnell in der Recruiting-Sackgasse. Es gilt, innovative Wege zum Bewerber zu gehen. (Siehe da-zu auch Seite 69 dieser medianet-Ausgabe!)

Doch praxisorientierte Perso-nalsuche, Recrutainment, Active Sourcing oder Speed-Dating wer-

den laut eco – Verband der deut-schen Internetwirtschaft e. V. – von den Firmen bisher noch (zu) wenig genutzt. „Das Denken, Stellenan-zeigen nur einstellen und dann zurückgelehnt auf Bewerbungen warten zu können, ist heutzutage antiquiert. Es ist an der Zeit, mehr-gleisig zu fahren, zielgruppenori-entiert zu agieren und kreativ zu sein“, sagt Lucia Falkenberg, HR-Managerin und Expertin der KG New Work bei eco.

Soziale Netzwerke

Jens Saadhoff, Key Account Ma-nager bei Xing, empfiehlt Firmen insbesondere eine gezielte Nutzung Sozialer Netzwerke: „Potenzielle Bewerber legen Wert auf eine Fülle

von authentischen Informationen über eine bestimmte Vakanz oder den zukünftigen Arbeitgeber und vertrauen dabei sowohl auf ihre eigenen Kontakte als auch auf die Bewertungen und Kommentare der Community; dies bietet umgekehrt den Unternehmen die Möglichkeit, ihre Mitarbeiter als Markenbot-schafter gezielt einzusetzen.“

Doch unüberlegte Social Media- Präsenzen und Stellenanzeigen können schnell nach hinten los-gehen. Henner Knabenreich, Per-sonalmarketing-Experte und Kult-blogger (personalmarketing2null),

vergibt jährlich die „Goldene Run-kelrübe“ für schlechte HR-Kom-munikation: „Der gleiche Karriere-post 20 Mal in einem Jahr, Bewer-bungen für eine Stelle als Social Media Manager nur per Post oder die nicht totzukriegenden Rap-videos – auch 2014 mangelt es uns nicht an Nominierungen für völlig misslungene HR-Kampagnen.“

Auf den Spaßfaktor setzen

Die wichtigste Frage, die sich Personaler nach Meinung von Lucia Falkenberg in heutiger Zeit stellen sollten, ist, wie und wo die Kandi-daten von heute und morgen abzu-holen sind. Die neuen Wege bei der Personalsuche setzen dementspre-chend auch auf den Spaßfaktor, wie

er sich z.B. beim Recrutainment wiederfindet; auf spielerischem Wege erreicht man den Bewerber, sei es mit prozessorientiertem Gril-len nach SCRUM oder beim Speed-Dating im Hochseilgarten.

Young Targets-Gründer Lutz Leichsenring setzt etwa auf Crack the Code-Detektivspiele bei der Auswahl von Programmierern und präsentiert bei eco seine Nerdfarm als das Mittel der Zukunft gegen den Fachkräftemangel. Active Sourcing-Experte Peer Bieber von Headhunter Light zeigt zudem, wie leicht und effizient die direkte An-sprache von geeigneten Bewerbern in der Praxis funktionieren kann.

Business-Plattformen

Wichtig für den Erfolg der Re-cruiting-Maßnahmen ist die richti-ge Wahl der Mittel. So macht zum Beispiel Social Media Recruiting bei Facebook weitaus weniger Sinn als die Nutzung von Business-Platt- formen wie Xing und LinkedIn.

Darüber hinaus bedarf es auch der regelmäßigen Kommunikation mit der Zielgruppe.

Ein weiterer wichtiger Punkt bei der Personalsuche sind laut Fal-kenberg faire und marktgerechte Vergütungsmodelle und ihre Ver-gleichsmöglichkeiten. „Für viele potenzielle Bewerber ist dies na-turgemäß ein ganz entscheidender Punkt, wenn es um Arbeitgebe-rattraktivität geht.“ Fazit der HR-Managerin bei eco: „Personalmar-keting bedeutet zunehmend beides: Personal und Marketing.“

Bezahlte Probewochen

In den USA vertrauen KMUs in-zwischen bei der Auswahl neuer Mitarbeiter immer öfter auf kurz befristete Probezeiten. Denn gerade bei kleinen Unternehmen kann ei-ne Fehlbesetzung schwerwiegende Folgen für den gesamten Betriebs-erfolg haben. „Nur jeder dritte aus-gewählte Mitarbeiter hat gepasst“, meint Mona Bijoor, Gründerin der

Marktplattform Joor, über ihre ers-ten Jahre als Unternehmerin.

Heuer hat Bijoor mit Probetrai-nings im Recruiting-Prozess be-gonnen. Sieben Kandidaten arbei-teten nach zwei Trainingstagen auf Vertragsbasis ein Monat lang im Unternehmen. Zwei Kandidaten wurden danach ausgewählt und erhielten einen Vollzeitvertrag. „Mittlerweile sind die beiden echte

Stars im Unternehmen.“ Nach dem gelungenen Einstand will Bijoor künftig nur noch auf diese Weise auf Personalsuche gehen.

Gerade in kleineren Unternehmen werden im „Land der unbegrenz-ten Möglichkeiten“ Arrangements dieser Art immer häufiger. „Wenn ein Unternehmen 1.000 Mitarbeiter hat, ist eine schlechte Auswahl kein großes Malheur“, meint Jon Bisch-ke, Gründer von Entelo, einem Ent-wickler von Recruiting-Software. „Aber wenn man so wie ich einen 20-Personen-Betrieb führt, kann eine schlechte Personal-Entschei-dung die Firma ruinieren.“

Bischke begann sein Probear-beitsprogramm gleich nach der Unternehmensgründung vor drei Jahren und musste seitdem erst einen Mitarbeiter kündigen. Auch ein aufrechter Dienstvertrag eines Kandidaten stellt für ein Probepro-gramm kein Problem dar. Solche Bewerber durchlaufen bei Entelo ein Teilzeitprogramm, bei dem

sie nachts oder an Wochenenden arbeiten können; das Projekt um-fasst dabei zwei bis vier Wochen. Etwa die Hälfte der Bewerber, die diese Versuchszeiten angenommen haben, erhielten danach eine Voll-zeitstelle.

Ein „kultureller Eckpfeiler“

„Probearbeit macht das Recrui-ting um vieles einfacher“, sagt auch David Rusenko, CEO beim Webseiten-Designer Weebly. Jeder seiner 150 Mitarbeiter sei durch die Mühle der Probewoche gegan-gen. „Die Probewoche wurde zu einem Eckpfeiler unserer Unter-nehmenskultur“, meint Rusenko.

Während der Testwochen arbei-ten die Kandidaten an einem genau definiertem Projekt. „Kandidaten bekommen Arbeit für drei Wochen, müssen diese aber in einer Woche verrichten und das ohne viel Bera-tung; das Credo lautet: Hier ist dein Arbeitsplatz und jetzt leg los.“

www.eco.de

BRD- und USA-News Immer mehr US-Mittelständler wollen mehr Entscheidungssicherheit – bezahlte Probewochen revolutionieren Recruiting

Die neuesten Recruiting-TrendsPAUL CHRISTIAN JEZEK

Von Recrutainment über Active Sourcing bis zum Speed-Dating: Bei der Personalsuche ist mehr Kreativität denn je vonnöten.

70 – careernetwork PERSONAL & MANAGEMENT Freitag, 26. September 2014

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SEARCH, MATCH & WIN

JoinVision – ein 2006 in Wien gegründetes Unternehmen – hat vor Kurzem die um-fangreiche Such- und Matching-Applikation MatchPoint offiziell der breiten internationalen HR-Öffentlichkeit präsentiert.MatchPoint steht für eine semantische Applikation, die das Suchen und Matchen von Bewerberprofilen innerhalb einer be-liebigen Datenbank bzw. die Suche geeig-neter Stellenanzeigen in einem beliebigen Anzeigenpool möglich macht. „Dazu gehö-ren eine semantische Keyword-Suche, die Autovervollständigung der Eingabebegriffe, die Berücksichtigung der Gewichtungen von z.B. Skills und Berufsfeldern, die Verarbei-tung von Dienst- und Wohnort mit Umkreis und zahlreiche Filtermöglichkeiten“, sagt JoinVision-GF Reinhold Immler. Schon vor MatchPoint habe sich sein Unternehmen mit dem Lebenslauf-Parser CVlizer und dem Stellenanzeigen-Parser JOBolizer auf dem HR-Softwaremarkt international einen aner-kannten Namen machen können. www.joinvision.com

„Bei einem 20-Per-

sonen-Betrieb kann

eine schlechte Perso-

nal-Entscheidung die

Firma ruinieren.“

JoN BISCHKE GRüNdER voN ENTELo

„Es ist an der Zeit,

mehrgleisig zu fahren,

zielgruppenorientiert

zu agieren und

kreativ zu sein.“

LUCIA FALKENBERG HR-MANAGERIN BEI ECo

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PERSONAL & MANAGEMENT careernetwork – 71Freitag, 26. September 2014

Win-Win-Win-Resultate Gute Managementpositionen werden wahrscheinlicher – und den passenden Partner gibt’s oft als Draufgabe dazu

Erasmus – das „Gelobte Land“Wien/Brüssel. Wer via Erasmus-Pro-gramm einen Teil seines Studiums im Ausland absolviert, senkt sein Risiko, nach Abschluss über län-gere Zeit arbeitslos zu werden, um die Hälfte. Das ist eines der zen-tralen Ergebnisse einer aktuellen Studie der EU-Kommission, die auf der Befragung von knapp 80.000 Studenten respektive Unternehmen beruht.

Auch fünf Jahre nach dem Ab-schluss ist die Arbeitslosenquote der einstigen Erasmus-Teilneh-mer um 23% niedriger als bei den einst daheimgebliebenen Kollegen. „Wenn man zum Studieren oder für ein Praktikum ins Ausland geht, er-höht man damit sehr wahrschein-lich seine Beschäftigungschancen“, kommentiert EU-Bildungskommis-sarin Androulla Vassiliou. So hat sich der Anteil jener Arbeitgeber, die Auslandserfahrung als wich-tigen Faktor ansehen, seit 2006 von 37 auf 64% beinahe verdoppelt.

Insgesamt liegt die Wahrschein-lichkeit, eine Managementposition zu erreichen, bei ehemaligen Eras-mus-Studierenden um 44% höher.

Zugleich befördert ein Erasmus-Studium offensichtlich auch die Tendenz, sich beruflich auf eigene Beine zu stellen: 10% der einstigen Erasmus-Studierenden sind dem-nach selbstständig tätig, und drei Viertel bekunden zumindest die Absicht oder könnten sich vorstel-len, eine Firma zu gründen.

Viele finden Partner

Auch Partnerschaften überschrei-ten Grenzen. So hat mit 33% ein

Drittel der Erasmus-Gruppe einen Partner mit anderer Staatsange-hörigkeit (gegenüber 13% der Kol-legen), wobei 27% ihren Langzeit-partner im Rahmen des Erasmus-Aufenthalts kennengelernt haben.

Dabei hat die aus Erasmus ent-standene Liebe auch Folgen: Laut Schätzung der Kommission sind seit Programmbeginn 1987 etwa eine Mio. Kinder aus Erasmus-Partnerschaften hervorgegangen.

Nach Angaben des Österreichi-schen Austauschdiensts (OeAD) haben 2012/13 4.602 Österreicher über Erasmus im Ausland studiert und 1.112 ein Auslandspraktikum absolviert. Im Vergleich zu 2011/12

stiegen die Teilnehmerzahlen um 1% bei den Studienaufenthalten und knapp 7% bei den Praktika.

Außerdem wurden 2012/13 über Erasmus 1.200 Lehr- und For-schungsaufenthalte österreichi-scher Hochschulbeschäftigter im europäischen Ausland gefördert.

Durch die Umwandlung in „Eras-mus+“ können auch Länder außer-halb der EU an den Austauschpro-grammen teilnehmen. Die EU stellt für das neue Modell zwischen 2014 und 2020 insgesamt 14,7 Mrd. € zur Verfügung, mindestens 43% für den Hochschulbereich; nach Öster-reich fließen 2014 aus dem neuen Programm rund 28 Mio. €. (pj)

Wer einen Teil seines Studiums im Ausland absolviert, senkt das Arbeitslosigkeitsrisiko beträchtlich.

Seminar Linger-Brüder

Kurviger ErfolgInnsbruck/Igls. Die Tiroler Rennrod-ler Andreas und Wolfgang Linger sind Doppel-Olympiasieger, drei-fache Weltmeister und holten in Sotschi eine Silbermedaille. Damit zählen sie zu den erfolgreichs-ten Austro-Wintersportlern aller Zeiten und bieten jetzt gemeinsam mit Management-Coach Christian Reitterer als „Übersetzer“ ein neu-artiges, eintägiges Führungskräfte-seminar an. Themenschwerpunkte: Führen im Grenzbereich, Selbst-führung und das punktgenaue Ab-rufen von Höchstleistungen.

Schon während ihrer aktiven Karriere haben die Lingers mit Reitterer gearbeitet. „Mit Christian haben wir unsere Karriere analy-siert und sind noch bewusster und gezielter mit unseren Erfolgsfak-toren umgegangen, was uns gera-de auch eine Hilfe in harten Zeiten war“, erklärt Wolfgang Linger. „Denn die Vorbereitung auf Sotschi hat uns extrem gefordert; wir wa-ren gezwungen, unseren Sport neu zu betrachten und andere Wege zu gehen.“

Rasend durch den Eiskanal

Highlight des Seminars: eine Doppelsitzerfahrt mit Andreas Linger im Eiskanal von Innsbruck. Die Seminarteilnehmer werden dadurch aus ihrer Komfortzone gelockt und die gelernten Inhalte müssen für die Rennvorbereitung angewandt werden.

Motivation, Mut, Perfektion, Be-reitschaft zur Veränderung – das sind nur einige Teile des Linger-Erfolgspuzzles. Diese werden in dem innovativen Seminar mit mo-dernen Managementmethoden ver-knüpft und in den Alltag von Füh-rungskräften transportiert.

Die Termine: Mi., 19.11., Mi., 10.12., Di., 24.2., Seminargebühr 1.490 € excl. USt. www.pro-m.at

Laut Europäischer Union sind Erasmus-Studenten deutlich seltener arbeitslos.

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Zum Erfolg anschieben: Andreas und Wolfgang Linger, Christian Reitterer (v.l.).

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